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ota-Q

Philanthrop
Otaku Veteran
Aber nur bei der Wahl. Ob sie auch bei einzelnen Entscheidungen abstimmt, hängt davon ab, wie häufig solche Volksabstimmungen vorgenommen werden. In Deutschland bekanntermaßen ausgesprochen selten. Das ist sowohl der größte Vorteil, wie auch der größte Nachteil der repräsentativen Demokratie.
Du erwähnst ja selbst wie so ein System funktionieren sollte, "repräsentative Demokratie". Das Parlament sollte die Bevölkerung so repräsentieren, dass Volksabstimmungen und parlamentarische Entscheide identisch sind. Das ist das Grundproblem an Lobbyismus, da es genau diese Anforderung ausser Kraft setzt.
 

Sylverblack

Bred in Captivity
Otaku Veteran
Du erwähnst ja selbst wie so ein System funktionieren sollte, "repräsentative Demokratie". Das Parlament sollte die Bevölkerung so repräsentieren, dass Volksabstimmungen und parlamentarische Entscheide identisch sind. Das ist das Grundproblem an Lobbyismus, da es genau diese Anforderung ausser Kraft setzt.
Tatsächlich ist es häufig gut, dass es nicht nach der "Volksmeinung" geht. Die breite Bevölkerung hat eine sehr leicht beeinflussbare Meinung (filter bubbles, echo chambers, Massenmedien) und häufig auch - gerade in Fachthemen - keine ausreichende Kompetenz für eine adäquate Bewertung oder Einschätzung sehr spezifischer Sachverhalte (z.B. bzgl. Glyphosat). Dummerweise haben das Politiker häufig auch nicht, lassen sich aber von Expertengremien, die ja extra vor sie treten, evtl. überzeugen.
Der Lobbyismus ist kein grundsätzliches Problem, da er zur Wahrung der Interessen der Wirtschaft durchaus notwendig ist. Das Problem liegt im Ungleichgewicht des Einflusses von Lobbyisten, der zu hoch ist.
 

Pazu

Otakuholic
Otaku Veteran
Die Parteien hoffen, das Dilemma, das auf Geheiss deren angerichtet wurde, vergessen wird.
An die Wähler, tut, was die Parteien euch gerade in diesem Fall, Artikel 13 ,veranlasst hat, zu tun
ps, ich bin sehr enttäuscht, mit welcher Klarheit der Artikel durchgegangen ist.
Bin sehr traurig, durch und durch
 

Filp

คนสร้างความยุ่งยาก
Otaku Veteran
Die Parteien hoffen, das Dilemma, das auf Geheiss deren angerichtet wurde, vergessen wird.
An die Wähler, tut, was die Parteien euch gerade in diesem Fall, Artikel 13 ,veranlasst hat, zu tun
ps, ich bin sehr enttäuscht, mit welcher Klarheit der Artikel durchgegangen ist.
Bin sehr traurig, durch und durch
Die deutschen Abgeordneten haben immerhin mehrheitlich dagegen gestimmt, nur CDU/CSU reichte nicht für eine Mehrheit.
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Die ersten Konsequenzen sind inzwischen übrigens spürbar. movie4k sowie kinox.to sind nicht mehr erreichbar, weil sie inzwischen durch die Internetanbieter aufgrund Urheberrechtsverstößen geblockt werden. So fängt es an, die Freiheit, die wir hier mal hatten, geht damit nun wirklich Schritt für Schritt zugrunde.

Leute, für den Fall, dass dieses Board auch irgendwann geblockt wird, wollte ich schon mal sagen, dass es mir (trotz einiger Schwierigkeiten und in meinen Augen problematischer Entscheidungen in den letzten Jahren) eine Ehre war, hier Mitglied sein zu dürfen.
 

Filp

คนสร้างความยุ่งยาก
Otaku Veteran
Dein Anbieter blockt es und nicht "die Anbieter". Es hat auch gar nichts mit dem Thema hier zu tun, denn die Klage gegen Vodafone läuft schon länger und beruht auf einem Urteil des BGH aus 2015.
Wie immer Tatsachen verdrehen und Aufmerksamkeit erhaschen, aber dann anschließend wieder verschwinden und sich nicht mehr dazu äußern...

Davon ab bietet Kinox ausschließlich Illegales an und solche Anbieter wurde schon immer angegangen und sind natürlich schon immer Ziel diverser Aktionen. Völlig berechtigt.
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Ach, sieh mal einer an, da war ja doch noch eine Antwort...

