[Hinweis] Deflation hin oder her - Japans Einzelhandel brummt

yurai-yukimura

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Auch wenn der Preisverfall in Japan weitergeht, der Einzelhandel hat nichts zu klagen. Von Käuferzurückhaltung keine Spur. Auch wenn am Jobmarkt noch kein Grund zur Entwarnung besteht.

Trotz der anhaltenden Deflation in Japan spürt der Einzelhandel Aufwind: Die Umsätze zogen im April auf Jahressicht um 4,9 Prozent an, wie die Regierung mitteilte. Einen solch starken Anstieg hat es seit März 1997 nicht mehr gegeben. Der Umsatzschub kam selbst für Experten überraschend, da sie im Schnitt nur mit einem Plus von 3,7 Prozent gerechnet hatten. Die Einzelhändler haben nunmehr bereits vier Monate in Folge mehr Geld in der Kasse als im Vorjahreszeitraum.

Zu der verbesserten Lage hat vor allem das Konjunkturprogramm der Regierung beigetragen. Hinzu kommt, dass sich die Verbraucherstimmung angesichts der weitgehend überwundenen Wirtschaftskrise allmählich aufhellt. Insbesondere Autos, Flachbildschirme und Kühlschränke sind bei den Japanern derzeit sehr gefragt. Der Industrie kommt dabei zugute, dass die Regierung auch nach dem Ende der Wirtschaftskrise den Kauf energiesparender Güter weiter kräftig fördert. Damit wird jedoch im Herbst Schluss sein, so dass der Einzelhandel zum Jahresende diese Hilfen wohl schmerzlich vermissen wird.

Wachstum ohne Jobs
Auch am Jobmarkt besteht noch kein Grund zur Entwarnung: Im April hat sich die Lage eingetrübt. Die Arbeitslosenrate stieg leicht um 0,1 Punkte auf 5,1 Prozent. Japan ist insgesamt jedoch auf solidem Wachstumskurs: Das Bruttoinlandsprodukt stieg im ersten Quartal um 1,2 Prozent. Die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sagt dem Fernoststaat für dieses Jahr ein Wachstum von drei Prozent voraus. Probleme bereitet dem Land jedoch der Preisverfall auf breiter Front: Bereits 14 Monate in Folge bröckeln die Verbraucherpreise in der Kernrate, die in Japan zwar Erdölprodukte, aber keine verderblichen Lebensmittel umfasst.

Im April setzte sich der Preisverfall mit beschleunigtem Tempo fort. Die Güter waren in der Kernrate um 1,5 Prozent günstiger zu haben als vor Jahresfrist. Im März waren es nur 1,2 Prozent. "So schnell werden wir nicht aus der Deflation herauskommen. Die Preise werden wohl erst in der zweiten Hälfte 2011 anziehen", meint Ökonom Yoshiki Shinke vom Dai-ichi Life Research Institute. Bei einer Deflation halten sich Verbraucher in Erwartung weiter sinkender Preise mit Käufen zurück und zwingen so die Firmen und auch den Einzelhandel zu Rabatten.
 

swordsman

Anders
Otaku Veteran
Interessante Taktik der Regierung den Markt anzukurbeln.

Sag mal ist heute irgend ein besonderer Tag oder warum wird hier am Fließband erstellt? ^^
 
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