[Diskussion] Amanda Todd

Karen

Otaku
Ich wäre sehr gespannt ob sich jemand hier, in so einem moment, wirklich die Hand ausstreckt und somit ehrlich helfen möchte oder doch einfach sich mit der Masse bewegt.
tja, helfen wollen und helfen können, sind zwei unterschiedliche Welten.
natürlich werden viele nun sagen, daß sie auf jeden Fall helfen würden ... doch wenn der Fall eintrifft, sieht die Situation oftmals ganz anders aus.
helfen ist oftmals nicht so einfach, wie es sich im ersten Augenblick anhört. man begibt sich eventuell in eine Situation, der man selbst auch nicht gewachsen ist.
 

Filp

คนสร้างความยุ่งยาก
Otaku Veteran
Ich hab dir auch nicht unterstellt, dass das bei jedem der Fall ist. Und mehr als die Hälfte ist auch eine außerordentlich gute Quote, das muss man euch lassen. Die Frage ist aber für mich: Was passiert mit dem Rest? Von dem rede ich hier immerhin.
Da muss man differenzieren.
Ich red nicht von ner 50% Quote positiv Klinik, wir haben auch Kids die nicht wegen schwerer psychische Probleme bei uns sind.
Natürlich ist mit nem Klinikaufenthalt nicht alles getan, da muss weiter gearbeitet werden und auch die Eltern brauchen im Grunde nen "coaching", passiert hier in Deutschland auch kaum, liegt aber meistens an den Eltern. Elternarbeit bei uns sieht in der Regel so aus, dass wir versuchen den Eltern klar zu machen, dass das was wir tun sinnvoll ist und sie das doch bitte mit tragen. Darüber hinaus passiert leider kaum was. Das ist ja aber eben meistens das Problem, warum wendet sich nen Mobbingopfer nicht an seine Eltern, Lehrer oder andere Vertraute Personen? Weil da schon ordentlich was schiefgelaufen ist und man aus welchen Gründen auch immer, Angst, Scham oder was auch immer verspürt oder eh gar kein Vertrauten in irgendwen hat.
tja, helfen wollen und helfen können, sind zwei unterschiedliche Welten.
natürlich werden viele nun sagen, daß sie auf jeden Fall helfen würden ... doch wenn der Fall eintrifft, sieht die Situation oftmals ganz anders aus.
helfen ist oftmals nicht so einfach, wie es sich im ersten Augenblick anhört. man begibt sich eventuell in eine Situation, der man selbst auch nicht gewachsen ist.
Als Laie kann man auch nur begrenzt helfen, was man aber kann, ist Andere drauf aufmerksam machen, damit geholfen werden kann. Das sehen ja aber dann viele als Verrat an, völlig hirnrissig, "ich behalte dein Geheimnis für mich auch wenn du drauf gehst"...
 

Kernel.exe

Gläubiger
Wie schon geschrieben wurde trägt nicht nur der Täter, das Werkzeug und das Umfeld seinen Teil dazu bei sondern auch das Opfer selbst - Flip hat's ziemlich treffend formuliert. Da es sich allerdings so lesen lassen kann, dass er/sie sich ausschließlich auf das Opfer versteift kommt nun ziemlicher Gegewind. Obwohl das so warscheinlich nicht gemeint war.

Bekämpfst du die Problematik beim Opfer (Selbstbewusstsein, etc.) kann das Opfer dennoch weiter gemobbt werden und auch wenn es ihm/ihr persönlich vielleicht dann sonst wo vorbei gehen könnte, könnte das Mobbing dennoch auf das Leben des Menschen starke Konsquenzen haben.

Schnappt man sich das Werkzeug wird/kann im Grunde genommen nur ein Riegel vorgeschoben werden, der aber auch anderweitig wieder umgangen werden kann.

Krallt man sich den Täter und löscht ihn aus der Gleichung könnte man meinen, dass nun alles gut wäre. Letzten Endes kann ich da nun aber Flip's Argumentation aufgreifen und obwohl das Mobbing hier und jetzt beendet wurde ändert das rein garnichts an der Einstellung, dem Verhalten des Opfers selbst. Ergo könnte, rein theoretisch, wieder irgend ein anderer Täter in die Gleichung springen und schon hätten wir wieder ein Mobbing.

