[Anmeldung] Stormy Skies

hakuryu

blauer Drache
Otaku Veteran
Name:
Dragos Fenrir

Alter:
30

Geschlecht:
männlich

Rasse:
unbekannt, ehemals menschlich

Aussehen:

* weiße immer zu berge stehende Haare,
* rotglühende Augen,
* linker Arm, rechte Hand und beide Beine von einem Drachen
* durch Magie entstandene burgunderrote Tattoos an beiden Armen über die Brust bis zum Herz (vorn) und bis zum unteren Rücken
* gute 2,5 m groß
* trägt einen bodenlangen Ledermantel mit nur einen Ärmel der seine Beine weitgehend verbirgt, der Oberkörper bleibt meist unbekleidet, schwarze Lederhose aber keine Schuhe oder Stiefel

Geboren:
in Santos, verlorene ehemalige Hauptstadt des Weißen Drachens

Beruf:
Ritter des weißen Drachen

Waffen:
2 Kodachi, Dolche

Fähigkeiten:
Schwertmeister mit den Kodachi, müheloser Umgang mit Tieren, schnitzen, jagen, Giftimmunität, guter Läufer und Kletterer, sehr ausdauernd

Magie:
Eismagie

Charakter:
steht immer zu seinem Wort, ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl, recht aufbrausend, versucht ruhig zu bleiben, zielstrebig

Geschichte:
Vor 10.000 Jahren:
Als einziger Sohn einer Familie mit sechs Schwestern, entschied sich Dragos schon früh den Streitkräftes des Weißen Drachen beizutreten, was er mit 15 dann auch tat. Die Ausbildung schloß er mit Auszeichnung ab und wurde schon nach wenigen Dienstjahren mit einem eigenen Komando betraut. Leider nutzte das wenig gegen den Schwarzen Drachen. Seine Ala wurde restlos durch die Flammen vernichtet, er selbst fand dabei den Tod.

Heute:
Irgendetwas stimmte nicht. Ganz gewaltig nicht. Sein Körper schmerzte höllisch und fühlte sich nicht richtig an. Vor allem warum hatte er Schmerzen? Eine Seele sollte keinen Schmerz fühlen, einen körperlichen zumindest nicht. Immerhin war er tot. Und doch sah er in das ungepflegte Gesicht eines Mannes in dessen Augen der Wahnsinn stand. Der Raum war Fensterlos und überall standen Fläschchen und Tigel mit bekannten und unbekanntem Inhalt herum. Dragos selbst lag innerhalb eines magischen Kreises, welcher sich bei näherer Betrachtung als Totenbeschwörung entpuppte.
"Was habt Ihr getan?"
Mit einem Sprung war er auf den Beinen und hatte seine linke Hand um den Hals des Mannes vor ihm gelegt. Was er sah erschreckte ihn so sehr, das er reflexartig sofort wieder losließ. Was auch immer das war, menschlich auf jedenfall nicht.
"Was ist das?"
"Dein Körper, oh Dämonenseele."
"Ihr beliebt zu scherzen. Ich bin ein Ritter des Weißen Drachen und kein Dämon. Ich sah Ihm direkt ins Angesicht und er verbrannte mich. Genau wie meine gesamte Ala! Wer seit Ihr, Kerl?"
"Ein Mensch?"
Der Mann quiekte fast wie ein Schwein. Faselte irgendwas von einem Körper der in Stein eingeschlosen gewesen sei. Die Abdrücke waren wohl menschlich, aber zu finden waren nur Knochen gewesen. In mühseeliger Kleinarbeit waren diese wieder zusammengesetzt und mit Fleisch verkleidet worden. Das was fehlte (beide Beine, der linke Arm sowie die rechte Hand) hatte er durch perfekt erhaltene Drachengliedmasen ersetzt die er für horrende Preise auf dem Schwarzmarkt erstanden hatte. Das Ganze hatte Jahre gedauert und nur duch die Verbindung von Alchemie und mehreren verbotene Zauber war es geglückt eine Seele in diesen Körper zu bekommen. Das es die Seele des einstigen Besitzers des Körpers war, hätte er sich der Alchemistenmagier nie träumen lassen.
Dragos war klar das es sich um verbotene Magie handelte. Doch bevor er den Mann tötete, fragte er ihn aus. So erfuhr Dragos das sein Krieg mitlerweile über 10.000 Jahre vorbei war.
 
Zuletzt bearbeitet:

Anusha

Verschollen im Void
Otaku Veteran
Name: Roukara Feroragna

Alter: 21 Lenze

Geschlecht: Weibchen

Rasse: Walküre

Aussehen:


Geboren: nahe der reinen Stadt

Beruf: Walküre (in Ausbildung)

Waffen: Stab

Fähigkeiten:
- Meisterhafte Stabkampffähigkeiten
- Fortgeschrittene Dunkelmagie
- Kochen
- Spuren und Fährten lesen
- Kenntnisse über etwaige Kräuter und Pflanzen der Welt

Magie: Dunkelheit

Charakter:
+ hilfsbereit ←→ - menschenverachtend
+ freundlich ←→ - verschlossen
+ zuverlässig ←→ - eigenbrötlerisch
+ wissbegierig ← → - hitzkopfig
+- sagt immer was sie denkt
- mimosig
- kann niemandem vertrauen

Rouka ist eine sehr hilfsbereite und freundliche junge Frau. Ihren "Mitmenschen" gegenüber erscheint sie als hyperaktiv und aufgedreht, dadurch versucht sie jedoch im Grunde nur ihre Einsamkeit zu kompensieren. Die junge Walküre ist zuverlässig und sehr wissbegierig. Alles auf dieser Welt hat irgendwo seinen Ursprung, wenn etwas ihr Interesse geweckt hat, dann verbeißt sie sich regelrecht in diese Sache. Nichts desto trotz hat sie natürlich auch negative Seiten.
Am krassesten ist der Kontrast ihres Charakters. Auf der einen Seite ist sie die liebe junge Frau von nebenan auf der anderen hat sie aber Abgründe in ihrer Persönlichkeit die sie oft als kalt und menschenverachtend rüber kommen lassen.
Sie lässt keine Gefühle zu und verschließt sich vor diesen gänzlich. Jedoch nur weil sie in ihrer Vergangenheit zu oft und zu hart enttäuscht wurde. Jemandem zu vertrauen ist schwer und erfordert von ihr mehr als von anderen.
Ihre Eigenbrötler-Art äußert sich zumeist dadurch das sie mit niemandem groß verkehren mag und sich manchmal wie ein Einsiedlerkrebs in ihr sicheres Häuschen zurück zieht.
Oft agiert die Walküre ihren Instinkten nach ziemlich impulsiv und hitzköpfig. Nicht selten manövriert sie sich dadurch in gefährliche und schwierige Situationen.
Nach außen hin wirkt sie zwar stark und unnahbar, aber im inneren ist sie ziemlich leicht zu verletzen, ja fast schon mädchenhaft und süß. Ihre Mimosenhafte Art steht auch zum Kontrast zu der Tatsache, dass sie geradewegs sagt was sie denkt. Viele halten sie deshalb für kritikunfähig, was aber nicht stimmt.

Geschichte:

Roukara wurde in einem kleinen Dorf nahe der reinen Stadt geboren. Früh wurde sie in den Künsten des Kampfes unterrichtet. Jedoch taugte die junge Walküre nicht viel für den Kampf. Mit Ach und Krach schaffte sie es schließlich ihre Magie zu meistern und sich mit dem Stab als Waffe anzufreunden. Ihre Meisterin sagte immer zu ihr, dass sie nicht das Zeug zu einer Kriegerin hatte. Ihre Eltern vertraten die selbe Ansicht und wollten für ihre Tochter dass sie lieber ein Leben als Händlerin führte. Keiner von Ihnen rechnete jedoch mit dem Walkürenblut in Rouka und so zog die kleine über Nacht los um ihre Fähigkeiten auf einer langen Reise auszubauen.
Ihr einziges Ziel ist es diejenigen die nicht an sie glaubten davon zu überzeugen, dass sie sehr wohl eine Kriegerin sein kann.
 

Janoko

Phöser Engel
VIP














Name: Traja

Alter: 21

Geschlecht: Weiblich

Rasse: Homo Centuaria

Aussehen:
Traja misst ab der Stelle, wo ihr Körper in den eines Pferdes übergeht 1,70, ihr Kopf ist gut einen Meter weiter oben zu finden. Ihre Schwatzen Haare baumeln seitlich herunter.

Geboren: Traja ist in den Tiefen der Wälder geboren worden, wie es jeder Zentaur ist

Beruf: Söldnerin/ Tagelöhnerin

Waffen: Schwere Armbrust/Bogen, Schwert

Fähigkeiten: Traja ist nicht die schnellste, was ihre Auffassungsgabe betrifft. Sie kann sich jedoch sehr gut an Dinge erinnern.

Magie: Da Traja einer durch Magie entstanden Rasse angehört, kann sie Erdmagie

Charakter: Selbstsicher und Stur, Beharrlich, gutmütig

Geschichte: Wie die meisten ihrer Art ist Traja auf Umwegen in den Kontakt mit Menschen und anderen Völkern gekommen, die sie normalerweise nicht zu Gesicht bekommen hätte. Jedoch verletzte sie sich an einer Bärenfalle eines Jägers, der die noch junge Zentaurin auflas und gesund pflegte. Kaum jemand kannte ihre Art und so war sie für die Dorfbewohner eine kleine Sensation. Mal als Teufelswerk beschimpft, mal als Segen der Götter, lernte Traja schnell die Sprache der Menschen und versuchte so gut es ging mit ihnen zusammen zu leben.
 

Rosered_Strauss

Drama Sith Queen
Otaku Veteran
Name:
Namen sind etwas für die Lebenden – die Toten bedürfen Ihrer nicht.“

Enyalus Tartharus Zahard, Zweitgeborener des Grafengeschlechts Zahard / Magiername: Vatranâr ('der Gebundene/ Gefesselte')

Alter
Und inwiefern soll das relevant sein? Macht ist kein Privileg des Alters.“

Enyalus ist 25 Jahre alt.

Geschlecht:
„...“ - ein langes, kaltes Starren, das man irgendwann nicht mehr erwidern kann

Enyalus ist männlich.

Rasse:
Meinst du etwa, mein Äußeres macht mich weniger zu einem Menschen als Dich?“

Enyalus ist ein Mensch.

Aussehen:
„Bereite ich Dir Unbehagen? Du Armer... du hast mein volles, unaufrichtiges Mitgefühl.“



Früher:




Waffen:
Warum ich eine Waffe benutze, obwohl ich ein Magier bin? Weil mir beigebracht wurde, wie ich überleben kann.“

Enyalus kämpft per Magierstab – selbstangefertigt und Nahkampftauglich, ist er doch ein Hybrid aus Stab und Klinge.



Fähigkeiten:
„Macht nimmt viele Formen an. Im Moment zum Beispiel, dass ich gelernt habe, dass man dieses Medikament nicht so hoch dosiert, wie Sie es mir verabreichen wollen.“

Enyalus hat den Vorteil, eine breitgefächerte Bildung durch seine Familie, seine Zeit an der Universität und die Ausbuldung bei seinem Lehrmeister zu genießen. Als Magier ist er natürlich weiterhin in der Lage, Zaubersprüche zu lernen und anzuwenden. Anders als die meisten Magier ist er durch sein Experiment in der Lage, bei unzureichender magischer Kraft stattdessen seine Lebenskraft für seine Zauber zu verwenden – dies hat bislang dazu geführt, dass er wohl keine 50 mehr wird; er hat seinen Tast- wie auch Geschmackssinn sowie einen Großteil der Intensität seiner Emotionen verloren. Prominentestes Beispiel ist sein Ruf als der 'weisse Schlächter' – nicht nur hat er einen entscheidenden Beitrag zur Verteidigung Ferlingsports geleistet, die einzige Hafenstadt, die den einfallenden Truppen eine Zeit lang standhalten konnte; er hat auch das verräterische Familienoberhaupt der Zahards, seine eigene Tante umgebracht. Das neue Familienoberhaupt hat jedoch seine Loyalität neu erzwingen können, indem sie seine Kontrollvorrichtung nutzte und ihn erneut an die Familie – oder vielmehr an ihn – fesselte.

Magie:
„Wandelbar wie das Wasser, sanft wie der Regen, reissend wie ein Strom.“

Enyalus ist ein Adept der Wassermagie, die er in ihre verschiedenen Aggregatszustände manipulieren kann. Zwar kann er somit recht viele Sprüche anwenden – oftmals aber auch nur in der Theorie, da er kein Wasser aus Nichts erschaffen kann; sondern Bestehendes manipulieren muss.

Charakter:
Ich empfinde es immer als ironisch, dass viele im Krieg ihre Emotionen abzutöten versuchen. Ich versuche Sie in diesem Krieg wieder zu erlangen.“

Der erste Eindruck, den man von Enyalus hat, ist stets der Selbe: er ist ein eiskalter Mann. Sprichwörtlich. Sowohl auf physischer wie auch auf emotionaler Ebene scheint er völlig erkaltet. Wenn er einmal Emotionen zeigt, scheint es meist, dass er diese ironisch überzieht oder jemanden damit provoziert. Doch es ist eben schwer festzustellen, dass er verzweifelt versucht, das Wieder zu erlangen, was er verloren hat. Da er nur noch bei starken Anreizen in der Lage ist, Wut, Freude und dergleichen zu empfinden, muss er den Rest bewusst initiieren, hofft er doch, sich damit helfen zu können.

