[In Arbeit] Die Seniorenresidenz

Olaf555

Scriptor
Hallo miteinander,

bisher gibt es noch keine Inhaltswarnung.
Doch anhand des Namens kann man sich schon denken, wie es in der Zukunft wohl weitergehen wird.
Tags gebe ich eher ungern an, da diese nur Spoilern würden.

Es ist einer meiner ersten erotischen Geschichten und ich hoffe sie gefällt euch.


Diskutieren/Feedback/Kritik könnt ihr hier abgeben: http://board.world-of-hentai.to/threads/die-seniorenresidenz-hentai.164119/

Mühselig streckte Kathrin ihren schlanken Arm Richtung des nervtötenden Weckers, dessen Digitaluhr 6:00 Uhr anzeigte und penetrant den Raum mit seinem lauten Piepen erfüllte. „Wo … bist du … blödes Ding …“, schlug sie blind auf ihrem Nachttisch herum, um die Quelle des üblen Geräusches zu verstummen bis sie es dann letzten Endes doch mit einem Klicken erwischt hatte und das nervige Piepen sofort aufhörte. „Mensch! So früh aufzustehen bin ich echt nicht gewohnt …“, nuschelte die junge Frau vor sich her und schlug die Decke nur ungern zur Seite. Am liebsten hätte sie sich nämlich darin nochmal eingekuschelt und noch ein paar Stunden mehr geschlafen. Das konnte sie jedoch heute nicht tun, sonst würde sie zu spät zur ihrem ersten Ausbildungstag als Altenpflegerin kommen und das konnte sie sich wirklich nicht leisten. Immerhin hatte sie seit langem endlich mal etwas gefunden, was ihr möglicherweise über einen längeren Zeitraum Spaß machen würde. Gähnend erhob sie sich von ihrem Bett und schritt langsam durch ihr kleines Zimmer zu dem Lichtschalter. Es war zwar Sommer und die Sonne ging auch langsam auf, aber so wie sich Kathrin kannte, würde sie zu lange brauchen, um ihre Duschsachen im Dunkeln zu krallen, weshalb sie sich dazu entschied zuerst das Licht anzumachen. Sofort musste sie ihre Augen zusammenpetzen, als sie nach einem kurzen Druck auf den Lichtschalter gedrückt hatte und sie sofort von dem Licht geblendet wurden. „Ich sollte hier mal LEDs einbauen. Sie sind immerhin zum einen energiesparend und zum anderen blenden sie einen nicht gleich sofort am frühen Morgen. Somit hätte ich eigentlich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.“ Der Überraschungsmoment dauerte aber nicht lange an und Kathrin machte ihre Augen wieder komplett auf, um nur wieder von ihrem Saustall begrüßt zu werden. Überall lagen Zeitschriften mit Jobausschreibungen, Fashion und Superstars herum, sodass sie bei jedem Schritt aufpassen musste, damit sie nicht auf einer dieser glatten Oberflächen auf einen Parkettboden ausrutschte. Auf ihrem Bürostuhl hing noch das zuletzt getragene Top mit dem BH darüber und daneben auf dem Boden fand sie dann die dazugehörige Jeans mit der jeweiligen rosanen Unterhose mit Rüschen. „Ich sollte hier mal wirklich wieder aufräumen. Neuer Job, neues Leben!“, fasste sie sich einen Entschluss und ging zu ihrem dunkelbraunen Kleiderschrank, der nur weniger Meter neben den Bürostuhl stand und eine Erfolgsserie aus Ikea war. Es war zwar keine teure oder edle Ausstattung, aber er fasste genügend Platz für die ganzen Klamotten die Kathrin brauchte für wenig Geld und genau das hatte sie auch nur. Wenig Geld, weshalb sie auch froh war nun eine Ausbildung zu haben, die zwar auch nicht übermäßig bezahlt wurde, aber man dennoch mehr bekam als von dem Arbeitslosengeld, was sie zuvor jeden Monat erhalten hatte. Die Entscheidung, welche Klamotten sie nun anziehen würde, fiel ihr auch nicht sonderlich schwer. Sie griff in den geöffneten Schrank und zog eine dunkelblaue, zusammengefaltete Röhrenjeans und eine weiße Bluse heraus. Anschließend holte sie noch aus einen der Schiebfächer eine grüne Unterhose heraus mit dem dazugehörigen weißen C-Cup BH. Dann nur noch die Socken und das bereits verwendete Handtuch auf dem Boden geschnappt, um sich dann anschließend unter die erfrischende Dusche zu stellen. Barfuß und nur leicht bekleidet trat sie aus ihrem Zimmer hinaus und ging den spärlich beleuchteten Flur entlang. Im Flur konnte man verschiedene Schuhe in einem Schuhregal vorfinden. Daneben gab es eine Wandgarderobe, an der ihre Jacken und der ihrer Mitbewohnerin hingen. Müde schleppte sie sich an der ersten Tür vorbei, die zu Nadja Erlangen –die oben besagte Mitbewohnerin- führen würde. Neben Nadjas Zimmer war das Bad vorzufinden, welches gerade von ihrer Freundin verwendet wurde, was man durch ein leises Summen und durch den schwachen Lichtschein unter der Türschwelle erkennen konnte. „Nadja? Kann ich reinkommen? Ich würde mich gerne duschen.“, klopfte sie zuvor an die Tür, um ihre Freundin vorzuwarnen. Das Summen endete abrupt und die Tür öffnete sich. „Klar, komm rein Kathrin.“ Die junge Frau trat in das Bad ein, das groß genug für zwei erwachsene Frauen war und grüßte sie. Nadja grüßte freundlich zurück, aber ließ sich nicht von ihrem Schminken ablenken. Ihre Mitbewohnerin war 21 Jahre alt und somit ein Jahr älter sie selbst und arbeitete als Krankenschwester in dem städtischen Krankenhaus. Sie war ungefähr 1,72m groß und hatte dieselbe schlanke Figur wie Kathrin. Lediglich ihre Brustgröße unterschied sich um zwei Größen, weshalb sie auch in diesem Sinne einen kleinen Komplex hatte und nur ungern darauf angesprochen wird. Ihr kastanienbraunes Haar fiel lang ihren Rücken herab, welches sie aber vermutlich an ihrer Arbeit dann zu einem Zopf zusammenflechten musste. Das Gesicht und ihre Figur war sehr feminin gehalten, weshalb sie auch hier und da gerne bei den abendlichen Discobesuchen ziemlich belagert wurde von den Herren. Wenn die dann auch noch herausgefunden haben, dass sie als Krankenschwester arbeitete, konnte man den meisten Männern schon in Gedanken das reinste Lustspiel ablesen. „Warum sind die denn immer so scharf auf Krankenschwestern?“, stellte sie sich in Gedanken die Frage und drehte das Wasser leicht auf. Heute trug ihre Mitbewohnerin ebenfalls eine weiße Bluse, aber anstatt wie sie eine Röhrenjeans zu tragen, trug sie heute einen schwarzen Rock, der ihr knapp zu den Knien ging. „Na, bist du schon aufgeregt an deinem ersten Tag?“, erfragte Nadja nebenbei ohne dabei sich vom Spiegel wegzudrehen. „Nein, eigentlich nicht. Ich bin nur mal gespannt was mich so erwarten wird. Hoffentlich sind die anderen Pfleger freundlich und hilfsbereit, sodass es einfacher für mich läuft.“, erwiderte sie auf die Frage hin und zog sich ihre Nachthemd über den Kopf. Ihre langen, schwarzen Haare fielen dabei auf ihren nackten Rücken und die ein oder andere Strähne verirrte sich auf den großen Busen der Frau. Ihre Mitbewohnerin unterbrach kurzzeitig das Schminken und linste auf den schönen Körper ihrer Freundin. Ein leises Seufzen war daraufhin zu entnehmen, bevor sie sich wieder an ihren Augenbrauen hermachte. „Ach was. Die werden sicherlich schon freundlich sein. Es gibt zwar in jedem Beruf irgendjemanden der aus der Reihe tanzt, aber dem musst du dann einfach aus dem Weg gehen. Andernfalls, wenn du etwas nicht verstehst oder Hilfe brauchst, kannst du mich ja auch gerne fragen. Ich denke mal nicht, dass sich unsere Berufe großartig unterscheiden.“, machte Nadja ihrer Freundin mehr Mut und packte ihren Mascara wieder weg. Inzwischen hatte Kathrin ihre grauweiß, gestreifte Boxershort hinabgezogen und sich unter die erfrischende Dusche gestellt. Anschließend hatte sie den Duschvorhang nur noch zugezogen und ebenfalls einen Seufzer ausgelassen. „Hach, es gibt nichts schöneres wie eine Dusche am frühen Morgen.“, schwärmte sie von dem lauwarmen Wasser, das über ihren nackten Körper hinablief und dann in den Abfluss verschwand. Den Kopf reckte sie dem Duschkopf entgegen und mit ihren Händen wusch sie sich den über die Nacht entstanden Schweiß von der Haut. „Auch wenn du kein Morgenmensch bist. Ich dachte schon, ich müsste dich persönlich wecken, damit du überhaupt aufstehst. Aber zum Glück war das nicht nötig gewesen.“, kicherte ihre Freundin hinter dem Duschvorhang. „Ach Mensch! Ich weiß doch auch, dass es für mich ziemlich schwer ist morgens aufzustehen. Da brauchst du mich nicht auch noch damit zu ärgern!“, sagte sie gespielt schmollend und griff nach dem billigen Discounter Shampoo, um damit ihre Haut zu reinigen. Sie schmierte sich das weiße, mit roten Körnchen gefüllte Shampoo an den Armen entlang, hinab über die Busen bis zu ihrem Bauch. Anschließend nur noch leicht am Becken und an den rasierten Beinen das Shampoo verteilt, bis sie sich wieder unter den Duschkopf stellte und die Mischung schaumig in den Abfluss verschwand. „Wie sieht es eigentlich bei dir mal wieder mit einem Freund aus? Seitdem du hier wohnst, habe ich dich mit keinem Kerl gesehen und das mit so einem schönen Körper!“, wechselte Nadja plötzlich das Thema in eine komplett andere Richtung, weshalb ihrer Freundin beinahe das Schauma-Shampoo aus der Hand geflutscht wäre. „F-freund? Nee, nach der ganzen Sache mit Markus habe ich echt keine Lust auf eine Beziehung.“ Allein schon der Gedanke daran vermieste bei ihr den Tag. „Also Süße, wenn du keine Lust auf eine Beziehung hast, dann kannst du dich ja mit den Männern vergnügen. Immerhin sind sie gegenüber dir bei unseren Abenden auch nie abgetan gewesen.“ Es stimmte schon was sie sagte, denn an den Abenden, wenn sie zu Discos oder Nachtclubs gingen, gab es schon einige Kerle, die sich ziemlich an sie herangeschmissen hatten. Aber Kathrin hatte bisher nichts an den Kerlen gefunden, wo sie ihnen direkt vor Ort die Kleider vom Leib gerissen hätte, damit sie miteinander Spaß hätten. Entweder waren die Männer stets betrunken gewesen oder aber vom Aussehen her waren sie nicht ansprechend gewesen. „Ach ne, lass mal. Da war bisher nichts Ordentliches dabei gewesen.“, versuchte sie von dem Thema abzulenken. Es war nicht so, als ob ihr das Thema Kummer bereiten würde. Sie fand es einfach an ihren ersten Ausbildungstag für nicht angebracht über Sex und Beziehung zu reden. „Was? Selbst André, den heißen Tennisspieler fandst du nicht scharf?“, erkundigte sich Nadja unglaubwürdig und positionierte sich vor dem Duschvorhang, was man nur unscharf sehen konnte. „Er war zwar besser wie anderen gewesen, aber das war mir noch nicht genug gewesen, dass er sich an meine Wäsche machen dürfte.“ Kathrin hatte sich inzwischen nun auch die Haare gewaschen, die glänzend links neben ihrer Schulter herabhingen. „Ach Süße, du solltest mal nicht so wählerisch sein.“ Die Mitbewohnerin drehte sich wieder zum Spiegel und schien letzte Anpassung an ihrem Make-Up zu machen. Die junge Frau hingegen schaltete das Wasser aus und stieg aus der Dusche hinaus. Triefend fiel das Wasser von ihrem Körper auf das darunter liegende Handtuch, welches dafür sorgen sollte, dass man nicht sofort auf den Fliesen ausrutschen würde. Vorsichtig griff sie in den danebenliegenden Schrank, in dem die Handtücher aufbewahrt werden und trocknete sich anschließend mit eines davon ab. Ihre Freundin beobachtete sie dabei aus den Augenwinkeln und schloss kurz darauf ihr Schminkköfferchen. „Also wäre ich ein Kerl, würde ich mich hierbei nicht zurückhalten können.“, scherzelte sie und verräumte die ganzen Pflegeartikel in den Badeschrank, damit Kathrin später genügend Platz hatte. „Was? Hör auf solche Sachen zu sagen, die man falsch interpretieren kann!“ Die anzugehende Auszubildende wusste nämlich, dass ihre Mitbewohnerin Bi war und schon die eine oder andere Beziehung mit einer anderen Frau hatte. Zu mindestens hatte sie es ihr mal erzählt, ob es stimmte, wusste sie nicht, aber an den gelegentlichen Mädelsabenden hatte sie sich immer ziemlich an Saskia herangeschmissen und auch sie blieb manchmal nicht von ihren gierigen Händen verschont. Jedoch blieb sie heute erstaunlicherweise zurückhaltend. Entweder es lag daran, weil Kathrin heute ihren ersten Tag als Altenpflegerin hatte oder sie wusste, dass sie nur wieder die kalte Schulter von ihr bekommen würde. „Hihi, irgendwann, wenn du so sexuell frustriert bist, wirst du den göttlichen Händen Nadjas hingeben und bei jeder meiner Berührungen wirst du lustvoll nach mehr schreien!“ Schauspielerisch übertrieb sie mal wieder und kassierte das nasse Handtuch ins Gesicht, welches sie lachend kurz darauf in die Waschmaschine beförderte und winkend den Raum verließ. „Ich lasse mal das Prinzesschen alleine und mache uns einen Kaffee.“ Kathrin erwiderte daraufhin nichts weiter und machte sich ebenfalls fertig, indem sie sich anzog, leichtes Make-Up aufsetzte und ihre Haare föhnte. Prinzesschen nannte Nadja sie meist nur, wenn sie sexuelle Themen anschnitten. Vermutlich wollte sie damit sagen, dass sie zu wählerisch sei und auf den Traumprinzen warten würde, dem sie sich hingeben würde.

