[Diskussion] Das Star Wars Paradox - Gehasst, Verdammt, Vergöttert

TheDarkness2

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Teil 1 - Die ersten Berührungspunkte

Mein Vater wurde, wie er immer sagt, in der heiligen SciFi Dreifaltigkeit groß: Kampfstern Galactica, Raumschiff Enterprise und Krieg der Sterne. Das Beste aus 3 Welten, unterschiedliche Ansätze und Reflektionen. Und weit sowie breit kein Internet, das gab es noch nicht, sich selbst überschätzende Kritiker die sich selbst für den Mittelpunkt jeder Existenz hielten und kein Krieg zwischen Fanbases. Einfach nur das Genießen was man hat, in weit entfernte Welten eintauchen und verzaubert werden. Diese Zeiten sind heute vorbei, spätestens seit Disney Lucas geschluckt hat ist der Ton rauer, die Kritiken vernichtender und die Stimmung negativer. Doch warum eigentlich?

Als ich in jungen Jahren zum ersten Mal Krieg der Sterne sah war ich verzaubert. Eine fantastische Geschichte über Helden, Magie, Traditionen, fremde Welten und Gut gegen Böse. Die simpelste Methode etwas zu erzählen, einfach und effektiv. Auf einen alten Röhrenfernseher von einem Video2000 Gerät projeziert in all seiner unter 360p Herrlichkeit. Es öffnete meinen Horizont für die Edda, die Arthus Saga und die Nibelungen. Die Bücher, nicht die Filme. Obwohl die Nibelungen, sowohl in der Stummfilmfassung als auch in der Farbfassung ebenfalls auf Video2000 existierten bei meinem Vater in der Sammlung. Doch es war etwas anderes es zu lesen, die Bilder im Kopf entstehen zu lassen und mitgerissen zu werden. Ein Film ist ein eher fassbares Medium bei dem man auf die Vision eines Anderen angewiesen ist, diesen Nachteil hat ein Buch nicht. Doch das jetzt zu erörtern würde zu weit vom Thema wegführen.

Mit Das Imperium schlägt zurück wurde meine Welt erschüttert, Darth Vader ist der Vater von Luke Skywalker. Plötzlich existierte da nicht mehr nur Schwarz / Weiß. Das gesamte sichere Gefüge einer heilen Welt wurde auseinandergerissen, in Frage gestellt und führte zu vielen Gesprächen. Der gesamte Ton wurde hoffnungsloser, die gute Seite schien zu verlieren. Han Solo der seine gute Seite entdeckte wurde von Bobba Fett gefangen genommen, Luke verlor seine Hand und hatte seine Welt genau wie die Zuschauer zerstört durch Darth Vaders Bekenntnis und die Rebellion war aufgewühlt und fast zerschlagen. Dieser Film war damals ein harter Brocken für mich. Kampfstern Galactica konnte mich nicht so faszinieren, da mir die Prämisse nie zusagte. Das wurde mir erst später klar, es fehlte etwas mit dem ich mich identifizieren konnte. Und selbst wenn es Gänsehaut Momente gab wie bei die Rückkehr der Pegasus als Baltar seinen legendären Satz sagte nur um dann seine Armee zu verlieren als die Pegasus wieder in den Kampf eingreift so war es doch kein Krieg der Sterne. Es war simpler gestrickt, einfacher und machte aus dem Ansatz zu wenig. Der Konflikt von so vielen Völkern auf einer endlosen Odyssee hat eine Menge Potenzial das nie genutzt wurde in meinen Augen. Raumschiff Enterprise mit seinem coolen Captain Kirk hingegen wirkte hoffnungslos veraltet im Gegesatz zu dem was Krieg der Sterne an Effekten bot, aber die Geschichten waren tiefgründig und fesselten.

