Pegasus18
Prophet
Es sollte nicht ganz still um mich werden. Ist es jetzt wohl aber. Trotzdem habe ich was zum Zeitvertreib geschrieben und ich dachte ich teile es mit euch. Viel Spaß damit.
Die 1. und 2. Lektion...
Teil 1: Fuma
Fuma schlug gerade mit voller Kraft die Tür seines Spindes zu und verschloss es sorgfältig. Schon den ganzen Tag hatte er nur Augen für eine Person. Diese Person allerdings schien ihn überhaupt nicht zu bemerken. Der junge Schüler spähte den fast verlassenen Gang hinauf und hinunter. Es waren nicht mehr viele seiner Mitschüler hier, da der Unterricht bereits vor 15 Minuten zu Ende gegangen war. Allerdings war die Person von Fumas Interesse noch auf dem Gang und hatte bis eben noch mit einigen ihrer Freundinnen geplaudert. Fumas dunkelgrüne Augen wanderten über diese perfekte Erscheinung und sein Herz wurde erneut sehr schwer. Megumi war vielleicht nicht das hübscheste Mädchen in Fumas Klasse aber das interessanteste auf jeden Fall. Ihr schwarzes Haar fiel ihr fast bis zu den Hüften und ihre blauen Augen hinter der Brille strahlten etwas aus, das Fuma noch nie bei einem Mädchen gesehen hatte. Im Moment war ihr Gesicht allerdings vor Schreck verzerrt. Diese Grimasse entstellte irgendwie ihre perfekten Gesichtszüge und Fuma hätte sich dafür ohrfeigen können, dass er sein Spind so gewaltsam geschlossen hatte. Nur dieser Krach konnte die Mädchen so erschreckt haben. Megumis Freundinnen warfen böse Blicke in Richtung Fuma und er starrte nur böse zurück. Er war nicht der Typ der Mädchen so einfach einwickeln konnte. Megumi allerdings beachtete Fuma überhaupt nicht. Sie schien sich in diesem Moment beruhigt zu haben, denn sie redete bereits wieder auf ihre drei Freundinnen ein, die sich langsam auch wieder ihr zuwandten. Fuma schüttelte nur etwas den Kopf, während er sich seine Schultasche über die Schulter schwang. Den ganzen Tag über schon hatte Megumi ihn peinlich genau ignoriert. Auch jetzt wusste sie sicher, dass er es gewesen war, der diesen Krach veranstaltet hatte aber sie würde ihn nicht anschauen. Sie hatte heute nur für eine Person Augen gehabt und diese Person war nicht Fuma gewesen. An diesem Schultag hatten sie einen neuen Lehrer bekommen. Professor Kenta unterrichtete sie seit heute im Fach Politik. Eigentlich war nach Fumas Ansicht nichts Besonderes an dieser neuen Lehrkraft zu finde. Seine weiblichen Mitschüler hatten das allerdings anders gesehen. Ausnahmslos alle Mädchen hatten an Professor Kentas Lippen gehangen, während er seinen Unterricht gehalten hatte. Und das hatte sicher nicht am spannenden Politikthema dieses Tages gelegen, weil Fuma die glasigen Blicke der Mädchen beobachtet hatte, während der Professor sprach. Langsam setzte sich Fuma in Bewegung. Mit einer schwachen Geste strich sich der Junge das kurze braune Haar aus dem Gesicht. Es war viel zu heiß heute gewesen und dabei war noch nicht einmal Sommer. Der Frühling hatte dieses Jahr wohl beschlossen, dass er früher gehen wollte um zu einem früheren Zeitpunkt dem Sommer Platz zu machen. Fuma litt sehr unter dieser verfrühten Hitzewelle, da sein Kreislauf nicht der stabilste war. Schnell schüttelte der Junge wieder den Kopf um wieder ein wenig klarer zu werden. Dann aber blieb er abrupt stehen, weil er eine wohl bekannte Stimme vernommen hatte, die er irgendwie heute zu verabscheuen gelernt hatte. Professor Kenta war gerade um die Ecke gebogen und war direkt auf die Gruppe von Mädchen gestoßen zu der auch Megumi gehörte. Fuma hielt sich in einiger Entfernung. Er wollte eigentlich nicht schon wieder mitbekommen wie der Lehrer von den jungen Schülerinnen angehimmelt wurde. Er kam aber nicht drum herum und so lauschte er der, für unvoreingenommene Ohren, angenehmen Stimme des Professors.
„Gut dass ich sie noch erwischt habe meine Damen. Sie sind mir heute in meinem Unterricht sehr positiv aufgefallen. Ich hatte allerdings nicht mehr die Gelegenheit mit ihnen nach der Stunde noch zu sprechen. Es vor der ganzen Klasse zu erörtern wäre ohnehin nicht so gut gewesen.“ sagte Professor Kenta mit diesem Lächeln, das offenbar mit seinem Gesicht verwachsen war. Nur kurz ließ Fuma seinen Blick über den neuen Lehrer huschen. Es schüttelte ihn und er sah schnell wieder Megumi an, die wie hypnotisiert vor ihrem Professor stand. Ihr Blick hatte einen seltsamen Ausdruck angenommen und Fuma hätte alles nur erdenkliche gegeben, wenn er diesen Blick bei Megumi gesehen hätte, wenn sie an ihn dachte.
„...wie schon gesagt habe ich von unserem Herrn Direktor die Erlaubnis erhalten diesen kleinen Club zu gründen. Das Konzept dazu steht noch nicht zu 100 % fest aber ich bin mir sicher, dass sie mich mit hervorragenden Ideen unterstützen werden. Das erste Treffen soll morgen nach dem Nachmittagsunterricht sein. Haben sie Lust?“ ertönte die Stimme von Professor Kenta wieder. Fuma riss sich nur schwer aus seinen Gedanken und blickte wieder den Gang hinunter zu der Gruppe von Menschen, die da immer noch stand. Ein Glitzern lag jetzt in den Augen der Schülerinnen, so als habe sich ein lang gehegter Traum erfüllt.
„Oh...natürlich haben wir Lust. Mehr als das...ähm...wir...wir kommen alle...gerne.“ stottert das Mädchen links von Megumi. Fuma kramte kurz in seinem Gedächtnis und fand dann die gewünschte Information. Das braunhaarige Mädchen hieß Chiyoko und war eine Klasse unterhalb von Megumi und Fuma. Soweit Fuma es mitbekommen hatte war sie bekanntermaßen den älteren Männern nicht abgeneigt und es kursierten einige Gerüchte über ihr Privatleben in der Schule. Wie viel man davon glaube konnte war allerdings für Fuma immer schon fraglich gewesen. Sie war schließlich erst 15 Jahre alt und Fuma glaube nicht, dass sie schon so viele Männer gehabt hatte wie ihr nachgesagt wurden. Professor Kenta erwiderte in diesem Moment etwas aber Fuma wollte nicht mehr zuhören. Er straffte die Schultern und ging schnellen Schrittes an der Gruppe um die Lehrkraft herum vorbei. Im vorbei gehen schnappte er dann allerdings doch noch einen Fetzen des Gespräches auf.
„....das freut mich natürlich ausgesprochen. Kommen sie doch gleich morgen nach dem Unterricht in den Raum 304. Dort werden wir uns treffen. Ich habe noch eine Hand voll meiner Schüler zu diesem Treffen eingeladen. Wir werden dann entscheiden wie wir weiter machen. Ich freue mich auf ihr kommen. Einen schönen Abend noch...“ sagte der junge Lehrer und Fuma verfolgte noch das Kichern der Mädchen, als er das Schulgebäude durch die großen Flügeltüren verließ...
Draußen flimmerte immer noch unerträgliche Hitze über dem Asphalt, während Fuma schnell das Schulgelände überquerte. Bereits jetzt bildeten sich Schweizperlen auf der Stirn des jungen Schülers. Dabei ging Fuma nicht mal sehr schnell, denn jetzt wo er das Schulgebäude hinter sich gelassen hatte konnte er langsamer machen. Ein kurzer Blick auf seine Uhr genügte um Fuma zu zeigen, dass es noch viel zu früh war um nach Hause zu gehen. Noch einmal verlangsamte der Schüler seine Schritte um vielleicht Megumi noch abfangen zu können um sie endlich mal anzusprechen. Schon seit einigen Monaten hatte Fuma nicht mehr richtig auf den Unterricht geachtet, sondern hatte immer nur Megumi im Blick gehabt. Dies schlug sich zwar nicht in seinen Noten nieder aber seine Freunde hatten es bereits bemerkt, dass Fuma überhaupt nicht bei der Sache war. Sein bester Freund Lin hatte ihm schon geraten Megumi endlich anzusprechen und sich mit ihr zu verabreden.
“Verabrede dich mit ihr. Wenn du sie ständig nur anguckst wird sie irgendwann denken du verfolgst sie. Das wäre dann äußerst unschön. Vielleicht hetz sie dir dann noch die Polizei oder so auf den Hals...“ hatte Lin eines Morgens zu bedenken gegeben, als Fuma einmal mehr nur in die Leere vor sich gestarrt und nicht mehr geantwortet hatte. Fuma dachte über diese Worte nach und sie erschienen ihm jetzt mehr als logisch. Megumi dachte bestimmt jetzt schon, dass er ein Freak war, weil er sie ständig beobachtete. Vielleicht ignorierte sie ihn deshalb jetzt schon seit einigen Wochen so hartnäckig. Fuma stöhnte unter der Last dieser Gedanken und unter der Last der immer noch drückenden Hitze. Es war bereits 4 Uhr nachmittags und immer noch umgab den Jungen die Hitze wie eine brennende Hülle aus der er nicht entkommen konnte. Schnell wischte sich Fuma den Schweiz von der Stirn und ging weiter. Sein Zuhause lag nur wenige Minuten von der Schule entfernt und der junge Fuma war dankbar für diesen Umstand...zumindest in den heißen Monaten des Jahres. Obwohl es noch früh war entschloss sich Fuma kurzerhand nach Hause zu gehen. Er hatte ja nichts wirklich zu tun und seine Hausaufgaben erledigten sich auch nicht von selbst. Es würde allerdings niemand zu Hause sein wenn er ankam...
Fumas Mutter arbeitete bis spät abends in einer Wäscherei hier in der Stadt. Fumas Bruder war bereits aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und lebte jetzt mit seiner Frau irgendwo im Ausland. Die Familie hatte seit einem schrecklichen Streit keinen Kontakt mehr zu ihm. Vielleicht würde Fumas jüngere Schwester Hitomi zu Hause sein aber Fuma machte sich nicht viele Hoffnungen darauf. Hitomi war ihm in den letzten Jahren immer ein Sonnenschein gewesen aber sie hatte sich in jüngster Zeit stark verändert. Sie kam jetzt, wie ihre Mutter schon gemeint hatte, in eine schwierige Phase ihrer Entwicklung. Sie hatte damit begonnen bis spät Abends weg zu bleiben und dann noch irgendwelche Kerle mit in die Wohnung zu bringen. Dies hatte ihre Mutter versucht zu unterbinden aber Hitomi hatte ihren Sturkopf immer wieder durchsetzen können. Irgendwann hatte ihre Mutter kapituliert und Hitomi durfte tun und lassen was sie wollte. Dafür hatte sie sich intensiver Fuma zugewandt und die Regeln ihn betreffend verschärft. Demnach hatte er nach der Schule nie viel Zeit noch etwas zu unternehmen. Seine Mutter hatte ihm aufgetragen immer eine Stunde nach Unterrichtsschluss zu Hause zu sein damit er seine Hausaufgaben erledigen und das Essen vorbereiten konnte. Hitomi blieb nach der Schule immer noch gerne von zu Hause fern um sich in der Stadt zu amüsieren. Meist kam sie überhaupt nicht zum Abendessen sondern holte sich von ihrem Taschengeld etwas zu Essen. Fuma hatte sich oft gefragt wo sie das ganze Geld her hatte aber im Grunde wollte er es gar nicht so genau wissen, wenn er einmal genauer darüber nachdachte. So in Gedanken merkte der junge Schüler überhaupt nicht wie seine Füße ihn vor seine Haustür getragen hatten. Mit ungeschickter Hand holte Fuma seinen Schlüssel aus der Tasche und öffnete damit die Tür. Im Treppenhaus war es angenehm kühl und Fuma verharrte für einen kurzen Moment um sich von der sengenden Hitze draußen zu erholen. Es war kein anderer Mensch im Treppenhaus außer ihm und so drückte der Junge seine Stirn kurz gegen die kalte Wand. Das war ein angenehmes Gefühl. Fumas Kopfschmerzen wurden dadurch etwas gelindert und er konnte wieder klarer Gedanken fassen. Fuma dachte an Megumi...an ihr wunderschönes Haar und ihren perfekten Körper. Eine Hitze durchströmte ihn plötzlich die nichts mit der Temperatur zu tun hatte und der Junge schreckte hoch. Wie weit seine Gedanken gegangen waren. Schnell stieg er die paar Treppen hoch bis zu ihrer Wohnungstür. Fuma schloss auf und betrat die völlig überhitzte Wohnung. Die Hitze traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht und der Schüler wurde fast davon umgerissen. Schnell warf er die Tür hinter sich ins Schloss und betrat die kleine Küche der Wohnung. Dort legte er seinen Rucksack auf einen Stuhl. Immer noch leicht schwindelig schnappte sich Fuma ein Glas und füllte es mit Wasser aus der Leitung. Dieses stürzte er in einem Zug herunter. Es half nicht wirklich aber der Schwindel legte sich zumindest etwas. Jetzt erst hörte Fuma die seltsamen und unvertrauten Geräusche, die aus dem Wohnzimmer drangen. Fuma trat aus der Küche und sein Blick fiel auf seine Schwester Hitomi und seinen besten Freund Lin auf dem kleinen Sofa. Lins Hände befanden sich an einigen sehr intimen Stellen von Hitomi und sie küssten sich sehr wild. Hitomi hatte ihre schlanken Arme ganz fest um Lins Körper geschlungen und schien ihre Umgebung überhaupt nicht wahr zu nehmen. Jetzt räusperte sich allerdings Fuma, weil er dem nicht länger zu schauen wollte.
„Mutter kommt bald nach Hause. Könnt ihr das nicht wo anders machen. Nehmt euch irgendwo ein Zimmer.“ sagte Fuma trocken. Er wollte den Eindruck erwecken als würde es ihn überhaupt nicht interessieren, dass sein allerbester Freund mit seiner Schwester rummachte. Lin löste sich sofort von Megumi und starrte zu Fuma hinüber. Ihm schien die ganze Sache äußerst unangenehm zu sein. Ganz anders hingegen war die Reaktion von Hitomi. Sie strich sich das kurzgeschnittene schwarze Haar in den Nacken und starrten ihren Bruder böswillig an. Mit ihrer neuen Kurzhaarfrisur und diesem Blick wirkte die 14-jährige Hitomi durchaus gefährlich. Fuma hielt ihrem Blick allerdings stand.
„Ich dachte du wolltest noch in die Stadt.“ bemerkte Hitomi giftig, als sie sich den Rock wieder über die Knie gezogen hatte. Fuma hatte die beiden offenbar bei einem sehr wichtigen Teil gestört. Das berührte ihn allerdings nicht weiter. Lin hatte in Fumas Augen einen Verrat begangen und sicher wusste er im Moment wie Fuma darüber dachte.
„Ähm also...Fuma ich...ich kann das erklären.“ sagte Lin schnell, als er sich die Hose wieder zugemacht hatte und wieder aufgestanden war. Fuma schüttelte nur den Kopf.
„Haut einfach hier ab. Ich bin wirklich nicht in der Stimmung für Streit.“ sagte Fuma nur matt, während er den Blick von den beiden nahm. Normalerweise wäre er jetzt völlig durchgedreht aber die Hitze und die zahlreichen anderen Gedanken in seinem Kopf hielten ihn davon ab. Lin schloss seine Hand um die von Hitomi und schon waren die beiden an Fuma vorbei gegangen der immer noch im Türrahmen stand. Als Lin gerade an ihm vorbei ging hielt Fuma ihn dann doch noch mal an der Schulter fest und blickte ihm in die Augen. In den blauen Augen seines Freundes lag offenkundig Angst.
„Wir sprechen uns morgen in der Schule. Glaub mir...das wird ein Nachspiel haben. Sie ist meine SCHWESTER.“ flüsterte Fuma seinem Freund zu, wobei er das letzte Wort besonders betonte. Dann ließ er Lin los und das Pärchen verschwand in Windeseile aus der Wohnung. Fuma hörte nur noch die Tür zugehen. Dann war er wieder mutterseelenallein...
