[Diskussion] Body Positivity - Förderlich oder eher gefährlich?

Kleevinar

Scriptor
Was haltet ihr von der Bewegung "Body Positivity?

In der Sendung 13 Fragen auf YouTube hat das Thema "Body Positivity" für einen so großen Wirbel gesorgt, dass kurze Zeit danach das eine oder andere Video erschien, wo andere Influencer ihr Statement dazu schilderten.

Glaubt ihr auch, dass Body Positivity dazu führen wird, dass irgendwann eine Gesellschaft nur noch aus Menschen mit extremen Übergewicht besteht oder sieht er es als Chance, dass Menschen, die ein Problem mit ihrem Körper haben, lernen sich selbst zu akzeptieren?

Für mich ist Body Positivity, dass man auch nach einer Schwangerschaft wieder schöne Seiten an seinem Körper entdecken kann. Zum Beispiel, dass hängende Brüste oder Dehnungsstreifen kein Lustkiller sein müssen. Nach der Geburt meiner Tochter fühlte ich mich wie das wandelnde Klitschee von der Mutter, die nur noch einen abstoßenden Körper mit einer ausgeleierten Vagina hat, wo nur noch Null Sex Appeal ist.

Heute gewinne ich eine immer positivere Sicht auf meinen Körper. Ich habe auch noch deutliches Übergewicht, das ich noch weiter reduzieren möchte, aber ich will mich auch nicht regelmäßig für jeden Bisschen schuldig fühlen, nur weil einer meint, dass ich nur Salat essen sollte.

Ich mache den Sport, der mir Spaß, weil ich gehe gerne im Wald spazieren und walken. Das mache ich nicht nur für eine gute Figur, sondern auch, weil es meiner Seele gut tut. Ich gehe gerne in die Sauna, weil ich dort noch nie mir blöde Sprüche rund meinen Körper anhören musste.
 

mir

Otaku
Erst einmal muss man sich akzeptieren wie man ist, das ist schon mal richtig!
Etwas Sport hält jung und geht auf die Figur.
Fittnis ist nicht nur für Leisungssportler.
Es giebt wohl bei vielen etwas für die Gesundheit zu tuhn aber mit 150 Kilo sollte man ist das nicht mehr gesund und verkützt das Leben!
Desshalb halte ich mit meinen 90 Lilo gar nichts on dieser Art Eigenliebe.
 

Kleevinar

Scriptor
Wenn 150 kg ist tatsächlich ungesund, wenn der Fettanteil viel zu hoch ist, aber bei einem Bodybuilder sind 150 kg eher größtenteils Muskelmasse, die auch mehr Dichte hat. Deswegen steht auch der BMI in der Kritik, weil dieser nur das Gesamtgewicht angibt, aber es keine Differenz zwischen Fett- und Muskelmasse gibt.

Selbstverständlich ist es auch total ungesund, wenn auf dem Speiseplan nur Pommes, Fertiggerichte, Chips, Süßes und Limonade steht.

Aber unter einer gesunden Ernährung verstehe ich auch nicht, wenn ein Fitness-Fanatiker nur von reinem Eisweiß lebt, und täglich Präparate schluckt, um den Mangel von Mineralien und Vitaminen vorzubeugen. Das ist für mich pure Heuchelei und Selbstbetrug.
 

Shishiza

Sehr brave Fee^^
Teammitglied
Mod
Außerdem werden anders Farbige auch noch anders berechnet. Das ganze ist komplett veraltet und absolut nicht mehr tragbar.
 

Filp

คนสร้างความยุ่งยาก
Otaku Veteran
Wenn 150 kg ist tatsächlich ungesund, wenn der Fettanteil viel zu hoch ist, aber bei einem Bodybuilder sind 150 kg eher größtenteils Muskelmasse, die auch mehr Dichte hat. Deswegen steht auch der BMI in der Kritik, weil dieser nur das Gesamtgewicht angibt, aber es keine Differenz zwischen Fett- und Muskelmasse gibt.

Selbstverständlich ist es auch total ungesund, wenn auf dem Speiseplan nur Pommes, Fertiggerichte, Chips, Süßes und Limonade steht.

Aber unter einer gesunden Ernährung verstehe ich auch nicht, wenn ein Fitness-Fanatiker nur von reinem Eisweiß lebt, und täglich Präparate schluckt, um den Mangel von Mineralien und Vitaminen vorzubeugen. Das ist für mich pure Heuchelei und Selbstbetrug.
Ein 150kg Bodybuilder ist alles andere als gesund... Das beim BMI immer auch da Gesamtbild beachtet werden muss, ist jedem klar der damit zu tun hat, es ist auch nur ein Richtwert.
 

Souji

Desperado
Otaku Veteran
Wenn 150 kg ist tatsächlich ungesund, wenn der Fettanteil viel zu hoch ist, aber bei einem Bodybuilder sind 150 kg eher größtenteils Muskelmasse, die auch mehr Dichte hat. Deswegen steht auch der BMI in der Kritik, weil dieser nur das Gesamtgewicht angibt, aber es keine Differenz zwischen Fett- und Muskelmasse gibt.

Selbstverständlich ist es auch total ungesund, wenn auf dem Speiseplan nur Pommes, Fertiggerichte, Chips, Süßes und Limonade steht.

Aber unter einer gesunden Ernährung verstehe ich auch nicht, wenn ein Fitness-Fanatiker nur von reinem Eisweiß lebt, und täglich Präparate schluckt, um den Mangel von Mineralien und Vitaminen vorzubeugen. Das ist für mich pure Heuchelei und Selbstbetrug.
Wenn ein Bodybuilder 150 kg wiegt und nicht gerade über 2 m groß ist, dann hat er definitiv gestofft und das ist genauso ungesund (wenn nicht sogar ungesünder), als hätte er diese Masse an Fett auf den Rippen. Und viele Profis werden auch nicht unbedingt alt.