Geschichte:


Kurzfassung:
Enyalus wurde als Sohn des Grafengeschlechts Zahard geboren. Diese verstanden sich als Stütze des Reiches, weswegen Stärke (oder besser gesagt Macht) in ihrem Denken eine zentrale Rolle spielte. Somit konnte er selbst in seiner frühen Jugend niemals den Lehren seiner Familie entfliehen, die ihn von seiner besten Freundin Stella entzweiten. Schon früh wurde festgestellt, dass er der Magie mächtig war; sodass er schon während seiner Schule Unterricht darin bekam. An der magischen Universität zu Vrathis lernte er mehr über die Magie, wenngleich er die dortigen Lehrmethoden (es basierte ihm allzu sehr auf der Theorie) nicht gut aufnahm. Als seine Resultate dem Familienoberhaupt der Zahards – seiner Tante Ariadne – nicht genügte, nahm sie ihn kurzerhand von der Akademie. In einem Ausraster entfesselte er seine Magie, womit er sie beinahe umbrachte. Dies kulminierte darin, dass er per Blutmagie an die Familie gekettet wurde; niemals konnte er nun dem Familienoberhaupt einen Befehl verweigern. Nun vollends von dem Vorhaben getrieben, ihn als Kampfmagier nutzen zu können, sollte er von dem Magier Parthan ausgebildet werden. Und während die Lehre unter ihm mehr als anstrengend war, formte es seine Fähigkeiten doch ungemein – und noch wichtiger: er traf dort Stella wieder, mit der er nach anfänglichen Missverständnissen zusammen kam. Jedoch war ihre gemeinsame Zeit eher knapp bemessen – nach Ende der dreijährigen Ausbildung musste er sofort zu seiner Familie zurück kehren. Denn seine Tante hatte mit der Dekanin seiner ehemaligen Akademie einen Plan ersonnen, Enyalus zu einem machtvollen Instrument in ihren Händen zu formen. In einer langen Operation wurde er in die Lage versetzt, mehr magische Macht durch sich fliessen zu lassen als es ihm möglich sein sollte. Doch der Körper ist nicht dafür geschaffen, dieses zu bewerkstelligen: es verkürzte nicht nur seine Lebenszeit, es dämpfte auch seine Emotionen wie auch seine Sinne. Und als wäre das nicht genug, musste er schon bald darauf im Krieg dienen: zusammen mit einem Trupp Soldaten und seinem Bruder Aenas wurde er zur strategisch wichtigen Hafenstadt Ferlingsport gesandt. Diese sollte zu einem der wenigen Erfolge werden, die im Verlauf des Krieges für Koronia zu verzeichnen waren; auch wenn die Stadt nicht dauerhaft gehalten werden konnte. Er beeinflusste den Ausgang der Belagerung maßgeblich; doch zu einem großen Preis: er konnte nur noch die extremsten Gefühle überhaupt spüren, der rest war schlicht verblasst, und auch seinen Geschmacks- und Tastsinn verspürte er nicht mehr. Äusserlich hatte er jede Farbe verloren – Haut und Haar war schneeweiss, lediglich seine Augen brannten in einem unnatürlichen Orange. Durch seine Taten hatte er sich einen Ruf erworben – er war bei den eigenen Leuten als 'der weisse Schlächter' bekannt geworden, spätestens, nachdem er seine eigene Tante (die mit der Hälfte der Familie zum Feind übergelaufen war) mit eigenen Händen umgebracht hatte. Das neue Familienoberhaupt, dass der Krone noch loyal gegenüber stand, sandte ihn auf die Suche nach der Prinzessin; um der letzten königlichen Instanz einen Zahard an die Seite zu stellen.


Ganze Fassung:

Kindheit / Aufwachsen im Schoß der Familie
Enyalus Tartharus Zahard wurde geboren, als die Macht und der Wohlstand der Familie noch intakt waren. Jedoch bedeutete die Position auch, dass schon zu jener Zeit, in der noch alles in Ordnung war, politische Grabenkämpfe an der Tagesordnung waren. So ist es auch nicht verwunderlich, dass jedem neuen Familienmitglied, sei es Verwandter oder nur Gefolgsmann, die Notwendigkeit der Dominanz eingetrichtert wurde – nur indem man Stärke zeigte, konnte man sich seine rechtmässige Position bewahren.

Und welches Symbol der Macht könnte eindrucksvoller und eindeutiger sein als die Gabe der Magie? So wurde Enyalus' Geburt als ein gutes Omen betrachtet – ein Magier brachte nicht nur Macht, sondern auch Prestige mit sich. Allerdings nur, falls man ihn richtig anleiten konnte. Und so verbrachte er seine ersten Jahre in der Obhut des Familienanwesens und einem Kindermädchen, das bereits lange Jahre im Dienste der Zahards stand. Seine Eltern besuchten ihn, wann immer sie zwischen ihren Pflichten Zeit erübrigen konnten. Er erachtete die Zeit, die er mit seinen Eltern verbringen konnte, schon aufgrund der seltenen Begebenheit als äusserst kostbar. Sobald er alt genug war, um zur Schule zu gehen, veränderte sich sein Leben jedoch schlagartig. Nicht nur, weil er nun erstmals mit gleichaltrigen zu tun hatte, sondern auch, weil sich die Familienfehden bei ihm eingebrannt hatten – genau wie bei den Kindern anderer mächtiger Familien. Denn zu Hause wurden ihm all die Vorurteile, all die Streitigkeiten nahegelegt.

Enyalus: „Aber er hat gesagt, er möchte mein Freund sein! Warum darf ich also nicht zu ihm zum spielen gehen?“
Fergus: „Weil er zu den Kastars gehört. Sie mischen sich schon seit Jahren in unsere Angelegenheiten ein und werfen uns Steine in den Weg, wo sie nur können!“
Enyalus: „Aber das hat doch nichts mit mir...“
Fergus: „Ich verbiete es dir! Auch wenn du noch jung bist, bist du ein stolzer Zahard. Glaub mir – eines Tages wirst du mir dankbar dafür sein.“

Schulzeit / der Kampf um die Spitze
Während Enyalus den Unterricht an sich genoss – sein neugieriges Wesen freute sich über das Wissen, dass er sich einverleiben konnte – kam es immer wieder zu Spannungen mit Mitschülern. Schnell bildeten sich Fraktionen, die die Machtverhältnisse und Konflikte zwischen den Familien wieder gaben, denn einem jeden Kind wurden diese eingetrichtert. Zwar war Enyalus immer noch der Ansicht, dass die 'Geschäfte der Großen' mit ihm nicht so viel zu tun hatten, aber was war eine solche Überlegung schon, verglichen mit dem Lob der Eltern, dass es gab, wenn er sich den Erwartungen gemäß verhielt? Es gab nur eine einzige Ausnahme von all diesen Konflikten: ein Mädchen namens Stella. Wie er war auch sie eingebunden in die Familienfehden, und häufig gerieten sie aneinander, gehörte sie doch zu der Familie, die den Zahards der größte Dorn im Auge waren: den Arethusias . Und natürlich wurde von beiden erwartet, den jeweils anderen/ die jeweils andere zu übertreffen.

Und das taten sie beide auch. Es wurde zu einem Kopf- an- Kopf rennen, einem nicht enden wollenden Wettstreit darum, wer von beiden in mehr Disziplinen besser war. Aber was keine der Familien wusste oder auch nur wahrhaben wollte, war, dass sich sowohl Enyalus als auch Stella neben dieser Rivalität blendend verstanden. Natürlich konkurrierten sie um den Titel des Besseren mit einer Beharrlichkeit, die von sämtlichen Mitschülern als erbitterte Feindschaft wahrgenommen wurde. Aber das täuschte darüber hinweg, dass sie in vielen Dingen ein und derselben Meinung waren. Es wurde beiden zur Angewohnheit, sich nach der Schule an einen unbeobachteten Ort zurückzuziehen, wo beide sich ungestört unterhalten konnten; die neuesten Ereignisse besprachen, die kommenden Prüfungen beklagten und auf diese sogar oftmals gemeinsam lernten. Es war Enyalus erste – und wichtigste – Freundschaft.

Jedoch beinhaltete sein Schulalltag ein Element, dass nicht 'ganz gewöhnlich' war: erste Lektionen der Magie. Die ersten Jahre bedeutete dies, dass er sich ausnahmslos mit der Theorie beschäftigte, denn gerade aufgrund der Macht, die die Magie bedeutete, war sie mit fehlender Kontrolle auch eine ebenso große Gefahr. Somit waren auch die Nachmittage, in denen kein Unterricht in der Schule stattfand – und auch die Wochenenden – angereichert mit Lektionen, die Enyalus in seinen jungen Jahren mehr schlecht als recht verstand. Auch seine Eltern sah er deswegen seltener, denn niemand wollte einen Magier bei seinen Ausführungen unterbrechen, wenn es keinen triftigen Grund dafür gab. Ein weiterer Nebeneffekt seiner vollen Tagesabläufe war, dass er sich mit den Freunden aus der Schule nicht gerade oft treffen konnte – was ihm mit der Zeit das Gefühl gab, ein Außenseiter zu sein, hatten sie alle doch Dinge getan, bei denen er nicht hatte anwesend sein können. Obwohl er noch niemandem spezifisch dafür die Schuld gab, bemerkte er doch, dass es seine Tante war, der er diese Umstände zu verdanken hatte. Denn Ariadne hatte ihren Mann in einem Duell mit einer anderen Familie verloren und sich deshalb fest vorgenommen, nichts anderes durch derartige Fehden zu verlieren. Enyalus' Eltern teilten die beinahe fanatische Ansicht seiner Tante nicht, liessen sich jedoch zu dieser Ausbildung mit dem Argument 'es sei das Beste für ihn' breitschlagen.

Als Einzige Person in der Familie – neben seinen Eltern, die allerdings nur selten zugegen waren – die sich näher mit Enyalus befassten, war sein älterer Bruder, Aenas. Mit ihm hatte er auch das Gefühl, Teil einer Familie zu sein, die füreinander da war – und mit dem er auch über das reden konnte, was ihn belastete, sich aber nicht traute, seinen Eltern gegenüber anzusprechen. Aenas war auch derjenige, der ihn immer wieder dazu anstiftete, Pflichten Pflichten sein zu lassen und mit ihm auszubüchsen, um sich lustigeren Dingen zuzuwenden.

Besuch der Akademie / wachsendes Unbehagen
Mit dem Ende der Schulzeit kam für Enyalus ein noch radikalerer Wandel – denn nach Abschluss seiner schulischen Laufbahn kam für ihn das Studium an der 'Akademie der theoretischen und angewandten Thaumaturgie, Hermetik und Alchimie zu Vrathis'. Dort sollte seinem magischen Potential zur vollen Geltung verholfen werden. Für den mittlerweile 15- jährigen Enyalus war die Akademie Segen und Fluch zugleich – zum Einen hatte er hier die Möglichkeit, mit Gleichaltrigen Kommilitonen mehr über die Bereiche der Magie zu erfahren, die sich ihm nur durch ein derartiges Studium eröffnen konnten. Aber zum Anderen würde er hier in den Schmelztiegel der Politik kommen, denn nahezu alle magiebegabten Sprösslinge adliger Abstammung waren an der prestigeträchtigen Universität zu finden. Schliesslich fügte er sich mit dem Gedanken, keine andere Wahl zu haben, und begann sein Studium an der Akademie. Genau wie er wurde auch Stella von ihren Eltern rasch in andere Tätigkeiten verwickelt, sodass ihnen nicht einmal ein ordentlicher Abschied vergönnt war.



Ariadne: „Und? Wie geht es mit dem Studium voran?“
Enyalus: „Großartig! Ich habe schon so viel gelernt, und doch gibt es noch so viel mehr zu entdecken! Wusstest du, das die Magie...“
Ariadne: „Ich habe dich gefragt, wie gut du dich schlägst. Wie sieht es mit deinen Noten aus?“
Enyalus: „... gut.“
Ariadne: „'Gut' reicht nicht. Wenn du nicht der Beste wirst, kann ich für nichts garantieren!“
Enyalus: „... ich habe verstanden, Frau Ariadne.“

Zunächst waren die Befürchtungen, an der Akademie könnte es zu Reibereien kommen, grundlos. Begierig stürzte er sich auf den unheimlichen Wissensschatz, den die Universität beherbergte. Dadurch, dass er bereits so früh in der Theorie der Magie unterwiesen wurde, war er zumindest das erste Semester über seinen Kommilitonen weit voraus. Doch dieser Vorsprung war spätestens ab dem 2. Semester hart umkämpft, und ab dem 3. Semester verdeutlichte sich, dass es weit fähigere Magier als ihn gab. Doch es interessierte ihn nicht, ob er der Beste war oder nicht, stattdessen freute er sich darüber, endlich mehr mit seinen Fertigkeiten anfangen zu können. So erfuhr er, dass seine Begabung vor allem die Manipulation von Wasser war – gleich, ob er dieses durch magische Kälte zu Eis erstarren oder durch magische Hitze zum kochen brachte oder es ganz einfach nur in bestimmten Formen bewegte, auf diesem Gebiet blieb er mit an der Spitze unter seinen Mitstudenten.

Das Studium nahm nahezu seine gesamte Zeit ein – was sowohl ihm als auch seiner Tante nur recht war. Dennoch kam es zwischen ihnen zu Reibereien, denn Enyalus war nicht wie zuvor der Beste, obwohl sie es lautstark und energisch von ihm forderte. Dieser Konflikt wurde noch dadurch angeheizt, dass er selbst die Notwendigkeit, an der Spitze zu sehen, nicht einsehen wollte. Wieder versuchten seine Eltern, schlichtend einzuwirken, aber es gelang ihnen nicht wirklich, da sie sich immer noch nicht gegen Ariadne durchsetzen konnten bzw. von dieser überzeugt wurden. Der konstant auf ihn ausgeübte Druck vermieste ihm mehr und mehr seine Tage an der Akademie, was zur Folge hatte, dass seine Leistungen abnahmen, welches wiederum den Konflikt anheizte. Auch ärgerte es ihn unheimlich, dass sich erst ab höheren Semestern ausführlicher mit den praktischen Anwendungen der Magie beschäftigt wurde, sodass er immer noch auf kaum nennenswerte praktische Erfahrung zurückblicken konnte. Und gerade diese wurde in Prüfungen vermehrt getestet, um zu sehen, wie gut die Schüler das theoretische Wissen umsetzen konnten. Der hitzköpfige Enyalus war jedoch eher der praktische Lerntyp, der mit jeder Anwendung an Sicherheit gewann.

Abelard: „... es ist bedauerlich. Ich hatte von Ariadne viel Gutes über dich gehört, und muss nun feststellen, dass es nicht der Wahrheit zu entsprechen scheint.“
Enyalus: „Das kommt daher, dass uns nicht erlaubt wird, ausserhalb der Seminare zu zaubern! Wie soll man denn Übung bekommen, wenn man das Gelernte nicht so oft anwenden kann, wie es notwendig wäre??“
Abelard: „Das sind die Klagen eines Jungen, der sein mangelndes Talent zu rechtfertigen sucht.“
Enyalus: „Ich bin...“
Abelard: „... längst nicht so gut, wie du dir erhoffst. Und es ist an der Zeit, dass du dir dies endlich eingestehst und nicht anderen die Schuld dafür zuschiebst.“

Abbruch der Akademie / Zwang zum Gehorsam



Ein weiteres Unglück für Enyalus war, dass die Dekanin der Fakultät, Abelard mit Namen, eine gute Freundin seiner Tante Ariadne war. Somit war diese im Bilde über die Fortschritte, die er eigentlich erzielen sollte, womit auch seine Tante stets informiert war. Nach 5 Semestern kam es zu einem heftigen Streit, da Enyalus nahezu jegliche Motivation für das Studium verloren hatte und auch noch gegen die strengen Vorschriften verstieß, die das Zaubern ausserhalb der überwachten Seminarräume verboten. Ein Verbot, was er nachweislich mehrmals missachtet hatte. An dem Abend des Streits geschah dann für Enyalus allerdings das Unfassbare: Er wurde angewiesen, sich zu exmatrikulieren und der Akademie den Rücken zu kehren. Dies liege daran, erklärte Ariadne ihrem sprachlosen Neffen, dass er nicht nur mangelnde Leistungen erbracht habe, sondern auch noch den Ruf der Familie mit den Vorschriftsverstößen beschädigt habe. Und als sie dann noch erfahren habe, ein Spross der Arethusia - Familie besuche ebenfalls die Akademie... dies habe dem Fass dann den Boden ausgeschlagen.