Dein Anbieter blockt es und nicht "die Anbieter". Es hat auch gar nichts mit dem Thema hier zu tun, denn die Klage gegen Vodafone läuft schon länger und beruht auf einem Urteil des BGH aus 2015.
Das war mir nicht bewusst, insofern muss ich meine Aussage wohl richtig stellen, dass die Ursache eine andere ist. Das lässt sich dann ja hoffentlich mit einem Anbieterwechsel beheben, ich zahle immerhin schon genug Geld dafür, einen ungefilterten Zugang zum Internet zu erhalten!
Die Richtung bleibt aber dieselbe, nämlich dass wir schon lange kein freies Internet mehr haben. Das wir inzwischen übrigens auch von anderen, offiziellen Quellen bestätigt:
Süddeutsche Zeitung

Wie immer Tatsachen verdrehen und Aufmerksamkeit erhaschen, aber dann anschließend wieder verschwinden und sich nicht mehr dazu äußern...
Du, das kann an dem einfachen Umstand liegen, dass Querulanten und Menschen, die sich wie Arschlöcher benehmen, konsequent auf meiner Ignore-Liste stehen und ich auf deren Aussagen daher weder aufmerksam werde, noch sie mitbekomme, wenn mich nicht ein anderer Umstand darauf stößt (wie z.B., dass Leute meinen Beitrag liken).
Sollte ich also nicht mit dir reden, überlege einmal, woran das liegt.

Davon ab bietet Kinox ausschließlich Illegales an und solche Anbieter wurde schon immer angegangen und sind natürlich schon immer Ziel diverser Aktionen. Völlig berechtigt.
Es geht auch gar nicht darum, dass die Anbieter angegangen werden und bestraft werden - das ist in meinen Augen auch berechtigt, da bin ich ganz bei dir.
Es geht darum, dass ich als Bürger entmündigt werde und man mir die Entscheidung abnimmt, welche Inhalte ich sehen darf und welche nicht. Dass mir meine Kontrolle über mein Leben durch die Kontrolle von Staat, Politik und Großkonzernen entzogen bzw. ersetzt wird. Das hat noch nie gut geendet, im Gegenteil, ist es doch das Wesen von Zensur und Propaganda, was wir ja so gerne anderen Staaten und Organisationen, wie Russland, Nordokorea oder dem I(diotischen)S(taat) vorwerfen. Dabei sind wir in Europa kein Deut besser, im Gegenteil - wir suhlen uns in einer vermeintlichen moralischen Überlegenheit und gaukeln einander vor, bei uns wäre alles besser, freier und selbstbestimmt.
Viel schlimmer als die Bevormundung ist die Lüge. Das werfe ich dieser ganzen Debatte um die Uploadfilter vor.

Und wenn du dich jetzt motiviert siehst, hierauf eine Antwort zu schreiben, dann sei schon mal vorgewarnt, dass ich das sowieso so schnell nicht mitkriegen werde, bevor es wieder heißt, ich würde den Schwanz einziehen.
Ich scheue keine Debatte. Aber ich lasse mir nicht alles bieten. Wenn du also an Debatten interessiert bist, überdenke mal deinen Umgangston, ansonsten musst du damit klarkommen, dass es Wochen oder Monate dauert, bis man auf deine Beiträge eingeht.
 

Noggles

Ungläubiger
Ich bin durchaus über das Niveau dieses Threads positiv überrascht.

@Terry_Gorga : Stellt sich wirklich die Frage, ob der Staat Kontrolle entzieht? Natürlich tut er das. Die Unterdrückung von bestimmten Aspekten des menschlichen Daseins macht Gesellschaft überhaupt erst möglich, oder?
Meine ehrliche und neugierig gemeinte Frage ist - Was gibt dir die Idee, dass deine Bedürfnisse bezüglich Artikel 13 höher stehen als die der Unternehmen?
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Ich bin durchaus über das Niveau dieses Threads positiv überrascht.