Für einen Moment wusste Fuma überhaupt nicht was er tun sollte. Nachdem er sich allerdings etwas erholt hatte beschloss er doch sich seinen Hausaufgaben zu widmen. Die Lehrer hatten ihnen heute einen ganzen Berg Hausarbeit mitgegeben und die erledigte sich leider nicht von allein. Immer noch leicht durcheinander schlurfte Fuma hinüber zu seinem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Hier war es fast noch heißer als im Rest der Wohnung und der junge Schüler ließ sofort alle Rollläden herunter um nicht noch mehr Sonnenlicht in den Raum zu lassen. Irgendwie war es aber immer noch zu heiß und so zog Fuma sich sein Hemd aus um wenigstens etwas Kühle an seine Haut zu lassen. Es ging schon etwas besser, als sich Fuma an seinen Schreibtisch setzen wollte. Da fiel ihm ein, dass er ja seine Schultasche in der Küche gelassen hatte. Seufzend ging er noch einmal zurück um sie zu holen. Dabei sah er gerade noch wie Hitomi erneut die Wohnung verließ. Sie hatte sicher etwas Wichtiges vergessen, als sie so übereilt mit Lin den Ort hatte verlassen müssen. Fuma zuckte mit den Schultern, als die Tür mit einem Knall zuflog. Er ging zurück in sein Zimmer und schlug seine Bücher auf. Allerdings kam er mit den Hausaufgaben nicht weit, weil sein Verstand von der Hitze irgendwie blockiert war. Fuma hatte überhaupt keine Ahnung von den Dingen, die da in seinem Heft standen und so schlug er es schnell wieder zu und lehnte sich in seinem alten Bürostuhl zurück. Es war wirklich zum verzweifeln.
//Heute bekomme ich überhaupt nichts mehr auf die Reihe. Diese Hitze und dann muss ich mir auch noch Gedanken über alle anderen machen. Das ist nicht fair...// ging es Fuma durch den Kopf, während er die Augen schloss in der Hoffnung doch noch einen halbwegs klaren Gedanken fassen zu können. Das hätte er aber lieber nicht tun sollen. Denn jetzt glitten wieder Bilder von Megumi in sein Bewusstsein und das verstärkte die Hitze in seinem Inneren nur noch mehr. Diesmal aber blockte Fuma diese Gedanken nicht ab, sondern ließ sie zu.
//Anschauen...aber nicht anfassen.// schoss es Fuma da auch schon wie ein Blitz durch seine Gedanken. Ja...dazu war er wohl bestimmt...anzuschauen aber niemals anzufassen oder zu besitzen. Dieser Gedanken machte den jungen Japaner traurig und seine Gedanken schweiften weiter ab. Fuma gab sich nie gerne seinen Tagträumen hin aber die Hitze in seinem Zimmer und die Traurigkeit seiner Situation erleichterten es ihm sich fallen zu lassen. In seinem Traum stand zuerst noch Professor Kenta neben Megumi. Dann aber verschwand der Professor einfach und Megumi stand alleine da und lächelte Fuma verführerisch an. Sie hatte ihre Brille abgenommen. Ihre blauen Augen funkelten wie Diamanten jetzt wo keine Brillengläser sie mehr vor Fumas Blick abschirmen konnten. Sie wirkten einladend und Fuma hätte alles dafür gegeben sie wirklich ohne Brille anschauen zu können. Unbewusst glitt Fumas rechte Hand langsam seine Hose hinab. Ihm war so heiß im Moment. Die Hitze im Zimmer hatte der junge Schüler allerdings bereits ignoriert. Megumis Schuluniform klebte an ihrer makellosen Haut. Ihr schien auch heiß in ihren Sachen zu sein. Wie auf Kommando hob die Traum-Megumi ihre Hände und öffnete dann langsam ihre Bluse. Fumas Atem beschleunigte sich. Zum einen, weil diese Vorstellung ihn sehr erregte und zum anderen, weil er bereits damit begonnen hatte seine Hose zu öffnen und sein Glied zu entblößen. Sein Penis hatte sich bereits aufgestellt. Es pulsierte leicht zwischen seinen Fingern aber das nahm Fuma kaum wahr. Er hatte immer noch die Augen geschlossen und war in seinen Tagtraum versunken. Megumi hatte mittlerweile in seiner Vorstellung die Bluse ausgezogen. Jetzt war sie gerade dabei ihren Rock zu öffnen und ihn über ihre langen Beine zu streifen. Fuma keuchte leicht, als ihm bewusst wurde wie unscheinbar ihr Körper doch unter der Uniform gewirkt hatte und wie interessant er sich jetzt doch in seiner Vorstellung anschauen ließ. Der junge Schüler umschloss mit der rechten Hand sein steifes Glied und begann damit die Vorhut vor und zurück zu schieben. Es war so heiß und Schweizperlen liefen seinen Körper hinab. Das aber störte ihn im Moment weniger. Es heizte seltsamerweise noch weiter seine Lust an. Mittlerweile stand die Traum-Megumi nur noch in Unterwäsche da und blickte Fuma jetzt mit geröteten Wangen und wieder leicht schüchternem Blick an. Ihre schlanken Hände hatte sie über der Brust gekreuzt, so als wolle sie ihre Brust vor ihm verbergen. Dabei trennte noch ein BH aus weißer Spitze ihre Brust von seinem gierigen Blick. Fuma wurde in seinen Bewegungen schneller und immer wieder entwischte seinen Lippen ein leises Keuchen. Jetzt machte Megumi den nächsten Schritt. Mit einer einzigen Handbewegung öffnete Megumi ihren BH und ließ ihn zu Boden sinken. Vielleicht reichte Fumas Vorstellungsvermögen nicht für diesen Anblick aber aus irgendeinem Grund verblasste die Vision von Megumi. Fuma machte aber dennoch weiter damit sich selbst zu befriedigen. Immer lauter wurde sein Keuchen und die Hitze in ihm wurde fast unerträglich bis sich schließlich sein Sperma in einem Orgasmus entlud. Die weiße Flüssigkeit sammelte sich auf Fumas Hand und hing dort wie flüssiger Klebstoff. Langsam öffnete der Junge immer noch schwer atmend die Augen. Anschauen....aber nicht berühren. Das schien sein Schicksal zu sein. Aber nein...nein das wollte Fuma nicht hinnehmen. In diesem Moment ergriff Fuma der Wunsch Megumi im wirklichen Leben nackt zu sehen. Sie sollte alles vor ihm offen legen. Schnell öffnete Fuma die Augen und starrte auf seine Hand hinab.
//Eklig...// schoss es ihm durch den Kopf, als er mit der linken Hand seine Hose wieder zu machte und sich aufrichtete...
Nach diesem Erlebnis wusch sich Fuma gründlich die Hände im winzigen Badezimmer. Der junge Schüler fühlte sich im Moment einfach nur dreckig und er sehnte sich nach einer kühlen Dusche. Dies allerdings sollte ihm verwehrt bleiben. Durch die geöffnete Badtür konnte er nämlich eine Stimme vernehmen, die seinen Namen rief. Es war seine Mutter.
//Wie lange habe ich denn geträumt?// fragte sich Fuma wie vom Donner gerührt, als er die Stimme seiner Mutter erkannt hatte. Schnell blickte er auf seine Uhr. Es war tatsächlich schon 22 Uhr. So lange hatte er sich mit seiner Fantasie beschäftigt? Eigentlich hätte er doch noch kochen müssen. Schnell trocknete sich Fuma die Hände ab und ging zu seiner Mutter.
„N’abend Mum...du bist ja schon zu Hause.“ sagte Fuma gespielt überrascht. Seine Mutter blickte ihn mit ihren grünen Augen leicht verwirrt an. Fuma musste schrecklich aussehen. Dieser Tag war einfach viel zu heiß gewesen. In den Armen hielt seine Mutter allerdings etwas, das Fumas Gewissen etwas entlastete. Sie hatte wohl unterwegs bei einem Schnellrestaurant angehalten, denn sie hielt einige Tüten in den Händen, die offenbar fertiges Essen enthielten. Jetzt lächelte sie wieder, als Fuma ihr die Last abnahm.
„Es lief heute gut in der Wäscherei. Da dachte ich mir ich bringe uns allen etwas zu Essen mit. Dem Geruch nach zu urteilen würde ich sagen, dass du noch nicht gekocht hast.“ sagte die Mutter lächelnd, als sie den Einkauf in die Küche brachten.
„Nein...ich war mit meinen Hausaufgaben beschäftigt...wir haben soviel aufbekommen.“ jammerte Fuma, während sie die Taschen ausräumten. Seine Mutter hatte Verständnis dafür, allerdings tadelte sie ihren Sohn auch dafür, dass er trotz allem seine Pflichten nicht erfüllt hatte. Ihre Stimmung wurde auch nicht dadurch verbessert als Fuma ihr eröffnete, dass Hitomi wohl nicht zum Essen kommen würde. Eigentlich wäre ihr das ja egal gewesen aber als Fuma von dem neuen Lover Hitomis erzählte wurde sie doch fuchsig. Lin konnte sich auf einiges einstellen, wenn er wieder hier auftauchen sollte. Allerdings glaubte Fuma nicht daran, weil er auch noch ein Hühnchen mit seinem „besten Freund“ zu rupfen hatte. Als Fumas Mutter allerdings das Essen auspackte, vergaß der Braunhaarige für einen Moment seine Sorgen. Er hatte gar nicht gemerkt wie groß sein Hunger wirklich war...
Am nächsten Morgen fühlte sich Fuma schlecht. Die ganze Nacht über war es so drückend schwül draußen geblieben. Auch das Lüften hatte nichts gebracht und so fühlte sich Fuma noch ekliger, als er es am Abend davor getan hatte. Hitomi war erst spät nach Mitternacht heim gekommen. Sie hatte offenbar Alkohol getrunken denn sie war ziemlich laut zurück gekommen. Das war gar nicht so ihre Art, da sie ihre Mutter trotz allem Verständnis lieber nicht aufwecken wollte. Ihre Mutter konnte einstweilen sehr unangenehm werden, wenn man sie bei ihrem wohlverdienten Schlaf störte. Dies hatte Fuma schon öfters am eigenen Leib spüren müssen. Jetzt allerdings schlief Hitomi tief und fest, als Fuma sie in ihrem Bett liegen sah. Die beiden Geschwister mussten sich ein Zimmer teilen, da nicht so viel Platz in der kleinen Wohnung für beide vorhanden war. Dies hatte schon viele Male zu Reibereien zwischen den beiden geführt. Sie hatten sich allerdings irgendwie immer wieder zusammen gerauft und sich vertragen. In letzter Zeit allerdings ging jeder nur seinen Weg. Trotzdem versuchte Fuma seine Schwester jetzt aufzuwecken. Diese Versuche scheiterten allerdings immer wieder und Fuma versuchte es irgendwann auch nicht mehr weiter, weil er sich schon eine Backpfeife von Hitomi eingefangen hatte. Seine Wange glühte jetzt rot. Grummelnd ließ er seine Schwester schlafen, während er ins Bad ging und erst mal den Schweiz des Vortages abduschte. Es war irgendwie ein befreiendes Gefühl endlich etwas Kühles auf der Haut zu spüren. Lange aber konnte er dieses Gefühl nicht genießen da Hitomi bald gegen die Tür hämmerte und Fuma anschrie er solle sich gefälligst beeilen. Sie wäre schon spät genug dran. Seufzend verließ Fuma die Dusche. Er wickelte sich ein Tuch um den Unterleib und verließ das Bad. Hitomi fiel ihm fast entgegen, als er die Tür geöffnet hatte.
„Warum hast du mich nicht aufgeweckt? Baka. Ich muss auch zur Schule falls du das vergessen hast. Und was ist das auf der Wange?“ fragte das Mädchen im Vorbeigehen. Fuma zuckte nur mit den Schultern und ging zurück in sein Zimmer. Dort öffnete er den gemeinsamen Kleiderschrank der Geschwister. Die rechte Hälfte des Schrankes gehörte ihm und die linke seiner Schwester. Allerdings sah man sofort wer der Ordentlichere von beiden war. Fumas Klamotten lag oftmals kreuz und quer in dem Schrank und es war nicht wirklich eine Ordnung zu erkennen. Hitomis Sachen waren alle fein säuberlich nach Art und Farbe gestapelt. Dies lag einerseits an Hitomis eigener Ordnung und an der Ordnungsliebe ihrer Mutter. Diese ließ sie allerdings nur Fumas Schwester zu teil werden., weil sie behauptete Fuma wäre schon alt genug selbst Ordnung in seinem Schrank zu halten. Schnell holte sich Fuma seine Sachen und schlüpfte hinein. Es würde sicher wieder ein sehr heißer Schultag werden. Fuma beeilte sich immer sehr mit dem Anziehen, weil er nicht wollte dass seine Schwester ihn auch nur teilweise unbekleidet sah. Fuma glaubte, dass Hitomi ihn noch nie nackt gesehen hatte. Auch er hatte seine Schwester noch nie mit weniger als BH und Tanga bekleidet gesehen. Fuma wollte sich auch gar nicht weniger Kleidung an seiner Schwester vorstellen, weil ihm das irgendwie falsch vor kam. Nur nebenher bemerkte Fuma, dass Hitomi mit einem Handtuch bekleidet in das Zimmer stürmte und sich ihre Sachen schnappte. Fuma verließ den Raum und machte seien Schultasche fertig. Gestern hatte er sich noch einmal nach dem Essen an seine Hausaufgaben gesetzt. Es hatte ihn einige Mühen gekostet nicht wieder in seine Traumwelt abzurutschen aber am Ende war es ihm doch gelungen. So würde er in der Schule jedenfalls keine Probleme kriegen. Lin sollte sich allerdings auf ein paar Probleme gefasst machen. Fuma wusste nicht einmal warum er so wütend auf seinen Freund war aber vielleicht war er einfach nur sauer, weil er seine Schwester beschützen wollte. Ein dummer Großer-Bruder-Komplex oder was auch immer. Hitomi betrat die Küche und schnappte sich ihre Tasche. Sie schien immer noch nicht ganz wach zu sein.
„Los...lass uns verschwinden bevor Mutter aufwacht. Wir sind eh schon spät dran.“ sagte Hitomi hastig, während sie einen Müsliriegel herunter schlang. Der Unterricht begann für die Geschwister zur gleichen Zeit, da sie ja in der gleichen Klasse waren. Hitomi war zwar ein Jahr jünger als Fuma aber sie hatte eine Klasse übersprungen, weil sie so gut gewesen war. Das hatte man Fuma auch immer wieder aufs Brot gestrichen, weil er nur durchschnittliche Leistungen erbrachte. Fuma nickte trotzdem seiner Schwester zu und gemeinsam verließen sie die mütterliche Wohnung...
Die Schule war ja nicht weit. Draußen war es noch angenehm kühl, wenn man bedachte wie heiß es laut Wetterbericht noch werden sollte. Fuma indes genoss die kühlere Luft auf der Haut sehr. Das lenkte ihn ein wenig von seinen Gedanken ab. Allerdings begegneten die Geschwister auf dem Schulweg Professor Kenta, der auf einem Elektroroller zur Schule kam. Er wünschte ihnen einen guten Morgen und brauste dann weiter in Richtung Schule. Hitomi hatte ihm auch einen schönen Morgen gewünscht, während Fuma fest die Zähne zusammen gebissen hatte bis der Lehrer weiter gefahren war. Hitomis Laune hatte sich danach schlagartig verbessert. Sie lachte die ganze Zeit bis die Geschwister ihr Klassenzimmer im Raum 104 erreicht hatten. Während Hitomi zu ihren Freundinnen hinüber ging setzte sich Fuma neben Lin an seinen gewohnten Platz. Er schient heute Morgen auch noch nicht ganz bei sich zu sein. Erst als Fuma ihn ansprach schien er zu reagieren.
„Hey, Lin...wir haben zu reden.“ sagte Fuma sachlich. Sein Freund drehte sich zu ihm.
„Ich hätte es dir erzählen sollen. Zwischen mir und deiner Schwester...das läuft erst seit einer Woche. Ihr scheint es nicht sonderlich ernst zu sein. Ich weiß ich hätte es dir sagen sollen aber...“ sagte Lin schnell aber Fuma hob nur die Hand um ihn zu unterbrechen.
„Ich will das alles nicht hören Lin. Beende das mit meiner Schwester einfach und alles ist okay.“ meinte Fuma leise. Er drehte sich nicht einmal zu Lin um. Er sprach in Richtung Tafel aber er konnte spüren wie seiner bester Freund auf seinem Platz zusammen schrumpfte.
„Aber...Fuma...“ begann Lin aber er wurde von der Ankunft der Lehrkraft unterbrochen. Fuma war froh und dankbar für diese Unterbrechung. Sie rief ihm auch ins Gedächtnis zurück, dass sie zwar heute Professor Kenta nicht als Lehrer hatten aber er heute nach der Schule Megumi und wer weiß wie viele andere noch in einen neuen Club eingeladen hatte. Unwillkürlich warf der junge Japaner einen Blick hinüber zu Megumi. Sie plauderte gerade ausgelassen mit Chiyoko, die am gleichen Tisch wie sie saß. Beide ignorierten Fuma vollkommen. Der braunhaarige Junge hatte gestern Nacht in seinem Bett einen Entschluss gefasst und jetzt fiel ihm dieser auch wieder ein. Bevor Megumi heute in diesen Club ging, würde er sie noch ansprechen und sie um ein Date bitten. Es sollte nichts besonderes werden nur einmal so zum kennen lernen.. Dann würde sie merken, dass er gar nicht der Freak war für den sie ihn alle hielten. So in Gedanken versunken verstrichen für Fuma die ersten Schulstunden wie im Flug. In der großen Pause hockte Fuma jetzt alleine an seinem gewohnten Platz. Lin war weit und breit nicht zu sehen aber das war auch kein Wunder nachdem Fuma von ihm verlangt hatte die Beziehung zu seiner Schwester zu beenden. Kaum hatte der Braunhaarige an seine Schwester gedacht da kam Hitomi auch schon über den Hof auf ihn zugelaufen. Ihre Wange waren vor Hitze und wohl auch Aufregung leicht gerötet.
