Angeklagt

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TheDarkness

Exarch
Ich steh vor Gericht wegen meiner Taten muss ich mich verantworten,
als Richter präsentiert sich Goethe er findet meine Texte sind Blasphemie,
als Anwalt gibt sich Kafka die Ehre er findet meine Texte sind vom Teufel geritten,
als Verteidiger vertritt mich Herr Poe er findet ich hab ne Chance verdient meint bei uns stimme die Chemie.

Als erster Zeuge betritt Lovecraft die Bühne und er bringt die Schatten mit,
sie verwandeln den Anwalt in eine Schabe und auch Goethe sieht seinen Mephisto,
nur Herr Poe bleibt ruhig bei ihm sind die Schrecken und Abgründe lediglich Angewohnheit,
nur ich sitz auf der Anklagebank und denke zurück an ein altes Buch den Graf von Montechristo.

Die Anklage lautet auf Hochverrat an der deutschen Sprache und ihrem Erbe,
jedes Wort trifft mein Herz und die Schatten um Lovecraft werden länger,
so langsam weicht auch aus Poe's Gesicht jede Farbe,
und die Schabe bezichtigt mich als blutigen Anfänger.

Hinter Justicia hat es sich Mephisto bequem gemacht und bittet die Jury herein,
unter ihnen sitzt auch Schiller er sieht mich zornig an,
unter ihnen saß auch Hitler er hatte allerdings nur noch ein Bein,
und beim Zwölften im Bunde handelte sich um Adenauer er lächelt müde und winkt mich zu sich heran.

Er sagt dem Adler hat man vor langer Zeit schon die Flügel gestutzt,
ich soll nicht aufgeben den Stillstand bedeutet Tod,
seine Worte klingen schwer und gebrochen er hat sein Leben längst ausgeschwitzt,
und da erhebt Hitler seine Stimme und streut auf meine Wunden zusätzlich noch Jod.

Am Ende bleibe ich alleine zurück in einen Lichtstrahl getaucht in einem Raum in Dunkelheit,
das Urteil wurde gefällt ich muss mich nicht mehr beweisen,
hab jede Wand mitgenommen in meiner Thorheit,
ein neues Buch muss aufgeschlagen werden denn dieses hier ist abgeschlossen.
 
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