Der morgendliche Kaffee und ein kleiner Snack in der kleinen Küche verliefen glücklicherweise relativ ruhig bis sich Nadja als erste zu ihrer Arbeit verabschiedete und Kathrin ihr nur wenige Minuten später folgte. Sie musste immerhin 20 Minuten mit dem Bus zu ihrer neuen Arbeitsstelle fahren, wohingegen ihre Mitbewohnerin nur 10 Minuten zu Fuß bräuchte. „Immer diese Rushhour…“, dachte sie sich genervt, als sie in den überfüllten Bus stieg und sich an einen Griff festhalten musste, da alle Sitzplätze bereits belegt waren. Zum Glück hatte sie schon zuvor ein Monatsticket für den Nahverkehr gekauft, sodass sie sich nicht noch mit dem Busfahrer unterhalten musste und ihr Portomonnaie aus ihrer Handtasche herauskramen musste. Fünf weitere Stationen würden noch kommen bis sie schlussendlich an der Haltestelle ankam, an der man nur noch wenige Minuten laufen müsste, m den Ausbildungsbetrieb zu erreichen. Seufzend schloss sie größtenteils die Augen während der Fahrt und ignorierte den ein oder anderen ausziehenden Blick der Männer. Die Berührungen, die sie teilweise an den Oberschenkeln oder dem Hintern spürte, versuchte sie ebenfalls zu ignorieren. Sie konnte immerhin in dem vollgepackten Bus keine Show machen, was dem Herren den einfallen würde, sie dort zu berühren. Außerdem machte er es geschickt, dass er sie jedes Mal dort berührte, wenn der Bus bremste, durch ein Schlagloch fuhr oder neue Fahrgäste einstiegen. Am liebsten hätte sie ihn für diese Unfreundlichkeit eine geklatscht, aber wie so vieles im Leben hieß es sich in Geduld zu üben.

Nach 20 Minuten stieg sie dann an ihrer gewünschten Station “Friedestetterstraße“ aus und atmete einmal erleichtert aus. Ihr neuer Ausbildungsplatz lag am Rande der Stadt und besaß eine große Grünanlage mit vielen Parkbänken und Bäumen, dessen mächtiges Geäst im Sommer vor der strahlenden Sonne schützen sollte. Schon an der Haltestation konnte sie enormen Parkanlagen sehen, die wohl kaum von einer Seniorenresidenz alleine bezahlt werden konnte! Dahinter müsste es bestimmt noch wichtige, reiche Investoren geben, die es ermöglichen, so eine große Fläche und das dazu gehörige Gebäude mit den notwendigen Sachen zu versorgen. In einer Zeitschrift hatte Kathrin sogar gelesen, dass es sich bei “Walterstein – Die goldenen Wiesen“ in kurz WdgW um eines der fortgeschrittensten Altenpflegeheime Deutschlands handelte und auch international als Richtwert für eine professionelle Altenpflege galt. Allein schon der Gedanke daran, dass sie, ausgerechnet sie nun bei so einem mächtigen Arbeitgeber die Ausbildung beginnen würde, machte sich an ihrem ersten Tag und bei dem Anblick der gewaltigen Parkanlagen und der etwas weiter entfernten Residenz besonders bemerkbar. Ihr Vorstellungsgespräch und Einstellungstest hatte sie nämlich mit mehreren Teilnehmern aus verschiedenen Ländern in einem gemieteten Gebäude Wie viele sie heute davon wieder antreffen würde, konnte sie sich nicht ausmalen. Außerdem war sie sich noch nicht mal sicher gewesen, ob die Teilnehmer sich wirklich alle für den gleichen Beruf Altenpfleger beworben hatten. Immerhin waren es nicht die einzigen Berufe gewesen, die dieser Betrieb ausbilden beziehungsweise einstellen würde.

Kathrin folgte der gegebenen Beschilderung und erreichte nach ein paar Minuten das Gebäude, in dem sie wohl für drei oder mehr Jahre arbeiten würde. „Gewaltig! Sicher, dass es sich hierbei nicht um das Weiße Haus aus Washington DC handelt?“, ließ sie ihrer Bewunderung freien Lauf. Der Gebäudetrakt konnte ungefähr wie mit dem des weißen Hausen verglichen werden. Vor dem Eingang war erneut eine grüne Parkfläche mit verschiedenen Blumenbeeten vorzufinden, das in der Mitte mit einem gewaltigen Springbrunnen umrundet wurde. Innerhalb des Beckens war ein steinernes Abbild von Prof. Dr. Friedrich Walterstein, den Gründer des Altenpflegeheims vorzufinden. Der gewaltige Gebäudekomplex war weiß gestrichen, besaß viele Fenster und der Vordereingang war mit einer gläsernen Drehtür versehen, die sich automatisch in einem langsamen Tempo drehte. In der Mitte des Gebäudes konnte man in goldener Schrift den Namen des Pflegeheims erneut ablesen. Es gab aber auch noch andere Nebengebäude, die mit einer gläsernen Überdachung geschlossen miteinander verbunden waren. Alles in einem eine sehr offene und wohlhabende Einrichtung.

