Moin zusammen!
Mit dem Versuch hier eine Diskussion vom Zaun zu brechen:
Wie steht ihr zu der Legalisierung von Marihuana, die unsere momentane Koalition realisieren möchte?
Seid ihr selbst Kiffer, habt welche in eurem Umfeld? Kommen diese Menschen gut oder weniger gut mit dem Umgang klar?
Wird die Legalisierung ÜBERHAUPT realisierbar? Wie wird die Distribution geregelt? (Unterschiede von der Stadt zum Land)
Kauft man erstmal (illegale) Bestände aus den Nachbarländern auf, oder wartet man bis die eigene Produktion angelaufen ist?
Ich bin selbst Kiffer seit knapp 10 Jahren. Ich war früher zwar kein Hikikomori, aber kurz davor. Soziale Kontakte haben mich eher verunsichert, meiner Meinung nach hatte ich eine Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung im Anfangsstadium. Nach der Arbeit kam ich nach Hause und bis auf den Online-Schriftverkehr sprach ich bis zum nächsten Tag mit niemandem mehr. Selbst die Wochenenden blieb ich in meinen eigenen 4 Wänden. Einige (damals) Bekannte (heute wichtige Freunde) haben es sogar versucht, mich auf Unternehmungen mitzuschleppen. Ich war schlicht gehemmt.
Das Kiffen war ein Teil meiner Resozialisierung: Zocken und Anime schauen war in den Anfängen des Kiffens auf einmal total uninteressant. Mein Onkel kifft ganz gern mal einen und so kam es, das er auf dem Geburtstag meiner Mutter ebenfalls ein bisschen was dabei hatte. Wie wir so draußen beim Rauchen stehen, lässt er mich mal probieren. Und es war Liebe auf den zweiten Blick. Ich hatte mit 15 bereits mal an einem Joint gezogen und mir wurde damals so schlecht davon, dass ich mich Übergeben musste. Dieses Mal war es ganz anders. Ein total angenehmes Kribbeln machte sich in meinem Bauch breit und meine Mundwinkel zogen sich nach oben. Es fiel mir plötzlich spürbar leichter mit meinen Verwandten zu scherzen, ich gab mehr über mich an diesem Abend preis, als in den paar Jahren zuvor. So kam es, dass ich den nächsten Tag ( nach keinem Kater wohlgemerkt) direkt zu meinem Onkel bin und mir selbst etwas gekauft habe.
Ab dem Moment war es echt als wäre ein Schalter umgelegt worden. Nicht nur, dass sich mein Freundeskreis (der ja quasi nicht vorhanden war) rapide ausgeweitet hat, ich fand auch mehr Erfolg im beruflichen Leben. Mehr Selbstbewusstsein und ein sichereres Auftreten haben da bestimmt eine Rolle gespielt. Selbst eine Freundin hatte ich in der Zeit kurz darauf (auch wenn diese Beziehung sehr schnell in die Brüche ging und ich rückblickend eher darunter gelitten habe, so war es doch für mich der Gipfel des Erfolges).
Ich muss dazu sagen, dass ich es eine Weile dann auch echt Übertrieben habe mit dem Kiffen. Die ersten zwei Jahre habe ich die Droge definitiv missbraucht. Ich sah sie als mein Wunderheilmittel und auch wenn sich zunehmend andere negative Verhaltensmuster eben wegen dem Kiffen einschlichen, redete ich sie mir schön. Es dauerte lange und hat mich am Ende auch eine Stange Lehrgeld gekostet, bis ich den vernünftigen Umgang mit Marihuana gelernt hatte. Seit ca. 8 Jahren Kiffe ich nun so, wie manch andere Rauchen. Ungefähr 10€ am Tag wende ich dafür auf, das entspricht in etwa meiner Miete. Damit komme ich klar. Die anfänglichen Wunderwirkungen haben mittlerweile stark nachgelassen, ein Joint macht mich nicht mehr bekifft, vielmehr ist es zu einer Grundstimmung für mich geworden. Mit meinem Beruf ist der Lebensstil vereinbar, ich arbeite in einer Messe und Event-Firma (Corona Juhu wir machen mittlerweile Film- und Werbeprojekte), in der Branche ist man entweder besoffen oder bekifft oder halt beides.
Ein großes Problem am Schwarzmarkt ist die mangelnde Qualitätskontrolle. Einen Distributor zu finden, der dir sagen kann welche Sorten er verkauft, ist sehr schwer. Ich bin der Meinung meine Quelle ist sehr gut und selbst da habe ich bereits erlebt, das Gras gestreckt wurde (synthetisches Cannabinoid auf CBD-Blüten aufgespritzt). Ich träume von der Zeit, wo - ähnlich wie im Starbucks mit Kaffee - ich mein Gras im Schaufenster aussuchen kann. Sativa und Indica sind nur die ersten beiden Spalten einer Sortenvielfalt, durch die kaum noch einer durchblickt. Wie schön wäre es, sich mit 100%iger Sicherheit der Sortenreinheit durch die Auslage zu probieren.