Was ich damals nicht wusste, ich war noch zu jung, war das sowohl Kampfstern Galactica als auch Raumschiff Enterprise Fernsehserien waren und Krieg der Sterne eine epische Kinofilm Trilogie die alle Grenzen des für damals möglich gehaltenen sprengte. Star Trek, wie Raumschiff Enterprise später hieß, wurde für mich zu einem Fundus an guten Geschichten die mir manchmal sogar halfen meinen Weg im Leben zu gehen. Sie reflektierten die Gesellschaft, die menschlichen Probleme und ihre Konflikte. Gleichzeitig zeigten sie eine Utopie auf, wie es sein könnte wenn Menschen zusammenarbeiten und ihre Kräfte bündeln. Was Großes entstehen kann, wenn man über Hautfarbe, Rasse, Religion und Selbstbereicherung hinausgeht. Und was wurde aus Kampfstern Galactica? Wenn man einmal begriffen hat das die Serie eine andere zum Vorbild hatte, nämlich Bonanza wird einem vieles klarer. Das Ziel war es ein Bonanza im Weltall zu kreieren und das gelang in allen Aspekten. Es gab kleiner Reibungspunkte, aber immer die strahlenden Helden die alles zum Guten wenden konnten. Und da lag der Crux. Selbst Star Trek war die Crew nicht perfekt. Pille, Spock und Kirk mussten sich gegenseitig ergänzen um Erfolg zu haben. Jeder hatte seine Stärken und Schwächen, die von dem anderen ausgeglichen wurden. Jede Entscheidung von Kirk hatte Konsequenzen, egal wie clever und selbstsicher er war.

Und Star Wars, wie Krieg der Sterne bald heißen sollte, was hatte dieses Franchise? Es hatte Han Solo, eine mürrischen, selbstverliebten, arroganten und kalten Schurken der sein Herz entdeckte, sich für ein höheres Ziel einsetzte und dafür sogar bereit war alles zu riskieren. Wir hatten Luke Skywalker, der das Gewicht des Universums auf den Schultern trug durch seine Bestimmung und der daran drohte zu zerbrechen. Wir hatten Leia, die eine Rebellion anführte und mit mehr Problemen konfrontiert wurde als sie erdulden konnte. Wir hatten Darth Vader, das ultimative Böse indem es jedoch noch Hoffnung zu geben schien. Und das Interessante war das sich die Charaktere entwickelten, das sie an ihren Problemen wuchsen und lernten bessere Menschen zu sein. Das machte immer schon einen sehr großen Teil der Saga aus und dann kam die Rückkehr der Jedi Ritter.

Das letzte Gefecht der Rebellion gegen das übermächtige Imperium. Es hat lange gedauert bis ich auch den letzten Teil auf Video2000 sehen konnte. Mein Vater bevorzugte Kampfstern Galactica immer mehr, da sie simpler gestrickt war und wenige Fragen stellte. Raumschiff Enterprise wurde zu kompliziert, es stellte nicht nur Fragen sondern bewirkte auch das sie nachhallten und man sich damit beschäftigte. Die Ironie daran war, das mein Vater und Ich bei Das Imperium schlug zurück diskutierten und endlos lange Diskussionen führten über Gut, Böse sowie die Schattierungen von Grau. Aber Raumschiff Enterprise stellte unsere Gesellschaft in Frage, unsere Werte, unsere Moralvorstellungen. Es stellte die Existenz dem von uns gewohnten in Frage. Es zeigte einen Weg auf wie wir besser werden konnten, wie wir über uns hinaus wachsen konnten. Und genau das wollte mein Vater nicht. Er, was heute ironisch ist da ich selber so bin, war mit dem zufrieden was er hatte und fand sich mit seinem Schicksal ab. Er akzeptierte das er die Gesellschaft um sich herum nicht ändern konnte, das die Mächtigen das Leben diktieren und das Volk nur als Nutzvieh sehen um sich selbst zu bereichern. Er wusste das er keinen Unterschied machen würde, also akzeptierte er die Umstände. Star Trek stellte das in Frage und wies einen anderen Weg auf. Doch damit konfrontiert zu werden war für meinen Vater schwer, für mich ist es heute ein Ausblick auf das was sein könnte. Aber ich weiß das es nicht eintreten wird, es ist wie es ist und damit fertig. Doch ich denke für meinen Vater war es nicht so einfach, da er damals noch mit sich kämfpte und nicht aufgegeben hatte. Aber das sind Spekulationen meinersteits.

