[Abgeschlossen] Der Freak-Club - Des Desasters zweiter Teil (Achtung, enthält Loli und Futa/Futa)

Hoellenspass

Ordenspriester
Wie der Untertitel der Geschichte andeuten soll, ist es eine Fortsetzung von Desaster im Mädcheninternat. Die gute Nachricht ist, daß sie anders als der erste teil kein Rape und keine Gewalt beinhaltet. Allerdings ist es eben eine Fortsetzung, also solltet ihr darauf gefaßt sein, daß es Hinweise darauf gibt, daß soetwas in der Vergangenheit stattgefunden hat. Und wenn wir schon bei offensichtlichen Warnungen sind (die ja offensichtlich leider notwendig sind *seufz*): Diese Story handelt vornehmlich davon, daß zwei Futas Sex miteinander haben. Sonst finde ich es immer ein bißchen merkwürdig, daß die Leute das für schwul halten, bei dieser Geschichte würde ich ihnen aber sogar fast Recht geben. Wer also nicht darauf steht, wenn zwei minderjährige Hermaphroditen sich gegenseitig einen blasen und sich ins Gesicht spritzen, sollte nicht unbedingt weiterlesen... aber ich bin ja auch nicht eure Mutter, also tut doch, was ihr wollt. Falls ihr mir mitteilen wollt, daß ihr darauf steht, oder eben nicht, könnt ihr das gerne im Diskussions-Thread tun.


~1~
Willkommen im Club

Als Fantasma in den Bus stieg, wußte sie gar nicht, wo sie zuerst hinsehen sollte. Überall saßen unglaublich gutaussehende Mädchen, und sie würde ab jetzt mit ihnen dieselbe Schule besuchen. Der kleine Shuttle-Bus, der die Schülerinnen vom Bahnhof zum Internat fahren sollte, mußte schon einige Zeit stehen. Obwohl der Bahnhof nicht besonders groß war, hatte Fantasma sich in seinem verschschtelten Inneren verlaufen, sodaß sie sich mit dem Koffer in ihrer Hand abgehetzt hatte, um noch rechtzeitig den Bus zu finden.

»Hallo«, begrüßte der Fahrer sie freundlich, »wie ist denn dein Name?«

»Fantasma Gloria.«

»Und dein Nachname?«

»Gloria ist mein Nachname.«

»Oh«, machte der Fahrer und beeilte sich, den Blick auf eine Liste zu senken, die an einem Klemmbrett befestigt war. Er hakte ihren Namen ab, bevor er sich wieder ihr zuwandte. »Sehr gut, dann sind wir ja endlich vollzählig. Such dir einen freien Platz, wir fahren gleich los.«

Den Koffer hinter sich her über den Boden schleifend schritt Fantasma durch den Gang zwischen den Sitzen. Anscheinend kamen nich viele Schülerinnen von so weit außerhalb wie sie, oder sie wurden von ihren Eltern hingebracht, jedenfalls war der Bus nur etwa zur Hälfte gefüllt, obwohl er nicht besonders groß war. Trotzdem saß auf jeder der Bänke schon mindestens ein Mädchen. Flüchtig ließ Fantasma ihren Blick über die Passagiere schweifen, um zu entscheiden, zu wem sie sich setzen sollte. Ganz hinten fiel ihr ein Paar eineiiger Zwillinge auf, doch da jede Bank nur aus zwei Sitzen bestand, konnte sie sich nicht mehr zu ihnen quetschen ohne aufzufallen. Unmittelbar neben ihr versteckte sich ein Mädchen mit dunklem brünetten Haar hinter einem abgegriffenen Taschenbuch. Von ihrem Gesicht war hinter dem Buch nicht viel zu sehen, aber Fantasma fand, daß sie irgendwie nett wirkte.

Sie wollte sich gerade zu ihr setzen, als sie auf dem Platz direkt dahinter ein Mädchen bemerkte, das fast zu erstrahlen schien wie eine geisterhafte Erscheinung. Ihr Haar war so hell, daß es weiß wirkte, und ihr Teint so blaß, daß die dünnen roten Lippen unnatürlich deutlich hervorstachen. Gekleidet war sie den sommerlichen Temperaturen entsprechend in ein weites, gleißend weißes Kleid. Die Neugier siegte. Fantasma ging weiter vor bis zu der bleichen zierlichen Gestalt und wuchtete ihren Koffer in das Gepäckfach über ihr, als der Bus langsam anfuhr.

»Darf ich?«, fragte sie, während sie sich bereits an dem Mädchen vorbeiquetschte. Auf dem Fensterplatz hatte sie offenbar ihre Reisetasche abgelegt, aber Fantasma hob sie einfach auf, bevor sie sich setzte.

Emilia hatte ihr bestes gegeben, um das fremde, schwarzhaarige Mädchen zu ignorieren, warf ihr aber jetzt doch einen düsteren Blick zu, als sie ihr einfach ihre Tasche in die Hand drückte. Sie hatte doch nun wirklich alles versucht, um klar zu stellen, daß sie keine Gesellschaft wünschte. Sie hatte sich an den Gang gesetzt, den freien Tasch neben ihr mit der Tasche belegt, die Kopfhörer ihres Handys und einen schlecht gelaunten Gesichtsausdruck aufgesetzt. Wie hätte sie es noch deutlicher machen können? Fantasma schien sich daran jedoch nicht zu stören. Sie musterte Emilia mit unverhohlener Neugier, doch ging ihr Blick verträumt durch sie hindurch. Sie stellte sich gerade vor, wie das auffallend helle Mädchen unter einem dichten, wolkenbedeckten Himmel stand, von sanft herabfallendem Schnee umweht, und sie vor dem weißen Hintergrund einfach verschwand.

Irgendwann wurde Emilia das aufdringliche Starren zu viel. Gereizt nahm sie die Kopfhörer aus den Ohren und drehte sich zu Fantasma um. »Hab ich was im Gesicht oder so?«

»Hm?«, machte Fantasma aus ihrem Tagtraum erwachend, bevor sie die Frage doch noch verstand. »Oh. Äh... nein.«

»Warum guckst du dann so?«

»Deine Haare. Ungewöhnliche Farbe, oder?«

Emilia zuckte mit den Schultern. »Kann schon sein.«

»Ist die echt oder ein bißchen zu sehr gebleicht?«

»Echt.«

»Bist du ein Albino?«

»Was?! Wie kommst du denn darauf? Oder hab ich etwa rote Augen?«

Erst jetzt, als Fantasma dem Mädchen tief in die Augen sah, fiel ihr auf, daß sie unterschiedliche Farben hatten: das linke war blau, das rechte grün. Sie fragte sich, wie sie das vorher hatte übersehen können, konzentrierte sich jetzt aber trotzdem auf die Pupillen. Vielleicht täuschte sie sich, aber sie glaubte, tief in derer unendlicher Schwärze einen rötlichen Schimmer zu entdecken. »Weiß nich’ genau...«

Emilia hielt das für einen nicht besonders gelungenen Witz und wollte sich schon wieder abwenden, doch so schnell ließ das Mädchen nicht locker. »Ich bin Fantasma Gloria. Und wie heißt du?«

»Emilia.«

»Emilia? Was haben sich deine Eltern denn dabei gedacht?«

Emilia blinzelte etwas befremdet. Sie mochte ihren Namen eigentlich ganz gern.

»Hast du einen Spitznamen?«

»Nein.«

»Wie wär’s mit Mia?«

»Wenn’s unbedingt sein muß...«

»Ja, muß es! Du kannst doch nicht rumlaufen und allen erzählen, du heißt Emilia. Da wirst du doch ausgelacht!«

Nun ja, da hatte sie vielleicht sogar recht, überlegte Emilia. Sie hatte in ihrem Leben bisher noch nicht viel mehr als Ablehnung erfahrenauch wenn das eher selten auf ihren altmodischen Namen zurückzuführen war. »Und wie ist dein Spitzname? Fanta?«

»Nenn mich so und du stirbst! Fantasma hat keine Abkürzung nötig, es ist ein schöner Name.«

»Aha. Dann soll ich dich also nicht Gloria nennen?«

»Warum sollte ich wollen, daß du mich mit meinem Nachnamen ansprichst?«

»Dein Nachname ist Gloria?«

»Ja. Was dagegen?«

»Nö, nö. Überhaupt nicht.« Eigentlich fand sie sogar, daß er sehr gut klang - so gut, daß sie es für einen Doppelnamen gehalten hatte. Sie konnte nicht ahnen, daß Fantasma immer wieder mit diesem Irrglauben zu kämpfen hatte. Vielleicht war sie sogar ein wenig beleidigt, jedenfalls blickte sie jetzt Nachdenklich aus dem Fenster in die verschwommen vorbeiziehende Landschaft. Naja, so hatte Emilia wenigstens ihre Ruhe. Sie wollte sich gerade ihre Kopfhörer in die Ohren stecken, als Fantasma sich ihr doch wieder zuwandte.

»Und? Wie ist das Leben im Internat so?«, fragte sie leise, in den Augen ein sorgenvolles Schimmern.

»Keine Ahnung. Ich geh zum ersten Mal auf ein Internat.« Emilia konnte Fantasmas Bedenken gut verstehen. Seit es feststand, daß sie von nun an diese Schule besuchen würde, hatte sie sich insgeheim auch schon oft überlegt, wie es wohl sein würde.

»Was? Du bist auch neu?«, freute Fantasma sich. »Cool.« Dann hatte sie sich ja doch den richtigen Platz ausgesucht. Natürlich wäre es auch schön gewesen, neben jemandem zu sitzen, der schon länger aufs Internat ging und ihr etwas darüber erzählen konnte, aber sie hatte schon befürchtet, die einzige zu sein, die neu hierher wechselte, sodaß sie erleichtert war, doch nicht allein in dieser Situation zu sein. So konnten sie gemeinsam das Internatsleben und seine Besonderheiten kennenlernen. »Und warum kommst du plötzlich nach zwei Jahren auf deiner alten Schule auf diese?«

»Ich hab ein Stipendium bekommen. Das Internat hat in meiner Schule so einen komischen Test gemacht und anscheinend habe ich bestanden.«

»Hey, genauso war’s bei mir auch!« Fantasma wußte gar nicht, womit sie sich ein Stipendium verdient haben sollte. In dem Schreiben, das ihre Eltern bekommen hatten, stand etwas von ›besonderen Leistungen‹. Ihr war nicht ganz klar, seit wann es als besondere Leistung angesehen wurde, wenn man es schaffte, jede einzelne Frage falsch zu beantworten, was bei ihr vermutlich der Fall gewesen war. Allerdings hatte es auch ein paar Kreativaufgaben gegeben, vielleicht hatte sie da ja irgenetwas richtig gemacht. Zumindest wurde ihr oft gesagt, wieviel Phantasie sie doch habe, auch wenn ihre Lehrerinnen das nicht so verständnisvoll wie ihre Eltern ausdrückten. Für die war sie einfach nur eine Träumerin, die im Unterricht nie aufpaßte. »War die Teilnahme bei dir auch Pflicht?«

Emilia nickte. Andernfalls hätte sie da auch bestimmt nicht mitgemacht. Erst hinterher hatte ihre Mutter ihr gesagt, sie solle alles tun, um ausgewählt zu werden.

»Weshalb haben sie dich genommen?«, fragte Fantasma.

»Wegen der Testergebnisse?«, vermutete Emilia. Jedenfalls konnte sie sich keinen anderen Grund vorstellen. Sie hatte sich beim Test nicht besonders angestrengt, aber trotzdem alle fragen so gut sie konnte beantwortet. Auch wenn ihre Mutter das vielleicht anders sah, mehr hatte sie ja gar nicht tun können.

»Cool. Heißt das, du bist ein Genie oder so?«

Emilia zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Du?«

»Ich glaub nicht, aber wenn die das meinen...«, grinste Fantasma.

»Naja, so kann man es natürlich auch sehen.« Emilia wollte nicht vorschnell urteilen - das war ihrer Meinung nach einer der größten Fehler, die die Menschheit zu dem machten, was sie war - aber bisher kam ihr Fantasma nicht unbedingt hochbegabt vor, obwohl ihre Verträumtheit vielleicht tatsächlich ein Zeichen von Intelligenz war. Sie selbst hatte in der Schule nie Probleme gehabt, wenigstens nicht was die Zensuren betraf, war aber trotzdem nicht viel mehr als mittelmäßig. Allmählich bekam sie den Eindruck, das Auswahlkomitee des Internats hatte nicht wirklich Ahnung von dem, was es tat. Wenn sie beide die Elite darstellen sollten, wie waren dann erst die anderen Schülerinnen?

Nun, sie würde bald Gelegenheit haben, das herauszufinden. Als sie an Fantasma vorbei aus dem Fenster schaute, tauchte zwischen den Bäumen ein riesiges Gebäude auf, das zweifellos das Richard Wagner Internat für Mädchen war. Man mochte von Fantasmas offener Art halten, was man wollte, aber Emilia mußte zugeben, daß die Unterhaltung mit ihr die Fahrt wie im Flug hatte vorübergehen lassen. Natürlich wußte sie, daß die Schule nicht weit von der Stadt entfernt lag, aber sie hatte das Gefühl, sich eben erst hingesetzt zu haben, und nun waren sie schon fast da.

Selbst Fantasma schwieg jetzt und beobachtete, wie der Bus in die Auffahrt zum Schulgelände abbog. Ein großes Tor aus Eisengittern versperrte hier den Weg, doch entweder öffnete der Fahrer es mit einer Fernbedienung, oder irgendjemand sonst hatte ihre Ankunft erwartet, jedenfalls schwang es automatisch nach innen auf. Der Bus setzte seinen Weg fort, mußte jedoch nur noch ein kleines Stück zurücklegen, bis er an einer überfüllten Parkbucht ankam. Überall hielten Autos, vor denen Eltern ihre Töchter verabschiedeten, und Kinder ihr Gepäck ausluden.

Wider Erwarten fand auch der Bus eine Haltemöglichkeit in dem geschäftigen Chaos. Als der Fahrer die Tür aufgleiten ließ, erhoben sich Emilia und Fantasma ebenso von ihren Plätzen wie die anderen Mädchen und holten ihre Koffer aus den Fächern über ihnen. Emilia ließ sich Zeit, bis sich das Gedrängel an der Tür lichtete. Sie haßte Menschenmengen. Als sie als eine der letzten den Bus verließ, blinzelte sie geblendet im hellen Licht der Nachmittagssonne. Die meisten Schülerinnen gingen sofort auf das Internat zu, nur wenige verweilten wie sie unschlüssig auf dem Hof. Wahrscheinlich ebenfalls Neulinge, vermutete Emilia. Unter ihnen war auch Fantasma, die sich dicht in ihrer Nähe hielt.

Einen Moment lang betrachtete sie das Gebäude. Am auffälligsten war wohl die beeindruckende Größe. Es hatte anscheinend drei Obergeschosse, aber die Fassade war sogar noch sehr viel breiter als sie hoch war und gesäumt von unzähligen Fenstern. Die gelb verputzten Wände, verziert mit weißem Stuck, wiesen eindeutig darauf hin, daß es kein Neubau war, viel mehr mußte es sich um das Anwesen eines alten Adelsgeschlechts oder so etwas handeln.

»Die Neuen bitte zu mir!«, unterbrach eine eher gelangweilte als autoritäre Stimme Emilias Begutachtung ihres zukünftigen Heims. Widerwillig lenkte sie ihre Aufmerksamkeit auf die Person, um die sich jetzt die kleine Gruppe der verloren wirkenden Mädchen aus dem Bus sammelte. Es war ein grauhaariger Mann in einer Uniform. Emilia konnte es kaum glauben, aber ein dicker Schnauzer überwucherte seine Oberlippe. Sie hatte bisher angenommen, daß seit mindestens dreißig Jahren niemand mehr freiwillig so herumlief. Er sah ohnehin so aus, als stünde er kurz vor der Rente, es war also nicht verwunderlich, daß er keine Ahnung von aktueller Mode hatte. Trotz des Barts, der sein Gesicht verunstaltete, wirkte er sehr freundlich, wenn auch ziemlich gleichmütig. Aber wahrscheinlich brauchte man als Pfötner eine gesunde Portion Gleichmut, besonders wenn man dazu abgestellt war, inmitten einer Horde lärmender Schulmädchen sich um die Neuen zu kümmern.

»Okay«, fuhr der Portier fort, als ihn alle neugierig ansahen, »ich führe euch jetzt zur Schulverwaltung, dort werden sich unsere beiden Sekretärinnen weiter um euch kümmern, euch eure Zimmer zuweisen und so weiter.« Er drehte sich um und ging offenbar davon aus, daß sie ihm folgen würden, was sie auch taten.

Als sie den Hof überquerten, beobachtete Emilia aus den Augenwinkeln, wie die Mädchen, die nicht mit dem Bus gekommen waren, von ihren Eltern verabschiedet wurden. Ihrer eigenen Mutter war es zu anstrengend gewesen, sie den ganzen Weg bis in diese abgelegene Gegend zu fahren. Sie hielt sie schon für verantwortungsbewußt genug, um allein mit der Bahn anzureisen. Emilia war das nur Recht. Sie hatte sich lieber Zuhause von ihrer Mutter verabschiedet als hier unter aller Augen, wo sie nicht gewußt hätte, wie sie sich verhalten sollte. Aber sie war sich auch gar nicht sicher, ob ihr Abschied so überschwänglich ausgefallen wäre wie der der anderen Eltern hier. Küßchen verteilend umarmten die ihre Kinder ohne auf deren doch eher genervten Blicke zu achten.

Ein Paar fiel Emilia besonders auf. Es waren zwei Frauen, möglicherweise war eine von beiden die Tante, aber beide verhätschelten das Mädchen in ihren Armen auf besonders peinliche Weise. Nachdem sie sich endlich aus der von unterdückten Tränen begleiteten Umklammerung befreit hatte, sah sie sich etwas ratlos um. Doch bevor die zwei Frauen noch auf die Idee kamen, sie bis in die Schule zu begleiten, gesellte sie sich zu der kleinen Schar Schülerinnen, die mit dem Portier zusammen in diesem Augenblick an ihr vorüberzog. Sie winkte ihnen nur noch kurz unauffällig zu, dann war sie in der unter ihnen verschwunden.

Emilia hielt sich wie immer ganz hinten in der Menge, möglichst isoliert, doch wich Fantasma noch immer nicht von ihrer Seite. Eigentlich verstand Emilia sie ganz gut, natürlich war es nicht einfach, sich plötzlich in einer fremden Umgebung allein unter unbekannten Menschen wiederzufinden. Da war es doch ganz logisch, sich erst einmal an die einzige Person zu klammern, die man bisher kennengelernt hatte. Sie verstand nur nicht, wieso Fantasma sich ausgerechnet sie ausgesucht hatte, vor allem nachdem sie ihrer Meinung nach völlig unmißverständlich darauf hingewiesen hatte, daß sie keinen gesteigerten Wert auf Gesellschaft legte.

Dabei war das Gefühl, hier alleine zu sein, für sie genauso beängstigend wie für Fantasma, vielleicht sogar noch mehr. Aber selbstverständlich nicht, völlig allein zu sein, damit war sie vertraut und in Anbetracht der Alternativen hatte sie es auch nie als unangenehm empfunden. Aber umgeben zu sein von fremden Leuten war etwas anderes. Sie hatte einfach schon zu oft erlebt, was in solchen Situationen geschah; zu viel mißbrauchtes Vertrauen und zu viele vermeintliche Freunde, die sich von ihr abgewendet hatten. Sie wußte nicht genau, woran es lag, aber früher oder später wurde sie immer zwangsläufig ausgegrenzt. Vielleicht war das auch einer der Gründe, warum sie letztendlich doch zugestimmt hatte, hierher zu kommen, was auch immer das ganze sollte.

Emilia hatte jetzt auch gar keine Zeit, weiter darüber nachzudenken. Der Pförtner führte ihre Gruppe zielstrebig die wenigen weiß gestrichenen Stufen zur gläsernen Eingangstür hinauf. Dahinter lag ein kurzer, schmaler Gang, in dessen Wand sich eine große Aussparung in einen kleinen Raum befand, wahrscheinlich dem eigentlichen Büro des Portiers. Der ging aber ohne es weiter zu beachten voraus in die riesige Haupthalle des Internats. Hier ging von beiden Seiten eine Treppe ab, die zu den oberen Stockwerken hinaufführte, von wo aus zahlreiche Gänge sich in den tieferen Winkeln des Gebäudes verloren. Die Obergeschoße bildeten Gallerien, so daß man bis ganz hinauf zum Dach blicken konnte, eine dicke Glaskuppel durch die der Himmel zu sehen war. Das einfallende Licht erhellte die gesamte Halle, aber für die Nacht hing ein riesiger Kronleuchter von der Decke.

Staunend betrachteten die Mädchen die hoch über ihnen gelegene Kuppel und verlangsamten ihren Schritt, nur Emilia warf einen gelangweilten Blick nach oben, bevor sie weiter dem Pförtner folgte. Der betrat einen Gang links von ihnen, in den auch schon ein Schild mit der Aufschrift ›Anmeldung‹ wies. Fantasma schüttelte den Kopf, als sie bemerkte, daß sie inzwischen alleine unter dem Kronleuchter stand und beeilte sich, Emilia einzuholen, die den anderen hinterher in einen Flur ging. Etwa in dessen Mitte stand eine Tür weit offen, durch die der Pförtner sie nun führte.

»Hallo«, begrüßte er die beiden anwesenden Frauen und deutete mit dem Daumen hinter sich, »hier sind die Neuen, die mit dem Bus angekommen sind.«

Die beiden Sekretärinnen sahen von ihren Schreibtischen auf. Emilia fand, daß sie reichlich fantasielos aussahen. Mit ihren Dauerwellen und den altmodischen Brillen, die trotzt der gefärbten Haare ihr Alter verrieten, wirkten sie wie die Verkörperung ihrer eigenen klischeebehafteten Vorstellung einer Schulsekretärin.

»Danke, Hugo«, sagte diejenige, die der Tür am nächsten war, kühl.

»Kein Problem«, erwiederte der Pförtner und verließ den Raum durch die weiterhin offenstehende Tür. Noch bevor sich die Sekretärin wieder den Mädchen zuwenden konnte, hatte sich eines von ihnen auf einen der beiden Stühle gesetzt, die an einer Wand standen. Dort holte sie ein Buch aus der Tasche und begann augenblicklich zu lesen. Fantasma erkannte in ihr die Dunkelhaarige wieder, die schon im Bus völlig in ihr Buch versunken war. Titel und Autor sagten ihr erwartungsgemäß nichts, aber immerhin erkannte sie, daß es sich um einen Kriminalroman handelte. Es war schwer zu sagen, ob es die Sekretärin störte, daß sich eine von ihnen anderweitig beschäftigte, falls dem so war, ließ sie es sich nicht anmerken.

»Erstmal willkommen im Richard Wagner Internat für Mädchen«, sagte sie. »Ich bin Frau Vitrial und das ist meine Kollegin Frau Lage. Wir leiten diese Schule sozusagen.«

Ein amüsiertes Aufschnauben kam hinter dem Buch hervor, das das Mädchen in der Ecke in Händen hielt. Emilia wußte nicht, ob der belustigte, etwas verächtliche Laut ihrer Lektüre oder tatsächlich Frau Vitrials Worten geschuldet war, jedenfalls konnte sie sich bei deren Beschreibung ihrer Tätigkeit selbst ein Lächeln nicht verkneifen.

»Nun«, fuhr Frau Vitrial ungerührt fort, »wenn ihr Fragen oder Problem habt, könnt ihr euch an uns wenden und wir schauen dann gemeinsam, was wir machen können. Mal sehen...« Sie zog einen Ordner von ihrem penibel aufgeräumten Schreibtisch und schlug eine Seite ganz vorne auf. »Wenn alles seine Ordnung hat, solltet ihr alle auf dieser Liste stehen. Ich werde euch jetzt der Reihe nach aufrufen und dann alles weitere erklären. Als erstes bitte Nadine und Nicole Deuze.«

Ein Zwillingspärchen trat vor, so dicht aneinandergedrängt, daß ihr wildes rotes Haar untrennbar verwoben wirkte. Emilia fiel auf, daß sie ihre Arme beschützend umschlungen hielten. Ihre blauen Augen machten einen schüchternen, fast ängstlichen eindruck, als sie Frau Vitrial erwartungsvoll ansahen.

Sie suchte sich mehrer Zettel aus verschieden Ablegefächern zusammen und reichte sie ihnen. »Das ist die Schulordnung, ein Lageplan, damit ihr euch nicht verlauft und euer Stundenplan. Ihr geht beide in Klasse 7a und teilt euch Zimmer 51.« Die Zwillinge lächelten sich erleichtert an, immer noch ohne ein Wort zu sagen, aber Frau Vitrial ließ ihnen keine Zeit, ihrer Freude weiteren Ausdruck zu verleihen, bevor sie weitersprach. »Ich habe euer Klassenzimmer und euren Wohnraum auf der Karte markiert. Bei uns gibt es nur Doppelzimmer und sie sind alle gleich, es gibt also keinen Grund, sie zu tauschen, und daß das auch nicht erlaubt ist, muß ich gar nicht erst erwähnen, oder?« Sie ließ ihren Blick bedeutungsvoll über die anderen Mädchen in dem Raum wandern, bevor sie sich wieder den Zwillingen zuwandte. »Hier habt ihr noch den Schlüssel. Gut drauf aufpassen, verschwundene Wertgegenstände werden nicht ersetzt.«

Nadine und Nicole nahmen je einen Schlüssel entgegen, nickten einen stummen Dank und schon waren sie wieder in der kleinen Gruppe wartender Schülerinnen untergetaucht.

Frau Vitrial warf einen kurzen Blick auf die Liste, dann rief sie die nächste auf. »Emma Kerzenmacher, bitte.«

Geräuschlos klappte das in dem Stuhl sitzende Mädchen ihr Buch zu und trat vor den Schreibtisch. Sie sah ziemlich unauffällig aus, fand Emilia. Braune Augen, braunes Haar, eine dünne Brille auf der Nase. Trotzdem wirkte sie sehr sympathisch.

»Ebenfalls Klasse 7a. Zimmer 53. Schulordnung, Karte, Stundenplan, Schlüssel«, zählte Frau Vitrial auf und drückte ihr alles ohne besondere Höflichkeit in die Hand. Emma öffnete schon den Mund, um zu einer Bemerkung anzusetzen, ließ es aber dann doch lieber bleiben. Vielleicht hatte sie doch einmal ein Problem, und Frau Vitrial machte ganz den Eindruck, als könne sie sich Gesichter gut merken.

»Danke«, sagte sie deshalb nur, konnte den sarkastischen Unterton in ihrer Stimme aber nicht völlig unterdrücken. Das fiel ihr ohnehin oft schwer. Frau Vitrial nickte ihr knapp zu, während sie sich wieder auf dem Stuhl niederließ und ihr Buch hervorholte.

»Fantasma Gloria...«, rief sie stockend aus. Während Fantasma sich vor ihrem Schreibtisch einfand, glitt Frau Vitrials Blick über die Liste, bevor sie sie doch endlich ansah. »Dein Nachname steht hier gar nicht«, sagte sie entschuldigend.

»Doch, doch«, meinte Fantasma näselnd, »Gloria ist mein Nachname.«

»Ach so. Nun gut.« Frau Vitrial übergab ihr den Zimmerschlüssel und die Zettel, die sie benötigte. »Du bist auch in Klasse 7a, dein Zimmer ist die Nummer 47.«

»Okay, danke«, sagte Fantasma, bevor sie sich umwandteund sich wieder an der Wand in unmittelbarer Nähe zu Emilia stellte. Lange blieben sie allerdings nicht so ungestört.

»Dann hätten wir noch Emilia Grimm«, hakte Frau Vitrial weiter ihre Liste ab. »Du bist in Zimmer Nummer 53 und in Klasse... 7a.« Sie runzelte die Stirn. Hatte die Direktorin etwas vor, alle Neuen eines Jahrgangs in dieselbe Klasse zu schicken? Frau Ferria, die vor ihr dieses Amt bekleidet hatte, wäre dieser Fehler sicher nicht unterlaufen. Sie hatte ihre Stellung zwar nicht lange innegehabt, bevor sie spurlos verschwunden war, trotzdem schien sie genau gewußt zu haben, was sie tat und hatte eine angemessene Autorität an den Tag gelegt. Die neue Direktorin hingegen war ihrer Meinung nach viel zu nachsichtig mit den Schülerinnen.

»Naja, hier hast du jedenfalls deine Sachen.« Sie reichte Emilia alles Notwendige. »So, das wären dann alle von der Liste.« Sie sah sich im Büro um und entdeckte ein Mädchen mit dunkelblondem Haar und Brille, das zaghaft den Finger hob.

»Äh... ich bin auch neu hier...«, sagte sie zögerlich, so als müßte sie einen Fehler gestehen.

»Sehr gut, dann bist du hier ja schon mal richtig. Aber mit dem Bus bist du nicht gekommen, oder?«

»Ähm, nein.«

»Macht nichts. Wie in dem Bestätigungsschreiben gestanden haben müßte, hättest du dich im Laufe des Tages sowieso hier melden müssen. Wie ist denn dein Name?«

»Isabelle Kyrie.«

Emilia brauchte nicht lange, um sich an sie zu erinnern. Es war das Mädchen, das sich ihnen auf dem Hof angeschlossen hatte, nachdem die beiden Frauen sie so ausgiebig verabschiedet hatten.

Frau Vitrial holte eine andere Liste hervor und fuhr mit dem Finger über sie hinweg. »Ah ja, hier bist du ja. Klasse 7a - was für ein Wunder. Nun ja, du wohnst in Zimmer 47. Hier ist dein Schlüssel und was du sonst noch so brauchst.«

Fantasma horchte auf, als sie ihre Zimmernummer vernahm, und besah sich das Mädchen genauer, das gerade ihre Unterlagen entgegennahm. Dies war der Augenblick, vor dem sie sich am meisten gefürchtet hatte, zu erfahren, wer ihre zukünftige Mitbewohnerin sein würde. Insgeheim hatte sie inzwischen gehofft, daß es Emilia sein würde, die sie auf eine Art, die sie selbst nicht ganz verstand, als überaus anziehend empfand, trotz ihres zu Anfang fast ablehnenden Verhaltens. Es war nicht nur die Tatsache, daß sie sich nun bereits kannten, sie mochte einfach die Art des blassen Mädchens. Außerdem kam sie nicht umhin, sich einzugestehen, daß sie ihr Aussehen überaus attraktiv fand. Dennoch war sie ein wenig erleichtert, als sie Isabelle eingehender musterte. Mit ihren weizenfarbenen Locken und den dunklen Augen war sie zweifellos schön, gleichzeitig wiesen ihre linkischen Bewegungen, mit denen sie immer wieder ihre Brille zurechtrückte, und ihre offensichtliche Zurückhaltung darauf hin, daß sie sich dessen gar nicht bewußt war. Das machte sie Fantasma auf Anhieb sympathisch.

»So«, riß Frau Vitrial sie aus ihren Gedanken, »jetzt solltet ihr so weit alles haben, außer den Schulbüchern. Die bekommt ihr in der Bibliothek, dazu müßt ihr nur euren Namen angeben, die Bücher sollten schon für euch zusammengestellt sein.«

Emma hob ruckartig den Kopf. »Bibliothek?«, fragte sie neugierig. Emilia mußte sie doch schon ein wenig bewundern. Dafür, daß ihre Nase ständig in einem Buch steckte, bekam sie erstaunlich viel mit.

»Ja, sie ist hier unten, gleich neben der Haupthalle. Sie ist auch in der Karte eingezeichnet, die ich euch vorhin gegeben habe.«

Einen Moment lang überlegte Emma, ob jede Aussage von Frau Vitrial wie ein Vorwurf klang, oder nur wenn sie mit ihr sprach, entschied sich aber eine viel wesentlichere Frage zu stellen: »Aber da gibt es wahrscheinlich nur Schulbücher, oder?«

»Nein. Ihr findet dort zwar auch Bücher zum Unterrichtsstoff, mit denen ihr euer Wissen vertiefen könnt, wenn ihr wollt, daneben gibt es aber auch Bücher aus allen möglichen Genres. Die Schulleitung hat schon vor einiger Zeit beschlossen, daß es besser ist, unseren Schülerinnen in dieser Form eine sinnvolle Beschäftigung anzubieten, als sie unter dem Einfluß von Videospielen zu lassen, die sie mitbringen.«

Emma nickte überrascht. Sie konnte es kaum erwarten, der bibliothek einen Besuch abzustatten, um zu sehen, wie groß ihre Auswahl tatsächlich war. Vielleicht hätte sie sich ihre Reise ein bißchen erleichtern können, wenn sie das vorher gewußt hätte.

»Die Bücher könnt ihr später noch abholen«, fuhr Frau Vitrial fort, »jetzt könnt ihr euch erst mal eure Zimmer ansehen und eure Koffer abstellen. Aber beeilt euch lieber, um 4 Uhr fängt die Ansprache der Direktorin zum neuen Schuljahr in der Aula an.«

»Besteht dabei Anwesenheitspflicht?«, fragte Emilia so unschuldig wie möglich.

»Allerdings.«

»Ah ja.« Das hatte Emilia auch gar nicht anders erwartet. In diesem Moment platzten zwei weitere Mädchen ins Büro, die sich noch schnell zurückmelden wollten, bevor sie auf ihr Zimmer gingen.

»Wie ihr seht, haben wir heute viel zu tun. Am besten, ihr lebt euch schon mal ein«, versuchte Frau Vitrial die Neuen der Klasse 7a abzuwimmeln. »Eure Zimmer sind alle im ersten Stock. Viel Spaß.« Dann wandte sie sich den beiden Neuankömmlingen zu.

Damit war die Begrüßung in ihrem neuen Heim offensichtlich beendet. Emilia nahm ihre Reisetasche wieder auf und ging vor die Tür. Dort wartete sie auf die anderen. Als die etwas verloren aussehend herauskamen, schloß sie sich ihnen an, die ihr inzwischen schon unglaublich vertraut erscheinende Fantasma neben sich. So wie sie gekommen waren, kehrten sie auch wieder zurück in die imposante Halle, doch stiegen sie diesmal die Treppe direkt hinter dem Flur an der Wand hoch. Die Etage, die sie nun betraten, war mit einem vornehm wirkenden roten Teppich ausgelegt und wurde dezent von Wandlampen ausgeleuchtet, was auch notwendig war, da keine Fenster zu sehen waren. Die mußten sich alle innerhalb der Räume befinden.

Emilia warf einen kurzen Blick auf die Karte, während sie hinter den anderen einem Korridor folgte. Sie hielt vor einer Tür, an der mit metallenen Ziffern die Zahl 47 angebracht war. Fantasma war offenbar wieder in ihre eigene Welt abgetaucht, mit verträumten Augen ging sie einfach weiter.

»Hier wohnst du«, merkte Emilia an.

Sich wie erwachend umsehend stoppte Fantasma vor der Tür, die Isabelle bereits aufschloß. »Ich weiß«, behauptete sie mit fester Miene, dann jedoch legte sich ein Schatten über ihr Gesicht. »Naja, dann bis später... wir sehen uns ja bestimmt wieder.«

»Mit Sicherheit. Wir gehen in dieselbe Klasse.«

Sofort erhellten sich Fantasmas Züge wieder. »Richtig. Also bis später, ja?«

»Klar«, sagte Emilia, nickte kurz und setzte ihren Weg fort, während Fantasma nach Isabelle, die höflich vor der Tür auf sie gewartet hatte, in ihr Zimmer ging. Die Nummer 53 befand sich ein ganzes Stück weiter, hinter mehreren Abzweigungen des breiten Gangs. Als Emilia dort ankam, schloß Emma gerade auf.

»Hi«, versuchte sie, ihr Zusammenleben auf einer freundschaftlichen Basis zu beginnen, konnte aber den vorsichtigen, mißtrauischen Unterton ihrer Stimme nicht ganz ablegen.

»Hi«, grüßte Emma zurück. Sie lächelte nicht, wirkte aber auch nicht abweisend. »Ich bin Emma Kerzenmacher.«

Emilia nickte. Das wußte sie ja schon von ihrer Zuteilung im Verwaltungsbüro, trotzdem stellte sie sich ebenfalls knapp vor: »Emilia Grimm.«

Einen Moment lang standen sie schweigend da und musterten sich abschätzend, dann ergriff Emma die Initiative. »Tja, ich schätze, wir sollten mal reingehen...« Sie öffnete die Tür, trat ein und sah sich neugierig um. Das Zimmer war kaum größer als ihres Zuhause und mit den hellen Möbeln aus Sperrholz auch ähnlich eingerichtet. Zu beiden Seiten befand sich jeweils ein Bett, dazu ein Kleiderschrank und ein Schreibtisch. Gegenüber der Tür war ein breites Fenster, geschmückt von einem orangefarbenen Ziervorhang.

»Das ist doch einigermaßen...«, begann Emma, verstummte dann aber und suchte nach dem richtigen Ausdruck, um das Zimmer angemessen zu beschreiben.

Emma trat neben sie. »Gruftig?«, versuchte sie auszuhelfen.

»Äh, ich dachte eigentlich mehr an ›lauschig‹.«

»Lauschig? Du wärst gern Dichterin, oder?«

»Eine Dichterin? Mitnichten!«, sagte Emma, die fand, daß man auf Sarkasmus am besten mit Sarkasmus antwortete. Sie schleppte ihren Koffer weiter ins Zimmer hinein und ließ ihn mit einem bemerkenswert lauten Plumpsen auf dem Boden vor eines der Betten fallen. »Möchtest du lieber das linke oder das rechte Bett?«

»Ähm, das linke, wenn es dir nichts ausmacht«, antwortete sie fragend, denn ausgerechnet vor diesem hatte Emma ihren Koffer abgestellt.

»Kein Problem. Warte, ich nehm meinen Koffer sofort weg.«

»Nicht nötig, ich stell ihn für dich vor den Schrank«, bot Emilia an, doch als sie den Koffer hob, um genau das zu tun, blieb ihr der Atem weg. Die Unselbstständigkeit, die viele ihrer früheren Klassenkammeradinnen vermutlich bewußt gezeigt hatten, um sich bei den Jungs beliebter zu machen, war ihr immer auf die Nerven gegangen. Ihrer Meinung nach sollte man sich so gut es ging selbst zu helfen wissen, doch dieser Koffer war so schwer, daß man ihn fast zu zweit hätte tragen müssen.

Emma lächelte sie entschuldigend und auch ein wenig ertappt an. »Ich hab vielleicht ein bißchen zu viel eingepackt...«

»Dir ist schon klar, daß du nicht den Kleiderschrank selbst, sondern nur seinen Inhalt hättest mitnehmen müssen, oder?«

Emma nahm ihr den Koffer aus der Hand und trug ihn selbst mit zwei Händen zum Schrank hinüber. »Sehr witzig«, versicherte sie Emilia. »Aber wir sind ja auch außerhalb des Unterrichts hier, da müssen wir uns schließlich auch beschäftigen.«

Emilia verstand nicht ganz, was sie meinte. Sie hatte ihr Handy und ihr Notebook dabei, was sollte sie sonst noch brauchen? Doch dann öffnete Emma ihren Koffer. Er quoll förmlich über vor Büchern. Die gesamte sichtbare Fläche wurde von Umschlägen ausgefüllt, in deren Titeln unverhältnismäßig oft Worte wie ›Mord‹, ›Dolch‹ oder ›Leiche‹ vorkamen.

Ein Ausdruck des Erstaunens lähmte Emilias Gesicht. »Hast du auch ein paar Klamotten dabei?«

»Nö«, sagte Emma als hätte sie die Andeutung nicht verstanden, »die werden nachgeschickt.« Sie öffnete eine Hälfte des Schrankes, die sie kurzerhand als ihre in Beschlag nahm und begann ihre Bücher in das oberste Fach einzuräumen. Emilia sah ihr mit verschränkten Armen zu. Tatsächlich, unter der dicken Schicht aus Büchern kamen auch einige Kleidungsstücke zum Vorschein, so flach zusammengefaltet, daß sie möglichst wenig Platz einnahmen. Zwar war der Koffer relativ groß, doch überschlug sie in Anbetracht des begrenzten verbleibenden Stauraums, daß Emma mit Sicherheit mehr Bücher als Hosen dabei hatte.

Nachdem sie alle ihre Bücher liebevoll und, wie Emilia auffiel, nach Autoren sortiert, verstraut hatte, warf Emma einen Blick auf ihre Uhr. »Wir sollten uns lieber auf den Weg in die Aula machen, in zehn Minuten fängt die Rede an.«

Emilia seufzte leise. Es war wohl zu spät, um sowas wie Menstruationsbeschwerden vorzutäuschen. Oder? Sie öffnete den Mund, um einen entsprechenden Versuch zu wagen, doch noch ehe sie einen Ton herausbringen konnte, kam Emma ihr zuvor: »Du hast doch gehört, Teilnahme ist Pflicht, also mach den Mund zu und komm mit.«

Emilia kniff die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen, folgte Emma aber wirklich ohne weitere Widerworte, als sie nach draußen auf den Flur ging. Der Gang war voller Mädchen ihres Alters, die alle in eine Richtung strömten. Selbst wenn sie ihre Karten nicht dabei gehabt hätten, wäre es nicht schwer gewesen, die Aula zu finden, sie mußten einfach nur den anderen hinterhergehen. Wie sich herausstellte war die Aula im Erdgeschoß und vor allem eines: groß. Aber das mußte sie wohl auch sein, wenn sie genug Platz für die gesamte Schülerschaft bieten sollte. Emilia war nie gut im Schätzen gewesen, aber sogar sie erkannte jetzt, daß es doch eine ganze Menge Kinder mehr waren, als sie erwartet hätte, die sich auf die zusammengetragenen Stühle auf dem Parkett vor der Bühne tummelten.

Die hinteren Plätze waren bereits ausnahmslos besetzt, weshalb Emilia und Emma sich zwei freie Sitze ziemlich weit vorne suchen mußten. Wahrscheinlich wollte niemand näher als unbedingt notwendig an der Direktorin sitzen. Während sie warteten, betrachtete Emilia gelangweilt die Spitzen ihrer weißen Ballerinas. Emma hatte schon, kaum daß sie saßen, ein Buch aus ihrer Umhängetasche geholt, die ihr ständiger Begleiter zu sein schien.

Sie brauchten aber gar nicht lange zu gedulden, bis die Lichter über ihnen erloschen. Als das geschah, spürte Emilia das fremde Mädchen neben sich zusammenzucken und erschrocken aufkeuchen. Sie sah die aufwendig zurechtgemachte Blondine überrascht an. Konnte es wirklich sein, daß sie Angst vor der Dunkelheit hatte, oder hatte nur die Plötzlichkeit sie kurz die Beherrschung verlieren lassen? Wie auch immer, Blondie beachtete sie gar nicht, sondern hatte ihren Blick starr auf die Bühne gerichtet.

Emma an ihrer anderen Seite schien davon gar nichts mitbekommen zu haben. Sie seufzte leise, als sie notgedrungen das Buch wieder zuklappte und bedächtig in ihre Tasche steckte. Wenn es eine Sache gab, die sie nicht leiden konnte, dann war es, gezwungen zu sein, mit dem Lesen aufzuhören, bevor sie den ersten Absatz auf der linken Seite eines Buches erreicht hatte. So wußte sie immer, wo sie war. Sie brauchte sich nur die Seitenzahl zu merken und konnte sofort an der Stelle weiterlesen, an der sie aufgehört hatte. Doch jetzt, da die Deckenlampen ausgegangen waren, und nur noch diffuses Leuchten den riesigen Saal zumindest ein wenig erhellte, war es zu dunkel, um zu lesen.

Es blieb ihr also nicht viel übrig als ebenfalls zur Bühne zu sehen, die sich in diesem Moment enthüllte, als sich der dunkelrote Vorhang in der Mitte teilte und zu beiden Seiten in der Dunkelheit der Ecken verschwand. Dekoration war auf ihr kaum vorhanden. Wie so vieles in diesem Internat strahlte sie eine gewisse neutrale Distanziertheit aus, wie es wohl eben der Fall war, wenn man einen Raum für eine Vielzahl von Leuten einrichtete, die naturgemäß alle einen unterschiedlichen Geschmack besaßen. Nur ein paar hochwachsende Farne bewucherten die ansonsten schmucklose Bühnenrückwand, vor der eine kurze Stuhlreihe aufgebaut war. Die Personen auf ihnen waren zweifellos Internatsmitarbeiter - bestimmt der Vizedirektor und hochrangige Lehrer. Der Scheinwerferstrahl beleuchtete eine dunkelhaarige Frau in einem geschmackvollen Kostüm, die weichen aber mit angemessenem Ernst dreinblickenden Gesichtszüge geziert von einer dünnen Brille mit zierlichem Gestell.

»Hallo, ich bin Frau Flimm«, stellte sie sich vor. »Wie die meisten von euch wissen, bin ich schon seit einigen Jahren Lehrerin hier, aber ab jetzt werde ich euch nur noch selten unterrichten können. Seit Frau Ferrias mysteriösem Verschwinden vor ein paar Monaten, wurde ich schon damit betraut, ihre Pflichten als Schulleiterin zu übernehmen, und nun wurde entschieden, daß ich offiziell ihren Posten antreten werde.«

Überall im Saal brandete Beifall auf. Offenbar freute sich die Mehrheit der Schülerinnen, daß Frau Flimm ihre neue Direktorin wurde. Aus reiner Höflichkeit klatschte Emilia mit, war mit ihren Gedanken aber immer noch mit einer ganz speziellen Information aus dieser Rede beschäftigt. Eine verschwundene Schulleiterin? Ob Sinistra irgendetwas damit zu tun hatte?

Frau Flimm wartete, bis der Applaus langsam abbrach. »Ein neues Schuljahr beginnt und damit öffnet sich uns eine besondere Möglichkeit. Wir können die Vergangenheit vollständig hinter uns lassen und mit neuem Mut in die Zukunft blicken.« Sie lächelte gewinnend die zu ihr aufblickenden Gesichter an. »Einige von euch möchten vielleicht die Gelegenheit nutzen, ihre Noten zu verbessern. Aber selbst wenn nicht, werdet ihr bei uns viele Wege finden, eure Zeit sinnvoll zu nutzen. Das wird natürlich besonders die Neuen unter euch interessieren, denn mit einem neuen Schuljahr kommen natürlich auch immer viele neue Schüler. Zum einen haben wir eine Umfangreiche Bibliothek, die keine Wünsche offen lassen sollte, zum anderen besitz jede Klassenstufe ihren eigenen Aufenthaltsraum, in dem ihr eine große Auswahl an Spielen findet - oder, falls ihr das vorzieht, einen Fernseher. Selbstverständlich könnt ihr auch einem unserer zahlreichen Clubs beitreten. Dort könnt ihr euch mit Gleichgesinnten treffen und euch über euer Hobby austauschen. Auch hier sollte für jeden etwas dabei sein. Vom ›Buchclub‹ bis zum ›Club für Fans von Reality-Shows‹ sind alle möglichen Arten vertreten. Obwohl ich hoffe, daß die Mitglieder des letzten Clubs lieber anonym bleiben möchten und sich wenigstens schämen.«

Wieder unterbrach Beifall, diesmal gemischt mit Gelächter, die Rede, allerdings nur Grüppchenweise. Offensichtlich war der Club nicht so klein, wie man meinen sollte. Emilia hoffte zwar inständig, daß die Teilnahme an einem dieser Clubs freiwillig war, klatschte aber kräftig mit. Auf der Liste von Dingen, die sie am meisten verabscheute, waren Reality-Shows ziemlich weit oben.

»Nun ja, das war eigentlich auch schon alles, was ich euch mitteilen wollte«, fuhr Frau Flimm etwas verlegen fort. Wenn es nicht die Tradition verlangt hätte, hätte sie gar keine Ansprache zum Schuljahresbeginn gehalten. »Ich hoffe einfach, ihr fühlt euch alle wohl bei uns. Solltet ihr Fragen oder Probleme haben, könnt ihr jederzeit zu mir kommen oder unser Sekreteriat besuchen. Dort könnt ihr übrigens auch euren eigenen Club-Raum beantragen, falls doch kein passender für euch dabei ist. Dann bleibt mir nur noch zu sagen: Willkommen im Richard Wagner Internat für Mädchen!«

Sie lächelte etwas betreten, als hätte sie gerade die blödeste Floskel aller Zeiten von sich gegeben, aber falls dem so war, schien sich niemand daran zu stören. Während der Vorhang zugezogen wurde, setzte erneuter Applaus ein, deutlich enthusiastischer als zuvor.

Naja, wenigstens war die Ansprache kurz gewesen. Sich streckend stand Emilia auf, so wie Emma und die anderen neben ihr. In dem Gedrängel, das entstand, als alle Schülerinnen versuchten, möglichst gleichzeitig durch dieselbe Tür zu gehen, ging es nur sehr langsam voran. Vor ihr war das Mädchen, das sich so erschrocken hatte, als die Lichter ausgingen. Jetzt, da die Beleuchtung wieder hell erstrahlte, wirkte sie ganz anders. Vielleicht versuchte sie, mit einem etwas erhabenen Getue ihr voriges peinliches Benehmen zu überdecken, auf jeden Fall war ihr Gang nun sicher und fest, als sie hocherhobenen Hauptes Richtung Ausgang schritt.

Plötzlich tauchte aus der Menge ein schwarzhaariges Mädchen auf neben ihr auf. Nur kurz warf sie Emilia einen undurchschaubaren Blick aus kühlen Augen zu, die die Farbe von Gewitterwolken hatten, dann wandte sie sich Blondie zu und flüsterte ihr etwas ins Ohr. In dem allgemeinen Gemurmel um sie herum konnte Emilia nicht einmal einen einzigen Laut des Wisperns vernehmen und noch bevor sie ihr Gehör anstrengen konnte, war es auch schon wieder vorbei. Die ganz in Schwarz gekleidete Unbekannte verschwand ebenso unerwartet, wie sie gekommen war, kehrte zurück zu einem rothaarigen Mädchen, das mit verschränkten Armen auf sie wartete.

Einen Moment lang blickte Blondie über die Schulter zu Emilia zurück, mit einem Ausdruck, der alles und nichts bedeuten konnte. Möglicherweise wollte sie sich nur vergewissern, daß Emilia nichts von der flüchtigen Unterhaltung mitbekommen hatte. Falls es wirklich nur das war, konnte sie sich beruhigt wieder umdrehen. Emilias ratloses Gesicht hatte mit Sicherheit etwas Schafähnliches.

»Schlaf nicht ein, es geht weiter«, sagte Emma hinter ihr. Emilias Blick klärte sich und sie bemerkte erst jetzt, daß Emma Recht hatte. Während sie noch Blondies Hinterkopf angestarrt hatte, war die bereits weitergegangen, so daß sich in der engen Lücke zwischen den Stuhlreihen alles hinter Emilia staute. Schnell überwand sie ihre Lethargie und setzte sich wieder in Bewegung.

Erleichtert atmete sie auf, als sie endlich aus der Tür war und sich die Menschenmenge lichtete. Von hier aus führte der Korridor in zwei Richtungen. Sie war von links gekommen, aber rechts von sich entdeckte sie Fantasma, die sie zu sich winkte. Sie wandte sich Emma zu, die neben ihr ging.

»Ich komm später nach, ja? Das Mädchen da hinten, das ich im Bus kennengelernt habe, will anscheinend was von mir.«

Emma nickte. »Fantasma.«

»Oh, du erinnerst dich an sie?« Emilia musterte sie eindringlich. War das ein Hauch Röte auf ihren Wangen?

»Ich hab ein gutes Namensgedächtnis«, sagte Emma schulterzuckend.

»Okay, dann sehen wir uns später.«

»Klar, ich wollte sowieso noch in die Bibliothek.«

Emilia hob einen Mundwinkel zu einem sarkastischen Grinsen. »Wieso? Hast du nicht schon genug Bücher dabei?«

Emma blieb völlig unbeeindruckt. »Ich hab jedenfalls nicht meine Schulbücher dabei. Die müssen wir noch abholen, wenn du’s nicht vergessen hast. Morgen ist unser erster Schultag, dann ist es zu spät.«

Emilia hatte kein Problem damit, etwas bis zum letzten Augenblick aufzuschieben. »Keine Sorge, hab ich nicht vergessen. Also bis dann!«, rief sie Emma zu, bevor sie in die andere Richtung davontrabte.

»Hey«, freute Fantasma sich, sie zu sehen, als sie noch einige Schritte entfernt war. »Na, wie ist dein Zimmer?«

Emilia überlegte kurz. »Meine Mitbewohnerin ist der Meinung, es sei ›lauschig‹. Ich habe den Begriff ›gruftig‹ vorgeschlagen.«

»Gruftig? Ist das gut oder schlecht?«

»Kommt drauf an.«

»Worauf?«

»Ob du in einer Gruft wohnen möchtest.«

Fantasma runzelte die Stirn. Sie kannte Emilia erst seit wenigen Stunden, aber sie wußte schon jetzt, daß es nicht immer ganz einfach sein würde zu sagen, ob sie gerade scherzte oder nicht. »Okay. Und wie ist deine Mitbewohnerin so?«

»Sie hat das Wort lauschig benutzt«, meinte Emilia, als ob das bereits alles über sie aussagen würde. »Ich schätze, sie will Dichterin oder sowas werden, obwohl sie das abstreitet. Aber ansonsten ist sie ganz in Ordnung. Und wie läuft’s mit deiner?«

»Ganz gut eigentlich. Sie heißt Isabelle, was ich aber erst rausgefunden habe, als ich sie gefragt habe. Sie spricht nicht viel, ist aber ganz nett. Aber du wirst nicht glauben, was sie mitgebracht hat!«

»Etwa auch einen Koffer voller Bücher?«

Fantasma guckte erstaunt. Das war wohl nicht der richtige Zeitpunkt, um Emilia zu erzählen, daß sie eigentlich sehr gerne las. »Ja... äh, nein. Also nicht ganz. Sie hat auf jeden Fall ein paar Bücher dabei, die ganz schön kompliziert aussehen. Ich meine Schulbücher oder sowas! Aber das meinte ich gar nicht. Sie hat ein Mikroskop dabei! Ich hab gefragt, was sie damit will, und sie hat gesagt: ›Man weiß nie, wann man mal eins braucht‹! Aber es ist wahrscheinlich gar nicht schlecht, eine Streberin als Mitbewohnerin zu haben. Dann kann ich wenigstens die Hausaufgaben von ihr abschreiben.«

»Und wenn sie dich nicht abschreiben läßt?«

»Sie muß es ja nicht unbedingt wissen.« Fantasma lachte kurz auf. »Hey, willst du noch mit zu mir kommen? Dann kannst du sie ja selbst kennenlernen.«

»Klar, warum nicht.«

»Cool, dann komm mit!« Fantasma wollte bereits davonstürmen, Emilia jedoch rührte sich nicht vom Fleck.

»Warte mal, müssen wir nicht hier lang?« Sie deutete in die Richtung, aus der sie zuvor zusammen mit Emma gekommen war.

»Hm, also wir sind jedenfalls hierher gekommen.«

»Echt?«

»Klar. Dann gibt es wohl mehrere Wege.«

Das konnte natürlich durchaus sein. Das Internat war zweifellos so groß, daß man Tage damit verbringen konnte, sein Inneres zu erforschen. Diese ganzen Gänge konnten überall hinführen.

~+~​

»Okay, wir haben uns verlaufen«, stellte Fantasma sachlich fest.

»Was?!«, fragte Emilia nicht ganz so sachlich nach. »Vorhin hast du doch noch behauptet, du wüßtest ganz genau, wo wir lang müssen!« Inzwischen hatte Fantasma sie so kreuz und quer durch zahllose Flure des hinteren Teils der Schule geschleift, die alle gleich aussahen, daß sogar sie selbst völlig die Orientierung verloren hatte.

»Ja, aber dann sind wir um diese Ecke gebogen und hier gelandet!« Fantasma breitete die Arme aus. »Wo auch immer das sein mag!«

Emilia seufzte. Das herauszufinden war doch wohl ihr geringstes Problem. Sie trat zu der Tür, die ihr am nächsten war, und las ihre Aufschrift: ›Physik-Club‹. Ihre Karte trug sie immer noch bei sich, sie mußte sie nur hervorholen und nachsehen, wo genau sich der Physik-Club befand und schon könnten sie sich auf den Weg zurück machen. Doch sie ließ die Karte, wo sie war. Fantasma hatte sie bestimmt schon eine halbe Stunde lang durch die Gänge gescheucht - und wie Emilia insgeheim vermutete immer wieder im Kreis. Sie brauchte jetzt einfach mal eine Pause.

»Oh Mann, ich bin total fertig!«, stöhnte auch Fantasma.

Emilia drückte die Klinke zum Physik-Club hinunter, der wider Erwarten tatsächlich unverschlossen war. »Willkommen im Club«, sagte sie, als die Tür aufschwang.

»Was machst du denn da?«, fragte Fantasma erschrocken.

»Ich organisiere uns einen Platz zum Ausruhen. Du hast doch eben selbst gesagt, daß du total fertig bist.«

»Ja, aber du kannst doch hier nicht einfach reinspazieren! Was ist das überhaupt für ein Zimmer?«

Emilia fuhr demonstrativ mit dem Finger über die Buchstaben an der Tür. »Der Physik-Club«, betonte sie langsam. »Da gibt es auf jeden Fall Stühle und ich setz mich hier garantiert nicht auf den Boden!«, sagte sie mit einer Geste auf ihr strahlend weißes Kleid. Natürlich war der Boden hier makellos sauber, es ging Emilia viel mehr darum, daß man sich in einem Kleid einfach nicht ebenerdig hinsetzen konnte, ohne sich zu entblößen. Sie betrat den kleinen Raum, dann drehte sie sich noch einmal zu Fantasma um. »Kommst du?«

»Ja, ja, schon gut.« Fantasma sah sich um, ob auch wirklich gerade kein Lehrer in der Nähe war, bevor sie hinter Emilia herhuschte und schnell die Tür schloß.

Sitzmöglichkeiten gab es hier jedenfalls genug. Der Raum war zwar nicht groß, aber voller Stühle, die in einem Halbkreis um eine rollbare Tafel angeordnet waren. An den Wänden hingen verschiedenste Schaubilder, blieben von Emilia aber unbeachtet, die sich einfach auf einen der vielen Stühle fallenließ. Der war erstaunlich bequem, wie sie feststellte, viel bequemer als die zu kleinen, zerkratzten Holzgestelle an ihrer alten Schule. Sie fragte sich, ob hier jede Klasse diesen Komfort geboten bekam oder nur die Streber-Clubs.

Fantasma ließ währenddessen die Tür nicht aus den Augen. »Und was sollen wir machen, wenn der Physik-Club plötzlich zurückkommt und uns hier entdeckt?«

»Das wäre natürlich ein Problem«, gab Emilia zu, »Streberinnen sind ja bekannt für ihr schlechtes Benehmen. Wir könnten behaupten, wir wären neu hier und hätten uns so sehr verlaufen, daß wir uns nur kurz hier ausruhen wollen, aber das wird uns wohl kaum jemand abnehmen«, bemerkte sie mit einem vielsagenden Seitenblick auf Fantasma. »Deshalb schlage ich einfach vor, wir sagen, wir würden uns dafür interessieren, ihrem Club beizutreten.«

»Wir? Guck uns doch an, das glauben die uns nie! Wir sehen nicht gerade wie die typischen Physik-Interessierten aus, oder? Die denken doch, wir wollen was klauen oder so!«

»Naja, wenn du dich dann besser fühlst, kannst du natürlich auch abschließen.« Emilia deutete auf die Tür. »Schlüssel steckt.«

Fantasma zögerte. Den Raum zu verschliessen war auch nicht gerade viel unauffälliger, aber wahrscheinlich immer noch besser, als von einer Horde aufgebrachter Streberinnen in ihrem Club-Raum erwischt zu werden. Schnell schloß sie ab und atmete erleichtert auf.

»Fühlst du dich jetzt besser?«, fragte Emilia sie.

»Ähm... ja.« Nervös war sie eigentlich immer noch, aber die Tatsache, daß nun wenigstens niemand mehr ohne weiteres ins Zimmer platzen konnte, beruhigte sie doch ein wenig.

»Gut.« Jetzt, als Emilia zurückgelehnt in dem gemütlichen Stuhl saß, ohne jedoch ihre aufrechte Haltung zu verlieren, begann ihr Unterbewußtsein die Ereignisse dieses langen Tages zu verarbeiten. Eine Frage, auf die Emilia einfach keine Lösung wußte, wurde dabei immer wieder an die Oberfläche ihres Verstandes gespült. Sie beschloß, diese Frage Fantasma zu stellen, war sie doch die einzige, die ihr darauf eine Antwort liefern konnte. »Warum hast du dich im Bus eigentlich neben mich gesetzt?«, fragte sie, ihren Kopf der Tafel zugewandt, ihren aufmerksamen Blick aber auf Fantasma gerichtet.

Die erstarrte. Was sollte sie denn darauf antworten? Naja, am besten die Wahrheit, vermutete sie. Leise seufzend ging sie zu Emilia hinüber und setzte sich auf den Stuhl neben sie. »Ich war eben neugierig«, begann sie mit dem Offensichtlichsten. Selbst jetzt noch, nachdem sie das blasse Mädchen mit den verschiedenfarbigen Augen näher kennengelernt hatte und sich ziemlich sicher war, daß sie kein Geist war, konnte sie sich ihrer faszinierenden, unheimlichen Aura kaum entziehen. Beinahe hätte sie laut aufgelacht, als ihr dieser Gedanke kam. Schließlich war sie selbst eine Halbdämonin, wie konnte sie da von anderen behaupten, sie wären unheimlich? Außerdem war sie sich völlig bewußt, daß es nicht nur ihre Neugier gewesen war, nein, da war ja auch noch diese andere Sache. Aber sie konnte Emilia wohl kaum erzählen, wie wunderschön sie ihr auffälliges Äußeres fand.

»Du sahst eben interessant und... süß aus«, versuchte sie, ihre Gefühle etwas subtiler in Worte zu fassen. Sie wußte schließlich nicht, wie Emilia reagieren würde, wenn sie erfuhr, daß Fantasma auf dem besten Weg war, sich in sie zu verlieben. Bisher hatte sie noch niemandem anvertraut, daß sie auf Mädchen stand. Auch wenn sich die Gesellschaft wahrscheinlich auf dem Weg zur Besserung befand, hin zur Akzeptanz, gab es wohl immer noch Vorbehalte gegenüber Lesben. Noch schlimmer war aber wohl, daß sie gar nicht im eigentlichen Sinne lesbisch war, immerhin hatte sie auch einen Penis. Das konnte sie Emilia natürlich erst recht nicht erzählen. Wie würde sie erst reagieren, wenn sie das herausfand?

»Süß?!«, entfuhr es Emilia. Sie konnte sich nicht daran erinnern, schon einmal so bezeichnet worden zu sein. In Bezug auf sich hatte sie schon viele Bemerkungen gehört, aber diese war ihr neu. War das eine Art Sarkasmus, die sie nicht verstand? Durch die farblosen Strähnen ihres Haars hindurch musterte sie Fantasma kritisch, erkannte in ihren dunkel strahlenden Augen aber einzig unverstellte Ehrlichkeit. Falls sie das unglaublicherweise wirklich ernst meinen sollte, stellte sich allerdings sofort die nächste Frage: »Wie meinst du das?«

Fantasma lächelte schüchtern. »So wie ich es sage. Du bist eben hübsch.« Damit war sie vielleicht weitergegangen, als sie sollte, überlegte sie. Aber wenn sie nie den ersten Schritt wagte, würden sich ihre Träume auch nicht von allein verwirklichen. Trotzdem beeilte sie sich jetzt fortzufahren, bevor Emilia weiter darauf eingehen konnte. »Also, was ist? Woll’n wir wieder?« In einer auffordernden Geste legte sie Emilia eine Hand auf den Oberschenkel, erstarrte aber, sobald sie das getan hatte. Das lag weniger an der Tatsache, daß ihre Hand höher gerutscht war, als sie beabsichtigt hatte, sondern viel mehr daran, was sie dort fühlte. Ihr kleiner Finger berührte etwas unter dem weißen Stoff des Kleides, irgendetwas Weiches, das in ihrem Slip verborgen sein mußte. Es war aber eindeutig nicht ihre Weiblichkeit, dafür war es zu weit von ihrem Unterleib entfernt. Langsam ließ sie ihren Finger über den versteckten Gegenstand gleiten. Die Art, wie er sich anfühlte, kam ihr verdächtig bekannt vor.

»Was... was ist das?«, fragte sie, das Lächeln in ihrem Gesicht festgefroren, auch wenn es jetzt ein wenig dümmlich wirkte.

»Ähm... mein Handy?« Selbst wenn es nicht außergewöhnlich gewesen wäre, sein Handy in der Unterhose zu tragen, hätte sich Emilias fragender Ton höchst unglaubwürdig angehört, fand Fantasma.

»Dein Handy ist also weich und...« Sie tastete unbeirrt weiter. »... kann die Größe verändern?«

Emilias Wangen leuchteten in der Blässe ihres Gesichts überdeutlich rot auf. »Das liegt an der Reibung.«

Das konnte Fantasma problemlos glauben, obwohl ihr die physikalische Anspielung in der Ausrede völlig entging. »Genau das meine ich ja!«

»Du verstehst das falsch! Ich meinte... Ach, schon gut. Wir sollten wirklich gehen, findest du nicht?« Emilia stand auf, wobei sie verzweifelt den Impuls niederkämpfte, die hände vor den Schritt zu legen, was ihre bröckelnde Glaubwürdigkeit zweifellos endgültig zerstört hätte.

»Warte mal«, sagte Fantasma sanft, ihre Stimme beinahe ein Flüstern, obwohl niemand in der Nähe war, der sie hätte belauschen können. »Du bist eine Halbdämonin, oder?«

Die Röte aus Emilias Wangen verschwand, tasächlich wurde sie sogar noch blasser als sonst. »Wa... was...?«

»Keine Angst, ich bin genau wie du«, behauptete Fantasma, obwohl die Beweislage dafür bisher noch recht dürftig war. Sie öffnete den Verschluß ihrer enganliegenden Jeans und ließ sie zu Boden gleiten. Als sie ihren weißen Slip ebenfalls herabzog, kamen darunter ihre Geschlechtsteile zum Vorschein, die sanfte Einkerbung ihrer Scheide ebenso wie der direkt darüberliegende Penis. »Siehst du?«

Natürlich wußte Emilia, was Fantasma meinte. Sie beide waren offensichtlich Hermaphroditen, trotzdem schüttelte sie langsam den Kopf. Gleich waren sie nun wirklich nicht, dazu hatte Fantasma zu viel Glück gehabt. Zu ihrer orientalisch anmutenden Schönheit, die die Natur ihr geschenkt hatte, besaß sie auch noch einen Penis, der so durch und durch menschlich war wie das Lächeln in ihrem Gesicht.

»Moment mal«, stutzte Fantasma, »soll das etwa heißen, du bist gar keine...?« Hatte sie gerade den größten Fehler ihres Lebens begangen und ihr Geheimnis vor der falschen Person entblößt? Und das auch noch wortwörtlich! Wäre sie angesichts ihres Schocks in der Lage gewesen, sich zu bewegen, hätte sie schnell ihre Hose wieder hochgezogen, obwohl das jetzt auch nichts mehr gebracht hätte.

»Doch«, gab Emilia leise zu. Fantasmas Bestürzung war unübersehbar, es gab keinen Grund, sie in dem Glauben zu lassen, eine Dummheit gemacht zu haben, selbst wenn Emilia es übers Herz gebracht hätte. Immerhin hatte Fantasma Recht, sie waren nun einmal beide Halbdämoninnen.

Fantasma atmete sichtlich erleichtert auf, entspannte sich aber immer noch nicht ganz. »Willst du mir denn nicht auch deinen zeigen?«

»Ähm, nein«, sagte Emilia fest. Auch wenn sie Fantasma ihr wahres Wesen schon offenbart hatte, nachdem sie es selbst herausgefunden hatte, konnte sie ihr ihre Andersartigkeit nicht auch noch präsentieren, dazu war sie einfach zu abnorm. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, weshalb Fantasma einen so gewöhnlichen Schwanz hatte, so daß sie ungeachtet seines Vorhandenseins eine fast prinzessinnenhafte Anmut ausstrahlte. Emilia selbst war diese Fügung nicht beschieden. Wahrscheinlich war das ihren monströsen Genen geschuldet, denn trotz ihres hinreissenden Aussehens war Sinistra zweifellos ein Monster, und sie wußte nicht genau, ob ihre menschliche Mutter viel besser war.

Fantasma zog die Stirn in Falten. Erkannte Emilia denn nicht, wie perfekt ihre schicksalhafte Begegnung war? Solange sie sich zurückerinnern konnte, hatte sie sich verstecken müssen, war nie schwimmen gewesen, hatte sich vom Sportunterricht befreien lassen, damit sie hinterher nicht duschen mußte, und vor allem hatte sie nie jemandem ihre Liebe gestehen können aus Angst, daß ihr Geheimnis entdeckt würde. Nie hatte sie auch nur zu träumen gewagt, auf jemanden zu treffen, dem es genauso erging, doch nun hatte sie Emilia kennengelernt und jetzt vertraute sie ihr nicht einmal genug, um ihr ihren Schwanz zu zeigen. Dabei war Vertrauen doch das Wichtigste in einer Beziehung, egal welcher Art, und sie würden eine Beziehung zueinander aufbauen, sei es nun Freundschaft oder eine Liebesbeziehung. Dafür würde Fantasma schon sorgen, ob Emilia einverstanden war oder nicht! Aber dazu mußte sie erst einmal ihr Vertrauen gewinnen und so wie es aussah, konnte sie das am besten, indem sie bewies, daß sie keine Angst haben mußte, ihr ihren Penis zu zeigen.

Die Hände zu einer beruhigenden Geste erhoben, kam sie auf Emilia zu. »Du brauchst doch keine Angst vor mir zu haben«, sagte sie in einer betont freundlichen Stimme.

Emilia lächelte halb sarkastisch, halb nachsichtig. Offenbar verwechselte Fantasma sie mit einer streunenden Katze. Vielleicht war es nur der Unglaube, daß jemand versuchte, sich ihr wie einem entlaufenen Tier zu nähern, aber es schien zu wirken. Sie blieb wie ersteinert stehen, als Fantasma den Saum ihres Kleids ergriff und sanft anhob. Im darunterliegenden weißen Höschen zeichneten sich bereits die länglichen Konturen eines Schwanzes ab, wenn auch seltsam glatt wirkend, aber das stellte Fantasma noch lange nicht zufrieden. Doch als sie ihren Finger unter den Slip hakte, erwachte Emilia endlich wieder zum Leben.

»Nicht«, hauchte sie beinahe kraftlos und hielt den Bund ihres Höschens mit einer Hand fest.

»Ich will ihn mir doch nur kurz ansehen, okay?«, sagte Fantasma Emilia fest in die Augen sehend ebenso beruhigend wie zuvor und verstärkte den Zug ihres Fingers. Der Stoff entglitt Emilias schwach gewordenem Griff und streifte an ihren Beinen hinab. »Woah, was ist denn das?«, konnte Fantasma sich nicht zurückhalten auszurufen.

Emilia bemerkte, daß ihre Wangen unwillkürlich zu glühen begannen. Nun legte sie doch die Hände vor den Schritt, sie brauchte ja nicht mehr zu fürchten, sich zu verraten. Das hatte sie bereits getan, und wie es aussah mit fatalen Folgen. »Siehst du, ich hätte ihn dir nicht zeigen sollen«, sagte sie mehr als Vorwurf sich selbst gegenüber denn an Fantasma gerichtet.

»Ach Quatsch«, hatte Fantasma sich schnell wieder gefangen, obwohl sie ihren Blick immer noch nicht von Emilias Unterleib lösen konnte. Ihr Penis schien noch völlig schlaff zu sein, dennoch hing seine Spitze unter ihren verhüllenden Fingern hervor. Es war keine Eichel in dem Sinne wie Fantasma es bisher verstanden hatte. Natürlich war das abgesehen von ihrem eigenen auch der erste echte Schwanz den sie sah, aber immerhin hatte sie schon ein paar Videos gesehen. Sie fühlte sich zwar immer ein bißchen schuldig, nachdem sie sich welche im Internet angeschaut hatte, konnte den inneren Drang aber manchmal einfach nicht unterdrücken. »Ich war nur ein bißchen überrascht«, beendete Fantasma ihre Verteidigung.

»Aber ein Monster bin ich trotzdem«, stellte Emilia mit niedergeschlagenen Augen fest.

»Ach was, höchstens ein Freak, aber dann bin ich auch einer. Obwohl dein Ding schon ziemlich monströs ist. Ich meine, der ist ja riesig!«

Emilia bevorzugte es, weiter den Boden anzustarren als Fantasma in die Augen zu sehen. Ihr war schmerzlich bewußt, daß sich ihr Penis deutlich von anderen unterschied, auch bezüglich der Größe. Das war einer der Gründe, weshalb Sinistra stolz auf sie war und sie selbst sich verabscheute. »Vielleicht ist deiner einfach nur besonders klein.« Eigentlich wollte sie Fantasma damit nur von sich ablenken, doch als sie den Blick hob, um auf ihren Intimbereich zu weisen, fiel ihr auf, daß das stimmte.

»Gar nicht wahr!«, meinte Fantasma. Damit hatte Emilia einen wunden Punkt bei ihr getroffen. In den Videos, die sie gesehen hatte, waren die Schwänze wesentlich größer als ihr eigener, was sie befürchten ließ, in dieser Hinsicht tatsächlich etwas klein geraten zu sein. Dabei war ihr Penis im steifen Zustand etwa so lang wie ihre Handfläche. Sie hielt das für eine angemessene Größe. Wie groß sollte sowas schon werden? Und vielleicht wuchs sie ja noch. Sie stampfte ärgerlich mit dem Fuß auf, was ihr Gehänge aufreizend hin und her wackeln ließ.

Erneut fühlte Emilia Wärme in ihre Wangen steigen, doch war es diesmal nicht die Scham über ihre Andersartigkeit. »Schon gut, war nicht so gemeint.«

»Das kommt dir bestimmt nur so vor, weil deiner so gigantisch ist! Was machst du eigentlich, wenn du mal ungewollt einen Ständer bekommst, zum Beispiel in der Schule?«

»Deshalb trage ich immer ein weites Kleid und enge Slips, damit man es nicht sieht. Und dann denke ich einfach an Mathe und hoffe das Beste.«

»Aber im Moment denkst du nicht an Mathe, oder?«

»Wieso?«

Lächelnd deutete Fantasma auf Emilias Penis, der sich zuckend enzuschwellen begann. »Oder gefalle ich dir etwa?« Angesichts Emilias Reaktion, die hastig den Blick von ihrer Scham wandte und stattdessen verschämt das Schaubild eines Sonnenkerns an der Wand studierte, hatte sie damit unvermutet ins Schwarze getroffen. Ihr Grinsen wurde breiter. Also fühlte Emilia doch wie sie, auch sie sehnte sich nach jemandem, der so war wie sie, jemandem der sie verstand, vor dem sie sich nicht verstecken oder verstellen mußte. Jetzt mußte Fantasma sie nur noch davon überzeugen, daß sie füreinander geschaffen waren, immerhin fühlte sie sich nicht davon abgestossen, daß sie einen Schwanz hatte, so außergewöhnlich der auch war. Sie stutzte einen Moment. Vielleicht sollte sie genau das Emilia deutlich machen.

Langsam ging sie in die Hocke, bis ihr Gesicht auf einer Höhe mit dem notdürftig von Händen verdeckten Unterleib war. Zärtlich nahm sie eine dieser Hände in die eigene und zog sie zur Seite. Nachdem sie die andere ebenso entfernt hatte, hatte sie endlich freie Sicht auf die beiden Geschlechtsteile des hermaphroditischen Mädchens. Soweit sie es beurteilen konnte, unterschied sich die Scheide nicht von ihrer eigenen, mit dem darüberliegenden Penis sah es allerdings ganz anders aus. Im Gegensatz zu ihrem, der dieselbe Farbe wie der Rest ihres Körpers besaß, nur vielleicht etwas dunkler, war Emilias fast grün mit einer Spur Lila. Das galt für die gesamte schon im schlaffen Zustand beeindruckende Länge, nicht einmal die Eichel wies eine andere Färbung auf. Aber eine Eichel war sowieso nicht wirklich zu erkennen. Viel mehr spitzte sich der Penis von einer breiten Basis aus immer weiter zu, bis zu einer eng zulaufenden Kuppe, in der sich eine kleine Öffnung befand.

Sie blickte überprüfend zu Emilia auf, die sie staunend mit offenem Mund ansah, obwohl sie bisher noch gar nichts gemacht hatte. Als sie sich vergewissert hatte, daß sie sich auf dem richtigen Weg befand, streckte sie eine Hand aus und schloß sie um den herabhängenden Schwanz. Zu ihrer Überraschung fühlte er sich seltsam glitschig an. Er war zwar nicht wirklich nass, aber so weich, daß ihre Hand mühelos an ihm entlangfuhr. Fasziniert bewegte sie ihre Faust über die glatte, glänzende Haut, während sie beobachtete, wie sich der Schwanz mit jedem Pulsschlag, der ihn erbeben ließ, weiter verdickte. Auf irgendeine merkwürdige Weise war sie stolz auf sich, für diese Erektion verantwortlich zu sein. Allerdings wurde ihr Stolz fast noch von einem übermächtigen Gefühl der Aufregung überlagert.

Diese ganze unanständige Situation war so neu für sie, dennoch fühlte es sich einfach richtig an. Nie zuvor hatte sie etwas ähnliches empfunden wie diese erregende Mischung aus Neugier, unbändiger Nervosität und einem Hauch schlechten Gewissens. Nicht nur, daß sie einem Mädchen, das sie gerade erst kennengelernt hatte, einen runterholte, war sie auch noch ein Hermaphrodit mit einem Schwanz, der im wahrsten Sinne des Wortes dämonisch war. Aber gerade das war ja auch der Grund, warum sie sich zu Emilia noch mehr hingezogen fühlte als sowieso schon. Daß sie ebenfalls einen Penis hatte, machte sie in ihren Augen noch attraktiver, daß er so völlig anders war als ihrer, störte sie nicht. Vielleicht machte sie dieser Umstand sogar noch mehr an, jedenfalls spürte sie, als sie über die Fremdartigkeit des Schwanzes in ihrer Hand nachdachte, wie sich der zwischen ihren Beinen versteifte.

Innerhalb so kurzer Zeit, wie Fantasma es nie zuvor erlebt hatte, war er zu voller Größe herangewachsen, ohne daß sie sich auch nur berührt hätte. Auch jetzt faßte sie sich nicht an. Ohne sich weiter um ihn zu kümmern ließ sie ihren steifen Schwanz zwischen ihren Beinen hervorstehen, während sie den von Emilia hingebungsvoll wichste. Ihre Handbewegungen waren durch ihre eigene Erregung angestachelt schneller geworden, in fiebrigen hastigen Bahnen schoß ihre Faust an dem seltsam geformten Penis des Mädchens entlang. Unzweifelhaft war er jetzt ganz erigiert, zumindest hatte er seine ohnehin überragende Länge bestimmt verdreifacht und war so dick geworden, daß sich Fantasmas Daumen und Finger nicht mehr berührten, dennoch blieb er erstaunlich weich. Er hing auch weiterhin einen breiten Bogen beschreibend herab, schien sich aber fast wie von selbst zu bewegen, als sie ihn zügellos masturbierte.

Der Anblick des wild zuckenden Schwanzes nahm sie so sehr gefangen, daß Fantasma nicht ihren Blick von ihm wenden konnte. Deshalb entging ihr auch nicht der Tropfen farbloser Flüssigkeit, der zäh aus dem kleinen Loch an seiner Spitze hervorsickerte und in einem silbrigen Faden zu Boden fiel. Ohne ihre Aufgabe zu unterbrechen stutzte Fantasma. Irgendwie hatte sie bei all dieser dämonischen Extravaganz gar nicht mehr mit einer so normalen körperlichen Reaktion gerechnet. Ihre Mutter hatte ihr nie viel über ihre Abstammung erzählt. Daß die Dämonen bösartig waren und sie sich vor ihnen in acht nehmen mußte, war entweder alles, was sie über sie wußte, oder zumindest alles, was sie für erwähnenswert erachtete. Fantasma hatte keinen Grund, an dieser Einschätzung zu zweifeln, über Dämonen im allgemeinen hatte sie nie viel Gutes gehört. Nicht einmal, daß es noch mehr Wesen wie sie selbst gab, hatte sie bisher mit Sicherheit gewußt; Wesen, die zwischen diesen beiden Welten standen. Umso begieriger war sie nun, nicht nur Emilia näher kennenzulernen, sondern auch deren Körper zu erforschen.

Sie wußte sogar schon, womit sie beginnen wollte. Als sich ein zweiter Tropfen Vorsamens von der Schwanzspitze abseilte, kam ihr der Gedanke, wie der wohl schmeckte. Diese Frage hatte sie sich schon einige Male gestellt, wenn sie, nachdem sie sich selbst befriedigt hatte, ihre spermaverklebten Finger betrachtet hatte. Allerdings hatte sie dann doch immer Hemmungen gehabt, es in Erfahrung zu bringen. Doch jetzt, als dieses unfaßbar begehrenswerte Mädchen ihr die Antwort buchstäblich unter die Nase hielt, fand sie, die Zeit war gekommen, es endlich herauszufinden. Ohne sich viele Gedanken darum zu machen beugte sie sich kurzerhand vor und ließ die feuchte Schwanzspitze zwischen ihre Lippen gleiten.

Erschrocken keuchte Emilia auf und zog sich unwillkürlich zurück, einen Ausdruck des Entsetzens im Gesicht. »Was machst du denn da?«, fragte sie ungläubig.

»Ich, äh... ich weiß nicht... Ich schätze, ich wollte dir einen blasen.«

»Was? Wieso?«

»Hm, naja«, machte Fantasma schulterzuckend, als erkläre sich das doch völlig von selbst, »ich war eben neugierig. Ich hab die Tropfen an deinem Ding gesehen und... ich hab mich schon länger gefragt, wie die wohl schmecken... und so.«

Allmählich überwand Emilias Gesicht das Stadium der Verwunderung und nahm nun wieder seinen üblichen ernsten Ausdruck an. »Dir ist aber schon klar, daß du mich nicht brauchst, um das rauszubekommen, oder?« Sie machte eine angedeutete Handbewegung in Richtung Fantasmas Schwanz, der verführerisch pulsierend steil in die Luft ragte. Sie vermied es, ihn allzu auffällig anzustarren.

»Na klar!«, veteidigte Fantasma die Funktionstüchtigkeit ihrer geistigen Fähigkeiten. »Aber... ich hielt es einfach nicht für richtig, mein eigenes Sperma zu probieren...«

»Du dachtest, es wäre richtiger, mein Sperma zu probieren als dein eigenes?«, fragte Emilia verständnislos.

»Ähm, irgendwie schon...«

»Hast du dir denn noch nie selbst ins Gesicht gespritzt?«

»Nein«, sagte Fantasma verwundert. Über diese Möglichkeit hatte sie bisher noch nicht nachgedacht. »Du etwa?« Ihre etwas befremdete Miene wandelte sich langsam in eine der freudigen Schwärmerei, als sie sich vorstellte, wie Emilia onanierend im Bett lag, ihren Mund geöffnet in Erwartung der Spermafontäne, die sie gleich abfeuern würde. Abwesend grinsend und mit geröteten Wangen blickte Fantasma in die Ferne, als vor ihrem inneren Auge genau das geschah: Ausgelöst durch einen organischen Vorgang, den Fantasma noch nicht ganz verstand, strömte der Samen aus Emilias langem Schwanz, ihren gesamten Körper überschwemmend, floß ihr auf Bauch, Brust und Gesicht. Leise kichernd hielt Fantasma sich eine Hand vor den Mund.

Emilia beschloß, nicht näher auf die Frage einzugehen. Sie wollte Fantasma nicht anlügen, sie aber auch nicht mit einem derartigen Geständnis verschrecken. Sie würde sich noch früh genug von ihr abwenden, sie mußte das nicht gleich noch vor dem ersten Schultag provozieren, obwohl Emilia ihr deutlich am Gesicht ablesen konnte, was sie gerade dachte. Dabei hatte sie ihre Wissbegierde bislang für ziemlich normal gehalten, zumindest hatte sie gehofft, daß jeder mal so eine Phase durchmachte, doch Fantasmas überraschte Reaktion hatte sie eines Besseren belehrt. Offensichtlich war sie auch in dieser Hinsicht widernatürlich.

»Aber du kannst mir doch nicht einfach einen blasen!«, fand sie stattdessen zum ursprünglichen Thema zurück.

»Wieso nicht?«, fragte Fantasma verwirrt. Irgendwie hatte sie angenommen, daß Emilia sich darüber freuen würde. Das war doch schließlich sowas wie ein Kompliment. Sie mochte Emilia mehr als nur als gute Freundin, und das wollte sie ihr zeigen.

»Wieso nicht?! Sieh dir doch nur mal meinen Pimmel an!« Emilia deutete auf ihren Unterleib, wo ihr grünlich-lilafarbener, merkwürdig geformter Schwanz sich zuckend in wellenartigen Linien bewegte. »Oder willst du etwa so eine Ausgeburt der Natur in deinem Mund haben?!«

»Nein. Ich will dich in meinem Mund haben.«

Emilia hatte bereits zu einer Antwort angesetzt, doch blieb ihr der Mund einfach tonlos offenstehen, als sich ihr der Sinn von Fantasmas Worten endlich erschloß. »Aber... aber ich bin doch...«

»... wunderschön«, beendete Fantasma den von Emilia begonnen Satz.

Sachte aber mit Nachdruck schüttelte Emilia den Kopf. »Nein, das stimmt nicht«, sagte sie, ein leises Bedauern in der Stimme.

»Doch, das bist du, und ich kann es dir beweisen!«, antwortete Fantasma entschlossen. Sie fand es traurig, daß Emilia ihre eigene Schönheit nicht erkannte, aber vielleicht konnte sie ihr dabei helfen, das doch noch zu schaffen. Nur weil ihre Augen unterschiedliche Farben hatten und Haut und Haare auffällig hell waren, machte sie das doch nicht weniger begehrenswert. Zugegeben, ihr Schwanz war schon reichlich obskur, aber für Fantasma wurde sie so ohnehin nur noch interessanter.

Ohne auf Emilias fassungslosen Blick zu achten, beugte Fantasma sich erneut vor und griff nach deren Penis. Er bewegte sich immer noch schlangenartig in der Luft, wie von eigenem Willen gesteuert, doch als sie ihn in der Mitte umschloß, beschränkte er sich darauf, hinter ihrer Faust nur noch die Spitze auf und ab zucken zu lassen. Als sie versuchte, ihn in sich aufzunehmen, streifte er durch seine heftigen Konvulsionen erst ihre Wange, wo er eine glänzende Spur seines Vorsamens hinterließ, bevor er in ihren Mund drang. Es kam ihr seltsam vor, plötzlich Emilias Schwanz in sich zu spüren, immerhin kannten sie sich kaum, dennoch fühlte Fantasma sich wohl dabei. Es war schließlich ihre eigene Entscheidung, und selbst wenn sie nur aus geilheit heraus getroffen worden wäre, machte es sie ihrer Meinung nach immer noch nicht moralisch verwerflich. Unanständig jedoch zweifellos, dessen war sie sich bewußt. Ihre Mutter hatte sehr darauf geachtet, ihr die richtigen Werte zu vermitteln und würde es sicher nicht als angemessen erachten, Emilia auf diese Weise ihre Zuneigung zu demonstrieren.

Trotz ihrer Gedanken über die Richtigkeit ihres Handelns drohte das überragende Gefühl unendlicher Lust sie beinahe zu überwältigen. Abgesehen von ihrem Versuch kurz zuvor, Emilias Geschlecht in sich gleiten zu lassen, war es ja auch das erste Mal für sie, einen Schwanz in einer ihrer Körperöffnungen zu spüren, aber dabei hatte Emilia sich ihr so schnell entzogen, daß es unter die 5-Sekunden-Regel fiel. Dieses kaum vorstellbare Erlebnis war so kurz gewesen, daß sie gar keine Gelegenheit gehabt hatte, es auf sich wirken zu lassen. Vor dem heutigen Tag hatte sie andere Geschlechtsteile als ihre eigenen auch nur in den wenigen entsprechenden Videos gesehen, und das auch nur wenn Neugier und Erregung größer wurden als ihr schlechtes Gewissen. Doch nun erfuhr sie aus erster Hand, was sie sich vorher nur dabei vorstellen konnte. Sie spürte seine angenehme Wärme und die weiche Haut in ihrem Mund, nahm den leichten unmerklichen Geruch wahr, den er verströmte, kostete den süßlichen Geschmack seines Fleisches und den unscheinbaren der Wollusttropfen, die mit ihrem Speichel vermisch ihren Hals herabrannen.

Noch aufreizender waren höchstens die Empfindungen, mit denen sie in all ihren Träumen bisher nie gerechnet hatte. Am bemerkenswertesten waren dabei wohl die sonderbaren Bewegungen, die der Penis in ihrem Mund vollführte. Sein schlängelndes Umhertasten hatte nicht aufgehört, nachdem er jetzt in ihr steckte, im Gegenteil schien es sogar nach und nach zuzunehmen. Es war nicht so kräftig, daß es ihr auf und ab gleiten an seiner Länge beeinträchtigt hätte, war aber doch spürbar. Viel mehr schmiegte er sich an sie, umspielte ihre Zunge, wie ihre Zunge ihn umspielte. Es hatte etwas Liebevolles, wie er sich sanft in sie drängte, während sie an ihm lutschte und windend ihr Inneres erforschte. Begeistert rieb er an ihren Wangen entlang, strich vorsichtig über ihre Mundhöhle und hinterließ überall die klebrigen Spuren seiner Lust.

Unwillkürlich fragte Fantasma sich, wieso Emilia so einen aufregend fremdartigen Schwanz hatte, und wieso sie beide so unterschiedlich waren, obwohl sie doch beide Halbdämoninnen waren. Während sie ihren Kopf weiter vor und zurück schob, sah sie nachdenklich zu Emilias Gesicht auf, um in ihm eine Antwort auf diese Frage zu entdecken, doch sie blickte nur genauso ratlos zurück. Tatsächlich war sie immer noch so geschockt wie vom ersten Augenblick an, seit Fantasma ihrer beider Geheimnisse enthüllt hatte, auch wenn sich mehr und mehr Begierde in das Chaos ihrer durcheinanderwirbelnden Gefühle schlich. Sie konnte einfach nicht glauben, wie selbstverständlich Fantasma ihren absonderlichen Penis leckte. Obwohl sie selbst ihn seit ihrer Geburt gewohnt war, empfand sie ihn nach wie vor als Last. Wie mußte er da erst auf Fantasma wirken? Sie mußte ihn doch abscheulich finden und sich vor ihm ekeln.

Erstaunlicherweise lag nichts davon in ihrem Blick, als sie ohne zu blinzeln zu ihr aufschaute. Eigentlich konnte sie ihm kaum standhalten, so unangenehm war Emilia ihr Schwanz, aber der Anblick war einfach zu berauschend, als das sie sich hätte abwenden können. Mühelos glitten Fantasmas Lippen über ihre reptilienhaft aussehende Haut dort unten, die Spitze stets verborgen in ihrem Mund. Sogar die widernatürlichen Bewegungen, die ihren Penis erfaßt hatten, konnte sie deutlich erkennen. Diese Eigenschaft an ihm war ihr besonders peinlich. Sie konnte sein Schlängeln zwar lenken, aber nicht unterbinden. Sobald sie sexuelle Erregung empfand, fing er unweigerlich damit an, und es wurde immer schlimmer, je näher sie ihrem Höhepunkt kam.

Doch nicht einmal das schien Fantasma etwas auszumachen. Noch immer sah sie ohne einen Ausdruck der Verachtung zu ihr empor. Emilia konnte es einfach nicht fassen. Während sie weiterhin beobachtete, wie das hübsche schwarzhaarige Mädchen an der Spitze ihre Schwanzes saugte und die Lust in ihr immer weitere Kreise zog, reifte ein Entschluß in ihr heran. Vorsichtig, um sich Fantasma nicht zu entziehen, ging sie in die Knie. Ihre neugefundene Freundin sah sie verwundert an, entließ aber nicht den Penis aus ihrem Mund, um eine Frage zu stellen. Sanft drückte Emilia ihre Schulter hinunter, um ihr zu bedeuten, daß sie sich hinlegen sollte, während sie selbst sich ebenfalls auf einer Seite niederließ. Als sie schließlich verkehrtherum nebeneinander lagen, den Kopf zwischen den Beinen der jeweils anderen, erkannte Fantasma, was Emilia vorhatte. Bewundernd senkte sie den Blick, sah aber nichts als ihre noch immer bekleideten Oberkörper, die sich nun enger aneinanderschmiegten. Dafür spürte sie mit einem plötzlichen Zusammenzucken, wie sich weiche Lippen um ihren Ständer legten.

Automatisch schloß Emilia die Augen, als sie Fantasmas Penis in ihren Mund einließ. Auch für sie war dieses Gefühl völlig neu. Ihr Wissen über Sexualität hatte sich bisher auf das beschränkt, was sie in der Schule und den Gesprächen mit ihrer dämonischen Mutter erfahren hatte. Aber das war alles bloße Theorie gewesen. Zwar hatte Sinistra ihr einmal ihren Schwanz gezeigt, weil Emilia hatte wissen wollen, ob er sich von ihrem unterschied, als sie eines Tages mit Tränen in den Augen nach Hause gekommen war, nachdem sie im Biologieunterricht erfahren hatte, daß ihrer jedenfalls keinem menschlichen glich, doch berührt hatte sie ihn nicht, nur mit offenem Mund angestarrt. Diese Unterhaltungen waren sehr wichtig für sie, nicht nur weil sie mit sonst niemandem so offen sprechen konnte, sondern vor allem weil es die einzigen Momente in ihrem Leben waren, in denen sie sich so akzeptiert fühlte, wie sie war. Irgendwie wußte sie, daß ihre richtige Mutter sie ebenfalls liebte, aber diese Akzeptanz hatte sie ihr nie vermitteln können.

Unmerklich schüttelte Emilia den Kopf. Sie wollte jetzt nicht an ihr verkorkstes Leben oder das ambivalente Verhältnis zu ihren Eltern denken. Zu schön waren die zitternden Wellen der Ekstase, die in diesem Augenblick durch ihren Körper jagten, als daß sie ihn sich dadurch verderben lassen wollte. Sie wußte nicht genau, wieso, aber dieses Erlebnis bedeutete ihr mehr als nur die bloße Befriedigung ihrer Triebe. Das war auch der Grund dafür, warum sie sich bei Fantasma unbedingt auf diese Weise hatte revanchieren wollen. Es kam nur sehr selten vor, daß sie sich in der Gegenwart anderer überhaupt wohlfühlte, doch Fantasma hatte sie jetzt bereits ins Herz geschlossen. Ihrer netten, unbekümmerten Art konnte man auch nur schwer widerstehen.

Also schob Emilia diese störenden Gedanken erst einmal beiseite und konzentrierte sich darauf, diese wunderbaren Gefühle zurüchzugeben, die ihr geschenkt wurden. Diesem Ziel stand jetzt nur noch die Tatsache im Wege, daß sie eigentlich nicht wirklich wußte, wie sie das tun sollte. Daß die Möglichkeit bestand, jemandem mit dem Mund zu befriedigen, war ihr selbstverständlich schon klar gewesen, bevor Fantasma sie so eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatte. Das war etwas, das man unweigerlich aufschnappte, wenn man zur Schule ging. Allerdings hatte sie nie wirklich darüber nachgedacht, wie genau es weiterging, nachdem man das Teil im Mund hatte. Das Naheliegendste erschien ihr, ihn zunächst so tief wie möglich in sich aufzunehmen, aber das war auch so schon fast der Fall. Trotzdem ließ sie auch noch das letzte Stück in sich gleiten, bis ihre Lippen an Fantasmas Unterleib stiessen. Das schien aber auch nicht sonderlich viel zu bringen. Obwohl der Penis offensichtlich völlig steif war, schlüpfte er ohne Widerstand in sie.

Einen Moment lang hielt sie so still, den Schwanz ihrer Freundin vollkommen in sie versunken, und achtete darauf, was diese mit ihrem anstellte. Schnell fiel ihr auf, daß Fantasma ihren Kopf vor und zurück nicken ließ, während sie hingebungsvoll an ihr saugte. Emilia beschloß, es ihr gleichzutun. Sanft preßte sie ihre Zunge an die Unterseite des Schafts, als sie langsam ihren Kopf zurüchzog. Sofort wurde sie mit einem gedämpften Stöhnen belohnt, das Fantasma undeutlich durch den mit einem Penis geknebelten Mund ausstieß. Diese wohl ehrlichste Bezeugung ihres Wohlgefallens ließ Emilias Herz aufgehen. Es freute sie ungemein, für die Erregung verantwortlich zu sein, die Fantasma offenbar erfaßt hatte. Durch diese Vorstellung befeuert begann sie, ihre Lippen immer zügelloser über den ihr entgegengestreckten Schwanz zu führen. Obwohl sie dabei aufpassen mußte, daß er nicht aus ihr herausschlüpfte, fand sie bald einen Rhythmus, der sie beide lustvoll erschaudern ließ.

Leider nur allzu bald spürte Fantasma, wie sich etwas in ihrem Unterleib zusammenbraute. Sie bedauerte es zutiefst, aber sie wußte, daß sie sich nicht mehr lange würde zurückhalten können. Insgeheim hatte sie irgendwie gehofft, dieser intime Moment würde niemals enden, obwohl das natürlich unmöglich war. Zu erbarmungslos türmten sich die sinnlichen Wahrnehmungen in ihr auf. Ununterdrückbare Erregung hatte sie bereits gepackt, als sie Emilias unbeschreiblichen Penis zum ersten Mal erblickt hatte und hatte sich seitdem immer weiter gesteigert, bis sie es kaum noch aushalten konnte. Als Emilia dann auch noch angefangen hatte, sie ebenfalls zu beglücken, wäre sie beinahe augenblicklich gekommen, so sehr hatte ihr zitternder, aufgegeilter Körper sich offenbar nach einer zärtlichen Berührung gesehnt, ohne daß sie selbst es bemerkt hatte. Einmal erweckt ließ sich ihr Verlangen nicht einfach wieder abstellen, so daß es immer schwerer für sie wurde, sich zu zügeln. Als Emilia einmal mehr mit der Zunge ihre Eichel umkreiste, wurde es schließlich zu viel für sie. Ohne daß sie es hätte verhindern können zuckte ihr Becken vor und leises Stöhnen entrang sich ihr, während sie ihre Ladung in den ihren Penis umschliessenden Mund verschoß.

Emilia erschrak zunächst, als Fantasmas Penis sich unvermutet tiefer in sie drängte. Obwohl er bei weitem nicht so groß war wie ihr eigener, stieß er doch bis ans Ende ihres Mundes, wo er sich fest gegen ihren Zungenansatz preßte. So in ihr versunken spritzte Fantasma ab. Mit ihren vor Lust gesteigerten Sinnen konnte Emilia überdeutlich spüren, wie das heiße Sperma in sie strömte und an ihren Gaumen klatschte. Insgeheim war sie froh darüber, daß das erste Mal, wie sie erlebte, wie jemand anderer kam, in ihrem Mund stattfand. So war die Begegnung mit dem Samen doch bestimmt intensiver, als wenn Fantasma sich in ihrer Scheide erleichtert hätte, wo sie eigentlich nur am Rande mit ihm zu tun gehabt hätte. Doch auf diese Weise fühlte sie es unmittelbar Schub für Schub in sie fließen, bis es sie fast vollständig überflutet hatte. Ihre Zunge schwamm förmlich in dem milchigen Zeug, bis sie es schließlich angestrengt hinunterschluckte.

Diese Erfahrung brachte auch sie selbst zum Höhepunkt. Mit aller Macht versuchte sie so gut es ging ihren ekstatischen Schwanz im Zaum zu halten, konnte seinen wilden Zuckungen aber nicht vermeiden. Fantasma störte es jedoch sowieso nicht. Einerseits war sie immer noch von ihrer eigenen grenzenlosen Befriedigung umnebelt, aber vor allem machten die hemmungslosen Beweungen sie sogar noch mehr an, mit denen der sonderbare Penis Unmengen seines Schleims in sie pumpte. Ungestüm tastete die Spitze in ihrem Mund umher, während das Sperma unaufhaltsam aus ihr hervorsprudelte. Fantasma hatte sich selbst oft genug dabei beobachtet, um zu wissen, daß ihr Saft sich in mehreren dicken Spritzern Bahn brach. Bei Emilia jedoch schien es anders zu sein, aus ihr floß es ununterbrochen in an- und abschwellenden Strömen. Schon bald war ihr Mund voll von dem Ejakulat des Mädchens, so daß es ihr von den bebenden Lippen troff, obwohl sie sie nach wie vor geschlossen hielt.

Erst jetzt fiel ihr auf, daß sie ihr Vorhaben, es zu kosten, völlig vergessen hatte. Von unbändiger Neugier ergriffen schluckte sie schnell mehrmals, um alles der wabernden dicklichen Flüssigkeit hinunterzubekommen. Während sie sich zäh ihren Hals herabwälzte, breitete sich der Geschmack in ihr aus. Fantasma fand ihn seltsam aber süß, wie eigentlich alles an Emilia. Er war stark un markant, aber nicht unangenehm, auf jeden Fall hatte sie gegen weitere Kostproben dieser Art nichts einzuwenden, sie freute sich sogar darauf. Nach und nach verebbtensowohl das Drängen von Emilias Schwanz in ihren Mund als auch der dicke Strahl seines Samens. Sie mußte noch ein paar Mal schlucken, um den Rest zu entfernen, der inzwischen nachgelaufen war, dann entließ sie den Penis aus ihrem Mund.

Keuchend lagen beide Mädchen eine Zeitlang still nebeneinander, den Blick zur Decke gerichtet. »Ist das nicht komisch?«, fragte Fantasma schließlich, als sich ihr Atem allmählich wieder beruhigte.

»Was?«

»Na, daß wir uns gegenseitig einen geblasen haben, obwohl wir uns noch nicht einmal geküßt haben.« Dieser Gedanke hatte sich hartnäckig in Fantasmas Hirn festgesetzt. Sie wußte, daß ihre Tat sie für die meisten als Flittchen abstempeln würde. Wahrscheinlich suchte sie bei Emilia einfach nur eine Bestätigung, daß sie nicht falsch gehandelt hatte.

»Klar ist das komisch! Aber du hast ja damit angefangen!«

»Ich weiß. Trotzdem...«, seufzte Fantasma und brach ab.

Unauffällig blinzelte Emilia zu ihr hinüber. »Hast du denn überhaupt schon mal jemanden geküßt?«

»Nein. Und du?«

»Auch nicht.«

Erneut senkte sich Stille über den Raum. Nervös strich sich Fantasma eine Strähne ihres dunklen Haars aus dem Gesicht, die sich an ihrem spermaverschmierten Mund verfangen hatte. eigentlich hatte sie gehofft, Emilia würde die Initiative ergreifen, doch die blieb stumm. »Naja«, merkte sie vorsichtig an, »es spricht ja auch nichts dagegen, wenn wir uns jetzt küssen würden, oder?«

Nun sah Emilia sie doch ganz offen an, einen erstaunten Ausdruck im Gesicht. »Meinst du das ernst?«

Fantasma zuckte mit den Schultern. »Klar, warum nicht? Weißt du...«, fuhr sie mit schüchternem Lächeln fort, »ich würde dich gerne küssen...«

Nachdenklich setzte Emilia sich auf und musterte Fantasma, die sie erwartungsvoll ansah. Eigentlich hatte sie Recht. Warum nicht? Immerhin hatten sie sich gerade gegenseitig einen geblasen, wie sollte ein harmloser Kuß es da noch schlimmer machen? Vielleicht würde es die ganze verworrene Sache im Nachhinein sogar rechtfertigen und selbst wenn nicht, mußte sie sich eingestehen, daß sie sie ebenfalls gerne küssen würde. Auch wenn ihre Bekanntschaft noch nicht lange her war, genoß sie ihre Gesellschaft mehr als sie es von anderen gewohnt war.

»Okay«, sagte sie leise, »aber wie soll das denn gehen?«

Fantasma sah sie an, als hätte sie gerade gefragt, wie man atmet.

»Nein, nein!«, erklärte Emilia schnell. »Ich meine, wie sollen wir es denn machen?«

»Mit dem Mund?«, schlug Fantasma vor, die keine Ahnung hatte, worau Emilia hinauswollte.

»Verarschen kann ich mich alleine«, zischte Emilia, dann jedoch wurde ihre Stimme schlagartig wieder sanfter, als die Unsicherheit wegen ihres bevorstehenden ersten Kusses zurückkehrte. Es war sonst nicht ihre Art, Schwäche zu zeigen, aber irgendwie ließ diese ungewohnt emotionale Situation ihre Stärke dahinscheiden. »Ich meine, sollen wir uns hinstellen, oder wollen wir das hier auf dem Boden machen...?« Es gab noch weitaus mehr Fragen, die in ihrem Kopf herumschwirrten, zum Beispiel ob sie die Augen schließen sollte und was ihre Hände dabei tun sollten, doch sie beschloß, daß diese eine Antwort zu finden für den Anfang schwer genug war.

»Ähm, hinstellen klingt gut«, sagte Fantasma und erhob sich. Unruhig inmitten des Stuhlkreises stehend sah sie Emilia an, die nun ebenfalls aufstand. Flüchtig blickten sie sich nervös in die Augen, dann trafen sich ihre Lippen endlich zu einem ersten innigen Kuß. Es war einfacher, als Emilia es sich vorgestellt hatte. Ihre Augen schloßen sich automatisch, kurz bevor sich ihre Lippen berührten und wie von selbst legten ihre Hände sich um Fantasmas Hüfte. Unerwartet tief versank sie im Genuß, den dieser leidenschaftliche, wenn auch noch etwas zaghafte Kuß ihr schenkte. Das Gefühl ihrer sich lösenden und wieder aufeinanderpressenden Lippen nahm sie so sehr gefangen, daß sie zunächst gar nicht bemerkte, wie ihr Penis zum Leben erwachte. Erneut setzten seine schwer kontrollierbaren Zuckungen ein, die ihn gegen Fantasmas Unterleib schnellen ließen. Erst als so ihre Schwänze sanft aufeinandertrafen, wurde sie unangenehm auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Wieder einmal hatte ihr aufgegeilter Penis sich selbstständig gemacht und sie so in eine ausweglos peinliche Lage gebracht. Sie wartete darauf, daß Fantasma sie empört von sich stossen würde, doch das geschah nicht. Vorsichtig wagte Emilia sich, ein Lid zu heben, und sie darunter hervor anzublinzeln. Ihre Augen waren ebenfalls geschlossen, ein Ausdruck verträumter Entzückung im Gesicht. Entweder sie hatte den Eingriff in ihre Intimssphäre noch gar nicht bemerkt, oder es gefiel ihr unerklärlicherweise.

Da sie ihren Schwanz sowieso nicht aufhalten konnte, entschied Emilia sich, ihn wenigstens zu beeinflussen. Es war das geringste, was sie tun konnte, und sicherlich nicht genug, um Fantasma vor dem Ausflippen zu bewahren, falls es sie wirklich anekeln würde, aber immerhin war es ein Anfang. Sanft ließ sie ihn sich um Fantasmas Penis schlingen und umwickelte ihn so. Als sie ihn dann zärtlich auf und ab bewegte, war es als würde sie ihr einen runterholen. Mit seiner monströsen Länge und Flexibilität funktionierte das erstaunlich gut. Bald hauchte Fantasma ihr lustvolle Seufzer in den noch immer durch einen Kuß verbundenen Mund. Langsam entsapnnte Emilia sich. Anscheinend hatte Fantasma nichts dagegen, daß ihr unmenslicher Schwanz den ihren berührte. Doch sobald sie sich nicht mehr so sehr auf ihn konzentrierte, entwickelte er wieder seinen eigenen Willen und ließ seine Spitze stetig vorwärts wandern. Tastend wand sie sich weiter an der sich versteifenden Stange entlang, bis sie den Schritt des Mädchens erreichte. Von der Unterseite des Penis aus, wo sie kitzelnd auf Fantasmas Torso stieß, war es nur noch ein winziges Stück bis zur Wärme ihres Lochs. Von beiden unbemerkt brachte Emilias Schwanz auch noch diese letzte Distanz hinter sich und preßte seine Spitze hinein.

Sofort unterbrach Emilia den Kuß und taumelte erschrocken einen Schritt zurück, als sie realisierte, wo sich ihr Penis gerade befand. Widerwillig glitt seine Spitze wieder zwischen Fantasmas Schamlippen hervor, die er im Begriff gewesen war zu teilen. »Oh, Entschuldigung, das... das wollte ich nicht.«

Wie aus einem Traum erwchend blinzelte Fantasma sie an. »Schon gut, es... fühlte sich gut an.«

Emilia blieb stumm. Sie wußte einfach nicht, was sie darauf antworten sollte. Sollte sie Fantasma daran erinnern, daß sie ja wohl mit Sicherheit noch Jungfrau war, und sie ihr fast diesen Status genommen hätte, oder hätte sie darauf hinweisen sollen, daß ein Penis wie ihrer sich wohl kaum gut anfühlen konnte? Fantasma jedoch nahm ihr die Entscheidung ab. Sie drängte zurück in Emilias Arme und versiegelte ihren Mund mit einem Kuß. Worte waren jetzt nicht nötig, fand sie. Alles, was sie wollte, war, wieder die Geborgenheit in ihrer Umarmung zu spüren und die Lippen auf ihren. Es störte sie auch nicht, daß Emilias Schwanz an ihren gedrückt wurde, im Gegenteil. Es war wirklich wundervoll gewesen, als sein Kopf so gerade eben zwischen ihre Labien geschlüpft war. Eigentlich hatte sie nie etwas Schöneres erlebt. Zwar war es auch jedesmal herrlich, wenn sie einen ihrer Finger durch ihren Schlitz fahren ließ, doch als sich die so unglaublich samtene Schwanzspitze gefühlvoll in sie geschoben hatte, war einfach nur unbeschreiblich gewesen. So hielt sie auch in freudiger Erwartung still, als Emilias Penis nun langsam an ihrem Oberschenkel nach oben wanderte. Erneut schlich er sich in Richtung ihrer Spalte, doch diesmal tat keine von beiden etwas, um ihn aufzuhalten.

Auch Emilia merkte, wie sich ihr Ding dorthin stahl, fühlte sich aber nicht in der Lage, sich wieder aus Fantasmas Armen zu lösen. Sie war von ihrer Reaktion noch immer zu entgeister, um sich überhaupt bewegen zu können, außerdem erhellte diese Nähe ihr dunkles Herz viel zu sehr, als daß sie sie hätte aufgeben können. Sie konnte nur den Atem anhalten und gespannt verfolgen, wie ihr Schwanz sich an Fantasmas Öffnung in Position brachte. Mit einem Mal drückte er zu und drang tief in den seidigen Kanal ein. Fantasma keuchte erschrocken auf, als sie so plötzlich ausgefüllt wurde und unterbrach ihren Kuß. Sie bestürzt ansehend erkannte Emilia den Schmerz der Entjungferung in ihren Augen.

Beschämt wollte sie sich von ihr reißen, sich anziehen und fortgehen, am besten gleich in ein anderes Land, doch hielt Fantasma sie zurück. Der kurze, stechende Schmerz, der in ihr aufgeblitzt war, war bereits verklungen. Sanft schüttelte sie den Kopf und zog Emilia enger an sich, während der biegsame Penis in ihr sich stetig vor und zurück schob. Obwohl ihrer beider Brüste noch immer bekleidet waren, spürte Fantasma die winzigen Erhebungen des anderen Mädchens durch den Stoff ihres Kleids hindurch. Liebevoll sah sie ihr in die Augen und senkte sich ihrem Gesicht zu, bis sie wieder zu einem Kuß zusammenfanden, doch tat sie diesmal etwas, mit dem Emilia nicht gerechnet hatte. Sie öffnete ihren Mund und ließ ihre Zunge in ihren gleiten.

Erst war Emilia so überrascht, daß sie es nur still hinnahm, aber als die Zunge begann, neugierig ihren Mund zu erforschen, steckte sie ihr die eigene entgegen. Sofort nachdem sie sich das erste Mal zart berührt hatten, schmiegte Fantasmas Zunge sich druckvoll an ihre. Emilias Beine knickten vor Lust fast ein, so sehr erregte dieses Gefühl sie. Dabei waren ihre Hüften sogar ein wenig voneinander entfernt. Obwohl die oberen Hälften ihrer Körper lückenlos zusammenlagen, klafften die unteren etwas auseinander, verbunden nur durch Emilias Schwanz, der sich schlängelnd in Fantasmas feuchter Weiblichkeit umherwand. Fantasmas Penis wurde dabei gegen ihre Scham gedrückt und selbst diese kaum merkliche, sanfte Berührung ließ Emilia erneut zusammenzucken. Unwillkürlich beugte sie sich leicht vornüber, als sich ihr Magen verkrampfte, und das Stehen fiel ihr immer schwerer.

Letztendlich hielt sie nicht länger durch. Ihre Knie gaben nach und sie sank langsam zu Boden, Fantasma mit sich ziehend, noch immer vereint in einer unlösbar scheinenden Umarmung. Einen Moment setzten sie ihren Kuß kniend fort, sich weiterhin gegenseitig beglückend, dann drückte Emilia ihre Gespielin vorsichtig and en schultern hinunter, legte sie auf den Rücken und sich selbst flach auf sie. Ohne ihre Lippen voneinander zu trennen begann Emilia sich auf Fantasma zu bewegen. Gleichmäßig scho sie sich auf ihr vor und zurück, so daß sie sanft übereinanderrieben. Eigentlich war das gar nicht nötig, ihr Schwanz stieß von allein in die ihn umhüllende Scheide, aber sie konnte sich jetzt nicht mehr zurückhalten. Alles in ihr schrie danach, sich dem süßen Mädchen unter ihr entgegenzudrängen, und sie hatte nicht mehr die Kraft, sich dieser inneren Stimme zu widersetzen.

Außerdem intensivierte es dieses Erlebnis noch, wie sie feststellte. Auf diese Weise über Fantasmas Brust fahrend strichen ihre eigenen Nippel beständig über die seidige Haut des Mädchens. Dieses kitzelnde Streifen wie von fein gewebtem Stoff, der an ihr herabfiel, ließ sie selig erschaudern. Wärme begann ihren Bauch zu füllen und breitete sich von dort bis in die entlegensten Winkel ihres Körpers aus.

Fantasma hatte ein ganz ähnliches Gefühl. Emilias Hitze und Nähe auf sich liegen zu spüren, während der Schwanz in ihr sich verlangend tief in sie schob, war einfach nur himmlisch. Hätte nicht schon ihr erster, noch unschuldiger Kuß sie so sehr angemacht, daß sich ihr Penis versteift hatte, wäre es spätestens jetzt der Fall gewesen. Doch so lag er bereits steinhart zwischen ihnen eingeklemmt, mitten im Zentrum von Emilias aufreizenden Bewegungen. Eng an sie beide gedrückt pochte er wie wild, während Emilias Bauch unablässig sanft über ihn hinwegglitt, ihn immer fester an sie pressend. Gefangen in diesem überwältigenden Kontakt wuchs die Lust in ihr mehr und mehr, bis es kaum noch auszuhalten war.

Doch irgendwann hob Emilia ihren Oberkörper wieder an. Ihr Atem war immer heftiger geworden und flach auf Fantasma liegend war es ihr schwergefallen, genügend Luft zu bekommen. Als sie sich kniend aufrichtete, stöhnte sie erleichtert auf. Ihr Schwanz fuhr noch immer von selbst in Fantasma ein und aus, das hielt Emilia jedoch nicht davon ab, mit ihren eigenen leidenschaftlichen Bewegungen fortzufahren. Mahlend führte sie ihre Hüfte an Fantasmas Gesäß auf und ab, so daß ihre Scheide über die untere Schamgegend des Mädchens strich. Obwohl sie jetzt wieder befreit Luft holen konnte, ging ihr Atem immer hektischer und ruckartiger.

Fantasma war ein wenig enttäuscht. Zwar war das Gefühl von Emilias in sie stossenden Penis, während deren zweites Geschlecht seine Feuchtigkeit an ihrer Kehrseite verteilte, genug um sie weiterhin lustvoll erbeben zu lassen, trotzdem fehlte ihr die zusätzliche Stimulanz an ihrem steifen Schwanz ein bißchen. Nachdem Emilia sich von ihr erhoben hatte, ragte er nun steil von ihrem Unterleib empor, förmlich nach Zuwendung bettelnd. Einen Moment lang betrachtete sie ihn, wie er in der kühlen Luft hin und her schwang, dann ergriff sie ihn. Die Augen geschlossen masturbierte sie fieberhaft, während sie gleichzeitig das Schlängeln des seltsamen Schwanzes in sich genoß.

Entzückt betrachtete Emilia die onanierende, kindliche Hermaphroditin vor sich. Ihr nachtschwarzes, langes Haar lag ausgebreitet um ihren Kopf herum auf dem Fußboden, die geschlossenen Augen in dem sanftmütigen Gesicht vervollständigten das Bild unschuldiger Schönheit. Ihren Unterkörper weiterhin Fantasmas entgegenwerfend ließ Emilia den Blick tiefer wandern. Während der Schwanz in ihr immer ungestümer in sie drang, hielt Fantasma ihren eigenen zwischen Daumen und zwei Fingern, die ihn rasend wichsten. Bei diesem wunderbaren Anblick blieb Emilias Blick hängen. Staunend beobachtete sie, wie Fantasma sich selbst befriedigte, während sich ihr eigener Penis in sie bohrte. So angetan von dieser Darstellung höchster Lust dauerte es nicht lang, bis ein Ziehen in ihren innerhalb des Körpers liegenden Hoden sie auf ihren bevorstehenden Orgasmus hinwies. Mit letzter Kraft, bevor ihr Höhepunkt jede weitere Anstrengung verhindern würde, verstärkte sie ihr Reiben an Fantasmas Scham, dann warf sie den Kopf in den Nacken.

Als die sonderbaren Bewegungen Emilias Schwanzes in ihr so hemmungslos wurden wie noch nie, spürte Fantasma plötzlich, wie er anfing zu spritzen. Wie schon zuvor in ihrem Mund strömte das Sperma ununterbrochen aus ihm hervor, und verteilte sich durch seine zügellosen Zuckungen in jeden Winkel ihrer Körperöffnung. Wuchtig fühlte Fantasma es in sich schießen, wo es zäh ihre Scheidenwände bedeckte. Immer mehr Samen sammelte sich in ihr, bis ihr Loch schließlich vollständig gefüllt war und es begann, aus ihr hervorzutröpfeln.

In diesem Moment konnte auch Fantsama sich nicht länger zusammenreißen. Als das Sperma aus ihrer Scheide rann und dort von Emilias mahlenden Hüften über den gesamten Intimbereich beider Mädchen verschmiert wurde, kam es auch ihr. In einem mächtigen Strahl sprudelte der Samen aus ihr heraus. Obwohl Emilia es auf sich zukommen sah, zuckte sie zusammen, als der erste Spritzer auf ihre Wange klatschte. In Anbetracht der nicht wirklich beeindruckenden Größe von Fantasmas Penis hatte sie nicht gedacht, daß das Sperma so hoch geschleudert werden würde. Selbst die beiden nachfolgenden Teile ihres Ejakulats trafen noch ihr Gesicht, erst danach schwächte der Druck ab und der Samen besudelte ihr Hals, Brüste und Bauch. Überrascht spürte sie die warme Nässe an sich kleben und kitzelnd hinablaufen.

Als zuletzt nur noch einzelne Tropfen aus Fantasmas Schwanzspitze hervorquollen, löste Emilia sich von ihr. Mit einem feuchten Geräusch glitt ihr erschlaffender Schwanz aus der Scheide ihrer neuen Mitschülerin, gefolgt von weiterer austretender Samenflüssigkeit. Erschöpft aber glücklich ließ sie sich neben ihr auf den Boden sinken. Lang ausgestreckt lagen beide spermabefleckten Mädchen eine Weile schweigend nebeneinander, die Stille nur unterbrochen von ihrem heftig gehenden Atem.

»Weißt du, was ich mir gerade überlegt habe?«, fragte Fantasma letztendlich leise, den Blick an die gegenüberliegende Wand gerichtet, die von den Schaubildern des Physik-Clubs übersät war.

In der Lache, die ihre herabfließenden Säfte allmählich unter ihr bildeten, drehte Emilia sich zu ihr um. »Daß wir noch dringend unsere Spuren verwischen sollten, bevor wir so schnell wie möglich von hier verschwinden?«

»Äh, nein. Aber gute Idee. Aber ich dachte, wir sollten unseren eigenen Club gründen.«

»Was? Etwa so einen Schul-Club? Wir beide? Wieso?«

»Naja, immerhin sind wir beide anders als die anderen Schüler hier. Wir haben beide einen Schwanz und sind wohl auch sonst nicht unbedingt... normal. Ich finde, da sollten wir einfach zusammenhalten.«

»Und deswegen willst du einen Club gründen? Wozu das?«

»Weißt du, die Leute halten mich oft für eine Träumerin...«

»Ach ja? Wieso nur?«

»Naja, jedenfalls bin ich der Meinung, daß das doch gar nicht so schlimm ist, trotzdem werde ich dafür manchmal benachteiligt. Unser Club sollte es sich zur Aufgabe machen, solche Ungerechtigkeiten zu bekämpfen. Wir sollten für mehr Toleranz einstehen und den Leuten zeigen, daß es nicht schlimm ist, anders zu sein. Gemeinsam sind wir stärker! Vielleicht müssen wir uns dann eines Tages nicht mehr verstecken, nur weil wir anders sind... und Halbdämonen.«

Emilia nickte vorbehalten. All ihr Haß galt den Rechten, besonders denen, die gar nicht merkten, daß sie rechts waren, weil sie ja nichts gegen Ausländer hatten, aber trotzdem munter jeden Andersdenkenden unterdrückten. Wenn die Welt irgendetwas nötig hatte, dann war es eine grundlegende Veränderung. Allerdings konnte sie sich nicht vorstellen, daß ein paar dreizehnjährige Schülerinnen dabei besonders hilfreich sein sollten.

»Ich glaube nicht, daß ein Schul-Club die Welt verändern kann«, äußerte sie ihre Bedenken.

»Die Welt vielleicht nicht, aber vielleicht wenigstens sie Schule.« Die Welt würde später noch folgen, fand Fantasma.

»Aha. Und wie willst du den Club nennen? Den Freak-Club, oder wie?«

»Hey, das klingt gar nicht so schlecht...«

Emilia seufzte innerlich auf. Hätte sie doch bloß ›Club der Halbdämoninnen‹ vorgeschlagen, oder irgendetwas, das wenigstens ein bißchen cooler war. Aber Fantasma war in ihrer Begeisterung schon nicht mehr zu bremsen.

»Ja, Freak-Club, das ist richtig gut! So, einen Namen haben wir schon, jetzt brauchen wir nur noch einen Club-Raum zu beantragen.«

»Warte mal, warte mal! Du willst also zu den Schulsekretärinnen gehen, und ihnen mitteilen, daß du einen Freak-Club gründen willst, der zum Ziel hat, Halbdämonen und andere Außenseiter besser akzeptiert werden zu lassen?«

»Ähm... vielleicht sollte es besser sowas wie ein Geheim-Club sein.«

»Ja, gute Idee«, sprach Emilia ein Lob aus, das nur zur Hälfte sarkastisch gemeint war.

»Gut, nachdem das jetzt geklärt ist, erkläre ich die erste offizielle Sitzung des Freak-Clubs für beendet.« Lächelnd stand Fantasma auf. »Komm, wir wollten ja noch zu mir gehen.«

Emilia erhob sich ebenfalls, blieb aber stehen. »Warte, wir wollten doch noch unsere Spuren verwischen, schon vergessen?«

»Natürlich nicht!«, wehrte Fantasma ab, dann blickte sie sich suchend in dem kleinen Raum um. »Ähm... womit denn?«

Jetzt sah sich auch Emilia um, hielt aber vergeblich Ausschau nach Lappen oder Tüchern, die sie hätten verwenden können. »Hm, du hast nicht zufällig Taschentücher dabei, oder?«

»Nö. Du?«

Emilia schüttelte seufzend den Kopf, dann bückte sie sich nach dem einzigen Gegenstand, der ihr in dieser situation hilfreich erschien: ihrem Slip, der noch immer dort am Boden lag, wo er zuvor unbeachtet herabgefallen war. Während sie wortlos damit begann, die weißen Flecken innerhalb des Stuhlkreises aufzuwischen, zog auch Fantasma ihr Höschen aus.

»So hab ich mir die Club-Arbeit nicht vorgestellt«, stöhnte sie, als sie ihren Slip in eine Spermapfütze tauchte.
 
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Hoellenspass

Ordenspriester

~2~
Freak-Club-Sandwich

Als Fantasma und Emilia endlich die Tür des Physik-Clubs hinter sich zuzogen, war der Raum wieder makellos sauber, obwohl es nicht leicht gewesen war, die klebrigen schleimigen Lachen nur mit dem dünnen Stoff ihrer Slips aufzuwischen. Die befanden sich jetzt zusammengeknüllt in den Taschen von Fantasmas Jeans, wo ihre Feuchtigkeit allmählich durchsickerte. Langsam drehte Emilia sich um und strich ihr Kleid glatt. Jetzt, als sie ohne Höschen unterwegs war, vermied sie lieber hastige Bewegungen. Selbst erschlafft war ihr Schwanz immer noch lang genug, daß er beim Gehen auffällig zwischen ihren Beinen umherbaumelte - zumindest wenn sie nackt war. Sie hoffte inständig, daß ihr langes weites Kleid sein Schwingen ausreichend kaschieren würde. Vor allem hatte sie Glück, daß es weiß war, so waren die Flecken, die Fantasmas umherspritzender Samen auf ihm hinterlassen hatten, kaum zu sehen, und falls sie doch jemand bemerken würde, konnte sie immer noch behaupten, es handle sich um Joghurt.

Sie straffte sich. »Bereit? Können wir los?«

Fantasma machte ein gequältes Gesicht. Unbehaglich hüpfte sie von einem Bein aufs andere. An beiden spürte sie bereits die Nässe ihres Tascheninhalts. »Warum muß ich denn beide Slips mit mir herumtragen?«, beschwerte sie sich.

»Oh, entschuldige bitte, daß mein Kleid keine Taschen hat! Und was hätten wir sonst mit ihnen tun sollen? Da lassen?«

Heftig schüttelte Fantasma den Kopf. Das fehlte ja gerade noch, daß der Physik-Club ihre spermadurchtränkten Slips finden würde! Wer wußte denn schon, was für Möglichkeiten diese Steberinnen in dieser offensichtlich gutausgerüsteten Schule hatten. Vielleicht konnten sie sogar einen DNA-Test durchführen? Einen Moment lang stellte sie sich errötend vor, wie ein paar bebrillte Mitglieder des Clubs in einem dunklen Raum voller blinkender Lichter und zischender Reagenzgläser Geschmack und Geruch ihres Samens beurteilten. Sie kicherte leise, fing sich aber schnell wieder.

»Schon gut, gehen wir lieber, bevor der Physik-Club doch noch auftaucht.«

Emilia nickte und holte die Karte hervor, die sie einfach zusammengefaltet in eine der Schlaufen ihres Kleides gesteckt hatte. Wie sie bereits vermutet hatte, mußten sie zurück in die Richtung gehen, aus der sie gekommen waren. »Okay, hier geht’s lang«, sagte sie und folgte dem Gang zurück. Unter ihrer Anweisung fanden sie schnell wieder die Tür zur Aula, die nun allerdings geschlossen war. Emilia steckte die Karte wieder ein. Von hier aus kannte sie den Weg. »Da sind wir ja wieder«, seufzte sie erleichtert auf.

Fantasma sah sich aufmerksam um. »Wo? War’n wir hier schon mal?«

»Ja«, blinzelte Emilia sie ein wenig entgeistert an, »allerdings!«

»Heute?«

»Natürlich heute! Wann denn sonst?!«Emilia schnaubte kurz auf, dann sagte sie ruhiger: »Man könnte dich auf der Rückseite deines Hauses aussetzen, und du würdest nicht zurückfinden, oder?«

Fantasma war sich völlig bewußt, daß sie über keinerlei Orientierungsinn verfügte. Sie hatte einfach Schwierigkeiten damit, sich zu erinnern, wo Straßen genau hinführten oder gewisse Orte wiederzuerkennen. Insgeheim vermutete sie, das lag daran, daß sie oft in Gedanken versunken war, besonders wenn sie einfach nur auf dem Weg irgendwohin war. Tatsächlich war es ihr schon ein paar Mal passiert, daß sie völlig in ihre eigene Welt vertieftan ihrer eigenen Haustür vorbeigelaufen war. Aber sie beschloß, daß es besser war, das Emilia vorerst nicht anzuvertrauen, auch wenn Vertrauen das Wichtigste in einer Beziehung war. »Gehen wir denn jetzt noch zu mir?«, wechselte sie stattdessen lieber das Thema.

Emilia dachte kurz nach. Sie fühlte sich ein wenig unwohl so ohne Schlüpfer und mit beschmutztem Kleid, wollte sich aber nicht schon von Fantasma verabschieden, um sich umzuziehen. Einerseits weil sie jetzt lieber noch weiter mit ihr zusammen sein wollte als allein, aber vor allem wollte sie vermeiden, daß Fantasma das als Ablehnung begreifen würde. »Klar«, sagte sie deshalb fröhlich, »ich wollte mir doch noch ansehen, ob deine Mitbewohnerin wirklich ein Mikroskop mitgebracht hat.« Wie Emilia vorhin festgestellt hatte, war ihr Kleid lang und weit genug, um alles zu verdecken, und nachdem sie heute bereits zweimal gekommen war, fühlte sie sich sicher genug, alle Mädchen dieser Schule treffen zu können, ohne ungewollt einen Ständer zu bekommen.

»Cool!«, freute Fantasma sich. Sie hatte bereits befürchtet, Emilia würde sich jetzt wieder zurückziehen, um die Kleidung zu wechseln oder zu duschen. In ihrer Erleichterung darüber, daß sie das nicht tat, hätte Fantasma gerne ihre Schritte beschleunigt, ließ es aber lieber bleiben. Dann hätte sie die Führung übernehmen müssen, und sei fühlte sich mit dieser Gegend noch zu unvertraut, um das zu tun. So ging sie in stummer Freude neben Emilia her, die sie ohne zu zögern zu ihrem Zimmer geleitete. Erst versuchte sie, sich den Weg einzuprägen, doch als sie merkte, wie sehr sich alle Flure ähnelten, wanderten ihre Gedanken immer weiter ab. Irgendwann stellte sie sich vor, wie sie alleine tagelang auf der Suche nach ihrem Zimmer durch die zahllosen Korridore irrte. Doch es dauerte höchstens ein paar Minuten, bis sie vor der Tür ankamen. Als Fantasma in ihre Hosentasche griff, um den Schlüssel hervorzuholen, wünschte sie sich, sie hätte die Slips in dieselbe Tasche gesteckt, statt sie auf beide zu verteilen. Emilia ausdruckslos ansehend nahm sie den Schlüssel in die andere Hand, während sie sich ihre Finger an der Hose abwischte.

Dann schloß sie auf, merkte aber sofort, daß es gar nicht nötig gewesen wäre. Die Tür war unverriegelt und sprang augenblicklich auf. Isabelle war schon zurück und saß am Schreibtisch, fasziniert durch ihr Mikroskop sehend, das sie dort aufgebaut hatte. Als sie hörte, wie die beiden anderen Mädchen eintraten, drehte sie sich zu ihnen um.

»Hallo, Fantasma«, begrüßte sie ihre Mitbewohnerin, verstummte dann aber und rückte sich nachdenklich die Brille zurecht. Das andere Mädchen erkannte sie ebenfalls, sie hatte sie schon im Büro der Schulsekretärinnen gesehen, konnte sich aber einfach nicht an ihren Namen erinnern.

»Hi, Isabelle«, lächelte Fantasma sie freundlich an. »Das ist Mia, wir haben uns im Bus kennengelernt. Es macht dir doch nichts aus, daß ich sie mit zu uns gebracht habe, oder?«

»Hi«, sagte Isabelle verlegen an Emilia gewandt, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Emilia richtete. »Nein, nein, schon gut. Ich wollte dich sowieso noch was fragen.« Sie klappte eine flache schwarze Tasche auf, die neben einem Notizblock auf dem Schreibtisch lag. Den penibel einsortierten ärztlichen Instrumenten darin entnahm sie ein kleines Skalpell. »Ich bräuchte ein bißchen Blut.«

Fantasma ließ die glänzende, offensichtlich rasiermesserscharfe Klinge nicht aus den Augen. »Was?!«, entfuhr es ihr schließlich mit einem Keuchen.

Isabelle bemerkte den entsetzten Ausdruck in Fantasmas Gesicht. »Nur ein kleines bißchen«, versuchte sie sie zu beruhigen, das Skalpell gekonnt in einer Hand haltend. Eindeutig besaß sie einige Übung mit seinem Umgang.

Das schien allerdings nicht wirklich zu Fantasmas Entspannung beizutragen. »Mia, Hilfe...!«, wisperte sie ihr zu.

Emilia seufzte laut auf. »Vielleicht kärt ihr das lieber nach dem Abendessen, okay? Ich hab nämlich nicht vor, heute noch eine Schweinerei wegzumachen.«

Isabelle hatte keine Ahnung, worauf Emilia anspielte, steckte ihr Skalpell aber wieder zurück an seinen Platz und zog den Reißverschluß der Tasche zu. Sie brauchte doch nur einen Tropfen Blut oder vielleicht zwei, um es unter dem Mikroskop zu untersuchen, kein Grund so auszuflippen. Als sie erfahren hatte, daß sie auf diese Schule kommen sollte, hatte sie sich gefreut, hier ihre Studien vertiefen zu können. An so einem Internat gab es doch mit Sicherheit noch mehr wissenschaftlich interessierte Mädchen, anders als in ihrer Heimatstadt. Leider schien Fantasma nicht dazu zu gehören.

»Na schön«, sagte sie resigniert, »ich wollte sowieso noch in die Bibliothek, die Bücher abholen.«

Fantasma atmete erleichtert auf. Schon vor einfachen Spritzen beim Arzt hatte sie Angst, aber Skalpelle in den Händen von Menschen, die sie kaum kannte, waren noch schlimmer. Doch als sie jetzt in Isabelles enttäuschtes Gesicht sah, das schon wieder den Eindruck erweckte, als läge alle Schuld der Welt bei ihr selbst, überlegte sie, ob sie nicht doch ein wenig überreagiert hatte. Natürlich hatte Isabelle ihr nichts tun wollen, das erschien ihr jetzt selbstverstänlich, als der erste Schreck vorrüber war, dennoch wäre es ihr lieber, ihr ganzes Blut für sich zu behalten. Trotzdem sollte sie ihre Zimmergenossin nicht so im Regen stehenlassen, fand sie.

»Ähm... oh ja, das wollten Mia und ich auch noch gleich machen, oder?« Sie stieß Emilia einen Ellbogen in die Seite, woraufhin die hörbar nach Luft schnappte.

»Ja, klar«, sagte Emilia, sich die schmerzende Seite reibend, während sie Fantasma einen finsteren Blick zuwarf, »besser jetzt als nach dem Essen, wenn wir sowieso unten wär’n«

Fantasma entging Emilias sarkastischer Tonfall keineswegs, aber sie hielt es für besser, ihn vorerst zu ignorieren. »Gut, dann können wir ja zu dritt hingehen.« Sie überlegte einen Moment. »Wo war die Bibliothek noch mal?«

»Erdgeschoß«, murrte Emilia.

»Gleich neben der Haupthalle«, fügte Isabelle hinzu.

»Ah ja, dann sollte sie ja leicht zu finden sein, nicht?«

»Das sollte man meinen, oder?«, warf Emilia ein, die sich nicht so sicher war, ob Fantasma allein den Weg zur Toilette in ihrem eigenen Zuhause fand, geschweige denn hier im Internat. Doch wie sich herausstellte, irrte sie sich in diesem Punkt. Fantasma schob ihre beiden neuen Freundinnen fast aus der Tür heraus, schloß ab und führte sie dann hinunter in die große Halle. Emilia war fast beeindruckt, andererseits lag Fantasmas Zimmer auch sehr nah an der Treppe, die sie gerade erst vor wenigen Minuten hinaufgegangen waren.

Fantasma jedoch war stolz auf sich. »So, und wo ist jetzt die Bibliothek?«, fragte sie niemand bestimmtes, während sie sich, die Hände in die Hüften gestemmt, umsah.

»Hinter dir«, erklärte Emilia.

Fantasma drehte sich um. »Oh. Ja, kaum zu übersehen«, sagte sie, die Arme noch immer an den Hüften. Daß sie nicht gewußt hatte, daß der Eingang zur Bibliothek gleich hinter dem Treppenaufgang lag, war ihr nicht peinlich. Peinlich wäre es nur gewesen, wenn sie die riesige Glasfront übersehen hätte, hinter der unzählige Regale voller Bücher aufragten.

»Da ist ja auch meine Mitbewohnerin«, bemerkte Emilia, als sie an der verglasten Wand der Bibliothek entlang zur Tür gingen.

Fantasma sah im Gehen ebenfalls durch die Scheibe hinein, entdeckte aber mehrere Mädchen in ihrem Alter, die mit Büchern in der Hand vor den Regalen standen. »Wer ist es denn?«, fragte sie interessiert nach.

Emilia deutete auf ein Mädchen mit langen brünetten Haaren im hinteren Teil der Bibliothek. »Die mit dem Pferdeschwanz da drüben.«

Fantasmas Blick wurde glasig, als sie das Mädchen mit dem Zopf betrachtete, was sie allerdings nicht davon abhielt, weiter hinter Emilia herzugehen, die in diesem Moment die Tür öffnete.

»Äh, vorsicht...«, versuchte Isabelle sie zu warnen, nur leider zu ruhig, um den faszinierenden Tagtraum zu durchbrechen, in dem Fantasma versunken war. Wie gezielt lief sie direkt gegen die Kante der Glastür, die Emilia für sie aufhielt. Es gab einen leisen dumpfen Knall, gefolgt von einem krzen Schmerzenslaut, der schnell in unterdrücktes Fluchen überging, dann hatte Fantasma sich wieder gefangen. So würdevoll wie es mit einem geröteten Türabdruck senkrecht über das Gesicht möglich war, betrat sie ebenfalls die Bibliothek. Hoffentlich hatte das niemand außer Emilia und Isabelle mitbekommen. Sich die Stirn reibend folgte sie Emilia dem Gang zwischen den Regalen entlang.

»Alles in Ordnung?«, fragte Isabelle besorgt.

Fantasma nickte stumm, Emilia hingegen schüttelte unmerklich den Kopf. In ihrer Nähe mußte sie wohl besser auf ihre Wortwahl achten. Zunächst kümmerte sie sich allerdings nicht weiter darum, sondern ging den anderen voran, bis sie an der bücherbedeckten Rückwand der Bibliothek vor Emma standen.

Obwohl sie wie sonst auch so aussah, als wäre sie völlig in die Welt des Buches in ihren Händen abgetaucht, blickte sie auf, als Emilia und ihre beiden Begleiterinnen vor ihr hielten. »Oh, hi«, sagte sie überrascht, »was machst du denn schon hier? Willst du auch deine Bücher abholen?« Kurz aber eindringlich musterte sie ihre Mitbewohnerin von Kopf bis Fuß.

»Was heißt denn hier ›schon‹? Wir war’n fast zwei Stunden weg. Warst du etwa die ganze Zeit hier?«

Emma warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr an ihrem Handgelenk. »Oh, so spät ist es schon? Hab ich gar nicht gemerkt.«

»Du warst also zwei Stunden lang hier und hast es noch nicht geschafft, deine Bücher abzuholen?«

»Ähm, ja...«, gab Emma zu. Aber die zwei Stunden, die sie hier war, hatten gerade mal ausgereicht, sich einen Überblick über die Bibliothek zu verschaffen. Als sie sie betreten hatte, war sie im ersten Moment überwältigt von ihrer schieren Größe. Sie erstreckte sich über zwei Etagen, voller langer Regalreihen, so hoch, daß sie gerade noch ein Buch aus dem obersten Fach nehmen konnte, wenn sie sich auf die Zehenspitzen stellte. Fast jedes der Fächer war bis zum Bersten mit Büchern unterschiedlichster Stilrichtungen gefüllt. Sie befand sich in der Krimiabteilung und hatte schon einige Bände entdeckt, die sie sich unbedingt demnächst ausleihen wollte. Falls es den Himmel auf Erden gab, hatte sie ihn gerade gefunden.

»Hm«, machte Emilia, »meinst du denn, du kannst dich jetzt hier losreißen, um sie zu holen, oder brauchst du noch ein paar Stunden?«

»Schon gut, schon gut«, seufzte Emma, »ich komm mit. Ich krieg sowieso langsam Hunger.« Das war ihr allerdings erst jetzt aufgefallen, als sie aus den Tiefen des Buches, in dem sie gestöbert hatte, herausgerissen worden war. Solange sie las, bemerkte sie kaum, ob sie hungrig oder müde wurde.

»Ja, ich auch«, stimmte Fantasma zu, dann stutzte sie. Wenn sie so darüber nachdachte, mußte es schon ziemlich spät sein. »Äh, wie lange ist die Bibliothek eigentlich geöffnet?«, fragte sie nervös nach.

»Bis sechs«, antwortete Emma. Darauf hatte sie beim Betreten der Bibliothek geachtet.

»Also noch genau... drei Minuten«, setzte Isabelle hinzu, da das sonst niemandem aufzufallen schien.

Unruhig begann Fantasma von einem Bein aufs andere zu hüpfen. »Oh, dann sollten wir uns lieber beeilen!«

»Ja, sicher, Moment noch«, sagte Emma als bliebe ihnen alle Zeit der Welt. Aus ihrer Umhängetasche, ohne die sie nirgendwo hinging, holte sie ein kleines Notizbuch hervor. Neben dem Buch, das sie im Moment las, war es der wichtigste Punkt im Inhalt ihrer Tasche. Sie hatte zwar zur Sicherheit immer alles mögliche dabei, doch das Notizbuch war unerläßlich. Immer wieder kamen ihr Ideen, die sie einfach festhalten mußte, oder sie stieß so wie jetzt auf etwas, das sie sich unbedingt merken wollte. Sie schlug die Seite auf, auf der sich bereits die Namen der Autoren und ihrer Romane tummelten, die sie an diesem Nachmittag entdeckt hatte und fügte ihnen den des Buches hinzu, in dem sie zuletzt gelesen hatte, dann stellte sie es ins Regal zurück.

»Seht mal«, wies sie ihre Mitschülerinnen an, »sogar mit Lesebändchen! Warum gibt es sowas heute eigentlich gar nicht mehr?«

Erst vor kurzem hatte Fantasma eine Romanreihe gelesen, bei der jeder Band ein Lesebändchen besaß, sagte aber nichts. Emma schien so erwachsene und ernste Bücher zu bevorzugen, da wollte sie ihr lieber nicht erzählen, daß sie selbst vor allem welche las, in denen es um Mädchen in ihrem Alter ging, die die Welt retten mußten, oder wenigsten Abenteuer in einer Phantasiewelt erlebten. Emma würde das bestimmt für kindisch halten, so erhaben wie sie wirkte.

Irgendetwas an ihr zog Fantasma ohnehin unwillkürlich in ihren Bann. Obwohl sie mit ihren braunen Augen und dem brünetten Haar nicht unbedingt seltenheitswert besaß, war sie geradezu hinreissend attraktiv. Die dünne Brille betonte ihre feinen Gesichtszüge auf eine ausgesprochen bezaubernde Weise, ihre Figur war noch unentwickelt aber unbestreitbar reizvoll. Doch am meisten bewunderte sie ihre Augen. Selbst wenn ihre Nase wie so oft in einem Buch steckte, funkelten sie wie das Lich zweier Sterne im Dunkel der Nacht. Fantasma glaubte fest daran, daß die Augen einen Einblick in die Seele eines Menschen ermöglichten, und in diesem Fall mußte Emma um einiges außergewöhnlicher sein, als man zunächst vielleicht vermuten würde.

»Was soll denn an einem Lesebändchen so besonderes sein?«, unterbrach Emilia ihre Gedanken. Fantasma bedachte sie mit einem warnenden Blick. Sie hatte das seltsame Mädchen wirklich gern, aber Feinfühligkeit zählte wohl nicht zu ihren Stärken. Andererseits fand sie, daß nun wirklich Eile geboten war.

»Naja, wir sollten jetzt wirklich langsam unsere Bücher abholen«, wiederholte sie.

»Stimmt«, sagte Emma und erhob sich aus der Hocke. Gemeinsam gingen sie zurück in den Eingangsbereich, wo sich die Bücherausgabe befand. Hinter dem Tresen saß eine freundlich lächelnde junge Frau mit kurzen schwarzen Haaren. Nachdem sie ihr ihre Namen genannt hatten, stellte sie die Bücher übereinandergestapelt vor ihnen ab. Sie mußten nur noch in einer Liste unterschreiben, dann war alles erledigt.

Es war das erste Mal, daß Fantasma irgendwo unterschreiben mußte. Einen Augenblick lang überlegte sie, wie sie das tun sollte. Ihr kam es immer so vor, daß die meisten Erwachsenen nur irgendetwas Unleserliches hinkritzelten, aber das fand sie ein bißchen blöd. Allerdings hatte sie auch keine Zeit, sich jetzt eine besonders tolle Unterschrift auszudenken. Also entschied sie sich letztendlich dazu, einfach ihren Namen so schön wie möglich zu schreiben.

Kurz darauf standen sie zu viert in der großen Halle vor der Bibliothek. Eine Weile sagte niemand ein Wort, keine von ihnen wußte so genau, wie sie sich verhalten sollte.

»Tja, woll’n wir zusammen in die Cafeteria gehen?«, schlug Fantasma schließlich vor.

»Klar, jetzt wo wir hier mit den Büchern in der Hand stehen, ist ja der beste Augenblick dafür«, merkte Emilia sarkastisch an, wurde jedoch konsequent ignoriert.

»Ich finde die Idee gut«, sagte Emma und lächelte Fantasma fröhlich zu. Wenn sie schon ab von nun an in dieselbe Klasse gingen, war es sicher nicht schlecht, sich vorher ein wenig kennenzulernen, und ganz besonders Fantasma wollte sie näher kennenlernen. Schon seit sie gesehen hatte, wie sie den Bus betrat, hatte sie gehofft, besonders viel mit dem hübschen, exotisch aussehenden Mädchen zu tun zu haben. Nur leider hatte sich diese Hoffnung beinahe völlig in Luft aufgelöst, als sie plötzlich neben Emilia in der Bibliothek vor ihr gestanden hatte.

»Ich auch«, stimmte Isabelle zu, obwohl es bei ihr mehr so klang, als müsse sie sich dafür entschuldigen.

»Na siehst du?«, wandte Fantasma sich Emilia zu, wobei sie nur knapp der Versuchung widerstand, ihr die Zunge herauszustrecken. »Ich schätze, damit bist du überstimmt.«

»Ich hab doch eigentlich gar nichts dagegen«, wehrte Emilia sich, »ich finde nur, wir hätten das machen sollen, bevor wir die Bücher geholt haben. Ist doch blöd, jetzt mit ihnen in der Hand essen zu gehen.«

»Wenn wir das vorher gemacht hätten, wäre die Bibliothek aber schon zu gewesen, wie wir inzwischen herausgefunden haben. Dann müßten wir morgen an unserem ersten Schultag ohne Bücher da aufkreuzen!«

»Was sollen unsere Lehrer schon machen? Wir sind schließlich neu hier und wußten nicht, wie lange die Bibliothek auf hat. Da könnten wir doch locker bei irgendjemand anders mit ins Buch gucken. Außerdem finde ich die Öffnungszeit bis sechs ziemlich kurz.«

»Es ist ja auch Sonntag«, erinnerte Emma ihre Mitbewohnerin. »Ich finde es nett von der Schulleitung, daß die Bibliothek heute überhaupt geöffnet ist. Und mit den Büchern zum Essen zu gehen, ist doch wohl kein Problem.« Sie öffnete ihre Umhängetasche und steckte die Schulbücher hinein. Zum Glück reichte der Platz gerade so aus, um die zusätzlichen Bücher unterzubringen, andernfalls hätte das den dramatischen Effekt komplett ruiniert. »Aber wenn du unbedingt willst, kannst du sie ja vorher auch noch schnell auf dein Zimmer bringen.« Manchmal fühlte Emma sich, als wäre sie der einzige logisch denkende Mensch auf der Welt. Selbst die offensichtlichsten Lösungen schienen viel zu oft übersehen zu werden.

»Nein, schon gut«, sagte Emilia, erstaunlicherweise ohne die Augen zu verdrehen, »laßt uns essen gehen.«

Einen Augenblick lang überlegte Isabelle, ob sie Einspruch erheben sollte. Sie hätte die Bücher eigentlich ganz gerne vor dem Essen auf ihr Zimmer gebracht, nicht aus Bequemlichkeit, sondern weil sie der Meinung war, daß man mit Büchern, besonders mit Schulbüchern, möglichst pfleglich umgehen sollte, und sie beim Essen neben sich auf dem Tisch zu haben, entsprach nicht ganz ihrer Vorstellung von diesem Begriff. Letztendlich schwieg sie jedoch. Die anderen schienen ihre Befürchtungen nicht zu teilen - höchstens Emma, deren liebevoller Umgang mit Büchern aller Art unübersehbar war - und sie wollte nicht als einzige darauf beharren, das Schuleigentum zu schützen.

Also lief sie anstandslos hinter Emilia her, die entgegen ihrer Angewohnheit ihnen voran Richtung Cafeteria ging. Eigentlich wollte sie damit nur ihr widerwilliges Einverständnis demonstrieren, aber vielleicht wurde es für sie auch langsam selbstverständlich, Fantasma überall hinführen zu müssen, jedenfalls durchquerte sie die Haupthalle ohne weiter darüber nachzudenken, bis sie auf der anderen Seite die ebenfalls verglaste Front der Cafeteria erreichte. Dort drückte sie die Tür auf und trat ein, dann allerdings wußte sie nicht mehr weiter. Sie war noch nie zuvor in einer Cafeteria gewesen, an ihrer alten Schule hatte es soetwas nicht gegeben. Die anderen Mädchen traten neben sie.

»Und jetzt?«, fragte Fantasma. Sie hatte ebenfalls noch nie eine Cafeteria von innen gesehen. Emma zwar auch nicht, aber sie besaß eine schnelle Auffassungsgabe. Kurz sah sie sich in dem Raum um. Links von der Tür befanden sich jede Menge Tische, an denen Schülerinnen aßen. Auf der rechten Seite war nur ein einzelner, sehr langer Tisch, gedeckt mit großen Schüsseln und Tabletts.

»Sieht mir nach einem Buffet aus«, meinte sie, ging zu dem langen Tisch hinüber, nahm sich einen Teller von einem hohen Stapel, der sich auf ihm türmte, und stellte ihn auf ein Tablett.

Nach kurzem Zögern machten ihre Freundinnen es ihr nach. Jede nahm sich Teller und Tablett und umrundete den Tisch auf der Suche nach etwas, das sie besonders ansprach.Fantasma entdeckte in dieser Hinsicht nicht viel, dabei hatte das Buffet an sich für jeden Geschmack etwas zu bieten: Es gab verschieden Salate, Beilagen, Fleisch und sogar Tofu. Von ihrer Mutter jedoch war sie die traditionellen Gerichte ihrer Heimat gewohnt. Letztlich entschied sie sich für eine graue Masse, die dem am nächsten zu kommen schien, zumindest identifizierte sie Reis, Gemüse und kleine Stücke Hühnerfleisch darin.

Als sie alle etwas auf ihren Tellern hatten, setzten sie sich an einen freien Tisch an der Wand gegenüber der Tür. Erst jetzt bemerkte Fantasma, daß Emilia sich für dasselbe Gericht wie sie entschieden hatte, doch im Gegensatz zu ihr zögerte sie nicht, es wie kurz vorm Verhungern zu verschlingen.

»Ähm... schmeckt’s?«, fragte Fantasma halb aus Interesse, halb um selbst einmal den Sarkasmus anzuwenden, der wie sie fetgestellt hatte zu Emilia gehörte wie ihre verschiedenfarbigen Augen.

»Gruftig«, sagte Emilia, schob sich aber weiterhin Bissen um Bissen in den Mund. Entweder bedeutete ›gruftig‹ doch so etwas wie ›nicht schlecht‹, oder sie war in Bezug auf ihr Essen nicht besonders wählerisch.

Fantasma beschloß, daß es am einfachsten war, die Bedeutung dieses Wortes zu ergründen, indem sie jetzt endlich selbst probierte, doch noch bevor sie ihren Löffel zum Mund führen konnte, sah sie die Zwillinge zur Tür hereinkommen. Ihre Hand erstarrte in der Luft. Wie schon zuvor im Bus und im Büro der Sekräterinnen hielten sie ihre Arme eng umschlungen, während sie sich scheu in der Cafeteria umsahen.

Emma fing ihren starren Blick auf. »Hast du was?«, fragte sie, und wandte sich dem Eingang zu, um herauszufinden, was Fantasma so gefangen nahm. »Oh, die Zwillinge«, bemerkte Emma. Sie verstand Fantasmas offensichtlich Faszination für die beiden sehr gut, für sie war es ebenfalls das erste Mal, daß sie ein Zwillingspaar kennenlernte. Es war schon ein wenig befremdlich, zwei Mädchen nebeneinander zu sehen, die sie nicht auseinanderhalten konnte, und dieses sonderbare Gefühl mochte Emma. Es war, als betrachtete man etwas, das man nicht verstand, aber dieser Umstand war für sie nur der Hinweis auf ein Geheimnis, das es zu lüften galt, und sollte es doch für immer verborgen bleiben, war es vielleicht sogar besser so. Dann konnte man seine eigenen Schlüsse ziehen, was es damit auf sich hatte.

Isabelle und Emilia drehten sich nun ebenso um. »Jetzt guckt doch nicht alle so auffällig zu ihnen hin!«, zischte Fantasma ihnen zu. »Hat jemand von euch die zwei eigentlich schon mal getrennt voneinander gesehen?«

»Hm, nö«, sagte Emilia. »Vielleicht sind sie ja siamesische Zwillinge.« Sie hatte das als Scherz gemeint, mußte aber wieder einmal feststellen, daß es manchmal besser war, den Mund zu halten, besonders wenn man mit jemandem sprach, dem offensichtlich jeglicher Sinn für Sarkasmus fehlte. Fantasmas Augen weiteten sich und blickten wieder unverhohlen zu den Zwillingen, ohne sie jedoch bewußt wahrzunehmen.

Eine Weile betrachtete Emma ihr abwesendes Gesicht mit den leicht geöffneten Lippen. »Ist sie damit intellektuell überfordert?«, wisperte sie dann aus dem Mundwinkel Emilia zu.

»Ich glaub nicht, wahrscheinlich träumt sie nur. Glaub mir, das tut sie ständig...«

Emma nickte bedächtig und beäugte Fantasma nun noch aufmerksamer.

»Ich hab sie auch noch nie sprechen gehört«, teilte Isabelle ihre Beobachtung mit, was aber nur Feuer für die brodelnde Gerüchteküche war.

»Meint ihr, sie sind stumm?« Fantasmas Augen wurden immer größer.

»Ja, klar«, meinte Emilia, »und wahrscheinlich sind sie auch vom Mars, immerhin haben sie rote Haare. Sehr verdächtig.«

»Naja, es wär doch schon möglich, daß sie stumm sind«, sagte Isabelle, ihre Brille hochschiebend, »aber das wollte ich eigentlich gar nicht behaupten. Mir ist eben nur aufgefallen, daß sie bisher noch keinen Ton gesagt haben.«

»Wie hießen sie eigentlich nochmal?«, überlegte Fantasma laut.

»Nadine und Nicole«, antwortete Emma ohne darüber nachdenken zu müssen. Fantasma sah sie erstaunt an. Soweit sie sich erinnerte hatte Emma wieder einmal gelesen, als Frau Vitrial die Zwillinge aufgerufen hatte, doch anscheinend hinderte es sie nicht daran, alles mitzubekommen, was um sie herum vorging. Um diese Fähigkeit beneidete Fantasma sie ein bißchen. Wenn sie selbst in einen Tagtraum versank, was wie sie zugeben mußte ziemlich oft geschah, verlor sie die reale Welt völlig aus den Augen. Das war besonders im Unterricht schwierig, manchmal sogar peinlich. Daß ihre Noten deshalb eher mittelmäßig waren, hielt sie nicht für so dramatisch, doch einmal hatte sie es sogar geschafft, nicht mitzukriegen, daß die letzte Stunde ausfiel und war trotzdem wieder pünktlich in der Klasse erschienen, wo sie sich die ganze Zeit gefragt hatte, wo die anderen blieben.

Schweigend aßen sie weiter, während die Zwillinge hinter ihnen sich einen Platz suchten.

»Was haben wir morgen eigentlich in der ersten Stunde?«, fragte Fantasma schließlich, mehr um das versiegende Gespräch wieder in Gang zu bekommen, als weil sie es wirklich wissen wollte.

»Mathe«, sagte Emma mit gekräuselter Nase. Ihre Meinung zu diesem Fach war unübersehbar, womit sie bei Fantasma offene Türen einrannte.

»Klingt ja nicht gerade so, als wäre das dein Lieblingsfach«, hakte sie nach.

»Nee, nicht wirklich. Ich meine, das ist doch jetzt wirklich absolut langweilig. Keine Ahnung, wie das irgendjemand auch nur ansatzweise interessant finden kann.«

»Ganz meine Meinung«, lächelte Fantasma. »Wie findest du denn Mathe, Mia?«

»Weiß nich’. Bisher hab ich noch nie eine Stunde bis zum Schluß erlebt. Bin immer vorher eingeschlafen«, behauptete Emilia. Das war wohl ihre Art zuzustimmen.