„Hör mal Fuma...weißt du was gerade passiert ist? Professor Kenta hat mich gerade in seinen neuen Club eingeladen der heute Nachmittag zum ersten Mal stattfinden wird. Ist doch klasse oder?“ sagte Hitomi schnell, als sie vor Fuma zum Stehen gekommen war. Die Augen ihres Bruders weiteten sich dramatisch.
„Wie jetzt? Wann hat er dich denn gefragt?“ wollte Fuma sofort wissen. Schon wieder kochte die Wut über diesen neuen Professor in ihm hoch. Jetzt hatte er sogar seine nicht leicht zu beeindruckende Schwester eingewickelt. Hitomis Mine verfinsterte sich angesichts der mangelnden Begeisterung ihres Bruders. Sie stemmte die Hände in die Hüften.
„Er hat mich eben kurz nach der Stunde auf dem Gang getroffen und mich gefragt. Ich wäre ihm schon gestern im Unterricht aufgefallen. Er hätte nur noch nicht die Zeit gefunden mit mir zu sprechen. Ich werde auf jeden Fall hingehen. Du kannst Mum sagen, dass ich später komme.“ sagte Hitomi dann schon, während sie ihren Bruder böse anblickte. Fuma nickte nur knapp und senkte dann wieder den Blick. Dieser Professor war ihm irgendwie nicht geheuer. Es konnte allerdings auch gut sein, dass er auf die junge Lehrkraft eifersüchtig war, weil er so gut bei den Mädchen aller Altersklassen ankam.
„Dann viel Spaß heute Nachtmittag.“ murmelte Fuma dem Steinboden zu, als er bemerkte, dass seine Schwester immer noch vor ihm stand und auf eine Reaktion wartete. Damit schien sie sich zufrieden zu geben, denn sie drehte sich um und ließ Fuma allein sitzen...
Der Schultag war gespenstisch schnell vorüber gegangen. Fuma hatte sogar schon leicht Panik bekommen, weil er sich immer noch nicht überlegt hatte wie er Megumi am besten ansprechen könnte. Dann läutete auch schon die Glocke zum Ende des Unterrichts und ihm war immer noch nichts Passendes eingefallen. Jetzt übermannte ihn echte Panik. Dabei bemerkte er überhaupt nicht wie sich der Klassenraum leerte. Megumi war schon lange verschwunden als er das endlich bemerkte und Hals über Kopf los stürmte in Richtung Raum 304. Auf dem Weg dort hin traf er niemanden außer ein paar Lehrern, die noch im Schulgebäude blieben um einige Arbeiten zu erledigen. Als Fuma endlich schweißnass in den Gang einbog, der zum Raum 304 führte, sah er sie. Megumi stand vor der geöffneten Tür zu besagten Raum und redete noch mit Professor Kenta. Fuma biss die Zähne zusammen und rannte. Aber schon auf halben Weg dort hin sah er, dass sein Kampf aussichtslos war. Der Professor hatte Megumi bereits in das Zimmer komplimentiert und die Tür hinter sich geschlossen. Fuma bremste ab und wäre dabei fast über einen der Wasserspender auf dem Gang gestürzt. Fluchend richtete er sich auf und starrte das matte Holz der Tür vor ihm an, die das Messingschild mit der Aufschrift „304“ trug. Fuma schaute den Gang hinauf und hinab. Keiner hatte sein Missgeschick mitbekommen und im Zimmer selbst wohl auch nicht denn Fuma konnte laute Stimme und teilweise auch Gelächter vernehmen. Mit den Zähnen knirschend ging der Junge den Gang entlang. Er kam allerdings nicht weit, als eine fast wahnwitzige Idee von ihm Besitz ergriff. Er wollte unbedingt wissen was in diesem Zimmer vor sich ging und was der Professor mit seinen „Schülern“ so alles geplant hatte. Trotz der Hitze spurtete Fuma dann auch schon den Gang entlang. Sein Ziel war der Ausgang der Schule. Er musste irgendwie die Fassade hinauf kommen....
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Teil 2: Hitomi
Hitomi war total begeistert. Der Raum 304 war sehr großzügig dimensioniert und hübsch eingerichtet. An den langen Wänden standen Bücherregale mit Büchern deren Titel Hitomi noch nie gesehen hatte. Es kümmerte sie auch nicht. Sie hatte nur Augen für ihren Lehrer, der noch immer in der Tür stand und mit einem schwarzhaarigen Mädchen redete. Sie konnte ihren Blick einfach nicht von ihm lassen. Sein Gesicht wies sehr feine Züge auf was ihm ein zerbrechliches aber dennoch atemberaubendes Aussehen verlieh. Sein helles Haar war kurz geschnitten und zerstrubelt. Professor Kenta wirkte wirklich nicht wie ein Lehrer. Er wirkte eher wie ein zu groß geratener Teenager...ein Schüler wie sie selbst welche waren. Kurz sah sich Hitomi noch einmal um und stellte fest, dass nur Mädchen hier mit ihr in diesem Raum saßen. Offensichtlich hatte Professor Kenta überhaupt keine Jungs zu diesem Treffen eingeladen. Die junge Schülerin wusste nicht wie sie das finden sollte aber im Moment machte sie sich darüber noch keine Gedanken, weil in diesem Moment das schwarzhaarige Mädchen und Professor Kenta zu ihnen stießen. Zwar war die Tür zum Gang jetzt verschlossen aber Hitomi glaubte ihren Bruder vor der Tür fluchen zu hören. Ein Grinsen glitt kurz über ihre blassen Lippen. Dann richtete sie ihren verzückten Blick wieder auf den Professor, der vor ihnen auf einem Stuhl Platz genommen hatte.
„Es freut mich, dass sie es alle einrichten konnten. Wie ich ihnen schon erzählt habe möchte ich heute mit ihnen das Programm unseres neuen Clubs erarbeiten. Sicher haben sie viele Ideen dazu. Tja...was wird sie erwarten...“ sagte der Professor gut gelaunt, als er auf ein Flipchart deutete, dass er bereits beschriftet hatte. Darauf stand in großen Buchstaben das Wort „Mythologieclub“ geschrieben. Hitomi sog schnell die Luft ein. War dies wirklich ihr Thema? So hatte Professor Kenta gar nicht gewirkt, obwohl Hitomi dieses Thema jetzt schon irgendwie mochte. Auch alle anderen Mädchen machten große Augen, als sie sehen um was es bei diesem Club gehen würde. Der Professor lachte. Es klang beinah wie Musik.
„Sicher haben sie alle das nicht erwartet. Bestimmt haben sie etwas langweiligeres erwartet. Aber ich weiß von meinen Kollegen, dass sie sich allesamt hier für diese Themen interessieren. Darum wollte ich auch unbedingt diesen Club gründen.“ erzählte der Lehrer weiter und Hitomi fiel ein, dass sie ihren Mund besser wieder schließen sollte.
„Toll Sir...“ entfuhr es einem Mädchen, das nicht weit entfernt von Hitomis Platz saß. Hitomi kannte sie zwar aber hatte sie eigentlich noch nie ein Wort reden hören. Im Allgemeinen waren hier auch eher die Außenseitermädchen versammelt, wenn man jetzt einmal von ihr selbst und dem schwarzhaarigen Mädchen absah, das dicht bei Professor Kenta saß. Hitomi glaubte, dass sie Megumi oder so ähnlich hieß. Ihr Bruder hatte sie wahrscheinlich mal erwähnt. Wieder lächelte die Lehrkraft und entblößte dabei seine ebenmäßig weißen Zähne.
„Nun...ich erwarte von ihnen ein paar Vorschläge zu unserem ersten Thema. Möchte jemand anfangen?“ fragte Professor Kenta dann weiterhin gut gelaunt in die kleine Runde von Mädchen. Hitomi und einige andere Mädchen hoben schüchtern die Hand.
„Oh...sie brauchen hier nicht die Hand zu nehmen. Wir sind nicht mehr im Unterricht meine Damen. Es wäre auch sehr schön, wenn ich sie mit Vornamen ansprechen dürfte. Ich werde auch versuchen mir jeden einzelnen zu merken. Sie hatten einen Vorschlag?“ fragte der Professor lächelnd, als er auf Hitomi deutete. Zum ersten Mal seit langsam wurde sie vor Scham rot.
„Ähm...ja...ja Professor habe ich. Ich würde die Harpyien vorschlagen. Sie interessieren mich schon lange und ich hätte sie gerne näher untersucht. Das war im Unterricht bis jetzt nicht möglich.“ sagte Hitomi leise, obwohl das eigentlich nicht ihre Art war. Normalerweise sprach sie laut und mit kräftiger Stimme. Dieser Mann...dieser Lehrer schüchterte sie irgendwie ein.
„Natürlich. Das ist wirklich ein gutes Thema. Das nehmen wir schon mal mit auf.“ sagte Professor Kenta, als er einen Stift zückte und das Thema unter den Namen des Clubs schrieb. Es folgten weitere Ideen. Eine kam Hitomi spannender vor als die letzte. Am Ende aber wurde tatsächlich beschloss Hitomis Idee als erstes Thema zu nehmen da es laut dem Professor zum Einstieg sehr gut geeignet wäre. Hitomi fühlte so etwas wie Stolz in sich hoch kommen. Allerdings hatte sie nicht viel Zeit für dieses Gefühl. Etwas anderes hatte ihre Aufmerksamkeit erregt. An einem der großen Fenster hatte sich etwas bewegt. Etwas oder jemand hatte sich draußen bewegt. Hitomi sah noch mal hin und sie musste sich auf die Zunge beißen um nicht laut zu schreien. Ihr Bruder Fuma hingt draußen an einer Regenrinne und spähte in das Zimmer hinein in dem sie gerade Ideen mit Professor Kenta austauschten. Hitomi suchte den Blick ihres Bruders und ihre Blicke trafen sich auch für einen kurzen Moment. Das schien Fuma zu erschrecken. Er verlor leicht das Gleichgewicht und kletterte daraufhin die Regenrinne schnell wieder nach unten. Hitomi biss die Zähne zusammen.
//Du kannst heute Abend was erleben...wer weiß wo du das noch überall so machst?! Spanner. Baka-Hentai.// dachte die junge Schülerin bei sich. Sie war so abgelenkt von ihrem Bruder gewesen, dass sie gar nicht mitbekommen hatte wie der Professor sie angesprochen hatte.
„Hitomi...können sie mich hören?“ fragte er mit immer noch gleich bleibend ruhiger Stimme. Hitomi schreckte hoch und starrte hoch in das freundliche Gesicht ihres Lehrers.
„Oh...entschuldigen sie bitte.“ sagte das Mädchen schnell und senkte demütig den Kopf.
„Ist schon gut. Uns ist allen heute ziemlich heiß. Ich wollte sie hier auch nicht lange fest halten. Heute wollten wir nur die Themen festlegen. Ich wollte sie nur bitten vielleicht für nächste Woche schon mal ein paar Informationen zu unserem Thema zu sammeln. Ich werde das auch tun. Dann können wir gleich los legen, wenn wir uns das nächste Mal sehen. Das wäre nett von ihnen...“ erklärte der Professor und wieder blitzte sein weißes Lächeln auf, als Hitomi den Blick wieder erhoben hatte. Ein Kribbeln breitete sich in Hitomis Brust aus. Es glitt ihre Beine und Arme entlang und schließlich auch bis zu der heiligsten Stelle ihres Körpers. Hitomi konnte sich diese Gefühle nicht erklären. Sie drückte trotzdem die Beine zusammen und blickte ihrem Lehrer in die Augen.
„Gerne...“ hauchte sie und Professor Kenta lachte wieder. Er schien zufrieden. Jetzt wandte sich der Lehrer wieder dem Rest der Mädchen zu.
„Ich denke, dass es das erst Mal war. Wir sehen uns dann wieder hier. Nächste Woche...gleiche Zeit und gleicher Ort. Ich wünsche ihnen einen guten Nachhauseweg. Bis nächste Woche oder bis morgen im Unterricht.“ sagte der Lehrer, während sämtliche Blicke auf ihm ruhten. Erst nach einigen Minuten bemerkte die Mädchenschar, dass es Zeit wurde nach Hause aufzubrechen. So verließen sie nach und nach das Zimmer bis nur noch Hitomi übrig war. Sie wollte so schnell wie möglich hier verschwinden. Es war ihr irgendwie peinlich mit Professor Kenta in einem Raum alleine zu sein. Ihren Lehrer allerdings schien das nicht zu kümmern. Als das letzte Mädchen gegangen war schloss der Professor die Tür.
„Ich wollte sie noch einmal gerne alleine sprechen Hitomi bevor sie nach Hause gehen. Haben sie einen Moment Zeit für ihren Lehrer?“ fragte er sanft, während er seinen Blick jetzt ganz und gar auf Hitomi fokussierte. Hitomi ließ fast ihre Tasche fallen. Sie schluckte schwer und blickte die Lehrkraft an. Wieso war sie nur so nervös und warum steckte ihr ein Kloß im Hals.
„Natürlich Sir...“ hauchte sie, als Professor Kenta zu ihr hinüber ging.
„Nennen sie mich ruhig Kazuya, wenn wir alleine sind. Das ist mir lieber. Ich komme mir sonst so alt vor.“ erwiderte der junge Lehrer erneut mit einem Lachen. Hitomi machte große Augen. Ein Professor wollte wirklich so privat mit ihr werden? Das erschien ihr sonderbar und schüchterte sie auch ein bisschen ein. Sie erinnerte sich an das letzte Mal, als dies geschehen war. Diese Erinnerungen waren nicht schön gewesen. Damals hatte sie einen Lehrer angezeigt, weil dieser zudringlich bei ihr geworden war. Diese Geschichte hatte genauso angefangen wie diese Sache jetzt hier mit Professor Kazuya Kenta. Allerdings verspürte Hitomi dieses Mal keine Angst. Sie vertraute diesem Lehrer irgendwie.
„Wenn ihnen das lieber ist...gerne.“ sagte Hitomi jetzt auch lächelnd, als Kazuya jetzt direkt vor sie trat. Seine Erscheinung überragte die von Hitomi fast um 1,5 Köpfe.
„Ich konnte beobachten dass sie sehr genau bei der Sache waren heute. Das freut mich wirklich zu sehen. Dann haben sie auch noch so ein gutes Thema vorgeschlagen. Ich weiß es zu schätzen, wenn sich Schüler einbringen. Ob es nun bei so etwas ist oder in meinem Unterricht.“ sagte der Professor mit sanfter Stimme, als er eine Hand auf Hitomis Schulter legte. Hitomi verkrampfte sich leicht aber entspannte sich fast augenblicklich auch wieder. Ihre Haut kribbelte jetzt angenehm an der Stelle wo ihr Lehrer sie eben bei dieser einfachen Geste berührt hatte. So etwas hatte die junge Schülerin lange nicht mehr gefühlt.
„Ich bin auch froh, dass....dass wir so einen Lehrer wie sie bekommen haben. Alle Lehrer sollten so sein.“ sagte Hitomi schnell um ihre Unsicherheit zu überspielen. Kazuya war ihr jetzt so nah und eigentlich hasste sie es, wenn Männer sich ihr unaufgefordert nährten. Aber im Moment war Hitomi unsicher was sie jetzt denken oder fühlen sollte. Wollte Kazuya am Ende doch mehr, als nur ihr Lehrer sein? Und eine noch wichtigere Frage war...würde Hitomi wirklich nein sagen können, wenn es wirklich soweit kommen sollte?...
Hitomi und Kazuya hatten wohl fünf Minuten so dagestanden und sich gegenseitig gemustert. Auf beiden Seiten war Interesse zu spüren. Das lag irgendwie in der Luft. Allerdings schien keiner von beiden sich zu trauen den nächsten Schritt zu tun. Sie kannten sich ja kaum und hier innerhalb des Schulgebäudes waren sie immer noch Professor und Schülerin. Eine solche Sache konnte nicht gut ausgehen und Hitomi versuchte alles um ihre verwirrten Gedanken ein wenig Ordnung zu geben oder sie zumindest zu verdrängen. Kazuya blickte tief in Hitomis Augen. Das Mädchen musste noch einmal schwer schlucken. Sie konnte aber auch nicht weg sehen. Der Blick dieses seltsamen Mannes hielt sie gefangen.
„Es wird…es wird mir ein Vergnügen sein das Thema vorzubereiten.“ flüsterte Hitomi, als sie einen Schritt zurück machte. Dabei übersah sie jedoch einen Bleistift der auf den Boden gefallen war. Er geriet unter ihren Schuh und brachte sie aus dem Gleichgewicht. Sie rollte für einen Moment auf dem Stift herum. Das Mädchen ruderte dabei wie wild mit den Armen um irgendwie das Gleichgewicht wieder zu gewinnen aber es war vergeblich. Hitomi verlor den Halt und fiel. Stattdessen aber den harten Boden unter ihrem Körper zu spüren, spüren die Schülerin sehr weiche Hände, die sie hielten. Sofort schoss Hitomi die Röte ins Gesicht, als sie merkte, dass sie von Professor Kenta in den Armen gehalten wurde. Verwirrt schaute sie ihn an. Offenbar hatte er Reflexe wie eine Schlange, wenn er sie im Bruchteil einer Sekunde hatte fangen können. Ein schüchternes Lächeln glitt über ihr Gesicht. Kazuya lächelte ebenso liebevoll zurück. Er schien sie überhaupt nicht los lassen zu wollen. Noch seltsamer war, dass Hitomi auch gar nicht aus seinen Armen verschwinden wollte. Der Duft dieses Lehrers war seltsam betörend. Es war allerdings kein Parfüm oder Aftershave. Das schien sein ureigener Körpergeruch zu sein der Hitomis Nase so sehr schmeichelte. Das Mädchen wurde ganz ruhig, während sie ihren Kopf langsam gegen Kazuyas Schulter sinken ließ.