Als ich dann die Rückkehr der Jedi Ritter sah kam alles zu seinem Abschluss. Der Imperator wurde besiegt, Darth Vader wurde zur guten Seite bekehrt und Luke nahm seinen Platz im Universum ein. Die Rebellion gewann die Oberhand und konnte den Weg wieder frei machen für ein besseres Leben. Es war ein guter Abschluss und mit den Ewoks hatte ich plötzlich sogar etwas knuddeliges gesehen das mich begeisterte. Kinder, nicht wahr xD Später erhielt mein Vater die Filme auf VHS Kassette. Die Qualität war besser als noch auf Video2000 und immer wieder ein gern gesehene Filmtrilogie.

Dann gab es eine Erschütterung in der Macht. George Lucas wendete sich in den 90ern nochmal seiner Trilogie zu. Er erweiterte die Trilogie, überarbeitete sie und fügte neues Material ein. Wie er sagte konnte er jetzt endgültig seine Vision umsetzen, das die Technik damals nicht so weit gewesen sei und er jetzt endlich alles umsetzen konnte was er sich je erträumt hat. Heutzutage wäre das normal, es gibt von allem Remakes, Remastred Fassungen oder einen Directors Cut. Damals war das etwas völlig Neues und es entstand gleichzeitig ein weiteres Problem. Das Internet steckte zwar noch in den Kinderschuhen, war aber bereits als Informationsquelle präsent. Und es gab mittlerweile eine gewaltige Fanbase und ein erweitertes Universum, es gab etliche Bücher, Comics und anderes Material das die Star Wars Saga gewaltig aufgebläht hatte. Lucas selbst entschied wie ein Gott darüber was zum Kanon gehörte und was nicht, aus eigener Laune heraus. Doch das war noch nicht mal das Hauptproblem. Sondern die Fanbase an sich. Es gab jetzt 2 Extreme, entweder du magst Star Wars und dann hasst du Star Trek oder du magst Star Trek und hasst Star Wars. Und jede Seite stand in einem persönlichen Kleinkrieg welches Franchise denn das Bessere sei. Dabei übersahen sie und übersehen immer noch das beide ihre Vorzüge haben und man durchaus beide genießen kann ohne den anderen zu hassen. Doch jetzt brachte George die eigene Fanbase gegen sich auf. Denn die klassische Trilogie galt als heilig, jede Änderung am Material als Sakrileg. Es war als würde man in Indien eine Kuh schlachten. Dementsprechend regte sich Widerstand, der George jedoch egal war.

Ich selbst habe jede einzelne dieser Special Editions im Kino gesehen und später noch mit einem Kumpel alle 3 am Stück. Und die Änderungen waren teilweise sinnvoll, teilweise überflüssig oder so unscheinbar das sie gar nicht auffielen. Trotzdem sorgte es für Diskussionen, sei es im eigenen Umfeld oder im Internet in sogenannten Blogs. Man diskutierte, vor allem über die Han schoss nicht zuerst Szene wurde viel diskutiert und ist heute noch Streitpunkt vieler Dinge. Aber insgesamt war es nicht so schlimm wie von vielen befürchtet, es beschränkte sich auf die kleinen Dinge. Und dann nach Jahrzehnten ohne Hoffnung, wo man sich nur auf das Extendend Universum konzentrieren konnte oder die stellenweise genialen Computerspiele kam die Nachricht auf die Fans lange gehofft hatten. Und wieder wurde George zu einem Vorreiter zu einem Trend. Doch ich greife etwas voraus, denn jetzt muss ich kurz darauf eingehen was Star Wars gerade im Gaming Sektor getan hat.

Rebel Assault führte das Medium CD Rom in die Computer Welt ein und festigte es als Standart in einer Industrie die sich krampfhaft an ihren Disketten festhielt. Plötzlich waren Grafiken, Videowiedergabe und realistischer Sound möglich wo man sich vorher noch einschränken musste. Dark Forces erhob den Ego Shooter auf ein völlig neues Level mit seiner Erzählstruktur, den Zwischensequenzen und dem tief in der alten Trilogie verwurzelten Gameplay. Jedi Knight führte den Lichtschwertkampf ein und Lucas Games trieb die Entwicklung immer weiter vorran. ID Software mag in Sachen Engines das Novum gewesen sein, bis sie von Epic und der Unreal Engine überholt wurden. Aber Lucas Games schaffte es vorhandenes Material zu nehmen und diese nicht nur zu verbessern sondern auch in Dimensionen zu pushen die niemand für möglich gehalten hat. Dabei scheute man sich auch nicht, mit den Milliarden der Lizenz im Rücken, neue Technologien auszuprobieren und diese als Standart für ganze Generationen festzulegen. Die CD Rom war nur ein Beispiel, die Entwicklung des Sidewinder Joypads von Microsoft war eine andere um die Arcarde lastigeren Spiele zu managen. Aber das geht jetzt viel zu weit diese Spur weiter zu verfolgen.