Normalerweise vermied Isabelle es, anderen zu widersprechen, bis sie jemanden wirklich gut kannte, doch in diesem Fall konnte sie nicht anders. Dabei hatte sie Mathe früher auch nie als besonders spannend empfunden, da war es nur das Übliche gewesen: Kopfrechnen, Mengenlehre, Potenzen. Nichts Aufregendes eben. Doch seit sie Algebra durchnahmen und ihre frühere Lehrerin der Klasse ein paar Zahlenspiele gezeigt hatte, fand sie das Fach immer interessanter. Inzwischen war ihr klar geworden, daß die Mathematik eine eigene Welt bildete, voller Wunder, Geheimnisse und abstrakter Schönheit.

»Moment mal«, sagte sie und zum ersten Mal klang ihre Stimme dabei weder fragend noch entschuldigend, »Mathe ist doch die Grundlage aller technischen Entwicklungen! Wo wären wir denn heute ohne die Mathematik, die es uns erst ermöglicht, Kalender zu erstellen oder die Zusammensetzung von Atomen zu verstehen, geschweige denn Computer oder Fernseher zu bauen? Jedenfalls hätten wir es nicht bis zum Mond gebracht. Und außerdem...«, jetzt nahm ihre Stimme doch wieder einen entschuldigenden Tonfall an, weil sie befürchtete, wie eine nervige Lehrerin zu klingen, die versuchte, ihre Schüler mit schlechten, ›aus dem Leben gegriffenen‹ Beispielen zum Lernen zu animieren, »könntet ihr dann beim Einkaufen an der Kasse nicht einmal sagen, ob ihr genug Wechselgeld bekommen habt.«

»Ja, ja, schon gut«, meinte Emma, »das wissen wir ja alles. Ich will auch gar nicht abstreiten, daß die Mathematik durchaus nützlich ist... aber interessanter macht sie das trotzdem nicht.«

»Was ist denn dann dein Lieblingsfach, Emma?«

»Deutsch.«

»Das ist doch auch nicht interessanter als Mathe, oder?«

»Behauptest du. Okay, die Bestimmung von Satzbauteilen und die korrekte Interpunktion sind jetzt vielleicht nicht gerade aufregend, aber da gibt es ja noch viel mehr: die Interpretation von Kurzgeschichten, das Verfassen von Essays, die Unterschiede zwischen den einzelnen Genres...«

»Also wie bei Mathe. Da gibt es ja auch nicht nur plus und minus. Wie sieht’s bei dir aus, Fantasma?«

»Hm, Geschichte mag ich ganz gern.«

»Und wieso ausgerechnet das?«

»Naja... ich glaub vor allem, weil ich darin ganz gut bin. Ich bin einfach nicht so gut darin, mir Rechenwege und Formeln zu merken, ich bin besser, wenn es um Könige und ihre Reiche oder sowas geht.«

»Aber da mußt du dir doch auch Jahreszahlen und Namen merken.«

»Ja, aber da fällt es mir irgendwie leichter.« Das war tatsächlich seltsam, aber in Geschichte konnte sie sich diese Dinge sogar erstaunlich gut einprägen, zwar mit Sicherheit nicht für immer, aber bis sie einen Test schrieben mit Leichtigkeit. In diesem Fach konnte sie tun, was sie ohnehin am liebsten tat: Sie lauschte Berichten über Leben und Tod eines Menschen, während sie sie sich in Gedanken ausmalte, und am Ende bekam sie sogar eine gute Note dafür. »Ich glaube, ich brauch einfach die Verbindung zu einem persönlichen Schicksal.«

Fantasma bewundernd ansehend nickte Emma bedächtig. Damit hatte sie Gefühle zum Ausdruck gebracht, die sie selbst auch schon immer hatte. Nicht einmal Isabelle schien da widersprechen zu können. Stattdessen wandte sie sich der letzten im Bunde zu.

»Und was ist mit dir, Emilia?«

»Sport.«

Die anderen sahen sie ungläubig an. »Is’ was?«

»Naja«, begann Isabelle und überlegte, wie sie ihren Eindruck von Emilia am besten in Worte fassen konnte, ohne sie zu beleidigen, »mit deiner Kleidung und dieser zierlichen Gestalt siehst du nicht gerade sportbegeistert aus, weißt du?« Im Grunde sah sie sogar fast zerbrechlich aus, aber das konnte auch am blassen Teint und der hellen Haarfarbe liegen.

»Bin ich auch nicht. Bei Sport muß ich bloß nicht mitmachen, weil ich da immer Schmerzen habe. Dafür kann ich auf der Bank sitzen und wenn’s geht unauffällig Musik hören.« Der einzige Makel war eigentlich, daß ihre Lehrer trotzdem immer auf Anwesenheit bestanden, aber so hatte sie wenigstens die Gelegenheit, ihre Mitschülerinnen in knappen Sportsachen herumhüpfen zu sehen.

»Ach ja? Unterleibsschmerzen?«, lächelte Fantasma nicht gerade subtil.

Emilia jedoch verzog keine Miene. »Etwas tiefer. Knöchel.« Natürlich war das nur ihre offizielle Ausrede, eigentlich hatte Fantasma schon Recht. In Wirklichkeit hatte sie sich wegen ihres Unterleibs ein dauerhaftes Attest austellen lassen, damit niemand sie beim Umziehen oder unter der Dusche sehen konnte.

Das ließ Isabelle allerdings nicht gelten. »Hast du auch irgendwelche ernstgemeinten Antworten?«

»Na gut, von den Fächern, an denen ich gezwungenermaßen auch wirklich aktiv teilnehme, geht mir Philosophie am wenigsten auf die Nerven.«

»Laß mich mal raten, wahrscheinlich weil du es interessant findest, was die verschiedenen Philosophen an Antworten auf die metaphysischen Fragen haben, oder?«

»Richtig.«

»Aber da mußt du auch lernen, wann sie geboren und gestorben sind.«

»Richtig.«

»Seht ihr? Ich wollte euch bloß mal kurz zeigen, daß jedes Fach mehrere Seiten hat, ebenso Mathematik.«

»Dann ist Mathe wirklich dein Lieblingsfach?«, fragte Fantasma zweifelnd. Es klang nicht gerade so, als ob Isabelles Ausführungen sie überzeugt hätten.

»Ähm, nein, eigentlich nicht. Eher Biologie.« Das Temperament war aus Isabelles Stimme verschwunden, jetzt war sie wieder so leise und unsicher wie zuvor.

»Ach so! Deshalb das Mikroskop und das Skalpell.«

Emma zog die Augenbrauen hoch. »Du hast ein Skalpell dabei? Was willst du denn damit?«

»Sie wollte mein Blut!«, klärte Fantasma bereitwillig auf.

»Moment mal, bevor hier irgendwelche Gerüchte entstehen, ich wollte bloß einen Tropfen, um ihn mit dem Mikroskop zu untersuchen... und ich habe vorher freundlich gefragt!«

»Das ist ja auch das Mindeste«, stellte Emma fest. »Aber woher hast du denn bitteschön ein Skalpell?«

»Von meinen Eltern.« Es war nicht immer einfach, gleich zwei Mütter zu haben, die einen mit besonderer Fürsorge behandelten, aber manchmal hatte es auch seine Vorteile. Sie konnten ihr jedenfalls kaum einen Wunsch abschlagen, sobald sie ihren Hundeblick aufsetzte.

»Deine Eltern haben dir ein Skalpell gegeben? Wieso?«

»Weil ich es mir zum Geburtstag gewünscht habe.«

»Ach so, das erklärt natürlich alles«, seufzte Emma. Und bisher hatte sie es für frustrierend gehalten, mit Emilia zu reden... Nun ja, sie war ohnehin satt; Zeit zu gehen, fand sie. Ein Blick über den Tisch zeigte, daß die Teller ihrer Tischnachbarinnen genauso leer waren wie ihr eigener. »Okay, wollen wir los?«

Die anderen nickten und erhoben sich, die Teller in der Hand, um sie auf den dafür bereitgestellten Wagen legen. Nur Emilia blieb noch einen Augenblick sitzen, schob sich noch schnell den letzten Löffel ihres Abendessens in den Mund, dann beeilte sie sich, ihnen zu folgen.

~+~​

Der nächste Morgen kam schneller als erwartet. Daran war auch Emma nicht ganz unschuldig. Nach dem gemeinsamen Essen war jede von ihnen auf ihr Zimmer gegangen. Erst hatte Emilia sich ein wenig mit ihrer Mitbewohnerin unterhalten. Zaghaft hatten sie sich gegenseitig von ihrem Leben vor dem Internat und ihren Hobbies erzählt, doch hatte sich das irgendwann im Sande verlaufen. Während Emma angefangen hatte, weiter in dem Buch zu lesen, das sie im Laufe des Tages immer wieder in der Hand gehabt hatte, hatte Emilia überlegt, ob sie noch einmal zu Fantasma oder in den Aufenthaltsraum gehen sollte, wo der Fernseher stand. Aber ihre neue Freundin wollte sie jetzt nicht mehr stören, die wollte sicherlich erst einmal ihre eigene Zimmergenossin besser kennenlernen, und sich mit einem Haufen fremder Mädchen um die Programmauswahl zu streiten, kam ihr auch nicht wie die perfekte Abendunterhaltung vor.

So hatte sie ihr Handy hervorgeholt und sich eines der Hörspiele angehört, das sie darauf gespeichert hatte. Das tat sie immer noch sehr gerne, besonders wenn es ihr schlecht ging, allerdings nur unter der Voraussetzung allerhöchster Geheimhaltung. Eigentlich fühlte sie sich zu alt dafür, aber es hatte etwas unheimlich beruhigendes, sich diese Aufnahmen anzuhören, die sie schon seit frühester Kindheit besaß. Als das zuende war, konnte sie kaum noch die Augen offenhalten, so müde war sie. Einzig der helle Schein von Emmas Nachttischlampe hielt sie noch wach.

»Können wir das Licht ausmachen?«, hatte sie vorsichtig angefragt, als es ihr schließlich zu viel wurde.

»Einen Moment noch«, hatte Emma geantwortet, »ich bin gleich durch. Jetzt erfährt man jeden Augenblick, wer der Täter ist.«

Entnervt hatte Emilia sich auf die andere Seite gedreht, hin zur Wand. Natürlich hätte sie gleich am ersten Abend einen Streit heraufbeschwören können, aber in Anbetracht der Tatsache, daß sie von nun an zusammenwohnen mußten, ob sie wollten oder nicht, erschien ihr das nicht nach einer besonders geeigneten Lösung. Die Beine angewinkelt und den Kopf eingezogen hatte sie sich einfach unter die Decke verkrochen, wie in einer Höhle, bis nur noch ihre Nase herausragte. So eingehüllt war sie innerhalb kürzester Zeit eingeschlafen und erst erwacht, als Emmas Wecker geklingelt hatte.

Nachdem sie duschen gegangen waren, hatten sie sich zurück auf ihrem Zimmer angezogen. Zum Glück hatte Emma sich ebenso wie sie verschämt abgewandt, sodaß es Emilia nicht schwerfiel, ihren Penis weiterhin geheimzuhalten.

Nur wenig später betraten beide gemeinsam zum ersten Mal ihren neuen Klassenraum. Emilia hatte keine Ahnung, wo sie sich hinsetzen sollte. Erst die Hälfte der Tische waren von Schülerinnen besetzt, und sie wollte niemanden, der etwas später kam, seinen angestammten Platz wegnehmen. Allerdings konnte sie auch nicht den ganzen Morgen lang unschlüssig an der Tür stehenbleiben.

Sie sah sich kurz um, aber bisher waren weder Fantasma und Isabelle noch die Zwillinge aufgetaucht. Dafür entdeckte sie wieder das schwarzgekleidete Mädchen, das ihr schon nach der Rede der Direktorin aufgefallen war. Sie saß an einem Tisch ganz hinten, neben der Rothaarigen, mit der sie offensichtlich befreundet war, und warf Emilia wie zuvor einen unergründlichen Blick zu. Diesmal jedoch wandte sie sich nicht sofort wieder ab, sondern hielt ihn aufrecht, bis Emilia selbst ihn unterbrach, weil Emma sie anstupste. Stumm deutete sie auf einen freien Tisch direkt vorm Lehrerpult. Offenbar war sie ebenfalls zu dem Schluß gekommen, daß sie sich endlich setzen sollten. Das war Emilia nur recht. Zwar hätte sie sich einen besseren Platz vorstellen können als genau unter den Augen des Lehrers, aber wenigstens war dieser mit Sicherheit noch frei, und wenn nicht, so bestand wohl niemand darauf, ihn unbedingt wiederhaben zu wollen. Ohne weiter darüber nachzudenken stellte sie dort ihre Tasche ab und ließ sich auf der linken Seite nieder.

»Hi«, grüßte das Mädchen vom Tisch nebenan.

»Hallo.«

»Ihr seid neu hier, oder?« Noch während Emilia nickte, fuhr das hübsche Mädchen fort: »Ich bin Bianca, das hier ist Nadine.« Sie deutete auf ihre Tischnachbarin, die mit einem Lächeln und einem kurzen Winken reagierte.

»Oh, Nadine«, wandte Emilia sich an sie, »hoffentlich führt das nicht zu Verwechslungen.«

»Wieso?«

»Eine von den anderen neuen heißt auch so. Naja, ich bin jedenfalls Emilia.«

»Emma«, stellte auch sie sich kurz vor.

»Emilia? Na, damit bist du wenigstens mit Sicherheit die einzige in der Klasse, die so heißt«, kicherte Bianca, winkte aber sofort wieder ab. »War nicht so gemeint. Jedenfalls willkommen, ihr beiden.«

»Danke.« Die beiden anderen ansehend schwieg Emilia einen Moment, weil sie nicht wußte, was sie noch sagen sollte, als ihr plötzlich ein seltsames, unbestimmbares Gefühl auffiel, das sie schon die ganze Zeit gehabt hatte, ohne daß sie es groß bemerkt hätte: Sie fühlte sich beobachtet. Langsam drehte sie den Kopf zur Seite, in den hinteren Teil des Klassenzimmers, und tatsächlich, das finster wirkende Mädchen von vorhin starrte sie noch immer durchdringend an, scheinbar ohne sich gerührt zu haben.

Bianca folgte ihrem Blick. »Was ist denn? Ach, die Grufti-Braut da hinten meinst du, richtig? Das ist Lilly. Sieht unheimlich aus, oder? Aber eigentlich ist sie ganz in Ordnung.«

Unmerklich nickte Emilia. Dann war das also wirklich Lilly. Irgendwie hatte sie das schon geahnt.

Wieder kicherte Bianca, dann senkte sie ihre Stimme zu einem Flüstern herab. »Seht ihr das Mädchen neben ihr? Das ist Lisa, ihre Freundin. Und ich meine Freundin. Die zwei sind lesbisch und offensichtlich ein Pärchen.«

»Wirklich?« Emilia versteifte sich unbehaglich. »Woher weißt du das?«

»Naja, bei Lisa hab ich mir das schon länger gedacht. Sie war früher meine Mitbewohnerin, und irgendwie hatte ich immer das Gefühl, daß sie einen komisch ansieht, wenn du weißt, was ich meine. Und jetzt hat sie sich zu Lilly ins Zimmer versetzen lassen. Sowas muß von der Direktorin genehmigt werden, und die macht das nicht einfach so. Da braucht man schon einen Grund für. Und dann hat Lisa mal von mir verlangt, daß ich vor ihr strippe, damit sie nicht verriet, daß ich... Na, ist ja auch egal.«

»Außerdem...«, fügte Nadine unsicher hinzu, »haben die beiden eine sehr... verräterische Art, sich anzusehen. Wie... Verliebte eben. Dann sieht man es ihnen einfach an, daß sie aufeinander stehen.«

»Also mich erinnert Lisas Blick ja mehr an eine Katze, die einen Goldfisch in seinem Glas anstarrt, aber naja.«

Emilia ignorierte Biancas Einschätzung, stattdessen beobachtete sie nun ihrerseits Lilly. Sie hatte sich inzwischen von ihnen abgewandt und unterhielt sich leise mit Lisa. Emilia fand es irgendwie niedlich, daß die beiden sich verliebt hatten und glücklich miteinander waren. Sie fragte sich nur wieder einmal, was das ganze hier dann überhaupt sollte. Mittlerweile kam sie sich nur noch wie eine Spielfigur in einem absurden Plan höherer Mächte vor, die es nicht einmal für nötig hielten, sie in irgendeiner Form einzuweihen. Anscheinend war sie keine besonders wichtige Spielfigur.

Sie war so vertieft in ihre Gedanken gewesen, daß sie gar nicht bemerkt hatte, wie das aufgetakelte blonde Mädchen, das sie ebenfalls schon am Vortag gesehen hatte, eingetreten war. Doch nun stellte sie sich plötzlich neben Lilly und Lisa und mischte sich in deren geflüsterte Unterhaltung ein. Nach einigen gewechselten Worten ging sie jedoch schon zu ihrem Platz, einem Tisch in einer der mittleren Reihen. Offensichtlich fiel ihr erst jetzt, als sie saß, der auf sie gerichtete Blick auf. Aus großen dunkelblauen Augen starrte sie unverwandt zurück, in einer seltsamen Mischung aus Neugier und Unnahbarkeit.

Emilia wußte nicht, wie sie sich verhalten sollte. Sollte sie ihr zulächeln, oder wäre das zu aufdringlich? Probehalber zog sie einen Mundwinkel nach oben, , doch entweder war das die falsche Reaktion, oder Blondies Interesse an ihr war verblasst, jedenfalls drehte sie sich nun nach vorn und blickte stur geradeaus.

»Wer ist denn das Biest, das gerade mit unserem Pärchen geflirtet hat?«, wandte Emilia sich nun wieder Bianca zu.

Die lachte erst einmal unbeschwert. Anscheinend hielt sie Emilias Umschreibung für einigermaßen treffend. »Das ist Maria, die Schöne und das Biest in einer Person. Keine Ahnung, warum sie ausgerechnet mit Lilly und Lisa am besten auskommt, denn lesbisch ist sie mit ziemlicher Sicherheit nicht. Naja, zumindest soll sie einiges an Erfahrung haben. Und vor kurzem soll sie sogar eine Affäre mit einem Lehrer gehabt haben. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber er mußte auf jeden Fall die Schule verlassen.«

»Ist er denn gefeuert worden?«, fragte Emma.

»Äh, nein, er hat nur die Schule gewechselt. Aber jetzt ist er auf einer reinen Jungenschule, hab ich gehört«, fügte Bianca hinzu, als sei das der endgültige Beweis für die Richtigkeit all ihrer Vermutungen.

Zweifelnd sahen Emilia und Emma sich an. Keine von ihnen wußte, inwiefern sie Biancas Informationen trauen konnten, aber Emilia machte sich schon jetzt eine geistige Notiz, ihr nichts zu verraten, von dem sie nicht wollte, daß es die ganze Schule erfuhr. Anscheinend hatte sie das Glüch gehabt, sich direkt neben die Schultratschtante zu setzen. Dabei ließ sie es bewenden. Ohnehin blieb ihr keine Zeit mehr, sich Gedanken über diese Maria zu machen, denn nun kamen auch Fantasma und Isabelle in das Klassenzimmer. Ohne zu zögern setzten sie sich an den Tisch rechts von ihnen, gleich neben Emma, und stiegen mit in das Gespräch ein, das sich jetzt um ihre Klassenlehrerin drehte. Angeblich war Fau U. N. Tichwig etwas streng, aber gerecht. Niemand von ihnen wußte, wofür diese Initialen standen, doch prangten sie auf der ledernen Aktentasche, in der sie ihr Unterrichtsmaterial mitbrachte. Fast im selben Moment, in dem es klingelte, betraten auch die Zwillinge den Raum. Sie setzten sich an den einzigen Tisch, an dem noch beide Plätze frei waren, in der letzten Reihe, neben Lilly und Lisa.

Kurz darauf schwebte auch Frau Tichwig in das Zimmer. Das heißt, wahrscheinlich schwebte sie nicht wirklich, doch ließ ihr leichter, unter einem bodenlangen Rock verborgener Gang diesen Schluß durchaus zu. Mit schnellen effizienten Schritten trat sie hinter ihr Pult, auf dem sie ihre Tragetasche abstellte. Erst danach beschloß sie, die versammelte Klasse zur Kenntnis zu nehmen.

»Morgen«, begrüßte sie ihre Schülerinnen, wobei sich ihre Mimik erstaunlich wenig änderte. »Ich bin Frau Tichwig, eure Klassenlehrerin, obwohl ich hoffe, daß die meisten von euch mich seit Beginn der ferien nicht vergessen haben. Aber wir haben ja jetzt auch einige neue Mädchen dazubekommen. Damit ihr euch besser kennenlernt und ich mir eure Namen merken kann, schlage ich vor, daß wir ein kleines Spiel spielen.« Ein aufgeregtes Raunen ging durch die Klasse. Auch wenn Frau Tichwig sehr viel netter war, als sie auf den ersten Blick erschien, war es sonst nicht ihre Art, wertvolle Unterrichtszeit mit Spielen zu vegeuden. Allerdings genügte ein Blick aus verengten Augen, um die Schülerinnen wieder zum Schweigen zu bringen. »Ich habe mir das so vorgestellt: Wir gehen einfach reihum, und jede von euch erzählt etwas über sich, euren Namen und was ihr mögt und was nicht. Noch Fragen?«

Da sich niemand meldete, konnte das Spiel auch schon beginnen. Emilia kannte es bereits, obwohl in der ihr bekannten Version ein Ball hin und her geworfen wurde. Aber Frau Tichwig machte den Eindruck, wenn möglich auf so unnötigen Schnickschnack zu verzichten zu wollen. Also war zunächst Nadine dran, die Freundin von Bianca, die das Glück hatte, in der ersten Reihe außen links zu sitzen. Ihr schien das mehr unangenehm zu sein, sie faßte ihre Vorlieben und Abneigungen nur ganz kurz zusammen: sie mochte es zu reiten und verabscheute Tierquälerei. Bianca hingegen war ganz in ihrem Element. Über ihre Hobbies hätte sie anscheinend noch die ganze Unterrichtsstunde sprechen können, ihre Aversion konnte sie jedoch ähnlich ihrer Freundin mit ›Hausaufgaben‹ auf den Punkt bringen.

Damit kamen sie auch schon zu Emilia. Während der Antworten der anderen hatte sie schon überlegt, was sie selbst sagen sollte, doch war ihr nicht viel eingefallen. »Ich heiße Emilia«, stellte sie sich erst einmal vor und spürte sofort Fantasmas Blick auf sich ruhen. »Aber alle nennen mich Mia«, fügte sie schnell hinzu. Soweit der einfache Teil, jetzt wurde es schwieriger. »Ich mag vor allem Musik, besonders Nick Cave und Depeche Mode.« Natürlich gab es noch ein paar Dinge, die sie mochte, zum Beispiel Filme. Allerdings ging sie nicht gerne ins Kino. Menschen versuchte sie grundsätzlich aus dem Weg zu gehen, denn sobald es sich nicht vermeiden ließ, lief es ja doch immer darauf hinaus, daß man sie ausgrenzte und über sie lachte. Schon oft hatte sie sich gefragt, woran das lag. War es wirklich nur ihre äußerliche Andersartigkeit; ihre stille Art, die bleiche Haut und die unterschiedlichen Farben ihrer Augen? Oder spürten sie vielleicht irgendwie ihr dämonisches Wesen und die Abgründe der Seele, die zweifellos damit einhergingen? Deshalb jedenfalls verbrachte sie ihre Zeit am liebsten damit, Zuhause zu sitzen und Musik zu hören, in dessen Umarmung sie sich endlich verstanden und akzeptiert fühlte.

»Was ich nicht mag, ist...« Nun, diese Liste war deutlich länger, viel länger sogar, aber sie beschloß, sich auf das Elementarste zu reduzieren, »Krieg, Ungerechtigkeit und Unterdrückung.« Ihr war bewußt, daß ihre Antwort wie die einer nicht besonders einfallsreichen Kandidatin einer Miss-Wahl klang, aber sie konnte wohl auch schlecht die Wahrheit sagen, daß sie die animalische Natur haßte, die evolutionsbedingt in jedem schlummerte und sie zu diesen Dingen antrieb. Die Menschheit hatte einfach noch nicht den Sprung geschafft von der Stammeskultur, in der jede Form von Fremdartigkeit ausgestossen wurde, hin zu einer den heutigen Gegebenheiten angepassten Gesellschafft.

Erstaunlicherweise rief ihre Aussage aber keine dummen Kommentare hervor. Frau Tichwig nickte nur und wies dann auf Emma. »Mein Name ist Emma. Ich mag Raymond Chandler, Dashiell Hammett, Ross Macdonald, Alan Bradley,...« Sie hätte diese Aufzählung gerne noch um einige Namen ergänzt, wurde aber von Frau Tichwig unterbrochen.

»Okay, machen wir’s kurz, du liest also gern. Und was magst du nicht?«

»Einen schlechten Schreibstil, eine nichtssagende Handlung und langweilige Charaktere.« Von unfreundliche Lehrern, die einen einfach unterbrachen, war sie ebenfalls nicht übermäßig begeistert, doch da sie das nicht laut aussprach, bedeutete Frau Tichwig Fantasma mit einer Geste, mit ihrer Vorstellung zu beginnen.

»Ähm, hi, ich bin Fantasma. Ich, äh, ich lese auch gern«, sagte sie stockend, was ihr verwunderte Blicke sowohl von Emilia als auch von Emma einbrachte, »außerdem treffe ich mich gerne mit Freundinne, um zu quatschen oder zu bummeln und, tja, was man eben sonst noch so macht. Ich mag keine Zicken und generell keine Leute, die sich für was besseres halten.« Sie hätte auch gerne Ungerechtigkeit genannt, wollte aber nicht als Nachmacherin dastehen, weil Emilia das schon vor ihr getan hatte.

Dann war Isabelle an der Reihe. »Äh, hallo, mein Name ist Isabelle«, sagte sie, als sei das allein schon Grund genug, sich zu entschuldigen. »Ich mag Biologie, Mathe und Physik.«

»Du mußt keine Schulfächer nennen«, merkte Frau Tichwig an.

»Ich weiß.« Irgendwie war es Isabelle schon unangenehm, die einzige zu sein, die Wissenschaften als ihre Hobbies bezeichnete, aber so war es nun einmal. Es machte ihr Spaß, zu erfahren, wie das Multiversum funktionierte, and am liebsten wäre sie allen seinen Geheimnissen sofort auf den Grund gegangen. Auch sie war auf der Suche nach Antworten, doch vermutete sie sie nicht in der Philosophie zu finden, sondern viel eher in der Wissenschaft. Das Multiversum um sie herum war so gewaltig und komplex, irgendwo in den wimmelnden, scheinbar willkürlichen Bewegungen seiner Mikroben oder deren Zellkernen, in den Ladungen seiner Ionen oder dahinter mußte einfach der Schlüssel zu all seinen Geheimnissen verborgen liegen.

Frau Tichwig hakte nicht weiter nach. »Abneigungen?«, fragte sie stattdessen.

Da brauchte Isabelle nicht lange zu überlegen. »Lügen.« Egal, ob es die Vereinfachungen waren, die man Kindern wider besseren Wissens erzählte, um ihnen derer Meinung nach zu schwierige Sachverhalte zu erklären, oder gefälschte Ergebnisse, die eine Theorie bestätigen sollten, die Unwahrheit konnte sie einfach nicht ausstehen.

Dann richtete sich die Aufmerksamkeit der Klasse auf Maria, insbesondere Emilia horchte erwartungsvoll auf. Was würde das blonde Modepüppchen wohl antworten? Sie legte offenbar viel Wert auf Äußeres, andereseits schien ihr traurig wirkender, unmöglich zuzuordnender Blick diesem Eindruck zu widersprechen.

»Hi«, sagte sie in einer kühl klingenden Stimme, »ich heiße Maria, und ich hasse die... Dunkelheit, die in jedem von uns steckt, die dunkle Seite an uns, die uns dazu verleitet, nur an uns selbst zu denken und ohne Rücksicht auf andere zu handeln.«

»Okay«, sagte Frau Tichwig bedächtig, »und was magst du?«

»Hm... Erdbeeren. Und Musik.«

»Irgendeine bstimmte Art von Musik?«

Maria zuckte mit den Schultern. »Eigentlich jede, die einfach... schön klingt, die einen glauben läßt, das alles gut ist, oder wenigstens gut wird.«

Emilia blieb fast der Mund offenstehen, so sehr überraschten Marias Worte sie. Mit ihnen hatte sie Emilias eigene Gedanken besser zum Ausdruck gebracht, als sie es selbst gekonnt hätte. Während bereits das nächste Mädchen etwas über sich erzählte, beobachtete sie Maria unauffällig, doch die blickte wieder starr nach vorn, scheinbar ohne Interesse an den Antworten ihrer Klassenkameradinnen.

Fantasma bemerkte Emilias verstohlenes Linsen und folgte ihm, verstand aber nicht, was sie an dem Mädchen so spannend fand. Zugegeben, sie war schon außergewöhnlich hübsch, wenigstens wenn man auf diesen Barbie-Typ abfuhr, gekleidet in überteuerte Jeans und Tops. Fantasma fand jedenfalls nicht, daß sie sich damit in irgendeiner Weise von der Masse abhob, höchsten wenn ihre lange blonde Mähne dazu dienen sollte, ihre Hörner zu verstecken, die mit Sicherheit aus ihrem Schädel wuchsen, hätte es sie zu etwas Besonderem gemacht. Eigentlich hatte sie die kleinen Teufelshörner nur als Metapher für das überhebliche Verhalten gewählt, das sie ihrer Meinung nach an den Tag legte, doch als Fantasma genauer darüber nachdachte, konnte das auch ein Zeichen dämonischer Existenz sein. Ehrlich gesagt hatte sie keine Ahnung, ob richtige Dämonen wirklich Hörner hatten, ihren biologischen Vater hatte sie nie kennengelernt, und das Schweigen ihrer Mutter über das, was passiert war, blieb beharrlich. Trotzdem stellte sie sich jetzt vor, wie das Mädchen nackt aussehen könnte. So wie sie aussah, war sie bestimmt rasiert, ob nötig oder nicht, sodaß ihr langer Schwanz wunderbar zur Geltung kam. In ihrer Phantasie hatte er Ähnlichkeit mit ihrem eigenen, nur deutlich größer.

Versunken in ihre Überlegungen über die Beschaffenheit von Marias nacktem Körper verpasste sie einen Großteil der Vorstellungen ihrer neuen Mitschülerinnen. Erst als sie kurz vor dem Ende waren, bekam sie wieder etwas mit. Sie drehte den Kopf, um zu sehen, wer gerade sprach, und stellte fest, daß es ein Mädchen im Gothic-Look war, das es anscheinend mit dem Schminken ein wenig übertrieben hatte. So wirkte sie mindestens ebenso bleich wie Emilia, die auch schon locker auf jeder Kostümparty als Geist durchgehen konnte ohne sich zu verkleiden. Viel interessanter fand Fantasma jedoch, daß jetzt nur noch die Zwillinge übrig waren. Sie wandte sich wieder nach vorn und lauschte. Nun würde sie endlich mehr über Nicole und Nadine erfahren, vor allem ob sie sprechen konnten oder nicht.

»Und was ist mit dir?«, fragte Frau Tichwig und deutete auf die erste der beiden Zwillinge.

»Ähm, ich heiße Nadine und mein größtes Hobby ist es, Klavier zu spielen. Und was ich gar nicht leiden kann, ist von meiner Schwester getrennt zu sein.«

»Hm-hm«, nickte Frau Tichwig, bevor sie sich an Nadines Schwester wandte. »Und du?«

»Ich heiße Nicole und ich singe sehr gerne.« Fast unmerklich blickte sie zu Nadine, dann senkte sie schnell den Kopf. »Und ich kann es ebenfalls nicht leiden, von meiner Schwester getrennt zu sein.«

»Oh, das ist ja schön, zwei so musikalische Geschwister in der Klasse zu haben. Ihr könnt euch ja im Chor oder dem Schulorchster bewerben, oder vielleicht auch dem Musik-Club beitreten.«

Nadine nickte, war sich aber nicht sicher, ob sie das wirklich tun würde. Natürlich wäre es schön gewesen, auch am Internat Klavier spielen zu können, doch war es ihr am liebsten, wenn sie dabei mit Nicole allein war und sie einfach nur begleitete, während sie sang. Zum Üben hatte sie ein Keyboard mitgebracht, das war zwar kein adäquater Ersatz, aber es würde schon reichen, daß sie hier nichts verlernte.

»Nun, wie mir scheint, waren das jetzt alle«, fuhr Frau Tichwig fort. »Ich werde versuchen, mir die Namen der neuen so schnell wie möglich einzuprägen, aber habt ein wenig Nachsicht mit mir, wenn ich euch zuerst vielleicht mal mit einem falschen Namen anspreche, besonders Nadine und Nicole. Ich bin schließlich schon alt.«

Ein paar der Schülerinnen lachten, aber nicht allzu laut. Wenn Lehrer oder Eltern Witze über sich selbst machten, konnte das eine diffizile Angelegenheit werden.

Leider bestand Frau Tichwig tatsächlich darauf, den Rest der Stunde mit dem Unterricht zu verbringen, wie auch die anderen Lehrer. Die Pausen verbrachte Emilia damit, sich mit Fantasma, Emma und Isabelle zu unterhalten, während Bianca sie unter hilfreichen Einwürfen von Nadine mit dem neuesten Tratsch versorgte, über Leute von denen sie noch nie gehört hatte. Die Zwillinge blieben lieber unter sich. Obwohl ihnen in den Pausen das gesamte Schulgelände offenstand, sofern sie es rechtzeitig wieder zurück in den Klassenraum schafften, blieben sie die meiste Zeit über an ihrem Tisch sitzen, ohne den Versuch zu unternehmen, mit irgendjemandem ins Gespräch zu kommen. Erst als auch die letzte Stunde vorüber war, erhoben sie sich aus ihren Stühlen und huschten sich an den Händen haltend zur Tür hinaus.

Emilia war noch dabei, ihre Sachen zusammenzupacken, als Fantasma bereits aufstand. »So, wollen wir Essen gehen?«, fragte sie in die Runde.

Emilia schloß noch schnell ihre Schultasche, bevor sie sich ebenfalls erhob. »Klar.«

»Ich komm auch mit«, meldete sich Isabelle.

»Äh, geht ihr schon mal vor«, sagte Emma. »Ich muß noch mal in die Bibliothek.«

»Schon wieder?«, wunderte sich Emilia.

»Ja. Ich will nur mal kurz was nachschlagen, okay?«

»Dir ist aber schon bewußt, daß wir im 21. Jahrhundert leben, oder? Manche Menschen gehen einfach mal ins Internet.«

Leise seufzte Emma. Das war einfach nicht dasselbe, fand sie. Natürlich nutzte auch sie gerne alle Annehmlichkeiten, die ihr das moderne Leben bot, und sie war mehr als froh darüber, nicht in früheren Zeiten geboren worden zu sein, dennoch suchte sie so oft wie möglich die Bibliothek auf, wenn sie schon die Möglichkeit dazu hatte. Dieser Ort beruhigte und inspirierte sie gleichermaßen. Alleine die Präsenz der Bücher, die sie dort von allen Seiten umgaben, munterte sie schon auf, wenn es ihr mal schlecht ging. Das war schon in ihrer Heimatstadt so gewesen, doch war deren Bibliothek geradezu winzig im Vergleich zu den Ausmaßen der im Internat. Hier reihten sich die Bücher dicht an dicht in zahllosen Regalen auf, unterbrochen nur von kleinen Leseecken, von denen jede mit diesen grünen Tischlampen geschmückt war, in die sie sich ohnehin schon verliebt hatte.

Ihr größter Traum war es, irgendwann einmal, wenn sie bei ihren Eltern auszog, ihre eigene Bibliothek aufzubauen: Ein Zimmer dessen Wände einzig von Bücherregalen eingenommen wurden, dazu ein Schreibtisch, an dem sie arbeiten konnte. Bis es so weit war, versuchte sie schon einmal fleißig dieses Ziel zu erreichen, indem sie ihr gesamtes Taschengeld, das nicht für Notwendigkeiten wie Kleidung draufging, für Bücher ausgab.

»Ja, danke, ich weiß, aber es ist mir eben einfach lieber so, wenn es dich nicht stört.«

»Schon gut, vor mir brauchst du dich nicht zu rechtfertigen, ich wollte dir bloß behilflich sein.

»Na dann vielen Dank für die Hilfe.« Emma hängte sich ihre Tasche über die Schulter und ging zur Tür. »Bis später!«

»Klar.« Emilia zuckte mit den Schultern, dann wandte sie sich Fantasma und Isabelle zu. »Okay, laßt uns endlich Essen gehen.«

~+~​

Nach dem Essen hatte Fantasma beschlossen, noch mit zu Emilia auf ihr Zimmer zu gehen. Isabelle hingegen hatte sich entschuldigend auf ihr eigenes Zimmer zurückgezogen, weil sie noch etwas zu erledigen habe. Entgegen Emmas Ankündigung, daß sie nachkommen wollte, hatten sie sie beim Essen nicht getroffen. Allerdings war die Cafeteria auch nicht gerade klein und zur Mittagszeit nach Schulschluß schon mal gar nicht leer. Vielleicht hatte Emma sie in dem überfüllten Trubel einfach nicht gefunden.

»Oh mann«, murmelte Fantasma, »ich hab schon gedacht, die beiden sind stumm, dabei singt eine von ihnen sogar.«

Emilia blieb vor ihrer Zimmertür stehen und sah über die Schulter zu ihr zurück. »Ich hab dir ja gleich gesagt, daß das Unsinn ist«, stellte sie klar und kramte ihren Schlüssel hervor. Als sie die Tür öffnen wollte, stellte sie jedoch fest, daß sie bereits aufgeschlossen war. Lautlos schwang sie auf und gab den Blick frei auf das wimmelnde Chaos, in das sich ihr Zimmer verwandelt hatte, seitdem sie es heute Morgen verlassen hatte. Reglos saß Emma am Schreibtisch, den Kopf auf die Hände gestützt, und starrte konzentriert auf einen Notizblock herab, der dort lag. Er war inzwischen fast leer, der Großteil seiner Seiten bedeckte herausgerissen und zerknüllt den gesamten Boden.

»Probleme mit den Hausaufgaben?«, fragte Emilia ruhig.

»Quatsch«, schnaubte Emma ohne aufzusehen.

»Und wie hast du es dann geschafft, unser Zimmer innerhalb einer Stunde, während wir beim Essen waren, so zu verwüsten?« Die Papierkugeln mit dem Fuß davontretend, ging Emilia weiter in den Raum hinein.

Während Fantasma ihr folgte und die Tür hinter ihnen schloß, sah Emma nun doch zu ihnen herauf. Daß sie eigentlich nur eine halbe Stunde benötigt hatte, um den Boden mit abgerissenen Seiten zu überziehen, verschwieg sie ihnen lieber. Als sie in der Bibliothek gewesen war, um zu recherchieren, wann die Totenstarre wieder nachließ, war ihr endlich eingefallen, wie sie das Problem umgehen konnte, das sie mit dem Roman hatte, an dem sie schon seit Ewigkeiten schrieb. Auf dem Weg in ihr Zimmer hatte sie nur kurz in der Cafeteria vorbeigeschaut, um sich ein Sandwich zu holen, und war dann so schnell wie möglich weitergeeilt, ohne sich nach Emilia und den anderen umzusehen. Das lag nicht daran, daß sie nicht gerne mit ihnen zusammengewesen wäre, sondern einfach daran, daß sie sofort weiterschreiben wollte. Normalerweise notierte sie sich Ideen in dem dafür vorgesehenen Buch, das sie immer bei sich trug, doch manchmal war der Zwang zu schreiben so übermächtig, daß sie ihm einfach nachgeben mußte, wenn sie nicht platzen wollte. Das Sandwich hatte sie noch auf dem Weg gegessen, hatte rasch aufgeschlossen und sich an den Schreibtisch gesetzt, wo sie fieberhaft angefangen hatte, die Szene zu Papier zu bringen, die ihr im Kopf herumspukte. Nur war dieser Inspirationsschub so schnell verschwunden, wie er gekommen war. Jetzt saß sie schon seit zehn Minuten untätig hier herum und feilte an einem alles entscheidenden Satz, den sie einfach nicht so hinbekam, wie sie es sich vorstellte.

»Naja«, versuchte sie, es zu erklären, »ich schreibe.«

»Aha«, machte Emilia triumphierend, »dann willst du also doch Dichterin werden!«

»Also bitte, nur weil ich die Fähigkeit besitze, mich gepflegt auszudrücken, möchte ich noch lange nicht Dichterin werden.«

»Gepflegt? Ich hielt das mehr für verschroben und altmodisch.«

»Als ob ›verschroben‹ nicht altmodisch wäre!«

Emilias Grinsen bekam etwas Katzenhaftes. »Natürlich, Entschuldigung. Welch Frevelei von mir, dein Vokabular als antiquiert zu bezeichnen.«

»Allerdings!«, stimmte Emma zu. Dann stutzte sie. »Sehr witzig.«

»Moment mal«, mischte Fantasma sich ein. Hin und her blickend war sie dem verbalen Schlagabtausch der beiden schweigend gefolgt, doch jetzt fand sie, war es an der Zeit, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. »Du schreibst? Was denn?«

Wie in Erwartung eines weiteren Schlags straffte Emma sich. »Einen Roman.«

»Okay, aber wie heißt er, worum geht’s?«

Eine leichte Röte entflammte Emmas Wangen. »Naja, er heißt ›Der Butler war’s‹...«

»Subtiler Titel«, fand Emilia.

»Wenigstens weiß man, was einen erwartet...«, bemerkte Fantasma.

»Naja, ich weiß nicht, es wird schon einen Grund haben, warum Agatha Christie nie einen ihrer Romane so genannt hat.«

»Es ist nur der Arbeitstitel, okay?«, sagte Emma fest. »Außerdem ist es ja nur ein Witz. Natürlich war’s nicht der Butler. Ich wollte eben mit den klischeehaften Erwartungen der Leser spielen...«

Erst jetzt fiel Fantasma wieder ein, daß es ein Krimi gewesen war, den sie Emma gestern den ganzen Tag über lesen gesehen hatte. Sie selbst hatte noch nie etwas aus dieser Stilrichtung gelesen, sie bevorzugte irgendwie immer Bücher, die etwas mehr Phantasie enthielten. Geschichten, in denen ein Polizist einen Mord aufklären mußte, mochten realistisch sein, aber so etwas war ihr bisher wenig spannend vorgekommen, geschweige denn einfallsreich oder außergewöhnlich. »Aber es ist ein Krimi, oder?«

Sie stumm ansehend nickte Emma.

»Und worum geht’s jetzt?«, hakte Fantasma nach.

»Es geht um ein Mädchen in unserem Alter namens Kim. Nachdem ihre Eltern im Lotto gewonnen haben, zieht sie mit ihnen in ein großes Anwesen mit Dienstpersonal und so, aber da passieren nach und nach immer mehr komische Sachen, bis schließlich sogar ein Dienstmädchen stirbt. Kim versucht dann herauszufinden, ob es ein Unfall war oder Mord, und inwiefern das mit ihrer Familie zusammenhängt.«

»Pf«, machte Emilia abschätzig.

Emma warf ihr einen Blick aus zusammengekniffenen Augen zu. »Was denn?«

»Naja, Entschuldigung, aber ich finde das irgendwie immer ein bißchen abgeschmackt und unrealistisch, wenn Durchschnittstypen so in einen Mordfall stolpern und ihn dann auch noch aufklären, besonders ein Mädchen in unserem Alter.«

Obwohl Emma noch nie zuvor jemandem davon erzählt hatte, daß sie an einem Roman schrieb, hatte sie bisher von sich gedacht, daß sie mit Kritik ganz gut umgehen konnte. Aber das hatte sich gerade ein bißchen so angefühlt, als hätte sie jemandem vollkommen ihr Herz ausgeschüttet, der sie daraufhin jedoch nur auslachte. »Es ist eben ein besonders intelligentes Mädchen. Und sie bekommt etwas Unterstützung von einer Kommissarin Peters von der Polizei, die ihr Vater kennt«, versuchte sie, ihr Werk zu veteidigen. »Außerdem muß man mit sowas schon rechnen, wenn man einen Krimi liest! Du kannst doch auch keinen Fantasy-Roman lesen und dann einfach annehmen, daß keine Magie vorkommt.«

»Vielleicht lese ich deshalb keine Krimis«, stellte Emilia sachlich fest.

»Liest du denn nur keine Krimis, oder allgemein nicht?«

»Hm, also abgesehen von Musikzeitschriften lese ich eigentlich nie.«

Das verstand Emma nicht. Wenn jemand nicht gerne las, konnte das ihrer Meinung nach nur daran liegen, daß derjenige bisher noch nicht den richtigen Autor gelesen hatte. Immerhin boten ihr Bücher etwas, was ihr kein Film oder sonstiges Medium bieten konnte: Sie nahmen einen mit auf eine Reise, nicht nur in andere Welten, sondern auch in das Seelenleben ihrer Charaktere. Nirgendwo sonst konnte man sich ausgedachten Figuren so nahe fühlen. Wenn der Autor es richtig anstellte, konnte man außerdem die bloße Schönheit der Sprache erleben; Worte, die so schön waren, daß einem die Tränen in die Augen traten; Satzkonstellationen, die einen schier um den Verstand brachten.

Ohne etwas zu sagen ging sie zu ihrem Schrank hinüber und öffnete ihn. Dort ging sie die Reihe der Bücher durch, die sie mitgebracht hatte. Obwohl Emilia sie ein wenig an den desillusionierten Hauptcharakter aus einer Geschichte von Raymond Chandler erinnerte, war das wohl nicht das richtige, um sie fürs Lesen zu begeistern. Zu viele unrealistische Zufälle, zu düster. Sie zog ein anderes Buch hervor, und hielt es Emilia hin.

»Hier, lies doch das mal.«

Emilia warf einen abschätzenden Blick auf den Einband. »Ich weiß nicht. Ich hasse das Leben, das Universum und den ganzen Rest.«

Ohne eine Miene zu verziehen sah Emma sie an. Mittlerweile war ihr Emilias Art ja schon ziemlich gut vertraut. Sie hoffte einfach mal, daß das ihre Weise war, um zu sagen, daß sie keine Lust hatte, das Buch zu lesen.

Auch Fantasma betrachtete den Umschlag des Buches. »Oh, Douglas Adams, der schreibt toll, oder? Ist das dein Lieblingsbuch?«

»Ähm, nein, mein Lieblingsbuch ist ›Lebwohl, mein Liebling‹ von Raymond Chandler«, sagte sie, bevor sie ihren Blick schnell wieder auf Emilia richtete. »Aber Fantasma hat Recht, er schreibt toll.«

»Na schön, vielleicht werfe ich mal einen Blick rein.« Widerstrebend nahm Emilia das Buch entgegen, legt es aber sofort auf ihrem Nachttisch ab, ohne es vorerst weiter zu beachten.

»Und warum schreibst du ausgerechnet Krimis?«, fragte Fantasma interessiert. Nur zu gerne wollte sie wissen, was dieses trotz ihrer vorreifen Art so zurückhaltend wirkende Mädchen an diesem Genre faszinierte, in dem es doch nur um Mord und Blut ging.

»Naja, da gibt es verschiedene Gründe. Einerseits liebe ich es, wenn es um ein lange zurückliegendes Geheimnis geht, das nach und nach aufgedeckt wird. Und außerdem... nun, es gibt doch keine bessere Möglichkeit, das wahre Wesen der Menschheit zu porträtieren, oder? Jeder ist immer nur auf den eigenen Vorteil bedacht, und manche schrecken dabei nicht einmal vor Mord, Erpressung und Diebstahl zurück.«

Fantasma sah sie bewundernd an. Je näher sie Emma kennenlernte, desto mehr mochte sie sie. Vielleicht hatte sie dieses Genre bisher sogar zu Unrecht für langweilig gehalten, jedenfalls kam es ihr jetzt, als Emma es ihr erklärt hatte, plötzlich viel interessanter vor.

Emilia jedoch veränderte ihre teilnahmslose Miene nicht. »Du tust ja so, als wären Krimis Hochliteratur.«

Emma verschränkte die Arme vor der Brust. »Sind sie doch auch! Ich zumindest kenne keine geeignetere Methode, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten. Die Menschen sind nun mal egoistisch, vielleicht abgesehen gegenüber einem kleinen Kreis aus Freunden und Familie, und wer anders ist, dem wird das Leben schwer gemacht. Ihr müßtet das doch am besten wissen, schließlich seid ihr auch Halbdämonen.«

Einen Augenblick lang regte sich keines der Mädchen, bis sie die Bedeutung von Emmas Worten endlich erfaßt hatten. Fantasma konnte nicht verhindern, daß ihre Wangen zu glühen begannen. Aus irgendeinem Grund war es ihr peinlich, daß Emma von ihrem Schwanz wußte. »Woher... woher weißt du davon?«, fragte sie, während Emilia noch immer nichts anderes tun konnte, als Emma mit aufgerissenen Augen anzustarren.

Emma tat etwas, womit keine von ihnen gerechnet hatte: sie lächelte, sanft aber nicht ohne ein Spur von Triumph. »Das war nicht schwer zu erraten. Als ihr mich gestern in der Bibliothek getroffen habt, waren die Spuren überdeutlich, daß ihr gerade Sex hattet. Verschwitzte, gerötete Gesichter, zerknitterte Kleidung und natürlich die Flecken, die ihr überall hattet.« Selbst jetzt noch versetzte es ihr einen kleinen Stich ins Herz, daran zurückzudenken. Sie hatte sich auf den ersten Blick in Fantasma verliebt, und dann so völlig ohne Vorwarnung herauszufinden, daß sie mit jemand anderem geschlafen hatte, war nicht leicht für sie gewesen. Doch inzwischen kam sie einigermaßen damit klar.

Sie seufzte kurz. »Danach brauchte ich nur noch eins und eins zusammenzählen. Die weiten Kleider, die du gestern und heute getragen hast, die Umstände, die du dir beim Umziehen gemacht hast... und Fantasma trägt viel zu enge Jeans.« Sie konnte nicht anders als noch einen flüchtigen Blick auf Fantasmas Schritt zu werfen. Die kleine Erhebung, die der enganliegende Stoff dort bildete, fiel gar nicht auf, wenn man nicht genau darauf achtete und selbst dann konnte sie für eine bloße Falte leerer Luft gehalten werden, doch für Emma war es ein deutliches Indiz. Sogar mehr als das, es war eine erregende Verheißung dessen, was sich darunter verbarg.

Fantasmas Wangen glühten noch heißer und unwillkürlich preßte sie die Schenkel fester aneinander, um das zu verstecken, was ihre ›viel zu engen Jeans‹ anscheinend offenbarte. Emilia jedoch fand schnell zu ihrer pragmatischen Art zurück.

»Diese Flecken hätten doch von überall herstammen können!«

Emma wiegte den Kopf von einer Seite auf die andere. »Naja... aus offensichtlichen Gründen weiß ich eben wie Spermaflecken aussehen. Und wenn sie frisch sind, haben sie auch einen ziemlich charakteristischen Geruch.«

»Ähm, nur um ganz sicher zu gehen«, sagte Fantasma unsicher, »was sind denn das für offensichtliche Gründe?«

Nun errötete Emma ebenfalls. »Naja, es ist ja nicht so, daß ich mir noch nie einen runtergeholt hätte...«

Dann hatte Fantasma sich also nicht getäuscht, Emma war tatsächlich eine Halbdämonin, genau wie sie. Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Seit ihre Mutter ihr von ihrer Abstammung erzählt hatte, hatte sie befürchtet, die einzige ihrer Art zu sein. Doch jetzt hatte sie nicht nur Emilia kennengelernt, sondern auch noch Emma, die ihr in so vielen Punkten zu ähneln schien und die auch noch Romane schrieb - wofür sie Fantasmas vollste Bewunderung genoß.

»Sieht so aus, als hätten wir unerwartet ein weiteres Club-Mitglied gefunden«, murmelte sie Emilia zu.

»Club?«, fragte Emma. »Was für ein Club?«

»Den wir gestern gegründet haben«, erklärte Fantasma. »Als wir entdeckt haben, daß wir beide Halbdämonen sind, hielten wir es für eine gute Idee, einen Club zu gründen. Für uns und alle, die grundlos von der Gesellschaft ausgeschlossen werden.«

»Hm-hm. Und wie nennt ihr auch? Etwa der Freak-Club, oder wie?«

»Genau!«

»Oh.«

»Der Name war übrigens Mias Idee.«

Emma sah Emilia mit hochgezogenen Augenbrauen an, doch die zuckte bloß mit den Schultern und hielt sich ansonsten vornehm zurück. So wie sie die Sache sah, war Fantasma die Clubpräsidentin und somit ihre Angelegenheit.

»Und wenn ich gar nicht Mitglied werden will in eurem... wie hieß der nochmal? Loser-Club?« Eigentlich gefiel Emma die Idee ja sehr gut, denjenigen ein Forum zu bieten, die keines besaßen, doch noch sah sie keinen echten Grund, ihm auch selbst beizutreten. Okay, sie hatte einen Penis, aber wer war schon perfekt? Zwar fragte sie sich oft, wie wohl ihre Zukunft aussehen würde, und ob sie jemals jemanden finden würde, der sie so akzeptierte, wie sie war, dennoch kam sie auch ohne so eine Selbsthilfegruppem mit den beiden ganz gut damit zurecht, außerhalb der Norm zu leben. Sie würde auf jeden Fall ihren Weg gehen, wer sollte sie denn schon aufhalten? Außerdem konnte sie darauf verzichten, Fantasma und Emilia herumturteln zu sehen.

»Freak-Club«, verbesserte Fantasma sie.

»Oh ja, klingt ja auch viel besser. Trotzdem, auch wenn ihr einen echt tollen Namen habt, verstehe ich nicht, warum ich Mitglied werden sollte.«

»Aber du bist doch schon mit Glied, ob du willst oder nicht.« Unbeschwert kicherte Fantasma über ihren eigenen Witz, fing sich aber schnell wieder, als sie merkte, daß sie da die einzige war.

Emma warf währenddessen Emilia einen fragenden Blick zu, die sich aber immer noch möglichst heraushalten wollte. »Mich brauchst du nicht so anzusehen, ich bin auch nicht freiwillig in diesem Club.«

»Genau«, bestätigte Fantasma mit einem nachdrücklichen Kopfnicken, »wir haben diesen Club ja nicht gegründet, weil es uns Spaß macht, sondern vor allem weil wir das Leben besser machen wollen. Nicht nur für uns Halbdämonen, sondern für alle Freaks. Die Menschen müssen endlich lernen, daß für ein freidliches Zusammenleben Toleranz unbedingt nötig ist!«

Ohne es selbst zu merken schob Emma ihre Brille wieder hoch, die durch ihr überraschtes Gesicht herabgerutscht war. Fast unwillkürlich nickte sie. Wie hätte sie jetzt auch noch ablehnen können, nachdem Fantasma ihr Anliegen so ergreifend dargebracht hatte? Anscheinend hatte dieser Club doch mehr Daseinsberechtigung, als sie zunächst gedacht hatte. Außerdem war seine Präsidentin nun einmal das niedlichste Mädchen der Welt, und so konnte sie ihr wenigstens nahe sein, auch wenn das bedeutete, sie in den Armen einer anderen zu sehen.

»Nun gut, ihr habt mich überzeugt. Wo soll ich unterschreiben?«

»Ich denke, eine Unterschrift wird nicht nötig sein, aber... vielleicht solltest du uns noch kurz beweisen, daß du wirklich zu uns gehörst.« Fantasma sah kurz zu Emilia hinüber und versuchte dabei möglichst nicht zu grinsen.

»Wie meinst du das?«

»Ach komm schon, ich dachte, du schreibst Krimis«, meldete Emilia sich nun doch zu Wort, »du sollst uns deinen Zipfel zeigen!«

»Wie bitte?«

»Na, dein Ding! Also ehrlich, ich weiß nicht, wie ich es noch deutlicher ausdrücken sollte.«

»Wieso? Glaubt ihr mir etwa nicht, daß ich eins habe?« Das war schließlich nichts, womit man angab, fand Emma. Ihr wäre es lieber gewesen, ohne dieses verdammte Teil geboren worden zu sein, das hätte ihr eine ganze Menge Ärger erspart.

»Doch, doch«, sagte Fantasma schnell, »aber ich denke es ist schon fast... Tradition. Außerdem sollten wir keine Geheimnisse voreinander haben, schließlich sind wir der Freak-Club. Wir verraten schon nichts. Und es wäre doch auch interessant zu erfahren, wie die Dinger von anderen Halbdämoninnen aussehen, oder? Wo Mia und ich doch gestern festgestellt haben, daß sie sich nicht unbedingt ähnlich sehen.«

»Nicht?«, fragte Emma mit plötzlich entflammter Neugier. Bisher hatte sie angenommen, daß ihr Schwanz mehr oder weniger so aussah wie der von jedem anderen auch, ob nun Mensch oder Halbdämon. Wirklich beurteilen konnte sie das allerdings nicht. Sie hatte zwar schon den einen oder anderen erotischen Roman gelesen, den sie in der Buchhandlung heimlich unter die Krimis gemischt hatte, die sie kaufen wollte, doch waren die Beschreibungen in ihnen eher schwammig. Exakte Bezeichnungen der primären Geschlechtsorgane waren dort eher von sekundärer Bedeutung, meistens wurden Hüllworte benutzt, wenn überhaupt mal wurde die Größe beschrieben, genauere Angaben von Form, Farbe oder Struktur blieben unerwähnt. Auch der Biologieunterricht half ihr da nicht weiter. Fotos wurden dort nicht gezeigt, höchstens schemenhafte Darstellungen mit eingezeichneter Harnröhre und Schwellkörper. Nervös fummelte sie an ihrer Brille herum. Es war nicht einmal ein ernsthafter Versuch, sie gerade zu rücken, wahrscheinlich wollte sie auf diese Weise einfach ihr Gesicht verstecken. »Zeigt ihr mir dann auch eure?«

»Klar, wenn du das willst«, sagte Fantasma schulterzuckend. »Wie gesagt, wir haben keine Geheimnisse voreinander.«

Unbehaglich wich Emilia bei diesen Worten einen Schritt zurück und senkte den Blick zu Boden. Hoffentlich sah sie jetzt niemand an. Sie hatte schon ein paar Geheimnisse, die sie nicht preiszugeben bereit war.

Doch da brauchte sie sich keine Sorgen zu machen. Fantasmas Augen waren starr auf Emma gerichtet, die einmal kurz entschlossen genickt hatte und dann begann, sich auszuziehen. Sie hatte einen angeborenen Sinn für Dramatik. Wenn sie sich schon vor anderen enthüllte, mußte es wenigstens einer Offenbarung gleichkommen. Mit aufreizend langsamen Bewegungen ließ sie ihre Hände an ihren Schritt sinken, wo sie geschickt die glatte schwarze Leinenhose öffneten. Sie bückte sich auch nicht, um sie herabzustreifen, sondern ließ sie einfach an ihren Beinen herabfallen und stieg aus ihr hervor. Als ihr Unterkörper jetzt nur noch von einem spitzenbesetzten Slip bedeckt wurde, zeichnete sich darunter deutlich eine Beule ab, die vorher nicht zu erkennen gewesen war. Es war unübersehbar, daß sie bereits eine Latte bekam. Dieser Eindruck bestätigte sich, als sie sich ihres Höschens ebenso entledigte, wie zuvor ihrer Hose. Halbsteif hob er sich von ihrer Hüfte ab, sodaß ihre darunterliegende Scheide sichtbar wurde.

Seltsamerweise verspürte sie jetzt, als sie von der Taille an nackt vor den beiden anderen stand, das Bedürfnis, sich zu bedecken. Nicht weil sie sich ihrer Selbst wegen geschämt hätte, sondern weil es ihr peinlich war, daß alleine der Umstand, sich vor ihnen zu entblößen bereits ausreichte, sie zu erregen. Aber irgendwie schaffte sie es, dem Drang zu widerstehen. Nachdem ihre Hände schon in Richtung ihres Intimbereichs gezuckt waren, ließ sie sie nun schlaff herabhängen, ohne so recht zu wissen, was sie mit ihnen anstellen sollte.

Mit freudiger Neugier bestaunte Fantasma Emmas Unterleib von allen Seiten. Schließlich ging sie sogar in die Hocke, um besser sehen zu können. Der Schwanz war zwar nicht so lang wie der von Emilia, aber dafür um einiges dicker. Unnatürlich breite Sehnen und Adern traten überall an ihm hervor wie Drähte, die sich um das Exoskelett eines Roboters wanden. Sogar Emilias Blick nahm einen überraschten Ausdruck an. Auch wenn ihre zweite Mutter ihr damals, als sie erfahren hatte, wie anders sie in Wirklichkeit war, erklärt hatte, wie unterschiedlich die Schwänze von Dämonen und ihrer halbblütiger Nachkommen ausfallen konnten, war es dennoch überwältigend, nun einen weiteren zu Gesicht zu bekommen. Besonders natürlich einen, der ebenso abnorm war wie der ihre. Es war schon beruhigen gewesen, zu erfahren, daß Fantasma ihrer Art angehörte, doch war ihrer eben so hinreissend menschlich. Emma hingegen hatte mit denselben Problemen eines abartigen Geschlechts zu kämpfen wie sie selbst. Obwohl ihr immer noch bewußt war, wie selten Abkömmlinge zwischen Menschen und Dämonen waren, fühlte sie sich mit einem Mal viel weniger allein als noch vor zwei Tagen, bevor sie das Internat besucht hatte.

Emmas Wngen leuchteten inzwischen immer heller. Irgendwie war ihr Fantasmas eindringlicher Blick, mit dem sie ihre Scham förmlich inspizierte, ein wenig unangenehm. Natürlich hatte ihr entkleiden genau diesen Sinn gehabt, sich den beiden zu zeigen, nur hatte sie nicht mit ganz so viel offen bekundeter Aufmerksamkeit gerechnet. Im Nachhinein wußte sie gar nicht mehr, was sie dazu angetrieben hatte, dem zuzustimmen. Im Grunde hatte sie wohl gar nicht darüber nachgedacht, sie war einfach ihrer Neugier und einem inneren Impuls gefolgt. Doch so merkwürdig diese Situation auch war, kam sie nicht umhin, sich einzugestehen, wie sehr sie sie erregte. Zuckend richtete sich ihr penis immer weiter auf, ohne daß sie etwas anderes als kühle Luft sie auch nur berührt hätte.

Mit großen Augen beobachtete Fantasma, wie er dicht vor ihrem Gesicht auf und ab federte. »Kann ich... kann ich ihn mal anfassen?«

»Ähm... äh, ja. Ja, klar«, stotterte Emma von dieser unerwartet gestellten Frage völlig überrumpelt. Ihre gestammelte Antwort war ihr ein wenig unangenehm, immerhin wollte sie mal Autorin werden, aber was sollte man schon sagen, wenn ein so unglaublich gutausehendes Mädchen fragte, ob sie ihren Schwanz anfassen dürfe?

Fantasma jedoch schien Emmas fehlende Eloquenz nicht einmal zu bemerken. Mit quälender Langsamkeit streckte sie ihre Hand aus. Emma hielt automatisch den Atem an, während sie dabei zusah, wie die Finger ihren in Vorfreude zuckenden Penis immer näher kamen. Als sie sich endlich um ihn schlossen, traf diese Berührung sie, so sanft sie auch war, fast wie ein Schlag in die Magengrube. Keuchend atmete sie aus, und sie mußte einen Schritt vorwärts setzen, um nicht einfach umzukippen wie ein Sack Kartoffeln. Mit blitzenden Augen sah Fantasma zu ihr auf, ein undeutbares Lächeln auf den geschwungenen Lippen. Ohne den Blick von Emmas gerötetem verwunderten Gesicht zu wenden, festigte sie ihren Griff um den Schaft un zog ihre Hand auf dessen Spitze zu. Es sollte der Beginn sein, Emma zu mastubieren, doch sie kam gar nicht mehr dazu, ihre Finger auch wieder hinabgleiten zu lassen. Noch bevor sie das hätte tun können, krümmte Emma sich zusammen und entließ ein erleichtert klingendes Stöhnen aus ihrem offenstehenden Mund. Alleine die Anspannung der letzten Minuten, sich vor ihren beiden Klassenkameradinnen auszuziehen und die Erwartung der befreienden Berührung von Fantasmas Fingern war beinahe zuviel für sie gewesen, doch als diese letztendlich erfolgte, konnte sie sich unmöglich länger zurückhalten. Ehe sie es hätte verhindern können, schoß das Sperma aus ihr hervor und Fantasma auf die Wange.

Die zuckte erschrocken zusammen, als die heiße Flüssigkeit sie traf. Sie hatte einfach nicht damit gerechnet, daß Emma ihr so schnell alles ins Gesicht spritzen würde, doch dafür konnte sie ja nichts. Schließlich war es Fantasma selbst gewesen, die den prallen Schwanz dorthin gerichtet hatte und dann auch noch so nah wie möglich herangekommen war, um keine Einzelheit zu verpassen. Während der erste Samen schon zäh an ihr herabfloß, versiegte der Strom nicht, sondern bedckte ihren Mund, das Kinn und letztendlich ihr sepiafarbenes Top. Schon wieder verräterische Flecken also, doch das störte sie im Moment nicht. Sachte und mit einem verträumten Ausdruck zog sie weiter an Emmas Schwanz als würde sie ihn melken, bis auch der letzte Tropfen von ihm herab zu Boden gefallen war. Dann erst ließ sie ihn los und betrachtete ihre beschmutzte Hand. Wie in ihrem Gesicht klebte auch hier das schleimige Ejakulat des Mädchens, troff schwerfällig hinab und bildete Fäden zwischen den Fingern.

In diesem Moment öffnete Emma wieder die Augen. Das erste, was ihr auffiel, war, daß sie vornübergebeugt stand wie eine alte Frau, die sich auf eine Gehhilfe stützt. Also richtete sie sich auf, wobei sie Emilia bemerkte, die mit verschränkten Armen ein wenig abseits stand und mit einer Mischung aus Belustigung und Hochnäsigkeit auf etwas in Höhe von Emmas Unterleib hinabsah. Als sie dem Blick folgte, starrte sie direkt in Fantasmas spermabeflecktes Gesicht. Erst jetzt begriff sie, was sie gerade getan hatte. Sie hatte dem Mädchen, in das sie heimlich verliebt war, mitten ins Gesicht gespritzt, und das auch noch nach nur einem einzigen sanften Streicheln. Sie mußte sie ja für unglaublich leicht zu erregen halten!

»Oh, Entschuldigung!«, rief sie und kramte in ihrer Tasche herum, die nach wie vor an ihrer Seite hing. Sie trennte sich nur im Notfall von ihr und die Tatsache allein, daß sie keine Hosen mehr trug, war für sie nicht Grund genug, sie abzulegen. »Warte, ich mach das schon.« Endlich fand sie die Packung Taschentücher, die sie immer dabei hatte, zog eines heraus und begann hektisch damit über Fantasmas Wangen und Mund zu wischen, was es allerdings nur schlimmer machte. Der Samen war zu dickflüssig um von dem Papiertaschentuch aufgesaugt zu werden, so verteilte er sich nur weiter über ihre Haut.

Schnell nahm Fantasma ihr das Tuch ab. »Ist schon gut, wirklich. Danke.« Halbherzig strich sie sich ein paar Mal über die Wange, ohne damit irgendetwas an der derzeitigen Lage zu ändern. Es machte ihr auch gar nichts aus, Emmas Samen auf sich zu spüren.

Emma hingegen war die sache sichtlich peinlich. »Ehrlich, sonst passiert mir sowas nie.«

»Was soll denn das heißen?«, fragte Fantasma. »Hast du das etwa schon mal gemacht?«

»Nein«, gab Emma zu. Ob nun die Kunst das Leben imitierte, oder das Leben die Kunst, fest stand jedenfalls, daß es einige Sätze gab, die man in gewissen Situationen unweigerlich von sich gab. Sie gehörten eben dem kollektiven Gedächtnis an und fielen einem einfach aus dem Mund, wenn man nicht schnell genug war, sie aufzuhalten.

»Also hast noch gar keine Erfahrung?«

Emma schüttelte den Kopf.

Fantasma hingegen nickte verständnisvoll. So war es ihr bis gestern auch ergangen. Aber wie hätten sie vorher denn auch Erfahrungen sammeln sollen? In Anbetracht der Tatsache, daß die Welt eben so war, wie nun einmal war, hatten sie ihre Andersartigkeit ja immer verstecken müssen, und da diese in erster Linie ihre Geschlchtsteile betraf, war das nicht gerade leicht. Verklärt lächelnd sah sie zu Emma auf und fragte sich, ob sie wohl auch schon jemanden geküßt hatte. Fantasma glaubte nicht. Dazu wirkte sie viel zu süß und zurückhaltend. Nun, dann wurde es allerhöchste Zeit, meinte Fantasma.

»Schon gut, ich denke, wir müssen dich sowieso noch im Club willkommen heißen«, sagte sie und ließ das samenbeschmierte Taschentuch achtlos zu den Papierkugeln auf den Boden fallen.

»Was meinst du denn dam... Whoa«, unterbrach Emma sich selbst, als Fantasma ihre vom vorhergegangenen Orgasmus noch immer überempfindliche Schwanzspitze in den Mund nahm. Das hatte sie nicht erwartet. Auch wenn Fantasma sie bereits masturbiert hatte - falls man diese eine Handbewegung, nach der es auch schon wieder vorbei war, denn wirklich so nennen konnte - daß sie ihr jetzt plötzlich einen blasen würde, hätte sie nicht gedacht. Anscheinend war sie nicht ganz so unschuldig, wie sie aussah. Aber das hatte sie ja eigentlich schon gewußt, immerhin hatte sie offenbar gestern mit Emilia etwas Vergleichbares getan, und zwar als sie sie erst wenige Stunden gekannt hatte. Sie nahm sich fest vor, Fantasma bei nächster Gelegenheit einmal zu fragen, wie weit sich eigentlich ihre Erfahrung auf diesem Gebiet erstreckte und wie genau sie zu Emilia stand. Zumindest sobald ihr eine Möglichkeit eingefallen war, wie sie das möglichst beiläufig tun konnte.

Bei dem Gedanken an Emilia konnte sie nicht anders, als ihr einen unauffälligen Blick aus den Augenwinkeln zuzuwerfen. Noch immer stand sie ein paar Schritte entfernt und sah abwägend zu, wie Fantasma an dem Penis lutschte. Ohne ihre Anwesenheit wäre es Emma viel leichter gefallen, dieses unglaubliche Erlebnis zu genießen, doch auch so konnte sie ein leises Stöhnen kaum unterdrücken. Viel zu berauschend waren die Gefühle, die Fantasmas über ihren Schwanz gleitenden Lippen durch ihren Körper jagen ließen, als daß sie hätte still bleiben können.

Erfreut nahm Fantasma diese gehauchten Laute der Lust zur Kenntnis. So schwach sie auch klangen, waren sie doch der unbestreitbare Beweis dafür, wie sehr Emma gefiel, was sie mit ihrem Schwanz tat. Zwar war es erst das zweite Mal, daß sie überhaupt einen Penis im Mund hatte, doch fühlte sie sich inzwischen richtig gut dabei. Am Tag zuvor, als sie diese besondere Art jemanden zu befriedigen an Emilia ausprobiert hatte, war sie zu nervös gewesen, um es wirklich auskosten zu können, auch wenn ihr Spaß gemacht hatte. Doch inzwischen fiel es ihr um einiges leichter, einfach nur ihre Lippen über Emmas Schwanz zu bewegen und sich sicher sein zu können, daß diese ebensoviel Erregung empfand wie sie selbst.

Mit plötzlicher Entschlossenheit sah sie auf, um genau das zu sehen, die brennende Begierde in Emmas Augen und Gesicht. Zwar war die auch tatsächlich deutlich erkennbar, noch offensichtlicher jedoch war die Befangenheit, mit der sie etwas hinter Fantasma anstarrte. Sie brauchte sich gar nicht umzudrehen, um zu wissen, daß es Emilia war, die sie ansah. Es brauchte auch nicht viel Phantasie sich vorzustellen, welchen Ausdruck sie aufgesetzt hatte. Unter diesen Umständen konnte sie Emmas Unbehagen gut nachvollziehen. Eigentlich gefiel ihr nicht einmal selbst der Gedanke, von Emilia dabei beobachtet zu werden, wie sie Emma einen blies. Immerhin hatte sie das gestern noch bei ihr getan, wie sollte sie sich da schon anders fühlen als zurückgesetzt und eifersüchtig? Eigentlich wußte Fantasma nicht einmal genau, wie sie sich selbst fühlen sollte. Sie wußte nur, daß sie nicht das Gefühl hatte, etwas Falsches zu tun. Sie mochte eben Emma und Emilia gleichermaßen, warum sollte sie dann nicht für Emma tun, was sie für Emilia auch getan hatte? Trotzdem durfte sie Emilia jetzt nicht so außen vor lassen, fand sie. Irgendwie mußte sie eine Möglichkeit finden, sie miteinzubeziehen, und sie hatte auch schon eine Idee, wie sie das tun konnte.

Beinahe lautlos ließ sie den Schwanz aus ihrem Mund rutschen und sah über die Schulter hinweg zurück. »Hey Mia, willst du nicht auch unser neustes Club-Mitglied willkommen heißen?«

Verblüfft blickte Emilia erst Fantasma an, dann Emma. Wenn Fantasma ihr neues Mitglied auf diese Weise begrüßen wollte, war das ihre Sache, da hatte sie nichts gegen, sie wußte nur nicht, was das mit ihr zu tun haben sollte. Andererseits war Emmas Gesichtsausdruck geradezu herzerweichend. Beinahe ängstlich sah sie ihr in die Augen, als befürchte sie jeden Moment einen Wutausbruch wegen dieser ungehörigen Aufforderung.

›Ach, was soll’s‹, dachte Emilia. Immerhin gehörte sie ganz ohne Zweifel dem Freak-Club an, ob es ihr nun gefiel oder nicht. Außerdem kannte sie die Skepsis in Emmas Zügen nur zu gut. Es war die Furcht vor Zurückweisung; die Sorge augenblicklich ausgeschlossen zu werden, nur weil man ein wenig anders war, die leider alles andere als unbegründet war in dieser Welt.

Langsam ging sie auf Emma zu und ließ sich vor ihr auf die Knie sinken, unmittelbar neben Fantasma, die grinsend den Schwanz in ihrer Hand zu ihr herüberdrückte, sodaß er zuckend vor ihrem Gesicht baumelte. Einen Moment noch zögerte sie, bevor sie unmerklich mit den Schultern zuckte und ihn in den Mund nahm. Zu ihrer Verwunderung war es im Großen und Ganzen kaum anders als gestern, als sie Fantasma einen geblasen hatte. Der Geschmack jedenfalls war gleich, irgendwie süßlich und schwer, ganz ähnlich dem Duft, den sie nun einatmete, als sie den Schwanz tiefer in sich aufnahm und ihr Kopf so näher an Emmas Unterleib rückte. Obwohl die Haut durchgängig in einem dunklen Rot schimmerte, das sie hart erscheinen ließ, war sie ebenso glatt und weich wie bei Fantasma. Der einzige Unterschied war, daß die dicken Venen, die seine gesamte Länge durchzogen, deutlich an ihren Lippen entlangstrichen, während sie ihren Kopf vor und zurück bewegte.

Das tat sie einige Male, den Mund fest um den Penis geschlossen, dann ließ sie ihn aus sich hervorspringen. Federnd hing er zwischen den Mädchen in der Luft, Speichel und Vorsamen tropften von der flachen Eichel zu Boden. Wortlos lächelte sie Fantasma an, die sie auch so verstand. Jetzt beugte sie sich wieder vor und nahm Emmas Schwanz in sich auf. Während sie sanft ihre Lippen über seinen unebenen Schaft streichen ließ, überlegte sie, daß ihr Plan besser aufgegangen war, als sie erwartet hatte. Offenbar hatte Emilia nichts dagegen, mit ihr gemeinsam Emmas Ständer zu bearbeiten, es schien ihr sogar zu gefallen, und daß Emma selbst ihren Spaß hatte, war unübersehbar. Laut keuchend hatte sie den Kopf in den Nacken geworfen und taumelte leicht umher, sich kaum auf den Beinen halten könnend.

Mit dem Mund an dem Penis auf und ab gleitend ließ Fantasma sie nicht aus den Augen. Sie mochte den Gedanken, daß sie es war, die ihr solche Lust bereitete, trotzdem entließ sie ihn nach einer Weile aus sich. Dem von Emilia stumm festgesetzten Rhythmus folgend war sie nun wieder an der Reihe und Fantasma wollte nicht für Eifersucht verantwortlich sein, indem sie Emmas Penis länger für sich beanspruchte als er ihr zustand. Also lehnte sie sich zurück und beobachtete, wie Emilia sich den rötlich glänzenden Schwanz zwischen die Lippen schob. Zu sehen wie das große Geschlechtsteil fast völlig im Mund ihrer hübschen Freundin verschwand, ließ ihren eigenen Penis noch weiter anschwellen. Bald war er zu seiner vollen Größe angewachsen, sodaß er beinahe schmerzhaft gegen den unnachgiebigen Stoff ihrer Jeans drückte.

Um sich wenigstens ein bißchen Erleichterung zu verschaffen, griff sie sich mit der Hand zwischen die Beine und streichelte über die Beule in ihrer Hose. Es war nicht viel, doch immerhin stillte es ihr brennendes Verlangen so weit, daß ihr Penis nicht mehr mit aller Macht danach schrie, aus der Enge ihrer Hose befreit zu werden. Während sie unaufhörlich ihre Finger über ihn hinwegstreichen ließ, betrachtete sie gebannt Emilia, die mit dem Kopf nickend an Emmas Schwanz saugte. Als sie den Penis schließlich aus ihrem Mund hervorgleiten ließ, um ihn zu lecken, konnte Fantasma sich nicht länger zügeln. Der Anblick des blassen zierlichen Mädchens, das mit der Zunge über den tropfenden, seltsam geformten Schwanz strich, war einfach so hinreissend, daß sie nicht anders konnte als sich vorzubeugen und ebenfalls den hervorstehenden Ständer ihrer Mitschülerin zu lecken.

Einen Augenblick lang sah Emilia sie verwundert an, hatte ihre Überraschung aber schnell überwunden. Sie lächelte unergründlich, dann streckte auch sie wieder die Zunge aus und führte sie langsam an dem steifen Schwanz entlang. So leckten sie gemeinsam Emmas rot glänzenden gewellten Penis, Emilia die linke Seite, Fantasma die rechte. Beide ließen ihre Zunge immer wieder an dem samtenen Schaft hoch und hinunter gleiten vom starren Ansatz bis zur zitternden Spitze. Abgesehn von den unnatürlich stark hervortretenden Adern schien er konturlos zu sein, ein Übergang zur Eichel war jedenfalls nicht zu erkennen, ebensowenig wie die Eichel selbst. Vielmehr erweckte er den Eindruck eines fleischigen weichen Zylinders, an dessen flacher Spitze sich ein winziges Loch befand, das sämige Tropfen einer klaren klebrigen Flüssigkeit absonderte.

Doch wahrscheinlich konzentrierte sich das Zentrum von Emmas Lust trotzdem auf diesen Punkt, überlegte Emilia, zumindest war es bei ihr auch so. Obwohl ihr Schwanz ebenfalls keine Eichel im eigentlichen Sinn aufwies, bereitete es ihr doch am meisten Vergnügen, dieses Ende zu massieren, wenn sie es sich selbst machte. Nach einiger Zeit beschloß sie, es einfach zu versuchen. Langsam ließ sie ihre Zunge zur Schwanzspitze emporwandern, die sie dann ausgiebig ableckte, quer über das tropfende Loch in der Mitte.

Aus den Augenwinkeln bekam Fantasma das mit und hielt es sofort für eine großartige Idee. Sie fragte sich, warum sie nicht selbst darauf gekommen war. Natürlich war die Eichel am empfindlichsten, das wußte sie schließlich aus eigener Erfahrung. Begeistert zog sie den Kopf zurück und beobachtete, wie Emilia Emma verwöhnte. Bei diesem Schauspiel spürte sie erneut ihren eigenen Penis verlangend pochen. Eine ihrer Hände ruhte noch immer auf ihm, ihn zärtlich streichelnd, auf die andere stützte sie sich jetzt, als sie sich zu Emmas Ständer vorlehnte.

Einen Moment lang überlegte sie, ob sie sich wieder dem Schaft widmen sollte, entschied sich aber dazu, die Dinge noch weiter anzuheizen. Statt sich also von Emilia abzuwenden, drückte sie sich an sie, so dicht, daß sich ihre Schultern und Wangen berührten, während Fantasma ihre Aufmerksamkeit nun ebenfalls auf Emmas Schwanzspitze richtete. Bedingungslos leckte sie, was ihr entgegengehalten wurde, die flache Eichel, den abgerundeten Rand, wo sie in den Schaft überging ebenso wie die glitschige Öffnung darin. Dabei kam sie Emilia näher, als Fantasma beabsichtigt hatte. Der Platz, dem sie beide ihre Zuwendung schenkten, war einfach zu begrenzt, sodaß ihre spielenden Zungen zwangsläufig aneinanderstoßen mußten.

Überrascht blickte Emilia auf, als das zum ersten Mal geschah. Sie war verwirrt, plötzlich Fantasmas feuchte Zunge an ihrer eigenen zu spüren, ließ sich davon jedoch nicht beirren. Schon gestern, bei ihrem Kuß, waren ihre Zungen zusammengetroffen, auch wenn die Tatsache, daß es diesmal außerhalb ihres Mundes passierte, eine neue Sensation darstellte und dem ganzen für sie damit aus irgendeinem Grund eine weitere Facette der Verruchtheit verlieh. Außerdem, wenn sie Emma schon gemeinsam einen bliesen, dann konnten sie ihr auch eine Show bieten, die sie nie vergessen würde.

Und das taten sie. Fassungslos sah Emma zu, wie ihre beiden Mitschülerinnen ihr den Penis leckten, wobei ihre Zungen unaufhörlich zusammentrafen. Daß eine davon ausgerechnet das Mädchen war, in das sie sich auf den ersten Blick verliebt hatte, ließen ihre Gefühle nur noch wilder durcheinanderstürmen. So sehr sie Emilias Anwesenheit auch irritierte, und das Verhältnis, das sie mit Fantasma verband, störte, war es einfach nur berauschend, zwei Zungen an der empfindlichen Schwanzspitze zu spüren, während kühle Luft auf ihren Schaft traf, wo der Speichel ihrer beiden Gespielinnen allmählich trocknete. Trotzdem erfuhr sie so keine Erfüllung. Zwar war das Zungenspiel an ihrer Eichel unglaublich aufregend, doch schrie sie innerlich nach umfassenderen, heftigeren Berührungen. Das sanfte behutsame Lecken steigerte ihre Lust, bis sie fast unerträglich wurde, ohne ihr jedoch eine Möglichkeit zu bieten, sich zu entladen. Ihr Schwanz stand so steif und prall von ihrem Unterleib ab, wie noch nie zuvor in ihrem Leben, sodaß sie das Gefühl bekam, ihr Samen staue sich in ihm und wartete nur auf die Gelegenheit, endlich freigelassen zu werden.

Plötzlich hob Fantasma ihr den Kopf entgegen. Sie hatte Emmas Penis ekstatisch auf und ab zucken sehen, eine Eigenschaft, die sie von ihren eigenen Onaniererlebnissen als Ausdruck höchster Erregung erkannte. Sie wußte selbst nicht, warum, aber in Anbetracht dieser körperlichen Reaktion fand sie es angemessen, wieder zu etwas direkteren Mitteln der Befriedigung zu wechseln. Ohne weiter darüber nachzudenken drängte sie Emilia vorsichtig zur Seite und nahm den Schwanz in ihren Mund auf. Fantasma hatte es nicht wissen können, doch war das genau das Gefühl, nach dem Emma sich jetzt gesehnt hatte. Zusammen mit dem Anblick, wie das wunderschöne orientalische Mädchen, dem all ihre Zuneigung galt, ihre rötliche Erektion immer tiefer zwischen die Lippen tauchen ließ, wurde die Geilheit in ihr letztendlich übermächtig. Leise keuchte sie auf, dann kam es ihr.

Die dunkel strahlenden Augen hatte Fantasma ihr noch immer zugewandt, weiteten sie sich unwillkürlich, als Emmas Samen in ihren Mund strömte. Nachdem sie gestern festgestellt hatte, wie erregend, wenn auch seltsam Emilias Saft schmeckte, brannte sie nun darauf, auch den von Emma zu probieren, was aber schwieriger war als erwartet. Anders als bei Emilia rann er nicht in einem stetigen Fluß aus der Spitze hervor, sondern ergoß sich die gesamte Menge mit einem Mal in sie wie ein Wasserfall. Schnell schluckte sie dem Mund voll Sperma, der sich in ihr angesammelt hatte, dann mußte sie sich abwenden, als er sich sofort wieder mit der heißen dicklichen Flüssigkeit füllte. Geräuschvoll flutschte Emmas Schwanz aus ihrem Mund und hing zitternd in der Luft vor ihr. Da er noch immer nicht seine volle Ladung abgegeben hatte, überzog er ihr Gesicht zum zweiten Mal an diesem Tag mit einem Film weißen Schleims.

Reglos wartete sie, bis der Samenstrahl versiegte, bevor sie sich über die Augen wischte. Das meiste hatte ihren Mund und die untere Gesichtshälfte getroffen, doch war einiges weiter hochgespritzt, wo es ihr die Wimpern verklebte. Davon abgesehen fühlte sich die schmierige Wärme auf ihrer Haut gut an, ebenso wie auf ihrer Zunge. Sie hatte bereits mehrmals kräftig geschluckt, trotzdem kam es ihr so vor, als bedeckte noch immer Sperma das Innere ihres Mundes. Auch der Geschmack blieb hartnäckig bestehen, den sie als angenehm empfand. Er unterschied sich höchstens in Nuancen von dem Emilias; irgendwie süßlich wenn auch merkwürdig. Insgeheim war sie froh darüber, das jetzt so genau beurteilen zu können. Auf ihre etwas steberhafte unscheinbare Art war Emma überaus hinreissend, außerdem schienen sie sehr viel gemeinsam zu haben. Sie kannten sich noch nicht lange, aber schon jetzt hatte sie das Gefühl, seit Ewigkeiten mit ihr befreundet zu sein. Wenn sie etwas sagte, sprach sie oft genau das aus, was auch Fantasma dachte, und wenn sie still blieb, war es kein unbehagliches Schweigen, sondern schienen sie sich einfach auch ohne Worte zu verstehen.

Ein letztes Mal noch wischte sie sich über die Augen, um ihren Blick zu klären, dann sah sie zu Emma auf. Die hatte dieses Erlebnis zwar mehr genossen als sie hätte ausdrücken können, konnte aber immer noch nicht fassen, was ihr schon wieder passiert war. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch kam nur ein heiseres Krächzen heraus. Andererseits, selbst wenn sie hätte sprechen können, hätte sie nicht gewußt, was sie sagen sollte. Natürlich war eine Entschuldigung angebracht, aber wie genau entschuldigte man sich bei einem Mädchen, dem man gerade zweimal am selben Tag ins Gesicht gewichst hatte? Ein ersticktes Keuchen war da wohl kaum genug, und die Taschentücher waren ihr auch ausgegangen.

Verwundert beobachtete Emilia ihre beiden Mitschülerinnen, die sich sprachlos anstarrten. Sie verstand nicht ganz, was in diesem Moment in ihren Köpfen vorging, allerdings fiel es ihr auch schwer, sich jetzt damit zu beschäftigen. Emma mit dem Mund zu befriedigen hatte sie maßlos erregt, und der Umstand, daß sie gerade Fantasmas beflecktes Gesicht betrachtete, von deren leicht geöffneten Lippen langsam Sperma zu Boden troff, machte es nicht gerade besser. Ihr Schwanz wandte sich immer ungestümer in ihrem Höschen hin und her, sodaß sie die Hände im Schoß faltete, um es zu verbergen. Doch um endgültig über ihre wachsende Lust hinwegzutäuschen, mußte sie die Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenken. Leise räusperte sie sich, weil sie genau wußte, daß ihr sonst die Stimme versagen würde.

»So, haben wir Emma denn jetzt ordnungsgemäß im Club aufgenommen, oder müssen wir uns dafür auch noch ausziehen?«

»Ähm, naja...«, sagte Emma und löste den Blick endlich von Fantasma, als hätte Emilias Stimme sie aus einer tiefen Trance geweckt. »Ich denke, ihr habt mich sehr herzlich aufgenommen. Äh, danke dafür... aber ihr habt versprochen, mir auch eure... Dinger zu zeigen, wißt ihr noch?« Sie errötete ein wenig. Es fiel ihr nicht leicht, diese Frage zu stellen, doch Fantasma hatte angedeutet, daß die Schwänze von Halbdämoninnen unterschiedlich beschaffen waren, und wenn das der Wahrheit entsprach, wollte sie unbedingt herausfinden, inwiefern.

Lächelnd stubste Fantasma die neben ihr kniende Emilia mit dem Ellbogen an. »Tja, siehst du, anscheinend gehört es doch zu einer ordentlichen Clubaufnahme, daß die bisherigen Mitglieder sich ausziehen.«

Emilia hingegen fand das gar nicht so lustig. Das bedeutete schließlich auch, daß sie nicht länger ihren abartigen Penis und das offensichtliche Verlangen, das ihn ergriffen hatte, verstecken konnte. Unsicher, was sie tun sollte, blieb sie erst einmal auf dem Boden hocken, während Fantasma sich bereits erhob. Anscheinend hatte sie nicht dieselben Hemmungen wie Emilia. Sie öffnete gerade den Verschluß ihrer enganliegenden Jeans, als ihr auffiel, daß Emilia keine Anstalten machte, dasselbe zu tun.

»Hey, du bist auch gemeint«, sagte sie, im Versuch ihre Hose aufzuknöpfen innehaltend, sodaß es aussah, als habe sie die Hände in die Hüften gestemmt. Entgegen Emilias Vermutung fiel es ihr gar nicht so leicht, sich jetzt zu entblößen. Nachdem sie ihren Körper dreizehn Jahre lang hatte verstecken müssen, kam sie zwar nicht umhin, sich einzugestehen, daß es ihr eine abstruse Freude bereitete, ihn endlich ohne Angst zeigen zu können, trotzdem war ihr nicht ganz wohl bei dem Gedanken, sich als einzige vor den Augen der anderen auszuziehen.

Umso mehr freute es sie, zu sehen, daß Emilia tatsächlich ihrer Aufforderung nachkam. Sie seufzt zwar widerwillig, erhob sich aber nun ebenfalls. Aber was hätte sie denn auch anderes tun sollen? Sie war nicht besonders gut vertraut mit dem Gefühl, Freunde zu haben, aber sie nahm an, daß es einfach dazugehörte, ihnen einen Gefallen zu tun. Fantasmas Worte waren schließlich eine unverhohlene Bitte gewesen und einfach abzuhauen erschien ihr auch keine Option zu sein. Mit einem letzten, fast verzweifelten Blick auf Fantasma hob sie ihr Kleid an und streifte ihren Slip herab, während das Mädchen neben ihr buchstäblich die Hosen herunterließ.

Emma riß vor Staunen die Augen auf. Die Schwänze der beiden waren wirklich vollkommen anders als ihr eigener. Sobald der von Emilia nicht mehr von dem engen Stoff ihres Höschens gebunden war, begann er neugierig unherzutasten, erst nur an ihren Beinen, doch dann hob sich die Spitze und setzte die seltsamen Bewegungen in der Luft fort. Er schien nicht wirklich steif zu sein, zumindest nicht so, wie sie es von sich selbst kannte, doch angesichts seiner Größe war sie fest davon überzeugt, daß er bereits völlig erigiert war, immerhin reichte er ihr jetzt schon bis zu den Knien.

Noch faszinierender fand Emma jedoch Fantasmas Penis. Er war so regungslos, wie sie es bisher für normal gehalten hatte. Aufgerichtet stand er von ihrem Schritt ab, sodaß auch die darunterliegende Scheide verführerisch deutlich zu erkennen war. Im Vergleich zu dem von Emilia wirkte er geradezu winzig, und auch so konnte Emma sehen, daß er ein Stück kleiner als ihr eigener war. Doch genau das fand sie anziehend. Er sah so süß aus, wie er da pulsierend und Tröpfchen absondernd in der Luft hing, daß er Fantasmas unschuldiges Äußeres noch betonte. Er paßte einfach zu ihr. Obwohl das vorangegangene Erlebnis, als ihre beiden Mitschülerinnen es ihr mit dem Mund gemacht hatten, sie eigentlich mit tiefster Befriedigung erfüllt hatte, und ihr Schwanz nun zusammengeschrumpelt zwischen ihren Beinen hing, ließ diese Ansicht ihn erneut erbeben.

Das entging auch Fantasma nicht. Schon seit sie Emma einen geblasen hatte, war ihr Schwanz unfaßbar steif und als sie ihr in den Mund gepritzt hatte, war ise kurz davor gewesen, vor lauter Begeisterung ebenfalls zu kommen, doch so ganz ohne äußere Stimulanz war ihr die Erlösung verwehrt geblieben. Vielleicht war es jetzt an der Zeit, das nachzuholen, überlegte sie.

»Äh, Emma...«, sagte sie stockend, »ich glaube, Mia und ich brauchen noch eine Runde...«

»Was?«, schreckte Emma auf. »Ich kann nicht mehr! Ich bin doch gerade erst zweimal gekommen, gönnt mir doch mal eine Pause!« Auch wenn ihr Schwanz das ein wenig anders zu sehen schien und bereits Anzeichen zeigte, sich erneut zu versteifen, das leichte Ziehen, das sie dabei in ihrem Schritt verspürte, war für Emma ein sicherer Hinweis darauf, daß sie vorher etwas Erholung benötigte.

»Och, keine Sorge«, grinste Fantasma, »ich dachte sowieso mehr daran, daß du uns diesmal ein bißchen verwöhnst.«

Nachdenklich legte Emma den Kopf schief. Wäre sie allein mit Fantasma gewesen, hätte dieses Angebot sie so sehr gefreut, daß ihr Herz höhergeschlagen hätte, aber ein Dreier mit Emilia war für sie nicht gerade die Erfüllung eines langgehegten Traums. So schön sie auch war, und so sehr Emma sie auch mochte, empfand sie für sie nicht dasselbe wie für Fantasma. Trotzdem, einen Versuch war es vielleicht wert, immerhin spürte sie schon wieder die Lust in sich aufsteigen, außerdem hätte sie fast alles getan, nur um Fantasma nahe zu sein. Eigentlich war sie es ihnen ohnehin schuldig, bemerkte sie, als ihr Blick den Unterleib der vor ihr stehenden Mädchen streifte. Ihre immense Erregung war offensichtlich, für die sie der Auslöser war, und im Gegensatz zu ihr hatte sie noch keine Gelegenheit gehabt, ihre Triebe zu besänftigen - und das gleich zweimal.

»Naja, ähm ja...«, brachte sie schließlich zögerlich hervor, »warum eigentlich nicht? Ihr habt mich verwöhnt, ich denke, dann bin ich jetzt wohl dran.« Ein scheues Lächeln erhellte immer wieder kurz ihr ansonsten ratlos wirkendes Gesicht, das aufflammte und verschwand wie ein schwaches Licht in stürmischer Nacht.

Fantasmas Grinsen wurde breiter. Diese Antwort hatte sie sich erhofft. Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Nachdem sie gestern endlich ihre ersten sexuellen Erfahrungen mit der bleichen elfenhaften Emilia gesammelt hatte, würde sie diese jetzt schon mit Emma weiter vertiefen, die mindestens ebenso schön war, und zu der sie eine seltsame Bindung empfand, die sie noch nicht richtig zuordnen konnte. Unsicher trat sie auf das verlegen aussehende Mädchen zu, ohne jedoch genau zu wissen, was sie dann tun sollte. Wahrscheinlich sollte sie irgendetwas sagen, vermutete sie, nur hatte sie nicht die geringste Ahnung, wie sie all ihre tosenden Gefühle, die sie ja selbst kaum verstand, in Worte fassen sollte.

Als sie vorsichtig den Blick hob und in Emmas hellbraunen Augen sah, verschwanden ihre Bedenken mit einem Mal. Wie von selbst legten sich ihre Arme um ihre Hüfte, sie fest an sich ziehend, wobei sich ihre unbedeckten Unterkörper berührten. Ihre beiden Geschlechter preßten sich ebenso aufeinander wie ihre Lippen, als sie zu einem langen, alles andere verdrängenden Kuß fanden.

Emma geriet fast ins Stolpern, so unvorbereitet traf es sie. Dies war ihr erster richtiger Kuß, der aus körperlicher Anziehungskraft heraus entstanden war, nicht aus familiärer Zuneigung. Ihre Mutter war schon immer sehr fürsorglich gewesen und küßte sie oft auf Stirn oder Wange, aber das war natürlich nicht im mindesten zu vergleichen. Fantasma hatte ihren Mund geöffnet und Emma erzitterte vor Lust, als die Zunge sich zwischen ihre Lippen zwängte. Zunächst war sie zu überrumpelt, um überhaupt reagieren zu können, doch schon bald drückte sich ihre Zunge der ihrer Freundin entgegen und umspielte sie sanft. Fantasmas Schwanz hatte sich hochgebogen, als sie ihre Umarmung begonnen hatten, sodaß er sich zur Hälfte an Emmas Bauch schmiegte und zur anderen an deren Penis. Der hatte bereits angefangen sich erneut zu versteifen, seit Emilia und Fantasma ihren Schritt offengelegt hatten, doch jetzt schwoll er endgültig wieder an. Mit ihm erwachte auch ihre Leidenschaft neu. Als ihr sich aufrichtender Schaft schließlich von unten Fantasmas warmen Schlitz berührte, konnte sie nicht länger an sich halten.

Unbändig schob Emma sich ihr entgegen, sodaß Fantasma einen Schritt zurücktaumelte. Um nicht doch noch umgeworfen zu werden, ließ sie ihre Knie einknicken und sich langsam auf den Rücken sinken. Emma zog sie behutsam mit sich zu Boden, wo sie letztendlich flauch aufeinanderlagen. Doch so schön es auch war, einfach nur die Nähe ihrer neuen Freundin zu spüren, reichte das Emma bald nicht mehr aus. Immerhin lag sie hier auf dem Mädchen, das sie liebte, und von dem sie gerade erfahren hatte, das es auch noch ein Hermaphrodit war, genau wie sie selbst. Sie wollte sich ihr jetzt noch näher fühlen, sie wollte sie in sich spüren.

Sie ignorierte den überraschten Blick, den Fantasma ihr zuwarf, als sie ihren Kuß sachte unterbrach und den Oberkörper aufrichtete. Stattdessen hob sie auch noch ihre Hüfte an, bis Fantasmas Schwanz, der zwischen ihnen eingeklemmt gewesen war, steil in die Höhe ragte, unmittelbar unter Emmas vor Nässe triefender Weiblichkeit. Einen Augenblick lang hielten beide den Atem an, währedn sich langsam ein Tropfen Nektar von ihren Schamlippen löste und heiß Fantasmas Penis benetzte. Dann ergriff Emma ihn mit einer zitternden Hand und ließ sich auf ihn nieder. Ein leichter Schmerz durchfuhr sie, als der Schwanz in sie drang und ihr so die Unschuld nahm, wurde aber schon von Lust überlagert, noch bevor sie ihn richtig wahrgenommen hatte. Nun, das waren nicht ganz die Umstände, unter denen sie sich dieses bedeutsame Ereignis immer vorgestellt hatte, mit einem Mädchen, das sie kaum kannte, beobachtet von einem anderen, das wohl so etwas wie deren feste Freundin war, trotzdem war sie mit dem Ausgang seltsamerweise zufrieden. Auch wenn sie Fantasma erst vor kurzem getroffen hatte, hatte sie vom ersten Augenblick an gespürt, daß sie sie liebte.

So gesehen hatte sie allen Grund glücklich zu sein. Was konnte ihr denn besseres passieren, als diesen besonderen Moment ausgerechnet mit dieser Person zu erleben? Also entsapnnte sie sich allmählich, während sie still auf Fantasmas Unterleib hockend einfach nur das Gefühl genoß, wie der Penis in ihr steckte. Pulsierend konnte sie ihn in sich spüren. Obwohl er nicht unbedingt groß wirkte, schien er sie doch auszufüllen. Eng schloß sich der Ring ihrer Labien um ihn und fest preßte er sich zwischen ihre Scheidenwände. Das war eine völlig neue Empfindung für sie. Zwar hatte sie sich beim Masturbieren schon immer um beide ihrer Geschlechter gekümmert, doch hatte sie nie etwas in sich eingeführt, sondern nur von außen ihre weiche Scham gestreichelt. Einerseits natürlich weil sie Angst davor gehabt hatte, sich zu entjungfern, aber sie hatte es auch nie als notwendig erachtet. Es war auch so immer eine kaum auszuhaltende Sensation gewesen, mit dem Finger über ihre glatte Spalte zu reiben, während sie die Faust an ihrem Ständer auf und ab führte.

In diese betörenden Gedanken versunken dauerte es eine Weile, bis sich ihr Blick klärte und sie Fantasmas verkniffene Miene bemerkte, mit der sie erwartungsvoll zu ihr aufsah. Erst jetzt wurde Emma klar, wie Fantasma sich fühlen mußte. Dabei hätte es ihr viel früher auffallen sollen, immerhin besaß sie selbst einen Schwanz und wußte daher, wie aufwühlend es war, ihn nur zu umfassen ohne die Hand zu bewegen. Das Eindringen mußte ihr schon vorher gut sichtbares Verlangen noch um einiges gesteigert haben, fand jetzt aber keine weitere Erfüllung. Kurz betrachtete Emma die leuchtenden dunkelbraunen Augen, an die sie seit gestern ständig denken mußte, dann begann sie vorsichtig sich zu bewegen.

Zaghaft schob sie ihr Becken vor und zurück, wobei es widerstandslos über Fantasmas seidigen Unterkörper rutschte und der Penis stetig in ihren feuchten Kanal vordrang. Leises Stöhnen entrang sich ihrem atemlos offenstehenden Mund. Ihr war bewußt, daß sie nicht zu laut werden durfte. In den angrenzden Räumen und vor der Tür wimmelte es nur so vor ahnungslosen Schülerinnen, die dem Geheimnis des Freak-Clubs besser nicht auf den Grund kommen sollten, dennoch konnte sie es nicht völlig unterdrücken. Als der Schwanz im gemächlichem Tempo ihrer eigenen Stöße in sie fuhr, ließen immer mehr Schauder der Lust sie erbeben.

Auch Fantasma konnte ihr Stöhnen nicht länger zurückhalten. Auf dem Rücken liegend starrte sie gebannt zu Emma empor, die ihren Blick auf undurchdringliche, rätselhafte Weise erwiderte. Die Lippen des über ihr hockenden Mädchens hatten sich zu einem bezaubernden Ausdruck der Geilheit verzogen, die dünne unauffällige Brille und ihr brünettes, zu einem Pferdeschwanz gebundenes Haar wippten unablässig auf und ab. Ihre kaum erkennbaren Brüste wurden noch immer von einer blauen Bluse bedeckt. Nur zu gern hätte Fantasma sie aufgeknöpft, nicht nur um die Brüste selbst endlich zu Gesicht zu bekommen, sondern vor allem um zu sehen, ob sie ebenfalls so aufreizend umherschwangen. Doch das ließ sie lieber sein. Um nichts in der Welt wollte sie Emma verärgern, schon gar nicht in diesem Augenblick. Stattdessen sah sie tiefer hinab, zu dem Schwanz, der sich dicht über der ausgefüllten Scheide von dem Schritt ihrer Freundin erhob. Schaukelnd beschrieb die vor Feuchtigkeit glitzernde Spitze einen Kreis in der Luft, als er von einer Seite zur anderen flog. Bei diesem faszinierenden Anblick bemerkte Fantasma plötzlich, daß sie praktisch gerade zum zweiten Mal ihre Unschuld verlor. Gestern noch hatte Emilia ihr weibliches Geschlecht entjungfert, und nun Emma ihr männliches.

Erst als sie daran erinnert wurde, fiel ihr auf, daß sie Emilia inzwischen völlig vergessen hatte. Diese ganze Sache war einfach zu schnell und zu unbewußt geschehen, doch nun wandte sie leicht den Kopf und sah zu ihr hinüber. Ein paar Schritte entfernt stand sie da, regungslos bis auf ihre Hand, die unablässig das spitz zulaufende Ende ihres Schwanzes umspielte. Doch selbst darin hielt sie inne, als sie den starr auf sich gerichteten Blick registrierte. Es lag nichts Anklagendes in ihm, sie fühlte sich nur irgendwie unbehaglich, so unter Beobachtung zu onanieren. Aber was sollte sie denn auch sonst tun? Der gesamte stürmische Ablauf der Ereignisse hatte ihre Erregung immer weiter ansteigen lassen, bis sie die wilden Zuckungen ihres ungeduldigen Schwanzes kaum noch kontrollieren konnte, und ihr gat nichts anderes übrig blieb als sich selbst zu streicheln.

Genaugenommen fehlte dem Ausdruck in Fantasmas Augen nicht nur jeder Anflug eines Vorwurfs, er wirkte sogar geradezu auffordernd. Alleridngs hatte sie keine Ahnung, was die beiden von ihr erwarteten. Sollte sie hier warten bis sie an der Reihe war, oder sollte sie vielleicht sogar einfach mitmachen? Dabei hatte Emma ja eigentlich keinen Grund, ihr in dieser Hinsicht zu Diensten zu sein. Gut, sie war daran beteiligt gewesen, ihr einen zu blasen, aber war das wirklich ausreichend, um zu erwarten, daß sie sich dafür auch um ihren eigenen abstossenden Schwanz zu kümmern? Nein, wohl eher nicht. Trotzdem ging sie jetzt auf die beiden in Lust vereinten Mädchen zu. Sie hatte nicht wirklich vor, an ihrem Spiel teilzunehmen, aber Fantasmas unbeugsamer Blick ging ihr allmählich auf die Nerven, und dermaßen angestarrt konnte sie auch nicht ungerührt weiterwichsen, obwohl alles in ihr nach Erlösung schrie.

Also begab sie sich hinter Emma, wo sie auf die Knie sank, sich Fantasmas Sichtfeld entziehend. Obwohl Fantasma sie bereits Schlimmeres hatte tun sehen, zum Beispiel Emmas Schwanz zu lutschen noch vor wenigen Minuten, war es ihr einfach lieber so. Leise seufzte sie erleichtert auf, als sie ihre Hand wieder zu ihrem Penis wandern ließ und fest den Schaft umschloß. Während sie fieberhaft die Faust an ihm entlangschob, begann seine Spitze erneut suchend umherzutasten. Emilia war viel zu beschäftigt damit, ihren keuchenden Mitschülerinnen zuzusehen, als daß sie das mitbekommen hätte. Sie konnte einfach nicht aufhören, Emmas umherrutschenden Hintern zu bewundern. In einer hinreissenden Kurve wölbte er sich vor, unter ihm, wo die Pobacken sich spreizten, war gerade so die Scham zu erkennen, in die Fantasmas erhobener Ständer ragte. Erst als sie plötzlich samtene Haut an der Unterseite ihres Schwanzes spürte, verstand sie, was erneut geschehen war. Heimlich hatte er sich selbstständig gemacht, als sie durch die Befriedigung ihrer körperlichen Bedürfnisse abgelenkt gewesen war, und hatte sich sachte auf die Rundung des verführerisch unter ihm ausgestreckten Hinterteils gelegt.

Selbstverständlich fühlte auch Emma diese Berührung, so zart sie auch war. Erschrocken drehte sie sich um. Am Rande ihrer Wahrnehmung hatte sie schon gemerkt, daß Emilia gegangen war, hatte aber nicht weiter darauf geachtet. Jetzt kniete sie dicht hinter ihr, war jedoch wie versteinert, ihren riesigen Schwanz in der Mitte haltend, dessen Ende wie eine grünlich-lilafarbene Schlange auf der hellen Haut ihres eigenen Hinterns lag. Sie war überrascht, wie feucht er sich anfühlte. Lusttropfen war sie ja von sich selbst gewohnt, doch Emilias Penis schien über die gesamte Länge ein schmieriges Sekret zu überziehen. Als sie ihren Blick Emilias Gesicht entgegenhob, lag ein entschuldigendes Lächeln auf deren Lippen und ein scheuer Glanz in den Augen, der Emma nur allzu gut bekannt war. Gefangen in diesen Ausdruck erwiderte sie das Lächeln wie von allein und nickte fast unmerklich. Dann drehte sie sich wieder um und setzte ihre fließenden Hüftbewegungen fort.

Fassungslos starrte Emilia weiterhin die Stelle an, wo sich bis eben noch Emmas Gesicht befunden hatte. Erstaunlicherweise schien es ihr nichts auszumachen, daß dieser absonderliche Schwanz ihren Po befleckte, denn genau das tat er in diesem Moment. Sich ununterbrochen auf der glatten Haut des Mädchens hin und her windend verteilte er überall glitzernde Schlieren eines Gemisches aus großen Tropfen Vorsamens, die aus siener Pitze quollen, und der ihm eigenen Feuchtigkeit. Über beide Hinterbacken floß das merkwürdige Zeug, bis in die Ritze zwischen ihnen. Ein kleines Rinnsal trieb sogar noch weiter hinab, zu Emmas Scheide, wo es sich mit ihren eigenen Säften vermengte. Emilia konnte sich gar nicht vorstellen, daß es sie nicht störte, dennoch schien das der Fall zu sein. Unbeirrt stieß sie ihr Geschlecht weiter Fantasmas Becken entgegen, sodaß ihr Hintern sich automatisch an Emilias Penis rieb, selbst wenn der sich nicht auch noch bewegt hätte.

Sie mußte sich also nicht einmal selbst befriedigen. Sie brauchte bloß stillzuhalten und stöhnend zu genießen, während ihr Schwanz durch die enge Spalte von Emmas hintern strich. Doch lange hielt sie es gar nicht aus, so untätig zu sein. Wie aus einem Reflex heraus begann ihre Hüfte sich leicht vor und zurück zu schieben. So verhalten diese Bewegungen auch anfingen, wurden sie mit der Zeit doch immer deutlicher. Als Emilia gerade weit nach hinten ausholte, und Emma zugleich ihr Becken vorwärtsdrückte, um Fantasmas Steifen tief in sich aufzunehmen, entfernten sie sich so weit voneinander, daß Emilias Schwanzspitze sich genau auf Emmas Anus legte. Es passierte viel zu schnell, um es noch aufzuhalten. Als sie sich wieder einander näherten, bohrte sich Emilias glitschiger Penis in Emmas hinteres Loch, das bereits über und über von seinem schleimigen Sekret beschmiert war. Einen Augenblick hielten beide geschockt inne, einzig Emilias biegsamer Schwanz rührte sich noch, dessen schlangenartigen Zuckungen sie nicht unterbinden konnte. Dann atmete Emma plötzlich hörbar aus. Unruhig wartete Emilia darauf, daß sie sich umdrehte und sie scharf zurückweisen würde. Doch das geschah nicht. Stattdessen seufzte sie fast wohlig und dachte nach.

Jetzt, als der erste Schreck langsam verklang, machten sich andere Gefühle in ihr breit. Es war eindeutig merkwürdig, aber nicht unangenehm, wie Emilias Penis tastend das Innere ihres Darms erforschte. Nur seine Spitze war eingedrungen und bog sich dicht hinter ihrem Eingang in alle Richtungen. Zuerst war es ihr schmerzhaft vorgekommen, aber eine Entjungferung tat wohl immer etwas weh, überlegte sie. Inzwischen merkte sie davon jedenfalls nichts mehr, sie empfand es sogar als überraschend lustvoll, Svhwänze in beiden Öffnungen ihrer unteren Körperhälfte zu spüren. Bisher hatte sie sich noch nie viele Gedanken über Analverkehr gemacht. Natürlich wußte sie, daß diese Möglichkeit bestand, und daß es Frauen gab, die das mochten, doch ihr war das nicht als besonders erstrebenswert vorgekommen. Als sie sich jetzt aber auf das zuckende Objekt in ihrem Rektum konzentrierte, konnte sie nicht abstreiten, daß es sie anmachte. Unwillkürlich schwoll ihr ihnehin prallgefüllter Ständer noch mehr an und ihre pulsierende Scheide entließ einen Schwall ihres Nektars.

Während er langsam an Fantasmas Penis herum auf deren Scham floß, sah Emma auf sie herab. Mit einem fragenden Ausdruck in den dunkel glitzernden Augen sah sie zurück. Offensichtlich hatte sie nicht mitbekommen, was gerade passiert war. Sachte schüttelte Emma den Kopf, um ihr zu verstehen zu geben, daß alles in Ordnung war, dann fing sie sehr vorsichtig an, sich wieder zu bewegen. Behutsam schob sie ihre Hüfte erst vor, Fantasma entgegen, dann zurück zu Emilia. So tauchten die Schwänze ihrer Freundinnen abwechselnd tief in sie ein, Fantasmas in ihre Scheide, der von Emilia in ihren Anus. Dabei blieben beide stets in ihr, sie entzog sich ihnen nur so weit, daß keiner aus ihr herausflutschte. Darauf achten mußte sie allerdings nicht. Emilias Penis war lang genug, sie nicht zu verlassen, wenn sie Fantasma voll in sich aufnahm, und er wurde schnell zu dick, als daß viel mehr als seine spitze Eichel in ihren Hintern vordringen konnte.

Nun hatte sich ihr erstes Mal also auch noch in eine richtige Orgie gewandelt, in der all ihre Löcher ihren Freundinnen zur Verfügung standen, wie es aussah. Vielleicht war es nur die Neugier über diese völlig ungewohnte neue Situation, trotzdem fühlte sie sich wohl dabei. In ihren Masturbationsphantasien war so etwas nie vorgekommen, aber wenn dem so gewesen wäre, hätte sie es sich bestimmt kälter vorgestellt, nicht so gefühlvoll wie es nun war. Die ganze Zeit über sah Fantasma mit einem warmen Blick zu ihr auf, den sie insgeheim für sich gerne als liebevoll bezeichnete, und sogar Emilia hatte sich zuvor, als ihr Schwanz Emmas Hintern nur von außen berührt hatte, tiefer in die Seele schauen lassen, als sie es für möglich gehalten hätte. Tatsächlich fühlte sie sich den beiden Mädchen in diesem Moment in jeder Hinsicht verbunden, nicht nur körperlich, weil ihre Schwänze in ihr steckten. Es war nicht einmal die Tatsache, daß sie alle Halbdämoninnen waren. Sie teilten mehr als das abstruse Schicksal ihrer Geburt und Geschlecht. Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung gewesen, sich dem Freak-Club anzuschließen. Hier gehörte sie eindeutig hin, das zeigten schon die Umstände ihrer Entjungferung.

Während Emma noch in diese Gedanken vertieft war, spürte sie auf einmal, wie Emilias Hände ihre Brüste umfaßten, obwohl dort kaum etwas war, nach dem sie greifen konnten. Sie wußte, daß sie selbst für ihr Alter noch ziemlich flach war. Im Grunde zierten nur zwei winzige Erhebungen die Seidigkeit ihrer Brust. Flüchtig überlegte sie, ob das bloß Ausdruck von Emilias Begierde war, oder Zuneigung. Letzten Endes war es wohl egal. Die zarten Hände fühlten sich einfach gut an, wie sie durch den dünnen Stoff der Bluse sanft über ihre Nippel streiften. Wahrscheinlich war es diese Schlußfolgerung, die sie endlich dazu bewog, sich fallenzulassen. Sie hatte sich genug Sorgen gemacht, es wurde Zeit, diese Angelegenheit richtig auszukosten.

Sie zog ihr Tempo jetzt dramatisch an. Immer schneller und zügelloser wurde ihr Gleiten über Fantasmas Unterkörper, sodaß der Aufprall sie erbeben ließ, wenn sie ihr Becken mit voller Wucht vor und zurück schleuderte. Die beiden Schwänze in ihrem Innern schienen sie jetzt auch noch mehr auszufüllen, sogar Emilias bohrte sich weiter in die Enge ihres Rektums, was ihn allerdings nicht davon abhielt, mit seinen eigenen merkwürdigen Bewegungen fortzufahren. Tief in sich spürte sie sein Schlängeln, wie er sich mit biegender Spitze in ihrem Hintereingang umherwand. Auch ihr eigener Penis schwang nun wieder gummiartig umher, noch wilder als zuvor. Bei jeder ihrer Regungen, die schmatzende Geräusche aus der Richtung ihrer besetzten Löcher ertönen ließen, klatschte er fest gegen ihren und Fantasmas Bauch. Wie ihre Brille hüpfte auch er auf und ab, steif zwischen ihren Unterkörpern aufragend, sodaß er sie stetig traf.

Diese ganzen Gefühle waren so überwältigend, die spielenden Fingern an ihren Brüsten, die zwei in sie gleitenden Schwänze, das Umherschlagen ihres eigenen Ständers, daß sie bald einen ebenso mächtigen Orgasmus in sich aufsteigen fühlte. Doch Fantasma kam ihr zuvor. Heiß schoß der Samen in sie, benetzte ihr Inneres mit dicken Spritzern, bis es vollständig mit Sperma bedeckt war. Emma glaubte zu spüren, wie es in ihr waberte, während Fantasmas Penis noch zuckend einige letzte Tropfen in sie vergoß, aber darauf konnte sie keine Rücksicht nehmen. Weder sie selbst noch Emilia hatten bisher ihren Höhepunkt erreicht. Auch wenn Emma bereits zweimal abgespritzt hatte, es schien ja irgendwie zu den Clubregeln zu gehören, daß sie Emilia ebenfalls noch befriedigen mußte.

Also fuhr sie einfach in derselben atemberaubenden Geschwindigkeit fort, ihre Hüfte über Fantasmas rutschen zu lassen, egal ob deren Schwanz noch immer in ihr steckte und bereits Anstalten machte zu erschlaffen. Er hatte ihre Scheidenwände mit einer Schicht schleimigen Spermas überzogen, die sich nun weiter verteilte, als er nur noch halbsteif an ihnen entlangrieb. Emilias Gehänge hingegen schien noch weiter anzuschwellen. Das Drängeln, mit dem es sich ihrem After entgegenschob, war jetzt heftiger als bislang, sodaß Emmas Hintereingang sich noch weiter dehnte. Leise hörte sie das Mädchen hinter sich schwer atmen, und auch ihr eigenes Keuchen wurde immer lauter, während sie fieberhaft ihr Becken umherschleudern ließ.

Schließlich kamen sie beide gleichzeitig. Als Emilia sich stöhnend in ihr erleichterte und ihren Hintern mit einem nicht enden wollenden Strom Samens überschwemmte, lud auch Emmas federnder Penis seine Ladung ab. Während sich ihr Darm weiterhin mit der warmen Flüssigkeit füllte, beobachtete sie, wie ihr eigenes Sperma sich in einem einzigen großen Schwall über Fantasmas gesamten Körper ergoß. Obwohl es in ihren irgendwo dicht hinter ihrem Schwanz liegenden Hoden fast schon schmerzte, hatte es den Druck, mit dem aus ihr hervorsprudelte nicht gemindert. In hohem Bogen flog es über den Körper des Mädchens hinweg, besudelte Bauch und Brüste ebenso wie ihr Gesicht. Überall auf dem Shirt glibberten nun weiße Flecken, nur die Pfützen auf ihren Wangen und dem Mund flossen träge hinab.


Kaum hörbar seufzte Emma. Jetzt hatte sie ihr zum dritten Mal am selben Tag unabsichtlich ins Gesicht gespritzt. Das war doch wohl mit Sicherheit neuer Weltrekord.

Der Strom, mit dem Samen in ihren Hintern gepumpt wurde, war inzwischen abgeklungen, genau wie das Schlängeln von Emilias Schwanz. Zwar verschloß er noch immer ihren Anus, schwoll nun aber deutlich ab.Langsam erhob Emma sich. Als die beiden Gemächter aus ihr glitten, sah sie an sich herab. Fantasmas Sperma war irgendwie schaumig geworden. Wie aufgeschlagene Sahne quoll es aus ihrem Schlitz hervor und troff auf ihre Freundin. Fantasma störte das nicht. Während sich ihr Atem allmählich beruhigte, sah sie zu, wie Emma von ihr herabstieg und sich auf den Teppich neben sie legte. Als Emilias Schwanz sie verlassen hatte, war er schlaff auf Fantasmas Bein geklatscht. Nass und reglos wie ein zu groß geratener Regenwurm in der Sonne lag er dort, bis Emilia sich letztlich ebenfalls entfernte. Anders als Emma legte sie sich allerdings nicht zu ihr, sondern setzte sich mit gekreuzten Beinen zu ihren Füßen. Es kitzelte ein wenig, als der Penis über Fantasmas Haut weggezogen wurde.

Still daliegend sah Emma zur Decke herauf. Es war seltsam, aber irgendwie fühlte sie sich jetzt tatsächlich offiziell im Club aufgenommen. »Enden eigentlich alle eure Clubtreffen so?«, erkundigte sie sich, nur um darauf vorbereitet zu sein.

»Also... bisher ja«, erklärte Fantasma.

»Ja«, stieß Emilia hervor. Aus ihrer aufrechten Position heraus erkannte sie deutlich die Flecken, in denen ihre Mitschülerinnen anscheinend unbeschwert lagen. »Aber bisher enden sie vor allem auch damit, daß wir jede Menge Flecken aufzuwischen haben.« Ohne weiter auf die beiden zu achten, erhob sie sich, packte ihren zusammengeschrumpelten Schwanz zurück in ihren Slip und strich ihr Kleid darüber glatt. Dann ging sie zur Tür und legte die Hand auf die Klinke.

»Warte, wohin gehst du?«, fragte Fantasma und suchte hektisch ihre Hose, falls zufällig jemand zur Tür herein sehen sollte.

»Ich gehe ins Bad, Wasser und etwas zum Aufwischen holen. Ich mach das bestimmt nicht noch mal mit meinem Slip!«
 
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Hoellenspass

Ordenspriester

~3~
Antikörper

Auch am nächsten Morgen bestanden ihre neuen Lehrer darauf, nachdem sie sich kurz vorgestellt hatten, sofort mit dem Unterricht zu beginnen. Anscheinend wurde im Richard Wagner Internat für Mädchen keine Nachlässigkeit geduldet. Fantasma hatte es trotzdem geschafft, einen Großteil der Zeit damit zu verbringen, sich zu überlegen, wie ihre Mitschülerinnen nackt aussahen, ohne dabei von den Lehrern erwischt zu werden. Wenn man in Betracht zog, daß sie in der ersten Reihe saß, direkt unter ihren wachsamen Augen, war das schon eine besondere Leistung. Als das Klingeln den heutigen Schultag irgendwann für beendet erklärte, war sie mit der gesamten Klasse durch, inklusive einiger geistiger Abstecher ins Bett der jeweiligen Mitschülerin.

Erstaunlicherweise kehrten ihre Gedanken dabei immer wieder zu Emma zurück. Das war einigermaßen seltsam, immerhin hatte Fantasma sie schon nackt gesehen, sie brauchte es sich doch eigentlich gar nicht mehr vorzustellen. Aber vielleicht lag es ja daran, daß sie sich so ähnlich waren, nicht nur in der Absonderheit ihrer dämonischen Abstammung, sondern vor allem in ihren Interessen, Gefühlen und ihrer Denkweise. Egal, was nun der eigentliche Auslöser war, fest stand jedenfalls, daß es wieder allerhöchste Zeit für ein Clubtreffen wurde, fand sie.

Sie wartete noch, bis Isabelle neben ihr damit beschäftigt war, ihre Sachen in ihre Schultasche einzuräumen, dann wandte sie sich schnell Emilia und Emma am Nachbartisch zu. »Pst, Clubtreffen später bei euch, okay?«, raunte sie ihnen zu.

Emma nickte sofort begeistert, Emilias mürrischer Blick hingegen blieb unverändert. Sie hatte sich noch etwas fest vorgenommen, und wenn sie es jetzt nicht tat, würde sie es wahrscheinlich nie tun. Bevor sie jedoch die Möglichkeit hatte, einen entsprechenden Hinweis abzugeben, tauchte auch schon wieder Isabelles Kopf unter dem Tisch auf.

»Hast du was gesagt?«, fragte sie Fantasma.

»Äh, ja. Ich hab vorgeschlagen, daß wir alle zusammen zum Essen gehen sollten.«

»Ach so. Ja, klar, ich bin gleich soweit.« Ihr Kopf verschwand wieder in den Tiefen ihrer Tasche, wo sie äußerst sorgsam ihre Schulbücher und Unterrichtsmaterialien verstaute.

»Ähm, ich ess ein bißchen später, ja? Ich hab noch was vor«, nutzte Emilia die Gelegenheit.

Fantasma sah sie überrascht an. »Ja? Was denn?«

Emilia wurde nur sehr selten rot, doch jetzt konnte sie nichts dagegen tun. Fantasmas und Emmas Blicke lasteten wie Scheinwerfer auf ihr, in deren Hitze sie nun unweigerlich zu schwitzen begann. »Ähm... naja... Ich wollte Maria nur mal was fragen.«

Emma konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Es tat gut, Emilia selbst einmal in Verlegenheit zu sehen, während sie ganz gelassen bleiben konnte. »Wir können gerne hier auf dich warten«, bot sie mit einer unschuldigen Freundlichkeit in der Stimme an, die viel zu triefend war, um ernst gemeint zu sein.

Emilia bemerkte das durchaus, beschloß aber, den Schein einer unbedarften Unterhaltung zu wahren. »Nein, nein, geht ihr ruhig schon. Ich will ja nicht, daß ihr meinetwegen hungernd hier rumstehen müßt. Vielleicht dauert es ein bißchen länger.«

»Es würde wirklich keine Umstände bereiten«, grinste Emma süffisant.

»Jetzt haut schon ab«, zischte Emilia ihr aus dem Mundwinkel zu, sodaß nur Emma es hören konnte, dann drehte sie sich hocherhobenen Hauptes um und ging auf Maria zu. Eigentlich waren es höchstens fünf Schritte bis zu ihrem Tisch, aber sie schaffte es trotzdem ihr weißes Kleid wie in einem unmerklichen Sturm flattern zu lassen.

»Was meint ihr, was sie von Maria will?«, fragte Fantasma, während sie Emilia nachdenklich hinterhersah.

»Vielleicht Nachhilfe«, vermutete Emma, »Maria soll ja auf einigen Gebieten eine echte Expertin sein.«

»Ach ja? Auf welchen denn? Schminken und Mode?«

»Hm, erklär ich dir später. Aber anscheinend will sie dabei lieber ungestört sein. Also gehen wir essen.«

Dem konnte Isabelle nur zustimmen. Sie verstand sowieso nicht, was der ganze Aufstand sollte.

Emilia vergewisserte sich währenddessen mit einem unauffälligen Blick über die Schulter, daß ihre Freundinnen auch wirklich den Raum verließen, bevor sie Maria ansprach. »Äh... hi.«

Verwundert sah Maria auf. Offensichtlich hatte sie Emilia noch gar nicht bemerkt. »Hi, Emilia, nicht wahr?« Obwohl sie nachfragte, kam der Name ohne eine Pause des Nachdenkens über ihre Lippen.

»Mia«, korrigierte sie mit einem Schulterzucken. Es konnte wohl nicht schaden diesen Ratschlag zu befolgen. Zwar mochte sie ihren Namen eigentlich ganz gern, trotzdem war sie sich bewußt, daß er nicht gerade gewöhnlich war. Vielleicht würde Maria ihr auf diese Weise nicht sofort ins Gesicht lachen.

»Ach, stimmt ja«, erinnerte Maria sich scheinbar. »Und... wie kann ich dir helfen?« Sie hatte einen Ausdruck des Mißtrauens aufgesetzt, doch in ihren Augen lag ein Funkeln, das Emilia förmlich dahinschmelzen ließ. Sie konnte gar nicht verstehen, daß es jetzt nach Schulschluß nicht hier vor Mädchen wimmelte, die alle etwas mit Maria unternehmen wollten. Immerhin war sie so ungefähr die Verkörperung des westeuropäischen Schönheitsideals, da mußte es doch mehr als genug Mitläufer geben, die von ihr profitieren wollten. Allerdings schien Maria sich auch Mühe zu geben, alle von sich fernzuhalten, jedenfalls wirkte sie in ihrer erhaben, leicht hochnäsigen Art reichlich unnahbar. Möglicherweise hielten auch die Gerüchte, die über sie in Umlauf waren, andere davon ab, sich mit ihr anzufreunden, obwohl die doch bestimmt von eifersüchtigen Rivalinnen erfunden worden sein mußten. Wahrscheinlich wollte einfach niemand zusammen mit der angeblichen Schulschlampe gesehen werden. Insgeheim freute Emilia sich fast darüber. Falls noch jemand in der Nähe gewesen wäre, hätte sie sich bestimmt nicht getraut, mit ihr zu reden.

»Ähm, naja... weißt du noch, gestern, bei deiner Vorstellung, da hast du gesagt, daß du gerne Musik hörst, die dir das Gefühl gibt, daß alles okay ist... Da wollte ich einfach mal fragen, welche Bands genau du damit meinst.« Es war Emilia nicht leichtgefallen, diesen Entschluß zu fassen, aber letztendlich mußte sie ihr einfach diese Frage stellen. Es war das erste Mal gewesen, daß jemand ihre eigene Einstellung zu Musik so treffend zusammengefaßt hatte. Da konnte sie gar nicht anders als nachhaken, selbst wenn Marias Antwort nur aus der gerade angesagten Boyband bestehen sollte, wie Emilia bereits befürchtete. Sie selbst hatte keine Ahung, welche das war. Sie vermied es, so gut sie konnte, mit solchen Informationen in Kontakt zu kommen.

»Hm«, überlegte Maria kurz, »Mogwai zum Beispiel.«

»Kenn ich nicht«, sagte Emilia mit unüberhörbarer Enttäuschung in der Stimme. Natürlich hatte sie wieder besseren Wissens gehofft, daß Maria eine ihrer eigenen Lieblingsbands nennen würde, aber ihre Neugier wurde davon nicht getrübt. Dann würde sie eben später im Internet nach ein paar Songs dieser Gruppe suchen.

Maria sah sie abwägend an. »Willst du mit auf mein Zimmer kommen und dir etwas von ihnen anhören?«, fragte sie dann unsicherer als Emilia von ihr erwartet hätte. Tatsächlich hätte sie dieses Angebot für einen grausamen Scherz gehalten, wenn nicht dieses Zögern gewesen wäre.

»Ähm, klar. Gerne.«

Ruckartig stand Maria auf. »Gut, dann laß uns gehen.«

»Jetzt sofort?«

»Ja, ich dachte schon. Oder hast du was anderes vor?«

»Och, nö... Nö, eigentlich nicht.« Emilia ging noch schnell zurück zu ihrem Tisch, um ihre Tasche zu holen, dann beeilte sie sich, neben Maria den Klassenraum zu verlassen.

~+~​

Als die drei Mädchen nach dem Essen die Treppe hinauf zu ihren Zimmern gingen, sprach niemand ein Wort. Isabelle überlegte noch immer, wie sie an Vergleichsproben zu ihren Studien kommen sollte, was offensichtlich schwieriger war als erwartet, sodaß sie gar nicht mitbekam, daß das Schweigen der beiden anderen eher peinlicher Natur war. Ab und zu trafen sich ihre Blicke, woraufhin sie einander verschämt zulächelten und dann schnell wieder wegsahen.

Nur zu gern hätte Emma jetzt ein vertrauliches Gespräch mit Fantasma geführt, zum Beispiel darüber, was genau sie eigentlich für Emilia empfand, doch im Beisein von Isabelle war das wohl eher weniger möglich ohne die Geheimnisse des Freak-Clubs zu offenbaren. Natürlich hätte sie sie auf ihr Zimmer einladen können, aber sie hätte es nicht übers Herz gebracht, Isabelle dabei außen vor zu lassen. Sie kannte das Gefühl, ausgeschlossen zu werden nur zu gut, und das wollte sie ihr nicht antun, obwohl es ihr höchstwahrscheinlich selbst nicht fremd war. Immerhin hielt sie Mathe unverständlicherweise für interessant.

Emma hatte ohnehin noch keine Möglichkeit gefunden, wie sie Fantasma diese Frage unauffällig stellen sollte, ohne ihr gleich ihre Liebe zu gestehen. Sie kannten sich ja erst seit zwei Tagen, und obwohl sie sich in dieser Zeit erstaunlich nahe gekommen waren, war es dafür unzweifelhaft zu früh. Wie sollte sie ihr auch erklären, was in ihr vorgegangen war, als sie sie zum ersten Mal gesehen hatte? Allerdings war das vielleicht ein guter Ausgangspunkt. Sie konnte Fantasma doch einfach mal unverbindlich fragen, ob sie an Liebe auf den ersten Blick glaubte. Oder wäre das zu verräterisch gewesen? Das schlimmste, was passieren konnte, war wohl, daß sie antwortete, daß es ihr so ergangen war, als sie Emilia getroffen hatte.

In einem plötzlichen Anflug von Mutlosigkeit ließ Emma die Schultern hängen. Wahrscheinlich war dieses ganze Unterfangen aussichtslos, mit Emilia konnte sie es ja wohl kaum aufnehmen. Auf ihre eigene blasse Art war sie nun einmal wunderschön, sie war zweifellos intelligent und nicht zuletzt hatte sie einen Penis, mit dem man seilspringen konnte. Nein, dem hatte sie nichts entgegenzusetzen. Aber einfach so aufgeben ohne es überhaupt versucht zu haben konnte sie auch nicht, schließlich war Fantasma nachgerade hinreissend. Sie war klug, witzig, phantasievoll, las gerne und war zum Umfallen niedlich. Sie war alles, was Emma sich immer ertäumt hatte. Selbst wenn Fantasma sie niemals lieben würde, wäre Emma immer für sie da. Sie würde sich mit ihr freuen, mit ihr leiden, sie vor allem beschützen, was ihr möglicherweise wehtun könnte, und sie trösten, falls es doch einmal dazu kommen sollte.

Fantasma hing ganz ähnlichen Gedanken nach, nur daß sie versuchte, sich über ihre eigenen Gefühle klar zu werden. Wie auch immer die genau beschaffen sein mochten, irgendetwas stimmte mit ihnen ganz bestimmt nicht. Bis gestern hatte sie noch gedacht, sich in Emilia verliebt zu haben, jetzt war sie da nicht mehr so sicher. Ob sie stattdessen wirklich Emma liebte, so wie es ihr vorkam, wußte allerding auch nicht. Sie wußte nur, daß in ihrer Nähe ihr Herz viel zu schnell und zu heftig schlug. Ihren eigenen Gefühlen konnte sie offensichtlich nicht trauen, vielleicht sollte sie sich auch einfach nur gesünder ernähren und mehr Sport treiben.

In diese Überlegungen vertieft achtete sie gar nicht auf den Weg. Erst als Isabelle vor einer der vielen gleichaussehenden Türen stehenblieb, bemerkte Fantasma, daß sie an ihrem Zimmer angekommen waren. Genau wie Emma hätte sie sich lieber eine Weile mit ihr allein unterhalten, möglicherweise hätte ihr das geholfen, sich selbst besser zu verstehen, wollte aber nicht, daß Isabelle sich zurückgesetzt fühlte. »Äh... möchtest du noch mit zu uns kommen?«, fragte sie Emma deshalb das erste, was ihr in den Sinn kam, um einen Kompromiss zu finden.

Emma sah ein wenig niedergeschlagen aus, brachte aber ein zaghaftes Lächeln zustande. »Klar, wieso nicht.«

»Du hast doch nicht dagegen, oder?«, wandte Fantasma sich an Isabelle, die gerade dabei war, die Tür zu öffnen.

»Nein, nein«, beeilte sie sich zu sagen, während sie eintrat. Sie mochte die beiden Mädchen. Emma war ihr alleine schon wegen ihres hingebungsvollen Umgangs mit Büchern sympathisch und auch Fantasma mußte man unweigerlich gern haben, wenn sie neben einem stand und verträumt fragte, was man da eigentlich macht, wenn man durch ein Mikroskop sah. Man fand sowieso nicht viele Freunde, wenn man mehr Zeit damit verbrachte, sein eigenes Blut zu studieren als sich mit anderen Leuten zu treffen. Vielleicht würde sie es sogar noch schaffen, Fantasma für die Wissenschaft zu begeistern. Vorerst begnügte sie sich jedoch damit, ihre Schultasche neben dem Schreibtisch abzustellen und sich in den Stuhl vor ihm fallenzulassen. Dort blickte sie durch das Okular des Mikroskops und überprüfte, inwieweit sich die Bakterienkultur entwickelt hatte, die sie am Abend zuvor angesetzt hatte.

Während sie schweigend den Fortschritt notierte, blieben Fantasma und Emma scheu inmitten des Zimmers stehen und versuchten, einander nicht anzuschauen. »Hübsch«, sagte Emma schließlich, mehr um überhaupt irgendetwas zu sagen als wirklich ihre Meinung kundzutun.

»Was?«, fragte Fantasma verwirrt.

»Das Zimmer.«

»Ach so. Aber eures sieht doch ganz genauso aus.«

»Wir haben kein Mikroskop.«

»Oh, das hat Isabelle mitgebracht. Ich hab ihr schon gesagt, daß es total unpraktisch ist, es da stehen zu haben, weil wir es dann immer wegräumen müssen, wenn wir Hausaufgaben machen wollen. Aber sie hat mir verboten, es anzurühren.«

»Ich rücke es gleich in die hintere Ecke, wenn ich fertig bin«, sagte Isabelle ruhig, ohne von ihren Notizen aufzusehen.

Vorsichtig trat Emma einen Schritt näher und beäugte mit gerecktem Hals die undefinierbare Masse auf dem Objektträger. »Was machst du da eigentlich?«

»Das hab ich sie gestern auch schon gefragt«, antwortete Fantasma für sie. »Sie untersucht, welche Bakterien auf einem verschimmelten Stück Käse entstehen und wie schnell sie sich entwickeln, richtig?«

»Genau«, bestätigte Isabelle.

»Aber warum?«, beharrte Emma.

»Damit ich sie danach mit denen vergleichen kann, die auf verschimmelter Wurst wachsen.«

»Aha«, machte Emma und zog ein angewidertes Gesicht. Verschimmeltem Käse hatte sie noch nie viel abgewinnen können. »Und wozu ist das gut?«

»Sowas nennen wir gemeinhin Wissenschaft. Man probiert etwas aus und beobachtet, was passiert. Dann vergleicht man das mit anderen Ergebnissen und am Ende kann man daraus vielleicht ein paar Rückschlüsse ziehen. Eines Tages werden wir so hoffentlich erklären können, wie das Multiversum entstanden ist und somit wir selbst.«

»Ich glaube eigentlich nicht, daß das Leben aus einem verschimmelten Stück Käse entstanden ist.«

»Nein, offensichtlich nicht. Für die Herstellung von Käse werden bereits Bakterien benötigt. Höchstwahrscheinlich entwickelten wir uns aus den ersten Bakterien, die im Wasser in der Nähe von unterseeischen Vulkanen entstanden sind, als die Erde sich allmählich abkühlte.«

»Und warum guckst du dir dann ein Stück Gammelkäse an?«

Isabelle seufzte. Wie sollte sie ihnen die Faszination verständlich machen, die Bakterien, Einzeller und Mehrzeller auf sie ausübten? Sie war einfach überzeugt davon, daß man erst den Mikrokosmos studieren mußte, ehe man den Makrokosmos verstehen konnte. Immerhin stammten letztendlich alle Lebewesen von Bakterien ab, sie waren unglaublich vielfältig und man vemutete, daß die meisten Arten noch gar nicht entdeckt worden waren. Es war unfaßbar, welche Wunder man erblicken konnte, wenn man durch ein Mikroskop schaute.

»Nun ja«, fing sie bedächtig an, »wenn man heutige Bakterien untersucht, kann man daraus vielleicht ableiten, wie frühere waren, wie schnell sie sich vermehrt haben und so. Und wie will man die Menschheit verstehen, wenn man nicht einmal Bakterien versteht?«

»Hm, willst du sowas denn später auch mal machen?«, fragte Fantasma, die Isabelles Ausführungen wahnsinnig interessant fand. »Wirst du dann mal... Bakteriologin, oder so?«

»Am liebsten möchte ich eigentlich Genetikerin werden, aber bis ich Zugang zu einer Hochgeschwindigkeitszentrifuge bekomme, beschäftige ich mich eben mit... ›Gammelkäse‹«

Emma wandte sich wieder vom Schreibtisch ab. Auch sie fand Isabelles Ansichten über ein Stück verschimmelten Käse erstaunlich überzeugend, wollte sich aber noch ein wenig mit Fantasma unterhalten, bevor sie sich wohl verabschieden mußte. Irgendwann für diesen Tag war ja noch ein Clubtreffen angesetzt, das sie wohl lieber bei ihr im Zimmer veranstalten sollten. Es war zwar keine Uhrzeit ausgemacht, doch Fantasma mußte dann ja auch noch unter einem Vorwand das Zimmer verlassen. Als sie sich zu dem Bett umdrehte, auf das Fantasma sich inzwischen niedergelassen hatte, streifte ihr Blick ein Buch, das auf dem Nachttisch lag. Emma erkannte es sofort.

»›Lebwohl, mein Liebling‹?«, fragte sie verwundert. »Kennst du das etwa?«

Augenblicklich schoß Emma die Röte ins Gesicht. Sie hatte gar nicht mehr daran gedacht, daß dieses Buch noch auf ihrem Nachttisch lag. »Ähm, naja, bisher nicht. Ich hab es gestern aus der Bibliothek ausgeliehen...« Im ersten Moment war sie freudig überrascht gewesen, daß die Bibliothek das Buch überhaupt besaß und daß es gerade nicht ausgeliehen war. Sonst war sie es gewohnt, daß jedes Buch, das sie gerade lesen wollte, zur Zeit nicht da war. Als sie es sich genauer ansah, legte sich ihre Überraschung darüber, daß es nicht anderweitig vergeben war, allerdings ein wenig. Es war uralt. Seltsamerweise merkte man das kaum, wenn man es las. Wenn nicht ab und zu so komische Wörter wie ›Totschläger‹ aufgetaucht wären und die Dialoge nicht wie aus einem alten Schwarzweiß-Film mit Humphrey Bogart geklungen hätten, wäre es ihr wahrscheinlich gar nicht aufgefallen.

»Oh. Und hast du schon damit angefangen?«

Fantasma nickte mit noch immer geröteten Wangen. Tatsächlich hatte sie es gar nicht erwarten können, es zu lesen. Sie wollte unbedingt erfahren, was Emma an einem so alten Krimi faszinierte, daß sie es sogar als ihr Lieblingsbuch bezeichnete. Natürlich hoffte sie auch, so mehr über das Mädchen selbst herauszufinden, denn wie sollte man mehr über einen Menschen erfahren, als sein Lieblingsbuch zu lesen? Gleich nachdem sie zurück auf ihrem Zimmer war, hatte sie damit angefangen und es nicht mehr aus der Hand legen können, bis es Schlafenszeit war.

»Und wie weit bist du schon?« Emma schien so froh darüber zu sein, daß endlich mal jemand dieses Buch las, daß sie sich gar nicht fragte, warum Fantasma das jetzt plötzlich tat, kurz nachdem sie erwähnt hatte, wie sehr es ihr gefiel. Das erleichterte Fantasma ungemein.

»Och, nicht sehr weit«, log sie.

»Und wie findest du es bisher?«

Jetzt konnte auch Fantasma die Begeisterung in ihrer Stimme nicht länger verbergen. »Oh, es ist toll geschrieben! Ich hab gar nicht gewußt, daß man Dinge so einfallsreich und ironisch beschreiben kann. Und dann diese Stelle, wo Marlowe wieder aufwacht, nachdem er niedergeschlagen wurde, und die Leiche findet... Ich muß zugeben, manchmal rede ich ganz genauso mit mir... also innerlich, meine ich.« Eigentlich bevorzugte sie sonst immer einen detaillierteren, wärmeren Stil, etwas das sie gerne als märchenhaft bezeichnete, obwohl es an sich nichts mit den Märchen gemein hatte, die ihre Mutter ihr früher immer vorgelesen hatte. Die Schreibweise von diesem Chandler stellte fast das genaue Gegenteil dar. Sie war knapp und kühl, durchzogen von jeder Menge Sarkasmus. Trotzdem hatte sie ihr auf Anhieb gefallen, auch wenn sie so ganz anders war als sie gewohnt war.

»Ja, die Stelle ist wirklich großartig, nicht wahr?« Wieder einmal hatte Emma eine Gemeinsamkeit zwischen sich und Fantasma entdeckt. Auch sie dachte manchmal in genau dieser Art, die Chandler dort beschrieben hatte. So peinlich ihr das auch war, freute sie sich, daß es Fantasma auch so erging. »Ich will nicht zu viel verraten, aber am besten gefällt mir persönlich, wie die Charaktere dargestellt werden. Da ist keiner nur gut oder nur böse, alle wollen einfach nur ein möglichst angenehmes Leben führen. Manche heiraten dafür einen alten Mann, um an sein Geld zu kommen, und manche begehen sogar einen Mord. Deshalb lese ich so gerne Chandler. Niemand sonst hat die Natur des Menschen so gut eingefangen wie er.«

Eine Zeitlang wurde es still im Raum, als die beiden Mädchen darüber nachdachten, nur das stetige Geräusch von Isabelles Bleistift, mit dem sie ihre Aufzeichnungen ergänzte, war noch zu hören. Nun ja, überlegte Emma, möglicherweise hatte Dashiell Hammett dieses Element sogar noch deutlicher hervortreten lassen, schließlich waren bei ihm oft sogar die Protagonisten undurchsichtig. Allerdings war das nur ein weiterer Grund, warum sie Chandler bevorzugte. Sie brauchte ohnehin einen Hauptcharakter, mit dem sie sich identifizieren konnte, und Marlowe aus seinen Romanen eignete sich dazu hervorragend. Er war einfach nur ein ehrlicher Mensch in einer Welt, in der sich die meisten nur um sich selbst sorgten. Durch ihn bekam man den Eindruck, daß es so nicht weitergehen mußte. Natürlich konnte man als einzelner Mensch nicht viel ausrichten, die Welt an sich würde sich weiterdrehen wie bisher, doch vielleicht würden kleine Änderungen im näheren Umkreis einiges bewegen. Trotzdem, hätte sie gewußt, daß Fantasma sich dafür interessierte, hätte sie ihr wohl doch einen Roman von Hammett empfohlen, nämlich ›Der dünne Mann‹, ein ungewohnt lockeres Buch für diesen Autoren mit sehr charismatischen Figuren. Das eignete sich zum Einstieg in die finstere Welt dieser Art von Kriminalliteratur wahrscheinlich besser, aber da sie Emmas Lieblingsbuch zu mögen schien, war das hoffentlich egal.

»Hm«, sagte Fantasma, »mir gefällt bisher am besten, daß die Geschichte so aufregend ist. Ständig wird Marlowe verprügelt, eingesperrt oder findet eine Leiche und man hat keine Ahnung, was das ganze eigentlich soll.« Sie hatte immer angenommen, in einem Detektivroman gehe es darum, daß ein dicker Mann mit Schnurbart alle Verdächtigen in einem Raum versammelt und dann nur mit Hilfe weit hergeholter Schlußfolgerungen endlich den Täter findet. Hier war das anders. Die Auflösung des Falles rückte fast in den Hintergrund, viel spannender war die Frage, was als nächstes geschehen würde.

Emma nickte langsam, während sie sich zu einer Entscheidung durchzuringen schien. »Ähm, ja, wo wir gerade davon sprechen...«, sagte sie und errötete leicht, »du sagtest, du liest sowieso gern, nicht wahr? Was ist denn dann eigentlich dein Lieblingsbuch?«

Fantasmas Gesicht zog sich zusammen wie der Fühler einer Schnecke, kurz bevor man ihn berührte. Vor dieser Frage hatte sie sich gefürchtet. Für einen Moment überlegte sie, ob sie lügen sollte, aber das hätte ja doch nichts genutzt. »Naja, ähm... ›Die Vampirschwestern‹...«, brachte sie stockend hervor.

»›Die Vampirschwestern‹? Kenne ich gar nicht. Was ist denn das?«

»Hm... es ist eine Buchreihe... von Franziska Gehm...«

Emma wartete, ob Fantasma fortfahren würde, doch das tat sie nicht. Sie zog es vor, ihren verkniffenen Blick unruhig über den Boden huschen zu lassen. »Okay, aber worum geht’s?«

»Naja, da sind diese beiden Mädchen... sie sind Zwillinge und ihr Vater ist ein Vampir und ihre Mutter ein Mensch... Dann ziehen sie aus Transsilvanien hierher und ähm... erleben eben verschiedene Abenteuer.« Nun sah sie doch auf und sah Emma scheu in die Augen. »Kindisch, oder?«

»Oh, nein, eigentlich klingt das ganz interessant. Halbvampire... das paßt doch zu uns.« Emma lächelte ebenso scheu zurück, bevor sie sich wieder an Isabelles Anwesenheit erinnerte. Sie hüstelte kurz und beeilte sich, weiterzusprechen. »Meinst du, die haben das in der Bibliothek?«

Fantasma zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Aber... ich könnte es dir ausleihen. Zufällig habe ich alle Bände dabei...« Es war ihr immer noch peinlich, daß Emma nun wußte, welches ihr Lieblingsbuch war, aber jetzt, nachdem sie es sowieso erfahren hatte, konnte sie es auch gleich lesen. Vielleicht würde es ihr wider Erwarten sogar gefallen. Aber damit rechnete Fantasma gar nicht. Ihr würde es schon reichen, wenn sie verstand, warum sie diese Bücher so sehr liebte.

»Oh, das wäre toll. Du hast sie mitgenommen?«

»Ja«, sagte Fantasma gedehnt, während sie zu ihrer Hälfte des Schranks herüberschlenderte, wo sie ihre Bücher aufbewahrte. Eigentlich kannte sie die ersten Bände schon fast auswendig, aber irgendwie hatte sie sich wohler dabei gefühlt, sie mitzunehmen. Natürlich hatte sie auch nicht gewußt, daß es hier eine Bibliothek gab, sodaß man gar nicht darauf angewiesen war, seine eigenen Bücher mitzubringen. Nach nur kurzem Herumkramen hatte sie den ersten Band gefunden, schritt zurück und überreichte ihn Emma. Während diese das Umschlagbild und den Rückentext betrachtete, sammelte Fantasma endlich den Mut, eine Frage zu stellen, die ihr schon seit dem vorigen Tag nicht mehr aus dem Kopf gegangen war.

»Kann ich eigentlich auch mal deine eigene Geschichte lesen?«

Unschlüssig sah Emma auf. »Sie... sie ist noch nicht fertig...«

»Ja, ich weiß, aber so weit, wie du schon bist...«

Emma zögerte noch einen Moment. Das wäre das erste Mal, daß jemand anderes eine ihrer Geschichten lesen würde. »Naja... okay, wieso nicht?«, sagte sie schließlich. Vielleicht hatte sie ja noch ein wenig Zeit, ihr Manuskript noch kurz zu bearbeiten und wenigstens die blödesten Fehler auszubessern.

»Cool, danke«, sagte Fantasma, bevor sie sich zu ihrer Mitbewohnerin umdrehte. »Hey, Isabelle, ich geh noch mal mit rüber zu Emma, okay?«, rief sie ihr über die Schulter hinweg zu.

»Klar, bis dann«, sagte Isabelle, mit noch immer über ihre Papiere gebeugtem Kopf, nur ihre Hand hob sich zu einem kurzen Winken.

Noch ehe Emma sich hätte wehren können, wurde sie von Fantasma durch die Tür hinaus auf den Flur geschoben. Nun gut, dann blieb ihr also offensichtlich keine Zeit mehr.

~+~​

Mit einem Klacken sprang das Schloß auf und Maria und Emilia betraten das verlassen daliegende Zimmer. Wie von Frau Vitrial angekündigt unterschied es sich kaum von Emilias eigenem. Die Einrichtung war dieselbe, ebenfalls der rote Teppich und die orangefarbenen Vorhänge an dem breiten Fenster. Ihre Schultasche hielt sie mit beiden Händen, sodaß sie fast wie ein Schutzschild vor ihrem Unterleib hing, während sie sich umsah. Maria wirkte nicht weniger angespannt als sie selbst, wies aber dennoch mit einer lockeren Handbewegung auf das Bett zu ihrer Rechten.

»Setz dich ruhig schon mal, es dauert ein bißchen, bis ich die Musik angemacht habe.« Während sie zu dem Schreibtisch hinüberging, wo sie ihre Tasche fallenließ, nahm Emilia das Angebot an. Erst als sie an der Bettkante saß, stellte sie ihre eigene Tasche ab, dann strich sie sorgfältig ihr Kleid über den zusammengepreßten Knien glatt, obwohl es mehr als lang genug war, um sie zu verdecken. Dabei streifte ihr Blick das gegenüberliegende Bett und ihr fiel auf, daß es gar nicht bezogen war. Nicht einmal ein Laken bedeckte die nackte Matratze.

»Wohnst du allein?«

Maria hatte sich inzwischen auf den Drehstuhl vor dem Schreibtisch gesetzt und ihren Laptop eingeschaltet. Obwohl er noch nicht hochgefahren war, wandte sie sich nicht von ihm ab. »Ja«, erwiderte sie, als ob das nichts besonderes wäre.

»Ich dachte, hier gibt es keine Einzelzimmer?«

»Gibt es auch nicht.« Maria zuckte mit den Schultern. »Ich nehme an, bei einer ungeraden Anzahl von Schülerinnen muß wohl eine alleine wohnen, oder?«

Emilia nickte stumm, obwohl Maria das gar nicht sehen konnte. Dieser Logik konnte sie nicht widersprechen. Stattdessen sah sie Maria dabei zu, wie sie auf dem Computer ihren Player aufrief und die Liste der gespeicherten Musik durchsuchte. Da bemerkte sie eine weitere Eigenheit dieses Zimmers. Die Steckdose unmittelbar über dem Nachttisch wurde von einem milchig schimmernden Stück Plastik verdeckt. Emilia stutzte.

»Ist das... ein Nachtlicht?«

Unweigerlich wirbelte Maria herum, einen erschrockenen Ausdruck im Gesicht. »Das ist... äh, nützlich, wenn man mal nachts aufwacht und aufs Klo muß. Ich bin jetzt auch so weit«, fügte sie dann schnell hinzu, »ich mach einfach mal mein Lieblingslied an, ja?«

»Perfekt«, stimmte Emilia zu. Schließlich wollte sie erfahren, was Maria mit der Beschreibung ihrer Gefühle beim Hören dieser Musik meinte, und dazu eignete sich sich ihr Lieblingslied mit Sicherheit am besten. Als Maria langsam aufstand und sich zögernd neben sie auf das Bett setzte, etrönten die ersten Klänge einer melancholischen Klaviermelodie. Emilia war vom ersten Ton an gefesselt. Das Stück war ihren eigenen Lieblingsliedern nicht unähnlich. Es war langsam, tief, dunkel und von einer unterschwelligen aber herzzerreissenden Traurigkeit erfüllt. Reglos saßen sie beide an der Bettkante, aufmerksam der Musik lauschend.

Als sie mit einem letzten, langanhaltenden, tiefen Ton verklang, erwachte Emilia wie aus einem Traum. Sie stellte fest, daß sie einen Schweißausbruch bekam und fragte sich, ob das wohl dem Lied geschuldet war, oder der Nähe zu dem hinreissenden Mädchen neben sich. Erst jetzt bemerkte sie, wie nah Maria sich zu ihr gesetzt hatte - allerdings waren die Betten im Internat auch nicht besonders groß. Wie sie selbst hatte auch sie die Hände in ihrem Schoß gefaltet, fast so als wüßte sie nicht, was sie mit ihnen machen sollte. Während Emilia sie aus den Augenwinkeln betrachtete, schien sie ebenfalls endlich zu bemerken, daß das Lied vorbei war und sah auf. Als ihre Blicke sich trafen, lächelten sie sich verlegen zu.

»War schön«, brach Emilia das Schweigen.

»Ja«, seufzte Maria. Äh... möchtest du noch eins hören?«

»Klar.« Also hörten sie noch ein paar von Marias Lieblingssongs, unsicher nebeneinander auf dem Bett sitzend, den Blick zu Boden gerichtet.

»Und, äh... du hörst also Nick Cave, ja?«, fragte Maria, als ein weiteres Lied zuende gegangen war.

»Oh, du kennst ihn?«

»Äh, nein, ehrlich gesagt nicht.«

»Ach so.« Wenn das so war, war Emilia überrascht, daß Maria den Namen überhaupt noch wußte, aber er war ja auch leicht zu merken. »Naja, eigentlich heißt die Band Nick Cave and the Bad Seeds, aber ich kürze das immer gerne ein bißchen ab.«

»Hm-hm«, nickte Maria, »und was spielen die so?«

»Hm, das ist nicht so leicht zu erklären... aber eigentlich klingen sie ein bißchen so wie Mogwai.«

»Ja?«, fragte Maria interessiert. Die gehörte zu den Bands, die sie durch Lilly kennengelernt hatte. Vorher hatte sie sich nie viele Gedanken über Musik gemacht, sondern einfach das gehört, was eben gerade im Radio lief, doch seit sie sich allmählich angefreundet hatten, hatte sie auch immer wieder einige Lieder bei ihr gehört, die ihr überraschenderweise gefielen. Lilly hatte ihr noch eine ganze Menge weiterer Bands empfohlen, von denen die meisten ihr aber zu viel Krach machten. Offensichtlich unterschied sich Lillys Musikgeschmack doch deutlich von ihrem. Nur ein paar hatten diesen zärtlich-melancholischen Klang, den sie inzwischen so sehr liebte.

»Naja, mehr oder weniger«, relativierte Emilia ihre Aussage, »auf jeden Fall haben sie auch diese gewisse... Traurigkeit, die sich durch alle ihre Songs zieht. Weißt du... irgendwie finde ich das immer besonders schön. Manchmal glaube ich fast, daß wahre Schönheit nur in Trauer und Schmerz zu finden ist.«

Maria nickte zustimmend. Sie verstand genau, was Emilia meinte. Nicht, daß sie keine fröhlichen Songs oder Komödien gemocht hätte, aber sie konnten einen eben nicht so zu Tränen rühren wie ein trauriges Lied oder eine Tragödie. In ihnen lag einfach eine besondere Form der Schönheit, die alles andere überstrahlte.