„Sie sind ein sehr nettes Mädchen Hitomi. Wirklich…“ hauchte Kazuya, als er merkte wie die Schülerin seine Nähe zu genießen schien. Wenn das noch möglich war wurde Hitomi noch röter. Sie lächelte wieder und hob leicht den Kopf für eine Antwort.
„Sie sind auch wirklich nett. Ich…ich mag es sehr in ihrer Gegenwart zu sein.“ flüsterte Hitomi lächelnd. Sie atmete tief den Geruch ihres Lehrers ein und ein wohliges Gefühl breitete sich in ihrem gesamten Körper aus. Auch zwischen ihren Beinen fing es jetzt an zu kribbeln. Es war schon einige Zeit her, dass sie bei einem Mann feucht geworden war. Hitomi hatte schon geglaubt, dass sie wohl lesbisch sein musste, weil sie keine Gefühle dieser Art mehr bei einem Mann empfand. Aber war das überhaupt richtig? Kazuya war schließlich ihr Lehrer und eine Beziehung dieser Art durfte zwischen ihnen beiden nicht sein. Jetzt schien sich Kazuya zu bewegen. Er brachte jetzt etwas Abstand zwischen sich und Hitomi. Dies tat er allerdings nur um die Schülerin anschauen zu können.
“Ich fühle mich von dir angezogen und ich weiß nicht warum.“ sagte der Lehrer immer noch mit leiser Stimme. Es wäre allerdings nicht nötig gewesen da überhaupt niemand mehr in der Schule zu sein schien. Hitomi schnappte gut hörbar nach Luft, als sie seine Worte hörte.
„Es…es geht mir auch irgendwie so.“ antwortete Hitomi mit noch leiserer Stimme, während sie eine zitternde Hand auf Kazuyas Brust legte. Jetzt lag sie praktisch auf ihm. Dieses Gefühl gefiel ihr irgendwie. Das junge Mädchen wurde dann aber prompt aus ihren Gedanken gerissen, weil sie etwas auf ihren Lippen spürte das sie nicht erwartet hätte. Sie spürte warme und weiche Männerlippen auf den ihren. Kazuya hatte sich vorgebeugt und ihrer einen sanften Kuss auf die Lippen gehaucht. Er hatte nicht länger als ein paar Sekunden gedauert aber für Hitomi hatte es gereicht um sie in den siebten Himmel zu befördern. Sie hatte die Augen geschlossen um besser genießen zu können. Umso enttäuschter war das Mädchen dann auch, als der Lehrer seine Lippen wieder von den ihren löste und sie zurück auf die Füße stellte. Hitomi strich sich gedankenverloren den Rock glatt und vermied jeden Blick auf ihren Lehrer.
„Ich denke mal, dass sie das mit jeder Schülerin machen die sie nett finden. Ich muss jetzt nach Hause Professor.“ sagte Hitomi schnell, als sie ihre Kleidung wieder gerichtet hatte. Dann zuckte sie aber schon wieder zusammen, als sie Professor Kentas Hände auf ihren Schultern spürte. Hitomi hob den Kopf und blickte Kazuya wieder an.
„Nein…ich würde es nicht wagen einer Schülerin so nahe zu treten. Jedenfalls nicht wenn ich nicht wirklich etwas empfinden würde. Wir sollten das von eben mal wiederholen. Am besten nicht hier in der Schule. Bei mir zu Hause vielleicht? Morgen Abend?“ fragte Kazuya dann, als auch er sein Hemd zurecht gestrichen hatte. Jetzt kam Hitomi wirklich aus dem Konzept. Hatte ihr Lehrer ihr gerade ein Date angeboten oder hatte sie sich da verhört? Er blickte sie jedenfalls weiterhin fragend an. Die Schülerin räusperte sich laut bevor sie antwortete.
„Ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee wäre…“ fing Hitomi an. Dabei konnte sie auch schon die Enttäuschung in Kazuyas Augen sehen. Sie lächelte jetzt breit und nahm seine Hand in die ihre. Ihr Herz tanzte im Moment Tango gegen ihren Brustkorb.
„…aber ich komme trotzdem gerne.“ beendete Hitomi ihren Satz und Kazuya strahlte. Sanft strich Kazuya über Hitomis Handrücken.
„Ich würde mich sehr freuen. Und jetzt…gehen sie nach Hause. Einen schönen Abend noch…“ sagte Professor Kenta sanft, als er sich nach wenigen Minuten von der jungen Schülerin löste. Immer noch glühte das Gesicht von Hitomi. Sie konnte im Moment überhaupt nicht denken. Das einzige was sie wahr nahm war das lächelnde Gesicht ihres Lehrers. Dann drangen seine Worte langsam zu ihrem Gehirn vor.
„Oh…natürlich. Guten Abend Professor.“ sagte Hitomi schnell, als sie ihre Tasche vom Boden aufhob und schnell den Raum verließ. Sie wollte lieber nichts weiter sagen. Dabei hatte sie vergessen Professor Kenta zu fragen wo er überhaupt wohnte. Sie rannte allerdings ohne weiter nachzudenken nach Hause. Dort nahm das junge Mädchen um sich her sehr wenig wahr. Ihren Bruder Fuma ignorierte sie völlig. Stattdessen schloss sich Hitomi sofort in ihrem Zimmer ein um ein bisschen nachzudenken. Professor Kenta hatte sie geküsst. Der Lehrer den so viele Mädchen in der Schule verehrten hatte sie geküsst und behauptet er würde etwas für sie empfinden. Das war eine unglaubliche Geschichte. Fast zu schön um wahr zu sein. Langsam ließ sich Hitomi in ihren Sessel sinken. Mit der Zunge fuhr sie sich über die Lippen. Der Geschmack von Kazuyas Lippen hing immer noch an den ihren. Es schüttelte sie am ganzen Körper, als sie diesen Geschmack erkannte. Sie mochte ihn jetzt schon und wenn sie ehrlich zu sich war dann wollte sie seine Lippen noch öfter schmecken. Vielleicht wünschte sich das Kazuya auch und darum hatte er sie zu sich eingeladen. Eine unglaubliche Vorfreude breitete sich in Hitomis Kopf aus. Sie musste sich ein paar passende Klamotten für morgen zurecht legen da sie gleich nach der Schule zu Kazuya nach Hause gehen würde. Vorher musste sie ihn aber unbedingt noch fragen wo er wohnte. Mit einem Ruck erhob sich Hitomi aus ihrem Sessel und ging hinüber zum Schrank. Morgen musste einfach alles perfekt sein. Die junge Schülerin wusste wie sie ihre schon vorhandenen Reize einsetzen konnte und das würde Hitomi am morgigen Tag auch tun…
Hitomi schlug am nächsten Morgen sogar noch vor ihrem Bruder die Augen auf. Dies passierte nur sehr selten oder besser gesagt passierte so etwas niemals. Hitomi war einfach zu sehr ein Nachtmensch, als das sie ausgeschlafen genug sein konnte um so früh aufzustehen. Heute allerdings wirbelte sie bereits hinüber zum Bad, als auch Fuma die Augen öffnete. Der Ältere blickte seiner Schwester skeptisch hinterher, als er merkte, dass sie bereits aus dem Zimmer zum Bad hinüber gegangen war. Die junge Schülerin wollte heute auf keinen Fall zu spät kommen. Sie wollte Kazuya unbedingt vor dem Unterricht noch einmal treffen um ihn nach seiner genauen Adresse zu fragen. Hitomi hätte sich selbst dafür schlagen können, dass sie ihn nach so einem wichtigen Detail nicht gefragt hatte. Dafür verbrachte sie jetzt auch viel mehr Zeit als üblich im Bad damit ja auch alles perfekt war. Fuma klopfte bereits ungeduldig an die Tür, als das junge Mädchen sich endlich dazu bereit erklärte die Tür zu öffnen damit auch ihr Bruder das Bad benutzen konnte. Schnell huschte Hitomi an ihm vorbei und zog sich in ihrem Zimmer in Windeseile an. Dabei stellte sie sich allerdings mehr als ungeschickt an.
„Hat dich heute Morgen irgendetwas gestochen oder warum bist du so aufgedreht?“ fragte Fuma, als auch er das gemeinsame Zimmer der Geschwister wieder betrat um sich anzuziehen. Hitomi zuckte nur genervt mit den Achseln, während sie versuchte die Bluse ihrer Schuluniform zu richten. Damit verbrachte sie einige Minuten.
//Heute gelingt mir auch wirklich gar nichts...hat er mir wirklich so den Kopf verdreht?// dachte Hitomi bei sich, als es ihr endlich gelungen war ihre Kleidung in die richtige Reihenfolge zu bringen. Zum Frühstücken war sie heute Morgen einfach nicht in der Stimmung. Ihr Magen rebellierte alleine bei dem Gedanken an Essen und so beschloss die Schülerin das Frühstück heute einmal ausfallen zu lassen. Auch Fuma aß heute nicht viel. Hätte Hitomi nicht so viel anderes im Kopf gehabt dann hätte sie sich sicher an den Vorfall an der Regenrinne gestern erinnert und hätte ihren Bruder dafür zur Schnecke gemacht. Diese Sache war ihr allerdings schon wieder entfallen. Sie freute sich einfach nur riesig auf das private Treffen mit ihrem Professor. Natürlich waren ihr gestern Nacht einige moralische Bedenken bei der Geschichte gekommen aber ein noch stärkeres Gefühl hatte mittlerweile alle Bedenken und Zweifel überdeckt. Jetzt wollte sie ihn einfach nur noch richtig kennen lernen und wieder seine honigsüßen Lippen berühren. Hitomi wurde ganz warm, wenn sie auch nur an das Erlebnis im Raum 304 dachte. Dies schien Fuma allerdings völlig kalt zu lassen. Auch er war mit seinen Gedanken wohl meilenweit weg. So sprachen die Geschwister auf dem ganzen Weg zur Schule überhaupt kein Wort bis Lin zu den beiden dazu stieß. Fumas bester Freund wollte Hitomi einen Kuss zur Begrüßung geben aber Hitomi ließ ihn abblitzen. Das schien Lin ein wenig zu verwirren. Die Schülerin seufzte schwer.
//Warum hab ich mich überhaupt mit ihm eingelassen. Na ja er war eine Nacht gut...// dachte das Mädchen bei sich, als sie sich von ihrem Bruder verabschiedete und mit Lin zusammen auf den Pausenhof ging. Es musste ein klärendes Gespräch stattfinden...
„Was ist heute los Hitomi? Du wirkst so abwesend. Hat es was mit Fuma zu tun?“ fragte Lin dann auch schon kurz nachdem sie beide endlich alleine waren. Die junge Schülerin schüttelte mit dem Kopf, während sie den Blick über den Schulhof schweifen ließ.
„Ich habe mir nur überlegt, dass es wohl doch keine gute Idee ist, wenn wir zusammen sind. Es tut mir leid Lin. Du bist echt ein netter Kerl aber...lass uns nur Freunde sein ja?“ sagte Hitomi mit ruhiger Stimme, als sie sich wieder ihrem Gegenüber zugewandt hatte. Alle Kraft schien aus Lins Gesicht zu fallen und sein Mund stand weit offen.
„Das....das ist nicht dein Ernst oder?“ fragte der junge Japaner mit einem Gesichtsausdruck, als könnte er es wirklich nicht so ganz glauben. Hitomi nickte daraufhin nur.
„Es funktioniert einfach nicht Lin. Außerdem kann mein Bruder dann wieder dein Freund sein. Ich will nicht dazwischen stehen.“ sagte Hitomi weiter um sich rauszureden. Das war bei weitem nicht die ganze Wahrheit gewesen. Lin schien diese „Ausrede“ auch nicht akzeptieren zu wollen. In seine Augen trat ein kämpferischer Ausdruck.
„Fuma hat dich dazu überredet oder? Du willst gar nicht Schluss machen aber er setzt dich unter Druck...richtig?“ fragte Lin mit einem Klang in der Stimme, als hätte er überhaupt keinen Zweifel an der Wahrheit seiner Worte. Hitomi seufzte schwer. Dann wurde sie abgelenkt, denn Professor Kazuya Kenta kam gerade mit seinem Elektroroller über den Schulhof gefahren. Jetzt musste sie sich etwas einfallen lassen um endlich von Lin weg zu kommen. Verzweifelt überlegte die junge Japanerin was sie noch sagen könnte.
„Hör zu Lin. Ich habe dir nicht die Wahrheit gesagt. Es gibt einen anderen Mann okay! Bitte versteh das. Wir sehen uns...“ sagte Hitomi jetzt mit leicht wütender Stimme. Diese wenigen Worten schienen Lin auch noch den letzten Rest Kraft zu rauben. Er ließ die Schultern hängen und blickte Hitomi traurig hinterher, die bereits zu Professor Kenta hinüber gelaufen war.
„Guten Morgen Hitomi!“ sagte dieser fröhlich, als er die Schülerin vor sich erkannt hatte und sie nah genug war, dass keiner sie hören konnte. Lächelnd erwiderte Hitomi den Gruß.
„Ich wollte sie noch nach ihrer Adresse fragen...das habe ich gestern ganz vergessen.“ sagte Hitomi schnell, wobei sie spürte wie sie wieder rot anlief. Das war ihr mehr als peinlich. Kazuya schien dies aber überhaupt nicht zu stören denn er lächelte nur breit und erklärte Hitomi den genauen Weg von der Schule aus bis zu seiner Haustür. Hitomi prägte sich jedes erzählte Detail genau ein um ja den richtigen Weg zu finden. Immer wieder nickte sie, wenn der Professor fragte ob sie denn auch wirklich alles verstanden hatte.
//Ich werde mich garantiert nicht verlaufen. Nicht heute...// dachte Hitomi bei sich. Ihr war nur zu genau bewusst, dass sie eigentlich den Orientierungssinn eines Wolkenkratzers besaß und so unbekannte Orte viel schwerer fand, als das bei „normalen“ Menschen der Fall gewesen wäre. Allerdings hatten die beiden nicht mehr viel Zeit miteinander zu reden. Der Professor musste schon bald weiter, weil er noch etwas für den Unterricht vorbereiten musste und Hitomi musste jetzt auch langsam zusehen, dass sie in die Klasse kam.
„Ich freue mich auf heute Abend.“ hatte Kazuya zum Abschied gesagt und war dann davon gefahren. Hitomi schaute ihm erst verträumt nach. Dann fasste sie sich aber doch wieder und trat den Weg zur Klasse an. Als die junge Schülerin die Tür öffnete fiel ihr ein Umstand sofort ins Auge. Lin und ihr Bruder Fuma hatten die Köpfe zusammen gesteckt und redeten offenbar intensiv miteinander. Hitomi glaubte zu wissen über welches Thema sie redeten. Seufzend ließ sich Hitomi auf ihrem Platz neben Chiyoko nieder. Diese blickte Hitomi mehr als interessiert an. Langsam drehte Hitomi den Kopf ihrer Freundin zu.
„Hast...hast du wirklich mit Lin Schluss gemacht?“ fragte Chiyoko erstaunt bevor Hitomi auch nur ein Wort über die Lippen gebracht hatte. Die Schülerin nickte nur blickte wieder nach vorne zur Tafel. Nichts stand darauf geschrieben.
„Komisch...er schien doch wirklich nett zu sein. Und er sieht auch noch wirklich gut aus.“ gab Chiyoko zu bedenken, während sie den Lins Hinterkopf vor sich betrachtete.
„Es gibt auch noch andere wichtige Dinge.“ warf Hitomi ein, während sie den Kopf auf den Handflächen abstützte. Ein langweiliger Schultag lag vor ihr.
„Ja...man muss auch zusammen passen. Sag mal Hitomi...würde es dir vielleicht etwas ausmachen, wenn ich...“ setzte Chiyoko an doch Hitomi kam ihr zuvor.
„Nein es macht mir nichts aus, wenn du dich mit ihm verabredest. Das wird dir und ihm gut tun:“ meinte die Schwarzhaarige schlicht, während sie weiterhin die Tafel anstarrte.
„Oh das ist wirklich sehr großzügig von dir. Du hast ja scheinbar den neuen Professor um den Finger gewickelt.“ sagte Chiyoko und grinste dabei breit. Hitomi seufzte nur sehr laut und antwortete nicht. Auf dieses Gespräch mit ihrer besten Freundin würde sie sich nicht einlassen. Am Ende würde sie ihr noch erzählen, dass eben dieser Professor Hitomi bereits für heute Abend zu sich nach Hause eingeladen hatte.
//Davon darf nie jemand erfahren Hitomi. Merk dir das!// sagte sich das junge Mädchen immer wieder selber um sie daran zu erinnern, dass solch eine Verbindung sehr kritisch beobachtet werden oder sofort unterbunden werden würde sollte diese Geschichte jemals an das Licht der Öffentlichkeit gelangen. Hitomi spürte die neugierigen Blicke von Chiyoko auf ihrem Gesicht aber sie antwortete trotzdem nicht auf ihre Anspielung bis der Lehrer das Klassenzimmer betrat und schlagartig Ruhe unter den Schülern einkehrte...