Also kommen wir zurück zum letzten Absatz. George Lucas kündigte an das er jetzt die Episode 1 bis 3 umsetzen wird. Später als die VHS Version der klassischen Trilogie rauskam, fragte ich mich warum Episode 4 bis 6. Ich suchte fieberhaft nach Episode 1 bis 3, fand sie aber nie. Es war wie eine Wissenslücke, die jedoch nicht geschlossen werden konnte. Und so erfand George ganz nebenbei das Prequel. Der Weg war vorgegeben, was der größte Fluch werden sollte. Jeder wusste wer Darth Vader war, der Weg dahin war dementsprechend vorgeschrieben und vorhersehbar. Nun war die Frage wie Lucas es hinkriegen wollte diese Vorhersehbarkeit zu brechen. Und noch etwas wurde klar als die ersten Infos durchsickerten, der Film würde etwas nutzen das ID4 Independence Day vorgemacht hatte: Bahnbrechende Computertechnik die auf ein völlig neues Niveau gehoben werden würde.

So stand schnell fest das George mit überwältigender Computertechnik seine Vision von der Geburt Darth Vaders umsetzen würde. Der Weg des Anakin Skywalker hin zu Darth Vader. Und die Welt stand in Flammen, denn plötzlich war eine neue Trilogie am Horizont zu sehen. Und der Hype Train nahm Formen an. Ebenfalls eine völlig neue Erfindung die wir Lucas zu verdanken haben. Star Wars formte in den 90ern viele Dinge neu, die heute noch nachwirken. Remake, Remastred, Director's Cut, Prequels, Hype. Und damit begann eine neue Ära der Star Wars Filme. Und eine Trilogie die die Macht hatte ein Franchise für immer zu beerdigen und dies fast sogar geschafft hätte.
 

JeanLuc

Gottheit
Echt interessante zusamenstellung. Bonanza zusammenhang ist mir neu.

ABER!
Es gab jetzt 2 Extreme, entweder du magst Star Wars und dann hasst du Star Trek oder du magst Star Trek und hasst Star Wars.
Wo sind die Menschen wie mir. Die die auf diesem verdammt schmalen Grad zwischen den beiden laufen.
Star Wars mögen anschauen aber nicht hassen. Kampfstern Galactica mögen anschen aber nicht hassen.
Star Trek sehr sehr mögen anschauen und über alles lieben.

Menschen die so sind wie ich werden doch von diesen 2 Extremen immer als Verräter angesehen^^.
Also es gibt immer noch diese 3. Seite, die irgendwie immer keiner sieht^^
 

TheDarkness2

Otaku Elite
Otaku Veteran
Wo sind die Menschen wie mir. Die die auf diesem verdammt schmalen Grad zwischen den beiden laufen.
Star Wars mögen anschauen aber nicht hassen. Kampfstern Galactica mögen anschen aber nicht hassen.
Star Trek sehr sehr mögen anschauen und über alles lieben.

Menschen die so sind wie ich werden doch von diesen 2 Extremen immer als Verräter angesehen^^.
Also es gibt immer noch diese 3. Seite, die irgendwie immer keiner sieht^^
Ja das stimmt. Ich gehör auch zur 3. Seite, aber das Problem ist das man damit zwischen die Fronten gerät. Ich genieße was ich habe, deswegen habe ich auch kein Problem mit Discovery sondern sehe es als neue Facette im Star Trek Kosmos an. Teil 2 wird bald kommen, ich arbeite im Moment dran. Dauert nur noch a wenig.
 

Oda

Scriptor
Ich gehöre aufjeden fall auch zur 3. Variante. Ich wurde erst geboren als die älteren Star Wars Filme gedreht waren, habe aber aber die SiFy Serien der 70er auch mit vergnügen gesehen. Ich konnte nie ganz nachvollziehen wiso ich micht zwischen ihnen entscheiden sollte. Ich bin auch einer der wenigen mutigen die zugeben das ihnen die Episoden I bis III gefallen haben :-D.