Und das Umfeld.. ja, die Eltern, der Partner, die Freunde, die Lehrer, die Klassenkameraden, die Arbeitskollegen, der Postbote, der Papst... was auch immer. Ohne wirkliche Fakten, wie z.B. in Amanda's Fall, kann man schwer das Gewicht der jeweiligen Schuld des jeweiligen Beteiligten festlegen.
Ward ihr dabei? Wisst ihr wirklich wie es abgelaufen ist? Wisst ihr z.B., was die Eltern getan haben - oder eben nicht getan haben? Da spielt soviel subjektives und objektives Empfinden mit, dass man da breit gefächerte Äußerungen / festgefahrene Meinungen treffen kann, an denen man sich wiederum tot diskutieren könnte.
Es ist leicht dem Umfeld eine gewisse Mitschuld in die Schuhe zu schieben, da es nunmal auch immer eine gewisse Mitschuld trägt.
Aber bei Amanda's Fall gibt es nunmal für die Öffentlichkeit bisher nur ihr Video und damit ihr subjektives Empfinden und die Tatsachen, die sie uns präsentiert. Ob und was nun davon wirklich auch so war, wie sie es nieder geschrieben hat, kann keiner sagen.
War es wirklich genau so? Hat sie gelogen/ausgeschmückt, damit es sich "besser" liest?

Fakt ist, dass ein junges Mädchen tot ist. Fakt ist, dass sie gemobbt worden ist.
Beides ist traurig, beides hätte verhindert werden können.

Ich persönlich bin bei der Thematik zweigespalten. REIN logisch betrachtet finde ich dieses Aufgebausche, dieses emotionale Mitleiden mancher Menschen, diese riesige Trauer, Anteilnahme, etc. einfach nur lächerlich. Es ist ein Mensch gewesen - EIN Mensch ist tot. Es sterben täglich so verdammt viele Menschen auf dieser Welt, von derren Tod aber niemand etwas hört, etwas sieht. Sinnlos aufgrund Hunger, Krieg, Gewalt, etc. All das wird mit einer natürlichen Selbstverständlichkeit geistig ausgeblended und dann kommt so etwas und so viele stürzen sich drauf, sammeln sich in einem Knäul aus Trauernden, Anklagenden, bestätigen damit auf so pervere weise ihre innere Menschlichkeit, indem sie selbige mal aufleben haben lassen und sich somit mal auf die Schulter klopfen können. Sei es unterbewusst, was schlicht in unserer Natur liegt - oder schlimmer: bewusst.

Emotional betrachtet - ist es traurig.
 
Zuletzt bearbeitet:

Karen

Otaku
...

Als Laie kann man auch nur begrenzt helfen, was man aber kann, ist Andere drauf aufmerksam machen, damit geholfen werden kann. Das sehen ja aber dann viele als Verrat an, völlig hirnrissig, "ich behalte dein Geheimnis für mich auch wenn du drauf gehst"...
stimmt
ja das mit dem Geheimnis ist so eine Sache. da sollte die "betrogene" Person eigentlich froh sein, denn in solchen Fällen kann dann oftmals noch geholfen werden und alles wird gut; trotzdem sind die "Betrogenen" dann sauer. so eine dumme Logik.
Nicht jeder der dich in die Scheiße reitet ist dein Feind, und nicht jeder der dich aus der Scheiße holt dein Freund.
fällt mir dabei immer ein.
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Ich red nicht von ner 50% Quote positiv Klinik, wir haben auch Kids die nicht wegen schwerer psychische Probleme bei uns sind.
Natürlich ist mit nem Klinikaufenthalt nicht alles getan, da muss weiter gearbeitet werden und auch die Eltern brauchen im Grunde nen "coaching", passiert hier in Deutschland auch kaum, liegt aber meistens an den Eltern. Elternarbeit bei uns sieht in der Regel so aus, dass wir versuchen den Eltern klar zu machen, dass das was wir tun sinnvoll ist und sie das doch bitte mit tragen. Darüber hinaus passiert leider kaum was. Das ist ja aber eben meistens das Problem, warum wendet sich nen Mobbingopfer nicht an seine Eltern, Lehrer oder andere Vertraute Personen? Weil da schon ordentlich was schiefgelaufen ist und man aus welchen Gründen auch immer, Angst, Scham oder was auch immer verspürt oder eh gar kein Vertrauten in irgendwen hat.
Und wenn du das jetzt von Anfang an so in diesem Wortlaut geschrieben hättest, wäre das auch für alle hier verständlicher und nachvollziehbarer gewesen, denn so habe ich daran nichts mehr auszusetzen und es klingt auch nicht mehr, wie eine Schuldzuweisung, sondern endlich wie eine differenzierte Betrachtung der Problematik ;)
 