Enyalus: „... und das war's? Deswegen soll ich gehen?“
Ariadne: „Ja. Ein Werkzeug, das nicht seinen Zweck erfüllt, hat keine Daseinsberechtigung.“

Bis heute weiß Enyalus nicht genau, wie ernst seine Tante diese Aussage zu diesem Zeitpunkt tatsächlich gemeint hat. Aber die Folgen dieser Aussage sind ihm bis heute noch klar vor Augen. Er explodierte förmlich. Sein durch den Streit ohnehin erhitztes Gemüt lief aus dem Ruder, und mit seinem Temperament verlor er auch die Kontrolle über seine Magie. Sämtliches Glas und sämtlicher Porzellan der Umgebung zersprangen, als Hitze und Kälte zugleich auf sie einwirkten – eine Belastung, der das fragile Material nicht lange standhalten konnte. Alles Holz wurde fragil und barst. Selbst seine Tante trug Schäden davon – und nur durch eine gehörige Portion Glück überlebte sie es, denn der menschliche Körper war für einen Magier mit Enyalus' Begabung ein nur allzu beeinflussbares Ziel. Dieser Ausbruch hatte schwere Konsequenzen für ihn. Den nächsten Monat verbrachte Enyalus in Ketten in einem Hausinternen Verlies, während darüber beratschlagt wurde, was mit ihm geschehen sollte. Schliesslich fiel die Entscheidung zugunsten seines Lebens aus. Das er ein Magier war, machte ihn zu wertvoll, um an ihm einfach ein Exempel zu statuieren und sein Leben zu nehmen. Das er am Leben blieb, verdankte er nicht zuletzt seinen Eltern, die sich für ihn einsetzten. Doch der Preis für sein Leben war seine Freiheit. Mit der Hilfe Dekanin Abelard's banden sie Enyalus magisch an die Familie – und sobald deren Oberhaupt diesen Zauber aktivierte, hatte er keine andere Wahl, als der gegebenen Order Folge zu leisten. Nur damit war man sich sicher, dass die Loyalität des Magiers gesichert war. Der ganze Zauber basierte auf Blutmagie – deshalb war Enyalus auf Ewigkeit an die Familie gekettet worden, denn solange diese bestand, würde es immer ein Familienoberhaupt (oder jemanden, an den die Autorität ihn zu befehligen weitergegeben wurde) geben.

Es blieb jedoch nach wie vor das Problem, dass Enyalus' Leistung nach der Ansicht der Familie nicht gut genug waren. Da er in der Akademie nicht die gewünschten Resultate erbracht hatte, suchte man nach Alternativen. Unterdessen sollte Enyalus jedoch eine neue Position bekleiden: später einmal sollte er als Kampfmagier – oder besser noch, als magischer Leibwächter – dienen. Dazu brauchte er Kampferfahrung. Somit wurde er unterwiesen, sich zumindest wehren zu können – und Erfahrung im Kampf gegen eine Waffe haben, sodass er auch an das Sehen von Blut gewöhnt war. Spätestens ab diesem Zeitpunkt begann er, einen Groll gegen seine Familie zu hegen, die ihn durch diese Tortur sandten. Einzig seine näheren Verwandten, genauer gesagt seine Eltern und sein Bruder, versuchten für ihn da zu sein. Und auch wenn er ihnen dafür dankbar war, konnten sie doch die Wut, die in ihm schwelte, nur besänftigen, nicht jedoch verbannen.

Aenas: „Ich weiss, dass es nicht richtig war, aber wenigstens hast du dein Leben nicht verloren.“
Enyalus: „Ach? Haben sie das nicht? Wenn man seinen freien Willen nicht mehr hat – bin ich dann wirklich so viel besser als ein Tier, ein Kettenhund, den man bei Bedarf herbei pfeift? Nennst du das etwa 'Leben'??“
Aenas: „... es ist ja nicht immer so...“
Enyalus: „Pah. Du weisst genauso gut wie ich, dass Ariadne ein Werkzeug und keinen Neffen braucht. Viel Freiheit wird sie mir nicht lassen.“

Allerdings sollte auch bald eine gute Nachricht kommen – wenngleich Enyalus diese zuerst skeptisch aufnahm. Sie hatten einen passenden Lehrmeister gefunden, der allerdings in der Regel keine Schüler aufnahm, da die meisten seine strengen Kriterien nicht erfüllten. Durch zähe Verhandlungen und Geld in großen Mengen konnte der Magier schliesslich jedoch davon überzeugt werden, Enyalus als Schüler aufzunehmen. Natürlich sollte Enyalus jedoch nicht alleine dort hingehen, sondern von einem „Aufpasser“ begleitet werden, der darauf achten sollte, dass er nichts Falsches tat. Mit anderen Worten, sollte er versuchen, davonzulaufen oder andere Versuche unternehmen, der Familie zu schaden, würde ihn seine magische Fessel daran hindern. An diesem Tage nahm Enyalus auch seinen Magiernamen an: Vatranâr .

Studium bei einem Lehrmeister / unter einem Magister Combatativa
Es kam jedoch – wie so oft – alles ganz anders, als er es sich ausgemalt hatte. Denn Parthan, so der Name des besagten Lehrmeisters, weigerte sich, neben dem vereinbarten Schüler noch jemand anderes in seiner Nähe zu dulden. Zuerst wollte keine der beiden Parteien nachgeben, bis ersterer schliesslich drohte, sie Beide mit Gewalt hinaus zu werfen. Somit blieb seinem Aufpasser nichts anderes übrig, als ihm lediglich den Befehl zu erteilen, nach der Lehre bei Parthan sofort zum Anwesen der Familie zurück zu kehren. Als dieser dann auch schliesslich die Rückreise antrat, keimte in Enyalus langsam die Saat der Hoffnung auf – denn vielleicht würde die Lehrzeit für ihn nicht so schlimm werden, wie er befürchtet hatte. Sein Bruder, der ihn in die Berge zu dem Magier begleitet hatte, verabschiedete sich ebenfalls von ihm, nicht ohne ihm noch einmal gut zuzureden.

Aenas: „Du wirst das hier schon überstehen. Schlimmer als zu Hause kann es doch gar nicht mehr werden.“
Enyalus: „Machst du Witze? Das hier KANN nur besser werden. Immerhin hat hier niemand die Möglichkeit, an meiner Reissleine zu ziehen.“
Aenas: „Pass einfach auf dich auf, Bruderherz.“
Enyalus: „Du auch. Und... danke.“



Diese Hoffnung wurde jedoch zunächst durch Parthan zunichte gemacht. Die ersten beiden Tage wurde er ausgefragt über alles, was ihm über Magie geläufig war. Den dritten Tag über musste er demonstrieren, wie gut er die praktische Anwendung von Magie beherrschte, wobei vor Allem auf seine größte Stärke eingegangen wurde, nämlich die Beeinflussung von Wasser. Den vierten Tag schliesslich musste Enyalus demonstrieren, wie es um seine Kampferfahrung bestellt war. Nachdem sein Lehrmeister all das gesehen hatte, schien er zumindest zu dem Schluss zu kommen, dass Enyalus nicht ganz so wert- und nutzlos sein könnte, wie er zuerst dachte. Jedoch nur, wenn er die Aufnahmebedingung bestand, die von seiner Familie zwar vehement abgelehnt wurde – ein Fakt, der Enyalus jedoch eher dazu anspornte, sich den Respekt des griesgrämigen Magiers zu verdienen, da dieser vor Allem Wert auf die praktische Anwendung von Magie anstatt auf übermäßiges Lernen von Theorie wert legte.

Parthan: „Die Lehrmethoden der Akademien sind wertlos. Jeder Studiosi dort hat am Ende nur einen Fundus an theoretischem Wissen, dass er erst einmal in die Praxis übernehmen muss. Und gerade in den heutigen Tagen – in den heutigen Kämpfen – ist der erste Kampf oftmals auch der Letzte.“
Enyalus: „Und deswegen lerne ich...“
Parthan: „...und deswegen lernt du Jungspund, wie du deinen Arsch retten kannst, wenn es hart auf hart kommt. Deswegen wirst du mir jedes Wort von den Lippen ablesen und darum betteln, dass ich einem Küken wie dir dabei helfe, mal auf eigenen Beinen stehen zu können.“

Wie die Aufnahmeprüfung jedoch schliesslich aussah – das hätte Enyalus niemals vorhersehen können. Die Aufgabe, die ihm gestellt war, war äusserst einfach in Worte zu fassen, jedoch äusserst schwer auszuführen: überleben. Einen ganzen Monat wurde er auf einem benachbarten Berg ausgesetzt, um mithilfe sämtlicher ihm zur Verfügung stehenden Mittel am Leben zu bleiben. Was Enyalus anfangs nicht als große Schwierigkeit auffasste, kostete ihn jedoch in der ersten Woche nahezu das Leben, da er nur äusserst knapp nicht verhungerte oder der Kälte nicht erlag. Doch er schlug sich durch, und wurde durch das Überlebenstraining abgehärtet. Jedoch war das nur ein Teil der Prüfung – schon anfangs hatte er das Gefühl, dass er vielleicht nicht alleine war. In der zweiten Woche wurde dies jedoch zur Gewissheit. An einem Nachmittag, der vor Allem durch einen heraufgezogenen Schneesturm geprägt war, bekam er mit, dass eine andere Magierin anwesend war, die scheinbar von dem Gedanken beseelt zu sein schien, ihn umbringen zu wollen. Zumindest liess ihre aggressive Vorgehensweise wenig andere Rückschlüsse zu.

Die folgenden Tage waren ein ständiges Suchen und Verstecken – man wollte den Kontrahenten entdecken und ausschalten, bevor man selbst erledigt wurde. Denn wenn man nichts tat – davon war Enyalus überzeugt – würde er noch vor Ende der Prüfung nur noch ein Leichnam sein. Er tat sich schwer mit den Kämpfen – denn nicht nur, dass seine Gegnerin mit Vorliebe Blitzmagie einsetzte, die gegen sein manipuliertes Wasser durchaus wirkungsvoll war, er hatte auch nach wie vor wenig praktische Erfahrung, sowohl was das Kämpfen als auch das Wirken von Magie an sich anging. Sein einziger Vorteil war, dass seine Kontrahentin selbst zu zögern schien – fast so, als ob sie Skrupel hätte, tatsächlich gegen ihn zu kämpfen. So zog es sich eine Weile hin, während beide Parteien die Zeit zu vergessen schienen und nur noch erpicht darauf schienen, heil aus der Sache heraus zu kommen – und mit entsprechender Intensität führten sie auch ihren letzten Kampf am Ende des Monats aus. Beide waren ausgehungert, beiden setzte das seit Tagen schlechte Wetter zu – beide wollten nur noch weg. Und auf dem Höhepunkt, als sie einander an Magie und Kraft entgegenschleuderten, was ihnen noch zur Verfügung stand – da kam Parthan hinzu und meinte, dass beide ihre Aufnahmeprüfung bestanden hätten.

Wie sich herausstellte, war die ominöse Fremde eine Magierin namens Solaris, die ebenfalls bei dem gereizten Veteranen in die Lehre gehen wollte. In der Prüfung hatte er sehen wollen, ob und wie beide ihre größte Schwäche überwinden würden: während Enyalus zwar die passende Mentalität für den Kampf besaß, war er doch zugleich auch hitzköpfig und neigte dazu, sich schnell in Gefahr zu stürzen. Eine Angewohnheit, die mit seiner mangelnden Erfahrung schnell zu einem Unglück führen konnte. In seiner Prüfung hatte er nicht nur eine gewisse Sicherheit in der Anwendung seiner Magie bekommen, sondern auch die Notwendigkeit einer zu verfolgenden Strategie erkannt und begonnen, taktisch zu agieren. Solaris hingegen hatte immer noch größere Skrupel, tatsächlich jemandem im Kampf zu begegnen. Während sie über die notwendigen Fähigkeiten verfügte, mangelte es aus der Sicht Parthans vor Allem an ihrer Einstellung. Somit begann die eigentliche Ausbildung.


Das erste Lehrjahr
Parthan war kein Freund der traditionellen Vorgehensweise. Nicht nur, dass er ein Freund der 'learning by doing'- Methode war, er war auch weiterhin der Ansicht, dass man nicht unbedingt ein Talent auf allen Gebieten sein müsse. „Es ist egal, wie viele Zaubersprüche du kennst und wirken kannst ...“ pflegte er zu sagen, „... wenn du die, die wirklich wichtig sind, nicht gut genug beherrscht.“ Somit sollten sich seine beiden Schützlinge vor Allem darum kümmern, ihr Spezialgebiet weiter auszubauen und Sicherheit bei der Anwendung desselben zu bekommen. Für Enyalus bedeutete dies unter Anderem, dass er sich sowohl extrem niedrigen als auch extrem hohen Temperaturen aussetzen musste. Bei jedem Extrem sollte er nicht nur ein besseres Gespür für es bekommen, er sollte auch üben, unter diesen unvorteilhaften Vorständen Wasser in das jeweils andere Extrem versetzen. Was Solaris für Übungen absolvieren musste, bekam Enyalus nicht mit – nur war die Erschöpfung, die sich des Abends auf ihrem Gesicht spiegelte, teils noch größer als die, die er selbst verspürte. Ansonsten hatte er nicht allzu viel Kontakt zu der blonden Magierin – wenngleich er sie doch als außerordentlich schön empfand, hatten die Umstände ihres Kennenlernens ihn doch zumindest vorsichtig gemacht. Ausserdem war durch die anstrengende Ausbildung ohnehin wenig Raum für zwischenmenschlichen Kontakt, denn Parthan war äußert fordernd.

Dennoch liess es sich nicht vermeiden, dass beide – Solaris wie auch Enyalus – sich etwas näher kamen. Dies war nicht ganz unvorhersehbar, lebten sie doch beide in Parthans Hütte in bescheidenen Ausmaßen. Und während ihr Lehrmeister das obere Stockwerk als sein Eigenes beanspruchte und kein Eindringen in dieses durch 'kleine Buben und Gören' duldete, blieb seinen beiden Schülern das Gästezimmer im Erdgeschoss, dass sie zumindest durch eine Decke voneinander trennen konnten. Mit der Zeit begannen sie auch, sich häufiger miteinander zu unterhalten – zumeist früh morgens und abends, bevor man erschöpft ins Bett viel. Beide erkannten, dass ihre Situation nicht unähnlich voneinander war – beide stammten aus einer adligen Familie (welche jedoch von keinem von ihnen benannt wurde), beide waren unzufrieden mit der Auffassung von Magiern und schliesslich auch dem Fakt, dass sie weniger als Person denn als Mittel gesehen wurden. Enyalus lernte Solaris als aufgeweckte, ernsthafte Frau kennen, die sich ihrer Probleme am liebsten unmittelbar und direkt annahm. Durch ihre Gespräche konnte er sich auch zusammen reimen, dass sie die jüngste mehrerer Geschwister war und das Verhältnis zu jenen zwar schwierig, durch ihre Anstrengungen, ihr warmes Wesen und ihre Einfühlsamkeit wohl jedoch gut war. Weiterhin vermutete er, dass sie eine Dame von Adel war – ähnlich, wie sie wohl das Gleiche über ihn ahnte.

