
© Hideaki Sorachi / Shueisha • TV-Tokyo • Dentsu • Sunrise
Seit 2015 beziehungsweise Episode 266 übernimmt Chizuru Miyawaki in der Anime-Adaption von Hideaki Sorachis Manga Gintama die Regie.
Doch auch in den vorangegangenen Folgen der Serie wirkte Miyawaki durch andere Funktionen wie die Episodenregie, Storyboards oder Animationsregie mit. In der diesjährigen Juliausgabe der Animage plauderte der Regisseur ein wenig aus dem Nähkästchen.
Vor Animationsregie zum Regisseur – so geht Miyawaki mit Beförderungen um!
Allgemein neige er zu seltsamen Spontanaktionen, die er in dem Moment gar nicht als solche empfindet. Zu dem Zeitpunkt, als Miyawaki befördert wurde, wäre er bereit gewesen, sich einzufrieren, um die Aufgabe vervollständigen zu können. Heutzutage reagiere Miyawaki auf diese Weise nur, wenn etwas auftaucht, das er nicht so recht verstehe. Dann versuche der Anime-Regisseur die Dinge zu begreifen und das Problem in Ruhe zu beheben, scheitere im Endeffekt jedoch daran.
Miyawaki schilderte schließlich eine schlechte Erinnerung, die in Verbindung mit der Abschiedsparty des Films Gintama: Shinyaku Benizakura-Hen steht. Hier hätte er sich völlig betrunken. Am Ende sei Miyawaki dermaßen voll gewesen, dass er sich einen signierten Manga-Band von Hideaki Sorachi zur Hand nahm. Die Situation sei ihm im Nachhinein dermaßen unangenehm gewesen, dass er sich Sorgen um seinen Job gemacht hätte.
Doch warum dieser emotionale Ausbruch auf der Abschiedsparty zum Film Gintama: Shinyaku Benizakura-Hen?
Miyawaki erklärt, der Film hätte damals eine passende Atmosphäre gehabt. Sein Empfinden wäre gewesen: Dies sei das erste Mal gewesen, dass Shinji Takamatsu, der zuvor die Regie im Gintama-Anime übernahm, derartige Retakes produziert. Der Regisseur steckte quasi all seine Energie in das Projekt und sie als Team hätten ihm dabei unterstützen wollen, die Animation an ihre Grenzen zu bringen. Im Endeffekt machte ihnen der begrenzte Zeitrahmen für die Produktion einen Strich durch die Rechnung.
Erinnerungen an die TV-Serie Gintama …
Als Animationsregisseur hätte Chizuru Miyawaki in der ersten Season Episode 34 komplett produziert. Zum damaligen Zeitpunkt arbeitete er an mehreren Projekten gleichzeitig als Animationsregisseur. Yoichi Fujita übernahm in der besagten Folge die Storyboards und Episodenregie. Beide hätten ihr Bestmögliches gegeben, so Miyawaki, jedoch sei Gintama schwierig. Anfangs wäre er davon ausgegangen, es sei ein Gag-Anime, der schnell zu zeichnen ist. Aber die Wirklichkeit sah so aus, dass er gute Reaktionen und Schauspielerei aufwies, wiederum hätte er sich um witzige Kamerawinkel kümmert.
Da alle Darsteller ihr Bestes gaben, konnten sie das Ganze mit ihren Zeichnungen passend unterlegen. Chizuru Miyawaki lobte schließlich Daisuke Sakaguchis, der Shinpachi seine Stimme verleiht, unschlagbar männliche Stimme mit an Bord gehabt zu haben. Alle Mitwirkenden hätten quasi begonnen das zu tun, wonach ihnen gerade gewesen wäre. Als Beispiel fügte Miyawaki hinzu, dass dann eben spontan das Manuskript vom Sprecher abgeändert wurde und man es so gelassen hätte, weil es besser passte. Diese Art von Zusammenarbeit aus der ersten Staffel wäre die Grundlage des gesamten TV-Anime von Gintama geworden.
Miyawaki scherzhaft über seinen Job …
„Als ich Regisseur wurde, dachte ich, Leute würden bis zu diesem Punkt denken, dass ich eine Leiche bin, weil ich pausenlos auf einem Stuhl hocke. Ich griff also tief in die Tasche, um mir einen ergonomischen Stuhl zu kaufen. Ich nutzte das Ding liegend, um ein Nickerchen zu machen, dachte zudem darüber nach, dass ich mit dem Stuhl tagelang im Studio sein könnte. Anderseits, wenn man zehn Stunden auf einem Stuhl sitzt, tut der Hintern irgendwann auch weh, weshalb man im Endeffekt doch nach Hause gehen muss.“
Ihr möchtet euch von dem besonderen Charm der Serie überzeugen? KSM Anime veröffentlichte im deutschsprachigen Raum zwei Kinofilme und gibt aktuell ebenso die TV-Serie heraus.
Quell sumikai