Filp

คนสร้างความยุ่งยาก
Otaku Veteran
Und wenn du das jetzt von Anfang an so in diesem Wortlaut geschrieben hättest, wäre das auch für alle hier verständlicher und nachvollziehbarer gewesen, denn so habe ich daran nichts mehr auszusetzen und es klingt auch nicht mehr, wie eine Schuldzuweisung, sondern endlich wie eine differenzierte Betrachtung der Problematik ;)
Wäre doch langweilig, wenn man nicht mehr drüber nachdenken muss, was eigentlich gemeint ist ;)
 

Shishiza

Sehr brave Fee^^
Teammitglied
Mod
Also... ich hab mir das mal angeschaut... den Thread meine ich... punkt eins, wir wissen gar nichts über dieses Mädchen, wir wissen nicht, was die Eltern mit ihr gemacht haben, wir wissen nichts, was im Vorfeld war. Also im Grunde haben wir ein Video und vielleicht noch den Artikel, von ihrem Tod. Genau da ist unser Punkt... wir können nicht sagen.... das Mädchen ist schuld, oder die Eltern sind schuld... Tatsache ist, das im Grunde alle Schuld haben egal in welcher Hinsicht. Natürlich finde ich es mist, wenn ein Mädchen diesen Ausweg nimmt, aber ich kenne auch viele Menschen, die laufend davon reden und nicht den Schritt wagen. Weil sie dann wissen, das es einfach ist, abzuhauen.

Außerdem wird das nur wieder ein schlechten Ruf auf das Internet werfen und das finde ich eher kacke, denn damit wird wieder das Vorurteil geschürt....
 

bluemoon

the one and only
Otaku Veteran
Das Video zeigt doch nur wie unglaublich krank diese Geselschaft ist. Das hat in erster Linie nix mit Internet zu tun sondern ist wirklich nur ein Spiegelbild der Geselschaft durch das Internet heutzutage bekommt es nur jeder mit.
 

Karen

Otaku
naja, man kann nur hoffen das daraus auch etwas positives resultiert, nämlich das Eltern ihren Kindern eintrichtern nicht zu leichtfertig mit dem Internet und ihren Daten/Bildern etc. umzugehen.
 

bluemoon

the one and only
Otaku Veteran
Problematisch ist ja auch das selbst viele Erwachsene alles Mögliche von sich Preisgeben. Und wenn schon viele Erwachsene so naiv sind wie soll man es dann den Kindern/Jugendlichen vorwerfen.
 

L8rd

Best in the World
Otaku Veteran
In der ganzen Diskussion finde ich nur zwei Sinnvolle Äußerungen.

Ich wäre sehr gespannt ob sich jemand hier, in so einem moment, wirklich die Hand ausstreckt und somit ehrlich helfen möchte oder doch einfach sich mit der Masse bewegt.
Das Video zeigt doch nur wie unglaublich krank diese Geselschaft ist. Das hat in erster Linie nix mit Internet zu tun sondern ist wirklich nur ein Spiegelbild der Geselschaft durch das Internet heutzutage bekommt es nur jeder mit.
Also ich schau mir wenig Videos bei Youtube an aber bei dem sass ich doch sehr gefesselt davor.
Ob man sich jetzt darüber streitet ob eine oder 100 Menschen aufgrund Verhungern, Anschlag, Unfall oder Selbstmord am Tag sterben ist es trotzdem für nahe liegende ein herber Verlust und kann man nicht so Pauschal vergleichen. Die Umstände die zu dem Tod führen, sind meistens die die Aufmerkamkeit auf sich ziehen.
Verhungern, Unfälle, Anschläge usw. hört man dauerhaft im Radio/Fernsehen oder man liest es. Cybermobbing ist relativ neu und ist somit immer eine besondere Geschichte die man mehr Beachtung schenkt.

Wär jetzt Schuld hat an ihrem Ableben hatmöchte ich auch nicht beurteilen, da ich das alles nur über dritte Sachen mitbekomme und mir nur Objektiv ein Urteil fällen kann. Klar stellt man keine Nacktbilder von sich ins Internet, es ist immer ein sehr hohes Risiko. Es war bestimmt Neuland für sie und der Kerl wird ihr was vorgegaugelt haben und so leichtgläubig/Naiv sie ist, fällt sie drauf rein....