Auf den gepflasterten Weg hierher kamen der jungen Frau bereits schon einige ältere Menschen und Pfleger entgegen, die sie freundlich begrüßt hatten. Anscheinend war dieser Ausbildungsbetrieb wirklich das, was er versprach und war nicht nur die reine Übertreibung, die man in manchen Berichten gesehen und gelesen hatte. Parkplätze für die normalen Besucher gab es ein wenig abseits, sodass jeder zu Fuß Zutritt zu dem Altenpflegeheim erhielt. Anscheinend wollte Prof. Dr. Friedrich Walterstein die Menschen sehr naturnah behandeln, aber das würde Kathrin im Laufe ihrer Lehre bestimmt noch herausfinden, insofern sich der Chef dieser Einrichtung jemals dem normalen Volke zeigen würde.

Kathrin atmete noch einmal tief ein und aus, bevor sie durch die Drehtür trat und erneut von der brachialen Ausstattung erschlagen wurde. Der Innenraum war mit mehreren Leuten gefüllt, die miteinander sprachen und sich anscheinend über das Wochenende austauschten. Der Boden bestand aus hellgrauen Fliesen, der frisch gereinigt wurde, sodass man schon fast sein Spiegelbild darin sehen konnte. Etwas weiter entfernt konnte man eine Art Rezeption erkennen, an der mehrere Frauen alle Altersgruppen saßen und entweder was in den PC eintippten oder telefonierten. Kathrin lief mit ihren Turnschuhen an die Rezeption und stellte sich höflich vor. „Kathrin Sengel, mein Name. Ich soll mich heute um 7:30 Uhr hier melden.“ Die angesprochene Frau, im Alter von ca. 45 Jahren blickte auf und lächelte sie kurz an. „Kathrin Sengel? Sehr gut und auch noch pünktlich. Sie müssen in Raum M20. Den finden Sie, wenn sie den Korridor hier weiter entlang laufen. Einfach auf die Raumschilder achten und in den Raum gehen. Ihr Ausbilder und Betreuer Theodor Franz wird Sie und die anderen Teilnehmer dann gegen 7:45 Uhr einweisen.“ Nach der kurzen Wegbeschreibung bedankte sich Kathrin bei der jungen Frau und ging den besagten Korridor entlang. „11 … 13 … 16 … 20. Hier also.“, zählte sie in den Gedanken runter und klopfte an der Holztür an, bevor sie ohne weiteres die Tür öffnete und den Raum betrat. Das Zimmer war relativ schlicht gehalten. Weiße Gardinen, geschlossene Fenster, in der Mitte konnte man einen Tisch mit mehreren Umschlägen erkennen, an dessen jeweiligen Ende jeweils ein Stuhl stand. Auf der rechten Seite konnte man eine weiße Leinwand und einen Flipchart erkennen. Anscheinend wurden diese Räumlichkeiten für Besprechungen beziehungsweise Meetings verwendet. An der Decke konnte man die gewohnten weißen Röhrenlampen und einen ausgeschalteten Beamer erkennen. Jedoch war Kathrin nicht die erste gewesen, die den Raum betrat, denn es saßen schon drei Männer und fünf Frauen in dem Raum, die sie kurz anschauten und ein knappes guten Morgen von sich gaben. Auch die junge Frau grüßte höflich zurück und setzte sich auf den letzten freien Platz, deutlich die Blicke der zwei anderen Männer spürend. „Na klasse, das kann ja was werden.“, dachte sie sich etwas angespannt und erblickte vor sich den Umschlag mit ihren Namen. Vermutlich waren in diesem relevante Unterlagen für die Ausbildung enthalten. Geöffnet waren diese Umschläge aber noch von niemanden, weshalb auch sie davon abließ und die verbliebenen Minuten auf ihren Betreuer wartete. Die Personen innerhalb des Raumes waren ungefähr alle in ihrem Alter oder sogar noch jünger, was ihr aber persönlich nichts ausmachte. Sie hoffte einfach nur, dass sich alle einigermaßen verstanden und man miteinander arbeiten konnte. Die Kerle sahen zwar alle nicht schlecht aus, aber es war keiner dabei, wobei sie sich denken würde, dass sie sich mit ihm einlassen würde. Einer von ihnen schien sogar vom Aussehen her noch unter 18 Jahre alt zu sein und schien sie regelrecht mit seinen Blicken auszuziehen. Allein der Gedanke daran ließ ihr schon einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Nicht vor Erregung, sondern einfach nur allein die Tatsache, dass ein Junge sie unbedingt wollte. Denn immer wenn sie jüngere Kerle oder Buben sah, musste sie immer sofort unweigerlich an ihren kleinen Bruder denken, der dieses Jahr 13 wurde.

Die Minuten vergingen glücklicherweise in dem stillen Raum schnell. Niemand hatte in der Zwischenzeit ein Wort gewechselt. Lediglich Blicke untereinander wurden ausgetauscht, das jedoch durch den erlösenden leichten Klopfer an der Tür endlich aufhörte. Alle Blicke richteten sich nämlich auf die Tür, die sich langsam öffnete und ein etwas kräftiger Mann mit Brille den Raum betrat. Zwei jungen Frauen konnte man ansehen, dass sie einen schöneren, anspruchsvolleren Betreuer vorgestellt hatten, indem sie leicht den Blick senkten und innerlich einen Seufzen auszustießen schienen. Die anderen Beteiligten schienen den Arbeitnehmer lediglich abschätzend zu mustern ohne sich zuvor ein Urteil zu bilden. Kathrin gehörte ebenfalls zu ihnen. „Guten Morgen die Damen und Herren. Haben Sie alle den Weg hierhergefunden?“, erkundigte er sich bei den jungen Auszubildenden und schloss die Tür hinter sich. Die Begrüßung wurde von allen erwidert und mit einem Nicken wurde auch die zweite Frage beantwortet. „Sehr schön.“, fuhr er fort, „Mein Name lautet Theodor Franz und werde hoffentlich für die nächsten drei Jahre euer Ausbilder und Betreuer sein.“, er schrieb mit einem Edding seinen Namen auf das Flipchart, bevor er weitersprach. „Sollten im Laufe der Zeit Fragen oder Probleme auftreten, so scheuen Sie sich nicht mich zu fragen.“ Anschließend überprüfte er die Namen mit dem jeweiligen Personalausweis und fuhr anschließend fort nachdem alle Auszubildenden verifiziert wurden. „Da wir das nun geklärt haben, werde ich Ihnen erzählen, wie der heutige Tag aussehen wird.“ Er blätterte bei dem Flipchart die Seite mit seinem Namen um, damit die nächste Seite mit den Tagespunkten angezeigt wurde. „Zuerst eine allgemein Besichtigung des Geländes, dann eine kurze Vorstellung des Gründers und Leiters Herr Prof. Dr. Walterstein, Anprobe ihrer Berufskleidung und zu guter Letzt noch eine kleine Einweisung an ihrem zukünftigen Arbeitsplatz. Anschließend haben Sie für den restlichen Tag frei. In den Vorschlägen vor Ihnen werden sie ein paar Informationen der Patienten vorfinden, wofür sie diesen Monat zuständig sein werden. Anhand dessen können Sie für sich sagen, ob dieser Beruf etwas für sie ist oder nicht. Natürlich steht das gesamte Pflegepersonal hinter Ihnen. Jedoch werden Sie euch und eure Tätigkeiten ebenfalls bewerten, genau wie die Patienten selbst. Konstruktive Kritik soll Ihnen schließlich für den zukünftigen Werdegang helfen. Denkt immer daran, dass wir eines der besten Altenpflegeheime Deutschlands sind und man deshalb auch Professionalität vorzuweisen hat.“ Den letzten Satz verkündete er noch mal besonders mit unterschwelligem Stolz. „Hat jemand von Ihnen noch Fragen?“, fragend schaute der Ausbilder in die Runde. Da sich aber niemand meldete oder sich nicht traute, bat er die Neulinge aufzustehen und ihm für den Rundgang zu folgen. Die Umschläge nahmen alle Personen mit, um sie später zu begutachten.