@Terry_Gorga : Stellt sich wirklich die Frage, ob der Staat Kontrolle entzieht? Natürlich tut er das. Die Unterdrückung von bestimmten Aspekten des menschlichen Daseins macht Gesellschaft überhaupt erst möglich, oder?
Meine ehrliche und neugierig gemeinte Frage ist - Was gibt dir die Idee, dass deine Bedürfnisse bezüglich Artikel 13 höher stehen als die der Unternehmen?
Diese Frage stellt sich in dem Zusammenhang gar nicht, sondern die Frage, warum Unternehmen über meine Rechte, Inhalte und letztendlich auch Meinung bestimmen dürfen, ich aber nicht (mehr). Einfaches Beispiels: Uploadfilter. Das läuft darauf hinaus, dass nun in Zukunft nur noch Inhalte hochgeladen werden dürfen, die lizenziert sind. Das heißt für mich als Künstler, dass ich mir das Recht erkaufen muss, meine eigenen Inhalte hochzuladen, weil diese Rechte nun in Zukunft über die Lizensierung durch (z.B.) Gema oder GEZ vertreten und damit verkauft werden. Ich verliere also die Rechte über meine eigenen Produkte.
Gleiches gilt für Fotos, für Meinungen, für Programmierinhalte usw. Stell dir eine Plattform, wie Git.Hub vor, wo täglich Tausende Nutzer ihre Programmcodes hochladen oder aktualisieren. In Zukunft müsste Git.Hub sicherstellen, dass nur noch Inhalte hochgeladen werden, die erlaubt und lizenziert sind. Wie sollen die das anstellen, wenn nicht den Upload komplett verbieten und dann in aufwändigen Einzelschritten jeden einzelnen Code durchgehen, ob er Parallelen zu anderen Programmen enthält, ob er vom Original-Autor bearbeitet wurde und/oder ob es ein Gemeinschaftsprojekt ist. Alleine hier stellt sich ja nach nun neuestem Recht die Frage des Urheberrechts - bleib das Urheberrecht bei dem, der in diesem Fall den Code als erster geschrieben hat? Das würde bedeuten, dass niemand diesen Code mehr bearbeiten, erweitern oder editieren dürfte. Oder erhält die Gruppe ein Urheberrecht? Dann kann man das Urheberrecht aber nicht mehr personell zuweisen und lizenzieren.
Erste Konsequenzen sind inzwischen (zumindest an meiner Universität) auch spürbar. Wegen dieser Urheberrechtsproblematik ist es uns inzwischen unter Androhung von Strafe verboten, Google-Dienste, Facebook, Webmail-Systeme, Whatsapp oder Doodle zu benutzen. Ich spreche hier also leider nicht von persönlichen Befindlichkeiten: Wenn die Frage nur wäre, ob man jetzt Hentais hochladen darf oder nicht, sähe die ganze Sache anders aus. Aber hier geht es um eine echte, reale und einschneidende Regulierung des eigenen, öffentlichen Lebens.

Kurzum also - eine völlig abstruse und entwicklungs-, kunst- und letztendlich auch freiheitsfeindliche Konstruktion, die nun das Europaparlament verlassen hat. Meiner Meinung nach steht diese im krassen Gegensatz zu den Menschenrechten, die wir uns so sehr auf die Fahne geschrieben haben und auch im Gegensatz zu dem Grundgesetz. Zurecht klagt Polen nun gegen diesen hirnverbrannten Irrsinn. Ich kann nur hoffen, dass sie damit Erfolg haben werden.
 

Noggles

Ungläubiger
Diese Frage stellt sich in dem Zusammenhang gar nicht, sondern die Frage, warum Unternehmen über meine Rechte, Inhalte und letztendlich auch Meinung bestimmen dürfen, ich aber nicht (mehr). Einfaches Beispiels: Uploadfilter. Das läuft darauf hinaus, dass nun in Zukunft nur noch Inhalte hochgeladen werden dürfen, die lizenziert sind. Das heißt für mich als Künstler, dass ich mir das Recht erkaufen muss, meine eigenen Inhalte hochzuladen, weil diese Rechte nun in Zukunft über die Lizensierung durch (z.B.) Gema oder GEZ vertreten und damit verkauft werden. Ich verliere also die Rechte über meine eigenen Produkte.
Verstehe ich nicht. Bring bitte ein Beispiel für deine Kunst.
So wie ich es verstanden habe, würden nur Werke mit dem Filter Probleme bekommen, welche die Rechte von anderen berühren.
Wenn das nicht gut gemacht wird, ist es natürlich Essig.

