[Diskussion] 18+ | Kreative Spuren der Vergangenheit und Zukunftspläne

nik

Artist
VIP
Das erstellen von Erwachsenen-Inhalten macht durchaus vielen Menschen Spaß.
So auch das konsumieren.

Ich selbst als Zeichner habe manchmal bedenken, wenn ich Bilder erstelle und diese an die Öffentlichkeit herantragen möchte.
Die Meinung anderer oder die der eigenen Kinder in ferner Zukunft über die "Kunst"-Werke die man als junger Mensch kreierte könnten tiefgründig sein.
Negativ oder positiv? Wie auch immer, frage ich mich, inwiefern IHR als Kreative eure Gedanken und Meinung dazu gefestigt habt.

Haltet ihr euch zurück mit mancher Fantasie oder gar schafft ihr ein Werk aber behaltet es verschlossen in eurer Schublade?
Was gibt euch den Antrieb eure Werke öffentlich zu stellen?
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Dieses Thema ist für mich ein sehr schwieriges, weil ich früher ein sehr leidenschaftlicher und wohl auch nicht ganz schlechter Zeichner und Maler gewesen bin. Die Unfähigkeit, über dieses Medium gewisse Inhalte auszudrücken hat in letzter Konsequenz aber dazu geführt, dass ich heute gar nicht mehr künstlerisch aktiv bin. Der Frust darüber, weder Genitalien, noch den erotischen Gesichtsausdruck so zu treffen, wie ich es möchte hat mich generell in meiner Kunst so verunsichert, dass ich sie heute nicht mehr ausübe. Was eigentlich schade ist, denn sie hat mir früher viel gegeben. Besonders im Austausch mit anderen Künstlern... Das waren noch Zeiten :(
 

Angora Kitty

Muschi-Katze
Otaku Veteran
Als Epileptiker habe ich etwas andere Zugangspunkte - die Medikamente, die ich nehme. Mit meinem alten, das ich bis vor einem Jahr nahm, wurde ich praktischerweise noch mit Teststeron gefüttert. Ich nahm 1,5g täglich von dem Zeug! Das erklärt dann (hoffentlich) auch die bizarren Phantasieen, die in meinem Kopf geisterten, mich bedrängten, nötigten!
Ich hatte solche Dinge nicht bloss gezeichnet, sondern auch geschrieben. Vieles von dem ist hier immernoch zu lesen oder anzusehen.
Seit einem Jahr ist im Großen und Ganzen Schluß damit. Das neue Medikament hängt sich an irgend eine Drüse dran, und kappt mein sexuelles Verlangen. So ungefähr hab ich Wiki verstanden. Auch genügt eine viel, viel kleinere Tagesdosis.
Insgesam beruhigt es mich ungemein mehr. Ich verfasse inzwischen mehr Erotik, als Pornographie. Zu manchem, was mir früher selbstverständlich war, muss ich mir einen neuen Zugang suchen - oder es auf Eis legen, weil es nicht mehr geht.
Ich habe nun endlich sowas wie ein Gewissen und mache mir mehr Gedanken, was ich wie-, wo-, wem- und überhaupt veröffentliche.
Meine Blogs habe ich gesprengt, weil mir die Bevormunderei auf den Keks ging.
Meine härteren Sachen sind in der Schublade bzw werden hier ausgestellt; die gesellschaftsfähigeren Geschichten bemühe ich mich in einem Verlag unterzubringen. Die Bilder landen auf meinen Werbeseiten. Dennoch landet auch manche Idee in der Schublade - doch dann gewöhnlich als Vorskizze.
Insgesamt zeichne ich inzwischen viel für Kinder und Jugendliche. Vornehmlich Literaturbezogen und es macht Spaß. Erotika zeichne ich eher selten. Hardcore fast gar nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

dillerkind

Stamm User
Interessante Frage und eine die ich mir persönlich auch schon manchmal gestellt habe. Tatsächlich ist das einer der Gründe, warum ich kaum jemals richtig explizite Sachen zeichne. Zum Teil halte ich wohl aus reiner Gewohnheit daran fest, nur eher zahme Sachen öffentlich zu zeigen. Ich kann mir nicht so recht vorstellen, von heute auf morgen einen kompletten Kurswechsel vorzunehmen und plötzlich mit Hardcore-Material loszulegen. Damit würde ich vermutlich einige Leute verschrecken :D Andere wiederum würden es sicher durchaus begrüßen. Meine Freunde und Familie wissen, dass ich gerne mal Nackedeis zeichne. Damit habe ich kein Problem und die anderen scheinbar auch nicht. Wäre das anders, wenn ich mehr hardcoriges zeichnen würde? Hmm, schwer zu sagen... Es würde wahrscheinlich zumindest gelegentlich etwas Verwunderung hervorrufen. Zumindest in Hinsicht auf die eigenen Kinder kann ich aber unbesorgt sein. Ich habe keine und werde an dem Zustand auch nichts ändern.

