[Hinweis] 200 über Hundertjährige in Japan vermisst

yurai-yukimura

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Hieß doch erst vor kurzem noch das ca. 70 hundertjährige Menschen vermisst werden, so sind jetzt mitlerweile sogar schon über 200.

Mangelhafte Statistik
Japaner werden alt. Mit durchschnittlich 86,44 Jahren haben insbesondere Japanerinnen weltweit die höchste Lebenserwartung. Die männlichen Einwohner Japans liegen mit 79,59 Jahren auf Platz fünf. Noch im vergangenen Jahr hatte eine Erhebung des japanischen Gesundheitsministeriums gezeigt, dass 40.399 Menschen in Japan über 100 Jahre alt sind, knapp 5.000 davon in Tokio.

Über diese Zahl tauchen nun immer mehr Zweifel auf. Aufgrund einer für Ende September geplanten Ehrung des ältesten Einwohners und der ältesten Einwohnerin Japans aktualisierten die Behörden die Einwohnerlisten und stießen dabei auf einige offene Fragen. Die ersten Rätsel gab der vermutlich älteste Japaner bereits vor einigen Tagen auf. In einem Haus in Tokio wurde das Skelett eines vor Jahrzehnten verstorbenen Mannes gefunden, dem die Behörden eigentlich zu seinem 111. Geburtstag gratulieren wollten.

Der Mann habe sich vor 30 Jahren selbst eingeschlossen und sei nicht mehr herausgekommen, zitierte die „Japan Times“ die Familie. Die Polizei ermittelt nun wegen Pensionsbetrugs gegen die Familie. Erst im Juli wurden 2,7 Millionen Yen (rund 25.000 Euro) von seinem Konto abgehoben. Kurz darauf stellte sich auch heraus, dass auch von der - zumindest amtlich registrierten - ältesten Japanerin jede Spur fehlt. Die 79-jährige Tochter der Frau erklärte den Beamten, dass ihre Mutter bei ihrem Bruder außerhalb Tokios lebe, zu dem sie keinen Kontakt mehr habe. Unter der angegebenen Adresse fanden die Behörden allerdings ein unbebautes Grundstück.

„Unmöglich, den Überblick zu bewahren“
Mittlerweile wurde aus der geplanten Aktualisierung der Einwohnerlisten eine große Suchaktion. Nach Angaben der Behörden sind in ganz Japan fast 200 mindestens 100 Jahre alte Menschen verschwunden. Allein in der Stadt Kobe sei der Verbleib von 105 der insgesamt registrierten über 847 über 100-Jährigen ungeklärt, hieß es von Behördenseite. Auch in Osaka war ein 127-Jähriger registriert, der eigentlich seit 1966 tot ist.
Niedrige Geburtenziffer

Zwar steigt stetig die Lebenserwartung der Japaner, allerdings geht die Größe der Bevölkerung dennoch zurück. Die Geburtenziffer beträgt sei Jahren 1,3 Kinder pro Frau. Um die Bevölkerungszahl stabil zu halten, müsste der Wert 2,1 betragen.

Diese Fälle lösten heftige Diskussionen in Japan aus. Die Versorgung der immer älter werdenden Bevölkerung Japans ist ständiges Thema in Japan. Premierminister Naoto Kan hatte angekündigt, in Kooperation mit den Gemeinden die Situation der über 100-Jährigen zu klären. Medienberichten zufolge stimmten offenbar Daten vom Geburtsort oft mit denen des Wohnortes nicht überein.

„Es ist unmöglich, den Überblick zu bewahren, ob jemand tot ist oder lebt, bis jemand den Tod einer Person registriert“, sagte Midori Kotani, Wissenschaftler am Dai-Ichi Life Research Institute gegenüber „BusinessWeek“. „Das Pensionssystem basiert auf der Voraussetzung, dass die Menschen gut sind.“ Pensionen werden ausbezahlt, bis es eine Bestätigung des Todes gibt.

Kukai übrigens hat inzwischen das stolze Alter von 1236 Jahren erreicht. Zumindest wenn man den Shingon-Mönchen glaubt, die ihm täglich Essen und frische Kleidung in sein Domizil auf dem Koya-Berg bringen. Einer anderen Überlieferung zufolge starb der Lehrmeister 835 im Alter von 62 Jahren. Doch davon ist in Japans Melderegistern nichts vermerkt.


Quelle: u.a. news.orf.at, ftd.de
 

Kazuki

Keelah Se'lai
dann wirds mal wieder zeit für ne volkszählung
würd mich interessieren wie viel in deutschland schon tod sind und immer noch gemeldet sind.
ab und an hört man ja von menschen die schon seit jahren tod in der wohnung liegen...
 

bluemoon

the one and only
Otaku Veteran
Naja in ner Mietwohnung is das sicherlich nicht möglich da wird halt nach einiger Zeit schon jemand kommen um Nachzusehen. Aber wenn jemand bewusst den Tod seiner Angehörigen verschweigt um so Rente mitkassieren zu können dann kann das schon Jahrelang unentdeckt bleiben.
 

Ironhide

Na hast du Angst Kleiner?
VIP
Scheinbar wäre eine gründliche Überarbeitung des Systems mal nötig um derartigen "missbrauch" in Zukunft schwerer zu machen.
Denn scheinbar ist es recht häufig, das diese alten Menschen auf dem papier weiterleben, dank der Familie. In meinen Augen ist es auch schade, das man mit dem Tot eigener Verwandert noch so abkassiert, irgendwo ist das für mich respektlos bis makaber. Sicherlich wird das bei den wenigsten zutreffen und es gibt das auch in allen möglichen anderen Ländern.
 
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