Fortsetzung folgt...
Hier könnt ihr eure Meinung hinterlassen:
http://board.world-of-hentai.to/f15/die-1-und-2-lektion-74824/#post714443
Die 1. und 2. Lektion...
Teil 1: Fuma
Fuma schlug gerade mit voller Kraft die Tür seines Spindes zu und verschloss es sorgfältig. Schon den ganzen Tag hatte er nur Augen für eine Person. Diese Person allerdings schien ihn überhaupt nicht zu bemerken. Der junge Schüler spähte den fast verlassenen Gang hinauf und hinunter. Es waren nicht mehr viele seiner Mitschüler hier, da der Unterricht bereits vor 15 Minuten zu Ende gegangen war. Allerdings war die Person von Fumas Interesse noch auf dem Gang und hatte bis eben noch mit einigen ihrer Freundinnen geplaudert. Fumas dunkelgrüne Augen wanderten über diese perfekte Erscheinung und sein Herz wurde erneut sehr schwer. Megumi war vielleicht nicht das hübscheste Mädchen in Fumas Klasse aber das interessanteste auf jeden Fall. Ihr schwarzes Haar fiel ihr fast bis zu den Hüften und ihre blauen Augen hinter der Brille strahlten etwas aus, das Fuma noch nie bei einem Mädchen gesehen hatte. Im Moment war ihr Gesicht allerdings vor Schreck verzerrt. Diese Grimasse entstellte irgendwie ihre perfekten Gesichtszüge und Fuma hätte sich dafür ohrfeigen können, dass er sein Spind so gewaltsam geschlossen hatte. Nur dieser Krach konnte die Mädchen so erschreckt haben. Megumis Freundinnen warfen böse Blicke in Richtung Fuma und er starrte nur böse zurück. Er war nicht der Typ der Mädchen so einfach einwickeln konnte. Megumi allerdings beachtete Fuma überhaupt nicht. Sie schien sich in diesem Moment beruhigt zu haben, denn sie redete bereits wieder auf ihre drei Freundinnen ein, die sich langsam auch wieder ihr zuwandten. Fuma schüttelte nur etwas den Kopf, während er sich seine Schultasche über die Schulter schwang. Den ganzen Tag über schon hatte Megumi ihn peinlich genau ignoriert. Auch jetzt wusste sie sicher, dass er es gewesen war, der diesen Krach veranstaltet hatte aber sie würde ihn nicht anschauen. Sie hatte heute nur für eine Person Augen gehabt und diese Person war nicht Fuma gewesen. An diesem Schultag hatten sie einen neuen Lehrer bekommen. Professor Kenta unterrichtete sie seit heute im Fach Politik. Eigentlich war nach Fumas Ansicht nichts Besonderes an dieser neuen Lehrkraft zu finde. Seine weiblichen Mitschüler hatten das allerdings anders gesehen. Ausnahmslos alle Mädchen hatten an Professor Kentas Lippen gehangen, während er seinen Unterricht gehalten hatte. Und das hatte sicher nicht am spannenden Politikthema dieses Tages gelegen, weil Fuma die glasigen Blicke der Mädchen beobachtet hatte, während der Professor sprach. Langsam setzte sich Fuma in Bewegung. Mit einer schwachen Geste strich sich der Junge das kurze braune Haar aus dem Gesicht. Es war viel zu heiß heute gewesen und dabei war noch nicht einmal Sommer. Der Frühling hatte dieses Jahr wohl beschlossen, dass er früher gehen wollte um zu einem früheren Zeitpunkt dem Sommer Platz zu machen. Fuma litt sehr unter dieser verfrühten Hitzewelle, da sein Kreislauf nicht der stabilste war. Schnell schüttelte der Junge wieder den Kopf um wieder ein wenig klarer zu werden. Dann aber blieb er abrupt stehen, weil er eine wohl bekannte Stimme vernommen hatte, die er irgendwie heute zu verabscheuen gelernt hatte. Professor Kenta war gerade um die Ecke gebogen und war direkt auf die Gruppe von Mädchen gestoßen zu der auch Megumi gehörte. Fuma hielt sich in einiger Entfernung. Er wollte eigentlich nicht schon wieder mitbekommen wie der Lehrer von den jungen Schülerinnen angehimmelt wurde. Er kam aber nicht drum herum und so lauschte er der, für unvoreingenommene Ohren, angenehmen Stimme des Professors.
„Gut dass ich sie noch erwischt habe meine Damen. Sie sind mir heute in meinem Unterricht sehr positiv aufgefallen. Ich hatte allerdings nicht mehr die Gelegenheit mit ihnen nach der Stunde noch zu sprechen. Es vor der ganzen Klasse zu erörtern wäre ohnehin nicht so gut gewesen.“ sagte Professor Kenta mit diesem Lächeln, das offenbar mit seinem Gesicht verwachsen war. Nur kurz ließ Fuma seinen Blick über den neuen Lehrer huschen. Es schüttelte ihn und er sah schnell wieder Megumi an, die wie hypnotisiert vor ihrem Professor stand. Ihr Blick hatte einen seltsamen Ausdruck angenommen und Fuma hätte alles nur erdenkliche gegeben, wenn er diesen Blick bei Megumi gesehen hätte, wenn sie an ihn dachte.
„...wie schon gesagt habe ich von unserem Herrn Direktor die Erlaubnis erhalten diesen kleinen Club zu gründen. Das Konzept dazu steht noch nicht zu 100 % fest aber ich bin mir sicher, dass sie mich mit hervorragenden Ideen unterstützen werden. Das erste Treffen soll morgen nach dem Nachmittagsunterricht sein. Haben sie Lust?“ ertönte die Stimme von Professor Kenta wieder. Fuma riss sich nur schwer aus seinen Gedanken und blickte wieder den Gang hinunter zu der Gruppe von Menschen, die da immer noch stand. Ein Glitzern lag jetzt in den Augen der Schülerinnen, so als habe sich ein lang gehegter Traum erfüllt.
„Oh...natürlich haben wir Lust. Mehr als das...ähm...wir...wir kommen alle...gerne.“ stottert das Mädchen links von Megumi. Fuma kramte kurz in seinem Gedächtnis und fand dann die gewünschte Information. Das braunhaarige Mädchen hieß Chiyoko und war eine Klasse unterhalb von Megumi und Fuma. Soweit Fuma es mitbekommen hatte war sie bekanntermaßen den älteren Männern nicht abgeneigt und es kursierten einige Gerüchte über ihr Privatleben in der Schule. Wie viel man davon glaube konnte war allerdings für Fuma immer schon fraglich gewesen. Sie war schließlich erst 15 Jahre alt und Fuma glaube nicht, dass sie schon so viele Männer gehabt hatte wie ihr nachgesagt wurden. Professor Kenta erwiderte in diesem Moment etwas aber Fuma wollte nicht mehr zuhören. Er straffte die Schultern und ging schnellen Schrittes an der Gruppe um die Lehrkraft herum vorbei. Im vorbei gehen schnappte er dann allerdings doch noch einen Fetzen des Gespräches auf.
„....das freut mich natürlich ausgesprochen. Kommen sie doch gleich morgen nach dem Unterricht in den Raum 304. Dort werden wir uns treffen. Ich habe noch eine Hand voll meiner Schüler zu diesem Treffen eingeladen. Wir werden dann entscheiden wie wir weiter machen. Ich freue mich auf ihr kommen. Einen schönen Abend noch...“ sagte der junge Lehrer und Fuma verfolgte noch das Kichern der Mädchen, als er das Schulgebäude durch die großen Flügeltüren verließ...
Draußen flimmerte immer noch unerträgliche Hitze über dem Asphalt, während Fuma schnell das Schulgelände überquerte. Bereits jetzt bildeten sich Schweizperlen auf der Stirn des jungen Schülers. Dabei ging Fuma nicht mal sehr schnell, denn jetzt wo er das Schulgebäude hinter sich gelassen hatte konnte er langsamer machen. Ein kurzer Blick auf seine Uhr genügte um Fuma zu zeigen, dass es noch viel zu früh war um nach Hause zu gehen. Noch einmal verlangsamte der Schüler seine Schritte um vielleicht Megumi noch abfangen zu können um sie endlich mal anzusprechen. Schon seit einigen Monaten hatte Fuma nicht mehr richtig auf den Unterricht geachtet, sondern hatte immer nur Megumi im Blick gehabt. Dies schlug sich zwar nicht in seinen Noten nieder aber seine Freunde hatten es bereits bemerkt, dass Fuma überhaupt nicht bei der Sache war. Sein bester Freund Lin hatte ihm schon geraten Megumi endlich anzusprechen und sich mit ihr zu verabreden.
“Verabrede dich mit ihr. Wenn du sie ständig nur anguckst wird sie irgendwann denken du verfolgst sie. Das wäre dann äußerst unschön. Vielleicht hetz sie dir dann noch die Polizei oder so auf den Hals...“ hatte Lin eines Morgens zu bedenken gegeben, als Fuma einmal mehr nur in die Leere vor sich gestarrt und nicht mehr geantwortet hatte. Fuma dachte über diese Worte nach und sie erschienen ihm jetzt mehr als logisch. Megumi dachte bestimmt jetzt schon, dass er ein Freak war, weil er sie ständig beobachtete. Vielleicht ignorierte sie ihn deshalb jetzt schon seit einigen Wochen so hartnäckig. Fuma stöhnte unter der Last dieser Gedanken und unter der Last der immer noch drückenden Hitze. Es war bereits 4 Uhr nachmittags und immer noch umgab den Jungen die Hitze wie eine brennende Hülle aus der er nicht entkommen konnte. Schnell wischte sich Fuma den Schweiz von der Stirn und ging weiter. Sein Zuhause lag nur wenige Minuten von der Schule entfernt und der junge Fuma war dankbar für diesen Umstand...zumindest in den heißen Monaten des Jahres. Obwohl es noch früh war entschloss sich Fuma kurzerhand nach Hause zu gehen. Er hatte ja nichts wirklich zu tun und seine Hausaufgaben erledigten sich auch nicht von selbst. Es würde allerdings niemand zu Hause sein wenn er ankam...
Fumas Mutter arbeitete bis spät abends in einer Wäscherei hier in der Stadt. Fumas Bruder war bereits aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und lebte jetzt mit seiner Frau irgendwo im Ausland. Die Familie hatte seit einem schrecklichen Streit keinen Kontakt mehr zu ihm. Vielleicht würde Fumas jüngere Schwester Hitomi zu Hause sein aber Fuma machte sich nicht viele Hoffnungen darauf. Hitomi war ihm in den letzten Jahren immer ein Sonnenschein gewesen aber sie hatte sich in jüngster Zeit stark verändert. Sie kam jetzt, wie ihre Mutter schon gemeint hatte, in eine schwierige Phase ihrer Entwicklung. Sie hatte damit begonnen bis spät Abends weg zu bleiben und dann noch irgendwelche Kerle mit in die Wohnung zu bringen. Dies hatte ihre Mutter versucht zu unterbinden aber Hitomi hatte ihren Sturkopf immer wieder durchsetzen können. Irgendwann hatte ihre Mutter kapituliert und Hitomi durfte tun und lassen was sie wollte. Dafür hatte sie sich intensiver Fuma zugewandt und die Regeln ihn betreffend verschärft. Demnach hatte er nach der Schule nie viel Zeit noch etwas zu unternehmen. Seine Mutter hatte ihm aufgetragen immer eine Stunde nach Unterrichtsschluss zu Hause zu sein damit er seine Hausaufgaben erledigen und das Essen vorbereiten konnte. Hitomi blieb nach der Schule immer noch gerne von zu Hause fern um sich in der Stadt zu amüsieren. Meist kam sie überhaupt nicht zum Abendessen sondern holte sich von ihrem Taschengeld etwas zu Essen. Fuma hatte sich oft gefragt wo sie das ganze Geld her hatte aber im Grunde wollte er es gar nicht so genau wissen, wenn er einmal genauer darüber nachdachte. So in Gedanken merkte der junge Schüler überhaupt nicht wie seine Füße ihn vor seine Haustür getragen hatten. Mit ungeschickter Hand holte Fuma seinen Schlüssel aus der Tasche und öffnete damit die Tür. Im Treppenhaus war es angenehm kühl und Fuma verharrte für einen kurzen Moment um sich von der sengenden Hitze draußen zu erholen. Es war kein anderer Mensch im Treppenhaus außer ihm und so drückte der Junge seine Stirn kurz gegen die kalte Wand. Das war ein angenehmes Gefühl. Fumas Kopfschmerzen wurden dadurch etwas gelindert und er konnte wieder klarer Gedanken fassen. Fuma dachte an Megumi...an ihr wunderschönes Haar und ihren perfekten Körper. Eine Hitze durchströmte ihn plötzlich die nichts mit der Temperatur zu tun hatte und der Junge schreckte hoch. Wie weit seine Gedanken gegangen waren. Schnell stieg er die paar Treppen hoch bis zu ihrer Wohnungstür. Fuma schloss auf und betrat die völlig überhitzte Wohnung. Die Hitze traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht und der Schüler wurde fast davon umgerissen. Schnell warf er die Tür hinter sich ins Schloss und betrat die kleine Küche der Wohnung. Dort legte er seinen Rucksack auf einen Stuhl. Immer noch leicht schwindelig schnappte sich Fuma ein Glas und füllte es mit Wasser aus der Leitung. Dieses stürzte er in einem Zug herunter. Es half nicht wirklich aber der Schwindel legte sich zumindest etwas. Jetzt erst hörte Fuma die seltsamen und unvertrauten Geräusche, die aus dem Wohnzimmer drangen. Fuma trat aus der Küche und sein Blick fiel auf seine Schwester Hitomi und seinen besten Freund Lin auf dem kleinen Sofa. Lins Hände befanden sich an einigen sehr intimen Stellen von Hitomi und sie küssten sich sehr wild. Hitomi hatte ihre schlanken Arme ganz fest um Lins Körper geschlungen und schien ihre Umgebung überhaupt nicht wahr zu nehmen. Jetzt räusperte sich allerdings Fuma, weil er dem nicht länger zu schauen wollte.
„Mutter kommt bald nach Hause. Könnt ihr das nicht wo anders machen. Nehmt euch irgendwo ein Zimmer.“ sagte Fuma trocken. Er wollte den Eindruck erwecken als würde es ihn überhaupt nicht interessieren, dass sein allerbester Freund mit seiner Schwester rummachte. Lin löste sich sofort von Megumi und starrte zu Fuma hinüber. Ihm schien die ganze Sache äußerst unangenehm zu sein. Ganz anders hingegen war die Reaktion von Hitomi. Sie strich sich das kurzgeschnittene schwarze Haar in den Nacken und starrten ihren Bruder böswillig an. Mit ihrer neuen Kurzhaarfrisur und diesem Blick wirkte die 14-jährige Hitomi durchaus gefährlich. Fuma hielt ihrem Blick allerdings stand.
„Ich dachte du wolltest noch in die Stadt.“ bemerkte Hitomi giftig, als sie sich den Rock wieder über die Knie gezogen hatte. Fuma hatte die beiden offenbar bei einem sehr wichtigen Teil gestört. Das berührte ihn allerdings nicht weiter. Lin hatte in Fumas Augen einen Verrat begangen und sicher wusste er im Moment wie Fuma darüber dachte.
„Ähm also...Fuma ich...ich kann das erklären.“ sagte Lin schnell, als er sich die Hose wieder zugemacht hatte und wieder aufgestanden war. Fuma schüttelte nur den Kopf.
„Haut einfach hier ab. Ich bin wirklich nicht in der Stimmung für Streit.“ sagte Fuma nur matt, während er den Blick von den beiden nahm. Normalerweise wäre er jetzt völlig durchgedreht aber die Hitze und die zahlreichen anderen Gedanken in seinem Kopf hielten ihn davon ab. Lin schloss seine Hand um die von Hitomi und schon waren die beiden an Fuma vorbei gegangen der immer noch im Türrahmen stand. Als Lin gerade an ihm vorbei ging hielt Fuma ihn dann doch noch mal an der Schulter fest und blickte ihm in die Augen. In den blauen Augen seines Freundes lag offenkundig Angst.
„Wir sprechen uns morgen in der Schule. Glaub mir...das wird ein Nachspiel haben. Sie ist meine SCHWESTER.“ flüsterte Fuma seinem Freund zu, wobei er das letzte Wort besonders betonte. Dann ließ er Lin los und das Pärchen verschwand in Windeseile aus der Wohnung. Fuma hörte nur noch die Tür zugehen. Dann war er wieder mutterseelenallein...
Für einen Moment wusste Fuma überhaupt nicht was er tun sollte. Nachdem er sich allerdings etwas erholt hatte beschloss er doch sich seinen Hausaufgaben zu widmen. Die Lehrer hatten ihnen heute einen ganzen Berg Hausarbeit mitgegeben und die erledigte sich leider nicht von allein. Immer noch leicht durcheinander schlurfte Fuma hinüber zu seinem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Hier war es fast noch heißer als im Rest der Wohnung und der junge Schüler ließ sofort alle Rollläden herunter um nicht noch mehr Sonnenlicht in den Raum zu lassen. Irgendwie war es aber immer noch zu heiß und so zog Fuma sich sein Hemd aus um wenigstens etwas Kühle an seine Haut zu lassen. Es ging schon etwas besser, als sich Fuma an seinen Schreibtisch setzen wollte. Da fiel ihm ein, dass er ja seine Schultasche in der Küche gelassen hatte. Seufzend ging er noch einmal zurück um sie zu holen. Dabei sah er gerade noch wie Hitomi erneut die Wohnung verließ. Sie hatte sicher etwas Wichtiges vergessen, als sie so übereilt mit Lin den Ort hatte verlassen müssen. Fuma zuckte mit den Schultern, als die Tür mit einem Knall zuflog. Er ging zurück in sein Zimmer und schlug seine Bücher auf. Allerdings kam er mit den Hausaufgaben nicht weit, weil sein Verstand von der Hitze irgendwie blockiert war. Fuma hatte überhaupt keine Ahnung von den Dingen, die da in seinem Heft standen und so schlug er es schnell wieder zu und lehnte sich in seinem alten Bürostuhl zurück. Es war wirklich zum verzweifeln.