Emilia hingegen war es im Nachhinein peinlich, daß sie so tief in ihre Seele hatte blicken lassen, und etwas von sich gegeben hatte, was wahrscheinlich völliger Unsinn war. »Ähm, naja, soll ich dir auch mal einen Song von ihnen vorspielen?«, versuchte sie deshalb schnell davon abzulenken.

»Gerne. Soll ich einen bestimmten im Netz suchen?«

»NIcht nötig.« Emilia beugte sich vor, öffnete ihre am Boden stehende Schultasche und holte ihr Handy hervor.

»Oh, du hast alles dabei?«

»Klar, so ein Schultag ist lang.«

~+~​

Mit angewinkelten Beinen saß Fantasma auf dem Boden, unmittelbar neben Emma, gegen deren Bett sie beide lehnten. Auf den Knien hatte sie noch immer den Notizblock mit Emmas Geschichte ruhen, die sie bis vor kurzem noch gelesen hatte. Sie hatte erst etwa die Hälfte geschafft - anders als Chandler schien Emma einen ziemlich ausufernden Stil zu haben - aber so weit sie gekommen war, war sie begeistert, was sie ihr auch schon mehrfach hatte versichern müssen. Die meiste Zeit über wirkte Emma so stark, doch in manchen Angelegenheiten, wie zum Beispiel ihrer Geschichte, war sie offenbar sehr verletzlich. Nachdem sie eine Weile Stil und Handlung des Manuskripts diskutiert hatten, saßen sie inzwischen nur noch eng beinander und genossen einfach schweigend die Anwesenheit des jeweils anderen.

»Warum genau hast du eigentlich mit dem Schreiben angefangen?«, fragte Fantasma letztendlich.

Darüber hatte Emma noch nie wirklich nachgedacht. Sie hatte einfach schon immer am liebsten gelesen und so erschien es ihr der beste Weg zu sein, sich selbst auszudrücken; ihre geheimsten Gedanken über den Zustand der Welt und wie sie ihrer Meinung nach beschaffen sein sollte, eingebettet in Geschichten über Liebe, Gier und Tod. »Naja, ich weiß nicht so genau... das hat sich einfach so ergeben, weil ich es eben gerne tue, nehme ich an. Außerdem... das klingt jetzt vielleicht blöd, aber es ist auch eine Art... Ventil, über diese ganze Ungerechtigkeit und Unterdrückung zu schreiben, eben über alles, was schief läuft mit den Leuten...«

»Deshalb ist Kim auch so ehrlich und mitfühlend, oder? Gerechtigkeit ist ihr ja jedenfalls sehr wichtig.«

»Genau«, sagte Emma, ihre Schuhe betrachtend. »Keine Ahnung, wieso, aber irgendwie mag ich es, wenn Bücher etwas vermitteln wollen... nicht unbedingt eine Moral, eher ein bestimmtes Gefühl oder eine Einstellung, weißt du?« Sie seufzte leise. Sie befürchtete, sich sehr ungenau ausgedrückt zu haben, und es war ihr auch ziemlich unangenehm, Fantasma von ihren tiefsten Gefühlen zu erzählen. »Deshalb mache ich das eben auch so. Ich hab da ja wenig Hoffnung, aber vielleicht kann man die Welt so eines Tages zu einem besseren Ort machen.«

Fantasma wollte schon etwas erwidern, doch bevor sie dazu kam, öffnete sich die Tür und Emilia trat ein.

»Hey, Freaks«, begrüßte sie die beiden Mädchen, die ganz verklärt zu ihr aufsahen, als hätte sie sie bei einem philosophischen Diskurs unterbrochen oder bei einer Liebeserklärung. Sie ließ sich ihnen gegenüber auf den Boden fallen, an ihr eigenes Bett gelehnt, ihre Schultasche warf sie achtlos neben sich. Obwohl die beiden ihr Geheimnis teilten und sie keine Angst mehr zu haben brauchte, sich vor ihnen zu verraten, zupfte sie auch hier ihr Kleid zurecht. Es war einfach eine Angewohnheit, die ihr in Fleisch und Blut übergegangen war.

Allein des Effekts wegen sah Emma auf ihr Handgelenk, in Wahrheit trug sie gar keine Uhr. »Du warst ja ganz schön lange bei Maria«, sagte sie beiläufig, »konnte sie dir denn was neues beibringen?«

»Wir haben nur geredet, okay?«

»Und was hat dann so lange gedauert? Hat sie nicht einfach nur gesagt, daß du abhauen sollst?«

»Sie ist echt nett, wenn man sie erst mal näher kennengelernt hat«, sagte Emilia, noch immer selbst von dieser Tatsache überrascht. »Es hat ein bißchen länger gedauert, weil wir dann noch zusammen essen waren.« Das war wirklich schön gewesen. Sie hatte sich gefreut, sich endlich einmal mit jemandem austauschen zu können, nicht nur was Musik betraf, sondern auch auf einer persönlicheren Ebene. Selbst nachdem sie schon lange aufgegessen hatten, waren sie noch sitzengeblieben und hatten sich über alles mögliche unterhalten.

»Na gut, stimmt ja, sie ist Leute wie dich ja schon gewohnt.«

»Was meinst du denn bitteschön mit ›Leute wie ich‹?«

»Naja, so wie diese Lilly aus unserer Klasse. Gruftis eben.«

»Aber tragen die nicht sonst immer nur schwarz?«, warf Fantasma ein. Im Gegensatz dazu mußte Emilia ihren ganzen Kleiderschrank nur voller einfarbig weißer Kleider haben. Zumindest hatte Fantasma sie noch nie anders angezogen gesehen, obwohl sie jeden Tag ein anderes trug.

»Schwarz steht mir nicht«, meinte Emilia. Kleider mußte sie ja tragen, in Hosen bestand zu sehr die Gefahr, daß sich ihr Schwanz abzeichnete. Weiß hatte sie dabei schon immer bevorzugt, sie mochte einfach dieses Aussehen, aber vor allem fand sie, daß ihr sonst nichts stand. Wenn man so blaß war wie sie, konnte man schon noch einige kräftige Farben oder schwarz anziehen, hatte man aber auch noch so farbloses Haar wie sie, fiel diese Möglichkeit weg.

Durch diese Vorliebe hatte sie auch schon einige unschöne Erfahrungen machen müssen. Eines Tages, als sie ihr früheres Klassenzimmer betreten hatte, waren schon alle ihre Mitschüler dagewesen und hatten auf den Stühlen stehend Wagners Hochzeitsmarsch gesummt. Das alleine hatte ihr schon einen tiefen Stich ins Herz versetzt, doch das Schlimmste war, daß sogar die einzige Person, die sie als ihre Freundin angesehen hatte, lachend mitgemacht hatte. Das war nicht der erste Verrat, den eine vermeintliche Freundin an ihr begangen hatte, aber der schmerzhafteste.

Danach hatte sie sich unendlich einsam gefühlt, bis sie die Gothic-Clique an ihrer Schule kennengelernt hatte. Die Art, wie sie ihren Status als Außenseiter geradezu zelebrierten, hatte Emilia sofort für sie eingenommen. Eine Zeitlang hatte sie versucht, sich mit ihnen anzufreunden, doch nur allzu bald hatte sie feststellen müssen, daß sie auch nicht anders als andere Menschen waren. Die Musik, die Emilia so sehr liebte, war ihnen nicht finster genug, und daß sie sich oft in hellen Farben kleidete, gefiel ihnen erst recht nicht. Man hatte sie also vor die Wahl gestellt, sich ihnen entweder anzupassen oder Leine zu ziehen, und Anpassung schien nicht ihre Stärke zu sein. Sie hatte noch nie gerne im Mittelpunkt gestanden, und je mehr Menschen um sie herum waren, desto nervöser wurde sie, aber seitdem hatte sie die Gesellschaft anderer nahezu komplett gemieden. Sie hatte angefangen, ausschließlich weiß zu tragen, um der Gothic-Clique möglichst noch mehr auf die Nerven zu gehen und war auch anderen immer ablehnender gegenübergetreten. Sie wollte einfach nur so wenig wie möglich mit ihnen zu tun haben.

»Und ein Grufti bin ich auch nicht«, fügte sie letztendlich entschieden hinzu.

»Nicht?«, fragte Emma. »Und was ist mit diesem Wort, daß du immer sagst... ähm, ›giftig‹?«

»Ich glaube, es heißt ›grottig‹«, versuchte Fantasma zu helfen.

»Gruftig«, zischte Emilia. »Und das hat nichts zu bedeuten. Da, wo ich herkomme, sagt man das eben so.«

»Da, wo ich herkomme, nicht«, sagte Emma.

Beschwichtigend hob Fantasma die Hände. »Na, ist doch auch egal. Jetzt ist sie so oder so kein Grufti mehr, sondern ein Freak. Und da, wo ich herkomme, sagt man übrigens ›cool‹... äh, falls ›gruftig‹ was gutes ist. Also, können wir dann jetzt mit unserem Clubtreffen anfangen?« Fragend sah sie die anderen an. Als die nickten, sagte sie: »Also, was steht denn auf der Tagesordnung?«

»Hä?«, fragte Emilia.

»Naja, ich meine, hat von euch vielleicht etwas, worüber er sprechen möchte? Erlebnisse, wie ihr als Freak behandelt wurdet, oder vielleicht Vorschläge für den Club? Wir haben uns ja gerade erst gegründet, da können wir uns noch überlegen, wie unsere Clubtreffen so ablaufen sollen.«

Zögernd meldete Emma sich, als wären sie noch immer im Unterricht. »Naja, du hast gesagt, daß wir mit dem Club die Lebensumstände für uns Freaks verbessern wollen, nicht wahr? Wie genau sollen wir das denn machen?«

»Gute Frage!«, rief Fantasma. »Aber um ehrlich zu sein, weiß ich das auch noch nicht so genau. Aber dazu haben wir ja den Club! Hier können wir uns alle zusammen etwas überlegen. Also, hat jemand eine Idee?«

Eine Weile dachte jede von ihnen angestrengt nach, sogar Emilia runzelte gedankenvoll die Stirn. Schließlich war es Fantasma selbst, der etwas einfiel.

»Naja, also ich hab da vielleicht was. Als du weg warst«, wandte sie sich an Emilia, »hab ich ein bißchen in Emmas Roman lesen dürfen. Da hat sie mir erzählt, daß sie auch hofft, mit diesem Buch die Welt ein bißchen besser zu machen, stimmt doch, oder?«

Emma schlug errötend die Augen nieder, nickte aber andeutungsweise.

»Sowas könnten wir doch auch machen«, schlug Fantasma vor. »Wir schreiben zusammen eine Geschichte und verteilen sie an der Schule, dann können wir erst mal sehen, wie’s läuft. Ich glaube, der beste Weg, um die Leute zum Umdenken zu bewegen, ist ihnen zu zeigen, wie sich die Menschen fühlen, die sie so behandeln. Also schreiben wir am besten über jemanden, der von den anderen ausgegrenzt wird.«

Emma sah sie mit leuchtenden Augen an. Sie bewunderte ihr analytisches Gespür hinsichtlich Literatur und fühlte, wie sich das Verlangen, ihr endlich ihre Liebe zu gestehen, wuchs.

Emilia hingegen schnaubte nur abfällig auf. »Also bitte, seit den letzten... sagen wir 50 Jahren erzählt jedes Buch und jeder Film den Leuten, daß sie toleranter sein sollen, aber trotzdem haben sie noch immer Angst vor dem Unbekannten, was letztendlich dazu führt, daß sie Krieg untereinander führen, nur weil sie ein wenig anders sind, eine andere Hautfarbe oder eine andere Religion haben. Da kann ein Buch mehr auch nichts ausrichten. Die Welt wird sich niemals ändern.« Emilia wußte auch, woran das lag: Innerlich waren die Menschen noch immer dieselben Tiere, die sie in grauer Vorzeit gewesen waren, reduziert auf Instinkte und den Trieb, um jeden Preis zu überleben. Jahrtausende der Evolution waren vorrübergegangen, doch geändert hatte sich nicht viel. »Das liegt einfach in der Natur des Menschen«, setzte sie schließlich mit tiefer Traurigkeit in der Stimme hinzu.

Insgeheim befürchtete Emma, daß Emilia sogar Recht haben könnte, trotzdem verspürte sie das dringende Bedürfnis, Fantasmas Vorschlag zu verteidigen. »Ich finde die Idee gut. Veränderungen in der Gesellschaft passieren doch nicht von heute auf morgen. Und wenn man bedenkt, wie die Welt vor 50 Jahren ausgesehen hat, finde ich, wir haben schon einen deutlichen Fortschritt gemacht. Wenn wir es schaffen noch mal 50 Jahre mit Büchern und Filmen dieser Botschaft zu füllen, vielleicht können wir der ganzen Ungerechtigkeit dann ein Ende setzen.«

»Hast du denn eine bessere Idee, Mia?«, fragte Fantasma.

»Nein«, gab sie zu, jedoch nicht, daß es ihrer Meinung nach auch gar keine gab. Der animalische Einfluß, der auf ihrer aller Existenz lastete, würde sich nicht legen, nicht in fünfzig Jahren und auch nicht in fünfzigtausend.

»Na also«, sagte Fantasma, »dann können wir das doch erst mal versuchen und bis zu unserem nächsten Clubtreffen kann sich ja jeder weitere Vorschläge ausdenken, okay?« Sie wartete einen Moment, bevor sie weitersprach, wobei sie Emilia scharf im Blick behielt. »Gut, dann hätten wir das ja geklärt.«

»Ist das Clubtreffen dann jetzt vorbei?«, fragte Emilia.

»Ähm, ich dachte, wir könnten unseren Club doch auch noch für, äh... gemeinschaftliche Freizeitaktivitäten nutzen, oder?« Sie lächelte anzüglich, damit auch wirklich jeder der Anwesenden verstand, was sie meinte, dann erhob sie sich langsam. »Aber vorher müßte ich mir noch mal kurz die Nase pudern gehen. Äh... möchtest du vielleicht mitkommen, Mia?«

»Wieso? Soll ich dir etwa ein paar Erinnerungsfotos schießen?«

»Äh, nein«, seufzte Fantasma. Dafür, daß Emilia anscheinend für den Weltmeistertitel im Sarkasmus trainierte, war sie erstaunlich schlecht darin, einen Wink mit dem Zaunpfahl zu verstehen. Fantasma wäre gerne kurz mit ihr alleine gewesen, um darüber zu sprechen, wie sie jetzt zueinander standen - und auch, was sie von Emma hielt. Ein Gang zur Toilette war für Gespräche dieser Art wahrscheinlich nicht wirklich der geeignetste Zeitpunkt, aber es war für Fantasma auch schwer, Emilia alleine anzutreffen. Ob im Unterricht, in der Pause oder wenn sie in ihren Zimmern waren, fast immer war Emma bei ihnen. So sehr sie das auch freute, sie konnte in ihrem Beisein ja schlecht über ihre sich für sie entwickelnden Gefühle sprechen. »Ich dachte, du mußt vielleicht auch«, sagte sie und machte eindeutige Augenbewegungen zur Tür hin, »du sitzst so unruhig.«

Emilia sah sie verwundert an. Sie war sowas wie Klassenbeste im Stillsitzen. Der einzige Grund, auf dem Stuhl hin und her zu rutschen, wäre für sie gewesen, wenn er unter ihr Feuer gefangen hätte. Sie saß eigentlich immer vorbildlich: aufrecht und reglos, so wie jetzt auch. »Ich war gerade erst«, sagte sie so, als müßte sie sich verteidigen.

»Ich kann mitkommen«, bot Emma an. Sie konnte Fantasmas scheinbares Unbehagen, alleine zu gehen, gut nachvollziehen. Schultoiletten hatten irgendwie immer etwas dezent Unheimliches.

»Danke«, sagte Fantasma ernst. Das war nicht ganz, was sie vorgehabt hatte, aber immer noch besser, als alleine gehen zu müssen, fand sie.

~+~​

Breitbeinig stand Isabelle vor dem hochgeklappten Toilettendeckel und konzentrierte sich. Angestrengt versuchte sie zu pinkeln, bekam aber keinen Tropfen aus sich heraus. Das war nun auch wirklich kein Wunder, sie hatte ein Rohr, mit dem man Steine hätte zerklopfen können. Ihr Penis war so hart wie schon lange nicht mehr. Obwohl er recht dünn war, war er ziemlich lang. Hätte sie ihn herabgebogen, hätte er ihr bis zu den Knien gereicht, doch jetzt stand er aufrecht und rosafarben von ihrer Körpermitte ab; die wie eine Pfeilspitze geformte etwas dunklere Eichel schmiegte sich sanft in ihre Handfläche.

Isabelles Kenntnisse der menschlichen Anatomie waren tadellos. Sie wußte, daß es unmöglich war, mit einem Ständer zu pinkeln, weil bei einer Erektion der Harnleiter von der Blase abgeklemmt wird. Jetzt wußte sie, daß es bei Halbdämoninnen genauso war. Schön, das war ein Punkt weniger, den es zu erforschen galt, allerdings half ihr das bei ihrem derzeitigen Problem kein Stück weiter. Einen Seufzer unterdrückend schloß sie die Augen und bemühte sich, alle Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen, ganz besonders daran, daß sie hier in der Kabine einer Schultoilette stand. Diese Vorstellung machte sie immer nervös, vor allem durfte sie nicht daran denken, daß vielleicht noch andere Mädchen anwesend waren und hören könnten, wie ihr Strahl in der Schüssel plätscherte. Deshalb versuchte sie bei solchen Gelegenheiten immer so leise wie möglich zu sein, sogar ihre leichtfüßigen Schritte auf dem Fliesenboden sollten unhörbar bleiben.

Aber auch das half ihr in diesem Moment nicht, sich zu entspannen. Wäre sie Zuhause gewesen, hätte sie sich jetzt einfach einen runtergeholt, um ihre ungewollte Latte wieder loszuwerden, doch hier, wo andere Mädchen nur durch dünne Holwände getrennt ihr Geschäft verrichteten, wollte sie das nun wirklich nicht tun. Das Unangenehme war nur, daß sie es auf ihrem Zimmer ebenso wenig tun konnte, wo jeden Augenblick Fantasma hereinplatzen konnte. Jetzt hatte sie schon seit drei Tagen nicht mehr onaniert, was einen neuen Rekord für sie darstellte. Sonst war sie es gewohnt, täglich zu masturbieren, das war vorher auch nie ein Problem gewesen. Ihre beiden Mütter waren zwar unendlich fürsorglich, ließen ihr aber genug Freiraum; sie konnte ihr Zimmer abschließen, ohne peinliche Fragen beantworten zu müssen, und da sie keine guten Freunde und kein ausgeprägtes Sozialleben besaß, war sie auch noch nie über Nacht weggeblieben.

Mit spitzen Fingern, um sie so wenig wie möglich zu berühren, klappte Isabelle die Klobrille wieder herunter und ließ sich darauf fallen. Daß sie Mikroorganismen für unglaublich faszinierend hielt, bedeutete nicht, daß sie welche an den Händen haben wollte. Die Überlegung, ob sie sich jetzt einen runterholen sollte oder nicht, hatte nicht gerade dazu beigetragen, ihren Ständer wieder abschwellen zu lassen, wie ein Turm ragte er im Sitzen zwischen ihren Beinen hervor. Ihr blieb wohl nichts anderes übrig als hier geduldig zu warten, bis er sich von selbst wieder legte. Laut Wahrscheinlichkeitsrechnung hatte es ja irgendwann einmal passieren müssen, daß sie trotz Latte pinkeln wollte, und laut Murphys Gesetz mußte das natürlich ausgerechnet dann sein, wenn sie als einzige Halbdämonin auf einem Mädcheninternat war.

Um sich von ihrem steif emporragenden Problem abzulenken, blickte sie sich in der engen Kabine um. Viel zu sehen gab es nicht. Kachelboden, grün-graue Wände, die weder an den Boden noch die Decke reichten, eine Tür in derselben Farbe - das war alles. Erstaunlicherweise waren die Wände frei von Kritzeleien, hier schien zum Glück viel Wert auf Sauberkeit gelegt zu werden. Bei genauerem Hinsehen fiel ihr allerdings ein Loch in der Kabinenabtrennung zu ihrer Linken auf. Es sah nicht wie zufällig entstanden aus, dazu war es zu gleichmäßig und zu exakt, es wirkte viel mehr wie absichtlich hineingebohrt. Einmal darauf aufmerksam geworden, betrachtete sie es genauer. Es befand sich ungefähr in hüfthöhe, war kreisrund und hatte einen Durchmesser von ungefähr acht Zentimetern. Isabelle fragte sich, welchem Zweck es dienen mochte. Hatten es vielleicht zwei Freundinnen gebohrt, um sich gegenseitig bei Tests zu helfen, wenn eine von ihnen ihren Lehrer bequatschen konnte, sie dabei auf die Toilette gehen zu lassen?

Sie konnte ihre Neugier nicht länger zügeln. Fast ohne eigenes Zutun erhob sie sich, ging vor dem Loch in die Hocke und spähte hindurch. Im ersten Moment war sie enttäuscht auf der anderen Seite nur Dunkelheit zu erblicken, es mußte wohl jemand dichtgemacht haben, dann ging ihr jedoch auf, daß sie geradewegs in das Auge einer anderen Person sah. Erschrocken und verlegen zugleich wollte sie sich schon wieder abwenden, aber noch bevor sie das tun konnte, hörte sie eine leise Stimme durch die dünne Trennwand hindurch.

»Du mußt deinen Schwanz durch das Loch stecken«, flüsterte sie.

Isabelles Schreck schlug in Entsetzen um. Woher wußte die Person auf der anderen Seite, daß sie es war, die ihr hier gegenüberhockte, und viel wichtiger natürlich, woher wußte sie, daß sie einen Penis hatte? Krampfhaft versuchte sie ruhig zu bleiben und die Sache logisch zu betrachten. Obwohl die Stimme offensichtlich verstellt war, klang sie doch jung und weiblich. Es war also definitiv ein Mädchen - was an einem Mädcheninternat natürlich auch die wahrscheinlichste Lösung war. Die Stimme kam ihr irgendwie bekannt vor, doch konnte sie sie nicht einordnen. Als sie zu sprechen begonnen hatte, war Isabelle unwillkürlich zurückgezuckt, sodaß jetzt mehr Licht durch das Loch fiel und sie das Mädchen ansatzweise sehen konnte. Ihre Augen waren tiefblau, die Haut hell und makellos, mehr war nicht zu erkennen.

Erst jetzt bemerkte Isabelle, daß das unbekannte Mädchen nicht nur auf ihr bei dem weiblichen Teil der Bevölkerung extrem seltenes Körperteil hingewiesen hatte, sondern auch eine Aufforderung von sich gegeben hatte. »W-wieso?«, schaffte sie es hervorzubringen, allerdings nicht ohne zu stottern.

»Das wirst du ja dann sehen«, freute sich die Stimme. Isabelle brauchte das dazugehörige Gesicht gar nicht erst zu sehen, das schadenfrohe Grinsen war auch so deutlich herauszuhören. So unwohl ihr bei dem Gedanken auch war, sie hatte keine andere Wahl als zu gehorchen. Schreckliche Bilder von dem, was das Mädchen ihr antun konnte, zogen durch ihren Kopf - Fotos machen, mit einem wasserfesten Stift obszöne Botschaften auf ihrem Penis hinterlassen, sie dort festhalten, bis jemand kam und die mit heruntergelassener Hose fand - aber sie wollte um jeden Preis verhindern, daß irgendjemand von ihrem Geheimnis erfuhr. Sie war in ihrem Leben schon viel zu oft ausgelacht worden, das wollte sie nicht noch einmal über sich ergehen lassen. Das mysteriöse Mädchen hatte sie in der Hand. Wenn sie nicht tat, was sie von ihr verlangte, konnte sie das, was Isabelle bisher so sorgfältig verborgen gehalten hatte, jederzeit öffentlich machen.

Auch wenn es ihr nicht behagte, erhob Isabelle sich zögernd. Ihre Hose war noch immer geöffnet, der Penis enthüllt, sie brauchte ihn nur noch durch das Loch zu schieben. Als sie das vorsichtig getan hatte, ständig bereit, ihn sofort wieder zurückzuziehen, hörte sie ein überraschtes Keuchen von der anderen Seite. Wer auch immer dort war, und wie sie auch von Isabelles Schwanz erfahren haben mochte, offensichtlich war ihr nicht bewußt gewesen, wie andersartig er war. Isabelle konnte nicht anders, unweigerlich errötete sie. Es war schon peinlich genug als Mädchen überhaupt einen Penis zu haben, aber dann auch noch einen, der so weit außerhalb der Norm lag, sprengte ihr ohnehin nicht allzu sehr ausgeprägtes Selbstbewußtsein.

Doch das fremde Mädchen schien ihren anfänglichen Schrecken schnell überwunden zu haben. »Oh«, sagte sie schlicht, »irgendwie süß.«

Isabelle mußte sich verhört haben. Ihr selbst zumindest wäre diese Bezeichnung für ihr Ding wohl als letztes eingefallen, deviant, abstrus oder bedrohlich wirkend hielt sie für viel treffendere Adjektive. Diese Gedanken hielten sich jedoch nur unauffällig in ihrem Hinterkopf, während sie vordergründig damit beschäftigt war, sich auszumalen, was das rätselhafte Mädchen jetzt mit ihr vorhatte. Sie spürte ihren aufgerichteten Schwanz hilflos auf und ab zucken, als er auf der anderen Seite den Blicken und Taten einer völlig Fremden ausgeliefert war. Auch Isabelle selbst versteifte sich angstvoll in Erwartung dessen, was sie nun tun würde. Insgeheim rechnete sie mit vielem, Spott, einer zupackenden Hand, vielleicht sogar Schmerz, aber nicht damit, was jetzt geschah.

Auf einmal fühlte sie, wie sich weiche Lippen über ihren erregten Penis schoben. Isabelle konnte ein fassungsloses Aufkeuchen nicht unterdrücken. Selbstverständlich war ihr diese Empfindung völlig neu, trotzdem war es für sie offensichtlich. Eindeutig hatte das andere Mädchen gerade die Spitze ihres Schwanzes in den Mund genommen. Sie spürte die Lippen, die sich dicht hinter ihre merkwürdig geformte Eichel gelegt hatten, die Hitze und die Feuchtigkeit des an ihr saugenden Mundes und ganz besonders die Zunge, die sanft über die Unterseite ihres Ständers strich. Für Isabelle war es nicht nur das erste Mal, daß ihr jemand einen blies, sondern ihre erste sexuelle Erfahrung überhaupt - zumindest die sie mit jemand anderem als sich selbst teilte. Aber wie hätte es dazu auch kommen sollen? Am liebsten war es ihr, Zuhause zu bleiben und ihre Forschungen voranzutreiben oder in Büchern zu lesen, die sie wissen ließen, was andere herausgefunden hatten. Bisher hatte sie noch nicht einmal jemanden geküßt, und jetzt stand sie hier auf wackligen Beinen auf einer Schultoilette, wo ein unerkannt bleiben wollendes Mädchen es ihr mit dem Mund machte.

Warum tat sie das überhaupt? Isabelle konnte es nicht verstehen. Immerhin kannte sie hier kaum jemanden, sie mußte für das Mädchen auf der anderen Seite doch eine fast vollkommen Unbekannte sein. Nicht nur, daß sie diese Umgebung für einen ziemlich seltsamen Ort für erste Annährungsversuche hielt, sie konnte sich auch nicht vorstellen, daß irgendjemand tatsächlich Sex mit ihr haben wollte, schließlich wußte sie, wie abartig ihr Penis war. Ihre Studien betrafen in vielerlei Hinsicht sie selbst. Seitdem sie wußte, daß sie anders war als andere Menschen, hatte sie versucht, in Erfahrung zu bringen, wieso das so war und vor allem inwiefern. Rein äußerlich betrachtet war es natürlich der Umstand, daß sie einen Schwanz besaß, der am meisten ihre Herkunft verriet, deshalb hatte sie sich zuerst mit ihm beschäftigt, was zu eine Zeit exzessiver Masturbation im Namen der Wissenschaft zur Folge hatte.

Nachdem sie also die ihr am naheliegendsten erscheinenden Experimente durchgeführt hatte, in denen sie herausgefunden hatte, wie oft an einem Tag sie kommen konnte, wie weit und wie hoch ihr Sperma dabei spritzte und wie es schmeckte, war sie dazu übergegangen, sich sein Erscheinungsbild genauer anzusehen. Dabei hatte sie entdeckt, daß er sich beträchtlich von dem eines Menschen unterschied - das Internet war ihr in dieser Hinsicht eine große Hilfe gewesen. Jedenfalls war ihr Penis deutlich dünner als der Durchschnitt, dafür aber um einiges länger. Am ungewöhnlichsten jedoch waren wohl seine grell-rosa Farbe, die erstaunlich viel Ähnlichkeit mit der ihres Kitzlers aufwies, und die Form ihrer Eichel, die an das Ende eines Teufelsschwanzes auf mittelalterlichen Darstellungen erinnerte. Vom Mittelpunkt des Schaftes ausgehend wölbte sich ihr Rand an beiden Seiten weit hinaus, bis sie sich vorne zu einer spitzen Ausbuchtung trafen.

Isabelle konnte einfach nicht fassen, daß dieses Mädchen einen so widernatürlichen Penis leckte. Dennoch tat sie genau das mit einer Hingabe, die sie trotz des Ortes, an dem sie sich befanden, lustvoll erschaudern ließ. Den Kopf leicht vor und zurück bewegend lutschte sie an der monströsen Schwanzspitze, sodaß ihre fest geschlossenen Lippen immer wieder sanft über den weit überstehenden Rand streiften, während sie sie gleichzeitig mit der Zunge umspielte. Plötzlich fiel Isabelle wieder der überraschte Laut ein, den das Mädchen gemacht hatte, als sie das seltsame Gemächt zum ersten Mal gesehen hatte. Wahrscheinlich ahnte sie gar nicht, daß Isabelle in Wirklichkeit eine Halbdämonin war, sondern hatte einfach nur irgendwie ihren Penis bemerkt, was erstaunlich war, denn im schlaffen Zustand schien er sich weitestgehend in ihren Körper zurückzuziehen, bis nur noch die zusammengeschrumpfte Eichel wie ein kleiner Pfeil oberhalb ihrer Scheide herausragte.

Doch selbst wenn das Mädchen sie nur für einen Hermaphroditen hielt, oder sogar für einen verkleideten Jungen, erklärte das noch lange nicht, wieso sie ihr jetzt einen blies. Vielleicht hatte sie auch nur einmal einen echten Schwanz sehen wollen und hatte sich ganz spontan dazu entschieden, aus Geilheit und Neugier heraus. Allerdings stellte sich dann die Frage, wieso es sich so großartig anfühlte. Isabelle selbst hatte noch nie einen anderen Penis als ihren eigenen vor sich gehabt. Wenn sie jetzt ohne Vorwarnung jemanden oral befriedigen sollte, hätte sie nicht so genau gewußt, was sie tun sollte. Sie hätte das Teil unbeholfen in den Mund genommen und versuchsweise daran geleckt, das unbekannte Mädchen schien jedoch genau zu wissen, was sie zu tun hatte, nicht einmal seine völlige Fremdartigkeit schien sie lange abzuhalten. Ihre Zunge strich wie selbstverständlich an der glatten Haut umher, während sie mit dem Kopfnicken zärtlich den empfindlichen Eichelrand stimulierte.

So sehr Isabelle diese Fragen auch im Kopf herumspukten, im Moment konnte sie sich nicht auf sie konzentrieren. Die berauschenden Gefühle, die sich in ihrem Innern aufgetürmt hatten, drohten sie allmählich zu überwältigen. Sie hatte es die ganze Zeit über zu vermeiden versucht, doch als ihr Stand auf den Beinen immer unsicherer wurde, blieb ihr nichts anderes übrig, als sich mit den Händen an der Toilettenwand abzustützen. Fast zusammenbrechend lehnte sie sich dagegen, sodaß ihr Schwanz weiter durch das Loch darin geschoben wurde. Auf diese Weise glitt er noch tiefer in den Mund des Mädchens, was sie jedoch gar nicht zu stören schien. Stillschweigend, von einem kurzen erstickten Laut abgesehen, nahm sie es hin, ließ die pfeilartige Spitze sich in ihr Inneres drängen, während sie ihre Zunge nun dazu benutzte, um die Unterseite des Schaftes zu lecken. Mühevoll rang Isabelle ein Stöhnen nieder, bevor sie eine Hand wieder von der Abtrennung löste. Erst schob sie ihre Brille zurück, die verrutscht war, als sie sich heftig angelehnt hatte, dann begann sie sich über die Brust zu streicheln. Die ganze Hand flach auf sich gepreßt ließ sie sie fest in kreisenden Bewegungen über ihr Top gleiten, strich mit der Fingerkuppe über die Nippel und befühlte die Weichheit ihrer eigenen kaum vorhandenen Brüste.

In diesem Moment bereute sie zutiefst, daß sie nichts davon sehen konnte, es spielte sich nun einmal hinter der Wand ab, die ihr den Blick verwehrte. Nur zu gerne hätte sie beobachtet, wie ihr Schwanz im Mund des Mädchens ein und aus fuhr, wie sie mit ausgehöhlten Wangen an ihm saugte und leckte. Ob sie dabei wohl die Augen geschlossen hatte, oder betrachtete sie selbst, was Isabelle sich nur vorstellen konnte? Fast noch lieber hätte sie auch erfahren, wie sie wohl aussah, welche Haarfarbe sie hatte, ob sie vielleicht genau so einen herrlich runden Hintern hatte wie Emma, oder ob sie so auffallend zierlich war wie Emilia. Das alles hatte sie bei ihrem kurzen Blick durch das Loch ja leider nicht feststellen können. Ob es sogar eine von ihnen war, die dort drüben hockte und ihr einen blies? Nein, das konnte nicht sein, keine von den beiden hatte so strahlend blaue Augen wie dieses Mädchen hier. Wer konnte es dann sein? Die einzigen, bei denen sie bisher solche Augen bemerkt hatte, waren die Zwillinge. Ob sie es nun waren, oder nicht, daß das Mädchen hübsch war, stand für Isabelle jedenfalls außer Frage, so viel war sie sich sicher erkannt zu haben. Trotzdem stellte sie sich jetzt mit entrücktem Grinsen vor, wie es eine von den Zwillingen war, die nun so begierig an ihrem unmenschlich wirkenden Ding lutschte.

Auch wenn sie es leider nicht sehen konnte, alleine schon all das zu spüren, die Feuchtigkeit des Speichels auf ihrer Haut, die fest um ihren Penis geschlossenen Lippen, die sanft an ihm entlangstrichen, als das Mädchen mit leichten Kopfbewegungen an ihm saugte, während sie selbst sich verlangend über die Brust strich, brachte sie fast um den Verstand. Sie hatte sich schon immer gefragt, unter welchen Umständen sie wohl ihre ersten sexuellen Erfahrungen machen würde. Das war schließlich nicht leicht, dazu mußte sie nicht nur ein Mädchen finden, das sie ebenfalls liebte, sondern sogar eines, dem es trotz der lesbischen Neigungen, die es dann haben müßte, nichts ausmachte, daß sie einen Schwanz hatte. Daß sie von einem mysteriösen Mädchen auf einer Schultoilette schon beinahe dazu erpreßt wurde, ihren Penis zu zeigen und diese ihr dann auch noch einen blies, hätte sie jedenfalls nie gedacht. Trotzdem war sie von den durch sie hindurchrasenden Empfindungen zutiefst entzückt.

Das Mädchen nahm sie jetzt offenbar so tief wie möglich in sich auf. Das ungestüme Saugen an ihrem Schwanz wurde immer stärker, bis Isabelle fast das Gefühl bekam, ohnmächtg zu werden, während ihre sich aufzublähen scheinende Eichel fest gegen das hintere Ende der Zunge gedrückt wurde. Ihre brodelnde Erregung kannte allmählich keine Grenzen mehr. Irgendwann begann sie sogar ohne es selbst zu bemerken damit, ihre Hüfte fast sehnsuchtsvoll hin und her zu bewegen. Als es endlich doch in ihr lustumnebeltes Hirn vordrang, achtete sie darauf, ihre Stöße möglichst zurückzuhalten, sodaß sie nicht tiefer in den Mund des Mädchens vordrang als diese es wollte, und auch die Kabinenabtrennung nicht mit dem Körper zu berühren. Sich mit einer Hand abstützend, die Hose bis zu den Knien heruntergelassen, stand sie vor dem Loch in der Wand, sich ihm sachte entgegendrängend, während sie genußvoll den Kopf in den Nacken warf und hitzig über ihre flachen Brüste rieb.

Als ihr erlösender Orgasmus immer näher rückte, fühlte Isabelle sich als stünde sie kurz davor, einfach zu platzen. Nie zuvor, wenn sie es sich mit der Hand gemacht hatte, war es ähnlich gewesen, jetzt jedoch dachte sie, es habe sich viel zu viel Sperma in ihrem Unterleib angesammelt, das voller Druck aus ihr hervorzusprudeln drohte, wie bei einem Wasserschlauch, den man abgeklemmt hatte. Isabelle konnte nicht anders. Als es letztendlich so weit war, und ihr Samen sturzbachartig aus der kleinen Öffnung an der Spitze ihrer Eichel schoß, preßte sie sich fest dem Loch in der Wand entgegen.

Wie sie aus ihren Selbstversuchen während der Masturbation wußte, waren bei ihrem langen dünnen Penis die Wellen, in denen sich das Sperma aus ihr ergoß, nicht nur deutlich zu sehen, sondern auch zu spüren. Wie flüssige Kugeln, die sein Äußeres wölbten, wurde es durch ihren Schwanz gepumpt. Ihre Experimente hatten außerdem ergeben, daß sie ungefähr die zwanzigfache Menge eines normalen Menschen abspritzte. Doch obwohl das schleimige Ejakulat den Schaft, an den sich ihre Lippen schmiegten, merklich an und abschwellen lassen mußte, und inzwischen wohl schon ihren gesamten Mund füllte, wandte sich das Mädchen offensichtlich nicht ab. Isabelle fühlte nur, wie ihre leckende Zunge erstarrte, als der Samen in sie floß, dann, als der Strom des Spermas endlich versiegt war, wie sie bedächtig schluckte.

Nachdem das Mädchen ihren Penis, von dessen Spitze noch immer einige letzte Tropfen Samenflüssigkeit fielen, noch eine Zeitlang im Mund behalten hatte und zärtlich an ihm nuckelte, entließ sie ihn schließlich aus sich. Einen Augenblick hing ihr Penis einfach still in der Luft, dann spürte Isabelle wie das Mädchen sanft begann, ihn sauberzulecken. Beherzt strich die Zunge am Schaft entlang, den sie offenbar von allen Flecken befreite, die ihn beschmutzten, und fuhr sogar über das kleine Loch in der Spitze hinweg, wo sie einen letzten Faden Samens auffing. Als auch das vorrüber war, brach Isabelle fast zusammen, so erleichternd war ihr Höhepunkt und die Zuwendungen danach gewesen. Erschöpft ließ sie sich wieder auf den Toilettensitz fallen, und sah zu wie ihr an Umfang verlierender Penis sich langsam zurück in ihren Unterleib schob. Tief durchatmend sammelte sie ihre Gedanken.

»Und was jetzt?«, flüsterte sie in Richtung des Lochs in der Kabinenwand.

»Wieso, ›was jetzt‹? Willst du etwa nochmal?«

»Ähm, äh, nein, nicht unbedingt. Ich dachte nur...« Isabelle verstummte, als ihr auffiel, daß sie nicht wußte, wie sie diesen Satz beenden sollte. Sie hatte keine Ahnung, was sie von der ganzen Sache halten sollte, darum ging es ja. Trotzdem schien das Mädchen von der anderen Seite zu begreifen, worauf sie hinauswollte.

»Keine Sorge«, wisperte sie zurück, »dein Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben. Ich habe nicht vor, dich bloßzustellen, oder so. Ich dachte nur, ich könnte dir vielleicht ein wenig behilflich sein.«

»Oh. Okay.« Isabelle überlegte kurz. »Danke«, fügte sie dann unsicher hinzu. Während das andere Mädchen leise kicherte, meldete sich bei Isabelle ihr anfängliches Bedürfnis zurück, noch dringender als zuvor. Möglichst geräuschlos erhob sie sich, klappte den Toilettensitz wieder hoch und ließ ihm freien Lauf.

~+~​

Als Fantasma und Emma die Schultoilette betraten, kam Isabelle gerade aus einer der Kabinen, während die Spülung rauschte. Im Gehen war ihr Blick auf ihren Schritt gesenkt, wo sie mit beiden Händen die Hose richtete. Dann sah sie auf und direkt in die Gesichter ihrer vor ihr auftauchenden Mitschülerinnen.

»Oh. Äh, hi«, grüßte Isabelle sie.

»Hi«, antworteten die beiden, doch Isabelle hatte sich bereits verlegen abgewandt und setzte ihren Weg zum Waschbecken fort, wo sie sich gründlich die Hände wusch. Fantasma wollte sich schon wieder in Bewegung setzen, doch Emma hielt sie am Arm zurück.

»Moment noch«, sagte sie und sah sich kurz in dem Raum um. Jeweils fünf abgetrennte Kabinen waren auf zwei Wände verteilt, dazu die zwei Waschbecken neben der Tür, über denen ein einzelner langer Spiegel hing. Es war nicht viel los, nur eine der Kabinen schien besetzt zu sein, genau die, aus der Isabelle gerade gekommen war. Emma wartete noch, bis ihre Klassenkameradin durch die Tür hinausgetreten war, dann drängte sie Fantasma in die soeben freigewordene Zelle.

»Was soll denn das?«, beschwerte Fantasma sich.

Emma legte einen Finger auf die Lippen. »Leise«, flüsterte sie, schloß schnell die Tür hinter sich ab und drehte sich wieder um. »Hast du das gesehen?«

»Daß du mich hier reingeschubst hast? Das habe ich mehr gefühlt, würde ich sagen.« Theatralisch rieb Fantasma sich die Schulter, obwohl sie gar nicht wirklich schmerzte.

»Nein, ich meine doch Isabelle!«

»Ach so. Klar hab ich die gesehen.« Ein merkwürdiger Schimmer legte sich über Fantasmas Augen, der sie noch dunkler erstrahlen ließ. »Was ist mit ihr? Stehst du etwa auf sie?«

»Nein, nein«, wehrte Emma ab. Eigentlich fand sie Isabelle schon ziemlich attraktiv, in Anbetracht der Tatsache, daß sie langfristig gesehen den Traum hegte, doch noch mit Fantasma zusammenzukommen, hielt sie es jedoch für keine gute Idee, das ihr gegenüber zuzugeben. »Ich meine die Art, wie sie sich in den Schritt gegriffen hat. Kommt dir das nicht merkwürdig vor?«

»Ähm... nich’ so richtig. Sie kam doch schließlich gerade von der Toilette. Ist das da nicht normal?«

»Ja, bei uns wahrscheinlich schon! Überleg doch mal: Sie hat sich genauso da unten hingegriffen, wie ich wenn ich von der Toilette komme, um zu prüfen, ob... naja, alles richtig sitzt, du weißt schon, ob man nichts sieht. Ich bin da keine Expertin, aber ich glaube... normale Mädchen machen das nicht.«

Nachdenklich rieb Fantasma sich das Kinn. Da war etwas dran. Mädchen hatte da ja nichts so einzupacken wie sie. Plötzlich riß sie die Augen auf. »Du meinst, Isabelle ist eine...« Sie unterbrach sich schnell, als sie merkte, das sie viel zu laut sprach. »Halbdämonin?«, beendete sie dann flüsternd ihren Satz.

»Der Verdacht liegt nahe«, fand Emma. Für einen endgültigen Beweis war das allerdings ausgesprochen dürftig, das war ihr selbst bewußt. Sich die Brille zurechtrückend ging sie in die Hocke und betrachtete die Toilettenschüssel eingehend von allen Seiten.

»Was machst du denn da?«, fragte Fantasma sie als wollte sie nur zur Sicherheit auch noch daran lecken.

»Ich suche nach Spuren«, antwortete Emma ohne ihre Inspektion zu unterbrechen.

»Spuren wovon? Du wirst da drin kaum ein Foto von ihrem Schwanz finden, höchstens einen Infektionsherd.«

»Keine Sorge, ich hab nicht vor, hier irgendwas anzufassen. Ich gucke bloß nach... keine Ahnung, Spritzmuster vom Urin vielleicht?« In Wirklichkeit wußte Emma nicht, wie sie die hätte deuten sollen, aber irgendetwas mußte da doch zu finden sein. »Oder vielleicht sogar Spermaflecken?«

»Na, ich weiß nicht«, sagte Fantasma und sah sich zweifelnd um. »Nicht gerade die perfekte gemütliche Atmosphäre, um sich einen zu schütteln.«

»Irgendwo muß sie es ja machen.« Unglücklicherweise fand sie jedoch weder Spermaflecken noch sonstige Hinweise, die ihre Vermutung bestätigt hätten. Seufzend stand sie wieder auf und warf einen letzten prüfenden Blick auf die Toilettenschüssel. Dann schlug sie sich mit einem Mal unvermittelt mit der flachen Hand vor die Stirn. Manchmal war es tatsächlich so wie in Edgar Allen Poes Geschichte um den ›entwendeten Brief‹. Das Offensichtlichste übersah man einfach. »Sieh nur!«, rief sie aus.

»Ja, ich sehe die Brutstätte der Bakterien. Was ist damit?«

»Der Toilettensitz! Er ist hochgeklappt!«

Jetzt verstand auch Fantasma Emmas Aufregung. Das war natürlich immer noch kein unumstößlicher Beweis, aber eindeutig ein weiteres Indiz.

»Komm«, sagte Emma und ergriff Fantasma wieder am Arm.

»Was? Wohin?«

»Zurück auf dein Zimmer, das Clubtreffen fortsetzen. Wir sollten unbedingt Mia von unserer Entdeckung erzählen!«

»Ja, stimmt natürlich. Gleich, okay?«

»Wieso gleich?«, fragte Emma verwundert.

»Ich, äh... ich muß immer noch pinkeln.«

»Oh«, sagte Emma und trat demonstrativ von der Toilettenschüssel zur Seite. »Ich wollte dir nicht im Weg stehen.«

»Ich, äh, kann aber nicht, wenn mir jemand dabei zusieht.«

»Okay«, seufzte Emma, »ich warte draußen. Beeil dich, ja?« Auf unvermutet staksigen Beinen verließ sie die Kabine, schloß die Tür und lehnte sich dagegen. Erst in diesem Augenblick, als Fantasma sie darauf hingewiesen hatte, fiel ihr auf, wie gerne sie ihr wirklich dabei zugesehen hätte. Mehr noch, sie hätte sogar gerne ihren niedlichen kleinen Schwanz dabei gehalten und vielleicht ein bißchen schlecht gezielt. Errötend überlegte Emma, woher so plötzlich diese Phantasie kam. War das etwas Sexuelles? Eigentlich doch nicht, Erregung spielte dabei doch keine Rolle, sondern war sogar eher hinderlich. Aber was war es dann? Reine Neugier vielleicht? Aber wieso, sie hatte doch schließlich selbst einen Schwanz und sah das bei sich jeden Tag.

Sie seufzte erneut, tiefer diesmal. Die Psyche des Menschen war schon eine komplizierte Sache, und die von Halbdämoninnen offensichtlich auch.
 
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Hoellenspass

Ordenspriester

~4~
Feldstudien

Als Emma und Fantasma zurück in das Zimmer stürmten, drehte Emilia sich gelassen zu ihnen um. Sie saß noch immer wie zuvor mit gekreuzten Beinen auf dem Boden an ihr Bett gelehnt, das weiße Kleid sorgfältig zurechtgezupft, um nicht mehr zu entblößen als unbedingt nötig, ihr Haar wie ein dazu passender Schleier an ihr herabfallend. »Na, habt ihr es zu zweit geschafft, oder seid ihr jetzt wieder hier, um Hilfe zu holen?«, fragte sie ruhig.

Emma bewahrte ihre Besonnenheit. Sie war Emilias Art inzwischen gewohnt. Sorgsam achtete sie darauf, daß die Tür hinter ihr ins Schloß fiel, bevor sie antwortete. »Hat einwandfrei geklappt, danke der Nachfrage. Aber du wirst nicht glauben, was wir dabei entdeckt haben!«

»Daß man nicht gegen den Wind pinkeln sollte? Seid ihr dafür extra nach draußen gegangen?«

»Nein.« Emma legte eine aus dramaturgischer Sicht wichtige, bedeutungsschwangere Pause ein, aber noch bevor sie fortfahren konnte, rief Fantasma dazwischen: »Isabelle ist eine Halbdämonin!«

»Was?!«, entfuhr es Emilia. »Das ist doch verrückt! Es ist doch schon ein unglaublicher Zufall, daß wir drei hier zusammen zur Schule gehen! Langsam wird es doch echt unglaubwürdig. Wie kommt ihr überhaupt darauf? Hat sie euch ihr Ding gezeigt?«

Ungerührt schob Emma ihre Brille hoch. »Nicht so direkt. Ich würde eher sagen, wir konnten es aus den Ereignissen deduzieren.«

»Zweifelsfrei?«

»Naja, das vielleicht nicht unbedingt, aber ich finde, die Beweislage ist schon ziemlich handfest.«

Fantasma kicherte unbeschwert auf. Sie fand Emmas Ausdrucksweise angesichts der besonderen Umstände ihrer und vermutlich auch Isabelles Körpereigenschaften urkomisch. »Man könnte auch sagen, unser Verdacht hat sich erhärtet«, brachte sie unter weiterem Gelächter hinter vorgehaltener Hand hervor.

Emilia atmete gekünstelt hörbar aus. »Okay, und wie fest stehen eure Beweise? Habt ihr Isabelle bei den Eiern?« Sie fand Fantasmas Verhalten ja ein weing kindisch, konnte aber nicht widerstehen, selbst einige Anspielungen einzubauen, wenn sie sich schon so anboten.

Fantasma brach nun in lautes Lachen aus. »Hört auf, ich kann nicht mehr!«, rief sie, als sie sich endlich wieder etwas beruhigt hatte.

Emma sah ihr heimlich lächelnd aus den Augenwinkeln zu. Sie hatte Fantasmas ganze Art unheimlich gern, ihren sorglosen Humor, ihr zwangloses Auftreten anderen gegenüber und ganz besonders ihre überschwängliche Phantasie, trotzdem gab sie sich alle Mühe, jetzt nicht einfach hemmungslos mitzulachen. Sie war sich der Sache mit Isabelle ziemlich sicher. Sie hatte noch keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte, aber ihrer Meinung nach gab es keinen Zweifel daran, daß es von gravierender Tragweite war. »Wir haben zwei wichtige Hinweise gefunden«, erklärte sie Emilia. »Erstens war der Sitz hochgeklappt, als sie von der Toilette kam, und zweitens hat sie sich dabei in den Schritt gegriffen.«

»Und das ist alles?«, fragte Emilia fassungslos. Ihr war ja bewußt gewesen, daß Emma keine unantastbaren Beweise vorzubringen hatte, aber mit irgendetwas unmißverständlicherem hatte sie schon gerechnet.

»Du warst nicht dabei«, verteidigte Emma ihre Theorie. »Sie hat sich wirklich auffällig dahingegriffen, so als müßte sie... ihr Gehänge ordnen.«

»Ich war zuerst auch skeptisch«, gab Fantasma zu, »aber ich glaube, Emma hat Recht. Das war schon wirklich ein Grund, aufmerksam zu werden. Wir sollten da auf jeden Fall ein bißchen nachforschen.«

»Na gut, na gut«, gab Emilia nach, »gehen wir doch mal logisch an die Sache ran. Was an Isabelle spricht denn sonst noch dafür, daß sie eine von uns ist? Oder was wissen wir über Dämonen, das auf sie zutrifft?«

»Hm«, meinte Fantasma nach kurzem Überlegen und zeigte auf sich und Emilia, »also wir beide haben ja ein Stipendium...«

»Ihr habt auch eins?!«, platzte es aus Emma heraus.

Fantasma warf ihr einen scharfen Blick zu. »Was soll das denn bitteschön heißen?«

»Oh, äh, so hab ich das nicht gemeint, wirklich nicht! Ich meine nur, ich habe eben auch eins, und wenn alle uns bekannten Halbdämoninnen auf dieser Schule ein Stipendium haben, ist das schon sehr seltsam, oder?« Emma wußte immer noch nicht, was sie davon halten sollte, aber irgendetwas Merkwürdiges ging am Richard Wagner Internat für Mädchen vor, so viel war sicher.

»Na schön«, wandte Emilia sich an Fantasma, »hat Isabelle denn auch eins?«

»Keine Ahnung, ich hab sie nicht gefragt. Bisher hatte ich keinen Grund anzunehmen, daß das mal wichtig werden würde. Aber... selbst wenn sie eins hat, sie verbringt ihre Freizeit damit, ihr Blut unter einem Mikroskop zu untersuchen. Also falls sie eins hat, bin ich mir ziemlich sicher, daß sie es auch verdient hat.«

»Okay, dann hilft uns das also nicht wirklich weiter«, sagte Emilia und verfiel kurz in Schweigen. »Aber ich hab da vielleicht selbst was. Als wir hier angekommen sind, hab ich gesehen, wie sie von zwei Frauen verabschiedet wurde. Ich meine, es kann natürlich sein, daß eine von ihnen die Tante war oder so, aber es sah schon sehr... innig aus, so wie wenn Elten ihre Kinder verabschieden.« Nicht daß ihre Eltern sie je so verabschiedet hätten, aber soweit sie es von Mitschülern mitbekommen hatte, war es wohl üblicherweise so.

»Naja«, sagte Emma, »spräche das nicht eigentlich auch eher dagegen, daß sie zu uns gehört?«

»Wieso?«

»Ähm, weil Dämonen, nun ja, böse sind...« Emma schlug die Augen nieder. Auch wenn das jetzt vielleicht so aussah, als würde sie sich mit dem Boden unterhalten, bei der nun folgenden Erklärung wollte sie niemandem in die Augen sehen, nicht einmal Fantasma. »Laut meiner Mutter war ich nicht unbedingt... ein Wunschkind, wißt ihr?«

Fantasma verstand nur zu gut, was Emma meinte. Mitfühlend griff sie nach ihrer Hand und drückte sie sanft.

Für Emilia hingegen war das nicht so eindeutig. »Meinst du... deine Mutter wurde...«, begann sie fassungslos, konnte den Satz aber einfach nicht beenden. Als Emma traurig nickte, den Kopf noch immer gesenkt, aber nicht weiter erklärte, fragte sie: »Woher weißt du das?«

Emma atmete tief durch, bevor sie antwortete. »Es war vor ungefähr zwei Jahren, als ich feststellte, daß ich anders bin als andere Mädchen. Natürlich hatte meine Mutter mir schon vorher eingeschärft, daß ich mich niemals vor anderen ausziehen sollte. Ich durfte auch nie schwimmen gehen oder bei Freundinnen übernachten. Naja, eigentlich hatte ich sowieso nur eine richtige Freundin, Melanie. Eines Tages war ich mit ihr zusammen in einem kleinen Waldgebiet, das hinter einem Hotel liegt, am Ende der Straße, in der wir wohnen. Da haben wir oft zusammen gespielt. Diesmal hatten wir unsere Zeichenblöcke dabei und wollten ein bißchen malen. Ich weiß gar nicht, wie sie darauf kam, aber plötzlich zog sie ihre Hose runter, setzte sich mit gespreizten Beinen auf einen Baumstamm und schlug vor, daß ich ihre... Mumu zeichnen sollte.«

»Mumu?«, fragte Emilia mit einem herablassenden Lächeln auf den Lippen.

»Pst«, zischte Fantasma ihr zu. Mit leuchtenden Augen hatte sie der Erzählung in atemloser Faszination gelauscht und war von dieser spöttischen Unterbrechung gar nicht begeistert. »Und was ist dann passiert?«, fragte sie Emma ermutigend.

»Naja, ich hab sie eben gezeichnet. Ich bin näher herangerückt, bis mein Kopf fast zwischen ihren Beinen hing, damit ich besser sehen konnte. Es hatte mich zwar wie ein Blitzschlag getroffen, daß sie im Gegensatz zu mir keinen Penis hatte, aber trotzdem hat mich diese Situation unglaublich erregt. Als ich fertig war, hat Melanie sich mein Bild angesehen und wollte unbedingt auch so eins malen. Sie versuchte mich zu überreden, mich auch auszuziehen und da hinzusetzen, aber ich hab mich geweigert. Zuerst einfach nur weil meine Mutter mich ja immer darauf hingewiesen hatte, daß ich das nicht tun sollte, aber als ich dann darüber nachgedacht habe, warum sie das wohl getan hat, und ich bemerkt habe, daß Melanie sich so selbstverständlich vor mir gezeigt hatte, als hätte sie nichts vor mir zu verbergen, da ist mir aufgegangen, daß ich es bin, die anders ist.« Sie legte eine kurze Pause ein, um den vorangegangenen Satz erst einmal selbst zu verarbeiten. Die einfache Tatsache, daß sie nicht wie andere Menschen war, machte ihr immer noch zu schaffen. Sie beherrschte praktisch ihr gesamtes Leben.

»Ich hab mich dann jedenfalls irgendwie herausgeredet«, fuhr sie schließlich fort, »daß es mir zu kalt wäre, weswegen ich Angst hätte, mich zu erkälten, und daß es mir sowieso nicht besonders gut gehen würde. Am Abend habe ich dann die Dokumente meiner Mutter durchsucht. Dieser Gedanke ging mir einfach nicht aus dem Kopf, daß ich anders bin als die anderen, und woran das wohl liegen könnte. Ich hatte gehofft, darin Antworten zu finden. Letztendlich fand ich meine Geburtsurkunde und in der Spalte ›Vater‹ stand ›unbekannt‹, obwohl meine Mutter mir immer von ihm erzählt hatte, wie nett er gewesen wäre, wie sehr sie sich geliebt hätten, und daß er kurz nach meiner Geburt an einer schweren Krankheit gestorben wäre. Ich blieb dann einfach da sitzen, unfähig mich zu rühren. Ich starrte einfach nur dieses Stück Papier an, ohne an irgendetwas bestimmtes zu denken, bis meine Mutter anfing mich zu suchen, um mich ins Bett zu bringen. Unter Tränen habe ich sie dann gefragt, was das ganze sollte, daß mein ganzes bisheriges Leben eine Lüge war, die Geschichten über meinen Vater eine Lüge, und daß sie immer so getan hatte als sei alles in Ordnung mit mir, eine Lüge.«

Sie schniefte kurz unterdrückt auf. Selbst jetzt noch fiel es ihr bei dieser Erinnerung schwer ihre Tränen zurückzuhalten, wie sie da inmitten der verstreut liegenden Papiere ihrer Mutter gesessen und sie angeschrien hatte. »Dann hat sie mir alles erzählt. Wie eines Nachts eine Frau aus den dunklen Schatten einer Gasse getreten war und sie begrabscht hatte. Wie sie hilflos niedergedrückt wurde, als sie angefangen hatte sich zu wehren. Wie sie sich nach langem Überlegen doch noch dazu entschieden hatte, mich zu bekommen. Ich war erst elf, ich konnte noch gar nicht alles richtig einordnen, was meine Mutter mir da erzählt hatte, trotzdem verstand ich, wie schwer ihr diese Entscheidung gefallen sein mußte. Ich hatte seit Jahren nicht mehr bei ihr im Bett geschlafen, aber in dieser Nacht konnte ich nicht allein sein.«

Endlich sah sie wieder auf. Eine einzelne Träne rann ihr Gesicht herab, die sie schnell unauffällig wegwischte. Fantasma bemerkte es trotzdem. Das Leuchten war aus ihren Augen verschwunden, stattdessen schimmerten sie nun ebenso feucht wie Emmas. Sie holte tief Luft, dann sagte sie mit ungewohnt belegter Stimme: »Meine Mutter hat es mir nie erzählt, aber... angedeutet. Sie hat mir alles beigebracht, was sie in den Jahren nach meiner Geburt über Dämonen herausgefunden hatte, damit ich mich von ihnen fernhalten konnte. Erst im letzten Jahr hat sie geheiratet. Davor hat sie sich, soweit ich weiß, nie mit Männern getroffen. Er ist nett. Genauso überreligiös wie meine Mutter, aber nett. Ich finde, sie geben ein gutes Paar ab. Hoffentlich kann sie bei ihm alles vergessen.« Einen Augenblick lang versank sie in Schweigen, das Schlechte in der Welt dank Emmas Händedruck langsam vergessend, so wie ihre Mutter es hoffentlich auch konnte. »Und wie war es bei dir, Mia?«, fragte sie, als sie das Zimmer um sich herum schließlich wieder wahrnahm.

»Ganz anders. Meine... andere Mutter heißt Sinistra und wohnt bei meiner Mutter und mir. Naja, eigentlich wohnt sie die meiste Zeit über im Limbus, aber sie besucht uns oft.«

»Und sie ist... nett?«, fragte Fantasma erstaunt.

Emilia zuckte mit den Schultern. »Was soll ich sagen? Sie ist eben meine Mutter... oder naja, Vater.« Tatsächlich war das eine Angelegenheit, die sie schon seit einiger Zeit beschäftigte. Daß Sinistra die Menschheit eher als Existenzen zweiter Klasse empfand war offensichtlich, aber das machte sie doch nicht gleich zur Kapitalverbrecherin. Schließlich erging es Emilia selbst in dieser Hinsicht kaum anders, auch sie hatte keine besonders hohe Meinung von der menschlichen Rasse im allgemeinen, von Dämonen allerdings ebenso wenig. Sie verstand zwar Sinistras Pläne nicht - die hatte sie ihr nie erklärt - und ihre Ansichten über das Multiversum an sich waren bestenfalls indoktrinär, trotzdem fühlte sie sich in ihrer Nähe einfach wohl. Das lag nicht nur daran, daß sie eben ihr biologischer Vater war, sondern vielmehr daran, daß sie sonst niemand so zu akzeptieren schien, wie sie war. Alle anderen sahen in ihr nur das seltsame Mädchen mit den komischen weißen Kleidern, das ständig abseits stand und Musik hörte. Nicht einmal ihre eigene Mutter schaffte es, ihr das Gefühl zu geben, daß mit ihr alles in Ordnung war, Sinistra hingegen schon. Bei ihr brauchte sie sich nicht zu verstellen, sie nahm sie einfach in die Arme und gewährte ihr so Zuflucht vor der Welt, trotz ihrem allgegenwärtigen Haß und den verschrobenen Eigenheiten. Es machte sogar fast den Eindruck, daß sie Emilia in ihrem Haß noch bekräftigte, trotzdem fand sie es schade, daß sie sie schon so lange nicht mehr gesehen hatte.

Was ihre echte Mutter anbelangte, verhielt es sich ähnlich. Auch bei ihr war Emilia sich nie ganz sicher, was sie von ihr halten sollte. Sie liebte ihre Mutter, aber insgeheim befürchtete sie, daß sie ein Alkoholproblem hatte. Tagsüber schien sie immer nüchtern zu sein, doch schon einige Male, als sie nachts aufgewacht war, hatte Emilia sie dabei ertappt, wie sie sich betrank. So weit sie sich zurückerinnern konnte, war auch kaum ein Morgen vergangen, an dem sie nicht nach Alkohol gerochen hätte.

Eine Weile sagte niemand etwas. Jede von ihnen hing den eigenen Gedanken über ihre Herkunft und ihre Mütter nach.

»Aber irgendwie hilft uns das alles nicht weiter, oder?«, sagte Emilia letztendlich. »Vielleicht waren das am Sonntag wirklich ihre Eltern, vielleicht war eine von ihnen sogar eine Dämonin, vielleicht aber auch nicht.«

»Stimmt«, meinte Emma, »aber ich würde sagen, die Hinweise verdichten sich langsam. Ich finde, wir sollten anfangen, in die Offensive zu gehen und versuchen, sie irgendwie zu überführen.«

»Aha. Und wie willst du das machen?«

»Hm, ich dachte dabei an Fantasma.«

»Mich?!«, rief Fantasma erstaunt aus und sah ihre Freundin verwirrt an, ohne jedoch ihre noch immer umschlungenen Hände voneinander zu lösen.

»Genau«, stellte Emma sachlich fest. »Du bist doch ihre Mitbewohnerin, wenn irgendjemand so intime Details über sie herausfinden kann, dann du.«

»Da hat sie nicht ganz Unrecht«, stimmte Emilia ihr zu.

»Na klar!«, fuhr Fantasma sie an, bevor sie etwas ruhiger in die Runde fragte: »Und wie soll ich das machen? Ihr vielleicht mal ganz unauffällig, so unter Mitbewohnerinnen, in den Schritt greifen?«

»Das würde ich nicht gerade unauffällig nennen«, meinte Emilia gelassen und stutzte dann kurz. »Obwohl du es bei mir eigentlich genau so herausgefunden hast...«

»Was übrigens ein reines Versehen war«, raunte Fantasma Emma zu.

Die nickte verständig, obwohl sie keine Ahnung hatte, wie man jemandem versehentlich in den Schritt greifen konnte. Aber um das zu klären war ja später noch Zeit, hoffentlich wenn sie zwei in einer ruhigen Minute alleine waren, dann könnte man auch gleich einige weitere dringende Fragen beantworten, die ihr auf der Seele lasteten. »Naja«, begann sie vorsichtig wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen, »ich dachte eigentlich, du könntest auf verdächtige Kleinigkeiten achten, oder beim Umziehen heimlich zu ihr rüberschielen.«

»Ah ja, ihr beim Umziehen zugucken, ist ja ganz einfach. Nur daß ich sie dann von vorne sehen müßte, sodaß sie mich auch sehen kann. Falls sie doch nicht zu uns gehört, ist es vielleicht nicht die beste Idee, ihr meinen Königstiger so unter die Nase zu halten.«

»Klemm ihn dir doch zwischen die Beine«, kicherte Emilia.

»Nee nee, auch wenn ich der Ober-Freak bin, ihr gehört genauso zum Club. Das machen wir schön zusammen.«

»Ober-Freak?«, fragte Emma verwirrt. Sie hielt das hübsche Mädchen gar nicht für so absonderlich. Ließ man ihre dämonische Abstammung außer Acht, war sie geradezu perfekt.

Fantasma zuckte mit den Schultern. »Die Vorsitzende des Freak-Clubs«, erklärte sie. »Klingt doch gut, oder nicht?«

»Oh ja, sehr stilvoll«, kommentierte Emilia. »Und wie lautet dann Ihr Vorschlag, Frau Ober-Freak?«

»Warum gehen wir nicht einfach mal zu ihr rüber und lenken das Gespräch vorsichtig in diese Richtung? Machen ein paar Andeutungen... und ganz nebenbei sehen wir uns um, ob wir irgendetwas auffälliges entdecken. Magazine, bei denen die Seiten zusammenkleben, zum Beispiel, oder Handcreme.«

»Was soll denn an Handcreme so auffällig sein?«, wunderte sich Emilia.

»Du weißt schon...« Fantasma deutete mit der Hand Wichsbewegungen an und gab dabei quitschende Laute von sich.

Das minderte Emilias Verwirrung allerdings kaum. Sie verstand Fantasmas überdeutlichen Hinweis auf die Masturbation eines dämonischen Geschlechtteils durchaus, nur verstand sie nicht, was Handcreme damit zu tun hatte. Das lag vor allem daran, daß sie selbst keine nötig hatte. Sie war sich dessen gar nicht bewußt, aber in erregtem Zustand produzierte ihr Schwanz ein schleimiges Sekret, das er über die Poren absonderte und ihn so zusammen mit seiner natürlichen Weichheit so glitschig machte.

»Hm-hm«, überging Emilia einfach mal ihr Unverständnis in dieser Sache, »und das ist alles? Hingehen und drüber reden?«

Fantasma nickte nachdrücklich. Über ein Problem erst einmal zu reden, um eine Lösung zu finden, kam ihr wie eine ziemlich gute Idee vor. Jedenfalls war es mit Sicherheit der diplomatischte Weg, einer Vorsitzenden also angemessen. Doch jetzt, als sie noch einmal genauer darüber nachdachte, und sie Emmas Nähe an ihrer Seite spürte, die Umklammerung ihrer Hände und die Auswirkungen, die das auf ihren Körper hatte, kam ihr noch eine wundervolle Erweiterung ihres ursprünglichen Plans in den Sinn. Sie öffnete den Mund, um einen triumphierenden Schrei auszustoßen, beschränkte sich dann aber auf ein hintergründiges Lächeln. »Nun, vielleicht werden wir doch nicht nur reden...«

Schnell stand sie auf, bevor die beiden anderen ihr irgendwelche Fragen stellen konnten. Sie hielt es für besser, sie diesbezüglich vorerst im Unklaren zu lassen. Wirklich bedauerlich war nur, daß sie dazu Emmas Hand loslassen mußte, doch auch das hielt sie nicht auf. »Kommt mit, ich hab einen Plan«, rief sie vergnügt. Jetzt werden wir ganz zweifelsfrei feststellen, ob Isabelle einen Schwanz hat oder nicht.«

»Ich dachte, ihr in den Schritt zu greifen, ist keine gute Idee«, wandte Emilia gelassen ein, erhob sich aber ebenfalls.

»Ist es auch nicht«, sagte Fantasma und war auch schon zur Tür hinaus, wo sie ungeduldig wartete, bis die anderen ihr folgten und das Zimmer verschlossen. Sie nutzte die günstige Gelegenheit, um Emmas wunderbares Hinterteil einer ausgiebigen Begutachtung zu unterziehen, dann führte sie sie den Korridor entlang zu ihrem eigenen Zimmer. Inzwischen kannte sie sich in dem Internat einigermaßen gut aus, zumindest fand sie ihr eigenes Zimmer jetzt ohne fremde Hilfe wieder. Dort angekommen öffnete sie kurzerhand die Tür und trat ein. Zu ihrer Überraschung saß Isabelle bereits wieder am Schreibtisch, allerdings nicht vor ihrem Mikroskop sondern vor einem Schulheft umgeben von aufgeschlagenen Büchern.

Nachdem ihre beiden Freundinnen ihr nachgekommen waren und die Tür hinter sich zugezogen hatten, schlenderte sie gemächlich zu ihr hin. Von hinten beugte sie sich zu ihr vor, bis ihr Mund direkt an ihrem Ohr war. »Hi, Isabelle«, säuselte sie hinein.

Isabelle versteifte sich, als sie Fantasmas Stimme hörte. Sie war erheblicher tiefer als sonst und erinnerte ein wenig an das Schnurren einer Katze. Zu ihr umdrehen konnte sie sich nicht, weil Fantasma sich so dicht hinter sie gestellt hatte, daß sie sich ansonsten unweigerlich die Köpfe gestossen hätten. Also ließ sie es bleiben und antwortete nur gedehnt: »Äh, hi...«

»Was machst du denn da?«, fragte Fantasma in derselben Tonlage, wobei sie sich noch tiefer vorbeugte, sodaß ihre weichen Brüste sich gegen Isabelles Schulter drückten.

Unwillkürlich errötete Isabelle. So nah war sie noch keinem Mädchen gekommen, abgesehen natürlich von dem, das ihr gerade auf der Schultoilette einen geblasen hatte. Doch die hatte sich nicht mit dem gesamten Körper an sie geschmiegt, so wie Fantasma es jetzt tat, ganz zu schweigen davon, daß sie sie nicht einmal gesehen hatte. Das absolut bezaubernde Aussehen ihrer Zimmernachbarin kannte sie hingegen nur allzu gut, die fast noch kindliche Figur, ihre orientalisch wirkende Erscheinung und vor allem ihr unglaublich niedliches Gesicht.

»Haus-Hausaufgaben«, stammelte Isabelle beinahe fragend. War das nicht auch offensichtlich? Das vor ihr liegende Mathematikbuch und das Heft, in das sie Rechnungen schrieb, sollten doch eigentlich Hinweis genug sein.

»Oh«, machte Fantasma jedoch überrascht, als wäre das etwas vollkommen außergewöhnliches. »Mathe, ja?«, hauchte sie nun doch, während sie sich immer wieder interessiert vor und zurück lehnte. Daß ihre Nippel dabei aufreizend über Isabelles Schultern streiften, schien sie nicht zu bemerken.

Endlich schaffte Isabelle es nun, sich auf dem Stuhl umzudrehen, indem sie Fantasma so sanft wie möglich von sich schob. Hinter ihr erblickte sie Emilia und Emma, die Verwunderung in ihren Gesichtern mindestens ebenso groß wie ihre. »Ist... ähm, alles in Ordnung mir euch?«

»Bei uns? Ja, klar«, antwortete Fantasma weiterhin gurrend. »Und bei dir? Fühlst du dich nicht vielleicht... eingeengt oder so? Nein? Kneift nichts?«

Eine Zeitlang konnte Isabelle nichts anderes tun als sie ahnungslos mit offenem Mund anzustarren. »Äh, nein, eigentlich ist alles in Ordnung«, schaffte sie es schließlich hervorzubringen.

»Ah ja. Schön, schön«, sagte Fantasma. Das Schnurren war aus ihrer Stimme verschwunden, stattdessen klang sie eigenartigerweise enttäuscht. »Naja«, begann sie von neuem, »Mathe ist doch irgendwie langweilig, oder nicht? Ja, ja, schon gut, das haben wir ja schon geklärt«, fügte sie schnell hinzu, obwohl Isabelle noch keine Anstalten gemacht hatte zu widersprechen. »Aber würdest du nicht lieber... ich weiß auch nicht, reiten vielleicht?«

»Reiten?«, fragte Isabelle unsicher nach. »Ich war noch nie reiten und weiß auch gar nicht, ob ich das möchte. Ist hier überhaupt ein Reiterhof in der Nähe?«

»Äh, keine Ahnung«, gab Fantasma zu. »Das war ja nur so dahingesagt, ich meinte auch gar nicht unbedingt auf Pferden, weißt du?« Ihrer Meinung nach war das Blinzeln, mit dem sie Isabelle bedachte, unmißverständlich, doch als die nur verwirrt den Kopf schüttelte, machte sie schnell einen weiteren Vorschlag. »Wir könnten ja auch Flaschendrehen spielen. Oder einfach nur ein bißchen kuscheln.«

»Kuscheln?!«

Fantasma zuckte mit den Schultern. »Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl und steigert das Wohlbefinden, hab ich gelesen«, verteidigte sie sich.

»Bist du dir ganz sicher, daß du keine Wette verloren hast?«

»Also nicht kuscheln, okay.« Ratlos spielte Fantasma an ihren langen schwarzen Haaren herum. Isabelle zu erregen war schwieriger, als sie erwartet hatte. Es konnte natürlich auch sein, daß sie einfach nicht auf Mädchen stand. In dem Fall hatte ihr Plan eine signifikante Schwachstelle. Doch als sie ihren Blick über den Schreibtisch schweifen ließ, kam ihr bereits eine neue Idee. Sie griff nach Isabelles Stift, der dort lag, dann setzte sie sich an die Kante und schlug die Beine übereinander. »Wie wär’s, wenn du uns Nachhilfe gibst?«, schlug sie vor, während sie den Stift wie zufällig ihren Körper erkunden ließ, strich mit ihm zwischen den Brüsten entlang, den Bauch hinab und schließlich die schlanken Schenkel herunter. »Wir sind dann deine Schülerinnen und du kannst uns befehlen, was du willst. Na, würde dir das gefallen?«

Isabelle schluckte laut. Irgendjemand mußte trotz der sommerlichen Temperaturen die Heizung angedreht haben, jedenfalls schien es allmählich unerträglich heiß zu werden. Trotzdem blieb sie völlig ruhig, als sie erwiderte: »Ich glaube, es ist hoffnungslos, euch für Mathe begeistern zu wollen, oder?«

Fantasmas siegessichere Lächeln stürzte in sich zusammen. Aber noch gab sie nicht auf. »Ich dachte sowieso mehr an Biologie.« Schwungvoll hüpfte sie von der Schreibtischkante hinunter und ging mit schwingenden Hüften ein paar Schritte in die Mitte des Raumes herein, bevor ihr betont unabsichtlich der Stift aus den Fingern rutschte. Auffallend langsam bückte sie sich nach ihm, ohne in die Knie zu gehen, sondern beugte nur den Oberkörper weit hinab, sodaß sich ihr Hintern automatisch ausstreckte. Sie verweilte einen Augenblick lang so, um Isabelle einen genauen Eindruck zu gewähren, während sie umständlich den Stift aufhob. Als sie sich ebenso langsam wieder aufrichtete, blinzelte sie Emma und Emilia verschwörerisch zu, doch die sahen sie nur fassungslos an. Davon ließ Fantasma sich aber nicht beirren. Die Arme in die Hüften gestemmt, um sie hervorzuheben, stellte sie sich vor ihre beiden Freundinnen und drehte sich zu Isabelle um.

»Also, was sagst du? Willst du uns auf diesem Gebiet völlig unerfahrenen Mädchen irgendetwas beibringen?«

Nur mühsam unterdrückte Isabelle ein Keuchen. Fantasmas Hinterteil war nicht annährend so entzückend voll wie Emmas, doch als sie sich nach dem Stift gebückt hatte, war es trotzdem rund hervorgetreten und zu allem Überfluß ließ dieses Angebot ihre Phantasie in eine Richtung schweifen, die sie in diesem Augenblick so gar nicht gebrauchen konnte. Das Verlangen, das sie nach ihrem Abenteuer auf der Toilette für heute abgeschlossen geglaubt hatte, war schon wieder erwacht, als sie Fantasmas Brüste so eindringlich an ihrem Körper gespürt hatte, und war seitdem kontinuierlich gestiegen. Mittlerweile fühlte sie auch, wie sie einen Steifen bekam. Ihre spitze Eichel, die immer ein wenig aus ihrem Unterleib hervorragte, schwoll etwas an und schob sich ein Stückchen weiter hinaus.

»Also, wenn ihr eure Hefte holt, könnte ich euch schon ein bißchen über die Kuhmägen beibringen«, sagte sie, mehr um sich selbst von den anderen Aspekten der Biologie abzulenken, als das ernsthaft vorzuschlagen.

Kaum hörbar stöhnte Fantasma auf. Die Kuhmägen nahmen sie gerade im Unterricht durch. Anscheinend waren ihre bisherigen Andeutungen wider Erwarten zu vage gewesen, aber vielleicht reagierte Isabelle ja besser auf visuelle Reize. Mit hängendem Kopf schritt Fantasma zu ihrem Nachttisch herüber. In diesem Moment wünschte sie sich nichts sehnlicher, als daß sie einen Lolli oder eine Banane hier gehabt hätte, die sie sich genüßlich in den Mund stecken könnte, doch das einzige Nahrungsmittel, das sie auf ihrem Zimmer hatte, war eine Flasche Wasser und ein Glas. Sie mußte wohl das beste daraus machen.

»Ach, schon gut«, sagte sie, während sie etwas Wasser in das Glas goß, »heute ist es sowieso zu heiß zum Lernen, oder?« Wie um ihre Worte zu betonen setzte sie das volle Glas an ihre Lippen und trank so gierig daraus, daß ein Rinnsal aus ihrem Mundwinkel danebenfloß, ihr Kinn herab und schließlich ihr Shirt benetzte. »Oh, auch das noch«, seufzte Fantasma ihr Glas absetzend. »Naja, andererseits tut so eine kleine Abkühlung bei einem Wetter wie diesem auch ganz gut.« Sie lächelte entwaffnend, löste den feuchten Stoff von ihrer Haut und fächelte sich damit Luft zu. »Es ist aber auch heiß heute, oder?«

Gebannt starrte Isabelle auf den Streifen beigefarbener nackter Haut, den Fantasma immer wieder entblößte, als sie den Saum ihres feuchten Shirts hob und senkte. »Oh ja«, bestätigte sie geistesabwesend. Tatsächlich hatte sie das Gefühl, daß es immer heißer in ihrem Zimmer wurde, viel schlimmer war jedoch, daß auch ihre Erregung immer weiter stieg. Sie war jetzt an einem Punkt angekommen, an dem ablenkende Gedanken nichts mehr nützten, ihr wachsender Penis stieß trotzdem mit aller Macht von innen gegen den einengenden Stoff ihrer Hose. Sie war sich bewußt, daß nicht nur Form und Farbe ihres Schwanzes reichlich abnorm waren, sondern auch die Art seiner Erektion. Sonst stach nur ihre Eichel wie eine pinkfarbene Pfeilspitze aus ihrem Unterleib hervor, doch wenn sie wie in diesem Moment geil wurde, vergrößerte sie sich nicht einfach wie bei anderen Menschen, sondern schien ihr Penis sich schon steif wie ein Rohr oberhalb ihres Schlitzes aus dem Körper zu schieben. Ob das wirklich der Fall war, oder ob sich nicht doch ein Schwellkörper im Ansatz ihrer Eichel verbarg, der sich einfach nur außergewöhnlich weit streckte, konnte sie ohne Vivisektion oder wenigstens einem Röntgengerät nicht mit abschließender Sicherheit beurteilen, aber so sah es jedenfalls aus.

Was davon auch zutraf, daß ihr Schwanz dabei stur geradeaus wuchs und nicht besonders biegsam war, wurde ihr jetzt zum Verhängnis. Dank der festen Hose, die sie trug, konnte er nicht weiter ausfahren, was ihn aber nicht davon abhielt, es trotzdem zu versuchen, sodaß sich seine Spitze schmerzhaft in die Jeans bohrte. Das Gesicht verzogen faltete Isabelle die Hände im Schoß, um die Beule zu verdecken, die sich dort bildete. Stillsitzen konnte sie jetzt auch nicht mehr; wie von selbst begann ihr Hintern auf dem Drehstuhl hin und her zu rutschen.

Freudestrahlend nahm Fantasma ihre offensichtliche Unruhe zur Kenntnis. Endlich schien ihr Plan Wirkung zu zeigen. Aber ein bißchen Nervosität beim Anblick ihres nackten Bauchansatzes war nicht genug, sie brauchten einen endgültigen Beweis für oder gegen Isabelles Zugehörigkeit zu ihrer Gemeinschaft. Da das mit dem Wasser bisher am besten geklappt hatte, beschloß sie, dabei zu bleiben. Sie schenkte das Glas erneut voll, bis es fast überlief, dann ging sie es in der Hand balancierend auf Emma zu.

»Hier, möchtest du auch etwas?«, fragte Fantasma sie mit einem unschuldigen Lächeln im Gesicht, doch als sie fast bei ihr angekommen war, tat sie so, als stolperte sie, riß das Glas vor und schüttete seinen gesamten Inhalt über Emmas dunkelrote Bluse.

Zunächst erschrak Emma, als das kalte Wasser sie traf. Auch wenn es etwas gedauert hatte, inzwischen hatte sie den Zweck hinter Fantasmas seltsamen Verhalten natürlich erkannt, trotzdem fragte sie sich im ersten Moment, was das jetzt sollte. Erst nachdem sie die Überraschung abgeschüttelt hatte, wurde es ihr schlagartig klar.

»Oh nein«, hauchte sie in einer Tonlage, die sie für verführerisch hielt, und deutete auf den großen Fleck auf ihrer Bluse, die zwar zu dick war, um durchsichtig zu werden, ihr nun aber immerhin dicht auf ihrer Haut klebte und die kaum sichtbare Rundung ihrer Brust betonte. »Was soll denn das?«

»Oh, Entschuldigung, das wollte ich nicht!«, rief Fantasma, Emmas übertrieben hilflosen Tonfall nachahmend. »Warte, ich helfe dir!« Schnell stellte sie das Glas wieder ab, hastete zurück zu Emma und versuchte mit bloßen Händen den Wasserfleck wegzuwischen, was selbstverständlich sinnlos war.

Emma untermalte die reibenden Bewegungen der Finger auf ihrer Brust dabei mit einigen erstaunten und kichernden Lauten, wie sie es sich in einem schlechten Schmuddelfilm vorstellen würde. Allerdings entging ihr nicht die Analogie zu ihrem eigenen Verhalten am Vortag. Gestern war sie es noch gewesen, die ähnlich unbeholfen versucht hatte, ihr Sperma aus Fantasmas Gesicht zu wischen. Flüchtig überlegte sie, ob Fantasma sich so über sie lustig machte, glaubte das aber nicht. Wie schon zuvor linste sie verstohlen zu Emilia herüber, die ihnen belustigt und leicht verächtlich zugleich zusah. Auch ihr war Fantasmas Plan mittlerweile klargeworden, nur konnte sie diesem kindischen Gehabe nichts abgewinnen. Sie wußte einfach nicht, was genau erotisch daran sein sollte, so zu tun, als wäre man zu blöd, sich mit einem Tuch die Bluse abzutrocknen.

Isabelle hingegen schien das ganz anders zu sehen. Mit großen Augen beobachtete sie, wie Fantasma über die nasse Bluse rieb, die sich dadurch noch enger um Emmas mädchenhaften Oberkörper zog. Lange hielt sie diesem Anblick allerdings nicht stand. Schon nach wenigen Augenblicken sprang sie eilig auf, die Hände noch immer verdeckend vor ihren Schritt gelegt. Der Druck, mit dem ihr Schwanz die Hose spannte, wurde immer größer. Dem mußte sie schnellstmöglich nachgeben und ihn aus seinem viel zu begrenzten Gefängnis befreien, sonst gab es ein Unglück, das spürte sie.

»Ich, äh... Entschuldigt mich bitte kurz, ja?«, stöhnte sie mehr, als die Worte auszusprechen.

»Was? Warte!«, wandte Fantasma sich von Emmas Brust, die ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, ab und Isabelle zu. »Wohin willst du denn jetzt auf einmal?«

»Ähm... auf’s Klo?«, versuchte Isabelle sich eine Ausrede einfallen zu lassen. Diese Idee war aber wohl auch tatsächlich die beste Lösung für ihr Problem. Sie würde wirklich wieder die Schultoilette aufsuchen. Das war der einzige Ort, an dem sie sich ungesehen entblößen konnte. Diesmal würde sie sich auch einen runterholen, egal wie unpassend sie diese Umgebung dazu fand. Ihre Mitschülerinnen hatten sie viel zu sehr angemacht, als daß sie in dieser Hinsicht jetzt wählerisch sein könnte. Andererseits, vielleicht war ja auch immer noch das Mädchen von vorhin dort und würde ihr wieder behilflich sein.

»Zum Klo? Schon wieder? Da warst du doch eben erst. Ich hab dich doch da mit Emma getroffen!«

»Äh, ja, aber... mir geht’s nicht so gut...«

Fantasma sah sie zweifelnd an. Für sie war der Grund für Isabelles Unwohlsein offensichtlich: Sie hatte eine Latte wie einen Zaunpfahl aber keine Möglichkeit, sich einen zu wedeln. Mit dieser Problematik war Fantasma leider nur allzu vertraut, nur durfte sie ihre Mitbewohnerin jetzt unter keinen Umständen entwischen lassen. Wenn es jemals den perfekten Moment geben sollte, ihr gemeinsames Geheimnis zu teilen, so war er jetzt gekommen.

»Oh, was hast du denn? Können wir dir helfen?«, fragte sie mitfühlend.

»Nein, danke, es geht schon.«

»Bist du dir sicher? Wir können auch Frau Vitrial Bescheid geben, die kann dir bestimmt einen Arzt rufen.«

»Nein!«, erschrak Isabelle. Daß ein Arzt von ihrem hermaphroditischen Wesen erführe, wäre halb so schlimm. Das war zwar unendlich peinlich aber unvermeidbar, immerhin wußte ihre Hausärztin auch davon, wenn auch nicht denn Grund dafür. Doch sie wollte ihm nun wirklich nicht erklären müssen, daß er nur gerufen wurde, weil sie einen Ständer hatte. »Nein«, wiederholte sie ruhiger, »das ist nicht nötig. Es ist nichts Ernstes, wirklich.«

»Aha. Was hast du denn?«, fragte Fantasma mit einem genauen Blick auf Isabelles zusammengekrümmte Gestalt, den man für freundschaftliche Gewissenhaftigkeit halten konnte. »Unterleibsschmerzen?«

Isabelle zuckte mit den Schultern. »Könnte man so sagen«, antwortete sie ausweichend.

»Sollen wir uns das mal anschauen? Glaub mir, wir haben selbst einige Erfahrung mit Unterleibsschmerzen. Vielleicht können wir dir ja helfen.«

Trotz der widrigen Umstände, in denen sie sich befand, schlich sich ein anzügliches Grinsen in Isabelles von Lust und Schmerz gleichermaßen gezeichnetes Gesicht. Daß diese drei Mädchen, hübsch wie sie allesamt waren, ihr in dieser speziellen Angelegenheit halfen, war natürlich eine außerordentlich anziehende Vorstellung, nur leider fern jeder Realität. Wenn sie ihren Schwanz bemerkten, der neben dem Makel seiner bloßen Existenz auch noch in höchstem Maße abstossend war, würden sie eher schreiend davonlaufen als sich um ihn zu kümmern.

»Lieber nicht...«

»Ach was, vor uns brauchst du dich doch nicht zu genieren! Wir sind auch nicht anders als du.« Fantasma lächelte über die ihrer Meinung nach äußerst gelungene Anspielung, die nicht einmal zu viel verriet, Isabelle hingegen natürlich verborgen blieb. Ihr fehlte auch jegliche Idee zu einer Antwort. Zustimmen konnte sie nicht, dann hätte Fantasma nur weiter auf eine Untersuchung bestanden, aber ihre berechtigten Zweifel an der Aussage konnte sie wohl auch nicht ohne weitere unangenehme Fragen bekunden. Also blieb sie still, schlug nur verlegen die Augen nieder.

Als Fantasma einsah, daß Isabelle ihr nicht den Gefallen tat, mit einer vorschnellen Antwort ihre Gleichartigkeit zu bestätigen, fuhr sie mit ihrer einschmeichelnden Taktik fort. »Ach komm schon, vor uns brauchst du doch keine Angst zu haben. Wir wollen uns das nur mal kurz ansehen, und dann können wir dir mit Sicherheit helfen, kein Problem!«

Emma grinste sardonisch. »Ja, und wenn wir das nicht schaffen, holen wir eben Maria dazu, die kann das bestimmt«, witzelte sie, erntete dafür aber nur von Emilia einen bösen Blick, Fantamsa und Isabelle ignorierten sie komplett. Eine Zeitlang sahen sich die beiden einfach schweigend an, bis Fantasmas Geduld schließlich erlosch. Mit blitzenden Augen griff sie nach Isabelles Hose und versuchte, sie herunterzuziehen.

»Du hast doch nichts zu verlieren!«, rief sie in ihre Bemühungen hinein.

Nichts, außer der Berechtigung, ein Mädcheninternat zu besuchen, dachte Isabelle, behielt diesen Gedanken aber für sich. Stattdessen benutzte sie ihre Hände, die sie bisher wie zum Schutz zwischen ihren Beinen gehalten hatte, jetzt dazu ihre Hose oben zu behalten und krümmte sich noch weiter, um sich Fantasmas Griff zu entziehen.

Die hatte jedoch nicht vor, so schnell nachzugeben. »Es ist doch nur zu deinem besten!«, beteuerte sie ihre wohlwollenden Absichten, während sie ihre Anstrengungen, Isabelle zu entblößen, noch verstärkte. Isabelle hatte keine Chance. Ihrer Ansicht nach dienten sportliche Aktivitäten jeglicher Art einzig dazu, sich über sie lustig zu machen, während Fantasma sie eigentlich ganz gern mochte, solange sie danach nicht öffentlich duschen mußte. Innerhalb von Sekunden stand Isabelle mit nacktem Unterkörper da. Trotz der Umstände, unter denen das geschah, und das einzige, was sie je versteckt gehalten hatte, nun allen offenbart wurde, entfuhr ihr ein erleichtertes Seufzen, als ihr Schwanz endlich befreit wurde. Sofort schwoll er ein weiteres Stück an, blieb aber weit hinter seiner vollen Größe zurück. Das soeben erreichte Ende der Freundschaft zu den Mädchen, die sie gerade im Begriff aufzubauen gewesen war, und die Aussicht auf ein Leben in Demütigung und Gelächter auf ihre Kosten - zumindest solange sie weiterhin diese Schule besuchte - hatte ihrer Erregung einen ziemlichen Dämpfer verpaßt. Schon sah sie auch den ersten spöttisch auf ihren Unterleib gerichteten Zeigefinger.

»Ist das etwa alles?«, fragte Fantasma mit unüberhörbarer Freude in der Stimme. Endlich hatte mal eines der Clubmitglieder ein kleineres Ding als sie selbst. Emmas war etwas mehr als doppelt so groß wie ihr eigenes, soweit sie das abschätzen konnte, Emilias mindestens viermal so lang, da fand sie die Tatsache, daß Isabelles nun ein wenig kürzer war, äußerst beruhigend. Die Wahrscheinlichkeit, daß alle ihre Freundinnen überhaupt einen Schwanz besaßen, war ja schon sehr gering, aber wie hoch war sie wohl, daß sie ungewöhnlich riesige hatten? Neckisch streckte sie ihren Finger weiter zu ihm hin und stupste ihn an.

Während ihr Penis dadurch wie ein waagerechtes Pendel hin und her schwang, überlegte Isabelle angestrengt, was Fantasmas Worte bedeuteten. Hatte sie etwa gar nicht bemerkt, um was es sich bei dem Teil handelte, das ihr da aus Isabelles Schritt entgegenragte? Aber wenn sie ihre Ausrede mit dem Unwohlsein geglaubt hatte, warum hielt sie diesen Stab, der da oberhalb ihrer Scheide wuchs, offensichtlich nicht für besonders besorgniserregend? Unauffällig schielte Isabelle zu Emma und Emilia herüber, doch auch die blieben bemerkenswert gelassen. Keine von ihnen machte sich daran, einen Krankenwagen zu rufen, keine schrie angesichts ihrer beiden enthüllter Geschlechter, und zu ihrer großen Erleichterung trat ihr niemand in die Weichteile, was sie in solch einer Situation als wahrscheinlichste Reaktion empfunden hätte. Das seltsamste aber war, daß sie alle lächelten, Emma ein wenig triumphierend, Emilia etwas abschätzig. Nun, wahrscheinlich entbehrte diese Szenerie auf irgendeiner Metaebene auch nicht einer gewissen Komik, wie sie da mit herabgelassenen Hosen inmitten des Zimmers stand, aus ihrer rein subjektiven Sicht heraus war es jedoch Diarrhoe im Endstaduim.

»Oha«, wagte sie schließlich einen letzten unbeholfenen Versuch, ihren Ruf zu retten, »meint ihr, das ist gefährlich?«

Das Grinsen in Fantasmas Gesicht nahm einen etwas empörten Ausdruck an. »Willst du uns verarschen?!«

»Nicht wirklich. Dann, ähm... wißt ihr, was das ist?«

»Ja klar! Für wie naiv hältst du uns denn?«

Schlagartig lösten sich Isabelles leise Hoffnungen wieder in kochendes Plasma auf wie Wasserstoff im Innern der Sonne. In Zukunft konnte sie ihr Zimmer wohl nur noch mit einer Papiertüte über dem Kopf verlassen. Aber wenigstens war ihren ehemaligen Freundinnen nicht klar, was sie in Wirklichkeit war. Oder etwa doch? Falls dem so war, mußte sie sich schleunigst endgültig eine neue Schule suchen. Das mußte sie auf jeden Fall noch herausfinden, bevor sie losging, um sich eine Tüte zu besorgen.

»Aber... ihr wißt nicht, was ich bin, oder?«

»Doch, ich denke schon.«

Herausfordernd sah Isabelle Fantasma an. »Ach ja?«

»Ja«, sagte Fantasma und holte tief Luft. Eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, dieses Wort als erste auszusprechen, aber inzwischen war die Lage wohl recht eindeutig. »Du bist eine Halbdämonin.«

Erschrocken zuckte Isabelle zurück. Auch wenn sie es insgeheim befürchtet hatte, wirklich damit gerechnet, daß ihre Zimmernachbarin so genau über ihre Herkunft Bescheid wußte, hatte sie nicht. Damit hatte sich die Sache wohl erledigt. Sie mußte nicht nur das Internat verlassen, sondern am besten gleich das Land.

Als Fantasma ihren angsterfüllten Blick bemerkte, winkte sie schnell ab. »Aber keine Sorge, wir erzählen nichts. Schließlich sind wir auch welche.«

Isabelle war schon dabei, sich zu überlegen, wie man eigentlich seinen Namen ändern ließ, als dieser Satz sie in die Wirklichkeit zurückriß. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, allerdings blieb er eine Zeitlang einfach ungläubig offenstehen, da sie beim besten Wille nicht wußte, was. Es war, als wäre in ihrem Hirn bei diesen Worten eine Sicherung durchgebrannt, und fing nun erst langsam wieder an zu rattern.

»Ihr... seid auch welche...?«, schaffte sie es letztendlich, ihre Lethargie zu überwinden. »Ihr alle?« Entgeistert sah sie die drei Mädchen der Reihe nach an.

Emilia und Emma nickten eher verhalten, nur Fantasma war so lebhaft wie sonst. »Ja. Deshalb haben wir ja auch diesen Club gegründet.«

»Was denn für einen Club?«, fragte Isabelle verwirrt. Sie hatte irgendwie das Gefühl, nicht mehr so ganz mitzukommen, was ihr bisher völlig unvertaut gewesen war.

»Den Freak-Club«, erklärte Fantasma nicht ohne Stolz. »Es ist so ein Schulclub... naja, also ein geheimer Schulclub.«

»Und du hast dich gerade als Mitglied qualifiziert«, merkte Emilia mit Blick auf Isabelles teilweise ausgefahrenen Penis an.

»Freude, schöner Götterfunken«, seufzte Isabelle auf.

»Hä?«, sprach Fantasma den ersten Gedanken aus, der ihr kam.

»Ach, nicht so wichtig. Aber... mal abgesehen von der Tatsache, daß unfassbarerweise genug Halbdämoninnen auf diese Schule gehen, um das zu tun, warum gründet man einen Club für sie?«

»Naja«, sagte Fantasma, »wir haben den Club ja nicht wirklich für Halbdämoninnen geschaffen, oder zumindest nicht nur, sondern für alle Freaks. An einem so großen Internat wie diesem wird doch jeder, der nur ein bißchen anders ist, automatisch ausgeschlossen, nur weil man ein bißchen dicker ist als die anderen, ein bißchen schlauer, ein bißchen dümmer... oder weil man ab und zu mal vor sich hinträumt. Diesen Menschen wollen wir einen Anlaufpunkt bieten, eine... Zuflucht. Bei uns wird niemand wegen solchen Kleinigkeiten ausgeschlossen. Jeder, der die Freiheit der anderen akzeptiert, ist willkommen. Vielleicht können wir so das Leben im Internat ein etwas besser machen, und vielleicht werden eines Tages sogar Halbdämoninnen wie wir toleriert.«

»Äh, wieso?« Fantasmas flammende Worte hatten Isabelle tief im Innern berührt, aber ihr Unverständnis eher noch vergößert als verringert. Wie sollte so ein Schulclub dazu beitragen können, Freaks wie sie in der Gesellschaft zu etablieren? Sie konnte sich nicht vorstellen, wie das funktionieren sollte. Die Menschen hatte eben Angst vor allem, was sie nicht kannten, und was Angst hervorrief, wurde unweigerlich als Bedrohung wahrgenommen.

»Wieso? Weil es wichtig ist«, fuhr Emilia dazwischen. Im Grunde wußte sie selbst nicht, warum sie den Club verteidigte. Sie fand die Idee noch immer lächerlich, aber daß Isabelle die Notwendigkeit einer Änderung offenbar nicht einsah, empfand sie beinahe als persönliche Beleidigung. »Menschen sind wie Tiere! Nein, schlimmer. Wir sind die einzigen Lebewesen, die ihre eigene Art töten.«

»Das stimmt doch gar nicht!«, rief Isabelle. Die Entschlossenheit, die ihre Stimme festigte und ihre Augen strahlen ließ, deutete darauf hin, daß sie soeben vergessen hatte, daß sie ohne Hosen vor den anderen stand. »Viele Tiere töten Angehörige ihrer Art. Wenn ein Löwe das Rudel eines anderen Männchens übernimmt, tötet er alle bisherigen Jungen, damit die Mutter mehr Zeit hat, sich um seinen eigenen Nachwuchs zu kümmern, als um den eines anderen. Und Krokodile fressen sogar ihre eigenen Kinder, wenn es nicht genug Nahrung gibt.«

»Was? Das ist ja widerlich«, sagte Fantasma angeekelt.

»Nein, ist es nicht. Sie sichert nur den Fortbestand ihrer Art. Wenn die Mutter das nicht täte, würden beide sterben, sie und die Jungen. So überlebt wenigstens sie und kann neuen Nachwuchs zeugen. Das ist eben der Lauf der Natur.«

»Na gut«, wandte Emilia ein, »aber kein Tier tötet so grausam wie der Mensch.«

»Ach ja? Hast du schon mal eine Katze mit ihrer Beute spielen sehen?«

»Du hast auch auf alles eine Antwort, oder?«

Isabelle zuckte nur mit den Schultern. Natürlich hatte sie nicht auf alles eine Antwort, genau das war es ja, was sie verrückt machte. Aber wenn es der größte Wunsch von jemandem war, einmal Biologin zu werden, kannte man sich eben zwangsläufig einigermaßen mit den Verhaltensweisen von Tieren aus.

Stille senkte sich über den Raum, als nicht nur Isabelle gedankenverloren an ihrem glatten offenen Haar herumspielte, sondern auch Emila nachdenklich zu Boden blickte. Die dahingeworfenen Erwiderungen der kleinen Streberin hatten ihr Weltbild erheblich ins Wanken gebracht. Zwar war ihr schon lange klar, daß es letzten Endes immer ums Fressen oder Gefressenwerden ging, doch hatte sie bisher angenommen, daß einzig Menschen und Dämonen dumm und kaltblütig genug waren, sich gegen ihre eigene Art zu wenden.

Dabei mußte sie wieder an ihre Eltern denken. Fantasma und Emma schienen zu glauben, daß alle Dämonen von Grund auf böse waren. Sie selbst teilte diese Meinung nicht. Daß sie zuallererst an sich selbst dachten und ihr Handeln hauptsächlich von dem Trieb zu überleben und sich fortzupflanzen geleitet wurde, wollte sie gar nicht abstreiten, schließlich galt das für alle Tiere und somit auch den Menschen. Trotzdem würden die meisten Menschen wohl in einen See springen, um ein Kind vor dem Ertrinken zu retten, so lange keine eigene Gefahr drohte. Emilia vermutete, daß es bei Dämonen ähnlich war. Sie waren eben von den Instinkten und Denkmustern ihrer urzeitlichen Vorfahren geprägt - von welchen sie auch immer abstammen mochten - aber deshalb waren sie doch nicht unbedingt bösartig.

Nur um sich zu vergewissern, daß sie es auch mitbekamen, sah Emilia kurz zu Fantasma und Emma herüber, die noch immer schweigend dastanden, um ihr Wortgefecht nicht zu stören, bevor sie sich wieder Isabelle zuwandte. »Wo wir gerade beim Thema sind, was ist eigentlich mit deinen Eltern?«

»Was soll mit ihnen sein?«, fragte Isabelle verwundert. Sie verstand auch nicht, wieso ihre Eltern zum selben Thema gehörten, wie Tiere, die sich gegenseitig auffrassen. »Meine Mutter ist ein Mensch und mein... naja ›Vater‹ eine Dämonin. Ist das bei euch etwa anders?«

»Äh, nein, natürlich nicht...«, setzte Emilia an, wurde aber von Fantasma unterbrochen, als sie nicht sofort weitersprach.

»Obwohl es theoretisch gesehen auch andersrum möglich ist.«

Fragend sah Emma das neben ihr stehende Mädchen an. »Wie meinst du das?«

»Naja, es kann doch auch ein Mann eine Dämonin schwängern, oder nicht?«

»Hm, stimmt«, fiel Emma auf.

»Ja, vielen Dank für diesen äußerst hilfreichen Einwurf«, knurrte Emilia, allerdings ließ ihr Tonfall und der Blick aus zusammengekniffenen Augen keinen Zweifel daran, daß ihre Worte nicht wirklich ernstgemeint waren. »Ich meinte nur, ich habe gesehen, wie du von zwei Frauen verabschiedet wurdest«, sagte sie deutlich ruhiger zu Isabelle. »Waren das deine Eltern?«

Isabelle zuckte mit den Schultern. »Natürlich.«

Emilia warf ihren beiden Clubkameradinnen einen trimphierenden Blick zu, sprach aber weiterhin zu Isabelle. »Sah ganz schön herzlich aus. Sind die immer so?«

»Tja, ihr wißt ja, wie Eltern so sind«, sagte Isabelle errötend. So sehr sie ihre Eltern auch liebte, wenn sie sie in der Öffentlichkeit so knuddelten, war es ihr doch unangenehm. Noch peinlicher war es höchstens, wenn sie sich gegenseitig küßten und liebkosten, völlig egal ob noch jemand anwesend war oder nicht. Zu Isabelles Leidwesen gingen ihre Mütter sehr offen mit ihrer angeblichen lesbischen Neigung um.

»Du würdest also nicht sagen, daß sie irgendwie... böse sind?«

Isabelle kicherte laut auf, was nur zu einem geringen Teil daran lag, daß Emilia wie ein Anwalt aus einer seichten Krimiserie klang, sondern vor allem daran, wie weit es von der Wahrheit entfernt war, ihre Mütter so zu bezeichnen. »Meine Eltern sind die fürsorglichsten und liebsten Menschen, die ich kenne... beziehungsweise Dämoninnen«, brachte sie lachend hervor. Allserdings war das auch nicht wirklich schwierig. Abgesehen von ihrem biologischen Vater war sie nie einer anderen Dämonin begegnet, und sogar mit den meisten Menschen hatte sie nur wenig zu tun. Soweit sie es mitbekommen hatte, empfanden ihre Mitschülerinnen sie als merkwürdig, ihre Hobbies, ihre Intovertiertheit und ihr Hang dazu, ihre Lehrer zu verbessern. Dabei tat sie das nur in den äußersten Notfällen.

Emma fing währenddessen ein katzenhaft zufriedenes Lächeln von Emilia auf. Diese ganze Befragung schien allein dem Zweck gedient zu haben, ihr etwas zu beweisen, dabei hatte Emma nie abstreiten wollen, daß es nicht auch nette Dämonen gab, sie hatte eben nur noch keinen kennengelernt und die allgemeine Mythologie sämtlicher Kulturen war sich in dieser Hinsicht ebenfalls ziemlich sicher. Aber nun, da Emilia diese Situation bereits zu einem Verhör genutzt hatte, konnte sie ja auch noch eine Frage loswerden, die sie beschäftigte. »Hast du eigentlich auch ein Stipendium?«

Die Menge dieser scheinbar zusammenhanglos gestellter Fragen vertärkte Isabelles Gefühl, auf dem Zeugenstuhl zu sitzen, trotzdem blieb sie völlig gelassen. »Ein Stipendium? Äh, nein. Einer meiner Lehrer hat meinen Eltern vorgeschlagen, sich vielleicht nach einer anderen Schule für mich umzusehen, wo... ›man sich besser um meine speziellen Bedürfnisse‹ kümmern könnte.« Unwillkürlich seufzte Isabelle auf. Ihre früheren Lehrer hatten ständig so getan, als wäre sie etwas besonderes, nur weil sie hin und wieder mal ein Buch las und deshalb den meisten Lehrstoff schon kannte, bevor er drankam. So war es ihr nicht schwergefallen, ihre ehemalige Schule zu verlassen, zumal die Ansprüche dieses Internats deutlich höher lagen, weshalb sie gehofft hatte, hier endlich Anschluß zu finden. Hier gab es doch mit Sicherheit mehr Mädchen, die ihr Interesse an den Wissenschaften teilten. »Meine Eltern haben dann dieses Internat für mich ausgesucht, wahrscheinlich vor allem, weil es ganz in der Nähe meiner Heimatstadt liegt. So können sie mich öfter besuchen. Wieso fragst du?«

Enttäuscht winkte Emma ab. In ihrem Kopf hatte sich bereits die Überzeugung gefestigt, die Verteilung der Stipendien habe irgendetwas mit der auffälligen Häufung von Halbdämoninnen an dieser Schule zu tun, doch daß Isabelle keines hatte, lief dieser absolut plausiblen Theorie leider zuwider. »Ach, nicht so wichtig.«

»Genau«, stimmte Fantasma zu. Auch wenn die Fragen nach Isabelles familiären Verhältnissen und den Umständen ihres Wechsels an das Internat durchaus von brennendem Interesse waren, mußten zuerst noch einige Formalitäten geklärt werden. »Viel wichtiger ist doch, ob du jetzt zum Freak-Club gehörst oder nicht.«

Gelassen sah Isabelle an sich herab. Zwischen ihren Beinen stand noch immer ihr teilweise erigierter Schwanz hervor. »Tja, offensichtlich tue ich das.«

Fantasma nickte voller Vorfreude. »Gut, dann fehlt nur noch eine Kleinigkeit, um dich zu einem vollwertigen Clubmitglied zu machen. Aber vorher... müßte ich noch eine kurze Unterredung mit den bisherigen Mitgliedern führen, okay?«

Als Isabelle ihnen bedeutete, sie sollten nur machen, zog Fantasma Emma und Emilia hinter sich her in die Ecke des Zimmers, in der ihr Bett stand. »Okay, Leute«, raunte sie ihnen zu, »ich weiß, bisher war es bei uns Tradition, neue Clubmitglieder erst einmal angemessen zu begrüßen... aber ich hätte jetzt den Vorschlag, daß Anwärter sich ähm... einem kleinen Test unterziehen sollten.« Alleine ihr Grinsen machte ihr Vorhaben schon deutlich genug, ohne daß sie näher darauf hätte eingehen müssen. »Einverstanden?«

»Einverstanden«, stimmte Emma ohne Zögern zu. Emilias Schwanz in ihrem Arsch zu spüren, war letztendlich keine unschöne Erfahrung gewesen, wie sie zugeben mußte, trotzdem brannte sie nicht unbedingt so schnell auf eine Wiederholung.

Emilia hob lediglich die Hände zu einer gleichgültigen Geste. »Du bist der Ober-Freak.«

»Schön, Vorschlag einstimmig angenommen«, verkündete Fantasma. »Dann sollten wir das jetzt wohl Isabelle erklären.« Schwungvoll drehte sie sich um und ging zurück zu ihrer Mitbewohnerin, die geduldig im hinteren Teil des Zimmers auf sie gewartet hatte. Ihre Hosen hatte sie wie in weiser Voraussicht noch immer nicht wieder hochgezogen, doch wahrscheinlich hatte sie tatsächlich einfach nur vergessen, daß sie um ihre Knöchel hingen.

»Nun...«, fing Fantasma schon zu sprechen an, während sie sich in Gedanken noch die Worte zurechtlegte. »Also, wenn du wirklich unserem Club beitreten möchtest, mußt du dich erst als würdig erweisen.«

»Aha«, sagte Isabelle. »Und wie mache ich das?«

»Ähm, wir haben da so eine Tradition bei uns... Grob gesagt läuft es darauf hinaus, daß du alle bisherigen Mitglieder befriedigen mußt.« Ein gleichzeitig entschuldigendes wie erwartungsvolles Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie sich innerlich auf einen empörten Ausbruch Isabelles vorbereitete.

Doch der folgte nicht. Sie blinzelte nur ein wenig irritiert, das war auch schon alles. Sie hatte von Grund auf gelernt, daß sich ausnahmslos alles auf die Wissenschaften zurückführen ließ. Hier waren nun Anthropologie und Psychologie gefragt. Zwar hatte sie nun wirklich nicht mit solch einer Aufnahmeprüfung gerechnet, doch war das ja auch nichts anderes als ein Initiationsritus, und die gehörten nun einmal seit Anbeginn der Menschheit zu jeder Stammeskultur dazu. Im Laufe der Zeit hatten sie sich auch kaum geändert. Früher hatte man ein Wolfsherz zu essen bekommen, heute einen Keks und ein Glas Traubensaft. Das Prinzip war dasselbe. Nun verlangte der Freak-Club eben Sex als Aufnahmeprüfung, was verständlich war, immerhin war der Trieb, seine Gene weiterzugeben, eine der beiden Konstanten, auf die sich das Unterbewußtsein stützte. So waren Initiationsriten dieser Art wohl auch bestimmt keine Seltenheit, und zumindest würde das mehr Spaß machen als eine Konfirmation, die sie nur aus Erzählungen ihrer Klassenkameradinnen kannte. Im letzten Jahr hatte ihre Eltern ihr selbst die Wahl überlassen, ob sie sich taufen lassen wollte, und sie hatte dankend abgelehnt.

»Nur um ganz sicherzugehen«, vergewisserte Isabelle sich, »ihr wollt also richtigen Sex mit mir haben, ja?«

Nun war es an Fantasma verdutzt zu blinzeln. »Ähm, äh, ja.«

»Habt ihr denn Kondome dabei?«

»Kondome?«

»Ja, Kondome. Habt ihr doch bestimmt schon mal von gehört, oder? So kleine aufgerollte Latexdinger mit einem Zipfel vorne dran. Auch bekannt als Gummis, Präservative oder Lümmeltüten.«

»Ähm, also ich nicht. Ihr?« Fragend drehte Fantasma sich zu Emma und Emilia um, die aber nur den Kopf schüttelten. Leise stöhnte Isabelle auf, als hätte sie noch nie so etwas naives erlebt. Sie wußte schon lange, daß sie zeugungsfähig war, immerhin war sie von Natur aus experimentierfreudig und hatte von ihren Eltern ein Mikroskop bekommen. Daß sie empfängnisfähig war, brauchte sie nicht weiter zu überprüfen. Mit dem Beweis dafür mußte sie sich ohnehin alle vier Wochen herumschlagen. »Dann habt ihr bei eurer Clubgründung also völlig ungeschützt miteinander rumgemacht, oder wie? Habt ihr denn nicht einmal kurz darüber nachgedacht zu verhüten?« Bedauernd wandte sie sich Emma zu, die sie bislang für hinreichend vernünftig gehalten hatte. »Gerade von dir hätte ich das eigentlich nicht erwartet.«

»Ich war geil«, verteidigte Emma sich. »Ich kann nicht nachdenken, wenn ich geil bin.«

»Das ist keine Entschuldigung. Nach der Logik müßte ich ständig Fünfen schreiben.«

»Moment mal«, warf Fantasma ein, »heißt das, ähm... diese Tradition soll nicht fortgesetzt werden?« Obwohl sie es geschafft hatte, sich zu beherrschen und sich weiterhin einigermaßen gewählt auszudrücken, war die Enttäuschung in ihrer Stimme unüberhörbar. Von unterdrückter Erregung getrieben hüpfte sie nervös von einem Bein aufs andere.

Isabelle sah ihr ihre Gefühle an. Natürlich, es waren ja dieselben, die auch sie peinigten. Normalerweise besaß sie genug Willenskraft, sich zu zügeln und aufkeimende Lust einfach niederzukämpfen, doch in dieser Situation erschien ihr das beinahe unmöglich. Alleine die Gegenwart dieser drei hübschen Mädchen, die es wissentlich darauf angelgt hatten, ihr eine Latte zu bescheren, ließ sie immer weiter ansteigen und der Gedanke daran, daß sie tatsächlich gerne in diesem Augenblick Sex mit ihr hätten - etwas, womit Isabelle niemals gerechnet hatte, schon gar nicht zweimal am selben Tag - machte es noch unerträglicher. Zwar war ihr Schwanz noch nicht zu seiner vollen Größe angewachsen, aber sie wußte, daß eine einzige Berührung, und sei es auch nur ihres Armes, diesen Zustand umgehend ändern würde.

»Das habe ich nicht gesagt...« Nur langsam ließ sie ihre Worte verklingen, während sie in Gedanken ihre Optionen durchging. Sicher, sie hätte die ihr gestellte Aufgabe auch anders lösen können, sie hätte die Clubmitglieder mit den Händen oder dem Mund befriedigen können, oder sie sogar ihren Hintern benutzen lassen, aber keine dieser Möglichkeiten erschien ihr so verlockend wie deren ursprünglicher Plan. Erst nach und nach wurde ihr klar, daß sie das miteinander verbinden konnte. Sie könnte ihnen erlauben, sie wirklich zu ficken, nur mußte sie sie dann auf irgendeine andere Weise zum Orgasmus bringen. Zwar war der Koitus Interruptus keine unbedingt empfehlenswerte Verhütungsmethode, allerdings stand sie auch kurz vor ihrer nächsten Periode. Theoretisch gesehen war sie also gerade unfruchtbar. Selbstverständlich war auch das nicht viel sicherer, aber zusammen mußte das doch wohl funktionieren. »Also gut, wir tun es, aber nur unter der Bedingung, daß ihr keinesfalls in mir abspritzt, verstanden?«

Emilia und Fantasma nickten mit dem gebotenen Ernst, nur Emma hob fragend die Hand. »Ähm, wo denn dann? Ich meine, können wir auch... äh, in deinen Mund spritzen?«

Fantasma war sofort Feuer und Flamme für diese Idee. Aufgeregt nickte sie in rasender Geschwindigkeit. »Ich will auch, wenn’s geht!«

Isabelles Begeisterung hielt sich hingegen in Grenzen. Direkt abgeneigt war sie dem auch nicht wirklich, sie hatte sich nur noch gar nicht so genau überlegt, was sie mit den drei Ladungen Sperma, die sie erwarteten, anstellen sollte. Diese Möglichkeit hatte sie dabei zwar durchaus schon bedacht, doch irgendwie kam ihr das komisch vor. Das wäre ja fast so, als würde sie es mit einem Jungen tun, mehr noch als wenn sie die Schwänze ihrer halbdämonischen Freundinnen in ihre Scheide ließ. Dazu war das Teil schließlich da, nahm sie an, und daß es Spaß machte, sich dort etwas hineinzustecken, hatte sie auch schon lange herausgefunden. Sich jedoch in den Mund spritzen zu lassen, erschien ihr zu sehr nach typisch männlichem Dominanzverhalten, so offensichtlich weiblich ihre Gespielinnen auch waren. Laut Sigmund Freud war der Mensch sowieso von Natur aus bisexuell, doch mußte sie sagen, daß sie bisher beim Masturbieren immer nur an Mädchen gedacht hatte, nicht einmal an Hermaphroditen wie sie einer war. Jungs zogen sie einfach nicht an. Trotzdem, der alte Sigi hatte in so vielem Recht behalten, warum sollte er sich ausgerechnet in diesem Punkt geirrt haben?

Außerdem, wenn sie ehrlich sich selbst gegenüber war, kam sie auch gar nicht umhin, sich einzugestehen, daß es sogar fast schon eine zusätzliche Sensation war, zu wissen, daß sie sich in ihrem Mund erleichtern würden. Nicht, weil sie darauf gestanden hätte, wohlgemerkt, sondern einfach nur weil es eben eine sehr interessante Vorstellung war. So ziemlich alles, was mit Sex zu tun hatte, machte sie an, das lag ja wohl in der Natur der Sache, aber das war schon eine ganz besonders intime Angelegenheit. Immerhin würde sie direkt mit dem Zeug in Kontakt kommen; fühlen, wie es in sie schoß, es schmecken und riechen. Unweigerlich fragte sie sich, wie es wohl schmecken würde. Ihre bisherigen Experimente in diesem Zusammenhang hatte sie ja nur an sich selbst durchführen können. Es war zwar nicht geforderter Teil ihrer Aufgabe, den Saft auch noch zu schlucken, aber sie entschied sich trotzdem jetzt schon dafür, es zu tun.

»Na schön«, sagte sie, als koste es sie besonders viel Überwindung, »ihr könnt es in meinem Mund machen.«

Bei diesen Worten wurde Fantasmas aufgeregtes Umherhüpfen noch hektischer. Sie hatte schon den ganzen Tag über so ein unruhiges Gefühl der Geilheit in ihrem Bauch gehabt, weshalb sie heute bei Schulschluß ja auch das Clubtreffen einberufen hatte. Im Verlauf der Ereignisse war es immer drängender geworden, doch seit Isabelles Einverständnis, sich in den Mund ejakulieren zu lassen, fühlte es sich an, als schleppe sie ein Bleirohr in ihrer Hose mit sich herum. »Okay, dann machen wir das also, äh, nacheinander, ja? Und wer fängt an?«

»Die Clubpräsidentin natürlich«, sagte Emma höflich.

»Ober-Freak«, verbesserte Emilia sie. Sie fand es reichlich merkwürdig, daß Fantasma sich selbst so nannte, aber es machte ihr richtig Spaß, sie ebenfalls so zu bezeichnen. Wenigstens paßte der Begriff zu ihr.

»Oh, gut«, stöhnte Fantasma erleichtert auf. Wenn sie noch länger hier herumstehen müssen und womöglich noch einer ihrer Freundinnen zusehen, wie sie Isabelle flachlegte, wäre ihr erster Schuß mit Sicherheit in die Hose gegangen. Dennoch unternahm sie keine Anstalten, sich Isabelle weiter zu näheren, sondern sah sie nur erwartungsvoll an. Sie wußte einfach nicht, was sie jetzt tun sollte. Bei den beiden bisherigen Gelegenheiten in ihrem Leben, in denen sie Sex gehabt hatte, erst mit Emilia, dann mit Emma, hatte es sich wie von selbst so entwickelt, ohne daß sie viel dazu hätte beitragen müssen.

Doch nicht nur Fantasmas Blick war starr auf Isabelle gerichtet, Emma und Emilia sahen sie mindestens ebenso gespannt an. Als sie das bemerkte, verzog Isabelle das Gesicht zu einem etwas ratlos wirkenden Schmollmund. Offensichtlich erwartete man von ihr den ersten Schritt. Eigentlich war das seltsam, schließlich hatten die anderen sexuelle Aktivitäten fest als Aufnahmeritual in ihren Club eingebunden, während sich ihre eigenen Erfahrungen auf wahrscheinlich überhöhte Masturbation und ihr kleines Abenteuer auf dem Klo vor einer Stunde beschränkten. Dabei fiel ihr ein, daß sie die Mädchen unbedingt noch fragen sollte, wer von ihnen das eigentlich gewesen war hinter der Wand.

Doch das war wohl nicht der richtige Augenblick dafür, jetzt als sie stumm dazu aufgefordert worden war, sich um die Latten ihrer drei Freundinnen zu kümmern. Erst als sie an sich heruntersah, bemerkte sie, daß ihre Hose zwar herabgezogen war, aber noch immer lose um ihre Knöchel hing. Langsam stieg sie aus ihr heraus, zog sich ihr unauffälliges weißes Top über den Kopf und ließ es dazu fallen. Nachdem sie sich auch noch ihres Büstenhalters ebtledigt hatte, legte sie sich, nackt wie sie nun war, ausgestreckt auf den Boden. Zögernd winkelte sie die Beine an und schlug die Schenkel auseinander, sodaß sich ihr gesamter Unterleib den anderen gegenüber offenbarte. Diese Situation war ebenso merkwürdig wie neu für sie, sie hatte einfach keine Ahnung, was man von ihr erwartete, doch fand sie, daß sie das Problem schon ganz gut gelöst hatte. Immerhin bot sie so Fantasma wie abgemacht freien Zugang zu ihrer Scheide, bereit sich der Aufnahmeprüfung zu stellen.

In Ermangelung eines Kissens lag ihr kopf flach auf dem Boden, ihren Blick an die Decke richtend. So konnte sie gar nicht Fantasmas Reaktion beobachten, doch die tat zunächst ohnehin gar nichts. Sie merkte nicht einmal, wie die Zeit verstrich, während sie wie gebannt den vor ihr ausgebreiteten Körper betrachtete. Die dunkelblonden Haare waren wie ein goldener Lichtschimmer um Isabelles Kopf herum aufgefächert, zwischen ihren gespreitzten Beinen waren nicht nur der Schlitz, den ihre haarlosen Schamlippen bildeten, sowie das winzige Loch ihres Hintereingangs zu erkennen, sondern auch der kaum merklich zuckende Schwanz, der sich geradlinig in die Luft erhob. Am meisten aber faszinierten sie die Brüste, und zwar aus dem einfachen Grund, daß es die ersten waren, die sie außerhalb von Filmen sah. Bei den Gelegenheiten, als sie Emma und Emilia nähergekommen war, hatte sie die beiden ja gar nicht völlig unbekleidet gesehen. Alles war so spontan und fieberhaft verlaufen, daß sie gar nicht auf gie Idee gekommen waren, sich so offen zu zeigen, vielmehr hatten sie nur die nötigsten Kleidungsstücke von sich geworfen oder beiseitegeschoben, bis sie in der Lage waren, ihr Verlangen zu stillen. Also sog sie in diesem Moment förmlich jede Kleinigkeit ihrer weiblichen Rundungen in sich auf. Im Gegensatz zu Emma und Emilia, die beide noch ausgesprochen flach waren, ähnelten Isabelles Brüste in Größe und Form sehr ihren eigenen. Wie zwei sanfte Hügelchen hoben sie sich von ihrer Brust ab, gekrönt von herrlich pinkfarbenen Nippeln.

Schließlich hielt Fantasma es nicht länger aus. In der Hoffnung, daß ihre beiden Freundinnen es ihr gleichtun würden, riß sie sich fast das Shirt und den Büstenhalter vom Körper. Als sie auch noch ihre Hose mit einem Ruck herabzog, rief sie fröhlich: »Sagt ›Hallo‹ zu meinem kleinen Freund!« Diese Formulierung hatte sie schon oft im Fernsehen gehört, ohne genau zu wissen, worauf sie anspielte, jedenfalls hatte sie sie noch nie in einem sexuellen Zusammenhang vernommen, und das obwohl sie sich doch so wunderbar dazu eignete. Allerdings war sie gerade nicht in der Stimmung dazu, sich darüber Gedanken zu machen. Achtlos schleuderte sie mit einem Fuß Hose und Slip von sich, dann kniete sie sich zwischen Isabelles bereitwillig gespreizte Schenkel. In dieser Position, aufrecht über dem angespannt daliegenden Körper ihrer Mitbewohnerin, kam sie nicht umhin, noch einmal einen Blick auf deren nun unverhüllte Geschlechter zu werfen. Als sie die spezielle Form der Eichel so aus der Nähe sah, konnte sie sich sogar ein Grinsen nicht verkneifen.

»Weißt du eigentlich, daß du einen ziemlich süßen Lümmel hast?«, fragte sie, ihre verträumten Augen weiterhin auf das angesprochene Körperteil gerichtet.

Verwirrt hob Isabelle den Kopf. Wieso bezeichnete bloß jeder, der bisher ihren verborgen gehaltenen Penis zu Gesicht bekommen hatte, ihn als ›süß‹? Dabei war er doch, wie sie selbst nur allzu gut wußte, außerordentlich abnorm, ja geradezu unheimlich. »Was... was meinst du?«, überwand sie sich zu fragen, während sie beinahe ängstlich zu Fantasma aufsah.

»Deine Eichel. Sie sieht aus wie ein Herz. Hast du das nie gemerkt?«

Nein, bisher hatte sie das nicht. Erst jetzt, als Fantasma sie darauf hinwies, wurde Isabelle klar, daß es aus diesem umgedrehten Blickwinkel tatsächlich so aussah. Sie selbst jedoch hatte ihre Eichel mit der Einbuchtung am unteren Ende und der Spitze am vorderen irgendwie immer als bedrohlich empfunden. Ganz anders erging es Fantasma. Wie sie gesagt hatte, fand sie Isabelles dünnen, kerzengeraden Schwanz wirklich niedlich, was möglicherweise auch damit zusammenhing, daß er kleiner als ihr eigener war. Vielleicht war es nur das Bedürfnis, diese beiden so unterschiedlichen Penisse miteinander zu vergleichen, jedenfalls drang sie jetzt nicht in Isabelle ein, als sie ihre Hüfte ein wenig vorwärts bewegte, sondern schob sie so übereinander, daß sie sich Unterseite an Unterseite berührten. Auf diese Weise konnte Fantasma sehen, wie ihr Schwanz den ihrer Mitbewohnerin überragte - wenn auch nur für einen Moment, denn wie Isabelle bereits befürchtet hatte, reichte schon dieser winzigste Kontakt warmer Haut aus, um ihn endgültig zu seiner vollen Größe anwachsen zu lassen.

Fasziniert beobachtete Fantasma, wie der Penis des Mädchens immer länger wurde, seine nicht besonders umfangreiche Breite jedoch beibehielt, bis er ihren eigenen fast um das dreifache übertraf. Nun gut, dan hatte sie eben doch weiterhin den kleinsten unter den Clubmitgliedern. Wahrscheinlich hätte das irgendwie einen negativen Einfluß auf ihr Selbstwertgefühl ausüben sollen, überlegte sie, aber überraschenderweise war das gar nicht der Fall. Womöglich lag das daran, daß Isabelle als Anwärterin ihr unterlegen war und ja tatsächlich nun dazu angehalten war, einfach nur Fantasmas Triebe zu befriedigen, um auch wirklich aufgenommen zu werden. Sie selbst vermutete jedoch, daß es eher ihrer eigenen ungezähmten Geilheit geschuldet war, die sie auch jetzt nicht ruhig bleiben ließ. Wie aus eigenem Antrieb schloß sich ihre Hand um ihrer beider übereinanderliegender Schwänze und begann sie sachte zu wichsen.

Als Isabelle das spürte, sah sie errötend auf. Mit gemischten Gefühlen und weit geöffneten Augen verfolgte sie Fantasmas Treiben. Es war zweifellos unbeschreiblich schön, dieses zarte Aufliegen von Fanasmas Penis auf ihrem eigenen und das Streicheln ihrer Hand, brachte sie aber auch etwas in Verlegenheit. Es war einfach ein seltsamer Gedanke, davon erregt zu werden, daß sich ein anderer Schwanz an ihrem rieb, abstreiten konnte sie diese Tatsache jedoch nicht, so hart wie ihrer sich aufbäumte. Auch ihre Säfte begannen jetzt zu fließen. Feucht war sie schon die ganze Zeit über gewesen, doch nun konnte sie fühlen, wie es langsam aus ihr hervorsickerte.

Erst jetzt, als sie sich im Zuge des zwischen ihren Körpern stattfindenden Schauspiels Fantasmas Ständer genauer besah, fiel ihr auf, wie normal er war. Wie bei einem gewöhnlichen Menschen schob sich bei jeder ihrer Handbewegungen an ihrer beider Glieder entlang die Vorhaut über eine lila glänzende Eichel und wieder zurück. Ganz anders als bei Isabelle. Ihr eigener Penis fühlte sich, wie sie sehr wohl wußte, eher nach hartem Gummi an, etwa wie ein von Scheidensekret überzogener Dildo. Bisher hatte sie immer angenommen, daß alle Halbdämoninnen im Schritt mehr oder weniger dem ihren glichen. Daß sie aber selbst unter ihresgleichen einen Ausnahmefall darstellte, hatte sie nicht geahnt. Doch das einzig aufsehenerregende an Fantasmas Schwanz war, daß er ziemlich klein wirkte, und sogar das lag möglicherweise nur daran, daß ihrer sonderbarerweise dreimal so groß war.

Mit einem Mal kniff Fantasma die Augen zusammen und hielt inne. Nun wurde ihre Lust langsam wirklich übermächtig. Wenn sie auch nur eine Sekunde länger so an sich beiden herumgespielt hätte, wäre sie wahrscheinlich in Ohnmacht gefallen, so übermäßig erregt war sie. Isabelle, die sich auf dem Rücken liegend noch immer auf die Unterarme gelehnt vom Boden abstützte, um die erotisierende Handarbeit ihrer Mitbewohnerin zu beobachten, sah jetzt, wie diese mit einem Ruck ihr Becken zurückzog und gleich darauf in einer einzigen flüssigen Bewegung wieder vorschob, den vor Lust bereits zitternden Penis an ihren Scheideneingang ansetzend. Als er schließlich schlagartig zwischen ihre Schamlippen glitt und von ihrem seidigen Inneren umschlossen wurde, konnte sie Fantasma langgezogen Aufstöhnen hören, wie von tiefster Erleichterung erfüllt. Offenbar besaß sie nicht die Weitsicht, bei Isabelles Entjungferung besonders vorsichtig in sie einzudringen, doch wäre das eigentlich ohnehin unnötig gewesen. Denn obwohl es technisch betrachtet tatsächlich ihr erstes Mal war, hatte sie sich schon zuvor versehentlich selbst entjungfert. Nachdem sie herausgefunden hatte, wieviel Spaß es machte, an ihrer Scheide herumzuspielen, hatte es nicht lange gedauert, bis sie sich aus reiner Neugier ein kleines Lineal hineingesteckt hatte, nur um zu sehen, wie weit sie es hineinbekam. Erst als leiser Schmerz sie durchfuhr und ein Tröpfchen Blut aus ihrer Spalte rann, hatte sie bemerkt, was soeben geschehen war.

Seitdem hatte sie sich kaum je wieder etwas eingeführt. Nicht aus Angst vor einer Wiederholung des Schmerzes, schließlich war sie kein Kind mehr und wußte genug über ihren Körper, um diese Möglichkeit auszuschließen. Vielmehr hatte sie einfach festgestellt, daß es ein viel direkteres, innigeres Gefühl war, wenn sie ihr Geschlcht äußerlich streichelte, mit den Fingern der sanften Erhebung ihres Schlitzes folgte und dabei wie zufällig den empfindsamen Kitzler streifte. Möglicherweise war es einfach nur das, ihre lange Abstinenz davon, irgendetwas in sich aufzunehmen, weshalb es ihr nun, als Fantasma regungslos in ihr verharrte, so viel intensiver vorkam. Doch wahrscheinlich, so vermutete sie, war das eher der Tatsache gechuldet, daß es diesmal ein Körperteil einer anderen Person war, das in ihr lag, kein lebloser Gegenstand, den sie selbst hineingeschoben hatte.

Sie spürte Fantasma auf so vielfältige, unmittelbare Weise, daß die überwältigende Wucht der auf sie einprasselnden Eindrücke sie schier um den Verstand brachten. Sie spürte nicht nur mit einer aufreizenden Dringlichkeit, wie Fantasmas Schwanz ihre Scheidenwände auseinanderdrückte, sondern auch wie sich deren Unterleib lückenlos an ihren schmiegte, ebenso wie ihre Brüste, die sich fest auf sie legten. Die gesamte berauschende Wärme, die der Körper des Mädchens über ihr ausstrahlte, vermittelte ihr ein Gefühl der Nähe, das sie nie für möglich gehalten hätte. Ihr Leben lang war sie allein gewesen, abgesehen von ihren Eltern natürlich, die sich liebevoller um sie kümmerten, als sie es sich hätte wünschen können, doch hatte sie nie jemanden gehabt, mit dem sie über alles hätte sprechen können; jemanden in ihrem Alter, der sie verstand und zu ihr hielt, was auch geschehen mochte. Jetzt jedoch, als Fantasmas Gewicht sanft auf ihr lastete und ihre Haut sich gegenseitig erhitzte, kam es ihr zum ersten Mal so vor, als könne dieser Traum in Erfüllung gehen.

Dabei war ihr nie wirklich klar gewesen, daß ihr irgendetwas gefehlt hätte. Eigentlich war sie immer glücklich gewesen; sie hatte ihre Eltern, konnte ihre Forschungen vorantreiben und wenn die Geilheit sie übermannte, verschaffte sie sich eben mit den Händen Erleichterung. Schon vor langer Zeit hatte sie sich damit abgefunden, daß niemand in ihrer Umgebung ihre Interessen teilte, oder sich überhaupt für sie interessierte, dem stillen, blassen Mädchen, das in der Schule immer alle Antworten kannte, sich aber nie meldete. Doch so sehr sie auch wußte, daß ihre Eltern sie liebten, zu ihnen hätte sie einfach nicht so bedingungslos offen sein können wie einer wahren Freundin gegenüber, und währen Fantasmas Ständer kaum merklich in ihr zuckte, kam sie auch nicht umhin zu bemerken, daß eine Halbdämonin als Freundin einige unbestreitbare Vorteile gehabt hätte.

Mit dieser neuen Erkenntnis sah sie zu Fantasmas Gesicht empor. Ihre Augen waren geschlossen und sie wirkte seltsam konzentriert, sodaß Isabelle sich fragte, ob sie wieder in einen Tagtraum verfallen war, wie sie es bei ihr in den wenigen Tagen, seit sie zusammenlebten, schon schon so oft erlebt hatte. Sie konnte ja nicht ahnen, daß Fantasma erst einmal innehalten mußte, sofort nachdem sie ihren Schwanz in ihr versenkt hatte, um sich erst einmal ein wenig abzukühlen. Hätte sie sich auch nur das kleinste bißchen gerührt, wäre sie wahrscheinlich augenblicklich gekommen, so unglaublich erregend war es gewesen. Doch verbesserte das ihre Situation höchstens marginal. Selbst ohne die Reibung an Isabelles unebenem Inneren waren die auf sie einstüzenden Emfindungen an ihrem Penis absolut mitreissend. Noch immer spürte sie die feuchte Enge des sie umschliessenden Kanals, die samtenen Schamlippen, die sich sanft um die Seiten ihres Schwanzansatzes gelegt hatten und natürlich die betörend weibliche Figur des Mädchens unter sich. Am sinnlichsten war jedoch wohl Isabelles bezaubernder Duft, den Fantasma mit jedem Atemzug tief in sich aufsog. Mehr noch als jeder nur mögliche körperliche Kontakt berührte er sie irgendwie und löste ein wohliges, wenn auch diffuses, Gefühl der Vertrautheit in ihr aus.

Trotz all dieser um Aufmerksamkeit ringenden Wahrnehmungen die in ihr umhertosten, kam Fantasma nach einiger Zeit des Stilliegens zu dem Schluß, sich einigermaßen bewegen zu können ohne der Gefahr ausgesetzt zu sein, sofort loszuspritzen. Vorsichtig hob sie ihre Hüfte, bereit dazu, jederzeit wieder innezuhalten, sollte sie das gewohnte Ziehen in ihrem Unterkörper bemerken, das sie immer kurz vor einem Orgasmus überkam. Als das überraschenderweise geklappt hatte, obwohl ihre Eichel von dem nur mühsam zurückgehaltenen Höhepunkt sehr viel empfindlicher zu sein schien, wurde sie etwas mutiger. Das Herabsenken ihres Beckens wurde mit ihrem wiedererwachenden Selbstbewußtsein bereits kräftiger, während sich die Geschwindigkeit der nachfolgenden Stöße stetig steigerte, bis sie endlich einen befriedigenden Rhythmus gefunden hatte.

Nach und nach entspannte sie sich, als sie aufhören konnte, sich darauf konzentrieren zu müssen, ihren sich anbahnenden Samenerguß niederzukämpfen, und ihre Aufmerksamkeit ein wenig schweifen lassen konnte. Dabei sah sie geradezu zwanghaft auf das Mädchen unter sich hinab, was wohl aber auch kein Wunder war, war sie doch verantwortlich für die sich in ihr auftürmende Lust, die sie empfand. Mit einem ähnlich entrückten Ausdruck wie sie ihn höchstwahrscheinlich selbst aufgesetzt hatte, erwiderte Isabelle ihren Blick. Auch wenn ihr langes Haar deutlich heller und ihre Brüste erheblich größer waren, mit der unter Fantasmas stoischen Bewegungen umherwippenden Brille und dem generell eher scheuen Eindruck, den sie beide machten, glich sie in gewisser Weise Emma. Diese Vorstellung erinnerte sie zwangsläufig an ihr eigenes Erlebnis mit ihr, als sie ihr so nahe gewesen war wie jetzt Isabelle. Allerdings verdrängte sie diesen Gedanken, so verlockend er auch war, schnell wieder, weil sich dadurch nicht nur Sehnsucht in ihr zu regen begann, sondern er sie auch der gerade erst zurückgehaltenen Ekstase näherbrachte.

Isabelle sah sich einem durchaus vergleichbarem Problem gegenüber. Zwar irritierte es sie, wie Fantasma sie unverwandt anstarrte, dennoch war auch sie selbst jetzt schon kurz davor zu kommen. Doch war das wohl verständlich, erfuhren im Moment doch beide ihrer Geschlechtsteile eine Behandlung, die jede für sich bereits ausgereicht hätte, ihre Lust in ungeahnte Höhen zu treiben. Während in ihrer Scheide Fantasmas Schwanz ein und aus fuhr, wurde ihr eigener an den Bauch des anderen Mädchens gedrückt. Als sie ihren Körper immer wieder aufreizend über den ihren schob, um sanft in sie vorzudringen, glitt er auch über ihn hinweg. Auf diese Weise war es fast so, als würde sie sich selbst befriedigen, nur noch lustvoller, weil sie wußte, daß sie diese wunderbaren Gefühle Fantasma zu verdanken hatte.

Doch sogar ohne diese herrliche Hinwendung, die ihren Geschlechtern zuteil wurde, wären all ihre Sinne bereits so gut wie überlastet gewesen. Sie spürte Fantasma ja nicht nur in und auf sich, sondern auch ihre sich hebende und senkende Hüfte, die an ihren gespreizten Beinen entlangstrich, Strähnen ihres herabhängenden langen Haars, die sie am Hals kitzelten, und den warmen Hauch ihres Atems an der Wange. Ganz abgesehen von diesen Empfindungen, die wie ein Schauer durch sie hindurchjagten, waren da natürlich noch andere, tiefere, die sie ebenso erzittern ließen, wie das gedämpfte Geraüsch von Fantasmas verhaltenem Stöhnen, der Anblick ihres mädchenhaften Gesichts und nicht zuletzt der schwere Geruch, der inzwischen den gesamten Raum erfüllte. Isabelle konnte nicht genau bestimmen, woraus er bestand. Es war nicht der Duft ihrer Körper, jedenfalls nicht nur, vielmehr schien es der Duft ihres Intimbereichs zu sein, ihrer atemlosen Anstrengungen und der Säfte, die sie beide vergossen. Irgendwie roch es verführerisch, nach Intimität und genau dem, was hier gerade im Gange war: einer hemmungslosen Orgie.

Zu einem nicht geringen Teil trug dieser Duft dazu bei, daß sich die ohnehin schon angespannte Atmosphäre im Zimmer immer weiter verdichtete. Selbst Emilia und Emma, die etwas abseits von den beiden am Boden liegenden Mädchen standen, wurden zunehmend unruhiger. Nicht, daß sie nicht auch vorher schon über alle Maße erregt gewesen wären, das waren sie zweifellos, doch nun, als sie ihren ihren ineinander versunkenen Schulkameradinnen zusahen, wurde es beinahe unerträglich. Es schien ihnen unmöglich, weiterhin stillzubleiben. Wenn sie ihrer aufgeheizten Stimmung nicht auf irgendeine Weise Luft verschaffen würden, wären sie wahrscheinlich ohne jede Vorwarnung explodiert. Also suchten sie Zuflucht in der einzigen Tätigkeit, die sie in dieser Situation angemessen fanden und mit der sie vertraut waren.

Keine von ihnen bemerkte, was die andere tat, trotzdem wanderten ihre Hände nahezu zeitgleich zu ihrem Schritt herab. Dort zeichnete Emma mit den Fingern die Konturen ihres Schwanzes nach, bevor sie begann, ihn sachte zu massieren. Sogar durch ihre schwarze Leinenhose hindurch konnte sie seine unnatürlich hervortretenden Adern ertasten, allerdings war der Stoff auch dünn, und ihr Penis stemmte sich so fest gegen ihn, daß sie befürchtete, er würde ein Loch in die Fasern reißen. Letztendlich war ihr diese zaghafte Form der Zärtlichkeit jedoch nicht genug. Fahrig griff sie nach dem Reißverschluß ihrer Hose, um ihn zu öffnen, hielt aber im letzten Moment inne.

Die Hand noch immer zwischen den Beinen sah sie mit scheuem Blick zu Emilia hinüber. Die hatte ihr weißes Kleid bereits angehoben und den Slip abgestreift, war nun aber mit den Fingern an der Spitze ihres sich bewegenden Schwanzes ebenfalls erstarrt, als sie Emmas Aufmerksamkeit auf sich ruhen fühlte. Einerseits war es Emma ein wenig unangenehm unter ihren Augen zu wichsen, andererseits erleichterte es sie ungemein, daß Emilia ihre Leidenschaft offensichtlich auch nicht länger hatte zügeln können. Schließlich beschloß sie, daß ihre Erleichterung überwog. Während sie sich wieder dem sich am Boden räkelnden Paar zuwandte, zog sie endlich den Reißverschluß herunter. Innerhalb kürzester Zeit hatte sie sich ihrer Hose und des Slips entledigt, zögerte aber noch, bevor sie die Hand um ihren nach Zuwendung lechzenden Penis schloß. Nachdenklich betrachtete sie Fantasmas nackten Oberkörper, der aufreizend nahtlos über den von Isabelle strich. Einen Moment später öffnete sie noch schnell ihre Bluse und ließ sie zusammen mit ihrem Büstenhalter fallen. Erst dann legte sie Hand an sich selbst und streichelte vorsichtig ihren prall aufgerichteten Schwanz, jederzeit darauf bedacht, die Berührungen nicht zu fest werden zu lassen, damit sie nicht jetzt schon kam.

Aufmerksam beobachtete Emilia sie dabei. Auch sie überlegte kurz. Es kam ihr immer noch seltsam vor, sich vor anderen zu entblößen, aber es wäre wohl auch ein noch komischeres Gefühl gewesen, die einzige im Raum zu sein, die noch ihre Sachen trug. Sie seufzte leise auf, dann löste sie die Knöpfe ihres Kleids und schob es sich von den Schultern. Als es an ihr herabfiel, verfing es sich auf halbem Wege an ihrem steif abstehenden Schwanz, der es mit seinen unkontrollierten Zuckungen umherflattern ließ wie einen Vorhang im Wind. Hastig streifte sie es ab, bevor irgendjemand darauf aufmerksam werden konnte. Sobald sie auch noch ihre verbliebene Unterwäsche abgeworfen hatte, griff sie wieder nach ihrem wie vor Freude auf und ab zuckenden Penis.

Behutsam seine empfindliche Spitze streichelnd sah sie wieder zu Isabelle und Fantasma hinüber, die noch immer, wie in ihrer eigenen Welt aus unterdrücktem Stöhnen und zärtlichen Berührungen versunken, ihrer Begierde nachgingen. Doch so faszinierend dieser Anblick auch war, wirklich darauf konzentrieren konnte sie sich nicht, dazu wurde sie zu sehr von der Bemühung abgelenkt, sich auf den Beinen halten zu müssen. Die stürmische Erregung in ihr war inzwischen so allumfassend geworden, daß selbst das hauchfeine Dahinstreicheln ihrer Fingerkuppen, mit denen sie ihren Schwanz bearbeitete, ihre wackeligen Knie beinahe einknicken ließ. Sie kam zu dem Entschluß, daß sie sich hinknien sollte, und tat einige taumelnde Schritte auf die beiden sich beglückenden Halbdämoninnen zu. Das war natürlich eigentlich nicht nötig, von dort, wo sie zuvor stand, hatte sie eine ebenso uneingeschränkte Sicht gehabt. Möglicherweise fühlte sie sich einfach trotz dieser ganzen alles einschließenden Szenerie etwas außen vor gelassen, jedenfalls ließ sie sich erst in ihrer unmittelbaren Nähe nieder, wo sie ihrem wild umherschlagenden Schwanz nun endlich gestattete, sich nach Belieben in ihrer Hand auszutoben.

Isabelle war zu sehr in ihrer eigenen Lust vertieft gewesen, als daß sie davon etwas mitbekommen hätte. Erst als sie ihren Blick, den sie selbstvergessen zur Decke gerichtete hatte, wieder senkte, bemerkte sie Emilia links neben sich knien, ihren Schwanz nur wenige Zentimeter von ihrer Brust entfernt. Überrascht musterte sie das hermaphroditische Mädchen und ihr merkwürdiges Geschlecht. Es war weniger die Tatsache, daß sie sich von ihr unbemerkt zwischenzeitlich entkleidet hatte, die sie verwirrte, sondern vielmehr der lange, sich zuspitzende Penis, den sie so hingebungsvoll masturbierte. Das heißt, eigentlich masturbierte sie ihn gar nicht, wie Isabelle plötzlich klar wurde, es war ihr Schwanz selbst, der sich wellenartig in ihrer Hand vor und zurück schob.

Noch bevor sie sich weitere Gedanken darüber machen konnte, fiel ihr aus den Augenwinkeln eine Bewegung auf. Als sie ihr den Kopf zuwandte, erkannte sie Emma, nun ebenfalls von jeglichem Stück Stoff befreit, das sie hätte verdecken können, von der anderen Seite auf sich zuschreiten. Auch sie onanierte, während sie sich auf den Boden setzte, wenn auch nicht so fieberhaft wie Emilia. Im Gegensatz zu dem ihrer weißhaarigen Mitbewohnerin war Emmas Penis kleiner, wohl auch ein wenig kürzer als Isabelles eigener, aber dafür über die gesamte Länge dicker, die deutlich sichtbar von breit hervortretenden Adern durchzogen war. In diesem Augenblick, als sie von allen Seiten von halbdämonischen Schwänzen umgeben war, ging ihr auf, daß ihrer gar nicht so außergewöhnlich war, wie sie seit der Entdeckung von Fantasmas geglaubt hatte. Es schien einfach so zu sein, daß es eine große Variationsvielfalt gab, wie die Geschlechtsteile solcher Nachkommen aussehen konnten; einige waren eindeutig menschlicher Natur, andere weniger.

Als ihr nun eindrucksvoll eine Auswahl möglicher Formen zur Schau gestellt wurden, konnte sie nicht anders, als sie zu berühren. Gleichzeitig streckte sie beide Hände aus. Da Emma und Emilia ihr zugewandt hockten, hielten sie Isabelle ihre Schwänze förmlich unter die Nase. Als sie entschlossen nach ihnen griff, steigerte das ihre Erregung unverständlicherweise noch. Sie sah keinen Grund dazu, warum der bloße Kontakt ihrer Finger mit einem Penis sie anmachte, dennoch war es unbestreitbar so. Ohne sich davon beirren zu lassen, schloß sie ihre Hände um den jeweiligen Schaft. Ihre Freundinnen sahen sie irritiert an, ließen aber beide gehorsam ihre Arme sinken, als Isabelle nun bedächtig anfing, sie von sich aus zu masturbieren. Während Fantasma weiterhin in ihren Schlitz drang, nutzte Isabelle die Gelegenheit, die verschiedenen absonderlichen Eigenschaften der Schwänze in ihren Händen zu erforschen. Mit der ihr eigenen Neugier sog sie jedes Detail in sich auf. So entdeckte sie, daß Emilias Teil merkwürdig feucht war, so als habe es bereits in ihr gesteckt, während Emmas trotz der abschreckend roten Färbung überraschend weich war, ihre Haut dort unten sich aber nur wenig verschieben ließ. Als Isabelle einen Tropfen klaren Vorsamens an dem seltsam flachen Ende glitzern sah, das wohl die Eichel darstellte, strich sie mit der Hand darüber, verteilte die klebrige Flüssigkeit zwischen ihren Fingern und schmierte sie dann über die gesamte Länge von Emmas fast konturlosem Penis. Auf diese Weise glitt ihre Faust nun leichter an ihm entlang, ihn mit beträchtlicher Geschwindigkeit wichsend.

Erst in diesem so abstrus anmutenden Augenblick, als sie einen Schwanz in der Scheide und zwei weitere in den Händen hatt, wurde ihr klar, welches Glück es war, daß die anderen ihr Geheimnis gelüftet hatten. Das versprach nicht nur einige unterhaltsame Clubtreffen, sondern vor allem auch höchst interessante Experimente. Bisher hatte sie nicht einmal zu hoffen gewagt, auch nur einen einzigen weiteren Halbdämon zu finden, nun standen ihr plötzlich gleich drei zur Verfügung, deren Körper und besonders Geschlechtsorgane sie studieren konnte. Im Moment fiel es ihr allerdings immer schwerer, sich darauf zu konzentrieren, das gefühl ihrer gefüllten Spalte und der Reibung an ihrem hochgebogenen Ständer beanspruchten ihre volle Aufmerksamkeit. Fantasmas energische Stöße in sie hatten keineswegs aufgehört, eher waren sie noch enthusiastischer geworden. Waren sie zuvor noch zurückhaltend und langsam gewesen, wurden sie nun immer kräftiger und ausholender.

Überrascht sah sie zu Fantasma auf. Sie hatte ihren Blick nicht mehr so versonnen auf Isabelles Gesicht gesenkt, sondern zur Seite gerichtet, wo sie mindestens ebenso gefesselt beobachtete, wie sie Emmas Steifen masturbierte. Ihre Miene war zu einem anzüglichen Grinsen verzogen und ihr glatt herabhängendes, schwarzes Haar strich vor und zurück, als sie ihren Schwanz mit steigender Geschwindigkeit in Isabelles Scheide bohrte. Dann verdrehte sie ihre Augen plötzlich nach oben und ein leises Wimmern kam über ihre halb geöffneten Lippen. Blitzschnell zog sie ihre Hüfte so weit zurück, daß ihr bereits zuckender Penis aus dem feuchten Loch hervorglitt und stürmte vorwärts. Kaum hatte sie ihren Schritt Isabelles Gesicht entgegengepreßt und ihr den Schwanz in den Mund geschoben, begann sie auch schon zu spritzen.

Erschrocken riß Isabelle die Augen auf, als Fantasmas Glied weit in sie vordrang und dort einen mächtigen Strahl heißen Samens vergoß. Nach und nach entspannten sich ihre Züge wieder, während Fantasma sich langsam aus ihr zurückzog, doch augenblicklich schnellte ihre Hüfte wieder vor und gleichzeitig flutete eine weitere Ladung Sperma ihren Mund. Als auch diese sämig ihren Hals herabrann, ohne daß sie großartig dazu hätte schlucken müssen, hob sie ihren Blick wieder dem Mädchen über ihr entgegen. Den Rücken durchgestreckt hockte sie über Isabelles Brust, den Kopf schwelgend in den Nacken geworfen, während sie an ihren erblühenden Brüsten herumspielte. Offenbar war sie so sehr in ihrer Ekstase versunken, daß sie gar nicht bemerkte, wie sie noch immer kleine Stöße in Isabelles Mund hinein vollführte, auf deren Zenit ein Schwall Samen aus ihr hervorschoß. Isabelles Augen weiteten sich jedes Mal aufs neue, wenn Fantasmas Schwanz sich tief in sie zwang, mehr der warmen Flüssigkeit in sie spritzend, und schloß sie wieder, wenn sie das Sperma mit einem kaum hörbaren Laut der Anstrengung schluckte.

Als ihre kleinen Bewegungen allmählich verebbten, und Fantasma wieder zu sich fand, zog sie ihren noch immer steifen aber etwas abgeschwollenen Penis vorsichtig aus Isabelles Mund heraus und ließ sich neben sie plumpsen. Keuchend fuhr sich Isabelle mit dem Handrücken über den Mund. Es war eine seltsame Erfahrung gewesen, das dickliche Ejakulat ihrer Mitbewohnerin zu trinken und es war eine aufregende Vorstellung, daß ihr dasselbe noch zweimal bevorstand. Neugierig sah sie die beiden verbliebenen Clubmitglieder an und fragte sich, wer von ihnen sie wohl als nächstes besteigen würde. Erst jetzt fiel ihr auf, daß sie ihre Schwänze noch immer umschlossen hielt, in dem Erstaunen, als Fantasma sich in ihr entladen hatte, jedoch aufgehört hatte, sie zu wichsen. Aufmunternd begann sie wieder damit.

Diese unvermutete genußvolle Behandlung, die ihr Schwanz erhielt, ließ Emilia wieder aus der atemlosen Starre erwachen, in die das verheißungsvolle Schauspiel, dessen Zeugin sie soeben geworden war, sie versetzt hatte. Unauffällig blinzelte sie zu Emma herüber. Sie hatten zwar entschieden, daß Fantasma als Clubpräsidentin der Vortritt gebührte, aber keine weitere Reihenfolge beschlossen, in der sie sich Isabelle widmen wollten. Als Emma den auf sich gerichteten fragenden Blick spürte, machte sie lediglich eine auffordernde Geste in Emilias Richtung. Verhalten seufzte diese auf. So geil sie diese ganze Sache auch gemacht hatte, legte sie keinen gesteigerten Wert darauf, sich unbedingt unter Fantasmas und Emmas abschätzenden Augen zu erleichtern.

Allerdings ließ ihr die Offensichtlichkeit, mit der Emma sie vorließ, wohl kaum eine Wahl. Vorsichtig entzog sie sich Isabelles Griff und stieg über sie. Breitbeinig hockte sie sich vor ihre geöffneten Schenkel, etwa auf Höhe der Knie des liegenden Mädchens, wenn sie sich ausgestreckt hätte. Ihr Schwanz war so lang und dick, daß er ohnehin höchstens zur Hälfte in Isabelle würde eindringen können. Hätte sie sich näher an die auf sie wartende Scheide gesetzt, wäre er sich nur selber im Weg gewesen. Zwar war er biegsam genug, daß es trotzdem geklappt hätte, aber auf diese Weise war es deutlich einfacher. Sie brauchte auch gar nicht viel zu tun, damit es losging. Sie hielt den grünlich-violetten Penis nur in der Mitte in die ungefähre Richtung der fremden Körperöffnung, die umhertastende Spitze übernahm den Rest. Wie eine Schlange über den Boden kroch sie von einem seltsamen Instinkt oder purem Zufall gesteuert an dem seidigen Schenkel entlang auf das nun wieder freigegebene Loch zu. Es hätte Emilia viel Willenskraft gekostet, sie jetzt noch zurückzuhalten. Die sonderbaren Bewegungen konnte sie bei zunehmender Erregung ja gar nicht unterbinden, sondern nur beeinflußen, doch selbst wenn sie es gewollt hätte, wäre es ihr jetzt vermutlich sehr schwergefallen. Also blendete sie nach Möglichkeit die beiden Zuschauer aus, die sie in diesem Augenblick hatte und ließ ihrem Trieb freien Lauf.

Während Emilias sich scheinbar von selbst bewegender Schwanz die Innenseite ihrer Beine hinaufgewandert war, hatte Isabelle unwillkürlich die Luft angehalten, jetzt stieß sie sie hörbar wieder aus, als er sich sanft zwischen ihre Schamlippen drängte. Obwohl Emilia völlig ruhig vor ihr kniete, zog ihr Penis sich in einem schnellen, stetigen Rhythmus aus ihr zurück und schob sich wieder vor, wobei er in der Mitte einen kleinen Bogen bildete wie der Fangarm eines Tintenfisches. Aus irgendeinem Grund machte der Gedanke, daß Emilias Schwanz noch abnormer war als ihr eigener, sie unwahrscheinlich an. Beinahe tastend fuhr er in ihr umher, die dünne Spitze nach allen Seiten schlagend.