Das zweite Lehrjahr / unerwartetes Glück
So verging ein ganzes Jahr wie im Flug, bevor Parthan ankündigte, beide sollen nun den Unterricht gemeinsam absolvieren. Den Anfang sollten Übungskämpfe zwischen ihnen machen, um das bisher Gelernte unter realeren Kampfbedingungen anzuwenden. Und so wurde es Teil des Tagesablaufs, dass sie beide ein magisches Duell ausfochten. Diese Kämpfe endeten zwar immer unterschiedlich, jedoch zeigte sich im Schnitt, dass beide Kontrahenten nahezu gleich stark waren – denn beide hatten ihre anfänglichen Schwächen zu gleichen Teilen bezwungen, womit das Kräftegleichgewicht gewahrt wurde. Dieser neue Bestandteil des täglichen Regimes hatte auch zur Folge, dass sie noch mehr Zeit miteinander verbrachten – waren sie früher gerade abends oftmals getrennte Wege gegangen, waren sie jetzt abends zu erschöpft, um etwas derartiges zu unternehmen und zogen sich so in ihr Gemach zurück. So wurden auch ihre Gespräche Teil eines jeden Tagesablaufs, denn einander waren sie die Einzige Gesellschaft, die sie haben konnten – Parthan zog es vor, nur die nötigsten Worte mit ihnen zu wechseln und sich dann wieder in seine selbst gewählte Einsamkeit zurück zu ziehen.

So verging das zweite Lehrjahr – ein Rhythmus aus den Grundlagen der Kriegskunst (man musste immerhin eine Strategie befolgen und im Notfall auch entwerfen können), Übungen im Waffengang (Parthan bestand darauf, dass seine Novizen sich sowohl mit Händen und Fäusten als auch mit einer Waffe ihrer Wahl (in beiden Fällen war es ein Stab) verteidigen konnten) und natürlich vor Allem der Anwendung von Magie. Theoretische Überlegungen spielten eher am Rande eine Rolle – man beschäftigte sich eher damit, wie die ihnen bekannten magischen Fertigkeiten am Besten einzusetzen waren. Neue Zauber mussten die Lehrlinge selbst erlernen, wobei sie meist gemeinsam übten, um dies bewerkstelligen zu können. Und während all des Lernens entdeckte Enyalus, dass er etwas noch weitaus wichtiger fand als den geforderten (und von ihm immer erhofften) Unterricht: Solaris. Sie schlich sich täglich immer ein Stückchen mehr in seine Gedanken, bis er sich dabei ertappte, nachts ihr Bild vor Augen zu haben, ihr bei den kleinen, charakteristischen Gesten zuzusehen und sie in sich aufzunehmen wie auch schließlich den Umstand, dass der Höhepunkt eines jeden Tages für ihn die gemeinsamen Gespräche mit ihr waren. Und obwohl er sich sicher war, dass sie genau wie er aus einer adligen Familie entsprang – und es damit garantiert nicht leicht bis unmöglich wurde, eine dauerhafte Beziehung zu ihr zu unterhalten – verlor die Rationalität in ihm doch jedes einzelne Mal gegen die Gefühle, die Solaris in ihm wach rief.

Aber natürlich hatte Parthan wieder etwas im Petto, womit er selbst diese romantischen Anwandlungen in den Hintergrund verschwinden liess: eine erneute Prüfung stand an. Dieses Mal noch wesentlich schwieriger als zuvor: Solaris und er sollten erneut einen Monat in der Wildnis überleben – jedoch würde ihr Lehrmeister selbst alles daran setzen, ihnen dies zu erschweren. Und mit grimmiger Miene versprach er ihnen, dass sie sich im Falle eines Versagens durchaus von ihrem Leben verabschieden könnten, denn er werde sich nicht zurückhalten. Lediglich einen Vorsprung von zwei Tagen gönnte er seinen beiden Lehrlingen. Einen Vorsprung, den sie auch tunlichst nutzten: so schnell es ihnen möglich waren, flohen sie in die Berge und suchten sich einen sicheren 'Stützpunkt', von dem aus sie agieren konnten. Der Bär, der die Höhle bewohnte, war für die beiden Magier kein Problem, und so machten sie sich daran, die Umgebung zu erkunden, um das Beste aus ihrer Lage zu machen.



Solaris: „Glaubst du wirklich, Meister Parthan würde uns... umbringen?“
Enyalus: „Ich bin mir nicht sicher... aber genau diese Unsicherheit lässt mich mit dem Schlimmsten rechnen.“
Solaris: „Stimmt... ich bin froh, dass ich das nicht alleine durchstehen muss.“
Enyalus: „Ja, das... das bin ich auch.“

Die folgenden Wochen waren wohl die schwierigste und gefährlichste Zeit, die Enyalus jemals durchleben würde – umso eindrücklicher war es wohl auch für ihn, dass es gerade auch in dieser Zeit war, in der er sein Herz endgültig verlor. Denn obwohl Parthan sein Versprechen einhielt und sich mit allen Mitteln daran machte, seine Schützlinge bis an ihre Grenzen zu treiben – sei es, indem er versuchte sie auszuhungern, sei es, indem er ihnen Hinterhalte stellte, sei es, dass er einmal sogar einen Waldbrand verursachte, nur um sie aus ihrem Versteck zu treiben – und ihnen in Kämpfen, die jedes Mal nur haarscharf in einem Sieg für die beiden jungen Magier endete, sehr zusetzte... Gerade in dieser Zeit erfuhr Enyalus, dass er sein Herz wohl schon seit langer Zeit verloren hatte. Denn das freundschaftliche Band, das sich zwischen beiden gebildet hatte, hatte spätestens seit Beginn des zweiten Lehrjahres die Grenze zur simplen Freundschaft überschritten, hielt sich jedoch noch wegen nicht geteilten Geheimnissen zurück. Doch als sie beide gemeinsam ums überleben kämpften, hatte Enyalus den Wunsch, nichts unerledigt zu lassen. Er akzeptierte den Fakt, dass er diese Situation vielleicht nicht überleben würde, und wollte daher mit so wenig Bedauern wie möglich leben – weswegen er Solaris noch am gleichen Abend seine Liebe gestand. Zu seiner übergroßen Freude war es keine einseitige Liebe, und so geschah es, dass beide noch am selben Abend ihrer Leidenschaft, die sich über Monate hinweg angesammelt hatte, nachgaben. Enyalus würde diesen Tag immer als etwas besonderes in Erinnerung behalten, wohl auch, da es an jenem Abend zu keinen weiteren Komplikationen oder Angriffen ihres Lehrmeisters kam. Nachdem sie sich geliebt hatten, lagen sie noch lange wach und begannen, sich voneinander zu erzählen – auch, um einander endlich mit den richtigen Namen ansprechen zu können. Und so waren beide verblüfft, dass sie sich bereits seit Kindheitstagen kannten – denn Solaris war niemand anderes als seine alte Freundin Stella.

Enyalus: „... und da gibt es manche, die nicht an Schicksal glauben...“
Stella: „Oh? Ich erinnere mich an einen kleinen Jungen, der ebenfalls gesagt hat, dass es so etwas wie Schicksal nicht gäbe – und wenn, es ihn nicht interessiere...“
Enyalus: „Ich war eben noch zu jung. Zu jung und zu dumm. Wie viel Zeit hätten wir bereits miteinander verbringen können, wenn wir schon damals offener miteinander gewesen wären...“
Stella: „Das können wir jetzt nicht mehr ändern. Aber das Hier und Jetzt... das können wir ganz nach unseren Wünschen gestalten.“

Damit war der Damm gebrochen, der es ihnen ermöglichte, die Prüfung zu überleben. Ihre Kooperation hatte durch das gestärkte gegenseitige Vertrauen eine neue Ebene erreicht, die es ihnen ermöglichte, Parthan Mal um Mal zurück zu schlagen, obwohl es beiden klar war, dass er weitaus mächtiger war als jeder von ihnen. Schliesslich war der Monat der Prüfung auch vorbei, und Parthan gratulierte ihnen das gefühlt erste Mal zu ihrem Erfolg. Auch erfuhren sie, warum er sie einer derart harten Aufgabe unterzogen hatte: ganz gleich, wie mächtig man wurde – wenn der Kontrahent geeint vorging und es schaffte, den strategischen Vorteil für sich zu beanspruchen, dann konnte einen alle Macht der Welt womöglich nicht vor dem Ende zu bewahren. Mit anderen Worten zeigte er ihnen auf, dass gerade sie als Magier oftmals zu arrogant gegenüber profanen Gefahren oder unterlegenen Gegnern waren – und nicht wenige hatten aufgrund dieser Fehleinschätzung ihr Leben verloren. Somit kehrte der Alltag wieder ein – mit der kleinen Ausnahme, dass ihr Lehrmeister ihnen eines Abends androhte, dass sie die Lautstärke gefälligst etwas dämpfen sollten, oder er würde sie eigenhändig aus seinem Haus schmeissen. Enyalus erinnert sich dumpf daran, dass ihre Gesichter genauso gerötet waren wie nach einem Kampf gegen ihren Lehrmeister, wenn er seine Feuermagie anwandte.

Das dritte Jahr / das Versprechen

Schliesslich brach das dritte und letzte Jahr unter der Führung von Parthan an. Und je weiter es fortschritt, desto betrübter wurde Enyalus. Zwar war sein magisches Potential durch die Lehrmethoden erblüht wie es die Akademie niemals hätte bewerkstelligen können, doch ihm wurde immer schmerzlicher bewusst, dass auch seine Zeit mit Stella sich dem Ende neigte. Und auch, wenn sich beide sicher waren, einander nicht aufgrund irgendwelcher Familienfehden aus den Augen zu verlieren, so hatten sie doch letzten Endes wenig Macht darüber, wie sich die Familien entscheiden würden. So war das letzte Jahr eine Mischung aus überschwänglicher Glückseligkeit und dumpfer Trauer, zwischen vernichtender Kritik und vorsichtig geäussertem Lob. Ihre Abschlussprüfung schliesslich war, anders als die vorherigen, eine Prüfung, in der es vor Allem um Kunstfertigkeit ging – der Herstellung des eigenen Stabes. Enyalus entschied sich dafür, sich einen Stab anzufertigen, der ideal auf seine Rolle als Kampfmagier zugeschnitten sein sollte. Mehrere Monate arbeitete er daran, dass Holz und die Klinge in die gewünschte Form, die Schriftzeichen in der benötigten Komplexität und den Kraftfokus in der gewünschten Größe zu bekommen. Und als er das endgültige Resultat schliesslich mit den benötigten Zaubern versehen hatte und den daraus resultierenden Stab in den eigenen Händen hielt, da erteilte ihm Parthan ein Lob, wie er es ihm noch nie erteilt hatte: „Der Stab ist brauchbar. Gut gemacht.“ Auch Stella schloss ihre Ausbildung erfolgreich ab, und so erhielten sie beide als Zeichen, von ihrem Lehrmeister unterwiesen worden zu sein, sein Symbol auf die Schulter tätowiert. Und noch eine Überraschung gab es: Parthan selbst zeigte, dass auch er zu etwas Herzlichkeit in der Lage war, und überreichte ihnen ihre jeweilige Rüstung. Diese war vor Allem dazu gedacht, Feinde einzuschüchtern – an Schutz wurde sie von den meisten herkömmlichen Rüstungen übertroffen, die jedoch dafür auch ein wesentlich höheres Gewicht besaßen. Auch Stella und er überreichten einander Geschenke – während Stella ein Amulett aus niemals schmelzendem Eis in Form einer großen Schneeflocke bekam, erhielt Enyalus ein Amulett, in dessen Inneren beständig Blitze zu wüten schienen. Beide Geschenke hatten eher symbolischen als materiellen Wert – sie sollten aneinander erinnern, selbst wenn sie sich nicht sehen konnten.



Enyalus: „Ich weiss, dass das allzu kitschig klingt... aber ich kann dich aus meinem Leben nicht mehr wegdenken! Ich werde eine Lösung finden, wie wir zusammen sein können, ich verspreche es Dir! Da kann man mich mittels Magie noch so knechten wollen!“
Stella: „Versprich mir lieber, dass du dich aus allem Ärger heraus hältst. Und fang ja nicht an, mir etwas von der Pflicht eines Kavaliers zu erzählen! Ich möchte dich daran erinnern, dass ich dir oft genug in den Hintern getreten habe.“
Enyalus: „Das kann ich genauso zu dir sagen!“
Stella: „Wie schlagfertig! Nun, mein großer Held, dann hoffe darauf, dass du vor mir eine Lösung findest – das würde ich dir nämlich den Rest unseres Lebens vorhalten. Und den werde ich mit dir verbringen, koste es, was es wolle!“

Rückkehr zur Familie / Experiment mit fatalen Folgen
Nach bestandener Ausbildung merkte Enyalus sofort, wie seine magischen Fesseln sich regten und ihn dazu brachten, den Aufbruch nicht länger hinaus zu zögern, sondern sofort abzureisen. Es blieb gerade noch Zeit für eine letzte Zärtlichkeit, als er sich auch schliesslich gen Heimat aufmachte. Auf der Reise legte er sich unterdessen zurecht, wie er am Besten vorgehen sollte. So sehr es ihn auch grauste, er würde erst einmal unterwürfig sein müssen, um sich in Ruhe der Erforschung des Bannes, der ihn fesselte, widmen zu können. Sobald dies geschehen war, könnte er sich mit seinem Bruder besprechen, ob es eine Zukunft für ihn und Stella in der Familie gäbe – notfalls war er auch bereit, für sie auf jegliche Titel und Ansprüche zu verzichten und davon zu laufen. Was ihn jedoch zu Hause erwartete, hätte er niemals vorher sehen können...