Das Problem ist, wenn "solche Fitnessfanatiker" nur Proteine zu sich nehmen, sie keinerlei Ahnung von dem Sport haben und zum anderen, wenn sie dazu dann Präparate einwerfen, die einen Mangel ausgleichen sollen, dann sind sie wahrscheinlich nur auf die Fitnessidunstrie hereingefallen, weil meist gar kein Mangel besteht oder sie haben einen Mangel, dann stimmt aber was bei der Ernährung nicht.

Was dabei völlig außer Acht gelassen wird, ist, dass viele die das Bodybuilding betreiben, den Blick auf ihren eigenen Körper verlieren (können) und in eine Muskelsucht (Muskeldysmorphie) verfallen. In der Psychologie wird von einem ähnlichen Effekt gesprochen wie bei der Anorexia Nervosa.

Als Beispiel: Ich wiege 90 kg und will auf 95 kg hoch; das ist mein Zielgewicht. Ich bin jedoch nur 1,74m groß, ist also potentiell genetisch noch drin, alles über 95 kg wird schwierig; schaue ich aber in den Spiegel, dann bin ich immer zu dünn.
Stehe ich neben anderen, die nicht gerade 60/70 Kilo wiegen, dann fühle ich mich schmal. Das ist etwas im Kopf und das geht nicht wenigen so, die den Sport über viele Jahre betreiben.

Aber dass der BMI Müll ist, da geb ich dir recht.
 
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Kleevinar

Scriptor
Was ich ebenfalls für gefährlich halte ist Magersucht auf die Genetik abzuwälzen, weil wenn ich einem Mädchen permanent sage "Du bist fett" oder "Du hast einen fetten Arsch!", dann ist das der Nährboden für eine verzerrte Wahrnehmung. Noch schlimmer wird es, wenn solche Unsicherheiten auch noch von der Familie und Freunden gefördert werden. Meiner Meinung nach wird auch der Einfluss von Schönheitsidealen geleugnet und wie diese durch Filter noch verstärkt werden, sodass diese irgendwann als die Realität interpretiert werden. Fiktion und Realität vermischen sich zu einem undifferenzierbaren Bild, das sich sofort manifestiert.

Wenn man in einer Familie mit krankhaften Narzissten aufwächst, dann darf es nicht überraschen, wenn man eine verzerrte Wahrnehmung auf das eigene Selbstbild entwickelt.

Was ich als doppelte Moral empfinde, dass Beleidigungen wie "Fettarsch, Fette Sau oder Vielfraß" als Kritik gegenüber Menschen mit Übergewicht akzeptiert werden, aber wenn ich sage "du bist voll behindert!", dann muss man mit einer Klage wegen Diskriminierung rechnen, besonders wenn eine tatsächliche Behinderung vorliegt.

Meine Mutter hat mir auch stets gesagt, dass ich schon ein paar Kilos abspecken könnte, dass meine Mitschülerinnen sich viel besser zurecht machen als ich und dass meine Schwester viel attraktiver ist als ich. Mein Vater war da auch nicht besser, weil er mich auch nicht als zweite Tochter wollte und meine Schwester hat auch stets mich damit geärgert, dass ich fett, hässlich und blöd bin. Meine Brüste sind erst mit 14 Jahren gewachsen, da hat sie mich mit "Junge, Flachland oder Minitittchen" geärgert.

Meine Schwester hat mich auch damit verspottet, dass ich nur einen richtigen Freund in meinem Leben hatte, und diesen auch noch geheiratet habe.

Aber nicht nur in meiner Optik würde ich auch stets nieder gemacht, sondern auch in meiner schulischen Laufbahn, weil da musste ich mir stets anhören wie leistungsschwach ich bin. Auch da hat meine Schwester mir gesagt, dass meine Mappe für das Design Studium nicht angenommen wurde, weil alle Professoren gesehen haben wie kindlich meine Arbeiten sind, obwohl sie nicht eine einzige Arbeit gesehen hat. Meine Langzeitarbeitslosigkeit hat sie auch damit erklärt, dass die Unternehmen keinen Bewerber wollen, die lange zur Schule gegangen sind.

Irgendwann bin ich zu der traurigen Erkenntnis gekommen, dass die Abwesenheit meiner Eltern und Schwester mir sehr gut tun, weil dadurch gewinne ich eine ganz andere Perspektive auf mich selbst gewonnen. Keiner von denen weiß etwas von meinem Studium, weil ich ganz genau weiß, dass dann alles wieder kaputt geredet wird. Nur bestimmte Menschen lasse ich an meinen Plänen.
 

moetana

Novize
Body Positivity ist natürlich wichtig. Aber man sollte sich nicht dahinter verstecken, um jeder sportlichen Betätigung aus dem Weg zu gehen. Man muss nicht ins Fitnessstudio gehen oder Leistungssport betreiben. Man kann schon damit anfangen bestimmte Strecken mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu gehen. Oder man entscheidet sich bewusst für die Treppe und gegen den Fahrstuhl. Ich stze momentan fast jeden Tag in der Unibibliothek und ich merke wie gut mir der körperliche Ausgleich tut. Wenn man sich so einen aktiveren Lebenstil aneignet, fällt es einem auch leichter abzunhemen oder ein sportliches Ziel zu erreichen. Von Null auf Hundert braucht man nicht mit der Hammerdiet kommen.
 
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