Das Gelände und die Einrichtung waren einfach nur unglaublich. Kathrin hatte zwar schon zuvor einiges gelesen und gesehen, aber dass es wirklich überall so hochmodern, sauber und freundlich ausgestattet war, hätte sie nicht gedacht. Da war selbst ihre WG dagegen ärmlich ausgestattet. Der Rundgang dauerte ungefähr vier Stunden, bis sie alles Relevante für einen Tag gesichtet hatten und nun auf den Weg zu dem Büro von Prof. Dr. Friedrich Walterstein waren, dessen Namensschild golden verziert war. „Wie viel Kohle macht diese Einrichtung bitte?“, dachte sich Kathrin bei dem erneuten Anblick des Prestiges. Ihr Betreuer klopfte inzwischen zwei Mal in der Tür, bis ein kräftiges „Herein“ aus dem inneren des Raumes erklang. Die Personen folgten auch sofort alle der Aufforderung und reihten sich alle in eine Reihe auf. „Das sind die für dieses Jahr ausgewählten Auszubildenden im Bereich Altenpflege.“, verkündete der Betreuer stolz und trat zur Seite, sodass der Leiter hinter seinem papierüberhäuften Tisch sie genauer begutachten konnte. „Herzlich Willkommen in den goldenen Wiesen, meine Damen und Herrschaften.“, begrüßte er sie freundlicher und erhob sich aus seinem teuren Bürostuhl, um jeden einzelnen Auszubildenden persönlich noch mal die Hand zu reichen. „Freut mich Sie kennen zu lernen, Kathrin Sengel.“, sagte er abschließend zur letzten Person in der Reihe, nachdem er jeden anderen zuvor die Hand gegeben hatte. Friedrich Walterstein war ein älterer Mann mit weißem Ärztekittel und Halbglatze. Die verbliebenden Haare des Mannes waren gräulich und leicht zersaust, sodass keine feste Struktur erkennbar war. Trotz seines agilen Aussehens, hatte er eine gerade Körperhaltung und scharfen Geist, den man in den braunen Augen erkennen konnte. „Ich bin froh, dass es noch Menschen gibt, die Interesse daran haben so einen Beruf auszuüben. Ich hoffe, ich werde sie hier länger wie die drei angedachten Jahre sehen. Der Beruf bringt schließlich eine große Verantwortung mit sich, die möglicherweise nicht alle stemmen können. Deshalb hoffe ich auf eine gute und zufriedenstellende Arbeit miteinander. Wenn Ihnen etwas auf den Herzen liegt, können Sie sich gerne mit dem Pflegepersonal oder mit mir austauschen. Aber machen Sie bitte bei mir zuvor einen Termin aus. Ich habe nämlich leider nicht so viel Zeit, wie ich sie gerne hätte.“, entschuldigte sich der alte Mann ehrlich und setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch und suchte in einem der Papierstapel etwas heraus. „Wenn Sie mich nun entschuldigen würden. Ich muss mich leider nun anderen Dingen widmen.“ Der Betreuer nahm dies als Zeichen und scheuchte mehr oder weniger die Auszubildenden aus dem Büro wieder hinaus. „Wow! In meinem alten Beruf habe ich noch nicht mal per Telefon mit meinem Chef reden können und nun direkt am ersten Tag habe ich meinen neuen Chef persönlich getroffen.“, verkündete eine der älteren Frauen, die immer noch unglaubwürdig auf ihre Hand schaute, die zuvor von Friedrich geschüttelt wurde. „Dann hattest du es besser wie ich. Mein Chef war permanent bei mir gewesen und hatte dies und das zu meckern gehabt. Die Bestellungen müssen heute noch raus, das sei falsch geliefert worden und das geht so nicht und blah. Eben nur das ganze Zeug, wovon die Person am wenigsten Ahnung hat, aber am längeren Hebel sitzt.“, beschwerte sich wiederum die andere Frau und schnalzte bei der Aussage genervt mit der Zunge. Zum Glück hatten sich seit dem Rundgang die Fronten untereinander langsam geglättet, sodass schon mehrere Gespräche untereinander stattfanden und es nicht mehr so drückend schweigsam war wie zuvor. Untereinander schnatternd gingen sie zurück zu den getrennten Umkleideräumen, an denen sie ihre Berufskleidung anprobieren sollten. Jede Altenpflegerin hatte einen eigenen Spind mit ihren Namen und eine eigene dunkelgrüne Berufsbekleidung, die sie zu jeden Arbeitstag anziehen müssten. Die Herren bekämen dieselbe Bekleidung nur in der Farbe hellblau. Der Stoff glitt weich an den dünnen Schenkel Kathrins entlang und saß sofort perfekt, nachdem sie sich ihrer Röhrenjeans entledigt hatte. Genauso, wie sie es auch angeben hatte und kein Ticken zu viel oder zu wenig. Die Bluse knöpfte sie ebenfalls auf und zog das dunkelgrüne T-Shirt über ihren weißen BH hinüber. Der Stoff kratzte zum Glück nicht und saß relativ weich auf Kathrins Haut, sodass sie einen erleichterten Seufzer von sich ließ. Denn in unbequemer Kleidung jeden Tag mehrere Stunden zu arbeiten wäre für sie zu einer Qual geworden. Die anderen Frauen hatten sich ebenfalls umgezogen und betrachteten sich auch im Wandspiegel. Anscheinend waren alle mit ihrer Kleidung zufrieden und hängten sie wieder nach kurzer Zeit in den Splind zurück. Kathrin zog wieder ihre alte Kleidung an und ging mit den anderen Auszubildenden in den Gang, indem sie bereits von den anderen Männer inklusive Friedrich erwartetet wurden. „Schade und ich dachte ich sehe ein paar schöne Frauen in einer schicken Bekleidung!“, scherzelte einer der Männer sichtlich enttäuscht und kassierte nur das Gekicher zweier Damen. „Also gibt es bei Ihnen ebenfalls keine Probleme mit der Berufsbekleidung?“, erkundigte sich der Betreuer ernsthaft bei den Damen, die nur zufrieden nickten. „Gut, dann teile ich sie nun den jeweiligen Bereichen zu.“ Friedrich rief jeweils die Namen auf und teilte sie den jeweiligen Gebäudetrakt zu. „Frau Sengel Sie kommen für den nächsten Monat in Gebäudekomplex D, das sie westliche des Hauptgebäudes finden. Das hatten Sie ja schon heute Morgen beim Rundgang gesehen.“ Die Auszubildende bejahrte die Aussage und lief mit ihrer Handtasche in das besagte Gebäude. Es war nur fünf Minuten von dem Hauptgebäude getrennt und durch eine gläserne Überdachung geschützt, sodass sie selbst im Winter oder bei Regen weder nass noch kalt wurde. Eingangstüren zu den jeweiligen Gebäudekomplexen gab es meistens nicht. Nur die gewohnten Drehtüren, die man auch bei dem Haupteingang gesehen hatte. Innerhalb des Gebäudes jedoch fand man normal, stabilere Türen vor. Kathrin schritt durch den Gang und begrüßte eine der Altenpflegerinnen, die um die 30 Jahre alt war. „Guten Tag, mein Name ist Frau Sengel und ich bin für diesen Monat hier eingeteilt worden.“, stellte sie sich vor, woraufhin sie ein kurzes Lächeln bekam. „Sie sind also die Neue? Ein hübsches Ding, da werden sich manche alten Knacker hier aber freuen, dass sie nun nicht mehr die alten Schachteln von Personal zu begaffen haben. Mein Name ist im Übrigen Elke Müller und schon 10 Jahre für diesen Gebäudekomplex zuständig.“ Die Frau mittleren Alters hatte ein freches Grinsen auf dem Gesicht und klopfte Kathrin überraschend aufmunternd auf die Schultern. „Das wird schon Kleine, das wird schon. Man gewöhnt sich an vieles und solange du das machst, was ich dir beibringen, wird das alles ein Klacks. Darauf kann ich dir Brief und Siegel geben!“ Jedoch hatte diese Aufmunterung eher den gegenteiligen Effekt, denn die junge Auszubildende wusste nun nicht so genau, wie sie ihrer neuen Arbeitskollegin gegenübertreten sollte, weshalb sie sie nur anlächelte. „Vielen Dank, ich hoffe wir kommen gut miteinander aus und ich kann viel von Ihnen lernen!“ Elke verzog kurz das Gesicht und wischte sich eine blonde Strähne ihres kurzen Haares hinter ihr Ohr. „Kein Siezen. Nenn mich einfach Elke, okay? Wir arbeiten immerhin alle für den guten Zweck.“ Erleichtert darüber, dass es nur darum ging und sie die Frau nicht erzürnt hatte, atmete sie die angehaltene Luft aus. „Kathrin, sehr erfreut.“ Nun sah man wieder ein Lächeln um Elkes Gesicht, die kurz auf die Uhr schaute und feststellte, dass es schon 14:23 Uhr war. „Ai, Liebes. Ich würde dir vorschlagen du nimmst dir den restlichen Tag frei und schaust dir mal die Notizen an, die dir mitgegeben wurden. Morgen bist du um die gleiche Zeit und mit der Berufsbekleidung wieder hier, okay?“ Kathrin schaute ebenfalls kurz zur Uhr, dann auf ihren Umschlag mit den besagten Notizen und dann zu Elke, bevor sie ihr zustimmte und mit einem Lächeln das Gebäudekomplex Richtung Bushaltestation Friedestetterstraße verließ. Auf den Weg dorthin traf sie keine weiteren bekannten Personen und keine der anderen Auszubildenden, die wohl selbst mit ihren Aufgabengebieten zu tun hatten. Sie hatte zwar an dem ersten Tag noch keine großen Freundschaften untereinander geschlossen, aber Elke, Friedrich und ihr neuer Chef schienen auf den ersten Blick sehr freundliche Menschen zu sein, mit denen es sicherlich Spaß machen wird zu arbeiten.

