Astaa
Ordensbruder

Afu-Ra
Die Hip Hop-Kultur lässt sich am besten mit religiösen oder philosophischen Idealen vereinbaren. Hip-Hop ist für alle Strömungen und Richtungen offen, die den Geist schulen und nach dem Weg zur Selbsterkenntnis suchen. So kommt es aber mitunter auch zu erstaunlichen Standpunkten und Persönlichkeiten. Ein gutes Beispiel dafür bildet der New Yorker Emcee Afu-Ra. Dieser steht mit seinen deepen Lyriks und seiner Taek-Won Do-Begeisterung zum einen in der Tradition von Künstlern wie den Wutangern GZA und Masta Killa oder Ziehvater Jeru The Damaja. Zum anderen ist Afu-Ra jedoch ein Rastafarian und steht der Reggae-Kultur sehr nahe.
Als Sahnehäubchen kommt noch sein Name hinzu, der aus dem ägyptischen "Buch des Todes" stammt.
Mit seinen Partnern DJ Freeze und Gittarist E-Jordan Martinez, hielt sich Afu-Ra's Auftritt anfangs streng an die Reihenfolge seiner Ableger vom neustem Album "State of the Arts" (Skits ausgenommen).
Seine beiden Kollegen fanden aber durchaus Gelegenheiten, auch selbst mal die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu ziehen, wie E-Jordan Martinez mit seinem irren E-Gitarren Solo beindruckend zeigte.
Leider mangelnde es von Anfang an an Publikum, da der Saal mit höchstens 60 Leuten befüllt war.

Trotzdem war die Stimmung unter den Leuten sehr entspannt und unglaublich angenehm, da es weder Alkohol-Leichen noch Aggressive-Störfaktoren gab und das Publikum durchaus wusste, sich auch mit anderen Mitteln zu berauschen. Schuld am Publikumsmangel war keineswegs Afu-Ra, sondern die Veranstalltungsleitung vom Café-Central, die es nicht fertig brachten, Afu's Aufenthalt in Weinheim bekannter zu machen. Schade!
Energisch ging es dann mit "Livin' like that" (Nummer 6) weiter, und die Parts von Masta Killa (der leider nicht dabei war) wurden nicht nach gesungen sondern vom Künstler neu intepretiert.
Zwischendurch hielt ich auch eine nette Unterhaltung mit Afu-Ra's Ehefrau, die neben mir stand und Alben und Plakate verkaufte. So sagte sie mir, das sie sich absichtlich auf eine große Europa-Tournee geeinigt hatten, um dem Stress aus New-York zu entkommen und am überlegen sind, sich ein Häuschen mit Studio in Holland zu kaufen.
Wie dem auch sei.
Nach allen "15 State of Arts'" spielte Afu-Ra noch alte Bekannte von "Life Force Radio" (2002), "Body Of The Life Force"(2000) & "Presents Perverted Monks" (2004) ab.
Das Konzert war mithilfe vom tony-montana-shice bis zum letzten Moment ein wahrer Genuss. Die knappe Dauer von nur 2 1/2 Stunden wahr durchaus akzeptabel und der Eintrittspreis von 12 völlig in Ordnung.
Fazit: Afu-Ra war eines Besuches wert und das Album sollte in jede gut aufgeräumte Hip-Hop Sammlung gehören.
Leider ist "guter Hip-Hop" in Mannheim eine echte Rarität geworden, weßhalb ich mich um so mehr auf das kommende Samy-Delux Konzert freue!
Links:
- Auf-Ra.com (offizielle Homepage)
http://www.afu-ra.com/