Weil er so unglaublich groß war, sah es aus, als ob gar nicht viel von ihm in ihr steckte, trotzdem füllte er sie komplett aus, weit mehr noch als es bei Fantasma der Fall gewesen war. Es fühlte sich an als sei jede kleinste Ritze ihres ungleichmäßigen Inneren voll von dem sich bis zu seiner Basis ungemein verdickenden Geschlecht. Sie hatte bemerkt, daß Fantasmas statistisch gesehen ziemlich klein war, dennoch war er ihr keineswegs zu kurz erschienen. Schon als sie sich mit ihr vergnügt hatte, war ihre Lust in ungeahnte Höhen gestiegen. Zwar war sie dann in der kurzen Zeit, nachdem Fantasma gekommen war, und bevor Emilia sich ihrer verwaisten Scheide angenommen hatte, ein wenig abgeflaut, doch bereits jetzt war sie schon wieder so weit, daß sie jederzeit hätte abspritzen können. Das einzige, was sie davon abhielt, war die fehlende Stimulanz an ihrem Penis, der wie nach Aufmerksamkeit heischend steil in die kühle Luft ragte.

Das blieb auch von Emilia nicht unbemerkt, und ohne es zu ahnen fühlte sie ganz ähnlich wie Isabelle. Beinahe unbewußt sehnte auch sie sich nach Nähe, nach der Körperwärme der anderen. Einen Augenblick lang überlegte sie, ob sie Isabelles Schwanz einfach hinabbiegen konnte; so fest und starr wie er aus dem Unterleib des Mädchens hervorstach, schien er nicht besonders flexibel zu sein. Andererseits hatte Fantasma zuvor offensichtlich keine Probleme damit gehabt, also entschied sie sich dazu, es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Da sie ein Stück vor Isabelle kniete, schob sich deren Penis genau in den Spalt zwischen den winzigen Erhebungen ihrer Brüste, als sie sich nun behutsam vorbeugte, die herzförmige Eichel voran, dann der in der Farbe ihres Kitzlers und der Schamlippen gehaltene Schaft. Ihr Gesicht hingegen landete auf den Brüsten ihrer Mitschülerin, die sich - erheblich größer als ihre eigenen - sanft an sie schmiegten.

Tatsächlich schien es Isabelle nicht unangenehm zu sein, daß ihr knallharter Ständer von Emilias kaum merklichen Rundungen auf ihren Bauch gepreßt wurde. Im Gegenteil erweckte es ganz den Eindruck, sie noch zu erfreuen. Sogar leises Stöhnen entrang sich ihr, als Emilia sich leicht zu bewegen begann. Auf ihre Stöße in Isabelles Scheide hatte das aber keine Auswirkungen. Ihr glitschiger Schwanz zwängte sich weiterhin so tief in den engen Kanal hinein, wie er konnte, doch wie sie inzwischen bei den vorigen Clubtreffen herausgefunden hatte, verschaffte ihr das ein Gefühl, das weit über bloße Lust hinausging. Die Wange an das weiche Kissen von Isabelles Busen gelehnt sah sie dabei zu, wie der pinkfarbene Nippel unter ihrem stetigen Reiben auf und ab sachte umherschwang. Schließlich konnte sie nicht länger widerstehen und nahm ihn in den Mund.

Als Isabelle das spürte, wurde ihr Stöhnen mit einem Mal lauter. Daß ihr zwischen ihren erhitzten Körpern eingeklemmter Schwanz mittlerweile beständig über Emilias Brust strich, hatte sie bereits an den Rand eines wild tosenden Höhepunktes gebracht, diese zusätzliche Zärtlichkeit an ihrer hochempfindlichen Brustwarze ließ sie nun darüber hinwegtaumeln. Während sie durch die bodenlosen Höhen eines erfüllenden Orgasmus schwebte, konnte die auf ihr liegende Emilia fühlen, wie der Samen durch Isabelles Penis gepumpt wurde. Es war als würde eine dicke Perlenkette durch den dünnen Schwanz gezogen werden, nur daß jedes Mal, wenn eine dieser Kugeln die spitz zulaufende Eichel erreichte, sich ein Schwall Samen über die beiden ergoß. Das kam dem Platzen von Wasserballons gleich. Anscheinend stand die irgendwie unterteilte Flüssigkeit unter solchem Druck, daß die Portionen aus dem kleinen Loch an Isabelles Schwanzspitze förmlich in alle Richtungen hervorspritzte. Schnell verteilte sich die klebrige Wärme über Emilias gesamten Oberkörper, einzelne Spritzer landeten sogar auf ihren Armen, ihrem Schoß und ihrem Gesicht.

Vielleicht waren es diese Flecken, die sie nun überall bedeckten, diese Gewißheit, daß sie dem Mädchen zu einem Orgasmus verholfen hatte, sie ebenfalls kommen ließ, jedenfalls spürte sie nun mit einer Vehemenz, die sich vorher nicht angekündigt hatte, wie sich ihr Unterleib krampfhaft zusammenzog. Hektisch umklammerte sie ihren sich windenden Penis und zerrte ihn aus dem feuchten Schlitz hervor. So kurz vor dem erlösenden Höhepunkt war er offenbar nicht bereit, sich freiwillig zurückzuziehen. Dann schob sie sich eilig an Isabelle empor zu ihrem Kopf. Daß dabei ihre eigene Spalte über die Schicht an Samen rutschte, die an ihnen beiden haftete, nahm sie nicht einmal wahr. Völlig ungeachtet der Tatsache, daß sie auf Isabelles Brust in einer Lache deren Ejakulats hockte, das ihre Schamlippen beschmierte, drückte sie ihr den zuckenden Schwanz in den Mund. Der freute sich scheinbar, nun doch wieder in eine warme Körperöffnung zu finden, denn sofort begann er auch hier, wild umherzuschlängeln.

Sich gerade erst aus dem Griff ihrer eigenen Ekstase befreiend wunderte Isabelle sich ein wenig, plötzlich schon wieder einen Penis im Mund zu haben. Als er wie es aussah widerwillig aus ihr herausgeglitten war, hatte sie sich gefragt, was das sollte, doch dämmerte es ihr bald, während er sich nun so begehrlich zwischen ihre Lippen drängte. Es dauerte auch bloß einige wenige, peitschende Stöße, bis er anfing, sich in ihr zu entladen. Anders als bei Fantasma oder ihr selbst floß der Samen in einem einzigen unaufhörlichen Strom aus Emilia hervor, nur an- und abschwellend wie ein sommerlicher Regenschauer. Fast schon plätschernd ergoß es sich in sie, legte sich heiß und schwer auf ihre Zunge, bis bald ihr ganzer Mund voll davon war. Genau wie bei Fantasma mußte sie mehrmals kräftig schlucken, um alles hinunterzubekommen, was bei dieser schieren Masse an zäher Flüssigkeit gar nicht so einfach war. Doch kaum hatte sie das getan, war sie bereits zur Hälfte wieder mit Samen angefüllt.

Offensichtlich spritzte keine aus ihrer Gemeinschaft eine normale menschliche Menge ab, aber falls Emma sie nicht noch übertrumpfte, schoß Emilia mit Abstand das meiste ab. Eigentlich war es ein Wunder, daß sie nicht nach jeder Ejakulation dehydriert zusammenbrach. Diese Gefahr schien jedoch nicht zu bestehen. Leise stöhnend und mit entrücktem Gesichtsausdruck hockte sie auf Isabelle, während ihr Schwanz noch einige letzte Tropfen Sperma in die Pfütze abschüttelte, die sich trotz ihrer eifrigen Bemühungen, nichts überschwappen zu lassen, schon wieder auf ihrer Zunge angesammelt hatte. Als er letztendlich wohl mit seinem Werk zufrieden war, schlüpfte er zusammenschrumpfend aus ihr heraus und blieb bewegungslos auf ihrer Brust liegen. Dann löste er sich plötzlich von ihr, als Emilia sich erschöpft aus der Spermalache erhob, in der sie gesessen hatte. Deutlich konnte Isabelle die Fäden erkennen, die sich zwischen ihrem Oberkörper und dem Schritt des Mädchens zogen und schließlich glitzernd durchbrachen, sagte aber nichts dazu. Ihr Mund war ohnehin noch immer von ihrer schleimigen Samenflüssigkeit verklebt.

Sie war noch damit beschäftigt, diesen Rest herunterzuschlucken, als auch schon das dritte Clubmitglied über sie krabbelte. Nur langsam ließ Emma sich in die schmierige weiße Soße sinken, die Isabelles Oberkörper ganzheitlich befleckte. Natürlich hatte sie im Grunde nichts dagegen, dennoch war es einfach etwas neues für sie, sich geradezu in dem Samen eines anderen Mädchens zu wälzen. Sie hätte erwartet, daß es sich warm anfühlen würde, so wie wenn man selbst damit bespritzt wurde, doch erstaunlicherweise kühlte es sie in der Hitze des Zimmers. Darum kümmerte sie sich allerdings nicht weiter, sondern ließ sich einfach hinab, bis sie flach auf Isabelle lag. Erst dann griff sie sich zwischen die Beine, um ihren erwartungsvoll zuckenden Schwanz zu umfassen. Mit vor Erregung zittrigen Fingern brachte sie ihn an Isabelles Scheideneingang in Position, wo er schon sanft ihre feuchten Schamlippen spaltete, und schob sich vorwärts.

Unterdrückt keuchte sie auf, als sie in ihre Mitschülerin eindrang. Augenblicklich umgab sie nasse Wärme, und schmiegte sich von allen Seiten an ihren bereits jetzt vor Geilheit beinahe überlaufenden Penis. Als sie begann, sanft in sie hineinzustossen, fiel ihr auf, daß es sich ganz ähnlich anfühlte, wie das Sperma auf Isabelles glatter Haut, in dem sie lag. Auch hier reib sie an dem hinreissenden Körper des Mädchens entlang, überzogen von einer schmierigen, irgendwie süßlich duftenden Flüssigkeit. Mit berauschender Leichtigkeit glitt sie über ihn hinweg, während sie ihren Schwanz immer wieder tief in Isabelles Scheide bohrte. Daß dabei ihre leider noch sehr flache Brust gegen die deutlich weiterentwickelten Brüste von Isabelle drückte, und so ihre Nippel beständig übereinander strichen, steigerte ihre Lust nur noch mehr. Bald hatte sie alle Vorbehalte gegen die zähflüssige Substanz, die sie mittlerweile mindestens ebenso besudelte wie ihre Klassenkameradin, vergessen und warf leise stöhnend den Kopf in den Nacken.

Fast ohne zu blinzeln beobachtete Fantasma sie dabei. Wenn man bedachte, wie erregt sie bereits gewesen war, noch bevor sie überhaupt das weiche enge Loch ihrer Mitbewohnerin an ihrem Penis gespürt hatte, hatte sie erstaunlich lange durchgehalten. Trotzdem war es zu kurz gewesen, um sie wirklich völlig zu befriedigen. Nach wie vor hatte sie einen knüppelharten Ständer. Obwohl er etwas geschrumpft war, nachdem sie sich in Isabelles Mund ausgespritzt hatte, war er nicht völlig erschlafft, sondern die ganze Zeit über halbsteif geblieben. Als sie gesehen hatte, wie Emma sich mit offenbar gemischten Gefühlen auf die spermabesudelte Isabelle gelegt hatte, war er sofort wieder angewachsen, doch nun, während sie sich mit wippendem Pferdeschwanz förmlich in dem klebrigen Zeug räkelte, bekam Fantasma die Latte ihres Lebens. Sie konnte gar nicht ander, als danach zu greifen und sie mit sanftem Streicheln zu masturbieren. Es fühlte sich ein bißchen merkwürdig an, etwa so als wäre ihre Harnleitung noch immer von den Resten ihrer ersten Samenladung verstopft, dennoch linderte es augenblicklich die fordernde Anspannung in ihrem Bauch.

Isabelle hingegen bekam davon nichts mit. Irgendwie war es ihr peinlich, daß Emma sich in dem von ihr vergossenen Sperma niederlassen mußte, weshalb sie lieber die Augen geschlossen hatte, als ihr ins Gesicht zu sehen. Nun lag sie einfach still da und genoß, was mit ihr geschah, während sie versuchte, nicht daran zu denken, daß das Mädchen auf ihr sich in einer Lache fremden Spermas suhlen mußte. Das war allerdings gar nicht so einfach, wenn man durch die klebrige Nässe auf der Haut ständig daran erinnert wurde. Daß der aufreizend kindliche Körper von dem glitschigen Ejakulat getrieben stetig über ihren eigenen fuhr, war in dieser Hinsicht auch nicht gerade hilfreich. Wenigstens ließ das ihre Leidenschaft erneut aufflammen, die nach ihrem erfüllenden Orgasmus fast wieder abgeklungen wäre. Vor allem das heftige Reiben von Emmas Bauch über ihren Schwanz setzte ihre Nevenenden in Flammen. Wahrscheinlich hätte er sich bereits wieder in ihren Unterleib zurückgezogen, nachdem er sich vorhin eingeklemmt zwischen Emilia und ihr entladen hatte, doch da Emma praktisch sofort ihren Platz eingenommen hatte, war das nicht möglich gewesen. Über seine Länge hinweg war zu fest, um sich verbiegen zu lassen, erst wenn er komplett ausgefahren war, ließ er sich in alle Richtungen abwinkeln.

Mit gespreizten Beinen auf dem Rücken liegend, einen dicken Penis in ihrem Schlitz, ihr eigener fest an ihren Bauch gepreßt, spürte sie, wie ein zweiter Höhepunkt in immer greifbarere Nähe rückte. Doch noch bevor sie soweit war, entzog sich Emma ihr plötzlich, hastete zu ihr hinauf und schob ihr wie zuvor ihre Vorgängerinnen ihren Schwanz in den Mund. Etwas enttäuscht öffnete sie die Augen und sah zu ihrer Klassenkameradin auf, die das Gesicht zu einer gequält wirkenden Grimasse verzogen hatte. Vorsichtig streckte sie die Zunge aus, um damit den breit geäderten roten Steifen in sich zu umspielen und ihr so zu helfen abzuspritzen. Doch wie sich herausstellte, wäre das gar nicht nötig gewesen. Schon als die Zungenspitze ihn nur sanft antippte, kam es aus ihm hervorgeschossen. Es war, als wäre ein Staudamm in Isabelles Mund gebrochen. In einer einzigen plötzlichen Flut quoll eine riesige Menge Sperma in sie. Selbst wenn sie nicht so überrascht gewesen wäre, wäre es zu viel gewesen, um es auf einmal zu schlucken. Noch bevor sie überhaupt reagieren konnte, war ihr Mund voll von dem Zeug und der überschüssige Samen flog in einem kleinen Bogen zwischen ihren zusammengepreßten Lippen hervor.

Ehe sie sich versah, war es auch schon wieder vorbei, ihr Mund so angefüllt mit heißem Sperma, daß es ihr die Wangen ausbeulte und noch einmal dieselbe Menge verteilt über ihr Gesicht. Im Nachhinein konnte sie gar nicht sagen, wer von den beiden mehr abspritzte, Emilia oder Emma. Fakt war nur, daß es bei beiden mindestens das doppelte war als bei ihr, und bei ihr selbst war es schon mehr als das zwanzigfache eines normalen Menschen. Den Schwanz noch immer zwischen den Lippen ließ sie den Samen nachdenklich in sich umherwogen, dann schluckte sie ihn schließlich doch. Nachdem drei Mädchen hintereinander sie zu ihrer Befriedigung benutzt hatten, kam es ihr inzwischen so vor, als käme ihr die Sahne zu den Ohren wieder raus, aber sie hatte sich vorgenommen, die von allen Clubmitgliedern einem Test zu unterziehen. Genau genommen unterschied sich diese Ladung in Geschmack und Konsistenz kaum von den vorherigen, stellte sie fest, als sie träge in ihr hinabfloß. Es war höchsten ein bißchen salziger als die von Emilia und Fantasma, dafür genauso dickflüssig.

An dem breiten Schwanz nuckelnd schluckte sie noch ein paar Mal kräftig, um auch die letzten hartnäckigen Flecken zu entfernen, dann hörte sie Emma leise seufzen. Behutsam zog sie sich aus ihr zurück und setzte sich auf den Boden zu den beiden anderen Halbdämoninnen, die sie an diesem Nachmittag bereits abgemolken hatte. Isabelle wollte sich gerade aufrichten und fragen, ob ihre Aufnahmeprüfung damit erfolgreich abgeschlossen wäre, doch kaum daß Emmas Penis ihre Lippen verlassen hatte, drängte sich ein anderer zwischen sie. Wie sie erstaunt feststellte, als sie den Blick hob, war es Fantasma, die sich neben sie gekniet hatte und ihr erneut den Schwanz hineinsteckte. Was sollte das denn jetzt? Eigentlich hatte sie ihre Aufgabe doch schon erfüllt.

Aber noch bevor sie sich Gedanken darüber machen konnte, ob das bedeuten sollte, daß nun für alle Clubmitglieder eine zweite Runde anstand - sie hatte ja keine Ahnung, wie die Aufnahmeregeln genau aussahen - hatte sie bereits wieder mit einer Spermafontäne zu kämpfen, die sich in ihrem Mund verteilte. Wie sie es von Fantasma inzwischen kannte, schoß es auch diesmal in vielen dicken Spritzern aus ihr hervor. Obwohl es jetzt bei ihrem zweiten Erguß deutlich weniger war, war es immer noch genug, um sie komplett damit abzufüllen. Nach einer Weile blieb ihr nichts anderes übrig, als einen Entschluß zu fällen, entweder zu schlucken, oder es überquellen zu lassen, bis es ihr von den Lippen rinnen würde. Letztendlich entschied sie, daß ihr Gesicht und der Boden schon genug Samenflecken abbekommen hatten. Auch wenn es ihr mittlerweile so vorkam, als hätte sie eine ganze Horde halbdämonischer Mädchen einen abgesaugt, schluckte sie diese Ladung ebenfalls. Während es sich schwerfällig in ihr herabwälzte, überlegte sie, daß es irgendwie seltsam war, das Sperma der drei so in sich zu vereinen, wo es sich unweigerlich miteinander vermengte zu einer einzigen riesigen, zähflüssigen Masse.

Nun ja, auf diese Weise hatte sie immerhin schon einmal den Geschmack ihres Ejakulats vergleichen können, aber sie mußte unbedingt noch weitere Proben nehmen. Sie könnte sie in Meßbecher wichsen lassen, um endgültig festzustellen, wer von ihnen am meisten abspritzte, nachmessen, wessen Sperma am weitesten flog oder herausfinden, wer von ihnen am längsten brauchte, um zum Orgasmus zu kommen. Außerdem mußte sie es natürlich noch unter dem Mikroskop untersuchen, das hatte oberste Priorität. Nachdem sie überzeugt gewesen war, daß es unmöglich sei, weitere ihrer Art zu finden, hatte sie nun endlich Testobjekte für vergleichende Studien zur Genüge, nun fehlten ihr nur noch die technischen Mittel, um ihre Proben entsprechend auszuwerten. Alleine schon bei der Vorstellung, wie sie diese entnahm, erzitterte ihr noch immer stocksteifer Penis vor Lust.

Während Isabelle krampfhaft darüber nachdachte, wie sie ohne voll ausgerüstetes Labor das Rätsel ihrer gemeinsamen Herkunft lösen könnte, war Fantasma mit geschlossenen Augen vollständig in das befreiende Gefühl ihrer Ekstase vertieft. Regungslos verharrte sie in der Stellung ihres Höhepunkts, den Kopf vornübergebeugt, eine Hand an ihrem Schwanz, den sie ihrer Mitbewohnerin in den Mund gedrückt hatte, bis er schließlich erschlafft zwischen ihren Lippen hervorglitt. Mit dieser zweiten Erleichterung hatte sie es endlich geschafft, sich von der nagenden Geilheit reinzuwaschen, nur noch selige Erlösung erfüllte sie. Das änderte sich jedoch schlagartig, als sie die Augen öffnete und Isabelles Blick begegnete. Die hatte zwar alles andere als einen verärgerten Ausdruck aufgesetzt, sondern sah vielmehr mit einer verträumt wirkenden Verwirrung zu ihr auf, doch erinnerte Fantasma sich trotz ihres abklingenden Hochgefühls daran, daß Isabelle gerade im Begriff gewesen war, sich zu erheben, als sie ihr überraschenderweise erneut ihren Samen zu kosten gegeben hatte. Betreten lächelte sie ihr zu.

»Oh, Entschuldigung, wolltest du gerade etwas sagen?«

Diesmal schaffte Isabelle es, sich ohne weitere Vorkommnisse aufzurichten. Nachdem sie jetzt von allen Clubmitgliedern die übermenschliche Menge Sperma getrunken hatte, von einigen sogar zweimal, fühlte sie sich, als hätte sie eine große Flasche Wasser in einem Zug geleert, das nun in ihr umherwaberte. Trotzdem hätte sie Fantasma bei diesem Lächeln unmöglich böse sein können, selbst wenn sie gewollt hätte. Aber sie hatte ja selbst zugestimmt, daß sie in ihren Mund kommen durften, ob das dann dreimal oder viermal geschah, war doch bedeutungslos. Obwohl sie damit nichts anderes tat, als die vereinzelten Samenschlieren in ihrem Gesicht zu einer Pfütze zu verwischen, fuh sie sich mit dem Handrücken über den Mund. Sie hatte einfach den Eindruck, das tun zu müssen.

»Ich wollte eigentlich nur fragen, ob ich die Aufnahmeprüfung bestanden habe«, sagte sie dann.

»Oh. Äh, ja«, antwortete Fantasma. »Mit Auszeichnung sogar«, fügte sie mit einem weiteren selbstironischen Lächeln hinzu.

Nach dieser offiziellen Verkündung versank die Runde in Schweigen. Sich allmählich wieder beruhigend saßen die vier nackten Mädchen in einem losen Kreis auf dem Boden, ihre nun abgeschwollenen Schwänze zwischen den Beinen herabhängen lassend. Einzig Isabelles stand noch steil von ihrer Körpermitte ab.

»Du hast doch bestimmt ein Taschentuch für mich, oder?«, fragte Emilia schließlich Emma.

»Bestimmt«, nickte die, griff nach ihrer auf dem Teppich liegenden Tasche und reichte ihr eins. Als sie die anderen ansah, kam sie zu dem Schluß, daß sie wohl alle etwas zum Säubern gebrauchen konnten. Wortlos veteilte sie an die übrigen Mitglieder ebenfalls Taschentücher. Jede von ihnen bekam eines, dann war die Packung leer. Es war erstaunlich, wie schnell sich ihr Vorrat an Taschentüchern erschöpte, seit sie dem Club angehörte. Während sie entschied, ab jetzt mehr als eine Packung in ihre Tasche zu packen, faltete sie ihres auf und betrachtete es seufzend. Das würde nie im Leben reichen, um all das Sperma zu entfernen, das ihren gesamten Oberkörper überzog.

Während sie es trotzdem versuchte, konzentrierte Emilia sich auf die wichtigste Stelle. Sie war zwar ebenfalls der Meinung, daß sie nicht jeden Tag mit Samenflecken auf dem Kleid herumlaufen konnte, aber einer mehr würde auch nicht schaden. Mit angewinkelten Knien spreizte sie die Beine, beugte sich vor und strich mit dem Tuch über ihre Spalte, wo sie zuvor in Isabelles Sperma gesessen hatte. Als sie sicher war, so gut es ging, alle Reste beseitigt zu haben, ohne daß etwas davon in sie kam, knüllte sie es zusammen. Sie hielt nach dem Papierkorb Ausschau, der jedem Zimmer zur Verfügung gestellt wurde, der war ordentlich unter den Schreibtisch geschoben worden, unmöglich ihn von dort zu treffen, wo Emilia saß. Es war ohnehin Isabelles Sahne, überlegte sie, sollte sie sich doch darum kümmern. Kurzerhand warf sie ihr das samennasse Tuch einfach zu.

Isabelle fing es reflexartig auf, betrachtete erst die Kugel fragend, dann Emilia. »Was soll denn das?«

»Ich dachte, du bist für heute unsere Spermaabladestation«, grinste Emilia.

Isabelle fand das nicht halb so komisch wie ihre neue Clubkameradin, stand aber trotzdem auf, um das Stück Müll wegzuwerfen. Als sie das tat, verzog sie schmerzhaft das Gesicht. Ihr sich hartnäckig haltender Ständer fühlte sich beim Bewegen fast so an, als könnte er jeden Moment platzen. Zwar war sie heute schon zweimal gekommen, doch hatte der Akt mit Emma und nicht zuletzt auch ihre Planungen zukünftiger Experimente sie schon wieder so sehr angemacht, daß sie es unbedingt noch einmal tun mußte. Leider hatte Emma ihren Höhepunkt erreicht, bevor sie selbst soweit war.

»Ach, jetzt zieh doch nicht so ein Gesicht«, meinte Emilia. »War doch nur ein Witz.«

»Das ist es nicht.«

»Nein? Was dann?«

Ohne daß sie es hätte verhindern können, errötete Isabelle. Die Offenheit, mit der dieser Club, dem sie neuerdings angehörte, Angelegenheiten sexueller Natur besprach, war sie nicht gewohnt. »Naja, ich... ich hab da immer noch dieses Problem...« Vielsagend blickte sie auf ihr prall gefülltes Ding herab.

»Ach so«, sagte Emilia. »Na ist doch kein Problem. Wenn wir noch eine Halbdämonin an dieser Schule finden, kann sie das übernehmen.« Sie konnte sich ein kurzes Auflachen nicht verkneifen, so absurd erschien ihr der Gedanke, daß das geschehen würde.

»Wir wollen ja nicht nur Halbdämoninnen bei uns aufnehmen«, warf Fantasma ein. »Der Club ist für alle Freaks da.«

»Ja, aber willst du denen dann wirklich erklären, was wir sind? Wir werden ja jetzt schon nicht akzeptiert. Das wird bestimmt nicht besser, wenn die Leute erfahren, daß eines unserer Elternteile eine Dämonin ist.«

Natürlich hatte Fantasma die Ablehnung der Menschen auch schon hinlänglich zu spüren bekommen, aber wenn sie deshalb nichts unternahmen, würde sich nie etwas ändern. Sich zu dem zu bekennen, wie man war, und selbst damit klarzukommen, war auf jeden Fall der erste Schritt zur Akzeptanz. »Naja, sie müssen sich natürlich erst einmal als würdig erweisen... zum Beispiel, indem sie die Aufnahmeprüfung bestehen.« Sie lächelte anzüglich, dann jedoch glitt ihr Blick in die Ferne. »Was meint ihr, wie hoch sind eigentlich die Chancen, daß wir noch eine Halbdämonin finden?«

»Hm«, überlegte Isabelle, »das kann man unmöglich sagen, ohne genau zu wissen, wie oft solche Verbindungen vorkommen. Nicht sehr hoch jedenfalls. Aber falls es noch welche gibt, beträgt die Wahrscheinlichkeit, daß sie ausgerechnet diese Schule besuchen, ungefähr 15000 zu eins.«

»Siehst du?«, sagte Emilia gelassen. »Also über null.«

»Nein, nein«, wandte Fantasma ein, »bei uns wird niemand ausgeschlossen. Auch wenn es ihre Aufnahmeprüfung bei uns ist, hat sie trotzdem das Recht, befriedigt zu werden.« Befehlerisch schnippte sie mit den Fingern. »Emma, du machst das.«

Verwundert fuhr Emma hoch. »Was? Wieso ich?«

»Ähm...«, machte Fantasma langgezogen. Dafür gab es natürlich keinen spezifischen Grund. Es war einfach ihr erster unüberlegter Gedanke gewesen, Emma mit damit zu betrauen. Aber im Grunde hatte sie Recht. Es war Aufgabe des gesamten Clubs, sich um die Belange der Freaks zu kümmern. »Na gut, stimm, blasen wir ihr gemeinsam einen.«

Während Fantasma vor ihr in die Knie ging, erinnerte ein leichtes Ziehen an der Unterseite ihres Schwanzes Isabelle daran, daß sie damit heute bereits zum dritten Mal kommen würde. Aber auch das war ein interessanter Versuch für die Zukunft: Wie oft an einem Tag konnten die anderen eigentlich abspritzen?
 
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Hoellenspass

Ordenspriester

~5~
Schlaflose Nächte

Eigentlich war es längst Schlafenszeit. Zwar war Emma es gewöhnt, abends lange aufzubleiben und zu lesen, doch war es inzwischen so spät, daß sie langsam wirklich zu Bett gehen sollte, falls sie am nächsten Tag im Unterricht nicht einfach mit dem Kopf auf die Tischplatte knallen wollte als hätte sie Narkolepsie.

Im Bett war sie bereits. Die dünne Decke bis unter die Arme hochgezogen lag sie auf dem Rücken, in das aufgeschlagene Buch in ihren Händen starrend. Es war das Buch, das Fantasma ihr heute kurz nach Schulschluß geliehen hatte. Ausgelesen hatte sie es schon vor einigen Minuten, konnte sich aber einfach nicht dazu durchringen, es sinken zu lassen. Stattdessen bevorzugte sie es, den Blick durch die Seiten hindurchgehen zu lassen und nachzudenken. Erst waren ihre Gedanken um das Buch gekreist. Es war wirklich toll. So fesselnd, daß sie es in einem Rutsch durchgelesen hatte und sich fest vornahm, Fantasma morgen nach weiteren Bänden zu fragen. Jetzt jedoch dachte sie nur noch an das orientalisch wirkende Mädchen selbst; an ihr langes schwarzes Haar, die milchig beigefarbene Haut und vor allem an ihre Augen. Nie zuvor hatte Emma Augen gesehen, die so dunkel strahlten und so ausdrucksstark waren, wie die von Fantasma. Sie waren es gewesen, in die sie sich vom ersten Moment an verliebt hatte. Sobald Emma sie erblickt hatte, war es um sie geschehen. Diese scheinbar bodenlos tiefen, leuchtenden Augen hatten sie sofort gefangengenommen und ließen sie seitdem auch nicht mehr los. Allerdings wollte sie das auch gar nicht.

»Denkst du wieder an Fantasma?«

Die Frage traf Emma so unvorbereitet, daß sie unweigerlich erstarrte. Natürlich hatte sie auch zuvor reglos dagelegen, doch nun hatten sich all ihre Muskeln krampfartig zusammengezogen, sodaß ihr gar nichts anderes übrigblieb. Schließlich atmete sie tief aus und zwang sich, das Buch sinken zu lassen.

Nur langsam wandte sie sich Emilia zu. Wie bisher jede Nacht trug sie ein weißes Nachthemd, das ihre Anomalie im unteren Körperbereich kaschieren sollte. Allerdings war es gar nicht zu sehen, so wie ihre Zimmernachbarin sich in die Decke gehüllt hatte. Einzig Nase und Augen ragten aus dem Stoffhaufen hervor. Erst jetzt fiel Emma auf, daß Emilia sie noch gar nicht wie an den beiden Tagen zuvor gebeten hatte, das Licht zu löschen.

»Ist das denn so offensichtlich?«

»Daß du auf sie stehst wie Fische auf einen erfrischenden Schluck Wasser? Ja, irgendwie schon.«

Leise seufzte Emma auf. Damit hatte sie nicht gerechnet, daß ihre heimliche Verliebtheit gar nicht einmal so heimlich war. Insgeheim fragte sie sich, ob es für die anderen wohl ebenso auffällig war wie für Emilia. Ob vielleicht sogar Fantasma selbst davon wußte? Und wäre das dann eigentlich gut oder schlecht? Liebe war so kompliziert. Selbstverständlich war ihr das auch schon vorher klargewesen, immerhin war sie begeistert von Büchern, in denen die Charaktere in einem undurchschaubaren Gestrick verborgener Affären, geheuchelten Gefühlen und abgründigem Haß gefangen waren. Das jedoch am eigenen Leib zu erfahren, war etwas vollkommen anderes.

Unwillkürlich musterte sie den kleinen Auschnitt von Emilias Gesicht, den sie sehen konnte, genauer. »Und, äh... stört dich das?«

»Warum sollte es?«

»Naja, ihr... Also, ich weiß ja nicht, was zwischen euch abgeht...«

Emilia nickte ungewohnt verständnisvoll. Zumindest vermutete Emma das, als sich der obere Teil des Deckengebirges langsam auf und ab bewegte. »Keine Sorge, wir sind nicht zusammen oder so. Als wir vorgestern herausgefunden haben, daß wir beide Halbdämoninnen sind... da hat es sich eben einfach so ergeben, daß wir miteinander rumgemacht haben. Ich weiß auch nicht... es war eben eine komische Situation.«

Das zu hören erleichterte Emma ungemein. Nur allzu gut konnte sie nachvollziehen, was in den beiden vorgegangen war, hatte sie doch ähnliches erfahren. Die Erkenntnis, daß es noch mehr wie sie gab, nicht nur Hermaphoditen sondern richtige Halbdämoninnen, die dasselbe fühlten, hatte eine ungeheuer befreiende Wirkung auf sie gehabt, und dann auch noch so unmittelbar mit den Gründen für ihre Andersartigkeit konfrontiert zu werden, ließ auch noch ein gochgradiges Maß an Erregung in dieses verworrene Gemisch unterschiedlicher Empfindungen einfließen.

»Dann stehst du also nicht auf sie?«, fragte sie mit plötzlich auftosender Hoffnung in der Stimme.

»Nicht so wie du, nein.« Emma konnte das hinter der Decke verborgene, herablassende Lächeln nicht sehen, konnte es sich aber bildhaft vorstellen. »Aber wenigstens hat sie Phantasie.« Emilia hielt kurz inne, dann wurde ihre Stimme auf einmal sanfter. »ich mag sie schon, aber... nur als Freundin.«

Überrascht blinzelte sie aus ihrem selbstgeschaffenen Refugium hervor, als sie bemerkte, daß ihre Worte tatsächlich der Wahrheit entsprachen. Ohne daß sie sich dessen bewußt gewesen wäre, war etwas geschehen, was ihr sonst nur höchst selten passierte: Sie fühlte sich in der Gesellschaft anderer wohl. Zugegeben, irgendwie hatten alle Mitglieder des Freak-Clubs einen Knall, trotzdem mochte sie jeden einzelnen davon. Dabei hätte sie gar nicht gedacht, daß in der Schwärze ihres Herzens Platz für andere war. Sicher, es gab einige wenige, die sie mochte, ihre Eltern zum Beispiel, doch war sie selbst einfach kein guter Mensch. Fremden begegnete sie immer erst einmal mit Mißtrauen, und auch nachdem sie sie näher kennengelernt hatte, gingen sie ihr meist sehr schnell auf die Nerven. Bei diesen Mädchen war das seltsamerweise anders. Zwar fielen zwischen ihnen auch manchmal harsche Worte, doch war das alles nur unbedeutendes Necken – wie es unter Freundinnen wohl so üblich war.

Sogar daß sie ihr Zimmer mit Emma teilen mußte, war nicht weiter schlimm. Manchmal machte es sogar Spaß. Das Mädchen mit der dünnen Brille war zurückhaltend genug, sie nicht allzu sehr zu stören, meistens las sie nur oder träumte wie Fantasma mit offenen Augen vor sich hin. Doch wenn man sich mit ihr über Themen unterhielt, die ihr nahegingen, konnte sie auch unerwartet lebhaft werden, dann konnte man wirklich interessante tiefgehende Gespräche mit ihr führen. Während wie darüber nachdachte, entspannte sich Emilias Hand, die ihre Decke über den Kopf gezogen hielt, nach und nach, sodaß diese ein Stück tiefer rutschte und den Blick auf ihre untere Gesichtshälfte freigab.

»Ach, stimmt ja«, sagte Emma lächelnd, »du stehst ja auf Maria, richtig?«

Ruckartig zog Emilia die Decke wieder straff und drehte sich auf die andere Seite, zur Wand hin. Freundin oder nicht, manchmal nervte Emma trotzdem. »Ich mag sie einfach. Sie ist eben nett«, wiederholte sie unsinnigerweise, was sie Emma bereits zu erklären versucht hatte.

»Komisch, den Eindruck habe ich bisher von ihr nicht.«

»Vielleicht ist sie nur zu denen nett, die nicht hinter ihrem Rücken über sie herziehen«, erzählte Emilia der weiß tapezierten Wand, gedämpft durch die übergeworfene Decke. »Ich verstehe mich jedenfalls sehr gut mit ihr, und deshalb treffen wir uns morgen auch wieder.«

»Ach ja? Und was macht ihr dann? Marias Hobbies scheinen ja recht einseitig zu sein. Bianca hat mich heute in der Pause wieder zugetextet, als ich nicht schnell genug aufgestanden bin, und da hat sie mir einen Vortrag über sie gehalten. Sie hatte ja schon angedeutet, daß dieser Lehrer nicht ihr einziger Liebhaber gewesen sein soll, diesmal ist sie mehr ins Detail gegangen. Jedenfalls soll Maria sich ständig an Typen aus dem Dorf ranmachen. Angeblich ist sie sogar dabei gesehen worden, wie sie an einem abgelegenen Platz einen von ihnen rangelassen hat.«

»Sie ist keine Schlampe!«, zischte Emilia. Sie drehte sich weder zu Emma um, noch zeigte sich sonst eine Regung innerhalb des Deckenhaufens, doch machte ihr Tonfall eindeutig klar, daß die Diskussion damit für sie beendet war.

Emma tat ihr diesen Gefallen. Schweigend drehte sie sich wieder auf den Rücken und starrte die Zimmerdecke an. »War nicht so gemeint«, entschuldigte sie sich schließlich. Eigentlich wußte sie gar nicht, wieso sie überhaupt davon angefangen hatte. Sie konnte doch froh darüber sein, daß Emilia kein Interesse an Fantasma hatte, völlig egal, wem es stattdessen galt. Trotzdem hatte sie irgendwie das Bedürfnis, sie vor Maria zu warnen, vielleicht weil sie ihr einfach beistehen wollte. Denn auch wenn wenn sie erst seit drei Tagen zusammen wohnten und schon die eine oder andere Meinungsverschiedenheit gehabt hatten, betrachtete sie das seltsame Mädchen mittlerweile als Freundin. Als solche war es doch ganz selbstverständlich, sie vor einem gebrochenen Herzen bewahren zu wollen, und daß Maria ihr Herz regelrecht zerfetzen würde, daran bestand für Emma kein Zweifel. Von Anfang an hatte sie die herablassende Arroganz, mit der Maria auf den Rest der Klasse herabzublicken schien, nicht ausstehen können, und was ihr so über sie zugetragen wurde, trug nicht gerade dazu bei, ihre Meinung über sie erheblich zu verbessern.

»Ich weiß«, sagte Emilia so leise, daß Emma sie kaum verstehen konnte. »Können wir dann jetzt das Licht ausmachen?«, fügte sie nach kurzem Schweigen hinzu.

»Klar«, sagte Emma, erhob sich, löschte das Licht und tapste anschließend zurück ins Bett. Dort starrte sie weiterhin regungslos nach oben, jetzt eben im Dunkeln. An Schlaf war aber noch immer nicht zu denken, zu sehr beschäftigten sie die offenen Fragen ihrer ungewissen Beziehung zu Fantasma.

»Hey«, flüsterte sie nach einer Weile der Stille in die Finsternis hinein.

»Hm?«, gab Emilia verschlafen zurück.

»Ähm, also du weißt nicht zufällig, ob Fantasma vielleicht auch, äh... mich mag, oder?«

»Nee, tut mir leid. Das mußt du schon selbst herausfinden.«

»Dachte ich mir.« Zögernd wandte auch sie sich zur Seite, nun endlich bereit, dem Schlaf einen Versuch zu gönnen. Ihre anfängliche Hochstimmung wegen Emilias Bekundung, nichts weiter von Fantasma zu wollen, war inzwischen vollständig verflogen. Zwar hatte sie damit die offizielle Erlaubnis ihrer Mitbewohnerin, mit der Clubpräsidentin anzubandeln, die selbst mußte jedoch erst noch überzeugt werden. Na toll. Da konnte ja nicht mehr viel schiefgehen, sprudelte Emma doch förmlich über vor liebenswerten Charaktereigenschaften.

Mit einem abfälligen Schnauben kuschelte sie sich tiefer in ihr Bett. Um das stechende Gefühl der Sehnsucht wenigstens etwas zu besänftigen, stellte sie sich vor, daß Fantasma neben ihr lag. Nicht in einem sexuellen Sinn; trotz dessen aufreizender Schönheit war das Mädchen in ihrer Phantasie nicht nackt. Es genügte ihr vollkommen, sie in Gedanken einfach nur sanft in den Armen zu halten und mit ihr zusammen in Träumen zu versinken.

~+~​

Einige Gänge weiter war das Licht schon länger aus, trotzdem war Fantasma noch hellwach. Auf dem Bauch liegend hatte sie ihr Gesicht im Kissen vergraben, wie sie es so gerne tat, doch einschlafen konnte sie nicht, dazu war sie im Moment viel zu unruhig. Immer wieder kreisten ihre Gedanken um die Geschehnisse der letzten Tage, um ihre Einschulung auf dem Internat, den Club, um Emilia und um Emma.

Besonders die letzten beiden Punkte beschäftigten sie schwer.

Bis sie auf diese Schule gekommen war, hatte sie nie jemandem ihre Liebe gestehen können, aus Angst daß ihr Geheimnis enthüllt wurde. Nun war die Gelegenheit da, und sie war sich ihrer Gefühle nicht sicher. Genaugenommen wußte sie nicht einmal, was sie eigentlich fühlen sollte. Geschlafen hatte sie bereits mit beiden, und beide ließen ihr Herz auf unterschiedliche Weise höherschlagen. Oberflächlich betrachtet war Emilia nicht gerade das, was man gemeinhin als charmant bezeichnete, doch spürte Fantasma, daß das nur eine Mauer war, die sie zum Schutz gegen die ungerechte, kalte Welt um sich herum aufgebaut hatte. Innerlich jedoch war sie verletzlicher als sie zugeben wollte und wahrscheinlich sogar mehr als ihr selbst bewußt war. Außerdem machte ihr auffälliges, seltsam anmutendes Aussehen sie nicht nur höchst attraktiv, sondern vor allem auch interessant. Vielleicht war es diese Aura des Geheimnisvollen, die sie umgab, die Fantasma so an ihr faszinierte.

Mit Emma hingegen schien sie viel mehr zu verbinden. Zwar war auch sie mit ihrem niedlichem Gesicht und dem vollen Hintern überaus anziehend, doch waren es viel mehr noch die inneren Werte, die Fantasma an ihr schätzte. Im Gegensatz zu Emilia wirkte sie bereits auf den ersten Blick sehr nett, und dieser Eindruck bestätigte sich sofort, wenn man mit ihr sprach. Abgesehen davon waren sie sich in so vielem ähnlich: sie beide lasen gerne, lachten über dieselben Dinge und waren eigentlich immer einer Meinung. Was Emma in ihrem Buch anprangerte, waren genau die Eigenschaften, die ihr selbst an der Welt mißfielen; die Helden, die darin auftauchten, waren Menschen, die sie selbst mögen würde, wenn sie echt wären. Ihrer Meinung nach besaß Emma einen tieferen Einblick in die Mechanismen des Multiversums als irgendjemand sonst, sogar Isabelle.

Aber war das Liebe?

Ernsthaft verknallt hatte sie sich bisher nur einmal, in eine Mitschülerin aus ihrer vorigen Klasse namens Janina. Etwas gelaufen war zwischen ihnen natürlich nicht. Selbst wenn sie keine Angst um die Entdeckung ihrer wahren Herkunft hätte haben müssen, waren sie immer noch zwei Mädchen. Wahrscheinlich hätte Janina nie wieder etwas mit ihr zu tun haben wollen. Also blieb es bei dem, wie es war. Sie hatte kaum ein Wort mit ihr gewechselt, sie im Unterrricht nur bevorzugt angestarrt und sich Zuhause bei der Erinnerung an sie einen runtergeholt – und genauso hatte Liebe bisher immer für sie ausgesehen: eine heimliche Schwärmerei, unmöglich zu erfüllen, aber ein schöner Traum. Daß es so viel schwieriger sein konnte, hatte sie nicht geahnt.

Frustriert von Schlaflosigkeit und der Vergeblichkeit ihrer wirbelnden Gedanken stöhnte sie leise auf, als sie sich auf die Seite wälzte. Dabei fiel ihr Blick auf Isabelle, auch wenn die in der Dunkelheit des Zimmers kaum mehr als ein unförmiger Schemen war.

»Isabelle?«, wisperte sie in Richtung des Schattens. Als der weiterhin still blieb, fragte sie etwas lauter: »Bist du noch wach?«

Erschrocken fuhr Isabelle aus ihrem Schlummer hoch. »Huh?«, machte sie, was klang als hätte sie den Mund voller Wasser.

»Hast du gesabbert?«

Isabelle gab einen unterdrückten Laut von sich, der verdächtig nach einem Schlürfen klang. »Nein«, behauptete sie jedoch fest.

»Oh. Dann ist es ja gut, daß ich dich nicht geweckt habe.« Eine Weile lang ließ Fantasma Schweigen und Finsternis das Zimmer beherrschen. »Und... wie gefällt dir der Club?«

»Ganz gut, denke ich«, antwortete Isabelle verschlafen. Im Gegensatz zu Fantasma hatte sie keine Schwierigkeiten gehabt einzuschlafen und hätte das jetzt eigentlich lieber fortgesetzt, statt Belanglosigkeiten auszutauschen. Sie hatte heute ja auch eine Menge erlebt, was ihr Unterbewußtsein zu verarbeiten suchte.

»Unsere kleine Aufnahmeprüfung hat dir doch nichts ausgemacht, oder?«

»Nö, alles super.«

»Gut, gut. Ähm... sag mal, was hältst du eigentlich von Emma und Emilia?«

»Ihr wart toll, okay? Ihr habt es mir richtig gegeben. Kann ich jetzt weiterschlafen?«

»So mein ich das nicht! Ich mein’s ernst. Was hältst du von ihnen?«

Bisher hatte Isabelle Fantasmas ungelegene Fragen dahindämmernd beantwortet, ohne sich viele Gedanken darüber zu machen. Nun dachte sie doch genauer nach. »Naja, Emilia gibt sich Mühe, niemanden zu nah an sich heranzulassen. Sie versucht, sich möglichst von allen anderen abzuheben, gleichzeitig will sie wahrscheinlich trotzdem genauso sein wie sie. Ich glaube, sie kommt nicht besonders gut damit zurecht, daß sie... ein offensichtliches Mitglied des Clubs ist.«

»Hm. Und Emma?«

»Ihre Komplexe sind weniger zahlreich und nicht so gravierend. Natürlich hat auch sie so ihre Probleme mit ihrer Andersartigkeit, das ist ja auch nichts, was man so einfach übergehen könnte, aber man merkt es ihr weniger an. Im Grunde ist sie nur schüchtern, sensibel und liebenswürdig. Und sie hat den schärfsten Hintern, den ich jemals gesehen habe.«

»Oh ja, geht mir genauso«, kicherte Fantasma unbeschwert, obwohl Isabelles Einschätzung ihrer Clubkameradinnen ihr kaum weiterhalf. Letztendlich war es nur ihr eigenes Bild über die zwei in anderen Worten gewesen. Aber sie konnte auch schlecht hoffen, daß jemand anderes dieses Dilemma für sie lösen würde, nein, diese Aufgabe lag ganz allein bei ihr. Vorher sollte sie allerdings doch noch etwas Ruhe finden, und dazu mußte sie noch einmal einem Bedürfnis nachgeben, wie sie gerade feststellte.

»Ich gönn meinem Königstiger mal ein wenig Auslauf«, sagte sie, schlug die Decke zurück und stand auf.

»Tu das«, murmelte Isabelle und grub ihren Kopf wieder in das Kissen. Dann stutzte sie jedoch, als ihr auffiel, daß man diese Aussage durchaus zweideutig auffassen konnte. »Äh, was meinst du damit?«, fragte sie mißtrauisch.

»Daß ich mal muß«, erklärte Fantasma auf die Tür deutend, auf die sie in der Dunkelheit zuschlurfte.

»Ach so. Viel Spaß.« Erneut gab sie sich der weichen Umarmung ihres Bettes hin und diesmal war sie bereits eingeschlafen, noch bevor Fantasma das Zimmer verlassen hatte.

~+~​

Auch in Zimmer 51 war das Licht schon seit einiger Zeit gelöscht, trotzdem konnte Nadine wie scheinbar viele ihrer Klassenkameradinnen in dieser Nacht nicht einschlafen. Nur war ihr Problem dabei weitaus profaner als die Beziehungwirrungen der anderen. Sie war sich ihrer Gefühle eigentlich ziemlich sicher, und es bereitete ihr auch keinerlei Schwierigkeiten, buchstäblich Tag und Nacht der Person, der all ihre Liebe galt, nahe zu sein. Im Grunde war genau das das Problem. Als sie hier mit offenen Augen reglos in die Dunkelheit starrte, war die Präsenz ihrer Schwester überdeutlich zu spüren. In der Luft lag ihr verführerischer Duft, und ihre leisen gleichmäßigen Atemzüge waren in der absoluten Stille des Raumes wie ein anziehendes, verheißungsvolles Lied.

Natürlich waren das alles keine unangenehmen Umstände, ganz im Gegenteil, nichts davon hätte ihr den Schlaf geraubt, wären da nicht die Auswirkungen gewesen, die sie auf ihren Körper hatten. Auf dem Rücken liegend senkte sie den Blick auf ihren Unterleib. Dort erhob sich, direkt hinter ihren über dem Bauch verschränkten Hände, der eigentliche Auslöser ihrer Schlaflosigkeit. Aufmerksam betrachtete sie ihn genauer. Das große Zelt, das sich unbeugsam in ihrer Decke gebildet hatte, war fest und hart. Keine Chance, von selbst würde so eine Latte nicht wieder vergehen.

Da half wohl nur eines, sie mußte auf die Toilette gehen und dort in aller Heimlichkeit onanieren. Sie war schon aufgestanden und hatte das Zimmer zur Hälfte durchquert, als ihr gerade noch rechtzeitig auffiel, daß sie so unmöglich vor die Tür gehen konnte. In dem blassroten dünnen Schlafanzug, den sie trug, sah es aus, als hätte sie sich eine Gurke zwischen die Beine gesteckt. Was sollte sie tun? Zwar hätte sie sich einen Slip und eine Hose anziehen können, aber mal ganz davon abgesehen, daß es überaus fraglich war, ob das ausgereicht hätte, ihre Ständer zu kaschieren, war das mit Sicherheit auch nicht gerade unauffällig, falls sie jemandem im Gang begegnete.

Unschlüssig blieb sie stehen, wo sie war, und sah sich um. Vielleicht konnte sie es ja auch einfach hier tun? Der Schlaf ihrer Schwester war offensichtlich tief genug, um sie nicht im wahrsten Sinne des Wortes mit heruntergelassenen Hosen zu ertappen, und hier war es wenigstens deutlich gemütlicher als auf einem kühlen Toilettensitz zu hocken. Damit war ihre Entscheidung gefallen. Es hier zu tun war einfach sicherer. Selbst wenn Nicole unerwartet aufwachen und sie dabei erwischen sollte, wäre das zwar hochpeinlich, aber weit weniger schlimm als würde ein Außenstehender sie entdecken, immerhin teilten sie ja dasselbe Schicksal.

Trotzdem würde sie mit allen Mitteln versuchen, daß es nicht dazu kam. Auf Zehenspitzen schlich sie zum Bett ihrer Schwester hinüber, nur um ganz sicherzugehen, daß ihr Schlummer nicht gespielt und auch wirklich so fest war, daß sie rhythmische, feuchte Geräusche und leises Keuchen überhören würde. Bei ihr angekommen beugte sich Nadine leicht über sie, bis sie den warmen Hauch ihres arglos ausgestossenen Atems auf der Wange spüren konnte, erschauderte daraufhin aber so nachhaltig, daß selbst die Beule in ihrer Schlafanzughose heftig hin und her schwang. Was als bloße Überprüfung ihrer Ungestörtheit begonnen hatte, wurde nun zu einer schwerwiegenden Belastungsprobe ihrer Selbstbeherrschung, die sie auf lange Sicht nicht gewinnen konnte. Entweder würde sie sich zurückziehen müssen und dafür leider die unglaublich wohltuende Nähe zu ihrer Schwester aufgeben, oder sie würde den Kampf um ihre Integrität unweigerlich verlieren.

Noch immer so über Nicole gebeugt überlegte sie. Es war, als wäre sie in dieser ohne jeden Zweifel lächerlich aussehenden Pose erstarrt. Vermutlich hätte sie es unter Aufbietung all ihrer Willenskraft doch noch geschafft, sich in ihr eigenes Bett zu legen und dort ihr Vorhaben zu erfüllen, aber wenn sie sich bereits dazu entschlossen hatte, im selben Zimmer zu masturbieren, in dem ihre Schwester gerade schlief, warum sollte sie es dann nicht gleich an Ort und Stelle tun? Welchen Unterschied machte es denn schon, wie weit sie dabei von ihr entfernt war? Ungehörig war es so oder so, und daß sie sich dabei vorstellen würde, wie sie es miteinander trieben, stand mindestens ebenso außer Frage. Wann hatte sie denn schon das letzte Mal gewichst, ohne genau daran zu denken? Jedenfalls war es so lange her, daß sie sich zumindest in ihrem augenblicklichen erregten Zustand nicht erinnern konnte.

Einen leisen Seufzer der Ergebung wispernd streifte sie ihre Schlafanzughose herab. Sofort sprangen beide ihrer Schwänze unter dem engen Bund hervor und wippten in der Luft hängend auf und ab. Nadine konnte die offensichtliche Vorfreude ihres eigenen Körpers nicht nachvollziehen. Für sie war die Entladung dieser zwei Absonderlichkeiten, die da über ihrer Scheide baumelten, nicht mehr als eine Pflicht; etwas, das sie tun mußte, wenn sie nicht durch ungewollte Ständer in ungünstigsten Momenten als die Ausgeburt der Natur entlarvt werden wollte, die sie eben war. Zwar bereitete ihr das Streicheln dieser Dinger trotzdem Lust, doch fand sie diese Tatsache eher beschämend. Viel lieber umspielte sie nur ihren Schlitz und den Kitzler, um sich zu befriedigen.

So tat sie es auch jetzt. Ohne die übereinanderliegenden, zitternden Penisse zu beachten, ließ sie ihren ausgestreckten Zeigefinger über die äußeren Schamlippen streichen. Als sie sanft den Hügel nachzeichnete, den sie bildeten, begannen sie sich sanft auseinanderzuschieben. In einem kräftigen Kontrast blitzte das grelle Pink ihres Inneren zwischen ihnen hervor. Obwohl dies die erste Berührung ihrer Weiblichkeit seit einer Woche war, war sie jetzt bereits feucht. Warm spürte sie die Nässe an ihrem Finger, als sie ihn langsam durch ihre sich leicht öffnende Spalte gleiten ließ. Das tat sie einige Male, bis er von ihrem glitschigen Sekret überzogen war, und brennende Unruhe sie dazu trieb, über ihre Klitoris zu reiben. Doch sobald sie die kleine Erhebung auch nur zärtlich betastete, zuckte sie auch schon beinahe schreckhaft zurück, als hätte sie eine heiße Herdplatte berührt. Nur war es kein Schmerz, der sie blitzartig durchfuhr, sondern eine Welle purer Lust, für die sie noch gar nicht bereit war. Trotz des unbändigen Verlangens, das sie schon den ganzen Abend über verspürt hatte, war es einfach noch zu früh für solch direkte Zuwendungen.

Stattdessen ließ sie ihren Finger wieder tiefer wandern, zur Mitte ihrer Scheide, krümmte ihn und strich mit seiner Seite längs über die in sie führende Öffnung. So tat sie es am liebsten, nicht nur weil sie so in einer breiten Linie die Gesamtheit ihrer Scham streichelte, sondern vor allem weil es wunderbar zu ihrer bevorzugten Phantasie dabei paßte. Während sie ihre schlafende Schwester betrachtete, stellte sie sich nun wie so oft vor, daß sie beide verkehrtherum aufeinanderlagen, den Kopf zwischen den Beinen der jeweils anderen, wo sie sich begierig gegenseitig die Schlitze leckten. In ihren Gedanken verwandelte sich ihr Finger jetzt in Nicoles Zunge, die vorsichtig über ihr Loch strich und dabei immer weiter von ihrem Lustsaft durchnässt wurde.

Selbstverständlich wußte sie, wie falsch es war, ausgerechnet ihre eigene Schwester auf diese Weise als Wichsvorlage zu benutzen, konnte aber nichts dagegen tun. Daß sie sich nun praktisch unmittelbar vor ihrem Gesicht befriedigte, war natürlich noch eine deutliche Steigerung dieser ohne Frage krankhaften Neigung, allerdings war sie eben auch die offensichtlichste Wahl in dieser Hinsicht. Schon seit langer Zeit tauchten ganz von allein Bilder von ihr in Nadines Vorstellung auf, jedesmal wenn sie es sich machte. Sie waren nun einmal auch ständig zusammen und waren immer für einander dagewesen. Seit jeher hatten sie alles gemeinsam getan; waren gemeinsam glücklich gewesen und hatten gemeinsam geheult, wenn eine von ihnen traurig war. Welche Probleme sie auch immer gehabt hatten, zusammen hatten sie sie durchgestanden.

Außerdem sah Nadine ihre Schwester zwangsläufig ständig völlig unbekleidet. Nacktheit hatte in ihrem Umgang miteinander nie eine Rolle gespielt. Wer würde denn auch schon vermuten, daß jemand abartig genug war, um auf den eigenen Zwilling zu stehen? Ihre Eltern und Nadine wohl jedenfalls nicht, sodaß die Schwestern sich seit frühester Kindheit ganz ungezwungen nackt voreinander zeigten. Auch Zuhause schliefen sie in demselben Zimmer, gingen morgens gemeinsam ins Bad, um sich die Zähne zu putzen und zogen sich um, ganz gleich ob die andere anwesend war. Manchmal badeten sie sogar zusammen, wobei sie sich gegenseitig etwas vorlasen oder sich einfach nur unterhielten.

Bei solchen Gelegenheiten war es oft schwer, keinen Steifen zu bekommen. Deshalb war Nicole auch immer weit unbekümmerter als sie selbst. Während die sich offen vor ihr gründlich die Brüste einseifte oder sich später so stark abtrocknete, daß ihre Schwänze wild hin und her schwangen, lag Nadine verkrampft und mit hochrotem Kopf in der Wanne und versteckte so viel von sich unter dem Schaum wie nur irgend möglich. Dabei hätte sie eine plötzlich auftauchende Latte wahrscheinlich sogar entschuldigen können, immerhin hatte Nicole mit denselben Widrigkeiten zu kämpfen wie sie und wußte, daß man manchmal eben völlig ohne Grund eine Erektion bekam. Sie sprachen auch offen geung über Sex, daß sie sich da hätte herausreden können, trotzdem wäre es ihr unendlich peinlich gewesen, vor ihrer Schwester einen hochzukriegen.

Trotz aller Hindernisse war es ihr bisher auch gelungen, das zu verhindern. Das heißt, eigentlich hatte sie in ihrer Nähe ausgesprochen häufig einen Ständer, doch hatte sie es geschafft, das hinreichend vor ihr zu vebergen. Wann immer es ihr passierte, stopfte sie sich die Hände in die Taschen und stakste so schnell die Höflichkeit es zuließ zur Toilette. Da sie sich ein Zimmer teilten, mußte sie sich hier um diese Angelegenheit kümmern. Dort schloß sie sich dann zunächst ein, setzte sich auf den Toilettendeckel und tat, was getan werden mußte. Dabei vermied sie es nach Möglichkeit, ihre beiden Schwänze, die äußere Bestätigung ihrer allgemeinen Andersartigkeit, auch nur zu berühren. Es war schon schlimm genug, daß sie diese abartigen Dinger überhaupt an sich hatte, da wollte sie nicht auch noch mehr mit ihnen zu tun haben als unbedingt nötig.

Ohnehin beschäftigte es sie schon lange Zeit, wieso sie bloß mit ihnen gestraft war. Zwar sahen sie ziemlich gewöhnlich aus – zumindest soweit Nadine das den wenigen Abbildungen, die sie bisher gesehen hatte, nach beurteilen konnte – doch war es mit Sicherheit unter keinen Umständen gewöhnlich, als Mädchen einen Penis zu haben. Sie hatte sogar schon mit Nicole darüber gesprochen, ohne jedoch zu einem Ergebnis gekommen zu sein. Auch sie hatte leider keine Idee, wie sie zu dieser Abnormität gekommen waren. Nur ihre Eltern hatten sie nie gefragt, obwohl die es eigentlich am besten wissen mußten. Nicht einmal Nicole hatte sich das getraut, dabei war sie eindeutig die mutigere der beiden. Allerdings war es auch höchst unangenehm, mit den Eltern oder anderen Erwachsenen über derartige Themen zu sprechen, unter sich hatten die Zwillinge da jedoch weniger Probleme. Seit jeher stellten sie füreinander die einzige Bezugsperson dar, der sie uneingeschränkt vertrauten, und mit denen sie über alles reden konnten, ganz egal wie schwer es auf ihren Herzen lastete. Oft reichte sogar ein kurzer Blick der Schwester und schon wußten sie, was die andere fühlte.

So saß sie also immer mit gespreizten Beinen auf der Toilette, ignorierte das sehnsuchtsvolle Gewackel ihrer abstehenden Penisse und streichelte lieber ihren Schlitz. Sie hatte auch nie wirklich versucht, sich etwas einzuführen. Natürlich hatte sie ihre Schamlippen schon einige Male auseinandergezogen, um sich selbst zu erkunden, und sie strich auch sehr gerne mit dem Finger zwischen ihnen hindurch, doch war sie dabei nie so tief vorgedrungen, daß es ihren Status als Jungfrau gefährden könnte. Sie empfand auch gar kein Verlangen, das zu tun. Bislang war sie zufrieden damit, sich auf das äußere ihrer Weiblichkeit zu beschränken. Für sie war es der unübertreffbare Gipfel der Lust, sanft ihren gesamten Venushügel zu reiben und dann, nach einiger Zeit, wenn die Erregung in ihr geradezu kosmische Ausmaße angenommen hatte, sich langsam zu ihrem Kitzler vorzuarbeiten.

Der einzige Moment, in dem sie notgedrungen ihre Schwänze berührte, war, wenn es ihr kam. Dann mußte sie schnell aufspringen, den Toilettensitz hochklappen und in die Schüssel zielen. Dazu umfaßte sie ihre beiden Ständer mit einer Hand und bog sie herab, während sie gezwungenermaßen zusah, wie die Suppe aus ihr hervorschwappte. Das war der widerwärtigste Teil der ganzen Angelegenheit. Daß sie sich beim Abspritzen nicht zurückhalten konnte, sich mit einigen ruckartigen Handbewegungen doch noch zu wichsen, verletzte auf irgendeine abstruse Art und Weise ihr Selbstwertgefühl, war aber noch zu verschmerzen, viel schlimmer war das Sperma an sich. Es war einfach ein ekelhaft schleimiges Zeug, das ihr Körper da produzierte. Leider war es auch unmöglich, den Kontakt damit völlig zu vermeiden. Es war so klebrig, daß sie es danach unweigerlich an den Fingern hatte, außerdem mußte sie mit etwas Toilettenpapier ihre Schwänze davon säubern. Wenn sie Pech hatte, hatte sie nicht gut genug gezielt, und sie mußte noch einige Flecken vom Rand oder dem Boden aufwischen. Dazu benutzte Nadine ebenfalls Toilettenpapier, das sie nach Gebrauch in die abstossende Masse warf, in der sich Inseln von unterschiedlichen Abstufungen weißer Farbe bildeten.

Nachdem sie gespült hatte, ließ sie sich meistens noch einmal auf den Deckel fallen, um wieder zu Atem zu kommen. Dort saß sie dann in einer seltsamen Mischung aus verrinnender Ekstase und erdrückenden Schuldgefühlen. Die Gründe dafür waren vielfältig. Es war ja nicht nur so, daß ihre Masturbation alleine schon etwas unanständiges darstellte, sondern dachte sie dabei auch noch fast ausschließlich an ihre eigene Schwester, und daß es sogar ihr eineiiger Zwilling war, machte die ganze Sache wohl endgültig zu einer äußerst verwerflichen Perversion. Trotz dieser postorgiastischen Gewissensbisse konnte sie aber auch nicht einfach aufhören sich vorzustellen, wie sie es mit Nicole in allen nur erdenklichen Variationen trieb. Einerseits war dieser Gedanke viel zu reizvoll, als daß sie ihn hätte aufgeben können, aber vor allem hatte er etwas unglaublich beruhigendes. Sie wußte eben, daß sie immer mit ihr zusammenbleiben würde, oder zumindest in ihrer Nähe, da war die Überlegung, daß ihre unbestreitbare Zuneigung zueinander noch eine körperliche Komponente fand, überaus verlockend – und jetzt mißbrauchte sie das Vertrauen dieser Person, der ihre ganze Liebe galt, indem sie nur wenige Zentimeter von ihrem im Schlaf versunkenen Gesicht entfernt onanierte.

Unterdrückt stöhnte Nadine auf, was nur zum Teil der Frustration ihren wiederkehrenden Selbstvorwürfen geschuldet war, genauso sehr lag es auch an ihrem anrüchigen Handeln selbst, daß sie es nicht länger hatte zurückhalten können. Immerhin war sie inzwischen dazu übergegangen, sich auf ihre Klitoris zu konzentrieren, sie war jetzt einfach zu scharf um sich mit verhalteneren Spielereien zu begnügen. Noch bedeutsamer für das sich in ihr ausbreitende Hochgefühl war allerdings der Anblick, den Nicole ihr bot. Im Schlaf waren ihre weichen Gesichtszüge entspannt, sodaß man den Eindruck bekommen konnte, sie würde einen mit leicht geöffnetem Mund verliebt ansehen, bereit für einen ersten Kuß. Die dünne Sommerdecke hatte sich leicht um sie gelegt, wodurch sich ihr Körper deutlich darunter abzeichnete. Auch wenn sie nur sehr wenige, ihrem jungen Alter entsprechende Rundungen besaß, konnte Nadine nicht glauben, daß es ein schöneres Mädchen als ihre Schwester gab.

Das war zugegebenermaßen ein ausgesprochen merkwürdiges Zugeständnis, war sie sich doch bewußt, daß sie sich selbst keineswegs so sah, obwohl kaum ein Mensch sie beide auseinanderhalten konnte. Das dichte, rote, lockige Haar, das sie bei sich als wild und unbändig empfand, schien Nicoles Kopf auf genau die richtige Weise zu umrahmen. Auch die kleinen Unterschiede, die jeden Zwilling einzigartig machten, fielen Nadine überdeutlich auf. Die Nase ihrer Schwester war etwas schmaler, die Lippen voller, die tiefblauen Augen leuchtender. All das machten sie für Nadine zum perfekten Inbegriff von Schönheit. Einmal hatte sie trotz dieser offensichtlichen Abweichungen versucht, vor dem Spiegel zu masturbieren, um ein lebhafteres Bild von Nicole in aufreizender Pose vor sich zu haben, doch war das ein sinnloses Unterfangen gewesen. Ihre beiden scheußlichen Penisse dabei so unmittelbar und unverhüllt zu sehen, ließ bei ihr erst gar keine Stimmung aufkommen.

Erstaunlicherweise störte derselbe Makel sie bei ihrer Schwester nicht. Sie hatte Nicoles Schwänze ja schon oft genug in vermeintlich harmlosen Situationen nackt und aus nächster Nähe gesehen, um beurteilen zu können, daß sie sich augenscheinlich nicht von ihren eigenen unterschieden. An ihr jedoch wirkten sie gar nicht so abstossend wie bei ihr selbst. Vielleicht lag das daran, daß Nicole einfach so vollkommen war, nicht nur in ihrem Aussehen, sondern auch in ihrem absolut liebenswürdigen Charakter, daß sogar das diesen Eindruck nicht trüben konnte. Allerdings glaubte sie gar nicht wirklich, daß es nur das war. Wenn sie ehrlich sich selbst gegenüber war, mußte sie zugeben, daß diese Dinger sie bei ihrer Schwester sogar anmachten.

Oft überlegte sie, wie Nicole es sich wohl selbst machte. Befaßte sie sich dabei ebenfalls ausschließlich mit ihrem Schlitz, oder kümmerte sie sich dabei auch noch um ihre harten Ständer? Allerdings war es bei zwei Schwänzen wohl eher unwahrscheinlich, daß sie es mit beiden männlichen und ihrem weiblichen Geschlechtsteil gleichzeitig tat. Doch wie ging sie dann vor? Wechselte sie beim Masturbieren zwischen den Penissen hin und her, oder streichelte sie tatsächlich nur die beiden, ohne ihre feuchte Scheide zu beachten? Noch viel interessanter als die Frage nach dem rein anatomischen Verlauf fand Nadine aber, woran Nicole wohl dabei dachte. Worauf stand ihre Schwester? Daß sie sich mit Sicherheit nicht vorstellte, wie sie beide zusammen vögelten, war ihr völlig klar, doch an wen dachte sie stattdessen, und was tat diese Person in ihren Träumen? Aus ihren freizügigen Gesprächen miteinander wußte Nadine, daß sie auch auf Mädchen stand, allerdings wußte sie nicht, was genau sie an einer solchen Beziehung reizte. Stellt sie sich vor, wie sie ihren Schwarm mit ihren Schwänzen befriedigte, oder fuhr sie mehr auf üblichere lesbische Phantasien ab, wie sie sich leckten und ihre bebenden Geschlechter aneinander rieben?

Auch jetzt, als sie vor Lust zitternd vor dem Bett ihrer Schwester stand, entließ dieser Gedanke sie nicht aus seinem Bann. Während sie sich bis ins letzte Detail ausmalte, wie Nicole an sich herumspielte, glitt ihr Blick unwillkürlich zwischen deren Beine. Dort, unter der dünnen Decke, die sie über sich geworfen hatte, war schemenhaft doch unverkennbar eine längliche Erhebung zu erkennen; eine leise Andeutung der beiden Schwänze, die sich hier verbargen. Wie es sich wohl anfühlen würde, wenn Nicole sie damit ficken würde? Auch dieses innere Bild gehörte zu denen, auf die sie zurückgriff, wenn sie onanierte. Sonst nutzte sie es eher selten, doch jetzt füllte es ihr gesamtes Denken aus.

Erregt zuckte sie zusammen, als sie mit dieser Vorstellung im Kopf heftig über ihre Scheide rieb. Noch einmal erbebte sie, dann kam es ihr plötzlich so vor, als würde ein Hindernis, das zuvor ihren Unterleib blockierte, wegbrechen. Augenblicklich erkannte sie, was nun geschah und erschrak zutiefst. Versunken in diese überaus fesselnden Überlegungen, zusätzlich befeuert von der körperlichen Nähe zu ihrer geliebten Schwester, hatte sie gar nicht bemerkt, wie kurz sie bereits vor einem Orgasmus gestanden hatte. Jetzt war es zu spät, ihn noch aufzuhalten, oder das Sperma irgendwie auffangen zu wollen. Selbst wenn sie ein Behältnis in Griffweite gehabt hätte, hätte es eines Eimers bedurft, um alles zu erwischen. Nicht einmal abwenden konnte sie sich noch rechtzeitig; die Sahne schoß so wuchtvoll und unvermittelt aus ihr hervor, als hätte sie sich jahrelang zurückgehalten.

Während es sich aus beiden ihrer Schwänze zugleich ergoß, erstarrte Nadine geschockt. Es blieb ihr gar nichts anderes übrig als tatenlos mitanzusehen, wie der Samen in hohem Bogen auf Nicole zuflog. Als der erste dicke Spritzer ihr Gesicht benetzte, schlug sie verwirrt die Augen auf. Instinktiv richtete sie sich auf, um den Schlaf abzuschütteln und sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen, doch brachte sie so ihren Oberkörper nur noch näher an die zwei steif abstehenden Ständer heran, die sich gerade auf sie entluden. Weitere Strahlen des komischen glibberigen Zeugs prasselten auf sie herab, besudelten ihr Haar, die von einem Schlafanzug verhüllten Brüste und nicht zuletzt das Gesicht in noch größerem Ausmaß.

Trotz ihres unsanften Erwachens lichtete sich der Schleier der Schläfrigkeit nur sehr langsam um Nicole. Als erstes erkannte sie ihre Schwester, die ihr ebenso erschrocken entgegenstarrte, wie sie es wohl selbst tat. Sie öffente den Mund, um sie zu fragen, was vor sich ging, doch noch bevor sie auch nur ein Wort herausbringen konnte, verirrte sich einer der umherspritzenden Tropfen in ihn und automatisch schloß sie ihn wieder, ohne irgendetwas gesagt zu haben. Schnell breitete sich der schwere, salzige Geschmack in ihr aus. Es dauerte einen Augenblick, doch dann erkannte sie ihn schlagartig wieder. Es war ihr eigenes Sperma, das sie da beinahe von Kopf bis Fuß bedeckte, ihr Haar zu Strähnen verklebte und heiß an ihrer Haut herabrann.

Nur einen Moment später entdeckte sie Nadines herabgezogene Hose, die Hand noch immer ertappt zwischen den Beinen, und ihr wurde klar, daß es gar nicht ihre eigene Samenflüssigkeit war, in der sie lag, sondern die ihrer Schwester. Das einzige, was sie sich nicht erklären konnte, war, wie es dazu gekommen war. Die Flut, die auf sie nierdergegangen war, war inzwischen versiegt, nur einzelne Tropfen weißen Ejakulats fielen noch in langen Fäden von Nadines Penissen zu Boden.

Langsam hob Nicole ihren Blick wieder Nadine entgegen. »Was... was machst du denn da?«

Nadines Gesicht verzog sich zu einem Ausdruck tiefster Scham. »Mir... mir war kalt, und... da hab ich versucht, mich warmzurubbeln...« Eigentlich war es nicht einmal eine ernst gemeinte Ausrede. Natürlich war es ihre erste unüberlegte Reaktion, ihre Tat und ihre Gefühle ihrer Schwester gegenüber zu leugnen, doch es war eindeutig, daß Nicole die Wahrheit bereits durchschaut hatte, sie konnte sie nur noch nicht fassen. Wahrscheinlich war es viel mehr der unbewußte Wunsch, ihrem Untergang mit einem letzten sardonischen Lächeln zu begegnen. Jetzt war ganz ohne Zweifel alles aus, genau der richtige Zeitpunkt also für ein bißchen Galgenhumor.

»Hast du... dir einen runtergeholt?«

Nadines Wangen leuchteten in einem dunklen Rot auf. Na bitte, Nicole hatte die Hinweise also tatsächlich richtig gedeutet. Bedächtig nickte sie. Es war ohnehin sinnlos, das offensichtliche bestreiten zu wollen.

»Aber warum mußt du das unbedingt vor meinem Bett machen?« Wie um ihre Worte zu untersteichen hob Nicole eine ihrer beschmutzten Hände, von der sich ein großer Strang der zähflüssigen Milch löste und zurück auf die Decke schwappte.

Noch immer schweigend zuckte Nadine betreten mit den Schultern; eine Geste, die alles bedeuten konnte.

Nicole musterte sie genauer. So schuldbewußt sie auch wirkte, bewies ihre Miene doch unumstößliche Verschloßenheit. Das war ihr neu. Sonst hatte sie mit Nadine immer über alles reden können, warum vertraute sie sich ihr jetzt nicht auch an? Hatte sie sich auf der Suche nach einem Gefäß, in das sie wichsen konnte, versehentlich auf ihr entladen? Oder war die Erregung so plötzlich über sie gekommen, daß sie bereits auf dem Weg zum Klo abgespritzt hatte? Was es auch war, zumindest heute Abend würde sie es nicht aus ihr herausbekommen.

»Also schön«, sagte sie schließlich und erhob sich aus der klebrigen Schlammgrube, in die sich ihr Bett mittlerweile verwandelt hatte. Gelassen schritt sie zum Schrank und entnahm ihm ein Handtuch, mit dem sie sich auf dem Weg zurück abtrocknete. Eigentlich war es schade, die warmen, weißen Flecken von ihrer Haut zu wischen. Endlich war ihr Traum in Erfüllung gegangen, den Samen ihrer Schwester auf sich zu spüren und schon mußte sie ihn wieder entfernen, um die Fassade einer rein schwesterlichen Liebe zu wahren. Dennoch war dieses Gefühl und der verheißungsvolle Duft, der den Raum erfüllt hatte, so intensiv, daß sie spürte, wie sie eine Latte bekam – oder besser gesagt zwei Latten.

Schnell schielte sie aus den Augenwinkeln zu Nadine hinüber, doch die schien zum Glück nichts davon zu bemerken. Sie stand noch immer reglos vor dem spermadurchnässten Bett. Zwar war sie ihr mit dem Blick gefolgt, schaffte es aber offenbar nicht, sie direkt anzusehen. Während Nicole mit dem Handtuch über ihr Haar rubbelte, wandte sie sich ihrem Bett zu, damit Nadine auch weiterhin nichts von ihrer beginnenden Erektion mitbekam. Prüfend betrachtete sie es. Es war mindestens ebenso in Samenflüssigkeit getaucht wie sie selbst es bis vor wenigen Augenblicken gewesen war.

Irgendwann hatte sie es endgültig geschafft, sich von den schmierigen Pfützen zu befreien – das heißt, sie war wenigstens trocken, trotzdem glaubte sie, Reste davon nach wie vor auf der Haut spüren zu können. Es war ein seltsames Gefühl, doch eigenartigerweise machte sie das nur noch mehr an. Letztendlich warf sie das beschmutzte Handtuch auf das mit ebensolchen Flecken übersäte Laken. Darum würde sie sich morgen kümmern müssen, jetzt war sie zu müde dazu.

»Tja«, sagte sie, ohne sich von dem Bett abzuwenden, »darin kann ich heute Nacht jedenfalls nicht schlafen.« Sie stockte einen Moment lang, dann erklärte sie: »Da werden wir uns wohl beide zusammen in dein Bett quetschen müssen.«

Fassungslos starrte Nadine sie an. Da hatte sie ihr gerade das Gesicht vollgewichst, während sie schlief, und jetzt wollte sie sich mit ihr zusammen in dasselbe Bett legen? An irgendeiner Stelle dieser Ereigniskette kam sie logisch nicht mehr ganz mit. Nicoles Stimme war ja nicht einmal voller Anklage gewesen. Oh, sie hatte durchaus vorwurfsvoll geklungen, keine Frage, aber doch weit weniger als man bei solch einem elementarem Fehlverhalten erwarten sollte. Andererseits hatten sie sich gegenseitig immer alles verzeihen können, vielleicht schaffte Nicole das sogar auch jetzt. Ihr Zusammenhalt war seit jeher so stark, daß sie alles überwinden konnten, nur ahnte Nicole wohl zum Glück nicht, wie sehr Nadine sie wirklich liebte.

Damit es dabei blieb, durfte sie sich zuallererst nichts anmerken lassen, was doch etwas schwierig werden dürfte. In ihre anfängliche Überraschung wegen Nicoles unerwartet verständnisvoller Reaktion auf ihr Vergehen mischte sich nun Erleichterung darüber, daß ihr Verhältnis zunächst unverändert blieb, und die Aussicht, sich jetzt ein Bett mit ihr zu teilen, ließ sie vor Vorfreude beinahe auf und ab hüpfen. Normalerweise wäre es ihr nicht weiter schwergefallen, ihre Gefühle zu verbergen, doch die beiden Schwestern hatten schon immer das Talent gehabt, sich nur ansehen zu müssen, um zu wissen, was in der anderen vorging. Also nickte sie nur erneut still vor sich hin und wandte sich hastig ab, als Nicole sich endlich zu ihr umdrehte.

»Gut, dann laß uns schlafengehen, ich bin müde und du solltest ja jetzt auch ziemlich entspannt sein«, sagte sie und deutete auf Nadines inzwischen erschlafften Penisse. Während die sich errötend die Schlafanzughose wieder hochzog, stieg Nicole schon einmal in das Bett ihrer Schwester. Eigentlich war das Unsinn, höchstwahrscheinlich würde sie in dieser Nacht ohnehin keinen Schlaf mehr finden. Jetzt, nachdem sie sich gerade erst Nadines Sperma aus dem Gesicht gewischt hatte und glaubte, es noch immer auf sich spüren zu können, war sie hellwach und viel zu erregt, um überhaupt an Ruhe denken zu können. Aber was sollte sie sonst schon tun? Es war mitten in der Nacht, das Zimmer war nur vom dämmrigen Licht der Himmelskörper und der Außenbeleuchtung des Internats erhellt, es wäre einfach zu auffällig, noch etwas anderes zu tun als zu Bett zu gehen.

Außerdem hatte Nicole nicht wirklich eine Vorstellung davon, was man von jemandem, der nicht auf seine eigene Zwillingsschwester stand, erwartete, wenn die einen soeben vollgespritzt hatte. Vielleicht hätte sie etwas verärgerter reagieren sollen, aber sie hatten an sich noch nie lange oder ernsthaft miteinander gestritten. Am Ende hätte sie sich noch selbst verraten, wenn sie weiter über Nadines scheinbar abenteuerliche Masturbationsgepflogenheiten diskutiert hätten. Nein, da war es besser vorzugeben, von Müdigkeit überwältigt worden zu sein.

Sie hatte sich bereits an der Wand ins Bett eingekuschelt, als Nadine all ihre Geschlechtsteile wieder ordnungsgemäß verstaut hatte. Einen Augenblick stand sie ratlos da, während sie Nicoles Hinterkopf betrachtete. Schließlich zuckte sie mit den Schultern und legte sich zu ihr. Vorsichtig hob sie die Decke an und schlüpfte darunter, dann lag sie dort wieder wie schon zuvor an diesem Abend, reglos in die Dunkelheit starrend. Sie hatte angenommen, daß es irgendwie merkwürdig sein würde, sich ein Bett mit derselben Person zu teilen, auf die man sich gerade eben noch einen runtergeholt hatte, doch fiel ihr nun auf, daß das gar nicht stimmte. Es weckte vielmehr Erinnerungen an unbeschwertere, unschuldigere Zeiten, bevor sexuelles Verlangen einen Schatten über ihre Beziehung geworfen hatte. Damals hatten sie oft in einem Bett geschlafen, wenn eine von ihnen schlecht geträumt hatte, es ihr nicht gut ging, oder einfach auch nur so.

Es hatte schon früher ausgereicht, ihre Schwester an ihrer Seite zu wissen, um alles wieder gutzumachen. In ihren Armen hatte sie alles vergessen können und hatte sich sofort beschützt gefühlt. Hier hätten ihr Alpträume nie etwas antun können, weder geträumte noch reale. Wahrscheinlich war das auch der Grund, warum sie sich jetzt so schnell beruhigt hatte. Naja, vielleicht hing das auch damit zusammen, daß sie sich gerade erst entspannt hatte, wie Nicole sich ausgedrückt hatte.

Langsam drehte Nadine den Kopf zur Seite und sah sie an – oder zumindest die sanft gelockten, roten Haare; das einzige, was von ihr unter der Decke hervorlugte. Damals war es fast immer Nicole gewesen, die sie hatte in die Arme schließen müssen, um sie zu trösten, doch nun lag sie von ihr abgewendet zur Wand hin. Auf Nadine machte das einen ziemlich traurigen Eindruck. Obwohl sie selbst in gewisser Weise etwas Trost hätte gebrauchen können, war es nun an der Zeit, Nicole etwas davon zurückzugeben, fand sie. Natürlich war es auch gut möglich, daß sie ihr diese Sache doch übelgenommen hatte, trotzdem rückte sie nun ganz nah an sie heran und legte ihr von hinten einen Arm um die Hüfte.

Tatsächlich hatte Nicole jedoch alle Mühe, unter dieser unbewußt herbeigsehnten Berührung nicht zu erzittern, was ihre Rolle als Schlafende mit Sicherheit empfindlich gestört hätte, und die wollte sie keinesfalls aufgeben. Hätte sie das getan, wären ihr nur zwei Möglichkeiten geblieben: Entweder hätte sie Nadine von sich weisen können, was sie mehr verletzt hätte als alles andere, da bestand kein Zweifel, oder sie hätte die Aufmerksamkeit erwidern müssen. Daran gab es selbstverständlich nichts auszusetzen, es wäre sogar sehr schön gewesen, das tun zu können, nur leider gab es da ein kleines Hindernis. Schon jetzt fiel es Nicole schwer, keinen hochzubekommen, wie sollte es da erst enden, wenn sie einander zugewandt lagen und sie ihren Atem im Gesicht spüren könnte?

Also verharrte sie bewegungslos, obwohl nicht einmal das ihre Schwänze noch davon abhalten konnte, sich zu versteifen, wie sie nun feststellte. Es war einfach ein zu erregender Gedanke, daß Nadine sich so dicht an sie schmiegte, nachdem sie vorhin noch nur wenige Schritte von ihr entfernt masturbiert hatte. Dabei wußte ihr Verstand, daß es nie zum Sex mit ihrer Schwester kommen würde, trotzdem bereitete sich ihr blöder Körper genau darauf vor und würde sie so noch der Lächerlichkeit preisgeben. Immer weiter richteten ihre Penisse sich auf und bald schon würde das Zelt, das sie in ihrer Schlafanzughose bildeten, Nadine nicht länger verborgen bleiben. Es war gar nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn sie herausfand, daß Nicole sich an ihrer Nähe aufgeilte. Sie mußte unbedingt etwas unternehmen, die Frage war nur, was.

Doch so sehr sie sich auch anstrengte, es fiel ihr nichts ein. Bis sich daran etwas änderte, beschränkte sie sich darauf, nervös hin und her zu rutschen, was als Begleiterscheinungen eines unruhigen Schlafes durchgehen konnte, wie sie hoffte. Es schien sogar zu funktionieren. Als Nadine ihr Umherwälzen bemerkte, fing sie an, sanft über ihren Bauch zu streicheln, wie um sie aus Alpträumen in friedlichere Gefilde zu führen. So dankbar Nicole ihr dafür eigentlich auch war, hatte es auf sie doch eher den gegenteiligen Effekt. Ohne daß sie sich dagegen hätte wehren können, schwollen ihre männlichen Geschlechtsteile weiter an, während Nadines Hand sich unaufhaltsam ihrem Unterleib näherte.

Unweigerlich stießen sie letztendlich zusammen. Doch zunächst hatte Nicole noch Glück. Als die Eichel ihres oberen Schwanzes Nadines Finger streifte, dachte diese, eine Fliege hätte sich auf sie gesetzt, wie es in warmen Sommernächten wie dieser oft der Fall war. Sie wedelte mit der Hand, um das vermeintliche Insekt zu verscheuchen, aber stattdessen fegte sie den mittlerweile völlig erigierten Penis hinweg. Nachdem er mit dem deutlich vernehmbaren Klatschen von Haut auf Haut zurück gegen ihre Hand gefedert war, senkte sich eine gespannte, teilweise ängstliche Stille über den Raum.

Die beiden umschlungenen Mädchen erstarrten wie zu Eis.

»Entschuldigung«, brach Nicole schließlich mit leiser Stimme das Schweigen. Jetzt hatte es wohl keinen Sinn mehr, ihrer Schwester vormachen zu wollen, sie schliefe.

»Oh«, gab Nadine unwillkürlich einen Laut der Überraschung von sich. Beim harmlosen Streicheln Nicoles Schwänze unvermutet steif vorzufinden, damit hatte sie einfach nicht gerechnet. Doch als sie einen Augenblick näher darüber nachdachte, während sich erneut Stille über sie senkte, ergab es plötzlich einen Sinn. »Oh«, wiederholte sie, und diesmal war es Ausdruck ihres Verstehens, »natürlich, du hast es ja wahrscheinlich selbst schon seit einiger Zeit nicht getan, und jetzt hab ich dich wieder daran erinnert, richtig?«

Nicole log nicht gerne, schon gar nicht Nadine gegenüber. Das fühlte sich einfach nicht richtig an. Deshalb war sie ganz froh, jetzt ohne schlechtes Gewissen einfach nicken zu können. Es entsprach ja alles der Wahrheit, was Nadine gesagt hatte; daß die Grenzenlosigkeit ihrer Erregung jedoch weit mehr dem Umstand geschuldet war, daß Nicole auf sie stand, als daß es sie nur an ihre verdrängte Geilheit erinnert hätte, brauchte sie hingegen nicht unbedingt zu erfahren.

»Dann sollte wohl eher ich mich entschuldigen«, fuhr Nadine fort. »Tut mir leid.« Wieder entstand eine Pause. »Und jetzt?«, fragte sie dann.

»Wie, ›und jetzt‹?«

Noch einmal ließ Nadine den auf ihrem Handrücken liegenden Penis durch eine leichte Bewegung kurz auf und ab wippen. »Naja, mit solchen Ständern wirst du ja wohl kaum einschlafen können, oder?«

Da hatte sie natürlich nicht ganz Unrecht, zumal Nicole das Gefühl hatte, die nächsten paar Jahre nicht einschlafen zu können, nachdem Nadine tatsächlich ihren Schwanz berührt hatte, wenn auch nur mit dem Handrücken und durch den dünnen Stoff ihres Schlafanzugs getrennt. »Und was soll ich dagegen deiner Meinung nach tun?«

»Naja, also... wie du vorhin vielleicht gemerkt hast, hab ich da so eine spezielle Methode.«

»Ach nö, was für Zufall. Ich glaub, ich hab genau dieselbe Methode, aber die kann ich hier wohl kaum anwenden. Ich kann ja schlecht in meinem Zustand über den Flur zur Toilette gehen.«

»Ich weiß, deshalb hab ich es ja auch hier gemacht.«

»Na siehst du? Und das sollte ich ja wohl lieber nicht machen.«

»Warum nicht?«

»Ich kann mir doch nicht im Beisein meiner Schwester einen abnudeln!«

»Glaub mir, so schwer ist das gar nicht«, sagte Nadine mit einem hintergründigen Lächeln auf den Lippen, das es schwer machte, zu beurteilen, ob ihre Bemerkung selbstironisch oder sarkastisch gemeint war. So wie Nicole sie kannte, war es wohl eine Mischung aus beidem.

»Toller Witz, ehrlich«, meinte sie betont teilnahmslos, »aber ich mein’s ernst!«

»Ich auch. Immerhin habe ich gerade genau das getan – wobei ich vielleicht noch erwähnen sollte, daß mir das kleine Mißgeschick, das mir dabei passiert ist, übrigens echt leid tut – da kann ich von dir wohl kaum verlangen, mit solchen Riesenlatten stundenlang wachzuliegen, bis sie von selbst vergehen.«

Erneute Stille hüllte die Schwestern ein. Noch immer hatte sich keine von ihnen gerührt; noch immer wurde Nicole von Nadine fest umarmt, und sachte preßte sich ihr oberer Schwanz gegen deren Hand. Wahrscheinlich hatte Nadine Recht. Auch wenn es sich in diesem Moment anders anfühlte, irgendwann würde sie bestimmt dem Schlaf erliegen, ob mit Ständern oder ohne, doch das konnte noch eine Ewigkeit hin sein, in der sie nichts anderes tun konnte, als ruhig hier zu liegen und dem Tanz der Schatten im Zwielicht beizuwohnen. Außerdem wurde der Drang, sich selbst zu berühren, allmählich übermächtig. Dieses verlockende Angebot auszuschlagen, überstieg letztendlich ihre Selbstkontrolle. Ohnehin war sie sich schon vor langer Zeit darüber klargeworden, daß sie auf ihre eigene Zwillingsschwester stand und hatte damit zu leben gelernt. Moralische Bedenken hatten einfach keine Chance, wenn man sich so nahe war wie sie, seelisch wie körperlich, besonders in diesem Augenblick.

»Und du hast wirklich nichts dagegen?«

»Nö, mach nur.«

Flüchtig nickte Nicole. »Okay. Ich werde auch versuchen, dir nicht ins Gesicht zu spritzen.«

»Sehr rücksichtsvoll von dir.«

Langsam setzte Nicole sich auf. Nadines Arm glitt von ihrer Taille herab, allerdings machte sie keine Anstalten, das Bett zu verlassen oder sich auch nur umzudrehen. Sie lag nur unbeweglich da und sah ihr dabei zu, wie sie zögernd die Decke von ihrem Unterleib zurückschlug. Noch immer standen beide Schwänze steil von ihr ab, sodaß sie sich deutlich erkennbar unter der dünnen Schlafanzughose abzeichneten. Dort, wo die Eicheln den Stoff berührten, hatte sich bereits ein ziemlich umfangreicher Fleck Vorsamens gebildet, der trotz der eingeschränkten Lichtverhältnisse dunkel schimmerte. Es kitzelte ein wenig, als sie das feuchte Gewebe an sich herabstrich, und obwohl ihre Penisse sofort emporschnellten, sobald sie den Bund über sie hinweggezogen hatte, faßte sie sich noch nicht an. Zuerst strampelte sie sich im Sitzen die Hose umständlich vollends von den Beinen und ließ sie aufs Bett fallen. Dann richtete sie sich wieder auf, bis sie kniete, begann jedoch immer noch nicht mit ihrem Vorhaben, sondern sah nur nachdenklich auf die Gesamtheit ihrer Geschlechtsorgane herab. Bei dem gewaltigen Ausmaß ihrer Erregung hätte es ihr eigentlich leichtfallen sollen, einfach anzufangen sich zu masturbieren, trotzdem sah sich jetzt einigen unvorhergesehenen Problemen gegenübergestellt. Genau identifizieren konnte sie die aber nicht, sie wußte nur, daß sie ihre Finger unmöglich dazu bringen konnte, ihr die erhoffte Erlösung zu verschaffen.

Als die Dauer ihrer Untätigkeit immer länger wurde, hörte sie schließlich Nadines Stimme zu sich vordringen. »Ganz schön merkwürdig, oder?« Zuvor hatte Nicole es nicht gewagt, sie anzusehen, nun wandte sie ihr doch den Blick zu. Nach wie vor lag sie unter der Decke, sie scheinbar nicht aus den Augen lassend.

Gepreßt kicherte Nicole auf, wie um die Absurdität dieser Situation hinwegzuwischen. »Ach ja? Welchen Teil des ganzen meinst du?«

Nadine lachte nicht zurück. Sie lächelte nicht einmal, sondern sah nur weiterhin ernst und mit gedankenversunkenen Augen auf ihre unbekleidete Schwester. »Naja, es ist ja eigentlich klar, daß du nicht kannst, wenn ich dir zusehe, aber ich kann mich auch nicht draußen vor die Tür setzen, bis du fertig bist. Das könnte auf einen vorbeikommenden Lehrer einen komischen Eindruck machen und das Zimmer ist auch nicht wirklich groß genug, als daß du dich unbeobachtet fühlen könntest, wenn ich mich in eine Ecke setze...«

Nicole nickte, als Nadine verstummte. Das war ihr alles ebenfalls bewußt, nur hatte sie nicht die leiseste Ahnung, worauf sie hinauswollte.

»Also«, nahm Nadine den fallengelassenen Faden wieder auf, während sie sich langsam aufsetzte, »vielleicht... sollte ich es dann einfach für dich machen...«

Einen Augenblick lang sah Nicole sie verwirrt an, bis sie endlich verstand, was Nadine meinte. »Du willst mir einen runterholen?!«

»Ja«, meinte Nadine heftig nickend, stutzte jedoch sofort darauf und schüttelte plötzlich den Kopf. Ihre Wangen färbten sich tiefrot, als sie so unbeteiligt wie möglich ergänzte: »Das heißt, natürlich will ich das nicht unbedingt. Ich finde nur, ich sollte es eben tun. Du selbst schaffst es ja gerade offensichtlich nicht und ich kann dich doch nicht einfach so mit diesen Ständern liegenlassen. Außerdem ist es sowieso meine Schuld, daß du jetzt dieses Problem hast. Ohne mich würdest du jetzt noch seelenruhig schlafen.«

Nicole überlegte angestrengt, soweit ihre begehrlich zuckenden Schwänze sie nicht ablenkten. Auf irgendeine sonderbare Weise ergaben Nadines Worte sogar Sinn. Natürlich war sie dieser Idee ohnehin nicht abgeneigt, genaugenommen wäre das sogar die Erfüllung eines langgehegten Traums, sie war sich nur nicht sicher, ob sie das wirklich zulassen sollte. Über Geschlechtsverkehr mit der eigenen Zwillingsschwester in allen nur erdenklichen Varianten zu phantasieren war eine Sache – daran hatte sie sich gewöhnt, und sie sah auch nichts übermäßig verwerfliches mehr darin, immerhin waren es nur ein paar harmlose Gedanken, die sie beim Wichsen hatte – es jedoch tatsächlich zu tun war etwas völlig anderes. Andererseits würde sie doch gar nichts besonders schlimmes machen. Nadine hatte es ihr schließlich selbst angeboten, es bedurfte lediglich eines einzigen zustimmenden Wortes ihrerseits. Zuvor mußte sie aber mindestens noch sichergehen, daß Nadine es auch wirklich wollte.

»Trotzdem brauchst du das nicht zu tun. Ehrlich, ich krieg das schon hin. Irgendwann werde ich schon kommen.« Sie lächelte Nadine entwaffnend an, doch die schlug beschämt die Augen nieder.

»Natürlich. Entschuldigung, war eine dumme Idee. Ich meine, es wäre ja auch irgendwie eklig für dich, von der eigenen Schwester so berührt zu werden...«

»Das ist es nicht«, beeilte Nicole sich zu sagen. Trotz aller Unterschiede, die die beiden Zwillinge trennten, einte sie auch vieles. So verstand sie Nadines Gefühle in diesem Moment genau. Zurückweisung verkraftete keine von ihnen so leicht, doch von der einzigen Person zurückgewiesen zu werden, von der sie es nie erwartet hätte, würde ihr Herz wahrscheinlich zerschmettern. »Es wäre nicht eklig, nur... seltsam. Du weißt, daß ich dich liebe. Ich liebe es, von dir umarmt zu werden, dich in meiner Nähe zu wissen. Ich... ich will nur, daß du weißt, was du tust.«

Mit leuchtenden Augen hob Nadine den Kopf. »Das weiß ich.« Im herrschenden Dämmerlicht war es schwer, das mit abschließender Sicherheit zu beurteilen, doch fast kam es Nicole vor, als sammelten sich Tränen in ihnen.

Sie seufzte leise, ohne selbst genau zu wissen, wieso. Vielleicht schob sie damit ihre letzten verbliebenen Zweifel beiseite. »Gut, dann... tu was du willst.« Langsam öffnete sie ihre Schenkel, die sie bereits in dem Vorhaben zu onanieren gepreizt hatte, noch etwas weiter, wobei sie bewußt nicht ihre Schwester ansah, sondern den Blick auf ihren sich anbietenden Unterleib richtete.

Auch Nadine starrte wie gebannt auf diese stumme Einladung. Während sie ganz in dieser bezaubernden Aussicht versank, überlegte sie, wie es eigentlich so weit hatte kommen können. Dabei war ihr Vorschlag, Nicole sollte eben einfach hier vor Ort masturbieren, ohne jeden Hintergedanken gemeint gewesen – zumindest sofern sie das beurteilen konnte – allerdings befürchtete sie, daß sich an irgendeinem Punkt dieses Gesprächs ihre krankhafte Neigung eingeschlichen hatte. Noch erstaunlicher als das absurde Angebot selbst, das sie ihrer Schwester in Folge dessen gemacht hatte, war höchstens, daß diese es auch noch angenommen hatte.

Was auch immer sie dazu bewegt haben mochte, nun erwartete sie anscheinend die Einhaltung ihres Versprechens, auch wenn ihr Gesicht nicht gerade von ungezügelter Vorfreude gezeichnet war. Sie machte eher einen etwas verlorenen, verlegenen Eindruck, was nicht nur Nadines unbezähmbare Flammen der Zuneigung zu ihr noch höher schlagen ließ, sondern zusätzlich den Wunsch in ihr noch verstärkte, ihrer heimlichen Angebetenen endlich zu ihrer wohlverdienten Befriedigung zu verhelfen. In ihrer aufrecht knienden Position direkt vor Nicoles klaffenden Schenkeln hätte es völlig genügt, einfach die Hand auszustrecken, um ihr Ansinnen in die Tat umzusetzen, doch das erschien ihr nicht länger als ausreichend, schließlich hatte sie etwas wiedergutzumachen. Die versehentliche Ejakulation auf sie war ein unüberbrückbarer Vertrauensbruch gewesen, und obwohl Nicole es erstaunlich gelassen hingenommen hatte, empfand sie es trotzdem als unbedingt notwendig, ihr tiefstes Bedauern mit allem Nachdruck zu bekunden.

Bedächtig beugte sie sich vor, bis ihr Kopf in die Beuge zwischen Nicoles Beinen tauchte. Das Gesicht nur einen Fingerbreit von dem glitzernden Schlitz entfernt verharrte sie. Nachdenklich, aber alles andere als unschlüssig, betrachtete sie ihn. Von diesem Moment hatte sie ihr Leben lang geträumt, ohne je zu vermuten, daß er wahr werden könnte, nun wollte sie ihn so lange auskosten, wie die offensichtliche Erregung ihrer Schwester das erlaubte. Doch so sehr alles in ihr auch danach drängte, endlich zu beginnen, konnte sie doch nicht die Augen von dem hinreissenden Geschlecht wenden. Obwohl sie keinen Unterschied zu ihrem eigenen feststellen konnte, und sie es eigentlich schon des öfteren gesehen hatte, faszinierte dieser Anblick sie über alle Maßen. Sie war ihm eben noch nie so nahe gekommen, hatte es nie aus solch geringer Entfernung und so eingehend inspizieren können. Sie war ihm sogar so nahe, daß sie die Wärme, die es auszustrahlen schien, sanft wie den Flügelschlag eines Schmetterlings auf den Wangen spüren konnte.

Jetzt konnte sie doch nicht länger an sich halten. Hastig brachte sie auch noch das letzte Stück hinter sich, sodaß sie sich zu einem wahrhaft unanständigen Kuß trafen, Lippen auf Schamlippen, ihr Mund fest auf die Körperöffnung ihrer Schwester gepreßt. Hier, im Zentrum von Nicoles Intimbereich, war die Wärme, die Nadine vorher schon auf der Haut gespürt hatte, noch stärker. Zusammen mit einem winzigen Rinnsal Feuchtigkeit schien sie ihr beinahe ins Gesicht zu tropfen. Noch eine unterschwellige Eigenschaft von Nicoles Weiblichkeit trat hier besonders deutlich hervor: ihr Geruch, den sie unweigerlich verströmte. Nadine war ihm schon die ganze Zeit über ausgesetzt gewesen, ohne ihn bewußt wahrgenommen zu haben, wie ihr gerade auffiel. Erst jetzt, die Nase förmlich in seiner Quelle vergraben, bemerkte sie ihn richtig. Sie hatte keine Ahnung, wieso, aber irgendwie roch es für sie nach Kirschen und nach Sommer.

Als sie begierig den Duft von Nicoles Unterleib in sich aufsog, besann sie sich auch endlich wieder ihrer Aufgabe, die sie in all den berauschenden Empfindungen ein wenig aus den Augen verloren hatte. Zwar hatte sie so ewtas noch nie zuvor getan, doch hatte die Natur ihrer Masturbationsphantasien sie hinlänglich darauf vorbereitet. In ihrer Vorstellung hatte sie Nicoles Scheide immer ausgiebig geleckt, von innen wie von außen, also war es auch das erste, was sie jetzt versuchte. Behutsam streckte sie ihre Zunge aus und ließ sie über die seichte Erhebung des Venushügels gleiten, auch wenn sie sich insgeheim sicher war, daß es in ihrer Unbedarftheit kaum mehr als ein vorsichtiges Herantasten an die ihr fremden Gesetze gegenseitiger Befriedigung darstellte. Bestimmt fühlte es sich eher so an, als würde ihr jemand mit einem feuchten Lappen im Schritt herumwischen.

Nicoles Reaktionen allerdings ließen anderes vermuten. Ihre weit offengehaltenen Schenkel schloßen sich wieder ein bißchen, sodaß Nadine sie sich an ihre Wangen drücken spürte und leises Stöhnen erhob sich. Ermutigt durch dieses unverhofft begeisterte Verhalten wurde sie zunehmend sicherer in ihrer Tätigkeit. Immer schneller und hemmungsloser leckte sie die ihr dargebotene Spalte. Daß sie dabei mit dem Kopf beständig an der Unterseite der beiden direkt darüber aufragenden Schwänze entlangrieb, bemerkte sie zuerst kaum. Erst nach und nach begriff sie. Einen Augenblick lang überlegte sie, ob sie sich nicht eigentlich daran stören sollte, immerhin hatte sie sich in Gedanken vor allem mit Nicoles weiblichem Geschlecht beschäftigt, stellte aber sofort darauf fest, daß das nicht der Fall war. Sie hatte sich inzwischen ja schon eingestanden, daß sie auch diese Seite ihrer Schwester liebte. Doch auch wenn diese Hermaphrodität sie anders als bei sich selbst nicht abstieß, blieb es ein höchst seltsames Gefühl. Es war nicht nur die Vorstellung, daß es nichts anderes war als dieselben Teile, die bei ihr zwischen den Beinen baumelten, sondern alleine schon die Berührung an sich, diese klebrige Wärme mit der ihr die Penisse ins Gesicht hingen.

Doch so ungewohnt sich der Kontakt mit den Schwänzen ihres Zwillings auf der bloßen Haut ausnahm, so aufreizend war es auch. Diese zusätzliche Sensation erweiterte Nadines ohnehin schon überwältigende Empfindung der Nähe zu ihrer Schwester zu einer umfassenden, berauschenden Erfahrung. Absurderweise erinnerte es sie an ihre häufigen gegenseitigen Umarmungen, um sich zu trösten oder Mut zu machen, wenn sich eine von ihnen alleingelassen glaubte: Die Schenkel schmiegten sich an sie wie Nicoles Arme, in ihrer Mitte umfing sie deren Körperwärme und Scheidensekret benetzte ihre Wangen wie ihre eigenen Tränen, die sie in solchen Momenten oft vergoß.

Getrieben durch diese Assoziation drängte sie sich heftiger zwischen die Beine des Mädchens, wie dieser sonderbaren Umarmung entgegen, sodaß Nicole ein neuerliches Aufkeuchen nicht unterdrücken konnte. Nach Nadines unerwartetem Vorschlag hatte sie eigentlich gedacht, daß sie sich ihren Schwänzen zuwenden würde, den hervorstechendsten Indikatoren ihrer Erregung, und diese einfach nur gestreichelt hätte, um ihr so schnell und mit so wenig unangebrachter Intimität wie möglich zu einem Orgasmus zu verhelfen. Als sie stattdessen aber wie aus dem Nichts angefangen hatte ihre Scheide zu lecken, hatten Verwirrung und Lust sie dermaßen übermannt, daß es einige Zeit gedauert hatte, bis sie sich wieder vergegenwärtigte, daß es ihre eigene Schwester war, die ihr diese wundervollen Gefühle schenkte.

Erst jetzt, als sie mit vor schwerem Atem leicht geöffnetem Mund und angewinkelten Schenkeln dalag, wurde ihr klar, daß sich damit ihr tiefster und zugleich verdorbenster Wunsch erfüllte: Nadine hatte sich dazu bereiterklärt, ihrer Befriedigung zu dienen. Zwar hatte sie dabei bisher weniger an Oralverkehr gedacht – zumindest nicht in diesem Sinn – sondern sich eher vorgestellt sie mit ihren beiden Schwänzen ordentlich durchzunehmen, doch war dies hier weitaus mehr, als sie je zu hoffen gewagt hätte und darüber hinaus das erhabenste Erlebnis, das ihr so weit zuteil geworden war. Während sie nun mit laut pochendem Herzen auf dem Bett lag und Nadines Zunge an ihrem Geschlecht spürte, konnte sie nicht anders, als die Hand nach ihr auszustrecken. Sie wußte nicht, ob dieses plötzliche Bedürfnis das bloße Verlangen nach einem Beweis für die Echtheit dieser unglaublichen und doch so lustvollen Situation war, in der sie sich befand, oder ob sie Nadine einfach nur wie so oft aus Liebe und Dankbarkeit heraus berühren wollte. Jedenfalls legte sie ihr sachte die Hand auf den Hinterkopf und fuhr ihr damit sanft durch das gewellte rote Haar.

Überrascht von diesem weiteren zu ihrer geistigen Allegorie passenden Element hob Nadine den Blick von Nicoles Unterleib und sah sie stattdessen direkt an. Noch nie hatte sie etwas so wundervolles betrachten dürfen wie das von purer Lust gezeichnete Gesicht ihrer Schwester. Das lag nicht nur an der unbestreitbaren Schönheit ihrer Züge, sondern vor allem an dem Ausdruck höchster Freude, den sie widerspiegelten, schließlich war das ein untrügliches Zeichen der Zuneigung, die Nicole für sie empfand, und nichts im Leben hatte sie sich mehr erhofft. Diese Erkenntnis, daß sie in der Lage war, sie derart zu erfreuen, ließ ihre anfängliche Befangenheit allmählich schwinden. Nachdem sie mit ihrer Zunge bislang nur das Äußere der Scheide erkundet hatte, fand sie, daß es nun an der Zeit war, einen Schritt weiterzugehen. Der verführerisch schmale Schlitz zwischen den Schamlippen hatte sich durch ihr hingebungsvolles Lecken bereits ein wenig geöffnet, sodaß eine Andeutung des pinkfarbenen Inneren zu erkennen war. Sie brauchte ihre Zunge also bloß mit etwas mehr Druck anzusetzen und schon glitt sie hinein.

Sobald sie die enge Öffnung geteilt hatte, floß Nadine ein kleiner Schwall Scheidensekrets entgegen. Anscheinend hatte die zärtliche Behandlung ihres Venushügels sie so sehr angemacht, daß sich die Flüssigkeit in ihr gesammelt hatte und nun aus ihr hervorsickerte, als ihre Labien gespreizt wurden. Nadines Gesicht war schon zuvor von Nicoles Nektar beschmiert gewesen, doch jetzt troffen ihre Lippen förmlich von der glitschigen Köstlichkeit. Davon ließ sie sich allerdings ganz und gar nicht beirren, tatsächlich befeuerte dieser Umstand sie nur noch weiter in ihren Bemühungen. Zunächst versuchte sie mit ihrer Zunge so tief wie möglich in den heißen Tunnel vorzudringen, mußte aber bald feststellen, daß sie das nicht lange durchhielt. Schon als sie erst kurze Zeit die Spitze weit herausgestreckt die samtene Spalte erforscht hatte, fühlte sie ihre Zunge ermüden. Etwas widerwillig zog Nadine sie in den Mund zurück, bis nur noch das oberste Stück hineinragte und wackelte damit versuchsweise herum.

Dabei fiel ihr auf, daß sie Nicoles Scheide auf diese Weise ebenso gut von innen lecken konnte, wie sie es zuvor von außen hatte. Ihren Mund fest auf die Scham gepreßt ließ sie ihre Zunge immer wieder hervorschnellen, um sanft durch den unebenen Schlitz zu fahren, ehe sie sich zurückzog. Zwar wäre es ihr lieber gewesen, sie weiterhin beständig tief in ihr versunken zu halten, weil sie vermutete, daß es Nicole so am meisten Lust bereiten würde, doch da sich diese Taktik als mindestens schwer durchführbar erwiesen hatte, mußte sie eben ihr bestes geben, sie so zu befriedigen. Unauffällig blinzelte sie zwischen den beiden ihr übers Gesicht hängenden Penisse hindurch empor zu dem Mädchen. Zu Nadines Erleichterung hatte sich ihr vor nahender Ekstase träumerisch wirkende Ausdruck kaum geändert, wenn überhaupt so war er noch leidenschaftlicher geworden.

Als sie sich so von der noch immer anhaltenden Glückseligkeit ihrer heimlichen vebotenen Liebe überzeugt hatte, konzentrierte sie sich wieder auf ihre Pflicht. Unablässig leckte sie Nicoles Inneres, während langsam aber stetig kleine Tropfen deren Sekrets in ihren Mund rannen, die Nadine begeistert schluckte. Nichts schöneres konnte sie sich vorstellen, als die eindeutigen Anzeichen der Erregung ihrer Schwester in sich aufzunehmen. Noch zügelloser als zuvor ließ sie ihre Zunge an den Wänden des Geschlechts entlangfahren und trank alles, was diese zutage fördern konnte. Während sie völlig in dieser Tätigkeit aufging, wurde ihr auf einmal klar, wieso Nicoles Euphorie noch immer ungebrochen war, obwohl sie sich nun notgedrungen einzig um den Eingang ihrer Scheide kümmerte. Wenn sie es sich selbst machte, bevorzugte sie es ja auch, mit ihren Schamlippen und dem Kitzler zu spielen, weil ihr das am aufreizendsten erschien.

Erneut blickte sie zu Nicole auf. Ihre Erfüllung stand nun offensichtlich kurz bevor; bereit, die größten Freuden zu empfangen, die Nadine zu geben in der Lage war. Von nun versuchte sie nicht mehr, möglichst tief in die Spalte vorzudringen, sondern leckte breit durch sie hindurch, bis sie an deren Ende gegen die Klitoris stieß, über die sie bedächtig ihre Zunge hinwegstreichen ließ. Als sie das ununterbrochen wiederholte, spürte sie Nicoles Reaktionen augenblicklich immer herftiger werden. Ihr Griff um Nadines Hinterkopf festigte sich und drückte ihn ihrem verlangend auf und ab rutschenden Schritt entgegen, während sich ihr atemloses Keuchen zu vernehmbaren Ausrufen drängender Begierde steigerte. Auf diese Weise zwischen den Beinen ihrer Schwester gefangen, war es ihr nicht mehr möglich, sie selbstständig zu lecken, stattdessen hielt sie ihre Zunge still dem sich an ihrem Gesicht reibenden Unterkörper hin, durch dessen ruckartige Bewegungen ihre Lippen immer wieder über den leicht hervorstehenden Kitzler geschoben wurden.

Das wunderbare Gefühl der Nässe auf ihrer Haut nahm allmählich einen Großteil von Nadines Wahrnehmung ein. Nicht nur daß ihr Mund von immer mehr Lustsaft überschwemmt wurde, der sogar langsam von ihrem Kinn auf ihre nur von dem Schlafanzugoberteil bedeckten Brüste tropfte und von dort weiter an ihr herabrann, jetzt fühlte sie auch noch, wie die beiden über ihre Stirn streifenden Penisse großzügige Spuren Vorsamens über sie verteilten. Einige vergossene Spritzer der klaren Flüssigkeit waren auch auf ihr Haar niedergegangen, das sie nun zu wirren Strähnen verklebten. Doch noch bevor sie überlegen konnte, was das bedeutete, kam es Nicole endgültig.

Als plötzlich aus den zwei aufgerichteten Ständern gleichzeitig das Sperma hervorschoß, zuckte sie automatisch zurück, ohne zu bedenken, daß sie es dadurch nur schlimmer machte. Nachdem der erste Schub nur ihren Rücken und den Kopf besudelt hatte, trafen die nachfolgenden ihr Gesicht und den Oberkörper. Als Wangen, Stirn und Mund bereits vollkommen von dem heißen zähen Samen bedeckt waren, schaffte sie es endlich ihre Überraschung so weit zu überwinden, daß sie eine Hand heben konnte, um sich vor dem auf sie prasselnden Erguß zu schützen, was jetzt aber auch nicht mehr viel half. Zwar hielt sie noch eine Welle des schleimigen Ejakulats davon ab, sich auf ihr zu verteilen, doch bereits die nächste hatte so viel an Schwungkraft verloren, daß sie unter ihren Fingern hindurch in ihren Schoß klatschte. Noch einige weitere letzte Schlieren befleckten durch den dünnen Stoff hindurch ihre eigenen Geschlechter, ehe die Ströme aus Nicoles Schwänzen endlich versiegten.

Von Kopf bis Fuß beschmiert mit dem Scheidensekret und dem Samen ihrer Schwester gleichermaßen sah Nadine angewidert an sich herab. Nach und nach zogen sich die riesigen Pfützen, die ihre noch immer schützend ausgestreckte Hand bedeckten, in die Länge und floßen ihren Arm herab, ebenso wie die auf ihrer Brust, dem Bauch und der Scham. Sie schüttelte sich regelrecht vor Ekel, als die glibberige Masse sich über ihren Körper ausbreitete. So sehr sie Nicole auch liebte und sogar ihre männlichen Geschlechtsteile akzeptierte, obwohl das nichts war, was sie als besonders anziehend empfand, Sperma stieß sie einfach nur ab. Auch wenn der nicht weniger schmierige Nektar aus Nicoles Weiblichkeit sie überaus anmachte, hielt sie diese Konsistenz beim Saft aus deren Schwänzen für zutiefst widerwärtig.

»Ich dachte, du wolltest mir nicht ins Gesicht spritzen«, platzte es schärfer aus ihr heraus, als sie beabsichtigt hatte.

Erst jetzt öffnete Nicole die Augen, die sie bis eben noch selbstvergessen vor Lust geschlossen gehalten hatte. »Naja, ich habe gesagt, ich versuche es«, sagte sie und konnte ein Kichern nicht unterdrücken, obwohl es offensichtlich war, daß Nadine die Gegebenheiten nicht annährend so komisch fand wie sie. Der vor Abscheu verzogene Gesichtsausdruck, die abwehrend erhobene Hand und ihre gesamte angespannte Körperhaltung, so als wolle sie absurderweise Abstand zu den milchigen Flecken auf ihrer Haut nehmen, machten unmißverständlich klar, welche Einstellung sie dazu hatte. Unwillkürlich fühlte Nicole sich schuldig, immerhin hatte sie tatsächlich eine Abmachung zwischen ihnen gebrochen, wenn auch nur weil ihr Höhepunkt sie zu sehr mitgerissen hatte, als daß sie noch rechtzeitig daran hätte denken können, die Bettwäsche zu beschmutzen statt ihrer Schwester.

Allerdings kam sie auch nicht umhin, sich zu fragen, ob ihre Abneigung Sperma gegenüber allgmeiner Natur war, oder sich nur auf ihres bezog. Selbstverständlich konnte sie die Ablehnung, was den Samen von so nahen Verwandten betraf, sehr gut nachvollziehen, auch wenn es ihr völlig anders erging. Sie wußte ja nur allzu gut, daß sie in dieser Hinsicht absolut nicht der Norm entsprach. Wer war schon abartig genug, sich in die eigene Zwillingsschwester zu verlieben? Es war schlicht zu erwarten gewesen, daß Nadine abgestossen sein würde, obwohl der Vorschlag, sich um ihre hartnäckigen Ständer zu kümmern, von ihr selbst gekommen war. Nicole hingegen fand nicht nur Sperma generell überaus reizvoll, es war sogar ihre bevorzugte Vorstellung beim Masturbieren, von Nadine angespritzt zu werden.

»Dann sind wir jetzt wohl quit«, fügte sie noch hinzu, schaffte es aber trotz der Beiläufigkeit ihrer Worte nicht, ihrer Schwester dabei in die Augen zu sehen.

Ergeben seufzte Nadine. »Ich schätze, du hast Recht.« Ein letztes Mal noch schüttelte sie sich, dann stand sie schließlich auf, ging zu Nicoles Bett auf der anderen Seite des Zimmers hinüber und zog sich dort aus. Ihren völlig durchnäßten Schlafanzug ließ sie auf das Bett fallen und hob stattdessen das Handtuch auf, mit dem Nicole sich bereits zuvor abgetrocknet hatte. Die auf ihr dahinziehenden Rinnsale verschiedener Körperflüssigkeiten fühlten sich zwar irgendwie unerwartet beruhigend an, trotzdem suchte sie sich eine Stelle, die noch nicht zu sehr mit weißen Flecken übersät war und reinigte sich ebenfalls. Als sie fertig war, warf sie das Tuch zurück aufs Bett und drehte sich um. Sie bemerkte, daß Nicole ihr aufmerksam zusah, nun aber schnell den Blick senkte als wäre nichts gewesen.

Verwirrt runzelte Nadine die Stirn, während sie auf sie zuging. Bevor sie sich wieder zu ihr legte, betrachtete sie noch einmal kurz das Bett. Zum Glück war es größtenteils von dem umherfliegenden Ejakulat verschont geblieben, nur einige vereinzelte Spritzer benetzten die Laken. Es war ohnehin schon schlimm genug, daß sie die andere Bettwäsche derart verunstaltet hatten. Zwar wurden die Schülerinnen des Richard Wagner Internats für Mädchen zur Selbständigkeit erzogen, sodaß sie die Bezüge selbst wechselten, doch mußten sie sie dann in den Keller bringen, wo nach Zimmern getrennte Körbe bereitstanden. Hoffentlich würde niemand einen Blick darauf werfen, bevor sie gewaschen wurden.

Während Nicole noch damit beschäftigt war, wieder ihren Schlafanzug überzustreifen, schlüpfte Nadine unter die Decke. Als sie beide sich endlich entspannt ausstreckten, fanden sie sich diesmal einander zugewandt wieder. Obwohl Nadine jetzt nackt war, achtete Nicole nicht darauf, sondern sah ihr tief in die blauen Augen, in denen sich sanft das Mondlicht spiegelte.

»Gute Nacht«, hauchte sie so leise, daß selbst sie es kaum hören konnte.

»Nacht«, gab Nadine ebenso verhalten zurück.

Gleichzeitig streckten sie einen Arm aus, eigentlich nur, um sich ein wenig vorzuneigen, wie sie es beim Einschlafen immer taten, doch als sich ihre Hände in der Mitte des Betts trafen, umschlossen sie einander. Versunken in diese zarte Berührung, wurde alles andere bedeutungslos.

~+~​

»Haben wir jetzt jeden Tag ein Clubtreffen?«, fragte Emilia angespannt. »Ich hab später nämlich noch was vor.«

Eigentlich war diese Zusammenkunft gar kein Clubtreffen, genaugenommen war sie nicht einmal geplant gewesen. Als der Unterricht für diesen Tag zuende gegangen war, hatten sich einfach alle Mitglieder wie selbstverständlich in Emilias und Emmas Zimmer begeben. Wahrscheinlich war Fantasma den beiden gefolgt, ohne groß darüber nachzudenken, und Isabelle war dorthin gegangen, wo sich ihr gesamter Freundeskreis eingefunden hatte.

»Ja? Was denn?«, fragte Fantasma interessiert nach.

»Ich treffe mich mit Maria.«

»Oh. Schon wieder?«

»Ja. Wieso? Was dagegen?«

»Nö, nö, schon gut. Ich hab ja nur gefragt.«

Erleichtert atmete Emma auf. Da sie schon am Abend zuvor von Emilias Verabredung erfahren hatte, hatte sie jetzt auf weitere spitze Bemerkungen verzichtet. Nun ja, vielleicht auch weil sie froh war, daß sie dann wenigstens kein Interesse an Fantasma zeigte. Daß aber ausgerechnet ihr heimlicher Schwarm eine solche Frage gestellt hatte, die man fast als eifersüchtige Reaktion deuten konnte, hatte ihren Herzschlag einen Moment lang aussetzen lassen. Erst Fantasmas Beteuerung reiner Neugier hatte sie wieder beruhigt.

»Naja«, setzte Emilia an, »jedenfalls muß ich in zwanzig Minuten los. Dann wollte Maria in der Cafeteria sein.«

»Kein Problem«, entgegnete Fantasma. »Aber wenn wir schon mal alle hier sind, wir wollten uns doch alle etwas überlegen, um Freaks zu helfen. Ist jemandem etwas eingefallen?«

Niemand ergriff das Wort, was aber auch nicht weiter verwunderlich war, wie Fantasma zugeben mußte. Immerhin hatten sie gestern nach der Entdeckung Isabelles als weiteres Clibmitglied keine Gelegenheit gehabt, sich um so etwas zu kümmern, und an diesem Vormittag waren sie mit der Schule schon beschäftigt genug gewesen.

Genervt stöhnte Emilia auf. »Heißt das, wir bleiben dabei, die Leute in billiger Weise zu belehren?«

»Scheint so. Außer natürlich, du hast einen besseren Vorschlag«, sagte Fantasma, dann wandte sie sich erklärend an Isabelle: »Emma und ich hatten nämlich die Idee, ein Buch zu schreiben.«

Isabelle nickte zustimmend. Sie war der Meinung, daß Bücher die beste Möglichkeit waren, etwas zu lernen, egal worum es ging. Da ihr der Unterricht in der Schule viel zu langsam voranschritt, hatte sie selbst beinahe ihr gesamtes Wissen aus Büchern bezogen. »Und du hältst das für keine gute Idee?«, fragte sie Emilia.

»Nicht so besonders. Das wird doch nie funktionieren. Niemand wird sich bessern, nur weil er ein Buch gelesen hat. Dazu sind die Menschen viel zu egoistisch.«

»So was kann auch nur eine Misanthropin wie du sagen«, bemerkte Emma.

»Misanthropin?«, hauchte Fantasma Isabelle zu.

»Jemand, der die Menschheit an sich haßt«, raunte die zurück.

»Ah.«

»Ich bin keine Misanthropin!«, wehrte Emilia sich inzwischen. Ich hasse gar nicht alle Menschen. Die meisten kann ich einfach nur nicht besonders gut leiden.«

»Vielleicht solltest du deine Einstellung mal überdenken«, meinte Emma.

Emilia schüttelte den Kopf. »Mit meiner Einstellung komm ich klar. Es sind die anderen, mit denen ich meine Schwierigkeiten habe. Ich erwarte einfach nur nicht, daß die Menschen nett zu mir sind. Das sind sie sowieso nicht. Die meisten sind entweder dumm oder selbstsüchtige Arschlöcher, und im schlimmsten Fall sind es dumme selbstsüchtige Arschlöcher. Wahrscheinlich waren bei der Evolution Höflichkeit und halbwegs anständiges Benehmen einfach nicht besonders wichtig, um zu überleben.«

»Eigentlich bietet altruistisches Handeln viele Vorteile, deshalb hat es sich ja entwickelt«, warf Isabelle ein. »Es wird meistens aus Dankbarkeit belohnt und es stärkt den Zusammenhalt eines Stamms, was sehr wichtig war, denn gemeinsam ist man stärker.«

»Altruistisch?«, flüsterte Fantasma ihr zu.

»Selbstlos.«

»Ah.«

Emilia war froh, daß Fantasma diese Frage gestellt hatte, andernfalls hätte sie es selbst tun müssen. »Ja? Aber wenn das in der Entwicklung des Menschen wirklich von Bedeutung war, wieso gibt es dann heute so viele Kriege, Haß und so was wie Ausländerfeindlichkeit?«

»Naja, damit so ein Konzept überhaupt funktioniert, muß es ja irgendwie beschränkt sein. Es hängt immer von verschiedenen Faktoren ab, ob man jemandem hilft. Zum Beispiel ist das Überleben des eigenen Stammes immer am wichtigsten. Das ist wie bei Ameisen, die sich bekriegen, wenn in ihrem Revier nicht genug Nahrung vorhanden ist, oder Bienen, wenn eine Königin ihr Nest zu nah an dem einer anderen baut.«

»Seht ihr? Genau deshalb kann eure Idee mit dem Buch gar nicht klappen. Wenn die Menschen es schon nicht hinkriegen zu akzeptieren, daß der Apfelbaum ihres Nachbarn über den Gartenzaun hinauswächst, wie sollen sie dann erst jemals uns akzeptieren, eine Rasse, die sogar über ihre Vorstellungskraft hinausgeht?«

»Was ist denn deiner Meinung nach die Lösung?«, fragte Emma sie.

»Das weiß ich doch auch nicht. Aber ein bißchen mehr als ein Buch zu schreiben müßte man schon tun, denke ich.«

»Was denn? Alle, die nicht so denken wie du, wegsperren? Oder ihnen verbieten, ihre Meinung kundzutun? Dann wärst du doch nicht besser als sie, dann würdest du sie unterdrücken, statt sie dich. Das würde doch nichts ändern. Wir können die Menschen eben nur auf Mißstände aufmerksam machen und vielleicht erlären, wie es unserer Meinung nach besser liefe, aber die Entscheidung müssen wir ihnen selbst überlassen.«

»Das weiß ich doch«, fauchte Emilia. Ständig fühlte sie sich mißverstanden. Wann immer sie etwas sagte, schien niemand ihre Beweggründe nachvollziehen zu können. Sie hatte doch gar nicht vorschlagen wollen, irgendjemanden in seiner persönlichen Freiheit zu beschränken. ›Leben und leben lassen‹, lautete ihre unumstößliche Philosophie. Das war für sie der Zustand der Welt, so wie er sein sollte, aber leider nicht war. Jeder, der dieses einfache Prinzip nicht auf die Reihe bekam, war für sie Extremist: Wer es bewußt mißachtete war zu weit rechts, wer es mißachtete, um andere davon zu überzeugen, zu weit links. Beides erschien ihr nicht der richtige Weg. Wie so oft war wohl auch hier das Gleichgewicht der beste Weg. Dennoch war ihr klar, daß auch sie selbst nicht vor Irrtümern geschützt war. Letztendlich trug jeder eine dunkle Seite in sich, man mußte nur aufpassen, daß sie nicht Überhand nahm. Sie als Halbdämonin mußte da wohl besonders achtsam sein, insgeheim befürchtete sie jedoch, daß das längst geschehen war.

»Na schön«, versuchte Fantasma als Clubpräsidentin erneut zwischen den beiden zu vermitteln, »dann sind wir also keinen Schritt weiter. Vertagen wir die Entscheidung eben wieder auf die nächste Sitzung. Vielleicht fällt jemandem bis dahin noch etwas anderes ein.«

»Gut«, sagte Emilia resigniert und warf einen Blick zu dem Wecker auf ihrem Nachttisch hinüber. »Ich muß jetzt sowieso gleich los.«

»Ähm, ja, also bevor du gehst...«, begann Isabelle zögernd, während sie ein verschlossenes Reagenzglas aus ihrem Rucksack kramte und es errötend in die Höhe hielt. »Ich würde gern einige vergleichende Studien unter Halbdämoninnen vornehmen. Also... wer von euch wäre wohl so freundlich, mal eben hier reinzuwichsen?«

~+~​

Als Nadine und Nicole an diesem Abend zusammen in ihrem Zimmer saßen, herrschte zumeist ein unangenehmes Schweigen zwischen ihnen. Sie hatten sich schon immer auch ohne Worte verstanden und keine von ihnen sprach gerne in der Öffentlichkeit, doch für gewöhnlich unterhielten sie sich geradezu ständig miteinander. Heute aber saß Nadine in stiller Konzentration vor ihrem lautlosgetellten Keyboard, das sie auf dem Schreibtisch aufgebaut hatte, und übte ihre Fingertechnik.

Nicole hockte währenddessen mit untergeschlagenen Beinen auf ihrem Bett und las. Zumindest sah es auf den ersten Blick so aus, in Wirklichkeit jedoch beobachtete sie angestrengt aus den Augenwinkeln heraus die festen Schenkel ihrer Schwester, die nicht vorhandene Fußpedale eines Klaviers bedienten und versuchte, keine Latte zu bekommen.

Allerdings mußte sie sehr bald feststellen, daß sie an dieser Aufgabe kläglich gescheitert war.

Zwar war das Buch, das sie sich nach der Schule aus der Bibliothek ausgeliehen hatte, eigentlich recht spannend, dennoch konnte sie sich nicht wirklich darauf konzentrieren. Immer wieder kehrten ihre Gedanken zu den gestrigen Ereignissen zurück. Egal was sie auch tat, schon den ganzen Tag über hatte sie förmlich zwanghaft daran denken müssen, was ihre Schwester getan hatte. Nicht nur, daß sie ihr tatsächlich die Scheide ausgeleckt hatte, sondern vor allem auch wie Nadine sie versehentlich vollgespritzt hatte. Fast glaubte sie, noch immer die warme Nässe auf ihrer Haut spüren zu können und erschauderte vor Wonne innerlich. Zum Glück war sie mittlerweile geübt darin, ungewollte Erektionen zu verbergen, sodaß wohl weder ihre Mitschülerinnen noch Nadine Verdacht geschöpft hatten.

Allerdings wußte sie nicht, wie lange das noch so bleiben würde. Es war spät geworden. Bald würde Nadine unweigerlich zu Bett gehen wollen, was Nicole vor ein steil aufragendes Problem stellte – genaugenommen sogar zwei. Da die Zwillinge sich seit jeher ohne Scham voreinander umgezogen hatten, konnte sie sich jetzt nicht einfach völlig abwenden, ohne daß ihre Schwester mißtrauisch würde, doch dann würde sie auf jeden Fall die jetzt schon heftig gegen die Enge ihrer Hose ankämpfenden Ständer bemerken.

Unwillkürlich sah sie zu dem Wecker auf dem Nachttisch hin und seufzte leise auf. Obwohl das kaum lauter als ein Windzug gewesen war, der im Herbst durch das Laub trockener Bäume strich, und sie völlig in ihr Spiel versunken schien, wandte sich Nadine ihr zu. Nicoles Blick folgend stieß sie ebenfalls einen kurzen Laut aus, in ihrem Fall jedoch eher Ausdruck der Kapitulation als unbehaglichen Abwartens. So lange wie möglich hatte sie versucht, diesen Augenblick hinauszuzögern, wenn sie sich umziehen mußte, in der Hoffnung, daß sich ihre störenden Erektionen bis dahin gelegt haben würden. Obwohl jede einzelne Faser ihres Körpers sich des Gegenteils bewußt war, hatte sie so gut es ging, die Anwesenheit ihrer Schwester ignoriert und sich stttdessen voll auf ihre täglichen Klavierübungen konzentriert. Sie hatte gedacht, daß sich eine Erregung, die so spontan gekommen war, sich unmöglich den ganzen Abend über halten konnte. Da hatte sie sich offensichtlich geirrt.

Nachdem die vorige Nacht gezeigt hatte, daß die Erfüllung ihrer Wünsche nicht so ausgeschlossen war, wie sie immer vermutet hatte, war schon Nicoles bloße Gegenwart kaum noch auszuhalten. Jede winzige Eigenheit, die sie auszeichnete, war nun noch mehr als sonst zu einer Quelle unwiderstehlicher Verführung und Schuldgefühlen gleichermaßen geworden. Ihre beiden Schwänze waren beinahe ununterbrochen steif und angesichts ihrer prallen Ausmaße war es ziemlich unwahrscheinlich, daß sich in nächster Zeit etwas daran ändern würde. Unter diesen Umständen war es natürlich unpraktisch, daß Nicole jetzt scheinbar schlafengehen wollte, doch konnte sie es wohl nicht noch länger hinausschieben. Ihr Stöhnen und der Blick zur Uhr machten deutlich, wie müde und genervt sie von Nadines anhaltendem Proben war. Diese negativen Empfindungen in Bezug auf sich wollte sie keinesfalls vertiefen. Schon früher hatte sie es gehaßt, wenn Nicole sauer auf sie war, doch jetzt erschien es ihr unertäglich.

»Oh, Entschuldigung«, sagte sie mit weicher Stimme, »ich störe dich bestimmt. Wahrscheinlich möchterst du längst schlafen, nicht wahr?«

Abwehrend hob Nicole die Hände. »Och, naja, wenn du noch weiter üben möchtest...« Nachdem sie gestern kaum Schlaf gefunden hatte, war sie jetzt tatsächlich müde, allerdings war sie auch nicht versessen darauf, Nadine die unmißverständlichen Anzeichen ihrer Geilheit zu offenbaren.

»Nein, nein, schon gut. Es ist ja schon spät, wir sollten wirklich langsam schlafengehen.«

»Toll«, sagte Nicole, ohne einen ironischen Unterton unterdrücken zu können.

Nadine bekam davon jedoch nichts mit. Sie war zu sehr damit beschäftigt, die ausladende Beule in ihrer Hose zu verdecken, während sie sich so langsam und schwerfällig erhob als wäre sie schwanger. Einen Augenblick später standen sie beide vor ihren jeweiligen Betten und starrten sich verlegen lächelnd an, ohne daß eine von ihnen ernsthafte Anstalten gemacht hätte, sich zu entkleiden. Schließlich gab Nicole sich einen Ruck und begann zögerlich, sich das Top über den Kopf zu ziehen. Nachdem sie so vorgelegt hatte, konnte Nadine natürlich nicht zurückstehen und tat es ihr gleich, worauf Nicole die Gelegenheit nutzte, schnell Hose und Slip gleichzeitig auszuziehen, in der Hoffnung bereits das Unterteil ihres Schlafanzugs zu tragen, bis ihre Schwester wieder etwas sehen konnte. Doch sie hatte sich verschätzt. Noch bevor sie nach der Hose greifen konnte, hatte Nadine sich von ihrem Shirt befreit und war dabei, ihre Jeans herabzustreifen.

In diesem Moment sahen sie beide auf, um zu prüfen, ob ihre eigenen Latten unbemerkt geblieben waren, doch was sie entdeckten, war die unleugbare Erregung der jeweils anderen. Ungläubig starrte Nadine auf die vollkommen erigierten Penisse ihrer Schwester, ebenso wie Nicole auf deren zum Zerreißen gespanntes Hößchen. Für den Bruchteil einer Sekunde begnete sich ihr Blick, ehe sie sich schnellstens wieder abwandten.

»Nun«, sagte Nicole scheu lächelnd, als sie sich endlich wieder aufrichtete, »sieht so aus als hätten wir beide wieder dasselbe Problem wie gestern...«

Auch Nadine hatte sich inzwischen ihres Schlüpfers entledigt und sich erhoben, sodaß sie beide sich nackt gegenüberstanden. Für sie war es, als würde sie in einen Spiegel sehen, daß ihr ein schöneres, makelloses, unglaublich begehrenswertes Bild ihrer selbst zeigte. Sie brachte ebenfalls ein Lächeln zustande, wenn auch nicht so mühelos wie ihre Schwester.

»Ja...« Sie schwieg eine Zeitlang nachdenklich, dann setzte sie hinzu: »Wahrscheinlich sollten wir noch mal aufs Klo, bevor wir wieder so lange wachliegen. Willst du zuerst oder soll ich?«

»Hm...«, machte Nicole langgezogen, »warum sollten wir eigentlich getrennt gehen? Ich meine, da sind doch mehrere Kabinen, die werden ja wohl kaum alles besetzt sein, oder? Außerdem... wenn wir beide sowieso voneinander wissen, daß wir es tun werden, können wir es doch auch gleichzeitig machen.«

»Da ist was dran. Aber wenn du es so siehst, könnten wir es auch gleich hier machen. Wäre ja dasselbe, nur daß keine Trennwand zwischen uns ist. Haben wir gestern ja auch gemacht.«

»Stimmt«, nickte Nicole. »Und so würden wir uns auch das Risiko ersparen, entdeckt zu werden.«

Nadine riß die Augen auf. »Du... du meinst also, wir sollten es wirklich beide hier machen? Gleichzeitig?«

»Meinetwegen auch nacheinander, wenn du mir unbedingt zusehen willst«, kicherte Nicole.

»Ich mach mir gleich in die Hosen vor Lachen«, entgegnete Nadine ruhig. »Bildlich gesprochen«, fügte sie noch hinzu, als ihr einfiel, daß sie inzwischen unbekeidet war. »Ich meine nur, das ist doch... das ist doch... Ich weiß nicht«, gab sie schließlich auf, als ihr kein passendes Adjektiv einfallen wollte, um die Abgründigkeit eines solchen Vorschlags angemessen zu beschreiben.

»Aber es war doch praktisch deine Idee«, wunderte sich Nicole. »Und du hast ja selbst gesagt, im Grunde haben wir das gestern fast auch schon gemacht.«

Das war natürlich nicht von der Hand zu weisen. Genaugenommen war das, was Nadine am Vortag getan hatte, sogar weitaus schlimmer gewesen. Zwar hatte sie diesen Vorschlag nicht wirklich ernsthaft machen wollen, doch bot er unzweifelhaft einige Vorteile, wie Nicole ganz richtig angemerkt hatte. »Naja... okay. Machen wir es eben hier.« Langsam ließ sie sich auf die Bettkannte sinken, den Blick starr auf ihre Knie gerichtet. Nicole tat es ihr gleich, doch noch fing keine von ihnen an, sich zu befingern. Beide saßen einfach nur reglos da und ignorierten ihre vor unerfüllter Lust zitternden Geschlechtsteile. »Wie... wie machst du es eigentlich sonst so?«, fragte Nadine nach einer geraumen Zeit untätigen Schweigens.

Nicole hob den Kopf. »Normalerweise mache ich es auf dem Klo. Ich setze mich dann immer auf den Deckel, bis... bis ich komme und spritze in die Schüssel. Ist am einfachsten so. Du weißt schon, dann muß man nichts aufwischen oder so.«

Bedächtig nickte Nadine. Also machte Nicole es ziemlich genauso wie sie selbst, aber es stand ja auch zu erwarten, daß eineiige Zwillinge sich in vielen Punkten ähnelten. In diesem Fall hatten sie sich auch beide instinktiv richtig positioniert. An den Kanten ihrer Betten saßen sie wie sie es gewohnt waren, jetzt brauchten sie nur noch etwas, um das Sperma loszuwerden. Sie sah sich gerade nach einem geeigneten Gefäß um, als Nicole wieder zu sprechen begann.

»Allerdings habe ich auch schon...«, sagte sie mit anfänglich sicherer Stimme, geriet aber schnell ins Stocken.

Sofort unterbrach Nadine ihre Suche und sah sie mit aufmerksamer Faszination an. »Was? Was hast du schon mal gemacht?«

»Naja, ich... Also manchmal, wenn du nicht da bist, mache ich es auch in unserem Zimmer...« Wieder verfiel sie in Stille, bevor sie noch hastig mit hochrotem Kopf hinzufügte: »Nicht oft natürlich! Höchstens ein paar Mal...«

»Und... und was hast du mit dem Sperma gemacht?«, wunderte Nadine sich. »Ich hab nie irgendwelche Flecken gefunden.«

»Tja, das liegt daran, daß... daß ich mir in den Mund gespritzt habe...«

Fassungslos erstarrte Nadine. Offenbar waren die möglichen Unterschiede zwischen Zwillingen doch größer, als sie angenommen hatte. Zwar war ihr schon klar gewesen, daß Nicole um einiges mutiger war als sie selbst, doch damit hätte sie nie gerechnet. Sie konnte sich gar nicht vorstellen, daß irgendjemand dieses widerlich schlammige Zeug, das da immer aus ihr hervorsprudelte, tatsächlich schlucken würde.

»Und du?«, fragte Nicole schließlich mit noch immer von ihrem Geständnis geröteten Wangen in ihre Überlegungen hinein. »Wie machst du es so? Hast du mich schon öfter als Wichsvorlage benutzt?«

Erschrocken fuhr Nadine zusammen, als sie glaubte, daß ihr meistgehütetes Geheimnis aufgedeckt worden war. Erst als sie ertappt in Nicoles Gesicht sah und das verspielte Lächeln darin entdeckte, ging ihr auf, daß sie nur einen Scherz gemacht hatte. Doch für verzweifelte Beteuerungen des Gegenteils war es jetzt wohl zu spät, selbst wenn sie trotz des Schocks noch hätte sprechen können. So war es nun an ihr, verschämt den Blick zu Boden zu senken.

Nicole starrte sie erst verwirrt, dann mit immer größerem Erstaunen an. »Du hast dir wirklich schon mal auf mich einen runtergeholt?!«

»Nein! Also, naja... nicht so richtig...«

»Was soll das denn heißen?«

Nadine mußte erst einmal tief ein- und ausatmen, bevor es ihr gelang zu antworten. »Also, ich hab das vorher noch nie in deiner Gegenwart gemacht, aber ich meine... ich hab schon mal...«

»Du... du denkst dabei an mich?«

»Doch nicht immer!«, entschied Nadine sich für eine kleine Notlüge.

Abwesend schüttelte Nicole den Kopf. »Ich hätte nie gedacht, daß du das auch machst...«, murmelte sie leise vor sich hin.

»›Auch‹?«, fuhr Nadines Kopf in die Höhe. »Du tust das auch?!«

Nicole hätte sich ohrfeigen können, als sie bemerkte, daß sie sich mit dieser unbedachten Äußerung soeben selbst verraten hatte, überspielte das jedoch achselzuckend mit einem schiefen Lächeln. Vielleicht war es sogar besser so, überlegte sie. Jetzt da Nadine dieses peinliche Geständnis abgelegt hatte, wäre es grausam gewesen, fälschlicherweise zu behaupten, daß es ihr nicht ganz genauso erging. Überhaupt hatte sie ihre Schwester niemals belügen wollen. Sie hatte demgegenüber sowieso eine generelle Abneigung, doch zu Nadine war sie immer besonders ehrlich gewesen. Nie hatte es eine bedeutende Unstimmigkeit oder ein Geheimnis zwischen ihnen gegeben.

Auf einmal zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen. Natürlich, ein Geheimnis hatte es sehr wohl gegeben: Sie hatte Nadine nie anvertrauen können, wie groß ihre Liebe zu ihr wirklich war, daß sie weit über das hinausging, was ein gesunder Mensch für seine Schwester empfinden sollte. Wie hätte sie ihr das auch je verraten können? Angesichts einer solch schmutzigen Enthüllung, die heimliche Blicke im Bad und perverse Phantasien jeder nur erdenklichen Art einschloß, konnte sie ja gar nicht anders als sich angewidert von ihr abzuwenden.

Andererseits, war diese strikte Verheimlichung nicht auch gewissermaßen eine Lüge? Außerdem fühlte es sich jetzt im Nachhinein erstaunlich gut an, gebeichtet zu haben, beim Masturbieren an sie zu denken. fast war es, als wäre dieser Makel von ihr genommen worden und als könne er vielleicht sogar vergeben werden. War es dann jetzt, nachdem sie dieses erste Fehlverhalten zugegeben hatte, nicht nur ein kleiner weiterer Schritt, auch noch die übergeordnete Sünde zu offenbaren, die erst dazu geführt hatte?

Ja, entschied sie. Diese Schuld lastete schon viel zu lange auf ihrer Seele, es war besser, sie endlich auszusprechen. Doch wie sollte sie das bloß tun? Sehnsuchtsvoll sah sie zu ihrem beinahe genauen Ebenbild hinüber, das wie sie nackt an der Seite ihres Betts saß, während sie fieberhaft nachdachte. Obwohl sie äußerlich völlig gelassen schien, erlitt sie innerlich die Qualen der Ungewißheit. In ihrer Brust kribbelte es unaufhörlich, tief in ihr, wo sie sich nicht kratzen konnte, ihr Herz wog tonnenschwer und ihr Magen hatte sich angstvoll zusammengekrampft.

»Ähm...«, machte sie schließlich. Mehr brachte sie nicht heraus. Gedanklich hatte sie sich bereits einige Worte zurechtgelegt, doch sobald sie zu sprechen begonnen hatte, war ihr Kopf wie leergefegt.

Überrascht blickte Nadine auf. »Hm?«

»Hör mal, ich glaub, ich sollte die etwas sagen...«

»Ja?«

»Also...« Noch einmal stieß Nicole pustend ihren Atem aus, bis sie nicht mehr das Gefühl hatte, platzen zu müssen. »Ich weiß gar nicht, wie ich das sagen soll, aber... ich liebe dich.« Sie beobachtete Nadine sehr genau, doch die sah sie nur verständnislos an. Natürlich, dachte Nicole, das war ja auch nichts, was sie nicht schon einmal von ihr gehört hatte. Daß es diesmal anders gemeint war, konnte sie ja nicht ahnen. Obwohl sie das übermäßig beschleunigte Pochen ihres Pulses in jedem Teil ihres Körpers spüren konnte, versuchte Nicole es erneut: »Ich meine so richtig, so wie einen Jungen... also, wenn ich auf Jungen stehen würde, meine ich. So wie Jungen auf Mädchen stehen, weißt du? Oder um es anders auszudrücken: Ich stehe auf dich. Ich will immer mit dir zusammen sein, ich will mich mit dir freuen und mich mit dir ärgern. Ich will... ich will nichts weiter als deine Zuneigung, verstehst du? Mehr brauche ich nicht, um glücklich zu sein.«

Wie in einem Rausch hatte Nicole endlich alles ausgesprochen, was sie Nadine schon immer hatte sagen wollen, während die sie nur mit demselben arglosen Blick angesehen hatte wie zu Beginn ihrer Rede. Nun da sie geendet hatte, erwartete sie schon einen Ausbruch, wie krank sie doch sei oder wenigstens einen Vortrag über über die korrekte psychische Behandlungsweise bei inzestuösen Neigungen, doch Nadine verharrte völlig reglos. In gewisser Weise war das noch schlimmer, fand Nicole. Diese angespannte Stille vergrößerte ihre ohnehin schon kaum zu ertragende Angst nur noch.

Sie schnippte zweimal mit den Fingern, wie um die Aufmerksamkeit ihrer Schwester auf sich zu ziehen, obwohl sich deren Blick bereits unbarmherzig in sie bohrte, dann winkte sie ihr zu. »Hallo, hast du mich gehört?«

»Ja...«

»Und was sagst du dazu?«

»Ich kann es nicht fassen...«, wisperte sie, ihre Stimme nicht mehr als ein tonloses, gedankenverlorenes Flüstern.

Wie von einem Schlag getroffen sackte Nicole in sich zusammen, als sich ihre schlimmsten Befürchtungen bewahrheiteten.

Dann schüttelte Nadine plötzlich die Teilnahmslosigkeit von sich ab. »Ich kann nicht fassen, daß du dasselbe für mich emfindest, wie ich für dich!«, rief sie aus.

Nicole keuchte auf, so heftig war die Erlösung nach dieser langen Zeit des Bangens. Es waren ja nicht nur die letzten paar Augenblicke, in denen sie der Angst vor Zurückweisung ausgesetzt gewesen war, sondern schon eine geraume Zeit über zuvor. Sie konnte gar nicht genau sagen, wann sie sich in ihre Schwester verliebt hatte, das war mehr ein schleichender Prozess gewesen, doch es war auf jeden Fall lange genug her, um sie in einen Mahlstrom aus immerwährenden Selbstvorwürfen und der Furcht vor einer Entdeckung ihrer wahren Gefühle herunterzuziehen.

»Du... du meinst...?«, schaffte sie trotz ihrer an Hyperventilation grenzender Atmung hervorzubringen.

Mit feucht schimmernden Augen nickte Nadine. »Ja! Ich... ich liebe dich auch!«

Nun konnte Nicole unmöglich länger an sich halten. Unvermittelt sprang sie auf und stürmte zu Nadine hinüber, während Tränen der Erleichterung und des Glücks über ihre Wangen strömten. Heftig schloß sie ihre Seelenverwandte in die Arme, ohne sich damit aufzuhalten, sich auf das Bett zu setzen. Sie fiel einfach vor ihr auf die Knie, den Kopf in ihrem Schoß und die Arme fest um ihre Taille geschlungen, so wie frühere Kulturen verzweifelt die Statuen altertümlicher Gottheiten um Beistand angefleht hatten. Doch im Gegensatz zu ihnen nahm Nadine Anteil an den Belangen der vor ihr knienden Bittstellerin. Obwohl ihr selbst die Tränen in den Augen standen, legte sie ihr tröstend die Hände auf den Kopf und streichelte ihr zärtlich übers Haar.

Eine Zeitlang saßen sie so da, Nicole das Gesicht weinend an Nadines Oberschenkel geschmiegt und sie selbst schützend über sie gebeugt, bis sie sich irgendwann behutsam aufrichtete. »Und du hast dir wirklich selbst in den Mund gespritzt?«, fragte sie neugierig.

Verwirrt hob Nicole den Kopf von ihrem Schoß. Die Tränen waren inzwischen versiegt, doch noch immer konnte man die feuchten Bahnen erkennen, wo sie an ihren Wangen herabgeflossen waren. »Ich hab dir gerade meine Liebe gestanden, und das ist deine erste Frage?«, sagte sie ein wenig vorwurfsvoll.

»Naja«, entschuldigend hob Nadine die Schultern und deutete zu ihrem Schritt hinab, wo ihre beiden Schwänze steil in die Luft ragten, »eigentlich wollten wir ja gerade wichsen...« Es war ihr zwar durchaus unangenehm, daß sie trotz der herzergreifenden Liebeserklärung noch immer Latten wie nach einem Striptease hatte, aber letztendlich war sie ja auch nur ein Mensch, und daß Nicole ihr warmes Gesicht so nahe an ihren nach Zuwendung hungernden Geschlechtsteilen gelehnt hatte, war der Sache auch nicht gerade abträglich gewesen.

»Stimmt«, fiel Nicole mit einem leisen Lächeln wieder ein. »Na gut. Ja, das habe ich gemacht. Wieso? Hast du das denn noch nie gemacht?«

Nadine schüttelte so stark den Kopf, daß es aussah, als würde sie erschaudern. »Nee. Wie kommt man überhaupt auf so eine Idee?«

»Ich fand es eben... geil.«

»Und wie hast du das gemacht?«

»Ich hab einfach meine Dinger so weit wie möglich zu meinem Mund gebogen, so als würde ich versuchen, mir selbst einen zu blasen.«

»Das hast du auch versucht?!«

»Klar. Wer würde das nicht gern können?«

Nadine war sich nicht wirklich sicher, ob sie das unbedingt können wollte, hakte aber trotzdem weiter nach. »Und hat’s geklappt?«

»Nö, leider nicht.«

»Hm. Aber ich versteh immer noch nicht ganz, wie du das getan hast.«

Nicole seufzte leise auf. »Was willst du denn? Soll ich das hier jetzt etwa nochmal machen?«

»Also wenn du das tun könntest, wäre ich dir wirklich außerordentlich verbunden.«

Nicole blinzelte überrascht. »Wa-was...?«

»Naja«, sagte Nadine, »wir wollten uns doch jetzt sowieso einen runterholen, oder? Dann kannst du dir dabei doch jetzt genauso gut in den Mund spritzen.«

Dem konnte Nicole natürlich nicht widersprechen. Es war ja auch nicht so, daß sie es erst einmal getan hätte. Da es ihre liebste Phantasie war, Nadines Samen auf ihrem Gesicht oder in ihren Mund zu empfangen, machte sie es sogar ziemlich regelmäßig, dennoch verstörte sie der Wunsch ihrer Schwester, ihr dabei zusehen zu dürfen, ein wenig. Sie hatte keinerlei Bedenken mehr, vor ihr zu onanieren, jetzt da ihr Geheimnis gelüftet war, doch dies war eine ungleich intimere, peinlichere und nicht zuletzt erniedrigendere Angelegenheit. Aber davon würde sie sich selbstverständlich nicht abschrecken lassen, immerhin waren sie nun zusammen. Von jetzt an würde sie nichts mehr trennen, weder gesellschaftliche Konventionen noch irgendwelche sexuellen Wünsche – auch wenn sie ein klein wenig sonderbar waren.

»Okay«, erklärte sie sich dazu bereit, »wenn du das unbedingt möchtest...«

Nadine nickte nur wortlos. Wenn sie nicht so fasziniert von Nicoles Ausführungen über ihre Masturbationsgewohnheiten gewesen wäre, hätte sie vielleicht angemerkt, daß ihr Verlangen, dieser doch wohl eher ungewöhnlichen Praktik beizuwohnen nun auch wieder nicht so groß war, wie sie angedeutet hatte, doch wie die Dinge standen fand sie keine Kraft zu widersprechen. Ohnehin hätte ihr Protest ziemlich unglaubwürdig geklungen. So wie sie gespannt und mit klopfendem Herzen dasaß, konnte sie wohl kaum abstreiten, daß ihr Interesse über allgemeine Neugier hinausging.

Die Augen weit geöffnet sah sie zu, wie Nicole sich vom Bett erhob und sich in der Mitte des Raumes auf den Boden setzte. Dort warf sie ihr erst noch einen unsicheren Blick zu, bevor sie sich flach auf dem Boden ausstreckte. Einen Moment lang verharrte sie so, vielleicht um den nötigen Mut aufzubringen, dann hob sie plötzlich ihre Beine so weit an, daß sie über ihren Kopf hinausbaumelten. So hatte sie also versucht, sich selbst einen zu blasen, erkannte Nadine. Viel fehlte dazu gar nicht. Ihr Unterkörper hing nun unmittelbar über Nicoles Gesicht, die daraus hervorstehenden Schwänze nur wenige Zentimeter von ihrem Mund entfernt. Es war ein wahrhaft bezaubernder Anblick, fand sie, um ihn zu vervollkommnen, müßte Nicole nur endlich anfangen zu wichsen.

Doch die hatte erneut zögernd innegehalten. Obwohl ihr die grenzenlose Erotik der Situation ebenso schmerzlich bewußt war wie Nadine, konnte sie sich einfach nicht dazu durchringen, sich zu befingern. Während sie still auf dem Rücken lag, die Hände unter dem in die Luft erhobenen Hintern geschoben, damit sie nicht umkippte, vermied sie es so gut sie konnte, daran zu denken, daß Nadine sie noch immer genauestens beobachtete. Es war schon beschämend genug gewesen zuzugeben, daß sie ausprobiert hatte, ob sie sich selbst lecken konnte und daß sie sich dabei in den Mund gespritzt hatte, auch ohne daß sie dabei zusehen wollte. Nadines bestürzte Reaktion hatte dieses Gefühl noch zusätzlich genährt. Anscheinend hatte sie noch nie versucht, ob sie dazu in der Lage war, was Nicole seltsam fand. Sie hatte bisher immer angenommen, daß jeder das irgendwann einmal tat, besonders Nadine als ihr genetisch identischer Zwilling.

Doch das alles zählte jetzt nicht mehr, entschied sie. Immerhin hatten sie sich ihre Liebe gestanden, das vereinte sie noch mehr als die Tatsache, daß sie derselben Eizelle entsprungen waren. Außerdem würden sie irgendwann einmal richtigen Sex miteinander haben, zumindest so weit es nach ihr ging, da sollten sie nicht unbedingt Scham voreinander empfinden, und daß Nadine sie beim Onanieren beobachten wollte, könnte sie auch als Kompliment auffassen, bestätigte das doch ihre Worte, daß sie immer zusammenbleiben würden.

Mit diesem Gedanken schaffte sie es letztlich, genug Willenskraft aufzubringen, um die Show für Nadine zu eröffnen. Also Vorhang auf, Licht an.

Langsam hob sie eine ihrer Hände, mit der sie ihr Gesäß abgestützt hatte und umfasste damit ihre beiden Penisse gleichzeitig. Obwohl die Aufregung das Herz in ihrer Brust flattern ließ wie einen Schmetterling gefangen in einem Käfig, waren sie die ganze Zeit über so stocksteif geblieben wie zuvor, als sie sich vor Nadine ausgezogen hatte. Nun schmiegten sie sich an ihre Handfläche wie sonst auch, als wäre es gar nichts besonderes, vor der eigenen Schwester zu masturbieren und dann auch noch auf eine so absonderliche Art.