//Heute bekomme ich überhaupt nichts mehr auf die Reihe. Diese Hitze und dann muss ich mir auch noch Gedanken über alle anderen machen. Das ist nicht fair...// ging es Fuma durch den Kopf, während er die Augen schloss in der Hoffnung doch noch einen halbwegs klaren Gedanken fassen zu können. Das hätte er aber lieber nicht tun sollen. Denn jetzt glitten wieder Bilder von Megumi in sein Bewusstsein und das verstärkte die Hitze in seinem Inneren nur noch mehr. Diesmal aber blockte Fuma diese Gedanken nicht ab, sondern ließ sie zu.
//Anschauen...aber nicht anfassen.// schoss es Fuma da auch schon wie ein Blitz durch seine Gedanken. Ja...dazu war er wohl bestimmt...anzuschauen aber niemals anzufassen oder zu besitzen. Dieser Gedanken machte den jungen Japaner traurig und seine Gedanken schweiften weiter ab. Fuma gab sich nie gerne seinen Tagträumen hin aber die Hitze in seinem Zimmer und die Traurigkeit seiner Situation erleichterten es ihm sich fallen zu lassen. In seinem Traum stand zuerst noch Professor Kenta neben Megumi. Dann aber verschwand der Professor einfach und Megumi stand alleine da und lächelte Fuma verführerisch an. Sie hatte ihre Brille abgenommen. Ihre blauen Augen funkelten wie Diamanten jetzt wo keine Brillengläser sie mehr vor Fumas Blick abschirmen konnten. Sie wirkten einladend und Fuma hätte alles dafür gegeben sie wirklich ohne Brille anschauen zu können. Unbewusst glitt Fumas rechte Hand langsam seine Hose hinab. Ihm war so heiß im Moment. Die Hitze im Zimmer hatte der junge Schüler allerdings bereits ignoriert. Megumis Schuluniform klebte an ihrer makellosen Haut. Ihr schien auch heiß in ihren Sachen zu sein. Wie auf Kommando hob die Traum-Megumi ihre Hände und öffnete dann langsam ihre Bluse. Fumas Atem beschleunigte sich. Zum einen, weil diese Vorstellung ihn sehr erregte und zum anderen, weil er bereits damit begonnen hatte seine Hose zu öffnen und sein Glied zu entblößen. Sein Penis hatte sich bereits aufgestellt. Es pulsierte leicht zwischen seinen Fingern aber das nahm Fuma kaum wahr. Er hatte immer noch die Augen geschlossen und war in seinen Tagtraum versunken. Megumi hatte mittlerweile in seiner Vorstellung die Bluse ausgezogen. Jetzt war sie gerade dabei ihren Rock zu öffnen und ihn über ihre langen Beine zu streifen. Fuma keuchte leicht, als ihm bewusst wurde wie unscheinbar ihr Körper doch unter der Uniform gewirkt hatte und wie interessant er sich jetzt doch in seiner Vorstellung anschauen ließ. Der junge Schüler umschloss mit der rechten Hand sein steifes Glied und begann damit die Vorhut vor und zurück zu schieben. Es war so heiß und Schweizperlen liefen seinen Körper hinab. Das aber störte ihn im Moment weniger. Es heizte seltsamerweise noch weiter seine Lust an. Mittlerweile stand die Traum-Megumi nur noch in Unterwäsche da und blickte Fuma jetzt mit geröteten Wangen und wieder leicht schüchternem Blick an. Ihre schlanken Hände hatte sie über der Brust gekreuzt, so als wolle sie ihre Brust vor ihm verbergen. Dabei trennte noch ein BH aus weißer Spitze ihre Brust von seinem gierigen Blick. Fuma wurde in seinen Bewegungen schneller und immer wieder entwischte seinen Lippen ein leises Keuchen. Jetzt machte Megumi den nächsten Schritt. Mit einer einzigen Handbewegung öffnete Megumi ihren BH und ließ ihn zu Boden sinken. Vielleicht reichte Fumas Vorstellungsvermögen nicht für diesen Anblick aber aus irgendeinem Grund verblasste die Vision von Megumi. Fuma machte aber dennoch weiter damit sich selbst zu befriedigen. Immer lauter wurde sein Keuchen und die Hitze in ihm wurde fast unerträglich bis sich schließlich sein Sperma in einem Orgasmus entlud. Die weiße Flüssigkeit sammelte sich auf Fumas Hand und hing dort wie flüssiger Klebstoff. Langsam öffnete der Junge immer noch schwer atmend die Augen. Anschauen....aber nicht berühren. Das schien sein Schicksal zu sein. Aber nein...nein das wollte Fuma nicht hinnehmen. In diesem Moment ergriff Fuma der Wunsch Megumi im wirklichen Leben nackt zu sehen. Sie sollte alles vor ihm offen legen. Schnell öffnete Fuma die Augen und starrte auf seine Hand hinab.
//Eklig...// schoss es ihm durch den Kopf, als er mit der linken Hand seine Hose wieder zu machte und sich aufrichtete...
Nach diesem Erlebnis wusch sich Fuma gründlich die Hände im winzigen Badezimmer. Der junge Schüler fühlte sich im Moment einfach nur dreckig und er sehnte sich nach einer kühlen Dusche. Dies allerdings sollte ihm verwehrt bleiben. Durch die geöffnete Badtür konnte er nämlich eine Stimme vernehmen, die seinen Namen rief. Es war seine Mutter.
//Wie lange habe ich denn geträumt?// fragte sich Fuma wie vom Donner gerührt, als er die Stimme seiner Mutter erkannt hatte. Schnell blickte er auf seine Uhr. Es war tatsächlich schon 22 Uhr. So lange hatte er sich mit seiner Fantasie beschäftigt? Eigentlich hätte er doch noch kochen müssen. Schnell trocknete sich Fuma die Hände ab und ging zu seiner Mutter.
„N’abend Mum...du bist ja schon zu Hause.“ sagte Fuma gespielt überrascht. Seine Mutter blickte ihn mit ihren grünen Augen leicht verwirrt an. Fuma musste schrecklich aussehen. Dieser Tag war einfach viel zu heiß gewesen. In den Armen hielt seine Mutter allerdings etwas, das Fumas Gewissen etwas entlastete. Sie hatte wohl unterwegs bei einem Schnellrestaurant angehalten, denn sie hielt einige Tüten in den Händen, die offenbar fertiges Essen enthielten. Jetzt lächelte sie wieder, als Fuma ihr die Last abnahm.
„Es lief heute gut in der Wäscherei. Da dachte ich mir ich bringe uns allen etwas zu Essen mit. Dem Geruch nach zu urteilen würde ich sagen, dass du noch nicht gekocht hast.“ sagte die Mutter lächelnd, als sie den Einkauf in die Küche brachten.
„Nein...ich war mit meinen Hausaufgaben beschäftigt...wir haben soviel aufbekommen.“ jammerte Fuma, während sie die Taschen ausräumten. Seine Mutter hatte Verständnis dafür, allerdings tadelte sie ihren Sohn auch dafür, dass er trotz allem seine Pflichten nicht erfüllt hatte. Ihre Stimmung wurde auch nicht dadurch verbessert als Fuma ihr eröffnete, dass Hitomi wohl nicht zum Essen kommen würde. Eigentlich wäre ihr das ja egal gewesen aber als Fuma von dem neuen Lover Hitomis erzählte wurde sie doch fuchsig. Lin konnte sich auf einiges einstellen, wenn er wieder hier auftauchen sollte. Allerdings glaubte Fuma nicht daran, weil er auch noch ein Hühnchen mit seinem „besten Freund“ zu rupfen hatte. Als Fumas Mutter allerdings das Essen auspackte, vergaß der Braunhaarige für einen Moment seine Sorgen. Er hatte gar nicht gemerkt wie groß sein Hunger wirklich war...
Am nächsten Morgen fühlte sich Fuma schlecht. Die ganze Nacht über war es so drückend schwül draußen geblieben. Auch das Lüften hatte nichts gebracht und so fühlte sich Fuma noch ekliger, als er es am Abend davor getan hatte. Hitomi war erst spät nach Mitternacht heim gekommen. Sie hatte offenbar Alkohol getrunken denn sie war ziemlich laut zurück gekommen. Das war gar nicht so ihre Art, da sie ihre Mutter trotz allem Verständnis lieber nicht aufwecken wollte. Ihre Mutter konnte einstweilen sehr unangenehm werden, wenn man sie bei ihrem wohlverdienten Schlaf störte. Dies hatte Fuma schon öfters am eigenen Leib spüren müssen. Jetzt allerdings schlief Hitomi tief und fest, als Fuma sie in ihrem Bett liegen sah. Die beiden Geschwister mussten sich ein Zimmer teilen, da nicht so viel Platz in der kleinen Wohnung für beide vorhanden war. Dies hatte schon viele Male zu Reibereien zwischen den beiden geführt. Sie hatten sich allerdings irgendwie immer wieder zusammen gerauft und sich vertragen. In letzter Zeit allerdings ging jeder nur seinen Weg. Trotzdem versuchte Fuma seine Schwester jetzt aufzuwecken. Diese Versuche scheiterten allerdings immer wieder und Fuma versuchte es irgendwann auch nicht mehr weiter, weil er sich schon eine Backpfeife von Hitomi eingefangen hatte. Seine Wange glühte jetzt rot. Grummelnd ließ er seine Schwester schlafen, während er ins Bad ging und erst mal den Schweiz des Vortages abduschte. Es war irgendwie ein befreiendes Gefühl endlich etwas Kühles auf der Haut zu spüren. Lange aber konnte er dieses Gefühl nicht genießen da Hitomi bald gegen die Tür hämmerte und Fuma anschrie er solle sich gefälligst beeilen. Sie wäre schon spät genug dran. Seufzend verließ Fuma die Dusche. Er wickelte sich ein Tuch um den Unterleib und verließ das Bad. Hitomi fiel ihm fast entgegen, als er die Tür geöffnet hatte.
„Warum hast du mich nicht aufgeweckt? Baka. Ich muss auch zur Schule falls du das vergessen hast. Und was ist das auf der Wange?“ fragte das Mädchen im Vorbeigehen. Fuma zuckte nur mit den Schultern und ging zurück in sein Zimmer. Dort öffnete er den gemeinsamen Kleiderschrank der Geschwister. Die rechte Hälfte des Schrankes gehörte ihm und die linke seiner Schwester. Allerdings sah man sofort wer der Ordentlichere von beiden war. Fumas Klamotten lag oftmals kreuz und quer in dem Schrank und es war nicht wirklich eine Ordnung zu erkennen. Hitomis Sachen waren alle fein säuberlich nach Art und Farbe gestapelt. Dies lag einerseits an Hitomis eigener Ordnung und an der Ordnungsliebe ihrer Mutter. Diese ließ sie allerdings nur Fumas Schwester zu teil werden., weil sie behauptete Fuma wäre schon alt genug selbst Ordnung in seinem Schrank zu halten. Schnell holte sich Fuma seine Sachen und schlüpfte hinein. Es würde sicher wieder ein sehr heißer Schultag werden. Fuma beeilte sich immer sehr mit dem Anziehen, weil er nicht wollte dass seine Schwester ihn auch nur teilweise unbekleidet sah. Fuma glaubte, dass Hitomi ihn noch nie nackt gesehen hatte. Auch er hatte seine Schwester noch nie mit weniger als BH und Tanga bekleidet gesehen. Fuma wollte sich auch gar nicht weniger Kleidung an seiner Schwester vorstellen, weil ihm das irgendwie falsch vor kam. Nur nebenher bemerkte Fuma, dass Hitomi mit einem Handtuch bekleidet in das Zimmer stürmte und sich ihre Sachen schnappte. Fuma verließ den Raum und machte seien Schultasche fertig. Gestern hatte er sich noch einmal nach dem Essen an seine Hausaufgaben gesetzt. Es hatte ihn einige Mühen gekostet nicht wieder in seine Traumwelt abzurutschen aber am Ende war es ihm doch gelungen. So würde er in der Schule jedenfalls keine Probleme kriegen. Lin sollte sich allerdings auf ein paar Probleme gefasst machen. Fuma wusste nicht einmal warum er so wütend auf seinen Freund war aber vielleicht war er einfach nur sauer, weil er seine Schwester beschützen wollte. Ein dummer Großer-Bruder-Komplex oder was auch immer. Hitomi betrat die Küche und schnappte sich ihre Tasche. Sie schien immer noch nicht ganz wach zu sein.
„Los...lass uns verschwinden bevor Mutter aufwacht. Wir sind eh schon spät dran.“ sagte Hitomi hastig, während sie einen Müsliriegel herunter schlang. Der Unterricht begann für die Geschwister zur gleichen Zeit, da sie ja in der gleichen Klasse waren. Hitomi war zwar ein Jahr jünger als Fuma aber sie hatte eine Klasse übersprungen, weil sie so gut gewesen war. Das hatte man Fuma auch immer wieder aufs Brot gestrichen, weil er nur durchschnittliche Leistungen erbrachte. Fuma nickte trotzdem seiner Schwester zu und gemeinsam verließen sie die mütterliche Wohnung...
Die Schule war ja nicht weit. Draußen war es noch angenehm kühl, wenn man bedachte wie heiß es laut Wetterbericht noch werden sollte. Fuma indes genoss die kühlere Luft auf der Haut sehr. Das lenkte ihn ein wenig von seinen Gedanken ab. Allerdings begegneten die Geschwister auf dem Schulweg Professor Kenta, der auf einem Elektroroller zur Schule kam. Er wünschte ihnen einen guten Morgen und brauste dann weiter in Richtung Schule. Hitomi hatte ihm auch einen schönen Morgen gewünscht, während Fuma fest die Zähne zusammen gebissen hatte bis der Lehrer weiter gefahren war. Hitomis Laune hatte sich danach schlagartig verbessert. Sie lachte die ganze Zeit bis die Geschwister ihr Klassenzimmer im Raum 104 erreicht hatten. Während Hitomi zu ihren Freundinnen hinüber ging setzte sich Fuma neben Lin an seinen gewohnten Platz. Er schient heute Morgen auch noch nicht ganz bei sich zu sein. Erst als Fuma ihn ansprach schien er zu reagieren.
„Hey, Lin...wir haben zu reden.“ sagte Fuma sachlich. Sein Freund drehte sich zu ihm.
„Ich hätte es dir erzählen sollen. Zwischen mir und deiner Schwester...das läuft erst seit einer Woche. Ihr scheint es nicht sonderlich ernst zu sein. Ich weiß ich hätte es dir sagen sollen aber...“ sagte Lin schnell aber Fuma hob nur die Hand um ihn zu unterbrechen.
„Ich will das alles nicht hören Lin. Beende das mit meiner Schwester einfach und alles ist okay.“ meinte Fuma leise. Er drehte sich nicht einmal zu Lin um. Er sprach in Richtung Tafel aber er konnte spüren wie seiner bester Freund auf seinem Platz zusammen schrumpfte.
„Aber...Fuma...“ begann Lin aber er wurde von der Ankunft der Lehrkraft unterbrochen. Fuma war froh und dankbar für diese Unterbrechung. Sie rief ihm auch ins Gedächtnis zurück, dass sie zwar heute Professor Kenta nicht als Lehrer hatten aber er heute nach der Schule Megumi und wer weiß wie viele andere noch in einen neuen Club eingeladen hatte. Unwillkürlich warf der junge Japaner einen Blick hinüber zu Megumi. Sie plauderte gerade ausgelassen mit Chiyoko, die am gleichen Tisch wie sie saß. Beide ignorierten Fuma vollkommen. Der braunhaarige Junge hatte gestern Nacht in seinem Bett einen Entschluss gefasst und jetzt fiel ihm dieser auch wieder ein. Bevor Megumi heute in diesen Club ging, würde er sie noch ansprechen und sie um ein Date bitten. Es sollte nichts besonderes werden nur einmal so zum kennen lernen.. Dann würde sie merken, dass er gar nicht der Freak war für den sie ihn alle hielten. So in Gedanken versunken verstrichen für Fuma die ersten Schulstunden wie im Flug. In der großen Pause hockte Fuma jetzt alleine an seinem gewohnten Platz. Lin war weit und breit nicht zu sehen aber das war auch kein Wunder nachdem Fuma von ihm verlangt hatte die Beziehung zu seiner Schwester zu beenden. Kaum hatte der Braunhaarige an seine Schwester gedacht da kam Hitomi auch schon über den Hof auf ihn zugelaufen. Ihre Wange waren vor Hitze und wohl auch Aufregung leicht gerötet.