Was Discovery angeht, finde ich eine erzählung dieser zeit interessant, nur werden viele einzelheiten der Star Trek geschichte ignoriert, schade.

Was mich persöhnlich stört ist das NEU schreiben der geschichte in den neuen Star Trek Filmen.
 

Loooser

Prophet
Was mich persöhnlich stört ist das NEU schreiben der geschichte in den neuen Star Trek Filmen.

Das wird so ähnlich auf der StarWars- Seite jetzt auch passieren.
Da die Rechte ja verkauft wurden und damit sehr viel Geld verdient werden kann, wird jetzt ein StarWars Film nach dem anderen rausgehauen bis jeder Furz seinen eigenen Film hat.
Ich seh mir nur die StarWars I-VI + Rouge an und alles anach kann mir gestohlen bleiben.

Und warum soll Ich mich zwischen StarWars und StarTrek entscheiden wenn mir beide gefallen?

MFG
Löööser
 

TheDarkness2

Otaku Elite
Otaku Veteran
Teil 2 - Der Weg in eine unsichere Zukunft

Ich würde mich ja eher als Trekkie bezeichnen. Star Wars ist eine fantastische Fabel, ein Märchen um den Kampf zwischen Gut und Böse. Star Trek hat unsere Welt genommen und in eine Utopie verwandelt, die spätestens mit Deep Space Nine und den Next Generation Filmen Risse bekam. Und es tut mir leid für euch das Teil 2 solange gedauert hat, allerdings bin ich krank und meine Behandlung nimmt neben dem was mir vom Privatleben bleibt den größten Teil ein. Ich mache weiter, aber ihr müsst einsehen das dieses Review und Kolumnen Schreiben etwas weiter hinten steht als es vorher der Fall war. Neben dem hier arbeite ich, soweit ich die Kraft habe, an einem Review der 3 Mütter Trilogie von Argento und dann lockt da ja noch das Review der Phantasm Serie. Einiges in der Pipeline, viele offene Dinge die ich nach und nach abschließen will. Doch jetzt wieder zurück zum Thema.

George Lucas hat den Weg vorgegeben und Star Wars Episode 1 erschien in den Kinos. Nach dem überwältigendem Erfolg der Special Edition in den Lichtspielhäusern war dies nur eine Frage der Zeit. Es war ein Testlauf ob die Fans immer noch an einer neuen Trilogie interessiert waren und ob der Zauber noch existierte. Und das tat er und diesmal gab es für Lucas keinen Stop. Die Computer Technik war enorm weit voran geschritten und ermöglichte vorher ungeahnte Welten zum Leben zu erwecken. Die CGI Technik steckte allerdings noch in den Kinderschuhen und war weit von dem entfernt was später kommen sollte. Aber Filme wie ID4 haben bewiesen das man die Illusion aufrecht erhalten kann und spektakulär nutzen kann. George arbeitete lange an dem Script, der Weg von Anakin zu Vader war vorgegeben. Deswegen galt es die Eckpfeiler beizubehalten und drum herum die Geschichte zu erzählen. Und eins wurde schnell klar: Die Zeit der Märchen ist vorbei. Die heutzutage genannte Prequel Trilogie ist ein politisches Mahnmal über Macht, Politik, Intirigen und den Untergang der Freiheit. George hat das Märchen rausgerissen um einer ernsten Bühne platz zu machen. Was sich heutzutage in Europa abspielt, der Aufstieg der Nationalisten und der Egoismus der Politiker kann man perfekt auf die Prequels projezieren. Leider hat Lucas vergessen das Ganze etwas zeitlos zu machen, er hat sein MoJo verloren.