Er hatte kaum einen Fuß zur Tür hinein gesetzt, als er auch schon zu seiner Tante gebeten wurde, die in der Zwischenzeit anscheinend ebenfalls nicht untätig geblieben war. Als er in ihr Arbeitszimmer eintrat, so erwarteten ihn nicht die freudigen Gesichter seiner Eltern und seines Bruders nebst dem seiner verhassten Peinigerin – nein, nur zwei Personen waren anwesend, bei denen er sich nicht sicher war, wen er weniger leiden konnte: Dekanin Abelard und seine Tante Ariadne. „Du bist spät.“ waren die ersten Worte, die er zu seiner Begrüßung zu hören kam, dicht gefolgt von „Setz dich, wir haben viel zu tun.“ Wie sich herausstellte, hatten die Frauen vor ihm endlich einen Weg gefunden, Ariadnes sehnlichsten Wunsch zu erfüllen: seine Macht als Magier noch weiter zu stärken, um endlich eine vollendete Waffe in Magiergestalt zu haben. Enyalus hatte kaum Zeit, um dagegen zu protestieren, als er gewahr wurde, dass seine Tante inzwischen von der Paranoia vollkommen übermannt worden zu sein schien. Und es bedurfte wenig Fantasie, um herauszufinden, wer in diesem Falle dafür verantwortlich war. „Du wirst für ein nobles Ziel gebraucht...“ säuselte Abelard ihn bei der Vorbereitung zu, „... ein Ziel, bei dessen Erfüllung auch die gute Ariadne profitieren wird. Und natürlich alle Magier, auf die es ja hauptsächlich ankommt!“ Enyalus hätte ihr liebend gerne das Lebenslicht ausgehaucht – mit seinen Fertigkeiten fühlte er sich sicher genug, zumindest den Versuch zu wagen – doch der magische Bann über ihn war immer noch intakt, und so hatte er keine Möglichkeit, gegen die Order – und damit gegen Abelard – vorzugehen. „Sorge dafür, dass dieses Experiment gelingt!“ hatte es geheissen. Und unglücklicherweise bedeutete das, dass er sich seiner Peinigerin beugen musste. Was anschliessend geschah, verschwimmt unter einem roten Schleier des Schmerzes. Was er noch mit Sicherheit weiss ist, dass Abelard nicht alleine arbeitete – auch andere Magier (oder Gelehrte) halfen ihr aus. Sicher ist auch, dass er eine Operation durchleiden musste – am folgenden Morgen wurde er der vielen neuen Narben an seinen Extremitäten wie auch seinem Torso gewahr. Jedoch erst, als er mit Lederstriemen gefesselt wieder zu sich kam, weist seine Erinnerung keine Lücken mehr auf.



Enyalus: „Was hast du mit mir gemacht, du Miststück??“
Abelard: „Aber aber, was ist das für ein Ton? Du solltest mir DANKEN, du Nichtswürdiger! Du bist der Erste von uns Magiern, der die Ehre hat, eine neue Ära einzuleiten.“
Enyalus: „... du bist wahnsinnig.“
Abelard: „Kleingeister werden die Größe dessen, was ich an dir erreicht habe, nie verstehen können. Aber genug davon... du wirst schon noch lernen, mein Geschenk zu respektieren.“

empirische Beobachtungen / Tortur
In den folgenden Tagen musste er einige Tests durchstehen, die zum Einen das Ziel hatten, herauszufinden, ob das Experiment erfolgreich gewesen war – zum Anderen wollte man Enyalus an den Vorgang gewöhnen, den man testen wollte. Wie er schon bald erfahren sollte, hatte der an ihm vorgenommene Eingriff den Effekt, dass er nun in der Lage war, weitaus größere Mengen an magischer Energie durch seinen Körper zu leiten um den Maßstab seiner Zauber drastisch zu vergrößern. Doch schon schnell wurde zumindest Enyalus klar, dass die Risiken dieses Experiments die Vorzüge klar überwogen. Denn sein Körper war nicht darauf ausgelegt, eine derart gewaltige Menge an Magie zu verarbeiten. Das erste Mal, als er mehrere Minuten in diesem 'entfesselten', erblindete er vorübergehend, verlor sein Zeitgefühl, hatte einen eingeschränkten Tastsinn und schliesslich hatte sich ein dumpfer Schleier über seine Gefühle gelegt. Erst am darauffolgenden Tag hatte er diese Nachwirkungen überwunden – und musste die gleiche Prozedur erneut durchstehen. Jedes Mal, wenn er diesen Zustand durchlitt, schien es, als ob der unbändige Strom an Energie, der ihn durchflutete, etwas Anderes mit sich riss. Nach etlichen – wenngleich auch kurzen – Versuchen war Enyalus angeschlagen genug, dass die Tests schliesslich für beendet erklärt wurden.

Doch die auf diese Ereignisse folgende Ruhepause sollte nicht von allzu langer Dauer sein: gerade einmal eine Woche darauf erhielt er die Anweisung, zu seiner Tante zu kommen. Dort angekommen, gelangte er mitten in eine hitzige Debatte: das Königreich stand einer Invasion gegenüber. Und nun war auch die Hafenstadt Ferlingsport bedroht – diese war jedoch aufgrund ihrer strategischen Position zu halten, darüber war man sich einig. Doch die Nachrichten von dort waren ungenau, und so war man sich nicht sicher, welche Unterstützung man der Stadt zuteil werden lassen konnte. Schliesslich einigte man sich darauf, dass jedes beteiligte Adelshaus in Banner an Truppe sandte – und auch einen fähigen Magus. Und Enyalus war der Magier der Wahl seiner Familie. Zuerst war er skeptisch – es war mehr als nur simple Skepsis gegenüber einer Order, es war das Misstrauen gegenüber der, die die Diskussion anleitete – konnte sich aber weitaus mehr für den Vorschlag begeistern, als er erfuhr, welche Familien an diesem Unterfangen teilnehmen würden. Und so wurde es beschlossen: Enyalus würde als magischer Leibwächter respektive Kampfmagier seines Bruders Aenas mitgehen, der das Banner Soldaten anführen sollte.

Aufbruch nach Ferlingsport / Wiedersehen


Aenas äusserte sich auf dem Weg nach Ferlingsport anerkennend über Enyalus neu gewonnene Selbstsicherheit – und darüber, dass er in Rüstung samt passendem Magierstab ein beeindruckendes Bild abgebe. Enyalus selbst, der sich daran erinnerte, wie Parthan in seiner Rüstung gewirkt hatte – ein Feuerteufel, der mit beiden Händen unsägliche Zerstörung anrichten konnte – konnte darüber nur schief lächeln und meinte nur, dass dies „wohl im Auge des Betrachters“ liegen würde. Schliesslich legte das Schiff an, und die Arbeit begann umgehend. Während sein Bruder sich sofort zu anderen Offizieren begab, um die neu verfügbaren Truppen angemessen zu verteilen, begann er selbst damit, durch die Stadt zu wandern um sich von derselben ein Bild zu machen. Dies war eine der Lektionen seines Lehrmeisters, die ihm in Fleisch und Blut übergegangen waren: wer das Kampffeld kannte oder es nach seinen Bedingungen gestaltete, trug mit weitaus größerer Wahrscheinlichkeit den Sieg davon. Natürlich war aber dies nicht der Einzige Grund, warum er beschlossen hatte, ohne Begleitung durch die Stadt zu streifen – und spätestens, als er zwei zierliche Arme, die sich von hinten in einer Umarmung um ihn legten und einen nur allzu wohlbekannten Körper an den seinen gedrückt spüren konnte, wusste er, dass sich seine Hoffnung erfüllt hatte: Stella war ebenfalls hier.

Enyalus: „Ich hatte gehofft, dich hier wieder zu treffen. Ich habe dich so vermisst...“
Stella: „Ich auch, Enyalus... Ich wünschte jedoch, die Umstände unseres Treffens wären angenehmer...“
Enyalus: „Es wird gut gehen, da bin ich mir sicher. Gegen uns wird sich niemand behaupten können!“

Sie einigten sich jedoch darauf, dass sie in der Öffentlichkeit einen Anschein von Gleichgültigkeit bewahrten – und v.a. vorgaben, sich nicht zu kennen. Im Endeffekt nahmen sie sich nebeneinander liegende Zimmer im gleichen Gasthof, um einander möglichst nahe zu sein und die gemeinsame Zeit fernab von störenden Blicken zu genießen. Denn zumindest hierdurch konnten sie ihre Zeit gemeinsam verbringen – der Rest des Tages war nämlich beileibe kein Zuckerschlecken. Von morgens bis Abends wurde die Stadt befestigt. Als Magier waren sie stets auf Erkundung, beim Beschleunigen essentieller Aufgaben, berieten bei Besprechungen und dergleichen mehr. Doch neben dem Stress, den solche Aktivität bedeutete, war die erste Woche vergleichsweise ruhig. Bis zu jenem Tag, an dem die ersten Truppenbewegungen von den Spähern gesichtet wurden. Schnell war abzusehen, dass es zu einer Schlacht kommen würde – und obwohl sie sich in einer befestigten Stadt befanden, sah die Lage nicht gerade rosig aus. Zum Einen war die Stadt an den zugänglichen Stellen zwar von einem Wall umzogen, doch gab es nicht genug Männer, um die volle Sollstärke zu erreichen – man musste sich also aufteilen. Weiterhin konnte man nicht nur mit einem Angriff von Land aus rechnen – ein Teil der Männer musste auch noch für den Hafen und die Schiffe eingeteilt werden. Ihr einzige Glück war, dass das Haus Arethusia eine Fregatte bereit gestellt hatte. Mit dem bemannten, erfahrenen Kriegsschiff dürften die ansonsten eher spärlichen Truppen in der Lage sein, dem unweigerlichen Angriff angemessen zu begegnen und den Hafen – und damit den essentiellen Handel durch die Stadt – sicher zu halten. Schliesslich gab es auch noch die umliegenden Berge. Diese waren Segen und Fluch zugleich – zum Einen konnten sich keine ganzen Truppenverbände über die steinernen Riesen bewegen, ohne ein gefundenes Fressen für die Bogenschützen zu werden, geschweige denn für die Magier. Jedoch war es einem kleinen Trupp theoretisch auch möglich, ungesehen über die Felsen ins Stadtinnere zu gelangen, weswegen permanent Spähposten aufgestellt werden mussten, um eine solche Gefahr möglichst einzugrenzen.

Beginn der Belagerung / der erste und zweite Sturm
Es sollte noch weitere 5 Tage dauern, ehe die Belagerung schliesslich begann. An einen Ausfall war nicht zu denken, waren die Aggressoren den Verteidigern doch zahlenmässig weit überlegen. Wie nicht anders zu erwarten war, versuchten sich die Angreifer bereits nach einem Tag mit dem Sturm auf die Stadt, wollten sie den Vorteil ihrer Überzahl doch zur Gänze ausnutzen, nachdem sie zuvor ihr Lager samt provisorischen Barrikaden errichtet hatte. Die Geschwindigkeit und auch die Art, in der diese Barrikaden errichtet wurden zeigte, dass auch die Gegenseite über Magier verfügte – und leider über scheinbar erfahrene. Der Sturm selbst war brutal. Zwar konnte der Plan der Verteidiger umgesetzt und sämtliche Zugänge gehalten werden, jedoch wurde die erste Schlacht von niemandem als Erfolg angesehen. Nur mit größter Anstrengung und mit den gebündelten Fähigkeiten dreier Magier konnte das Tor gehalten werden, das durch einen magischen Ansturm von Humus und Fels beinahe zerstört worden wäre. Wie befürchtet versuchten auch einige wenige Truppenteile, sich Zugang ins Innere der Stadt zu verschaffen, indem sie die Berge passierten – jedoch wurden sie frühzeitig gesehen und durch Bögen wie Armbrüste erledigt. Lediglich ein kleiner Trupp von 5 Mann konnte dem Kreuzfeuer entkommen – Enyalus und einige Soldaten schafften es jedoch, diese bald aufzuspüren und unschädlich zu machen. Am Schlimmsten stand es um den Hafen – denn obgleich die beiden Schiffe, die selbigen angegriffen hatten, zerstört worden waren, war auch das Kriegsschiff durch ein Selbstmordmanöver eines der Schiffe schwer angeschlagen und musste in der Werft erst repariert werden. Bis es repariert würde, mussten die hiesigen Fischerboote und Frachtschiffe zur Verteidigung dienen. Die Hauptwucht des nächsten Angriffes, so war man sich einig, würde demnächst wohl über den Hafen erfolgen. Und zwar schon bald.

Aenas: „Der erste Sturm wurde überstanden, aber für morgen sieht es nicht gut aus. Ganz und gar nicht gut. Vatranâr, Solaris – wir brauchen Euch beide morgen am Hafen – dieser muss um JEDEN PREIS gehalten werden!“
Enyalus: „Überlasst das nur uns. Wir werden ihnen einen Empfang bereiten, dass ihnen Hören und Sehen vergeht!“
Stella: „An uns werden sie nicht vorbei kommen.“
Aenas: „Das hoffe ich... ansonsten sind wir verloren.“

Leider trafen die Vorhersagen zu, und der Hafen trug die Hauptlast des nächsten Angriffes, der bereits am darauffolgenden Tag erfolgte. Enyalus und Stella wurden beide dem Hafen zugeteilt, und nur ihnen war es zu verdanken, dass auch diesem Sturm standgehalten wurde. Denn beider Expertise und Fähigkeiten waren ideal für dieses Schlachtfeld – während es Enyalus ein Leichtes war, mithilfe seiner Magie die anfahrenden Boote und Schiffe zu verlangsamen oder gar stoppen, konnte Stella mit Präzisionsschlägen die solcherart aufgehaltenen Gefährte vollständig lahmlegen, sodass das Hafenbecken am Ende von mehreren brennenden Schiffen und Booten beleuchtet wurde. Auch die Mauer hatte erneut standgehalten, wenngleich zum Preis etlicher Leben und auch zweier Magier, die bei der Verteidigung des Tores ihr Leben liessen. Deren Opfer hatte aber zumindest den Effekt, dass sich die Aggressoren zurück zogen und den Verteidigern die bitter benötigte zusätzliche Zeit erkauften. Auch der zweite Angriff war überstanden, und die Belagerer schienen darauf bedacht, das nächste Mal mit einer neuen Strategie vorzugehen. So waren die nächsten Tage zwar von großer Betriebsamkeit, aber zumindest von wenig kämpferischer Aktivität geprägt, was von den stationierten Truppen dazu genutzt wurde, das Tor zu reparieren, weitere Schäden des Kriegsschiffes auszubessern und den Soldaten eine dringend benötigte Pause zu verschaffen. Enyalus und Stella sahen einander nun deutlich seltener, war Ersterer doch nun dem Hafen und Letztere den Wällen zugeteilt. Lediglich einige wenige Abende und Morgen konnten sie noch in trauter Zweisamkeit abseits des Chaos verbringen. In dieser Zeit erzählte er ihr auch, was in der Zwischenzeit mit ihm vorgefallen war. Nur mit Mühe konnte er Stella davon zurückhalten, zu Aenas zu gehen und ihm stellvertretend die Hölle heiß zu machen für das, was ihm angetan wurde.

