Ich weiss nur wer ich bin, wenn ich weiss, was ich hätte sein können.
1) Aus der Prämisse kann man diese Konklusion nicht ziehen. Unsere Persönlichkeit, also "Wer ich bin" ist dadurch definiert, was für Erfahrungen und Erinnerungen ich besitze. Also, ich nehme seit meiner Geburt unendlich viele Erfahrungen auf, über diese entscheide ich dann, ob diese "Gut" oder "Schlecht" sind. Aus diesem Prozess formt sich dann meine Persönlichkeit. Bestes Beispiel: Alzheimer-Patienten, diese verlieren ihre Erinnerungen und daraus resultiert teilweise eine enorme Persönlichkeitsänderungen, so dass noch nichtmal engste Verwandte einen wiedererkennen.
2) Selbst wenn ich annehme, dass man aus der Prämisse diese Konklusion ziehen kann, so halte ich die Prämisse an sich für falsch. Denn: "was ich hätte sein können" ist nur eine Vermutung also evtl. ein Wunschdenken der betreffenden Person. Das "weiss" steht aber für absolutes Wissen was als ein Faktum (Was für mich absolut Wahr/Richtig ist) anzusehen ist.
"was ich hätte" Ist ein typischer "Was-Wäre-Wenn-Fall" ich kann also unendlich viele Möglichkeiten angeben (oder gar keine), "was ich hätte sein können" Ich "weiss" aber nicht was ich hätte sein können, dazu müsste ich in die Zukunft schauen können und die Möglichkeiten "durchspielen" also welche Möglichkeiten ich wirklich umsetzen kann oder nicht.
Oder ich müsste die Vergangenheit ändern und vergleichen in wie weit ich heute anders bin.
Also kann ich als Person in der Gegenwart nicht beurteilen, was ich hätte sein können, da ich nicht die Fähigkeiten habe zu wissen, was ich hätte sein können.
@no.believe: Vielleicht wäre es einfacher gewesen, wenn du erstmal deine Meinung geschrieben hättest. Damit man ungefähr weiss, worauf du hinaus willst.
Swordspirit