So anders die Umstände ihrer Selbstbefriedigung diesmal aber auch waren, blieb die Wirkung auf ihren Körper dieselbe. Als sie gemächlich mit der Hand die Vorhaut ihrer Schwänze vor und zurück schob, ließ eine Welle der Lust sie erzittern, ihre Muskeln spannten sich unwillkürlich an und ihr Atem beschleunigte sich. Luft zu holen fiel ihr in der Position, in der sie sich befand, ohnehin schon schwer genug. Die Beine über den Kopf geworfen, lastete der Unterleib auf ihrer Lunge, sodaß ihre Atmung flach und stoßweise ging, da war es alles andere als eine Erleichterung, daß sich ihr Tempo so sehr erhöht hatte. Dem konnte sie auch keine Abhilfe schaffen, wenn sie vorhatte, sich in den Mund zu spritzen, wie sie inzwischen herausgefunden hatte.

Bei früheren Gelegenheiten, wenn sie diese Absicht verfolgt hatte, hatte sie schon alles versucht, was ihr eingefallen war, aber wenn sie es im Sitzen tat, traf sie nur selten ihren Mund. Zwar flog ihr Sperma hoch genug, doch verteilte es sich dabei zu sehr, verfehlte sein Ziel zum größten Teil und landete auf Brust, Bauch oder dem Boden. So anstrengend sie auch war, bot ihre jetzige unbequeme Lage den nicht unerheblichen Vorteil, daß sich ihre Penisse sehr viel näher an ihrem Gesicht befanden und ihre Entladung so kaum danebengehen konnte. Sie hatte auch schon versucht, erst im letzten Moment ihre Hüfte zu heben, allerdings war dieser Vorgang so langwierig und kraftraubend, daß der Punkt ihrer höchsten Erregung wieder vorrüberging, ehe sie die richtige Haltung eingenommen hatte.

In dieser Hinsicht war es besser, gleich so zu liegen, auch wenn es schwierig war. Nur blieb ihr in dieser Stellung kaum eine andere Wahl als ihre Ständer zu betrachten, die knapp über ihrem Gesicht herabbaumelten. Als sie gezwungenermaßen zusah, wie ihre freie Hand an beiden zugleich auf und ab fuhr, konnte sie nicht anders als zu überlegen, wie merkwürdig es war, auf diese Weise zu masturbieren. Damit meinte sie gar nicht einmal die Absicht, das eigene Sperma zu schlucken – obwohl das zweifellos nicht minder merkwürdig war – sondern die schlichte Tatsache, daß sie mit einer Hand ihr zwei steifen Penisse gleichzeitig rieb, sodaß sie von ihren Fingern ebenso wie vonaneinder gestreichelt wurden.

In ihrer derzeitigen Lage, als sie mit einer Hand ihren Rücken stützte, blieb ihr ja gar nichts anderes übrig, als es so zu tun, doch hatte sie früher auch schon andere Möglichkeiten ausprobiert, sich zu befriedigen. Am naheliegendsten war es natürlich gewesen, mit beiden Händen je einen Schwanz zu wichsen, nur war das auf Dauer ziemlich ermüdend und vor allem blieb dabei ihre Scheide außen vor, die mit unwiderstehlich kitzelnden Gefühlen ebenfalls um Aufmerksamkeit rang. Auf lange Sicht war das also nicht wirklich erfüllend, weshalb sie irgendwann dazu übergegangen war, mit einer Hand ihre männlichen Geschlchtsteile zu masturbieren und mit der anderen ihren verlangend pulsierenden Schlitz. Es war schon ausgesprochen komisch, daß die Natur den Menschen gleich zwei Penisse verliehen hatte, fand sie, doch war dies wohl nicht der richtige Augenblick, um sich darüber Gedanken zu machen.

Als sie sich aus der Tiefe ihrer Selbstversunkenheit befreit hatte, und die Welt um sich herum endlich wieder bewußt wahrnahm, bemerkte sie, daß sich an den Spitzen ihrer Latten bereits Lusttröpchen gebildet hatten. Im hellen Schein der Deckenlampe glänzten sie silbrig, während sie allmählich größer wurden, als mehr Vorsamen aus den Löchern ihrer Eicheln quoll. Nach einiger Zeit schien der Umfang des Tropfens ihres oberen Schwanzes einen bestimmten Punkt überschritten zu haben und er glitt so langsam als würde er an ihrer Haut entlangrinnen an einem langen Faden zu ihrem Gesicht herab. Warm landete er auf ihrer Lippe, ohne daß der Strang farbloser Flüssigkeit, der ihn mit ihrem Penis verband, gerissen wäre. Es dauerte mehrere Sekunden, die Nicole erstaunlich langgezogen vorkamen, bis er schließlich doch barst und der Rest des schleimigen Sekrets ihren Mund benetzte.

Ohne weiter darüber nachzudenken streckte sie die Zunge aus und leckte sich den Saft von den Lippen, immerhin war es nur der erste Vorgeschmack einer weitaus größeren Menge, die noch folgen sollte. Erst nachdem sie es getan hatte, fiel ihr plötzlich wieder ein, daß sie diesmal Publikum hatte und sofort breitete sich Verlegenheit in ihr aus. Auch wenn sie zugestimmt hatte, Nadine zu zeigen, wie sie sich ins Gesicht spritzte, war es ihr doch unangenehm, daß sie mitbekommen haben sollte, wie zwanglos und beinahe freudig sie das eigene Präejakulat aufgeleckt hatte. Möglichst unauffällig wandte sie ihr ein wenig den Kopf zu, in der Hoffnung, daß ihr dieses Geschehen vielleicht doch entgangen war, aber diese Hoffnung verflüchtigte sich ebenso schnell wieder, wie sie gekommen war. So aufmerksam und gespannt wie ihre Schwester sie beobachtete, hatte sie dieses Detail keinesfalls verpasst. Eigentlich wirkte ihr Ausdruck nicht nur wie von Faszination und Staunen gezeichnet, wie Nicole jetzt feststellte, sondern geradezu erregt.

Tatsächlich hatte Nadine den Anblick, der sich ihr da geboten hatte, überaus anziehend gefunden und zwar in einem so wortwörtlichen Sinn, daß sie es nun nicht länger auf dem Bett sitzend aushielt. Obwohl sich Nicoles peinlich berührtes Gesicht dadurch in eine Miene der Verwirrung wandelte, erhob sie sich und ging gemächlich auf sie zu. Als sie das onanierende Mädchen erreicht hatte, hockte sie sich neben sie und verfolgte das Schauspiel aus nächster Nähe weiter. Zunächst geriet Nicoles wichsende Hand ins Stocken, fand aber schnell wieder zu ihrer früheren Geschwindigkeit zurück und übertraf sie sogar noch, als sie bemerkte, wie hitzig Nadine ihr Tun in sich aufsog. Obwohl der Gedanke, das eigene Sperma zu kosten, ihr vorhin noch zu widerstreben schien, fand sie nun wohl allmählich Gefallen daran, jedenfalls konnte Nicole sich ihr offensichtlich lustvolles Interesse nicht anders erklären.

Irgendwann, nachdem sie geraume Zeit in stiller Bewunderung zugesehen hatte, streckte Nadine sogar die Hand aus und griff selbst nach den steif herabhängenden Gemächtern. Sie konnte einfach nicht anders; zu verführerisch schwangen sie in der auf und ab rasenden Faust umher. Fragend hielt Nicole inne, als sie die sanfte Berührung spürte, schien aber nicht zu begreifen, was sie vorhatte. Erst als Nadine die Schwänze oberhalb ihrer Finger selbst umfaßte, verstand sie und ließ zögernd los. Während ihre Schwester langsam die Hand sinken ließ, legte sie ihre nun ebenso um die beiden Penisse, wie diese es zuvor getan hatte. Nachdem sie so lange darüber nachgegrübelt hatte, auf welche Weise sie es sich machte, war Nadine erstaunt zu erfahren, daß sie sich ganz anders als sie selbst ausschließlich auf ihre Schwänze konzentrierte und die auch noch mit nur einer Hand wichste, statt mit beiden getrennt. Allerdings mußte sie zugeben, daß sie es ungeheuer reizvoll fand, wie sie sich genauso warm aneinanderschmiegten wie an ihre Finger. Einen Moment noch genoß sie reglos dieses Gefühl, dann begann sie bedächtig ihre Faust an den harten Rohren entlangzuschieben.

Als sie das tat, entfuhr Nicole ein lautes Keuchen, was einigermaßen untypisch für sie war. Zwar konnte sie oft ein leises Stöhnen oder einige gurrende Laute nicht unterdrücken, wenn sie sich streichelte, doch waren die nie so drängend und raumerfüllend geworden wie jetzt, da ihre Schwester das für sie übernahm. Sie verstand nicht, wieso der bloße Umstand, daß jemand anderes sie genauso wichste wie sie es sonst immer tat, sie so viel mehr anmachte. Allerdings war es auch die Person, von der sie sich immer erhofft hatte, ihr auf diese Weise so nahe zu kommen, vielleicht war das der Grund für das unaufhörliche Ansteigen ihrer Lust. Aber egal was nun der eigentliche Auslöser war, daß es so war, ließ sich kaum leugnen. Jedes körperliche Anzeichen für diesen Zustand schien sich vervielfacht zu haben. Ihr Atem war so vernehmbar geworden, daß ihr aufkeuchen beinahe zu einem ständigen Begleiter von Nadines Liebkosungen geworden war, ihre Schwänze standen so prall von ihr ab, daß sie sie zucken spüren konnte und sogar die Absonderung ihrer Sekrete schien sich erhöht zu haben. Nicht nur ihre kleine Spalte war so feucht wie noch nie, seit sie entdeckt hatte, wie schön es war, sie zu reiben, auch an ihren Eicheln sammelte sich immer mehr Flüssigkeit.

Der Sehnsuchtstropfen an ihrem unteren Penis, demjenigen, der bisher noch keinen Vorsamen auf sie hatte rieseln lassen, war inzwischen zu beträchtlicher Größe angewachsen. Sie wunderte sich gerade, wie er trotz seines Umfangs dort oben verbleiben konnte, als er auch schon auf sie herabschoß. Im Gegensatz zum ersten ließ dieser sich nicht so viel Zeit, er fiel einfach wie von einem undichten Wasserhahn herunter, ohne sich dabei sämig in die Länge zu ziehen. Es war immer noch ein seltsames, beschämendes Gefühl zu wissen, daß Nadine genau sah, wie der Spritzer auf ihren Mundwinkel traf und von dort aus langsam ihre Wange hinabrann, doch bemerkte sie, daß es ihr jetzt, nachdem sie sich sicher sein konnte, daß es sie zumindest nicht abstieß, weit weniger ausmachte.

Trotzdem hätte sie ihrer Schwester in diesem Moment nicht ins Gesicht sehen können, selbst wenn es nicht unbequem gewesen wäre, den Kopf lange so gedreht zu halten. Mit diesen Flecken auf den Lippen und Nadines Wissen um ihre Absicht wäre es ihr einfach zu unangenehm gewesen, so sehr Nicole sie auch liebte. Stattdessen hielt sie ihren Blick also lieber weiterhin auf ihre Schwänze gerichtet, auch wenn diese Aussicht nicht gerade wie geschaffen dazu war, die Scham, die sie nach wie vor empfand, zu verringern, war sie so doch gezwungen mitanzusehen, wie Nadine sich ihrer beiden Penisse annahm. Ununterbrochen glitt ihre Hand an ihnen entlang, wobei sich die weichen Vorhäute wie von selbst mit ihr bewegten, sodaß sie die in einem dunklen lila leuchtenden Eicheln abwechselnd freilegten und wieder verbargen. Als sie genauer hinsah, bemerkte sie auch, daß mittlerweile nicht nur ihre Schwänze über und über von der Feuchtigkeit ihres Vorsamens schimmerten, sondern Nadines Finger ebenso, und obwohl das ihre Verlegenheit in gänzlich neue Tiefen stürzte, erzeugte es doch auch ein warmes Gefühl in ihrem Bauch; ein gewaltiges Anschwellen von Lust und Zuneigung gleichermaßen.

Während sie von ihren eigenen Gefühlen fasziniert zu der sie wichsenden Faust emporstarrte, benetzten nun weitere Tropfen Vorsamens ihr Gesicht, die sich schon bald zu einem stetigen Rieseln wandelten. Wann immer ein Spritzer auf ihr landete, bildete sich am anderen Schwanz bereits der nächste und folgte ihm kurz darauf. Als ihr allmählich der Gedanke kam, daß sie schon mit Samenflüssigkeit überzogen war, noch bevor sie ihren Höhepunkt erreicht hatte, wurde ihr mit einem Mal klar, daß er sich mittlerweile von ihr unbemerkt an sie herangeschlichen hatte. Obwohl es ihr in dieser Lage einen leichten schmerzaften Stich im Rücken versetzte, zuckte ihr Becken vor, ohne daß sie es hätte verhindern können, dann überkam es sie.

Erst im allerletzten Augenblick erinnerte sie sich an ihr Versprechen und öffnete bereitwillig den Mund, ehe es auch schon aus ihr hervorschoß. Abgesehen von einigen Schlieren, die sich auf ihre Wangen, die Stirn oder ihr dunkles, rotes Haar ergossen, traf der Hauptteil der Ladung sein Ziel und landete auf ihren Lippen und direkt im Mund, sodaß er sich schnell mit dem glibberigen Zeug füllte. Eigentlich war das seltsam, so fieberhaft wie Nadine sie noch immer masturbierte, aber vielleicht war sie geistesgegenwärtig genug gewesen, die Ständer rechtzeitig dorthin zu richten. Innerhalb kürzester Zeit war sie so voll mit Sperma, daß es ihr über die Lippen zu treten drohte, doch zum Glück war der Strom versiegt, nur ein paar letzte Tropfen fielen noch von ihren Penisspitzen in den cremig-weißen See hinein, der sich auf ihrer Zunge gebildet hatte.

Während es langsam in ihr umherwaberte, blickte sie nun doch endlich zu ihrer Schwester hinüber. Die sah sie noch immer mit einer Mischung aus Staunen und Erregung an, wichste aber weiterhin ihre Schwänze, jetzt allerdings deutlich gemächlicher. Es mußte an diesem Ausdruck liegen, daß Nicole nicht sofort wieder die Augen abwandte. Er gab ihr den Mut und die Bestätigung, die sie brauchte, um hier still liegenzubleiben, der Mund beinahe überschwappend vom eigenen Samen. Einen Moment lang noch gewährte sie Nadine uneingeschränkte Sicht auf das volle Ausmaß der Beschmutzung, bevor sie die Lippen schloß. Obwohl es bei der schieren Menge an Sperma nicht leicht war, schaffte sie das, ohne etwas zu verschütten. Die Wangen etwas ausgebeult von dem ganzen Saft in ihnen zögerte sie erneut, dann schluckte sie endlich.

Sie hatte das schon so oft getan, daß ihr der Geschmack, der sie nun erfüllte, nur allzu vertraut war, dennoch erschauerte sie jedesmal aufs neue vor Lust. Zwar konnte sie nicht wirklich von sich behaupten, daß es besonders gut schmeckte, trotzdem hatte es etwas unbestreitbar reizvolles, während sich der Samen zäh in sie hinabwand. Tatsächlich fand sie es sogar so aufregend, daß ihre Erektionen selbst jetzt, nachdem sie sich entladen hatten, nicht legen wollten, obwohl das auch daran liegen mochte, daß Nadine sie noch immer mit einzelnen verhaltenen Handbewegungen molk. Noch einmal schluckte sie schwer, um die letzten Reste des dickflüssigen Nektars hinunterzubekommen, die hartnäckig das Innere ihres Mundes verklebten.

»Du kannst jetzt aufhören«, sagte sie schließlich ruhig, »mehr kommt da nicht raus... naja, wenn du noch zehn Minuten länger machst, vielleicht schon...«

Als würde sie aus einem unentrinnbar gefangennehmenden Tagtraum erwachen, klärte sich Nadines selbstvergessener Blick und sah zuerst verwundert Nicole an, dann ihre unbeirrt weitermachende Faust. »Oh. Entschuldigung.« Errötend nahm sie ihre spermabesudelte Hand fort, während sie unweigerlich wieder das ebenso beschmierte Gesicht ihrer Schwester betrachtete. Einerseits überkam sie das dringende Bedürfnis, sie jetzt zu küssen, doch alleine der Gedanke daran, ihre Lippen in den milchigen Schleim zu tauchen, bereitete ihr Unbehagen.

Ein wenig ungelenk von ihrem vorangegangenen Orgasmus legte Nicole die Beine wieder auf den Boden und streckte sich erst einmal aus, um die Taubheit aus ihrer Wirbelsäule zu vertreiben. Als sie sich in eine sitzende Position erhob, streifte ihr Blick zufällig Nadines unbedeckten Unterleib, aus dem unübersehbar ihre beiden steinharten Ständer aufragten. Obwohl ihre eigenen Schwänze, nachdem sie sich ausgespritzt hatten, etwas abgeschwollen waren, traten auch sie noch steif aus ihrem Schritt hervor und um ehrlich zu sein war sie noch immer so geil, daß sie gleich ein zweites Mal hätte onanieren können. Trotzdem war sie der Meinung, daß sie sich zuerst um Nadine kümmern sollte.

»Hm...«, begann sie vorsichtig, »ich schätze, dann bist du jetzt wohl dran.«

»Was?!«, entfuhr es Nadine. »Ich soll mir auch in den Mund spritzen?«

»Nein«, sagte Nicole übertrieben betont, »ich meine, du bist dran ein bißchen, ähm... verwöhnt zu werden.«

»Ach so. Dagegen hab ich nichts.«

»Dachte ich mir.« Nachdenklich beobachtete Nicole ihre Schwester, die sich verlegen den Samen von ihren Fingern am Bauch abwischte. »Weißt du... ich hab mir überlegt... jetzt da wir herausgefunden haben, daß wir uns lieben, heißt das eigentlich, daß wir miteinander gehen?«

Überrascht blickte Nadine von ihrer Tätigkeit auf. Nie zuvor hatte sie sich in solch einer abstrusen Situation befunden, in der sie nicht wußte, ob sie mit jemandem zusammen war oder nicht, und die letzte Person, von der sie es erwartet hätte, mit der das passieren könnte, war ihr eigener Zwilling, aber sie hätte alles dafür getan, daß sie auch noch feste Freundinnen würden. »Ich... ich glaube schon«, brachte sie schließlich hervor, das Stottern eher von unbändiger Freude denn durch Scham verursacht.

Nicole fiel ein Stein vom Herzen. »Gut... gut... Jetzt da das geklärt ist, wie wär’s wenn wir’s dann... richtig tun? Ich meine, wenn wir sowieso schon miteinander gehen... und lange genug kennen wir uns ja auch... dann können wir’s doch auch gleich tun, oder?«

Nadines konnte gar nicht fassen, was Nicole da vorschlug. Natürlich war sie die etwas offenere und diejenige, die eher ein Wagnis einging. Nadine vermutete, daß das damit zusammenhing, daß sie älter war, zwar nur sieben Minuten, doch wahrscheinlich fühlte sie sich dadurch für sie verantwotlich und ein wenig reifer. Trotzdem hätte sie damit nun wirklich nicht gerechnet, aber selbst wenn sie es gewollt hätte, hätte sie dieses unwiderstehliche Angebot wohl selbst dann nicht ablehnen können, wenn sie unheilbar krank gewesen wäre und die einzige Chance auf Rettung in Enthaltsamkeit läge. »Du meinst, ich soll... ich darf...?«

Nervös schlug Nicole die Augen nieder, dann zuckte sie abwehrend mit den Schultern. »Warum denn nicht? Wenn wir uns lieben, werden wir es doch früher oder später sowieso tun, und außerdem... könnte ich mir nichts schöneres vorstellen. Davon träume ich schon lange.«

Das war mehr als Nadine auszuhalten vermochte. Mit glänzenden Augen richtete sie sich auf und warf sich Nicole um den Hals. Dieses Geständnis bedeutete ihr mehr als sie in Worte zu fassen in der Lage war. immerhin konnte sie besser als sonst irgendjemand nachvollziehen, wieviel Überwindung es sie gekostet haben mußte. Sich wirklich einzugestehen, daß man sich in den eigenen Zwilling verliebt hatte, war schmerzlich genug, sie dann aber auch noch zum Geschlechtsverkehr aufzufordern, war das ehrfurchtsgebietendste Wagnis, das sie sich je hätte vorstellen können. »Mir geht es doch genauso«, gelang es ihr letztlich zu beichten, ohne gleich wieder in Tränen der Rührung und Freude auszubrechen.

Dort auf dem Boden kauernd, wo sie sich kurz zuvor noch masturbiert hatte, wiegten die beiden sich gegenseitig, so als müßten sie sich trösten, bis Nicole sich nach einiger Zeit von dem sie umklammernden Mädchen löste, so schwer es ihr auch fiel, und sie auf Armeslänge von sich hielt, um ihr eindringlich in die Augen zu sehen. »Allerdings gibt es da ein paar Einschränkungen, auf die ich dich vorher hinweisen möchte«, sagte sie ernst.

Nur mit Mühe verkniff Nadine sich ein enttäuschtes Seufzen, als Nicole diesen ergreifenden Moment mit einer ihrer Belehrungen ruinerte, aber auch das gehörte zu ihrem Selbstverständnis als ältere Schwester: die Stimme der Vernunft. Es war geradezu charakteristisch für sie, daß sie in ihrer verwegenen Art irgendetwas vorschlug, nur um die Situation sofort darauf mit einer Warnung zu relativieren. »Aha. Und was für Einschränkungen sollen das sein?«

»Na, ist doch klar, du darfst natürlich nicht in mir kommen. Oder willst du unseren Eltern etwa erklären müssen, daß du mich geschwängert hast? Ganz zu schweigen davon, sich in der siebten Klasse um ein Baby kümmern zu müssen...«

»Äh, nein, stimmt natürlich«, gab Nadine zu. So wenig atmosphärisch Nicoles Kommentare manchmal auch waren, so glücklich konnte sie sich doch schätzen, daß sie sie machte. Zwar war ihr selbst die Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft ständig durch den Kopf gegangen, wenn sie an das unerfüllbar geglaubte Dilemma einer tatsächlichen Liebesbeziehung zu Nicole gedacht hatte, doch war ihr dieses Thema jetzt, als die Möglichkeit eines echten Akts zwischen ihnen endlich in greifbare Nähe gerückt war, nicht einmal in den Sinn gekommen. Ein Grund mehr, sie zu lieben, fand Nadine.

»Also«, fuhr Nicole fort, »wenn du fühlst, daß es dir kommt, ziehst du sie einfach raus und spritzst alles auf mich, verstanden?« In der Erwartung, bald wieder im heißen Samen ihrer Schwester baden zu dürfen, überschlug sich ihre Stimme beinahe vor Vorfreude, doch schaffte sie es, Nadine weiterhin ernst in die Augen zu sehen. Als die einmal kurz aber heftig nickte wie ein Kleinkind, das gehorsam die Ermahnungen seiner Mutter hinnahm, erhob sie sich langsam ohne sich ihre Unsicherheit anmerken zu lassen, wie sie hoffte. »Gut«, sagte sie und ließ sich auf ihr Bett sinken, »dann... kann’s ja losgehen.«

Vor Erstaunen und Glück wie gelähmt blieb Nadine auf dem Boden knien und sah zu, wie Nicole sich, nackt wie sie noch immer war, auf dem Laken ausstreckte. Obwohl ihre Schwänze jetzt schon seit geraumer Zeit hart wie Beton waren, ohne daß sie Gelegenheit gefunden hätte, sich zu erleichtern, dauerte es einige Augenblicke, bis die Erregung ihre Lethargie so weit niedergekämpft hatte, daß sie sich wieder bewegen konnte. Wie von der eigenen Lust benebelt stand auch sie unbeholfen auf und taumelte auf das Bett zu, während kleine Tröpchen Vorsamens, die von ihren aufgeregt zuckenden Ständern herabfielen, ihren Weg markierten. Dort angekommen ließ sie sich auf die Kante nieder und krabbelte auf allen vieren hinauf, bis sie über Nicole gebeugt zum Stehen kam.

Als sie ihr unvorstellbar niedliches Gesicht unter sich erblickte, die Augen nur leicht geöffnet, einen Ausdruck von Begehren und Besorgnis zugleich zur Schau tragend, konnte sie nicht anders als ihr erneut ihre tiefempfundenen Gefühle zuzuhauchen: »Ich liebe dich«, entfuhr es ihr, die Stimme zu einem innigen Flüstern herabgesenkt.

Nicole nickte knapp, was ohne Frage eine Bestätigung ihrer Worte darstellen sollte, unter den gegebenen Umständen jedoch einen eher fatalistischen Eindruck auf Nadine machte. Vielleicht spürte sie das, jedenfalls brach sie letztlich doch ihr Schweigen. »Ich liebe dich auch«, gab sie ebenso wispernd zurück.

Unendlich erleichtert von diesem Zuspruch, der nicht nur Bewilligung der bevorstehenden Ereignisse war, sondern auch Versicherung ihrer gegenseitigen Zuneigung – und zumindest in ihrem Fall bedingungsloser Hingabe – ergriff Nadine ihre triefenden Penisse und lehnte sich etwas vor. Von den Zwillingen unbemerkt hatten sie auch hier, kurz vor Nicoles Unterleib über dem Bettzeug hängend bereits erhebliche Mengen Präejakulats verloren und es auf diese Weise besudelt. Doch nicht nur der Untergrund ihrer kommenden unzüchtigen geschlechtlichen Vereinigung wurde zusehends weiter beschmutzt, auch ihre Schwänze waren vollends von der schmierigen Flüssigkeit überzogen, jedoch erreichten weder diese Information noch ihre Konsequenzen wirklich ihr Hirn.

Trotzdem konnte Nadine es an ihrer Hand fühlen, mit der sie sie umfaßte, als sie sich bedächtig tiefer sinken ließ, dem wartenden Körper ihres Ebenbilds entgegen. Nicole hatte ihre Beine nicht gespreizt, sodaß Nadine sich sanft zwischen sie drängen mußte, als sie sich über ihr in Position brachte. Nachdem sie das geschafft hatte, schloß sie die Faust fester um ihre durchnässten, glitschigen Penisse, bis sie sich so eng aneinanderschmiegten, daß sie kaum noch voneinander zu unterscheiden waren und setzte sie am Schlitz ihrer Schwester an.

Unwillkürlich zuckte Nicole zusammen, als sie das spürte. Zuerst fiel ihr gar nicht auf, daß es zwei Schwänze waren, die sich gegen ihren Scheideneingang preßten, erst als sie sich pltözlich gemeinsam in sie zwängten, wurde es ihr klar. Während sich die Geschlechtsteile des sich vorsichtig auf sie legenden Mädchens immer tiefer in sie schoben, stöhnte sie aus zusammengebissenen Zähnen hervor auf. Einerseits tat es einigermaßen weh, als ihr Inneres so weit auseinandergedrückt wurde wie nie zuvor, doch gleichzeitig war es auch unerwartet lustvoll derart vollgestopft zu werden. Glücklicherweise kam der Schmerz der Entjungferung nicht noch dazu; da sie sich bei der Selbstbefriedigung sehr gerne etwas einführte, von Fingern bis hin zu Kerzen, war das bereits unabsichtlich geschehen. So überwog das kitzelnde Gefühl der Geilheit in ihr, als Nadine endlich komplett in sie versunken war und für einen Moment still auf ihr liegenblieb, auch wenn es nach wie vor sehr merkwürdig war, so gedehnt zu werden.

Nadine erging es allerdings auch nicht besser. Schon dieses erste langsame Eindringen hatte sie so sehr erregt, daß sie jetzt erst einmal verschnaufen mußte, um nicht verfrüht zu ejakulieren, und daß obwohl Nicoles enger Kanal sich beinahe quälend fest um ihre zusammengequetschten Penisse spannte. Ein letztes Mal noch atmete sie beruhigend tief durch, dann begann sie, sich Stück für Stück aus ihr zurückzuziehen, merkte aber schnell, daß es dafür wohl noch zu früh gewesen war. Die warmen samtenen Wände der Körperöffnung, die ihre beiden Ständer sich teilten, umschlossen sie so undurchdringlich, daß sie den Eindruck bekam, von ihnen wieder herabgesogen zu werden, und noch bevor sie ihre Hüfte ganz erhoben hatte, wurde das Bedürfnis abzuspritzen übermächtig.

Hektisch stieß sie zurück in Nicole, um sich in ihr wie zuvor zu erholen, doch trieb das übereilte nachgeben dieses Drangs sie letztlich über die Schwelle. Begleitet von einem ergebenen Seufzer, der sich ihr unbewußt entrang, schoß das Sperma aus ihr hervor. Irgendwo in ihrem Hinterkopf, überschattet von zügelloser Ekstase, erkannte sie, daß sie einen Fehler begangen hatte: Gegen Nicoles Willen war sie in ihr gekommen. Schnell versuchte sie aufzustehen, ihre spritzenden Schwänze aus dem sich mit Sperma füllenden Schlitz hervorzuziehen, doch es war aussichtslos. Im wilden Taumel ihres Höhepunkts versagten ihre Muskeln ihr den Dienst. Sie konnte nichts anderes tun als tatenlos mitzuerleben, wie immer mehr Samen in ihre Schwester gepumpt wurde.

Als er schließlich zäh aus dem überschwemmten Loch auszutreten begann, obwohl die in ihm steckenden Penisse es eigentlich gründlich versiegelten, entspannte Nadine sich automatisch. Nun, da ihr Orgasmus vorübergegangen war, und sie in schwelgerischen Glücksgefühlen und grenzenloser Liebe zu Nicole zurückließ, hätte sie sich ihr mühelos entwinden können, doch stattdessen blieb sie in einer linkischen Umarmung an sie gedrückt auf ihr liegen. Jetzt wäre es ohnehin zu spät, ihr Sperma hatte die Spalte des Mädchens unter ihr bereits zur Gänze überzogen. Alles, was hätte schiefgehen können, war auch schiefgegengen. Sie konnte förmlich spüren, wie ihre erschlaffenden Geschlechter in dem See, den sie selbst dort abgesondert hatten, umherschwammen; die paar letzten Tropfen, die ihnen jetzt noch entrannen, würden auch nicht noch mehr schaden. Trotzdem war es nun unerläßlich, ob ihres Fehltritts um Vergebung zu bitten. Sie konnte nur hoffen, daß Nicole sie ihr auch gewährte.

»Entschuldigung«, sagte sie sanft, ihre Wange noch immer an die ihrer Geliebten gepresst, das Gesicht in deren Haar vergraben.

»Wofür?«, fragte Nicole in einer undeutbaren Tonlage. »Dafür, daß du in mir abgespritzt hast, oder weil es so schnell ging?«

»Hey«, fuhr Nadine auf und stützte sich mit den Armen ab, um ihr in die Augen zu sehen, »das ist doch wohl kein Wunder, immerhin laufe ich hier schon den ganzen Tag mit einer Dauerlatte durch die Gegend und ich hab dir zugesehen, wie du dir einen runtergeholt hast! Es ist doch wohl klar, daß mich das unbeschreiblich geil macht, oder?«

»Schon gut, war nicht so gemeint«, beruhgte Nicole sie, sie voller Zuneigung betrachtend. Das Kompliment, daß der Anblick ihrer Selbstbefriedigung sie erregt habe, hatte ihre Stimme weicher werden lassen, klang aber wieder deutlich souveräner, als sie hinzufügte: »Trotzdem könntest du wenigstens jetzt deine Dinger rausziehen, nicht wahr?«

»Oh. Ja, klar. Besser spät als nie.« Errötend richtete Nadine sich ganz auf, bis sie zwischen Nicoles Schenkeln kniete, dann zog sie sich beinahe widerwillig zurück. Ihre Penisse waren wieder fast völlig weich und überzogen von einer glitschigen Mischung ihrer beider Körpersäfte, sodaß sie ohne weiteres aus der engen Scheide herausflutschten.

Eine Weile beobachteten die Zwillinge einträchtig den dicklichen Strom Samens, der langsam und schwer wie Lava an der Seite eines ausbrechenden Vulkans Nicoles Venushügel hinabrann. Während er kitzelnd diese Höhen hinter sich ließ und die Einbuchtung ihres durch die gespreizten Beine freigelegten Rektums erreichte, überlegte sie, wie bedauerlich es war, Nadine so bald aus sich verbannt zu haben müssen. Sie hatte es unsagbar genossen, die zwei Schwänze in sich schrumpfen zu fühlen, in dem unwiderlegbaren Wissen, sie gänzlich befriedigt zu haben. Ebenso schön war es gewesen, als das Sperma in sie geflossen war, die alles beinhaltende Essenz ihrer Schwester, die sie aus tiefstem Herzen verehrte. Das war eine der vielen Dinge, die sie sich im Zusammenhang mit dieser besonderen Flüssigkeit schon lange erträumt hatte. Innerlich wie äußerlich wollte sie sie empfangen, auf ihrem ganzen Körper und in jeder seiner Öffnungen.

Zu schade nur, daß ausgerechnet dies der einzige Ort war, in dem sie das nicht durfte, zumindest nicht, bis sie die Pille bekam. Es wäre unvorstellbar peinlich, dieses Verhältnis jemals offenbaren zu müssen. Wie sollte sie auch jemals auf Verständnis hoffen können, sich in die eigene Schwester verliebt zu haben?

Seufzend erhob sie sich letztlich und ging, die Hand auf den Schritt gepresst, um den auslaufenden Samen aufzufangen, zum Schreibtisch hinüber. Dort nahm sie die Pappschachtel Taschentücher, die auf der Arbeitsplatte stand und kehrte mit ihr zurück. Eine Hand noch immer zwischen den Beinen, hielt sie mit der anderen die Packung Nadine entgegen, die ihr genauso stumm einige Tücher entnahm, dann stieg sie wieder auf das Bett. Während die ihre mittlerweile herabhängenden Penisse säuberte, kümmerte Nicole sich um ihr eigenes Geschlecht. Obwohl das jetzt aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr viel nutzte, wischte sie jeden Tropfen auf, der sich aus ihr herauswälzte. Nachdem keine Flüssigkeit mehr nachzufolgen schien, fuhr sie längs durch den Schlitz, bis auch dort jegliche Reste entfernt waren. Als das geschafft war, wickelte sie sich ein paar der Tücher um den Zeigefinger, steckte ihn in sich hinein und reinigte so gut es eben ging ihre Scheidenwände. Eine Befruchtung konnte sie nun wirklich nicht gebrauchen.

Schuldbewußt sah Nadine ihr dabei zu. Ihre eigene Säuberung hatte sie bereits abgschlossen; sich Sperma von Schwänzen zu wischen, war weniger zeitaufwendig und von noch weitaus weniger Bedeutung, als es sich aus der Weiblichkeit zu stochern. »Hör mal«, sagte sie, ihre Stimme beinahe so unmerklich wie der Sommerwind, der draußen hinter den gschlossenen Vorhängen die Blätter der Bäume leise rascheln ließ, »es tut mir wirklich leid, weißt du? Ich wollte das nicht. Es ist einfach passiert, ganz plötzlich. Wenn ich geahnt hätte, daß ich es nicht länger aushalte, hätte ich sie auf jeden Fall rausgezogen, ganz bestimmt.«

»Schon gut, ich weiß doch, daß es keine Absicht war«, erwiderte Nicole ebenso sachte. Dann atmete sie gekünstelt tief aus, wie um eine unliebsame Einwilligung zu demonstrieren. »Naja, ich schätze, dann werde ich dir wohl zeigen müssen, wie es richtig geht.«

»Wie was geht?«, fragte Nadine verwirrt.

»Na, Sex eben. Wie man es schafft, sich rechtzeitig zurückzuziehen... und wie man nicht schon nach zwei Stößen kommt.«

Ruckartig sackte Nadine in sich zusammen. Ja, okay, sie hatte einen Schnellschuß hingelegt, das war ihr durchaus selbst bewußt. Aber das konnte doch wohl auch mal passieren, besonders nach so einer langanhaltenden und intensiven Zeit der Erregung, noch bevor sie überhaupt eingedrungen war. Außerdem war es ihr erstes Mal gewesen, kein Grund also, so darauf herumzureiten. Mit hängendem Kopf betrachtete sie von unten ihr Gegenüber. Offensichtlich war Nicole nun wieder ganz die große Schwester, die der jüngeren etwas beibringen mußte.

»Und überhaupt«, fuhr sie auch gleich fort, »ich glaube, du hast da etwas grundlegend falsch gemacht.«

»Was?!«, rie Nadine überrascht aus. Auch wenn es zugegebenermaßen ihr erstes Mal war, war ihr nicht klar, wie man dabei irgendetwas falsch machen konnte. Außerdem hatte sie sich dieses Ereignis schon so oft vorgestellt, daß an seinem Ablauf eigentlich keine Zweifel bleiben konnten.

»Ich glaub jedenfalls nicht, daß beide Dinger in... in die Möse gehören.«

»Nein?«

»Nein. Guck dich doch mal an: zwei Schwänze, zwei Löcher, klingt doch logisch, oder?«

Von diesem Standpunkt aus hatte Nadine die Sache noch nie betrachtet. Selbsverständlich war ihr ebenso wie Nicole klar, daß sie anders als andere Menschen waren, daß die normalerweise entweder zwei Schwänze oder zwei Löcher hatten. Auch wenn ihre Eltern nie wirklich offen mit ihnen über dieses Thema gesprochen hatten, war es doch deutlich geworden, sei es durch unbedachte Äußerungen, daß sie immer peinlichst darauf bedacht waren, daß ihre Kinder sich niemals vor anderen auszogen oder dadurch, daß sie sie von allen sportlichen Aktivitäten befreit hatten. Allerdings hatte sie sowohl durch den Sexualkundeunterricht als auch durch Gespräche mit Mitschülerinnen mitbekommen, daß die Penisse nun einmal in die Scheide gehörten.

Trotzdem schien Nicole Recht zu haben. Ihr Einwand klang tatsächlich logisch, und in ihr war es so eng gewesen, daß sie sich kaum hatte rühren können. Ein weiterer Grund, warum es ihr so früh gekommen war. Normal konnte das doch nicht sein.

»Okay«, stimmte sie ihr schließlich zu, »und wie willst du mir jetzt zeigen, wie es richtig geht?«

Ohne eine Miene zu verziehen deutete Nicole in Richtung ihres unbedeckten Unterleibs, von dem ihre Schwänze schon wieder steif abstanden. »Ich denke, am besten anhand eines praktischen Beispiels«, erklärte sie ruhig, obwohl sie in Wirklichkeit so scharf auf Nadine war, daß sie kaum noch an sich halten konnte. Schon nachdem sie vorhin masturbiert hatte, war ihr Verlangen nicht wie sonst gestillt gewesen, sondern hatte sie weiterhin bedrängt, und als Nadine sie dann genommen hatte, war es endgültig wieder erwacht. Alleine die Freude darüber, daß diese verbotene Verbindung endlich zustande gekommen war, so kurz dieses Vergnügen auch gewesen sein mochte, hatte ausgereicht, ihre ohnehin nur halb erschlafften Geschlechtsteile wieder aufzurichten, doch die Umsetzung der langgehegten Sehnsucht, von Nadines Sperma erfüllt zu werden, hätte sie beinahe ebenfalls abspritzen lassen.

Sie gab es nur höchst ungern zu, aber sich das Zeug danach aus der Spalte zu holen, erregte sie weitaus mehr als die eigentliche Tätigkeit vermuten ließe. Daß es sie anmachte, ihre Finger in dem Schlitz hin und her zu bewegen, war ja nichts neues, doch fühlte sie, daß dies nicht die ausschlaggebende Ursache war. In diesem Augenblick war irgendein tieferes Gefühl, das sie nicht beschreiben oder benennen konnte, über sie gekommen; irgendein unbewußter Teil ihrer Persönlichkeit, der unermeßliche Lust aus dieser Ergebenheit bezog.

Wissend lächelte Nadine sie an. »Ja, das ist wohl die einfachste Art, etwas zu lernen.« Sie war geradezu fassungslos aus lauter Erleichterung darüber, daß Nicole es nun mit ihr treiben wollte, bedeutete es doch unzweifelhaft, daß sie ihr dieses kleine Mißgeschick verziehen hatte. Je mehr sie darüber nachdachte, desto mulmiger wurde ihr aber auch zumute, immerhin würde dies unweigerlich ihre Entjungferung beinhalten, und das nachdem sie sich bisher nicht einmal getraut hatte, sich irgendetwas selbst einzuführen, und sei es nur ihr kleiner Finger. Etwas Angst hatte sie schon vor diesem Moment, trotzdem war sie in gewisser Weise auch froh, daß er kurz bevorstand. Auch wenn es wehtat, wie ihre Mitschülerinnen es sich hinter vorgehaltener Hand immer erzählt hatten, und es im allgemeinen eher als notwendige denn erstrebenswerte Erfahrung galt, war sie dennoch glücklich, sie mit Nicole gemeinsam machen zu können. Solange sie bei ihr war, würde Nadine alles ertragen und in diesem Fall vielleicht sogar genießen können. Außerdem war sie irgendwie wohl auch an der Reihe, fand sie.

Also schlängelte sie sich in dem schmalen Spalt zwischen Nicole und der Wand hindurch zur Kopfseite des Bettes, wo die zuvor noch gelegen hatte. Als sie ihr verunsichert Platz gemacht hatte, tat Nadine es ihr nach und streckte sich vom Kissen gestützt auf dem Rücken aus, nur daß sie all ihrer Bedenken zum Trotz sofort die Beine anwinkelte. Dann sah sie ihre Schwester erwartungsvoll an.

Die konnte jedoch eine erhebliche Zeitlang nichts anderes tun als ungläubig zurückzustarren. Unfähig sich zu bewegen studierte sie wie verzaubert eingehend den Anblick, den Nadine ihr bot, von ihren makellosen Zehen bis hin zur Nasenspitze, die für Nicole ganz anders als ihre eigene irgendwie die vollkommene Niedlickeit darstellte. Am beeindruckendsten waren wohl allerdings ihre Körperöffnungen, das winzige Loch ihres Afters und die kaum sichtbare längliche Einkerbung, die ihre Scheide markierte. Obwohl ihre Schamlippen nach wie vor geschlossen waren, hatten sie sich durch das Auseinanderschlagen der Schenkel ein wenig voneinander getrennt, sodaß sich bereits eine Ahnung ihres pinkfarbenen Inneren andeutete.

»Ist die Stellung denn richtig so?«, unterbrach Nadine ihre Gedanken, obwohl Intuition und Biologieunterricht ihr versicherten, nichts falsch gemacht zu haben.

Nicole versuchte zu sprechen, doch bevor es ihr gelang, mußte sie sich zuerst einmal über die ausgetrockneten Lippen lecken, auf denen sie noch immer das klebrige Gefühl ihres Samens spürte, den sie selbst dorthin gespritzt hatte. »Ja. Ja, ich denke schon. Sieht gut aus«, schaffte sie es endlich zu antworten und war sich der Doppeldeutigkeit ihrer Worte dabei absolut bewußt.

»Gut. Und was dann?«

Nicole straffte sich. »Dann... werde ich in dich eindringen«, kündigte sie an, obwohl es in dem erklärenden Tonfall einer großen Schwester, in den sie nun wieder verfiel, mehr nach einer Belehrung klang. Sie wartete auch gar keine Erwiderung ab, sondern kroch kniend, wie sie die ganze Zeit über auf dem Bett gesessen hatte, auf sie zu, direkt zwischen Nadines einladend breitgemachten Beine. Den Blick auf ihrer beider Geschlechter gerichtet griff sie nach ihren Schwänzen und setzte sie an Nadines Zugängen an, den oberen an den ihrer Scheide, den unteren auf den ihres Hintereingangs. So in Position gebracht verharrte sie einen Moment lang und hob den Kopf dem Gesicht ihrer Liebsten entgegen, in dem sich Zuversicht und Furcht gleichermaßen spiegelten.

»Siehst du?«, fuhr sie in ihren Erläuterungen fort. »Der Abstand zwischen den Penissen und deinen Löchern paßt genau.«

»Ja«, bestätigte Nadine nickend. »Stimmt.«

»Tja, äh, dann... werde ich dir jetzt zeigen, wie man... länger durchhält, ja?«

Wieder nickte Nadine und auf dieses stumme Zeichen hin senkte sich Nicoles Unterkörper behutsam dem ihren entgegen. Das geschah aber nur äußerst langsam und zwar nicht nur wegen der offensichtlichen Vorsicht, mit der Nicole dabei vorging, sondern vor allem wegen des natürlichen Widerstands, den sie überwinden mußte. Auch als sie selbst zuvor in Nicole eingedrungen war, hatte sie die übermäßige Enge überrascht, die dabei auf sie gewirkt hatte – was ja aber, wie sie inzwischen herausgefunden hatte, daran lag, daß sie fälschlicherweise beide Penisse in dieselbe Öffnung gesteckt hatte – doch hatte sie jetzt ganz ohne Frage noch größere Schwierigkeiten, die ganze Länge in sie hineinzubekommen. Zwar waren ihre Sorgen bezüglich der Schmerzen der Entjungferung grundlos gewesen, wie sie nun feststellte, doch war es auch nicht reine Lust, die sie empfand. Der Ständer in ihrem Schlitz verursachte nichts als Ekstase, aber der in ihrem Hintern bohrte sich nur quälend mühsam tiefer in sie. Es war als würden die Wände ihres Rektums an ihm haftenbleiben, sodaß er nur unter größter Anstrengung und unangenehmem Ziehen vorwärts kam. Möglicherweise hatte sie ihre Aufklärung einfach mißverstanden und dies waren die wirklichen Schmerzen, die mit dem ersten Mal einhergingen.

Irgendwann hatte Nicole es jedoch geschafft, sich vollends in sie hineinzuzwängen. Beide Schwänze steckten nun bis zum Anschlag in ihr, aber das seltsame Gefühl in ihrem Hintern blieb bestehen, es schien sogar eher noch zugenommen zu haben. Jetzt war es zwar nicht länger so, als würde ihr Darm immer weiter in ihren Körper hineingeschoben werden, doch spürte sie dafür eine Art Druck in sich, der vorher nicht dagewesen war, ganz so als befände sich mehr in ihrem Gesäß als nur der Penis ihrer Schwester. Nun, da er still in ihr ruhte, bemerkte sie in aller Deutlichkeit, wie dicht ihr Kanal den Fremdkörper umgab, wie nahtlos er sich an jede seiner Unebenheiten anpaßte. Vielleicht war es die Luft, die zwangsläufig dabei mit in sie hineingepreßt worden sein mußte, die sie als zusätzliche Dehnung empfand. Zu alldem kam noch, daß sie sich mit diesen zwei Schwänzen, einer in ihrer Scheide und einer in ihrem Arsch, zum ersten Mal wirklich des Teils ihres Körpers zwischen ihnen bewußt wurde, und so vollgestopft wie ihre Löcher waren, kam er ihr unheimlich dünn vor. Womöglich hatte Nicole doch Unrecht gehabt und es war nicht von der Natur geplant, beide Latten gleichzeitig einzuführen. Vielleicht gehörte tatsächlich nur einer in ihre Scheide und der andere sollte außerhalb seine Befriedigung erhalten, so wie ihre beiden, die eingequetscht zwischen ihren Bäuchen lagen.

Viel Zeit darüber nachzudenken blieb ihr aber nicht. Auch wenn es ihr erstaunlich lang erschienen war, war es von nicht annährend so großer Dauer, bis Nicole anfing, sich in ihr zu bewegen. Obwohl sie das so gemächlich und bedächtig tat, wie sie in sie vorgedrungen war, fühlte sich auch ihr Rückzug höchst sonderbar an. Es war reizvoll und irgendwie abartig zugleich, diese Erleichterung zu spüren, als der Schaft am engen Ring ihres Schließmuskels entlangglitt und zusammen mit der Beglückung ihrer Weiblichkeit ergab sich ein ebenso beschämendes wie lustvolles Erlebnis. Flach auf ihr liegend bedachte Nicole sie nun mit gleichmäßigen, weit ausholenden Stößen in beide ihrer Eingänge, sodaß sich die Penisse parallel und gleich tief in sie drückten, wobei es der in ihrem Anus jedoch nach wie vor deutlich schwieriger hatte. Er schien sich weniger in ihr zu bewegen als vielmehr das Stück ihres Hinterns, das sich scheinbar untrennbar mit ihm verbunden hatte, mit sich zu ziehen, sodaß es stetig in ihr gestaucht und wieder gestreckt wurde.

Nadine wußte nicht, ob ihr Rektum für die ungewohnte Belastung allmählich empfänglicher wurde und sich entspannte, oder ob sie selbst sich einfach daran gewöhnte, jedenfalls merkte sie nach einer Weile, daß es dem Steifen ihrer Schwester leichter fiel, in sie zu fahren. Trotzdem war das Geschehen als ganzes weiterhin so absurd-zauberhaft, daß sie jedesmal erschauderte. Da ihre Gedanken jetzt nicht mehr ständig um ihr Hinterteil kreisten, fiel ihr auf, wie makellos sich nicht nur ihre Geschlechter ineinanderfügten, sondern jegliche Täler und Hügel ihrer Körper. Immer wenn Nicole in sie sank, preßte sich der winzige Abstand zwischen ihren Schwänzen genau auf den zwischen ihren Löchern, drückten sich ihre noch unentwickelten Brüste gegen Nadines und schmiegten sich ihre sämtlichen Konturen nahtlos aneinander.

Selbstverständlich ging das nicht ohne Reibung vonstatten, so sanft Nicole es ihr auch machte, sodaß Nadines Penisse, gefangen zwischen ihrer beider flachen Bäuche, in gleichem Maße Leidenschaft erfuhren wie ihre Spalte. Darauf hätte sie eigentlich sogar verzichten können, immerhin war ihr schon die bloße Tatsache, daß sie als Mädchen überhaupt welche hatte, schon unangenehm genug. Am liebsten wäre es ihr gewesen, wenn sie einfach verschwinden würden, auch wenn es sich jetzt mit ihnen überraschend gut anfühlte. Hinabgedrückt von Nicoles Gewicht, das auf ihnen lastete, lagen sie nebeneinander eng auf ihrer Haut. Normalerweise mochte Nadine es nicht, wenn sie so zur Seite gebogen wurden, weil es in ihnen immer ein komisches Prickeln auslöste, doch in diesem Moment gefiel es ihr ausnehmend gut. Unablässig strich ihre Schwester samtweich über sie hinweg, von ihren erhitzten Leibern ebenso umhüllt, wie es Nicoles Schwänze in ihr waren.

Dennoch lag ihr nicht viel daran, trotz all der Lust, die ihr das schenkte. Die grenzenlose Freude, die ihre restliche, rein weibliche Anatomie erhielt, war bereits mehr als genug, sie am Rande der Ekstase dahintreiben zu lassen, auch ohne daß ihre eingeklemmten Ständer sie beide mit Unmengen an Vorsamen besudelte. Nicht nur die beiden von den Schwänzen ausgefüllten Einbuchtungen ihres Schoßes sandten Empfindungen ähnlich einer Feuersbrunst durch sie hindurch – obwohl sie im Falle ihres Afters nicht so unmittelbar einzuordnen waren – auch daß Nicoles Brust sich unaufhörlich über ihre schob, hatte einen unersätzlichen Anteil daran. Zart drückten sich die kaum merklichen Rundungen an die ihren, während ihre Nippel so kitzelnd aneinander entlangfuhren, daß sie sich nur schwer zurückhalten konnte.

Überwältigt von diesen berauschenden Gefühlen sah Nadine zu ihrer Schwester hinauf, mit Augen, in denen ihre Liebe deutlich zu lesen stand. Nicole fing den Blick auf und nachdem sie ihn eine Zeitlang wie gebannt erwidert hatte, konnte sie nicht anders als sie zu küssen. Langsam senkte sie den Kopf herab und vereinigte ihre Lippen mit denen Nadines. Lange verharrten sie so, ihre Münder innig aufeinandergepreßt, während Nicole fortfuhr, ihre heimliche Freundin mit sachten Stößen zu bearbeiten, dann öffnete sie plötzlich ihre Lippen. Nicole wußte selbst nicht, warum sie das tat. Natürlich hatte sie schon von Zungenküssen gehört, trotzdem war es keine bewußte Entscheidung gewesen. Es passierte einfach.

Erst jetzt, als ihre Zungen sich zaghaft berührten, fiel ihr auf, daß dies ihr erster Kuß war. Nicht nur ihr erster richtiger überhaupt, was alleine sie nicht als besonders bedeutungsvoll erachtete, sondern der erste mit Nadine, ihrer einzig wahren Liebe. Irgendwie hatten sie es geschafft, zuerst ihre Geschlechter miteinander spielen zu lassen, bevor ihre Münder dies taten. Aus irgendeinem unersichtlichen Grund ließ diese Erkenntnis, daß es Nadines feuchte, warme Zunge war, die mit ihrer rang, ihr Herz vor lauter Lust noch schneller schlagen als es die engen Tunnel taten, die sich um ihre Schwänze schlossen. Es gelang ihr, diesen erhabenen Kuß noch kurz aufrechtzuerhalten, doch schon bald spürte sie, daß es ihr jeden Augenblick kommen würde.

Hastig löste sie ihre Lippen von Nadines, so leid es ihr auch tat, dann versuchte sie, ihre bereits zuckenden Schwänze aus ihr herauszuziehen, doch war die Haftung ihres Darms so groß, daß es nur sehr langsam vonstatten ging. Sobald sie Schlitz und Anus verlassen hatten, war es auch schon so weit. Noch bevor sie sich weiter von ihr entfernen konnte, schoß der Samen aus ihren Schwänzen wie aus Schläuchen hervor. Da sie sich dabei nur einen Fingerbreit vor Nadines Unterkörper befanden, platschte das meiste auf deren Scheide und After, allerdings federten sie so heftig, daß es ebenso sehr die auf ihren Bauch anliegenden Penisse und den Rest ihres Körpers befleckten.

Unterdrückt keuchte Nadine auf, als die dickflüssige Dusche auf sie niederging, Erst war sie enttäuscht gewesen, als Nicole sich ruckartig aus ihr zurückgezogen hatte, weil sie befürchtete, so den Orgasmus, der ihr kurz bevorstand, nun nicht mehr erreichen zu können, doch erwies sich diese Sorge als unbegründet. Während sie spürte, wie das heiße Sperma sich auf ihr sammelte, Pfützen bildete und dann wie milchiger, von Schlieren durchzogener Honig an ihr herabfloß, bemerkte sie, daß auch sie so weit war. Plötzlich, ohne daß etwas anderes als der umherfliegende Samen Kontakt zu ihren Geschlechtern oder auch nur sie selbst hatte, fühlte sie, wie ein wuchtiger Höhepunkt sie vor Lust erbeben ließ.

Den Kopf in den Nacken geworfen hatte Nicole sich inzwischen aufgerichtet und war zu sehr mit ihrer eigenen Ekstase beschäftigt, um sie ebenfalls zu masturbieren, trotzdem spritzte nun auch Nadine ab. Sie blieb ruhig liegen, als zusätzlich zu dem schleimigen Ejakulat ihrer Schwester auch noch ihr eigenes auf ihr landete, einzig ihre Schwänze hüpften dabei wild auf und ab, sodaß es sich sogar noch weiter verteilte als Nicoles. Die erste Fontäne traf ihr Gesicht, wo sie auf Wangen, Nase und Lippen kleben blieb, die nachfolgenden ergossen sich auf die sich sanft erhebenden Hügelchen ihrer Brüste, die bereits von dem nun vor ihr knienden Mädchen ausgiebig durchnäßt worden waren. Dort vermischten sich die beiden zähen Flüssigkeiten, umspielten sanft ihre Nippel und rannen schließlich an allen Seiten der nur wenig ausgebildeten Rundungen herab.

Als die Wellen der Lust, die Nicole durchströmten, allmählich verebbten, schlug sie endlich wieder die Augen auf und senkte den Kopf. Erst jetzt fiel ihr auf, daß Nadine in der Zwischenzeit ebenfalls gekommen war und sich noch immer unter den Ausläufern ihrer versiegenden Begierde wand. Nicole kannte dieses schwebende Gefühl zwischen Erfüllung und der unterschwelligen Sehnsucht nach weiteren Zuwendungen nur allzu gut, sodaß sie ihr unbedingt behilflich sein wollte, endgültige Befriedigung zu erlangen. Vorsichtig schloß sie ihre Hand um Nadines Penisse, von denen ein weißer Strang Samens herabhing, und begann, sie sanft zu wichsen. Während Nadine langgezogen stöhnte, sickerte eine letzte kleine Flut Spermas aus ihren nach und nach schrumpfenden Ständern hervor, die sich allerdings nur noch geringfügig in die Luft erhob, bevor sie ihren Bauch benetzte.

Dankbar blickte sie zu Nicole auf. Das war genau das, was sie in diesem Augenblick gebraucht hatte, ohne es zu wissen. Den Höhepunkt ohne eine direkte Berührung erreicht zu haben, hatte ihn scheinbar noch intensiver als sonst gemacht, doch völlig ohne abschließendes Streicheln hatte es sich äußerst merkwürdig angefühlt. Andererseits war es natürlich auch merkwürdig, hier in einer Lache zu liegen, die aus ihrem eigenen Sperma und dem ihrer Schwester bestand. Als sie jetzt darüber nachdachte, bemerkte sie, daß sich dessen feuchte Wärme anders als sie erwartet hatte jedoch nicht nur auf die unverfänglicheren Teile ihres Körpers beschränkte.

»Wenn dein Unterricht damit beendet ist«, schnauft sie, als sie wieder genug Luft dazu bekam, »ist dir aber auch ein Fehler unterlaufen. Du hast zwar nicht in meiner Scheide abgespritzt, aber darauf. Was ist, wenn das Zeug jetzt da reinfließt?«

»Ich war ja noch gar nicht fertig«, erwiderte Nicole ebenso außer Atem. »Das war natürlich Absicht, um dir zu zeigen, was man macht, wenn einem eben doch mal ein kleines Mißgeschick passiert, so wie dir.«

»Da bin ich aber mal gespannt.«

Demonstrativ beugte Nicole sich vor, bis sich ihr Gesicht kurz vor Nadines beflecktem Schlitz befand, dann streckte sie die Zunge aus und ließ sie sanft über ihn hinweggleiten. Immer wieder leckte sie so die Scham ihrer Geliebten, wobei sie sorgfältig darauf achtete, die schmierige Masse nicht versehentlich zwischen die Schamlippen zu drängen, sondern alles in sich aufzunehmen. Hin und wieder schluckte sie, um den bereits gesammelten Samen loszuwerden, wandte sich aber schnell wieder ihrer eigentlichen Aufgabe zu. Schwer legte ich der vertraute Geschmack ihres eigenen Spermas auf ihre Zunge, zusammen mit einem, den sie bisher noch nicht kannte, den sie von nun an aber so oft wie nur irgendlich möglich kosten wollte: Es war der von Nadines entzückender, heißer Spalte.

Irgendwann jedoch hatte Nicole das Geschlecht gründlich von allen Resten befreit und hatte keine Ausrede mehr, ihr Tun fortzusetzen. Nur sehr ungern hob sie den Kopf zwischen den Schenkeln empor und betrachtete ihr Werk. Nadines Scheide war tatsächlich makellos sauber, ihr Hintern hingegen triefte noch immer vor Samenflüssigkeit. Zwar stellte sie hier Nicoles Kenntnisstand nach kein besonders großes Risiko dar, aber mit freudigem Eifer entschied sie, daß sie doch lieber absolut sichergehen sollten.

Als sie ihr Gesicht Nadines Gesäß entgegensinken ließ, bemerkte sie, daß sich deren Anus wieder zusammengezogen hatte. Die Beine gespreizt klafften ihre Hinterbacken leicht auseinander, sodaß die Öffnung in deren Mitte offenbart wurde. Sie sah winzig aus. Kein Wunder, daß sie sich in ihr kaum hatte bewegen können.

Im Moment allerdings hatte sie besseres zu tun als darüber nachzudenken, wie sie ihren Schwanz überhaupt in dieses enge Loch hatte zwängen können. Verlangend fuhr sie wieder ihre Zunge aus und ließ sie über den spermabeschmierten Hintern streichen. Eigentlich hatte sie sich nie viele Gedanken über diese Körperöffnung Nadines gemacht, in ihren Phantasien hatten ihr Mund und der verlockende Schlitz viel wichtigere Rollen eingenommen – auch wenn ihre Schwänze die mit Abstand wichtigste gespielt hatten – doch jetzt machte es ihr auf eine sonderbare Weise Spaß, sich eingehend mit ihr zu befassen. Zunächst leckte sie den Samen nur von den ausgestreckten Hinterbacken, doch bald schon wurde sie mutiger und ließ ihre Zunge bis in die Kerbe ziwschen ihnen vordringen. Nachdem sie dort mit langen Strichen die gesamte Strecke einige Male durchzogen hatte, drückte sie sie sogar gegen den Anus. Es gelang ihr, die Spitze ein wenig hineinzubohren, doch war der Muskel nicht stark genug, um dort viel mehr zu tun als ein wenig umherzuwackeln.

Schließlich gab Nicole auf, obwohl sie es als unbeschreiblich schöne Erfahrung empfand, diese unbekannte intime Stelle ihrer Schwester zu erforschen. Ohnehin hatte Nadine auf sie mit unwillkürlichen Beckenstößen den Eindruck gemacht, daß diese Prozedur sie eher kitzelte als erregte. Sie hatte sich bereits erhoben und war auf halbem Wege, sich neben ihre Gespielin zu legen, als ihr Blick auf das Tal zwischen deren Brüste fiel, wo sich ein regelrechter See ihrer beider Ejakulats geformt hatte. Sie konnte einfach nicht widerstehen und tauchte ihre Lippen hinein. Nun, sie schlürfte ihr nicht gerade das Sperma vom Leib, vielmehr leckte sie nur darüber und schob es spielerisch umher, dennoch gelangte vieles davon in ihren Mund.

Als sie sich endlich wieder so weit beherrschen konnte, sich davon loszureißen, und sich an Nadine gekuschelt ins Bett sinken zu lassen, waren ihre Lippen und Kinn von einem dicken Film der klebrigen Substanz überzogen. Während sie sich schweigend eine Weile gegenüberlagen, konnte Nadine es im Licht schimmern sehen.

»Siehst du?«, fragte Nicole, ihr tief in die Augen blickend. »So wird das gemacht. Kein Tropfen ist da unten übriggeblieben.«

»Sicher?«

Nicole nickte bestimmt. »Ziemlich.« Sorgfältiger als sie hätte man gar nicht zu Werke gehen können.

»Gut«, antwortete Nadine und hielt nur schwer der Versuchung stand, ihr Bedauern darüber zum Ausdruck zu bringen. Nur zu gern hätte sie sich weiter von Nicole überall lecken lassen, wo sie wollte, war das doch eine Möglichkeit, die sich seit Beginn ihrer Pubertät beinahe obsessiv vorstellte. Doch dafür war an anderen Abenden noch genug Zeit, immerhin waren sie nun feste Freundinnen und Nicole machte einen ziemlich müden Eindruck, wie sie da ihr zugewandt im Bett lag, die Wange an das Kissen geschmiegt, doch sie mit funkelnden dunkelblauen Augen betrachtend. Nadine liebte sie viel zu sehr, als daß sie jemals versuchen würde, sie zu irgendetwas zu überreden, aber ganz besonders heute, als sie sich endlich einander anvertraut hatten, wollte sie sie keinesfalls in irgendeiner Weise bedrängen.

Trotzdem konnte sie sie auch nicht einfach so einschlafen lassen, ohne sie noch auf etwas unglaublich wichtiges hinzuweisen: »Ich liebe dich«, sagte sie leise, ihr Blick ebenso verträumt wie der des anderen Mädchens. Jetzt, da dieses die ganze Tragweite ihrer Worte begriff, konnte sie sie gar nicht oft genug wiederholen.

Plötzlich blinzelte Nicole heftig, als hätte sich etwas in ihren Wimpern verfangen. »Ich liebe dich auch«, flüsterte sie zurück, dann lehnte sie sich vor und küßte Nadine auf den Mund.

Das geschah so unvermittelt, daß Nadine zunächst völlig perplex war. Erst nach einiger Zeit überwand sie ihre Überraschung und erwiderte den Kuß so innig wie ihre Schwester ihn begonnen hatte. Auf diese Weise bestätigt schien Nicole sich ein Herz zu fassen, denn auf einmal stach die Zunge aus ihrem Mund hervor und drängte sich zwischen Nadines Lippen. Überwältigt ließ sie es geschehen. Nachdem ihr erster Kuß vorhin, während ihres Liebesspiels, noch eher unbedarft gewesen war, freute sie sich, daß dieser nun so rückhaltlos ausfiel, wie sie es von einem Paar erwartete.

Während ihre Zungen sich sanft umschmeichelten, fiel Nadine ein seltsamer Geschmack auf, der von Nicoles Mund in ihren zu strömen schien. Es dauerte einen Augenblick, doch dann wurde ihr klar, um was es sich dabei handelte: Es war das Sperma, das Nicole so bereitwillig aufgeleckt hatte. Zwar hatte sie das Zeug offensichtlich geschluckt, doch klebten seine schmierigen Reste noch immer an ihren Lippen, wie Nadine selbst hatte sehen können. Erstaunlicherweise ekelte diese Erkenntnis sie aber nicht an. Obwohl schon der Gedanke an Samenflüssigkeit sie immer abgestossen hatte, nahm sie sie nun ergeben in sich auf. Da Nicole nicht nur deren Sperma von ihren Löchern geleckt hatte, sondern auch Nadines eigenes, konnte sie nicht einmal mit Sicherheit sagen, wessen Geschmack sie nun eigentlich erfüllte.

Aber vielleicht war das auch gar nicht weiter von Bedeutung.
 
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Hoellenspass

Ordenspriester

~6~
Verdrehte Schwesternschaft

Auf den Absätzen wippend stand Frau Haberrecht in der Turnhalle und wartete darauf, daß die ersten Mädchen aus der Umkleide kommen würden. Wie üblich trug sie ihren blauen Trainingsanzug, hatte eine Trillerpfeife um den Hals hängen und einen Fußball unter dem Arm. Für die 7a war es der erste Sportunterricht des neuen Schuljahrs und zum Wiedereinstieg hielt sie ein Fußballspiel als angemessen.

Eigentlich hatte es noch gar keinen Sinn, hier herumzustehen. So wie sie ihre Schülerinnen kannte, würde es noch ein paar Minuten dauern, bis sie bereit waren, aber sie hatte auch in der vorigen Stunde Sport unterrichtet und deshalb keine Veranlassung gesehen, unnötig Zeit zu verschwenden. Die Pause hatte sie hier drinnen in dem kleinen Raum verbracht, in dem sich sozusagen ihr Büro befand, wo sie in Ruhe ihr Sandwich gegessen hatte. Nach dem Klingeln hatte sie einfach den draußen wartenden Mädchen die Tür geöffnet und war gleich weiter in die Halle gegangen.

Trotzdem dauerte es gar nicht lange, bis eine Gruppe herausspaziert kam. Keine von ihnen trug Sportkleidung.

Zuerst steuerte ein orientalisch wirkendes Mädchen auf sie zu und hielt ihr einen Zettel hin. »Entschuldigung, ich darf kein’ Sport mitmachen. Ich hab Herzrhythmussörungen. Wenn ich mich zu sehr anstrenge, kommt mein Herz nicht mehr mit und explodiert einfach.« Bei diesen Worten leuchteten ihre Augen auf, während ihr Blick verträumt in die Ferne abschweifte.

Frau Haberrecht nahm den Zettel entgegen. Ein vom Arzt unterschriebenes Attest. Sah echt aus. »Okay, dann, äh... setzt dich doch auf die Bank da drüben, ja?«

»Hm? Oh, ja klar.«

Als nächstes drückte ihr ein Mädchen ein Attest in die Hand, das so blaß und zierlich aussah, daß Frau Haberrecht sie selbst ohne Entschuldigung auf der Bank hätte sitzen lassen. »Ich hab chronische Schmerzen im Knöchel«, sagte sie und war schon auf dem Weg, noch bevor Frau Haberrecht ihr Einverständnis gegeben hatte.

Ihren Platz nahm eine Schülerin ein, die einen brünetten Pferdeschwanz und eine unauffällige, silbern umrandete Brille trug. »Entschuldigung«, sagte sie höflich und überreicht ihr ebenfalls einen Zettel, »ich hab auch Probleme mit dem Herzen.« Ein leises Lächeln umspielte ihre Mundwinkel, als hätte sie soeben einen Witz gemacht, den nur sie verstand. Mit ihrem Attest schien trotzdem alles in Ordnung zu sein.

Auch das vierte Mädchen trug eine dünne Brille, hatte allerdings blondes Haar, das im Licht der hochgelegenen Fenster golden schimmerte, als sie ihr Attest abgab. »Bei mir ist es eine seltene Erbkrankheit. Bei Sport schwellen meine Lymphknoten an und ich kann nicht mehr atmen.«

»Aha«, machte Frau Haberrecht, »dann, äh, Bank...« Obwohl sie sich grammatikalisch nicht wirklich mit gebotener Sorgfalt ausgerdückt hatte, schien das Mädchen zu verstehen und ging zu der langen Bank an der Seite der Halle hinüber. Als letztes trat ein Zwillingspaar vor sie.

»Hüftprobleme«, meinte eine von ihnen, als sie ihr ebenfalls ein Attest gab, und sah sie erwartungsvoll an, doch Frau Haberrecht fehlten die Worte. Sie konnte nur einen beinahe verzweifelten Laut von sich geben und hilflos zur Bank hinüberwinken.

Während die beiden unterwegs zu den anderen Drückebergern waren, faßte Frau Haberrecht sich allmählich wieder. Jetzt wußte sie wenigstens, warum alle neuen Schülerinnen eines Jahrgangs derselben Klasse zugeteilt worden waren. Anscheinend war die 7a von nun an Mädchen vorbehalten, die spezielle Bedürfnisse hatten. Inzwischen waren auch die anderen Schülerinnen eingetrudelt. Als sie sich das kleine Häuflein besah, fragte sie sich, wie sie mit einer halben Klasse Mannschaftssportarten unterrichten sollte. Für heute hatte sie allerdings keine Alternative in der Rückhand. Nun, das würde schon gehen. Mußten sie eben das kleine Spielfeld benutzen.

Sie stieß einen kurzen schrillen Pfiff mit der Pfeife aus. »Okay, es geht los! Heute werden wir ein kleines Fußballspiel machen. Du und du«, sie zeigte auf Lisa und Jennifer, ein hochgewachsenes sportliches Mädchen, »ihr seid die Mannschaftskapitäne. Ihr sucht euch nacheinander die Mitglieder für euer Team aus.«

Lustlos beobachtete Emma das wenig aufregende Spektakel, wie Jennifer und Lisa die Namen ihrer anderen Klassenkameradinnen aufriefen, um sie in ihre Mannschaft zu beordern. Ihre Tasche hatte sie leider im Umkleideraum liegenlassen müssen, aber wahrscheinlich hätte Frau Haberrecht ohnehin etwas dagegen gehabt, wenn sie im Unterricht gelesen hätte. Da hatte Emilia es sehr viel einfacher. Die hatte sich einfach ganz links in die Ecke gesetzt und sich einen ihrer Kopfhörer ins Ohr gesteckt, als die Lehrerin nicht hingesehen hatte. Zwischen ihnen saß Fantasma, die bereits wieder scheinbar grundlos fasziniert ins Leere starrte, dann kamen Isabelle, die Zwillinge und ganz rechts hatte Lilly platzgenommen.

Letztere war einfach wie selbstverständlich an Frau Haberrecht vorbei zur Bank marschiert, als die Nicole und Nadine durchgewunken hatte. Emma vermutete, daß sie ihre Tage hatte – oder das zumindest vorgab. Sie kannte sonst keine Gruftis, hatte aber gehört, daß sie den Sportunterricht im allgemeinen mieden. Wahrscheinlich verlief sonst das ganze Make-up oder so. Trotzdem war sie die einzige auf der Bank, die das Geschehen in der Halle mit echtem Interesse verfolgte. Das war allerdings auch nicht weiter verwunderlich, war doch ihre angeblich feste Freundin eine der Mannschaftskapitäne.

Frau Haberrecht hatte das Spiel inzwischen angepfiffen und es war ein wildes Gerangel um den Ball entstanden, das hauptsächlich zwischen Lisa und Jennifer ausgetragen wurde, doch Emma sah kaum zu. Es hatte ihre angeborene Skepsis geweckt, daß die Zwillinge ebenfalls dauerhaft vom Sportunterricht befreit waren. Zwar hatten sie angeblich Hüftprobleme, doch hatte sie selbst ja auch angeblich einen Herzfehler. Und welches Kind in ihrem Alter hatte denn schon Hüftproblme, außer sie bezogen sich auf anomal vorhandene Geschlechtsteile?

Ach was, bestimmt ging mal wieder die Phantasie mit ihr durch. Diese Schule wurde jetzt schon von so vielen Halbdämoninnen besucht, daß es jedem Statistiker einen Lachkrampf bereitet hätte. Es war einfach zu unglaublich, daß die beiden auch noch welche sein sollten. Würde sie so etwas in eine ihrer Geschichten einbauen, würde ihr das mit Sicherheit niemand abkaufen, nicht einmal sie selbst.

Über ihren eigenen vorschnellen Verdacht lächelnd wandte sie ihre Aufmerksamkeit nun doch dem Spielfeld zu. Lisa hatte den Ball für sich erobert und rannte auf das gegnerische Tor zu. Sandra, die Schülerin, die es bewachte, war als letzte in Jennifers Mannschaft gewählt und ins Tor gestellt worden, weil sie dort voraussichtlich am wenigsten Schaden anrichten konnte. Dementsprechend gelangweilt kümmerte sie sich um ihre Aufgabe. Die Abwehr ihres Teams war eigentlich so stark, daß sie laut Plan nicht viel zu tun haben sollte, doch als Lisa die anderen Schülerinnen mühelos hinter sich stehen ließ, mußte Sandra einsehen, daß der ursprüngliche Plan nicht viel mit der Realität gemein hatte. Ihr blieb jetzt auch keine Zeit, Jennifer nach einem neuen zu fragen. Noch bevor sie die Hände heben konnte, hatte Lisa bereits geschossen und der Ball raste unaufhaltsam auf sie zu.

Heftig traf er sie genau zwischen den Beinen, prallte von dort ab und flog in die obere linke Ecke des Tors. Während Lisa jubilierend die Arme in die Luft riß, rieb Sandra sich die brennenden Innenseiten ihrer Schenkel, wo der Ball sie getroffen hatte, blieb ansonsten aber erstaunlich unbeeindruckt. Ganz anders erging es den vom Spielfeldrand aus zusehenden Mädchen. Die gesamte Drückebergerbank, wie Frau Haberrecht sie insgeheim nannte, verzog mitfühlend das Gesicht und hielt sich automatisch schützend die Hand vor den Schritt. Nun, das stimmte nicht ganz, wie Emma auffiel, Lilly schien nur Augen für Lisa zu haben und applaudierte ihr lautstark, als habe sie gerade das entscheidende Tor der Weltmeisterschaft geschossen, doch sogar die Zwillinge hatten nicht anders gekonnt und sich schmerzerfüllt zusammengezogen, als hätte der Ball Bekanntschaft mit ihrem eigenen Unterkörper gemacht.

Auf einmal wandte Emma den Kopf aufgeregt hin und her, als sie bemerkte, wie aussagekräftig dieser Augenblick war. Alle Mädchen, von denen sie wußte, daß sie Halbdämoninnen waren, nahmen Anteil an einem Schmerz, den Sandra offenbar nicht wirklich verspürte, während alle anderen außer den Zwillingen so taten, als wäre nichts weiter passiert. Sogar die Lehrerin pfiff einfach das Tor und ließ Sandra einen Anstoß setzen.

Damit war die Sache für Emma klar. Ihr Verdacht war gar nicht so vorschnell gewesen; Nadine und Nicole gehörten zu ihnen, so absurd das auch klang.

Obwohl sie äußerlich ruhig blieb, fiel es ihr schwer, den Rest der für sie völlig uninteressanten Schulstunde durchzustehen, ohne aufzuspringen und ihren Freundinnen von ihrer unfaßbaren Entdeckung zu erzählen. Trotzdem schaffte sie es, ihre Vermutung für sich zu behalten, bis es endlich klingelte und sie gemeinsam mit den übrigen Mitgliedern des Freak-Clubs auf dem Weg zurück ins Hauptgebäude war.

»Ihr werdet nicht glauben, was ich gerade herausgefunden habe«, kündigte sie an, während sie den Kiesweg durch die sommerliche Wiese entlangschlenderten, »ich kann es ja selbst kaum glauben...«

»Oh nein«, stöhnte Emilia auf, die diese Einleitung bereits von der letzten Einführung eines neuen Clubmitglieds kannte, »sag nicht, du hast noch eine aufgestöbert...«

»Doch. Und zwar die Zwillinge.«

»Aha. Und wie kommst du diesmal darauf? Hat sich wieder eine von ihnen in den Schritt gegriffen?«

»Also, tatsächlich, äh... ja.«

»Ach so. Na dann ist ja alles klar! Am besten fangen wir sie nach der Schule gleich ab, damit Fantasma sie begrapschen kann, um ganz sicherzugehen.«

Bislang war Fantasma still neben den anderen hergegangen, während sie sich überlegt hatte, wie wohl die Schwänze der Zwillinge beschaffen waren. Jetzt allerdings, als sie ihren Namen hörte, erwachte sie aus ihren Träumen und sah auf. »Ich hab doch gesagt, begrapschen ist keine gute Idee«, merkte sie an, obwohl ihr nun, da sie noch einmal genauer darüber nachdachte, eine Abwandlung dieses Gedankens in den Sinn kam, die sich mit etwas Glück ganz gut umsetzen ließe. »Aber jetzt laß Emma doch erst mal ausreden. Beim letzten Mal hat sie schließlich auch Recht gehabt.«

Isabelle merkte, daß sie gemeint war, blieb aber weiterhin still. Auch sie dachte gerade intensiv über Nadine und Nicole nach. Die beiden hatten sie vom ersten Augenblick an fasziniert. Nicht nur daß sie unglaublich hübsch waren, zudem würden Zwillinge ihr einen ganz neuen Ansatz bei ihren Forschungen ermöglichen.

»Na schön«, sagte Emilia, als sie die sonnenbeschienene, von Schmetterlingen beflogene Wiese hinter sich gelassen hatten und über den mit Kies bestreuten Vorplatz gingen, wo sie der Bus erst vor vier Tagen abgesetzt hatte. »Ich glaube zwar, du hast einfach nur in letzter Zeit zu viele Krimis gelesen, aber was hast du denn diesmal für Hinweise?«

»Nun ja, zunächst einmal schärfen Krimis den Blick fürs Wesentliche und schulen das logische Denken, okay? Also solltest du vielleicht auch hin und wieder mal einen lesen«, antwortete Emma, die schon immer mit besonderer Vorliebe Krimis gelesen hatte, nicht nur in letzter Zeit, und überhaupt keinen Fehler darin erkennen konnte. »Aber um zum Hauptteil deiner Frage zu kommen, erinnerst du dich daran, wie Sandra gleich zu Beginn der Stunde den Ball in die... oder naja, wohl eher zwischen die Beine bekommen hat? Da hat sich jeder von uns in den Schritt gegriffen... inklusive der Zwillinge.«

Mittlerweile hatten sie die gläserne Eingangstür erreicht, und Emma hielt sie ihren Freundinnen auf. Nachdem die eingetreten waren, ging sie selbst hinein, wartete aber noch, bis sie den kurzen Gang mit dem Pförtner, den sie freundlich grüßten, verlassen hatten und in der großen Halle angekommen waren, ehe sie fortfuhr. In dem Trubel, der hier während der Pausen herrschte, ging ihr Gespräch fraglos unter. »Aber das war nur der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen gebracht hat. Was mich zuerst stutzig gemacht hat, ist, daß sie genau wie wir vom Sport befreit sind.«

»Verdammt!«, sagte Fantasma und schlug sich vor die Stirn. Das hatte ihr eigentlich auch auffallen müssen, war es aber nicht.

»Oh Mann«, sagte Emilia gelassen, »kommt es mir eigentlich nur so vor, oder ist jeder an dieser Schule eine Halbdämonin?«

»Dann glaubst du mir also?«, fragte Emma, während sie in den Flur abbogen, in dem sich ihr Klassenzimmer befand.

Emilia zuckte mit den Schultern. »Es könnte was dran sein.«

»Und was ist mit euch?«, wandte Emma sich an Fantasma und Isabelle.

»Ich glaube dir«, meinte Fantasma und sah sie bewundernd an.

»Wir sollten der Sache auf jeden Fall nachgehen«, schloß sich auch Isabelle an.

Emilia seufzte theatralisch. »Also wieder ein Clubtreffen nach der Schule?«

»Schätze ja, oder Frau Präsidentin?«, fragte Emma Fantasma, die nachdrücklich nickte. Dann hakte sie bei Emilia weiter nach: »Wieso? triffst du dich wieder mit Maria?«

»Ja, aber erst nach dem Essen. Ich hab also noch ein bißchen Zeit.«

»Gut«, sagte Fantasma und hielt vor ihrer Klassentür, ohne sie zu öffnen, »dann ist das ja geklärt. Nach der Schule werden wir uns Nadine und Nicole mal genauer ansehen.« Sie kicherte leise, dann jedoch wurde ihr Gesicht schlagartig ernst. »Aber vorher... Mathe.« Beim letzten Wort erschauderte sie wie angeekelt, ob nur gespielt oder tatsächlich blieb allerdings offen, denn ohne sich weiter zu beschweren trat sie ein.

~+~​

»Fantasma?«

Erschrocken sah Fantasma auf, als Frau Tichwigs Stimme sie aus ihren Überlegungen über die Zwillinge und deren Enttarnung riß. Einen Augenblick lang dachte sie schon, die Lehrerin hätte sie nur aufgerufen, um sie zu ermahnen, im Unterricht besser aufzupassen, doch der fragende Ton und das erwartungsvolle Gesicht verrieten ihr, daß sie offensichtlich eine Aufgabe lösen sollte. Aufmerksam betrachtete sie die unterste der an die Tafel geschriebenen Rechnungen. Leider hatte sie die ganze Stunde über kaum aufgepaßt, eigentlich hatte sie keine Ahnung, worum es gerade ging. Trotzdem überschlug sie das Ergebnis kurz im Kopf.

»Ähm... 42?«, versuchte sie ihr Glück.

Frau Tichwig machte ein erstauntes Gesicht. »Richtig!«

Erleichtert sackte Fantasma in sich zusammen. Unglaublich. Anscheinend hatte Douglas Adams Recht gehabt.

»Nicht schlecht«, fuhr Frau Tichwig fort, »nicht viele können so eine Gleichung im Kopf lösen. Du siehst immer so verträumt aus, da freut es mich, daß du trotzdem aufpaßt. Könntest du für den Rest der Klasse noch mal erklären, wie du darauf gekommen bist?«

Fantasma nickte verhalten, doch noch bevor sie etwas sagen konnte, ertönte die Schulglocke. Augenblicklich begannen die Schülerinnen um sie herum ihre Sachen einzupacken, wurden von Frau Tichwig aber schnell wieder zur Ordnung gerufen.

»Nicht das Klingeln beendet die Stunde, sondern ich«, sagte sie fest. Dann jedoch wurde ihre Stimme weicher, als sie die angespannten enttäuschten Gesichter der Mädchen sah. »Nun gut, als Hausaufgabe wird jede von euch den Rechenweg dieser letzten Gleichung selbst aufschreiben.« Einen Moment lang wartete sie noch ab, bevor sie die Klasse entließ. »Jetzt dürft ihr gehen. Viel Spaß.«

Nachdem der Unterricht nun also ganz offiziell für beendet erklärt worden war, räumte auch Fantasma Stifte und Hefte in ihren Rucksack. »Beeilt euch«, raunte sie dabei den anderen Clubmitgliedern neben sich zu, »am besten fangen wir sie jetzt sofort ab.«

»Ja, bevor sie noch entkommen«, sagte Emilia mit einem Sarkasmus, von dem sie sicher war, daß zumindest Fantasma ihn nicht mitbekam, beeilte sich aber trotzdem ebenso wie die anderen ihre restlichen Sachen zu verstauen. Doch so zügig sie das auch taten, die Zwillinge waren schneller. Als Fantasma gerade fertiggeworden war, hatten sie schon ihre Plätze ganz hinten im Klassenraum verlassen und traten durch die Tür.

»Schnell!«, rief Fantasma ihren Freundinnen zu, die nun ebenfalls bereit waren, und eilte den beiden hinterher. Auf halber Strecke den Flur hinunter hatte sie Nadine und Nicole schließlich eingeholt. »Ähm, äh... hi«, sprach Fantasma sie an, als sie ihnen dazu nahe genug gekommen war.

Zögernd blieben die Zwillinge stehen, drehten sich um und sahen sie fragend an. »Hi«, grüßte eine von ihnen zurück. Fantasma vermutete, daß es Nicole war, obwohl sie sich da keineswegs sicher war. Irgendwann einmal hatte sie gehört, daß alle eineiigen Zwillinge gewisse Eigenheiten hatten, die sie unverwechselbar machten, doch bisher hatte sie an ihnen noch keine feststellen können. Allerdings war es auch das erste Mal, daß sie ihnen so dicht gegenüberstand. Einen Moment lang stellte sie sich vor, wie die beiden statt einen Spiegel zu benutzen, sich einfach voreinanderstellten, um sich zu schminken, riß sich aber schnell wieder zusammen.

»Ähm, ja... wir wollten euch wegen einer kleinen Sache sprechen.« Sie machte eine kurze Paue, in der sie überlegte, wie sie den zwei am besten karmachen sollte, daß sie ihr Geheimnis enthüllt hatten, dann verwarf sie plötzlich alle Pläne und entschied sich für eine vielleicht feige aber dafür die mit Sicherheit einfachste Methode. »Emma erklärt euch das.«

»Häh?«, entfuhr es der wenig wortgewandt, ehe sie sich zurückhalten konnte. »Ähm, nun ja«, begann sie langsam, nachdem sie ihre Überraschung einigermaßen verwunden hatte, »wißt ihr, wir haben da so einen Club... von dem Fantasma übrigens die Präsidentin ist«, fügte sie mit einem stechenden Seitenblick auf das Mädchen neben sich hinzu. »Jedenfalls hätten wir es gern, wenn ihr mitmachen wollt.«

»Ja?«, fragte diejenige, die sie auch gegrüßt hatte. »Und was ist das für ein Club?«

Während Emma in sehr groben Zügen umriß, worum es in dem Club ging, kam Fantasma die Idee zu einem neuen Plan. Ursprünglich hatte sie vorgehabt, so zu tun als würde sie stolpern, um einer der beiden unauffällig zwischen die Beine greifen zu können, doch als sie beobachtete, wie Emma ihnen mit weit ausholenden Gesten und sorgsam gewählten Worten das nötigste erzählte, peinlich darauf bedacht nicht allzu viel zu verraten, schmiedete Fantasma den Plan geringfügig um. Verstohlen tapste sie mit dem Fuß herum, bis sie die Spitze ihres Turnschuhs heimlich in eine der Schlaufen von Emmas Schnürsenkeln bekommen hatte. Ihr Bein vorsichtig wieder zurückziehend zog sie so die Schleife auf.

»Ja, äh, das war’s im großen und ganzen«, beendete Emma schließlich ihren Vortrag.

Fantasma nutzte die Gelegenheit der eintretenden Stille, als die Zwillinge offenbar überlegten, was sie antworten sollten, indem sie Emma auf ihre eigene bisher unbemerkt gebliebene Tat aufmerksam machte. »Dein Schuh ist übrigens offen.«

»Oh. Danke.«

»Nichts zu danken«, sagte Fantasma mit einem Lächeln auf den Lippen, das Emma eigentlich hätte mißtrauisch machen sollen, doch das tat es offensichtlich nicht. Während sie sich vornüberbeugte, um sich eine neue Schleife zu binden, ging Fantasma um sie herum. Hinter Emma stehend grinste sie Emilia und Isabelle einen Augenblick lang süffisant an, wie um sie auf die Genialität ihres Vorhabens hinzuweisen, dann versetzte sie ihr einen leichten Schubs. Dadurch aus dem Gleichgewicht geraten fiel Emma nach vorne. Nach Halt suchend fuchtelte sie in der Luft herum und fand letztlich sogar einen. Fest umklammerte sie mit beiden Händen jeweils etwas im Schritt von Nadines und Nicoles Hose, das unter dem nun gespannten Stoff aussah wie ein dickes Metallrohr.

Bei diesem Anblick erging Fantasma sich erneut in einem Tagtraum. Diesmal sah sie innerlich Emma vor sich, wie sie sich an den unbekleideten Steifen der Zwillinge festhielt wie an der Haltestange eines Busses und sich an ihnen auf die Beine zog. In Wirklichkeit jedoch blieb sie knien, die Ständer der Zwillinge weiterhin umfassend und blickte zu ihnen auf.

»Danke für den Tip, Mia. Dein Vorschlag war doch gar nicht so schlecht«, sagte Fantasma, bevor sie zu Emma hinabsah. »Und du kannst jetzt übrigens ruhig loslassen. Ich glaube, die Sache ist ziemlich eindeutig.«

»Ähm, ja«, hüstelte Emma, erhob sich endlich doch und klopfte sich nicht vorhandenen Staub von den Knien. »Die Beweise stechen schon deutlich hervor, denke ich.« Lächelnd drehte sie sich zu den anderen um, als hätte sie gerade das beste Wortspiel aller Zeiten von sich gegeben, erntete dafür aber wenig mehr als abschätzige Blicke. Einzig Fantasma erwiederte ihr Lächeln auf eine so liebenswerte warmherzige Art, daß Emma ganz heiß zumute wurde.

Während dieser ganzen Zeit hatten die Zwillinge still dagestanden. Als Emmas Hände sich um ihre Schwänze geschlossen hatten, waren sie vor Schreck wie zu Eissäulen erstarrt. Jetzt da der kalte Schauer unerwarteten Entsetzens über sie hinweggegangen war, und sie in einer Mischung aus Verwirrung und beginnender Panik zurückließ, fingen sie an, sich nervös zu rühren. Erst sahen sie sich gegenseitig furchtsam an, dann zu den anscheinend herumalbernden Mädchen hinüber. Es war unbestreitbar, daß diese soeben ihr peinliches Geheimnis gelüftet hatten, was in aller Welt hatte dann nur ihr sonderbares Verhalten zu bedeuten? Es dauerte eine Weile, bis Nicole begriff, daß sie diese Frage lieber ihren Mitschülerinnen als sich selbst stellen sollte, falls sie eine Antwort darauf erhalten wollte.

»Was... was meint ihr?«

Die Arme vor der Brust verschränkt drehte Emma sich wieder zu ihnen um. »Vielleicht sollten wir das lieber irgendwo besprechen, wo weniger los ist«, meinte sie mit einem kurzen Blick um sich herum. Als die Glocke den Unterricht für heute beendet hatte, hatten die meisten Schülerinnen es sehr eilig gehabt, ihre Klassenzimmer zu verlassen, doch noch immer entließen sie einige Mädchen, die vielleicht noch mit ihren Lehrerinnen hatten reden müssen und in einiger Entfernung standen ein paar kleine Gruppen einfach im Gang herum um zu reden, so wie sie. »Warum gehen wir nicht zu euch?«

»Äh, zu uns?«, fragte Nicole angstvoll nach. Das war keine gute Idee. Vor der Schule waren sie und Nadine noch nicht dazu gekommen, ihre verräterische Bettwäsche und die befleckten Schlafanzüge in den Wäscheraum zu bringen. Auch wenn diese seltsamen Mädchen entdeckt hatten, daß sie Penisse besaß, daß sie es dazu auch noch mit ihrer eigenen Schwester trieb, hatten sie bisher noch nicht herausgefunden und dabei sollte es unter allen Umständen auch bleiben. »Das geht nicht. Bei uns ist nicht aufgeräumt.« Das war immer noch keine Lüge, beruhigte sie sich innerlich selbst. Man konnte es wohl guten Gewissens als unaufgeräumt bezeichnen, wenn die ungemachten Betten spermabesudelt waren.

»Ach, schon gut, das stört uns nicht«, winkte Emma ab. Für sie war die Sachlage offensichtlich. In ihrem Zimmer hatten die beiden irgendetwas, das sie endgültig enttarnen würde, aber sie würde ihnen keine Chance lassen, diese Beweise verschwinden zu lassen.

Leider besaß Fantasma nicht Emmas kriminalistisches Gespür. Beschwichtigend legte sie ihr eine Hand auf die Schulter. »Ach, komm schon, ist doch egal, wo wir uns unterhalten. Gehen wir eben zu Isabelle und mir.«

»Na gut«, willigte Emma widerstrebend ein. »Du und Isabelle geht vorraus, Mia und ich bilden die Nachhut.«

Fantasma zog die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts weiter zu ihrer Ausdrucksweise. Sie konnte es ihr nicht einmal verübeln, sie fühlte sich ja selbst wie in einem Krimi, so geheimnisvoll wie die Vorgänge an diesem Internat waren. Trotzdem übertrieb Emma vielleicht etwas. Obwohl der Flur inmitten des Schulgebäudes keine Fenster aufwies, sahen die Zwillinge jedenfalls so besorgt aus, als ob sie jeden Moment durch eine der Glasscheiben springen würden, nur um diesem Verhör zu entkommen.

»Keine Sorge«, sagte sie zu ihnen, »wir wollen bloß mit euch reden. Das mit dem Club war ernstgemeint und ich hab das Gefühl, als würdet ihr hervorragend zu uns passen. Also was sagt ihr? Kommt ihr mit?«

Obwohl diese Frage so klang, als könnte sie sich durchaus dagegen entscheiden und Fantasmas Lächeln dabei ebenso ehrlich wie einladend wirkte, kam es Nicole nicht so vor, als hätte sie wirklich eine Wahl. Ihr so lange verborgengehaltenes Körperteil war nun enthüllt – metaphorisch gesprochen wenigstens – selbst wenn sie sich weigern würden und einfach in ihr eigenes Zimmer gingen, gab es keine Garantie dafür, daß diese Mädchen Verschwiegenheit bewahren würden.

Vorsichtig nickte sie, als könnte allein diese Zustimmung bereits ihren Untergang besiegeln.

»Gut!«, freute Fantasma sich. »Dann los!« Mit diesen Worten führte sie die nun schon wieder größer gewordene Gruppe Halbdämoninnen durch den Flur, die Treppe hinauf und in ihr Zimmer. Als sie die Tür aufschloß und eintrat, schwirrte etwas dicht an ihrem Gesicht vorbei. Sie wedelte es davon, doch das Insekt ließ sich davon nicht beeindrucken. Ruhig surrte es in Richtung Schreibtisch davon.

»Oh Mann«, stöhnte Fantasma auf, »hier sind immer noch überall diese kleinen Fliegen! Ich hab dir doch gesagt, deine Experimente ziehen diese komischen Viecher an.«

Ohne die anklagenden Worte ihrer Mitbewohnerin weiter zu beachten folgte Isabelle dem winzigen Insekt zum Schreibtisch, wo sie ihre Tasche abstellte. Natürlich war es ihre Schuld, daß ihr Zimmer neuerdings von einigen Fruchtfliegen bevölkert wurde, das wollte sie gar nicht bestreiten. Wenn man tagelang ein Stück Käse bei Zimmertemperatur herumliegen ließ, um zu sehen, wie sich die Bakterien darauf entwickelten, war das eben unvermeidlich. Als anstrebende Biologin jedoch sah man diese Tierchen mit völlig anderen Augen. Nicht nur daß sie einige äußerst faszinierende Eigenschaften besaßen, wie zum Beispiel ihre Facettenaugen, ohne sie wäre wohl auch der größte Durchbruch in der Genetik nie geschafft worden.

»Entschuldigung«, sagte Isabelle, während sie sich schon in den Stuhl sinken ließ, »nur noch ein paar Tage, ja? Dann kommt der Käse weg.«

Fantsma stellte ihren Rucksack ebenfalls ab, gleich neben ihrem Bett, und Emilia warf ihren wenig liebevoll dazu. Einzig Emma behielt ihre Umhängetasche über der Schulter.

»Na gut«, seufzte Fantasma. »Zum Glück bewahrt sie wenigstens unsere Spermaproben in geschlossenen Behältern auf«, meinte sie noch über die Schulter hinweg zu Emma und Emilia.

Tatsächlich war Isabelle froh, daß alle ihre Freundinnen sich bereit erklärt hatten, ihr eine Probe ihres Samens zu überlassen. Nachdem sie angeboten hatte, sie eigenhändig zu entnehmen, wollte plötzlich jede eine abgeben. Das hatte sie dann mit dem Mund getan. Sie hatte ihnen einfach nacheinander einen geblasen und das Ejakulat dann über die Lippen in ein Reagenzglas laufen lassen. Erfreulicherweise hatte sie genug davon mit ins Internat gebracht. Da ihr im Moment noch keine Mittel zur Verfügung standen, die Proben auch auf genetischer Ebene auszuwerten, mußte sie nicht befürchten, sie so zu verfälschen. Leider waren sie genau deshalb auch weniger aufschlußreich gewesen, als sie sich erhofft hatte. Unter ihrem Mikroskop konnte sie lediglich feststellen, daß sich ihre Spermien nicht voneinander unterschieden. Wenn sie erst einmal ein vollausgestattetes Labor hatte, würde sie erneut Proben von ihnen sichern, dann selbstverständlich nicht oral, sondern mit Latexhandschuhen, um sie möglichst rein zu halten.

Wie Fantasma angedeutet hatte, hatte sie ihre bisherigen Proben auch noch nicht entsorgt, obwohl sie inzwischen mit Sicherheit unbrauchbar geworden waren. Zwar hatte sie sie luftdicht verschlossen, aber keine Möglichkeit gefunden, sie kühl zu lagern. sie konnte ja wohl kaum eine Angestellte des Internats fragen, ob sie sie im Kühlschrank aufbewahren könne und sie selbst hatte ja nicht einmal einen anständigen Stickstoffbehälter. Wie sollte sie unter solchen Umständen bloß jemals Fortschritte erzielen?

Nicole und Nadine hingegen beschäftigte diese Frage eher weniger. Sie waren noch immer bei der Erkenntnis hängengeblieben, daß es überhaupt Spermaproben dieser Mädchen gab.

»Sp... Sperma...?«, stammelte Nadine.

»Dann habt ihr also auch...?«, führte ihre Schwester diesen Gedanken fort.

»Oh ja«, grinste Fantasma. »Seht ihr, das ist der Aspekt unseres Clubs, den Emma bisher noch nicht erläutert hat. Obwohl wir uns eigentlich als Gemeinschaft für alle Freaks sehen, sind bis jetzt alle unsere Mitglieder, äh... mit Gliedern.« Wie zum Beweis ihrer Worte öffnete sie ihre Hose und zeigte ihnen, den Slip mit einer Hand heruntergezogen, was sie meinte. Schließlich hatten die Zwillinge keinen Grund, ihnen zu glauben, zumindest hatten sie, so weit sie das beurteilen konnte, nichts getan um sich zu verraten.

Während die Zwillinge noch ungläubig den kleinen Hautzipfel anstarrten, den Fantasmas Schwanz in seinem jetzigen schlaffen Zustand formte, entblößte sich die neben ihr stehende Emma auf dieselbe Weise. Sie wollte einfach nicht, daß Fantasma als einzige nackt vor den beiden Anwärterinnen posieren mußte. Emilia allerdings, die inzwischen herausgefunden hatte, daß ihr eigener Penis auch nicht viel sonderbarer war als die der anderer Halbdämoninnen, hatte eine Art sardonische Freude daran, die beiden neuen mit einem weiteren Exemplar zu konfrontieren. Ihr Kleid mit der linken Hand hochhaltend zog sie mit der rechten ebenso wie ihre Freundinnen ihr Höschen herunter. Als alle anderen Clubmitglieder sich so offen zeigten, fühlte Isabelle sich irgendwie verpflichtet, es ihnen gleichzutun. Im Drehstuhl vor dem Schreibtisch der Tür zugewandt sitzend knöpfte sie ebenfalls ihre Hose auf, obwohl es dort nun, da ihr Schwanz noch zum größten Teil innerhalb ihres Körpers verborgen war, nicht viel zu sehen gab.

Nicole betrachtete sie trotzdem der Reihe nach wie hypnotisiert. Obwohl sie alle völlig unterschiedlich aussahen, hatten sie doch alle eines gemeinsam: Es gab nur jeweils einen von ihnen. Als Nicole im Unterricht Darstellungen von Penissen gesehen hatte, hatte sie gedacht, daß aus Gründen der Einfachheit nur einer abgebildet worden war. Warum sollte man auch zwei zeichnen, wenn sie beide gleich waren? Nun jedoch wurde ihr klar, daß sie sich geirrt hatte. In Wirklichkeit besaßen Männer nur einen Schwanz, nicht zwei, und sie war noch viel abnormer, als sie bislang angenommen hatte.

Allerdings war sie damit nicht allein. So weit sie das diesen Bildern hatte entnehmen können, waren ihre Penisse, abgesehen von der Anzahl natürlich, völlig gewöhnlich. Der einzige von den sie nun umgebenden, der genauso zu sein schien, war der von Fantasma, wenn er auch ein ganzes Stück kleiner war als ihre eigenen, alle anderen aber waren geradezu Monstrositäten. Der von Emilia sah aus wie das hintere Ende einer Schlange, das zwischen ihren Beinen herabhing, Emmas wie ein unnatürlich dicker, durchgehender Kolben, unter dessen dunkelrot leuchtender Haut sich ein weites Adernetz spannte, und Isabelles Ding schließlich war lediglich eine dünne Speerspitze, die sich über ihrer Scheide erhob.

»Und ihr?«, fragte Fantasma mit diesem Moment der Offenbarung irgendwie unangemessen erscheinend fester Stimme. »Gehört ihr zu uns oder nicht?«

Beide Zwillinge hoben gleichzeitig den Kopf, denselben verwirrten Ausdruck im Gesicht, doch nur Nicole brachte auch ein leises fragendes »Hm?« hervor.

»Naja, ich meine, gebt ihr jetzt zu, daß ihr auch Schwänze habt, oder wollt ihr immer noch so tun, als wäre das nicht offensichtlich?«

»Ja, schon gut, ihr habt Recht. Wir haben Schwänze«, bestätigte Nicole und war stolz auf sich, daß sie diesen Satz grammatikalisch völlig korrekt hatte formulieren können, ohne zu lügen oder ihre Anomalie in Bezug der Menge ihrer Geschlechtsteile preiszugeben.

Fantasmas Grinsen wurde noch breiter, als es bisher sowieso schon gewesen war. »Schön. Wollt ihr dann nicht vielleicht auch unserem Club beitreten?«

Bei der Aussicht darauf, möglicherweise bald von diesen unglaublich gutausehenden Zwillingen befriedigt zu werden, schob sich Isabelles Schwanz ein Stück aus ihrem Unterleib hervor, was Nicole aus den Augenwinkeln irritiert zur Kenntnis nahm. Doch noch bevor sie ihren Eintritt in den Club ernstlich in Erwägung ziehen konnte, hob Emma um Aufmerksamkeit bittend die Hand.

»Moment, Moment, Moment«, sagte sie hastig, »bevor das hier wieder ausartet, hab ich noch ein paar Fragen an euch.« Nun nahm sie doch ihre Umhängetasche ab und legte sie in die Ecke zu den anderen, zuvor entnahm sie ihr aber noch ein einzelnes Stück Papier sowie einen Stift. Bei dem Zettel handelte es sich um eine Checkliste, die sie vorhin während des Matheunterrichts erstellt hatte. Sie enthielt bloß drei Punkte, doch war deren Beantwortung Emmas Meinung nach von elementarer Bedeutung, wollte sie jemals dem mysteriösen übermäßigen Vorkommen von Halbdämoninnen an dieser Schule auf den Grund gehen.

»Okay, habt ihr ein Stipendium?«, verlas sie ihre erste Frage.

»Das weißt du doch schon«, wandte Fantasma ein.

»Doch nicht ihr. Nadine und Nicole!«

»Ach so.«

»Ähm, also tatsächlich haben wir eins«, nickte Nicole verlegen.

»Aha«, sagte Emma betont, als wäre diese Antwort der entscheidende Hinweis in einer Mordermittlung und machte ein Kreuz bei ›Ja‹. »Dann führt uns das direkt zu Frage Nummer zwei: Seid ihr hochbegabt?«

»Ähm, äh... Keine Ahnung«, meinte Nicole ratlos.

»Hm, wie war den euer Notendurchschnitt auf dem letzten Zeugnis?«

»Weiß ich auch nicht so genau. Hab ich nie ausgerechnet.«

»So ungefähr zwei Komma irgendwas, würde ich sagen«, versuchte Nadine zu helfen.

»Ja, kommt hin.«

»Na gut«, entschied Emma sich dazu, diesen Punkt vorerst zu überspringen. »Und was ist mit euren Eltern?«

»Woher sollen wir denn wissen, ob die hochbegabt sind?«

»Nein«, seufzte Emma frustriert. Mußte sie denn wirklich alles erklären? »Ich meine, sind beide Dämonen oder nur einer, sind sie vielleicht sogar Halbdämoninnen?«

»Halbdämoninnen?«, fragte Nicole verwundert. »Ist das so eine Art Slangbegriff?«

Emma blieb beinahe der Mund offenstehen. »Heißt das ihr wißt es nicht?«

»Was das bedeuten soll? Nein.«

»Äh«, sagte Fantasma besorgt zu Emma, »könnte es vielleicht sein, daß sie gar keine du-weißt-schon-was sind?«

Angestrengt dachte Emma nach. Schwänze hatten die beiden auf jeden Fall, das hatte sie gespürt, als sie sich an ihnen festgehalten hatte und letztlich hatten sie es sogar selbst zugegeben. Allerdings kam ja auch der Nachwuchs normaler Menschen manchmal als Zwitter zur Welt. Möglicherweise waren sie also wirklich gar keine Halbdämoninnen.

»Okay«, sagte sie gedankenvoll, »haben eure Eltern denn Schwänze?« Doch nicht einmal das half viel weiter.

»Ehrlich gesagt hab ich meine Eltern nie nackt gesehen – zumindest nicht, seit ich alt genug bin diesen Unterschied bewußt wahrzunehmen«, gestand Nicole.

»Ich auch nicht«, bekräftigte Nadine die Aussage ihrer Schwester, »aber immerhin haben wir zwei Mütter. Wenn ich da nicht wieder etwas grundsätzlich mißverstanden habe, sollte wenigstens eine von ihnen einen haben.«

»Außer wir sind adoptiert«, gab Nicole zu bedenken.

»Naja, okay, aber ich glaub das eigentlich nicht. Du?«

Nicole schüttelte den Kopf. »Nein.« So fürsorglich und liebvoll ihre Mütter sie immer behandelt hatten, konnte sie sich das einfach nicht vorstellen.

»Und ihr habt sie auch nicht gefragt?«, beharrte Emma.

»So explizit, ob eine von ihnen vielleicht zufällig einen Schwanz hat, eigentlich nicht, nein«, sagte Nadine mit unüberhörbarem Sarkasmus in der Stimme.

Somit blieb auch diese Frage unbeantwortet. Allerdings ging Emma noch einmal einen Punkt zurück zu dem hinsichtlich der Hochbegabung und kreuzte dort ›Vielleicht‹ an. Eine von ihnen spielte Klavier, die andere sang und beide verstanden es, sich auszudrücken. Auszuschließen war es also nicht. Höchst merkwürdig blieb die ganze Sache aber nach wie vor. Isabelle hatte als einzige von ihnen zweifellos ein Stipendium verdient, trotzdem war sie die einzige, die keines bekommen hatte.

»Wenn das so ist«, sagte sie, während sie Zettel und Stift in ihre Hosentasche steckte, »kann ich euch mit ziemlicher Sicherheit sagen, daß ihr Halbdämoinnen seid. Herzlichen Glückwunsch.«

»Was soll das heißen?«, fragte Nicole.

»Nun, wir alle hier sind Halbdämoninnen. Eines unserer Elternteile ist eine Dämonin, ein Wesen, das ansonsten aussieht wie eine gewöhnliche Frau, aber aus einer anderen Welt stammt und einen Penis hat, der andere ist ein Mensch.«

»Eine Halbdämonin...«, murmelte Nadine leise vor sich hin. Isoliert hatte sie sich schon immer gefühlt, doch nun erfuhr sie, daß ihr dieses Schicksal von Anfang an vorherbestimmt gewesen war. »Und ich dachte immer, wir wären einfach nur... ihr wißt schon, Freaks eben.« Sie verstummte einen Augenblick lang, dann fragte sie plötzlich: »Haben wir denn dann irgendwelche besonderen Fähigkeiten?«

»Ich kann dir zeigen, wie man eine Münze verschwinden läßt«, bot Fantasma ihr an. »Hat mein Stiefvater mir gezeigt.«

»Nicht gerade das, was ich erwartet hatte.«

Emilia öffnete schon den Mund, um zu widersprechen, ließ es aber lieber bleiben. Wie es aussah, bildete sie auch hier wieder einmal die Ausnahme. Sie hatte schon vor einiger Zeit herausgefunden, daß sie durchaus einige übermenschliche Kräfte besaß. Dazu mußte man nur die Dunkelheit in sich selbst umarmen; etwas, das ihr nie besonders schwergefallen war.

Nicole hingegen war nicht nur überaus skeptisch was irgendwelche Mächte anbelangte, sondern auch was ihre generelle Herkunft betraf. »Also ich finde, wir sollten noch mal auf die Idee mit der Adoption zurückkommen.«

»Die Erfahrung hat übrigens gezeigt, daß anscheinend die Mehrheit der Schwänze von Halbdämoninnen auf irgendeine Weise ungewöhnlich sind, wie ihr vielleicht gemerkt habt«, sagte Isabelle, noch immer mit offener Hose auf dem Schreibtischstuhl sitzend. »Also sind eure denn irgendwie abnorm?«

»Naja, äh...«, stammelte Nicole, während sich immer mehr Röte auf ihren Wangen sammelte, konnte sich aber nicht dazu durchringen fortzufahren.

»Dann zeig doch einfach mal her«, schlug Fantasma vor.

»Was?!«

»Na, so können wir es doch am besten beurteilen, oder? Und wer kennt sich in solchen Dingen schon besser aus als wir?«

Wie in Trance versunken folgte Nicole Fantasmas vielsagendem Blick über die Menge der verschiedenartigsten Penisse der Clubmitglieder hinweg. Mit Ausnahme von Emilia, die ihr Kleid inzwischen fallengelassen hatte, offensichtlich jedoch ohne ihren Slip hochzuziehen, sodaß die Ausbuchtung ihres riesigen herabhängenden Schwanzes darunter deutlich sichtbar war, hatte keine von ihnen sich wieder bedeckt. Wahrscheinlich war es dieser Umstand, der ihr die Hemmungen nahm, sich nun ebenfalls zu entkleiden, doch der ausschlaggebende Punkt war es nicht. Das war vielmehr ein unbewußter innerer Drang, mehr über sich selbst zu erfahren. Sie mußte einfach herausfinden, was sie war, Mensch oder Dämon – ein Freak war sie, wie sie sehr wohl wußte, allemal – und wenn das beinhaltete, vor diesen Mädchen die Hose herunterzulassen, so würde sie das eben tun.

Noch immer entrückt hob sie die Hände, öffnete ihre Hose und ließ sie fallen. Sie glitt sofort vollständig an ihr herab, und weil sie keinen Sinn darin sah, mit der Hose um die Knöchel herumzustehen, stieg sie aus ihr heraus. Nachdem sie nun beinahe nackt war, hätte es ihr eigentlich leicht fallen sollen, auch noch den letzten Schritt zu wagen, doch kostete es sie mehr Überwindung, als sie je vermutet hätte aufbringen zu können, die Finger unter den Bund ihres Höschens zu haken und ihn so abzustreifen.

Der warmen Luft des Zimmers und den Blicken ihrer Mitschülerinnen ausgesetzt, hatten sich beide ihrer Schwänze wie vor Angst zusammengezogen, sodaß sie komplett unter der verschrumpelten Vorhaut verborgen aussahen, als hätte sie zu lange in der Badewanne gesessen, dennoch war ihre Beschaffenheit wohl ebenso deutlich erkennbar wie die ihrer Scheide. Trotz der aufreibenden Unruhe, die sie verspürte, schaffte sie es, bewegungslos stehenzubleiben, während die selbsternannten Expertinnen ihren Unterleib betrachteten.

»Tja, ich denke, das ist ziemlich eindeutig«, verkündete Fantasma ihr fachliches Urteil, das von den anderen übereinstimmend nickend angenommen wurde.

Nicole sackte in sich zusammen. Natürlich hatte sie dieses Ergebnis bereits erwartet, nachdem sie jetzt festgestellt hatte, daß die Anzahl ihrer Geschlechtsteile sogar noch abnormer war, als sie bisher angenommen hatte, trotzdem schmerzte es zu erfahren, daß sie nicht nur ein Freak war, sondern geradezu ein Monster.

»Also dann willkommen im Club«, sagte Fantasma schulterzuckend. Sie hatte bemerkt, wie sehr diese Nachricht die Zwillinge erschüttert hatte und dachte, mit dieser unmißverständlich andeutenden Bemerkung, daß sie damit nicht alleine waren, könnte sie sie vielleicht aufheitern. Weder Nadine noch Nicole machte den Eindruck, als hätte das besonders gut funktioniert, keine von ihnen brach in Tränen der Rührung aus, was man angesichts einer solch anteilnahmevollen Erklärung ja wohl hätte annehmen können, Fantasma selbst jedoch erinnerte das an etwas. »Ach ja, wobei mir einfällt... was Emma euch vorhin von unserem Club erzählt hat war übrigens kein Vorwand, um euch abzulenken, oder so. Naja, oder nicht nur. Jedenfalls war das schon alles ernstgemeint.«

»Echt? Auch der Name?«, warf Nadine ein.

»Ja, auch der Name. Was habt ihr bloß alle mit ihm? Der paßt doch wenigstens! Aber egal. Also wollt ihr jetzt beitreten, oder nicht?«

Unwillkürlich sahen die Zwillinge einander an, um diese Entscheidung wortlos gemeinsam abzusprechen und erblickten im Gesicht der jeweils anderen ihre eigenen Gedanken widergespiegelt. Nun da sie wußten, was sie waren, wollten sie unbedingt mehr über diese seltsame Art erfahren, der sie offenbar angehörten und so wie es aussah bot dieser Club ihnen die beste Möglichkeit dazu. Außerdem trug Fantasmas Anmerkung, wenn sie sie schon nicht aufmunterte, nun doch in gewisser Weise Früchte: Sie sprach das Streben nach Bestätigung und einer Gemeinschaft an, das letztlich jedem innewohnte. Nachdem sie sich ihr Leben lang mit dieser Bürde allein gefühlt hatten, seit ihnen bewußt war, daß sie sich in dieser Hinsicht von allen anderen Menschen unterschieden, war es eine unfaßbare Erleichterung zu erfahren, daß es noch mehr gab wie sie, und mehr noch, die sie sogar in diesen eigens gegründeten Bund miteinbeziehen wollten.

»Ja, ich denke schon«, drückte Nicole die Zustimmung aus, die sie gegenseitig in ihren Augen gelesen hatten.

»Schön«, sagte Fantasma, »das freut uns wirklich sehr. Es ist nur so, daß... wir da eine kleine Aufnahmeprüfung für unseren Club haben...«

»Ja?« Nicole wurde kurz von Fantasma Schwanz abgelenkt, der ein wenig zuckte und dann langsam begann sich aufzurichten, sah ihr aber schnell wieder ins Gesicht. »Reicht es denn nicht, daß ich die Hosen runtergelassen habe?«

»Also, tatsächlich ist das Teil der Aufgabe«, kicherte Fantasma.

»Wie soll ich das denn verstehen?« Was Nicole zuvor schon bei Isabelle aufgefallen war, setzte sich nun fort. In einem trägen aber stetigen Vorgang schob sich ihr schlanker, wie eine Pfeilspitze aussehender Penis weiter aus ihrer Körpermitte heraus.

Linkisch strich Fantasma sich eine Strähne ihres langen dunklen Haares zurück, die sich in ihren Wimpern verfangen hatte. »Naja, offen gesagt... wollen wir Sex mit euch haben.« Als die beiden Zwillinge sie wie erwartet fassungslos anstarrten, setzte sie eilig hinzu: »Aber sagt nicht vorschnell Nein! Eine Clubmitgleidschaft bietet viele Vorteile!«

Fragend sah Emilia sie an. »Ach ja? Welche denn?«

Mit unübersehbarem, wenn auch nicht ganz ernstgemeintem Ärger erwiderte Fantasma den Blick. »Zum Beispiel dürft ihr meine Anwesenheit genießen«, antwortete sie streng.

»Oh ja, wie könnten wir nur ohne leben?«

Während die zwei sich in einem kleinen Geplänkel über mögliche Vorteile einer Mitgliedschaft ergingen, in dessen Verlauf Fantasma sogar Clubausweise in Aussicht stellte, betrachtete Nicole diese merkwürdige Ansammlung von Mädchen mit besonderem Augenmerk auf deren enthüllte Geschlechter. Nicht nur Isabelle und Fantasma hatten bei der Darlegung ihrer Aufnahmeprüfung allmählich eine Latte bekommen, Emma ebenso. Ihr rot glänzender Schwanz schwoll immer weiter an, wobei die klar sichtbaren Adern noch mehr hervortraten als es sowieso schon der Fall war, und obwohl Emilias fallengelassenes Kleid eine genaue Überprüfung verhinderte, ließ ein anhaltendes verräterisches Aufwallen den Schluß zu, daß es ihr nicht anders erging. Auch wenn es vielleicht ein wenig verrückt war, schmeichelte diese Tatsache ihr, zeigte das doch ehrlicher als es sonst irgendwie möglich war, daß sie es sich wirklich wünschten und vor allem daß sie Nicole für begehrenswert hielten.

Insgeheim erregte es sie sogar selbst. Da sie den Gedanken an Sperma schon immer als sehr anziehend empfunden hatte, war sie nun angesichts so vieler potentieller Quellen dieser besonderen Flüssigkeit wie gebannt von der Vorstellung, sie in und auf sich zu spüren. Ihrem Verständnis nach war das nicht einmal ein Bruch der Treue zu ihrer Schwester, die sie sich geschworen hatte. Sie würde ja niemals jemanden statt Nadine wählen, sondern es wäre einfach nur ein weiteres sexuelles Abenteuer, das sie gemeinsam erleben würden.

Am wichtigsten jedoch war, daß sie wirklich dieser Gemeinschaft angehören wollte. Es war das erste Mal, daß sie sich einer Gruppe zugehörig fühlte. Bisher hatte sie so etwas nur innerhalb ihrer Familie gespürt und eigentlich hatte sie in ihrer unendlichen Liebe zu Nadine nie das Bedürfnis gehabt, das zu ändern, doch nun da sie erfahren hatte, wie ähnlich sie alle ihr selbst waren, wollte sie sich ihnen anschließen. Vielleicht teilten sie nicht dasselbe enge Band wie sie und Nadine, aber eine eingeschworene Schwesternschaft waren sie nichtsdestotrotz und auf jeden Fall einte sie das abwegige Schicksal ihrer Herkunft.

Wohin wenn nicht zu einem Freak-Club sollte sie denn auch gehören?

»Na gut«, sagte sie schließlich bedächtig, als nach einer weiteren sarkastischen Bemerkung von Emilia kurz Ruhe zwischen ihr und Fantasma eingekehrt war, »wir machen’s.«

»Was macht ihr?«, fragte Fantasma verwirrt nach.

Nicole seufzte tief. »Na, eure Aufnahmeprüfung.«

»Oh. Ja. Schön.«

»Echt?«, wandte Nadine sich an ihre Schwester. Zwar waren ihr ganz ähnliche Gedanken wie Nicole durch den Kopf gegangen, auch sie konnte ein gewisses Flattern der Lust im Bauch beim Anblick der entblößten Geschlechtsteile überall um sich herum nicht leugnen, trotzdem blieben einige Vorbehalte. So glaubhaft sie ihnen ihre Zugehörigkeit zum Club auch versichert hatten, hielt sie diese ganze Situation doch für überdenkenswert, immerhin kannte sie diese Mädchen kaum und sich nun plötzlich inmitten eines Gang Bangs mit ihnen wiederzufinden, erachtete sie nicht wirklich als unbedingt erstrebenswert. Zugeben wollte sie das alles aber nicht, weshalb sie einfach ein weiteres Problem zu bedenken gab, das bereits am gestrigen Abend aufgekommen war. »Aber was ist mit Verhütungsmitteln? Wir haben keine und ich habe keine Lust, jetzt schon schwanger zu werden.«

Erst jetzt fiel Fantasma wieder ein, daß sie schon zwei Tage zuvor, als sie Isabelle im Club willkommengeheißen hatten, den Entschluß gefaßt hatte, Kondome zu besorgen. Leider war sie bisher noch nicht dazu gekommen. Allerdings hatte sie auch nicht damit gerechnet, so bald welche zu brauchen. Obwohl sie den Club eigentlich für andere, ungleich ethischere Zwecke gegründet hatte, war das für sie kein Grund, ihn nicht auch für einige vergnüglichere Aktivitäten mit ihren bisher ausnahmslos gutaussehenden Freundinnen zu nutzen, doch nachdem sie das erst vorgestern ausgiebig getan hatten, hatte sie nicht erwartet, daß es sich heute erneut ergeben würde und anzunehmen, daß sich die Zwillinge als weitere Mitglieder herausstellten, wäre vor kurzem noch undenkbar gewesen.

Sollten sie jetzt entgegen aller Wahrscheinlichkeit noch mehr Halbdämoninnen entdecken, müßten sie wohl wirklich bei Frau Vitrial einen eigenen Clubraum beantragen, wie Emilia scherzhaft vorgeschlagen hatte, als Fantasma die Idee zu diesem Zusammenschluß gekommen war. Die engen Unterkünfte des Internats waren offensichtlich einfach nicht für Orgien mit mehr als sechs Beteiligten ausgelegt. Sie nahm sich fest vor, gleich morgen nach der Schule mit dem Bus in das angrenzende Städtchen zu fahren, um nach einem Kondomautomaten Ausschau zu halten, doch heute mußten sie noch so auskommen. Zum Glück gab es da ja noch ein paar Methoden, auch wenn die laut dem Biologieunterricht nicht besonders sicher waren.

»Keine Sorge«, winkte sie unbekümmert ab, »auch daran haben wir gedacht. Da kann man ja einfach...«

»Analverkehr praktizieren«, fiel Isabelle ihr ins Wort, womit sie eine Vielzahl entgeisterter Blicke auf sich zog, isbesondere von Fantasma. Die hatte nämlich gerade in Erinnerung an Isabelles Clubeinführung die Möglichkeit des Coitus Interruptus ansprechen wollen.

»Wie kommt sie denn jetzt darauf?«, raunte sie der neben ihr stehenden Emma zu.

Die zuckte mit der Schulter. »Ist wahrscheinlich eine Obsession oder so was.«

Die Zwillinge sahen Isabelle auf die gleiche Weise an, wobei Nicoles Ausdruck mehr reine Überraschung widerspiegelte denn Empörung. Sie war ja immer davon ausgegangen, daß Männer zwei Schwänze besaßen und somit gleichzeitige vaginale und anale Penetration etwas völlig natürliches sei. Zwar hatte sich diese Annahme mittlerweile als falsch herausgestellt, doch den Schluß, daß rektaler Verkehr eher ungewöhnlich war, hatte sie daraus noch nicht gezogen.

Ganz im Gegensatz zu ihrer Schwester, die da aus eigener Erfahrung sprechen konnte. Nicoles Schwanz in ihrem Arsch zu spüren, hatte durchaus seinen Reiz gehabt, immerhin liebte Nadine sie von ganzem Herzen, doch war es auch unbestreitbar schmerzhaft gewesen. »Das tut aber ganz schön weh«, entfuhr es ihr, bevor ihr klar wurde, was sie so unbedachterweise verriet.

Nicole erging es allerdings genauso. »Wirklich?«, fragte sie mit Augen, aus denen tiefste Besorgnis sprach.

Unauffällig versuchte Nadine, sie auf ihren gemeinsamen Fehler hinzuweisen, indem sie immer wieder deutliche Blicke aus den Augenwinkeln zu den anderen Mädchen im Raum warf, doch war es bereits zu spät.

»Moment mal«, kombinierte Emma bereits messerscharf, »soll das heißen, ihr beide hattet Sex miteinander?!«

»Das haben wir nie gesagt«, stellte Nicole richtig.

»Das nicht, aber eure Blicke waren schon ziemlich... aufschlußreich.«

»Ts«, machte Emilia kopfschüttelnd, »also ihr würdet sogar in den Freak-Club gehören, wenn ihr keine Schwänze hättet.«

Von dem Moment an, als Emma ihre Schlußfolgerung gezogen hatte, bis jetzt war Fantasma in einem wundervollen Tagtraum gefangen gewesen, in dem die beiden identischen Zwillinge sich ausgiebig küßten – ein Akt, den sie aus irgendeinem unerklärlichen Grund noch intimer und in diesem Zusammenhang noch skandalöser fand als das, was Emma ihnen unterstellte – doch dann sah sie abrupt auf. »Hey! Bei uns wird niemand diskriminiert, nur weil sie vielleicht eine etwas... liberalere Auffassung von Liebe haben«, wies sie Emilia zurecht.

»Wieso, ich hab doch nur gesagt, daß sie auf jeden Fall in den Club gehören, oder denkst du, es ist etwas schlimmes, ein Freak zu sein?«

»Nein, natürlich nicht«, gab Fantasma zähneknirschend zu.

Während Emilia Fantasma triumphierend angrinste, wandte Isabelle sich wieder an die Zwillinge, von denen sie die Augen ohnehin keine Sekunde lang gelassen hatte. »So, ihr liebt euch also«, stellte sie leichthin fest. Es war nicht einmal als Frage formuliert, ein weiterer Beweis war gar nicht mehr nötig. Nach ihrem unbeabsichtigten Geständnis waren die liebevollen Blicke, die sie beide sich zuwarfen, mehr als ausreichend. Es war etwas anderes, auf das Isabelle hinaus wollte. »Und da habt ihr nichts besseres zu tun, als euch sofort von hinten zu besteigen?«, fragte sie mit einer Stimme, die anders als ihre Worte eine geradezu bewundernde Faszination enthüllte.

»So war das ja gar nicht!«, verteidigte Nadine sich auch sofort. »Eigentlich fing alles damit an, daß wir voreinander masturbieren wollten, und Nicole sich dabei in den Mund gespritzt hat...« Es war ein instinktiver Versuch, den anderen verständlich zu machen, wie natürlich und beinahe unweigerlich es dazu gekommen war, daß es sich für sie einfach richtig angefühlt hatte. Doch das schien aussichtslos zu sein. Sie sahen sie einfach nur erstaunt und sprachlos an, Emilia sogar mit zusammengezogenen Augenbrauen; ein Ausdruck, den Nadine als Mißfallen fehlinterpretierte. Sie konnte ja nicht ahnen, daß Emilia ihr Ejakulat selbst einige Male mit dem Mund aufgefangen hatte und nun erfreut war zu hören, daß sie da doch nicht die einzige war, nachdem Fantasmas Reaktion darauf sie das hatte glauben lassen.

Auch Nicole sah sie erstaunt an, obwohl das bei ihr eher daran lag, daß sie nicht fassen konnte, welch intime Details ihre Schwester da gerade über sie ausplauderte. »Moment mal! Eigentlich fing doch wohl alles damit an, daß du mich angespritzt hast, während ich geschlafen habe, oder?«

»Aber das war doch schon am Tag vorher! Ich versuche ja zu erklären, wie es passiert ist, daß wir Sex hatten.«

»Naja, ist ja auch erst mal egal«, unterbrach Isabelle die beiden. So interessant die Erzählungen über ihre scheinbar recht ungewöhnlichen Onaniermethoden und der Ablauf der Ereignisse, die schließlich zu ihrem eigentlichen Verkehr geführt hatten, auch sein mochten, wollte sie doch vor allem etwas anderes wissen. Mit dem Rest konnten sie sich später befassen. »Ich meine, wie seid ihr denn darauf gekommen, es gleich anal zu machen?«

»Ach so«, sagte Nadine schlicht. »Das war mehr ein Mißverständnis. Wir dachten eben immer, daß jeder zwei Schwänze hat... also außer Frauen natürlich. Und Nicole war dann halt der Meinung, daß dann wohl auch beide, ähm... Löcher beansprucht werden.«

»Habt ihr denn noch nie einen Porno gesehen? Ihr wißt schon, so was wie ›Frühreife Früchtchen Teil 27‹ oder so«, wunderte sich Fantasma. Zwar hielt sie Filme dieser Art selbst für unfaßbar plump und dämlich, aber wenn man geil war, kam man eben auch mal klar, ohne daß die Charaktere erst ellenlange, pseudotiefgründige Dialoge führten, bevor sie endlich zur Sache kamen.

»Öh, nein.« Nadine hatte gar keine Ahnung, wie sie das hätte bewerkstelligen sollen. Videotheken waren erst ab 18 und einen Computer besaß sie nicht. Zwar durften sie den ihrer Eltern benutzen, doch stand der in deren Arbeitszimmer, und auch wenn sie dort natürlich nicht immer anwesend waren, wäre es ihr einfach falsch vorgekommen, dort so etwas zu tun. Aber sogar falls die Beschaffung kein Problem dargestellt hätte, sah sie keinen Sinn darin. Ohnehin hatte sie ständig das schönste Mädchen, das sie sich nur vorstellen konnte, oft völlig unbekleidet vor sich, ganz besonders wenn sie die Augen schloß.

»Habt ihr denn Gleitmittel benutzt?«, führte Isabelle das Gespräch wieder zum ursprünglichen Thema zurück.

»Gleitmittel?«, fragte Nadine unsinnigerweise nach. »Äh, nö.« Den Begriff hatte sie schon gehört, und ihr war ebenfalls klar, daß dieses Zeug für sexuelle Aktivitäten genutzt wurde, allerdings hatte sie nie wirklich darüber nachgedacht, wofür genau man es eigentlich brauchte.

»Dann ist es ja auch kein Wunder, daß es wehgetan hat. Wißt ihr, dieses Loch«, bei diesem Zitat Nadines hob sie ihre Stimme ein wenig, um das Wort hervorzuheben, während sie in einer unbewußten Geste ihre Brille hochschob, »ist eigentlich nicht dafür gedacht. Anatomisch betrachtet hat es sogar eine ziemlich entgegengesetzte Funktion.«

»Ja, danke für den Hinweis, das wissen wir jetzt auch. Aber wie soll uns das weiterhelfen?«

»Ich wollte nur anmerken, daß wir etwas Gleitmittel bräuchten... oder eine vergleichbare Flüssigkeit.« Grinsend machte Isabelle eine Kunstpause, in der sie die umstehenden Mädchen der Reihe nach ansah, doch ehe sie fortfahren konnte, meldete Emma sich zu Wort.

»Theoretisch gesehen könnten sie es doch auch mit dem Mund machen, oder? Ich glaube, das sollte mit den Clubregeln zu vereinbaren sein. Allerdings... könnte Mia es wohl sogar ohne Gleitmittel hinkriegen. Weißt du...« Errötend unterbrach Emma sich selbst. Gegenüber Emilia und Fantasma wären solche Geständnisse inzwischen kaum mehr ein Problem gewesen. Mit ihnen war sie vertraut genug, um sich in diesen Angelegenheiten souveräner zu geben, als sie in Wirklichkeit war, doch Isabelle kannte sie noch nicht so gut. »Also, bevor du in den Club gekommen bist, bei meiner Einweihung, da hat sie mich, äh, von hinten genommen... und das hat eigentlich überhaupt nicht wehgetan. Ich meine, ist dir mal aufgefallen, wie nass ihr Schwanz ist? Guck mal, sogar jetzt schon erkennt man Flecken in ihrem Kleid, da wo es ihn berührt.«

»Stimmt. Wahrscheinlich sondert ihr Schwanz ein ähnliches Sekret ab, wie ihre Scheide.« Auch das würde sie bei Gelegenheit mal untersuchen müssen.

»Hallo, ich bin anwesend«, machte Emilia sie auf sich aufmerksam, »könntet ihr bitte nicht so reden, als könnte ich euch nicht hören? Oder am besten gleich Gespräche über jegliche meiner Geschlechtsteile ganz unterlassen? Dankeschön.«

Offenbar betrachtete Isabelle die Planung ihrer bevorstehenden Orgie nicht als Gespräch über Emilias Geschlechtsteile, obwohl sie die wie selbstverständlich mit einbezog, jedenfalls sagte sie jetzt: »Gut, dann braucht Mia schon mal keine weiteren Vorbereitungen, und für uns anderen habe ich auch schon eine Idee. Wie ich vorhin schon sagen wollte, brauchen wir nur eine glitschige Flüssigkeit. Ich hab dabei an Sperma gedacht. Während Mia es einer von ihnen besorgt, kann die sich gleichzeitig mit dem Mund um jemand anders kümmern, und mit dem Sperma, das dabei, ähm... gewonnen wird, kann sie ihre Schwester einschmieren.« Eigentlich war ihr erster Gedanke gewesen, daß zwei von ihnen auf die Ani der Zwillinge masturbieren sollten, um sie geschmeidiger werden zu lassen, erst Emmas Zwischenbemerkung, sich oral befriedigen zu lassen, hatte sie auf diese sehr viel spannendere Möglichkeit gebracht.

Fantasma sah sie überrascht an. »Du willst, daß wir Sperma als Gleitmittel benutzen?«

Isabelle wußte selbst nicht genau, warum sie diesen Vorschlag gemacht hatte. Bevor sie auf das Internat gekommen war, hatte sie nie auch nur an Sex mit einer weiteren Halbdämonin gedacht, doch nun da sie die übrigen Clubmitglieder kennengelernt hatte, erschienen ihr solche seltsamen Vorstellungen, wie ihren Penis mit deren Samen zu besudeln, immer reizvoller. »Äh, ja, wenn es euch nichts ausmacht«, sagte sie lapidar.

Einen Augenblick lang überlegte Fantasma, ob es ihr etwas ausmachte und kam zu dem Schluß, daß dem nicht so war. Sie hatte beim Onanieren schon immer mit besonderer Vorliebe an Hermaphroditen, wie sie einer war, gedacht und es war ihr größter Traum gewesen, irgendwann auch noch andere zu treffen. Nun nachdem der sich erfüllt hatte, konnte sie es kaum noch erwarten, auch ihre abstruseren Phantasien wahr werden zu lassen, in denen die Schwänze dieser Mädchen und sämtlicher Nektar, den sie vergießen mochten, eine gewichtige Rolle spielten.

»Hm, und was ist mit uns?«, fragte Nicole. »Werden wir denn gar nicht gefragt?«

»Oh. Doch natürlich«, lenkte Fantasma ein. »Also seid ihr mit dem Plan einverstanden oder nicht?«

Erneut sahen Nadine und Nicole sich lange an. Jetzt stand die endgültige Entscheidung an, ob sie dieser Verbindung beitreten wollten, unter der Bedingung, deren Angehörigen ihre Hintertür benutzen zu lassen, oder ob sie auf alle Geheimnisse und Freuden, die der Club ihnen möglicherweise bieten konnte, verzichten wollten. Wie bereits mehrfach erwähnt verstanden die beiden einander auch ohne Worte, tatsächlich hatten ihre Gespräche über die 13 Jahre ihrer gemeinsamen Entwicklung hinweg beinahe telepathische Züge angenommen. In diesem Moment verdunkelte der Schatten eines Zweifels Nadines Gesicht, der unmißverständlich besagte: Wir brauchen ihre Geheimnisse nicht. Falls wir wirklich Halbdämoninnen sein sollten, so wie sie behaupten, verraten unsere Eltern uns alles, was wir sonst noch wissen müssen. Sie sollten doch am besten darüber Bescheid wissen.

Nicole antwortete mit einem leichten Schieflegen ihres Kopfes. Da wäre ich mir nicht so sicher. So weit wir wissen, ist es wahrscheinlicher, daß eine von ihnen eine richtige Dämonin ist und die andere ein Mensch. Vielleicht haben Isabelle und die anderen etwas herausgefunden, von dem unsere Eltern keine Ahnung haben. Außerdem...

Nadine runzelte die Stirn. Was?

Ein kaum wahrnehmbares Schulterzucken. Naja, eigentlich würde ich ganz gerne zum Club gehören. Natürlich brauche ich niemdanden außer dir, um glücklich zu sein, aber fühlst du dich nicht auch manchmal einsam? Wäre es nicht ganz schön, noch andere Freundinnen hier im Internat zu haben, die uns in manchen Belangen besser verstehen als die Zuhause?

Nadines Augen leuchteten auf, gefolgt von einem kurzen Huschen zu Emmas Schwanz hinüber, der in seinem rötlichen Ton irgendwie bedrohlich wirkend steif auf sie gerichtet war. Ja, schon, aber du weißt, was wir dafür tun müßten, oder?

Verlegen senkte Nicole den Blick, dann ließ sie ihn doch durch die Strähnen ihres welligen Haars hindurch zu Nadine emporglitzern. Du weißt, ich liebe nur dich allein, aber... an sich habe ich nichts dagegen, diese Prüfung abzulegen. Es ist ja nicht so, daß ich unbedingt mit jemand anderem als dir schlafen möchte, aber ich muß zugeben, daß ihr Plan mich irgendwie anmacht... und ein bißchen mehr Erfahrung schadet doch nicht, oder?

Ein wenig zu eilig wandte Nadine den Kopf ab, doch bevor sie das tat, konnte Nicole flüchtig einen Ausdruck auf ihrem Gesicht erkennen, der vielleicht Erleichterung war. Fühlte Nadine etwa genauso wie sie? Als sie Nicole schließlich wieder ansah, lag in ihrer Miene jedenfalls nichts als widerstrebende Zustimmung. Na gut, wenn du unbedingt willst...

»Wir sind einverstanden«, gab Nicole ihre gemeinsame Entscheidung letztlich bekannt.

»Gut!«, sagte Fantasma freudestrahlend. Bei der langen Zeit der Stille, in der die Zwillinge nichts anderes getan hatten, als sich schweigend anzustarren, hatte sie schon befürchtet, sie würden doch noch ablehnen, was ihr in ihrem jetzigen Zustand ununterdrückbarer Geilheit mit ziemlicher Sicherheit einen Herzinfarkt beschert hätte. »Dann die gleiche Frage wie beim letzten Mal: Wer darf zuerst? Klar, Mia«, antwortete sie sich selbst schnell, bevor jemand anders das für sie übernehmen konnte, »aber wer soll dann gleichzeitig, äh... einen geblasen bekommen?«

»Du als Clubpräsidentin natürlich!«, rief Emma etwas zu hastig und zu laut, um als bloße Höflichkeit durchzugehen. Vielleicht bemerkte sie das selbst, denn kleinlaut fügte sie hinzu: »Äh, wenn du das möchtest, meine ich.« Sie wußte nicht, warum, aber in dem Moment, in dem Isabelle ihnen ihren Vorschlag unterbreitet hatte, war ihr klargeworden, daß sie das Loch benutzen wollte, in dem Fantasma sich entladen würde. Zwar fand sie die Vorstellung, daß ihre heimliche Liebe sich einen von ihrem Sperma benetzten Hintern vornehmen würde, ebenfalls äußerst attraktiv, doch die erste Möglichkeit gefiel ihr weitaus besser. Wenn sie das wunderschöne Mädchen schon nicht direkt ficken konnte, dann doch wenigstens eine Alternative, die mit ihren Rückständen behaftet war.

Fantasma nickte bekräftigend. »Das würde ich sehr gerne.« Obwohl sie noch keinerlei Erfahrungen mit Analverkehr hatte und dem gegenüber auch nicht abgeneigt war, hatte sie einen besonderen Hang dazu, es mit dem Mund gemacht zu bekommen.

»Schade«, warf Emilia grinsend ein.

»Wieso? Du darfst doch sowieso nicht. Du hast eine andere Aufgabe.«

»Ja, aber bei dir als kleinste von uns würde es wenigstens auf keinen Fall wehtun, ihn in den Hintern geschoben zu bekommen.«

Wortlos streckte Fantasma ihr die Zunge heraus und hoffte, daß diese Geste zumindest ein bißchen schlagfertiger wirkte, als sie tatsächlich war. Selbstverständlich war ihr nicht entgangen, daß beide Penisse der Zwillinge um einiges größer waren als ihr eigener, was ihre Befürchtung, in dieser Hinsicht zu klein geraten zu sein, erneut bestärkte. Unsicher sah sie zu den zwei rothaarigen Mädchen hinüber, vielleicht in dem unbestimmbaren Wunsch, bei ihnen etwas Zuspruch zu finden.

Nicole fing diesen Blick auf und verstand sofort, wie Fantasma sich fühlte. Da dies die ersten Schwänze waren, die sie je zu Gesicht bekam, und sie noch nicht einmal auf Bildern oder in Filmen welche hatte begutachten können, konnte sie nicht beurteilen, ob der dieser orientalischen Schönheit wirklich kleiner als gewöhnlich war, allerdings ließen ihre Intuition und der ahnungsvolle Ausdruck ihrer Augen sie vermuten, daß es tatsächlich der Fall war. Es war vollkommen klar, daß dieser Umstand Fantasma mehr als unangenehm war, aber mit plötzlicher Entschiedenheit beschloß Nicole, daß das nicht so sein sollte.

»Keine Sorge«, sagte sie leise, »ich kenne ein paar Wege, ihn größer werden zu lassen...« Mit dieser Ankündigung verließ sie den behüteten Platz an Nadines Seite und ging vor Fantasma in die Knie. Das tat sie mit erstaunlich sicheren Bewegungen, wenn man bedachte, wie viele ihrer Mitschülerinnen ihr nun dabei zusahen, wie sie sich in Position brachte, um mit einem fremden Geschlechtsteil herumzuspielen. Vor allem die Anwesenheit ihrer Schwester machte ihr zu schaffen. So beruhigend und angenehm es für sie sonst auch war, in deren Nähe zu sein, hätte sie in dieser Situation doch darauf verzichten können, immerhin galt ihr all ihre tiefempfundene Liebe, trotzdem sollte sie jetzt nicht nur mitansehen, wie sie es mit einem anderen Mädchen trieb, sondern gleich mit zwei.

Das brachte sie aber auch nicht mehr von ihrem Vorhaben ab, einerseits weil es ihr ein wichtiges Anliegen war, Fantasma beizustehen. Zwar machte sie sonst nicht unbedingt den Eindruck, an einem Mangel an Selbstbewußtsein zu leiden, doch hatte sie einen Augenblick lang so verloren und verletzlich gewirkt, daß Nicole gar nicht anders gekonnt hatte, als ihr zu Hilfe zu eilen. Außerdem würde sie ohnehin nichts tun, was sie vorher nicht schon mit Nadine abgesprochen hatte. Wenn auch nur schweigend hatten sie einander bestätigt, daß sie mit der ihnen angedachten Prüfung einverstanden waren, es gab also keinen Grund, sich für irgendetwas zu schämen.

Dennoch tat sie genau das, als sie nun vor Fantasma hockte, das Gesicht nur eine Handbreit von deren Unterleib entfernt. Obwohl sie eigentlich eine Aufgabe zu erledigen hatte, nutzte sie die Gelegenheit, um sich diesen Schwanz erst einmal aus der Nähe anzuschauen. Zwar hatte sie zuvor, als das Gespräch auf die zu bewältigende Aufnahmeprüfung gekommen war, am Rande mitbekommen, wie er angefangen hatte, sich zu versteifen, doch war davon inzwischen kaum noch etwas zu sehen. Anscheinend hatte der nachfolgende Verlauf der Diskussion, so sehr er auch beim Thema blieb, nicht ausgereicht, ihn dazu zu animieren, weiter anzuwachsen. Nach wie vor sah er wie ein kleiner verschrumpelter Haufen Haut aus, der sich leicht von Fantasmas Körpermitte aus vorwölbte.

Offensichtlich jedoch war Nicoles bloße Gegenwart und der warme Atem, mit dem sie ihn unbeabsichtigt anhauchte, genug, ihn wieder an ihre Zustimmung zu erinnern, jedenfalls begann er, sich pulsierend aufzurichten. Staunend beobachtete sie dieses Schauspiel. Natürlich war es für sie nichts grundlegend neues; ihre eigenen Penisse, die sich außer in der Größe nicht von Fantasmas unterschieden, hatte sie schon oft auf dieselbe Weise anschwellen sehen, doch war es einfach etwas völlig anderes, das bei jemand anderem zu erleben, ganz besonders in dem Wissen, daß diese Latte ihr galt, daß die Besitzerin dieses Schwanzes sich von ihr erregt fühlte. Während der Anblick ihre eigenen Geschlechter ebenfalls erbeben ließ, verfolgte sie beinahe atemlos, wie das von Fantasma sich langsam entfaltete. Stück für Stück strafften sich die Falten der überflüssig wirkenden Haut, als es allmählich an Länge und Dicke gewann. Immer weiter hob sich das schlaff herabhängende Ende und streckte sich Nicoles Gesicht entgegen.

Allerdings genügte ihre untätige Präsenz allein doch nicht ganz, um Fantasma zu einem vollkommenen Ständer zu verhelfen, wie sie jetzt feststellte. Auch wenn seine Ausmaße deutlich zugenommen hatten, erigierte er nicht zur gänze, sondern blieb zitternd und mit sanft nach unten geneigtem Kopf kurz vor der Vollendung zurück. Nach einiger Zeit, in der nichts weiter geschah, als daß der Schwanz sehnsuchtsvoll zuckte und Nicole ihn dabei unentwegt anstarrte, streckte sie schließlich die Hand aus, um nach ihm zu greifen. Offensichtlich war genau das der Reiz, der ihm bisher noch gefehlt hatte, denn kaum hatte sie ihn auch nur berührt, glitt der letzte Rest vorstehender Haut an ihm herab und er stand endlich in seiner vollen Pracht da, die lilafarbene Eichel glitzernd zu ihr aufragend.

Damit war der erste Teil ihres Vorhabens erfüllt, sie hatte Fantasmas Penis wie angekündigt sichtbar wachsen lassen, und so deren Freundinnen hoffentlich gezeigt, daß er trotz seiner wenig imposanten Größe äußerst anziehend war. Dennoch ging sie nicht sofort zum zweiten Teil über, der vorsah, daß sie ihr einen blies, während Emilia es ihr von hinten besorgte. Die hatte bislang ohnehin noch keine Anstalten gemacht, ihren Platz in dieser Aufstellung einzunehmen, sie stand noch immer reglos neben Fantasma und beobachtete mit unverkennbarem Interesse, obwohl sie es gewohnheitsmäßig hinter einer Fassade gelinder Teilnahmslosigkeit zu verbergen versuchte, was Nicole tat.

Die schloß ihre Hand zunächst endgültig um den Schwanz des Mädchens vor sich. Nachdem es bereits unerwartet Wirkung gezeigt hatte, als ihre Finger nur oberflächlichen Kontakt zu ihm aufgenommen hatten, ballte Nicole sie erst jetzt zur Faust, wie um ihn zu wichsen, aber noch verharrte sie. Ihr fiel auf, daß seine gesamte Länge unter der ihn umfassenden Handfläche verschwand. Das war bei ihr selbst anders. Wenn sie masturbierte, erhob sich noch immer ein ganzes Stück zwischen ihren Fingern hervor. Außerdem fühlte sich Fantasmas Ständer ziemlich dünn an. Das konnte natürlich auch daran liegen, daß Nicole für gewöhnlich beide ihrer Penisse mit derselben Hand onanierte, allerdings bezweifelte sie, daß das der Grund war.

Als sie ihrer Meinung nach endlich genug gesehen hatte, beschloß sie, nun ihre Faust langsam an der harten Stange auf und ab zu führen. Wegen des geringen Spielraums, den sie dabei hatte, schob sie die samtene Vorhaut bis über die Spitze hinaus und drückte sie sanft zwischen Zeigefinger und Daumen zusammen. Das war möglicherweise ein ziemlich eigenartiger Gedanke, aber durch die nachgiebige Art der Haut an diesem speziellen Körperteil fühlte es sich ein wenig so an, als würde man das Ende eines Ballons knautschen, damit keine Luft entwich.

Eine Zeitlang ging sie dieser irgendwie absurd erscheinenden Tätigkeit in stiller Konzentration nach. Sie hätte nie angenommen, daß sie einmal das männliche Geschlechtsteil eines anderen Mädchens masturbieren würde, auch wenn sie sich das in Bezug auf ihre Schwester des öfteren vorgestellt hatte, doch nun tat sie genau das, und so simpel diese Handlung auch war, verbannte sie alles andere aus Nicoles Kopf. Immer wieder ließ sie ihre Faust an dem Steifen entlangsausen und ging so sehr darin auf, daß sie sogar ihre ursprüngliche Aufgabe aus den Augen verlor. Erst als ihre Finger wieder einmal hinter Fantasmas Eichel zusammenstießen, sodaß der Zipfel überstehender Haut zwischen ihnen eingeklemmt wurde, erinnerte sie sich an sie. Dabei entwand sich nämlich ein durchsichtiger Faden Vorsamens der Falte an der Spitze und troff gemächlich zu Boden.

Dieser Anblick, so einnehmend er auch war, brachte sie in die Wirklichkeit zurück. Auf einmal fiel ihr wieder ein, was sie zu tun hatte. Sie sollte diesen schleimigen Samen, der bereits jetzt Fantasmas Penis herablief, mit dem Mund auffangen und anschließend den Hintereingang ihrer Schwester damit beschmieren.

Dann war es wohl endgültig Zeit, sich an die Arbeit zu machen.

Nur ein letztes Mal noch streichelte sie den tropfenden Ständer, dann ließ sie die Hand sinken, beugte sich vor und öffnete den Mund. Sich mit beiden Händen am Boden abstützend schob sie ihren Kopf so weit Fantasmas Unterleib entgegen, bis deren Schwanz sich zwischen ihre nur leicht geteilten Lippen drängte. Kurz zuvor war noch ein weiterer Spermafaden an ihm hervorgesickert und hatte erst die halbe Strecke hinab auf den Teppich zurückgelegt. Als sie nun behutsam ihren Mund um das warme Rohr schloß, riß er, sodaß sich der obere Teil auf ihrer Zunge verteilte und der untere eine dünne Linie klarer glitzernder Flüssigkeit längs über ihre Brust zog, das Tal inmitten ihrer flachen kindlichen Brüste hindurch bis hinab zum Bauchnabel. Der Strang Vorsamens fühlte sich sowohl außerhalb als auch innerhalb ihres Mundes erstaunlich kühl an, als sei seine Temperatur, sobald er Fantasmas Körper verlassen hatte, augenblicklich um ein paar Grad gefallen. Außerdem bemerkte sie geradezu mit Bedauern, daß er völlig geschmacklos war.

Das war an sich allerdings keine Überraschung, wenn sie genauer darüber nachdachte. Beim Onanieren hatte sie schon oft die Gelegenheit wahrgenommen, sich ihre Lusttropfen von den Fingern zu lecken, wenn sie aus dem Loch an einer ihrer Eicheln quollen und dabei bereits herausgefunden, daß sie zwar eine ähnliche Konsistenz wie Sperma besaßen, aber leider nicht dessen charakteristische Note. Fantasmas Penis selbst hingegen war nicht so neutral; sein Geschmack stach deutlich hervor, während sie ihn ohne sich weiter zu bewegen im Mund behielt. Rasend hatte er sich auf ihrer Zunge ausgebreitet und erfüllte sie mit einer schweren markanten Süße.

Aus irgendeinem Grund wurde ihr erst jetzt, als sie sich auf seinen ungewohnten, aber nicht unangenehmen Geschmack konzentrierte, wirklich bewußt, daß sie zum ersten Mal ein fremdes Körperteil im Mund hatte. Sie hatte bereits mehrfach ihr eigenes Sperma geschluckt, vor zwei Tagen hatte Nadine ihr ins Gesicht gespritzt, während sie selbst geschlafen hatte, wobei ebenfalls etwas davon zwischen ihre geöffneten Lippen geraten war, und gestern hatte sie mit ihrer geliebten Schwester sogar geschlafen, doch bei keiner dieser Begebenheiten hatte sie auch nur den Finger von irgendjemandem geleckt. Trotzdem saß sie jetzt hier und lutschte den Penis eines Mädchens, das sie kaum kannte. Zwar hatte sie bei den viel zu wenigen Küssen, die sie seit ihres gegenseitigen Liebesgeständnisses mit Nadine ausgetauscht hatte, auch deren Zunge in ihrem Mund gespürt, aber das war etwas anderes, fand sie. In gewisser Weise war ein Kuß noch inniger und vielleicht auch prägender, dennoch war er trotz all seiner unbestreitbaren Intensität in seiner unschuldigen Schönheit bei weitem harmloser.

Bei der Erinnerung an ihre gemeinsamen Zuneigungsbekundungen blickte sie unwillkürlich zu Nadine herüber. Mit Fantasmas Schwanz im Mund konnte sie ihr nicht den Kopf zuwenden, aber auch so sah Nicole, daß sie noch immer in der Nähe der Tür stand, wo sie beide von ihrer Aufnahmeprüfung erfahren hatten. Unbeweglich beobachtete ihre Schwester sie nun bei der Erfüllung ihres Teils der Aufgabe, in den Augen ein leises Schimmern widersprüchlicher Gefühle: ununterdrückbare Eifersucht, Neugier, ein wenig Angst und Erregung spiegelten sich gleichermaßen in ihnen.

Auf der Stelle fühlte Nicole sich schuldig und wandte sich schnell wieder ab. Auch wenn ihr Blick ebenso von sich erhebender Lust gezeichnet war, hatte der unmißverständliche Ausdruck der Eifersucht ihr doch einen schmerzhaften Stich ins Herz versetzt. Dabei verstand sie Nadine ja sehr gut, es hätte sie ebenfalls erschüttert und wahrscheinlich sogar ihre Seele völig zu Staub zermahlen, sollte sie jemals fremdgehen, nur empfand sie das hier gar nicht wirklich als Untreue. Zugegen, sie übte gerade oralen Geschlechtsverkehr an einem Mädchen aus, das definitv nicht ihre feste Freundin war und stand darüber hinaus im Begriff, einem weiteren anal zu Diensten zu sein, doch immerhin geschah das, nachdem sie darüber gesprochen hatten – mehr oder weniger – und in ihrem beiderseitigen Einverständnis. Sie war ja sogar anwesend und sah ihr nicht ohne Begierde zu, es konnte also wenigstens keine Rede davon sein, daß Nicole sie hintergehen würde.

Das schlechte Gewissen blieb jedoch weiter an ihr haften wie Sperma, das man sich in den Mund spritzte und dessen Geschmack man nur sehr schwer wieder loswurde. Sie wußte doch selbst nicht genau, warum sie im Gegensatz zu Nadine die Bedingungen ihrer Aufnahme in den Club geradezu freudig über sich ergehen ließ, aber es bestand kein Zweifel daran, daß es so war. Zum einen wollte sie ihm eben tatsächlich unbedingt angehören, nicht nur wegen der Geheimnisse, die ihr so vielleicht zuteil würden, sondern auch wegen der weiteren Schwesternschaft, der sie damit beitrat. Allerdings war ihr völlig bewußt, daß das nicht der einzige Grund war. Es hatte irgendeinen unbestimmbaren Reiz zu wissen, daß diese Mädchen, die anders als sie erwartet hatte ihr auch noch in ihrer Abnormität glichen, von ihr erregt wurden, dem sie sich einfach nicht entziehen konnte. Auch wenn sie es nicht gerne zugab, war ihr klar, daß der Umstand, für so viele Erektionen verantwortlich zu sein, sie ebenso sehr anmachte wie die sie umgebenden Hermaphroditen. Natürlich hätte sie ihre Beziehung zu Nadine um nichts in der Welt gefährdet, jetzt nachdem sie nach so langer Zeit des vermeintlich aussichtslosen Hoffens und der Angst endlich zustande gekommen war, für keine noch so wohltuende Gemeinschaft und nicht einmal für die Antwort auf sämtliche offenen Fragen des Multiversums. Ohne ihre Schwester hätte nichts von alledem auch nur den geringsten Sinn.

Erneut sah sie zu ihr hinüber, diesmal aber nur sehr kurz, ehe sie sich schnell wieder mit schamgeröteten Wangen Fantasmas Schritt zuwandte. Möglicherweise war es eine reine Trotzreaktion, daß sie genau in diesem Moment anfing, ihren Kopf zu bewegen, jedenfalls war es jetzt das erste Mal, seit sie den Schwanz in den Mund genommen hatte, daß sie ernsthaft versuchte, die ihr gestellte Aufgabe zu bewältigen. Sobald sie diesen Entschluß gefaßt hatte, wurde sie auch gleich mit einem weiteren Spritzer Vorsamens belohnt, der sich in sie ergoß. Deutlich konnte sie spüren, wie er sich schwerfällig über ihre Zunge legte und dort großzügig verteilt wurde, während Nicole sie beständig an der Unterseite von Fantasmas Penis entlangführte. Im Gegensatz zu dem vorigen Lusttropfen, den sie erst in sich aufgenommen hatte, nachdem er von der in die Vorhaut eingehüllte Schwanzspitze herabgefallen war, fühlte sich dieser geradezu heiß an, blieb jedoch genauso geschmacklos, als er sich jetzt in ihrem gesamten Mund ausbreitete.

Als sie auf die Hände gestützt vor Fantasma kniete, folgten nach und nach noch mehr winzige Schübe des Sekrets in sie hinein, während sie nahezu geräuschlos an dem steifen Schwanz lutschte. Es mochte ein wenig absonderlich sein, aber diese schleimige warme Feuchtigkeit die sich tröpfchenweise in ihr sammelte, war nur Öl in die Flammen ihrer Leidenschaft. Nachdem sie sich schon so lange überlegt hatte, wie es wohl wäre, wenn jemand anders als sie selbst ihr sein Sperma zu kosten gäbe, war sie begierig darauf, diese Vorstellung endlich Wirklichkeit werden zu lassen. Mehr durch Zufall hatte sie ja bereits herausgefunden, daß Nadines genau wie ihr eigenes schmeckte, das warf allerdings die Frage auf, ob das einzig daran lag, daß sie nun einmal ihre eineiige Zwillingsschwester war, oder ob diese auf so unverständliche Weise erregende Substanz bei allen mehr oder weniger gleich war. So verhalten aber deutlich vernehmbar Fantasma inzwischen stöhnte, würde sie zumindest die Antwort auf dieses Rätsel sehr bald erfahren.