Stella: „Dieses verfluchte Weibsbild! Dieses aufgeblasene Miststück! Warum hat sie eigentlich niemand daran gehindert??“
Enyalus: „Das ist... nun...“
Stella: „Na schön! Wenn du keinen Ton rausbekommst, wird wohl dein Bruder dafür gerade stehen müssen! Warum hat der eigentlich nichts getan?? Ich dachte, du verstehst dich wenigstens mit ihm?“
Enyalus: „Nein! Also ja, ich verstehe mich mit ihm. Bitte. Er ist einer der wenigen, die mir dort noch etwas bedeuten. Verdirb es dir nicht mit ihm – um meinetwillen.“

der dritte Sturm
Die angespannte Ruhe hielt etwa eine Woche – doch dann hatten die Belagerer mithilfe eines ihrer Magier erste Belagerungsgeräte fertig gestellt. Zwei Katapulte begannen damit, Geschosse gen Stadt zu feuern, während eine Sturmramme sich unaufhaltsam näher schob, geschützt von einem anderen Magier. Als Enyalus erfuhr, dass das Tor kurz vor dem Fall stand, war er gerade mitten im Kampf gegen einige andere Angreifer, die zur Ablenkung den Seeweg genommen hatten. Dennoch liess er alles stehen und liegen und bewegte sich schnellstmöglich in Richtung der Wälle, während seine Gedanken einzig seiner Geliebten galten, die sich dort aufhielt. Mit gewaltigen und durch trickreich angewandte Eismagie ermöglichte Sprünge gelangte er in Windeseile zum Ort des Geschehens, gerade zu dem Moment, als das Tor unter den gewaltigen Stößen der Ramme brach. Soldaten strömten ins Innere, und heftige Kämpfe brachen unmittelbar am Tor aus. Allen Anwesenden war klar, dass das Tor schnellstmöglich wieder verschlossen werden müsste – ansonsten würden die Belagerer sie einfach überrennen. Stella sah er nur aus den Augenwinkeln heraus – sie war dort, wo Blitze aus heiterem Himmel gen Boden fuhren und nur verbrannte Erde hinterliessen, womit sie wohl auch die feindlichen Katapulte neutralisiert hatte – während er selbst möglichst Kraftsparend vorging und seinen durch Eismagie verstärkten Stab führte, dem er eine zweite Klinge wachsen liess, die die Paraden mundaner Waffen einfach ignorierte und sich unmittelbar hinter diesen wieder zusammenschloss. Doch schnell musste er feststellen, dass er so zu langsam war. Mit Geschossen und Wellen aus Magie kam er dem Tor langsam näher – aber es war immer noch nicht genug. Gerade als die Rufe ertönten, dass die Hauptwucht des gegnerischen Angriffes anrollen würde, hörte er deutlich, wie ihm der Befehl geworden wurde, seine Siegel zu lüften und damit das Limit gewöhnlicher Magier zu ignorieren. Gegen eine Order konnte er nichts tun, sodass er erneut spüren musste, wie die Kraft ihn durchflutete und begann, an seinem Innersten zu zehren. Doch mit dieser gesteigerten Leistungsfähigkeit schaffte er es, das Tor zu verbarrikadieren, indem er alles Wasser in der Umgebung benutzte, um das Tor vollständig mit Eis zu beschichten und erstarren liess – eine gewaltige Wand aus meterdickem Eis versperrte den ankommenden Feinden nun den Zugang. Und während diese Leistung jeden gewöhnlichen Magier vor Anstrengung in die Knie brechen lassen würde, wurde Enyalus aufrecht gehalten und durch seinen Zustand wie auch durch den Befehl dazu gezwungen, das nunmehr volle Ausmaß seiner magischen Stärke gegen den verbliebenen Feind einzusetzen. Mit großangelegten magischen Angriffen seinerseits und der Unterstützung der nunmehr ermutigten Verteidiger konnte die Hauptlast der Hinterbliebenen beseitigt werden – und spätestens seit jenem Tag wurde er auch von den eigenen Soldaten gefürchtet, denn all die im Todeskampf zu Eis erstarrten Feinde waren kein Anblick, den man jemals leicht vergaß.

Nachwirkungen

Nachdem seine Arbeit getan wurde, war seine Order endlich erfüllt, und der ihn durchtosende Kraftstrom verebbte, als er seine Siegel erneuerte. Dafür flutete die Anstrengung, einen solchen Kraftakt begangen zu haben – noch nie hatte er so lange in diesem Zustand verharrt – in seinen ohnehin von Kämpfen geschundenen Körper, sodass es nur Aenas zu verdanken war, dass er nicht auf der Stelle zusammenbrach – sein Bruder stützte ihn, noch bevor er ins Wanken geriet, und geleitete ihn in sein Zimmer zurück, während Stella in einigem Abstand besorgt folgte und der Rest der Truppen sich daran machte, das Tor bestmöglichst zu sichern. In der Ruhe seiner Räumlichkeit angekommen, entschuldigte sich sein Bruder mit schmerzlichem Gesichtsausdruck bei ihm – er habe keine andere Wahl gesehen, damit sie alle den Angriff lebendig überstanden. Enyalus besaß nur die Kraft für ein Nicken und einen Händedruck – wenngleich er nicht erfreut darüber war, dass er sich in diesem Zustand befand, verstand er doch, warum sein Bruder sich zu diesem Schritt genötigt gesehen hatte. Bevor dieser ging, kam von diesem jedoch noch eine Frage, mit der er nicht gerechnet hatte – was zwischen ihm und Solaris sei.

Enyalus: „... wie meinst du das?“
Aenas: „Ich bin vielleicht kein Magier, aber ich bin nicht dumm! Ich habe gesehen, wie besorgt sie uns gefolgt ist – und ich habe gesehen, wie du während des gesamten Kampfes Blicke in ihre Richtung geworfen hast.“
Enyalus: „Bitte... sag es niemandem... bitte, Bruderherz...“
Aenas: „Ich hoffe, du weisst, was du tust... du wirst es nicht leicht haben. Aber zumindest mit meiner Unterstützung kannst du rechnen, wenn du wirklich etwas für sie empfindest.“
Enyalus: „Danke... danke, Aenas...“

Sobald sein Bruder das Zimmer verlassen hatte, stürmte Stella in das Zimmer. Jegliche Zurückhaltung war vergessen, als sie ihm voller Sorge um die Arme fiel. Er hörte noch, wie sie mit ihm zu sprechen versuchte, aber sein Geist glitt langsam aber sicher in die Ohnmacht ab. Er schaffte es gerade noch, ihr ein Lächeln und ein „Mir geht’s ...“ zuzuwerfen, bevor er schliesslich das Bewusstsein verlor. Erst am darauf folgenden Tag sollte er mit dem Gefühl, er sei unter einer Felslawine begraben worden, wieder erwachen. Er brauchte noch eine geschlagene Stunde, bis er sich wieder kräftig genug fühlte, um in seiner gewohnten Aufmachung das Zimmer zu verlassen und zu sehen, wie es um die Stadt stand. Die versammelten Offiziere zeigten sich erbaut davon, ihn so bald wieder auf den Beinen zu sehen – Aenas hingegen schien besorgt, während Stella offenkundig wütende Blicke in seine Richtung warf. Durch die Barrikade aus Eis hatten die Soldaten genügend Zeit erkauft bekommen, um ein provisorisches Tor zu errichten, und Stella hatte es schliesslich auch geschafft, die Ramme zu zerstören. Sie hatten sich weitere Zeit erkauft, während sie hofften, dass endlich Verstärkung eintreffen möge. Nach der Besprechung wurde er von Stella in die Mangel genommen, warum er sich in seinem Zustand wieder auf den Beinen befinde. Mehrmals versuchte er ihr zu erklären, dass er sich durchaus dazu in der Lage fühlte, zumindest Präsenz zu zeigen – diese Versuche wurden von ihr jedoch unbarmherzig niedergeschmettert, bis er sich schliesslich unter ihrer Pflege in seinem Bett wiederfand. Enyalus jedoch wusste, dass die Schäden, die er davon getragen hatte, nicht nur eine einfache Ruhepause vergehen würden – über seine Gefühle hatte sich ein dumpfer Schleier gelegt, sodass seine Emotionen eine deutlich schwächere Intensität besaßen. Weiterhin war sein gesamter Leib von einem Taubheitsgefühl befallen, das alle Sinne betraf. Als er dies Stella klarzumachen versuchte, wurde sie im Gegenzug noch beharrlicher, ihm Ruhe zu gönnen – und Enyalus merkte mit Freuden, dass sich obgleich seiner Schäden seine Liebe zu ihr nicht geschmälert hatte und mit gewohnter Flamme brannte.

Jedoch blieb ihm nicht viel Zeit zur Ruhe – den Berichten der Spähposten zufolge war neues Kriegsgerät bereits in der Fertigung und würde in wenigen Tagen fertiggestellt sein. Zumindest, so die Meinung der Anwesenden, war das Kriegsschiff wiederhergestellt, womit sich der größte Teil der Truppen auf die Verteidigung der Mauern und Tore konzentrieren konnte. Allen war bewusst: dies würde die letzte Schlacht sein. Gelang es den Aggressoren, die Verteidigung erneut zu durchbrechen, würde es nichts mehr geben, das die dezimierten Verteidiger ihren Angreifern entgegensetzen konnten. Gelang es jedoch den Verteidiger, diesen Angriff zu überstehen, würde bald darauf die lang ersehnte Verstärkung eintreffen, womit die Angreifer keine Wahl hätten als sich zurück zu ziehen. Und schliesslich war der Tag da, vor dem die gesamte Stadt bangte.

Der letzte Sturm / ein schwerwiegender Verlust
Einmal mehr bewiesen die Götter, dass sie ein Gespür für Dramatik hatten - denn bereits am frühen Morgen zogen dichte, schwarze Gewitterwolken über den Himmel, und spätestens zur Mittagsstunde öffnete selbiger seine Schleusen und es begann in Strömen zu regnen. Der Regenfall verwandelte den Tag zur Nacht, doch der Angriff liess bis zum Einbruch derselben auf sich warten. Es begann damit, dass ein Ruf über die Wälle hinweg erschallte: „Der Feind kommt!“ Nach und nach flammten rote Fackellichter in der dunklen Nacht auf, und bald darauf wurden die Marschgeräusche ihrer Feinde hörbar – dieser griff mit seiner vollen Truppenstärke in einem finalen Ansturm an. Zu diesem Punkt machten sich weder Enyalus noch Stella die Mühe, eine Scharade abzuhalten: sie schlossen sich in die Arme und küssten sich lange, bevor Enyalus seinen Helm wieder aufsetzte und Stella an ihre Position eilte. Unmittelbar darauf begann die Schlacht. Mit einem Glühen, dass an Höllenfeuer erinnerte, zogen Brandgeschosse über die Stadt, die das Belagerungsgerät ihrer Kontrahenten auf Wälle, Tor und Gebäude regnen liess. Eine große, mit Stahl verstärkte Sturmramme schob sich hinter einem Schirm von Soldaten mit großen Mattenschilden unaufhaltsam auf das Tor zu, während Pfeil- und Bolzenhagel zwischen beiden Fraktionen hin- und hergeschossen wurden. Etliche gerüstete Soldaten stürmten mit Leitern auf die Mauern zu, und sogar zwei Belagerungstürme rollten den Mauern langsam entgegen. Auch zeigten sich endlich die Gestalten, die für das aberwitzige Tempo, indem das Gerät fertiggestellt worden war. Es waren Magier, die sowohl Enyalus als auch Stella aus der Akademie kannten: ehemalige Dozenten mit der Macht über Fels und Gestein, über Humus (und damit auch über Pflanzen und Holz) und schliesslich auch über Feuer: der General der Streitmacht zeigte sich auf dem Schlachtfeld. Die Lage war sehr zum Nachteil der Verteidiger, waren doch in den bisherigen Kämpfen die meisten Magier auf beiden Seiten gefallen, und so kämpften neben Enyalus und Stella nur noch zwei weitere Zauberer mit, davon einer auf den Wällen und der andere auf dem Kriegsschiff.

Es liess sich nicht verhindern, dass einige Belagerungsleitern aufgestellt wurden, und sofort begannen erbitterte Kämpfe auf den Wällen. Enyalus verlor Stella bald aus den Augen, als zwischen ihnen der erste der beiden Belagerungstürme eintraf und Soldaten aus seinem Inneren auf die Wälle stürmten. Blitze zuckten über den Himmel, als selbiger über den Tod so vieler Männer und Frauen zu weinen schienen, und niemand konnte mit Sicherheit sagen, ob die Blitze nun magischer oder natürlicher Natur waren. Schon bald sah sich Enyalus nicht mehr in der Lage, die Männer am heraufkommen zu hindern, und musste sich stattdessen der Angreifer auf den Wällen annehmen. Mit blitzender Klinge stürzte er sich in die erste Reihe des Gefechts, erneut durch seine Magie eine eisige zweite Klinge aus seinem Stab wachsen lassend. Wäre Parthans Ausbildung nicht derart hart und fordernd gewesen, Enyalus wäre innerhalb Minuten verblutend auf den steinernen Wällen verendet. Ihm einen stummen Dankspruch sendend, bemühte er sich nach Leibeskräften, dem Turm näher zu kommen, um diesen mittels Magie zu Fall zu bringen. Als er sich schliesslich nach einem gewagten Vorstoß umzingelt sah, dachte er schon, sein Ende wäre gekommen – als sich ein Wirbel aus blondem Haar und mit einer magisch verstärkten Doppelklinge, die seiner nicht unähnlich war, an seinen Rücken warf und ihm selbigen deckte. Gemeinsam erwehrten sich Enyalus und Stella dem Ansturm der Soldaten, die gegen die ungewohnten Waffen und den gelegentlichen Magieeinsatz nicht zu bestehen mochten, bis schliesslich Streiter aus den Reihen der Verteidiger zu ihnen stürzten und die beiden Magier ihre Anstrengungen endlich darauf richten konnten, den Turm in einer Kaskade von Eruptionen aus Eis und Elektrizität zu Fall zu bringen. Als beide erschöpft nach Atem rangen, sahen sie sich um, um einen Überblick über die momentane Lage zu bekommen: Vom Wasser her war weithin das Lodern etlicher Masten zu sehen, die das Hafenbecken mit flackerndem Licht erhellten. Inmitten dieses Infernos war es unmöglich zu sagen, ob die Verteidigung des Hafens standgehalten hatte oder nicht – und es gab weitaus dringlichere Probleme zu bewältigen.

Mit einem weithin hörbaren Bersten wurden sowohl die Blockade aus Eis, die Enyalus zur Verstärkung des Tores errichtet hatte, als auch die Ausbesserung desselbigen von einer gewaltigen Kraftanstrengung durchbrochen. Enyalus hatte nicht lange Zeit, zu überlegen – in Windeseile eilten er und sein Augenstern auf den Wällen in Richtung des Tores, um die unmittelbar bevorstehende Niederlage noch irgendwie abzuwenden. Dort angekommen, liess Enyalus mit seiner Magie eine Brücke aus Eis über den bereits entbrannten Kampf entstehen, auf der sie entlang rutschten und sich von oben mitten ins Gefecht stürzten. Sie kamen mit Flächenangriffen von Wasser und Blitz auf dem Boden auf und gaben damit ihren Mitstreitern die Gelegenheit, nachzurücken. Die nächste Sekunde nahten jedoch die weiteren Feinde heran, und Enyalus war froh, noch die weithin hallende Stimme seines Bruders zu hören, der Befehle brüllte und sich mit seinem Bihänder in die Schlacht stürzte, um sich Gliedmaße für Gliedmaße durch den Feind zu hacken. Doch der Kampf gegen die einfachen Fußsoldaten währte für die beiden Magier nicht lange – kurz darauf sahen Stella und Enyalus sich ihren ehemaligen Dozenten gegenüber: während Enyalus ein erbittertes Duell gegen den Magier focht, der sämtliche Zauber mit Platten aus Stein und Geschossen aus Erz beantwortete, hatte Stella es schwer, sich gegen den Magier durchzusetzen, der die Natur im gesamten Gebiet beeinflusste und aus allen Ecken und Winkeln durch Holz, Erde und Ranken angriff. Schnell hielten die anderen Kämpfenden größtmöglichen Abstand zu den Duellen der Magier, versprachen diese doch den sicheren Tod für jeden, der sich nicht besondere Weise dagegen zur Wehr setzen mochte. Unglücklicherweise wurden sowohl Enyalus als auch seine Geliebte durch die beiden Magier zurückgedrängt, während die Masse der Angreifer langsam aber sicher die zahlenmässig weit unterlegenen Verteidiger zu überrollen drohte.