Sie zieht um und macht wieder Mist....
Denke ich nicht so... sagte sie nicht das sie dachte der Freund mit dem sie schlief MAG sie...
Sie war allein und einsam und da kommt einer, wo sie denkt er versteht sie und es ist ein alter Bekannter den sie sich anvertrauen kann. Sie hat das Vertrauen in ihren Augen und schläft mit ihm. Dabei spielt er nur mit ihr.....

usw... hat ja jeder gesehen das Video :)

@Makuba: Ja jetzt haben alle die große Klappe aber hätte man sie vorher kennen gelernt wären alle auf den Zug mit auf gesprungen und sie nur belächelt.
@Bluemoon: beser könnte ich es nicht sagen :)

Schade um das junge hübsche Mädchen die nicht viel von ihrem Leben hatte...

Wir Menschen sind krank, primitiv und das dümmste was auf dem Planeten rumkriecht.


btw: Ein guter Film der sowas auch beinhaltet ist Trust, sehr zu Empfehelen
 
Zuletzt bearbeitet:

dafuq123

Novize
Ich finde jeden der über solche Sachen trauert, ehrlich gesagt einen Heuchler. Es sterben jeden Tag soviele Menschen und das scheint denen egal zusein. Aber sobald es ein junges (hübsches) Mädchen ist, dass durch die Medien gehypt wird, ist es aufeinmal richtig wichtig und jeder dem es egal ist einfach nur emotional kalt. Finde ich sowas von lächerlich.

Am besten sind die, die behaupten, sie hätten ihr geholfen wenn sie es gewusst hätte. Sowas kann ich garnicht ab.

Klar ist es traurig, aber ganz ehrlich ist es doch uns allen so ziemlich egal, hauptsache man fühlt sich für ein paar Sekunden so, als hätte man sich richtig verhalten und Mitgefühl gezeigt.
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Ich finde jeden der über solche Sachen trauert, ehrlich gesagt einen Heuchler. Es sterben jeden Tag soviele Menschen und das scheint denen egal zusein. Aber sobald es ein junges (hübsches) Mädchen ist, dass durch die Medien gehypt wird, ist es aufeinmal richtig wichtig und jeder dem es egal ist einfach nur emotional kalt. Finde ich sowas von lächerlich.

Am besten sind die, die behaupten, sie hätten ihr geholfen wenn sie es gewusst hätte. Sowas kann ich garnicht ab.

Klar ist es traurig, aber ganz ehrlich ist es doch uns allen so ziemlich egal, hauptsache man fühlt sich für ein paar Sekunden so, als hätte man sich richtig verhalten und Mitgefühl gezeigt.
Du bereust also nicht, wenn ein Mensch stirbt, obwohl du es hättest verhindern können?
 

dafuq123

Novize
Klar würde ich mich schlecht fühlen, wenn ich es wirklich verhindern hätte können, jedoch kann ich mir dann nicht die Schuld dafür geben. Mag vielleicht hart klingen, aber es hat nunmal jeder das Recht sich sein Leben zu nehmen.
Ich bin mir sicher, dass die Geschichte nicht genau so abgelaufen ist und ihr mit Sicherheit jemand geholfen hat.

Mir geht es eher darum, dass die meisten die schreiben, dass sie ihr geholfen hätten, in Wirklichkeit genau Null dagegen machen. Die Möglichkeit solche Sachen wie Mobbing vorzubeugen haben sie immer, jedoch tun sie nichts.
 

SBK

Gläubiger
Ganz ehrlich? Selbst Schuld. Ausserdem ist und war Selbstmord nie eine Lösung. Es gibt mehr als genug "Beweisfotos" das es nicht nur einmal war als sie ihre Brüste gezeigt hat, nein unter den Fotos waren auch ganz andere Sachen dabei. Klar - Die Mobber tragen auch die Schuld aber sie war auch selber dran Schuld. Was erwartet man denn wenn man die Brüste zeigt und sich auch Nackt vor der Webcam macht? Für so einen Blödsinn habe ich keine Sympathie und sich dann auch noch das Leben zu nehmen weil man damit nicht klar kommt? Egal ob Jung oder Alt - Wer so doof ist so einen scheiß zu machen der ist auch gewiss nicht Unschuldig. Mir egal ob ich mir jetzt damit ein paar Feinde gemacht habe aber es ist meine Meinung.
 
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