Zuvor bemerkte sie jedoch etwas, das in ihren Träumen nie geschehen war. Während sie ihre Lippen fest an der samtenen Stange auf und ab führte, bewegte sich die Vorhaut mit, wurde von ihnen über die glänzende Eichel und wieder zurück geschoben. Eigentlich war das kein wirkliches Hindernis, es war eben wie beim Onanieren, und das hatte bei ihr bisher auch immer ohne Probleme funktioniert, trotzdem irritierte es sie. Mit der an ihren Lippen klebenden Haut war es ein bißchen so, als stünde etwas zwischen ihnen, als würde sie die unfaßbare Intimität zwischen ihnen stören, die diese besondere Spielart der Lust auszeichnete. Also hob sie eine der Hände, auf die sie sich gelehnt hatte, wieder empor und legte zwei Finger um den Schaft, gleich hinter ihrem Mund, in dem jetzt nur noch die äußerste Spitze steckte, dann zog sie die Hand so weit zurück wie sie konnte, fast bis ganz zum Schwanzansatz hinab. Die restlichen Finger gespreizt an Fantasmas Bauch gedrückt hielt sie dort die Hülle fest, während sie den Penis langsam wieder vollständig in sich aufnahm. Als sie schließlich mit ihren nickenden Kopfbewegungen fortfuhr, stellte sich heraus, daß diese Maßnahme Wirkung gezeigt hatte. Die Spitze des für sie ungewohnt kleinen Penis blieb nun fortwährend unbedeckt, sodaß Nicoles Lippen in aufreizender Weise unmittelbar am Schaft entlangstrichen, sanft über den Eichelrand hinwegstreiften und dort kurz nuckelnd verblieben, bevor sie wieder denselben Weg zurück glitten.

Vertieft in die vielfältigen Empfindungen, die dieses erste Mal, daß sie einen Schwanz blies, nicht nur in ihrem Körper sondern auch in ihrem Seelenleben auslösten, dauerte es eine ganze Weile, bis ihr die wirbelnden Bewegungen unter Emilias Kleid auffielen. Ohne den Ständer aus ihrem Mund zu entlassen, drehte sie nur leicht den Kopf und wandte ihr die Augen zu, um sie eingehender betrachten zu können. Das blasse zierliche Mädchen hatte sich noch immer nicht von der Stelle gerührt, nach wie vor stand sie reglos neben Fantasma und sah gebannt dem Treiben ihrer Mitschülerinnen zu. Auch ihr weißes Kleid hatte sie noch nicht wieder angehoben, doch wie Nicole bereits aus den Augenwinkeln festgestellt hatte, bauschte es sich zwischen ihren Beinen auf und glättete sich erneut, als zerre ein lautloser unspürbarer Wind an ihm.

Wie sie aus der Parade absonderlicher Schwänze, die diesem unglaublichen Nachmittag vorangegangen war, gelernt hatte, mußten sich Halbdämoninnen hinsichtlich ihrer körperlichen Eigenschaften nicht in allen Einzelheiten gleichen, trotzdem fiel ihr nur eine mögliche Erklärung dafür ein, was Emilias Kleid derartig ausbeulen mochte. Sie hatte ihren ungewöhnlich langen und biegsamen Penis ja schon zuvor bei der allgemeinen Zurschaustellung ihrer Andersartigkeit gesehen, aber war er dort still geblieben, abgesehen von einem kleinen Rucken, das Nicole für eine der stoßweisen Bewegungen gehalten hatte, die sie auch bei sich selbst beobachten konnte, wenn sie einen hochbekam. Sollte es jetzt tatsächlich dieses Ding sein, das den Stoff so flattern ließ, mußte sie es unbdingt mit eigenen Augen mitansehen, immerhin würde es sich nur allzu bald in ihrem Hintern befinden.

Die Hand, mit der sie Fantasmas Vorhaut am Ansatz ihres Schwanzes festhielt, beließ sie, wo sie war, stattdessen hob sie die andere vom Boden, auf die sie sich bis eben noch gelehnt hatte, und griff nach dem sich beständig in Falten werfenden Kleid. Zunächst jedoch schreckte Emilia unwillkürlich zurück, als sich die Finger plötzlich um den herabhängenden Saum ihrer Kleidung schloßen. Das lag nicht nur daran, daß es in ihrem traumartig faszinierten Zustand von ihr unbemerkt geschehen war, sondern vor allem an ihren Eigenarten. Sie war es einfach gewohnt, fremden Menschen vorerst mit Mißtrauen zu begegnen, selbst wenn sie so süß und unschuldig aussahen wie das vor ihr kniende rothaarige Mädchen, ganz besonders aber hatte sie natürlich immer darauf achten müssen, sich niemals vor anderen zu entblößen, egal wie vertraut sie mit ihnen war. Unter diesen Umständen hatte sie völlig reflexartig versucht, sich der ihrem Unterleib entgegengestreckten Hand zu entziehen, erinnerte sich aber schnell wieder an die geänderten Gegebenheiten, denen sie jetzt unterstand. In dem Club, dem sie neuerdings angehörte, war ihre angeborene Wesenheit nicht Grund für Ausschluß und Mißachtung, sondern sogar beinahe Bedingung für die Aufnahme.

Zögernd zwar, doch nicht ohne eine Andeutung des Nachdrucks, die die Erregung ihrem Gebahren verlieh, brachte sie ihr Becken zurück in Nicoles Reichweite und erteilte ihr mit einem auffordernden Blick eine stumme Erlaubnis. Die wurde von Nicole auch sofort wahrgenommen, wenn auch deutlich vorsichtiger als bei der ersten Gelegenheit. Nur sehr langsam streckte sie die Hand erneut aus, um nach dem sich stetig wölbenden Stoff zu fassen. Diesmal schaffte Emilia es, dabei stillzubleiben, sogar als sich ihr Kleid wie der Vorhang eines Theaters hob und den Blick auf die Groteske freigab, deren Bühne ihr Unterleib war.

Selbst Nicole verharrte jetzt. Die ganze Zeit über hatte sie ihre sanften Kopfbewegungen fortgesetzt, sie waren durch die Ablenkung und dem Zuwenden zu Emilias Hüfte höchstens etwas verhaltener geworden, doch nun hörten sie ganz auf. Bei dem Anblick, der sich ihr bot, erstarrte sie ganz automatisch, ohne sich dessen überhaupt bewußt zu sein. Unter dem hochgehobenen Gewebe des Kleides war es tatsächlich Emilias Penis, der sich heftig hin und her wand. Im Vergleich zum vorigen flüchtigen Blick, den sie auf ihn hatte erhaschen können, als sich der gesamte Club nach und nach unbedeckt gezeigt hatte, schien er noch länger und dicker geworden zu sein, trotzdem stellte er nicht das dar, was sie unter einem Ständer verstand, denn als steif konnte man ihn nun wirklich nicht bezeichnen. Allerdings war es nicht sein allgemein fremdartiges Aussehen, das sie so sehr gefangennahm, es war das unablässige Umherschlängeln, das er in der Luft vollführte.

Nun da der ihn verhüllende Schleier gelüftet worden war, war für ihn auch eine Grenze gefallen. Immer weiter reckte er sich von Emilias Schoß fort, wobei seine Spitze wie suchend nach allen Seiten ausschlug. Fantasma erinnerte das an den Rüssel eines Elefanten, der schnüffelnd nach einer Erdnuß tastete, die ihm entgegengehalten wurde, und mußte leise vor sich hinkichern, dennoch verfolgte sie weiterhin gespannt, wie er sich stetig Nicoles Arm näherte, mit dem sie das Kleid festhielt. Es war, als würde er von dem Mädchen selbst angezogen, vielleicht von der Wärme, die sie verströmte, jedenfalls dauerte es auf diese Weise nicht lange, bis sie aufeinandertrafen. Obwohl die Berührung feucht und in höchstem Maße merkwürdig gewesen war, als der Schwanz ihren Unterarm gestreift hatte, war sie doch auch flüchtig, beinahe sogar so sanft wie der Atem ihrer geliebten Schwester auf ihrer Haut gewesen, wenn sie engumschlungen einschliefen. Trotzdem erschauderte Nicole unweigerlich und betrachtete den silbrig glitzernden Fleck, den die unnatürlich heftig zuckende Eichel auf ihr hinterlassen hatte.

Noch ehe sie diesen ersten Kontakt richtig überwunden hatte, schnellte Emilias Penis auch schon wieder vor und stieß erneut mit Nicole zusammen. Diesmal erholte sie sich jedoch deutlich schneller von diesem beeindruckenden, wenn auch unendlich zarten Aufeinandertreffen, denn sobald er sich von ihr erhoben hatte, ließ sie den Saum des Kleides los und langte stattdessen nach seinem Schaft. Die Bewegung war erfolgt, ohne daß sie großartig darüber nachgedacht hätte, erstaunlicherweise klappte ihr Vorhaben dennoch anstandslos. Zwar fiel der Stoff so hinab, doch da Emilias Geschlechtsteil sich inzwischen erheblich weiter vorgewagt hatte, verdeckte er es nicht, sondern legte sich dicht vor seinem Ansatz wallend um ihn herum.

Nicoles Hand hatte ihn währenddessen an seinem spitzzulaufenden Ende umfaßt, das ihm das Aussehen eines Tentakels verlieh. Wie sie nun entdeckte, als sich ihr Griff um den sich noch immer windenden Schwanz festigte, war das nicht die einzige Verbindung, die es zu diesem bei Menschen sonst eher selten anzutreffenden Körperteil aufwies. Ganz dem äußeren Anschein entsprechend, mit der wie von einer klebrigen Flüssigkeit überzogenen grünlich-lilafarbenen Haut, fühlte er sich naß und glitschig an, als er sich ganz von allein in ihrer geschlossenen Faust hin und her schob. So brauchte sie gar nichts weiter zu tun, er wichste sich einfach selbst in der ihm dargebotenen Hand.

Das erinnerte Nicole mit einem Mal auch wieder an die Situation, in der sie sich gerade befand. Nach wie vor hatte sie Fantasmas Penis im Mund, ohne daß sie sich um ihn gekümmert hätte, seit Emilias ihre volle Aufmerksamkeit beansprucht hatte. Auch wenn der sich laut Vereinbarung eigentlich an der falschen Stelle austobte, ließ sie ihn gewähren und wandte sich wieder Fantasma zu. Obwohl sie sich der Anwesenheit der Zuschauer, die sie dabei hatte, insbesondere der ihrer Schwester, nur allzu bewußt war, begann sie von neuem, ihren Kopf rhythmisch vorwippen zu lassen. Auf diese Weise beglückte Nicole beide Penisse gleichzeitig, mit deren Befriedigung sie beauftragt worden war; einen wie geplant mit dem Mund, der andere vergnügte sich von allein in ihrer ausgestreckten Hand.

Emilia sah ihr dabei so bewegungsungähig wie gebannt zu. Auch sie war sich der auf ihre kleine Gruppe gerichteten Blicke bewußt und war von der Idee, unter dieser strengen Beobachtung ihren Trieben freien Lauf zu lassen, ebenso wenig angetan. Die Existenz dieser Triebe ließ sich allerdings kaum leugnen; ihre Erregung war mittlerweile ins Bodenlose angewachsen und ihr Schwanz brannte förmlich darauf, in irgendein feuchtes Loch schlüpfen zu können. Schon jetzt war er kaum zu bändigen, als er sich unentwegt der ihn umschließenden Faust entgegenwarf. Natürlich hätte auch nichts dagegengesprochen, hier einfach still stehenzubleiben und ihn dort tun zu lassen, was er wollte. So weit sie wußte, verlangten die Clubregeln von neuen Anwärterinnen nur, das Verlangen der bisherigen Mitglieder zu stillen, nicht es unbedingt rektal zu tun, außerdem hatte Emilia selbst ohnehin niemand gefragt, ob sie das überhaupt wollte.

Die simple Wahrheit war jedoch, daß sie es tatsächlich wollte. Nicht, daß sie dabei unbedingt auf Nicoles Hintereingang bestanden hätte, aber wenn Isabelle der Meinung war, daß es nötig sei und sie anatomisch betrachtet die besten Voraussetzungen dafür mitbrachte, hatte sie in diesem Moment auch nichts dagegen. Zwar war Nicole nicht das Mädchen, in das sie sich vor kurzem verliebt hatte, doch war sie nicht nur wunderschön, sondern es war auch ein ausgesprochen erotischer Anblick, wie sie vornübergebeugt vor Fantasma kniete, um ihr einen zu blasen, ihr dichtes rotes Haar im Takt pendelnd und mit einer Hand Emilias eigenen Schwanz wichsend. Sie haßte sich selbst für diesen Gedanken und wußte jetzt schon, daß sie ihn später unendlich bereuen würde, aber das war egal. In dieser Sekunde wünschte sie sich nichts sehnlicher, als es ihr so richtig zu besorgen.

Letztendlich konnte sie nicht länger widerstehen. Einmal noch blinzelte sie zu den anderen hinüber, dann seufzte sie schließlich. Wenn sich schon ihre halbe Klasse hier versammelt hatte, um ihr beim Sex zuzusehen, sollten sie auch bekommen, was sie erwarteten. Behutsam entzog sie sich der ihren Penis umfassenden Hand und ging langsam um das auf dem Teppich hockenden Mädchen herum, bis sie deren Hinterteil erreichte. Dort ließ sie sich ihrerseits auf die Knie nieder, ihren Schwanz mit vor Begehren zitternden Fingern auf Nicoles Gesäß richtend. Offensichtlich hatte die bereits erraten, daß Emilia nun endlich bereit war, den ihr angedachten Platz einzunehmen, denn in der Zwischenzeit hatte sie sich noch weiter vorgelehnt und stützte sich mit der freigewordenen Hand wieder am Boden ab, sodaß sich ihre Kehrseite automatisch weit herausstreckte. Ihrer Hose hatte sie sich ja bereits am Anfang ihrer ausschweifenden Diskussion entledigt, den Slip hatte sie aber nur vorne herabgestreift, um das Ausmaß der Fremdartigkeit ihrer Geschlechtsteile begutachten zu lassen, ihre Hinterbacken waren jedoch weiterhin bedeckt geblieben.

Eine Weile bewunderte Emilia die reine Schönheit dieses Anblicks, wie sich der dünne Stoff eng über ihnen spannte, während sie die ihren Penis in Position haltenden Finger behäbig an ihm auf und ab führte. Er war mittlerweile ebenso feucht wie ihre Scheide; ohne jeden Widerstand glitt ihre Hand über seine von dem schmierigen Sekret überzogenen Oberfläche und wurde dabei im gleichen Maße besudelt wie ihr Kleid, dessen Saum um ihn herumfiel. So wie es aussah, würde sie sich noch einmal umziehen müssen, bevor sie zu Maria ging, und duschen wäre auch keine schlechte Idee. Man konnte wohl auch nicht an einer Einführungsfeier dieser Art teilnehmen und erwarten, dabei von Körpersäften unberrührt zu bleiben.

Doch darum würde sie sich später kümmern müssen, jetzt jedenfalls zog sie Nicoles Slip auch an der Rückseite herunter, sodaß er zwischen ihren gespreizten Schenkeln hängenblieb, und hielt ihren zuckenden Schwanz in Richtung des ihr entgegengestreckten Hinterns. Mehr Hinweise bedurfte es nicht, auch so fand ihr sich vorantastender Penis ohne Mühe seinen Weg. Erst klatschte er auf Nicoles linke Wange, schlängelte sich von dort aus aber schnell in das Tal zwischen ihnen, um darin suchend umherzustreifen. Bei dieser ausgiebigen Erkundung blieb der sich krümmenden Spitze das Lochs in dessen Mitte natürlich nicht lange verborgen. Als Emilia die kleine Einbuchtung unter ihrer Schwanzspitze spürte, konzentrierte sie sich eilig darauf, sie davon abzuhalten, sich sofort hemmungslos hineinzustürzen. Stattdessen ließ sie sie zunächst einige Male sanft darüber hinwegstreichen, fast als masturbiere sie die winzige runde Öffnung.

Nachdem sie das eine Zeitlang getan hatte, während sie weiter den vollen Hintern ihrer Mitschülerin bestaunte, kontrollierte sie die unwillkürlichen Bewegungen ihres Penis endlich so, daß er sich direkt auf den Anus legte. Sobald sie anfing, auch nur ein wenig mehr Druck auszuüben, schlüpfte er auch schon hinein, erst nur das äußerste Ende der sich nach oben hin verdünnenden Eichel, dann immer mehr des glitschigen feuchten Schaftes. Nicoles Hintereingang war unglaublich eng und schien sich immer dichter um ihren Penis zu schließen, als er sich tiefer hineinschob. Der Ring, den der sich weitende After dabei bildete, zog sich beinahe schmerzhaft fest um ihn, trotzdem war es auch umermeßlich lustvoll, von diesem nur schwer zu passierenden Hindernis umschlungen zu werden. Dieses Gefühl, daß sich etwas so eng um ihr Geschlecht schloß, daß es schon begann, unangenehm zu werden, was ihre Erregung allerdings sonderbarerweise nur noch weiter entfachte, war Emilia aber auch nicht gänlich fremd; sie kannte es ja bereits von der Nummer zu Anfang dieser Woche – der skurrilsten und ereignisreichsten ihres gesamten bisherigen Lebens – mit Fantasma und Emma, bei der ihr ebenfalls diese Körperöffnung zuteil geworden war.

Ganz im Gegensatz zu Nicole; für sie war dies eine völlig neue Erfahrung. Das einzige Mal, bei dem jemand etwas in sie eingeführt hatte, hatte Nadine ja beide ihrer Schwänze in ihre Scheide gezwängt. Da sie selbst bei dieser Gelegenheit ihre Schwester gleichzeitig von vorne und von hinten genommen hatte, konnte sie durchaus nachvollziehen, wie es nun Emilia erging, auf die derzeitigen Umstände hatte das Nicole dennoch in keiner Weise vorbereiten können. Die Welle der Empfindungen, die sie nun überflutete, als der konisch geformte Penis in sie drang, unterschied sich deutlich von beiden der Erlebnisse, die sie in dieser Hinsicht vorzuweisen hatte. Zwar füllte dieser eine unfaßbar dicke Schwanz ihren Darm ähnlich aus wie die zwei von Nadine ihre Weiblichkeit es getan hatten, doch war es bei diesem Loch etwas völlig anderes; nicht so unmittelbar berauschend aber auf irgendeine abstruse Weise noch aufregender, die in ihrem Bauch ein Flattern wie von Schmetterlingen hervorrief. Andererseits bestand auch kaum Ähnlichkeit zu den Gegebenheiten, als sie ihre Geliebte in den Arsch gefickt hatte. Natürlich spürte sie, wie sich ihr Schließmuskel eng um Emilias Penis spannte, ebenso wie es Nadines an ihrem eigenen getan hatte, doch überwand der des blassen Mädchens hinter ihr diesen Talpass weitaus einfacher und vor allem klebte er nicht so an den Innenwänden des ihn einhüllenden Tunnels, wie es bei ihr der Fall gewesen war. Das lag natürlich an der merkwürdigen Flüssigkeit, die er absonderte, wie sie bei Isabelles Ausführungen mitbekommen hatte, allerdings hatte sie auch schon zuvor direkten Kontakt damit gehabt, als sie ihn gewichst hatte. Sie war der Grund dafür, warum er sich so feucht und weich anfühlte.

Doch so seltsam das alles war, so aufreizend war es auch, weshalb sie sich erstaunlich schnell an die für sie völlig fremde Sensation gewöhnte, einen Schwanz im Rektum zu haben. Als das nachgiebige reptilienhafte Ding in ihr anfing, sie mit beständiger Regelmäßigkeit zu begatten, entspannte Nicole sich alllmählich und versank in einem Meer tiefsten Verlangens. Obwohl der ihn umgebende Kanal dazu ganz offensichtlich viel zu schmal war, und ihr Inneres sich so dicht an ihn schmiegten, daß sie deutlich die Beschaffenheit seiner uneben Haut wahrnehmen konnte, bohrte er sich nicht in einer geraden Linie in sie hinein, wie es ihrer zugebenermaßen geringen Erfahrung nach sein sollte, sondern beschrieb eine wellenartige Kurve, einer Schlange gleich, die sich in ihrem Anus ausholend umherwand. Genau wie schon zuvor als sie den Penis ihrer Klassenkameradin in der Hand gehalten hatte, schienen diese Bewegungen auch nicht von Emilia selbst auszugehen, wie Nicole trotz des steten Kopfnickens, mit dem sie Fantasmas Schwanz blies, erkennen konnte, jedenfalls kniete die ganz ruhig hinter ihr und starrte gedankenverloren in die Luft.

Sie konnte ja nicht wissen, daß Emilia gerade mit aller Macht versuchte, das Ausschlagen ihres Schwanzes möglichst im Zaum zu halten. Dessen Stärke richtete sich nach dem Grad ihrer Begierde, und obwohl sie ihn dabei beeinflussen konnte, kostete es sie in diesem Moment einiges an Mühe, nicht einfach jegliche Zurückhaltung aufzugeben und ihr Teil im Hintern des Mädchens tun zu lassen, was es wollte, zumal es ihr mit jeder noch so verhaltener Regung an diesem sie straff umfangenden Ring entlang immer schwerer fiel. Schon alleine das Zusehen, wie ihre süße Mitschülerin mit den welligen roten Haaren an Fantasmas etwas klein geratenem Penis nuckelte wie an einem Lolli, hatte sie so angemacht, daß ihr eigener völlig ohne weitere Stimulanz von selbst mit seinen heftigen Konvulsionen begonnen hatte, und als Nicole sie dann auch noch zusätzlich mit der Hand gestreichelt hatte, war es erwartungsgemäß nicht besser geworden. Jetzt jedoch in dieser winzigen Körperöffnung zu stecken, während sie weiterhin beobachten konnte, wie deren Kopf an der ihr hingehaltenen Stange auf und ab fuhr, brachte sie schier um den Verstand vor lauter aufsteigender Ekstase.

Irgendwann war der Augenblick gekommen, in dem sich ihr Schwanz trotz aller aufgebotener Behutsamkeit verselbstständigte. Mit einem Mal warf sich ihr aufbäumendes Geschlecht noch weitaus kräftiger dem emporgereckten Hintern entgegen. Emilia tat ihr bestes, ihn so gut es ging unter Kontrolle zu halten, schloß aber trotzdem die Augen und warf den Kopf in den Nacken. Sie wußte, daß es nun nicht mehr lange dauern würde, bis es ihr kam, doch war sie fest entschlossen, es so lange wie nur irgend möglich hinauszuzögern, obwohl das nicht einfach werden würde. Die Flammen des ihren gesamten Körpers heraufzüngelnden Begehrens waren so erdrückend, daß ihr bereits jetzt fast die Luft wegblieb.

Auch Nicole raubte der jüngste Verlauf der Ereignisse den Atem, allerdings auf eine etwas andere Weise. Von der plötzlich aufbrausenden Zügellosigkeit der in sie hämmernden Stöße überrascht, wurde sie unvermittelt vorwärts gedrängt, auf Fantasmas in ihrem Mund steckende Latte zu. Die fand eigentlich bequem Platz in ihr; vollständig in sie geschoben langte sie gerade einmal an ihrem Rachen an, ohne daß es sie irgendwie beeinträchtigt hätte. Es war vielmehr die Verwunderung über die unerwartete Stärke, mit der ihre Lippen direkt gegen die Hüfte der Clubpräsidentin gepreßt wurden, die sie zu atmen vergessen ließ. Abgesehen davon, daß es ihr schwerfiel, das Gleichgewicht zu halten, waren die allgemeinen Umtände sehr viel aufreizender, als sie angenommen hätte, denn obwohl Emilias Schwanz sie ständig hin und her schaukeln ließ, stieg ihre Lust immer weiter an.

Deshalb ließ sie nach kurzem Zögern die Hand, mit der sie bisher noch immer Fantasmas überstehende Vorhaut festgehalten hatte, sinken und legte sie ebenfalls flach auf den Boden, um sich zu stützen. Zwar befürchtete sie, daß sie so wieder den Penis bedecken würde, doch hielt sie es letztlich für angebrachter, sich erst einmal selbst aufrechtzuhalten, als darauf zu achten, daß ihre Lippen nach Möglichkeit unmittelbar über das steife Rohr strichen. Ohnehin stellte sich ihre Vermutung in diesen Belangen als falsch heraus. Nachdem sie Fantasmas lange ausgeprägte Vorhaut so lange zurückgezogen hatte, blieb sie nun, wo sie war. Von ihr unbehelligt glitt Nicoles Mund an dem kurzen Schaft entlang.

Dabei rührte die Initiative dieser Handlung nicht einmal von ihr selbst her. Natürlich lief sie auch keineswegs ihrem eigenen Willen zuwider, doch war es einfach der Wucht des von hinten in sie stürmenden Schwanzes geschuldet, daß sie nun so durchgeschleudert wurde, ohne daß es ihr Zutun erfordern würde. Auf allen Vieren hockend brauchte sie ihm nur ihren Hintern entgegenzuhalten, alles weitere übernahm der sich in sie schlängelnde Penis, drückte ihr Gesicht in Fantasmas Schritt, wenn er tiefer in sie drang und zog sie mit sich, wenn er sich ein Stück aus ihr entfernte. Somit schoben sich die zwei dämonischen Geschlechtsteile gleichzeitig von beiden Enden in sie, eines in ihren Mund und eines in den Hintern, während ihr waagerecht gehaltener Oberkörper von einer Richtung in die andere getrieben wurde. Dementsprechend spürte Nicole, wie nachgerade alles an ihr in Schwingungen geriet; ihre beiden abstehenden Ständer wippten ebenso unbändig herum wie der zwischen ihren Beinen hängende Slip und ihre langen gewellten Haare. Sogar ihre Brüste, obwohl nicht sonderlich ausgeprägt und noch immer von Büstenhalter und Shirt bedeckt, stimmten in diesen ausgelassenen Tanz mit ein.

Das blieb auch Fantasma nicht verborgen. Zwar konnte sie das aus der über Nicole aufragenden Position nicht wirklich beobachten, doch sah sie den sich bewegenden Stoff an der Brust und ihr aufgepeitschtes Hirn lieferte ihr automatisch die dazugehörenden Bilder. Außerdem gab es auch so schon mehr als genug verführerische Eindrücke, die es auszukosten galt. Nicoles nacktes Hinterteil etwa, auf dem die sichtbare Linie ihres Rückgrats anmutig in den ausnehmenden Spalt ihrer Gesäßbacken überging, oder Emilias gewaltigen Schwanz, der einen Bogen beschreibend sich zwischen ihnen wand. Fasziniert betrachtete sie das längliche grünlich-lilafarbene Ungetüm, das so kräftig den Arsch des Mädchens bearbeitete, das kleine Wellen über die Haut hinwegliefen, dann fühlte sie auch schon, wie sich in rasender Geschwindigkeit ein überwältigender Orgasmus anbahnte. Aber das hatte wohl auch kaum anders zu erwarten gestanden, so hingebungsvoll wie Nicole an ihrem Schwanz lutschte. Sie fand gerade noch Zeit, leise aufzustöhnen, ehe sie sich unwillkürlich verkrampfte, und das Sperma aus ihr vervorzuschießen begann.

Während Fantasma entzückt die Augen schloß, riß Nicole ihre überrascht auf, als der Samen in großen einzelnen Schüben in sie gepumpt wurde. Sie war so sehr in die Tiefen ihrer eigenen Lust versunken gewesen, daß sie die Anzeichen von Fantasmas nahendem Höhepunkt einfach übersehen hatte, nun jedoch strömte seine elementarste Folge unverkennbar auf ihre Zunge. Ihr erster unüberlegter Impuls war es zu schlucken, doch gerade noch rechtzeitig erinnerte sie sich daran, daß das schleimige Zeug noch gebraucht wurde. Also hielt sie einfach still, während es in sie floß. Immer mehr der heißen Flüssigkeit überflutete ihre Zunge, rann sachte an die Innenseiten ihrer Wangen herab und wogte stetig höher, bis ihr gesamter Mundraum damit angefüllt war. Bald war der Punkt erreicht, an dem sie endgültig keinen einzigen Tropfen mehr in sich aufnehmen konnte, doch noch immer lief das Sperma mit unvermindertem Druck in sie hinein, sodaß es zwischen ihren fest um den zuckenden Penis geschlossenen Lippen wie an einem undichten Wasserschlauch hervorspritzte.

Gleichgültig ließ Nicole es geschehen. Die Menge, die sich inzwischen in ihrem Mund angesammelt hatte, sollte mehr als ausreichend sein, um Nadines Arschloch bis weit in den Darm hinein zu beschmieren. In diesem Augenblick konnte sie nicht anders, als die schiere Masse zu bewundern, die Fantasma abfeuerte. Wie sie bei ihren gelegentlich angewandten ausgefalleneren Masturbationstechniken entdeckt hatte, schoß sie selbst so viel ab, daß ihr Mund anschließend randvoll war. Natürlich war das nur schwer abzuschätzen, aber den Flecken nach zu urteilen, die ihrer beider Körper ebenso wie den umliegenden Boden bedeckten, war es bei ihrer Klassenkameradin beinahe doppelt so viel. Als sie die milchige Samenflüssigkeit beobachtete, die ihr über die Lippen getreten war, und nun zäh von Fantasmas allmählich erschlaffendem Penis herabtropfte, dachte sie daran, wie schade es war, daß sie diesen Überschuß nicht hatte schlucken können. Nur zu gerne hätte sie es gekostet, um herauszufinden, inwiefern der Geschmack sich von dem ihrer Schwester und ihrem eigenen unterschied, zwischen denen sie keinerlei Abweichungen hatte erkennen können, aber vorhin hatte sie gar nicht so schnell reagieren können und jetzt war der anscheinend nicht zu enden wollende Strom schließlich doch versiegt, und auch wenn ihr Mund restlos damit angefüllt war, wagte sie es nicht, etwas davon zu verschwenden.

Allerdings würde sich dafür schon noch eine Gelegenheit ergeben, nun da sie diesem offensichtlich ziemlich freizügigen Club angehörte, vermutete sie. Zunächst jedenfalls hatte sie sich auf die vor ihr liegende Aufgabe zu beschränken. Dazu gehörte vor allem, daß sie das gesammelte Sperma dort behielt, wo es war, was sich allerding als einigermaßen schwierig erweisen könnte. Zwar verstopfte im Moment noch Fantasmas Schwanz ihre Lippen, doch war der mittlerweile fast völlig weich und würde bald unweigerlich zwischen ihnen hervorflutschen, insbesondere da Emilia sie noch immer ohne besondere Feinfühligkeit von hinten nahm. Sollte das unvorbereitet geschehen, würde sie mit Sicherheit einen Großteil des aufgefangenen Ejakulats über den Teppich verteilen. Um das zu vermeiden, entschied sie sich kurzerhand dazu, ihn bereits jetzt aus sich zu entlassen. Vorsichtig zog sie ihren Kopf vom Unterleib des Mädchens zurück, bis deren Penis aus ihrem Mund herausglitt, ihn direkt über die Rundung der Eichel hinweg schließend.

Während Fantasma mit einem letzten befriedigten Seufzer ein paar Schritte rückwärts taumelte und sich dort erschöpft zu Boden sinken ließ, hob Nicole ihr besudeltes Kinn an, damit nichts der errungenen Flüssigkeit entrinnen konnte. Wie ein von einem Sturm aufgebauschtes Meer spürte sie sie in ihrem Mund umherwogen, als Emilias Schwanz sich weiterhin mit ausladenden Bewegungen in ihrem Anus vergnügte. Das Gefühl, wie sie brackig in ihr vor und zurück schwappte, war so überwältigend, daß sie am liebsten laut aufgeschrien hätte, aber weil sie ihre Lippen dabei fest aufeinandergepreßt halten mußte, entrang sich ihr nur ein undeutliches summendes Keuchen. Doch war es nicht allein ihre offen bekundete Faszination für Sperma, die ihre Erregung nun langsam auf einen Gipfel zusteuern ließ, auch der beständig in sie fahrende Penis hatte daran einen nicht unerheblichen Anteil.

Durch Fantasmas vorangegangenen, sie etwas überrumpelnden Samenerguß sensibilisiert, bemerkte Nicole allerdings schon die fieberhafte Nachlässigkeit eines nahenden Höhepunktes in den immer schneller aufeinanderfolgenden Stößen. Aus eigener Erfahrung wußte sie, daß Emilia jeden Augenblick kommen würde, was Nicole mit einigem Bedauern erfüllte. Auch wenn es ihr schwerfiel, sich die ganze Zeit darauf konzentrieren zu müssen, den Mund nicht versehentlich auch nur ein kleines Stück zu öffnen, hätte sie gerne noch länger die grenzenlose Lust in sich aufgesogen, die diese ganze absonderliche Situation in ihr hochkochen ließ, die Zunge überhäuft mit dem Samen einer ihrer Mitschülerinnen, den sie gleich ihrer Schwester überantworten würde, während eine andere zugleich ihr Hinterteil für sich beanspruchte.

Es nahm dann auch nur noch zwei weitere zwischen zusammengepreßten Lippen hervorgebrachte Laute in Anspruch, bis sich Emilia ebenfalls in ihr erleichterte. Kurz spürte Nicole den Schwanz in ihrem Anus verharren, bevor er sich plötzlich tief hineinzwängte, während er anfing, sein Sperma zu verströmen. In einem gewaltigen ununterbrochenen Strahl lief es in sie und überzog ihr Inneres mit seiner warmen Nässe. Obwohl es anders als bei Fantasma oder ihr selbst nicht in mehreren einzelnen Spritzern unterteilt sondern gleichmäßig aus der Spitze schoß, schien es eine halbe Ewigkeit anzudauern, in der Emilias sich streckendes Geschlecht reglos seinen Samen vergießend in ihrem Rektum verweilte. Schließlich riß der beharrliche Fluß irgendwann doch ab und der Schwanz in ihr schien in sich zusammenzubrechen. Auch wenn er zu keiner Zeit wirklich steif gewesen war, jedenfalls nicht so, wie Nicole es gewohnt war, ließ nun auf einmal die Kraft, mit der er sich in ihrem Darm vergraben langgemacht hatte, nach, sodaß er, weich und biegsam wie er war, Stück für Stück aus ihr hervorglitt.

Als er sie mit einem kaum vernehmbaren feuchten Schmatzen endgültig verließ, hing er nun wieder völlig still zwischen Emilias Beinen herab. Auch seine Besitzerin bewegte sich noch nicht. Den Blick starr auf den spermabefleckten Hintern vor sich gerichtet, blieb sie schwer atmend am Boden sitzen. Nachdem sie einen Moment reglos so verbracht hatte, erhob sie sich letztendlich und schritt auf den Schreibtischstuhl zu, auf dem zuvor Isabelle gesessen hatte, die nun aber an die Arbeitsplatte gelehnt dastand. Ohne darauf zu achten, daß ein Strang Samenflüssigkeit von ihrem schrumpfenden Penis herabhing, ließ sie sich in ihm nieder.

Nicole wußte, daß alle darauf warteten, daß sie den zweiten Teil dieser Einweihungsfeier einläuten würde, trotzdem blieb sie ebenfalls noch kurz, wo sie war. Als Emilia sich in ihr ergossen hatte, war sie selbst kurz vor einem Orgasmus gewesen, so berückend hatte sie es empfunden, doch nun da sie sich befriedigt aus ihr zurückgezogen hatte, breitete sich das aufregende Kribbeln, das sich zuvor in ihrer Brust zusammengeballt hatte, verflüchtigend über ihren gesamten Körper aus. Auch wenn es etwas schade war, ihre zum Greifen nahe Erlösung auf diese Weise entschwinden zu sehen, ließ sie sich davon nicht beirren. So wie sie es verstanden hatte, war dies nicht die letzte Orgie, die im Rahmen des Clubs stattfinden würde, und selbst wenn, war alles, was für sie zählte, die unsterbliche Liebe zu ihrer Schwester. Vielleicht würde sie sich später sogar erneut dazu bereiterklären, ihr in dieser Angelegenheit behilflich zu sein.

Bei diesem bezaubernden Gedanken hob sie endlich ruckartig den Kopf und sah Nadine erwartungsvoll an, ein unvermittelt aufloderndes Feuer in den Augen.

Die verstand diese stille Aufforderung auch sofort. Dies war der Augenblick, dem sie mit einiger Sorge entgegengesehen hatte. Im Gegensatz zu Nicole war ihr ja schon zuvor bekannt gewesen, wie es war, in den Arsch gefickt zu werden. Zwar kam sie nicht umhin zuzugeben, daß sie trotz des Schmerzes Lust dabei verspürt hatte, doch lag das wohl eher daran, daß sie wußte, wie sehr Nicole sie liebte und sie ihr niemals freiwillig wehgetan hätte. Auch wenn Nadine die Mitglieder dieses Clubs durchaus sympathisch waren – immerhin waren es alle Freaks, genau wie sie selbst – konnte sie das von ihnen nicht behaupten. So weit sie das nach diesen wenigen Tagen beurteilen konnte, waren es alles nette Mädchen, die ihr mit Sicherheit nicht Zuleide wollten, aber das war für sie auch kein Grund, sie nacheinander ihren Hintern als persönliches Lustobjekt benutzen zu lassen.

Es war ihr schon schwer genug gefallen, dabei zuzusehen, wie Nicole ihren Teil der Aufnahmeprüfung absolviert hatte. Jetzt, da sie fest zusammen gingen, fand sie einfach, daß dieser Aspekt ihrer Beziehung unter ihnen bleiben sollte. Ihre Körper gehörten ebenso wie ihre Seelen einander und sollten deshalb ihrer Meinung nach auch einander vorbehalten sein. Trotzdem war es ihr nicht einmal dort gelungen, ihre aufkeimende Leidenschaft niederzukämpfen. Die beiden Latten, die steil zwischen ihren Beinen hervorstachen, waren in dieser Hinsicht sowohl Anklage als auch Beweis genug.

Andererseits bedeutete zu lieben unausweichlich auch zu leiden. Trotz ihrer genetischen vollkommen Übereinstimmung und ihrer unermeßlichen Zuneigung zueinander, war ihre Schwester immer noch ein eigenständiges Individuum, dessen Tun ihr allein oblag. Ob Nadine das nun gefiel oder nicht, offenbar hatte Nicole beschlossen, daß dies der richtige Umgang mit ihrem Körper war, und wer war sie denn schon, darüber urteilen zu wollen? Nein, diese Entscheidung lag ganz bei Nicole, doch nun da diese gefallen war, wollte sie wenigstens an ihr teilhaben. Was immer auch geschehen mochte, Nadine würde ihr immer zur Seite stehen.

Mit einem weichen empfindsamen Blick, der eben diese Hingabe verriet entkleidete sie sich erst langsam, ehe sie sich auf Hände und Knie niederließ, sich ergeben völlig dem Willen ihrer Schwester ausliefernd. Die hatte noch immer in dieselben Haltung kaum zwei Schritte von ihr entfernt genau darauf gewartet, jetzt kroch sie auf Nadines Kehrseite zu, Kopf und Hintern gleichermaßen erhoben in dem Bestreben, ein vorzeitiges Auslaufen der in ihre beiden Enden gespritzten Ladungen zu vermeiden. Dort angekommen hob sie den Oberkörper an, legte je eine Hand auf Nadines Hinterbacken und zog sie auseinander, sodaß das winzige Loch zwischen ihnen enthüllt wurde. Dann beugte sie sich so weit hinab, daß ihre Nase beinahe in den schmalen Spalt geriet und öffnete, mit zusammengerollter Zunge und spitzen Lippen eine Spurrinne bildend, den Mund. Sie konzentrierte sich darauf, die Samenflüssigkeit nur langsam herabträufeln zu lassen, doch geschah das ohnehin fast von allein. Das dickliche Sperma war so zäh, daß es sich wie in Zeitlupe in einem langen Strang hinabwälzte. Verträumt beobachtete Nicole, wie es auf der niedlichen Körperöffnung landete und tröpfchenweise darin versickerte.

Das ging allerdings nur außerordentlich schleppend vonstatten. Als sie gerade einmal die Hälfte des in ihrem Mund befindlichen Ejakulats über die Lippen hatte laufen lassen, hatte sich bereits eine ausufernde Pfütze über dem emporgestreckten Anus geformt, die bald überzuquellen drohte. Nicole betrachtete sie einen Augenblick lang nachdenklich, dann hob sie eine der Hände, mit denen sie Nadines After geöffnet hielt, streckte den Zeigefinger aus und legte ihn darauf. Offensichtlich war diese bisher benutzte Menge an Sperma bereits ausreichend, den ehe sie sich versah, steckte ihr Finger schon mit ganzer Länge in dem Hintern, ohne daß sie besonders kräftig hätte drücken müssen. Nadine zuckte zwar kurz zusammen, als er so unvermutet schnell in sie drang, doch lag das wohl nur daran, daß sie das nicht erwartet hatte, jedenfalls entspannte sie sich sofort darauf wieder und ließ sogar einen leisen langgezogenen Laut vernehmen, wie eine Katze, die sich selig unter einer Heizung ausstreckte.

Aus irgendeinem Grund übermannte sie dieses gerade eben noch hörbare wohlige Seufzen mit einem Gefühl unendlicher Hingezogenheit zu ihrer Schwester, das ihr Herz sich beinahe qualvoll zusammenkrampfen ließ. Vielleicht weil dieses unscheinbare Geräusch ihr schlagartig etwas klarmachte: Nachdem Nadine nicht wirklich begeistert von der Idee gewesen war, erneut von hinten bedient zu werden, schon gar nicht als Aufnahmeprüfung für einen Club, dem sie nicht unbedingt beitreten wollte, war sie einzig und allein hier, um ihr beizustehen, um über sie zu wachen, damit ihr niemals etwas zustoßen konnte. Gleichzeitig war es aber auch Bestätigung für etwas, das sie sich bereits am Abend zuvor geschworen hatten, ihrer unsterblichen Liebe für einander, und daß sie auf ewig zusammenbleiben würden. Am liebsten wäre Nicole ihr einfach rückhaltlos um den Hals gefallen, um ihr auf Knien zu danken, dafür daß sie schon immer zu ihr gehalten hatte, daß sie immer für sie da war, jetzt und in einer Zukunft, die sie zwar nicht voraussehen konnten, in der sie nichtsdestotrotz aber auf jeden Fall glücklich sein würden, solange sie nur einander hatten.

Bedauernd unterdrückte Nicole diesen Impuls jedoch. Stattdessen zog sie behutsam ihren Finger aus Nadines Rektum und zog nun wieder mit beiden Händen deren Hinterbacken auseinander. Obwohl sie sie eigentlich sehr gerne noch länger auf diese Weise masturbiert hätte, war es nun erst einmal am wichtigsten, ihren Anus mit aller ihr zur Verfügung stehender Sorgfalt zu befeuchten, damit sie ebensolche Freude an dem bevorstehenden Akt empfinden konnte, wie es bei ihr selbst gewesen war. Erneut spitzte sie die Lippen und ließ das Sperma in ihrem Mund langsam zwischen ihnen herausfließen. Dieses Mal schaffte sie es auch, den gesamten Rest ausströmen zu lassen, bevor Nadines Hintern Gefahr lief überzuschwappen. Nur ein letzter durchsichtiger Faden wollte sich einfach nicht lösen, der sich zwischen Lippen und überflutetem After der Zwillinge spannte.

Danach war zwar wieder ein regelrechter See in der von ihren Händen geweiteten Öffnung entstanden, doch verzichtete Nicole darauf, die Flüssigkeit tiefer hineinzudrücken. Kurz blitzte in ihr der ungalublich erregende Gedanke auf, dazu ihre Zunge statt ihren Finger zu verwenden, aber das ließ sie wohl besser bleiben. Es war der Sache mit Sicherheit nur zuträglich, wenn der Schwanz der nächsten Halbdämonin, die sie zu befriedigen hatten, so ebenfalls noch beschmiert wurde, bevor er in das enge Loch drang, außerdem hätte sie den Samen dabei wohl doch nur endgültig über den Rand der Einbuchtung getrieben, in der er jetzt umherschwamm, statt ihm einen Weg hinein zu ebnen.

Ohnehin war bereits ein Tropfen von Nadines unruhig zitterndem Hintern übergelaufen und rann, eine farblose Spur hinter sich herziehend, an ihm herab. Schnell beugte Nicole sich vor und leckte ihn ab, kurz bevor er die sich unmittelbar darunter auftuende Scheide erreichen konnte. Obwohl es eigenlich rein intuitiv geschehen war, hatte diese Handlung doch etwas ungemein reizvolles, wie sie ihre Zunge durch den schmalen Bereich zwischen Arschloch und Geschlecht ihrer Schwester gleiten ließ, noch dazu da sie so nun neuerlich von Sperma überzogen wurde, wenn auch mit viel weniger als zuvor. Allerdings hatte sie bisher noch gar nicht das Gefühl gehabt, keinen Samen mehr im Mund zu haben. Nach wie vor meinte sie, die schleimige Substanz in sich spüren zu können, wie sie untrennbar an ihr klebte, und auch der silbrige Faden, der noch immer von ihren Lippen hing, sprach nicht gerade dafür.

Nachdem sie Nadine so also vor einer ungewollten Schwangerschaft bewahrt hatte – wofür diese sich bei sich bietender Gelegenheit gerne revanchieren durfte – sah sie fragend zwischen den beiden verbliebenen Clubmitgliedern hin und her; Emma, die auf der Seite der Tür stehengeblieben war, und Isabelle mit an den Schreibtisch gelehnter Hüfte.

Das war für Emma natürlich der Moment, um ihren zuvor gefaßten Plan in die Tat umzusetzen. Falls sie das Loch benutzen wollte, das von Fantasmas Samen angefüllt war, mußte sie sofort handeln, also räusperte sie sich schnell, ehe Isabelle irgendwelche Ambitionen in dieser Richtung bekunden konnte.

»Also, äh«, begann sie mit hochrotem Kopf und schaffte es erst nach einigen Fehlversuchen, ihr dabei in die Augen zu sehen, »wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne... äh...«

Isabelle hob die Hände, in der Andeutung, Emma solle nur machen. Sie verstand das schon. Zwar war ihr im Gegensatz zu Emilia ihre Zuneigung zu Fantasma entgangen, doch konnte sie nur allzu gut nachvollziehen, wie schwer es ihr gefallen sein mußte, diesem wundervollen Schauspiel zur Tatenlosigkeit verdammt beiwohnen zu müssen, als dieses verführerisch hübsche Mädchen gleichzeitig von vorne und hinten genommen worden war, und dann beobachtet zu haben, wie sie das Sperma in ihrem Mund in den Hintern ihrer eineiigen Zwillingsschwester spuckte, das nun auf seine so eigenartig anziehende Art darin im hereinfallenden Schein der Sonne ebenso weiß glitzerte wie frischgefallener Schnee. Bei diesem Anblick konnte sie sich ja selbst kaum noch zurückhalten, nicht einfach wild drauflos zu masturbieren. Trotzdem schaffte sie es, äußerlich ganz ruhig zu bleiben, während sie Emma ansah, die jetzt langsam auf Nadine zuging.

Allerdings waren ihre Schritte eher ein Stolpern. Kein Wunder, immerhin würde sie nun ihren Schwanz in den Anus einer ihrer Mitschülerinnen stecken, der besudelt war mit dem Ejakulat ihrer heimlichen Liebe. Zugegeben, in den letzten drei Tagen hatte sie ein paar Dinge getan, die dem schon recht nahe kamen: Schon bei ihrer Entjungferung hatte sie sich zugleich vaginal und anal ficken lassen, am darauffolgenden Nachmittag hatte sie an einer Orgie teilgenommen, in deren Verlauf sie selbst ein Mädchen genagelt hatte, das von seinem eigenen Sperma durchnäßt gewesen war, und erst gestern hatte sie sich von einer Unbekannten – von der sie aber vermutete, daß es Fantasma war – durch ein Loch in der Trennwand einer Schultoilette einen blasen lassen. Dennoch kam ihr dies hier wie ein neuer Gipfel der Perversion vor, war dieser ganze Hergang in seiner abstrusen Erotik doch nachgerade nicht mehr zu überbieten. Da wurde zunächst ein Zwilling von zwei Halbdämoninnen beglückt, nur um das solchermaßen gewonnene Sperma ihrer Schwester zukommen zu lassen, damit Emma sich mit ihr vergnügen konnte, und wenn sie fertig war, würde ihre eigene Sahne wiederum Isabelle als Gleitmittel dienen.

Als sie mit ihren wackligen Beinen endlich bei Nadine angekommen war, erstaunlicherweise ohne auf dem Weg dorthin vor lauter Geilheit einfach zusammenzubrechen, bewunderte sie erst einmal das Bild, das sich ihr bot. Aus der Nähe betrachtet wirkte Fantasmas Samen nicht mehr ganz so blütenweiß, stattdessen waren nun die einzelnen Nuancen unterschiedlich heller Töne zu erkennen, vom Durchsichtigen bis hin zur tiefen Färbung verschütterter Milch. Trotzdem sah es noch immer aus wie ein natürlicher Krater, in dem sich der Regen angesammelt hatte, um einen bezaubernden Bergsee zu schaffen, nur daß der Niederschlag in diesem Fall aus den Körpersäften ihrer Angebeteten bestanden hatte; ein köstlicher Nektar, der nur darauf wartete, sich in ihn zu stürzen.

Und genau das zu tun, stand sie jetzt im Begriff. Sie konnte nicht mehr lange genug warten, sich ihrer Hose und ihres Slips völlig zu entledigen, die ihr beide nur knapp unter dem Schritt zwischen den Oberschenkeln hingen, sondern raffte nur ihre dunkelblaue Bluse zusammen, deren Saum vor ihrem Penis herabgefallen war, dann brachte sie sich in Position. Da Nadine ihr Hinterteil so hoch wie möglich angehoben hatte, damit die in ihn geträufelte Flüssigkeit nicht austrat, hatte es keinen Sinn, sich hinter sie zu knien. Deshalb ging Emma nur leicht in die Hocke, bis ihr Schwanz dicht über dem besudelten Gesäß in der Luft schwebte. Mit einer vor Lust fahrigen Hand griff sie nach ihrem betonharten Ständer, hielt ihn fest und senkte ihren Unterkörper ein Stück weiter herab, sodaß seine Spitze zwischen Nadines Arschbacken glitt, genau in die weiße Lache hinein, die den Zugang markierte.

So verharrte sie vorerst, während sie gebannt auf die Öffnung hinabsah, in der sie steckte. Da ihr Penis keine ausgeprägte Eichel besaß und vorn einfach flach abfiel wie das stumpfe Ende eines Bleistifts, hatte sie das Sperma nicht herausgedrückt, sondern viel mehr tiefer vor sich her in den gespreizt daliegenden Darm geschoben. Zwar quoll ein wenig davon an ihrem Schaft hervor, doch waren das nur kleine Tropfen, die dort hängenblieben, die gesamte Spitze ihres Schwanzes jedoch schwamm geradezu in diesem Becken aus Fantasmas Samen. Vor Genuß zu völliger Reglosigkeit erstarrt, kostete sie einfach das umwerfende Gefühl aus, wie er sie warm und dicklich umspielte. Es war schlichtweg himmlisch, diese ersehnte Nässe, die wenige Tage zuvor auch schon ihr Inneres befeuchtet hatte, nun auf so verquere Weise an ihrer Erektion zu spüren.

Irgendwann hielt Emma es nicht länger aus. Ihren Penis noch immer mit zwei Fingern festhaltend, ließ sie sich etwas weiter herab. Isabelles Plan in dieser Hinsicht schien aufzugehen, jedenfalls merkte sie nun, daß es nicht nur ungeuher aufreizend war, in einen Anus voll von Fantasmas Soße vorzudringen, dazu eignete sie sich offenbar auch sehr gut als Gleitmittel. Natürlich fehlte ihr ein adäquater Vergleich, ihre bisher einzige Erfahrung mit Analverkehr war, als Emilia es ihr von hinten besorgt hatte, doch wie sich herausgestellt hatte, lag das ja an den Sekreten, die deren Schwanz von sich gab. Ihr eigenes Teil zwängte sich nun zumindest ebenso mühelos hinein, wie es da der Fall gewesen war, was Emmas Kenntnisstand nach nicht wirklich gewöhnlich war.

Ohne daß sie sich auch nur hätte anstrengen müssen, war plötzlich ihre gesamte Länge in Nadines Hintern verschwunden. Zwar spürte sie deutlich die Enge des Schließmuskels, der sich um sie spannte, doch fuhr sie ohne jede Schwierigkeit an ihm entlang. Auch hier, innerhalb der Hitze von Nadines Darm, die ihr augenblicklich entgegengeschlagen war, als sie sich in ihn quetschte, war Fantasmas Samenflüssigkeit allgegenwärtig. Die Vorstellung, daß dies die Hinterlassenschaft ihrer Geliebten war, die sie umhüllte, dieses Mädchens mit den sinnlichen dunklen Augen, die stets in einem hellen Glanz erstrahlten, und dem hinreißendsten Lächeln, das sie je hatte erblicken dürfen, stach mit solcher Macht in ihr Bewußtsein, daß ihr beinahe schwindlig davon wurde, nur fehlte ihr jetzt die Geduld, sich erneut darin zu ergehen. Dazu war sie mittlerweile einfach zu geil. Zwar sog sie das Gefühl begierig in sich auf, doch verlor sie keine weitere Zeit mehr damit stillzuhalten, sondern begann sofort, Nadine kräftig und gleichmäßig zu begatten.

Doch so schwungvoll Emmas Stöße auch waren, blieben sie zumindest im Moment noch sehr langsam und in gewisser Weise sogar liebevoll, wie Nadine fand, fast so als würde sich das stille Mädchen mit der Brille jemandem widmen, den sie schon seit langem aus der Entfernung heraus anhimmelte. Ihr Schwanz glitt leichtgängig und verhalten in sie hinein, wenn auch etwas ruhelos, als stünde sie bereits jetzt kurz vor einem Orgasmus. Ein wenig bedauerte sie es, daß sie ihn nicht etwas genauer hatte betrachten können, bevor er in sie gebohrt wurde. Selbstverständlich hatte sie ihn gesehen, in Anbetracht ihres allgemeinen Vorhabens hatte keines der Clubmitglieder es für nötig befunden, sich wieder zu bedecken, nachdem sie ihnen so eindrucksvoll bewiesen hatten, daß sie ebenfalls Schwänze besaßen, allerdings war sie ihm da nicht sonderlich nahe gewesen und es hatte noch einiges mehr gegeben, das um ihre Aufmerksamkeit gerungen hatte. In dieser Hinsicht beneidete sie Nicole etwas, die sich mit den Penissen, deren Befriedigung ihr aufgetragen worden war, eingehender hatte beschäftigen können. Zwar wäre sie nicht scharf darauf gewesen, einen von ihnen mit dem Mund zum Höhepunkt zu bringen – diese Praktik gehörte, anscheinend anders als bei ihrer Schwester, nicht zu ihren persönlichen Obsessionen – trotzdem hätte sie sich vorher gerne näher mit ihnen auseinandergesetzt. Alles, was sie im Nachhinein über ihn sagen konnte, war, daß er tiefrot war und keine Eichel zu haben schien. Das war unter Halbdämoninnen jedoch offenbar nicht wirklich ungewöhnlich, zumindest war es bei Emilia genauso, nur daß ihrer spitz auf einen Punkt zulief wie der Fangarm eines Tintenfisches, statt einfach abzufallen, wie es bei Emma der Fall war.

Daß er so stumpf und eben geformt war wie ein Schlauch, konnte sie aber auch so spüren, besonders natürlich als er in sie eingeführt worden war, doch auch jetzt machte sich sein glatt abgesenktes Ende stark bemerkbar, dessen ringförmig umlaufende Ecke trotz des glitschigen Überzugs von Fantasmas Sperma an den Innenwänden ihres Tunnels entlangstreifte. Das war bei ihrer Nummer mit Nicole nicht so gewesen. Da hatte sie auch den Eichelrand wahrgenommen, aber weit weniger vordergründig, vielmehr wie wenn man sanft mit dem Finger über eine Falte in einem Bettlaken strich. Überhaupt war es ein ganz anderes Gefühl als gestern mit ihr. Vor allem ging es diesmal völlig ohne Schmerzen vonstatten. Im Gegensatz zum vorigen Abend, als sie geglaubt hatte, ihr Rektum würde fest an Nicoles Schwanz kleben und von ihm eher in die Länge gezogen würde, als daß er in sie fuhr, klappte das jetzt dank Fantasmas großzügiger Spende ausgezeichnet. Wie der Fuß eines Kindes in eine Matschpfütze tauchte Emmas Stange in sie ein, auch mit einem ähnlich schmatzenden Geräusch, wobei Nadine sich immer der Tatsache bewußt war, daß ihr Hintern bedeckt mit dem Ejakulat eines anderen Mädchens war.

Allerdings störte sie das gar nicht so sehr. Zwar hatte sich an ihrer generellen Abneigung dieser Substanz gegenüber nichts geändert, die sie in allen Bereichen, vom Aussehen bis hin zur Konsistenz, nur als widerwärtig beschreiben konnte, doch war dies hier ihrer Meinung nach nicht weiter schlimm. Einerseits stellte sich seine ekelerregende Schleimigkeit in diesem Zusammenhang ausnahmsweise einmal als nützlich heraus, zum anderen hatte sie mit dem Zeug in dieser ihrer Körperöffnungen nicht allzu viel zu tun. Es war ja nicht so, als hätte sie es in den Mund nehmen müssen, was sie als wahrhaft abscheulich empfunden hätte. Diese Aufgabe hatte zum Glück Nicole für sie übernommen.

Die nicht vorhandene Eichel war jedoch nicht alles, was Emmas Schwanz von Nicoles unterschied. Am auffälligsten war wohl, daß er dicker war. Ihr Arschloch wurde zumindest weiter gedehnt als bei der Gelegenheit zuvor. Dieses empfindliche Körperteil offenbarte ihr aber auch noch eine Abweichung: Emmas Penis war merkwürdig uneben. Obwohl er so gerade und ohne bedeutende Konturen war wie ein Eisenrohr, schien er durchgängig von schmalen Falten überzogen zu sein, die sich Nadine zunächst nicht erklären konnte. Sie erinnerte sich, daß er auch schon, als sie ihn im schlaffen Zustand gesehen hatte, überall kleine Äderchen aufwies, denen sie aber keine große Beachtung geschenkt hatte. Sie hatten nicht viel anders gewirkt als die bei ihrem eigenen, nur etwas zahlreicher, doch mußten die erheblich angeschwollen sein, während Emma einen Steifen bekommen hatte, sodaß sie nun fest unter der weichen Haut hervorstachen.

Eine Weile genoß sie es einfach, wie sich das geweitete dehnbare Band ihres Afters lückenlos an jede der weitreichenden Erhebungen vom Schwanz ihrer Mitschülerin anpaßte, als der beständig in ihr hin und her geschoben wurde. Wie schon bei Nicole war es auch jetzt zuerst sehr sonderbar gewesen, einen Schwanz im Hintern zu spüren, doch je mehr sie sich daran gewöhnte, desto mehr Freude bereitete es ihr. Nun da sie wußte, wie es ging, war es auf jeden Fall etwas, das sie gerne zu wiederholen bereit war. Da ihre Schwester ebenso wie sie gleich zwei Penisse hatte, um die zu kümmern sie als ihre im Geheimen feste Freundin als ihre Pflicht betrachtete, wäre das wohl ohnehin nur eine Frage der Zeit gewesen. Schon alleine bei dem Gedanken daran wurde ihr Atem heftiger und bald entließ sie ihn in wortlosen, doch unmißverständlichen Bekundungen der Lust hervor.

Dann fühlte sie auf einmal Emmas Brust auf ihrem Rücken ruhen. Offenbar war sie inzwischen so sehr von ihrer Begierde ergriffen, daß ihre Beine sie nicht länger in dieser erhöhten Position halten wollten, denn sie war nun endgültig auf die Knie gesunken und bestieg sie wie ein Hund sein Weibchen. Auch die Art ihrer Hüftbewegungen hatte sich diesem Bild angeglichen: Ihren gesamten Körper von außen fest umhüllend lag Emma auf ihr und drückte ihr das Becken nun schneller und fiebriger entgegen, wobei sie sich kaum noch von ihrem Hintern entfernte. Da sie in dieser Lage ihre Hände unmöglich auf den Boden bekommen konnte, hatte sie sie angehoben und umfaßte mit ihnen Nadines nur im Ansatz vorhandenen Brüste. Sie waren nicht groß genug, daß sie wirklich gewackelt hätten, oder sonst viel mit ihnen los gewesen wäre, trotzdem schien Emma sich nicht daran zu stören. Obwohl sie beide immer noch ihre Oberbekleidung trugen, und das Mädchen mit dem brünetten Pferdeschwanz sogar ihre Hose nur notdürftig herabgestreift hatte, befummelte sie die winzigen Hügelchen einfach begehrlich durch den Stoff hindurch, als wären sie völlig ohnegleichen. Dabei hatten ihre eigenen etwa dieselbe Ausmaße, wie Nadine feststellte. Da Emmas Brust sich dicht an sie preßte, während sie beide getrieben durch den deren Bemühungen immer wieder vor und zurück schaukelten, fühlte Nadine sie eindringlich über ihren Rücken streichen.

Anders als sie erwartet hätte, war sie nicht die einzige, die bei dieser Stellung an Hunde denken mußte. Isabelle erging es ebenso, nur daß sie es vorzog, sich allein Emma als solchen vorzustellen, der sich hemmungslos über die junge Schülerin mit den gewellten roten Haaren hermachte. Mit einem kurzen Seitenblick auf Fantasma fragte sie sich, ob ihr vielleicht ähnliche Gedanken durch den Kopf gingen, immerhin war sie nahezu ständig in Tagträumen versunken, und auch jetzt wirkte sie nicht unbedingt hochkonzentiert. Allerdings lag sie mit dieser Überlegung falsch. Sie war weit davon entfernt, über irgendwelche Tiere beim Sex zu phantasieren, tatsächlich verfolgte sie das Geschehen mit voller Aufmerksamkeit, wenn ihr Interesse dabei auch vor allem Emmas rundem ausgestrecktem Po galt, der betörend auf und ab wackelte.

Zum Glück ahnte Isabelle nichts von ihrem Irrtum. Es hätte ihrem ohnehin nur schwach ausgeprägtem Selbstbewußtsein nur geschadet, obwohl sie bereits vermutete, die einzige zu sein, die derartige Anwandlungen befallen hatten. Sie konnte sich auch gar nicht erklären, woher die so plötzlich gekommen waren. Es war das erste Mal, daß ihr sonst so kühler Verstand ihr Bilder dieser fraglos verwerflichen Richtung eingab. Gesegnet mit der analytischen Veranlagung, die ihr schon immer eigen gewesen war, kam sie nicht umhin, ergründen zu wollen, wie sie überhaupt auf so etwas abartiges gekommen war. Vielleicht war es ja nur die Unvereinbarkeit der Gene, die sie an so einer Verbindung faszinierte? Unmöglich war das natürlich nicht, doch bezweifelte sie diese Idee sofort wieder. Instinktiv spürte sie, daß die eigentliche Ursache dafür viel tiefer in ihrer Persönlichkeit verborgen lag als ihr Hang zu den Naturwissenschaften und viel dunkler war, als sie sich eingestehen wollte.

Doch was auch immer der Auslöser letztlich war, es blieb unbestreitbar, daß diese Imagination, zu der sie der Anblick der zwei Halbdämoninnen verleitet hatte, sie bis zu einem Grad weit jenseits aller Zurückhaltung anmachte. Noch ehe sie begriff, daß sie sich in Gang gesetzt hatte, taumelte sie auch schon auf Nicole zu, die unmittelbar neben den beiden auf Knien am Boden hockte. Als sie unversehens hinter ihr auftauchte, drehte Nicole ihr den Kopf zu, einen überraschten Ausdruck im Gesicht. Emma öffnete den Mund, um die stumm gestellte Frage zu beantworten, schloß ihn aber gleich darauf wieder, ohne auch nur einen Laut von sich gegeben zu haben. Was hätte sie denn auch sagen sollen? ›Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich dich statt deiner Schwester nähme?‹ vielleicht, oder ›Dürfte ich bitte dich flachlegen?‹? Nein, nichts davon war der Verruchtheit dieser Situation auch nur im mindesten angemessen und ›Komm schon, Baby, du willst es doch auch‹ hätte sie wohl nicht einmal im Scherz über die Lippen gebracht. Sarkasmus war einfach nicht ihre Stärke.

So blieb es bei einem leisen Lächeln, das ihre Unsicherheit und Selbstzweifel nur noch weiter hervorhob, statt sie zu überspielen. Doch Nicole verstand sie auch ohne Worte. Auch wenn sie wahrscheinlich nicht hochbegabt war, war sie schließlich nicht dumm. Daß Isabelle sich ihr während so einer Massenveranstaltung der Leidenschaft genährt hatte, machte ihr Anliegen schon ziemlich klar, einen noch eindeutigeren Hinweis lieferte höchstens ihr nun offensichtlich vollständig erigierter Schwanz. Dabei schien er jedoch nicht dicker geworden zu sein, es machte vielmehr den Eindruck, als habe sich die herzförmige flache Eichel weiter aus ihrem Körper herausgeschoben, so wie es Nicole schon zuvor bei ihrem Gespräch aufgefallen war. Der Schaft hingegen war rund, makellos glatt und schnurgerade, sodaß ihr Penis im ganzen so aussah wie ein Pfeil, der aus ihrer Hüfte ragte, nur daß er in einem tiefen rosa leuchtete, ganz wie ihre zu einem schüchternen Grinsen verzogenen Lippen. Ohnehin fand sie Isabelle mit ihren sanften Zügen, der dünnen Brille und ihrem unbeholfenen Verhalten überaus süß.

Am Wunsch des Mädchens konnte also kaum ein Zweifel bestehen, und warum sollte ihr das etwas ausmachen? Immerhin war sie selbst noch nicht befriedigt. Als Fantasma und Emilia sich mit ihr befaßt hatten, waren Nicoles Schwänze unweigerlich angeschwollen, doch waren beide fertiggeworden, ehe sie so weit war und zu beobachten, wie ihre Schwester es mit Emma trieb, hatte sie sich nur noch mehr ihres brennenden Verlangens bewußt werden lassen. Isabelle hatte offensichtlich dasselbe Problem, da war es doch durchaus angebracht, daß sie sich gegenseitig halfen.

Voller Vorfreude erwiderte Nicole das Lächeln auf eine Weise, von der sie hoffte, daß es ermutigend wirkte, in Wahrheit aber kaum weniger scheu war als Isabelles, dann drehte sie sich unvermittelt wieder um, ließ sich auf alle Viere nieder und präsentierte ihr ihren Hintern.

So unbedarft Nicoles Blick möglicherweise auch gewesen war, hätte er alleine schon ausgereicht, Isabelle zu bestärken – tatsächlich hatte er nicht nur ihr körperliches Streben, sondern sogar ihr Herz erwärmt – doch das ließ sie nun endgültig jegliche Bedenken vergessen. Noch nie hatte sie etwas derart anziehendes gesehen: Nicole, vornübegebeugt auf Händen und Knien, den Arsch hocherhoben, aus dem ein kleines Rinnsal weißlicher Flüssigkeit entsprungen war. Augenblicklich schoßen ihre Hände zu ihrem Schritt herab, doch dort gab es nichts mehr für sie zu tun; von der Bekleidung ihrer unteren Hälfte hatte sie sich schon befreit, als Nicole mit Fantasma und Emilia zugange gewesen war, da hatte sie Isabelle nur beim Wichsen gestört, außerdem hatte sie keinen Sinn darin gesehen, sie anzubehalten, wo sie doch sowieso bald an die Reihe kommen sollte, und ihr Schwanz war bereits so weit ausgefahren, daß es beinahe schmerzte. Wahrscheinlich hätte sie irgndwann einfach hier an Ort und Stelle abgespritzt, ohne Nicole auch nur ein einziges Mal berührt zu haben, wenn sie noch länger gewartet hätte, also kniete sie sich schnell hinter sie, ergriff ihren Penis und führte ihn an das vor Sperma starrende Loch.

Wie bei Emma erwies es sich auch hier als der ihm angedachten Aufgabe vollkommen angemessen. Es bedurfte keines größeren Aufwands, sondern nur eines kleinen Rucks vorwärts, und schon steckte die Spitze ihres Schwanzes in dem Mädchen. Anders als ihre Freundin, die wenige Schritte entfernt noch immer voll und ganz von dem anderen Zwilling vereinnahmt war, begann sie jedoch nicht sofort wild drauflos zu rammeln. Sie hatte noch überhaupt gar keine Erfahrung mit Analverkehr, weder passiv noch aktiv, dennoch war ihr klar, daß es jetzt, nachdem ihre ausladende Eichel den Schließmuskel überwunden hatte, ein leichtes gewesen wäre, den Rest ihrer schmalen Latte nachzuschieben. Das lag nicht einmal daran, daß sie dieses neuartige Gefühl zunächst erschöpfend auskosten wollte, der Grund war schlicht, daß sie befürchtete, schon zu kommen, ehe sie sich so weit in ihr vorangearbeitet hätte.

Zu ihrer Verteidigung muß aber auch angemerkt werden, daß es geradezu brauschend war. Nachdem eines der sie umgebenden Clubmitglieder ihr auf der Toilette einen geblasen hatte, von dem sie immer noch nicht wußte, welches genau, und sie dann jede einzelne von ihnen an sich rangelassen hatte, war das nun das erste Mal, daß ihr selbst dieses Privileg zuteil wurde. Daß sie dabei gleich zu dieser Variante gedrängt hatte, mochte ein wenig abnorm sein, aber sie war eben seit jeher eine Außenseiterin, darüber war sie sich völlig im klaren, da war es wohl nicht verwunderlich, wenn das auch auf ihre sexuellen Präferenzen einwirkte. Denn das war auf jeden Fall ein Gedanke, der sie besonders erregte; ein Akt, der keinen ersichtlichen evolutionären Vorteil bot, weil er gar nicht der Fortpflanzung dienen konnte, sondern einzig und allein der Lust der Beteiligten.

Natürlich wußte sie, daß das nicht ganz stimmte. Es war bereits ein unbestreitbarer Vorteil, seinen Samen in der Gegend zu verteilen, ob so oder durch Masturbation, unter Umständen konnte immer etwas davon seinen Weg in ein weibliches Geschlecht finden und egal, wo es letztlich landete, dort war es mit Sicherheit seiner Bestimmung zuträglicher, als wenn es im Innern des eigenen Körpers verging. So betrachtet scherte sich der Trieb jedes Lebewesens, seine Erbanlagen weiterzugeben, in erster Linie nicht darum, wie sie zutage gefördert wurden, sondern nur darum, daß sie es taten – und der Mensch war in dieser Hinsicht zweifellos besonders einfallsreich, vor allem, wenn es dabei in irgendeiner Form um Unterdrückung ging. Genau darin war wohl auch die Ursache für Isabelles abstrusen Phantasien zu finden, denn ob nun ein Mädchen Sex mit einem Hund haben zu lassen, sie in den Arsch zu ficken oder ihr in Gesicht und Mund zu spritzen, es lief alles auf Dominanz hinaus. Es hatte ganz den Anschein, als sei die Gesellschaft nicht weiter entwickelt als eine Horde von Affen, bei denen von der Rangfolge beim Fressen bis zur Verteilung der Geschlechtspartner alles ein Kampf um Macht war. Jeder wollte das Alphatier sein.

Eine Ahnung, wie ihr eigener Vorschlag dazu paßte, die Hintern der beiden Schwestern erst vorsätzlich mit Sperma zu beschmieren, ehe sie sich ihrer annahmen, hatte sie noch nicht, immerhin war es von vorneherein klar gewesen, daß sie ihren Schwanz dann in den Kleister einer anderen tauchen würde, was ganz ohne Frage eine offene Darbietung der Unterwerfung war. Aber wahrscheinlich war einfach niemand ausschließlich dominant, manchmal machte es eben Spaß, sich erniedrigen zu lassen. Vielleicht war das ein Schutzmechanismus der Natur, schließlich konnte nicht jeder der Anführer des Stammes werden, da war es der Aufrechterhaltung einer funktionierenden Ordnung nur förderlich, wenn jeder auch einen kleinen Hang dazu hatte, sich unterzuordnen. Außerdem war es ja weithin bekannt, daß die meisten dazu neigten, Autoritäten zu gehorchen; ein Relikt der Kindheit, in der es von entscheidender Bedeutung war, den Anweisungen der Eltern Folge zu leisten, um zu überleben, was man sich als Diktator leicht zunutze machen konnte.

Andererseits waren dies, mit dem Schwanz im Hintern einer unwiderstehlichen Schönheit wie Nicole, nicht ganz die geeigneten Verhältnisse für einen geistigen Diskurs in philosophischer Anthropologie, weshalb sie nun endlich begann, ihn tiefer hineinzuzwängen. Durch ihre Recherchen, die sich zum Teil auf das exzessive Studium pornographischem Materials und zum anderen auf vergleichende Forschungen anderer Wissenschaftler stützen, hatte sie schon sehr früh herausgefunden, daß ihr Penis zwar um einiges länger als beim Durchschnitt war, dafür aber auch erheblich schlanker. Trotzdem spürte sie nun eindringlich, wie sich Nicoles After unglaublich fest an sie schmiegte, als sie sich bis zum Anschlag in sie quetschte. Kaum hatte sie das geschafft, zog sie sich ruckartig zurück, nur um sofort darauf wieder zuzustoßen. So hatte sie schnell einen flüssigen Bewegungsablauf gefunden, in dem sie ihr Becken Nicoles Hinterteil in genau der richtigen Geschwindigkeit entgegenfedern ließ; nicht so langsam, daß es ihrem derzeitigen erhitzen Zustand zuwiderlief, aber auch nicht so zügellos, daß sie diesen Ritt nicht mehr in aller Ruhe hätte genießen können. Dabei glitt der Darm so dicht und dennoch unfaßbar weich über ihre breite Eichel hinweg, daß sie bald ein langgezogenes Stöhnen nicht mehr unterdrücken konnte.

Doch nicht nur sie allein hatte ihren Spaß, wie ihr mit einem Mal auffiel. Trotz der überbordenden Empfindungen von Wärme, Enge und Nässe an ihrem Schwanz, die fast ihr gesamtes Denken ausfüllten, bemerkte sie irgendwann doch das leise Keuchen, das von Nicole ausging. Zwar erklang es nur sehr verhalten, doch war die Hingabe, mit der es ihren Körper erbeben ließ, unverkennbar. Isabelles Bauch spannte sich unwillkürlich an. Möglicherweise war genau das der nicht mehr zu überbietende Zenit aller nur erdenklichen Eskapaden, die man im Namen der Leidenschaft vollziehen konnte, sie mit jemandem zu teilen, der sich an dem eindeutig auf die eigene Erniedrigung abzielenden Spiel ebenso aufgeilte, wie man selbst daran, sie zu erteilen. Die Vorstellung jedenfalls ließ sie ihr Tempo nun bis zum äußersten steigern.

Beim feuchten Geräusch, das dabei ertönte, blickte sie hinab zum Zentrum ihrer Vereinigung. Ein wenig des in ihn gepumpten Spermas war aus dem Rektum ausgetreten und bildete einen schaumigen Film um seinen Eingang, zudem war ihr Penis mittlerweile zur gänze von dem Weiß überzogen. Diese Erinnerung an ihre eigene Unterwerfung in diesem Treiben minderte den atemberaubenden Takt, mit dem sie zwischen Nicoles Gesäßbacken fuhr, allerdings nicht im geringsten. So wie es aussah, war die Gegenseitigkeit, in der das ganze ablief, ja der eigentliche Reiz an der Sache, und schon sehr bald würde ohnehin noch mehr Sperma sie beide beschmutzen.

Emma hatte all dem aufmerksam zugesehen: Isabelles vorsichtiger Annährung an Nicole, der darauffolgenden zustimmenden Geste, geäußert in einer überaus einladenden vorgebeugter Haltung, und nicht zuletzt der einsetzenden Veränderung ihrer gemeinsamen Bewegungen von anfänglicher Befangenheit hin zu ekstatischem Ungestüm; was sie jedoch am nachhaltigsten beeindruckte, war der gut sichtbare Samen, der an den beiden verschlungenen Körperteilen der Mädchen klebte, an Nicoles Hintern und Isabelles pinkfarbenem Schwanz. Überall dort, wo der Saft an ihnen haftete, glitzerte ihre haut im Schein der Sommersonne, sogar die winzigen Spritzer, die durch das wuchtige Zusammentreffen ihrer Becken nach allen Seiten davongeschleudert wurden, glühten auf diese Weise wie die umherstiebenden Funken eines Feuers, dessen Flammen einzig in ihrem Innern tobten. Besonders der Anblick des in Sperma getauchten Penis trieb ihr Bedürfnis in ungeahnte Höhen, weil sie genau wußte, daß es ihrem eigenen nicht anders erging, nur war es bei ihr das von Fantasma, in dem sie steckte. Zwar konnte sie es aus der Haltung, in der sie sich über Nadines Rücken gelegt hatte, nicht sehen, doch spürte sie den Glibber ja schon seit Beginn dieser Affäre ganz unverwechselbar an ihrem pochenden Ständer.

So sehr das Geschehen gegenüber sie aber auch gefangennahm, hielt sie ihm nicht länger stand. Sie merkte, daß es ihr sehr bald kommen würde und aus irgendeinem unerfindlichen Grund schien ihr Unterbewußtsein sich lieber auf sie selbst konzentrieren zu wollen als auf die Vergnügungen anderer, jedenfalls wandte sie automatisch den Kopf ab und vergrub ihr Gesicht in Nadines dichtem Haar. Eine Zeitlang hatte sie sich vorgestellt, es mit Fantasma zu tun, doch jetzt kehrten ihre Gedanken mit beinahe peinigender Klarheit zu ihrer tatsächlichen Lage zurück. Es war Nadines Arsch, in dem sie sich gerade verausgabte, ihr kirschartiger Geruch wehte ihr sanft in die Nase und ihre Brüste schmiegten sich in ihre Handflächen, die erheblich kleiner waren als die von Fantasma. Aber wenigstens war es deren Samen, der nun ihren Schwanz umhüllte, in dem er sich förmlich suhlte, gefangen in dem Anus ihrer Mitschülerin.

Dieser Gedanke war es auch, der sie letztendlich über die Schwelle brachte. Der Gedanke, ihr Geschlecht in den Absonderungen dieses Mädchens zu baden, in das sie sich wegen all dieser winzigen Eigenheiten verliebt hatte, die sie in ihren Augen zu etwas völlig einzigartigem machten, war inzwischen einfach zu viel für ihren vor Lust aufgepeitschten Verstand geworden. Mit der zusätzlichen Befriedigung gewährenden Gewißheit, daß ihrer beider Sekrete sich auf diese Weise unweigerlich vermischen würden, entlud sie sich in Nadine. Dabei bewegte sie sich aber immer noch weiter, wenn auch durch die Empfindlichkeit ihres Orgasmus deutlich verhaltener als zuvor, sodaß dieser Effekt noch verstärkt wurde. Während das Sperma so rasend und unerbittlich aus ihr hervorbrach wie aus einem Eimer ohne Boden, schaffte sie es gerade noch, sich ein paar Mal zurückzuziehen und wieder zuzustoßen, mit dem Ergebnis, daß es nicht tief in den Darm hineinschoß, sondern sich über eine große Fläche, von direkt hinter dem Eingang bis so weit wie ihr Penis hineinragte, darin verteilte.

Leise hörte Emma ein überraschtes Aufkeuchen von Nadine, was aber wohl auch nicht weiter verwunderlich war. Zwar hatte sie immer noch keinen Menschen abspritzen sehen, wohl aber genug Gelegenheit gehabt, die anderen Clubmitglieder dabei zu beobachten, und von ihnen war sie die einzige, bei der sich plötzlich die ganze Menge auf einmal entleerte, wie bei einem platzenden Ballon gefüllt mit Samen. Sie wußte also nicht genau, ob das wirklich so abnorm war, wie sie annahm, trotzdem konnte sie mit Bestimmtheit sagen, daß es sich anfühlen mußte wie bei einem Einlauf, das Zeug in den Hintern gepumpt zu bekommen, immerhin war es gut ein Viertelliter, der sich da aus ihr stürzte. Zum Glück erhob das unter ihr kniende Mädchen aber keine weiteren Proteste, sie beschränkte sich nur weiterhin auf tonloses Stöhnen, während Emma schwer atmend noch etwas ihren Schwanz in dem überfluteten Rektum umherschob. Der physische Moment ihrer Erleichterung war so schnell vorübergegangen, wie sie es nicht anders kannte, das Gefühl jedoch dauerte an. Verträumt genoß sie es einfach, mit ihrer allmählich erschlaffenden Latte in dem engen Tunnel zwischen Fantasmas und ihrem eigenen Sperma zu rühren, und sie so noch weiter zu vermengen, als es ohnehin der Fall war.

Irgendwann war aber auch das nicht länger möglich. Ihr Penis, mittlerweile völlig erweicht, glitt aus dem durchnäßten Loch hervor und hing eingeklemmt von ihrem Unterleib und Nadines ausgestecktem Gesäß herab. Noch immer außer Atem erhob Emma sich langsam von deren Rücken. Zu erschöpft, um irgendetwas anderes zu tun, blieb sie mit gesenktem Kopf hinter ihr hocken. Wie zu erwarten war ihr Ding ganz und gar bedeckt von einer zähen Masse, gebildet aus den verschiedenen, eigenen wie fremden Körperflüssigkeiten, denen er in Nadines Anus ausgesetzt gewesen war. Obwohl sich die kleine Öffnung sofort wieder geschlossen hatte, schimmerte auch darin ein Tropfen der Brühe, die sich dahinter drängte.

Als sie den Blick endlich hob, sah sie nicht weit von sich entfernt Isabelle zusammen mit ihrem neuesten Forschungssubjekt, deren gemeinsames Experiment nun scheinbar ebenfalls seinem Höhepunkt entgegenlief, zumindest legte die furiose Geschwindigkeit, mit der die junge Blondine ihren Schwanz in den Arsch der Schülerin vor sich jagte, diese Vermutung nahe. Nachdem Nicole das Sperma in ihrem Mund seiner weiteren Bestimmung zugeführt hatte, war es ihr offensichtlich überflüssig erschienen, ihn sich abzuwischen; er glänzte noch immer von den Resten, die sich an ihm befanden, und ein langer Faden hatte sich an ihm gebildet, der von ihren Lippen herabhing. In dem wilden Ritt, den Isabelle auf ihr vollführte, schwang er in einem weiten Kreis umher.

Das spürte Nicole auch selbst, doch störte es sie nicht im geringsten, ganz im Gegensatz fand sie es sogar ungeheuer reizvoll. Auf diese Weise wurde ihr so verführerisch wieder ins Gedächtnis gerufen, daß sie bereits zwei andere Mädchen in ihr entladen hatten, auch wenn eine Auffrischung der Erinnerung kaum nötig gewesen wäre, noch immer konnte sie die Feuchtigkeit in und auf sich fühlen und hatte ihren Geschmack auf der Zunge. Außerdem war der an ihr herabhängender Samenstrang nur ein weiteres Detail des Wirbels, der ihren gesamten Körper erfaßt hatte. Wie schon zuvor, als Emilia ihren Spaß mit ihr gehabt hatte, war auch jetzt wieder alles an ihr ins Pendeln geraten, von ihren Haaren bis hin zum Slip, der heruntergestreift zwischen ihren Beinen baumelte. Doch nichts davon war so unmittelbar lustvoll wie das ungehaltene Federn ihrer beiden Schwänze. Während Isabelle sich anstandslos in ihrem Hintern erging, wurden ihre Penisse unablässig auf und ab geschleudert, klatschten laut gegen ihren Bauch, gegeneinander und an ihre Schenkel. Jeder Aufprall der empfindlichen Eicheln wurde von einem leichten Schmerz begleitet, nichtsdestotrotz war es ein ungemein erhebendes Gefühl. Besonders wenn die zwei Ebenbilder selbst zusammenstießen, schickte die verdoppelte Erregung einen Schauder der Entzückung ihre Wirbelsäule hinauf.

Dieses stete Umherschlagen brachte sie schnell an den Rand den Ekstase, darüber hinaustaumeln ließ sie jedoch etwas anderes. Erst als Isabelle anfing, ihren Samen in ihr zu verteilen, schenkte das auch ihr endlich die erhoffte Erlösung. Das lag vor allem an der aufregenden Art, wie das passierte. Plötzlich wurde der harte Ständer so tief wie möglich in sie gerammt, und während er dort still verblieb, spürte sie, wie sich eine Ausbeulung in dem sonst so dünnen Schaft entlangschob. Vorbei am engen After und in ihren Darm hinein wanderte die kugelförmige Verdickung, bis sie die Schwanzspitze errichte. Dort explodierte sie geradezu in einem Schwall heißer Sahne, der sich in sie ergoß, aber noch bevor das geschah, drängte sich bereits die nächste Ausbuchtung in sie hinein.

Als sich nun Schub um Schub des verdichteten Ejakulats ihren Anus aufweitend in sie wälzte und ihren bereits mit Emilias Sperma zugemengten Kanal füllte, kam es auch ihr. Zuckend bäumten sich ihre Schwänze auf und verspritzten ihre Ladung. Ein Teil traf sie selbst, besprenkelte ihre Brust und den Unterleib, doch das meiste fiel auf den Teppich herab, wo sich umgehend große weiße Pfützen bildeten. Hastig senkte Nicole den Kopf, um dabei zuzusehen. Das hatte sie immer mit äußerster Vorliebe getan, vor allem wenn es sie wie jetzt selbst befleckte. Einige bemerkenswert weit fliegende Tropfen benetzten sogar ihre auch so schon noch immer stark besudelten Lippen, was ihr mit überwältigender Eindringlichkeit bewußt machte, daß gerade die dritte Halbdämonin an diesem Tag ihren Samen in einem ihrer Löcher ablud. Während sich in ihrem Rektum der von Isabelle mit Emilias mischte und in ihrem Gesicht Fantasmas mit ihrem eigenen, schloß Nicole entrückt die Augen. Aus irgendeinem abstrusen Grund erfüllte sie die pure Menge der Mädchen, die sie heute benutzt hatten, mit tiefster Befriedigung.

Irgendwann waren sie beide versiegt, und nachdem Isabelle noch eine Zeitlang unbewegt in ihr verblieben war, zog sie sich langsam aus ihr zurück. Aus ihrem Anus, nach dieser zweiten Befüllung unmenschlichen Ausmaßes nun vollends überschwemmt, quoll das Sperma hervor, floß Isabelles Schwanz folgend ihren Unterleib herab und fiel von dort auf das nur beiläufig aus dem Weg gezerrte Höschen. Ein wohliges Seufzen entfuhr ihr, als das Druckgefühl, das sich in ihrem Darm aufgebaut hatte, endlich nachließ. Zwar war es nicht unangenehm gewesen, solche Mengen eingeflößt zu bekommen, nur eben ungewohnt und ein wenig seltsam, doch war die Zeit so kurz nach einem Orgasmus eindeutig Erleichterungen vorbehalten, und was wäre das stete Absickern des Samens aus ihrem übervollen Anus denn schon gewesen, wenn nicht genau das?

Schließlich erstarb auch dieses Austreten von Körperflüssigkeiten, oder wenigstens hatte sich der kleine Bach, in dem das geschehen war, zu einem ungleichmäßigen schwindenden Tröpfeln gewandelt, und es kam ihr nicht mehr so vor, als sei ihr Bauch unnatürlich aufgebläht. Während Isabelle sich ungelenk hinter ihr erhob, setzte Nicole sich einfach auf den Boden. Nachdem zusätzlich zu ihrem eigenen das vermischte Sperma zweier Halbdämoninnen auf ihn herabgeregnet war, hatte der Teppich sowieso eine Grundreinigung nötig. Ebenso wie ihr Slip. Auf dem zuvor so schmucklosen, makellos weißen Stoff hatte sich eine riesige Pfütze gebildet, die ganz zweifellos verräterische Flecken zurücklassen würde. Noch mehr Wäsche, die sie möglichst unauffällig in den Keller bringen mußte.

Sanft schwappte die zähe Masse auf dem Höschen umher, als sie es sich vorsichtig von den Beinen zog. So verlockend die Vorstellung auch war, anziehen konnte sie ihn jetzt nicht. Mit dem größten Vergnügen wäre sie einfach wieder in ihn hineingeschlüpft, sodaß der Samen dicht an ihren Schlitz gedrückt wurde, aber leider war das unmöglich. Zu groß wäre die Gefahr gewesen, daß etwas davon in ihn hineingelangte.

Mit einem leisen Hauch des Bedauerns ließ sie den Slip neben sic hauf den Boden fallen. Als sie wieder aufblickte, sah sie Nadine in genau derselben Haltung dahocken. Auch unter ihr war eine unverkennbare Lache entstanden, allerdings fehlten bei ihr die ausladende Ansammlung kleiner und großer Seen, die sie umgab. Einen Moment lang überlegte sie, wie das kam, immerhin hatte sie ebenfalls zwei Ergüsse abbekommen, daß einer davon ihr erst im Nachhinein mit dem Mund verabreicht worden war, konnte doch keinen solch erheblichen Unterschied ausmachen. Dann sprangen ihr Nadines Latten ins Auge, die noch immer steif aus ihrem Schoß hervorlugten und schlagartig wurde ihr klar, was passiert war. Nadine selbst war gar nicht gekommen, deshalb saß sie nicht inmitten der gleichen Menge an Beschmutzungen. Sie hatte ja auch viel weniger Zeit gehabt, ihre Erfüllung zu finden. Während Nicole gleich drei Mädchen beglückt hatten, war es bei ihr nur eines gewesen.

Nun, dem wußte Nicole abzuhelfen.

Auf allen Vieren kroch sie auf ihr Pendant zu, lächelte sie kurz an, dann beugte sie sich zu ihrem Schritt herab und nahm beide Schwänze zugleich in den Mund. Nadine blinzelte sie mindestens ebenso entgeistert an wie der Rest der anwesenden Clubmitglieder, doch wurde der Ausdruck der Verwirrung schnell von einem der höchsten Lust abgelöst, als sie begann, ihren Kopf ruckartig auf und ab wippen zu lassen.

Emilia war von diesem Hergang nicht weniger fasziniert als ihre Freundinnen, trotzdem schreckte sie plötzlich aus ihrer Beobachtung auf und drehte sich zu der Uhr auf dem Schreibtisch hinter ihr um. Hastig erhob sie sich aus dem Stuhl, zog ihren Slip hoch und verstaute ihren zwar etwas geschrumpften aber immer noch enormen Penis darin.

»Entschuldigt mich bitte«, sagte sie, während sie bereits ihr Kleid glattstrich, »ich muß jetzt leider los.«

Schweren Herzens riß Fantasma sich von der bezirzenden Aussicht los, die sich ihr bot. »Du willst dich doch bloß davor drücken, hier nachher saubermachen zu müssen, gib’s zu!«

»Das ist es nicht. Ich treff mich nur gleich mit Maria und ich sollte mich vorher vielleicht noch... etwas frischmachen, denke ich.«

»Ach ja, dein Date«, merkte Emma an, ohne sich jedoch ihrerseits von der vor ihren Augen stattfindenden Vorführung inzestuöser Handlungen ablenken zu lassen, »da kannst du natürlich nicht verschwitzt und mit zerknittertem Kleid auftauchen.«

»Wir sind nur Freunde«, zischte Emilia und hoffte, daß ihr abwehrender Tonfall nicht ihr Leid über den Wahrheitsgehalt dieser Aussage durchscheinen ließ. Natürlich stimmte es, was sie gesagt hatte, Maria und sie wren tatsächlich nichts weiter als zwei Mädchen, die sich eben gut verstanden, der Haken an der Sache war nur, daß sie alles dafür gegeben hätte, das zu ändern, aber keine Ahnung hatte, wie sie das hätte anstellen können. Denn in dieser Beziehung hatte Emma Recht: Sie hatte sich in Maria verliebt, das wußte sie, wußte es sogar schon lange. Nicht vom ersten Augenblick an – da hatte Emilia sie noch für genauso arrogant gehalten, wie Emma es jetzt noch tat – aber seit sie einen wunderschönen Nachmittag lang zusammengesessen, sich unterhalten und Musik gehört hatten. Zu irgendeinem Zeitpunkt dieses Tages war ihr klargeworden, daß das Kribbeln in ihrem Bauch, immer wenn ihre Augen sich trafen, nicht Ausdruck bloßer Freundschaft war, und im Verlauf der nachfolgenden hatte sich diese Gewißheit immer mehr gefestigt.

Aber wie hätte Emilia ihr denn auch widerstehen können? Immerhin sah Maria mit ihrem perfekt gestylten Haar, den blauen Augen und dem zum Dahinschmelzen niedlichen Gesicht aus, wie geradewegs ihren Träumen entstiegen. Aber wäre es nur das gewesen, wäre Emilia schon noch darüber hinweggekommen, das wirklich Schlimme war, daß sie irgendwie immer dieselben Gedanken und dieselbe Einstellung zu den Dingen zu teilen schienen. Was sie für Maria empfand, war nicht weniger als eine Seelenverwandtschaft, und das machte diese Liebe in ihrer Aussichtslosigkeit erst recht grausam, denn selbst wenn sie zufälligerweise ebenfalls auf Mädchen stand, und es sogar über sich bringen sollte, sich zu ihr hingezogen zu fühlen, wie sollte Emilia ihr dann das Monstrum zwischen ihren Beinen erklären?

»Keine Sorge«, riß Fantasma sie aus ihren Gedanken, »wenn du meinst, daß du heute nochmal kannst, kannst du tun und lassen, was du willst.«

»Na, dann vielen Dank für deine Erlaubnis.« Emilia hatte das Gezupfe an ihrem Kleid mittlerweile aufgegeben, die Flecken auf ihm wurden dadurch ohnehin nicht ansehnlicher, und befand sich auf dem Weg zur Tür.

»Kein Problem. Aber sag uns Bescheid, wenn sie auch in unseren Club gehört.« Unbeschwert kicherte Fantasma auf, hatte sich aber schon wieder den Zwillingen zugewandt, noch bevor die Tür hinter Emilia ins Schloß gefallen war. Die zwei schienen von dem kurzen Geplänkel gar nichts mitgekriegt zu haben. Nach wie vor bearbeitete Nicole die beiden Ständer in ihrem Mund, während das Gesicht ihres Ebenbilds immer weiter von Lust verzerrt wurde.

Es sah ganz so aus, als würden die Flecken, die sie heute Nachmittag aufzuwischen hatten, noch zahlreicher zu werden, als sie es ohnehin schon waren.
 
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Hoellenspass

Ordenspriester
~7~
Kondome für den Elternsprechtag

Nach nunmehr fast einer Woche am Richard Wagner Internat für Mädchen bereitete es Fantasma kaum noch Schwierigkeiten, Raum 53 zu finden, wo Emilia und Emma zusammen wohnten. Das war für sie bereits eine echte Leistung. An den ersten beiden Tagen hatte sie selbst ihr eigenes Zimmer nur mit Mühe wiedergefunden, und da das ihrer Freundinnen nicht auf ihrem Weg zum Klassenzimmer lag, sondern sie sich stattdessen sogar noch tiefer ins Innere des verwinkelten Gebäudes vorwagen mußte, verbuchte sie das als vollen Erfolg. Sonst fand sie sich in einer fremden Umgebung nur zurecht, wenn sie täglich derselben Route folgte, die natürlich möglichst einfach gehalten und nur wenige Abzweigungen beinhalten sollte. Das war in diesem alten Herrenhaus, in dem jeder der überall gleich ausgestatteten Gänge in immer neue, sich kreuzende Korridore mündete, gar nicht so einfach. Selbst in ihrer Heimatstadt, in der sie ihr gesamtes bisheriges Leben verbracht hatte, fiel es ihr schwer, an einen bestimmten Ort zu gelangen, den sie noch nie oder nur selten aufgesucht hatte, sogar wenn er sich in einer Gegend befand, in der sie sich eigentlich auskannte.

Unter diesen Voraussetzungen war es natürlich einigermaßen riskant gewesen, sich alleine auf diese Suche zu begeben, aber Isabelle war zu sehr mit einem ihrer Experiment beschäftigt, um sie zu begleiten. Nun ja, sie wollte diese Sache sowieso nicht zu einer offiziellen Clubangelegenheit machen, auch wenn sie gerade durchaus in dessen Interesse unterwegs war. Es war Freitagnachmittag, das erste Wochenende des neuen Schuljahrs hatte soeben begonnen und nachdem Fantasma zusammen mit den anderen gegessen hatte, war sie auf ihr Zimmer gegangen. Doch als sie dort auf dem Bett lag und las, während Isabelle zu nichts anderem zu bewegen war als hochkonzentriert durch ihr Mikroskop zu blicken, war ihr wieder eingefallen, daß sie ja noch einmal in die Statd wollte, um Kondome zu besorgen. Zwar hatten Nadine und Nicole sich gestern überraschenderweise doch zu dieser sehr speziellen Form einer Einweihungsfeier bereiterklärt, die Isabelle sich für sie ausgedacht hatte, trotzdem war es fraglos besser, sich für möglicherweise stattfindende Clubaktivitäten der ausgefalleneren Art vorzubereiten. Sie konnten in Zukunft wohl kaum ausschließlich Analverkehr verlangen, insbesondere wenn es um das Werben neuer Mitglieder ging – Fliegen fing man ja bekanntlich am besten mit Honig – und auf Dauer war es wohl zu unsicher, sich darauf verlassen zu müssen, daß die jeweilige Halbdämonin sich rechtzeitig zurückzog.

Als sie die Tür erricht hatte, klopfte sie kurz, dann blieb sie mit hinter dem Rücken verschränkten Händen davor stehen und wartete. Es verging einige Zeit, ehe geöffnet wurde und Emilia erschien. Ihr Gesichtsausdruck war so mürrisch wie immer, allerdings kam es Fantasma so vor als würde er sich ein wenig erhellen, als das geisterhafte Mädchen sie erblickte. Aber natürlich war es möglich, daß sie sich in diesem Punkt irrte, in Emilias Stimme jedenfalls war von dieser Aufhellung nicht viel zu bemerken.

»Hey, Fantasma«, sagte sie betont desinteressiert, »was gibt’s? Hast du was vergessen, was du vorhin beim Essen von uns wolltest?«

Fantasma beschloß, sich nicht ärgern zu lassen. Öhm, nein«, antwortete sie lässig mit den Schultern zuckend, als hätte sie die angedeutete Stichelei gar nicht bemerkt, dann sah sie auf einmal rechts und links den Korridor entlang, als würde sie Emilia nun ihr größtes Geheimnis anvertauen. Obwohl die Stimmung in der Schule mit Beginn des Wochenendes reichlich ausgelassen war, befanden sich nur wenige Schülerinnen in dieser Abbiegung des Flurs, und keine davon stand in unmittelbarer Nähe, trotzdem drückte Fantasma sich lieber etwas allgemeiner aus. »Ich wollte nur eben mal runter in die Stadt, um ein paar, äh... Clubutensilien zu holen und fragen, ob du oder Emma vielleicht Lust habt mitzukommen.«

»Tut mir leid, ich hab schon was vor«, winkte Emilia ab.

Fantasma hakte nicht nach, worum es sich dabei handelte, wahrscheinlich war sie sowieso wieder mit Maria verabredet. »Und Emma?«, fragte sie stattdessen.

»Keine Ahnung, sie ist nicht da.«

»Wo ist sie denn?«

»Hat sie nicht gesagt, aber wenn ich jemals in die Verlegenheit kommen sollte, sie suchen zu müssen, würde ich damit in der Bibliothek anfangen.«

»Oh, ja, gute Idee. Danke. Dann bis später.«

»Ja, mach’s gut«, verabschiedete sich auch Emilia, und nachdem die Tür sich hinter ihr wieder geschlossen hatte, wandte Fantasma sich um, zurück in die Richtung aus der sie gekommen war. An ihrem Zimmer ging sie jedoch vorbei, folgte dem Gang weiter bis zur Treppe und stieg sie hinab. Unten angekommen steuerte sie auf die Bibliothek zu, deren Eingang gleich hinter dem Treppenaufgang lag.

Kaum hatte sie die Glastür hinein geöffnet, war ihre Suche auch schon beendet. Obwohl es ihr auf diese Weise viel Mühe ersparte, hatte Fantasma sich das irgendwie spannender vorgestellt, wenigstens ein bißchen mehr wie in einem der Krimis, die sie sich von Emma ausgeliehen hatte, aber dort stand sie einfach, direkt vorne am Tresen bei Frau Everling, der Bibliothekarin, für alle Welt offen sichtbar.

Langsam machte Fantasma einen Schritt auf sie zu, hielt aber sofort wieder an, als sie die Vertraulichkeit zwischen den beiden bemerkte. Die Hände auf die Theke gestützt hatte Emma sich weit vornübergebeugt, sodaß ihr Gesicht nur wenige Handbreit von dem der Bibliothekarin entfernt war. Sie sahen sich fest in die Augen und lächelten.

Frau Everling war ohnehin völlig anders als die Bibliothekarin in Fantasmas Heimatstadt. Sie war noch sehr jung, höchstens 25, trug Stiefel und dazu weite Hosen sowie ein ärmelloses Top, die alle in einem ebensolchen tiefen Nachtschwarz glänzten wie ihr schulterlanges Haar. Überhaupt hatte Fantasma noch nie eine so schöne Bibliothekarin gesehen und nun stand die hier herum und starrte in Emmas wundervoll zimtfarbenen, feinfühligen Augen.

»Das klingt alles sehr interessant, Carmilla«, hörte sie ihre Freundin jetzt sagen, »vielleicht könntest du mir später mehr davon erzählen?«

Fantasmas Herz zersprang in tausende winziger Splitter, als wäre es eine Glaskugel, die zu Boden gestürzt war. Sie wußte gar nicht, was sie schlimmer finden sollte: daß die zwei sich bereits mit den Vornamen ansprachen, oder daß Emma Vorbereitungen traf, diesen Flirt in ungestörterer Umgebung fortzusetzen, denn nichts anderes war das hier, so viel stand fest. Dabei verstand sie nicht einmal, was ihr so sehr daran widerstrebte. Klar, sie empfand eine tiefe Zuneigung zu ihr, doch die fühlte sie ebenso Emilia gegenüber, aber bei ihr machte es Fantasma nichts aus, daß sie sich heute wieder wie schon in den letzten vergangenen Tagen mit Maria traf; da gäbe es doch viel mehr Grund zur Eifersucht.

Dann ging ihr plötzlich auf, was geschehen war. Als sie im Verlauf dieser Woche beide Mädchen näher kennengelernt hatte, war ihr Herz endlich zu einer Entscheidung gelangt, die bisher jedoch nicht zu ihrem Bewußtsein durchgedrungen war. Nun allerdings war es an der Zeit, sich nicht mehr länger etwas vorzumachen. Sie hatte sich eindeutig verliebt und zwar in Emma.

Leider nutzte ihr diese Erkenntnis jetzt nicht mehr viel, dazu war sie ihr einfach zu spät gekommen, denn in diesem Augenblick sagte Frau Everling: »Natürlich. Warum kommst du nicht nochmal um 18 Uhr vorbei, wenn ich schließe? Dann kann ich nochmal in Ruhe alles mit dir durchgehen.«

Während Fantasma sich noch ausmalte, welche verrufenen Sexualpraktiken Frau Everling Emma wohl in der Abgeschiedenheit der verdunkelten, abgeschlossenen Bibliothek beibringen wollte, öffnete sich plötzlich die Tür hinter ihr und knallte zum zweiten Mal in dieser Woche gegen sie, nun aber in ihren Rücken, nicht in ihr Gesicht. Überrascht stolperte sie einen weiteren Schritt vorwärts und konnte auch einen leisen Schmerzenslaut nicht unterdrücken.

»Oh, ’tschuldigung, hab dich nicht gesehen«, murmelte das Mädchen, dessen Versuch, die Bibliothek zu betreten, soeben gescheitert war.

Mit zusammengekniffenen Augen wirbelte Fantasma zu ihr herum. »Das ist eine Glastür! Da kann man durchgucken!«

»Ja, okay, schon gut, ich hab eben nicht drauf geachtet, in Ordnung? Normalerweise bleibt man nicht direkt hinter der Tür stehen.«

»Stimmt, du hast Recht, in dem Fall habe ich es natürlich verdient, einfach aus dem Weg geschubst zu werden. Ist ja meine eigene Schuld.« Es tat gut, ihren Ärger über Emma und sich selbst an der Unbekannten auszulassen, doch währte die Erleichterung dieser Ersatzhandlung nur kurz.

»Schön, daß du das so siehst, dann sind wir ja einer Meinung«, sagte die fremde Schülerin, drängelte sich an ihr vorbei und verschwand in der Philosophie-Abteilung. Nun wieder mit ihrem Frust alleingelassen sah Fantasma zu Emma und Frau Everling hinüber. Die beiden erwiderten ihren Blick in einer Art erstauntem Interesse. Wenigstens war damit das dämliche Grinsen in ihren Gesichtern erloschen, allerdings waren nun auch sämtliche Überlegungen, die Bibliothek unbemerkt wieder zu verlassen und so zu tun, als wäre nichts gewesen, auf einen Schlag hinfällig geworden. Emma hatte sie offensichtlich erkannt, sich jetzt umzudrehen und kommentarlos davonzurauschen, hätte die unangenehmen Fragen bestenfalls auf einen späteren Zeitpunkt hinausgezögert.

Somit blieb ihr wohl nur die Flucht nach vorn.

Gemächlich schlenderte sie zu den beiden herüber, als läge ihre Gefühlswelt nicht in Trümmern. »Hallo. Stör ich etwa?«

»Aber nein«, beeilte Emma sich zu sagen, »ich hab nur gerade Frau Everling...«

»Ja ja, schon gut, ich hab’s ja gesehen«, winkte Fantasma schnell ab, bevor Emma ihren Satz zuende bringen konnte. Es war schon schlimm genug, Augenzeugin dieses Annäherungsversuchs gewesen zu sein, da wollte sie die Details nicht unbedingt noch aus dem Mund des Mädchens hören, von dem ihr erst in dem Moment klargeworden war, daß sie sie liebte, in dem sie jegliche Chancen bei ihr verspielt hatte. »Was ist denn eigentlich aus Carmilla geworden?«

»Oh, du darfst mich gerne auch Carmilla nennen«, mischte sich nun die Bibliothekarin selbst ein, »ist mir sowieso viel lieber, von den Schülerinnen mit Vornamen angesprochen zu werden.«

Abschätzig sah Fantasma die hübsche Frau an. »Kann ich mir denken.«

»Ähm, was wolltest du eigentlich hier?«, warf Emma die erste Frage ein, die ihr in den Sinn kam. Auch wenn Frau Everlings Reaktion bisher nur aus einem ratlosen Stirnrunzeln bestand, befürchtete sie doch, daß diese Situation nur allzu bald außer Kontrolle geraten könnte. Die Feindseligkeit in Fantasmas Stimme war unverhohlen, nur hatte Emma nicht die geringste Ahnung, woher die so unvermittelt kam.

»Ich hab dich gesucht«, entgegnete Fantasma, nun auf einmal eher melancholisch denn abweisend. »Mia hat gesagt, daß du hier wärst.«

»Ja? Ich hab ihr doch gar nicht erzählt, wo ich hin wollte.«

»Naja, sie hat es sich eben gedacht.«

»Hm«, nickte Emma. Es war wohl tatsächlich nicht schwer gewesen, darauf zu kommen, wohin sie gegangen war. Zwar gab sich die Schulleitung offenbar Mühe, das Leben im Internat mit den Clubs und den Aufenthaltsräumen mit ihren Fernsehern und Gesellschaftsspielen möglichst abwechslungreich zu gestalten, doch für Freaks wie sie einer war, war dies der einzige in Frage kommende Rückzugsort. Nicht nur daß sie hier in Ruhe ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen konnte, ohne daß jemand sie bat, das Licht zu löschen, oder ihre Eltern sie fragten, ob sie bei dem schönen Wetter nicht vielleicht auch einmal nach draußen gehen wolle, umgeben von Büchern hatte sie sich einfach schon immer am wohlsten gefühlt. Nicht einmal an einem so schönen Freitagnachmittag wie heute, an dem die meisten der anderen Schülerinnen mit dem Bus in die Stadt fuhren, um ins Schwimmbad oder ins Kino zu gehen, konnte sie sich etwas besseres vorstellen, als genau hier zu sein. Sie liebte Bücher einfach über alles. »Und was wolltest du von mir?«

»Es... äh, es geht um eine vertrauliche Clubangelegenheit«, erklärte Fantasma mit vielsagendem Seitenblick auf Frau Everling.

»Oh, du bist in einem Schulclub?«, fragte die Bibliothekarin Emma überrascht. Damit hatte sie offensichtlich nicht gerechnet. »In welchem denn?«

Ganz schön neugierig, die Kleine, fand Fantasma, aber so war das eben, wenn man auf jemanden stand. Das war bei ihr ja nicht anders gewesen, bevor ihr Herz in blutige Fetzen gerissen worden war. Während Emma noch stammelnd nach einer Ausrede suchte, sagte Fantasma reichlich mürrisch: »Tut mit leid, aber das ist ein Geheimclub.« Sie hatte deutlich weniger Bedenken, sich bei Frau Everling unbeliebt zu machen. Sollte sie sie eben für unfreundlich halten.

»Ach so«, meinte die jedoch unbeeindruckt, »falls ihr ein ruhiges Plätzchen braucht, um zu reden, in der Bibliothek ist gerade nicht viel los.«

»Ähm, danke, Carmilla«, lächelte Emma sie unbeholfen an, »ich komm dann später noch mal vorbei, ja?« Unsicher wandte sie sich um, den tieferen Regionen der Bibliohtek zu. »Okay, suchen wir uns irgendeine Abteilung, wo sonst niemand ist«, fügte sie an Fantasma gerichtet hinzu.

»Ja, wie wär’s mit den Krimis?«, schlug die mit neuentfachtem Ärger vor, nun da Emma ihr geplantes Rendezvous mit Frau Everling vor ihren Augen noch einmal bestätigt hatte.

Emma zuckte kurz zusammen, sagte aber nichts weiter dazu, sondern führte Fantasma tatsächlich in die Krimiabteilung. Zu ihrem Leidwesen war wirklich niemand dort. Neben einem der vollen hohen Regale blieb sie stehen, drehte sich zu ihrer Freundin um und fand sich endlich bereit, sie zur Rede zu stellen. »Bist du irgendwie sauer auf mich? Hab ich was Falsches gesagt, oder so?«

»Nö, wieso? Ist doch deine Sache, was du tust.«

»Was meinst du?«

»Na, dein Treffen mit Carmilla.« Fantasma betonte den Namen nicht nur, um auf die unangemessene Intimität zwischen ihr und Emma hinzuweisen, sie bedachte ihn außerdem noch mit der nötigen Portion Angewidertheit, als handele es sich um eine ansteckende Krankheit, die einem langsam die inneren Organe verflüssigte. »Es geht mich ja gar nichts an, was ihr zwei hier nach den Öffnungszeiten so treibt. Alleine. Im Dunkeln.« Abweisend verschränkte sie die Arme vor der Brust, schaffte es aber nicht, dem Mädchen vor sich in die Augen zu sehen. Stattdessen starrte sie den Teppich zu ihren Füßen in Grund und Boden.

Endlich begriff Emma. »Oh, du denkst...« Sie mußte es gar nicht erst aussprechen; was Emma vermutete war offenkundig. Unwillkürlich errötete sie, weniger wegen der Anschuldigung an sich, so falsch sie auch war, vielmehr weil sie ihr peinlich war. Gerade Fantasma gegenüber wollte sie auf keinen Fall den Anschein erwecken, auf jemand anderes zu stehen. »So war das gar nicht! Ich...«, verteidigte sie sich auch sofort, verstummte aber schnell wieder. Natürlich hätte sie jetzt alles abstreiten und Fantasma darlegen können, wie die Verhältnisse zwischen ihr und Frau Everling tatsächlich beschaffen waren, doch befürchtete sie, daß es kaum einen Sinn haben würde. Die angespannte Haltung und der zu Boden gerichtete, funkelnde Blick machten unmißverständlich klar, daß Fantasma von Ausflüchten nichts wissen wollte. Welchen Grund hätte sie denn auch haben sollen, ihr zu glauben, daß sie Carmilla zwar sehr nett und durchaus attraktiv fand, ihre Verabredung jedoch keineswegs sexueller Natur war?

Nun gut, wenn Fantasma die ganze Wahrheit hören wollte, würde Emma ihr geben, wonach sie verlangte. Viel lieber hätte sie ihr ihre Gefühle in einem Brief gestanden, als sie improvisiert vor sich hin zu stammeln. Das hatte ihr schon immer mehr gelegen. Oft fiel es ihr schwer, so kurzfristig die richtigen Worte zu finden, sie wählte sie lieber mit Bedacht. So hätte sie auch etwas länger an Dramaturgie und Stilistik ihrer Liebeserklärung feilen können, aber sie konnte Fantasma wohl schlecht fragen, ob sie hier warten würde, während sie ihr mal eben einen Brief schrieb. Nein, falls es je einen geeigneten Zeitpunkt geben sollte, sich ihr zu offenbaren, so war er jetzt gekommen.

»Ich...«, sagte sie zum zweiten Mal, brauchte aber noch einen weiteren Anlauf, um den Satz vollständig über die Lippen zu bringen, »ich liebe dich.« Das war doch schonmal ein Anfang. Es war immer gut, einen Vortrag mit der Hauptaussage zu beginnen. Das nahm ihm vielleicht den Spannungsbogen und ein wenig der emotionalen Wucht, die eine langsame Vorbereitung geschaffen hätte, war der Verständlichkeit aber nur dienlich. Außerdem hatte sie so das Moment der Überraschung auf ihrer Seite und schuf ein Fundament, auf das sie ihre Ausführungen stützen konnte. Von Fantasma brachte ihr das zumindest ein Stirnrunzeln ein. »Schon vom ersten Augenblick an, als ich dich im Bus gesehen habe«, fuhr sie nach einer kurzen Kunstpause fort, »habe ich mich in dich verliebt. Ich kann einfach an nichts anderes denken, als an deine wunderschönen Augen.« An dieser Stelle hatte Emma sich für eine kleine künstlerische Freiheit entschieden. In gewissen Zusammenhängen hatte sie sehr wohl an einige andere, möglicherweise etwas weniger romantische ihrer Körperteile gedacht, die sie hier aber lieber nicht erwähnen wollte. Das hätte am Ende nur die Stimmung zerstört, die sie aufzubauen versuchte. »Seit ich dich kennengelernt habe, kann ich kaum noch essen, kaum noch schlafen, weil ich ständig an dich denken muß. Ich will nicht mehr ohne dich sein. Du bist alles, was ich mir je erträumt habe: süß, nett, witzig, intelligent, phantasievoll... und du verstehst mich einfach. Immer wenn wir uns unterhalten, habe ich das Gefühl, daß du genau weißt, worauf ich hinaus will, und daß du, selbst wenn du meine Ansichten nicht teilst, doch zumindest nachvollziehen kannst.«

Fantasma Arme sanken an ihrem Körper herab, als sie den Kopf hob, um Emma endlich ebenfalls in die Augen zu sehen. »Aber was ist mit Frau Everling?«

»Nichts. Ich hab mich nur mit ihr unterhalten, weil ich mich dafür interessiere, Bibliothekarin zu werden. Weißt du, eigentlich möchte ich ja Schriftstellerin werden, aber falls das nichts wird, habe ich wenigstens einen Beruf gelernt, den ich mag. Außerdem muß man ja irgendwas machen, bis man erfolgreich genug ist, und das erscheint mir als die beste Wahl. Ich hab schon immer Bibliohteken geliebt, da ist es doch eine gute Idee, in einer zu arbeiten, oder? Ich habe Carmilla dann vorgeschlagen, unser Gespräch später fortzusetzen, weil ich sie nicht von der Arbeit abhalten wollte. Ich kann ja nicht die ganze Zeit die Bücherausgabe in Beschlag nehmen.«

Bedächtig nickte Fantasma. Aus so ziemlich denselben Gründen hatte sie daran gedacht, Buchhändlerin zu werden. Doch noch waren ihre Zweifel nicht völlig dahin. »Und wie steht’s mit Mia und den anderen? Empfindest du für sie nichts?«

»Nicht dasselbe wie für dich. Natürlich mag ich sie, aber ich liebe nur dich allein. So etwas habe ich noch nie zuvor gefühlt, für kein Mädchen auf der Welt«, sagte Emma und meinte es vollkommen ernst. Selbstverständlich hatte sie sich schon zu anderen hingezogen gefühlt, ebenso wie bei ihrer Begegnung mit Fantasma, doch daß diese Schwärmerei sich von Tag zu Tag immer mehr zu einer alles verschlingenden Liebe wandelte, während sie mehr voneinander erfuhren, sodaß vor Sehnsucht ihr Herz in der Brust zu platzen drohte, war bisher noch nicht vorgekommen.

Einen Augenblick lang starrte Fantasma sie reglos an, als die Worte sich tief in ihre Seele gruben und sie mit Wärme erfüllten, dann stürzte sie sich auf einmal in ihre Arme. Sie konnte einfach nicht anders. Nachdem sie ihre gerade erst entdeckte Liebe zu Emma bereits als verloren geglaubt hatte, war deren Beichte für sie wie ein Rettungsring, den man einem Ertrinkenden zuwarf. Sie war der Fels in der Brandung ihrer stürmisch brodelnden Gefühle, und genauso klammerte sie sich auch an sie.

Nach einiger Zeit hörte Emma sie sogar unterdrückt schluchzen, als das unaufhaltsam nach draußen drängende Glück sich auf diese Weise einen Weg aus ihr heraus bahnte. Bei diesem Geräusch konnte auch Emma sich nicht länger zurückhalten. Ihre Augen waren bereits während ihres ausschweifenden Monologs feucht geworden, als sie ihre geheimsten Gedanken über ihre Angebetete preisgegeben hatte, nun jedoch begann sie endgültig zu weinen. Aber das gehörte zu wahrer Liebe wohl auch dazu, befand Emma. Ob nun aus Glück oder vor Schmerz, das kam darauf an, doch Tränen flossen in jedem Fall. So umschlungen wartete sie geduldig, bis Fantasmas leises Wimmern verebbte und sie endlich den Kopf hob.

»Und was jetzt?«, fragte sie dann, die Wangen noch immer naß und die Stimme belegt vom Ausbruch ihrer angestauten Empfindungen.

»Naja, ich denke, nach einer so bedeutenden Enthüllung wäre der Beginn eines neuen Kapitels angebracht oder wenigstens ein Szenenwechsel, damit die Ereignisse möglichst in sich geschlossen bleiben und die Neugier des Lesers aufrechterhalten wird«, versuchte Emma sich in romantischer Ironie. Dabei waren ihr Dinge wie Descartes’ Traumtheorie – die trotz dessen schlußendlicher Erkenntnis, daß zu denken auch zu sein implizierte, nicht völlig widerlegt werden konnte – sonst eher zu abgehoben. Grundsätzlich betrachtet hielt sie die Ontologie schon für eine gute Sache, nur war das nicht unbedingt ihr Metier, außerdem sagten ihr solch radikale Ansichten des Skeptizismus nicht rückhaltlos zu, aber was wußte sie denn schon, ob nicht vielleicht doch etwas dran war? In letzter Zeit jedenfalls hatte ihr Leben deutlich surrealistische Züge angenommen.

Allerdings irrte Emma sich in einem Punkt. Zwar sollte tatsächlich bald ein Szenenwechsel folgen, um dieser Entwicklung den nötigen Raum zur Entfaltung zu verleihen, doch ist zuvor noch ein Hinweis auf den weiteren Verbleib unserer Charaktere nötig, um die Übergänge zwischen den einzelnen Abschnitten flüssiger zu gestalten. Zu einem sehr viel späteren Zeitpunkt, als die Erinnerungen aber noch frisch waren und sie sich mit den gesamten Geschehnissen dieses Schuljahres noch einmal eingehend auseinandersetzte, fiel ihr das selbst auf, weshalb wir dem nun auch Folge leisten.

Diese Aufgabe fiel hingegen Fantasma zu. »Vergleichst du das Leben immer mit einem Roman?«, fragte sie, ein liebevolles Lächeln auf den Lippen.

Scheu grinste Emma zurück. »Hin und wieder.«

Fantasmas warmer Blick verklärte sich noch etwas mehr. Zugegebenermaßen war das etwas, das sie selbst gelegentlich tat; zweifellos einer der vielen Gründe, warum es dazu gekommen war, daß sie sich nun auschließlich zu Emma hingezogen fühlte. »In dem Fall ist das für mich bereits das Happy End, nur daß die Figuren in einem Buch danach sich selbst überlassen werden, aber für uns fängt das Wochenende gerade erst an. Also was willst du damit anfangen?«

Diese Frage überrumpelte Emma ein bißchen. Sie hatte es immer für ziemlich unwahrscheinlich gehalten, eine feste Freundin zu finden, zumindest so bald, deshalb hatte sie sich darüber eher weniger Gedanken gemacht. Als sie jetzt genauer darüber nachdachte, fielen ihr allerdings eine ganze Menge Anliegen ein, die sie an Fantasma richten wollte: Sie könnten sich alles voneinander erzählen, ihr gesamtes bisheriges Leben, ihre Wünsche, Träume und Ängste, sie könnten sich gemeinsam ihre Lieblingsfilme anschauen, oder einfach nur stumm nebeneinander auf der Wiese hinter dem Internat liegen und in den strahlend blauen Himmel blicken, während sie die Anwesenheit der jeweils anderen genossen.

Besonders die letzte Möglichkeit erschien ihr äußerst reizvoll, doch fiel ihr plötzlich etwas ein, das sie im Taumel des gerade Erlebten kurzzeitig vergessen hatte. »Äh, hattest du mich nicht wegen einer dringenden Clubangelegenheit gesucht?«

»Oh, ja, stimmt. Aber von dringend war gar keine Rede, ich sagte ›vertraulich‹.«

»Okay, und worum geht’s?«

Obwohl sie einander sowieso noch immer umarmten und die ganze Zeit über sehr leise gesprochen hatten, sodaß sie vor etwaigen Lauschern eigentlich nichts zu befürchten hatten, näherte Fantasma sich Emmas Gesicht so weit, daß sich ihre Nasen beinahe berührten und senkte ihre Stimme zu einem kaum hörbaren Flüstern herab. »Ich wollte in die Stadt fahren, um uns ein paar Kondome zu besorgen und dich fragen, ob du nicht mitkommen möchtest.«

Natürlich war Emma nur allzu gern bereit, sie zu begleiten. Selbst wenn das nicht bedeutet hätte, daß sie mindestens eine Stunde lang nur für sich waren, kam das immerhin auch ihrem eigenen Wohl zugute. Nun da sie feste Freundinnen waren, war das nächste Mal, daß sie ihre Liebe auch körperlich zum Ausdruck bringen wollten, bestimmt nicht mehr fern. Doch Fantasmas Mund so nah an ihrem, konnte sie nicht widerstehen, sie um einen kleinen Gefallen als Gegenleistung zu bitten. »Ich komme mit, wenn du mir einen Kuß gibst.«

»Abgemacht«, erwiderte Fantasma, und noch bevor Emma sich auf ihren ersten Kuß hätte vorbereiten können, preßte sie auch schon ihre Lippen fest und zugleich unendlich einfühlsam auf die ihren.

Jetzt folgt ein Szenenwechsel, und könnte es einen schöneren Moment geben, die beiden für eine Weile zu verlassen?

~+~​

Unwillkürlich den Atem anhaltend horchten die Zwillinge auf das Klingeln am anderen Ende der Leitung. Nicole hatte die Nummer auf ihrem Handy gewählt, den Lautsprecher eingeschaltet und es danach auf ihre Knie gelegt, sodaß Nadine neben ihr auf dem Bett sitzend mithören konnte. Beide zuckten zusammen, als endlich abgehoben wurde.

»Deuze, hallo?«

»Hallo, Mama«, sagte Nicole und hoffte, daß die Fröhlichkeit in ihrer Stimme ihre Nervosität überspielen würde.

»Oh Nicole, du bist das! Schön, daß du anrufst!« Während Nicole noch darüber nachdachte, daß es wohl nur eine Mutter schaffte, ihre Zwillingstöchter allein anhand der Stimme am Telefon auseinanderzuhalten, hörte sie, wie Atera über ihre Schulter hinweg nach hinten rief: »Umbra, komm schnell, es sind die Kinder!« Dann wandte sie sich offenbar wieder dem Hörer zu. »Ist Nadine denn auch bei dir, Schatz?«

»Ja«, meldete die sich selbst zu Wort, »hallo, Mama.«

Nun war auch Umbra dazugekommen. »Hallo, meine Mäuschen! Wie geht es euch?«

»Ganz gut, danke«, antwortete Nicole ausweichend, während sie überlegte, wie sie ihre Mütter am besten darauf ansprach, weshalb sie eigentlich angerufen hatten.

»Habt ihr denn schon Freunde gefunden?«

»Ähm, ja, ich denke schon. Wir haben zumindest schon einige Mädchen gefunden, mit denen wir uns gut verstehen. Wobei mir einfällt... sind wir eigentlich adoptiert?«

»Was? Wie kommt ihr denn darauf?«, fragte Atera beinahe entsetzt nach.

»Naja, ihr seid immerhin zwei Frauen, also wenn wir nicht adoptiert sind, was dann? Künstliche Befruchtung? Oder seid ihr erst nach unserer Geburt zusammengekommen?« Ein langes Schweigen entstand, in dem ihre Mütter anscheinend ihre Optionen gegeneinander abwogen: die Wahrheit erzählen oder Lügen, und falls die Wahl auf letzteres fiel, für welche sollten sie sich entscheiden? Bei diesem Gedanken beschloß Nicole, sie so weit in die Enge zu treiben, daß sie reden mußten. »Oder ist eine von euch so wie wir? Ist sie... eine Dämonin?« Ursprünglich hatte sie nicht vorgehabt, dieses Wort so voreilig zu erwähnen. Wenn sich diese Vermutung als falsch erwies, hätte sie damit nur unangenehme Fragen auf sich gezogen, doch die Befürchtung, nur vage Einwände oder, schlimmer noch, handfeste Lügen vorgesetzt zu bekommen, ließ sie solch eine verzweifelte Maßnahme ergreifen.

Glücklicherweise hatten ihre Clubkameradinnen mit ihrer Annahme jedoch nicht danebengelegen. »Oh«, sagte Umbra schlicht, »dann habt ihr es also herausgefunden?«

Wie benommen nickte Nicole, bis ihr einfiel, daß ihre Mütter das natürlich nicht sehen konnten. »Ja. Wißt ihr, wir sind an dieser Schule gar nicht die einzigen... Freaks.« Kurz lachte Nicole auf, obwohl ihr danach gar nicht zumute war. »Aber... wieso habt ihr uns nie etwas davon erzählt?«

»Naja, ihr beide wart immer so... unbedarft, so unschuldig. Wir haben es eben nie übers Herz gebracht, euch zu erzählen, daß ihr... anders seid. Wir hatten ein bißchen Angst davor, wie ihr reagieren würdet. Wir wissen doch, wie sensibel ihr seid.«

»Was absolut positiv gemeint ist!«, vergewisserte Umbra ihnen schnell. »Es ist immer gut, wenn man so einfühlsam ist wie ihr. Außerdem hat sich nie der richtige Augenblick ergeben. Wann teilt man seinen Töchtern denn schon mal mit, daß man aus einer anderen Welt stammen, und sie deshalb nie so sein können, wie alle anderen?«

»Dann stimmt es also?«, warf Nadine ein. »Wir sind tatsächlich Halbdämoninnen?«

»Ähm, also das ist eigentlich nicht ganz der passende Ausdruck.« Verwirrt sahen sich Nadine und Nicole an, doch noch bevor sie weiter nachhaken konnten, fuhr Atera auch schon fort: »Genaugenommen sind wir beide Dämoninnen, was heißt, daß ihr... ebenfalls welche seid.«

Nicole war zwar überrascht, doch schockieren konnte sie diese neue Offenbarung nicht mehr. Nachdem sie sich bereits damit abgefunden hatte, zur Hälfte eine Art Monster zu sein, kostete es sie kaum mehr Überwindung zu akzeptieren, ein vollwertiges zu sein. Ganz schlüssig waren ihr die Schilderungen ihrer Eltern jedoch nicht geworden. »Aber wenn ihr beide nicht aus dieser Welt stammt, wieso lebt ihr dann hier?«

»Das ist nicht leicht zu erklären«, setzte Umbra an, es dennoch zu versuchen. »Seht ihr, vor einiger Zeit hat eine neue Königin ihre Herrschaft im Limbus angetreten und wir waren mit ihrer Politik einfach nicht einverstanden.«

»Sie hat einfach alles erlaubt«, empörte Atera sich. Das war geradezu charakteristisch für ihre Mütter. Während Umbra sich besonnen ihre Worte zurechtlegte und dabei sorgsam darauf achtete, niemanden zu verurteilen, tat Atera ihre Meinung impulsiv kund, ohne sich groß um die der anderen zu kümmern. Vielleicht war das der Grund für ihre nicht zu übersehende Zuneigung zueinander: Sie ergänzten sich nun einmal perfekt. »Die vorigen Königinnen hatten immer vernünftige Gesetze und haben Verbrecher gerecht bestraft, aber Sinistra hat das Recht des Stärkeren eingeführt. Sie findet, wer stark genug ist, sich zu nehmen, was er will, hat es auch verdient. Wenn du mich fragst, liegt das daran, daß sie selbst die Stärkste von uns ist. Es wird diejenige Königin, die die amtierende in einem fairen Zweikampf besiegt. Seitdem muß sich jeder selbst darum kümmern, daß ihm nichts zustößt. Zwar schließt dieses völlige Fehlen von Regeln Rache keineswegs aus, sondern befürwortet sie sogar, aber das ist ja wohl nur ein schwacher Trost.«

»Aber wenn diese Königin so schlimm ist«, wandte Nadine unsicher ein, »warum tut ihr euch dann nicht zusammen, um sie zu besiegen? Und wenn dann sowieso gleich mehrere Königin sind, ist das doch ein guter Anfang, eine Demokratie einzuführen.«

»So funktioniert das leider nicht, Schatz. Wenn die Königin nicht aus eigener Kraft besiegt wird, also weil sie einfach stirbt, oder wie ihr vorschlagt, abgesetzt wird, muß ein Turnier veranstaltet werden, um eine neue zu finden, bei dem jeder, der will, mitmachen kann und die Siegerin am Ende die neue Herrscherin wird. Da würde Sinistra mit Sicherheit gewinnen, aber anders kann man es nicht machen, das ist Tradition. Außerdem stehen viele aus unserem Volk durchaus hinter diesem Erlaß. Im Grunde ist es ja auch eine schöne Idee; die absolute Freiheit. Niemand, der einem Vorschriften macht, wie man sein Leben zu führen hat, was richtig und was falsch ist, worauf man stehen darf oder nicht. Die Leute müßten nur verstehen, daß das eigene Wohlergehen nicht wichtiger ist als das der anderen. Wahrscheinlich wäre es tatsächlich die vollkommenste aller Welten, wenn jeder tun und lassen könnte, was er will, solange er nur die persönliche Freiheit aller anderen respektiert. Nur wird es leider immer ein paar geben, die sich nicht daran halten, und was soll man da machen, wenn die ohne Strafe davonkommen, bereit die nächste Untat zu vollbringen? So sehr ich es mir auch wünsche, ich fürchte, ganz ohne Gesetze geht es einfach nicht.«

Unweigerlich ergriff Nadine die Hand ihrer Schwester und drückte sie sanft. Diese Einstellung konnte sie nur allzu gut nachvollziehen. Eine Liebe wie die ihre wäre dann zumindest nicht mehr verboten. Endlich bräuchten sie sich nicht mehr zu verstellen und ihre Gefühle füreinander furchtsam zu verstecken, sondern könnten sie ganz offen ausleben, ohne Angst vor Ausgrenzung, Spott oder Schlimmerem.

»Jedenfalls wollten wir nicht, daß ihr so aufwachst«, übernahm nun Umbra wieder. »Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, uns hier niederzulassen. Wir waren der Meinung, daß ihr hier... behüteter ihr selbst sein könnt.«

»Hm«, machte Nicole nachdenklich, »aber wie funktioniert so ein Umzug in eine andere Welt denn? Habt ihr einfach all euer Zeug in einen Lastwagen gepackt und seid losgefahren, bis ihr hier angekommen seid?«

»Ähm, nein«, sagte Umbra, »nicht ganz. Um genau zu sein, haben wir Dämoninnen ein paar Fähigkeiten, die die der Menschen übersteigen.«

»Dann haben wir also doch übernatürliche Kräfte?«, warf Nadine ein. »Und ich meine damit ein bißchen mehr als irgendwelche kleine Zaubertricks«, fügte sie zur Sicherheit noch mit an.

»Nun, aus Sicht der Menschen ist das wohl so. für uns ist das etwas alltägliches, nichts anderes als Stricken oder Lesen. So wie die Menschen sich Flugzeuge gebaut haben, die wir in unserer Welt, dem Limbus, übrigens nicht haben, benutzen wir die Schatten, um von Ort zu Ort zu reisen. Das ist nichts besonderes, dazu muß man nur lernen, die Dunkelheit als stofflich zu begreifen und sie nach den eigenen Wünschen zu formen.«

»Und können wir noch mehr? Fliegen zum Beispiel? Oder wie wär’s mit dem Röntgenblick?«

»Äh, nein, tut mir leid. Soweit ich weiß, ist die einzige Fähigkeit, die uns von den Menschen unterscheidet, daß wir die Dunkelheit kontrollieren können. Aber auch damit sind eine ganze Menge Dinge unterscheidlicher Art möglich. Da sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt.«

»Und wie funktioniert das mit dem Reisen genau?«

»Zuerst einmal mußt du dich konzentrieren, dann solltest du irgendwann die Schatten um dich herum spüren können. Wenn du dieses Gefühl erweiterst, nimmst du plötzlich jeden Fetzen Dunkelheit des Universums wahr, bis dir auffällt, daß gleich dahinter noch mehr Finsternis darauf wartet, entdeckt zu werden. Das sind die anderen Welten. Wenn du die Dunkelheit in dir selbst mit der verbindest, die du an dem Ort spürst, zu dem du möchtest, ist es ganz einfach, dort hinzugelangen. Natürlich ist es schwieriger, je weiter entfernt das ist, und ein anderes Universum zu besuchen kostet besonders viel Kraft.« Umbra verstummte für einen Augenblick, ergriff aber schnell wieder das Wort, als ihr etwas einfiel. »Aber probiert das ja nicht ohne Aufsicht aus! Das ist gefährlich!«

»Schon gut, Mama«, sagte Nicole abwehrend, »machen wir nicht. Aber... das heißt ja dann, daß es noch mehr Welten gibt als diese und... den Limbus, richtig?«

»Unzählige«, bestätigte Atera, »aber zwischen diesen beiden scheint eine besondere Beziehung zu bestehen. Es ist ziemlich leicht, zwischen ihnen hin und her zu wechseln, viel leichter als zwischen anderen Welten, und irgendwie fühlt man sich selbst als Dämonin wohl hier, obwohl es gravierende Unterschiede gibt.«

»Aber vermißt ihr nicht manchmal eure eigene Welt?«, fragte Nadine mitfühlend.

»Doch, natürlich, schließlich ist es unsere Heimat. Das ewige Zwielicht des Himmels, vor dem sich schroffe Felsen und kahle Bäume abzeichnen, ist ein unvergesslicher Anblick, an den ich oft denken muß. Aber hier sind wir auch glücklich. Wir sind zwar vor allem hier hergekommen, damit es euch gut geht, aber so lange ihr glücklich seid, sind wir es auch.«

Wieder trat eine Zeit der Stille ein, als die Zwillinge, gerührt von diesem Bekenntnis, sich außerstande sahen zu sprechen, ohne dabei unvermeidlich in Tränen auszubrechen.

»Ihr seid uns doch nicht böse, daß wir euch das alles erst jetzt erzählt haben, oder?«, fragte Umbra letztlich mit einer Stimme so sanft und leise wie der Klang einer tragischen Melodie aus weiter Ferne.

»Nein, Mama, natürlich nicht«, schaffte Nicole es hervorzubringen. »Wir sind nur etwas... überwältigt von dem ganzen.«

»Oh, ja, das ist verständlich. Dann wechseln wir am besten das Thema. Wie läuft es denn mit der Schule? Ich hoffe, daß ihr jetzt mit so vielen Mädchen in eurem Alter zusammenwohnt, hält euch nicht vom Lernen ab.«

Lautlos unterdrückte Nicole ein Stöhnen. Das war eine weitere Eigenheit aller Eltern: Früher oder später führte jedes Gespräch mit ihnen zwangsläufig zu Fragen die schulischen Leistungen betreffend.

~+~​

Währenddessen waren Fantasma und Emma durch die gesamte Stadt gelaufen auf der Suche nach einem Kondomautomaten, ohne jedoch einen entdeckt zu haben. Hätten sie auf der Herrentoilette des Bahnhofs nachgesehen, hätten sie einen gefunden, doch da das zugegebenermaßen schwierig geworden wäre, selbst wenn sie daran gedacht hätten, blieb ihnen als einzige Alternative nur noch die örtliche Apotheke.

Eine Klingel kündigte ihr Erscheinen an, als sie durch die sich automatisch öffnende Tür traten, was allerdings unnötig war. Hinter dem Tresen stand bereits ein Mann in weißem Kittel und sah ihnen freundlich lächelnd entgegen. Obwohl er noch gar nicht so alt wirkte, war sein Haar fast völlig grau, durchzogen nur von einigen wenigen Einsprengseln der früheren schwarzen Farbe. Irgendwie erinnerte er Fantasma an ihren Stiefvater. Das würde ihr Vorhaben nicht unbedingt vereinfachen, doch war es nun offensichtlich zu spät, einen Rückzieher zu machen. Erhobenen Hauptes schritt sie auf den Apotheker zu.

»Hallo, die jungen Damen«, sagte der. »Was kann ich für euch tun?«

In diesem Moment verflog Fantasmas gerade erst gesammelter Mut auch schon wieder. Das gab es doch nicht, der Mann sprach sogar wie ihr Stiefvater. »Ähm, wir wollten etwas kaufen...«, sagte sie zögerlich, mehr Zeit zu gewinnen, denn wirklich ihr Anliegen vorzutragen.

»Ja? Was denn?«

»Äh... Traubenzuckerbonbons?«

»Haben wir. Kein Problem.« Der Apotheker drehte sich um, entnahm dem hinter ihm stehenden Regal eine Tüte und legte sie vor Fantasma auf den Tresen. »Das wären eins neunundsiebzig. Darf es sonst noch etwas sein?«

»Äh, ja, irgendwas sollte ich doch noch mitbringen. Was war es denn gleich nochmal...? Ach ja, Kondome, bitte.« Zufrieden mit sich sah Fantasma den Apotheker erwartungsvoll an, doch als sie seinen Blick auf sich ruhen fühlte, beeilte sie sich hinzuzufügen: »Ich kauf die nicht für mich, sondern für einen Freund. Äh, nein! Nicht für einen Freund! Also, nicht für meinen Freund. Die sind für... äh, eine Freundin, die sich selbst nicht traut.« Wortlos sah der Apotheker zu Emma hinüber. »Äh, nein, nicht sie. Und diese andere Freundin, ach, eigentlich gar keine richtige Freundin, eher eine Bekannte, die braucht sie auch nur für den Unterricht, also für den Biologieunterricht, wissen Sie? Zum Angucken. Mehr nicht. Naja, vielleicht ziehen sie die auch über Gurken oder so, zum Ausprobieren. Keine Ahnung, ist ja nicht meine Klasse. Ich geh nicht mal auf dieselbe Schule. Jedenfalls brauchen sie die auch nur zum Üben. Für später irgendwann mal. Als Anschauungsmaterial. Ja. Genau.«

Das Lächeln im Gesicht des Apothekers war unverändert geblieben. »Und wieviele wollt ihr dafür haben? Also deine Bekannte.«

So unschuldig wie sie nur konnte, sah Fantasma ihn an. »Naja, es soll ja für die ganze Klasse reichen und vielleicht gehen ein paar kaputt... also ich würde sagen so hundert Stück.« Das sollte vorerst ja wohl genügen, sie hatte zumindest keine Lust, so schnell noch einmal hierher zu kommen und dem Apotheker zu erklären, wieso sie schon wieder eine Großpackug Kondome benötigte. Doch der schien sich gar nicht weiter über diese Angelegenheit zu wundern. Er holte einfach nur die Präservative aus dem Regal und legte sie zusammen mit den Traubenzuckerbonbons in eine weiße Tüte. Nachdem sie bezahlt hatte, schnappte Fantasma sie sich und stürmte so schnell wie möglich aus dem Laden.

Draußen angekommen atmete sie erst einmal tief durch. Dann holte sie die Traubenzuckerbonbons hervor, riß die Verpackung auf und warf sich eines in den Mund. »Auch eins?«, fragte sie Emma, ihr die geöffnete Tüte entgegenhaltend.

Doch die konnte nicht mehr länger an sich halten. Hemmungslos begann sie loszulachen.

»Was ist denn so komisch?« Mit einem verkniffenen Gesichtsausdruck steckte Fantasma die Bonbons wieder ein, während sie sich bereits den Weg die Sraße hinunter zur Bushaltestelle machte.

Noch immer kichernd eilte Emma ihr hinterher. »Du warst einfach großartig da drin«, sagte sie und meinte es trotz ihres Ausbruchs vollkommen aufrichtig. Zwar hatte Fantasma sich nicht gerade von ihrer lässigsten Seite gezeigt, doch war sie unglaublich niedlich gewesen, wie sie dem Apotheker weiszumachen versucht hatte, die Kondome seien keinesfalls für sie bestimmt und würden schon gar nicht ihrem eigentlichen Verwendungszweck zugeführt. Die endlose Folge von Beteuerungen, die sie von sich gegeben hatte, war in ihrer Hilflosigkeit schlicht liebenswert gewesen. In gewisser Weise legte diese Situation sogar die Gründe für Emmas Hingezogenheit, die sie für Fantasma empfand, überaus deutlich offen: Sie waren sich so unheimlich ähnlich. Sie beide hatten klare Vorstellungen von der Welt, wie sie beschaffen sein sollte, doch waren die schon zu oft enttäuscht worden, um noch ohne Furcht vorgetragen zu werden.

»Ja, danke«, tat Fantasma Emmas Bekundung zwar folgerichtig aber dennoch falsch auch als bloßen Sarkasmus ab, »für dich war das sicher lustig, für mich eher weniger. Außerdem hat mich der Spaß die Hälfte meines Taschengelds für diesen Monat gekostet.«

»Wenn du wilst, können wir ja zusammenlegen.«

»Schon gut, diesmal geht’s auf mich, dafür kann das nächstes Mal jemand anders erledigen. Ich glaub, nochmal steh ich das nicht durch.«

»Wie du willst. Aber wenn du die Sache mal von der positiven Seite aus siehst, hast du wenigstens auch ein paar Bonbons bekommen. À propos, wolltest du mir nicht eins abgeben?«

»Hm, inzwischen bin ich mehr nicht mehr so sicher, ob du dir das verdient hast.«

»Wieso? Ich hab’s absolut ernstgemeint. Du warst hinreißend, wirklich. Völlig bezaubernd. Aber abgesehen davon bin ich gar nicht wählerisch, ich würde auch das nehmen, das du gerade im Mund hast.«

Entgeistert starrte Fantasma sie an. »Emma! Wir sind hier mitten in der Öffentlichkeit!«

»Ich weiß«, antwortete Emma schulterzuckend, »aber das ist ja schließlich nicht verboten... naja, nicht mehr. Und dafür gibt es nicht mal wirklich eine Altersbeschränkung. Warum sollten wir uns schämen für das, was wir sind? Wir lieben uns doch, oder? Was soll daran falsch sein? Oder bin ich dir etwa peinlich?«

»Aber nein!«, rief Fantasma bestürzt. Sie konnte sich gar nicht erklären, wie Emma überhaupt auf diese Idee kam. Niemals hätte sie sich bloßgestellt gefühlt zuzugeben, daß sie nun fest miteinander gingen, war sie doch geradezu die Verkörperung all ihrer unbewußten Sehnsüchte und Wünsche. Selbst jetzt konnte sie noch gar nicht fassen, daß sie mit diesem wunderschönen Mädchen zusammen war und freute sich schon darauf, den anderen Clubmitgliedern davon zu erzählen. Doch sich hier vor dieser nicht unbeträchtlichen Menge wildfremder Leute so zu offenbaren, war etwas vollkommen anderes. Obwohl sie diese Leute vermutlich nie wiedersehen würde, war es ihr aus irgendeinem Grund unangenehm, vor ihnen ihre – anscheinend – lesbische Neigung auszuleben. Trotzdem, als sie nun in Emmas empindsamen, dunkelbraunen Augen sah, überkam sie das unwiderstehliche Verlangen, sie auf der Stelle zu küssen, hier und jetzt, völlig egal ob die Menschen um sie herum das gutheißen würden oder nicht. Zwar ließ sie ihren Blick erst noch unsicher nach links und rechts schweifen, doch dann richtete sie ihn wieder unverwandt auf ihre Geliebte, nun mit einem herausfordernden Glanz darin. »Na gut, wenn es dir nichts ausmacht... dann hol ihn dir doch.«

Ein Lächeln, irgendwo zwischen unsagbarem Glück und zügelloser Lust, erblühte in Emmas Gesicht. Ihre Reaktion fiel ungleich weniger zaghaft aus. Mit einem Mal stürmte sie vor, schloß Fantasma fest in ihre Arme und drückte den Mund auf ihren. Sofort darauf öffnete sie die Lippen und schob ihre Zunge zwischen die von Fantasma. Mit den Bemühungen, des Bonbons habhaft zu werden, ließ Emma sich jedoch Zeit; viel Zeit, in der ihre Zungen beharrlich um ihn rangen, sich stetig umeinander windend und leckend.

~+~​

Zögerlich nahm Emilia die Kopfhörer aus ihren Ohren. Zwar hatte sie Fantasma nicht belogen, sie hatte heute, da Emma scheinbar den ganzen Tag über nicht in ihrem gemeinsamen Zimmer zugegen war, tatsächlich noch etwas vor, doch hatte sie diese seltene Gelegenheit, allein zu sein, bisher einzig damit zugebracht, im Bett zu liegen, die Decke anzustarren und Musik zu hören. Ihren Verstand hatte sie dabei aber nicht ausschalten können. Unablässig hatte sie nachdenken müssen, über ihre Mutter, deren Pläne und nicht zuletzt ihre eigene Pflicht.

Diesem letzten Punkt war es auch geschuldet, daß sie sich heute nicht mit Maria traf. Zwar hatte die sie am Tag zuvor, nach ihrer letzten Verabredung, noch gefragt, ob sie an diesem Nachmittag nicht wieder etwas gemeinsam unternehmen wollten, doch hatte Emilia schweren Herzens ablehnen müssen. Schließlich war es schon eine Woche her, seit sie am Internat angekommen war, zweifellos wartete Sinistra bereits ungeduldig darauf, daß sie sich endlich meldete. Zu berichten gab es allerdings kaum etwas, ihrem eigentlichen Ziel war sie währenddessen jedenfalls keinen Schritt nähergekommen. Genaugenommen war ihr nur aufgetragen worden, auf seltsame Vorgänge an der Schule zu achten und dabei besonders diese Lilly im Auge zu behalten, doch war Emilia sich ziemlich sicher, daß ihre Mutter sich nicht damit zufrieden geben würde, daß obwohl dieses Mädchen komisch aussah, ansonsten reichlich unauffällig war, und daß die einzigen besonderen Vorkomnisse darin bestanden, daß erstaunlich viele Halbdämoninnen mit ihr in eine Klasse gingen, sie aber keine Erklärung dafür habe.

Dennoch stand sie nun langsam auf, legte ihr Handy beiseite und stellte sich vor die Ecke des Zimmers, in der die Schatten der hoch am Himmel stehenden Sonne unbeschadet am dichtesten waren. Sie hatte diese Sache schon viel zu lange vor sich her geschoben, wenn sie es jetzt nicht tat, würde noch eine Woche vergehen, bis sich wieder solch ein günstiger Moment auftat, denn ihr Gespräch würde bestimmt nicht so schnell vorrüber sein. Sinistra würde in allen Einzelheiten erfahren wollen, was Lilly in ihrem Beisein von sich gegeben hatte und ob sie sonst wirklich gar nichts Seltsames bemerkt hätte. Wahrscheinlich würde sie sogar wissen wollen, zu welchen Uhrzeiten sie die Toiletten aufsuchte.

Dabei hatte sie selbst nicht einmal eine Ahnung, was das ganze sollte. Daß die Motive ihrer Mutter nicht die edelsten waren, stand wohl außer Frage. Sie hatte schon bei den verschiedensten Anlässen klargemacht, daß sie die Menschheit im allgemeinen eher geringschätzte und hatte auch nie einen besonderen Hang den gängigen Moralvorstellungen der Gesellschaft gegenüber gezeigt, aber was sollte sie denn schon schlimmstenfalls vorhaben? Selbst wenn sie den Weltuntergang herbeiführen wollte, was wäre daran so verwerflich gewesen? Früher oder später würde alles Leben auf der Erde sowieso enden, daran gab es keinen Zweifel. Dazu bedurfte es nicht einmal der unweigerlich erfolgenden Ausdehnung der Sonne zu einem roten Riesen oder der kosmichen Strahlung, die bei einer Supernova freigesetzt wird, dafür würde die menschliche Art schon selbst sorgen, oder zumindest würde sie sich zuvor selbst zugrunde richten. Dazu genügten bereits die sinnlosen Kriege, die sie ständig gegeneinander führten, und ihre Fähigkeit Waffen herzustellen, deren Notwendigkeit zur Verantwortung ihr Fassungsvermögen von Ethik bei weitem überstieg. Wenn man bedachte, wie viele Spezies sie in der kurzen Spanne ihres Bestehens ausgerottet hatten, wäre das nicht mehr als die einzig angemessene Strafe.

Die Geschichte der Menschheit war eine Geschichte der Gewalt, der Niedertracht und der Intoleranz. Es wäre nicht weiter bedauerlich, sollte sie hier und heute enden, aber was wäre dann aus Emilia, Fantasma und den anderen geworden? Waren sie nicht der Rettung wert? Selbstverständlich waren sie das, doch zum Glück würde sich diese Frage ohnehin nicht stellen. Auch wenn die Meinung ihrer Mutter in Bezug auf diese Welt nicht die höchste war, würde sie sie schon nicht ernsthaft vernichten wollen.

Ebenso wie Sinistra es ihr gezeigt hatte, konzentrierte Emilia sich auf die Schatten der Zimmerecke vor ihr und rief sich dabei genau die Beschaffenheit der Dunkelheit in deren Innern ins Gedächtnis. Das war keine erzwungene Beschwörung, wie sie wußte, damit brachte sie ihre Mutter nicht dazu, sich hier zu manifestieren, es war vielmehr eine Art Anrufung. Jede Dämonin spürte es, wenn man sich stark genug auf die einzigartige Struktur ihrer persönlichen Finsternis konzentrierte und mit dem Gedanken der eines bestimmten Ortes war es eine Bitte, sich dort zu treffen. So hatten sie es auch ausgemacht, ehe Emilia zum Internat aufgebrochen war. Auf diese Weise sollte sie sich bei ihr melden, wenn sie ungestört reden konnten. Das war nun ja wohl der Fall. So wie es aussah, verbrachte ihre Mitbewohnerin den Nachmittag mit Fantasma, und falls sie unerwarteterweise doch früher zurückkehren sollte, würde das Öffnen der Tür genug Zeit in Anspruch nehmen, um Sinistra die Möglichkeit zu bieten, rechtzeitig in den Limbus zu verschwinden, denn obwohl sie den ganzen Tag hier drinnen gewesen war, hatte sie den Raum vorsichtshalber abgeschlossen.

Jetzt blieb ihr also nichts anderes übrig, als auf die Ankunft ihrer Mutter zu warten, doch dauerte es nur einen Augenblick, bis die Schatten, die der breite Kleiderschrank an die Wand warf, begannen zu brodeln und sich zu verdichten. In einem sichtbar schwerfälligen Prozeß wurden sie immer dunkler, während sie sich in der Mitte zu sammeln schienen. Dort zogen sie sich zusammen, sich zu einem fester werdenden Umriß verbindend. Ganz allmählich, Schicht für Schicht, schälte sich eine Gestalt aus der Dunkelheit im Zentrum der Schatten. Erst bildeten sich die Knochen, ein tiefschwarzes Skelett, hinterlassen von der zurückweichenden Finsternis, die wieder zu dem Grau üblicher Schatten fanden, von dem sich der Schemen deutlich abhob. Als nächstes setzte sich Fleisch auf ihm ab, wie aus der es umgebenden Dunkelheit destilierend, wenn auch nur sehr wenig; kaum genug, um die bloßen Knochen zu bedecken. Dann kamen Muskulatur und Adern hinzu, schlangen sich um das aus der Düsternis geborene Wesen wie ein kunstvolles Netz.

Zuletzt hockte ein lebendes, atmendes Geschöpf in den Schatten, die es hervorgebracht hatten, obwohl es höchst schimärenhaft blieb. Die Beine angezogen, die Zehen gerade außerhalb der Reichweite des Lichts, saß es in der Ecke, in Dunkelheit gehüllt wie in einen Mantel. Genauso wie immer in den letzten Monaten blieb die Erscheinung allerdings unfertig. Davor war sie immer unmittelbar aus irgendeiner dunklen Ecke getreten, so erhaben und vollkommen wie es ihr zu eigen war, nun jedoch umschloß keine Haut den unvollständigen, ganz in unterschiedliche Abstufungen mitternächtlicher Farben gehaltenen Körper, der feucht schimmerte als sei er in Blut getaucht.

Bei jedem anderen hätten dieses Äußere und diese Haltung vermutlich gebrechlich gewirkt, nicht aber bei Sinistra. Trotz ihres scheinbar desolaten Zustands wirkte sie nicht weniger würdevoll als es ihr Status als Herrscherin über eine gesamte Welt gebot. »Oh, Emilia«, sagte sie, die nachtschwarzen Lippen zu einem kühlen Grinsen verzogen, als wäre es für sie eine unvermutete aber nicht unangenehme Überraschung, hier ihre Tochter anzutreffen. »Wie gefällt dir denn das Internat so?«

Emilia zuckte mit den Schultern. »Ganz gut, schätze ich.«

»Freut mich, das zu hören. Ist dir denn irgendetwas besonderes aufgefallen?«

»Naja, es gehen erstaunlich viele Halbdämoninnen auf diese Schule... allerdings weiß ich auch nicht, wie viele es überhaupt gibt. Wenn sie gar nicht so selten sind, ist das vielleicht völlig normal.«

»Wie viele sind es denn?«

»Sechs bisher, mich eingeschlossen.« Die offenliegenden, aus Schatten geformten Muskeln oberhalb Sinistras Augen verschoben sich sichtlich. In ihrer derzeitigen Verfassung entsprach das wohl einem Stirnrunzeln. Emilia entschied sich, dieses Anzeichen der Verwirrung ausnutzen, indem sie eine Frage andeutete, auf die sie bei voller Aufmerksamkeit keine Antwort hätte erwarten dürfen. »Aber ich weiß auch gar nicht, was ich hier überhaupt soll.«

»Oh, deine Noten sind nicht so gut, daß es schaden könnte, dich auf eine Schule zu schicken, an der etwas mehr Wert auf Leistung gelegt wird.«

Ein weiteres Indiz Sinistras Herrschaftswürde: Selbst wenn sie abgelenkt war, bewahrte sie uneingeschränktes Stillschweigen über jedwede Geheimnisse. Doch so leicht ließ Emilia sich diesmal nicht abwimmeln, immerhin wußte sie, daß ihre Noten nicht schlecht waren. Zwar waren sie auch nur oberes Mittelmaß, doch waren ihre beiden Mütter in dieser Hinsicht immer zufrieden mit ihr gewesen. »Ich mein’s ernst. Warum sollte ich unbedingt hierher? Was soll denn so besonderes an diesem Internat sein?«

»Das mußt du jetzt noch nicht wissen. Vertrau mir einfach. Alles, was ich tue, hat schon seinen Grund. Du vertraust mir doch, oder?«

Emilia legte den Kopf schief. Die simple Wahrheit war, daß sie das wirklich tat – oder es sich zumindest so sehr wünschte, daß sie es selbst glaubte. Immerhin war Sinistra biologisch gesehen ihr Vater, wenn sie ihr nicht trauen konnte, wem dann? Selbst wenn es tatsächlich ihr Ansinnen war, die Apokalypse zu entfesseln, würde sie doch mit Sicherheit auf das Wohlergehen ihrer Freunde und das von Amanda, ihrer anderen Mutter, achten. Wie auch immer ihr Plan aussehen mochte, bestimmt sah sie ihn als unabdingbar an für die Belange ihrer Familie. Wie hätte Emilia die Entscheidungen dieser ehrfurchtgebietenden Monarchin denn auch in Frage stellen können? Zumal sie dem Ende der Menschheit nicht einmal unbedingt mit Bedauern entgegenblickte.