Der Bus war dieses Mal auch nicht so überfüllt, weshalb sie die nächsten 20 Minuten ohne einen lästigen Grabscher und auf einen Sitzplatz verbringen konnten. Anschließend nur noch wenige Minuten zu Fuß bis sie wieder vor der Eingangstür ihrer WG stand. Klackend öffnete sich die Verrieglung des Schlosses und Kathrin trat in ihr bescheidenes Heim ein. Zur Verwunderung fand sie die Schuhe ihrer Freundin im Flur herumliegen, die sie normalerweise immer ordnungsgemäß wegräumte, sobald sie zu Hause war. Außerdem war es noch zu früh, als das sie schon Feierabend haben würde. Hatte sie etwa was Dringendes vergessen gehabt? Fragend über die Tatsache zog sie sich ihre eigenen Turnschuhe aus und stellte sie mitsamt den Schuhen ihrer Freundin in dem Schuhregal ab. Leisen Schrittes linste sie zuerst in die Küche, in der sie auch den Umschlag mit den wichtigen Notizen ablegte, aber zugleich auch niemanden wahrnahm. Anschließend schaute sie noch im Bad nach, indem ebenfalls niemand war. Plötzlich hörte sie ein leises Rumpeln und ein kurzes Aufstöhnen ihrer Freundin, weshalb sie schnell zu dem Zimmer ihrer Freundin eilte, aber kurz davor innehielt, als sie durch den offen gelassenen Spalt ihre Mitbewohnerin mit aufgeknöpfter Bluse und hochgekrempelten schwarzen Rock gegen die Wand gedrückt sah. Vor ihr konnte Kathrin einen Mann ungefähr 34 Jahre alt sehen, der einen 3-Tage-Bart und einen leicht trainierten Körper vorzuweisen hatte. Dessen Kleidung lag mit dem Tanga von Nadja quer im Zimmer verteilt und liebkoste ihre kleinen Busen mit seinem Mund. „Oh ja, Richard, wie lange habe ich schon darauf gewartet!?“, rief ihre Mitbewohnerin lustwollend und zog dem Fremden fordernd an den kurzen gestylten Haaren. Kathrin ließ die Türklinke leise los und setzte sich an die gegenüberliegende Wand, um zu wissen, mit welchen Kerl sie es da nun schon wieder trieb. Es war zwar nichts neues, das sie Kerle nach Hause einlud und sie die Nacht miteinander verbrachten, aber das sie dafür sogar früher von ihrer Schicht verschwand, musste schon etwas bedeuten. Ein weiteres Aufstöhnen folgte von ihrer Mitbewohnerin und Kathrin konnte durch den kleinen Spalt erkennen, dass der sogenannte Richard sein Glied in die feuchten Freudentore ihrer Freundin gerammt hatte und langsam anfing sich im Rhythmus zu bewegen. Bei jedem Stoß ließ Nadja einen wohlwollendes Stöhnen ihren Lippen entwichen und musste sich mit einer Hand in den Rücken des Mannes krallen und mit der anderen Hand sich irgendwie an der Wand abstützen, damit sie nicht gleich abrutschte und der Spaß auch nur für eine kurze Zeit unterbrochen wurde. Sie hatte ihn schon so lange im Krankenhaus angebaggert gehabt und wusste, dass es falsch war einen verheirateten Mann zu verführen. Aber allein das machte das Liebesspiel nochmals schärfer für sie und kam ihm mit jedem Beckenstoß entgegen, sodass er härter und tiefer in sie eindrang, welches sie mit einem steigenden Stöhnen belohnte. „Gib es mir so richtig hart.“, forderte sie ihn auf und ließ ihren Hinterkopf gegen die Wand fallen, sodass ihr Blick auf die Decke fiel. Richard folgte ihrer Aufforderung, nahm seine beiden Hände, die er zuvor dafür genutzt hatte, um sich an der Wand abzustützen und hob Nadja an der Taille hoch, die sofort ihre zuvor haltenden Beine um das Becken des Mannes schlang, damit dieser seinen heißen Stab noch weiter und vor allem kräftiger hineinstoßen konnte. Klatschend trafen die Oberschenkel des Mannes und der Hintern der Frau zusammen, die sich vollkommen auf das Liebesspiel miteinander konzentrierten und dabei nicht bemerkten wie sie von Kathrin beobachtet wurden. Dieser wurde nämlich durch das Schauspiel warm und massierte sich unter ihrer Bluse in kreisförmiger Bewegungen ihren Busen. Ihre Nippel wurden schon nach kurzer Zeit steif und ihr Atem und Puls beschleunigten sich, während sie sich ein wenig weiter nach vorne gen Türspalt beugte, um den beiden bei dem Schauspiel noch genauer zusehen zu können. Es war einfach zu antörnend gewesen, wie ihre Mitbewohnerin von einem älteren Mann mitten im Raum in der Luft genommen wurde, während ihre Bluse weit geöffnet war, der Schweiß gemischt mit dem Speichel über ihre erregten Brüste lief und sein hartes Glied immer kurzzeitig unter dem schwarzen Rock ihrer Freundin verschwand. Gierig leckte sich Kathrin über ihre freie Hand und ließ sie in ihrem Schambereich verschwinden. Die enge Röhrenjeans und die schwarze Unterhose ignorierte sie dabei vollkommen und spielte mit ihren Fingern an ihrer heißen Spalte, die durch das ganze Anschauen schon ziemlich feucht geworden war und Kathrin aufpassen musste, dass sie nicht sofort kam und somit bei ihrer unanständigen Art erwischt würde. Um das zu verhindern biss sie sich in ihren Blusenkragen, während ihre kreisförmigen Bewegungen bei ihren Busen und in der Hose sich beschleunigten, derweilen Nadja sich innerhalb des Raumes leicht versteifte und einen langen Aufschrei von sich gab. Sie war durch den heftigen Sex mit ihrem Lover gekommen, der jedoch noch lange nicht mit ihr fertig war und sie vorsichtig auf dem Parkettboden ablegte und von dort aus weiterhin mit seinem kräftigen Glied weiter in sie hineinstieß. „Oh ja, oh ja! Einfach nur klasse! Vergnüg dich so viel wie du willst!“, gab sie erschöpft von sich und konnte ihr Stöhnen nicht weiter unterdrücken. Ihre Finger krallten sich in den Boden und ihr Kopf legte sich nach rechts und links, als ob sie sich nicht entscheiden könnte, wo sie ihn am besten haben wollte. Richard inzwischen stütze sich mit seinen Händen neben ihren Körper ab und stieß in ihre feuchten Gebiete ein, wie es ihn beliebte. Der Beobachterin hingegen lief der Schweiß bereits der Stirn herunter und stummes Stöhnen entwich gelegentlich ihren verschlossenen Lippen. Am liebsten hätte sie ihre störenden Klamotten von sich gerissen und sich einen richtig gefingert. Es war bestimmt schon mehrere Wochen her, als sie sich mal so richtig gehen gelassen hatte, weshalb das heutige Schauspiel sie besonders mitnahm und schon die kleinsten Berührungen an ihren Kitzler sie beinahe zum Höhepunkt brachte. Sie kämpfte jedoch wacker dem Höhepunkt entgegen, da sie es so schnell nicht beendet haben wollte und drang mit ihren zwei Fingern so gut es ging in ihre heiße Spalte ein und aus, während sie mit ihrer anderen freien Hand gelegentlich an ihren Busen spielte oder an ihren eigenen Nippeln zog. „Ich komme, Nadja!“, kündigte der Mann mit einem erröteten und verschwitzen Kopf an, zeitgleich seine Bewegungen noch mal zum Schlussspurt ein enormes Tempo aufnahmen. „Ist gut. Du kannst … in mir kommen … ich nehme immerhin die Pille.“, antworte Nadja, die durch die schnellen Bewegungen durchgeschüttelt wurde und es mit einem erneuten, aufschwellendem Orgasmus zu kämpfen hatte. Richard hingegen folgte nicht ihrer Aufforderung, sondern zog vor dem großen Moment sein langes Glied aus der Vagina heraus und besudelte den Körper der vor ihm liegenden Frau mit seinem Sperma, welches in dicken Tropfen auf die schwer hebende kleine Brust und Bauch spritzte. Im gleichen Moment kam auch Kathrin mit einer unterdrückten hohen Stimme, die sich das ganze Liebesspiel angesehen hatte. Ihr Körper verkrampfte sich und ein wohlwollendes, erschöpftes Gefühl breitete sich in ihr aus, während ihre Unterhose und die Finger mit ihren Vaginalsaft besudelt wurden. „Du hättest doch auch in mir kommen können!“, nörgelte Nadja über die verlorene Chance und strich sich mit dem Finger über ihren kleinen Busen, um das dortige Sperma auf ihren Körper zu verreiben. „Wenn ich ein uneheliches Kind bekomme, sieht es für mich als Arzt und Ehemann ziemlich schlecht aus, Liebes. Selbst wenn du die Pille nimmst.“, antworte der Mann jedoch gelassen und stütze sich an dem Bett der Mitbewohnerin ab. Nadja leckte sich inzwischen über ihre Finger, an dem zuvor die weiße Flüssigkeit des Mannes vorhanden war und schluckte die kleinen Reste genüsslich herunter, bevor sie sich erhob und ihre zersauste Kleidung dann doch komplett auszog und achtlos in die Ecke warf. „Bleibst du noch zum Duschen?“, erkundigte sie sich bei dem verschwitzten Mann und schritt Richtung leicht geöffneter Tür. Erst jetzt kam Kathrin wieder zu Sinnen was sie hier überhaupt getan hatte und erhob sich holprig, um schnell in ihr Zimmer zu fliehen, bevor Nadja mitbekommen konnte, dass sie ebenfalls im Haus war und sie die ganze Zeit ohne ein Wort beobachtet hatte. „Nein, ich muss gleich noch mal in die Klinik, weshalb eine Dusche leider nicht drinne ist.“, sagte er mit eine ehrlich enttäuschten Stimme, da er somit Runde Nummer zwei mit seiner Liebhaberin verpassen würde, die ebenfalls über die Aussage enttäuscht war. „Schade. Da kann man aber leider nichts machen. Vielleicht ein andermal wieder. Ich für meinen Teil gönne mir erstmal eine erfrischende Dusche.“, hörte Kathrin noch schwach die Gesprächsfetzen, bevor sich die Tür ihrer Mitbewohnerin öffnete und zugleich die Zimmertür von der Auszubildenden sich leicht schloss. Nadja blickte sofort in die Richtung des schließenden Geräusches und schaute dann auf den nassen Boden vor sich, während sich ein spielerisches, vielsagendes Lächeln über Lippen legte. „Was ist? Ist noch irgendwer im Haus?“, erfragte Richard sichtlich besorgt, dass die Affäre möglicherweise schon aufgeflogen war und eilte neben seine neue Liebhaberin, die ihn jedoch nur beruhigend mit einer Hand wegschob. „Nein, wir sind alleine hier. Ich habe dir doch gesagt, dass meine Freundin noch länger arbeiten muss und erst gegen 17 Uhr hier wäre.“, log sie und schlenderte mit ihrem nackten, verschwitzten Körper ins Bad. Kathrins Herz raste inzwischen gewaltig wegen dem zu vorherigen Erlebnis und dem knappen Entkommen ihrer Mitbewohnerin, während sie sich an ihre Zimmertür lehnte und sich über ihre feuchten Finger leckte. „Sie hat mich schon nicht gesehen. Ich bleibe einfach ein wenig länger hier im Zimmer und warte dann auf den richtigen Zeitpunkt und tue so, als ob ich gerade erst nach Hause gekommen wäre.“, schmiedete sie sich schon den passenden Plan zusammen und wechselte in der Zwischenzeit ihre beschmutzte Kleidung mit einem sauberen Paar aus.
 