Das klingt jetzt alles erstmal toll, aber natürlich gibt es auch Schattenseiten. Ein Bekannter hatte eine Psychose und wird deswegen wohl nie mehr öffentliche Verkehrsmittel fahren. Cannabis ist psychoaktiv! Menschen mit Depressionen oder Menschen mit labiler Psyche wird es im Allgemeinen nicht geraten zu kiffen (ein Glück, dass ich das damals noch nicht wusste). Aber eben deswegen wünsche ich mir die Legalisierung. Cannabis sollte nicht in jugendliche Hände, da kann es echt bösen Schaden anrichten. Des weiteren würde ich mir Aufklärung an Schulen oder in Distributionsstätten wünschen. Meinetwegen soll man sich sogar anmelden müssen um eine Kauflizenz zu erhalten. Wie bei einem Führerschein fürs Auto wird man über Risiken und Gefahren belehrt. Eine Obergrenze ist auch ok. Bei staatlich kontrollierter Abgabe wäre auch der medizinische Aspekt nicht aus den Augen zu lassen. So wären potentielle Drogenopfer früher auffällig und könnten Hilfe bekommen. Häufig sind diese Menschen zu stark in der Abhängigkeit gefangen um sich selbst Hilfe zu suchen.
Verkaufsstätten sollen laut meiner Information anfangs Apotheken sein. Wenn ich mir die Apotheke vor meinem Haus anschaue, stehen da jetzt schon Rentner 10 m in der Schlange. Dieses Konzept ist zumindest in Berlin also nicht tragbar, es sei denn man macht spezielle Cannabis-Apotheken auf. Unscheinbar sollen die Läden vorerst sein, Werbung und Schaufenstergestaltung ist nicht gestattet. Und dann die Frage wo ihr Zeug herkommt. Das Cannabis aus den Niederlanden können sie meiner Meinung nach gleich behalten, das ist qualitativ nicht besser als was ich jetzt bekomme (ist ja ebenfalls von den Clans). Ein paar Gewächshäuser stehen schon seit einiger Zeit in den Startlöchern, da würde ich ja gern mal Mäuschen spielen. Ein Beispiel Nehmen an Österreich fände ich in der Hinsicht auch nicht schlecht. Da darf man selbst Anbauen, solange der THC-Gehalt unter 0,3% bleibt (aber wer kommt das kontrollieren?) So würde in meinem Garten mal wieder was anderes sprießen als Rasen und Eiben.
So, jetzt hab ich meinen Standpunkt zu dem Thema hoffentlich gut dargelegt, genug Ansatzpunkte gegeben um sich selbst vielleicht dazu zu äußern und bin gespannt auf eure Antworten.
Mit dem Versuch hier eine Diskussion vom Zaun zu brechen:
Wie steht ihr zu der Legalisierung von Marihuana, die unsere momentane Koalition realisieren möchte?
Seid ihr selbst Kiffer, habt welche in eurem Umfeld? Kommen diese Menschen gut oder weniger gut mit dem Umgang klar?
Wird die Legalisierung ÜBERHAUPT realisierbar? Wie wird die Distribution geregelt? (Unterschiede von der Stadt zum Land)
Kauft man erstmal (illegale) Bestände aus den Nachbarländern auf, oder wartet man bis die eigene Produktion angelaufen ist?
Ich bin selbst Kiffer seit knapp 10 Jahren. Ich war früher zwar kein Hikikomori, aber kurz davor. Soziale Kontakte haben mich eher verunsichert, meiner Meinung nach hatte ich eine Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung im Anfangsstadium. Nach der Arbeit kam ich nach Hause und bis auf den Online-Schriftverkehr sprach ich bis zum nächsten Tag mit niemandem mehr. Selbst die Wochenenden blieb ich in meinen eigenen 4 Wänden. Einige (damals) Bekannte (heute wichtige Freunde) haben es sogar versucht, mich auf Unternehmungen mitzuschleppen. Ich war schlicht gehemmt.
Das Kiffen war ein Teil meiner Resozialisierung: Zocken und Anime schauen war in den Anfängen des Kiffens auf einmal total uninteressant. Mein Onkel kifft ganz gern mal einen und so kam es, das er auf dem Geburtstag meiner Mutter ebenfalls ein bisschen was dabei hatte. Wie wir so draußen beim Rauchen stehen, lässt er mich mal probieren. Und es war Liebe auf den zweiten Blick. Ich hatte mit 15 bereits mal an einem Joint gezogen und mir wurde damals so schlecht davon, dass ich mich Übergeben musste. Dieses Mal war es ganz anders. Ein total angenehmes Kribbeln machte sich in meinem Bauch breit und meine Mundwinkel zogen sich nach oben. Es fiel mir plötzlich spürbar leichter mit meinen Verwandten zu scherzen, ich gab mehr über mich an diesem Abend preis, als in den paar Jahren zuvor. So kam es, dass ich den nächsten Tag ( nach keinem Kater wohlgemerkt) direkt zu meinem Onkel bin und mir selbst etwas gekauft habe.