Doch all das nahm Enyalus nur am Rande war, zu sehr war er von dem Duell eingenommen, dass er mit dem weitaus erfahreneren Magier ausfocht. Er hatte noch nicht einmal die Gelegenheit, sich nach Stella umzusehen, denn ein Moment der Unaufmerksamkeit würde sein Ende bedeuten. Mal um Mal brandete die Magie um sie herum, Mal um Mal wurden Angriffe entfesselt, die mit dem sofortigen Tod enden würden – und Mal um Mal unterlagen Enyalus' magische Angriffe in einer direkten Konfrontation. Stella unterdessen erging es nicht besser – ihre punktuelle Magie hatte es schwer, sich gegen die sehr weitläufigen Angriffe ihres Gegners zu behaupten. Beiden wurde im Verlauf dieses Kampfes klar, dass sie unterliegen würden, wenn diese sich nicht änderten. Und so entschieden sie sich beide zu einem gewagten Schritt: ohne sich abzusprechen, schleuderten sie ihren jeweiligen Kontrahenten eine Welle magischer Energie entgegen, um zu ihrem Partner zu eilen, um fortan gemeinsam zu kämpfen. Ihre einzige Hoffnung war, dass die durch lange Monate des Trainings gewonnene Koordination gegen die Macht der beiden Magister zu bestehen vermochte. Erneut entbrannte der Kampf, der dieses Mal jedoch ausgewogener ausgefochten wurde. Mit blitzenden Doppelklinge stürzten sich die beiden verzweifelten, jungen Magier in den Nahkampf mit ihren mächtigen Kontrahenten, die jeder auf seine Weise beantwortete: Während der Eine sich eine Rüstung aus Stein und Metall um den Körper legte und mit der Kraft einer Ramme zuzuschlagen begann, bildete der Andere sich etliche Astgleiche Arme, die jeden Angriff auf eine ungeschützte Stelle abzulenken schienen. Nach minutenlangem Kraftaustausch, in dem sie ihre Kraftreserven bedrohlich weit leeren mussten, erfolgte jedoch schliesslich die Entscheidung: von einem vom Himmel kommenden Blitz zu einer Idee beflügelt, war es Stella, die mit aller Kraft, die sie so schnell sammeln konnte, einen grellen Blitzschlag auf ihre Kontrahenten niederfahren liess. Während der Angriff selbst durch die magische Gegenwehr keinen großen Schaden anrichtete, brachte er sie doch aus dem Takt und beraubte sie kurzzeitig ihrer Sinne – eine Taktik, die sie gegen Enyalus schon das eine ums andere Mal angewandt hatte, weswegen dieser auch schon früh die Anzeichen des Angriffs erkannte und sich so davor bewahrte, ebenfalls um seine Sicht beraubt zu werden. Anschliessend nahm auch er alle auf die schnelle sammelbare Kraft und lenkte einen großen Wasserstrom aus sämtlichen großen Pfützen, die sich seit dem Mittag in der Gegend angesammelt hatten, auf die beiden Magier. Während der Angriff selbst keinen Schaden anrichtete – und dies auch gar nicht sollte – bot er Stella jedoch die Möglichkeit für den Gnadenstoß, als sie mit einem letzten, vernichteten Blitzschlag ihre Macht in das Wasser und damit durch die Verteidigung ihrer Gegner sandte.



Als die beiden Magister verbrannt und leblos vor ihnen niedersanken, sanken auch Enyalus und Stella vor Erschöpfung in die Knie – aber das Schicksal war nicht so gnädig, ihnen eine Atempause zu gönnen. Mit einem weiteren, furchtbaren Schlag erzitterte die Erde, als der Kampf um das Tor von einer lodernden Feuersbrunst bedeckt wurde, die alle Kontrahenten, gleich welcher Zugehörigkeit, in alle Richtungen schleuderte. Enyalus handelte, bevor er auch nur einen Gedanken fassen konnte. Wie in Zeitlupe sah er den Magier, der dafür verantwortlich war, langsam durch das Tor treten. In seinem Hinterkopf stutzte er, als er einen engen Vertrauten Abelards sah, es blieb ihm jedoch keine Möglichkeit, eingehender darüber nachzudenken. Er sah vor sich seinen Bruder Aenas, wie dieser mit der Feuerlohe geschuldeten qualmenden Rüstung als Letzter zwischen dem General der Angreifer und der restlichen Stadt stand. Er sah, wie ein dünnes Lächeln über die Lippen des Magiers huschte, während er langsam die Hände hob und ganz deutlich zu spüren war, wie sich ein loderndes Inferno aus dieser Richtung anbahnte. Enyalus stürzte an die Seite seines Bruders, versuchte noch, diesen hinter sich zu ziehen, während er den Stab nach vorne riss und in einem verzweifelten Versuch sämtliche Macht des Wassers, die er aufbieten konnte. Als letztes hörte er noch Stellas warnenden, verzweifelten Ruf – und dann brandete eine Welle aus Feuer auf ihn zu. Er liess sich von aller Macht durchströmen, die er in seinem Innersten noch finden konnte, mit der linken Hand den Arm seines Bruders fest gepackt und den Stab nach vorne gerichtet, aus der Kaskaden von kältesten Wasser gegen die herannahende Lohe brandeten und dort verdampften. Nur verlangsamt, aber nicht aufgehalten, erreichte das Inferno sie schliesslich, als Enyalus noch einmal alles in Richtung seines Kontrahenten schleuderte. Flammen züngelten an ihm vorbei, an seiner Rüstung entlang, während einzelne Lederteile Feuer fingen, um gleich darauf von seiner eigenen Magie gelöscht zu werden. Ruß bedeckte das Visier seines Helmes, als er, seiner Sicht nahezu vollständig beraubt, nur noch den Wettstreit der hellen, glitzernden Flüssigkeit sah, die sich gegen die unheilvolle, rötlich glühende Feuersbrunst zur Wehr setzte. Als er gerade kurz davor war, die Gegenwehr nicht mehr aufrecht halten zu können, brach das Inferno ab – und Enyalus sah seinen Gegner mit verkniffenem Gesicht die unerwartete Gegenwehr betrachten. „Wir haben es geschafft!“ wollte er Aenas zurufen, merkte jedoch, dass seine Lippen zu ausgetrocknet für Worte waren, und drehte sich deshalb zu seinem Bruder um, dessen Arm er nach wie vor fest umschlossen hatte.

Wie in einem unwirklichen Alptraum drehte er sich um und sah, was er da festhielt. Nur noch der Handschuh seines Bruders war unversehrt – dessen restlicher Leib war bei bestem Willen nicht mehr zu erkennen. Seine verzierte Rüstung war zu einem unförmigen Klumpen mit seinem restlichen Leib verschmolzen, der Bihänder, auf dessen Pflege er immer stolz gewesen war, nur noch ein schmales, geschmolzenes Stück an einem breiteren Klumpen, der wohl einmal ein Arm gewesen war. Sekundenlang starrte er die Leiche seines Bruders an, als seine Knie unter ihm nachgaben und er mit ihm zu Boden stürzte. Ungeachtet des Gegners, ungeachtet der gesamten restlichen Welt, riss er sich den Helm vom Kopf und betrachtete mit Tränenüberströmten Gesicht, wie er seinen Bruder nicht einmal mehr erkennen konnte. Ein erstickter Schrei löste sich aus seiner Kehle, als er seinen Schmerz und seine Verzweiflung gen Himmel schrie, während er den verbrannten Leichnam in seine Arme schloss. Der Magister, der ihn offenbar nicht länger als Gefahr einstufte, wandte sich gerade gelangweilt ab, als ein Blitz dicht neben ihm einschlug und Stella heran eilte, um ihm beizustehen, hatte sie dies doch aufgrund mangelnder Möglichkeit der Verteidigung gegen dessen Feuersturm zuvor nicht gekonnt. Doch all dies nahm Enyalus kaum noch wahr, ihn erfüllte nur noch der Schmerz, der durch den Tod eines der wenigen Menschen auslöste, den er geliebt hatte. Und dann wurde der Schmerz zu Wut. Unbändiger, lodernder Wut, die dem Inferno glich, dass er gerade bekämpft hatte. Sein Schrei steigerte sich an Intensität, als er Zorn und Hass anstatt der Trauer hinausschrie, als er das erste Mal in seinem Leben aus eigenem Willen seine Siegel brach.

Ungezügelte Wut
Macht durchströmte ihm, als er den Fluss der Magie stärker denn je durch seinen Körper jagte, was nach und nach seine Lebenskraft mit sich riss. Aber es war ihm egal – er wirkte Magie, wie er sie noch nie zuvor gewirkt hatte und auch niemals wieder wirken würde. Mit blutunterlaufenen Augen den Magier anstarrend, hob er seine Arme. Erst geschah nichts, als auf einmal ein gewaltiges Rauschen ertönte – ein Fluss, der in das Hafenbecken floss, wurde durch seine Macht umgelenkt und brandete auf das Tor zu. Abgelenkt und fassungslos ob des Spektakels verharrten alle Anwesenden eine Sekunde mit offenem Mund, als alle so schnell sie ihre Beine trugen davon rannten – mit Ausnahme des Magiers, der sich seines nahenden Sieges beraubt sah und stattdessen Enyalus angriff. Doch anders als zuvor behielten dessen Flammen nicht mehr die Oberhand – sein Inferno brandete gegen eine Kaskade aus Eis, die sich nun gegen das Feuer behaupten konnte. Dann kam der Fluss an. Mit gewaltigem Ächzen wurden die Trümmer, die von der bisherigen Schlacht hinterlassen worden waren, einfach hinweggespült, während Enyalus mit einem Sprung auf einer erschaffenen Scholle aus Eis landete, während sein Kontrahent sich mit einem gewaltigen Satz auf ein nahes Haus begeben hatte. Die Anstrengung des Zaubers brannte das Leben mehr und mehr aus ihm heraus, als er merkte, wie sein Gehör immer mehr verblasste, seine Haut an Farbe verlor und sein Haar erst gräulich und schliesslich weiss wurde – aber es war ihm egal. Nur die Rache bedeutete ihm jetzt noch etwas. Die magischen Feuerangriffe mit Säulen aus Wasser abwehrend, sprach Enyalus den tödlichsten Zauber, den er je ersonnen hatte – und den er nur in einem Zustand wie seinem jetzigen ausführen konnte. Kraft durchflutete ihn, als er den Zauber um seinen Gegner legte und sein Blut zum kochen brachte. Der Magister schrie auf, als er von innen her verbrannte. Roter Dunst stieg aus all seinen Körperöffnungen und kleineren Wunden auf, als sein Blut verdampfte, als dieser einen grässlichen Todesschrei ausstieß – und von der Magie, die ihn tötete, nahezu zerrissen wurde. Sämtliche Adern hielten dem Druck nicht mehr stand und platzten auf, sodass er in einer blutroten Fontäne sein Ende fand. Enyalus bemerkte, wie seine Sicht langsam verschwamm – es war unwichtig, denn er erspähte auf den Mauern, wie trotz des höllischen Zustandes des Schlachtfeldes immer noch gekämpft wurde. Es kümmerte ihn nicht, dass er im Laufe der Kämpfe das Gefühl für seinen linken Arm verlor, der fortan nur noch schlaff an seiner Seite herab hing, denn seine Waffe führte er mit der rechten. Es kümmerte ihn nicht, dass auch seine Verbündeten panisch flüchteten, wenn er gegnerische Soldaten ohne mit der Wimper zu zucken mit einem Hagel aus Eisspeeren zerfetzte. Es scherte ihn einen Dreck, dass seine Haut mittlerweile schneeweiss geworden war, während er Männer ertrinken liess, indem er sie kopfüber im Strom des Flusses hielt. Er bemerkte nicht einmal, dass sein ganzer Körper taub geworden war, dass seine Finger nichts mehr ertasteten, als er sein eigenes Blut als gefrorene Waffe verwendete, dass ihm von etlichen Wunden über den Leib floss.

Erst, als er mit einem weiteren Speer, in dem Teile seines eigenen Blutes mit eingefroren waren, einen Soldaten davon abhielt, sich auf eine junge, blonde Frau zu stürzen, endete seine Raserei. Denn Stella blickte ihn entsetzt an und rief ihm etwas zu – er konnte es jedoch nicht hören. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber keine Worte wollten sich bilden. Er sah, wie die Welt ins Schwanken geriet, als er auf die Knie stürzte, und wunderte sich, wann er aufgehört hatte, seine eigenen Wunden zu spüren. Das letzte was er sah, war Stella, die noch auf ihn zulaufend und mit ausgestreckter Hand versuchte, ihn aufzufangen. Dann gab es nur noch einen schlag, und dann Schwärze.

Nachwirkungen / eine unerwartete Tragödie



Als er erwachte, fühlte er sich, als würde er träumen. Mit einem unwirklichen Gefühl stemmte er sich aus einem ihm unbekannten Bett auf, während sein Blick auf seinen Arm fiel. Das erste, was ihm auffiel, war dass er beide Arme wieder bewegen konnte. Das Zweite, was er merkte, war dass seine sonnengebräunte Haut nun völlig weiss war, als hätte sie jegliche Farbe verloren. Er versuchte aufzustehen und zum nahen Spiegel zu gehen, merkte er weiterhin, dass er innerlich vollkommen ruhig war. Er erinnerte sich an die Schlacht – und fühlte nichts. Er sah seinen Bruder erneut vor seinen Augen sterben und fühlte nur ein leises Bedauern, während jeglicher andere Tod in ihm noch nicht einmal mehr eine Reaktion wach rief. Er konnte sich noch nicht einmal mehr darüber freuen, dass er scheinbar überlebt hatte. Mit wachsendem Entsetzen bemerkte er, dass er in seiner Wut einen Großteil seiner Gefühle einfach ausgebrannt hatte – denn so ähnlich hatte er sich bereits schon einmal gefühlt. Schliesslich – wenngleich ihm nicht mehr ganz bewusst war, wie er dies bewerkstelligt hatte – kam er beim Spiegel an und sah, wie er sich verändert hatte. Nicht nur seine Haut, auch seine Haare hatten jede Farbe verloren, während seine Augen in einem orangenen Glühen aus dem weissen Gesicht hinaus stachen. Er wusste nicht, wie lange er da stand, ganz in die Betrachtung seiner Veränderung versunken, als er den Blick abwandte – und sah, dass sich die Zimmertüre mittlerweile geöffnet hatte und Stella unsicher in der Tür stand. Scheinbar schien sie noch zu zweifeln, ob sie wirklich Enyalus vor sich hatte – was nach seiner berserkerhaften Wut und seiner drastischen Verwandlung nur zu verständlich war – bis er schwach die Hand nach ihr ausstreckte und sie wissen liess, dass er es war. Sie fiel ihm in die Arme, während ihr Tränenströme das Gesicht hinunter liefen, sodass es auf einmal Enyalus war, der sie trösten musste.