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Olaf555

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Wie immer könnt ihr hier ein Feedback abgeben: http://board.world-of-hentai.to/threads/die-seniorenresidenz-hentai.164119/

Ich hoffe, ich konnte ein wenig eurer Kritikpunkt umsetzen.

„Na, wie lief der erste Tag bei dir?“, erkundigte sich Nadja bei ihrer Freundin, die gerade ein einfaches Abendbrot mit Frischkäse aß.
Kathrin hatte Glück gehabt, dass Richard sich relativ zügig vom Acker gemacht hatte, damit sie die Chance nutzen konnte, um ihre Schuhe und den Umschlag in der Küche zu holen, damit es so aussah, als ob sie noch nicht zuhause war.
In der Zwischenzeit war Nadja unter der Dusche gewesen, sodass der ganze Plan ein Erfolg war. Sie musste dann nur noch warten bis ihre Freundin kurz außer Haus ging, um sich anschließend selbst hinauszuschleichen. Kathrin vergaß nämlich ihr Handy in ihrem Zimmer und genau in dem Augenblick, als sie sich in ihren Räumlichkeiten befand, kam Nadja unpassend aus dem Bad.
Ihr Herz hatte bei der ganzen Aktion schnell gepocht, als ob sie hier etwas Böses tun würde, aber sie wollte sich doch nur unentdeckt aus ihrer eigenen Wohnung schleichen.
Wie blöd musste man sich dabei vorkommen, dachte sie sich die ganze Zeit nach ihrer erfolgreichen Flucht und kam nach einem kleinen Ladenbummel in der Stadt um 17:15 Uhr zuhause wieder an.
Ihre Freundin war ebenfalls um diese Zeit zu Hause und hatte sie mit einem merkwürdigen Lächeln begrüßt.
Doch für einen kleinen Plausch war kein Freiraum gewesen, weshalb Kathrin sich in der Zwischenzeit in ihrem Zimmer zurückzog und die kurzen Informationen über ihre zukünftigen Patienten überflog. Auf den ersten Blick schienen die ihr zugewiesenen Personen keine großen Einschränkungen zu haben, weshalb wohl der erste Monat relativ leicht über die Bühne gehen sollte. Sie hatte außerdem mit einem beigelegten Schreiben die volle Verantwortung für zwei der zehn Menschen erhalten.
Vermutlich sollte das die angehende Auszubildende lehren mit Verantwortung besser umzugehen und Entscheidungen durchdacht zu fällen.
Bei diesen zwei Personen handelte es sich um 78-jährige alte Herren, die keine nahen Verwandten hatten und somit nur sehr selten Besuch bekamen.
Die dazugehörige Krankenakte hatte Kathrin vorerst nicht angerührt. Sie würde ohnehin nur sehr wenig von den lateinischen Begriffen kennen und deuten können.
Am nächsten Tag würde sie einfach Elke fragen, was mit den beiden Patienten genau los ist und was sie beachten sollte. Das wäre wohl der effizientere Weg, als stundenlang über das Internet verschiedene Definition und Herangehensweisen von Krankheiten herauszufiltern.
Außerdem stand noch das magere Abendessen mit Nadja an.

„Ganz gut. Das Personal ist nett und die Einrichtung ist enorm. Ich habe sogar am ersten Tag meinen Chef kennen gelernt, der ebenfalls einen sehr freundlichen Eindruck auf mich gemacht hatte“, erzählte Kathrin begeistert und nahm sich einen weiteren Bissen von ihrer kargen Kost. Nadja ließ sich bei dem Essen mehr gehen und hatte zwei Nutella-Brote zu sich genommen. Wie gern würde die Schwarzhaarige mehr süßes Zeug naschen und an einem gemütlichen Fernsehabend mal etwas tiefer in die Chipstüte greifen.
Wenn sie sich aber der Versuchung hingab, dann müsste sie das Ganze wieder an ihrem Heimtrainer oder mit einer längeren Joggingstrecke ausgleichen, worauf sie nicht immer die meiste Lust hatte.
Deshalb versuchte sie schon mit dem Essen aufzupassen, damit sie nicht so viel zunahm und mit leichten Übungen ihre schlanke Figur beibehalten konnte.
„Echt? Das freut mich für dich. Meine Güte! Am ersten Tag schon den Chef kennen gelernt. Sieht Prof. Dr. Friedrich Walterstein wirklich noch so jung aus, wie man es aus manchen Zeitschriften entnehmen kann? Der alte Knacker muss bestimmt in Anbetracht seines Altenpflegeheims steinreich sein, sodass auf seine Finger keine teuren Klunker mehr passen!“, säuselte Nadja vor sich her und räumte ihr dreckiges Geschirr in die Spülmaschine.
„Nun ja, ich weiß ja nun nicht, was du als jung definierst, aber er sieht jünger aus wie manche Patienten in seinem Alter und seinen möglichen Reichtum zeigt er nicht nach außen“,
sie tippte sich zweimal auf ihr Kinn, um damit das Bild seines Büros wieder in den Kopf zu rufen. „Sein Arbeitsplatz sah eigentlich so aus wie der eines vielbeschäftigten Büroangestellten. Überall stapelten sich größere Mengen an Papier und sein Bildschirm war auch nicht so überdimensional groß, wie ich es mir vorgestellt habe.“
„Oh! Das hätte ich aber gar nicht gedacht. Normalerweise tendieren solche Leute doch immer dazu ihren Reichtum in irgendeiner Art und Weise zur Schau zu stellen. Brauchst du das noch?“, fragte Nadja ihre Mitbewohnerin und hielt den Frischkäse hoch. Kathrin verneinte jedoch kurzerhand mit einem Kopfschütteln die Frage.
„Sind dir eigentlich schon ein paar heiße Pfleger begegnet mit denen du was anfangen kannst?“, erkundigte sich ihre Freundin neugierig mit einem diebischen Grinsen, während sie den Frischkäse in den grauen Edelstahl Kühlschrank räumte.
„Mensch Nadja! An der Arbeit möchte ich arbeiten und Geld verdienen. Ich habe mich nicht für den Job beworben, um mir einen Kerl zu angeln“, erwiderte Kathrin gespielt beleidigt und half ebenfalls mit, den restlichen Esstisch abzuräumen.
„War doch nur Spaß. Nimm mich doch nicht gleich so ernst. Hätte ja sein können, dass du an deinem ersten Tag etwas Interessantes gefunden hast. Aber was erwarte ich schon von meinem Prinzesschen“, scherzelte sie und kassierte dafür einen leichten Ellenbogen-Check in die Seite. „Aua! Ganz ruhig. Ich höre ja schon auf dich damit aufzuziehen.“
Nadja hörte wirklich damit auf und stellte die volle Spülmaschine an.
„Was hast du denn noch für heute Abend geplant?“, erfragte sie den Zeitplan ihrer Freundin, die sich bereits auf den Weg zu ihrem Zimmer machte.
„Wahrscheinlich nur noch duschen und mir ein paar Infos aus dem Internet holen. Montags kommt sowieso nichts Ordentliches im Fernsehen. Warum fragst du?“, antwortete sie ihrer Freundin auf halben Weg im Flur und verharrte dort.
„Nur so. Dann wünsche ich dir dabei viel Spaß. Ich werde wahrscheinlich später noch mal ausgehen, wenn du nichts dagegen hast.“ Nadja lehnte sich aus der Küche und schaute ihre Freundin um Erlaubnis bittend an.
„Nö, mach nur. Ich wünsche dir dabei ebenfalls viel Spaß und dann wahrscheinlich bis morgen“, verabschiedete sie ihre Mitbewohnerin und holte aus ihrem Zimmer eine frische Boxershorts und ein dunkelblaues Nachthemd, in welches sie wechseln würde, wenn sie aus der Dusche kommt.

Schnurstracks ging sie mit ihrer Wechselkleidung ins Bad und schaltete das Licht ein.
Kathrin fand es immer noch schade, dass das kleine Badzimmer kein eigenes Fenster hatte und man somit ständig unter dem unnatürlichen Licht duschen musste. Aber die Miete für die Wohnung war billig und relativ weit im Zentrum, sodass man in wenigen Minuten die Lokalitäten und Shops zu Fuß erreichte und somit ein eigenes Auto, was sie sich niemals selbst leisten könnte, brauchte.
Die junge Frau schaltete das Wasser ein und entledigte sich in der Zwischenzeit ihrer Kleidung, solange wie das Wasser brauchen würde, um die richtige Temperatur zu bekommen.
Ihre Wechselklamotten hatte sie zuvor neben der Dusche auf einen kleinen Schrank abgelegt.
Langsam streifte sie die Träger ihres auberginenfarbenen Sommerkleids über ihre Schultern ab, das kurz darauf lautlos auf den Boden fiel. Ihren weißen BH knüpfte sie auf und ließ ihn ebenfalls achtlos auf die Fliesen fallen. Anschließend zog sie nur noch ihre weiße Unterhose aus und fühlte nach dem Wasser, ob es schon warm genug für sie war.
Denn selbst im Sommer duschte sie lieber warm, anstatt kalt. Lediglich am frühen Morgen mochte sie es etwas kühler, was wohl für den Wachmach-Effekt sorgen sollte.