Episode 1 startete mit viel Tara in den Lichtspielhäusern und eröffnete ein völlig neues Universum. Die Parteien wurden wieder nach dem Prinzip Gut / Böse eingeteilt. Die böse Handelsföderation und der gute Senat auf Coruscant. Die erste Episode belässt es auch dabei, auch wenn mit Palpatine erste Schatten von grau eingeführt werden. Als wir aus dem Kino kamen brachte man Vater es eigentlich gut auf den Punkt: Ein hässlich rumsabberndes Witzalien (JarJar), eine pedophile Königin und der wohl lächerlichste Kampf aller Zeiten am Ende. Und was soll ich sagen? Ich konnte ihm nicht widersprechen. Jeder sah das Amidala den kleinen Anakin am liebsten hier und jetzt vernaschen würde, das sie diejenige sein wird die Leia und Luke auf die Welt bringen wird. Und es war mehr als unheimlich. Die Midi-Chlorianer waren jedoch, neben Jar Jar Binks, der wohl größte Störenfried in der neuen Galaxie weit weit entfernt. Es war mutig, aber nicht das was man erwartet hat. Den offensichtlichen Tribut an Ben Hur und das legendäre Wagenrennen hätte man nicht spektakulärer umsetzen können, auch sonst waren die CGI Effekte bei weitem nicht so schlimm wie erwartet. Und ja, die Sith wurden damals nicht ausgelöscht und Darth Maul darf sogar Obi Wans Meister besiegen womit dieser seinen Weg zu einem weisen und gerechten Jedi beginnt. Bis auf den Moment wo die Schlacht um Naboo beginnt, mein Gott hat man da ins Klo gegriffen und mein Vater hatte keinen Bock mehr. Er entschied den Film zu ignorieren und bei seiner alten Trilogie zu bleiben. Zuviel Neues zerstört den Glanz des Alten hat er gesagt.

Mit Episode 2 versprach Lucas Besserung. Anakin war jetzt älter und die Romanze mit Amidala wird dermaßen grenzwertig und schnülzig rübergebracht das man mit den Zähne knirschen muss. Dafür wurde die Klonarmee eingeführt, Palpatine beginnt mit seinem Aufstieg zur Macht und die Fäden der dunklen Seite ziehen sich um die Jedi herum zusammen. Anakin selbst verfällt der dunklen Seite durch seinen Starrsinn, seine Eigensinnigkeit und die falschen Entscheidung in einer emotinalen Zeit. Hinzu kommt ein weiterer Gegenspieler mit Count Dooku. Nebenbei erhalten wir noch einige starke Kampfszenen, die Geburt der Freundschaft von C3PO und R2D2, die Geschichte von Fan Liebling Bobba Fett und mehr. Im Grunde war Episode 2 Schadensbegrenzung, was eigentlich auch ganz gut gelang. Lucas konzentrierte sich auf das Nötigste, ein wenig Fan Service hier und da sowie den Untergang der Jedi und der Republik. Aber noch etwas tat Lucas, er holte die Comics und Bücher mit ins Boot. So kann er Palpatine hier ein wenig aufblühen lassen, ein paar Referenzen auf seine vorherigen Jahre machen lassen und dabei bequem auf die Comics verweisen um mehr zu erfahren. Zum ersten Mal wurde ein Film zu einer Selbstreferenz.

----Fortsetzung von Teil 2 folgt---------
 
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TheDarkness2

Otaku Elite
Otaku Veteran
Da hast du Recht @Filp . Hab da wohl was verwechselt auf meine alten Tage, kann ja mal passieren. Ist korrigiert ^^ Danke für den Hinweis.
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Ich kann dir im Bezug auf Episode 2 leider nicht ganz zustimmen. Der Film war eine einzige Katastrophe und in meinen Augen um Welten schlechter, als Episode 1 (und das trotz Jar Jar Binks).
Was mich zu dieser Meinung führt, sind haarsträubende Logik-Lücken in der Story (die Detektiv-Geschichte um Jango Fett ist spannend, aber warum kooperiert er erst mit einer Armee für die Republik, nur um Obi Wan dann zu den Feinden der Republik zu führen? Was gewinnt der Vizekönig der Handelsföderation durch den Tod von Padme? Wie um alles in der Welt verliebt Padme sich überhaupt in diesen Jammerlappen Anakin? Woher weiß Padme von dem Hangar, in dem Anakin, Obi Wan und Count Doku gerade kämpfen? Count Doku selbst bleibt so fadenscheinig, dass all das Potenzial dieser Figur im Keim erstickt wird - was sind denn z.B. seine Ambitionen zur Macht? Er will die Republik retten, indem er eine Armee erstellt, mit der er den dunklen Sith Lord besiegen kann, dem er selber dient und riskiert dabei die Zerstörung eben jener Republik? Und wer hat jetzt wirklich die Klonarmee in Auftrag gegeben? War es etwa auch Count Doku, wenn Meister Sifo-Dyas schon tot war?)
Dazu kommen eine miese Regie und Effekte, die an Grausamkeit ihres Gleichen suchen (alleine die Szenen auf Tattooine, aber auch fast durchgängig alle Szenen auf Geonosis sind grauenvoll anzusehen). Alles in allem also mein persönlicher Worst Star Wars ever.
 