„Hör mal Fuma...weißt du was gerade passiert ist? Professor Kenta hat mich gerade in seinen neuen Club eingeladen der heute Nachmittag zum ersten Mal stattfinden wird. Ist doch klasse oder?“ sagte Hitomi schnell, als sie vor Fuma zum Stehen gekommen war. Die Augen ihres Bruders weiteten sich dramatisch.
„Wie jetzt? Wann hat er dich denn gefragt?“ wollte Fuma sofort wissen. Schon wieder kochte die Wut über diesen neuen Professor in ihm hoch. Jetzt hatte er sogar seine nicht leicht zu beeindruckende Schwester eingewickelt. Hitomis Mine verfinsterte sich angesichts der mangelnden Begeisterung ihres Bruders. Sie stemmte die Hände in die Hüften.
„Er hat mich eben kurz nach der Stunde auf dem Gang getroffen und mich gefragt. Ich wäre ihm schon gestern im Unterricht aufgefallen. Er hätte nur noch nicht die Zeit gefunden mit mir zu sprechen. Ich werde auf jeden Fall hingehen. Du kannst Mum sagen, dass ich später komme.“ sagte Hitomi dann schon, während sie ihren Bruder böse anblickte. Fuma nickte nur knapp und senkte dann wieder den Blick. Dieser Professor war ihm irgendwie nicht geheuer. Es konnte allerdings auch gut sein, dass er auf die junge Lehrkraft eifersüchtig war, weil er so gut bei den Mädchen aller Altersklassen ankam.
„Dann viel Spaß heute Nachtmittag.“ murmelte Fuma dem Steinboden zu, als er bemerkte, dass seine Schwester immer noch vor ihm stand und auf eine Reaktion wartete. Damit schien sie sich zufrieden zu geben, denn sie drehte sich um und ließ Fuma allein sitzen...
Der Schultag war gespenstisch schnell vorüber gegangen. Fuma hatte sogar schon leicht Panik bekommen, weil er sich immer noch nicht überlegt hatte wie er Megumi am besten ansprechen könnte. Dann läutete auch schon die Glocke zum Ende des Unterrichts und ihm war immer noch nichts Passendes eingefallen. Jetzt übermannte ihn echte Panik. Dabei bemerkte er überhaupt nicht wie sich der Klassenraum leerte. Megumi war schon lange verschwunden als er das endlich bemerkte und Hals über Kopf los stürmte in Richtung Raum 304. Auf dem Weg dort hin traf er niemanden außer ein paar Lehrern, die noch im Schulgebäude blieben um einige Arbeiten zu erledigen. Als Fuma endlich schweißnass in den Gang einbog, der zum Raum 304 führte, sah er sie. Megumi stand vor der geöffneten Tür zu besagten Raum und redete noch mit Professor Kenta. Fuma biss die Zähne zusammen und rannte. Aber schon auf halben Weg dort hin sah er, dass sein Kampf aussichtslos war. Der Professor hatte Megumi bereits in das Zimmer komplimentiert und die Tür hinter sich geschlossen. Fuma bremste ab und wäre dabei fast über einen der Wasserspender auf dem Gang gestürzt. Fluchend richtete er sich auf und starrte das matte Holz der Tür vor ihm an, die das Messingschild mit der Aufschrift „304“ trug. Fuma schaute den Gang hinauf und hinab. Keiner hatte sein Missgeschick mitbekommen und im Zimmer selbst wohl auch nicht denn Fuma konnte laute Stimme und teilweise auch Gelächter vernehmen. Mit den Zähnen knirschend ging der Junge den Gang entlang. Er kam allerdings nicht weit, als eine fast wahnwitzige Idee von ihm Besitz ergriff. Er wollte unbedingt wissen was in diesem Zimmer vor sich ging und was der Professor mit seinen „Schülern“ so alles geplant hatte. Trotz der Hitze spurtete Fuma dann auch schon den Gang entlang. Sein Ziel war der Ausgang der Schule. Er musste irgendwie die Fassade hinauf kommen....
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Teil 2: Hitomi
Hitomi war total begeistert. Der Raum 304 war sehr großzügig dimensioniert und hübsch eingerichtet. An den langen Wänden standen Bücherregale mit Büchern deren Titel Hitomi noch nie gesehen hatte. Es kümmerte sie auch nicht. Sie hatte nur Augen für ihren Lehrer, der noch immer in der Tür stand und mit einem schwarzhaarigen Mädchen redete. Sie konnte ihren Blick einfach nicht von ihm lassen. Sein Gesicht wies sehr feine Züge auf was ihm ein zerbrechliches aber dennoch atemberaubendes Aussehen verlieh. Sein helles Haar war kurz geschnitten und zerstrubelt. Professor Kenta wirkte wirklich nicht wie ein Lehrer. Er wirkte eher wie ein zu groß geratener Teenager...ein Schüler wie sie selbst welche waren. Kurz sah sich Hitomi noch einmal um und stellte fest, dass nur Mädchen hier mit ihr in diesem Raum saßen. Offensichtlich hatte Professor Kenta überhaupt keine Jungs zu diesem Treffen eingeladen. Die junge Schülerin wusste nicht wie sie das finden sollte aber im Moment machte sie sich darüber noch keine Gedanken, weil in diesem Moment das schwarzhaarige Mädchen und Professor Kenta zu ihnen stießen. Zwar war die Tür zum Gang jetzt verschlossen aber Hitomi glaubte ihren Bruder vor der Tür fluchen zu hören. Ein Grinsen glitt kurz über ihre blassen Lippen. Dann richtete sie ihren verzückten Blick wieder auf den Professor, der vor ihnen auf einem Stuhl Platz genommen hatte.
„Es freut mich, dass sie es alle einrichten konnten. Wie ich ihnen schon erzählt habe möchte ich heute mit ihnen das Programm unseres neuen Clubs erarbeiten. Sicher haben sie viele Ideen dazu. Tja...was wird sie erwarten...“ sagte der Professor gut gelaunt, als er auf ein Flipchart deutete, dass er bereits beschriftet hatte. Darauf stand in großen Buchstaben das Wort „Mythologieclub“ geschrieben. Hitomi sog schnell die Luft ein. War dies wirklich ihr Thema? So hatte Professor Kenta gar nicht gewirkt, obwohl Hitomi dieses Thema jetzt schon irgendwie mochte. Auch alle anderen Mädchen machten große Augen, als sie sehen um was es bei diesem Club gehen würde. Der Professor lachte. Es klang beinah wie Musik.
„Sicher haben sie alle das nicht erwartet. Bestimmt haben sie etwas langweiligeres erwartet. Aber ich weiß von meinen Kollegen, dass sie sich allesamt hier für diese Themen interessieren. Darum wollte ich auch unbedingt diesen Club gründen.“ erzählte der Lehrer weiter und Hitomi fiel ein, dass sie ihren Mund besser wieder schließen sollte.
„Toll Sir...“ entfuhr es einem Mädchen, das nicht weit entfernt von Hitomis Platz saß. Hitomi kannte sie zwar aber hatte sie eigentlich noch nie ein Wort reden hören. Im Allgemeinen waren hier auch eher die Außenseitermädchen versammelt, wenn man jetzt einmal von ihr selbst und dem schwarzhaarigen Mädchen absah, das dicht bei Professor Kenta saß. Hitomi glaubte, dass sie Megumi oder so ähnlich hieß. Ihr Bruder hatte sie wahrscheinlich mal erwähnt. Wieder lächelte die Lehrkraft und entblößte dabei seine ebenmäßig weißen Zähne.
„Nun...ich erwarte von ihnen ein paar Vorschläge zu unserem ersten Thema. Möchte jemand anfangen?“ fragte Professor Kenta dann weiterhin gut gelaunt in die kleine Runde von Mädchen. Hitomi und einige andere Mädchen hoben schüchtern die Hand.
„Oh...sie brauchen hier nicht die Hand zu nehmen. Wir sind nicht mehr im Unterricht meine Damen. Es wäre auch sehr schön, wenn ich sie mit Vornamen ansprechen dürfte. Ich werde auch versuchen mir jeden einzelnen zu merken. Sie hatten einen Vorschlag?“ fragte der Professor lächelnd, als er auf Hitomi deutete. Zum ersten Mal seit langsam wurde sie vor Scham rot.
„Ähm...ja...ja Professor habe ich. Ich würde die Harpyien vorschlagen. Sie interessieren mich schon lange und ich hätte sie gerne näher untersucht. Das war im Unterricht bis jetzt nicht möglich.“ sagte Hitomi leise, obwohl das eigentlich nicht ihre Art war. Normalerweise sprach sie laut und mit kräftiger Stimme. Dieser Mann...dieser Lehrer schüchterte sie irgendwie ein.
„Natürlich. Das ist wirklich ein gutes Thema. Das nehmen wir schon mal mit auf.“ sagte Professor Kenta, als er einen Stift zückte und das Thema unter den Namen des Clubs schrieb. Es folgten weitere Ideen. Eine kam Hitomi spannender vor als die letzte. Am Ende aber wurde tatsächlich beschloss Hitomis Idee als erstes Thema zu nehmen da es laut dem Professor zum Einstieg sehr gut geeignet wäre. Hitomi fühlte so etwas wie Stolz in sich hoch kommen. Allerdings hatte sie nicht viel Zeit für dieses Gefühl. Etwas anderes hatte ihre Aufmerksamkeit erregt. An einem der großen Fenster hatte sich etwas bewegt. Etwas oder jemand hatte sich draußen bewegt. Hitomi sah noch mal hin und sie musste sich auf die Zunge beißen um nicht laut zu schreien. Ihr Bruder Fuma hingt draußen an einer Regenrinne und spähte in das Zimmer hinein in dem sie gerade Ideen mit Professor Kenta austauschten. Hitomi suchte den Blick ihres Bruders und ihre Blicke trafen sich auch für einen kurzen Moment. Das schien Fuma zu erschrecken. Er verlor leicht das Gleichgewicht und kletterte daraufhin die Regenrinne schnell wieder nach unten. Hitomi biss die Zähne zusammen.
//Du kannst heute Abend was erleben...wer weiß wo du das noch überall so machst?! Spanner. Baka-Hentai.// dachte die junge Schülerin bei sich. Sie war so abgelenkt von ihrem Bruder gewesen, dass sie gar nicht mitbekommen hatte wie der Professor sie angesprochen hatte.
„Hitomi...können sie mich hören?“ fragte er mit immer noch gleich bleibend ruhiger Stimme. Hitomi schreckte hoch und starrte hoch in das freundliche Gesicht ihres Lehrers.
„Oh...entschuldigen sie bitte.“ sagte das Mädchen schnell und senkte demütig den Kopf.
„Ist schon gut. Uns ist allen heute ziemlich heiß. Ich wollte sie hier auch nicht lange fest halten. Heute wollten wir nur die Themen festlegen. Ich wollte sie nur bitten vielleicht für nächste Woche schon mal ein paar Informationen zu unserem Thema zu sammeln. Ich werde das auch tun. Dann können wir gleich los legen, wenn wir uns das nächste Mal sehen. Das wäre nett von ihnen...“ erklärte der Professor und wieder blitzte sein weißes Lächeln auf, als Hitomi den Blick wieder erhoben hatte. Ein Kribbeln breitete sich in Hitomis Brust aus. Es glitt ihre Beine und Arme entlang und schließlich auch bis zu der heiligsten Stelle ihres Körpers. Hitomi konnte sich diese Gefühle nicht erklären. Sie drückte trotzdem die Beine zusammen und blickte ihrem Lehrer in die Augen.
„Gerne...“ hauchte sie und Professor Kenta lachte wieder. Er schien zufrieden. Jetzt wandte sich der Lehrer wieder dem Rest der Mädchen zu.
„Ich denke, dass es das erst Mal war. Wir sehen uns dann wieder hier. Nächste Woche...gleiche Zeit und gleicher Ort. Ich wünsche ihnen einen guten Nachhauseweg. Bis nächste Woche oder bis morgen im Unterricht.“ sagte der Lehrer, während sämtliche Blicke auf ihm ruhten. Erst nach einigen Minuten bemerkte die Mädchenschar, dass es Zeit wurde nach Hause aufzubrechen. So verließen sie nach und nach das Zimmer bis nur noch Hitomi übrig war. Sie wollte so schnell wie möglich hier verschwinden. Es war ihr irgendwie peinlich mit Professor Kenta in einem Raum alleine zu sein. Ihren Lehrer allerdings schien das nicht zu kümmern. Als das letzte Mädchen gegangen war schloss der Professor die Tür.
„Ich wollte sie noch einmal gerne alleine sprechen Hitomi bevor sie nach Hause gehen. Haben sie einen Moment Zeit für ihren Lehrer?“ fragte er sanft, während er seinen Blick jetzt ganz und gar auf Hitomi fokussierte. Hitomi ließ fast ihre Tasche fallen. Sie schluckte schwer und blickte die Lehrkraft an. Wieso war sie nur so nervös und warum steckte ihr ein Kloß im Hals.
„Natürlich Sir...“ hauchte sie, als Professor Kenta zu ihr hinüber ging.
„Nennen sie mich ruhig Kazuya, wenn wir alleine sind. Das ist mir lieber. Ich komme mir sonst so alt vor.“ erwiderte der junge Lehrer erneut mit einem Lachen. Hitomi machte große Augen. Ein Professor wollte wirklich so privat mit ihr werden? Das erschien ihr sonderbar und schüchterte sie auch ein bisschen ein. Sie erinnerte sich an das letzte Mal, als dies geschehen war. Diese Erinnerungen waren nicht schön gewesen. Damals hatte sie einen Lehrer angezeigt, weil dieser zudringlich bei ihr geworden war. Diese Geschichte hatte genauso angefangen wie diese Sache jetzt hier mit Professor Kazuya Kenta. Allerdings verspürte Hitomi dieses Mal keine Angst. Sie vertraute diesem Lehrer irgendwie.
„Wenn ihnen das lieber ist...gerne.“ sagte Hitomi jetzt auch lächelnd, als Kazuya jetzt direkt vor sie trat. Seine Erscheinung überragte die von Hitomi fast um 1,5 Köpfe.
„Ich konnte beobachten dass sie sehr genau bei der Sache waren heute. Das freut mich wirklich zu sehen. Dann haben sie auch noch so ein gutes Thema vorgeschlagen. Ich weiß es zu schätzen, wenn sich Schüler einbringen. Ob es nun bei so etwas ist oder in meinem Unterricht.“ sagte der Professor mit sanfter Stimme, als er eine Hand auf Hitomis Schulter legte. Hitomi verkrampfte sich leicht aber entspannte sich fast augenblicklich auch wieder. Ihre Haut kribbelte jetzt angenehm an der Stelle wo ihr Lehrer sie eben bei dieser einfachen Geste berührt hatte. So etwas hatte die junge Schülerin lange nicht mehr gefühlt.
„Ich bin auch froh, dass....dass wir so einen Lehrer wie sie bekommen haben. Alle Lehrer sollten so sein.“ sagte Hitomi schnell um ihre Unsicherheit zu überspielen. Kazuya war ihr jetzt so nah und eigentlich hasste sie es, wenn Männer sich ihr unaufgefordert nährten. Aber im Moment war Hitomi unsicher was sie jetzt denken oder fühlen sollte. Wollte Kazuya am Ende doch mehr, als nur ihr Lehrer sein? Und eine noch wichtigere Frage war...würde Hitomi wirklich nein sagen können, wenn es wirklich soweit kommen sollte?...
Hitomi und Kazuya hatten wohl fünf Minuten so dagestanden und sich gegenseitig gemustert. Auf beiden Seiten war Interesse zu spüren. Das lag irgendwie in der Luft. Allerdings schien keiner von beiden sich zu trauen den nächsten Schritt zu tun. Sie kannten sich ja kaum und hier innerhalb des Schulgebäudes waren sie immer noch Professor und Schülerin. Eine solche Sache konnte nicht gut ausgehen und Hitomi versuchte alles um ihre verwirrten Gedanken ein wenig Ordnung zu geben oder sie zumindest zu verdrängen. Kazuya blickte tief in Hitomis Augen. Das Mädchen musste noch einmal schwer schlucken. Sie konnte aber auch nicht weg sehen. Der Blick dieses seltsamen Mannes hielt sie gefangen.
„Es wird…es wird mir ein Vergnügen sein das Thema vorzubereiten.“ flüsterte Hitomi, als sie einen Schritt zurück machte. Dabei übersah sie jedoch einen Bleistift der auf den Boden gefallen war. Er geriet unter ihren Schuh und brachte sie aus dem Gleichgewicht. Sie rollte für einen Moment auf dem Stift herum. Das Mädchen ruderte dabei wie wild mit den Armen um irgendwie das Gleichgewicht wieder zu gewinnen aber es war vergeblich. Hitomi verlor den Halt und fiel. Stattdessen aber den harten Boden unter ihrem Körper zu spüren, spüren die Schülerin sehr weiche Hände, die sie hielten. Sofort schoss Hitomi die Röte ins Gesicht, als sie merkte, dass sie von Professor Kenta in den Armen gehalten wurde. Verwirrt schaute sie ihn an. Offenbar hatte er Reflexe wie eine Schlange, wenn er sie im Bruchteil einer Sekunde hatte fangen können. Ein schüchternes Lächeln glitt über ihr Gesicht. Kazuya lächelte ebenso liebevoll zurück. Er schien sie überhaupt nicht los lassen zu wollen. Noch seltsamer war, dass Hitomi auch gar nicht aus seinen Armen verschwinden wollte. Der Duft dieses Lehrers war seltsam betörend. Es war allerdings kein Parfüm oder Aftershave. Das schien sein ureigener Körpergeruch zu sein der Hitomis Nase so sehr schmeichelte. Das Mädchen wurde ganz ruhig, während sie ihren Kopf langsam gegen Kazuyas Schulter sinken ließ.