Das Wasser hatte für sie die richtige Temperatur und hopste daraufhin in die kleine Duschkabine. Den Sichtschutz zog sie ebenfalls im gleichen Zuge zu und ließ das warme Wasser ihren verschwitzten Körper herunterlaufen. Ärgerlicherweise konnte sie sich vorhin nach ihrem Orgasmus gar nicht mal duschen, was sie doch sonst immer gerne nach ihrem Höhepunkt machte.
Manchmal sogar, wenn sie einen anstrengenden Tag hatte oder nochmal Lust auf mehr verspürte, besorgte sie es sich auch gerne unter Dusche, anstatt auf dem Bett, was sie aber heute nicht machen konnte, da Nadja zu Hause war.
Ein leichtes Klopfen an der Tür ließ den Kopf der jungen Frau hinter dem Duschvorhang in die Richtung des Geräusches drehen.
„Kathrin? Kann ich reinkommen? Ich will mich nur kurz fertig machen und bin dann auch schon wieder weg“, erklang die gedämpfte Stimme ihrer Mitbewohnerin.
„Klar komm rein“, antwortete Kathrin und reckte ihren Kopf wieder dem Duschkopf entgegen. Ihre Hände fuhren währenddessen durch ihre nassen Haare und über ihre feuchte Haut.
„Du glaubst mir nicht, was mir heute wiederfahren ist, Kathrin. Einfach nur unglaublich, sage ich dir“, baute ihre Freundin mit ihr ein Gespräch auf, derweilen sie sich wieder vor dem Spiegel positionierte und in ihrem Schminkköfferchen nach den richtigen Sachen suchte.
„Hm? Was denn? Hat dich etwa wieder jemand scharfes angemacht mit dem du dich heute Abend treffen wirst?“, erwähnte sie anteilnahmslos ohne sich von ihrer Dusche abzulenken.
„Mensch, du scheinst mich ja schon richtig gut zu kennen! Aber ja, heute wollte der Kerl, den ich schon länger auf der Wunschliste habe, endlich was mit mir machen!“, erzählte sie begeistert und drehte ihren Kopf Richtung Duschvorhang hinter dem sie nur die verschwommenen Umrisse ihrer Freundin wahrnahm.
„Freut mich für dich. Aber übertreib es nicht, sonst will er dann doch nichts mehr mit dir machen. Ich frage mich nur, wie lange deine Liste an Typen ist …“
Nadja hatte ihr immer voller Stolz auf den Smartphone Bilder von ihren neuen Lovern gezeigt, die sie unbedingt ins Bett kriegen wollte, was auch meistens klappte. Aber jetzt wo sie daran dachte, fiel ihr auf, dass sie ihr ja gar nichts von diesem Richard gezeigt hatte.
Entweder hatte sie den Überblick über die ganzen Sexfreunde verloren oder sie hatte ihr wirklich nichts über ihn erzählt.
„Hatte sie etwa Angst, dass ich ihn ihr wegschnappen würde?“, fragte sie sich in Gedanken und schielte ebenfalls zu dem Schemen im Bad.
„Ach was, solange ist sie nun auch wieder nicht und übertreiben tu ich es doch auch nie.“
„Na dann …“, sagte sie nur noch desinteressiert und griff nach dem Duschgel, welches sie ebenfalls schon am frühen Morgen verwendet hatte.
„Was soll diese Desinteresse? Willst du etwa nicht mehr von einem älteren, gut gebauten Facharzt wissen?“, fragte ihre Freundin gespielt unschuldig und schmollend.
Bei der plötzlichen Frage flutschte Kathrin das Duschgel aus ihren Händen und landete laut krachend im Duschbecken, woraufhin Nadja ihr Kichern nicht unterdrücken konnte.
„Dabei muss dir doch nicht gleich das Shampoo aus den Händen fallen. Bei dem ersten Anblick habe ich mir wahrscheinlich das gleiche wie du gedacht, aber er ist wirklich so unglaublich.
Ich ging aber nicht davon aus, dass ausgerechnet du eine Schwäche für Männer in weißen Kitteln hast. Also bist du doch wegen so etwas in diese Berufssparte eingestiegen!“
Kathrin ging genervt in die Hocke um das blöde Duschgel aufzuheben, das für diese bescheuerte Missverständnisse gesorgt hatte und rammte es zurück in den Shampoohalter ohne sich damit überhaupt eingerieben zu haben.
„Nein, die blöde Verpackung ist nur immer so flutschig, wenn sie einmal mit Wasser in Berührung gekommen ist. Stände ich wirklich auf so etwas, hätte ich mich niemals in solchen Berufen umgesehen. Man soll schließlich immer Arbeit und Privatleben trennen“, versuchte sie ruhig und gelassen zu wirken, das ihr auch mehr oder weniger gelang.
„Ja ja, ist klar. Aber ich sags dir, wenn du Richard nur einmal siehst, wirst du schon verstehen was ich meine.“
„Richard? Ist das etwa nun … der Kerl, der etwas mit dir anfangen möchte?“, spielte sie die Unwissende und musste die erotischen Bilder verdrängen, die sie mit diesen Namen assoziierte.
„Nicht jetzt!“, befahl sie ihren Kopf und versuchte an harmlosere Dinge zu denken. Sie konnte es sich jetzt nicht erlauben noch mal wuschig zu werden, während ihre Freundin ebenfalls im Bad war und sich für einen schönen Abend vorbereitete.
„Jap genau das ist er. Wenn du möchtest kann ich dir ja mal ein Bild von ihm zeigen. Also wenn du selbst IHN nicht scharf findest, dann weiß ich auch nicht mehr mit dir weiter.“
„Kannst du mir ja morgen nach der Arbeit zeigen“, versuchte die junge Frau unter der Dusche schnell vom Thema abzulenken.
„Mach ich. Ganz sicher!“, sagte ihre Mitbewohnerin mit einem Lächeln im Gesicht.
Kathrin ließ inzwischen einen erleichterten Seufzer aus, da sie es geschafft hatte, das Thema irgendwie vorzeitig zu beenden.