Außerdem verstehe ich nicht, was dieses Unterfangen mit Einschränkung der Meinungsfreiheit zu tun haben soll. Solang dieser nicht Straftatbestände erfüllt, sollte das doch kein Problem sein?
Nehmen wir mal an, du schreibst einen Text wobei du mit einer Partei - nehmen wir die Grünen, hart ins Gericht gehst.
Dieser Text läuft auf einem Youtubevideo ab. Oder du sprichst ihn.
Im Hintergrund läuft von dir aufgenommener Gesang aus deiner Goldkehle.
Warum sollt dich da irgendwer einschränken können?
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Verstehe ich nicht. Bring bitte ein Beispiel für deine Kunst.
So wie ich es verstanden habe, würden nur Werke mit dem Filter Probleme bekommen, welche die Rechte von anderen berühren.
Wenn das nicht gut gemacht wird, ist es natürlich Essig.
Ich mache Musik, bin Autor und Journalist und gelegentlich zeichne ich auch ein wenig.
Das, was du hier nennst, ist die Theorie hinter den Uploadfiltern.
In der Praxis sieht es so aus, dass Uploadfilter aber nur noch das durchlassen würden, wovon sie wissen, dass der Uploader auch der Rechteinhaber ist. Sie werden also mit einer Datenbank ersehen werden, in der alle Werke mit rechtmäßigem Urheber verzeichnet sind. Alles, was sich nicht in dieser Datenbank befindet, wird automatisch geblockt. Ich als Kunstschaffender muss dann dafür sorgen, dass ich mit meinen neuen Werken in diese Datenbank aufgenommen werde. Dabei bin ich also denjenigen, die die Datenbank kontrollieren, hilflos ausgeliefert und muss mir im Prinzip das Recht auf die Verbreitung meiner Medien erkaufen.
Falls dich meine theoretischen Ausführungen nicht überzeugen, dann heir ein Bericht aus der Praxis:
https://www.heise.de/newsticker/mel...adfilter-sperren-Mueller-Bericht-4404453.html

Außerdem verstehe ich nicht, was dieses Unterfangen mit Einschränkung der Meinungsfreiheit zu tun haben soll. Solang dieser nicht Straftatbestände erfüllt, sollte das doch kein Problem sein?
Das Problem ist, dass diese Uploadfilter zentral gesteuert und verwaltet werden muss - ansonsten machen sie keinen Sinn, es ist technisch schlicht unmöglich, dass jeder einzelne Webseitenbetreiber einen eigenen Uploadfilter schreibt oder kauft. Entsprechend kontrolliert also der Hersteller der Uploadfilter auch, was ins Netz gelassen wird und was nicht. Am Mueller-Bericht siehst du, wie dadurch aktiv Zensur betrieben werden kann, sobald jemand diese Uploadfilter kontrolliert, der eigene, staatspolitische oder finanzielle Interessen verfolgt.
 

Sylverblack

Bred in Captivity
Otaku Veteran
So wie ich es verstanden habe, würden nur Werke mit dem Filter Probleme bekommen, welche die Rechte von anderen berühren.
Wenn das nicht gut gemacht wird, ist es natürlich Essig.
Woher soll denn der Filter wissen, welcher Upload die Rechte anderer berührt und welcher nicht? Wie @Terry_Gorga schon gesagt hat, nur über eine Datenbank, in der alles bereits verzeichnet ist, was die Rechte für den Content hat. Alles andere ist ein potenzieller Gesetzesverstoß und da notice and takedown nicht mehr gilt, muss das unter allen Umständen vermieden werden => alles wird geblockt außer dem, was a) bekannt und b) auf der jew. Plattform lizenziert ist.

Meine einzige Hoffnung bei diesem ganzen Schwachsinn liegt darin, dass das nationale Gesetz so angepasst wird, dass es doch nicht zu der obigen Situation kommt. Schließlich handelt es sich meines Wissens nach bislang nur um eine Leitlinie.
Andernfalls werden wir die große Zeit des VPNs erleben, denn den Rest der Welt interessiert das europäische Gebahren ja nur bedingt, und auf YT, Facebook, Instagram und Co. will keiner <40 mehr verzichten. Aber vllt. werden die ja im Anschluss auch noch verboten. XD
 

Mr.Mew

Ruht in Frieden meine Katzen | Fansubber&Saber-Fan
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Bedenkt aber, dass die Erkennung über Algorithmen erfolgt und diese halt fehleranfällig sind.
Es muss also nicht nur eine 1:1 Kopie erkannt werden, nein, auch Kopien wo der Sound hochgepitcht wurde oder das Bald ausgeschnitten/verzerrt wurde.
Und damit besteht die Gefahr eines overblockings, weil Google & Co. natürlich keine Strafe zahlen wollen.
Das eine künstliche Intelligenz/Algorithmus keine Satire oder Zitate kennt kommt dann noch hinzu.
VPNs benutzen doch nur die bösen Buben, also wieso nicht auch direkt verbieten?

Das Land Polen hat ja schon Klage beim EuGH eingereicht, also immerhin ein Land welches schnell reagiert hat.
 

DynaEx

Artist
Otaku Veteran
Es ist einfach nur erschöpfend wenn man sieht das ständig alles verboten wird und das aus offensichtlich undemokratischen Gründen. Die EU ist ja ein sehr gutes Beispiel dafür. Hat man es vorher angemahnt, war das sowas wie Majestätsbeleidigung. Jetzt ist es passiert und die Augen sind groß. Bin mal gespannt wie sich der Scheiß noch entwickelt.
 
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