Stella: „Ich dachte... ich dachte, ich hätte dich für immer verloren. Ich hatte solche Angst um dich!“
Enyalus: „...“
Stella:Was ist nur mit dir geschehen? Hat dich dieser Vorgang wirklich derart... verändert? Ich erkenne dich kaum wieder!“
Enyalus: „... ich bin... immer noch ich. Ich bin Enyalus Tartharus Zahard , ein Schüler von Parthan. Und nach wie vor ist alles, was ich bin, alles, was ich je sein werde, dein. Nur dein.“

Stella half ihm zurück zum Bett, wo sie sich immer noch umschlungen niedersetzten. Sie berichtete ihm, was sich nach seiner Ohnmacht zugetragen hatte. Durch den Tod des Generals und seiner beiden Magier hatten die Belagerer ihre Führung verloren, und als Enyalus dann auch noch wie ein Berserker zu wüten begann, verschlechterte sich die Moral weiter. Etliche Truppenteile zogen sich zurück, und so konnte genug Zeit gekauft werden, dass noch am selben Tag die Verstärkung für die Verteidiger eintraf – die Schlacht war siegreich verlaufen. Es hatte jedoch einen Heilmagier, 2 Wundärzte, etliche Goldstücke an Arznei und einen ganzen Monat gedauert bis er, Enyalus, wieder das Bewusstsein erlangt hatte. Während dieser gesamten Zeit hatte Stella jede freie Minute versucht, zu ihm zu gelangen, aber ihm wurde strikte Ruhe verordnet, sodass er niemanden hatte sehen dürfen – bis heute. Entsprechend geschockt war sie über die Veränderungen, die anscheinend nicht nur temporär gewesen waren. Arm in Arm dasitzend, dauerte es eine Weile, bis sie mit dem Gespräch fortfuhren. Sie hatte sich in der Zwischenzeit wieder soweit gefangen, dass sie weiter erzählen konnte. Enyalus bemerkte jedoch schnell, dass es anscheinend etwas gab, dass sie sagen wollte, jedoch nicht über die Lippen brachte. Nachdem sich dieser Eindruck verstärkte und sie auch weiter keine Anstalten machte, auf dieses Thema zu sprechen zu kommen, hakte er selbst nach. Zögernd begann sie schliesslich, den Blick fest auf ihre Hände gerichtet, die Neuigkeiten zu berichten, die sie sich nicht zu erzählen getraut hatte. Denn Enyalus' Familie gab es nahezu nicht mehr.

Er zuckte nicht einmal mit der Wimper, als sie dies sagte. Seine Miene fälschlicherweise auf einen erlittenen Schock zurückführend, verstärkte sie ihren Griff um seine Hände und fuhr fort. Schon als sie in Ferlingsport angekommen waren, sollte seine Tante angefangen haben, sich merkwürdig zu verhalten. Schnell sollten Untersuchungen ergeben haben, dass sie den Invasoren Informationen, Zahlungsmittel und Unterstützung gewährt haben solle. Auch solle sie ihren Einfluss dazu genutzt haben, Magier der nahen 'Akademie der theoretischen und angewandten Thaumaturgie (et cetera) zu Vrathis' zu Belagerern der Stadt gemacht gemacht zu haben. Als Strafe hierfür wollten Gesandte einer anderen mächtigen Familie den Grund dafür in einem friedlichen Gespräch erfahren, doch sie wurden getötet, sodass es zum Kampf kam, was über die Wochen damit endete, dass die Familie sich in einem Kampf zwischen den zur Krone loyalen und den Oppotunisten nahezu auslöschte. Doch noch immer verzog Enyalus keine Miene, was Stella erneut Tränen in die Augen trieb, vermutete sie doch, dass er aufgrund seines Leids gerade kein Wort herausbrächte. Aber dem war nicht so. Vielmehr zweifelte er stark an der Richtigkeit des gerade erzählten. Sicher war für ihn, dass seine Tante zwar paranoid gewesen war, aber niemals derart töricht, die ihr zugeschriebenen Taten zu begehen. Es gab jedoch eine Person, die wohl fähig und in der Position für ein solch abgekartetes Spiel war – die Dekanin der Akademie, Abelard. Als ihm bewusst wurde, wie rational er in dieser Situation denken konnte, geriet er ins Wanken. Denn ähnlich wie zuvor spürte er bei dem Gedanken, fast seine gesamte Familie gewaltsam verloren zu haben, nahezu nichts – lediglich ein leichter Stich des Bedauerns, nicht unähnlich der milden Frustration, bei einer Prüfung nicht so gut wie erwartet abgeschnitten zu haben, durchzuckte ihn. Weitaus wichtiger als seine eigenen Sorgen erschienen ihm jedoch die Sorgen seiner Geliebten – eine Sorge, die die bis zur Unkenntlichkeit gedämpfte Trauer seinerseits vollends bedeutungslos erscheinen liess. Er umfasste Stellas Kinn sanft mit seiner rechten Hand, hob ihr Gesicht und unterbrach ihre Sorgen mit einem Kuss, den er ihr auf die Lippen hauchte. „Mach dir keine Sorgen um mich.“ meinte er. „Ich bin nicht der letzte meiner Linie, das spüre ich.“ Und tatsächlich war mit einiger Untersuchung festzustellen, dass die Magie, die ihn zum Gehorsam zwang, immer noch wirksam war – was bedeutete, dass es noch Andere von seinem Blute gab. In dem Moment, in dem er dies bemerkte, spürte er eine andere Emotion, die noch annähernd normale Intensität hatte – das Gefühl, seiner Familie zu helfen, dieses Unrecht zu tilgen. Und sei es nur als Andenken an seinen Bruder Aenas, der sicherlich gewollt hätte, dass Enyalus seinem eigenen Blute half.

Doch bevor er daran denken konnte, aufzubrechen, gab es noch einige letzte Dinge zu erledigen. Über den Verlauf der nächsten Tage erklärte er Stella so behutsam wie möglich, wie es um seinen Zustand bestellt war, was er zu tun beabsichtigte – und dass es immer noch sein größter Wunsch sein, sie zu ehelichen. Neben der Zeit, die er größtenteils mit ihr verbrachte, wanderte er in der Stadt umher und tätigte Einkäufe für seine bevorstehende Reise. Er erfuhr von anderen Soldaten, die die Kämpfe mit ihm überstanden hatten, dass auch hier Inspektoren der Adligen angekommen waren, um nach seiner Tante zu suchen. Er wusste jedoch, dass sie Sie nicht finden würden – aber er würde die Angelegenheit in eigene Hände nehmen.

Rebellion/ 'Der weisse Schlächter'
Bevor er seine Tante finden konnte, erkundigte er sich zuerst auf eigene Faust, was aus seiner Familie geworden war. Es gelang ihm, zumindest zwei prominente Namen in Erfahrung zu bringen – sein Onkel Bradur war in den letzten Tagen des Krieges zum offiziellen Familienoberhaupt aufgestiegen, während seine Tante geächtet worden war. Er verbrachte einige Zeit damit, Erkundungen einzuholen, doch letzten Endes fand er ihr Versteck. Tatsächlich befand sie sich in einer bereits besetzten Stadt – und wähnte sich sicher genug, dass sie nur wenige Wachen beschäftigte. Umso erschreckender war es für sie, als sie des Nachts Enyalus in ihren Räumlichkeiten vorfand. Mit eisigem Blick verlangte er eine Erklärung – war sie tatsächlich zu ihren Feinden übergelaufen? Hatte sie sich damit tatsächlich die Schuld aufgeladen, die Familie zu entzweien und fast zu vernichten? Als sie statt zu antworten verlangte, er solle sich ihrem Befehl unterwerfen und unter Einsatz seines eigenen Lebens seinen Onkel töten, verspürte er noch nicht einmal mehr bedauern. Er liess das Wasser aus dem Raum in ihre Lunge fliessen, und noch während sie röchelte, liess er es gefrieren. Spätestens ihr Todeskampf wurde allerdings von den Wachen bemerkt, die ihn gerade noch sahen, wie er mit eiskalten Blick auf die Tote herunter blickte und sich dann davon machte. Er suchte seinen Onkel auf und berichtete, das die Verräterin tot war. Er bat ihn darum, nach den versprengten Resten seiner Familie suchen zu dürfen – aber stattdessen wurde ihm die Order gegeben, die letzte Überlebende der königlichen Linie zu finden. Denn das Land mochte gefallen sein; aber der Krieg war noch nicht ganz vorbei. Und das Geschlecht der Zahards sollte seinen Beitrag dazu leisten, das Land wieder unabhängig zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Auron-Sama

Corpse Party Fan
Name: Azusa Chitose



Alter: 27

Geschlecht: Weiblich

Rasse: Mensch

Aussehen: Azusa ist mit 1,44 nicht wirklich groß. Sie hat eine sehr schlanke Statur, kurze Schwarze Haare, welche als ihr Markenzeichen immer an einer Seite zu einem Zopf gebunden ist und helle, Blaue Augen.

Geboren: Hauptstadt Drakonia

Beruf: Priesterin

Waffen: -Mystica (Magisches, sehr leichtes Einhandschwert)
-Sakura (Ein Rosafarbener Dolch mit Blütenmuster)
-Cygnus (Magische Waffe, welche einer kurzen Flinten nachempfunden ist. Die Waffe hat Edelsteine eingearbeitet, welche die Magie des Anwenders Absorbiert und in Geschosse umwandelt, die Zielgerichtet abgeschossen werden können)


Fähigkeiten: Durchschnittliches Talent im Schwertkampf. Guter Umgang mit Dolchen und Handklingen (Quatar). Sehr gut im Zielen mit ihrer Waffe. Sehr hohe Schnelligkeit, Tempo, Reflexe und Beweglichkeit, dafür sehr anfällig gegen Treffer. Ausgezeichnete Fähigkeit in Erster Hilfe. Kann Wunden Heilen, Heilung von Brüchen beschleunigen und Gifte bekämpfen. Eine sehr gute Magierin, mit angenehmen Reportoir an Zaubern. Immun gegen Licht, sehr Resistent gegen Dunkelheit, Resistent gegen andere Elemente. Besitzt eine Robe, welche Sachen lagern kann.

Magie: Licht

Charakter: Azusa ist eine Freundliche, Ehrliche und Verantwortungsvolle Person, welche immer versucht, Frieden zwischen allen zu Stiften. Sie versucht allen zu helfen und immer die Regeln aufrecht zu erhalten. Sie ist allerdings sehr "Verwundbar" mit unanständigen Gesprächsstof und hält andere davon ab, so zu reden. Azusa ist eine Hart arbeitende Person, die viel Verständniss hat und alle Person offen und gleich behandelt.

Geschichte: Azusa wurde in der Hauptstadt in Drakonia geboren. Ihre Eltern hatte Azusa nie kennengelernt. Sie wuchs in einem Weisenheim in Drakonia auf. Schon als kleines Kind sah Azusa, wie Menschen schwer verletzt von Kämpfen und Aufträgen wieder kamen. Sie wollte diesen armen Menschen helfen und ihren Schmerz so gut wie möglich lindern. Mit diesem Interesse freundete sich Azusa auf natürliche art mit einer Priesterin der Kathedrale Drakonias an. Sie Sah das Potential in dem kleinen Mädchen und brachte sie in die Kirche. Dort lernte Sie neben der Lichtmagie, wie Sie mit Bandagen und Salben Menschen helfen konnte. Sie hatte ein fast schon unheimliches Talent darin, Wunden zu Heilen und das Licht zu benutzten. Schon nach wenigen Jahren war sie auf paar mit allen anderen. Alle waren begeistert von ihr. So verbrachte Azusa ihre Kindheit glücklich. Mit der Zeit wurde Azusa aber etwas klar. Sie wollte die Welt ändern. Sie wollte nicht, das andere leiden. Also würde Sie lernen, zu Kämpfen. So konnte sie mithelfen, Gerechtigkeit zu bringen und nach der Schlacht alle verwundeten zu behandeln. Und so wurde Azusa eine der ersten Priesterinen, die sich sowohl im Kampf, als auch in der Heilung und GLauben spezialisiert haben. Sie verwendete all ihre Freizeit darauf, übte und übte mit einem Feuereifer und gab der Sache ihr Herzblut. Mit der Zeit wurde Azusa älter und ihre schon bereits starke Magie, herbeigeführt durch die Heilungsübungen, setzte sich in ihrem Körper fest. Ihre Bewegungen wurden immer schneller und ihre Magie wurde immer leichter zu nutzen. Als ein Mann der Royalen Garde Azusa beim Training zusah, war er begeistert und bat ihr an, eine Audienz beim König zu erwirken und sie für die garde testen zu lassen. Sie sei nur ein Kind und habe jetzt schon ordentliche Fertigkeiten im Kampf. Sie hätte großes Talent, sagte der Ritter. Sie stimmte zu und wurde vom König anerkannt. So war sie ein Rekrut der Royalen Garde und trainierte nun noch mehr auf eine ganz andere Weise. Jeder Tag verlief nach dem gleichen Schema. Als Azusa 17 wurde und kurz davor war, zu den Anwärterin der Royale Garde gehörte, passierte etwas bedeutendes in ihrem Leben. Auf einem Schlachtfeld traf sie einen fremnden Jungen, der Geistesbawesend die Schlacht beobachtete. Als er jedoch den Noblen Geist der Armee spürte und ihre Ruf nach Gerechtigkeit hörte, leuchteten Seine Augen auf. Der Junge, der nach seinem talent geprüft wurde und auf gleichem Rang wie Azusa stellte, wurden die beiden Anwärter in der selben Gruppe. Der Junge schien Geistesabwesend zu sein und so machte Azusa sich es zum Ziel, die Qual dieses jungel zu lindern. Sie machte sich große Mühe, zu ihm durchzukommen und nach einer langen zeit öffnete der Junge sich und die beiden wurde beste Freunde, schon fast Geschwister. Die Zeit verging und durch viele Ereignisse wurde der Junge mit dem Namen Yuuto zum Hauptmann und Azusa eine Magistra der Kirche, die alle Ideale der neu gebohrenen Kampfpriester vereinte. Beide waren bekannt und Respektiert von den älteren für ihr Talent und ihren Eifer, wenn auch nicht verehrt.
Azusa wollte allerdings nicht für immer alleine bleiben. Der Junge war bereits 2 Jahre woanderns und Azusa war Einsam. Also entschloss Sie sich, mit dem nächsten Auftrag des Königs in dieser Stadt mizugehen und ihn wiederzutreffen. Damit löste Azusa eine Reaktion aus, die nicht mehr aufzuhalten war.
 
Oben