Ab dem Moment war es echt als wäre ein Schalter umgelegt worden. Nicht nur, dass sich mein Freundeskreis (der ja quasi nicht vorhanden war) rapide ausgeweitet hat, ich fand auch mehr Erfolg im beruflichen Leben. Mehr Selbstbewusstsein und ein sichereres Auftreten haben da bestimmt eine Rolle gespielt. Selbst eine Freundin hatte ich in der Zeit kurz darauf (auch wenn diese Beziehung sehr schnell in die Brüche ging und ich rückblickend eher darunter gelitten habe, so war es doch für mich der Gipfel des Erfolges).
Ich muss dazu sagen, dass ich es eine Weile dann auch echt Übertrieben habe mit dem Kiffen. Die ersten zwei Jahre habe ich die Droge definitiv missbraucht. Ich sah sie als mein Wunderheilmittel und auch wenn sich zunehmend andere negative Verhaltensmuster eben wegen dem Kiffen einschlichen, redete ich sie mir schön. Es dauerte lange und hat mich am Ende auch eine Stange Lehrgeld gekostet, bis ich den vernünftigen Umgang mit Marihuana gelernt hatte. Seit ca. 8 Jahren Kiffe ich nun so, wie manch andere Rauchen. Ungefähr 10€ am Tag wende ich dafür auf, das entspricht in etwa meiner Miete. Damit komme ich klar. Die anfänglichen Wunderwirkungen haben mittlerweile stark nachgelassen, ein Joint macht mich nicht mehr bekifft, vielmehr ist es zu einer Grundstimmung für mich geworden. Mit meinem Beruf ist der Lebensstil vereinbar, ich arbeite in einer Messe und Event-Firma (Corona Juhu wir machen mittlerweile Film- und Werbeprojekte), in der Branche ist man entweder besoffen oder bekifft oder halt beides.
Ein großes Problem am Schwarzmarkt ist die mangelnde Qualitätskontrolle. Einen Distributor zu finden, der dir sagen kann welche Sorten er verkauft, ist sehr schwer. Ich bin der Meinung meine Quelle ist sehr gut und selbst da habe ich bereits erlebt, das Gras gestreckt wurde (synthetisches Cannabinoid auf CBD-Blüten aufgespritzt). Ich träume von der Zeit, wo - ähnlich wie im Starbucks mit Kaffee - ich mein Gras im Schaufenster aussuchen kann. Sativa und Indica sind nur die ersten beiden Spalten einer Sortenvielfalt, durch die kaum noch einer durchblickt. Wie schön wäre es, sich mit 100%iger Sicherheit der Sortenreinheit durch die Auslage zu probieren.

Das klingt jetzt alles erstmal toll, aber natürlich gibt es auch Schattenseiten. Ein Bekannter hatte eine Psychose und wird deswegen wohl nie mehr öffentliche Verkehrsmittel fahren. Cannabis ist psychoaktiv! Menschen mit Depressionen oder Menschen mit labiler Psyche wird es im Allgemeinen nicht geraten zu kiffen (ein Glück, dass ich das damals noch nicht wusste). Aber eben deswegen wünsche ich mir die Legalisierung. Cannabis sollte nicht in jugendliche Hände, da kann es echt bösen Schaden anrichten. Des weiteren würde ich mir Aufklärung an Schulen oder in Distributionsstätten wünschen. Meinetwegen soll man sich sogar anmelden müssen um eine Kauflizenz zu erhalten. Wie bei einem Führerschein fürs Auto wird man über Risiken und Gefahren belehrt. Eine Obergrenze ist auch ok. Bei staatlich kontrollierter Abgabe wäre auch der medizinische Aspekt nicht aus den Augen zu lassen. So wären potentielle Drogenopfer früher auffällig und könnten Hilfe bekommen. Häufig sind diese Menschen zu stark in der Abhängigkeit gefangen um sich selbst Hilfe zu suchen.
Verkaufsstätten sollen laut meiner Information anfangs Apotheken sein. Wenn ich mir die Apotheke vor meinem Haus anschaue, stehen da jetzt schon Rentner 10 m in der Schlange. Dieses Konzept ist zumindest in Berlin also nicht tragbar, es sei denn man macht spezielle Cannabis-Apotheken auf. Unscheinbar sollen die Läden vorerst sein, Werbung und Schaufenstergestaltung ist nicht gestattet. Und dann die Frage wo ihr Zeug herkommt. Das Cannabis aus den Niederlanden können sie meiner Meinung nach gleich behalten, das ist qualitativ nicht besser als was ich jetzt bekomme (ist ja ebenfalls von den Clans). Ein paar Gewächshäuser stehen schon seit einiger Zeit in den Startlöchern, da würde ich ja gern mal Mäuschen spielen. Ein Beispiel Nehmen an Österreich fände ich in der Hinsicht auch nicht schlecht. Da darf man selbst Anbauen, solange der THC-Gehalt unter 0,3% bleibt (aber wer kommt das kontrollieren?) So würde in meinem Garten mal wieder was anderes sprießen als Rasen und Eiben.
So, jetzt hab ich meinen Standpunkt zu dem Thema hoffentlich gut dargelegt, genug Ansatzpunkte gegeben um sich selbst vielleicht dazu zu äußern und bin gespannt auf eure Antworten.