»Ja«, sagte sie letztlich. »Ja, ich vertraue dir.«

»Gut.« Die Schatten auf Sinistras Stirn glätteten sich wieder und die Fäden reinster Finsternis, aus denen sich ihre Sehnen zusammensetzten, ließen das Lächeln in ihre Züge zurückkehren. »Und was ist mit Lilly? Hast du sie schon kennengelernt?«

Emilia nickte unwillig. »Wir gehen in dieselbe Klasse.«

»Sehr gut! Also, was ist mit ihr?«

Emilia verzog das Gesicht zu einer entschuldigenden Miene. »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich hab bisher noch nicht mit ihr gesprochen und im Unterricht verhält sie sich unauffällig. Ich glaub, ich hab noch nie gesehen, daß sie sich gemeldet hätte. Es sieht fast so aus, als würde sie sich verstecken, als würde sie konsequent vermeiden, irgendeine Art von Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Das einzig Interessante, was ich über sie herausgefunden habe, ist, daß sie lesbisch sein soll und angeblich mit Lisa, ihrer Mitbewohnerin zusammen ist.«

Sinistra seufzte tief; ein heiserer raschelnder Laut, wie Wind, der durch das sterbende Laub eines herbstlichen Waldes strich, ausgestossen von nur zur Hälfte materialisierten Lungen, Stimmbändern und Lippen. »Das hilft uns nicht weiter. Unterhalte dich doch einfach mal mit ihr. Versuch, ihr Vertrauen zu gewinnen! Sei immer für sie da, tu so, als würdest du sie besser verstehen als irgendjemand sonst auf der Welt, so lange, bis sie sich dir völlig öffnet.«

»Ah«, stöhnte Emilia unterdessen auf. Es war nicht so, daß Lilly ihr gänzlich unsympathisch war, nur hatte sie einige schlechte Erfahrungen mit Gruftis gemacht und sich nun gezwungenermaßen mit ihr anfreunden zu sollen, weckte bloß ihr ohnehin allgegenwärtiges auflehnendes Verhalten. Außerdem erschien ihr die Unmenge Zeit, die in Errichtung dieses von vorneherein ihrer Auflösung harrenden Verhältnisses gesteckt werden mußte, vergeudet. Viel lieber hätte sie diese Stunden mit Maria verbracht. »Ich weiß nicht. Sie macht nicht gerade den Eindruck, an einem netten Geplauder über das Wetter interessiert zu sein. Ich glaube nicht, daß wir gut miteinander klar kämen.«

»Oh, ich bin mir sicher, daß ihr beide euch sehr gut verstehen würdet, wenn ihr euch näher kennenlernt. Bestimmt habt ihr mehr gemeinsam, als du dir vorstellen kannst.«

»Das denke ich auch«, entschied Lilly sich für diesen Augenblick, um in Erscheinung zu treten. Ebenso wie es früher Sinistras Angewohnheit gewesen war, als sie Emilia und ihre Mutter noch sehr häufig und ohne Schwierigkeiten besucht hatte, schritt sie einfach aus einer schattenbehangenen Ecke heraus, ohne daß zuvor auch nur die geringste Ahnung ihrer Anwesenheit bestanden hätte. Es war unmöglich zu beurteilen, wie lange sie dort schon als lebende Finsternis gelauert hatte, ehe sie mit einem Mal Gestalt angenommen hatte. Erst bei genauerer Betrachtung fiel Emilia auf, daß dieser Teil des Raumes eigentlich gar keine Dunkelheit beherbergen durfte. Es befand sich kein Objekt zwischen ihm und dem Fenster, das ihn hätte verdüstern können.

Obwohl sie lange gezögert hatte, fortzufahren, war ihre Stimme doch fest, als Lilly es endlich tat. »Immerhin stammen wir von derselben Dämonin ab, nicht wahr, Sinistra?« Kurzerhand hatte sie beschlossen, das Monster, das für all die Schrecken ihrer sie unentwegt verfolgenden Alpträume verantwortlich war, bei ihrem wahren Namen zu nennen, schließlich war Lucy Ferria, ihre vorige Inkarnation unzweifelhaft verstorben, und Mutter würde sie sie jedenfalls nie wieder nennen.

»Oh, Lilly, wie ich sehe, hast du ein paar neue Tricks gelernt«, grinste Sinistra ohne eine Spur der Überraschung zu zeigen, geschweige denn eine Reaktion auf die Enthüllung, die in den Worten ihrer Tochter mitgeschwungen war, obwohl sie innerlich brodelte. Es kostete einige Kraft, sich auf die Präsenz eines anderen zu konzentrieren, um herauszufinden, wo diese Person sich gerade aufhielt, die sie, geschwächt von dem unvollendeten Übergang in diese Welt, nicht aufzubringen vermocht hatte. Sie hatte einfach gehofft, daß Lilly, die sich ihrer Fähigkeiten bis vor kurzem selbst nicht bewußt gewesen war, noch immer nicht dazu in der Lage war. Allerdings war sie in gewisser Weise auch stolz, daß sie, in die sie immer die größten Hoffnungen hatte, es offensichtlich ohne jede Anleitung geschafft hatte, ihr Talent so weit zu perfektionieren. In dieser Hinsicht hatte sie sich nicht geirrt. Trotz ihrer niederen Herkunft als Halbblut hatte Lilly ohne Frage das Potential, die stärkste aller Dämoninnen zu werden.

Das vielleicht mächtigste Mädchen der Welten nickte stumm. Während sie mit Lisa in ihrem gemeinsamen Zimmer gesessen und sich mit ihr unterhalten hatte, war ihr plötzlich eine merkwürdige Wahrnehmung aufgefallen, wie eine Bewegung gerade außerhalb des Sichtfeldes, das nichts anderes sein konnte als die Benutzung von Schattenkräften. Als sie dieses Gefühl ins Zentrum ihrer Aufmerksamkeit richtete, wurde ihr schnell klar, daß es die Anwesenheit ihrer dämonischen Mutter war, die sie spürte. Zwar war sie bei ihrem letzten Aufeinandertreffen noch nicht im vollen Besitz ihrer Gabe gewesen, trotzdem mußte sich das Gefüge derer dunklen Natur sich unbewußt tief in sie gegraben haben, zumindest würde sie dieses Muster nie wieder vergessen. Doch noch bevor Lilly sich weiter dazu äußern konnte, begann Emilia zu sprechen.

»Moment mal«, wandte sie sich an Sinistra, »was meint sie denn damit, wir stammen von derselben Dämonin ab?«

»Na, was soll das schon heißen?«, antwortete die Königin des Limbus nicht ohne einen Hauch von Arroganz. »Ich bin eben ihr Vater, genau wie ich deiner bin.«

»Dann sind wir also Schwestern?«

»Halbschwestern, um genau zu sein«, korrigierte die dahingeschiedene, noch nicht wieder ganz zur Wiedergeburt bereite ehemalige Schulleiterin. »Eure menschlichen Mütter sind nicht dieselben.«

»Richtig«, bestätigte Lilly, »und gerade weil ich meine echte Mutter geliebt habe, verstehe ich gar nicht, wie du Sinistra nur helfen kannst! Bedeutet dir deine Mutter denn gar nichts? Oder...«, grimmig sah sie dem in den Schatten aufragenden Phantom der Frau, die für die abscheulichsten Schrecknisse in ihrem Leben verantwortlich war, in die Augen, »war es bei Emilias Mutter anders? Hast du sie mit irgendetwas freiwillig geködert?«

Sinistra zog es vor, Lillys Blick mit ihrem üblichen undurchsichtigen Lächeln zu erwidern, ließ sich aber ansonsten zu keiner weiteren Reaktion herab. Im Gegensatz zu Emilia, die erneut nachfragen mußte. Eine Ahnung beschlich sie, unbestimmt zwar, doch von einem unnennbaren Grauen durchzogen. »Was... was willst du damit sagen?«

»Heißt das, du weißt davon nichts?«

»Wie Sinistra meine Mutter kennengelernt hat? Nein.«

»Ich meinte eher Sinistras wahre Natur. Weißt du... der einzige Grund für meine Geburt war, daß sie meine Mutter vergewaltigt hat.« Unwillkürlich senkte Lilly die Augen. »Und selbst ich bin nicht vor ihr verschont geblieben.« Nur durch die langen, tiefgreifenden Gespräche mit Lisa über die letzten Monate hinweg, in denen sie sich wohl instinktiv gegenseitig halfen, mit dem Erlebten fertigzuwerden, fühlte sie sich jetzt überhaupt in der Lage, diese traurige Wahrheit ihrer Halbschwester gegenüber, die sie so gut wie gar nicht kannte, auszusprechen. Ihren Körper hatte Sinistra wieder und wieder geschunden, ihre Seele aber hatte sie nicht brechen können. Natürlich hatte diese einige niemals wieder gutzumachende Schäden davongetragen – sie schlief nur selten eine Nacht durch, manchmal überfielen sie grundlos panikartige Zustände und es gab Momente, in denen sie sich selbst vor den unverfänglichsten menschlichen Kontakten ekelte – doch hatten sich die offenen Wunden inzwischen zu Narben geschlossen, die zwar nicht völlig heilen würden, aber wenigstens nicht mehr unaufhörlich schmerzten. Dennoch fiel es ihr unendlich schwer, über ihre Vergangenheit zu reden. Bekenntnisse dieser Art brachten unweigerlich Scham und eine Qual mit sich, die einem das Herz in der Brust zu Eis gefrieren ließ.

Emilia konnte noch gar nicht fassen, was ihr da soeben offenbart worden war. Sie mußte an Emmas Bericht über die Umstände ihrer Zeugung denken und ihre Verwunderung darüber, daß Sinistra als Dämonin eine liebenswerte Person sein sollte. Hatte ihre Freundin am Ende doch Recht behalten und stand sie selbst nun kurz davor, eine ähnliche Erfahrung wie die vor einiger Zeit zu machen? War sie etwa nicht mehr als das unwillkommene Produkt eines erzwungenen Akts und hatte sie sich die ganze Zeit über derjenigen anvertraut, die ihrer Mutter das angetan hatte?

Aber das konnte doch gar nicht sein. Sinistra war immer die einzige gewesen, mit der sie über alles hatte reden können, die sie so akzeptierte, wie sie eben war, ohne daß sie sich hätte verstellen müssen. Sogar Amanda hatte sie immer mit einer gewissen Zurückhaltung behandelt, so wie jemanden, den sie zwar liebte, weil es eben ihre Tochter war, doch der es dank ihrer Sonderbarkeit mit etwas Abstand zu begegnen galt. Sollte das alles nur Fassade gewesen sein? Ein hinterhältiges Vexierspiel mit dem Ziel, sie gefügig zu machen?

»Ist das wahr?«, schaffte Emilia es schließlich, ihre Zweifel in Worte zu kleiden, ihre Stimme nur ein Flüstern in der von unterschwelligen Spannungen und entgegen den Naturgesetzen vorhandenen Dunkelheit erfüllten Luft.

Sinistra verharrte weiterhin still. Was blieb ihr denn auch anderes übrig? Nur zur Hälfte materialisiert besaß sie in dieser Welt nicht mehr Substanz als die Schatten, die sie geformt hatten. Hätte sie auch nur den Finger aus ihnen heraus ins Licht gestreckt, würde er sich unvermeidlich auflösen, so wie jede andere Dunkelheit, wenn ein Schimmer sie erhellte. Für den Moment war sie an diesen beengten Flecken Finsternis gebunden, war er ihr Zuhause und Rückzugsort, wie es die Schatten für sie immer gewesen waren. Emilia als Zeichen der Vertrautheit zu berühren, kam also nicht in Frage, ebenso wie Lillys Einfluß auf sie zu unterbinden. Der unvollkommene Wechsel hier hinüber hatte ihre gesamten Kräfte bis auf weiteres erschöpft; so stand ihr höchstens noch die Flucht zurück in den Limbus offen. Natürlich hätte sie alles abstreiten können, aber was hätte das denn schon genutzt? Lilly hätte sie bloß in ein Wortgefecht verwickelt, daß diese letztendlich ohnehin für sich entschieden hätte. Die Welt liebte nun einmal ihre Opferlämmer.

Emilias Augen weiteten sich währenddessen immer weiter vor Entsetzen und Unglaube, als sich in Sinistras Züge nicht der kleinste Hinweis des Leugnens zeigte, sondern vielmehr das widerwillige Eingeständnis einer Niederlage. Bekannte sie sich damit zu der ihr vorgeworfenen Schuld? Emilia konnte es nicht fassen und wahrhaben wollte sie es erst recht nicht. Andererseits kam sie nicht umhin zuzugeben, daß diese Vorhaltungen, so peinigend sie auch waren, einen grausamen, aber nicht von der Hand zu weisenden Sinn ergaben. Hatte Sinistra nicht gerade erst in dem Vorschlag, wie sie sich Lillys Freundschaft erschleichen sollte, ihre eigene Taktik im Umgang mit ihrer Tochter verraten? War es nicht genau das gewesen, was Emilia immer für sie eingenommen hatte, dieses Verständnis, dieses Gefühl der Verbundenheit? Und nun sollte das alles nicht mehr gewesen sein als eine gemeine Täuschung, ebenso wertlos wie die flüchtigen Liebesschwüre, die irgendein schmieriger Aufreißer dahinsagte, um die Auserwählte dieses Abends ins Bett zu kriegen, schon wieder vergessen, noch ehe der nächste Morgen anbrach.

Wenn dem tatsächlich so war, ließ das auch Amandas Verhalten Emilia gegenüber sehr viel nachvollziehbarer erscheinen. Falls sie wirklich aus so einer verachtenswerten Verbindung hervorgegangen war, konnte man es ihrer Mutter wohl kaum vorwerfen, daß sie im Umgang mit ihr keine bedingungslose Hingabe gezeigt hatte. Wahrscheinlich konnte sie sie nicht einmal ansehen, ohne an dieses abscheuliche Erlebnis denken zu müssen, besonders da ihre Tortur nie aufgehört hatte, sondern noch immer andauerte. Denn auch wenn Sinistra nicht bei ihnen wohnte, und als Herrscherin des Limbus die meiste Zeit über dort war, hatte sie sie oft besucht und war dabei oft über Nacht geblieben. In diesem Zusammenhang gewann auch Amandas Alkoholkonsum und die von einer unerklärlich scheinenden Tragik erfüllten Blicke, mit denen sie manchmal minutenlang ins Leere starrte, eine ganz neue Bedeutung.

Emilia erinnerte sich noch, wie sie eines Abends, als ihre beiden Mütter gemeinsam zu Bett gegangen waren, einen dieser Blicke eingefangen hatte. Sinistra war schon im Schlafzimmer gewesen, während Amanda die Tür hinter sich zuzog. Kurz bevor sie ins Schloß gefallen war, hatte Emilia den Ausdruck in ihrem Gesicht bemerkt; die unverkennbare Erwartung eines unerträglichen Schmerzes, dem man keinesfalls entgehen konnte. Und doch hatte sie nie einen Laut aus diesem Raum dringen gehört. Was immer ihrer Mutter dort auch angetan wurde, offensichtlich hatte sie es still über sich ergehen lassen und nie ein Wort darüber verloren.

So furchtbar ihr eigenes Schicksal aber auch gewesen war, am entsetzlichsten kam es Amanda mit Sicherheit vor, zur Untätigkeit verdammt beobachten zu müssen, wie ihre Tochter in den Bann ihrer Peinigerin geriet; wie sie von ihr an der Hand geführt wurde, sich von ihr ihre indoktrinären Lebensweisheiten lehren ließ und am Ende sogar alles tat, was sie von ihr verlangte. In diesem Augenblick wurde Emilia klar, daß es doch Intrigen gab, die über die Verderbnisse der Apokalypse hinausgingen, Schicksale, die schlimmer waren als der Tod. Sklaverei zum Beispiel, das stumme Leid ihrer Mutter.

Mitten in ihre Überlegungen hinein öffnete sich plötzlich die Tür und Emma und Fantasma erschienen darin. Verständnislos sah ihre Mitbewohnerin erst zu ihr hinüber, wie sie mit vor verspäteten Tränen glitzernden Augen neben Lilly stand, einem Mädchen, das sie wohl als letztes hier vorzufinden erwartet hätte, dann zu der unheimlichen Schattenkreatur im Dunkeln und schließlich wieder zurück zu Emilia.

»Was... was ist denn hier los?«

Emilia verblieb reglos. Einen Moment lang konnte sie sich unter den fragend auf sie gerichteten Blicken ihrer Freundinnen unmöglich bewegen. Sofort darauf erfolgte allerdings ein Ausbruch, der so unerwartet kam, daß er in seiner Heftigkeit sogar sie selbst überraschte. Es geschah völlig unwillkürlich. Ohne daß sie eine bewußte Entscheidung gefällt hätte, begannen die Schatten im Raum wie ein lautloser Sturm umherzuwirbeln. Flirrende Finsternis jagte durch die Luft, ergriff herumliegende Papiere und Schulhefte, riß sie mit sich und zerrte an Kleidung und Haaren der Mädchen. Auf einmal dehnte sich die Dunkelheit explosionsartig aus, stieß Lilly zu Emma und Fantasma hinüber und schob sie zusammen zur Tür hinaus, die sich krachend hinter ihnen schloß.

Als sich die wogenden Schatten endlich legten und wieder an ihre angestammten Plätze zurückkehrten, war Emilia alleine in ihrem Zimmer. Zwar hätte Sinistra diesem Angriff sonst widerstehen können, das wußte Emilia, doch hatte sie nach dem Wechsel in diese Welt offenbar nicht mehr genug Kraft übrig gehabt, um ihre derzeitige Form aufrechtzuerhalten. Was sie nicht wußte, war, daß auch Lilly sich mit Leichtigkeit hätte widersetzen können. Sie fand nur, daß ihre Halbschwester nun einige Zeit für sich selbst benötigte und ließ es geschehen, in dem Wissen, daß Sinistra sie vorerst nicht wieder aufsuchen konnte, um sie weiter ihrem unheilvollen Einfluß auszusetzen.

Hätte Emilia das geahnt, wäre es ihr auch recht gewesen. Hauptsache, sie blieb sich selbst überlassen. Als sie vorhin in Emmas so unschuldig wirkende Augen gesehen hatte und dabei unweigerlich daran denken mußte, was ihrer beider Mütter widerfahren war, hatten sich ihre Mächte ganz automatisch Bahn aus ihr gebrochen. Sie hätte diesem bohrenden Blick einfach keine Sekunde länger standhalten können, hätte er sich doch zweifellos in eine stumme Anklage gewandelt, wenn Emma gewußt hätte, wer die düstere Gestalt gwesen war und daß Emilia sie in voller Absicht hierher gerufen hatte, um ihr alle Geheimnisse zu verraten, die sie in der kurzen Zeit am Internat herausgefunden hatte. Nun strengte sie ihre Schattenkräfte noch einmal an, um den Schlüssel in der Tür zu drehen. Sollte Lilly den anderen ruhig von ihren Verfehlungen berichten. Ihrer Erfahrung nach hätten sie sich früher oder später ohnehin von ihr abgewandt, jetzt hatten sie wenigstens eine triftige Erklärung dafür, denn auch wenn ihre Sünden eigentlich nur in Unwissenheit und Unterlassung begründet lagen, waren sie ohne Frage zu schwerwiegend, um je vergeben werden zu können.

Eine Weile blieb sie noch an Ort und Stelle stehen, unfähig sich zu rühren, dann trabte sie schwach auf ihr Bett zu und ließ sich anstandslos hineinfallen. Lethargisch vergrub sie ihr Gesicht im Kissen, in der Hoffnung, es nie wieder daraus erheben zu müssen. So blieb sie liegen, bis sie das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen. Das war als Stafe bei weitem nicht ausreichend, aber als Selbstgeißelung immerhin schonmal ein Anfang. Als sie ihren Kopf letztlich etwas anhob – gerade weit genug, daß sie nicht erstickte – entlud sich ihr angestauter Atem in einem lauten, hemmungslosen Schluchzen.

~+~​

»Moment mal«, warf Isabella ein, »was soll das denn heißen, ›Strang reinster Finsternis‹? Es gibt gar keine Finsternis! Dunkelheit ist nur die Abwesenheit von Licht.«

Leise seufzte Lilly auf. Es fiel ihr schon schwer genug, ihre Geschichte ohne unnötige Unterbrechungen zu erzählen. Nachdem Emilia sie gemeinsam mit den anderen aus ihrem Zimmer gedrängt hatte, ließ Fantasma ein unangekündigtes Clubtreffen einberufen. Sie hatten die Zwilling und Lisa abgeholt und waren dann in Fantasmas Zimmer gegangen, wo Isabelle noch immer vor ihrem Mikroskop saß. Hier wurde sie dazu auserkoren, diese rätselhaften Ereignisse zu erklären. Dazu hatte sie ein wenig ausholen müssen, angefangen vom Verhältnis ihrer Eltern zueinander, bis hin zu ihren eigenen Erlebnissen an den Tagen, kurz nachdem sie aufas Internat gekommen war.

»Ich verstehe ja, daß ihr euch dessen nicht bewußt seid, aber wir Halbdämoninnen haben die Macht, Schatten zu kontrollieren.« So war es ihr schließlich selbst ergangen. Daß Sinistra diese Kräfte besaß, hatte sie schon immer gewußt, daß sie als Halbdämonin sie ebenfalls freisetzen konnte, hatte sie hingegen erst erfahren, als es breits zu spät war. Deshalb konnte sie Isabelles Unglaube in dieser Beziehung gut nachvollziehen, gelegen kam er ihr jedoch nicht.

»Aber Schatten haben keine Materie!«, führte Isabelle weiter aus. »Selbst wenn sie nicht einfach nur das Fehlen von Licht wären, könnte man mit ihnen keine Dinge bewegen, geschweige denn einen Brustkasten durchstoßen!« Ihre Eltern hatten ihr schon früh das Geheimnis ihrer Abstammung anvertraut, irgendwelche übernatürlichen Fähigkeiten hatten sie aber nicht erwähnt. Vielleicht hatten sie angenommen, Isabelle habe das schon von allein herausgefunden, jedenfalls berichteten sie ihr laut eigener Aussage davon, weil sie sie für reif genug hielten, die Wahrheit zu erfahren. Außerdem sei sie so neugierig und intelligent, daß sie sie sowieso irgendwann herausgefunden hätte. All das war sie auch, in besonderem Maße sogar, trotzdem hatte sie von irgendeiner in ihr schlummernden Macht nicht einmal etwas geahnt.

»Naja«, meldete Fantasma sich zu Wort, die es kaum erwarten konnte, diese aufregende Geschichte weiter zuhören zu dürfen, »das muß wohl Magie sein. Was hast du denn von Dämonen erwartet, die aus einer anderen Welt kommen und sich hier auf irgendeine Weise manifestieren?«

»Sogar falls Dämoninnen irgendwie die Schatten kontrollieren könnten, ist das mit Sicherheit keine Magie. Das ist vielleicht deine Theorie, meine ist...« Isabelle hielt kurz inne und dachte angestrengt nach. »Okay, im Moment habe ich keine Theorie, aber das heißt nicht, daß es keine natürliche Erklärung dafür gäbe!«

Für Lilly war die Frage, ob es sich bei ihren Kräften um Magie handelte oder nicht, von geringerer Bedeutung, aber sie konnte ihren Mitschülerinnen wenigstens beweisen, daß sie tatsächlich existierten. Ohne sichtbare Mühe ließ sie einen der auf den Boden fallenden Schatten sich erheben und tippte damit Isabelle auf die Schulter. Als die sich umdrehte und den schwebenden Fetzen Dunkelheit bemerkte, kniff sie die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen.

»Na schön, Dämonen können also die Schatten beherrschen«, brachte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, »trotzdem ist das keine Magie!« Ihre Eltern hatten ihr ja bereits erzählt, daß ihre dämonische Mutter aus dem Nimbus stammte und sich bei einer zufälligen Reise hierher in ihre menschliche verliebt hatte. Danach war sie einfach bei ihr eingezogen und so lebten sie halt als vorgeblich lesbisches Paar zusammen. Das alles hatte Isabelle leicht akzeptieren können, immerhin gab es nach der Multiversum-Theorie eine unendliche Anzahl Welten, und wäre es nicht auch vermessen gewesen zu behaupten, dies sei die einzig mögliche? Obwohl ihren Eltern im Zuge dieser Eröffnung eine Myriade Fragen gestellt hatte, war die nach dem Wechsel von einer Welt in die andere nicht aufgekommen. Es waren so viele Gedanken in ihrem Kopf umhergeschwirrt, daß dieser dabei etwas untergegangen war. Später hatte sie einfach angenommen, daß die Dämonen eine Technologie entwickelt hatten, mit der das eben möglich wurde. Doch da sich hier gerade eine Möglichkeit ergeben hatte, beschloß sie, das Versäumte jetzt nachzuholen. »Aber wenn Dämonen nur die Dunkelheit beeinflussen können, wie schaffen sie es dann überhaupt, in unsere Welt zu kommen?«

Lilly öffnete bereits den Mund, um zu antworten, doch Fantasma kam ihr zuvor. »Das ist doch jetzt egal, oder? Darüber können wir ja später noch sprechen, jetzt sollten wir uns vielleicht erstmal um diese Sache kümmern.«

Nicole, die zusammen mit ihrer Schwester hinter Insabelle stand, lehnte sich zu ihr vor. »Kein Problem«, raunte sie ihr zu, »wir haben gerade mit unseren Eltern gesprochen und da haben sie es uns erklärt. Wenn du willst, können wir es dir nachher erzählen.«

Während Isabelle ihr nickend einen dankbaren Blick zuwarf, wandte Fantasma sich wieder Lilly zu. »Also, was ist dann passiert?«

»Da gibt es eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Wie schon erwähnt wäre die Verletzung tödlich gewesen, weshalb Sinistra zurück in den Limbus gezogen wurde.«

»Aber Dämonen sind doch nicht unsterblich, oder?«

»Nein, sie leben nur viel länger als wir, aber wenn sie in dieser Welt getötet werden, ist das nur so, als hätten sie all ihre Kraft verloren. Dann können sie ihre Präsenz hier nicht länger aufrechterhalten und kehren in den Limbus zurück.«

»Und wie lautet deine Theorie dafür?«, lächelte Fantasma Isabelle an.

»Ich arbeite noch daran«, antwortete sie völlig ernst. Das war nur ein weiteres Rätsel der Natur, das sie zu gegebener Zeit lösen würde.

»Und dann?«, drängte Fantasma Lilly schon wieder weiter, ohne näher darauf einzugehen.

»Tja, Katrin ist ihr dann gefolgt. Weil beide in nächster Zeit nicht völlig in diese Welt wechseln können, hat Frau Flimm ihr Verschwinden der Polizei gemeldet. Es gab eine kurze Untersuchung, die aber natürlich nichts ergeben hat. Seitdem ist Frau Flimm jetzt die Direktorin.«

»Okay«, sagte Fantasma, »das erklärt aber noch nicht, was das dann eben bei Emilia war und warum diejenige ausgesehen hat...«, einen Augenblick lang suchte sie nach den richtigen Worten, um die seltsame Kreatur angemessen zu beschreiben, »wie ein halbverwester Zombie ohne Haut, der in einen Bottich schwarzer Farbe gefallen ist.«

»Äh, ich glaube, das erklärt doch schon so einiges«, versuchte Emma ihrer nunmehr festen Freundin klarzumachen. In dem ganzen Chaos, das ihrer Rückkehr ins Internat nachgefolgt war, hatten sich bisher noch nicht die passenden Umstände aufgetan, ihre gerade aufgenommene Beziehung zu verkünden, trotzdem hatte sie sich zu Beginn dieser Unterredung so dicht neben Fantasma gestellt, daß die Art, wie sich ihre Schultern berührten, einer Umarmung gleichkam. »Dieses... Ding war diese Sinistra. Weil sich ihre Kraft noch nicht ausreichend wieder hergestellt hat, konnte sie hier nicht völlig Gestsalt annehmen, sondern nur so weit, wie wir eben gesehen haben, richtig?«

Lilly, die im Laufe ihres Berichts immer weiter an Lisa herangerückt war, bis sie fast so eng beieinander waren wie Emma und Fantasma, nickte wortlos.

»Aber was wollte sie denn dann von Emilia?«, fragte Fantasma.

»Sie hat auch Emilia gezeugt.« Die eher subtile Tragweite dieser Enthüllung löste nicht unbedingt heillose Bestürzung unter ihren Zuhörerinnen aus, doch ließ die offensichtliche Verwirrung in ihren Gesichtern Lilly schnell fortfahren. »Wir haben unterschiedliche Mütter, aber bei uns beiden ist Sinistra der biologische Vater. Ich hab selbst nicht alles mitbekommen, aber so weit ich es verstanden habe, hat sie bei Emilias Mutter auch nicht erst groß um Erlaubnis gefragt, bevor sie sich über sie hergemacht hat, wenn ihr wißt, was ich meine.« In Anbetracht der deutlich gestiegenen Menge an ihr erst seit kurzem bekannten Mädchen, die sie nun umgab, drückte sie sich statt der drastischen Wortwahl, die sie Emilia gegenüber angwandt hatte, lieber etwas zurückhaltender aus, trotzdem schienen die anderen sie zu verstehen. Wahrscheinlich hatten die meisten schon ähnliche Darlegungen von ihren Müttern gehört. »Emilia hat davon aber bis eben nichts gewußt. Irgendwie hat Sinistra das vor ihr geheimhalten können, obwohl sie sich scheinbar sehr nahe standen. Emilia hat von ihr den Auftrag bekommen, mich zu beobachten. Ich denke, nachdem ihr Plan gescheitert ist, mich auf ihre Seite zu ziehen, wollte sie einfach auf dem laufenden bleiben, was ich tue, für den Fall, daß ich etwas gegen sie aushecke.«

Unmerklich schüttelte Emma den Kopf. Überall an dieser Schule wimmelte es von Halbdämoninnen, Halbschwestern und undurchsichtigen Plänen. Was für eine Seifenoper. Trotzdem erschien alles mehr oder weniger einen Sinn zu ergeben, nur eine Frage war noch offen geblieben. »Eines versteh ich aber nicht. Wieso sind überhaupt so viele Halbdämoninnen hier auf dem Internat? Und wieso haben sie alle ein Stipendium bekommen?«

»Oh, das«, sagte Lilly, den Kopf, den sie zuvor hatte sinken lassen, wieder anhebend. »Naja, einmal, als ich gerade mit Lisa gesprochen habe«, bei diesen Worten umfaßte sie sachte die Hand ihrer so dicht neben ihr stehenden Freundin, »fiel mir ein, daß es wahrscheinlich ja noch viel mehr Kinder gibt, die wie ich entstanden sind. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, daß alle Dämonen grundsätzlich schlecht sind und fand, man müßte diese Kinder vor ihnen schützen. Bis dahin hatte ich meine Kräfte schon weiterentwickelt und konnte Dämoninnen und Halbdämonen von normalen Menschen unterscheiden, wenn ich nahe genug bei ihnen war. Also haben Lisa und ich uns gemeinsam überlegt, alle diese Kinder hier auf das Internat zu holen, wo sie in Sicherheit vor ihnen wären. Erstens wären sie nachts nicht alleine und zweitens hätte ich es gemerkt, wenn sich eine Dämonin eingeschlichen hätte. Wir sind dann zusammen zu Frau Flimm gegangen, und sie fand die Idee ebenfalls gut. Sie hat sich auch die Sache mit den Tests ausgedacht. Mit ihr bin ich dann durch das ganze Land gefahren, um an jeder Schule diesen Test durchzuführen. So konnte ich jeder Klasse nahe genug kommen, um die Halbdämoninnen unter ihnen aufzuspüren. Jede von ihnen hat ein Stipendium bekommen, und obwohl nicht alle angenommen haben, sind jetzt doch fast alle Halbdämoninnen des Landes an dieser Schule.«

»Ah«, machte Fantasma, »dann sind in den anderen Klassen also noch mehr von uns?«

»Nein, jedenfalls nicht in den anderen siebten. Wir haben beschlossen, alle Halbdämoninnen eines Jahrgangs in dieselbe Klasse zu schicken, und jeweils zwei von euch zusammen wohnen zu lassen, damit die anderen Schülerinnen möglichst nichts merken, und falls es eine Mitbewohnerin doch herausfindet, ist sie wenigstens selbst eine Halbdämonin.«

Unwillkürlich blickten die anderen sich untereinander an bei der Erkenntnis, daß sie die einzigen ihrer Art waren, zumindest in ihrer Altersklasse.

»Na gut«, meinte Emma, »aber wieso hat dann Isabelle kein Stipendium? Sie ist doch auch eine Halbdämonin und außerdem die einzige von uns, die selbst ohne diese besondere Qualifikation eines verdient hätte.«

»Ja, das war der Grund dafür, wieso ich gemerkt habe, daß nicht alles Dämonen böse sein müssen.« Noch immer Lisas Hand haltend wandte Lilly sich Isabelle zu. »Einmal, als du gerade zur Schule gegangen bist, und bevor deine Eltern zur Arbeit mußten, habe ich sie... besucht. Ich war mit Lisa schon ein paar Mal in der Stadt gewesen, es ist ja die nächste, und dabei ist mir aufgefallen, daß dort eine Dämonin und eine Halbdämonin leben. Also habe ich mich entschieden, mal mit ihr zu sprechen. Ich weiß selbst nicht, wieso, immerhin hatte ich ja angenommen, daß sie genauso ein Monster wie Sinistra ist.«

Lisa schloß die Hand in ihrer fester ein. Sie konnte sehr wohl beurteilen, warum sie das getan hatte. Dazu kannte sie Lilly nur allzu gut. Selbstverständlich hatte sie vermutet, daß Isabelle in einer ähnlichen Situation steckte wie sie in ihrem Zuhause, vor dem Tod ihrer Mutter, der sie letztlich hierher geführt hatte. Genau deshalb war Lilly auch gegangen: Nicht weniger als die Errettung eines wehrlosen Opfers hatte sie im Sinn gehabt. Sie konnte den Gedanken einfach nicht ertragen, daß andere dasselbe durchmachen mußten wie sie.

»Als ich deine Mutter aber dann getroffen habe«, fuhr Lilly inzwischen fort, »habe ich festgestellt, wie nett sie ist, und daß deine andere Mutter offensichtlich nicht gegen ihren Willen dort war. Wir haben dann lange Zeit in der Küche zusammengesessen, Kakao getrunken und geredet. Da haben sie mir nicht nur erzählt, wie sie sich ineinander verliebt haben, und daß deine dämonische Mutter seitdem hier im Exil lebt, sondern auch viel über den Limbus und seine Bewohner, was ich selbst noch nicht wußte. Ein Stipendium war nicht nötig, weil sie schon beschlossen hatten, dich hierher zu schicken, als deine Lehrer ihnen das empfohlen hatten.«

Das meiste, was ihr bis dahin über Dämonen bekannt war, hatte sie von ihrer menschlichen Mutter erfahren. Nachdem diese noch während ihrer Schwangerschaft von Frankreich hierher geflohen war, wo ihr leider bald bewiesen wurde, daß nicht einmal diese Maßnahme ihr einen Schutz vor Sinistras Übergriffen gewähren konnte, hatte sie versucht, so viel wie nur irgend möglich über ihre Verfolgerin zusammenzutragen. In diesem Bestreben hatte sie unzählige Stunden in Bibliotheken zugebracht, Unmengen an Büchern mit mythologischem Hintergrundwissen nach einem Fünkchen Wahrheit durchstöbert, Legenden und angeblich wahre Erlebnisberichte gelesen, sowie Professoren dieses Gebiets befragt. Obwohl dabei nur wenig nützliches oder glaubhaftes herausgekommen war, hatte sie jede Einzelheit, die sie als wahrhaftig anerkannt hatte, an ihre Tochter weitergegeben. Andere Dinge hatte Sinistra ihr verraten, um sie damit gefügig zu machen, und einiges hatte sie selbst entdeckt, wie beispielsweise in einer angsterfüllten Nacht, in deren grauenerregendem Verlauf sie ein Stück Holz zwischen die Beine geschoben bekommen hatte, daß Kreuze entgegen allgemeiner Meinung nichts gegen Dämonen ausrichteten. Letztendlich hatte nichts davon sie vor dieser Heimsuchung bewahren können.

»Deshalb habe ich auch euch beide mit hergeholt«, merkte sie an Nadine und Nicole gerichtet an.

»Hm?«, entfuhr es Emma fragend. »Warum denn auch nicht?«

»Naja«, sagte Nicole entschuldigend, als sei das ein unverzeihliches Sakrileg, »wir beide sind gar keine Halbdämoninnen, sondern, ähm... richtige Dämonen.«

Zweifelnd sah Emma sie an. »Wie bitte? Ich dachte, ihr wißt es nicht?«

»Haben wir gestern auch noch nicht, aber wir haben vorhin mit unseren Eltern telefoniert, und die haben es uns gesagt.

Emma murmelte etwas unverständliches, das vielleicht ihre Freude darüber zum Ausdruck brachte, daß die Zwillinge endlich Klarheit über sich gewonnen hatten, vielleicht aber auch ihren Unmut darüber, daß es so spät geschehen war, dann senkte sich Schweigen über den Raum.

»So«, sagte Lilly schließlich fast flüsternd, wie um die Ruhe, die plötzlich eingekehrt war nicht zu stören, »wären damit alle Fragen beantwortet?«

Wie aus einem melancholischen Traum erwachend blickte Fantasma mit entrückten und doch leuchtenden Augen auf. »Ich denke schon«, meinte sie, bevor ihr auffiel, daß das nicht ganz stimmte. Ein Schicksal lag nach wie vor im Unklaren, auch wenn Lilly und Lisa das wohl nicht näher beleuchten konnten. »Was glaubt ihr, wie es Mia jetzt geht?«

Vernehmbar atmete Emma aus. »Nicht so gut, schätze ich. Sie hat heute nicht nur erfahren, daß sie eine Halbschwester hat, sondern auch daß ihre Mutter sie ihr ganzes Leben lang belogen hat. Wahrscheinlich sollten wir mal nach ihr sehen. Wer geht?«

»Du natürlich«, sagte Fantasma sofort.

»Ich?«

»Ja klar. Sie ist schließlich in deinem Zimmer. Außerdem kennst du sie am besten von uns, immerhin wohnt ihr zusammen.«

Emma setzte schon zu widersprechen an, überlegte es sich jedoch anders. So sehr sie auch fand, daß Emilia jetzt Zuspruch gebrauchen konnte, war sie äußerst skeptisch, daß sie die richtige für diese Aufgabe war. Zwar verstanden sie sich im allgemeinen ganz gut, doch war ihr Verhältnis zueinander wiederum nicht so vertrauensvoll, daß sie sich gegenseitig das Herz ausgeschüttet hätten. Allerdings waren sämtliche Vorbehalte vergessen, sobald sie nur in das Gesicht dieses bezaubernden Mädchens sah. Wie hätte sie ihr auch jemals etwas abschlagen können, war Fantasma für sie doch nicht weniger als eine Prinzessin, und somit wie es sich gehörte alleinige Herrscherin ihrer Geschicke. Für sie wäre Emma sogar in einen Käfig voll hungriger Löwen gesprungen, dagegen war es doch eine Kleinigkeit, Emilia zu stören, wenn die gerade schlechte Laune hatte. Obwohl das Ausmaß der Gefahr eigentlich vergleichbar war, würde ihre Mitbewohnerin wenigstens kurzen Prozeß machen.

»Okay, ich gehe. Aber ich möchte, daß du eines weißt.«

Eerwartungsvoll sah Fantasma sie an, blieb ansonsten aber still.

»Wenn sie mich mit Dunkelheit durchlöchert oder so, ist das deine Schuld.«

Ungeduldig schob Fantasma sie zur Tür hinaus. »Ja, schon gut, und jetzt sei brav. Wenn du lieb bist und tust, was man dir sagt, kriegst du hinterher auch eine schöne Belohnung.«

»Versprochen?«

»Ja ja, und jetzt zisch endlich ab!« Ohne das süße Lächeln zu beachten, das Emma ihr zuwarf – so unwiderstehlich es in seiner Mischung aus bedingungsloser Zuneigung und Anzüglichkeit auch war – schlug Fantasma ihr die Tür vor der Nase zu. Es dauerte aber höchstens zwei Minuten, bis sie ihr Gesicht wiedersah, jetzt jedoch ohne Lächeln.

»Und? Was sagt sie?«, fragte Fantasma, gleich nachdem Emma die Tür hinter sich geschlossen hatte.

Emma hob die Schultern. »Daß ich mich verpissen soll.« Etwas anderes hatte sie gar nicht erwartet.

»Aha. Ist das alles?«

»Nicht ganz. Sie hat mir noch ein paar Vorschläge gemacht, was ich mit mir selbst machen könnte, wenn ich das nächste Mal alleine bin, außerdem ist sie noch ein bißchen ins Detail gegangen, was sie mit mir tun würde, wenn ich nicht sofort das Zimmer verlasse. Hauptsächlich ging es dabei um ihren Fuß und meinen... ›dicken Hintern‹. Die Bemerkung Körperflüssigkeiten betreffend haben dabei den Schlußpunkt ihrer Ausführungen dargestellt.«

»Gut zu wissen«, antwortete Fantasma unweigerlich grinsend. Sie liebte Emmas Ader, sich so elegant auszudrücken, besonders da es nun mit solch übertriebenem Hochmut nicht ohne Selbstironie geschah. »Naja, vielleicht sollte ich mal nach ihr sehen.«

»Ähm, ich mag mich ja irren, aber als ich vorhin bei ihr war, kam es mir so vor, als wäre sie im Moment lieber alleine.«

»Ach, auch wenn sie es jetzt noch nicht weiß, in Wirklichkeit will sie, daß ich zu ihr komme. Sie wird mir noch dankbar sein.«

Daran hatte Emma ernste Zweifel, behielt sie aber für sich. Sie nahm an, wenn es irgendjemand schaffte, Emilia aus ihrem Zimmer zu bewegen, so war es Fantasma. »Wenn du meinst«, gab sie nach und hielt ihr ihren Schlüssel hin. »Nimm den lieber mit für den Fall, daß sie wieder abgeschlossen hat.«

»Danke.« Als Fantasma den Schlüssel einsteckte, versank sie für eine Weile, ohne daß sie es hätte verhindern können, in Emmas liebevollen braunen Augen, dennoch brachte sie es irgendwann zustande, sich ihrem Bann zu entziehen und wandte sich zur Tür. »Bis gleich«, sagte sie noch, während sie öffnete, dann war sie auch schon fort.

Sobald sie das Zimmer verlassen hatte, sah Emma sich nach den anderen um. Die Gelegenheit war günstig, niemand achtete auf sie. Lilly und Lisa, ihre Hände noch immer sanft einander umfassend, blickten in die Richtung, in die Fantasma entschwunden war, als könnten sie sie durch die Wand hindurch sehen, während die Zwillinge in eine ihrer unausgesprochenen Unterhaltungen vertieft schienen. Also stellte sie sich mit dem Rücken dicht vor Isabelle hin und flüsterte ihr über die Schulter hinweg zu: »Jetzt sei mal ehrlich, findest du meinen Hintern dick?«

Während Isabelle noch ebenso überrascht wie bewundernd das überaus reizvolle Hinterteil vor sich begutachtete, erreichte Fantasma ihr Ziel. Sie klopfte an, und obwohl das zugegebenermaßen verhaltener erklang, als sie beabsichtigt hatte, war es doch so laut, daß es auf der anderen Seite hätte gehört werden müssen. Eine Antwort blieb dennoch aus, genaugenommen war nicht die geringste Reaktion wahrnehmbar. Nichts regte sich hinter der geschlossenen Tür; kein Geraschel von Kleidung drang hindurch, noch die leiseste Andeutung von Schritten. Nach einer ihr angemessen erscheinenden Weile des Abwartens versuchte sie es mit der Klinke, doch war, wie Emma ganz richtig vermutet hatte, abgesperrt. Es blieb ihr also nichts weiter übrig, als den Schlüssel hervorzuholen und sich selbst Einlaß zu verschaffen.

Als sie das getan hatte und die Tür aufstieß, erstreckte sich der Raum dahinter in Zwielicht. Vorsichtig trat sie ein, wie es eben der Fall ist, wenn man nicht weiß, was einen erwartet. Die Vorhänge waren zugezogen, doch konnten sie das Licht der Sonne, die nun am späten Nachmittag ihre Strahlen mit allem ihr zur Verfügung stehendem Ungestüm entsendete, nicht völlig ausschließen. Zunächst war Emilia nicht zu entdecken, erst als sich ihre Augen an die dämmrigen Verhältnisse gewöhnt hatten, machte Fantasma ihre Umrisse auf dem Bett aus. Es wirkte ganz so, als habe sich ihre Vorstellung, die sie bei ihrer ersten Begegnung überkommen hatte, nun verwirklicht: Auf dem weißen Bettzeug liegend, Haar und Kleid in derselben Farbe, verschwand das blasse Mädchen fast darin. Regungslos lag sie auf dem Bauch, den Kopf der Wand zugedreht, sodaß ihr Gesicht nicht zu sehen war.

»Hi«, sagte Fantasma leise, »was machst du gerade?«

»Ich überlege, woher sich wohl das Wort ›Etymologie‹ ableitet«, behauptete Emilia noch immer ohne sich zu bewegen, die Stimme heiser und gedämpft.

Fantasma hatte keine Ahnung, was Etymologie bedeutete, aber das mußte sie auch nicht, um zu wissen, daß es sarkastisch gemeint war. Sie wertete das als gutes Zeichen. Normalerweise war diese Art von Humor ja eher weniger Ausdruck von Heiterkeit, bei Emilia gehörte das jedoch schlichtweg zu ihrem Wesen. Daß sie nun darin zurückfiel, konnte nur bedeuten, daß es ihr wieder besser ging. Langsam ging sie näher auf das Bett zu, in dem ihre Klassenkameradin lag, weiterhin auf plötzliche Ausrufe der Zurückweisung gefaßt, war aber nun guter Hoffnung, daß sie es ohne Beschimpfungen zu ihr hin schaffte. Nachdem sie tatsächlich ohne derlei Widrigkeiten dort angekommen war, ließ sie sich davor mit angezogenen Knien nieder. Den Rücken an das Gestell gelehnt hockte sie da, die Wand gegenüber betrachtend. Selbst wenn Emilia anscheinend ihre Anwesenheit hinnahm, sich ihr zugekehrt hatte sie deshalb noch lange nicht, und Fantasma hatte wenig Lust, sich mit deren Hinterkopf zu unterhalten. Da beließ sie es lieber dabei, daß sie in einander gegengesetzte Richtungen blickten. Die Knie mit den Armen umschlungen, den Kopf auf sie gestützt, studierte sie ebenso still das Muster der Tapete wie Emilia hinter ihr, während sie darüber nachdachte, was sie sagen sollte.

»Und... wie geht es dir?«, war das beste, was ihr in der kurzen Zeit eingefallen war. Das war zwar nicht gerade originell noch besonders ausgeklügelt, doch hatte sich diese Phrase wohl nicht umsonst als Klischee etabliert. Diese Frage war für gewöhnlich leicht zu beantworten, eignete sich hervorragend als Gesprächseinstieg, um von dort auf andere Themen zu sprechen zu kommen und man tendierte automatisch dazu, sie dahingehend zu beantworten, daß es einem eigentlich ganz gut ginge, selbst wenn es nicht wirklich stimmte – und wenn man es erst einmal laut vor sich hingesagt hatte, fiel es einem leichter, selbst daran zu glauben.

Trotzdem mußte Fantasma lange auf eine Erwiderung warten, denn der Sturm der Gefühle, der von Emilia Besitz ergriffen hatte, war keineswegs so genau einzuordnen wie bei den meisten anderen Menschen. Dieses Chaos war unmöglich zu beschreiben, und im Grunde wußte sie nicht einmal, wie sie sich hätte fühlen sollen. Schuldig natürlich und reumütig, kein Zweifel, doch wußte sie, daß das nicht annäherend genug war. Nichts würde das Unrecht, für das sie verantwortlich war, je ungeschehen machen können, weder das Leid, das ihre Mutter ihretwegen hatte erdulden müssen, noch den Verrat, den sie an ihren Freundinnen begangen hatte.

»Mies«, faßte sie schließlich alles in einem Wort zusammen.

Fantasma hob den Kopf von ihren Knien und sah zur Decke hinauf. »Ich weiß, wie du dich fühlen mußt. Es ist schrecklich zu erfahren, so entstanden zu sein. Das hab ich ja selbst durchgemacht. Klar, bei dir ist das noch schlimmer, ich weiß. Du hast sie ja oft gesehen und ihr immer vertraut, ich hab meinen Vater dagegen glücklicherweise nie kennengelernt.«

Natürlich, das trug ebenfalls zum Elend ihrer ganzen Existenz bei, doch verblaßte es neben den anderen Katastrophen, die dieser Nachmittag enthüllt hatte. Die Erkenntnis alleine nährte lediglich ihre eigene Trauer, viel entsetzlicher jedoch war die Tatsache, daß es Amanda wirklich zugestoßen war, ganz zu schweigen von ihren eigen Verfehlungen. »Das ist es nicht... nicht nur.«

Über die Schulter lugte Fantasma hinter sich zu Emilia hinüber. »Was denn dann? Wir können doch über alles reden. Wir werden immer zu dir stehen.«

Ruckartig drehte Emilia den Oberkörper zu ihr herum, sodaß Fantasma zum ersten Mal, seit sie das Zimmer betreten hatte, das Gesicht ihrer Freundin sehen konnte. Es war noch immer naß und die Augen gerötet von den Tränen, die sie zweifellos vergossen hatte. »Ihr steht immer zu mir?«, rief sie schnaubend aus, wobei unklar blieb, ob das daran lag, daß ihre Stimme belegt war, oder ob es verächtlich gemeint war. »Hat Lilly euch denn nicht erzählt, was ich getan habe?«

»Doch. Alles, was sie wußte.«

»Na also. Durch meine Schuld ist meine Mutter... also, mußte sie weiter auf sich nehmen, was... meine andere Mutter ihr angetan hat. Und der einzige Grund, warum ich überhaupt an diesem Internat bin, ist, euch auszuspionieren!«

»Wieso durch deine Schuld? Du wußtest davon doch gar nichts, oder?«

»Nein. Trotzdem, ich hätte es wissen müssen! Ich hätte irgendwas dagegen tun müssen!«

»Ich versteh dich ja, aber glaub mir, du hättest nichts tun können. Keiner hätte das, solange niemand Bescheid weiß.«

»Aber ich habe euch die ganze Zeit belogen! Ich wollte gar nicht hierher! Ich bin nur hierher gekommen, weil Sinistra Lilly unter Beobachtung halten wollte. Ich war nur hier abgestellt, um alles zu melden, was mir irgendwie komisch vorkommt.«

Fantasma bemerkte dieses seltsame Beharren auf der eigenen Schuld und erkannte es als das, was es war: als Zeichen ehrlichen Bedauerns. Offensichtlich war Emilia der Ansicht, daß einem ohne wie auch immer geartete Form der Sühne keine Vergebung zuteil werden konnte. Doch Fantasma war nicht dazu erzogen worden, dieser selbstzerstörerischen Ausprägung der Genugtuung nachzukommen. Langsam löste sie die Arme von ihren Knien und drehte sich vollends zu ihrer Gesprächspartnerin um.

»Ich weiß«, bestätigte sie Emilias Befürchtungen und Hoffnungen gleichermaßen, »trotzdem verzeihen wir dir. Wir wissen doch, daß du es nicht absichtlich getan hast... oder nicht böse gemeint hast. Manchmal fällt es einem schwer, die richtige Entscheidung zu treffen, und manchmal hat man nicht einmal eine Ahnung, was überhaupt die richtige Entscheidung ist. Niemand ist perfekt, erst recht nicht wir Freaks. Und... du bist immer noch Mit-Glied.«

Trotz der ernsten Umstände konnte Fantasma ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken, doch möglicherweise war das gut so. Noch war Emilia nicht überzeugt, aber immerhin setzte sie sich jetzt auf und betrachtete Fantasmas warme, lächelnde Miene. Konnten ihre Freunde ihr tatsächlich vergeben? Einen so heimtückischen Verrat nicht nur an ihnen, sondern sogar an der eigenen Mutter? War es doch noch möglich, Absolution zu erlangen von Sünden dieses Aumaßes?

»Wirklich?«, fragte sie mit so leiser Stimme, wie nur die tiefste Angst vor weiteren Seelenqualen sie herabsenken konnte.

»Aber ja.«

Erneut sammelten sich Tränen in Emilias Augen, doch weigerte sie sich, ihnen freien Lauf zu lassen. »Und was ist mit den anderen? Wie soll ich mich ihnen gegenüber denn jetzt verhalten? Ich werd ihnen doch kaum in die Augen sehen können.«

»Die anderen denken genauso wie ich. Und meine Mutter sagt immer, es ist das beste, einfach man selbst zu sein.«

»Du hast gut reden, du bist ja auch nicht ich.«

Befreit kicherte Fantasma auf. »Siehst du? Nichts hat sich geändert. Du bist immer noch dieselbe wie vorher und genauso haben wir dich auch gemocht. Also los.« Bevor Emilia sich hätte wehren können, ergriff sie deren Hand und zog sie mit sich vom Bett und Richtung Tür. »In meinem Zimmer findet gerade ein Clubtreffen statt, und für dich als Mitglied besteht Anwesenheitspflicht!«

Emilia zierte sich, aber nur gerade so viel wie nötig, um nicht ihre unbändige Freude zu offenbaren. Es tat gut, von Fantasma an der Hand gehalten zu werden. Die sanfte Berührung war fast so beruhigend wie eine Umarmung, sodaß sie sich von ihr hinaus und, nachdem Fantasma die Tür wieder verriegelt hatte, den Flur entlang führen ließ. Es wurde erst wieder unangenehm, als sie das Zimmer erreichten und Emilia die anderen, insbesondere ihre Schwester, wiedersah. Fantasma hatte kein Erbarmen gezeigt und sie ohne weiteres in die Mitte des Raumes gezerrt, wo sie unmittelbar Lilly gegenüberstand, umringt von den übrigen Mitschülern, die in ihre Geheimnisse eingeweiht waren. Es kostete sie einiges an Überwindung, ihre Augen zu heben und in die ihrer Schwester zu blicken. Es ergab sich ein äußerst unwirklicher Moment, als die beiden sich unverwandt anstarrten; auf der einen Seite Lilly mit ihrem schwarzen Kleid, schwarzem Haar und den eisgrauen Augen, auf der anderen Emilia mit weißem Keid, weißem Haar und verschiedenfarbigen Augen, das linke blau, das rechte grün. Das einzige, was sie verband, war die blasse Haut und ein Blick, der so kühl war, daß er die Flammen der Hölle hätte ersticken können.

So faszinierend Fantasma dieses Bild auch fand, sie konnte es einfach nicht mitansehen, wie sich einander abschätzend musterten. Immerhin waren sie doch Schwestern, die sich erst nach so langer Zeit überhaupt kennenlernten. Auch wenn sie unterschiedliche Mütter hatten, sollte dieses Treffen ihrer Meinung nach anders ablaufen. »Jetzt umarmt euch schon!«, rief sie den beiden still dastehenden Mädchen zu. Emilia blinzelte sie finster an, doch das beachtete sie gar nicht weiter. »Umarmung! Umarmung!«, skandierte sie einen Sprechchor anstimmend, während sie im Takt mit den Händen klatschte, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, daß man sie wahrscheinlich noch drei Zimmer weiter hörte. Es dauerte nicht lange, bis die übrigen Clubmitglieder anfeuernd miteinfielen. Berdängt von so vielen Ermutigungen gaben sie letztlich nach. Es folgte noch ein kurzes unsicheres Zögern, dann fielen sie einander in die Arme. Wie nicht anders zu erwarten war es keine unnachgiebige hochemotionale Umklammerung, die sie verband, sondern eher eine unbehagliche ungelenke Annäherung, und obwohl sie recht bald wieder voneinander zurücktraten, beide sichtlich peinlich berührt, brach sie doch das Eis.

Die umstehenden Anvertrauten klatschten und jubelten als sei das die ergreifendste Darbietung einer Familienzusammenführung, der sie je hatten beiwohnen dürfen. Als der Lärm endlich verebbte, fanden sich alle in einem Kreis sitzend am Boden ein, wie es bei ihren Clubtreffen inzwischen üblich geworden war. Sowohl Lilly als auch Emilia kamen nicht umhin, ihre Vergangenheit erneut in allen Einzelheiten vorzutragen, wobei sie sich gegenseitig ergänzten und mit Hilfe einiger Einwürfe von Lisa einen ziemlich genauen Eindruck ihrer gemeinsamen dämonischen Mutter und ihrer jeweiligen Lebensumstände vermittelten.

Danach geriet ihr Beisammensein zu einer regelrechten Beichte, in der jedes der Mitglieder ausführlich seine Vorgeschichte und das Umfeld seines Zuhauses beschrieb. Fantasma schaffte es dabei sogar, ihre Beziehung mit Emma öffentlich bekanntzugeben, worauf sie lange genug hatte warten müssen. Allerdings überraschte diese Nachricht niemanden mehr; dazu war ihr Herumgeturtel in den letzten Stunden zu auffällig gewesen. Emma und Lisa hingegen stellten fest, daß sie beide aus Grünberg stammten, einer kleinen Stadt mitten im Nirgendwo und sogar dieselbe Schule besucht hatten, das Heinrich Heine-Gymnasium, sich aber vorher nie bewußt begegnet waren, da sie in zwei parallele Klassen eingeteilt worden waren.

Solche Trivialitäten entgingen Emilia aber größtenteils. Sie war noch immer mit der Rolle beschäftigt, die Maria in diesem Drama gespielt hatte – oder vielmehr damit, daß sie überhaupt darin vorgekommen war. Sie wußte also nicht nur von der Existenz von Dämonen, laut Lilly war ihr sogar Emilias eigene Herkunft bekannt, und zwar einschließlich der Gegebenheit, daß Sinistra ihre Mutter war. Trotzdem hatte sie sich mehrmals mit ihr getroffen und wenn ihr Gefühl in dieser Hinsicht sie nicht wieder einmal getrogen hatte, begann Maria darüber hinaus sich mit ihr anzufreunden. Emilia war nicht ganz klar, was sie damit bezweckte. Nein, ehrlich gesagt tappte sie völlig im Dunkeln. Maria wußte doch ganz genau, von was für einem Monster sie abstammte, schließlich hatte sie mit eigenen Augen gesehen, wozu Sinistra imstande war, wie um alles in der Welt konnte sie das dann nur tun?

Andererseits hatte Lilly erzählt, daß Maria trotz der schrecklichen Ereignisse, in die sie alle verwickelt waren, für Lisa und sie selbst ebenfalls eine Freundin geworden war. Es hatte damit angefangen, daß sie kurz danach zu ihnen gekommen war, um sich zu entschuldigen. Emilia erkannte sofort, daß dieser Akt der Vergebung beiden Seiten nicht leichtgefallen sein mußte. Ihrer Meinung nach hatte Maria nichts Falsches getan; sie hatte der Schulleiterin bloß gemeldet, daß ihre neue Mitbewohnerin in Wirklichkeit gar kein Mädchen war – zumindest nicht im herkömmlichen Sinne – und im übrigen nur deren Anweisungen befolgt. Die hatten Lilly und Lisa zwar unendliches Leid bereitet, doch dafür konnte Maria nichts, fand Emilia. Was hätte sie auch sonst tun sollen?

Vielleicht waren die eigentlichen Opfer dieser Vorgänge ebenfalls zu diesem Schluß gelangt, jedenfalls hatten sie ihr, als sie mit ehrlichem Bedauern in den Augen bei ihnen um Verzeihung bat, sie ihr gewährt. Der Prozeß, der darauf folgte, hatte sich als langsam und sukzessiv erwiesen, aber auch als ebenso befreiend wie schmerzhaft. Aus irgendeinem Grund hatten sie sich immer öfter zusammen eingefunden, um etwas zu unternehmen. Letztendlich schweißt einen eine Erfahrung, die man gemeinsam durchsteht, eben zusammen, und mit wem hätten sie denn schon offener reden können als miteinander? Ihre größten Geheimnisse waren ihnen ja bereits bekannt, da stellte es kaum noch ein Problem dar, auch ihre geringeren zu teilen.

Als jede ihr Bekenntnis abgelegt hatte, wurde die Stimmung schlagartig säkularer. Nachdem sie zuvor trotz der teilweise ernsten Themen, die sie behandelt hatten, eher ausgelassen gewesen war und sie viel gescherzt und in Erinnerungen geschwelgt hatten, war es nun, als würden sie mit einem Mal von der Gravitation gepackt und zurück auf die Erde geholt werden. Ohne daß sie deshalb weniger fröhlich geworden wären, wurde ihnen doch allen bewußt, daß ihr schwebeartiger Zustand nun vorüber war und sie wieder zurück in der Realität angekommen waren.

Das war also genau der richtige Augenblick, um sich wieder profaneren Bedürfnissen zuzuwenden, sodaß Nadine sich kurz entschuldigte, um die Toiletten aufzusuchen. Vorher wurde noch schnell beschlossen, daß sie sich danach um die anstehenden Clubangelegenheiten kümmern würden – Fantasma erwartete weiterhin von jedem einen Vorschlag zur Verbreitung der Toleranz – dann war sie entlassen. Zurückgekehrt von dieser dringend benötigten Pause starrte sie völlig entgeistert ihre Schwester an, als ihr Blick auf sie fiel.

»Wie hast du es denn vor mir zurückgeschafft?«, fragte sie fassungslos.

Nicole sah sie nicht minder überrascht an. »Was meinst du?«

»Na, du warst doch vorhin auf der Toilette und...«

»Was ›und‹?«

Unsicher ließ Nadine ihren Blick über die Reihe der Halbdämoninnen hinwegschweifen. Es war immer noch etwas unangenehm, vor anderen über solche Dinge zu sprechen, aber immerhin hatte sie vorhin noch praktisch ihre gesamte Privatsphäre vor ihnen ausgebreitet, es gab also keinen Grund, sich vor ihnen zu schämen. Außerdem war diese Angelegenheit viel zu verwirrend, um sie zu verschweigen. »Naja, du hast mir doch da einen geblasen!«

Fantasma brach in ihr typisches unbeschwertes Kichern aus. »Und da halten die Leute mich für eine Träumerin! Bist du vielleicht, ähm... mittendrin eingeschlafen? Nicole war die ganze Zeit hier.«

»Etwa durch so ein Loch in der Wand?«, fragte Isabelle plötzlich ganz aufgeregt Nadine.

Während die noch verwundert nickte, fuhr Fantasma dazwischen: »Ach so! Das hat Dienstag Abend auch jemand bei mir gemacht! Ich dachte, Emma wäre es gewesen.«

»Bei mir war’s vorgestern«, sagte Emma kopfschüttelnd. »Und ich dachte, du wärst es gewesen.«

»Ich?«, wehrte Fantasma ab. »Warum sollte ich auf dem Klo warten, bis du vorbeikommst, nur um dir einen zu blasen?«

»Keine Ahnung. Warum sollte ich denn sowas tun?«

Den Kopf gesenkt sagte Nicole nachdenklich: »Bei mir hat’s auch jemand gemacht. Gestern Nachmittag, gleich nach unserem, ähm... ersten Clubtreffen. Ich dachte...« Ihr blick streifte Isabelle und errötend verstummte sie.

»Wartet mal kurz«, warf Emma ein, »wenn es keiner von uns war, bleibt nur noch...«

Alle richteten ihre Aufmerksamkeit auf Emilia, die jedoch abwehrend die Hände erhob. »Hey, was guckt ihr mich alle so an? Ich hab gar keine Ahnung, wovon ihr überhaupt sprecht. Mir hat auf dem Klo bisher noch niemand einen Antrag gemacht.«

Lilly hingegen stockte der Atem. Sie hatte erst heute kurz nach Mittag ein Mädchen auf dieselbe Weise befriedigt. Selbstverständlich hatte sie angenommen, daß es Lisa gewesen war. Wer hätte es denn auch sonst sein sollen? Es entsprach ganz ihrem Humor und ihrer impulsiven Art, auf so eine sonderbare Idee zu kommen, und obwohl sie selbst sich in dieser Hinsicht keinesfalls beschweren konnte und auch Lisa stets glücklich schien, hatte Lilly vermutet, daß sie so vielleicht etwas mehr Abwechslung in ihr Liebesleben bringen wollte.

Aber jetzt konnte sie es unmöglich gewesen sein, hatte sie doch die ganze Zeit neben ihr gesessen. Wenn Lilly sich so umschaute, waren nur zwei Personen nicht anwesend, denen die besonderen Eigenschaften dieser Gruppe von Mädchen bekannt war. Sie hatte auch schon einen Verdacht, um wen von ihnen es sich dabei handelte und es wäre ihr lieber, nicht zugegen zu sein, wenn der Club sie in der nun unweigerlich folgenden Aktion enttarnte. Einerseits wollte sie es vermeiden, ihr in die Augen zu sehen, während sie erklärte, warum sie dieser Busladung voll Halbdämoninnen einen abgelutscht hatte, zum anderen war das eine Sache, die der Club unter sich ausmachen sollte, entschied sie.

»Ähem«, hüstelte sie, um die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu ziehen, »ich denke, Lisa und ich sollten dann mal langsam gehen. Es sollte ja alles geklärt sein und, äh... wir sehen uns ja dann bestimmt morgen noch. Also bis später!«

Als sie Lisa mit sich am Arm hochzog und dann Richtung Tür führte, flüsterte die ihr zu: »Hast du mir vielleicht etwas zu beichten?«

»Ähm, vielleicht«, gab Lilly zu, »aber laß uns das lieber in unserem Zimmer besprechen.«

Die verbliebenen Schülerinnen sahen ihnen sprachlos hinterher. »Meint ihr, eine von ihnen war das?«, fragte Fantasma, sobald die Tür hinter ihnen ins Schloß gefallen war.

Sachte schüttelte Emma den Kopf. »Sie waren beide mit uns zusammen hier, schon vergessen? Aber so wie sie reagiert haben... war es vielleicht jemand, den sie kennen. Maria zum Beispiel.«

»Ich hab dir schon tausendmal gesagt, Maria ist keine Schlampe!«, zischte Emilia sie an.

»Genaugenommen waren es zweimal«, erwiderte Emma ruhig, »und für jemanden, der innerhalb einer Woche jedem der hier Anwesenden einen geblasen hat, fällt mir ehrlich gesagt keine andere Bezeichnung ein.«

Fantasma zuckte unwillkürlich zusammen. Zwar hatte sie es nur knapp der Hälfte der hier versammelten Hermaphroditen mit dem Mund gemacht, doch hatte sie mit jeder von ihnen auf die eine oder andere Weise Sex gehabt. Hielt Emma sie deshalb etwa ebenfalls für eine Schlampe?

Offensichtlich gingen Emilia ähnliche Gedanken durch den Kopf, denn eine Augenbraue hochziehend sagte sie: »Ach? Hast du denn nicht jeden in diesem Raum gebumst?«

»Das war doch etwas völlig anderes!«, rief Emma. »Außerdem...«, begann sie erneut, verfiel aber sofort wieder in Schweigen, als sie überlegte, wie sie Emilia verständlich machen sollte, wie natürlich und beinahe ohne ihr Zutun es jedesmal dazu gekommen war. Aber noch bevor ihr die geeigneten Worte einfielen, griff Emilia die in der Luft hängende Bemerkung auf.

»Außerdem hast du keinen Beweis dafür, daß es ausgerechnet Maria war!«

»Nun ja, das stimmt natürlich, aber das läßt sich ja leicht überprüfen«, sagte Emma in ihrer besten Kommissarin-Petersen-Stimme, ein festes Lächeln auf den Lippen. Nun war sie wieder ganz in ihrem Element. »Es ist doch gerade erst passiert, oder? Dann ist sie ja vielleicht noch da. Wir gehen einfach rüber und sehen nach, wer es ist.«

»Meinst du denn, sie macht dir die Tür auf, wenn du klopfst?«

»Sie wird ja wohl kaum in der Kabine übernachten. Früher oder später wird sie schon rauskommen. Also los, kommt, je länger wir warten, desto schlechter stehen die Chancen, daß wir sie noch erwischen.» Sie tat einen Schritt auf die Tür zu, doch Emilia, die ihr im Weg stand, machte keine Anstalten beiseitezutreten. Mit Augen, in denen neben unbändiger Neugier nun auch ein leiser Anflug Gereiztheit lag, funkelte Emma sie an. »Du behinderst die Ermittlungen«, wies sie Emilia zurecht.

Die verzog nicht einmal im mindesten die Miene. »Diese Ermittlungen sind auch ohne mich behindert.«

»Du...«, versuchte Emma einen Satz auszusprechen, der ihrer Empörung und Verwunderung gleichermaßen Ausdruck verleihen sollte, verhaspelte sich allerdings schon nach dem ersten Wort und brachte nicht mehr als ein ersticktes Keuchen hervor. Angesichts solcher Unverschämtheit blieb ihr schlicht die Luft weg.

»Nicht schlecht«, lobte Emilia triefend vor Sarkasmus, »das war schonmal ein Subjekt, jetzt noch ein Prädikat, dann haben wir einen vollständigen Satz. Und nächste Woche bringen wir dir bei, wie man ihn etwas genauer ausarbeitet, zum Beispiel mit einem Objekt oder Adjektiv. Vielleicht kannst du dann bald sogar Haupt- und Nebensätze miteinander verbinden.«

»Du...«, stieß Emma erneut grimmig aus, als sei sie in einer Zeitschleife gefangen, bevor sie plötzlich seufzte und ihre Züge sich entspannten. »Naja, du bist jedenfalls wieder ganz die alte, so viel steht fest.« Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, doch ihr Tonfall ließ nicht ganz deutlich werden, ob sie das nun für gut hielt oder nicht.

»Danke, ich nehme das mal als Kompliment. Aber was soll das ganze überhaupt? Tust du das nur, um mir zu beweisen, daß es Maria ist? Wenn ja, kannst du dir die Mühe sparen. Glaub mir, sie ist es nicht. Oder hast du ihr noch nie in die Augen gesehen? Sie ist einfach nicht der Typ, der stundenlang auf einer öffentlichen Toilette hockt, nur um Freaks wie uns einen zu blasen.«

Da war Emma sich jedoch nicht so sicher. Natürlich hatte Emilia scheinbar Recht; mit ihrem makellosen, aufwendig zurechtgemachten Äußeren sah Maria ganz und gar nicht so aus, als würde sie sich zu so etwas herablassen, doch entgegen der Unterstellung hatte Emma ihr tatsächlich schon in die Augen gesehen, und obwohl sie es offensichtlich unter einer Fassade der Unnahbarkeit zu verbergen versuchte, war ihr dabei nicht das Glitzern der Einsamkeit in ihnen entgangen. Sie konnte sich auch nicht vorstellen, daß es von Emilia unbemerkt geblieben sein könnte. So häufig und unmittelbar wie die beiden zusammen waren, mußte ihr dieser Blick unweigerlich ebenfalls aufgefallen sein. Vielleicht lag genau darin ihr Widerstand hinsichtlich dieser Untersuchung begründet, vielleicht hatte sie trotz ihrer ständigen Bekundungen des Gegenteils Angst, daß die Gerüchte über ihre neue beste Freundin stimmten. In diesem Fall ergab ihre Weigerung Sinn. Maria jetzt auf der Toilette vorzufinden, würde ihre Befürchtungen unmißverständlich bestätigen. Doch darum ging es Emma überhaupt nicht.

»Schon gut«, setzte sie zu einer Erklärung an, »ich will dir ja gar nichts beweisen, ich denke nur, daß es eben wichtig ist, herauszufinden, wer das ist. Wenn es wirklich nicht Maria sein sollte, bedeutet das, daß irgendjemand das Geheimnis von uns allen entdeckt hat. Da sollten wir doch schon wenigstens versuchen, dessen Identität zu enthüllen, oder meinst du nicht?«

Dem konnte Emilia nicht widersprechen. Zwar war es ihrer Meinung nach nur eine Halbdämonin einer anderen Altersstufe, doch war ihr nicht wohl bei dem Gedanken, daß irgendjemand so tief in ihre Intimsphäre vorgedrungen war, um die Abnormität ihres Geschlechts aufzudecken. Sie war noch nie sehr offen gewesen, aber dies war mit Sicherheit die Eigenschaft, die sie am verzweifelsten verborgen gehalten hatte. Was war, wenn es sich dabei um Bianca handelte? Dann wüßte am nächsten Tag bereits die ganze Schule Bescheid. »Okay, stimmt. Laß uns gehen.«

»Gut, mir nach«, sagte Emma, während sie sich ungeduldig an Emilia vorbeidrängelte und zur Tür hinaustrat. Nachdem sie den Großteil des dritten Akts offenbar versäumt hatte, konnte sie es kaum erwarten, sich diesem neuen Kapitel zuzuwenden. Da alle anderen bestehenden Fragen schon beantwortet worden waren, konnte es zwar nicht viel mehr als ein Epilog sein, doch zumindest den wollte sie von Anfang bis Ende miterleben. Wahrscheinlich boten sie einen höchst merkwürdigen Anblick, als die sechs Mädchen hintereinander den Flur hinunter zur Toilette marschierten, zum Glück begegneten sie aber nur wenigen anderen Schülerinnen, und die paar, die sie trafen, waren zu sehr in Wochenendstimmung, um sich groß um sie zu kümmern.

Endlich angekommen stieß Emma die Tür auf und ging hinein, gefolgt von ihren Clubkameradinnen. Eine kurze Überprüfung der nicht besonders weitläufigen Räumlichkeit ergab, daß sie nahezu unter sich waren. Außerhalb der Kabinen hielt sich niemand auf und nur eine von ihnen war besetzt. Es war dieselbe, in der die Unbekannte gewesen war, als Emma sie angetroffen hatte, aber um ganz sicher zu gehen, flüsterte sie Nadine mit dem Finger deutend zu: »Ist das die, in der... sich die Verdächtige vorhin befunden hat?« Als die stumm nickte, fuhr sie genauso leise fort: »Gut, das ist schon mal ein bezeichnendes Indiz, aber noch kein Beweis. Wer auch immer da drin ist könnte einfach behaupten... naja, getan zu haben, was man hier eben so macht, wenn wir warten, bis sie rauskommt. Am besten geht eine von uns rein und...falls sie dann wieder ein unmoralisches Angebot bekommt, kann sie sich nicht mehr rausreden.« Einen Moment lang überlegte sie schweigend, dann wandte sie ihren Kopf Emilia zu. »Also, willst du das nicht übernehmen?«

»Ich? Wieso ich?« Trotz ihrer Überraschung gelang es Emilia, ihre Stimme zu einem tonlosen Krächzen herabzudrosseln.

»Du bist doch die einzige von uns, die bisher noch keine Begegnung mit ihr hatte. Das ist die Gelegenheit herauszufinden, in wie weit sie über uns Bescheid weiß. Wenn sie dich auch noch anspricht, läßt das vermuten, daß sie tatsächlich unsere Abstammung kennt. Zumindest ist mir noch nicht zu Ohren gekommen, daß sich hier auf dem Klo jemand heumtreibt, der unschuldige Mädchen darauf hinweist, daß sie doch mal ihre Pimmel durch dieses zufälligerweise in die Wand gebohrte Loch stecken könnten. Wenn das also niemandem passiert, uns allen aber schon, kann das nur bedeuten, daß sie irgendwoher weiß, daß wir von Geburt an anders sind als die restlichen Schülerinnen des Internats, und woher soll sie das schon, wenn sie nichts von unserer Herkunft ahnt?«

So sehr es Emilia auch widerstrebte, mußte sie Emma in dieser Hinsicht einen guten Punkt zugestehen. Sie war von Natur aus äußerst reserviert; sie war stets bemüht, eine gewisse vornehme Zurückhaltung zu wahren, und sich auf der Schultoilette von einer Fremden einen ablutschen zu lassen, entsprach nur bedingt diesem Selbstverständnis. Dennoch konnte sie ihre Neugier nicht leugnen. Emmas Ausführungen folgten einer unbestreitbaren Logik. Sie mußten einfach in Erfahrung bringen, wie viel die Person hinter dieser Wand wußte, oder ob es überhaupt die war, die sie suchten, und das würden sie am besten tun können, indem Emilia dieser Aufforderung nachkam.

»Okay«, sagte sie, »ich mach’s.«

Emma lächelte süffisant. »Gut. Alles andere wäre ja auch unfair, schließlich will niemand von uns dich mit deiner Freundin betrügen.«

Emilia würdigte dieser erneuten spitzen Andeutung keine Antwort. Sie warf Emma einfach einen stummen überheblichen Blick zu, als sie an ihr vorbei in die Kabine stolzierte, die gleich links an die belegte angrenzte.

Maria saß währenddessen auf dem heruntergeklappten Toilettensitz und zog sich ihren Lippenstift nach, der so unauffällig war, daß man ihn nur bemerkte, wenn man darauf achtete. Er diente lediglich dazu, die natürliche Schönheit ihrer geschwungenen Lippen noch ein wenig hervorzuheben. Eigentlich war es nahezu lächerlich, daß sie ihn schon wieder erneuern mußte. Da war er schon kußecht, wischfest und nicht gerade billig, aber wenn man den halben Tag auf dem Klo zubrachte, um ein paar Halbdämoninnen einen zu blasen und sich dabei von ihnen in den Mund spritzen zu lassen, hielt er trotzdem nicht lange vor.

Sie hatte gehört, daß sich draußen zwei Mädchen flüsternd miteinander unterhalten hatten, sich aber nicht weiter darum gekümmert. Erst als eine von ihnen ausgerechnet die Kabine betrat, von der aus eben noch eine der Zwillinge einen ihrer Schwänze zu ihr herübergestreckt hatte, während die andere offenbar an der Tür stehenblieb, erhob Maria sich. Es hatte ganz den Anschein, als würden sich ihre Dienste mittlerweile herumsprechen. Vermutlich hatte der Zwilling, mit dem sie sich vorhin beschäftigt hatte, irgendjemandem von der besonderen Behandlung erzählt, die ihr hier zuteil geworden war, auch wenn sie keine Ahnung hatte, wer das sein sollte. Deren Schwester hatte Maria bereits in den Genuß ihrer Machenschaften kommen lassen – welche genau konnte sie nicht sagen, sie konnte sie einfach nicht auseinanderhalten – und ansonsten schienen sie eher unter sich zu bleiben.

Aufmerksam geworden kniete sie sich vor die Trennwand und spähte durch das Loch darin hindurch. Es überraschte sie, auf der anderen Seite Emilia zu entdecken, wo sie heute doch angeblich unabkömmlich war. Zwar sah Maria aus ihrer Position heraus nicht mehr als ein weißes Kleid und ebensolche Ballerinas, doch war das völlig ausreichend, um ihre Freundin zweifelsfrei identifizieren zu können. Das war heutzutage einfach keine allzu beliebte Mode mehr, auch wenn Maria fand, daß sie Emilia hervorragend stand, außerdem hätte sie diese blassen porzellanartigen Beine überall wiedererkannt. Wie schlichtweg alles an ihr waren sie nicht weniger als perfekt, so weit Maria sie bisher hatte in Augenschein nehmen dürfen; lang, schlank und makellos.

Es hatte einige Zeit in Anspruch genommen, überhaupt erst einmal diese simple Tatsache zu akzeptieren, daß sie ein anderes Mädchen attraktiv finden konnte. Natürlich hatte sie sich auch zu Frau Ferria hingezogen gefühlt, doch hatte sie das im Nachinein auf die autoritäre Ausstrahlung zurückgeführt, die sie beinahe greifbar verströmt hatte, ihre allgemeine sexuelle Orientierung hatte sie deswegen jedenfalls nicht in Frage gestellt. Diese Einschätzung mußte sie nun allerdings dringend noch einmal überdenken, denn da gab es noch eine Kleinigkeit, die sie sich innerhalb der letzten Tage einzugestehen gehabt hatte: Sie hatte sich in Emilia verliebt, ganz ohne Zweifel. Es hatte sie selbst überrascht, immerhin hatte sie bis vor kurzem noch regelmäßig Jungs aus dem Dorf verführt, ohne sich an deren eindeutig männlicher Physiognomie zu stören. Trotzdem war es so. Schon als sie Emilia zum ersten Mal gesehen hatte, bei Frau Flimms Ansprache zum Schuljahresbeginn, war sie sofort von ihrem Aussehen mit den verschiedenfarbigen Augen und dem hellen Teint fasziniert gewesen. Das hatte die innere Einstellung in Maria zwar erschüttert, aber noch nicht eingerissen. Das war erst später geschehen, als ihre Gefühle für die Halbdämonin allmählich unabweisbar geworden waren.

Während sie sich die letzten Tage über regelmäßig getroffen hatten, war ihr immer bewußter geworden, wie viel ihr an Emilia lag und gestern erst, kurz bevor ihr heimlicher Schwarm eine Verabredung für heute abgelehnt hatte, war Maria endlich klargeworden, daß es Liebe war, die sie für ihre Mitschülerin empfand. Sie war eben nicht nur auf ihre ganz eigene Weise wunderschön, sondern besaß auch noch die bezauberndste Persönlichkeit, die sie sich nur vorstellen konnte – und was vielleicht am wichtigsten war, sie hatte ihr gegenüber immer in allen Belangen Verständnis gezeigt. Inzwischen war es sogar so weit, daß es kaum noch Augenblicke gab, in denen Maria nicht an sie dachte. Wenn sie zusammen waren, hingen ihre Gedanken an jedem ihrer Worte, ja selbst an jedem noch so unmerklichen Atemzug, den sie tat, und wenn sie sich bedauerlicherweise voneinander trennen mußten, sehnte sie sich danach, sie endlich wiederzusehen.

Doch wenn dem wirklich so war, stellte sich natürlich die Frage, warum sie jetzt überhaupt hier war, jeden Schwanz zum Abspritzen bringend, der ihr in diesem Mädcheninternat unterkam. Eigentlich hatte sie heute gar nicht vorgehabt, die schuleigenen sanitären Anlagen wieder dermaßen zweckzuentfremden, aber nachdem Emilia ihr Treffen ausgesetzt hatte, hatte sie nichts anderes zu tun gehabt. Sie hatte einfach in ihrem Zimmer gesessen und Musik gehört, bis ihr eingefallen war, daß sie genauso gut ausgehen konnte, um sich ein wenig zu amüsieren. Nun ja, vielleicht war sie auch ein ganz kleines bißchen eifersüchtig gewesen. Wenn Emilia sie nicht sehen wollte, würde sie nicht darum betteln. Sie konnte sich jederzeit ein Dutzend Jungs anlachen, die ihr bedingungslos zu Füßen lagen – oder eben zwei Halbdämoninnen durch ein Glory Hole befriedigen, so wie sie es letztlich getan hatte.

Anscheinend war ihre Eifersucht ja auch gar nicht unbegründet gewesen, denn wenn Emilia tatsächlich so hochbeschäftigt war, wie sie vorgegeben hatte, warum hatte sie dann trotzdem offensichtlich die Zeit gefunden, etwas mit den Zwillingen zu unternehmen, die sie mit den Möglichkeiten vertraut gemacht haben mußten, die diese spezielle Kabine bot? Für den Moment tat Emilia jedoch nichts weiter, um mit dieser Zuwendung bedacht zu werden. Sie sah nicht einmal das Loch an, stattdessen stand sie unschlüssig vor dem heruntergeklappten Toilettendeckel und starrte ihn an, als wäre es eine unlösbare Aufgabe, ihn anzuheben. Es wirkte also ganz und gar nicht so, als sei sie wegen eines dringenden Bedürfnisses hier, sondern vielmehr als würde sie auf etwas warten.

Das war auch gar nicht verwunderlich, wenn Maria genauer darüber nachdachte. Bisher hatte sie ja immer den ersten Schritt tun müssen, indem sie die Aberrationen, die sie hier anftraf, anwies, was sie zu tun hatten. Insofern war es verständlich, daß Emilia nicht wußte, wie sie sich nun zu verhalten hatte. Sie konnte ja schlecht einfach mal auf Verdacht nachfragen, ob sie nicht Lust hätte, ihr einen zu blasen, in der Hoffnung daß diese Kabine nicht mittlerweile von jemand anderem besetzt war. Mit einem unterdrückten Kichern bedachte sie die Vielzahl peinlicher Situationen, die daraus hätten entstehen können, wurde aber schnell wieder still, als Emilia sich ihr zuwandte.

Jetzt da sie entdeckt worden war, wäre natürlich der Zeitpunkt gekommen, ihr zu versichern, daß sie bekommen könnte, warum sie hier war, doch noch zögerte sie. Sie war sich nicht sicher, ob Emilia dieses Geschenk verdient hatte, das sie jeder anderen Schülerin mit Schwanz, die diese Toilette aufsuchte, hatte zukommen lassen. Maria fühlte sich von ihr hintergangen. Nicht nur daß sie eine Verabredung mit ihr ausgeschlagen hatte, da traf sie sich auch noch hinter ihrem Rücken mit den Zwillingen. Andererseits war das ziemlicher Unsinn. Emilia hatte nie gesagt, was sie vorhatte, nur daß sie heute beschäftigt war. Wie die Dinge also lagen, konnte man ihr nicht vorwerfen, daß sie gelogen hätte, egal was sie miteinander trieben, und nur weil sie alle Halbdämoninnen waren, hieß das ja nicht, daß sie unbedingt etwas am laufen haben mußten. So weit sie es bisher mitbekommen hatte, waren Emilias Noten nicht schlecht, die der Zwillinge waren jedoch hervorragend. Vielleicht gaben sie ihr also bloß Nachhilfeunterricht.

So sehr diese Überlegungen sie letztlich auch beruhigten, nichts davon ließ die eisige Umklammerung ihres Herzens, die sich wie eine krallenbewehrte Pranke tief hineingebohrt hatte, völlig verschwinden. Doch wenn sie Emilia nun durch das Loch hindurch betrachtete, wie sie mit abschätzigem Gleichmut auf sie herabblickte, fühlte Maria sich außerstande abzustreiten, daß sie noch immer in sie verliebt war. Diese Feststellung hätte sie eigentlich nicht überraschen dürfen, denn welchen Sinn hätte Eifersucht denn schon gehabt, wenn man sich nicht zu jemandem hingezogen fühlte? Nur hatte sie sich, wie anfangs bei ihrer Zuneigung zu Emilia, beharrlich geweigert zuzugeben, daß es Eifersucht war, die sie empfand. Sie hatte allerdings auch keine Erfahrung mit dieser Art Gefühl. Sie war es einfach nicht gewohnt, nicht zu bekommen, was sie wollte. Wann immer sie einen Wunsch gehabt hatte, der mit Geld oder Einfluß zu erlangen gewesen war, hatte sie ihn nur zu äußern brauchen, um ihn von ihren Eltern erfüllt zu bekommen.

Selbstverständlich hatte sie trotzdem Ablehnung kennengelernt. Kaum eine ihrer Klassenkameradinnen, egal ob hier oder in ihrer Heimatstadt, schien sie zu mögen – was ihr aber nicht allzu viel ausmachte. Sie konnte die meisten ebenfalls nicht besonders leiden. Sie stellte recht hohe Ansprüche an die Menschen, mit denen sie sich umgab, und wenn sie einmal von jemandem verschmäht wurde, den sie mochte, ließ sie auch das nicht an sich heran. Jemand, der die Verblendung besaß, sie abzuweisen, war ihrer Aufmerksamkeit wahrscheinlich ohnehin nicht wert.

Bei Emilia hingegen verhielt es sich anders. Auf ihre Gegenwart konnte Maria unmöglich verzichten. Sie kannte sie erst seit einer Woche, und doch konnte sie sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Sie wollte sie immer um sich herum haben, was auch passierte.

Unter diesen Umständen – und besonders wenn Emilia sie so wie jetzt auf diese erhabene Weise ansah – hätte Maria ihr letzten Endes wohl alles vergeben, selbst wenn die sie versetzt hatte, nur um die Zwillinge flachzulegen. Wenn sie genauer darüber nachdachte, war das ein weiterer Grund, warum ihre Gefühle für sie solch unbezwingbare Ausmaße angenommen hatte: Sie strahlte stets eine unverkennbare Würde aus, eine Art herrschaftlicher Eleganz, die sie von allen anderen abhob. Sogar jetzt, inmitten einer Toilettenzelle und das Gesicht gezeichnet von Irritation, bewahrte sie diese vorneheme Gelassenheit.

Damit war Marias Entscheidung gefallen.

»Hey«, sagte sie leise, noch immer durch das Loch in der Wand linsend, »du siehst nicht so aus, als würdest du die Art Erleichterung suchen, für die man normalerweise hierher kommt. Also wenn der Druck, der dich hertreibt, eher mit einer anderen Körperflüssigkeit zu zun hat, könnte ich dir dabei helfen, ihn abzulassen. Dazu mußt du nur deinen Schwanz durch das Loch stecken.«

Die Erwähnung dieses von anderen bei Emilia wohl weniger vermuteten Geschlechtteils ließ sie nicht in Entsetzen verfallen, allenfalls vertiefte sich ihr leichtes Stirnrunzeln etwas, das sich über sie gelegt hatte, als sie erkannt hatte, daß sie beobachtet wurde. Das sprach für die Richtigkeit von Marias Annahme, daß sie gewußt hatte, was sie erwarten würde, allerdings ließ die Tatsache, daß sie nun abermals zögernd überlegte, einige Zweifel aufkommen. Wenn sie dieses Angebot vorhergesehen hatte, warum sollte sie dann erst noch lange nachdenken müssen, ob sie es auch annehmen sollte?

Aber vielleicht hatten sie ja plötzlich moralische Bedenken überkommen, jedenfalls fragte sie jetzt: »Und das würde dir nichts ausmachen?«

»Aber nein«, sagte Maria, »im Gegenteil, es wäre mir sogar eine Freude.« Und das stimmte. Sie konnte es sich selbst nicht erklären, aber aus irgendeinem Grund machte es ihr Spaß, sich so um diese hermaphroditischen Mädchen zu kümmern. Obwohl sie dabei keine direkte Stimulation erfuhr, machte es sie nichtsdestotrotz ungalublich an. Dabei war es mit Sicherheit nicht angebracht, immerhin kannte sie diese neuen Schülerinnen erst seit weniger als einer Woche, und sich dann innerhalb so geringer Zeit von einer solchen Menge von ihnen in den Mund spritzen zu lassen, war nachgerade ein Höhepunkt der Verruchtheit.

Im Nachhinein war sie nicht einmal mehr sicher, warum sie überhaupt dieses Loch in die Trennwand gebohrt hatte. Die Idee dazu war ihr vor drei oder vier Wochen, mitten in den Ferien, gekommen, als sie im Internet zufällig einen Porno entdeckt hatte, in dem eine Frau sich eine Stunde lang vor einer ganz ähnlichen Öffnung – die, wie sie anhand des Titels hatte ableiten können, als Glory Hole bezeichnet wurde – zur Verfügung gestellt und währenddessen etliche Mengen Sperma geschluckt hatte. Zum Glück war sie auf der Suche nach neuen Masturbationsvorlagen auf dieses Video gestossen, sodaß sie ohnehin gerade vorgehabt hatte, sich selbst zu befriedigen, denn bei diesem Anblick konnte sie gar nicht anders als sich die Hose sofort bis zu den Knien herunterzureissen. Die Vorstellung, selbst diese Frau zu sein und unzählige Schwänze von völlig fremden Männern zu lutschen, hatte sie vor Lust einfach vollkommen überwältigt.

Danach hatte eine kurze Recherche ergeben, daß es solche Orte wirklich gab und dieser Umstand der denkbaren Realität, daß es vielleicht sogar hier in ihrer Heimatstadt auf der Bahnhofstoilette einen solchen gab, den sie benutzen konnte, um diese Phantasie wahr werden zu lassen, steigerte die Intensität der unmittelbar nachfolgenden erneuten Besänftigung ihrer Begierde bis ins fieberhafte. Sie hatte sich so lange befingert, bis sie buchstäblich nicht mehr konnte und für diesen Tag vor Erschöpfung ganz wackelig auf den Beinen war. Einen nicht unbeträchtlichen Teil der restlichen Sommerferien hatte sie dann vor dem Computer gesessen. Sie war es bereits zuvor gewohnt gewesen, es beinahe täglich entweder allein oder mit jemand anderem zu tun, wenn sich eine geeignete Gelegenheit auftat, doch in der nächsten Zeit hatte sie es sich gemacht, als wolle sie unbedingt einen Weltrekord überbieten.

Aber woher kam ihre Vorliebe für diesen abstrusen Auswuchs der menschlichen Sexualität so plötzlich? Natürlich konnte der erhebliche Anstieg ihres Verlangens, sich ihrer Erregung hinzugeben, damit zusammenhängen, daß sie Zuhause einzig auf Onanie zurückgreifen konnte. Das erste Mal, als ihre Eltern sie mit einem Jungen erwischten, war sie auf das Internat verbannt worden, sie wollte gar nicht wissen, was beim zweiten Mal passieren würde. Der alleinige Auslöser konnte das jedoch nicht sein, dazu hatte sie Material dieser Art zuletzt viel zu häufig als Vorlage genutzt. Außerdem hatte sich dieser Gedanke sogar in eigentlich unverfänglichen Situationen in ihrem Kopf festgesetzt und war erst wieder daraus verschwunden, nachdem sie ihm Genugtuung verschafft hatte.

Alles, was sie wußte, war, daß sie sich nach Frau Ferrias vorzeitigem Rücktritt in den Ruhestand unendlich einsam gefühlt hatte. In ihren Armen war sie sich zum ersten Mal seit langer Zeit endlich wieder geliebt und geborgen vorgekommen. Zuletzt hatte sie so etwas bei ihren Eltern empfunden, als sie noch sehr viel jünger gewesen war, nur schien das inzwischen Äonen her zu sein. Sie waren schon immer schwer mit der Führung ihres Unternehmens beschäftigt gewesen, doch überließen sie Maria immer weiter sich selbst, je mehr sie auf eigenen Beinen stehen konnte, und ihre Affäre mit Michael war ja schon wieder beendet gewesen, noch bevor sie richtig angefangen hatte.

Wenn man es von der Seite betrachtete, war es vielleicht ein bißchen seltsam, daß sie sich ausgerechnet mit Lilly und Lisa angefreundet hatte, waren sie doch schließlich für das Verschwinden der vorigen Schulleiterin verantwortlich, aber sie waren nun einmal auch die einzigen, mit der sie über diese ganze Sache reden konnte. Abgesehen von Frau Flimm natürlich, doch die wurde zunehmend von ihren neuen Pflichten vereinnahmt. Demgemäß hatte sie sich oft mit den zwei getroffen, um mit ihnen über das Erlebte zu sprechen, wobei Lilly sich nach und nach mehr öffnete und einige Details ihrer schrecklichen Vergangenheit preisgab; Dinge, zu denen Frau Ferria sie gezwungen, oder die sie ihr angetan hatte, die Maria sich nicht einmal vorzustellen getraute. Zwar hatte sie bereits gleich nach dem vermeintlichen Tod ihrer Mutter eine kleine Übersicht der Landkarte ihrer mentalen Narben gegeben, doch verständlicherweise hatte es etwas gedauert, bis sie sich wieder sicher genug fühlte, tiefer in den Kosmos ihres inneren Schmerzes vorzudringen, und obwohl Maria dabei von Taten erfuhr, die sie vor Abscheu erzittern ließen, weigerte sich ein Teil von ihr, der nichts mit ihrem Verstand oder Bewußtsein zu tun hatte, zu akzeptieren, daß Frau Ferria sie begangen haben sollte. Sie hatte doch einen so einfühlsamen und geistreichen Eindruck gemacht, wie sollte sie da ein dermaßen scheußliches Monster sein?

Irgendwann jedoch heilte die Zeit alle Wunden, selbst die rein psychische, festzustellen, daß die Person, zu der man sich hingezogen fühlte, in Wahrheit ein verabscheuungswürdiges Miststück war, und als Maria sich diesen Sachverhalt endlich eingestanden hatte, geschah das sogar erstaunlich schnell. Dafür waren nicht nur ihre langen Gespräche mit Lilly und Lisa verantwortlich, auch der Unterricht trug dazu bei, allerdings eigentlich nur der in Philosophie. Es war aber nicht auschließlich der Lehrstoff, der sie so sehr von ihrem Kummer über nicht nur verlorene, sondern sogar zerschmetterte Liebe ablenkte, daß sie allmählich darüber hinwegkam, es war vor allem der Lehrer selbst.

Herr Klein war kein junger Referendar mehr, tatsächlich war er so alt, daß er ihr Vater hätte sein können. Wie dieser hatte er kurzes, dunkles Haar, an den Schläfen mit etwas Grau durchsetzt, und legte ein distinguiertes Verhalten an den Tag. Ansonsten glich er ganz dem etwas verschrobenen Bild, das man sich von einem Philosophielehrer so machte: Er besaß eine offensichtliche Vorliebe für einfarbige Hemden, die er mit eher langweiligen Jacketts kombinierte, wirkte ständig in Gedanken versunken und gab bei jeder sich bietenden Gelegenheit tiefschürfende Zitate von sich, die er irgendwo gelesen hatte. Obwohl er offensichtlich kein sehr sportlicher Mensch war, hatte er doch eine durchschnittliche Figur. Mit seinen markanten Gesichtszügen und den tiefblauen Augen konnte man ihn sogar durchaus als schön bezeichnen.

Maria fand ihn jedenfalls unwiderstehlich.

Als sie eines Tages bei ihm im Unterricht saß und einem seiner Vorträge über Kants kategorischen Imperativ lauschte, beschloß sie, ihn zu verführen. Das gestaltete sich allerdings schwieriger, als sie zunächst gedacht hätte. Weder die Rundungen ihrer Hüfte noch die ihrer Brüste waren bislang besonders ausgeprägt, doch die Reize, die sie besaß, wußte sie einzusetzen. Von nun an trug sie jeden Dienstag und Freitag, immer wenn Philosophie auf dem Stundenplan stand, die kürzesten Röcke und engsten Tops, die sie finden konnte, himmelte ihn ununterbrochen an und tat alles, um ihm auf möglichst subtile Weise nahezulegen, daß sie auf ihn stand, trotzdem schien er nichts davon mitzubekommen. Nicht einmal als sie alle Zurückhaltung hinter sich ließ und sie ihm mitten in der Stunde heimlich unter dem Tisch einen Einblick zwischen ihre Beine gewährte, genau an dem Tag, an dem sie zufälligerweise vergessen hatte, einen Slip anzuziehen, zeigte er irgendeine erkennbare Reaktion.

Als ihr Flirten nach vier Wochen selbst mit einem deratig offensivem Mittel fehlschlug, blieb sie nach Schulschluß einfach noch in der Klasse und sprach ihn an. Wie sich dabei herausstellte, war ihre aufkeimende Zuneigung Herrn Klein nicht verborgen geblieben, nur hielten ihn ethische Beweggründe davon ab, auf sie einzugehen. Eigentlich seltsam, wenn man bedachte, daß Sokrates oder Platon nichts gegen so eine Verbindung einzuwenden gehabt hätten, und daß eben dieser Umstand Herrn Klein dazu bewogen hatte, sich Nietzsches Ablehnung eines allgemeingültigen Wertesystems anzuschließen, auch wenn sie bei ihm dem Unglauben an dessen Möglichkeit entsprang, statt der vereinheitlichenden Wirkung, die es auf die Masse haben mochte. Doch dieser Nihilismus bedeutete nicht, jedwedes Verhalten gutzuheißen, es sei lediglich Ausdruck einer ganz eigenen Vorstellung von Sittlichkeit, und er könne es einfach nicht mit diesem vereinbaren, auf die erotischen Avancen eines unschuldigen Kindes einzugehen.

An dieser Stelle zeigte sich wieder einmal Marias Fähigkeit, sich in Szene zu setzen. Entgegen ihrer üblichen Art, sich auf Zurückweisung mit Arroganz zu verteidigen, fragte sie ihn, die Augen schüchtern niedergeschlagen, ein tieftrauriges Beben in der Stimme, ob er sie denn nicht schön fände. Möglicherweise hatte sie unbewußt in seinen Beteuerungen des Gegenteils einen Hinweis darauf entdeckt, daß er Unschuld sehr wohl als anziehend empfand, entsprach ihre Äußerung doch ganz der Naivität, die mit dieser einherging. Aber wie dem auch immer gewesen sein mochte, sie zeigte zumindest die erhoffte Wirkung. Herr Klein erschrak regelrecht und meinte, er fände sie sogar über alle Maßen attraktiv, sowohl körpelich als auch geistig, er dürfe es eben nur nicht zulassen. Maria, noch immer in der Rolle des unbedarften Schulmädchens, fiel ihm wie vor Erleichterung um den Hals, wobei sie deutlich seine Latte spürte, die sich gegen ihren Bauch drückte. Sie war eben wirklich ausgesprochen gutaussehend, und ihr Wille, mit ihm zu schlafen, war eine Verheißung, der sich sein Körper nicht widersetzen konnte.

Spätestens jetzt sollte eigentlich klar sein, wie der Rest des Nachmittags verlaufen war. Zwar unternahm Herr Klein noch einige vage Versuche, das Unausweichliche zu verhindern, doch als Maria anfing, seine Einwände mit Aphorismen zu kontern, die sie nicht von ihm gelernt hatte, sondern sich selbst erarbeitet hatte, sah auch er ein, daß es sinnlos war. Er begann wirklich, sich in Maria zu verlieben.

Was in den nächsten Tagen folgte, war eine Periode höchsten Glücks. Sie hörte ihm gerne zu, wenn er über das moralische Dilemma sprach, in dem er buchstäblich steckte, und wenn sie keine philosophische Diskussion führten, trieben sie es hemmungslos miteinander. Leider währte diese Zweisamkeit aber nur sehr kurz. Rückblickend betrachtet war es wohl auch nicht unbedingt die beste Idee gewesen, ihm nach der letzten Stunde noch im Klassenzimmer einen zu blasen. Sie hatte sich an ihn herangemacht, noch ehe er Gelegenheit bekommen hatte, die Tür zu verschließen, und so hatte das Schicksal seinen Lauf genommen. Eine Schülerin war noch einmal zurückgekehrt, weil sie etwas vergessen hatte, und so Maria mit Herrn Kleins Schwanz im Mund überrascht – der entgegen seinem Namen übrigens gar nicht mal schlecht bestückt war.

Das machte ihn für das Internat natürlich untragbar. Zwar hatte die Schülerin sich direkt an Frau Flimm gewandt, die alles in ihrer Macht stehende getan hatte, um den Vorfall geheim zu halten, doch waren weiterführende Maßnahmen unerläßlich gewesen. Maria hatte behauptet, daß es allein ihre Schuld gewesen sei, daß Herr Klein nichts Unrechtes getan habe, aber die Direktorin hatte ihr zu verstehen gegeben, daß eine Versetzung bereits das allermindeste war, was der Lehrer für sein Fehlverhalten zu erwarten habe. Er könne froh sein, daß sie nur ihr zuliebe kein Strafverfahren einleitete. Die vergeßliche Schülerin hatte sich unterdessen einverstanden erklärt, Stillschweigen über diese Angelegenheit zu bewahren, doch selbstverständlich drang auf die eine oder andere Weise immer etwas nach außen. So jedoch blieb es nur ein Gerücht über Maria, keine offene Anschuldigung.

Herr Klein wurde also unter einem Vorwand auf ein Jungeninternat berufen und Maria war wieder allein.

Trotz ihrer offensichtlichen Mißbilligung dieser Beziehung versuchte Frau Flimm ihr die Trennung so gut es ging zu erleichtern. Sie erneuerte ihr Versprechen, daß Maria sie jederzeit besuchen könne, um zu reden, teilte ihr als einzige ein Einzelzimmer zu und bot ihr an, ein paar Tage dem Unterricht fernzubleiben, doch nichts davon half. Das einzige, was ihren Schmerz etwas erträglicher machte, war, als Frau Flimm sie zum Trost fest in die Arme geschlossen hatte.

Nach dieser wohltuenden Fürsorgebezeugung hatte sie einige Zeitlang nicht mehr den Wunsch verspürt, mit jemandem zu schlafen, doch hatte er sie irgendwann unweigerlich wieder überkommen, nur daß ihr diesmal ziemlich egal war, wer sich für diese Aufgabe fand. Sie war eines Nachmittags einfach mit dem Bus in die Stadt gefahren und hatte sich dort einen Jungen geangelt, der motivationslos vor dem Kino herumgelungert hatte. Als sie bei diesem ersten Abschleppversuch merkte, wie leicht es war, tat sie es von da an immer öfter, und obwohl sie ausnahmslos Jugendliche ansprach, die schon deutlich älter waren als sie – Marias Vorliebe lag in diesem Fall zwischen 18 und 20 Jahren – hatte keiner von ihnen Gewissensfragen zu überwinden gehabt. Insgeheim enttäuschte Maria das. Irgendwie hatte sie es als sehr erregend empfunden, Herrn Klein erst von der Richtigkeit ihres Tuns überzeugen zu müssen. Später, nachdem sie sich erst einmal einen gewissen Ruf erarbeitet hatte, kamen manchmal sogar Jungs von sich aus auf sie zu.

Als sie dann in den Ferien die Idee mit dem Glory Hole gehabt hatte, wäre es nur logisch gewesen, es irgendwo zu platzieren, wo sie eine männliche Zielgruppe für ihre Gefälligkeiten hätte erreichen können, doch war es beinahe zu einer Obsession geworden, sich vorzustellen, wie es wäre, wenn sie es hier im Internat täte. Lilly hatte ihr ja von ihrem Plan erzählt, alle minderjährigen Halbdämoninnen, die sie nur finden konnte, an dieser Schule zu versammeln, um sie schützen zu können, sodaß Maria wußte, daß es hier bald mehr als genug potentielle Kandidatinnen für ihre ausgefallenen Dienstleistungen geben würde, und der abstruse Gedanke, sie diesen hermaphroditischen Wesen zukommen zu lassen, hatte sie sogar noch weitaus mehr angemacht, als sie irgendwelchen fremden Männern anzubieten.

Letzten Sonntag dann, dem Tag bevor der Unterricht wieder begann, hatte sie Hugo, Portier und Hausmeister in Personalunion, nach einer Bohrmaschine gefragt. Sie hatte behauptet, von Frau Flimm geschickt worden zu sein, weil sie ihn nicht mit solch einer Kleinigkeit, wie einem Bild aufzuhängen, belästigen wolle; eine durchaus glaubhafte Ausrede, wenn man die Schulleiterin näher kannte, und Hugo hatte an jenem Tag ohnehin alle Hände voll zu tun gehabt. Zum Glück hatte sich unter den Einsätzen auch eine passende Lochfräse befunden, sodaß sie keine Schwierigkeiten gehabt hatte, ihr Vorhaben umzusetzen.

Nun saß sie hier also, auf dem Boden einer Schultoilette, wo sie heute bereits zweien ihrer Klassenkameradinnen einen geblasen hatte und kurz davor stand, sich einer dritten zu widmen. Das war schon keine einfache Promiskuität mehr, das grenzte beinahe an einen Gangbang. Bevor sie diese spezielle Perversion für sich entdeckt hatte, war genau das immer ihre bevorzugte Masturbationsphantasie gewesen. Seit sie damals hereingeplatzt war, als Frau Flimm von drei Dämoninnen genommen wurde – erzwungenermaßen, doch das war Maria an diesem Punkt noch nicht klar gewesen – war ihr dieser Gedanke nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Es war ihre geheimste Sehnsucht geworden, einmal alleiniger Mittelpunkt einer ganzen Gruppe von Männern zu sein, die alle darum rangen, es mit ihr zu treiben, es gar nicht mehr erwarten konnten und sich schließlich gleichzeitig auf sie stürzten.

Leider hatte sie diesen Traum bisher nicht verwirklichen können. Sie hatte sich nie getraut, mehr als einen Jungen anzusprechen, und nachdem das geschafft war, bot sich kaum eine Gelegenheit, ihn zu fragen, ob er nicht noch ein paar seiner Freunde einladen wolle. Jetzt hatte sie zumindest einen Weg gefunden, in den Genuß einer Abwandlung dieses erhofften Erlebnisses zu kommen, dazu mußte Emilia nur endlich ihr Ding durch das Loch stecken, doch die zierte sich scheinbar nach wie vor.

»Was ist, willst du nicht?«, fragte sie in der tonlosen, leisen Stimme, mit der sie versuchte, ihre wahre Identität zu verbergen. Eine geraume Weile passierte nichts; keine Antwort drang durch das Holz der Trennwand hinüber und wie Maria durch die Öffnung darin erkennen konnte, bewegte Emilia sich auch nicht.

»Doch, schon«, ließ sie sich letztlich vernehmen, »ich weiß nur nicht, ob ich sollte.«

»Ethisch gesehen, meinst du?«

Obwohl Maria nicht hoch genug blicken konnte, um es mit absoluter Gewißheit beurteilen zu können, erkannte sie anhand des Auf und Abs der Arme des Mädchens ein Schulterzucken. »Weniger wegen einer objektiven Bestimmung von Anstand, als wegen eigener Ansichten, wie man sich benehmen sollte.« Einen Moment lang hielt Emilia inne, bevor sie hinzufügte: »Ich bin mir einfach nicht sicher, ob ich das mit mir selbst vereinbaren kann. Einerseits wäre ich schon, äh... bereit, ehrlich gesagt sind Teile von mir sogar regelrecht versessen darauf, aber es ist gerade viel passiert und... ich weiß allgemein überhaupt nicht mehr, was ich tun soll.«

Maria war vollkommen klar, daß Emilia es unmöglich mitbekam, trotzdem nickte sie verständnisvoll. Zwar hatte sie keine Ahnung, was kürzlich im Leben ihrer Freundin vorgefallen war, doch konnte sie ihre Gefühle nur allzu gut nachvollziehen. Schon seit langem befand sie sich in einer ähnlichen Lage. Alles, was sie früher einmal für unumstößlich gehalten hatte, war über den Haufen geworfen worden, und hatte sie in einem Chaos unaufhörlicher Verwirrung und Unsicherheit zurückgelassen.

»Naja, ich fürchte, dann kann ich dir wohl nicht besonders weiterhelfen. Der beste Rat, den ich dir geben könnte, ist wahrscheinlich nicht mehr als eine banale Plattitüde, aber mir hat der Spruch eigentlich immer gefallen: Hör auf dein Herz. Sei einfach du selbst und der Rest kommt schon von allein.«

Emilia stieß einen tiefen Seufzer aus; einen Laut, der viel zu komplex war, als daß Maria ihn gänzlich hätte ergründen können. Ergebenheit, Schmerz, Lust, Geringschätzung und widerstrebende Bewunderung waren gleichermaßen darin enthalten. So klischeehaft Marias Ratschlag ihrer eigenen Befürchtung nach auch gewesen sein mochte, schien er Emilia doch zu einer Entscheidung verholfen haben. Mit dem langgezogenen Hauch, in dem ihr wortloser Ausdruck so gegensätzlicher Gefühle endete, begann sie, ihre Hände um den Saum ihres Kleids zu legen und ihn langsam anzuheben.

Seit sie sich eingestanden hatte, daß sie Emilia auch körperlich unsagbar reizvoll fand, hatte Maria viel Zeit damit verbracht, sie sich nackt vorzustellen, insbesondere was ihren Penis anbelangte. Bis sie am vorigen Dienstag Isabelle durch dasselbe Loch beobachtet hatte, durch das sie auch jetzt schaute, hatte sie angenommen, daß sich die Geschlechtsteile von Halbdämoninnen – im Gegensatz zu denen von vollwertigen Dämonen, wie sie aus ihren Erfahrungen mit Frau Ferria wußte – nicht von menschlichen unterschieden. Zwar hatte sie nur mit denen von Lilly nähere Bekanntschaft gemacht, doch die waren in dieser Hinsicht nicht weiter ungewöhnlich, wie sie mittlerweile ohne jeden Zweifel beurteilen konnte.

Als sie im Laufe der darauffolgenden Tage mit Hilfe der anderen Neuzugänge der Schule erfassen durfte, wie sehr sie voneinander abwichen, beflügelte das ihre Phantasie in Bezug auf Emilias drastisch. In ausgiebigen Tagträumen stellte sie unaufhörlich die wildesten Vermutungen darüber an, und nun stand sie kurz vor der Lösung dieses Rätsels. Stück für Stück hob sich der verdeckende Schleier von Emilias Kleid und gab den Blick auf ihren Slip frei. Der war nicht besonders ausgefallen. Es war ein ganz einfaches, schmuckloses Modell, ohne jegliche Verzierungen wie Rüschen, gehalten in ihrer offensichtlichen Lieblingsfarbe: makellosem Weiß. Das einzige, was an ihm außergewöhnlich war, waren die heftigen Bewegungen, die darunter erkennbar vor sich gingen, was Maria aber als natürliche Ausschläge eines sich versteifenden Schwanzes abtat. Bei der Menge an praktischem Wissen, das sie zuletzt angesammelt hatte, gab es wohl kaum mehr ein Phänomen männlicher primärer Geschlechtsmerkmale, mit dem sie nicht vertraut gewesen wäre.

Während Emilia mit einer Hand ihr Höschen herabzog und mit der anderen ihr Kleid oben hielt, wich Maria von ihrem Beobachtungsposten zurück. Das tat sie ganz automatisch, immerhin sollte die Öffnung in der Wand, die gerade als Guckloch diente, gleich völlig anders genutzt werden. Vielleicht lag es unbewußt auch ein wenig daran, daß sie sich die Vorfreude nicht verderben wollte. Nun würde das Mädchen, an das sie seit kurzem in jeder freien Minute dachte, jeden Augenblick ihren Penis zu ihr hindurchschieben, dann gäbe es Gelegenheit genug, ihn in Ruhe ganz aus der Nähe zu betrachten, mehr noch ihn sogar anzufassen und in allen Einzelheiten zu erforschen. Kein Grund zur Eile also.

Nach kurzem Warten war es endlich so weit. Emilia hatte es geschafft, ihr Ding aus seinem engen Gefängnis zu befreien und es zu ihrer Seite der Trennwand hindurchzustecken. Unwillkürlich erstarrte Maria. Sie hatte in der Zwischenzeit schon so einige Schwänze begutachten dürfen, doch so ein Riesenteil war ihr bisher noch nicht untergekommen. Sie hatte den Durchmesser des Spalts bereits recht großzügig gewählt, trotzdem füllte Emilias Penis ihn komplett aus, und so wie Maria davorkniete, das Gesicht auf Höhe seines Ansatzes, hing er beinahe bis zu ihrem Bauchnabel hinab. Auch sonst besaß er nur wenige Übereinstimmungen mit denen, die Maria begegnet waren. Im Gegensatz zu ihnen lief er über seine gesamte Länge hinweg spitz zu, ganz ohne weitere Konturen. Eine Eichel war nicht auszumachen, der Schaft setzte sich einfach übergangslos zu einer zylindrischen Kuppel fort, an dessen Scheitel sich wie üblich ein kleines Loch befand. Mit seiner grünlichen glatten Haut und dieser Form hatte er vielmehr Ähnlichkeit mit einer Gurke – einer sehr großen Gurke.

Allerdings hing er nicht reglos herab, wie es üblicherweise zu erwarten stand, stattdessen hob er sich in einer fließenden aber gemächlichen Bewegung von der Wand ab in die Luft, wobei seine Spitze sich nach allen Richtungen neigte, genau wie eine Schlange, die suchend umherzüngelte. Was auch immer das zu bedeuten hatte, es ging jedenfalls weit über die normalen Zuckungen einer beginnenden Erektion hinaus. Staunend verfolgte Maria diesen Vorgang, während dem Emilias dicker langer Schwanz sich so stetig wie unmerklich immer weiter ihrem Gesicht näherte.

Irgendwann trat das Unausweichliche ein und er streifte ihre Wange. Dabei hinterließ er einen nassen Fleck, den sie warm auf ihrer Haut spüren konnte, doch war ihm das offensichtlich nicht genug. Angelockt von dieser ersten zufälligen Berührung schnellte er sofort zurück, hin zu dem weichen Fleisch, das er soeben entdeckt hatte. Das erkundete er nun ausschweifend. Unaufhörlich tatete er Maria ab, fuhr über ihre Stirn, den Hals hinab und auf ihre Schulter, nur um sich mit dem brennenden Verlangen, das ihm innewohnte, gleich wieder hinaufzuschwingen. Jede Stelle ihres Körpers, mit dem er in diesem wilden Taumel auch nur flüchtig zusammentraf, benetzte er mit dieser klebrigen Substanz; Vorsamen, wie Maria wußte. Seltsamerweise beschränkte sich diese Flüssigkeitsabgabe nicht auf sein Ende, den Teil, den sie als Eichel anerkannte. Auch wenn sie sich dort konzentrierte, schien er über und über in dieses Sekret getaucht zu sein.

Maria entzog sich diesem Bad nicht, so schleimig es auch war. Darin sah sie keinen Sinn, überhaupt mußte sie zugeben, daß es ihr sogar gefiel. Heiß fühlte sie die Besudelungen an sich haften und sämig hinunterrinnen, während immer weitere hinzukamen, als der monstöse Penis beständig über sie hinwegstrich. Auf diese Weise patschte er unablässig in seinen eigenen Saft hinein, ihn immer weiter über ihr verteilend, sodaß ihr Gesicht bald vollständig von ihm überzogen war.

Schließlich fand der ruhelos umherstreifende Schwanz, was er wohl gesucht hatte. Bei der Sorgfältigkeit, mit der er jede ihrer Unebenheiten erkundete, war es nur eine Frage der Zeit, bis er über ihren Mund stolperte. Diesmal gab es kein vorübergehendes Zurückzucken, wie bei seiner ersten Annäherung an ihren Körper. Sobald der samennasse Penis sich auf ihre Lippen gelegt hatte, drang er auch schon zwischen sie. Begehrlich aber nicht ohne Rücksicht schob er sich tiefer in ihren Mund, schmiegte sich sanft an ihre Zunge und verweilte dort, während er sich in wellenförmigen Bewegungen an ihr rieb.

Unbekümmert ließ Maria es geschehen. Es war ohnehin nichts anderes als das, was sie selbst vorgehabt hatte, nur daß jetzt Emilia, oder deren von Lust getriebenes Geschlechtsorgan, die Initiative übernahm. Als sie merkte, daß sie nichts weiter zu tun hatte und der Schwanz des Mädchens von allein seine Erlösung in ihr finden würde, solange sie ihm nicht die Körperöffnung vorenthielt, in die er sich so stürmisch schlängelte, machte sie es sich ein wenig bequemer. Zuvor hatte sie erwartungsvoll dicht vor dem Loch in der Wand gehockt, doch das war nicht länger nötig. Zwar hatte sie bei ihren früheren Besuchen dieses Orts bereits gelernt, daß die Latten von Halbdämoninnen jede nur erdenkliche Form haben konnten, trotzdem hatte sie damit nun wirklich nicht gerechnet, weder mit dieser erstaunlichen Länge, noch damit, daß er von sich aus in sie stoßen würde.

In den nunmehr sechs Tagen seit Bestehen dieser Möglichkeit, hatte sie hier nicht nur allen ihren Klassenkameradinnen einen geblasen, die die entsprechenden Voraussetzungen dazu mitbrachten, sondern auch einigen Schülerinnen anderer Jahrgänge, von denen sie nicht einmal ihre Namen kannte. Als sie hier gewartet und in die andere Kabine gespäht hatte, ob vielleicht eine geeignete Kandidatin auftauchen würde, hatte sie einfach zufällig entdeckt, wer noch einer solchen Abstammungslinie entsprang und bisher hatte sich noch niemand geweigert, zumindest nicht nach ein paar zutraulichen Worten. Natürlich hätte sie auch Lilly fragen können, aber das erschien ihr zu auffällig. Die Information, wer aus ihrer Klasse dazugehörte, hatte sie im Zuge der Offenheit, mit der sie ihr gegenüber ihren Plan besprach, selbst preisgegeben. Wie Maria sie dazu bringen sollte, ihr zu verraten, wie es um die übrige Schülerschaft bestellt war, ohne daß sie etwas ahnte, hatte sie sich nicht ausdenken können.

Letztendlich war das gar nicht nötig gewesen, sie hatte auch so genug ausfindig machen können, um ihre Gelüste mehrmals am Tag zu befriedigen, zumal sie es erst in diesem Moment geschafft hatte, das letzte verbliebene, ihr bekannte Mitglied dieser Gemeinschaft herumzukriegen. So viele ganz unterschiedliche Schwänze zu haben, die ihr zur freien Verfügung entgegengestreckt wurden, war mit Abstand das Schönste, was sie je erlebt hatte. Der von Fantasma zum Beispiel glich völlig denen der Jungs aus dem Dorf, die Maria flachgelegt hatte, außer daß er um einiges kleiner war. Er war so kurz geraten, daß nicht mehr viel von ihm herausragte, nachdem Fantasma ihn ihr durch die Wand hindurch hingehalten hatte, und da sie trotz all ihrer sich selbst herabsetzenden Taten doch Vorbehalte hatte, das Innere einer Toilettenzelle mit den Lippen zu berühren, war es ziemlich anstrengend gewesen, ihn zum Abspritzen zu bringen, so bedächtig wie sie dabei hatte vorgehen müssen.

Dieses Problem bestand jetzt nicht. Sie hatte sich gemütlich auf ihre untergeschlagenen Beine gesetzt und den Rücken durchgebogen, während Emilias Penis sich von allein in ihrem Mund umherwand. Für sie war es das erste Mal, daß beim Blasen jemand anderes den ausführenden Teil übernahm. Natürlich besaß sonst wohl auch niemand einen solch lebhaften Ständer und hier vor einem Loch in der Wand war es wahrscheinlich sehr viel einfacher, wenn sie es selbst tat, doch schon zuvor, bei ihren flüchtigen Bekanntschaften aus der Stadt in der Nähe des Internats, hatten die Jungs immer stillgehalten, als Maria sie auf diese Weise bedient hatte.

Obwohl sie kein Problem damit hatte, die mühsamere Rolle auf sich zu nehmen und schon lange eine besondere Faszination für diese Spielart der Lust hegte, weshalb sie ja auch diesen Platz geschaffen hatte, an dem sie ihr ebenso sorglos wie anonym nachgehen konnte, erregte es sie aus irgendeinem Grund noch weitaus mehr als jemals zuvor, daß es nun anders war. Es hatte etwas seltsam erfüllendes an sich, schlicht dazusitzen und den stetig in sie fahrenden Schwanz gewähren zu lassen, wie er sich in ihrem Körper von sich aus befriedigte. Das war nicht nur die simple Freude an etwas neuartigem, nein, das sprach etwas tief in ihr an, das sie sich zwar nicht erklären konnte, dem sie sich jetzt aber trotzdem willenlos hingab. Es war nicht einmal die unbestimmte Neigung dazu, sich zu unterwerfen, da war sie sich ziemlich sicher, oder die Erinnerung an den sie doch eigentlich auf sehr viel unmittelbarere Weise stimulierenden Geschlechtsverkehr an sich, bei dem sie bei ihren Eroberungen auch nur ruhig auf dem Rücken zu liegen hatte, während sie sich in ihr ergingen. Es lag einzig daran, daß er sich so verlangend in sie zwang, was sie im höchsten Maße aufreizte; es war der unwiderlegbare Beweis, wie sehr Emilia sich nach ihr und dem, was sie zu bieten hatte, verzehrte.

Dieser Umstand hatte eine so unwiderstehliche Wirkung auf sie, daß sie noch immer am Boden hockend die Beine spreizte und sich mit einer Hand in den Schritt griff. Sonst onanierte sie nicht, wenn sie es jemandem mit dem Mund machte. Für gewöhnlich reichte ihr die Gewißheit, demjenigen absolute Ekstase zu verschaffen, daß sie ebenfalls ihren Spaß dabei hatte, wenn sie auch nicht selbst zum Orgasmus kam. Doch jetzt konnte sie nicht anders. Sie hatte das Gefühl, vor lauter angestauter Geilheit platzen zu müssen, wenn sie ihr nicht so wenigstens ein bißchen Erleichterung verschafft hätte.

Also zog sie den Reißverschluß ihrer Hose herunter, ohne sie jedoch aufzuknöpfen, dann ließ sie zwei Finger hineingleiten und streichelte mit ihnen über den Stoff des Höschens hinweg ihren Schlitz. Diese Art der Selbstbefriedigung hatte sie für sich in Situationen entdeckt, wenn sie in Gefahr stand, dabei erwischt zu werden. Manchmal, etwa während der Pause in einem unverschlossenen Klassenzimmer, war es besser, vorbereitet zu sein und schnell so tun zu können, als beschäftige man sich gerade mit völlig unverfänglichen Dingen statt dem, dessen man sich tatsächlich widmete. Hin und wieder überfiel sie dieses Verlangen eben ganz unvermittelt, völlig egal wo sie sich aufhielt. In diesen Fällen blieb ihr gar keine andere Wahl, als etwas verstohlener zu Werke zu gehen und es durch ihre noch immer angezogenen Kleider zu tun.

Irgendwann hatte sie allerdings bemerkt, wie aufreizend diese Methode war. Zwar war der Slip danach bis zur Unbrauchbarkeit durchtränkt, doch das war es allemal wert. Diese verhüllte Berührung ließ ihre Haut darunter heftiger kribbeln, als es direktere Zuwendungen vermochten. Woran auch immer das lag, ob nun an dem Gefühl der Verdorbenheit, das es mit sich brachte, oder daran daß durch die Unebenheit des Gewebes die Wirkung verstärkt wurde, auf jeden Fall ließ es sie jedesmal vor Lust erbeben, wenn sie es sich auf diese Weise machte.

Ebenso wie jetzt. Sachte pulsierte die Scheide unter ihren reibenden Fingern, während Emilias biegsamer Schwanz sich weiterhin in ihrem Mund vor und zurück schob. Durch die Unbändigkeit, mit der er sich an ihr Inneres drängte, hatte sich schnell sein Geschmack in ihr ausgebreitet. An sich unterschied der sich nicht weiter von dem anderer Penisse, die sie bisher hatte kosten dürfen, ob menschlich oder dämonisch. Im Grunde schmeckten sie alle gleich, ein wenig als würde man an einem Finger nuckeln, nach warmer Haut und der Begierde, die sie verströmten, nur deutlich süßlicher. Obwohl er nahezu völlig in ein glitschiges Sekret getaucht war, schien das nichts zu dieser Vielfalt beizutragen. Es war kaum zu bemerken, außer das seine Konsistenz übermäßig zu spüren war. In dieser Hinsicht verhielt es sich wie der Vorsamen, der nun ebenfalls ununterbrochen in Maria hineinregnete. Als Nuance in einem Gemenge blieb es unmerklich, doch legte es sich zäh um die Zunge, wo es hartnäckig haften blieb.

Als sie sich selbst befingernd in Erinnerungen an ihre bisherigen Erlebnisse auf diesem Gebiet versank, kam ihr wieder ihr Abenteuer mit Lilly an diesem Vormittag in den Sinn. Es war ausgesprochen komisch gewesen, ihr nach alldem einen zu blasen. Zwar hatte sie auch schon mit ihr geschlafen, doch war das auf Befehl Frau Ferrias passiert und außerdem geschehen noch bevor sie irgendetwas von Lillys Herkunft oder Schicksal gewußt hatte. Zu diesem Zeitpunkt war Maria geradezu vollkommen ahnungslos gewesen, und obwohl das erst wenige Monate her war, kam es ihr wie eine Ewigkeit vor. Inzwischen hatte sie nicht nur viel mehr über Lilly erfahren, sondern sich sogar mit ihr angefreundet, was auch der Grund für ihr Unbehagen gewesen war, als sie es ihr vorhin hier besorgt hatte. Nachdem sie sich näher kennengelernt hatten, war Maria klargeworden, daß sie das offensichtlich ausschließlich in Schwarz herumlaufende Mädchen mehr mochte, als sie zunächst gedacht hätte. Nicht so sehr, daß sie mehr als Sympathie für sie empfunden hätte, aber immerhin konnte sie Lisas Gefühle für sie jetzt nachvollziehen.

Dennoch hatte sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen können. Als sie gesehen hatte, wie Lilly dort mit offener Hose stand, hatte sie sich einfach nicht zurückhalten können. Es war ihr durchaus schon vorher klar gewesen, daß es seltsam sein würde, jemanden zu beglücken, dem man so nahestand wie sie beide, doch dieses Wissen beeinträchtigte ihren Drang keineswegs. Auch wenn sie sich nicht zu Lilly hingezogen fühlte, hatte sie in Marias erotischen Träumen doch hin und wieder eine Rolle gespielt. Sie konnte noch nicht einmal behaupten, daß sie nicht bemerkt hätte, wie gut sie aussah. Unter ihrer Blässe und der unvorteilhaften Kleidung, die sie immer trug, verbarg sich eine Schönheit, die nicht zu übersehen war. Wahrscheinlich hatten diese widersprüchlichen Empfindungen auch den Grundstein dafür gelegt, daß sie nun Halbdämoninnen als Objekt zur Auslebung ihrer Triebe diente statt irgendwelchen wahllosen Zufallsbekanntschaften und vor allem dafür, daß sie endlich zu sich selbst gefunden hatte, daß sie ihr Innerstes akzeptiert hatte, indem sie ihre Liebe zu Emilia akzeptiert hatte.

Abgesehen davon war ihre Nummer mit Lilly nicht weiter ungewöhnlich gewesen. Sie war genauso verlaufen wie die zahlreichen übrigen Gunstbezeugungen, die sie hier geleistet hatte. Ganz anders als jetzt. Natürlich war Emilias Schwanz nun wirklich nicht als gewöhnlich zu bezeichnen, sonst hatte wohl niemand einen, der sich aus eigenem Antrieb in die ihm dargebotenen Körperöffnungen schlängelte, doch das war es gar nicht, was diese Sache für Maria so besonders machte. Es war der Penis des Mädchens, in das sie sich entgegen aller Konventionen verliebt hatte, der sich gerade in ihrem Mund vergnügte, und schon alleine deshalb war es für sie unvergleichlich. Den Gedanken, daß andere sie für hübsch hielten, hatte sie schon immer als sehr erregend erachtet, daß es später so weit ging, daß Männer wie Dämoninnen sie dermaßen begehrten, daß sie ihnen einen Höhepunkt verschaffen konnte, war nur die logische Konsequenz daraus. Diesmal jedoch würde es ihre heimliche Angebetete sein, die ihr heißes Sperma in sie spritzte, diesen Nektar der Liebenden, unverkennbares Anzeichen höchster Anziehung. Daß Emilia nicht wissen konnte, daß es sich dabei um sie handelte, der diese Hingabe galt, machte in ihrem in tiefste Lust versunkenen Verstand keinen Unterschied. Es wäre immer noch ihr allein geschuldet, wenn sie sich in ihr erleichtern durfte.

Von dieser Vorstellung befeuert ließ sie ihre Hand ungestümer über ihren Schritt wandern. Die Finger durch den heruntergezogenen Reißverschluß ihrer Hose gesteckt, rieb sie hektisch ihre vom Slip eingehüllte Scheide. Zuvor hatte sie es ruhig angehen lassen, hatte sanft über ihren Schlitz hinweggestrichen, vom unteren Ende bis hinauf zum Kitzler und wieder zurück. Zuweilen hatte sie sogar kurz innegehalten, um die Kuppe ihres Zeigefingers in diese Öffnung hineinzudrücken. Selbstverständlich drang sie nicht wirklich ein, aber darum ging es ihr auch gar nicht. Sie hatte sich beim Masturbieren ohnehin schon immer lieber auf die äußeren Teile ihres Geschlechts konzentriert. Zweifellos war es ebenfalls berückend, sich etwas einzuführen, doch nicht auf eine so unmittelbare Weise, als wenn sie sich einfach streichelte. Das Gefühl, ausgefüllt zu werden, war irgendwie warm und angenehm, trotzdem wirkte es mehr auf ihren Geist als den Körper.

Jetzt hingegen fehlte ihr der Sinn für solche Feinheiten. Während Emilias beweglicher Schwanz sich weiterhin von selbst in ihrem Mund austobte, spielte Maria rückhaltlos an sich herum. Obwohl sie sich dabei nach wie vor auf ihre Schamlippen und die Klitoris beschränkte, kam es ihr so vor, als wäre ihr gesamter Intimbereich miteinbezogen. Mitgerissen von der rasanten Geschwindigkeit ihrer eigenen Handschläge verschob sich der dünne weiche Stoff ihres Höschens, glitt über ihren Venushügel, die Hinterbacken und die entlegeneren Gebiete ihrer Scham, wo er überall auf ihrer Haut ein leichtes Kitzlen auslöste, als würde sie dort jemand kaum merklich berühren. Wie sie vorhergesehen hatte, war er mittlerweile vollständig von ihrem Saft durchnäßt, doch wußte sie, daß sich der breite Fleck auf der Vorderseite schon bald noch vergrößern würde. Ihr Orgasmus stand kurz bevor und würde ohne Frage einen weiteren Schub Flüssigkeit mit sich bringen.

Plötzlich war es so weit. Noch ehe sie damit gerechnet hatte, sackte sie in sich zusammen, als sich sämtliche ihrer Muskeln auf einmal zu verkrampfen schienen. Beinahe sofort darauf lösten sie sich wieder in einem weißen Blitz, der ihren Leib und ihr Bewußtsein gleichermaßen durchzuckte. Helle Sterne tanzten vor ihren geschlossenen Lidern und ein vernehmbares Stöhnen drang trotz des sie versiegelnden Schwanzes zwischen ihren Lippen hervor, während sie sich allmählich wieder entspannte. Die an ihrer Scheide herumflitzende Hand verlor erst ihre Zielstrebigkeit, dann ließ sie sich endgültig kraftlos fallen. Es war ein restlos erfüllender Höhepunkt, auch wenn sie wußte, daß dieser Frieden nicht lange vorhalten würde. Pure Ekstase raste durch sie hindurch, erschütterte sie geradezu und ließ sie erschöpft zurück.

Während sie reglos dasaß, eine Hand schlaff zwischen ihren Beinen hängend, und Emilias riesiger Penis sich weiter stetig in ihren Mund quetschte, beschloß Maria, ihr einen ebenso berauschenden Genuß zu verschaffen, wie sie ihn gerade gehabt hatte. Sie wußte genau, was sie zu tun hatte, um das zu erreichen, immerhin konnte sie auf einige Erfahurng diesbezüglich zurückgreifen. Die junge Halbdämonin hatte sich schon lange genug in ihr verausgabt, daß sich eine entsprechende Menge Lust in deren Lenden angestaut haben mußte, nun fehlte nur noch eine letzte zusätzliche Sensation, damit sie sich mit solcher Nachdrücklichkeit entlud.

Ihre erste Maßnahme war, die Lippen enger um den Schwanz in ihrem Mund zu ziehen. Bislang hatte sie ihm einfach bereitwillig diese feuchte Höhle entboten und ihn dann darin sich selbst überlassen, nun jedoch würde sie ihre Gastfreundschaft aufmerksamer zur Geltung bringen. Marias Lippen, die sich fest um seine konisch zulaufende Spitze preßten, mußten die Gefühle, die er bei seinen unablässigen Stößen in sie empfand, um ein Vielfaches intensivieren, hinderten ihn aber daran, die Wucht seiner Bewegungen aufrechtzuerhalten. Zuvor hatte er sich mühelos in sie hinein und hinaus geschlängelt, jetzt mußte er in einem weiten Bogen ausschlagen, um nur ein Stückchen in sie vorzudringen, dafür wand sich der Teil des wimmelnden Geschlechts, den sie in sich aufgenommen hatte, mit noch mehr Kraft umher. Um das auszugleichen, drückte sie ihm ihre Zunge entgegen, umfing mit ihr die wild herumtastende Eichel und umspielte sie zärtlich.

Die erwartete Reaktion erfolgte umgehend. Leise hörte Maria das Mädchen auf der anderen Seite aufkeuchen und ein weiterer, erstaunlich großer Schwall Vorsamens ergoß sich in sie. Gleichzeitig wurde Emilias Penis immer schneller und raste nun mit ungeahnter Vehemenz zwischen die sich dicht an ihn schmiegenden Lippen. Maria liebte es, wenn die jungs, denen sie einen blies, sich irgendwann vor lauter Leidenschaft nicht länger zurückhalten konnten und ihr Becken unwillkürlich zu zucken begann, und auch wenn an dieser speziellen Hermaphroditin alles noch etwas außergewöhnlicher war als bei den anderen, denen sie so nahegekommen war, vermutete sie dennoch, daß es sich um dasselbe Prinzip handelte. Jedenfalls hatte sie genug Schwänze gelutscht, um mit Sicherheit sagen zu können, daß Emilia nicht mehr lange durchhalten würde.

Diese Annahme stellte sich schon bald als richtig heraus. Nur ein paar Mal noch warf sich ihr der eigenwillige Penis entgegen, dann kam es ihm. Heiß spürte Maria den Samen in ihren Mund schießen und sich darin verteilen. In einem nicht enden wollenden, ununterbrochenen Strahl floß er in sie hinein, legte sich auf ihre Zunge und wogte darauf dickflüssig umher. Sie hielt Sperma nicht für grundsätzlich ansprechend oder wohlschmeckend, aber trotz seiner eher unangenehmen Eigenschaften hatte es irgendetwas an sich, das sie stets erregte, wenn sie damit in Kontakt kam. Sie fand es einfach hinreißend, wie sich ihr Mund immer weiter mit dem glibberigen Zeug anfüllte, bis sich sogar ihre Wangen aufblähten.

Schließlich war er so voll, daß nicht einmal der kleinste Tropfen mehr hineinpaßte, doch hielt der Strom noch immer an. Zwar war der einigermaßen langsam aber überraschend kraftvoll, sodaß der überschüssige Samen hinausgepreßt wurde und über ihre Lippen schwappte. Als das geschah, ließ sie den nun reglosen Schwanz aus sich hervorgleiten, ergriff ihn mit einer Hand und hielt ihn sich vor das Gesicht. Den Mund nach wie vor mit Ejakulat überladen spritzte der fortlaufende Samenerguß immer mehr davon auf sie hinab; Stirn, Wangen und Lippen großflächig benetzend. Sie genoß es, wie es warm an ihrer Haut herabrann, doch war das nicht der Grund, aus dem sie sich nun äußerlich von ihm beschmutzen ließ. Obwohl sie heute bereits zwei Ladungen übermenschlichen Ausmaßes in sich aufgenommen hatte, stellte sich für sie gar nicht die Frage, ob sie Emilias ebenfalls noch schlucken wollte. Selbstverständlich würde sie das tun, nur wollte sie es auch in allen Einzelheiten auskosten können. Immerhin war das hier nicht irgendein weiterer Penis, den sie beglückte, sondern das erste Mal, daß sie die Sahne ihrer heimlichen Geliebten probieren durfte.

Sie in sich spürend, wichste sie Emilia behutsam, bis die Flut schließlich versiegte. Der letzte Rest der ausklingenden Fontäne bedeckte noch ihr Handgelenk mit der klebrigen Nässe, dann quoll ein einzelner Faden hervor, der träge vom Loch an der Eichel herabhing. Der Schwanz, der sich während seines langanhaltenden Auslaufens so steif gemacht hatte, wie man es von ihm die ganze vorige Zeit über hätte erwarten können, erschlaffte nun in ihrer Hand. Als sie ihn losließ, baumelte er untätig wie jede nachlassende Erektion von der Wand herab, und obwohl Maria ihn merklich schrumpfen sah, blieben seine Länge sowie sein Umfang gewaltig. Es mußte ebenso merkwürdig wie himmlisch sein, ihn ihre Scheide einzulassen, doch das würde sie wohl oder übel erst einmal hintenanstellen müssen.

Emilias Verlangen offenbar befriedigt und das eigene Gesicht voll mit deren Sperma sah sie zunächst die Gelegenheit gekommen, die Kostprobe davon in ihrem Mund entsprechend zu würdigen. Mit der Zunge rührte sie ein wenig darin herum, um Beschaffenheit und Aroma in sich aufzusaugen, bevor sie tief einatmete und endlich schluckte. Wie schon in ihren Wangen rann die schleimige Flüssigkeit nur sehr schwerfällig hinab. Zäh wälzte es sich ihren Hals entlang, und sie glaubte, es dabei umherwabern zu spüren, als wäre es ein sich langziehendes Gemisch aus verschiedenen Säften und Sirup. Sie mußte erneut schlucken, um alles hinunterzubekommen, aber selbst danach kam es ihr so vor, als wären Rückstände davon überall in ihr zurückgeblieben.

Abgesehen von der schieren Menge, die es diesmal zu bewältigen galt, war das alles jedoch nichts neues für sie. Nicht nur der Samen der übrigen Halbdämoninnen, auch der der Jungs aus der naheliegenden Ortschaft war ganz ähnlich geartet gewesen. Trotzdem konnte Maria nicht anders als still sitzenzubleiben und die ganze Situation an sich voll auszuschöpfen. Der warme Nektar auf ihrer Haut, dessen Geschmack auf ihrer Zunge, der Anblick des besänftigten Geschlechts vor sich; in diesem Moment fühlte sie sich nicht nur begehrt, sie fühlte sich geliebt. Auch wenn es Emilia wahrscheinlich nur um die schnelle Beschwichtigung ihres Triebs gegangen war, für sie war es ein Akt der Liebe gewesen.

Während sie verträumt dasaß, hörte sie auch ihre Freundin auf der anderen Seite noch eine Weile schwer vor sich hin atmen, ehe sie ihren Penis aus dem Loch in der Wand zog. Sie räusperte sich, schien aber nicht recht zu wissen, was sie sagen sollte. So war es den meisten ergangen, die Maria hier auf diese Weise überrascht hatte.

»Danke«, brachte Emilia schließlich hervor, »das war sehr schön, aber ich, äh, denke, ich sollte jetzt lieber gehen.«

»Schade«, sagte Maria, ihre Stimme beinahe zu einem Seufzen verklärt. »Aber du kannst ruhig wiederkommen. Ich bin öfter hier.«

»Ich schätze, das werde ich.«

Ein vernehmbares Rascheln verriet Maria, daß sie ihre Kleidung ordnete und glattstrich, dann verließ Emilia ihre Kabine. Draußen angekommen gesellte sie sich zu ihren Clubmitgliedern, die in einiger Entfernung bei den Waschbecken warteten.

»Hey«, hieß Fantasma sie willkommen zurück, »was hat denn so lange gedauert? Weißt du, für den Beweis hätte es völlig gereicht, wenn sie gefragt hat, du hättest nicht unbedingt darauf eingehen müssen.«

Unbeteiligt zuckte Emilia mit den Schultern. »Ich wollte eben lieber ganz sicher gehen.«

»Und?«, fragte Fantasma lächelnd. »Bist du dir jetzt sicher?«

»Ja. Es ist eindeutig das Mädchen, das wir suchen.«

»Gut«, übernahm nun Emma wieder die Führung. Ermittlungen waren immerhin ihre Profession. Mit festen Schritten ging sie auf die Kabine zu, in der sich die Denunziatin aufhielt. Sie pochte gegen die verschlossene Tür, rief aber ohne eine Antwort abzuwarten gleich hindurch: »Okay, du kannst aufmachen. Wir wissen, daß du da drin bist.«

Hinter der Abtrennung blieb alles still.

»Komm schon, wo willst du denn hin? Wir können hier das ganze Wochenende über warten.«

Abschätzig beobachtete Emilia Emmas weitere Versuche, das Mädchen zum Öffnen der Tür zu überreden. Obwohl deren Argumente durchaus einleuchtend waren, bezweifelte sie, daß sie Erfolg haben würden. Wer auch immer in dieser Zelle saß, wollte offenbar nicht erkannt werden, was Emilia gut nachvollziehen konnte. Nachdem diese Person ihnen allen einen geblasen hatte, ohne daß sie untereinander darüber Bescheid wußten, wäre es unermeßlich peinlich gewesen, ihnen jetzt unter die Augen zu treten. Das zu verhindern war auch gar nicht weiter schwierig, dazu mußte sie nur weiterhin dort bleiben, wo sie war. Zwar hatte Emma Recht, sie saß darin fest, doch zu ihr hinein konnte auch niemand, und was sollte sie daran hindern, so lange darin zu bleiben, bis sie einfach irgendwann gehen mußten?

Inzwischen hatte Emilia allerdings selbst ein Interesse daran, deren Identität in Erfahrung zu bringen. Konnte es wirklich sein, daß es Maria war? Dieses so erhabene, ehrfurchteinflößende Mädchen? Die Vorstellung jedenfalls hatte ihren ohnehin schon bröckelnden Widerstand, als sie vorhin in der Kabine gestanden und überlegt hatte, ob sie die Offerte annehmen sollte oder nicht, endgültig gebrochen. Sogar die Stimme, auch wenn sie fraglos verstellt gewesen war, hatte wie sie geklungen.

Letztendlich gab es nur eine Möglichkeit, alle Zweifel auszuräumen: Sie mußten die betreffende Schülerin dazu bringen herauszutreten, und Emilia hatte auch schon eine Idee, wie sich das bewerkstelligen ließe. Während Emma ihr Klopfen mittlerweile eingestellt hatte und die Tür stattdessen finster anstarrte, als wäre sie allein dadurch zum Aufschwingen zu bewegen, dah sie sich in dem Raum um. Ein Fenster gab es nicht, das einzige Licht kam von den hellen Deckenlampen. Ein Schalter war ebenso wenig zu entdecken. Emilia hatte sich noch nie Gedanken darüber gemacht, aber wahrscheinlich brannte in Schultoiletten wohl ständig das Licht, so lange noch jemand anwesend war, und da sie sich hier in einem Internat befanden, war die Bedingung stets gegeben, daß jemand diese Örtlichkeiten aufsuchen wollte.

So sehr sie das verstand, für ihren Plan war das ein Hindernis, denn auch wenn Emma etwas anderes vermutet hatte, war ihr damals Marias Reaktion nicht entgangen, als in der Aula vor Frau Flimms Ansprache unvermittelt das Licht gelöscht worden war. Das Nachtlich in ihrem Zimmer war lediglich ein weiterer Hinweis. Allerdings war dieses Hindernis nicht unüberwindbar. Erneut blickte sie zu den Lampen hinauf und konzentrierte sich auf sie. Es war schwer, beinahe unmöglich, aber schließlich gelang es ihr. Erst flackerten die Leuchtstoffröhren, dann erstarben sie völlig. Die Finsternis, die plötzlich auf sie herabfiel, war absolut, und obwohl Emilia sie nur einige Sekunden lang aufrechterhalten konnte, reichte es. Jeder in dem Raum erschrak, doch nur dem Mädchen in der Kabine entfuhr ein schrilles Keuchen, das schon fast einem unterdrückten Aufschrei gleichkam.

Als das Licht wieder anging, trat Emilia vor die verschlossene Tür, die verwirrten Blicke ihrer Freundinnen konsequent ignorierend. Mit einer Handbewegung bedeutete sie Emma beiseitezutreten, lehnte sich dicht an die dünne Abtrennung aus Spanholz und flüsterte so leise, das es selbst in der nun herrschenden Stille nicht mehr als eine dahingehauchte Zärtlichkeit war: »Maria? Komm raus. Ich weiß, daß du das bist.«

Trotz der sanften Bestimmtheit ihrer Stimme regte sich zunächst nichts in der Kabine. Die Zeit, in der sie alle schweigend herumstanden, zog sich immer weiter in die Länge, bis endlich doch ein Klacken zu hören war. Die Tür wurde entriegelt und langsam schwang sie auf.
 

Hoellenspass

Ordenspriester
So, nach 3½ Jahren und 297 Seiten ist es endlich so weit, ich habe diese Geschichte tatsächlich beendet. Ausdrücklich bedanken möchte ich mich bei Nik, [COLOR=#0080ff][B]welpe[/B][/COLOR], [COLOR=#0080ff][B]Avarice1987[/B][/COLOR] und [COLOR=#0080ff][B]MrEpsilon[/B][/COLOR], für ihre unendliche Geduld und Nachsicht mit mir, für ihre konstuktive Kritik und dafür, dass sie mich hin und wieder einmal daran erinnert haben, dass ich schon wieder ein halbes Jahr für ein Kapitel brauche. Ohne ihre unermüdliche Motivation wäre ich vermutlich an meinen eigenen Vorsätzen gescheitert. Es hat mich immer wieder aufgebaut, zu wissen, dass es ein paar Menschen gibt, denen diese Geschichte gefällt und die wissen wollen, wie sie weitergeht. Ich hoffe inständig, Ihr seid von ihrem total klischeehaften Ende nicht allzu sehr enttäuscht. Außerdem muss ich mich auch noch bei allen anderen bedanken, die diese Story einfach nur gelesen haben. Es hat euch sicherlich einiges an Zeit gekostet und vielleicht auch Mühe, meine verschrobenen Gedanken nachzuvollziehen. Auch das wiß ich sehr zu schätzen. Selbstverständlich gilt mein Dank auch all jenen, die mir ein Like, einen Beitrag im Diskussions-Thread oder eine persönliche Nachricht haben zukommen lassen.

~8~
Ein total klischeehaftes Ende

Unsicher trat Maria aus der Geborgenheit der Toilettenzelle hinaus, direkt in einen sie umgebende Schar von Halbdämoninnen. Außer Lilly hatten sich alle Vertreterinnen dieser Gemeinschaft, die mit ihr in eine Klasse gingen, hier versammelt. Links von ihr bei den Waschbecken standen die Zwillinge gemeinsam mit Isabelle, rechts war Fantasma, genau neben der Tür zum Flur hin, wie um sie zu bewachen, und vor ihr versperrten Emilia und Emma ihr den Weg. Es blieb ihr also nichts anderes übrig, als schon nach wenigen Schritten inmitten des Raumes stehenzubleiben, unmittelbar vor den beiden über sie aufragenden Mädchen. In Wahrheit waren sie nicht größer als sie, dennoch kam es ihr jetzt so vor. Den Kopf gesenkt und mit hängenden Schultern erwartete sie stumm ihr Urteil.

Das blieb zunächst jedoch aus. Eindringlich spürte Maria Emilias Blick auf sich ruhen, schaffte es aber nicht, ihr in die Augen zu sehen. Nun da ihre neue Freundin herausgefunden hatte, was sie in den letzten Tagen so getrieben hatte, würde diese gerade erst geknüpfte, zerbrechliche Verbundenheit unweigerlich reißen. Wenn das geschah, wollte sie nicht das wunderschöne Gesicht ihrer Geliebten als Richterin vor sich haben, lieber empfing sie die Strafe eines gebrochenen Herzens blind.

Doch als erstes wandte Emilia sich an ihre Sekundantin, möglicherweise um sich mit ihr über ein angemessenes Strafmaß zu beraten. »Emma?«

Trotz des fragenden Untertons klang die Aussprache ihres Namens mehr nach einer Aufforderung, aber da Emma keine Ahnung hatte, was Emilia von ihr wollte, beschränkte sie sich auf ein unbestimmtes »Hm?« als Antwort.

Emilia rollte mit den Augen, als sie der Sinn ihres Aufrufs offensichtlich. »Vielleicht könntest du Maria freundlicherweise ein Taschentuch reichen?«

»Oh. Ja, natürlich.«

Richtig, sie war ja noch immer übersät mit den Besudelungen von Emilias Höhepunkt, das hatte Maria ganz vergessen. Einen Augenblick lang kramte Emma in ihrer Umhängetasche herum, die sie über der Schulter trug, dann hielt sie ihr kurzerhand eine ganze Packung entgegen. Das war wohl auch nötig. Bisher hatte jede Halbdämonin, der sie es besorgt hatte, eine wahrhaft übermenschlich riesige Ladung Sperma abgespritzt, doch Emilia hatte ihr zweifellos die größte Menge überantwortet. Zwar war nur die Hälfte davon in ihrem Gesicht gelandet, trotzdem hatte das ausgereicht, um sie aussehen zu lassen, als hätte sich eine ganze Horde Männer auf ihr erleichtert. Irgendwie fand sie es schade, sich die Befleckungen abzuwischen. Die Wärme und die Beständigkeit, mit der sie an ihrer Haut klebten, hatten etwas seltsam beruhigendes an sich, aber sie begann zumindest mit einem halbherzigen Versuch. Obwohl sie bislang jedesmal geschluckt hatte, war des öfteren etwas danebengegangen. Kein Wunder bei der Flut, die sich da in einen ergoß. Sie war dann immer in einem unbeobachteten Moment zu einem der Waschbecken hinübergehuscht, wo sie sich schnell das Gesicht gewaschen hatte, und das wäre jetzt ebenso nötig gewesen, wenn sie sich ernsthaft hätte säubern wollen.

Als sie es wider besseren Wissens dennoch versuchte, brach Maria schließlich ihr Schweigen. Eine Frage drängte sich fast von selbst über ihre samennassen Lippen. »Woher wußtest du, das ich das bin?« Verstohlen lugte sie unter dem Taschentuch hervor, mit dem sie sich über die Stirn fuhr, und blickte zu Emilia hoch. Sie sah ernst aus, aber nicht wütend oder – was noch viel schlimmer gewesen wäre – zutiefst von ihr enttäuscht. Mit den glänzenden Augen und der zutraulichen Miene wirkte sie vielmehr wie jemand, der versucht einem verirrten Kind zu helfen.

»Naja, weil du dich so erschreckt hast, als vorhin das Licht ausging. Ich hab mir einfach schon gedacht, daß du... die Dunkelheit nicht magst. Außerdem hast du dabei nicht die Stimme verstellt.«

So war das also. Maria hatte immer gedacht, daß sie diesen Makel an sich gut versteckt gehalten hatte. Im normalen Schulalltag kam man ja auch kaum in Situationen, in denen er aufgefallen wäre. Zwar erinnerte sie sich daran, daß Emilia sie nach ihrem Nachtlicht gefragt hatte, doch fand sie, daß ihr eine recht gute Ausrede eingefallen war. Offenbar hatte sie sich getäuscht. Obwohl sie ihr durchaus peinlich war, empfand sie diese Furcht aber weder als kindlich noch irrational. Zum einen hatte sie früher nie Angst im Dunkeln gehabt, das war erst geschehen, nachdem sie unfreiwillige Zeugin von Sinistras vorläufigem Tod gewesen war, zum anderen hatte sie einen guten Grund dafür, sich zu fürchten. Bei ihr war es nicht die bloße Furcht vor dem Unbekannten, sie hatte gesehen, wozu die Finsternis imstande war, welche Schrecken sie gebären konnte, wie hätte sie dann von ihr umgeben nicht in Panik verfallen sollen?

Emilia schien währenddessen ebenfalls noch eine Frage eingefallen zu sein, auf die sie unbedingt eine Antwort haben wollte. »Also warst du das hier? Bei jeder von uns?«

Betreten nickte Maria. Wie hätte sie dieses beschämende Geständnis denn auch in Worte fassen können?

Anscheinend reichte Emilia dieses lautlose Bekenntnis aber nicht, denn sofort erweiterte sie die Liste ihrer dringenden Anliegen um einen weiteren Punkt, auch wenn dieser nur aus einem einzigen Wort bestand: »Warum?«

Obwohl ihr Gesicht noch immer von einigen weißen Schlieren bedeckt war und das beschmutzte Tuch überall auf ihrer Haut einen dünnen schmierigen Film zurückgelassen hatte, ließ Maria es nun vollends sinken. So hatte es ohnehin keinen Zweck. Wie es aussah, beabsichtigte Emilia vor ihrer Anklage noch ein Verhör durchzuführen. Nun gut, das war sie ihr wohl schuldig. Aber wie sollte sie ihr das erklären? Sie wußte doch selbst nicht so genau, was sie dazu getrieben hatte. Die einzige Möglichkeit, sich daran zu wagen, war, ihr die näheren Umstände ihrer Vergangenheit zu erläutern. »Tja, weißt du... du hast doch bestimmt ein paar Gerüchte über mich gehört, oder? Naja, die sind alle wahr.«

»Dann hattest du also wirklich ein Verhältnis mit einem Lehrer?«

»Kurzzeitig.«

»Und die Jungs aus dem Dorf?«

»Hab ich reihenweise flachgelegt.«

»Und du hast es schonmal mit einem Esel gemacht, weil dir das nicht mehr gereicht hat?«

Abwehrend hob Maria die Hände. »Okay, vielleicht stimmen doch nicht alle Gerüchte über mich.« Sie konnte es nicht abstreiten, eine Zeitlang hatte sie jeder haben können, der sie haben wollte, aber so pervers war sie nun auch wieder nicht. Einige Menschen hatten einfach eine kranke Phantasie. »Es ist nur so, daß ich mich oft allein gefühlt habe... so vollkommen verlassen. Und... irgendwie ging es mir besser, wenn da jemand war, der... mir so nahe sein wollte. Wenigstens für kurze eine Zeit.« Den Blick wieder zu Boden richtend verstummte sie. Mit einem leisen Seufzen atmete sie tief durch, dann schaffte sie es, all ihren Mut aufbringend, Emilia wieder in die Augen zu sehen. »Aber mir ist klar, daß du das nicht verstehen kannst. Ich glaube, das kann niemand.«

»Doch«, sagte Emilia zögerlich. Es schien, als sei sie kaum in der Lage zu sprechen, doch sei das, was sie zu sagen hatte, von zu großer Bedeutung, um es nicht zu tun. »Doch, ich denke, ich kann das. Es ist so... ich will dir nahe sein. Nicht nur für kurze Zeit, immer. Wir haben uns in den letzten Tagen so oft getroffen, und trotzdem fiel es mir jedesmal schwer, wieder zu gehen. Dabei bin ich gar nicht gesellig, oder so. Ich war schon immer gerne für mich. Die Menschen gehen mir eben oft schnell auf die Nerven, aber bei dir ist das etwas anderes. Du... du bist so anders. Irgendwie habe ich das Gefühl, daß du mir sehr ähnlich bist, daß wir... zusammengehören. Ich habe mich immer unverstanden gefühlt, bis ich dich getroffen habe. Das fing schon an, als du dich an meinem ersten Schultag hier vorgestellt hast. Da hast du gesagt, daß jeder eine dunkle Seite in sich trägt. Genauso ist es mir auch immer gegangen. Von da an hast du mich schon fasziniert, und als wir uns dann näher kennengelernt haben, da... habe ich mich in dich verliebt.«

Die Augen weit aufgerissen, starrte Maria sie an. Sie konnte es nicht fassen. Inzwischen hatte sie auf öffentlichen Toiletten ja schon so einiges erlebt, aber eine Liebeserklärung war bisher nicht darunter gewesen. Zumal sie gerade noch gedacht hatte, daß sie nicht einmal mehr Freundinnen sein konnten, immerhin hatte sie ihr soeben den vollen Umfang ihrer weitreichenden Verfehlungen gestandenwie sollte sie ihr die denn jemals verzeihen können? »Aber... aber...«, stammelte sie, »ich hab doch... ich bin...«

»Eine Schlampe?«, versuchte Emma ihr auf die Sprünge zu helfen. Trotz des harschen Ausdrucks klang ihre Stimme sanft, vielleicht sogar verständnisvoll.

Schuldbewußt nickte Maria.