„Sie sind ein sehr nettes Mädchen Hitomi. Wirklich…“ hauchte Kazuya, als er merkte wie die Schülerin seine Nähe zu genießen schien. Wenn das noch möglich war wurde Hitomi noch röter. Sie lächelte wieder und hob leicht den Kopf für eine Antwort.
„Sie sind auch wirklich nett. Ich…ich mag es sehr in ihrer Gegenwart zu sein.“ flüsterte Hitomi lächelnd. Sie atmete tief den Geruch ihres Lehrers ein und ein wohliges Gefühl breitete sich in ihrem gesamten Körper aus. Auch zwischen ihren Beinen fing es jetzt an zu kribbeln. Es war schon einige Zeit her, dass sie bei einem Mann feucht geworden war. Hitomi hatte schon geglaubt, dass sie wohl lesbisch sein musste, weil sie keine Gefühle dieser Art mehr bei einem Mann empfand. Aber war das überhaupt richtig? Kazuya war schließlich ihr Lehrer und eine Beziehung dieser Art durfte zwischen ihnen beiden nicht sein. Jetzt schien sich Kazuya zu bewegen. Er brachte jetzt etwas Abstand zwischen sich und Hitomi. Dies tat er allerdings nur um die Schülerin anschauen zu können.
“Ich fühle mich von dir angezogen und ich weiß nicht warum.“ sagte der Lehrer immer noch mit leiser Stimme. Es wäre allerdings nicht nötig gewesen da überhaupt niemand mehr in der Schule zu sein schien. Hitomi schnappte gut hörbar nach Luft, als sie seine Worte hörte.
„Es…es geht mir auch irgendwie so.“ antwortete Hitomi mit noch leiserer Stimme, während sie eine zitternde Hand auf Kazuyas Brust legte. Jetzt lag sie praktisch auf ihm. Dieses Gefühl gefiel ihr irgendwie. Das junge Mädchen wurde dann aber prompt aus ihren Gedanken gerissen, weil sie etwas auf ihren Lippen spürte das sie nicht erwartet hätte. Sie spürte warme und weiche Männerlippen auf den ihren. Kazuya hatte sich vorgebeugt und ihrer einen sanften Kuss auf die Lippen gehaucht. Er hatte nicht länger als ein paar Sekunden gedauert aber für Hitomi hatte es gereicht um sie in den siebten Himmel zu befördern. Sie hatte die Augen geschlossen um besser genießen zu können. Umso enttäuschter war das Mädchen dann auch, als der Lehrer seine Lippen wieder von den ihren löste und sie zurück auf die Füße stellte. Hitomi strich sich gedankenverloren den Rock glatt und vermied jeden Blick auf ihren Lehrer.
„Ich denke mal, dass sie das mit jeder Schülerin machen die sie nett finden. Ich muss jetzt nach Hause Professor.“ sagte Hitomi schnell, als sie ihre Kleidung wieder gerichtet hatte. Dann zuckte sie aber schon wieder zusammen, als sie Professor Kentas Hände auf ihren Schultern spürte. Hitomi hob den Kopf und blickte Kazuya wieder an.
„Nein…ich würde es nicht wagen einer Schülerin so nahe zu treten. Jedenfalls nicht wenn ich nicht wirklich etwas empfinden würde. Wir sollten das von eben mal wiederholen. Am besten nicht hier in der Schule. Bei mir zu Hause vielleicht? Morgen Abend?“ fragte Kazuya dann, als auch er sein Hemd zurecht gestrichen hatte. Jetzt kam Hitomi wirklich aus dem Konzept. Hatte ihr Lehrer ihr gerade ein Date angeboten oder hatte sie sich da verhört? Er blickte sie jedenfalls weiterhin fragend an. Die Schülerin räusperte sich laut bevor sie antwortete.
„Ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee wäre…“ fing Hitomi an. Dabei konnte sie auch schon die Enttäuschung in Kazuyas Augen sehen. Sie lächelte jetzt breit und nahm seine Hand in die ihre. Ihr Herz tanzte im Moment Tango gegen ihren Brustkorb.
„…aber ich komme trotzdem gerne.“ beendete Hitomi ihren Satz und Kazuya strahlte. Sanft strich Kazuya über Hitomis Handrücken.
„Ich würde mich sehr freuen. Und jetzt…gehen sie nach Hause. Einen schönen Abend noch…“ sagte Professor Kenta sanft, als er sich nach wenigen Minuten von der jungen Schülerin löste. Immer noch glühte das Gesicht von Hitomi. Sie konnte im Moment überhaupt nicht denken. Das einzige was sie wahr nahm war das lächelnde Gesicht ihres Lehrers. Dann drangen seine Worte langsam zu ihrem Gehirn vor.
„Oh…natürlich. Guten Abend Professor.“ sagte Hitomi schnell, als sie ihre Tasche vom Boden aufhob und schnell den Raum verließ. Sie wollte lieber nichts weiter sagen. Dabei hatte sie vergessen Professor Kenta zu fragen wo er überhaupt wohnte. Sie rannte allerdings ohne weiter nachzudenken nach Hause. Dort nahm das junge Mädchen um sich her sehr wenig wahr. Ihren Bruder Fuma ignorierte sie völlig. Stattdessen schloss sich Hitomi sofort in ihrem Zimmer ein um ein bisschen nachzudenken. Professor Kenta hatte sie geküsst. Der Lehrer den so viele Mädchen in der Schule verehrten hatte sie geküsst und behauptet er würde etwas für sie empfinden. Das war eine unglaubliche Geschichte. Fast zu schön um wahr zu sein. Langsam ließ sich Hitomi in ihren Sessel sinken. Mit der Zunge fuhr sie sich über die Lippen. Der Geschmack von Kazuyas Lippen hing immer noch an den ihren. Es schüttelte sie am ganzen Körper, als sie diesen Geschmack erkannte. Sie mochte ihn jetzt schon und wenn sie ehrlich zu sich war dann wollte sie seine Lippen noch öfter schmecken. Vielleicht wünschte sich das Kazuya auch und darum hatte er sie zu sich eingeladen. Eine unglaubliche Vorfreude breitete sich in Hitomis Kopf aus. Sie musste sich ein paar passende Klamotten für morgen zurecht legen da sie gleich nach der Schule zu Kazuya nach Hause gehen würde. Vorher musste sie ihn aber unbedingt noch fragen wo er wohnte. Mit einem Ruck erhob sich Hitomi aus ihrem Sessel und ging hinüber zum Schrank. Morgen musste einfach alles perfekt sein. Die junge Schülerin wusste wie sie ihre schon vorhandenen Reize einsetzen konnte und das würde Hitomi am morgigen Tag auch tun…
Hitomi schlug am nächsten Morgen sogar noch vor ihrem Bruder die Augen auf. Dies passierte nur sehr selten oder besser gesagt passierte so etwas niemals. Hitomi war einfach zu sehr ein Nachtmensch, als das sie ausgeschlafen genug sein konnte um so früh aufzustehen. Heute allerdings wirbelte sie bereits hinüber zum Bad, als auch Fuma die Augen öffnete. Der Ältere blickte seiner Schwester skeptisch hinterher, als er merkte, dass sie bereits aus dem Zimmer zum Bad hinüber gegangen war. Die junge Schülerin wollte heute auf keinen Fall zu spät kommen. Sie wollte Kazuya unbedingt vor dem Unterricht noch einmal treffen um ihn nach seiner genauen Adresse zu fragen. Hitomi hätte sich selbst dafür schlagen können, dass sie ihn nach so einem wichtigen Detail nicht gefragt hatte. Dafür verbrachte sie jetzt auch viel mehr Zeit als üblich im Bad damit ja auch alles perfekt war. Fuma klopfte bereits ungeduldig an die Tür, als das junge Mädchen sich endlich dazu bereit erklärte die Tür zu öffnen damit auch ihr Bruder das Bad benutzen konnte. Schnell huschte Hitomi an ihm vorbei und zog sich in ihrem Zimmer in Windeseile an. Dabei stellte sie sich allerdings mehr als ungeschickt an.
„Hat dich heute Morgen irgendetwas gestochen oder warum bist du so aufgedreht?“ fragte Fuma, als auch er das gemeinsame Zimmer der Geschwister wieder betrat um sich anzuziehen. Hitomi zuckte nur genervt mit den Achseln, während sie versuchte die Bluse ihrer Schuluniform zu richten. Damit verbrachte sie einige Minuten.
//Heute gelingt mir auch wirklich gar nichts...hat er mir wirklich so den Kopf verdreht?// dachte Hitomi bei sich, als es ihr endlich gelungen war ihre Kleidung in die richtige Reihenfolge zu bringen. Zum Frühstücken war sie heute Morgen einfach nicht in der Stimmung. Ihr Magen rebellierte alleine bei dem Gedanken an Essen und so beschloss die Schülerin das Frühstück heute einmal ausfallen zu lassen. Auch Fuma aß heute nicht viel. Hätte Hitomi nicht so viel anderes im Kopf gehabt dann hätte sie sich sicher an den Vorfall an der Regenrinne gestern erinnert und hätte ihren Bruder dafür zur Schnecke gemacht. Diese Sache war ihr allerdings schon wieder entfallen. Sie freute sich einfach nur riesig auf das private Treffen mit ihrem Professor. Natürlich waren ihr gestern Nacht einige moralische Bedenken bei der Geschichte gekommen aber ein noch stärkeres Gefühl hatte mittlerweile alle Bedenken und Zweifel überdeckt. Jetzt wollte sie ihn einfach nur noch richtig kennen lernen und wieder seine honigsüßen Lippen berühren. Hitomi wurde ganz warm, wenn sie auch nur an das Erlebnis im Raum 304 dachte. Dies schien Fuma allerdings völlig kalt zu lassen. Auch er war mit seinen Gedanken wohl meilenweit weg. So sprachen die Geschwister auf dem ganzen Weg zur Schule überhaupt kein Wort bis Lin zu den beiden dazu stieß. Fumas bester Freund wollte Hitomi einen Kuss zur Begrüßung geben aber Hitomi ließ ihn abblitzen. Das schien Lin ein wenig zu verwirren. Die Schülerin seufzte schwer.
//Warum hab ich mich überhaupt mit ihm eingelassen. Na ja er war eine Nacht gut...// dachte das Mädchen bei sich, als sie sich von ihrem Bruder verabschiedete und mit Lin zusammen auf den Pausenhof ging. Es musste ein klärendes Gespräch stattfinden...
„Was ist heute los Hitomi? Du wirkst so abwesend. Hat es was mit Fuma zu tun?“ fragte Lin dann auch schon kurz nachdem sie beide endlich alleine waren. Die junge Schülerin schüttelte mit dem Kopf, während sie den Blick über den Schulhof schweifen ließ.
„Ich habe mir nur überlegt, dass es wohl doch keine gute Idee ist, wenn wir zusammen sind. Es tut mir leid Lin. Du bist echt ein netter Kerl aber...lass uns nur Freunde sein ja?“ sagte Hitomi mit ruhiger Stimme, als sie sich wieder ihrem Gegenüber zugewandt hatte. Alle Kraft schien aus Lins Gesicht zu fallen und sein Mund stand weit offen.
„Das....das ist nicht dein Ernst oder?“ fragte der junge Japaner mit einem Gesichtsausdruck, als könnte er es wirklich nicht so ganz glauben. Hitomi nickte daraufhin nur.
„Es funktioniert einfach nicht Lin. Außerdem kann mein Bruder dann wieder dein Freund sein. Ich will nicht dazwischen stehen.“ sagte Hitomi weiter um sich rauszureden. Das war bei weitem nicht die ganze Wahrheit gewesen. Lin schien diese „Ausrede“ auch nicht akzeptieren zu wollen. In seine Augen trat ein kämpferischer Ausdruck.
„Fuma hat dich dazu überredet oder? Du willst gar nicht Schluss machen aber er setzt dich unter Druck...richtig?“ fragte Lin mit einem Klang in der Stimme, als hätte er überhaupt keinen Zweifel an der Wahrheit seiner Worte. Hitomi seufzte schwer. Dann wurde sie abgelenkt, denn Professor Kazuya Kenta kam gerade mit seinem Elektroroller über den Schulhof gefahren. Jetzt musste sie sich etwas einfallen lassen um endlich von Lin weg zu kommen. Verzweifelt überlegte die junge Japanerin was sie noch sagen könnte.
„Hör zu Lin. Ich habe dir nicht die Wahrheit gesagt. Es gibt einen anderen Mann okay! Bitte versteh das. Wir sehen uns...“ sagte Hitomi jetzt mit leicht wütender Stimme. Diese wenigen Worten schienen Lin auch noch den letzten Rest Kraft zu rauben. Er ließ die Schultern hängen und blickte Hitomi traurig hinterher, die bereits zu Professor Kenta hinüber gelaufen war.
„Guten Morgen Hitomi!“ sagte dieser fröhlich, als er die Schülerin vor sich erkannt hatte und sie nah genug war, dass keiner sie hören konnte. Lächelnd erwiderte Hitomi den Gruß.
„Ich wollte sie noch nach ihrer Adresse fragen...das habe ich gestern ganz vergessen.“ sagte Hitomi schnell, wobei sie spürte wie sie wieder rot anlief. Das war ihr mehr als peinlich. Kazuya schien dies aber überhaupt nicht zu stören denn er lächelte nur breit und erklärte Hitomi den genauen Weg von der Schule aus bis zu seiner Haustür. Hitomi prägte sich jedes erzählte Detail genau ein um ja den richtigen Weg zu finden. Immer wieder nickte sie, wenn der Professor fragte ob sie denn auch wirklich alles verstanden hatte.
//Ich werde mich garantiert nicht verlaufen. Nicht heute...// dachte Hitomi bei sich. Ihr war nur zu genau bewusst, dass sie eigentlich den Orientierungssinn eines Wolkenkratzers besaß und so unbekannte Orte viel schwerer fand, als das bei „normalen“ Menschen der Fall gewesen wäre. Allerdings hatten die beiden nicht mehr viel Zeit miteinander zu reden. Der Professor musste schon bald weiter, weil er noch etwas für den Unterricht vorbereiten musste und Hitomi musste jetzt auch langsam zusehen, dass sie in die Klasse kam.
„Ich freue mich auf heute Abend.“ hatte Kazuya zum Abschied gesagt und war dann davon gefahren. Hitomi schaute ihm erst verträumt nach. Dann fasste sie sich aber doch wieder und trat den Weg zur Klasse an. Als die junge Schülerin die Tür öffnete fiel ihr ein Umstand sofort ins Auge. Lin und ihr Bruder Fuma hatten die Köpfe zusammen gesteckt und redeten offenbar intensiv miteinander. Hitomi glaubte zu wissen über welches Thema sie redeten. Seufzend ließ sich Hitomi auf ihrem Platz neben Chiyoko nieder. Diese blickte Hitomi mehr als interessiert an. Langsam drehte Hitomi den Kopf ihrer Freundin zu.
„Hast...hast du wirklich mit Lin Schluss gemacht?“ fragte Chiyoko erstaunt bevor Hitomi auch nur ein Wort über die Lippen gebracht hatte. Die Schülerin nickte nur blickte wieder nach vorne zur Tafel. Nichts stand darauf geschrieben.
„Komisch...er schien doch wirklich nett zu sein. Und er sieht auch noch wirklich gut aus.“ gab Chiyoko zu bedenken, während sie den Lins Hinterkopf vor sich betrachtete.
„Es gibt auch noch andere wichtige Dinge.“ warf Hitomi ein, während sie den Kopf auf den Handflächen abstützte. Ein langweiliger Schultag lag vor ihr.
„Ja...man muss auch zusammen passen. Sag mal Hitomi...würde es dir vielleicht etwas ausmachen, wenn ich...“ setzte Chiyoko an doch Hitomi kam ihr zuvor.
„Nein es macht mir nichts aus, wenn du dich mit ihm verabredest. Das wird dir und ihm gut tun:“ meinte die Schwarzhaarige schlicht, während sie weiterhin die Tafel anstarrte.
„Oh das ist wirklich sehr großzügig von dir. Du hast ja scheinbar den neuen Professor um den Finger gewickelt.“ sagte Chiyoko und grinste dabei breit. Hitomi seufzte nur sehr laut und antwortete nicht. Auf dieses Gespräch mit ihrer besten Freundin würde sie sich nicht einlassen. Am Ende würde sie ihr noch erzählen, dass eben dieser Professor Hitomi bereits für heute Abend zu sich nach Hause eingeladen hatte.
//Davon darf nie jemand erfahren Hitomi. Merk dir das!// sagte sich das junge Mädchen immer wieder selber um sie daran zu erinnern, dass solch eine Verbindung sehr kritisch beobachtet werden oder sofort unterbunden werden würde sollte diese Geschichte jemals an das Licht der Öffentlichkeit gelangen. Hitomi spürte die neugierigen Blicke von Chiyoko auf ihrem Gesicht aber sie antwortete trotzdem nicht auf ihre Anspielung bis der Lehrer das Klassenzimmer betrat und schlagartig Ruhe unter den Schülern einkehrte...
Fortsetzung folgt...
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