Sylverblack

Bred in Captivity
Otaku Veteran
die Detektiv-Geschichte um Jango Fett ist spannend, aber warum kooperiert er erst mit einer Armee für die Republik, nur um Obi Wan dann zu den Feinden der Republik zu führen?
Die Armee ist für Palpatine, der daraus seine imperiale Armee aufbauen möchte. Zudem braucht er sie, um gegen die Separatisten (die er ja als sein Alter Ego Sidious ebenfalls leitet) einen Krieg herbeiführen zu können.

Was gewinnt der Vizekönig der Handelsföderation durch den Tod von Padme?
Gar nichts. Er befolgt nur die Befehle Dookus (und damit Palpatines), der den Konflikt zwischen Separatisten und Republik vorantreiben will.

Wie um alles in der Welt verliebt Padme sich überhaupt in diesen Jammerlappen Anakin?
Würde ich jetzt nicht als Logikfehler bezeichnen.

Count Doku selbst bleibt so fadenscheinig, dass all das Potenzial dieser Figur im Keim erstickt wird - was sind denn z.B. seine Ambitionen zur Macht? Er will die Republik retten, indem er eine Armee erstellt, mit der er den dunklen Sith Lord besiegen kann, dem er selber dient und riskiert dabei die Zerstörung eben jener Republik?
Dooku ist nach Qui-Gon Jinns Tod der Dunklen Seite verfallen. Warum er Palpatine unterstützt, wird in der Tat nie erklärt. Es wäre sehr hilfreich, wenn man wüsste, ob er weiß, dass Sidious Palpatine ist oder nicht. Aber ich gebe dir Recht, dass der Charakter mehr Ausarbeitung benötigt hätte, die ihm ungünstigerweise von Lucas nicht gewährt wurde. Letzten Endes fungiert er nur als Palpatines Marionette. So wie Darth Maul, nur mit mehr Charisma.

Und wer hat jetzt wirklich die Klonarmee in Auftrag gegeben? War es etwa auch Count Doku, wenn Meister Sifo-Dyas schon tot war?)
Vermutlich Dooku. Wird das nicht im Gespräch zwischen ihm und Kenobi nach dessen Gefangennahme geklärt?
 

Filp

คนสร้างความยุ่งยาก
Otaku Veteran
Vielleicht solltet ihr euch lieber an Kanon Quellen halten, als euch irgendwelche eigenen Erklärungen auszudenken...
 

Ironhide

Na hast du Angst Kleiner?
VIP
Vielleicht solltet ihr euch lieber an Kanon Quellen halten, als euch irgendwelche eigenen Erklärungen auszudenken...
Du kannst es einfach nicht lassen, oder? Da wird dein kommentar schön gelöscht aber du musst dennoch einen drauf setzten... Mach doch einfach mal einen eigennen Thread auf, wo du die Sachen, die falsch interpretiert wurden, ansprichst und richtig stellst, anstatt immer nur so ein Satz Dinger, die nichts weiter als provozieren, raus zu hauen.

Hier würde das eh zu weit ab führen. Zumal sich einiges ohne Daten aus dem EU gar nicht richtig erklären lässt, oder halt schwammig bleibt.
Warum und wieso und weshalb und wer nun den Auftrag für z.B. die Klonarmee gegeben hat, müsste man Clonewars auch gucken, sich in Legendes und im Kanon durchforsten und so weiter.

Wer sich umfassend informieren will, ohne hier den Thread zu zu pflastern kann das z.B. hier tun:
jedipedia <- auf deutsch
wookieepedia <- auf englisch

Daort findet man schons ehr umfassende Informationen, Legendes wie Kanon. Ob und wie vollständig die Seiten sind, ist da noch n ganz andere Frage.
 
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