Emilia warf Emma einen flüchtigen, vorwurfsvollen Blick zu, wandte sich aber schnell wieder an Maria. »Nein, das bist du nicht. Weißt du noch, was du vorhin zu mir gesagt hast? ›Hör auf dein Herz. Sei einfach du selbst und der Rest kommt schon von allein.‹ Das ist ein weiterer Grund, warum ich dich liebe: Du bist so geistreich. Und du hast doch nichts anderes getan, als dich an deine eigene Philosophie zu halten. Du bist einfach deinem Herzen gefolgt, auch wenn das vielleicht nicht unbedingt den geltenden gesellschaftlichen Konventionen entsprochen hat, aber was macht das schon? Ich meine, es ist doch sowieso nicht möglich, sich auf eine allgemeingültige Moral zu einigen, oder? Klar, ein paar Dinge sind in unseren Genen verankert, hab ich mal gehört. Zum Beispiel kann man einen anderen Menschen normalerweise nicht so einfach umbringen oder auch nur verletzen. Dazu muß man eigentlich schon aus Notwehr handeln, aber manche kriegen nicht mal das auf die Reihe. Letztendlich ist das kosmisch betrachtet auch gar nicht von Bedeutung. Das Universum ist unendlich, oder zumindest unvorstellbar riesig, was kümmert es da schon der Tod von ein paar Menschen, oder wie sie leben? Wir sind nichts weiter als Staubkörner darin, was interessiert es da schon, mit wie vielen Männern du geschlafen hast, oder an welchen Gott du glaubst? So gesehen muß jede Form der Moral aus uns selbst kommen, jedenfalls ist da jeder von Natur aus anders. Wenn man sich da in der Welt mal so umsieht, hat jeder seine eigenen Vorstellungen und die kann man nicht mal mit kulturellen Unterschieden erklären. Manche halten sogar Homosexualität noch für höchst verwerflich, obwohl ich keine Ahnung habe, wieso. Letzten Endes muß also jeder für sich selbst entscheiden, was richtig und was falsch ist. Ich denke, so lange man niemandem in irgendeiner Weise Schaden zufügt, ist alles in Ordnung. Oder wie du es gesagt hast, muß man eben auf sein Herz hören, was soll dann schon schiefgehen?«

Nachdem Emilia diesen zutiefst existentialistischen Monolog – ihre Philosophie im Pissoir, wenn man so will – beendet hatte, senkte sich Stille über den Raum. Mit vor Bewunderung leuchtenden Augen sah Maria sie an. Selbst wenn sie es gewollt hätte, hätte sie den Blick nicht von ihr abwenden können. Daß sie tatsächlich in Emilia verliebt war, hatte sie sich ja endlich eingstanden. Wie hätte sie das auch verhindern können, war sie doch nicht nur erfüllt von einer anmutigen Schönheit, sondern auch noch ebenso klug wie mitfühlend. Doch daß sie ihr nun sogar sämtliche ihrer Unzulänglichkeiten vergeben konnte, löste in ihr einen wirbelnden Sturm verschiedenster Empfindungen aus, wie sie ihn nie zuvor erlebt hatte. Unweigerlich spürte sie Tränen in sich aufsteigen. Sonst weinte sie nie, schon gar nicht wenn noch jemand anderes anwesend war, aber jetzt konnte sie es schlichtweg nicht verhindern. Unnachgiebig brach die Nässe aus ihr hervor und rann ihre mit Sperma überzogenen Wangen hinab. Ein salziger Geschmack breitete sich in ihr aus, als Tropfen der Flüssigkeit ihre Lippen erreichten. Das Gemisch aus Tränen und Ejakulat in ihrem Mund erinnerte sie noch mehr an ihre unzähligen Übertretungen einer anerkannten Ethik, die Emilia ihr in diesem Moment verzieh, und ließ sie nur umso heftiger erbeben. Bald stand sie hemmungslos schluchzend da, ohne daß sie eine Möglichkeit gesehen hätte, sich je wieder zu beruhigen.

»Ich... ich liebe dich auch«, stieß sie letztlich wimmernd aus. So sehr dies alles sie auch übermannte, hätte sie es nicht über sich gebracht, diese Worte unausgesprochen zu lassen.

Kaum waren sie verklungen, stürmte Emilia mit ebenso glitzernden Augen vor und schloß sie fest in die Arme. Tröstend strich sie ihr über das Haar und wog sie sanft von einer Seite zur anderen, doch das war gar nicht nötig. In dieser Umarmung hatte Maria bereits alles gefunden, wonach sie sich, ohne es zu wissen, gesehnt hatte. Emilia brauchte sie gar nicht zu beruhigen, oder ihr die größte Lüge von allen zu erzählen, nämlich daß alles wieder gut werden würde. Es reichte vollkommen, daß sie sie eng umschlungen hielt und ihr vergab. Mehr konnte Maria sich gar nicht erhoffen, und doch war das noch längst nicht alles, was ihre Freundin für sie getan hatte. Sie hatte ihr klar gemacht, daß sie sie so akzeptierte, wie sie war, ja daß sie sie sogar liebte, trotz all ihrer Schwächen, ihrer Fehler und Vergehen. Nun wußte sie, daß zwar nichts von dem, was sie getan hatte, rückgängig zu machen war, doch zählte das auch gar nicht, so lange Emilia es ihr nur nachsah.

Emilias Gedanken während dieser Umklammerung waren ganz ähnlicher Natur, auch für sie war es die Erfüllung ihrer geheimsten Wünsche. Sie war so glücklich, daß sie gar nicht glauben konnte, daß Maria mehr als Freundschaft für sie empfand. Sie war doch so perfekt. Sie besaß ein ebenso hinreißendes Aussehen wie einnehmendes Wesen, warum sollte sie sich da mit ihr abgeben? Zumal sie sich, wie sie gerade zugegeben hatte, sonst eher zu Jungs hingezogen zu fühlen schien.

»Also... willst du mit mir gehen?«, fragte sie leise, nur um ganz sicherzugehen.

Marias Tränen waren mittlerweile versiegt, doch fehlte ihr noch immer die Kraft zu sprechen. Den Kopf an Emilias Schultern geschmiegt, war ein schwache Nicken alles, was sie zustande brachte. Ihre mit dieser Zustimmung zur festen Freundin avancierte Klassenkameradin beschloß, daß dies vorerst als Zeichen ihrer bedingungslosen gegenseitigen Liebe genügen mußte. Sie hatte noch ein Geständnis zu machen, das diese Beziehung möglicherweise ohnehin nicht überstehen würde.

»Dann... gibt es da etwas, das du wissen solltest«, begann sie vorsichtig.

Obwohl es ihr in allen Belangen widerstrebte, sich schon von Emilia zu lösen, hob Maria den Kopf und sah sie fragend an. Die Stimme hatte ernst geklungen und sie befürchtete das Schlimmste: unheilbare Krankheiten, drohenden Tod oder die spontane Aufhebung ihrer Liebesschwüre. Dabei waren sie gerade erst auf so wundersame Weise zusammengekommen, da konnte dieser himmelsgleiche Traum doch unmöglich schon wieder vorüber sein, oder?

Emilia seufzte tief, als sie in die so verletzlich wirkenden Augen blickte, doch gelang es ihr unter Aufbietung ihrer letzten verbliebenen Entschlossenheit fortzufahren. »Lilly hat dir doch alles über Sinistra erzählt, nicht wahr? Nicht nur daß sie meine Mutter ist, sondern auch was sie ihr alles angetan hat?«

»Ja...?«

»Siehst du... ich wußte das nicht. Mir gegenüber hat sie sich immer ganz fürsorglich und liebevoll verhalten, eben genauso wie man es von einer Mutter erwartet. Ich habe auch immer gedacht, daß sie und meine richtige Mutter mehr oder weniger glücklich zusammen wären. Daß das nicht so ist, habe ich erst heute Nachmittag von Lilly erfahren. Offensichtlich war meine Mutter all die Jahre über... nicht freiwillig in dieser Beziehung. Und ich habe nie etwas gemerkt.«

Obwohl ihr eigener Blick noch immer von Tränen verschleiert war, erkannte sie ein verräterisches Glitzern in Emilias Augen. Sie öffnete den Mund, um ihr ein wenig des Zuspruchs zu gewähren, den sie nach dieser Enthüllung nötig haben mußte, doch brachte die Halbdämonin sie mit einer sachten aber bestimmten Handbewegung zum Schweigen.

»Das ist noch nicht alles. Um ehrlich zu sein, bin ich nur in Sinistras Auftrag hier. Ich wäre lieber an meiner alten Schule geblieben, aber sie hat mich hierhergeschickt, um Lilly auszuspionieren. Ich sollte Sinistra alles melden, was sie tut, und was an dieser Schule vor sich geht.«

»Ich verstehe«, nickte Maria, »aber das ist doch alles nicht deine Schuld. Du wußtest doch nichts davon. Außerdem weiß ich, wie überzeugend Sinistra sein kann. Ich habe sie ja kennengelernt. Sie hat einfach so eine Ausstrahlung, der man sich nicht entziehen kann.«

»Heißt das, du... willst trotzdem meine Freundin sein?«

Wieder nickte Maria. Das süße Gesicht des blassen, weißhaarigen Mädchens vor sich, die ihr bis tief in die Seele zu blicken schien, fühlte sie sich nicht in der Lage, auch nur eine einzige Silbe hervorzubringen. Eine weiter Form der Einwilligung war ohnehin überflüssig. Jeder noch so unvernehmliche Laut hätte in diesem Moment nur gestört, als Emilia sich zu ihr vorbeugte. Ihre Umarmung war die ganze Zeit über ungebrochen geblieben, nur daß sie die Oberkörper ein wenig zurückgezogen hatten, um sich besser unterhalten zu können. Unaufhaltsam sanken sie sich entgegen, den Kopf leicht schräggeneigt, während ihre Lippen sich näher und näher kamen. Kurz bevor sie sich endlich getroffen hätten, zerriß jedoch eine Stimme die erwartungsvolle Stille.

»Erzähl ihr von dem Club!«, rief Fantasma unvermittelt dazwischen.

Eine Zeitlang war es Maria so vorgekommen, als wäre sie mit ihrer Liebsten alleine in dem Raum gewesen, nun war diese Illusion dahin. Sich zurücklehnend beobachtete sie, wie Emilia Fantasma mit einem Blick bedachte, der jeden anderen wohl vor Angst hätte erzittern lassen, sie allerdings völlig ungerührt ließ.

»Welcher Club«, fragte Maria interessiert nach. Sie war noch immer etwas benommen, als sei sie soeben aus einem so mitreißenden Tagtraum aufgeschreckt worden, daß sie die Welt um sich herum vollkommen vergessen hatte, doch da sie so oder so erwacht war, siegte die Neugier. Emilia drehte sich wieder zu ihr um und setzte bereits zu einer Antwort an, zu der es aber nicht mehr kam. Noch bevor sie sich zu einer Erklärung durchringen konnte, wurde die Tür mit Schwung aufgestossen und traf Fantasma an der Schulter. Ihre nur mit mäßigem Erfolg unterdrückten Flüche zogen die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sie, während sie unwillkürlich einen Schritt zur Seite tat, weg von der Tür. Damit wäre der Weg für das nun eintretende Mädchen frei gewesen, doch die blieb abrupt stehen, als sie die Herkunft der geknurrten Verwünschungen erkannte.

Sich die schmerzende Schulter reibend drehte Fantasma sich zu ihr um. »Das gibt es doch nicht, du schon wieder?!« Es war dasselbe Mädchen, mit dem sie heute schon zuvor, bei ihrem Besuch in der Bibliothek, auf ähnliche Weise kurz Bekanntschaft gemacht hatte.

»Diesmal ist es aber keine Glastür«, wehrte die sich sofort, »kann ich ja nicht ahnen, daß du hier stehst. Ist es eigentlich dein Hobby, in der Nähe von Türen rumzuhängen, oder weißt du nur nicht, wie man sie aufbekommt?« Während Fantasma noch an einer schlagfertigen Erwiderung arbeitete, schob sich die Unbekannte an ihr vorbei in den Raum hinein. Weit kam sie jedoch nicht, ehe sie erneut innehielt. Musternd betrachtete sie nacheinander die hier versammelten Schülerinnen. Was wird das überhaupt hier? Feiert ihr eine Orgie? Soll ich vielleicht später nochmal vorbeikommen, wenn ihr fertig seid?«

Schnell lösten Maria und Emilia sich voneinander und brachten eine angemessenere Entfernung zwischen sich. Während die anderen sich anstrengten, möglichst beschäftigt und unauffällig auszusehen, beeilte Maria sich, das Taschentuch wieder zu heben und ihr Gesicht von den unanständigen Rückständen zu befreien, die Emilia auf ihr hinterlassen hatte.

»Ähm, äh...«, stammelte Fantasma inzwischen, verzweifelt nach einer glaubhaften Ausrede suchend, »also Maria und Mia hier, die können beide nicht tanzen, deshalb wollte ich es ihnen beibringen.«

»Auf der Toilette?«

»Naja, hier ist wenigstens genug Platz, oder? Unsere Zimmer sind eben doch etwas klein. Aber jetzt, wo du es sagst, sollten wir wohl doch lieber da weitermachen. Wir wollen dich ja nicht stören. Kommt, gehen wir zu mir« Sie machte Maria und Emilia ein Zeichen, ihr zu folgen, dann trat sie zur Tür hinaus auf den Flur. Nachdem ihre zwei angeblichen Tanzschülerinnen ihr hinterhergegangen waren, verließen auch die übrigen Clubmitglieder nach und nach den Raum.

Die nun in Abgeschiedenheit gelassene Schülerin sah ihnen einen Augenblick lang ratlos nach, wandte sich aber bald den Kabinen auf der gegenüberliegenden Seite zu, als ihr unbändiger Ständer sie daran erinnerte, weshalb sie hierhergekommen war. Schade, die Zelle, in der beim letzten Mal ein mysteriöses Mädchen diese Aufgabe für sie übernommen hatte, stand nun leer. Sie betrat trotzdem die direkt daneben. Mußte sie eben doch wieder auf Handarbeit zurückgreifen.

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Allmählich gewann Fantasma einige Übung darin, die Angelegenheiten ihres Clubs darzulegen. Sie benötigte nur wenige Minuten, um Maria das Grundlegendste nahezubringen.

»Und?«, fragte sie schließlich, als sie ihren Vortrag beendet hatte. »Willst du dich uns anschließen?«

Da brauchte Maria nicht lange zu überlegen. Schon alleine weil ihre feste Freundin dieser Gemeinschaft angehörte, wäre sie ihr ebenfalls beigetreten, nur um alles mit ihr zu teilen, darüber hinaus jedoch klangen ihre Ziele unterstützenswert und ihre Ansichten vernünftig. Es schien auch ein starker Zusammenhalt zwischen ihnen zu bestehen. So verschieden sie auch waren, einte sie doch die Eigenwilligkeit ihres Wesens. Jede von ihnen hatte etwas besonderes, das sie in den Augen der meisten anderen Menschen aber nur zu Außenseiterinnen machte. Dieses Status waren sie sich durchaus bewußt, und das ließ sie neben ihrem Vertändnis füreinander untrennbar zusammenhalten.

Schon lange hatte sie sich niemandem mehr zugehörig gefühlt, doch spürte Maria instinktiv, daß eine unbestreitbare Verbindung zwischen ihr und diesen ungewöhnlichen Mädchen bestand. Sie brachte wohl auch alle Voraussetzungen mit sich, um eine der ihren zu sein. Bei ihrer Vorliebe dafür, wildfremden Halbdämoninnen auf der Schultoilette einen zu blasen, war die Bezeichnung ›Freak‹ wohl noch die harmloseste, auf die sie hoffen durfte.

»Ja«, sage sie, »ja, das will ich.«

Ein Lächeln stahl sich in Fantasmas Züge, irgendwo zwischen dem einer Katze, die sich an ihre Beute anschleicht und dem einer Mutter, die ihre lang verlorene Tochter zurück daheim begrüßte. »Schön, das freut mich. Nur... gäbe es da noch eine Kleinigkeit zu erledigen, bevor wir dich aufnehmen können. Das ist so was wie eine Tradition, eine Art... Feier.«

»Aha. Und was wäre meine Aufgabe dabei?«

»Nun ja, damit es eine richtige Feier wird, sollten alle Anwesenden zufriedengestellt werden, nicht wahr? Und genau das wäre dann dein Zustandigkeitsbereich.« Triumphierend sah Fantasma sie an, doch da Maria nur verständnislos zurückstarrte, blieb ihr nichts anderes übrig, als ihr Anliegen etwas offener zu unterbeiten. »Oder um es anders auszudrücken: Du müßtest jedes bisherige Clubmitglied seinen Spaß mit dir haben lassen.«

Unwillkürlich blickte Maria die Reihe der sie umgebenden Halbdämoninnen entlang. Von Isabelle, die auf dem Drehstuhl vor ihrem Schreibtisch saß, über die still dastehenden Zwillinge und Emma hinweg zu der grinsenden Fantasma und schließlich Emilia, die sich dicht neben ihr eingefunden hatte. »Du meinst, ihr alle wollt...?«

Sie war nicht erschüttert, eher überrascht – ihr war einfach nicht klar gewesen, daß der Club über solch freizügige Regelungen gebot – doch möglicherweise hatte sie so geklungen, jedenfalls wandte Emilia sich ihr zu und sagte sanft: »Du mußt das nicht tun. Du mußt dem Club nicht beitreten, um Zeit mit mir zu verbringen. Ich werde so oder so jede freie Minute bei dir sein. So leicht wirst du mich nicht los. Und selbst wenn du unbedingt dazugehören willst, finden wir bestimmt auch eine andere Möglichkeit. Vielleicht sollten wir uns langsam Gedanken über neue Traditionen machen.«

Eine geraume Weile sah Maria sie nur nachdenklich an, unfähig ihr ihre wahre Einstellung dieser Zeremonie gegenüber zu gestehen. Natürlich hatte Emilia ihr mit ihrem Vortrag auf der Toilette klargemacht, daß es keinen Grund gab, sich für das zu schämen, was sie war; eine Lektion, die ihr eigentlich schon zu eigen gewesen war, hatte sie sie doch auch Herrn Klein dargelegt, allerdings war sie in Bezug auf sich selbst nur schwer zu beherzigen, wenn man der Person, die man liebte, zu offenbaren hatte, wie abartig man tatsächlich war. Nichts von dem, was sie bisher getan hatte, war objektiv betrachtet falsch gewesen. Letztendlich waren es nur Erfahrungen, die dazu beigetragen hatten, ihr Selbst zu entwickeln. Sicherlich waren einige ihrer Entscheidungen nicht hinreichend durchdacht gewesen, doch zu bereuen hatte sie nichts, immerhin war sie nun mit dem Mädchen zusammen, nach dem sie sich mit jeder Faser ihres Körpers verzehrte, und wenn Emilia mit diesen Fehlleitungen ihrer Seele leben konnnte, konnte sie das auch.

Das machte es jedoch nicht viel leichter, ihr diesen geheimsten Wunsch offenzulegen, während sie in ihre faszinierenden, verschiedenfarbigen Augen blickte. Aber das war nun einmal etwas, das sie sich schon lange erträumt hatte. Der Gedanke, von mehreren Männern gleichzeitig genommen zu werden, war immer ihre liebste Masturbationsphantasie gewesen, und jetzt konnte diese streng gehütete, beschämende Sehnsucht tatsächlich Realität werden, noch dazu mit diesen allesamt hinreißenden Geschöpfen.Trotzdem kam ihr das nicht richtig vor, waren sie und Emilia doch jetzt ein Paar, sollte Maria sich dann nicht ihr allein vorbehalten? War Treue nicht das Wesentlichste einer Beziehung? Falls es etwas noch grundlegenderes gab, so konnte das nur Ehrlichkeit sein, überlegte sie.

Mit einem nur schwach hörbaren, ergebenen Seufzer legte sie ihr Schicksal in Emilias Hand. »Naja, weißt du, ehrlich gesagt hätte ich gar nichts dagegen, an dieser... Feier teilzunehmen. Wenn es dich nicht stört natürlich, heißt das.«

»Mich? Nein, nein«, wehrte Emilia ab. »Ich dachte eher, daß es dich stören würde.«

Maria zuckte mit den Schultern, als wäre der Gegenstand ihrer Unterhaltung völlig bedeutungslos, obwohl sie nur zu gut wußte, daß dem nicht so war. »Warum sollte es? Oder hat es dich bei dir gestört? Ich meine, wenn du Mitglied dieses Clubs bist, muß es doch auch für dich eine Einweihung gegeben haben.«

»Oh, ich war sozusagen Gründungsmitglied. Wenn man das eine Feier nennen will, fand sie in einem sehr viel privateren Rahmen statt.«

Emilia war sich dieser Deutungsmöglichkeit ihrer Worte überhaupt nicht bewußt, doch Maria entging der scheinbare Vorwurf in ihnen nicht. Es stimmte, ihre Aufnahmezeremonie würde eine recht hohe Gästezahl für solch ein intimes Beisammensein aufweisen. Sechs Halbdämoninnen standen hier Schlange, um sich mit ihr zu vergnügen, und sie hätte nicht einmal etwas einzuwenden gehabt, wenn es noch mehr gewesen wären. Genaugenommen wünschte sie sich sogar, daß der Club noch weitere Mitglieder aus den anderen Klassenstufen finden würde, bei deren offizieller Einbindung sie dann einer noch größeren Gruppe zu Diensten sein dürfte. Aber immerhin war das schonmal ein Anfang, zuvor mußte sie nur sichergehen, daß Emilia ihr diesen kleinen Exkurs auch vergönnte.

»Trotzdem hast du bei allen Clubaktivitäten mitgemacht, oder?«, fragte sie ganz unschuldig.

»Ich... äh... ja«, gab Emilia zu. Sie wirkte reichlich betreten, doch dazu bestand gar kein Grund, wie Maria ihr mit einem liebevollen Blick klarzumachen versuchte. Sie hatten beide einiges an Erfahrung gesammelt. Das mußte ihnen nicht peinlich sein, es bewies nur noch mehr, zueinandergehörten. Schweigend trafen sie eine Übereinkunft: Dies hier war ihr Verständnis von Treue. Es war nicht dasselbe starre Konzept, das die meisten anderen sich darunter vorstellten, dagegen gestaltete sich ihres weitaus offener. Sie würden sich niemals hintergehen, dazu liebten sie sich viel zu sehr, aber das hieß nicht, daß sie sich nicht auch hin und wieder einer etwas ausgefalleneren Freude wie dieser hingeben durften. So lange sie immer ehrlich zu einander waren und ihr gegenseitiges Vertrauen nicht mißbrauchten, konnte kein noch so gewagtes Abenteuer sie auseinanderbringen.

Nachdem dieses wortlose Versprechen zwischen ihnen abgeben und ebenso still erwidert worden war, wandte sich Maria an die diesem erhabenen Schwur beiwohnenden Mädchen. »Okay, also ich wäre dann so weit.«

Schnell hob Fantasma einen Finger, wie um die Maria umringenden Halbdämoninnen noch einen Moment lang davon abzuhalten, sich auf sie zu stürzen. »Wartet mal kurz, zum Glück hab ich da ja inzwischen vorgesorgt.« Lächelnd trat sie an ihren Nachttisch heran und entnahm ihm die Großpackung Kondome, die sie einige Stunden zuvor besorgt hatte.

Mit gerunzelter Stirn betrachtete Maria den kleinen Karton, den die Clubpräsidentin hervorgeholt hatte. »Das wird nicht nötig sein«, beschied sie dann, als sie seinen Inhalt erkannte.

»Wie bitte?«, fragte Fantasma verwirrt nach.

»Naja, die, äh, braucht ihr nicht für meine Einführung in den Club.« Fast entschuldigend hob Maria die Schultern. »Ich nehme die Pille. Als Frau Flimm die Gerüchte über mich zu Ohren gekommen sind, hat sie mich zu einem Gespräch zu sich gebeten, und weil ich ihr da bestätigt habe, daß ich manchmal... ziemlich leichtfertig Freundschaften geschlossen habe, hielt sie es für besser, ein wenig Vorsorge zu treffen. Sie hat mich zu einer Ärztin begleitet und mit ihr geredet. Angeblich habe ich starke Regelschmerzen.«

»Aha.« Fantasma sah irgendwie enttäuscht aus, legte die Kondome aber zurück auf den Nachttisch.

»Also dann... können wir ja anfangen, oder?« Für gewöhnlich war Maria kaum aus der Ruhe zu bringen. Sie fühlte sich so gut wie nie unsicher, inzwischen nicht einmal mehr, wenn es um sexuelle Angelegenheiten ging, jetzt jedoch war sie so aufgeregt wie ein kleines Kind an Weihnachten, und als wäre sie genau das, konnte sie es gar nicht mehr erwarten, ihre Geschenke auszupacken. Dabei war es eigentlich unsinnig. Sie wußte ja schon, was sich in ihnen befand, sie hatte jeden einzelnen Penis ihrer Freundinnen nicht nur bereits gesehen, sondern auc hschon ausgiebig mit ihnen gespielt. Es war vielmehr der Umstand, daß sie sich alle zugleich um sie kümmern würden, der sie zur Ungeduld trieb. Mit ebenso vor Unruhe wie vor Lust zitternden Fingern zog sie sich ihr Top über den Kopf und schüttelte kurz ihr Haar zurück in Form, während sie es sanft zu Boden gleiten ließ. Dann machte sie sich daran, ihre Hose aufzuknöpfen.

Bei diesem Anblick, wie Maria, ihr Oberkörper von nichts weiter verhüllt als einem fein gearbeiteten weißen Büstenhalter, langsam den Reißverschluß ihrer enganliegenden Jeans herabzog, konnte Emilia nicht anders; Leise begann sie ›Stripped‹ von Depeche Mode zu summen, eines ihrer Lieblingslieder. Obwohl sie wußte, daß der Titel eher im übertragenen Sinne zu verstehen war, fand sie, daß es die Magie dieses Augenblicks geradezu perfekt einfing. Maria und sie hatten sich bereits frei von allen Konventionen und Zwängen gesehen, nun war es an der Zeit, sich einander auch körperlich nackt zu zeigen. Natürlich kannte niemand außer ihr und Maria dieses Lied, weshalb Emilia einige befremdete Blicke auf sich zog, aber davon ließ sie sich nicht beirren. Was wäre ein Striptease denn schon ohne ein wenig Musik gewesen, und nichts anderes war das hier, so eindrucksvoll und elegant wie Maria sich entkleidete. In betörend zierlicher Weise streifte sie ihre Hose ab, wobei sie Stück für Stück mehr von ihren schlanken, makellosen Beinen offenbarte.

Als sie sich ihrer Unterwäsch schließlich ähnlich aufreizend entledigt hatte, stand sie einen Moment lang völlig reglos vor der Schar Halbdämoninnen, die sich in dem Zimmer eingefunden hatte, ihre Intimgegenden weder durch Stoff noch mit Händen bedeckend. Ihre Brüste waren höchstens im Ansatz vorhanden, nur zwei winzige Erhebungen kennzeichneten die Stelle, an der sie später einmal hoffentlich in Erscheinung treten würden. Trotzdem war die Ansicht, die sie ihren Mitschülerinnen jetzt bot, atemberaubend. Die Öffnung ihrer Scheide wurde von den äußeren Schamlippen vollständig verborgen. In der Mitte, wo sie sich trafen, drängten sie sich so dicht zusammen, daß nur ein kaum merklicher, dünner Strich blieb, der ihren deutlich hervorstehenden Venushügel durchzog. Abgesehen von der langen blonden Mähne, die ihr engelsgleiches Gesicht umrahmte, war nicht das geringste Anzeichen auch nur eines einzigen Haares an ihrem gesamten Körper zu entdecken. Ob das daran lag, daß sie sich besonders gründlich rasierte oder an ihrer augenfällig noch nicht sehr weit fortgeschrittenen Entwicklung, war nicht zu erkennen.

Irgendwann war Maria der Meinung, daß die anderen sich lange genug in stiller Bewunderung ergangen hatten. So sehr sie ihr begeistertes Starren auch genoß, konnte sie doch einfach nicht mehr länger warten. Endlich wollte sie die Feierlichkeiten ihrer Clubaufnahme beginnen lassen. Nackt wie sie war, sah sie die übrigen Mitglieder erwartungsvoll an, doch niemand von ihnen rührte sich. Offensichtlich mußte sie in der Art ihrer Aufforderung etwas weniger subtil zu Werke gehen.

Kurz sah sie sich in dem Raum um, obwohl das eigentlich unnötig war; die Zimmer waren alle gleich geschnitten und sie befand sich bereits genau in der Mitte. Ohne weitere Umschweife ließ sie sich, dort wo sie stand, auf die Knie nieder, beugte sich vor und stützte sich mit den Händen ab. Zuletzt rückte sie noch ihre Schenkel ein bißchen auseinander, dann hockte sie auf dem Boden, als würde sie ein Hündchen spielen, in genau der richtigen Stellung für solch eine hemmungslose Orgie, wie sie nun folgen sollte, vermutete Maria. Auf diese Weise bot sie sich den sie umgebenden Hermaphroditen offen an, jegliches ihrer Löcher stand ihnen frei. Sie konnten sich von ihr einen blasen lassen, oder sie direkt ficken. Es war Maria sogar egal, ob sie das von vorne oder von hinten tun würden. Sie hatte bereits bei ihren Ausflügen in die Stadt hinreichend Erfahrungen gesammelt und dabei festgestellt, daß es ihr nichts ausmachte. Offenbar gab es eine erstaunlich große Anzahl an Jungs, die regelrecht versessen darauf waren, es wenigstens einmal zu probieren, während Frauen dem eher abgeneigt schienen. Gespannt fragte Maria sich, wofür diese mehr als ungewöhnlichen Mädchen sich wohl entscheiden würden, während sie begierig darauf wartete, daß sie sich ihr annahmen.

Scheinbar war Emilia jedoch die einzige, die dieses Verhalten als die stumme Einladung erkannte, die es war, zumindest konnte sie jetzt unmöglich länger an sich halten. Es war nicht einmal eine Stunde her, seit sie zum letzten Mal abgespritzt hatte, doch es machte ganz und gar nicht den Eindruck, als würde das ihren Schwanz stören. Unbändig wand er sich unter ihrem Kleid hin und her, wie in dem Versuch, sich daraus zu befreien und irgendwie zu den ihm entgegengestreckten Körperöffnungen zu gelangen.

Emilia war nur allzu bereit, ihm diesen Gefallen zu tun. Fahrig zog sie den Saum ihres Kleides hoch und zugleich ihr Höschen herab. Sofort sprang ihr massiger Penis hervor und zuckte wild in der Luft auf und ab. Allerdings währte seine neugewonnene Freiheit nur kurz. Eilig umfaßte Emilia ihn mit einer Hand und hielt ihn fest. Flüchtig sah sie sich nach den anderen Halbdämoninnen um, doch nach wie vor machte keine von ihnen Anstalten, auf Marias anrüchiges Angebot einzugehen. Wahrscheinlich hielten sie es für zu schön, um wahr zu sein, Emilia konnte es ja selbst kaum fassen, daß dieses wunderschöne Wesen sie nun alle ranlassen würde.

Wie benommen stolperte sie auf ihre Freundin zu, ihren Schwanz noch immer mit den Fingern umklammernd. Endlich bei ihr angekommen kniete sie sich hinter sie, sodaß ihre Unterleiber auf einer Höhe waren. Im Gegensatz zu ihrem Penis, der sich schlängelnd emporreckte, unternahm sie selbst jedoch noch keinen Versuch, in eine der ihr so verlockend entbotenen Körperöffnungen zu gelangen, vorerst begnügte sie sich damit, sie eingehend zu betrachten. Vornübergebeugt und mit gespeizten Schenkeln, wie Maria vor ihr hockte, hatten sich ihre Schamlippen ein wenig geöffnet. Ein Hauch des darunter liegenden Zugangs war nun zu erkennen, eine süße Verheißung der Freuden, die sie dort erwarteten. Auch ihr Anus hatte sich ein Stück weit aufgetan. Die sanften Rundungen ihrer Hinterbacken hatten sich zu beiden Seiten zurückgezogen und den winzigen Punkt in ihrer Mitte enthüllt.

Das bekam Emilia allerdings kaum mit. Sie hatte nur Augen für die glatte, entzückende Spalte, in deren Innern ein pinkfarbener Glanz zu erahnen war. Beinahe wie von selbst rückte ihr Becken etwas vor und lockerte sich ihr Griff um den heftig umherzuckenden Schwanz. Obwohl seine Bemühungen, sich zu befreien, von beständigem Eifer waren, und ihr eigener Verstand in Träumen über die anstehende Liebesbezeugung schwelgte, hielt Emilia ihn geschwächt aber mit unnachgiebigem Willen gepackt. Dieser Augenblick, das erste Mal, daß sie es mit diesem umwerfenden Mädchen tun würde, dem ihre gesamte Zuneigung galt, war viel zu wichtig, als daß sie ihm freien Lauf gelassen hätte. Nur langsam und sehr vorsichtig führte sie ihn an diese empfindsame Stelle.

Maria war nicht weniger neugierig, was ihre geschlechtliche Vereinigung anbetraf. Schon seit sie heute mit den Besonderheiten von Emilias Penis bekannt gemacht worden war, hatte sie sich gefragt, wie es wohl wäre, ihn in ihrer Scheide oder ihrem Hintern zu spüren, und es sah ganz danach aus, als stünde sie kurz vor der Lösung dieses Rätsels. Gespannt wartete sie darauf, daß Emilia ihre Inspektion beenden und sich Zutritt zu einer der ihr zugestandenen Höhlen verschaffen würde. Noch hatte Maria keine Ahnung, auf welche der beiden Alternativen ihre Wahl gefallen war, sodaß sie trotz ihrer Hoffnung auf eine Berührung doch erschrocken zusammenfuhr, als sie endlich erfolgte. Die fiel zunächst allerdings deutlich zurückhaltender aus als angenommen. Der umherstreifende Schwanz bohrte sich nicht in sie, stattdessen legte er sich zärtlich von außen gegen ihre erbebende Weiblichkeit. Offenbar hatte Emilia sich ihr nur so weit genähert, daß er sie gerade erreichte und brachte ihn dazu, behutsam ihren Schoß entlangzustreichen.

Einen Augenblick lang keimte in Maria die Frage auf, was es wohl mit diesen seltsamen Bewegungen auf sich hatte, ob sie von ihm selbst ausgingen oder seiner Besitzerin, doch verblasste ihre Wissbegierde über ihre Ursache bald angesichts der reinen Lust, die sie in ihr auslösten. Mit aufreizender Gemächlichkeit schob er sich zwischen ihren Beinen hindurch, wobei sich sein Schaft dicht an ihren heißen Schlitz preßte, zog sich aber sofort auf dieselbe Weise zurück. Als die Spitze wieder an ihrem Augangspunkt angelangt war, trennte sie sich jedoch nicht von Marias Schritt, sondern verstärkte noch seinen Druck auf den weichen Hügel, der sich dort erhob. Tastend fuhr sie an ihm auf und ab, glitt zwischen die feuchten Schamlippen und drängte sie sachte auseinander, ehe er sich endlich tief in sie zwängte.

Maria konnte ein leises Aufstöhnen nicht unterdrücken, als der zu seinem Ansatz hin dicker werdende Penis fest in sie stieß und ihr Inneres dabei immer weiter dehnte. Das war es, wonach sie sich die ganze Zeit über gesehnt hatte. Schon seit Beginn der Ferien hatte sie darauf verzichten müssen und abgesehen von ihrer ungewöhnlichen Benutzung der Toiletten einzig auf Masturbation zurückgreifen können. Obwohl sie eigentlich gar keinen besonderen Wert auf dieses Gefühl des Ausgefülltseins legte, mit dem Emilias riesiges Teil sei in diesem Moment so überschwänglich bedachte, erregte es sie über alle Maßen, nach so langer Zeit, in der es ihr versagt gewesen war. Sonst hatte sie es immer als zusätzlichen Kitzel betrachtet, als bloße Nuance in der Fülle von Wahrnehmungen, nicht als Quelle wirklicher Lust, nun jedoch war das anders. Jede Bewegung des breiten Schwanzes in ihr jagte einen wohligen Schauer durch sie hindurch, wie Vorboten der Ekstase, die sie bald vollends überkommen würde.

Sie hatte auch eine ungefähre Vorstellung davon, woran das lag. Ein fremdes Körperteil in sich zu spüren war nicht so unmittelbar berauschend wie ein zärtliches Streicheln der Klitoris, doch hatte es für Maria den Inbegriff von Nähe dargestellt. Das war auch der Grund, weshalb sie es als verzichtbar erachtete, sich beim Onanieren etwas einzuführen. Zwar war es eine unbestreitbar sinnliche Erinnerung an die Wärme und den Genuß, diese Freude mit jemand anderem zu erleben, trotzdem erfüllte ein beständiges Reiben ihrer Scham sehr viel effizienter den Zweck, sie zum Höhepunkt zu bringen. Allerdings waren ihre Partner für sie bislang fast ausnahmslos völlig austauschbar gewesen, nichts weiter als leere Hüllen, aus deren Begehren sie ihr Selbstwertgefühl bezog, nun aber war es da Mädchen, das sie liebte, die in ihrer Scheide steckte, und Maria konnte sich nichts schöneres vorstellen. Es kam ihr wie eine ganz neue Erfahrung vor. Auch für Herrn Klein hatte sie etwas empfunden, doch letztlich war es wohl nicht mehr als bloße Schwärmerei gewesen wie bei Frau Ferria; eine weitere Eroberung, in der sie nichts weiter als Bestätigung gesucht hatte. Ihre Liebe zu Emilia war dagegen uneigennütziger. Für sie hätte Maria alles getan, nur um bei ihr sein zu dürfen. Sie wollte für immer mit ihr zusammen sein, ihr so nahe wie nur möglich kommen.

Genau das bedeutete der in ihre Spalte gestopfte Penis für sie, auch wenn seine enormen Ausmaße verhinderten, daß sie sonst irgendeinen Kontakt zu ihrer Angebeteten hatte. Er war einfach zu lang, als daß sie sich direkt an Maria hätte schmiegen können. So hatte sie sich ein Stück weit von ihrem ausgestreckten Hintern entfernt kniend platziert und da er von allein ihren Tunnel auskundschaftete, war es nicht einmal nötig, ihr das Becken entgegenzudrücken. Sogar jede weitere Berührung, ausgenommen der ihrer zum Akt vereinten Geschlechter, war überflüssig; Emilia brauchte nicht mehr zu tun, als stillzubleiben und es geschehen zu lassen, kein Tätscheln und keine geflüsterten Zuneigungsbekundungen verrieten ihre Anwesenheit, einzig ein niedliches verhaltenes Aufstöhnen war hin und wieder von ihr zu vernehmen. Auf diese Weise spürte Maria die Hingabe ihrer Freundin zwar nicht äußerlich auf ihrer Haut, doch dafür in sich, und das war bereits alles, was sie sich nur wünschen konnte.

Durch die geraume Zeit, in der ihre Erregung langsam aber stetig immer weiter angestiegen war, noch bevor Emilia in sie gedrungen war – das unweigerlich in ihrem Geist erschienene Bild der bevorstehenden Ausschweifungen, ihr langes Warten in dieser einladenden Pose, bis sich endlich jemand ihrer annahm, und nicht zuletzt das Reiben des Schwanzes an ihrem Schlitz – war sie schon hinreichend feucht gewesen, als es schließlich so weit war. Mittlerweile war sie so triefend naß, daß der Nektar aus ihr hervorsickerte und kitzlend ihre Scham herabrann. Bei so viel willkommenheißender Flüssigkeit fiel es dem sich unablässig in sie vordrängenden Penis trotz seines enormen Umfangs nicht schwer, sich tief in sie zu quetschen. Als seien sie wie für einandergemacht glitt er ohne den geringsten Widerstand in ihrem engen Kanal vor und zurück. Nun da er sich so weit vorangearbeitet hatte, schien er vor Lust vollkommen entfesselt. Das behutsame Umhertasten seiner Spitze war fast zum Erliegen gekommen, sie beschrieb nur noch minimale Schlenker, während er sich mit rasenden Wellenbewegungen bis zum Äußersten in ihre Scheide schob.

Seine grenzenlose Ungestümheit ließen auch die Flammen ihrer eigenen Leidenschaft zunehmend greller auflodern. Das leise Keuchen, das sie unwillkürlich von sich gab, jedesmal wenn der lange Schwanz in ihr versank, gewann rasch an Höhe und Lautstärke, bis es sich fast in ein kurzes, spitzes Aufschreien gewandelt hatte. Diese Hemmungslose Zurschaustellung ihrer Geilheit, die nicht nur in ihrem rückhaltlosen Stöhnen seinen unverkennbaren Ausdruck fand, sondern ebenso in ihrer von Entzückung gezeichneter Miene und ihrer gesamten Körperhaltung, griff schließlich auch auf die anderen über.

Fantasma war die erste, die der Versuchung nicht länger standhalten konnte. Es war die ganze zum Schneiden dichte, erotische Atmosphäre in dem Raum, der sie sich geschlagen geben mußte. Von dem schweren süßlichen Geruch nach entblößten Geschlechtern und ihren gemeinsamen Anstrengungen, bis hin zum Anblick der beiden Mädchen, Emilias grünlich-violetter Penis unter ihrem farblosen Kleid hervorhängend, beinahe bis zum Anschlag hineingestopft in die vor ihr knienden Maria, deren nackter, kindlicher Körper eine kaum zu überbietende Schönheit ausstrahlte: All das umnebelte ihre Sinne einem Sog gleich, dem sie sich nicht entziehen konnte. Erbarmungslos strömten diese verschiedenen Eindrücke auf sie ein, betörten sie mit ihren Reizen, bis sie ihrem ins Unermeßliche gestiegenen Verlangen endlich nachgab.

In dem Versuch, ihre vor lauter Vorfreude zitternden Finger dazu zu bringen, den Verschluß ihrer Hose zu öffnen, stolperte sie auch schon auf Maria zu. Als sie bei ihr angelangt war, hatte sie ihre Hände wieder so weit unter Kontrolle, daß sie halbwegs taten, was sie von ihnen verlangte, und bald hatten sie das scheinbar unüberwindbare Hindernis von Knopf und Reißverschluß doch bezwungen. Mit einem Ruck, der so heftig war, daß er ihr Höschen gleich bis zu den Knien mitriß, zog sie ihre Hose hinab, stieg aus ihr hervor und ließ ihren Slip folgen. Das hätte für ihre Bedürfnisse eigentlich schon ausgereicht, allerdings war ihr das in diesem Moment einfach nicht genug. Dieses Ereignis, zweifellos das bislang umfangreichste und verderbteste in der Geschichte ihres Clubs, verlangte eindeutig nach mehr Freizügigkeit. Überflüssige Kleidung wäre nur im Weg gewesen, bei einer Perversion dieser Tragweite gehörte es dazu, mit ihren anderen Teilnehmern gänzlich unverhüllt in Kontakt zu kommen, Haut auf Haut treffen zu lassen, ohne lästigen Stoff, der sie voneinander trennte. Also entledigte sie sich noch ihres Shirts und des Büstenhalters, streifte sie sich vom Kopf und ließ sie achtlos zu Boden fallen, auf den kleinen Haufen, den ihre Hose und Slip bildeten.

Völlig unbekleidet wie sie nun war, trat sie unmittelbar vor Maria. So weit sie es verstanden hatte, war ihr neuestes Mitglied nicht gerade unbedarft, was sexuelle Belange anging, und offensichtlich hatte sie nichts dagegen, einen Schwanz in den Mund zu nehmen, trotzdem tat Fantasma zunächst nichts weiter, obwohl das schon immer ihre bevorzugte Öffnung gewesen war. Noch bevor sie überhaupt irgendeine Erfahrung in diesem Bereich gehabt hatte außer regelmäßiger Masturbation, war es ihre Lieblingsphantasie gewesen, einen geblasen zu bekommen, und nachdem sie innerhalb dieser Woche plötzlich sämtliche Möglichkeiten, die ihre verschiedenen Geschlechtsteile boten, ausgeschöpft hatte, stellte sie nun fest, daß es dabei geblieben war. Bereits jetzt, ohne daß sie ihn auch nur berührt hätte, war ihr Ständer so hart, daß er beinahe schmerzte, doch traute sie sich nicht, sich selbst Zugang zu diesem erhofften Ort der Erlösung zu verschaffen. Immerhin wußte sie nicht, ob es für Maria in Ordnung war, sich um zwei dämonische Penisse zugleich kümmern zu müssen.

So stand sie einfach da, ihren prallen Steifen starr auf das Gesicht ihrer Mitschülerin gerichtet. Es dauerte einen Augenblick, bis ihre stumme Bitte bemerkt wurde. Entzückt hatte Maria für eine Weile ihre Augen geschlossen und schien ganz in ihre eigene Welt versunken, zu der niemand außer ihr und ihrer Liebsten Zutritt hatte. Als sie ihre Lider wieder hob, sah sie überrascht zu Fantasma auf, dann fiel ihr der ihr entgegengestreckte Schwanz auf. Sie sagte nichts, aber ein leises Lächeln umspielte sanft ihre Lippen. Noch einmal blickte sie zu ihr hoch, ehe sie unvermittelt den Kopf vorschnellen ließ und den Penis in sich aufnahm.

Erleichtert seufzte Fantasma auf, als ihr Schwanz im Mund des Mädchens verschwand. Das war es, was sie sich erträumt hatte. Ohne jede Eile ließ Maria ihren Kopf vor und zurück wippen, beständig an dem straffen Penis saugend und ihn mit der Zunge umkreisend. Entweder lag es daran, daß die schon zuvor eine Latte so fest wie ein Knüppel gehabt hatte, oder an der Übung, die ihre Klassenkameradin mittlerweile fraglos nicht nur mit ihrem sondern mit Schwänzen allgemein hatte, jedenfalls spürte Fantasma, wie ihre Vorhaut schon bei der ersten Berührung zurückglitt und am Schaft verblieb. Als Maria ihre Lippen nun unentwegt an ihm entlangführte, strichen sie aufreizend über ihren freigelegten Eichelrand, hielten kurz bevor die Spitze zwischen ihnen herausgeschlüpft wäre und schoben sich langsam an dem kurzen Rohr hinab zu seinem Ansatz.

Die ihr gewährten Zuwendungen waren so himmlischer Art, daß sie wahrscheinlich ebenso wie Maria vorhin wie verzaubert die Augen geschlossen hätte, wäre der Anblick, der sich ihr bot, nicht so einnehmend gewesen. An sich stand sie gar nicht auf so aufwändig zurechtgemachte Blondinen. Es war offensichtlich, daß Maria viel Wert auf ihr Äußeres legte und mit Sicherheit viel Zeit darin investierte, sich so hübsch wie nur möglich zu machen. Fantasma hingegen bevorzugte eine natürlichere Form der Schönheit. Emma zum Beispiel trug nie irgendwelche Schminke oder allzu auffällige Kleidung, dennoch war sie mit ihrem schlichten braunen Haar und den leuchtenden Augen in derselben Farbe für sie das Atemberaubendste, was sie jemals hatte bestaunen dürfen.

Wie sie sich etwas widerwillig eingestehen mußte, sah Maria selbst ohne irgendwelche zusätzlichen Maßnahmen ebenfalls bewundernswert aus. Ihr Make-up war ohnehin nur sehr dezent und entblößt, wie sie hier nun kniete, konnte sie sich auch nicht mit Accesoires schmücken, doch wie sie da auf Händen und Knien hockte, das Haar im Takt ihrer leichten Kopfbewegungen wogend, konnte Fantasma nicht anders als sie unverhohlen anzustarren. Obwohl ihr zierliche, noch sehr unentwickelter Körper keine nenneswerten Rundungen besaß, beeinträchtigte das ihre verführerische Wirkung in keiner Weise, vielmehr betonte es noch ihre niedliche Erscheinung. Dabei war das nicht einmal das Faszinierendste an diesem Bild, das Fantasma so gefangen nahm, denn verglichen mit ihrer zerbrechlich wirkenden Statur war der Penis, der sich von hinten in sie hineinstürzte, geradezu riesig. Es war überwältigend zu beobachten, wie sich das spitz zulaufende Ungetüm in der fast winzig ausnehmenden Spalte des Mädchens hin und her warf.

Emma war ganz ähnlich zumute, auch wenn ihre Aufmerksamkeit sich vor allem auf ihre feste Freundin richtete. Sie war ebenfalls äußerst angetan von dem unglaublichen Schauspiel, das da vor ihr seinen Lauf nahm, von Marias so unschuldigem Aussehen und ihrer blassen Liebhaberin mit dem förmlich monströsen Geschlechtsteil, die sich fast reglos in ihr erging, dennoch beachtete sie es kaum. Dazu konnte sie sich einfach nicht von Fantasma losreißen, die mit all ihrer an eine orientalische Prinzessin erinnernden Anmut nur wenige Schritte entfernt stand, ihr hinreißend kleines Ding hineingesogen in den Mund der sich devot in Höhe ihrer Hüfte haltenden Clubanwärterin.

Während sie gebannt verfolgte, wie Maria hingebungsvoll an ihm lutschte, kam ihr plötzlich eine Idee, die in ihrer verkommenen Erotik so einzigartig war, daß Emma ihr einfach nachgehen mußte. Innerhlab kürzester Zeit hatte sie sich ebenso wie Fantasma zuvor die Kleider vom Leib gerissen und wankte traumwandlerisch auf sie zu. Sie schaute zu ihr auf, als Emma sich ihr näherte, machte aber außer einem verwirrten Gesicht keine weiteren Anstalten, sich zu bewegen. Offenbar hatte Fantasma keine Ahnung, was sie vorhatte. Das bekümmerte Emma jedoch nicht weiter, sie würde es ihr schon noch verständlich machen.

Zunächst drängte sie sich so dicht wie möglich an sie heran, schmiegte sich an ihre Schulter, bis ihre Körper nahtlos ineinander übergingen, Becken an Becken, Brust an Brust. Dann wandte sie sich etwas weiter Fantasmas Vorderseite zu, den eigenen Schwanz mit einer Hand umfassend, sodaß sich ihre Lenden einander näherten. Auf diese Weise wurden nicht nur ihre Brüste immer fester zusammengedrückt, auch ihre Penisse berührten sich irgendwann zwangsläufig. Obwohl das genau ihrem Vorhaben entsprach, zuckte Emma doch unweigerlich zusammen. Diesen drei Mädchen bei ihrem Treiben zuzusehen, hatte sie viel zu scharf gemacht, als das sie bei diesem innig herbeigewünschten Kontakt so gefaßt hätte bleiben können. Ihr Ständer war nun schon lange zu seiner vollen Größe angeschwollen, seit die ungeheurlichen Geschehnisse dieses Beisammensein ihren Anfang genommen hatten. Beinahe fühlte es sich so an, als sei er bereits vollgepumpt mit Sperma, und tatsächlich spürte sie, wie ihm ein selbst für ihre Verhältnisse ungewöhnlich großer Schwall Vorsamens entfloß. Die klebrige Soße verteilte sich über ihrer beider Penisse und ließ sie aneinanderhaften, als Emma ihren über den ihrer Geliebten hinwegstreichen ließ.

Es war die erste Liebkosung, die sie ihm heute zugestand, nicht einmal während sie noch bloße Zeugin dieser Entwicklungen war, hatte sie ihn durch den Stoff ihrer Hose hindurch masturbiert, trotzdem wußte sie, daß sie nicht mehr lange durchhalten würde. Schon jetzt waren es zweifellos die unmißverständlichen Anzeichen eines nahenden Höhepunkts, die sie erbeben ließen, dabei hatte der Spaß für sie gerade erst begonnen. Ihren Schwanz an Fantasmas zu reiben, war nur der erste Teil ihres Ansinnens gewesen, der zweite sah es jedoch vor, ihre gemeinsame Lust noch direkter zu stillen. Sie wußte nur nicht genau, ob Maria damit einverstanden war.

Unsicher blickte sie auf die beiden übereinanderliegenden, von einem See aus Präejakulat besudelten Penisse hinab. Zumindest bei Fantasmas schien es Maria nichts auszumachen. Unablässig schob sie sich an ihm vor und zurück, ohne darauf zu achten, daß sie das glitschige Sekret so überall verschmierte. Eine dicke weiße Schliere davon hatte sich an ihren Lippen angesammelt und mit Sicherheit war auch vieles in ihren Mund gelangt. Dennoch traute Emma sich nicht, ihr das teil einfach ebenfalls noch mit aufzudrängen. Auch wenn diese ganze Sache allmählich Überhand zu nehmen schien, war sie sich nicht sicher, ob es für Maria in Ordnung wäre, zumal ihr Schwanz nicht einmal so menschlich war wie der von Fantasma. Wie gelähmt von dieser neuerlichen Bewußtmachung ihrer Andersartigkeit stand sie da und betrachtete still die Absonderlichkeit zwischen ihren Beinen. Vor dem Hintergrund der sepiafarbenen Haut von Fantasmas Penis, auf dem er noch immer lag, hob sich der tiefrote Ton ihres eigenen überdeutlich ab. Ebenmäßig und mit stumpfer Spitze ohne erkennbare Eichel sah er aus wie eine in Scharlach gehaltene Stange, nur daß dicke, seine ganze Länge durchziehende Adern unnatürlich weit hervorstachen.

Sein Äußeres schien Maria allerdings nicht abzuschrecken. Selbstverständlich hatte sie ihr bereits einen geblasen, vor wenigen Tagen durch das Loch in der Toilettenwand hindurch, trotzdem überraschte es Emma, als sie nun genau das Vorhaben umsetzte, das ihr selbst vorgeschwebt war, um sich an diesem Vergnügen zu beteiligen. Während sie Fantasmas Schwanz einmal mehr tiefer in sich aufnahm, öffnete sie plötzlich den Mund, drehte den Kopf, sodaß sie auch Emmas erreichte, und ließ die beiden gemeinsam ein.

Wieder stöhnte Emma auf und eine weitere Welle Vorsamens ergoss sich aus ihr. Es war schlichtweg überwältigend, Einlass in diese enge Höhle gewährt zu bekommen, zusammen mit Fantasma, deren Penis jetzt noch kräfiger an ihren gepreßt wurde. Zum Glück hatte Maria offensichtlich nichts gegen den unmittelbaren Kontakt mit dieser wahren Flut eines Lusttropfens einzuwenden, als er in ihren Mund strömte. Ungerührt ließ sie ihre Lippen einfach weiter an den zwei Schwänzen entlangwandern, in einem unbändigen Rhythmus, angepaßt an den, mit dem Emilia von der anderen Seite in sie stieß.

Das Erlebnis war so mitreißend, daß Emma sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Noch immer an Fantasma geschmiegt schlang sie einen Arm um sie und ließ sich ergeben an sie sinken. In dieser Haltung ruhte ihr Kapf an der Schulter ihrer Anvertrauten, dicht über deren gerade der Erblühung begriffener Brüste, während ihre eigenen sich versetzt an ihren Bauch drückten. Solch einen verlockenden Anblick vor Augen hob sich ihre Handfläche wie von selbst, um ihn zu ergreifen. Es war wie eine unbewußte Vergewisserung, ob es nicht vielleicht nur ein wundervoller Traum war, aus dem sie bei einer Berührung mit einem vor Sehnsucht überquellenden Herzen erwachen würde, doch das geschah nicht. Ihre Finger strichen einfach über die leicht hervorstehende Steigung, befühlten die Weichheit und Form, als sie zärtlich über sie hinwegstreichelten. Es waren zwei makellos beschaffene, spitze Kuppen, die sich da vor ihr erhoben, gekrönt von einem Paar winziger rosafarbener Nippel. Ohne daß sie es hätte verhindern können, trat Emma ein vernehmbares Seufzen über die Lippen, während sie unter ihrer Handfläche vorüberglitten.

Kaum war dieser Ausstoß höchster Glückseligkeit verklungen, spürte sie ein leises Kitzeln an ihrem eigenen Busen. Obwohl der deutlich weniger entwickelt war als der ihrer Freundin, hatte Fantasma sich verstohlen bis dorthin vorangearbeitet und betastete mit unverständlichem Eifer, was sie vorfand. Trotz der leichten Verlegenheit, die sie wegen der kümmerlichen Andeutung einer Oberweite empfand, die alles war, was sie in dieser Richtung bislang vorzuweisen hatte, mußte Emma zugeben, daß ihr Miteinbeziehen ihre ohnehin schon überschäumende Lust noch um ein Vielfaches steigerte. Beinahe kam es ihr so vor, als sei ihr ganzer Körper einzig von Quellen dieser flammenden Leidenschaft umgeben. An ihrer Flanke spürte sie die warme wohltuende Nähe zu dem Mädchen, das sie liebte, einander in den Armen liegend und eine Hand umschmeichelnd auf die Brust der jeweils anderen gedrückt. Sogar an ihrem Penis, inmitten Marias Mund konnte sie ihre Anwesenheit in all ihrer unüberwindbaren Anziehungskraft fühlen. Nicht nur die Lippen ihrer Mitschülerin rieben sich aufreizend an ihm entlang, sondern auch noch Fantasmas seidiger, von Vorsamen glitschiger Schwanz. Seite an Seite wurden sie unentwegt in das enge feuchte Loch gesogen, die tropfenden Spitzen fest aufeinandergepreßt.

Ihre Gegenwart war mit allen Sinnen so greifbar, daß es Emma förmlich Tränen des Glücks in die Augen trieb. Hier, das Gesicht in ihrem Hals vergraben, war ihr betörender Duft noch eindringlicher als zuvor wahrnehmbar und ihr gemeinsam schlagender Puls, durch Nähe und Zuneigung einander angeglichen, rauschte in ihren Ohren. Auch wenn es ihr schwerfiel, irgendwann mußte sie den Kopf doch aus dieser schönsten aller nur möglichen Ruhestätten heben, wollte sie nicht vor lauter Intesität der unaufhörlich auf sie einprasselnden Eindrücke das Bewußtsein verlieren. Als sie sich widerwillig von Fantasmas Brustbein löste und wie aus einem Traum erwachend aufsah, blickte Emma unmittelbar in deren Augen. Anscheinend war es ihr ähnlich ergangen, jedenfalls bedachte sie ihre Freundin mit demselben verträumten, einfühlsamen Ausdruck, der sich ihrer zweifellos ebenfalls bemächtigt hatte. Eine Weile betrachteten sie sich einfach nur gegenseitig, dann, wie auf ein geheimes unmerkliches Zeichen hin, lehnten sie sich plötzlich gleichzeitig vor, die Lippen leicht geöffnet. Der Moment, in dem sie aufeinandertrafen, kam für beide einem vorzeitigen Höhepunkt gleich. Während ihre Zungen sich fieberhaft umschlangen, entwich ihren zusammengepreßten Mündern ein Stöhnen, das selbst auf diese Weise gedämpft immer noch ungehemmt klang, und weitere Vorboten ihres Nektars floß aus ihnen hervor.

Anstaltslos nahm Maria auch diesen neuerlichen Schwall Lusttropfen aus zwei Schwänzen zugleich in sich auf. In einer seltsamen Mischung aus Neid und Erregung beobachtete sie die liebevollen Spielereien der beiden Halbdämoninnen, deren Penisse ihr den Mund mit ihrem Saft verklebten. Obwohl dies alles hier an sich die Erfüllung eines langgehegten Traums war, gleich eine ganze Gruppe solcher Anhänger zu haben, die es gar nicht abwarten konnten, sich mit ihr zu vergnügen, verzehrte sie sich doch nach einem Augenblick derselben Intimität, der nur Emilia und ihr allein gewidmet war. Da sie allerdings wußte, daß es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis sie bald wieder unter sich sein würden, um endlich ihre soeben begonnene Beziehung zu vertiefen, fiel es ihr leicht, sich nun völlig in dieser wahrgewordenen Phantasie zu verlieren, zumal Emilia selbst Teil davon war. Es war einfach das Berauschendste, was sie jemals erlebt hatte, zu spüren, wie ihr riesiges nasses Ding ihre Scheide spreizte, während Fantasma und Emma ihre Befriedigung gemeinschaftlich in ihrem Mund suchten. Gegen diese Amoral und diese Entzückung gleichermaßen verblasste jede andere Erfahrung, die sie hatte machen dürfen, egal ob sexueller Natur oder emotionaler.

Dabei waren das noch nicht einmal alle Schwänze, die ihr zur Verfügung gestellt worden waren. In zweiter Reihe wartete noch ein weiterer Schwung darauf, von ihr abgemolken zu werden. Bei dem Gedanken daran sah sie unwillkürlich zu ihnen herüber. Jede von ihnen hatte sich mittlerweile so weit freigemacht, daß sie onanieren konnten, während sie unruhig der Gelegenheit entgegenfieberten, wenn sie letztlich rangelassen würden. Möglicherweise faßten sie Marias Blick als stumme Aufforderung auf, zumindest setzten sie sich nach kurzem Zögern jetzt alle in Bewegung.

Zuerst kamen die Zwillinge auf sie zu. Zwar wirkten sie etwas verunsichert, doch war die Begierde in ihrem Gang und dem fahrigen Verhalten unübersehbar. Neben ihr angekommen schienen sie nicht mehr recht zu wissen, was sie eigentlich dorthin verschlagen hatte. Unstet von einem Bein auf das andere hüpfend standen sie tatenlos herum, bis Maria sich ihrer annahm. Obwohl es ihr schwerfiel, in dieser Haltung das Gleichgewicht zu wahren, hob sie ihre Hand, legte sie um beide von Nicoles Ständern und masturbierte sie sanft. Ein langgezogenes Stöhnen, ein Zeichen tiefster Erleichterung, entkam ihr und das mußte wohl ihre neben ihr stehende Schwester auf den Gedanken gebracht haben, es ihr gleichzutun. Bedächtig ging sie um das aus ihren Mitschülerinnen bestehende menschliche Knäuel herum, die alle darauf versessen waren, irgendeine Art der Zuwendung von dem Mädchen in ihrer Mitte zu erhalten. Ihr Ansinnen war ja nun dasselbe, und so begab sie sich zu dem einzigen noch nicht belegten Platz, an dem ihr das möglich erschien. Mit Beinen, die vor unerfülltem Begehren schon ganz wackelig waren, erreichte sie schließlich Marias andere Schulter, wo sie erneut reglos innehielt, nur ihre Penisse zuckten weiter fordernd auf und ab.

Die ließ Maria nicht unbeachtet. Als sie ihre andere Hand ausstreckte, um nun beiden Zwillingen auf einmal einen runterzuholen, gesellte sich auch Isabelle zu ihnen. Im Gegensatz zu den zwei Schwestern zuvor schien sie jedoch ein klares Ziel zu haben. Sie schob sich einfach behutsam zwischen die beiden Mitglieder, die ihr am nächsten waren; Nicole, die gerade gewichst wurde, und Emma, die einen geblasen bekam. Den Mund gefesselt von zwei Schwänzen wurde ihr Kopf fest in Position gehalten, sodaß Maria den Neuankömmling nur aus den Augenwinkeln wahrnahm. Allerdings konnte sie ohnehin nichts weiter für sie tun, die Mehrzahl ihrer Körperöffnungen waren schon vergeben, teilweise sogar doppelt, und ihre Hände waren aollauf damit beschäftigt, Nadine und Nicole das Schlangestehen zu versüßen. Das störte Isabelle aber offensichtlich gar nicht, sie wußte sich bereits selbst zu helfen. Unbekümmert nahm sie ihren Penis zwischen Daumen und Zeigefinger und reckte ihn so weit vor, bis er sich gegen Marias nur leicht abstehenden Brüste stieß.

Auf irgendeine sonderbare Weise trieb diese an sich unscheinbare Berührung Marias Erregung in bisher ungeahnte Höhen. Natürlich war die eigentliche Stimulation, die das an ihrem Busen entlangstreichende Geschlecht verursachte, eher vernachlässigbar, doch diese ganze perverse Situation, daß so viele Schülerinnen sie begatten wollten, daß sie gar nicht mehr hinterherkam, ihnen eine Möglichkeit dafür zu bieten, machte sie mehr an, als sie selbst verstand. Sie war nun buchstäblich auf allen Seiten von Schwänzen umgeben. Von hinten wand Emilias sich in ihren Schlitz, vorn knebelten die von Fantasma und Emma sie, links und rechts von sich wichste sie die ihr entgegengehaltenen Latten der Zwillinge und jetzt versuchte sogar Isabelle so gut es ging ihrer Erfüllung näherzukommen.

Ebenso rückte auch Marias eigener Höhepunkt immer dichter an sie heran. Es hatte etwas unsagbar Anziehendes an sich, so an die Grenzen ihres Fassungsvermögens getrieben zu werden. Die zwei Penisse in ihrem Mund füllten sie so weit aus, daß sie kaum die Lippen um sie schließen konnte; sie paßten gerade so gemeinsam in sie hinein und Emilias von der Spitze aus immer dicker werdende, um sich schlagendes Teil dehnte ihre Scham so stark, daß sie schon befürchtete, es könnte in ihr steckenbleiben. Vielleicht hätte sie sich benutzt fühlen sollen, bei all diesen auf sie eindringenden Schwänzen, wie ein Objekt, das einzig deren Befriedigung diente, aber erstaunlicherweise war das nicht der Fall. Tatsächlich hatte sie sich noch nie zuvor in ihrem Leben so geborgen gefühlt. Zwar glomm ein diffuses Schuldbewußtsein in ihr auf, als wäre sie nun endgültig zu einem Mädchen verkommen, das alles mit sich machen ließ, doch selbst das verging angesichts des Sturms der Lust, der über sie hinwegfegte. Ein sachtes Kribbeln durchströmte ihren gesamten Körper, ließ sie bis in die Fingerspitzen erbeben und unentwegt leise aufstöhnen.

Irgendwann hielt sie es nicht länger aus. Auf einmal kam es ihr, einen hohen, zum Glück jedoch durch die beiden Schwänze in ihrem Mund gedämpften Schrei ausstoßend. Erst zog sich das Kribbeln wie zu einem Ball in ihrem Bauch zusammen, nur um sofort darauf zu explodieren. Wellenartig schoß das Gefühl durch sie hindurch, immer schwächer werdend, bis nur noch die Samtigkeit vorüberziehender Ekstase in ihr verblieb. Noch während sie wie gelähmt das Abklingen ihres Orgasmus genoß, merkte sie, daß es auch bei Fantasma und Emma so weit war. Auf dem Gipfle ihrer Leidenschaft hatte Maria sich ausgestreckt, als ihre Muskeln sich wie nach einem Krampf wieder entspannten, wobei ihre Ständer bis zum Anschlag in sie gedrückt wurden. Das mußte sie ebenfalls über die Schwelle geschickt haben.

Durch die Besänftigung ihrer eigenen Empfindungen noch immer wie auf Wolken schwebend spürte Maria plötzlich, wie ihr Mund orkanartig überflutet wurde, als beide der Penisse in ihm sich zugleich entluden. Im Nachhinein konnte sie gar nicht mit Sicherheit sagen, ob sie wirklich im selben Moment abzuspritzen begonnen hatten, oder ob eine von ihnen vielleicht erst ihren Höhepunkt erreichte, als das heiße Sperma ihrer Freundin ihren Schwanz umspülte. Doch das tat auch gar nichts weiter zur Sache, so oder so wurde nun mehr Samen in sie gepumpt, als Maria zu bewältigen in der Lage war. Im ersten Augenblick schluckte sie noch automatisch die ganze Masse hinunter, die in sie geflossen war, aber bevor sie das überhaupt schaffen konnte, hatte sich bereits wieder so viel in ihr angesammelt, daß absolut kein Platz mehr war. Wie unter Druck stehend schoß das weiße Zeug zwischen ihren Lippen hervor, sank zu Boden und verteilte sich auf dem Teppich ebenso wie in ihrem Gesicht. Es ging einfach viel zu schnell, als daß sie mit dem Trinken der zähen Flüssigkeit hinterhergekommen wäre. Das war schon schwierig, wenn sich bloß eine Ladung solch übermenschlicher Ausmaße in sie ergoß, bei zweien war es unmöglich, wie sie jetzt feststellte.

Schließlich gab Maria diesen sinnlosen Versuch auf und ließ es einfach in sich laufen. Ohnehin hatte sie heute schon mehr Sperma in sich aufgenommen als wohl je ein Mädchen vor ihr. Nachdem sie zuvor schon Lilly, Nadine und Emilia auf der Toilette überrascht hatte, waren das nun das vierte und fünfte dämonische Geschlechtsteil, das sie aussaugte, und es kam ihr so vor, als könne sie weiterhin jeden einzelnen Tropfen der vorigen Samenergüße in sich spüren. Unter diesen Umständen machte es ihr weniger aus, die feuchte Belohnung ihrer Mühen so verschwendet zu sehen. Sie schluckte gerne das Ejakulat, wenn sie jemandem einen geblasen hatte. Zwar war es weder in seiner Beschaffenheit noch seinem Geschmack nach besonders anziehend, doch war es irgendwie eine Bestätigung ihrer selbst, jemandem dieses untrügliche Zeichen der Zuneigung zu entlocken. Trotzdem hatte sie nun auch ihren Spaß daran, es schlicht in sich umherwabern zu lassen. Noch immer quollen letzte, vereinzelte Schübe in ihren bereits überfüllten Mund, verdrängten das schon vorhandene Sperma und ließen es über ihre Lippen treten, von denen es träge weiter hinabfloß.

Befangen in den Nachwehen ihres vorüberziehenden Höhepunkts, vollführten Emma und Fantasma noch abwechselnd bedächtige, vorsichtige Stöße in sie hinein, mit denen sie nicht nur an Marias Wange und Zunge sondern auch an ihren Schwänzen entlangrieben, doch noch ehe diese Quelle klebrigen Nektars endgültig versiegte, bahnte sich die nächste Flut einen Weg in sie, diesmal an ihrem anderen Ende. Emilias tentakelähnlicher, langer Penis wurde schlagartig ganz still und verharrte tief in ihr. Dann schoß auch aus ihm der Saft hervor. Maria konnte fühlen, wie es in ihre Scheide wogte, erst langsam, dann schnell, dann wieder langsam, in einem stetigen Wechsel. Nun da er seinen Samen verschleuderte, begann das Ungetüm von einem Penis sich auch wieder in ihr zu bewegen, wenn auch deutlich verhaltener als zuvor. Beinahe schwelgerisch schlängelte er sich vor und zurück, ihren gesamten Schlitz mit seiner Soße überziehend.

Letztendlich ebbte auchg diese stärker und schwächer werdende Strömung tröpfelnd ab, wie der Stahl eines Wasserhahns, den man sehr behutsam zudrehte, allerdings erst als ihr Inneres so voller Sperma war, daß es Maria so vorkam, als hätte sie den Inhalt eines ganzen Sees eingeflößt bekommen. Daß Emilia heute bereits gekommen war, hatte offensichtlich nur geringen Einfluß auf die Massen, die sie vergoß. Obwohl sich damit nun alle drei in ihr erleichtert hatten, verblieben sie zunächst noch so, die schrumpfenden Schwänze in ihren zugemengten Körperöffnungen vergraben.

Lange konnten sie sich jedoch nicht halten; im abschwellenden Zustand weich geworden und getaucht in die schmierigen Überreste ihrer Leidenschaft, glitten sie nach und nach aus ihr heraus. Fantasma und Emma waren die ersten, denen diese Unvermeidlichkeit widerfuhr. Als sie mit einem vernehmbaren Schmatzen ihren Mund verließen, ließ Maria unweigerlich den Oberkörper absinken und den Kopf hängen, als wären die Penisse ihrer Mitschülerinnen das einzige gewesen, was sie aufrechtgehalten hatte. Sie mußte die Hände von den Schwänzen der Zwillinge nehmen, um sich mit ihnen am Boden abzustützen, was aber nicht allzu schlimm war, wie sie vermutete. Im Taumel der über sie hereinbrechenden Orgasmen hatte sie ohnehin vergessen, sich um sie zu kümmern und nun stand ja der Weg frei, sich ihrer selbst zu bedienen.

Zuvor mußte Maria aber erst einmal wieder zu Atem kommen. Mit weit geöffnetem Mund holte sie tief Luft, sodaß die darin hinterlassene Samenflüssigkeit langsam hervorsickerte. Sie bemerkte durchaus, wie das schleimige Zeug über ihre Lippen kroch und in einem langen, dicken Strang an ihnen haften blieb, fühlte sich aber außer Stande, irgendetwas dagegen zun unternehmen. Um es zu schlucken, hätte sie den Mund schließen müssen, doch dazu war ihr hoffnungslos heftiges Atmen noch viel zu drängend, und ihr restlos erfüllender Höhepunkt hatte sie so erschöpft zurückgelassen, daß sie nicht einmal die Hand heben konnte, um es abzuwischen.

So hockte sie still da, Sperma hinten und vorne von ihren Löchern träufelnd, als zuletzt auch Emilia aus ihr hervorflutschte. Sie blieb ebenfalls noch eine Weile keuchend hinter ihr knien, um sich zu erholen. Kraftlos in sich zusammengesunken ruhte ihr Hintern nun auf den Füßen und ihr zuvor so lebhafter Penis lag reglos auf dem Boden, einige letzte Tropfen Sahne absondernd, die unbeachtet den Teppich besudelten. Andächtig betrachtete sie Marias gleichermaßen befleckte Kehrseite, dann hob sie den Blick. Einander noch immer eng umschlungen haltend waren Fantasma und Emma mittlerweile ein wenig von dem Mädchen zurückgetreten, während die Zwillinge und Isabelle bereits ungeduldig darauf warteten, ihren Platz einnehmen zu dürfen. Emilia konnte ihre Unruhe problemlos nachvollziehen, dennoch gab es da noch eine Kleinigkeit, die sie unbedingt erledigen mußte, ehe sie ihnen ihre nunmehr feste Freundin überließ.

Begleitet von einem leisen Seufzer erhob sie sich, packte ihren erschlafften Penis in der Mitte seines Schafts und ging um Maria herum auf ihre Vorderseite zu. Die sah fragend zu ihr auf, als Emilia näherkam. Offensichtlich hatte sie keine Ahnung, was sie jetzt von ihr wollte, nachdem sie ihren Teil dieser Einweihungsfeier doch bereits geleistet hatte. In diesem Punkt war Emilia sich allerdings selbst noch nicht ganz sicher. Sie hatte einfach das dringende Bedürfnis verspürt, ihr noch einmal die ganze Bandbreite ihrer Gefühle für sie zu verdeutlichen – ihre unsterbliche Liebe, die nie vergehen würde, was auch geschah, ihre vorbehaltlose Bewunderung und nicht zuletzt ihr Einverständnis mit ihren Entscheidungen – wußte aber nicht genau, auf welche Weise sie das hätte bewerkstelligen können.

Sie war noch mit dem aussichtslosen Versuch beschäftigt, das alles irgendwie in Worte zu fassen, als ihr Schwanz plötzlich wieder zu zucken begann. Er war so lang, daß Emilia ihn mindestens fünfmal hätte umfassen können und so wie sie ihn jetzt hielt, mit einer Hand inmitten seiner weitreichenden Spanne, lugte noch mehr als genug heraus, daß er sich frei bewegen konnte. Ganz so, als hätte er sich nicht gerade erst zum zweiten Mal an diesem Tag entladen, hangelte er sich langsam hoch, Marias zu ihr aufblickendem Gesicht entgegen. Obwohl er keine Eile dabei zeigte, dauerte es nur kurz, bis er es erreichte. Er war noch immer vollständig mit den Rückständen seines eigenen sowie mit Marias Sekret überzogen und von seiner Spitze baumelte ein ausladender Faden dieses Gemisches herunter, den er an ihren Lippen verschmierte, als er sich sanft zwischen sie drängte.

Erstaunt durch dieses unerwartete erneute Aufbegehren ihres Geschlechts reagierte Emilia nicht sofort. Überrumpelt ließ sie es einfach geschehen und sah unbeteiligt zu, wie es sich beharrlich weiter in Marias Mund vorkämpfte, bis es ihn ebenso ausfüllte wie kurz zuvor noch ihre Scheide. Erst als er wieder anfing, sich in ihm zu bewegen, sich schwerfällig vor Erschöpfung aber doch fordernd vor und zurück zu ziehen, erwachte auch Emilia aus ihrer Starre. Schnell zerrte sie es heraus, bevor es sich mit ganzer Stärke in diese Sache hineinsteigern konnte. Sie hatte bereits ihren Spaß mit ihr gehabt, genaugenommen sogar zweimal, nun waren die nächsten an der Reihe. Sie öffnete schon den Mund, um eine flüchtige Entschuldigung vor sich hinzumurmeln, bevor sie ihnen den Weg frei machte, doch dann überkam sie eine Idee. Als sie in Marias spermanasses Gesicht blickte, glänzende Schlieren davon überall um ihren Mund herum, ein wahrer Wasserfall geronnen an ihren bebenden Lippen, wußte sie auf einmal, wie sie sich ihr völlig unmißverständlich offenbaren sollte.

Lamgsam beugte sie sich hinab und küßte das über und über von dem Ejakulat dreier Halbdämoninnen beschmutzte Mädchen.

Für Maria kam dieser simple Liebesbeweis einer Erschütterung ihrer Welt gleich. Es war, als würde alles um sie herum verschwimmen; die Zeit, das Zimmer, die halbe Schulklasse, die hier Schlange stand, um es mit ihr zu treiben – nichts davon schien noch auf irgendeine Art Bedeutung zuzukommen. Die ungeahnte Wirkung, die er auf sie hatte, ließ beinahe die Vermutung aufkommen, daß dies Marias erster Kuß war, oder ihr erster richtiger zumindest, dabei war der Gedanke eigentlich lächerlich. Ihr erster Kuß lag schon lange zurück, das war damals zusammen mit Michael gewesen, dem Grund, warum sie überhaupt erst auf dieses Internat geschickt worden war. Auch danach war sie oft geküßt worden, einige der Jungs, mit denen sie für die Dauer eines Nachmittags zusammengewesen war, waren so versessen darauf gewesen, daß sie fast vergaßen, was Maria zu tun noch bereit war. Man konnte nicht einmal behaupten, Emilia sei die erste Person, die sie küßte, die sie auch wirklich liebte, Herrn Klein hatte sie ebenfalls geliebt und im Gegensatz zu den meisten Küssen, die sie bisher erlebt hatte, lief dieser hier ganz ohne Zunge ab.

So betrachtet gab es also keinen Grund für Marias überschwängliche Reaktion. Sie hatte bereits eine erhebliche Anzahl Menschen geküßt, daß nun auch Emilia dazu gehörte, sollte sie eigentlich nicht dermaßen beeindrucken. Vielleicht lag es einfach nur daran, daß sie so lange auf dieses Ereignis hatte warten müssen. Als sic hzuvor bei ihrer Aussprache auf der Schultoilette dieser Moment angebahnt hatte, waren sie unterbrochen worden, bevor es dazu kommen konnte, und später auf ihrem Zimmer war es nur noch um den Club gegangen, nicht um ihre angegangene Beziehung. Doch Maria war völlig klar, daß es nich das allein war. Dieser Augenblick war zweifellos etwas besonderes, aber nicht wegen solcher Belanglosigkeiten. Es war vor allem das unbestreitbar in dieser Geste zum Ausdruck gebrachte Verständnis, das Maria so mitnahm. Sie auf den Mund zu küssen, unmittelbar nachdem zwei ihrer Freundinnen sich darin entladen hatten, war offensichtlich Emilias Art, ihr zu sagen, daß nichts sie je auseinanderbringen könnte, und keine noch so ausgeklügelte Liebeserklärung hätte sie tiefer berühren können.

Sie war von dieser herzerwärmenden Bekundung noch immer wie verzaubert, als sie plötzlich eine kaum merkliche Berührung an ihrem bis eben verlassenen Schlitz spürte. Widerstrebend löste sie sich von Emilia und sah über die Schulter zurück. Ohne daß es ihr versunken in ihr himmelsgleiches Glück aufgefallen wäre, hatte eine der Zwillinge den Platz an ihrer Seite verlassen und war hinter sie getreten. Maria konnte die beiden einfach nicht auseinanderhalten, sollte aber später erfahren, daß es Nicole war, die sich dort auf die Knie niedergelassen hatte. Anscheinend war ihr die Zeit zu lang geworden, seit sie vergessen hatte, sie weiter zu wichsen und nun beschlossen, daß es mit der Pause genug war.

Maria sollte es nur recht sein. Emilia hatte sich ohnehin endgültig abgewendet und war zu dem Schreibtischstuhl hinübergegangen, um sich zu setzen, außerdem konnte sie Nicoles Standpunkt gut verstehen. Sie war bis jenseits aller Vorstellung erregt worden und dann so zurückgelassen, das versprochene Objekt der Erlösung direkt vor ihr hockend. Kein Wunder also, daß sie es nicht länger hatte aushalten können, tatenlos zu warten, bis dieser Austausch von Zärtlichkeiten endlich vorüber war. Während sie die Aufgabe in Angriff nahm, ihre unaufhörlich zitternden Finger dazu zu bringen, ihre Schänze still vor dem ihnen zugewiesenen Loch in Position zu setzen, wandte Maria sich wieder nach vorn, nur um dort den anderen Zwilling vorzufinden. Unerschütterlich ragte sie vor ihr auf, die pulsierenden Latten unmittelbar ihrem Gesicht entgegengestreckt. Es war klar, daß es ihr nicht anders als ihrer Schwester ergangen war, und nun da diese Marias Scheide für sich in Anspruch nahm, hatte sie sich eben entsprechend ihrer Vorgängerinnen für ihren Mund entschieden.

Diesen Wunsch wollte Maria ihr natürlich keinesfalls abschlagen. Ihre zu einem leisen Lächeln verzogenen Lippen öffneten sich weit, als sie sich auf einmal vorlehnte und beide Ständer zugleich zwischen sie gleiten ließ. Sie hatte ja gerade erst ein wenig Erfahrung darin gewonnen, zwei Penisse gleichzeitig zu blasen, sodaß es ihr nicht weiter schwerfiel, sie in ihrem Mund unterzubringen. Obwohl der eine oberhalb des anderen lag, bog Maria sie leicht zur Seite, sodaß sie nebeneinander in sie fuhren. Sie kam gar nicht erst auf die Idee, irgendetwas anderes zu tun, immerhin besaß das rothaarige Mädchen nun einmal diese selbst unter Halbdämoninnen beeindruckende Anzahl Geschlechtsorgane, da war es doch wohl das einzig angebrachte, sich um alle männlichen zusammen zu kümmern, wenn sie schon dazu angehalten war, sie zum Abspritzen zu bringen.

So lutschte sie pflichtergeben an ihnen, die Zunge dicht an ihre Unterseite gepreßt, als Nicole ihre Vorbereitungen endlich beendet hatte. Nachdem sie die Spitze ihres oberen Schwanzes still an Marias Scheide angesetzt hatte, stellte der Rest keine Herausforderung mehr dar. Sie brauchte nur ein winziges bißchen Druck auszuüben und schon glitt er wie von selbst in die von Sperma und ihrem eigenen Nektar triefende Öffnung. Hitze breitete sich in Maria aus und griff nach ihrem Herzen, als Nicoles Penis in einer einzigen flüssigen Bewegung vollkommen in sie sank und tief in ihrem Innern verharrte. Es war nicht nur Lust, die sie ausgehend von ihrer Weiblichkeit heraus erwärmte, das wußte sie genau, mindestens ebenso sehr war es die Scham darüber, daß sie überhaupt Lust empfand, daß es sie erregte, ja sogar ihr sehnlichster Wunsch gewesen war, von allen Mitgliedern dieses Clubs nach und nach bestiegen zu werden.

Leider hielt diese Begeisterung nicht lange vor. So ungehörig sie vielleicht auch war, angesichts der Anrüchigkeit, sofort nachdem jemand in ihr gekommen war, gleich die nächste ranzulassen, war Maria dennoch enttäuscht, als sie so bald endete. Nur ein paar Mal bewegte Nicole ihren Penis in ihr sanft hin und her, dann zog sie ihn auch schon wieder heraus. Sie fragte sich, was das sollte. Gekommen sein konnte sie noch nicht, jedenfalls hatte sie kein Sperma in sich schießen gespürt, so wie sonst immer, oder konnte es sein, daß sie es bei der Menge, die sich bereits in ihr befand, einfach nicht gemerkt hatte?

Doch diese Vermutung stellte sich schnell als falsch heraus. Nicole hatte gar nicht die Absicht, sie lange so allein zu lassen. Sie benötigte zwar eine kurze Weile, um ihre Penisse neu auszurichten – den oberen, jetzt von einer glänzenden Schicht Schleims überzogenen auf ihr Arschloch, den unteren auf ihre Möse – dann aber fand sie wieder zurück in sie. Einen Moment lang war Maria überrascht, daß plötzlich beide ihrer Löcher der unteren Körperregion in Beschlag genommen wurden, dabei war das eigentlich abzusehen gewesen, wenn sie genauer darüber nachdachte. Nadines Schwänze hatte sie schließlich auch ohne zu überlegen zusammen in den Mund genommen, in dem Fall verstand es sich wohl von selbst, daß sie es ihrer Schwester instinktiv gleichtat. Das war mit Sicherheit nicht weniger als ein unbezwingbares Bedürfnis. Wahrscheinlich fühlte es sich ziemlich merkwürdeig an, nur einen ihrer Penisse zu benutzen, und was sollte sie denn schon mit dem anderen machen?

Nun begriff Maria auch, warum Nicole zunächst nur mit einer der ihr dargebotenen Körperöffnungen Vorlieb genommen hatte. Indem sie ihren für den Hintereingang bestimmten Schwanz zuvor in die mit Säften aller Art zugekleisterte Spalte getaucht hatte, hatte sie ihn vollständig mit ihnen beschmiert, um ihn nun leichter in ihr enges Rektum zwängen zu können. Das war zwar sehr vorausschauend von ihr gewesen, doch der Erfolg blieb begrenzt. Nur äußerst schwergängig, sehr langsam und mit einiger Anstrengung, bohrten sich die beiden Rohre allmählich tiefer in sie. Scharf sog Maria die Luft ein, so wie immer wenn sie einen Schwanz in den Hintern geschoben bekam. Dank Nicoles Einfall, sich erst mit den Flüssigkeiten zu benetzen, die sich in ihrer Scheide zuhauf angesammelt hatten, tat es nicht weh, aber ein seltsames Gefühl blieb es dennoch, zumindest bis sich ihr After an die unvertraute Dehnung gewöhnt hatte.

Das hieß allerdings nicht, daß es Maria nicht gefiel, ganz im Gegenteil sogar. Schon in ihren bescheidenen Anfängen als Schulschlampe, als die sie heute verrufen war, hatte sie sich eingestehen müssen, daß ihr diese abstruse Möglichkeit, seine Triebe auszuleben, ungemein zusagte. Sie war auch sehr unbekümmert mit Bitten dieser Art umgegangen. Als sie das erste Mal danach gefragt worden war, war sie noch völlig unvorbereitet gewesen, hatte sich aber trotzdem einverstanden erklärt. Natürlich hatte sie weder Gleitmittel gehabt, noch eine Vorstellung davon, was sie erwarten würde, umso überraschender war es, wie sehr sie es schon damals genossen hatte.

Es hatte sich als problematisch und auch einigermaßen schmerzhaft erwiesen, den Penis hineinzubekommen, doch nachdem er erst einmal drin war, hatte sie durchaus Vergnügen daran gefunden. Irgendetwas an den beschämenden, doch eher unangenehmen Gegebenheiten, auf einer verlassenen Wiese zu knien und einen Fremdkörper an dieser empfindlichen, auf sonderbare Weise mit ambivalenten Auffassungen behafteten Stelle zu spüren, der sich ruckartig in ihr verausgabte, hatte sie so sehr angemacht, daß sie in der kurzen Zeit, bis der Junge auch schon fertig war, zweimal gekommen war. Das war ziemlich ungewöhnlich. Oft war sie gar nicht gekommen, wenn diese unerfahrenen Schüler, an die sie sich herangemacht hatte, nur schnelle Erleichterung in ihr suchten und sie sofort darauf wieder allein ließen, bevor jemand sie sah. Doch das hatte ihr nie etwas ausgemacht. Es reichte ihr zu wissen, daß sie ihre Freude gehabt hatten, um selbst eine gewisse Befriedigung daraus zu ziehen. Erst nach diesem Erlebnis hatte sie daran gedacht, in der Apotheke Vaseline zu besorgen, was die ganze Sache im folgenden deutlich vereinfacht hatte.

Als somit weniger Konzentration vonnöten war, hatten einige der aufmerksameren Empfänger ihrer Gefälligkeiten sogar damit begonnen, zusätzlich ihren Schlitz zu streicheln, während sie sich in Marias Anus amüsierten. Das hatte sie immer am liebsten gehabt. Sie konnte sich einfach nichts Erfüllenderes vorstellen, als wenn beide ihrer Löcher die Aufmerksamkeit erhielten, die ihnen zustand. So war es auch jetzt, nur daß Nicole dabei sehr viel einfühlsamer zu Werke ging als die meisten anderen ihrer kurzfristigen Liebhaber. Sie hatte sich mittlerweile mit der Nässe und Beengtheit der sie fest umschließenden Höhlen bekannt gemacht und stieß mit vorsichtigen ausdauernden Hüftbewegungen in sie hinein. Maria war nicht mehr zu halten. Es war das erste Mal, daß ihr Hintern und ihre Scheide nicht nur gleichzeitig Zuwendung erfuhren, sondern endlich von zwei Schwänzen beglückt wurden, und das ließ sie vor Erregung förmlich übersprudeln. Ihr After hatte sich nun wohl mit seinem unsachgemäßen Gebrauch abgefunden, der Eindruck übermäßiger Spannung des Muskels hatte nachgelassen, nicht aber der des Eigenartigen, der ihr unverständlicherweise so behagte. Die unnatürlich wirkende Reibung innerhalb ihres Rektums hatte es ihr aus irgeneinem Grund angetan und zusammen mit der an ihrer Spalte ergab sich eine Welt der Sinnesreize, die noch viel eindrücklicher war als die Summe ihrer Teile. Völlig außer sich vor Ekstase lutschte sie laut keuchend an den beiden Steifen in ihrem Mund, während ein weiterer Orgasmus hinwegrollte.

Isabelle war währenddessen dort verblieben, wo sie schon die ganze Zeit über gestanden hatte, dicht an Marias Seite. In den Umwälzungen, als die erste Gruppe von Halbdämoninnen in der Schülerin gekommen waren und eine zweite sich über sie hergemacht hatte, hatte sie keine Gelegenheit gefunden, weiter an deren Brüsten herumzuspielen, doch da ihr unablässig nach Umsorgung schreiender Schwanz keine Pause duldete, hatte sie sich stattdessen aufs Wichsen verlagert. Als nun aber dieses unsagbar hübsche Mädchen so unmißverständlich ihren Höhepunkt verkündete, konnte sie es unmöglich länger aushalten, als einzige der Anwesenden heute noch in keiner ihrer besonderen Dienste miteinbezogen worden zu sein.

Allerdings sahen die Chancen, das umgehend zu ändern, nicht allzu gut aus. Obwohl sie nur noch von den Zwillingen umringt wurde, war jede ihrer Öffnungen bereits mit mindestens einem Penis belegt. Während sie sehnsuchtsvoll beobachtete, wie der Dreier unmittelbar vor ihr seinen weiteren Lauf nahm und dabei geistesabwesend masturbierte, überlegte sie, wie sie selbst daran teilhaben könnte. Immerhin hatte vorhin auch eine Person mehr Platz gefunden, da müßte sie sich doch noch irgendwo mit reindrängeln können, die Frage war nur, wo. In ihrem Mund steckten bereits zwei Schwänze, damit war sein Aufnahmevermögen mit Sicherheit ausgeschöpft und die Scheide lag so, wie Maria vor Nicole kniete, außerhalb ihrer Reichweite. Blieb nur noch das Arschloch, aber es bestand wohl keine Hoffnung, daß sie da auch noch hineinpassen würde. Der Gedanke war geradezu absurd, daß sich in diesen winzigen Ring, der sich bereits jetzt sichtbar eng um einen Penis schloß, ein zweiter schieben könnte.

Doch kaum war ihr diese Vorstellung durch den Kopf geschossen, ließ sie Isabelle nicht mehr los. Es war abwegig, trotzdem konnte sie nicht aufhören, daran zu denken. Wenn das funktionierte, mußte es wohl die höchste aller nur erdenklichen Versuchungen der Lust sein. Das Konzept von Analverkehr hatte sie schon immer fasziniert, seit sie zum ersten Mal davon erfahren hatte, doch die Aussicht, nicht nur alleine den Hintern der jungen Blondine zu erforschen, sondern sogar ihren Schwanz dicht an den Nicoles gepreßt, ließ ihr Herz noch höher schlagen.

Unvermittelt hielt sie inne. Warum sollte es eigentlich nicht funktionieren, überlegte sie mit einem Blick auf ihren eigenen Penis. Marias Mund jedenfalls war an diesem Nachmittag praktisch konstant mit zwei Latten gefüllt und es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß sie einem in ihrem Anus nicht abgeneigt war. Nachdenklich ließ Isabelle ihre Hand einige Male an ihrem Schaft auf und ab wandern. Es war ihr zuvor nie aufgefallen, aber er war in erigiertem Zustand von einer ebenso beständigen Schicht Feuchtigkeit überzogen wie der von Emilia. Ob er sich nun einfach wie ein Stab aus ihrem Unterleib hervorschob oder nicht, so glitschig wie diese Substanz war, handelte es sich höchstwahrscheinlich um eine Art natürliches Gleitmittel. Während ihrer Selbstbefriedigung hatte sie immer mehr davon produziert und zusammen mit den Unmengen Vorsamen, die aus ihrer Eichel gequollen waren, über ihr gesamtes Geschlecht geschmiert, sodaß es nun in einen dicken milchigen Film gehüllt war. Klebrig bildete er breite Fäden, als sie ihre Hand von ihm löste.

Isabelles Neugier war geweckt. Sie beschloß, es als Experiment zu betrachten. Wie weit ließ sich der Schließmuskel wohl dehnen? Konnte man vielleicht sogar zwei Schwänze in ihm unterbringen? Ihre Selbstversuche, was jegliche Bereiche der Sexualität angingen, waren ihrer Meinung nach eigentlich ziemlich umfassend gewesen, doch diesen Aspekt hatte sie nie bedacht. Höchste Zeit, das nachzuholen, fand sie.

Kurzerhand warf sie noch schnell alle Kleider von sich, die zwischen ihren Knien hängende Hose und die über ihren Intimbereich fallende Bluse würden bei ihrem Vorhaben nur hinderlich sein, dann näherte sie sich dem Hinterteil ihres unwissentlichen Versuchkaninchens. In Wirklichkeit hatte sie nur eine Armeslänge zurückzulegen, doch die schien sich bis ins Unendliche zu erstrecken, was vermutlich daran lag, daß sie nicht so recht wußte, was sie dort angekommen überhaupt tun sollte. Zunächst starrte sie lediglich die aufeinanderprallenden Hüften ihrer Freundinnen an, mit einem plötzlichen Ruck jedoch, der sie erschaudern ließ, überkam sie neue Entschlossenheit. Sich vorbeugend schwang sie ein Bein über Marias Rücken, sodaß ihr Schritt direkt über deren Po hing.

Den Mund dicht an ihrem Ohr flüsterte Isabelle ihr zu: »Du hast doch nichts dagegen, wenn ich mich auch noch deines Hinterns annehme, oder?«

Um die beiden Schwänze zwischen ihren Lippen herum gab Maria einen bestätigenden Laut von sich. Noch immer von den Schauern ihres letzten Höhepunkts umnebelt, war ihr gar nicht bewußt, was sie soeben gutgeheißen hatte, doch davon bekam Isabelle nichts mit. Als Freiwillige bei einem Experiment hätte Maria eigentlich eine Einverständniserkärung unterschreiben müssen, aber sie nahm an, daß in einer solchen Situation eine mündliche Zustimmung genügte. Ihren länglichen Penis mit einer Hand haltend drückte sie ihn von oben gegen die Stelle, an der Nicoles in dem engen Loch verschwand. Hier stellte sich die außergewöhnliche Beschaffenheit ihrer Eichel ausnahmsweise einmal als nützlich heraus. Ohne Schwierigkeiten konnte sie die flache Spitze in den kaum merklichen Spalt zwischen Nicoles Schwanz und Marias Anus stecken, ab da wurde es allerdings problematisch. Obwohl ihr Penis an sich eher dünn war, beschrieb ihre herzförmige Eichel einen ausladenden Bogen, der, wie sie nun merkte, als er unmittelbar über ihm lag, ein ganzes Stück breiter war als der Schaft des anderen Mädchens. Fest spannte Isabelle ihre Muskeln an, dann schob sie sich langsam vorwärts.

Trotz der sie knebelnden Ständer entfuhr Maria ein überraschter Aufschrei, als sich die Verdickung weiter in ihren Hintern bohrte. Erst jetzt verstand sie, was Isabelle gemeint hatte, konnte es aber immer noch nicht glauben. Nie zuvor war ihr Arschloch so weit gespreizt worden, die breite Eichel führte es beinahe an die Grenzen seiner Belastbarkeit. Es tat unbestreitbar weh, dennoch war diese übermäßige Beanspruchung nicht ohne einen gewissen Reiz. Es war verrückt, aber gerade der Schmerz und die Schande, daß dieser sie auch noch erregte, machte sie noch mehr an als es ohnehin der Fall gewesen war. Hätte ihr vorher jemand gesagt, daß zwei Schwänze gleichzeitig in diese stecknadelkopfgroße Öffnung passen, und daß ihr das gefallen würde, hätte sie es wohl für absolut unmöglich gehalten, doch offenbar war dem so.

Irgendwann hatte Isabelle es geschafft, ihr die ganze Wölbung der Penisspitze hineinzudrücken, und Maria konnte spüren, wie sich ihr After hinter ihr schloß. Es war einfach nicht zu fassen, jetzt steckten fünf Schwänze in ihr; zwei in ihrem Mund, einer in der Scheide und zwei in ihrem Arsch. Das ging sogar noch über ihren Wunsch hinaus, nie hätte sie sich träumen lassen, daß so viele Ständer auf einmal wirklich innerhalb ihres Körpers sein würden. Sie hatte sich schon davor vollkommen ausgefüllt gefühlt, als nur Nicole und Nadine sich in ihr befunden hatten, nun jedoch kam es ihr so vor, als wäre sie über alle Maße hinaus von allen Seiten gestopft und versiegelt worden.

Nicole hatte ihre Beckenbewegungen geistesgegenwärtig unterbrochen, als Isabelle sich vor ihr über Maria geschwungen hatte. Zuerst war es wohl die Neugier gewesen, was sie vorhatte, und nachdem das offenbar geworden war, hatte sie ihr so das Eindringen erleichtert. Jetzt, da sie beide es geschafft hatten, sich in diesen unendlich engen Tunnel zu quetschen, nahmen sie ihre Bemühungen von neuem auf. Abwechselnd zogen sie sich in ihrer Klassenkameradin zurück und arbeiteten sich wieder vor, was bei dem Druck, mit dem ihre Penisse zusammengeschweißt wurden, nicht leicht war. Erst nach einiger Zeit trauten sie es sich zu, wieder ein wenig ausgelassener vorzugehen.

Maria konnte nicht anders als bei jeder noch so kleinen Regung in sich laut aufzustöhnen. Für sie tat sich damit eine ganz neue Erfahrung der Leidenschaft auf, die sich steigernde Geschwindigkeit und Kraft der Stöße vergrößerte diese nur noch. Sie hatte diese kurze Phase der Ruhe ebenso benötigt wie die beiden Mädchen, die sie gemeinschaftlich in den Arsch fickten, trotzdem freute sie sich nun über deren neugefundenes Temperament. Die Hoffnung, daß sich ihr Anus auch an diesen doppelten Umfang der Objekte, die ihm üblicherweise eingeführt wurden, gewöhnte, hatte sie sowieso aufgegeben. Dazu war die Dehnung einfach zu stark. Er mußte bis auf Faustgröße aufgeweitet worden sein. Ein solcher Anstieg der Inanspruchnahme konnte selbsverständlich nicht gänzlich unbeschwert verlaufen. So aufregend es für Maria auch war, blieb das Gefühl doch ebenso fremdartig wie stechend.

Erstaunlicherweise hinderte sie das nicht daran, dieses Erlebnis in vollen Zügen auszukosten. Ihr Keuchen wurde immer ungestümer, während jede Gelegenheit, die ihr Körper bot, um einen Schwanz unterzubringen, bis aufs äußerste genutzt wurde. Ihr aufgezwängter After versuchte sich mit aller Macht wieder zusammenzuziehen, sodaß sie deutlich alle Einzelheiten und Unebenheiten der Penisse in ihm spüren konnte. Adern und Sehnen strichen so unnachgiebig an ihm entlang, daß sie wie riesige Schwellen wirkten. Noch absonderlicher wurde dieser Eindruck davon, daß sie in beide Richtungen zugleich vorüberzogen. Während Isabelle ihr Ding oben rückwärts bewegte, schob Nicole ihren unten vor und umgekehrt, immer im Wechsel, einen unaufhörlichen, betörenden Kreislauf bildend.

Doch nicht nur dort war die besondere Begrenzung der gegebenen Örtlichkeit so spürbar. Auch innerhalb ihres Rektums war sie allgegenwärtig. Vor allem Isabelles breite Eichel forderte dem sie umgebenden Kanal alles ab. Der Länge nach streifte sie Marias Darmwände entlang und drückte sie atemberaubend weit auseinander. Zusammen mit Nicoles waren die beiden Schwänze so dick, daß sie sogar auf ihre Scheide niederdrückten. Es kam ihr so vor, als habe sie sich noch weiter verengt, was das Gefühl des sich in sie drängenden Ständers um einiges intensivierte. Hier traten ebenfalls alle seine Konturen ungewohnt stark hervor, der Eichelrand, der sanft ihr Inneres streichelte, sein unverkennbares Zucken, als sein Höhepunkt offenbar immer näherrückte. Es war als gehöre jeder der Penisse in ihr einem Riesen, die sie nun schneller und wilder werdend begatteten.

Schmerz, Scham und Lust, die widersprüchlichen Empfindungen dieser Erfahrung, vermischten sich mehr und mehr, bis Maria selbst nicht wußte, wo das eine aufhörte und das andere anfing. Mittlerweile schien es überhaupt gar keine Grenze mehr zwischen ihnen zu geben, es war einfach ein einziger sinnlicher Sturm, der über sie hinwegpeitschte. Ihr Bauch kribbelte und ihre Atmung ging flach und heftig, was sie geräuschvoll ächzen ließ, da sie ihre Lippen nicht vollständig um die zwei Schwänze in ihrem Mund schließen konnte. Die Anzeichen waren nicht weniger eindeutig als bei den in sie vorpreschenden Halbdämoninnen; es würde ihr jeden Augenblick kommen, doch obwohl sie als letzte ihre Teilnahme an dieser Orgie aufgenommen hatte, war Isabelle schneller.

Wie zuvor, als sie ihr auf der Toilette einen geblasen hatte, spürte Maria, wie das Sperma wellenartig durch den dünnen Schaft lief. Wie zu kleinen Kugeln verdichtet beulte es ihn aus, zwang sich an ihrem After vorbei in sie und drückte ihn so kurzzeitig noch weiter auf. Unentwegt wurde er so gedehnt und wieder entlastet, während sich der Samen schubweise in ihr ausbreitete. Die den dicht auf ihrem aufliegenden Penis durchfahrenden Schwellungen mußten auch Nicole so weit gebracht haben, oder vielleicht war es auch die plötzliche Hitze des Ejakulats, das sie nun umströmte, zumindest spritzte sie in diesem Moment ebenfalls ab. Somit füllte sich nicht nur ihr Rektum mit Flüssigkeit sondern auch ihre Scheide.

Dort ergaben sich keine Schwierigkeiten. Obwohl Nicole um einiges mehr von dem Zeug absonderte als ein normaler Mensch, konnte es sich hier ungehindert ausbreiten, in Marias Hintern jedoch kam es einer Springflut gleich. Nicht nur, daß es gleich zwei Schwänze waren, die sich in ihm entluden, sie nahmen auch noch so viel Platz ein, daß es in der Enge kaum zwischen ihnen hindurchfließen konnte. Der Ausgang war also fest verschlossen und um weiter hineinzugelangen war ihr Darm einfach nicht weit genug. Unmittelbar hinter den Penissen zog er sich wieder dicht zusammen, sodaß sich der Samen dort unweigerlich staute.

Beinahe kam es Maria so vor, als wäre so viel in sie gepumpt worden, daß sich ihr Bauch aufblähte, trotzdem machten weder Nicole noch Isabelle Anstalten, sich aus ihr zurückzuziehen. Zunächst bewegten sie sich noch immer schwächer werdend in ihr vor und zurück, dann verebbte auch dieser sanfte Nachklang ihrer Ekstase. Einträchtig knieten sie zusammengesunken hinter ihr, Nicole haltlos an Isabelles Rücken gelehnt, bis sie allmählich erschlafften. Begleitet von dem Sperma, das sie vergossen hatten, glitten die weicher werdenden Schwänze nacheinander aus Maria hervor.

Möglicherweise machte sie das endgültig zu einem Freak, aber jetzt durchzuckte sie doch noch der Orgasmus, der sich vorhin in ihr zusammengebraut hatte. Das verhaltene, zärtliche Drängeln, das Nicoles und Isabelles Becken im Abklingen ihres Verlangens vollführt hatten, hatte Marias Leidenschaft nur noch mehr angestachelt, die Erleichterung, als sie schließlich aus ihr herausrutschten, tat sein übriges. Das Nachlassen der Spannung an ihrem Anus, der nun wieder zu seiner üblichen Größe schrumpfte, das Verschwinden des Druckgefühls, als die Samenflüssigkeit frei in ihr umherrinnen konnte, und das Kitzeln, mit dem es aus ihr hervorsickerte: das alles war zuviel für sie. Befriedigung und ein leises Seufzen strich über sie hinweg.

Damit verblieb nur noch Nadine, der sie sich im Zuge ihrer Einweihungsfeier widmen sollte. Nun von Ablenkungen jeglicher Art entbehrt, machte Maria sich mit wieder entfachtem Eifer daran, diesen letzten Gast zufriedenzustellen. Unbändig ließ sie ihren Kopf hin und her rucken, ihre Lippen straff um die Penisse in ihrem Mund gezogen.

Die übrigen Clubmitglieder hatten sich inzwischen überall im Zimmer verteilt, sich eine Sitzmöglichkeit gesucht und sahen begeistert zu. Insbesondere Fantasma konnte kaum ihre Augen von dem Anblick lösen, wie der spermabeschmierte Hintern des Mädchens wild umherwackelte, während sie Nadines Schwanz lutschte. Sie konnte nichts dagegen tun; obwohl sie Emma über alles liebte und an Maria eigentlich gar kein gesteigertes Interesse hatte, verstand sie doch, warum anscheinend jeder auf sie stand. Sie war eben tatsächlich wunderschön und der Gedanke, daß sie offensichtlich bereit war, alles mit sich machen zu lassen, erregte sie noch mehr. Sie hatte auch schon wieder einen Steifen, bereits seit Isabelle sich der Feierlichkeiten angeschlossen hatte, und allmählich entwickelte er sich zu einer quälenden Angelegenheit. Sie mußte sich wohl der Wahrheit stellen, entweder sie spritzte so bald wie möglich noch einmal ab, oder sie würde explodieren, so viel war sicher.

Langsam wanderte ihre Hand zu ihrem Schritt hinunter und griff nach ihrer Latte, um sich einen runterzuholen, als ihr eine andere Idee kam. Marias ausgestrecktes Hinterteil war wirklich verlockend und die unzähligen weißen Flecken darauf bezeugten, daß sie der Aufgabe, der sie sich gegenübersah, nicht gerade mit Abscheu begegnete. Wenn man ihre Vorgeschichte bedachte sowie die Hingabe, mit der sie sich um Nadine kümmerte, konnte man sogar davon ausgehen, daß sie selbst ihren Spaß daran hatte. Unter diesem Gesichtspunkt würde Fantasma ihr nur behilflich sein, auch wenn Maria erwiesenermaßen gerne Schwänze im Mund hatte, würde sie dadurch nicht zum Höhepunkt gelangen. Zwar war sie gerade erst gekommen, wie Fantasma bemerkt hatte, aber wenn sie sich in dieser Sache auch nur ein bißchen ähnlich waren, reichte ihr das nicht. Schon bei Isabelles Clubeinführung hatte sie sich nicht zurückhalten können und sich ein zweites Mal in ihr erleichtert. Wahrscheinlich war sie in dieser Hinsicht etwas begieriger als die anderen, solange sie sich nicht später noch heimlich einen abwichsten, aber was sollte sie schon dagegen tun? Sie konnte an ihrer Natur nun einmal nichts ändern, und da Maria sich schon dazu bereit erklärt hatte, sie alle ranzulassen, hatte sie wohl auch keine Einwände, wenn man sich erneut in die Reihe stellte. Bei der Menge, die sie heute bedient hatte, fiel es ihr vielleicht nicht einmal auf.

Fantasma hatte sich bereits seufzend erhoben, um einen entsprechenden Versuch zu wagen, als ihr Blick auf den Nachttisch neben ihrem Bett fiel, auf dem noch immer unbeachtet die Großpackung Kondome lag. Sie wußte, es war nicht nötig – der unaufhörliche Strom Ejakulats, der aus Marias Scheide rann, sprach Bände – aber sie war für diese Dinger durch die Hölle der Peinlichkeit gegangen. Sie würde jetzt eines benutzen, und wenn es sie umbrachte.

Voller Ungeduld öffnete sie den karton, nahm eines der Kondome heraus und riß die Plastikhülle auf, in die es eingeschweißt war. Sie hatte schon einmal eines in der Hand gehalten. Die Geschichte, die sie dem apotheker erzählt hatte, war nicht ganz aus der Luft gegriffen. Erst kurz vor den Ferien hatte die Biologielehrerin an ihrer alten Schule die Klasse mit ihrem Umgang vertraut gemacht, indem sie phallusähnliche Gemüsesorten zweckentfremdet hatten. Es fiel Fantasma nicht schwer, es geradezu vorbildlich an der Eichel anzusetzen und überzurollen. In der Stunde hatte sie gut aufgepasst, sie hatte immer gehofft, dieses Wissen irgendwann einmal zu benötigen, sie hatte nur nicht geahnt, daß es so bald der Fall sein würde. Obwohl ihr Penis schon zuvor fast unerträglich prall gewesen war, schwoll er bei diesen Vorbereitungen wie vor lauter Vorfreude noch etwas weiter an, trotzdem füllte er die Latexummantelung nicht richtig aus. Sie schlabberte nicht gerade lose an ihm herum, aber sie saß auch nicht so fest, wie sie laut Unterricht eigentlich sollte.

Jetzt allerdings war sie nicht in der Stimmung, sich über das Unvermögen von Kondomherstellern auszulassen, ihre Produkte den Bedürfnissen minderjähriger, in diesen Belangen vielleicht ein wenig unterentwickelten Halbdämoninnen anzupassen. Mit dieser an sich überflüssigen Vorsichtsmaßnahme ausgestattet, trat sie hinter Maria. Es hatte nicht in ihrer Absicht gelegen, sich anschleichen zu wollen, dennoch erschrak ihre Mitschülerin sichtlich, als Fantasma eine Hand auf ihren Hintern sinken ließ. Offenbar war sie so sehr mit dem letzten Miglied beschäftigt, daß sie gar nicht gemerkt hatte, wie sich ein weiteres genähert hatte. Fantasma erstarrte, als sie sich zu ihr umdrehte, doch es war keine Spur von Mißfallen in ihrem Ausdruck zu erkennen, vielmehr wirkte ihr verklärter Blick und das sanfte Lächeln, das sie trotz der Scwänze in ihrem Mund auf ihre Lippen zauberte, wie eine Aufforderung. Wenn das so war, wollte sie Maria natürlich keinesfalls länger warten lassen. Eine Hand auf deren Po gelegt, mit der anderen ihre Erektion dirigierend, drückte sie ihre Hüfte vorwärts.

Entzückt seufzte Maria auf, als Fantasma umstandslos in sie drang. Tatsächlich war sie froh, daß diese Feier doch noch nicht vorüber war. Es war gar nicht so, daß sie noch weitere Erlösung benötigt hätte, die bisherigen Erlebnisse dieses Tages hatten ihr Verlangen eigentlich bereits restlos gestillt, aber zu wissen, von Fantasma so sehr begehrt zu werden, daß sie es so kurz nach ihrem letzten Orasmus schon nicht mehr länger aushielt, schenkte ihr eine innere Befriedigung, die weit über das Sexuelle hinausging. Das war jedoch nicht das einzige, was sie an dieser Nummer anmachte. Obwohl Fantasmas Penis nicht gerade von imposanter Größe war, riß sie die Zärtlichkeit und Anmut, mit der sie sich in ihr bewegte, unweigerlich mit. Wieder machte sich Wärme in ihr breit und sie begann zu ahnen, daß sie am Ende dieser offiziellen Aufnahmezeremonie völlig erschöpft sein würde von der ganzen Freude, die währenddessen über sie hereingebrochen war.

In diesem Moment konnten auch die anderen ihre erneut aufflammende Geilheit nicht mehr niederringen. Als erstes erhob sich Emma vom Boden, wo sie ermüdet Platz genommen hatte, und trat auf sie zu. Das war wohl verständlich, immerhin war sie mit Fantasma zusammen, wie Maria bei der Vorstellung des Clubs erfahren hatte, da wollten sie natürlich alles gemeinsam unternehmen, sogar wenn es den Geschlechtsverkehr mit einer Klassenkameradin betraf. Vielleicht handelte Emilia aus einem ganz ähnlichen Motiv, vielleicht war sie unterbewußt der Meinung, daß, wenn ihre feste Freundin schon Mittelpunkt einer so ausufernden Orgie war, sie sichwenigstens so oft wie möglich daran beteiligen sollte, denn obwohl sie heute schon zweimal in ihr abgespritzt hatte, näherte sie sich ihr nun für eine dritte Runde, ihr Schwanz so bereitwillig zuckend als würde es ihm überhaupt nichts ausmachen. Dabei wäre das für die meisten Besitzer eines männlichen Fortpflanzungsorgans, mit denen sie es bisher getan hatte, schon eine echte Leistung gewesen. Nur die wengsten hatten, nachdem sie sich rasch und zweckdienlich in ihr entladen hatten, noch die Kraft oder den Willen gehabt, sie wirklich zu beglücken.

Während Emma hinter ihr auf Fantasma zuging, mit der sie zunächst noch einige Liebkosungen austauschte, stellte Emilia sich vor sie, ihr den schlangenähnlichen, sich ungehalten aufbäumenden Penis mit einer Hand entgegenstreckend. Den Mund bereits überquellend mit den beiden Ständern Nadines, blickte Maria zu ihr auf. Wahrscheinlich hatte sie sich vorgestellt, daß sie sich wie Emma zuvor noch irgendwie mit hineinquetschen könnte, doch irgendwo waren selbst ihrer Aufnahmefähigkeit Grenzen gesetzt. Auch wenn überraschenderweise zwei Schwänze in ihr Arschloch gepasst hatten, konnte sie unmöglich drei zwischen ihre Lippen kriegen. Zwar lief Emilias spitz zu, aber das würde sie nicht viel weiterbringen. Er war einfach viel zu groß und Nadines nahmen bereits jeden nur verfügbaren Platz ein. Diese Sache würde sie anders angehen müssen, und sie hatte auch schon eine Idee, wie.

Obwohl diese Lage für sie reichlich unbequem war, da Fantasma sie noch immer unbekümmert von hinten nahm, stemmte sie sich vom Boden hoch und hob die Arme. Mit ihrer Linken umfaßte sie Emilias Penis, mit der Rechten die beiden von Nadine, die sie langsam aus ihrem Mund hervorgleiten ließ. Während Maria sie ungezähmt zu wichsen begann, wandte sie ihren Kopf Emilias Unterleib zu. Die Finger fest um das sich aus ihm erhebende Ungetüm geschlossen, hielt sie ihn in Position, bevor sie die Lippen über ihn streifte. Es war ein bißchen so, als würde man die Spitze eines Gartenschlauchs in den Mund nehmen, der durch den aufgebauten Wasserdruck in alle Richtungen ausschlug. Sogar seine Form, die wie bei einer dünnen Spritzdüse konisch auf ein Ende zulief, paßte zu dieser geistigen Analogie, die grünliche Farbe und die in sie tropfende Flüssigkeit verstärkten diesen Eindruck nur noch.

Eine Zeitlang ging sie ganz in dieser Tätigkeit auf. Je eine Hand um das Gemächt ihrer beiden Mitschülerinnen gelegt, masturbiert sie Nadine, während sie Emilia mit der Zunge bearbeitete, dann drehte sie sich um, leckte an Nadines harten Stangen und ließ ihre Finger spielerisch an Emilias auf und ab wandern. So wechselte sie stetig hin und her, immer diejenige onanierend, an deren Schwanz sie gerade nicht lutschte.

Schließlich war auch Emma so weit, sich von Fantasma loszureißen. Natürlich hätte sie sich auch mit ihr vergnügen können, immerhin war sie ihre Freundin und Kondome gab es hier ja jetzt auch genug, beschloß aber, sich wieder an Maria zu halten, war es doch ihre Einweihungsfeier. Da war es wohl angebracht, ihr die gesamte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Davon zog sie allerdings bereits jede Menge auf sich. Schon drei Clubmitglieder tummelten sich um sie und Emma würde die vierte sein. So weit sie da in diesem Gewusel halbdämonischer Geschlechtsteile überblicken konnte, stand ihr auch nur noch eine einzige Öffnung zur Verfügung, und an der machte sie sich jetzt zu schaffen.

Vorsichtig, um Fantasma nicht zu stören, kletterte sie vor ihr über Maria, positionierte sich breitbeinig an ihrem Hintern, den Penis auf das Loch in dessen Mitte gerichtet. Obwohl noch kurz zuvor zwei Schwänze darin gesteckt hatten, hatte es sich wieder auf seine ursprüngliche Größe zusammengezogen und sah nun nicht einmal mehr so aus, als könne sich ein einziger hineinzwängen, trotzdem war Emma guter Hoffnung, daß es ihr ohne größere Schwierigkeiten gelingen würde. nachdem beide sich vollkommen darin entleert hatten, war es von Sperma geradezu übersät; Lachen davon waren überall darum verteilt und ein deutliches Rinnsal war daraus hervorgelaufen, hinunter zur Scheide, von der es sämig hinabtroff. Sorgfältig rührte sie darin herum, ihre Penisspitze damit benetzend, dann ließ sie ihre Hüfte langsam vorschwingen.

Eigentlich war ihre breite, flache Eichel nur wenig dazu geeignet, in einem von einer solch engen Pforte verschlossenen Tunnel zu dringen, doch es war, wie sie erwartet hatte. Ohne weiteres überwand der gut befeuchtete Schwanz den anfänglichen Widerstand und flutschte sofort bis zum Anschlag ins Rektum des Mädchens. Sie verwandte keine Zeit darauf, sich erst mit der feuchten Wärme und Enge ihrer neuen Umgebung vertraut zu machen. Dazu fühlte sie sich einfach nicht in der Lage, ihr kleines Vorspiel mit Fantasma hatte sie viel zu sehr erregt, als daß sie jetzt lange hätte warten können. Außerdem war es nun nicht mehr nötig; da dies heute das zweite Mal war, daß sie zum Zug kam, bestand kaum die Gefahr, daß es zu schnell vorbei sein würde, bevor sie es richtig hatte auskosten können.

So begann Emma gleich, es ihr kräftig und doch mit gemäßigtem Tempo zu besorgen, was Maria noch hemmungsloser aufstöhnen ließ. Das war genau die Art, auf die sie es am liebsten hatte. Emma war weder so übertrieben zaghaft, daß es mehr quälend als angenehm war, noch so ungeduldig, als wollte sie einfach so schnell wie möglich zum Höhepunkt kommen. Stattdessen ließ sie ihren Penis anhaltend und gleichmäßig in ihren Anus fahren. Mit Ausnahme von Nicole und Isabelle, die gerade erst ihre Lust in ihr abgebaut hatten, stürmte nun auch wieder der gesamte Club auf sie ein, von hinten Emma und Fantasma, vorne Emilia und Nadine, die sie ineinander übergehend mit dem Mund und den Händen bediente. Dieses ganze Vorkommnis war schlicht umwerfend, immer mehr bekam Maria das Gefühl, die Kontrolle über sich selbst zu verlieren. Mit zunehmendem Nachdruck stemmte sie sich gegen die Schwänze vor ihr, während die beiden anderen im Einklang miteinander in ihre Scheide und den After gedrückt wurden.

Sie saugte gerade eindringlich an Nadines Ständern, fand aber bald, daß sie sich wieder etwas mehr Emilia widmen sollte. Den Kopf wendend entließ sie die beiden festen Stangen aus ihrem Mund und kümmerte sich mit den Fingern weiter um sie, als Nadine plötzlich einen spitzen Laut von sich gab. Augenblicklich traf Maria die heiße Samenflüssigkeit an der Wange. Ihre Lippen und das Kinn waren noch immer verklebt von den Säften der drei vorigen Halbdämoninnen, deren Schwänze sie in den Mund genommen hatte, doch das war nur der Überschuß dessen gewesen, was sie nicht mehr hatte schlucken können, nun aber ergoß sich eine wahre Flut in ihr Gesicht. Nach dieser ersten Welle drehte sie ihr schnell wieder den Kopf zu, gerade rechtzeitig um die zweite mit dem Mund aufzufangen. Den Kopf in den Nacken gelegt, brachte sie sich unterhalb Marias Hüfte in Stellung, ihre Hand flog förmlich an den beiden Penissen entlang, während das Sperma aus ihr hervorbrach. Genußvoll ließ Maria es sich zwischen die geöffneten Lippen fallen, wo es weich ihre Zunge hinablief und sich sammelte.

Letzlich war fast ihr gesamter Mund mit der dicklichen Milch angefüllt, unruhig fühlte sie es in sich hin und her schwappen, da Emma und Fantasma sich mit unverminderter Heftigkeit von hinten gegen sie warfen. Wenn überhaupt so waren sie noch sorgloser geworden, auch sie mußten sich allmählich ihrem Höhepunkt nähern. Einmal noch streichelte sie quetschend die beiden Schwänze, wie um auch noch den letzten Tropfen aus ihnen hervorzulocken, ehe sie von ihnen abließ. Dankbar lächelte sie zu dem schwer atmenden Mädchen hinauf, das nun ihre Hände schützend um ihre erschlaffenden Ständer legte, als ob es ihr peinlich wäre, sich so hatte gehen zu lassen und den Beweis dafür so zu verbergen, dann schloß Maria ihren Mund endlich und schluckte. Während die dickflüssige Masse sich langsam in ihr hinabwand, erwiderte Nadine die freundschaftliche Geste, wenn auch sehr viel unsicherer. Es schien ihr schwerzufallen, ihrer Mitschülerin, die gerade so leichtfertig ihr Sperma getrunken hatte, in die Augen zu sehen. Als sie sich schließlich linkisch abwandte und an die Seite ihrer Zwillingsschwester zurückkehrte, besann Maria sich wieder ihres ursprünglichen Vorhabens, sich ihrer Freundin anzunehmen. Einen Ausdruck aufrichtiger, bedingungsloser Liebe im von Samen weißgefärbten Gesicht drehte sie sich zu Emilia um und führte sich ihren wild umherpeitschenden Penis zwischen die Lippen.

Fantasma hatte das alles mit atemloser Spannung verfolgt. Obwohl es unbeschreiblich geil war, die Scheide dieser blonden Schönheit in Beschlag nehmen zu dürfen, hatte Oralverkehr sie immer am meisten fasziniert und dann mitanzusehen, wie sie sich die nicht gerade geringe Ladung aus den zwei Schwänzen Nadines in den Mund gewichst hatte, war einfach außerordentlich scharf gewesen. Zwar hatte sie im Grunde genommen gerade erst angefangen, Maria zu ficken, dennoch spürte sie schon jetzt, daß es nicht mehr lange dauern würde, bis sie abspritzen müsste. Daran war allerdings auch die erregende Nähe zu Emma, der rechtmäßigen Eigentümerin ihres Herzens, nicht unbeteiligt. Ihr voller, wohlgerundeter Hintern streifte immer wieder ihren Schritt, als sie sich gemeinsam über ihre Klassenkameradin hermachten, was Fantasmas kurz vor dem Übersprudeln stehende Lust noch steigerte.

Irgendwann hielt sie es nicht länger aus und schlang die Arme um ihre Geliebte. Fest drückte sie sie an sich, sodaß sich ihre Körper lückenlos aneinanderschmiegten, Emmas Rücken an ihre Brust und der makellos geformte Po an ihr Becken. Auf diese Weise miteinander verbunden gab Fantasma den Takt vor, mit dem sie in Marias beide untere Löcher vordrangen. Sie schob Emma einfach mit sich, wenn sie sich der knienden Clubanwärterin engegenwarf, und zog sie durch ihre anhaltende Umarmung mit zurück, wenn sie sich entfernte. Für Fantasma war es so, als habe sie mit beiden gleichzeitig Sex, mit der Schönheitskönigin, die es sich hier von der halben Klasse besorgen ließ, und mit dem Mädchen, dem ihre gesamte Zuneigung galt.

Dieser Gedanke war mehr, als sie ertragen konnte. Mit letzter Kraft drückte sie sich so dicht wie möglich an Marias Kehrseite, sodaß ihr eigener und Emmas Penis tief in ihr steckten, dann kam es ihr. Beinahe hechelnd verblieb sie so, während das Sperma aus ihr hervorströmte, nur einige sanfte, mahlende Hüftbewegungen konnte sie einfach nicht unterdrücken, als sich ihre Muskeln unentwegt zusammenzogen und wieder entspannten. Die unwillkürlichen Zuckungen ließen den Bereich zwischen ihrer Scham und dem Bauch leicht über Emmas wundervolles Hinterteil hinwegstreichen, an dem er auflag, was Fantasma mit noch weitreichenderer Befriedigung erfüllte.

Für sie schien die Zeit völlig ihre Bedeutung verloren zu haben, als sie so mit dem Schwanz in Maria und den Kopf an Emmas Schulter gelehnt dahockte, doch war sie sic hbewußt, daß sie weiterhin verstrich. Durch sie war Emma gezwungen, reglos zu bleiben, dabei würde sie doch nun sicherlich ebenfalls gerne ein zweites Mal zum Schuß kommen. Es war bestimmt frustrierend, mitten im Akt dazu verdammt zu werden, zu erstarren. Widerwillig richtete Fantasma sich auf und rückte ein wenig von Maria ab. Bisher hatte sie das Kondom, das sie trug, kaum wahrgenommen, doch als sie sich langsam zurückzuziehen begann, spürte sie, wie es abrutschte. Es hatte schon vorher nicht gerade enganliegend gesessen und nun, da ihre Latte im Schwinden begriffen war, war es ihr endgültig zu groß geworden. Kurzentschlossen hielt sie es zwischen Daumen und Zeigefinger fest, ehe sie ihren Unterleib weiter Abstand nehmen ließ. Gebannt beobachtete sie, wie ihr Schwanz Stück für Stück aus der niedlichen Spalte hervorglitt, die ihn umgebende, durchsichtige Latexhülle an seinem Ende wie zu einem milchig-weißen Zeppelin aufgebläht. Mit diesem Anhang war es, als habe ihr Penis sich verlängert. Sie mußte ihre Hüfte weit nach hinten strecken, bis sie die ganze Länge des zum Zerreißen gefüllten Kondoms herausgezerrt hatte. Ein feuchtes Geräusch erklang, wie von Wassermassen, die sich über dem sinkenden Wrack eines Schiffes schlossen, als seine Spitze Marias Schamlippen letztlich verließ, und augenblicklich sank sie herab, sich zu einem Ballon verbreiternd.

Obwohl sie sich fest vorgenommen hatte, Emma nicht weiter zu stören, blieb sie noch einen Moment so knien, Schultern und Geschlecht nach dieser umfassenden Erlösung kraftlos herabhängend. Sie war einfach viel zu erschöpft, um sich sofort davon zu machen. Nur mit größter Überwindung schaffte sie es, sich zu erheben und von Marias Rückseite fortzutreten, war jedoch außer Stande, sich ganz ihrem Wirkungsbereich zu entziehen. Unschlüssig blieb sie seitlich von ihr stehen, kaum einen Schritt entfernt, als hege sie unbewußt die Hoffnung, noch eine letzte Zuwendung von ihr gewährt zu bekommen.

An Emilias Schwanz nuckelnd bemerkte Maria das Zögern der orientalisch anmutenden Clubpräsidentin und wandte ihr den Blick zu. Unsicher sah die an sich herab zu dem Kondom, das sie noch immer mit den Fingern an ihrem abklingenden Ständer festhielt. Verlockend baumelte es von dort herab, einem übergroßen Samentropfen gleich, der jede Sekunde herabzufallen drohte. Maria vermutete, daß Fantasma einfach keine Ahnung hatte, was sie nun mit dem benutzten Ding anfangen sollte, und beschloß, sich für sie um diese Angelegenheit zu kümmern.

Emma hatte noch nicht wieder angefangen, sich in ihr zu bewegen. Über sie gebeugt stand sie ruhig da, als wüßte auch sie nicht, was sie tun sollte, jetzt da Fantasma sie nicht länger anleitete, sodaß es Maria leichtfiel, sich von ihr zu lösen. Langsam schob sie sich vorwärts, ihren Hintern weg von Emma, während sie gleichzeitig Emilias Penis aus ihrem Mund entließ. Deutlich fühlte sie den glatten Schwanz aus ihrem Anus herausschlüpfen und sogar einen kühlen Luftzug, ehe er sich schnell wieder zusammenzog.

Emilia und Emma sahen sie beide verwirrt an, doch davon ließ sie sich nicht beirren. Ohne die ihr eigene Anmut zu verlieren, kroch Maria auf allen vieren auf Fantasma zu, richtete sich vor ihrem Unterleib auf und griff nach dem Kondom. Behutsam zog sie es von dem selbst im erigierten Zustand nicht gerade beeindruckendem Gemächt des Mädchens, dann hielt sie es wie eine Trophäe vor sich in die Höhe, um es näher zu betrachten. Noch immer hatte sie das Gefühl, völlig von Sperma erfüllt zu sein. Sie hatte heute einfach schon so viele Ergüsse geschluckt, daß es ihr so vorkam, als wabere das Zeug bei jeder Bewegung, die sie tat, in ihr umher. Als sie nun das beinahe überschwappende Kondom im Licht der in den Abend übergehenden Sonne glitzern sah, konnte sie trotzdem nicht widerstehen. Es behagte ihr nicht, mit dem Nektar, den jemand ihretwegen vergossen hatte, erst gar nicht in Berührung zu kommen. Sie wollte spüren, wie er in sie spritzte, oder zumindest auf sie, und am liebsten trank sie ihn.

Aus diesem Grund hatte sie sonst keine Kondome verwendet, auch wenn sie wußte, daß es bei ihrer Art von Liebesleben mit einem gewissen Risiko verbunden war. Sie hatte immer gehofft, daß die Jungs, mit denen sie anbandelte, noch Jungfrauen waren. Zwar waren sie oft zu alt gewesen, um wirklich davon ausgehen zu können, aber keiner von ihnen hatte den Eindruck gemacht, besonders viel Erfahrung zu besitzen, es stand ihrer Meinung nach also weniger zu befürchten, daß sie sich bereits mit einer ernstzunehmenden Geschlechtskrankheit angesteckt hatten.

Nun war sie allerdings neugierig geworden. Es war auch für sie neu, ein benutztes Kondom in Händen zu halten und es hatte definitiv etwas Erfüllendes an sich, diese riesige Menge so zusammengefaßt zu sehen, die Fantasma in ihr entladen hatte. So weit sie wußte, sprach auch nichts dagegen, sie nicht doch noch in sich aufzunehmen. Ohne sich weiter Gedanken darüber zu machen, drehte sie das Kondom einfach um, hielt es am Zipfel direkt über ihren geöffneten Mund, die Zunge erwartungsvoll ausgestreckt.

Hätte sie sich die ganze Sache etwas genauer überlegt, wäre ihr vielleicht noch aufgefallen, wie ein so sorgloses Herumreißen einer solchen Flut von Samenflüssigkeit unweigerlich enden mußte, so jedoch war sie in keiner Weise darauf vorbereitet, was nun folgte. Sie hatte gedacht, daß das schleimige Ejakulat allmählich herauströpfeln würde, doch dazu befand sich zu viel in dem Kondom. Als würde sie unter der Dusche stehen klatschte ihr die ganze Soße auf einmal ins Gesicht. Überrascht quitschte Maria auf, dann kicherte sie über ihren eigenen Mangel an Umsicht. Das meiste war tatsächlich wie vorgesehen in ihren Mund geflossen, doch ein nicht geringer Teil verfehlte sein Ziel und strömte ihr über Wangen, Kinn und Nase.

Sämig spürte Maria es an sich herabrinnen, während die überwiegende Menge des Inahlts des Kondoms nach wie vor ihre Zunge umhüllte. Zunächst war sie einfach zu erschrocken gewesen, um zu schlucken, nun hielt sie sich jedoch absichtlich noch ein wenig zurück. Aus dem nun entleerten Kondom träufelte noch immer etwas Samen auf sie herab, trotzdem legte sie es achtlos beiseite. Sobald ihre Hände frei waren, begann sie damit, die über ihr Gesicht verteilten Reste an Sperma zu sammeln. So weit es seine glitschige Konsistenz zuließ, schob sie die über sie verspritzten Lachen mit dem Finger über ihre Haut und zwischen die in freudiger Erwartung geteilten Lippen. Auch so war ihr Mund schon fast voll davon gewesen, doch nach ihrer kleinen Säuberungsaktion quoll er endgültig über. Dabei war es ihr nicht einmal gelungen, sämtliche Ausläufer der überall verstreuten Ladung aufzufangen. Einiges war auch auf ihrer Brust und den Beinen gelandet oder an ihr hinab zu Boden gelaufen, und selbst an den Stellen, die sie eigentlich von ihren Beschmutzungen befreit hatte, konnte sie dennoch einen dünnen Film der hartnäckigen Flüssigkeit wahrnehmen, der sich so nicht entfernen ließ. Sie war immer wieder aufs neue erstaunt über die unglaublichen Massen, die diese Mädchen bei jedem Orgasmus von sich gaben; ein Umstand, der sie nur noch mehr für diesen Club einnahm.

Zufrieden schloß sie die Augen, als sie endlich den zusammengetragenen Saft ihren Hals hinunterschickte. Ölig glitt es in ihr hinab, während sein schwerer Geschmack sich über sie legte. Der war dieses Mal allerdings nicht so angenehm wie sonst. Sie fand nicht, daß Sperma wirklich gut schmeckte – sein Reiz lag vielmehr irgendwo im Unterbewußten begründet – doch im allgemeinen hatte es etwas unbestreitbar anziehendes für sich. Wie sie nun feststellen mußte, galt das nicht, wenn es bereits erkaltet war. Sie hatte schon zuvor Kostproben davon in abgegühltem Zustand bekommen, das geschah bei Samen unerwartet schnell, aber das waren nur einige Tropfen gewesen, sodaß es ihr nichts weiter ausgemacht hatte. Einen ganzen Mund voll davon auf einmal hinunterzustürzen, war jedoch wie kalten Kaffee zu trinken. Man konnte es ertragen, doch nachdem er seine Wärme verloren hatte, wurde er irgendwie bitterer und widerlicherer; heiß schmeckte er sehr viel besser.

Sie hustete einmal kurz hinter vorgehaltener Hand, schaffte es aber trotzdem, den ganzen Schwall problemlos zu bewältigen. Als sie die Augen wieder aufschlug, bemerkte sie, daß die anderen sie entzückt anstarrten. Offensichtlich hatte ihnen die kleine Vorstellung, die sie ihnen geboten hatte, gefallen. Sogar Fantasma, die sich gerade erst ein zweites Mal in ihr verausgabt hatte, hatte schon wieder einen Steifen bekommen, Auch darum würde sie sich bei Gelegenheit mit Freuden kümmern, doch im Moment hatte Maria ja noch zwei Patientinnen in Arbeit. Mit einer Handbewegung bedeutete sie Emilia, der ersten von ihnen, sich auf den Boden zu legen. Als sie dem nachgekommen war, ließ Maria sich auf deren Beine sinken, griff hinter sich nach dem ungehemmt zuckenden Penis und führte ihn an ihren Anus. Sie hatte Emilia bereits ihren Mund und Scheide kennenlernen lassen, da war diese grenzenlose Orgie, in der sie sich nun befanden, doch genau der passende Anlass, sie auch noch mit ihrer letzten verbliebenen Körperöffnung vertraut zu machen.

Emilias Schwanz sah das offenbar genauso. Sobald Maria ihn losließ, schlängelte er sich auch schon in die Wärme und Geborgenheit verheißende Höhle. Begeistert stöhnte sie auf, als er sich kraftvoll in sie wand. Je tiefer er dabei vorstieß, desto weiter wurde ihr After aufgedehnt, und es schien ganz sein Bestreben zu sein, sich möglichst vollständig in sie zu zwängen. Trotz seiner Größe und dem Druck, den er ausübte, war er nachgiebig und umsichtig genug, daß es ihr gar nicht so merkwürdig wie sonst vorkam, einen Penis in den Hintern geschoben zu bekommen. Ihre bisherigen Erfahrungen mit Analverkehr waren zahlreich und alles andere als unangenehm gewesen, doch das hier übertraf ihre Erwartungen bei weitem. Obwohl das Band ihres Schließmuskels ihn eng umklammert hielt, war er so weich und glitschig, daß er diesen natürlichen Widerstand spielend überwand. Mehr und mehr seiner enormen Länge glitt in sie hinein, bis ihr Rektum ebenso stark gespreizt wurde wie zuvor, als zwei Ständer gleichzeitig in ihr gesteckt hatten, doch im Gegensatz dazu hatte sie nun den Eindruck, daß dieser hier ihren gesamten Unterleib ausfüllte.

Das Gefühl war so berauschend, daß sie bereits wieder an der Schwelle zu einem weiteren Höhepunkt stand, noch ehe Emilia sich ein einziges Mal zurückgezogen hatte. Über die ganze Leidenschaft des Augenblicks hätte sie beinahe sogar das andere Mädchen vergessen, dem noch ihre spezielle Behandlung zustand. Gerade noch rechtzeitig erinnerte Maria sich wieder an sie, bevor eine Woge der Ekstase jeden Gedanken an sie fortspülen konnte. Auf Emilias Schenkeln sitzend lehnte sie sich zurück, die Beine auseinandergeschlagen, sodaß der Blick ebenso wie der Zugang zu ihrer kindlichen Spalte freigelegt wurde, und lächelte Emma auffordernd an.

Die verstand diesen Hinweis sofort, kam staksend auf Maria zu und kniete sich vor sie. Wahrscheinlich war sie noch immer von unbefriedigter Lust umschlossen, die plötzliche Unterbrechung ihres Akts mußte ihr in dieser Hinsicht schwer zugesetzt haben, jedenfalls hatte sie jetzt trotz ihrer Latte, so steif und hart wie ein rot angemaltes Eisenrohr, Schwierigkeiten, sie richtig zu koordinieren. Es dauerte eine Weile, bis sie es geschafft hatte, den Zugang zu ihrem kleinen Loch zu finden und die stumpfe, flache Eichel zwischen die Schamlippen zu bekommen.

Erleichtert stöhnte Maria auf, als es ihr endlich gelang und Emmas Schwanz sich in sie bohrte. Nun wieder von beiden Seiten ausgestopft, konnte sie es alerdings nicht diesen eher zurückhaltenden Lauten belassen. Ohne daß sie es hätte verhindern können, entfuhren ihr spitze Schreie, ausgestoßen im selben Takt, in dem die zwei Penisse in sie stürmten. In Anbetracht des wenig abgeschiedenen Ortes, an dem sie sich befanden, versuchte Maria verzweifelt, sie zumindest leise zu halten, hatte aber nur mäßigen Erfolg. Laut tönten sie durch das Zimmer, sie konnte einzig hoffen, daß sie in den angrenzenden Räumen nicht als das erkannt wurden, was sie waren.

Auf die übrigen Clubmitglieder hatten sie denselben Effekt wie schon vorher. Besonders Fantasma litt unter ihnen. Schon die Sache mit dem ausgeschlürften Kondom hatte ihre Selbstbeherrschung bedrohlich ins Wanken gebracht, doch diese unwillkürlich geäußerten Bekundungen der Geilheit gaben ihr den Rest. Immerhin signalisierten sie Verfügbarkeit, und was konnte es schon Erregenderes geben als die Bereitschaft eines anderen, sich vögeln zu lassen? Ihr Schwanz fühlte sich langsam an, als würde die ständige Benutzung ihn verschleißen, deutlich spürte sie ein Ziehen in dem Teil ihres Unterkörpers, in dem sie ihre Hoden vermutete, und ein leichtes Brennen durchzog ihren Samenleiter, trotzdem beharrte er darauf, erneut zum Einsatz gebracht zu werden. Das war doch einfach nicht zu fassen. Wenn das so weiterging, würden sie sich gegenseitig immer wieder aufreizen, bis sie irgendwann vor Erschöpfung zusammenbrechen würden, aber dich dem entsagen konnte sie nicht.

Fast wütend stampfte sie zu Maria hinüber, stellte sich neben sie und streckte ihr ergeben den Ständer hin, als würde Fantasma ihr damit entgegen dem eigenen Willen einen persönlichen Wunsch erfüllen.

Von dieser etwas seltsamen Auffasung, jemandem einen Gefallen zu erweisen, bekam Maria jedoch nichts mit. Sie war viel zu eingenommen von der Tatsache, Fantasma schon wieder so weit angestachelt zu haben, daß sie es sich unbedingt schon wieder von ihr besorgen lassen wollte. Pflichtbewußt nahm sie das ihr dargebotene Ding in den Mund, und sofort bemerkte sie den charakteristischen Geschmack von Sperma, der überall an ihm haftete. Es war definitv kein Vorsamen, der schmeckte nach nichts, wie sie sehr genau wußte, sondern eindeutig das salzige, leicht muffige Aroma bereits vergossenen Ejakulats. Das mußten die Reste dessen sein, was sie schon zuvor in Maria gespritzt hatte, einmal in ihren Mund und einmal in das Kondom, während sie sich in ihrer Scheide ergangen hatte. Nun war das Zeug noch älter als eben gerade, als sie es über sich ausgekippt hatte, doch machte es ihr diesmal gar nichts aus. Zum einen war es natürlich weitaus weniger, vor allem aber waren die Umstände unverständlicherweise ansprechender. Möglicherweise lag es daran, daß ihr das Sperma nun, als sie es von der warmen, fleischigen Stange lutschte, nicht so kalt erschien, oder einfach daran, daß es auf diese Weise sehr viel direkter geschah, so intim und ohne jede Distanz, die zwischen sie treten konnte.

Doch wie dem auch war, als sie sich den Samen auf der Zunge zergehen ließ, während ihr Rektum und ihr Geschlecht von Emma und Emilia umsorgt wurden, erkannte sie am Rande ihres Sichfelds, wie nun auch die anderen Halbdämoninnen wieder auf sie zutraten. Erst löste Isabelle sich von dem Schreibtischstuhl, auf den sie sich hatte sinken lassen, dann folgten ihr die Zwillinge, alle mit prall angeschwollenen Penissen und unstillbarem Verlangen im Herzen, wie es aussah.

Freudig lächelte Maria in sich hinein. Es schien ganz so, als sei Fantasma nicht die einzige, die sich ihren Reizen nicht widersetzen konnte.

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Eine halbe Stunde später saß die Horde Halbdämoninnen in loser Ordnung um Maria herum, einzig Nicole tobte sich noch in ihr aus, einen Schwanz in ihrer Scheide und einen in ihrem Arsch. Im Verlauf dieser Zeit war jede einzelne von ihnen mindesten dreimal in oder auf ihr gekommen, und obwohl sie dabei jede Ladung geschluckt hatte, die ihr dazu angeboten worden war, gab es keinen Zoll ihres Körpers mehr, der nicht klebrig von Sperma gewesen wäre.

Das war ein mehr als bezaubernder Anblick, doch Emilia hatte sich bewußt dazu entschlossen, ihm keine Aufmerksamkeit zu schenken. Das hatte nichts damit zu tun, daß sie eifersüchtig gewesen wäre. Sie war vollauf zufrieden mit der Art ihrer Beziehung, und wenn Maria ein Bedürnis hatte, dem Emilia nicht nachkommen konnte, stand es ihr selbstverständlich offen, es sich anderweitig stillen zu lassen. Sie wußte trotzdem, daß sie nur sie allein liebte, und das war das einizge von Bedeutung. Daß Emilia ihr nun allerdings nicht dabei zusehen konnte, lag vielmehr darin begründet, daß es sie zu sehr angemacht hätte. Zu beobachten, wie das schönste Mädchen, das sie sich nur vorstellen konnte und zu dem sic hsich mit der ganzen Kraft ihres Herzens hingezogen fühlte, war einfach unwiderstehlich, und Emilia hatte das Gefühl, an Dehydration sterben zu müssen, wenn sie heute auch nur noch einmal kommen würde.

Stattdessen sah sie aus dem Fenster, vor dem sich gerade ein wunderschöner Sonnenuntergang abzeichnete. Wie auf einem expressionistischen Gemälde verschwand sie flammend hinter dem Wald, der sich hier abseits des Internats bis zum Horizont erstreckte, blendend vor grellen Farben: Ein leuchtendes Gelb, das sanft in Orange überging und in immer dunkler werdenden Abstufungen bis ins Tiefrot verströmten Herzbluts herabsank.

Trocken schnaubte Emilia auf. Das war ja schlimmer als in einem Liebesroman der kitschigsten Sorte; das unvermeidliche Happy End, in dem sich zwei Liebende trotz aller Hindernisse letztlich doch in die Arme fielen, einer strahlenden Zukunft entgegenblickend, symbolisiert durch den Sonnenuntergang im Hintergrund. Bäh. Emilia hasste solch plumpe, klischeehafte Ikonen, aber Emma, die neben ihr sitzend begeister ebenfalls zum Fenster hinausstarrte, stand wahrscheinlich drauf.

Nun, wäre das hier so ein Roman gewesen, hätte sie wohl irgendeine Lektion fürs Leben gelernt, ›glaub immer an dich selbst, dann kannst du alles erreichen‹, oder eine vergleichbare moralisiernde Phrase, doch Emilia hatte nicht den Eindruck, daß dem so war. Vielleicht hätte sie trotzdem irgendeine Lehre aus diesen ganzen Ereignissen ziehen müssen, nur hatte sie keine Ahnung, wie die aussehen sollte. Ihre Ansichten über die Welten und ihre Bewohner hatten sich jedenfalls nicht geändert, das einzige von Belang, was sich ergeben hatte, war, daß sie so bald wie möglich ihre Mutter anrufen mußte, immerhin standen eine Entschuldigung und ein Versprchen an; eine Entschuldigung für das Unverständnis, das Emilia ihr immer entgegengebracht hatte, und ein Versprechen, daß Sinistra ihr nie wieder etwas zuleide zun würde.

Während Emilia noch ihren Gedanken nachhing, wurde schließlich auch das letzte Clubmitglied mit ihrer Freundin fertig. Sobald Nicole ihren Samen verschleudert hatte, und die Erlösung sie traf, gaben die Beine unter ihr nach. Ausgelaugt sackte sie dort zusammen, wo sie war, ohne darauf zu achten, daß ihre Schwänze schmatzend Marias Löcher verließen, oder daß noch immer einige Tropfen aus ihnen hervorschossen.

Maria spürte sie auf ihre Hinterbacken hinabfallen und wertete sie als Zeichen, daß diese traumhafte Episode nun endgültig vorüber war. Auch sie ließ sich geschwächt durch die ungezählten Orgasmen dieses Abends anstandslos zu Boden sinken, setzte sich nur langsam wieder auf und rückte intuitiv aus der Mitte dieser Anreihung von Mädchen hinweg zum Rand, gleich neben Emilia, die sie mit einem liebevollen Lächeln willkommen hieß. Innerlich wie äußerlich getaucht in das Sperma ihres gesamten Freundeskreises saß sie dort, fühlte die heiße Flüssigkeit aus allen ihren Körperöffnungen hervorsickern und besah sich den Platz, von dem sie sich soeben erhoben hatte. Wie sie selbst war auch er besudelt von einer Unmenge weißlicher Flecke, hier und da lagen sogar ein paar benutzte Kondome verstreut.

Eine Zeitlang war es völlig still in dem Raum, nur vereinzeltes leises Seufzen und das sich beruhigende Atmen nach einer schweren Anstrengung waren zu hören, bis Fantasma sich mit zufriedener Miene zu Wort meldete. »Tja, nachdem wir unser neuestes Mitglied gebührend aufgenommen haben, denke ich, es wird Zeit, unser erstes offizielles Clubtreffen in ihrem Beisein abzuhalten.« Sie hielt einen Moment inne, ehe sie fortfuhr, um den anderen Gelegenheit zu geben, sich in dieser drastischen Änderung der Gegebenheiten einzufinden, von der eben noch herrschenden Laszivität hin zu einer aufmerksameren Haltung, die den hohen Zielen ihrer Gemeinschaft angemessener waren. Fast erwartete sie schon, daß Emilia wieder Einspruch erheben würde, doch die blieb still sitzen und maß sie mit gelindem Interesse. Nun da Maria sich ihnen angeschlossen hatte, schienen ihre Zusammenkünfte sie weit weniger zu nerven, zumindest hatte sie bei den vorigen immer so gewirkt, als nähme sie nicht wirklich aus freien Stücken an ihnen teil. Andererseits gehörte eine gewisse Aufsässigkeit wohl auch einfach zu ihrer Persönlichkeit. Selbst wenn sie etwas gar nicht besonders störte, konnte sie offenbar nicht anders als sich abfällig darüber zu äußern.

»Gut, da Mia diesmal keine Einwände hat, können wir ja anfangen«, spielte sie auf diese Eigenart an, dann wnadte sie sich direkt an Maria, ohne Emilia eine Chance zu geben, darauf einzugehen. »Erst einmal herzlichen Glückwunsch, du bist die erste von uns, die sich nicht alleine schon dadurch für eine Mitgliedschaft qualifiziert hat, daß sie, äh... geschlechtsmäßig bevorteilt ist.«

»Danke«, sagte Maria in einem Tonfall, der darauf schließen ließ, daß sie es höchstens zur Hälfte ernst meinte, »ich fühle mich sehr geehrt.«

»Das ist völlig positiv gemeint«, beeilte Fantasma sich, klarzustellen. »Du als Mensch bietest uns da doch irgendwie eine neue Perspektive. Wie ich vorhin schon gesagt habe, geht es uns nicht nur um Halbdämoninnen, sondern um alle, die ausgegrenzt werden. Alle, die von den anderen benachteiligt, ausgelacht oder komisch angesehen werden, sollen bei uns eine Zuflucht finden. Wir verurteilen niemanden, der sich an das einfache Prinzip hält, die persönliche Freiheit und den eigenen Willen jedes einzelnen zu respektieren. Wir wollen eine Welt schaffen, in der niemand ausgeschlossen wird, nur weil er ein bißchen anders ist, oder weil er... ein Frak ist, und du bist doch bestimmt auch schon mehr als einmal so genannt worden, oder nicht?«

Maria bedachte Fantasma mit einem Gesichtsausdruck, der unmißverständlich besagte, daß ihre Erklärung nicht unbedingt besser war als die Worte, für die sie sich mit ihr rechtfertigen wollte, und überlegte bereits, ob sie sie noch deutlicher darauf hinweisen sollte, als Emma beschwichtigend dazwischentrat.

»Sie meint es gar nicht so, wie du es jetzt vielleicht verstehst«, sagte sie ruhig zu Maria. »Jede von uns ist in irgendeiner Hinsicht etwas sonderbar. Die meisten von uns sind schüchtern, und wenn es einem schwerfällt, offen auf andere Menschen zuzugehen, hat man es schonmal nicht leicht in dieser Welt. Isabelle zum Beispiel interessiert sich mehr für Genetik und die neuesten Forschungsergebnisse als für Filme oder Serien, oder womit man sich in seiner Freizeit sonst so beschäftigt. Du kannst dir sicher vorstellen, daß es mit solchen Vorlieben schwierig ist, Anschluß zuu finden, aber wir sind für sie da, selbst wenn wir ihre Hobbies nicht teilen. Mit uns kann sie über alles reden, ohne daß wir sie deshalb belächeln würden. Nicole und Nadine... naja, die bleiben lieber unter sich, wenn du weißt, was ich meine. Woanders könnten sie mit ihrem Geheimnis nicht so offen umgehen, doch von uns macht ihnen niemand Vorhaltungen. Sie sind frei, selbst zu bestimmen, was das Richtige für sie ist. Fantasma wurde früher oft veralbert, weil sie leicht ins Träumen gerät und dann schnell mal den Faden verliert.«

»Stimmt doch gar nicht!«, warf Fantasma ein. »Ich fange vielleicht manchmal an zu träumen, aber deswegen verliere ich noch lange nicht den Faden.«

»Außerdem fehlt ihr ein bißchen der Sinn für die Realität«, fuhr Emma ungeachtet dieses Einspruchs an Maria gerichtet fort. »Aber wie auch immer, ich selbst scheine mich jedenfalls gerne mal etwas gewandter auszudrücken als meine Mitmenschen. Ich schätze, das macht ihnen ein bißchen Angst.«

»So kann man es natürlich auch sehen«, gestand Emilia ihr zu, »obwohl ich eher finde, daß du es etwas übertreibst. Aber vor allem änderst du sehr schnell deine Meinung, oder täuscht das?«

Emma war vollkommen klar, worauf Emilia sich hier bezog. Vor kurzem noch hatte sie selbst Maria als Schlampe bezeichnet, und jetzt hielt sie ihr einen Vortrag, in dem sie behauptete, daß keines der Clubmitglieder alternative Lebensweisen mißachten würde. Zugegeben, sie hatte Maria nicht besonders gemocht, bevor sie sie näher kennengelernt hatte, und vielleicht hatte sie sich zu ein paar Aussagen hinreißen lassen, die sie wahrscheinlich nicht getätigt hätte, wenn Emilia sie nicht dazu verleitet hätte. Im Grunde hatte sie ihre Freundin nur vor einem gebrochenen Herzen bewahren wollen. Sie hatte sich einfach nicht vorstellen können, daß Maria sich mit ihr abgeben würde, erst die ergreifende Liebeserklärung der beiden hatte sie eines besseren belehrt. Daß sie ihre Meinung über das Mädchen nun revidierte – ob sie nun die halbe Stadt gevögelt hatte oder nicht – hielt sie nur für angebracht. Zu oft passierte es, daß Menschen an ihren unsinnigen Überzeugungen festhielten, selbst wenn ihnen der Gegenbeweis unleugbar erbracht worden war.

»Ich habe sie nur an die geänderten Sachverhalte angepaßt«, versuchte sie sich Emilia verständlich zu machen, »das ist meiner Auffassung nach substantiell.«

Abschätzig hob Emilia eine Augenbraue. »Hast du etwa gerade das Wort substantiell benutzt? Wie prätentiös.«

Betont freundlich lächelte Emma sie an. »Was für eine nonchalante Erwiderung.«

»Bist du jetzt nicht etwas detachiert?«, gab Emilia unbefangen zurück.

»Ich verliere gleich die Contenance«, warnte Maria die beiden, bevor sie Fantasma fragte: »Na gut, aber wie wollt ihr das denn machen, eine Welt zu schaffen, in der niemand mehr diskriminiert wird?«

»Ah, gut, daß du fragst«, antwortete Fantasma, »genau das ist der erste Punkt unserer Tagesordnung. Wir waren dabei, verschiedene Ideen zu sammeln, wie wir das erreichen könnten. Ich habe vorgeschlagen, ein Buch zu diesem Thema zu schreiben. Also, eine Geschichte, weißt du, in der es um jemanden in unserem Alter geht, der so etwas durchmacht. Ich dachte, das wäre eine gute Möglichkeit, den Menschen zuu Augen zu führen, was sie denjenigen eigentlich antun, wenn sie sich so verhalten. Unterstütz wurde ich von Emma, sie schreibt schon eine Zeitlang ihre eigenen Geschichten und hat sich bereit erklärt, auch diese zu verfassen, falls der Antrag angenommen wird.«

Automatisch errötete Emma. Es war ihr immer unangenehm, wenn andere von ihren Ambitionen in dieser Richtung erfuhren, trotzdem schaffte sie es zu nicken, als Maria sie fragend ansah.

»Sonst gab es keine ernstzunehmenden Vorschläge, glaube ich«, überlegte Fantasma währenddessen. Vielleicht wurde es langsam an der Zeit, eine Schriftführerin für ihre Treffen zu bestimmen, aber sie konnte sich nciht daran erinnern, daß noch jemand etwas konstruktives beizutragen gehabt hatte. »Jedenfalls haben wir es uns alle zur Aufgabe gemacht, uns bis jetzt weitere Pläne auszudenken. Also«, blickte sie reihum in die Runde, »ist jemandem etwas eingefallen?«

»Naja«, hob Nicole zaghaft an, »wir könnten ja Flugblätter drucken lassen, oder? Ihr wißt schon, so Informationsbroschüren, die vor den Gefahren von Ausgrenzung warnen. Die verteilen wir dann an der Schule und Betroffene können sich bei uns melden, damit wir ihnen helfen können.«

»Hm, auch nicht schlecht«, nickte Fantasma ihr zu. »Das könnten wir ja auch zusätzlich machen. Oder was meinst du, Emilia?« Sie konnte sich bereits denken, wie ihre Reaktion ausfallen würde, konnte aber einfach nicht widerstehen, sie danach zu fragen.

»Oh ja, Flugblätter, tolle Idee, ehrlich«, lobte sie dann auc hmit vor Sarkasmus triefender Stimme. »Ich weiß gar nicht, welcher Vorschlag besser ist, das oder ein Buch zu schreiben.«

Das war wenig überraschend, nichts anderes hatte Fantasma erwartet. Doch es blieb ein Mitglied, das sie noch nicht so gut einschätzen konnte. »Tja, und was hältst du davon, Maria?«

Mit gerümpfter Nase zog Maria einen Mundwinkel nach oben. »Wie ich das finde?«, antwortete sie ohne lange zu überlegen. »Hm, gruftig würde ich sagen.«

»Na toll, zwei von der Sorte«, stöhnte Fantasma theatralisch auf, während Maria und Emilia sich einander zuwandten. Einen Moment lang sahen sich die beiden nur still an, als stellte diese kleine Referenz den endgültigen Beweis ihrer Seelenverwandtschaft dar – was in gewisser Weise wohl auch der Fall war. Als sie sich tief in die Augen blickten, gewann Marias Lächeln immer mehr an Glanz, bis ein Ausdruck reinster Glückseligkeit ihr Gesicht erstrahlen ließ. Langsam ergriff Emilia ihre vom Samen klebrige Hand und drückte sie so fest, als wolle sie sie nie wieder loslassen.

Den Rest des Clubtreffens verbrachten sie Händchen haltend in vertrautes Schweigen und Reglosigkeit gehüllt, ohne daß sie von deren Beschlüssen allzu viel mitgekriegt hätten.

ENDE
 
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