Die Frage ist in dem Zusammenhang auch: erfährt die Welt im allgemeinen und die eigenen Kinder im speziellen überhaupt, dass man selber für irgendwelche Schweinereien verantwortlich ist? Soll heißen, ist mein richtiger Name mit dem Kram verknüpft oder steht nur ein anonymes Alias unter den Bildern. Gerade im Porn-Bereich lese ich anders als bei Non-Port-Art erstaunlich wenige "richtige" Namen, stattdessen gibts fast nur abstrakte Usernamen. Was sagt uns das? ;)
 

Mezelmoerder3D

Diplompsychopath mit *
VIP
Eine gute Frage, die meiner Meinung nach nicht nur für Zeichner relevant ist, sondern auch für die Schreiberlinge.
Ich habe als Schreiber auch so viel im Kopf, verdammt viel und die wollen richtig zu Wort gebracht werden, bzw zu Bild.

Ich persönlich erschaffen nichts, was ich nicht selbst auch anschauen/lesen würde und schäme mich auch nicht für meine Werke. Ich habe mir die Meinung gefasst, dass man zu seinem zeug stehen sollte und man definitiv nicht alle glücklich machen kann. Wer es sich anschaut, tut dies, wer nicht, der nicht.

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nik

Artist
VIP
Was aufjedenfall klar ist, Menschen konsumieren gerne Pornografie. Jedoch im privaten und nur wenige tragen ihr Interesse in Form von einem Gespräch, Kunst oder Sonstiges, an die "fremde" Öffentlichkeit.
Manch einer sieht auch seinen derzeitigen oder zukünftigen Beruf in Gefahr, wenn der Künstlername/Klarname mit der tatsächlichen Person in Verbindung gebracht wird.

Wie erklärt man seine zu Papier gebrachten Fantasien, wenn das Netz es permanent offenbart und in unbekannte Ecken verfielfacht, aber man selbst nur Zeitweise argumentieren kann, geschweige denn die Duplikate entdecken?
Jeder Mensch hat eine subjektive, zum Zeitpunkt erreichte Reife zu diesem Thema und reagiert unterschiedlich.
Allen kann man es nicht recht machen und "Hate" wird es immer geben.

Menschen akzeptieren Pronografie immer mehr und das Thema wird immer Populärer, was die Politik zum handeln drängt, es jedoch nicht wirklich kompetent angegangen wird.
Negatives und Positives schwebt oftmals vielen vernebelt vorm Auge herum.
Es ist eine Grauzone für alle. Und es ist leicht in eine "klischebehaftete" Ecke gedrängt zu werden.

Solange der Ersteller/Künstler seine Person im Dunkeln hält, wird es immer viel Raum für interpretativen Blödsinn geben.
Der Schritt an die Öffentlichkeit ist jedoch Riskant, wenn das Umfeld empfindlich reagiert, und man selbst nicht Selbstbewusst sich behaupten kann.

Fazit ist, dass es kein Rezept dafür gibt und man damit leben muss, negatives zu empfangen.
Nimmt man diese Sache jedoch ernst und arbeitet mit Leidenschaft an den Werken, dann erntet man aufjedenfall auch positives.
Vielleicht sogar beruflich erfolgreiches.
Man muss es probieren!
 

DynaEx

Artist
Otaku Veteran
Ich trenne die Genres das voneinander.
Hat auch praktische Gründe, zwecks der Übersicht.

Der Pornokram läuft gesondert vom übrigen. Missgunst wird so von vornherein ausgeschlossen und jeder sieht genau das was er möchte.

Für meine Werke schäme ich mich nicht. Ich zeige sie aber nur den Leuten, bei denen ich weiß, das auch ein Interesse besteht. Wie bei allen Dingen in Bezug auf Sexualität: schön, wenn man wie auch immer Spaß damit hat, aber es bleibt Privatsache oder innerhalb der Interessengruppe. So genießt jeder seine Freiheit und belästigt damit keinen anderen.

Gerade in diesem Zusammenhang toleriere ich viel, jedoch keinerlei Extrovertiertheit.

Den Leuten etwas auf die Nase binden zu wollen ist genau so falsch, wie etwas zu verbieten.

Lieben und lieben lassen
 
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