Plötzlich wurde aber der Duschvorhang zur Seite gerissen und eine nackte Nadja sprang in die Duschkabine. Kathrin konnte gar nicht so schnell reagieren und wurde von ihrer Freundin gegen die kalten Wandfliesen gedrückt. „Was zur Hö-“, wollte die überrumpelte Frau gerade von sich geben, als ihre Lippen mitten im Satz von der ihrer Freundin verschlossen wurden.
Nadja hatte außerdem im selben Zug die weichen Arme von Kathrin mit einer Hand gestreckt nach oben gegen die Fliesen gedrückt, sodass sie nicht weggestoßen werden konnte.
Für einen Moment herrschte schweigsame Stille zwischen den beiden Frauen.
Lediglich das platschende Wasser, das sich über beiden jungen Körper ergoss war zu vernehmen. Kastanienbraune nasse Strähnen hingen Nadja im Gesicht, die sich aber nicht von ihnen stören ließ und ihre Lippen weiterhin zärtlich aber fordernd auf die ihrer Freundin drückte, die nur langsam wieder zu Sinnen kam. Inzwischen nutzte Nadja ihre rechte freie Hand und legte sie zärtlich auf Kathrins Bauch, die sie dort auch vorerst verharren ließ.
Ihren restlichen Körper schmiegte sie ebenfalls an die geschockte Frau, sodass ein Entkommen unmöglich war. Erst jetzt trennten sich wieder die Lippen voneinander und beide holten tief Luft, bevor Kathrin fassungslos als erste das Wort ergriff.
„Bist du nun völlig übergeschnappt?!“, zweifelte sie an den Geisteszustand ihrer Freundin, die jedoch nur ein charmantes Lächeln auflegte und ihren Bauch leicht kraulte.
Kathrin versuchte währenddessen sich aus dem festen Griff ihrer Freundin zu befreien, was ihr aber nicht glückte und nur die Frau gegenüber noch mehr anstachelte.
„Ich bin noch vollkommen bei Sinnen, meine Liebe. Dir hatte heute Mittag doch auch die Vorstellung mit Richard gefallen oder etwa nicht?“, spielend fuhr sie mit ihrer nassen Hand vom Bauch hinab in den Schambereich. Dabei glitt sie über die Schamlippen der gefangenen Frau, die daraufhin einen hohen Laut von sich gab und leicht zusammenzuckte.
„D-du hattest mich also … gesehen, während ich … es mir besorgt habe?“, fragte sie geschockt mit geröteten Wangen und wich dem Blick ihrer WG-Bewohnerin aus.
Neckend küsste sie ihr auf die Wange und wanderte mit ihren Lippen hinauf zum linken Ohr, welches sie zwischen die Zähne nahm und leicht daran knabberte.
„Leider nein. Ich wusste nur, dass du es vor meiner Zimmertür getan hast und ich dachte mir … ich könnte dich für diese kleine Untat be-stra-fen“, flüsterte Nadja ihr ins Ohr und ließ nicht von ihren Liebkosungen zwischen den Schenkeln ihrer Freundin ab, die ihre Knie aneinander rieb. Würde Nadja sie gerade nicht an ihren Armen halten, so würde sie vermutlich auf ihren nackten Hintern fallen.
„Nicht … Bitte …“, winselte Kathrin um Gnade, obwohl ihr Körper nach mehr schrie.
Sie hatte schon seit zwei Jahren kein Sex mehr gehabt und hatte es sich seit dem Zeitpunkt vielleicht zweimal monatlich selbst besorgt gehabt, was für den Körper anscheinend nicht genug war und bei jeder zarten Berührung, Liebkosung ihrer Freundin zusammenzuckte und ihr einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Sie hatte inzwischen nicht mehr den Willen dazu sie wegzustoßen und fand die Idee es mal mit einer Frau auszuprobieren gar nicht mal so schlecht. Es war schließlich nichts ernstes, sondern sollte beiden nur Spaß bereiten.
„Was ist … mit Richard? Ich dachte … du bist mit ihm … heute Abend verabredet“, gab sie mit gepressten Lippen von sich. Nadja unterdrückte ein Kichern, das einen kleinen Luftstoß durch die Nase verursachte, der sie in Kathrins Ohr kitzelte und erneut leicht zusammenzucken ließ.
„Alles nur eine Finte, um dich in Sicherheit zu wiegen, damit ich dich dann vernaschen kann. Du alleine bist nämlich meine abendliche Verabredung“, sagte sie mit einem siegessicheren Grinsen und schaute ihrer Freundin ins Gesicht, die immer noch versuchte ihrem Blick auszuweichen.
„Sei doch nicht so …“, enttäuscht über die Reaktion von Kathrin, als ob es ihr nicht gefallen würde, zog sie ihre Hand aus dem Intimbereich ihrer Freundin zurück und drückte zärtlich mit ihrem kleinen Daumen das Kinn ihrer Freundin so, dass sie sich wieder gegenseitig in die Augen sehen konnten.
„Heute führe ich“, kündigte sie mit leiser Stimme an und küsste Kathrin ohne weiteres erneut auf die Lippen. Dieses Mal blieb es aber nicht bei einem normalen Kuss, sondern Nadja drückte fordernd ihre Zunge gegen Kathrins verschlossenen Lippen, die sie erst nach einer kleinen Verzögerung öffneten und der Zunge Zugang gewährte. Gierig schlängelte sie sich in den Mund ihrer Freundin, die die Liebkosung zögernd mit ihrer eigenen erwiderte und die anfängliche Anspannung in ihrem Körper langsam nach jeder Berührung verstrich. Von der anfänglichen Zurückhaltung steigerte sich der kleine Austausch im Mund zu einem größeren Gefecht, um die Vorherrschaft. Speicheltropfen flossen bereits aus den Mundwinkeln der Frauen, die sich mit dem normalen Wasser vermischten und über deren Körper in das Duschbecken ergossen.
Nadja konnte ihre Hand an der Wange nicht länger zügeln und strich ihr über die Brust und fing diese langsam an zu massieren. Kathrin unterbrach dabei kurzzeitig den Zungenkuss, nur um kurz zu verschnaufen und den Kopf ein wenig schief zu legen, damit es für sie einfacher weiterhin in dieser Position zu agieren.
Ihre Freundin nutzte inzwischen die Zeit um mit ihrem Zeige- und Mittelfinger, die mittlerweile steifen Nippel, in die Zange zu nehmen und bewegte sie leicht hin und her.
Kathrin musste dabei erneut den Zungenkuss unterbrechen und atmete ihrer Freundin heiser ins Gesicht, welches sie mit einem kleinen Lächeln zur Kenntnis nahm.
„Soll ich fortfahren?“, erfragte Nadja vorsichtig bei ihr und hielt mit ihren Bewegungen kurz inne. Ein schwaches Nicken war von der Gegenseite zu vernehmen und Nadja löste langsam den Griff an den Armen.
Kathrin war froh, dass sie nun endlich wieder ihre Arme verwenden konnte, denn sie hatten langsam angefangen unter dem festen Druck ihrer Freundin weh zu tun. Außerdem wollte sie ihr auch einen Gefallen tun und nicht nur alleine beglückt werden. Schließlich sollten beide bei diesem Liebesspiel Spaß haben. Auch wenn es für sie das erste Mal mit einer Frau war.

Als ihre Arme wieder frei waren, legte sie beide Hände auf die reinen Wangen ihrer Freundin, die sie ein wenig verwundert anschaute und ohne zu zögern einen langen, zärtlichen Kuss auf den Mund bekam. Ihre Augen weiteten sich für einen kurzen Augenblick, erwiderte jedoch die Geste und legte ihre freigewordene Hand auf Kathrins schmale Taille.
„Na? Nun etwa doch Gefallen daran gefunden?“, fragte sie neckisch, als sich die Lippen wieder voneinander trennten und sich ein kleiner Speichelfaden zwischen den zwei Mündern bildete.
„Anscheinend“, erwiderte sie nur kurz und selbstsicherer wie zuvor.
Tatsächlich gefiel es Kathrin bisher ganz gut sich so intim mit einer Frau auszutauschen. Natürlich müsste dabei aber auch eine gewisse Vertrauensbasis für sie bestehen, denn mit einer wildfremden Frau, die noch so schön sein könnte, würde sie niemals so weit gehen.
Da war wohl Nadja von einem anderen Kaliber, aber ihre Handgriffe und Küsse waren einfach nur unglaublich. Außerdem war ihre Haut im Vergleich zu den Männern weich und glatt, was zwar ziemlich ungewohnt ist, aber sie auch in einer gewissen Weise anmachte und mehr von ihr ertasten und spüren wollte.
Sie wusste nicht woher dieses dringende Bedürfnis plötzlich auftauchte ihre Freundin so zu berühren, wie sie es mit ihr vorhatte, damit sie ihr wohliges Stöhnen ebenfalls freien Lauf lassen konnte. Aber sie wollte zugleich auch nichts verkehrt machen und war wie bei ihrem ersten Mal unsicher und ließ deshalb Nadja vorerst die Oberhand.
„Du weißt gar nicht, wie mich das freut“, sagte sie mit einem strahlenden Gesicht und machte sich vor ihrer Freundin etwas kleiner.
Ihre rechte Hand ließ von der Brust ab und fuhr wieder hinab in den Intimbereich der Frau, die erneut kurz zusammenzuckte und ein leises Stöhnen von sich ließ.
Ihre andere Hand legte sie hingegen zurück auf die große Brust und fing erneut an diese zu massieren, denn Nadja war Rechtshänderin und bräuchte nun das nötige Geschick.
Mit ihrer Zunge fuhr sie von dem Hals ihrer Mitbewohnerin abwärts zu der anderen freien Brust an deren steifen Nippel sie Kreise zog und gelegentlich auch an ihm sog.
Kathrin kaute inzwischen ungeduldig auf ihrer Unterlippe und strich Nadja durch ihr nasses kastanienbraunes Haar, während diese sich an ihren Busen vergnügte.
Wohlige Wärme breitete sich in ihrem ganzen Körper aus und ihre Vagina wurde langsam durch Nadjas Liebkosungen feucht, was sich durch den anhaltenden Wassernachschub des Duschkopfes kaum bemerkbar machte. Es dauerte auch nicht lange bis ihre Mitbewohnerin mit ihren kurzen Fingern in die heiße Spalte eindrang, was mit einem wohligen Ausschnauben der Gegenseite aus der Nase belohnt wurde. Nadja linste gelegentlich mit ihrem braunen Augenpaar nach oben, um die positiven Reaktionen ihrer Freundin im Gesicht abzulesen, die mehr als zufriedenstellend waren und somit ihren Aufwand erhöhte.
Hätte sie während des Liebesspiel eher gequält und gezwungen geschaut, hätte Nadja das Ganze abgebrochen, da es für beide Partien Spaß machen sollte und nicht nur für sie.
Aber glücklicherweise gefiel es Kathrin, weshalb sie den Rhythmus mit ihren Fingern in der Vagina beschleunigte und mit ihren Zähnen gelegentlich zärtlich auf einen der Nippel kaute, was der Frau ein Stöhnen entlockte. Dieses war jedoch lauter, als die anderen und Nadja spürte das Kathrin vereinzelt mit ihren Streichbewegungen über ihr Haar innehielt oder gröber, fordernder wurden.
Mit einem innerlichen Lächeln küsste sie sich von der Brust hinab zu dem rasierten Intimbereich, in dem sie als erstes den Kitzler ganz leicht zwischen die Zähne nahm und auf ihren Knien verharrte.
„Oh ja!“, kam es nur gepresst aus Kathrins Lippen, die ihre Hände mehr in die Haare ihrer Freundin vergrub und ihr Körper immer heißer wurde.
Nadja hingegen betrachtete den Ausruf noch mal als Ansporn und presste ihre Zunge zwischen die Schamlippen in die Vagina. Gierig erforschte sie mit dieser das feuchtwarme Gebiet ihrer Freundin, während sie zeitgleich mit ihren Fingern noch weiter hineinstieß, insofern es ihr der Platz erlaubte.
Kathrin hielt ihre Lust inzwischen nicht länger zurück und ließ einen Stöhner nach dem anderen ihren Lippen entweichen, die in dem Bad widerhallten. Mit einer Hand massierte sie sich den vollen Busen, während ihre andere Hand fordernd den Kopf ihrer Freundin gegen ihre feuchte Vagina drückte. Diese verblieb jedoch bei dem derzeitigen Tempo und fing an mit ihrer linken Hand ihre eigene angefeuchtete Scheide zu massieren, anstatt weiterhin Kathrins Busen zu liebkosen und konnte ebenfalls ein aufstöhnen nicht unterdrücken. Die dadurch entstehende Vibration ließ Kathrin kurzzeitig auf die Zehnspitzen gehen, weil es sich einfach zu gut angefühlt hatte und nicht mehr lange zum Orgasmus brauchen würde.
Wenn das so weiter geht…“, kündigte Kathrin mit beschleunigtem Atem ihren nahenden Höhepunkt in Gedanken an.
Ihre Unterlippe war inzwischen schon leicht zerkaut und ihre Beine zitterten durch die anhaltenden Liebkosungen beträchtlich.
Aber Nadja ließ sich nicht davon beirren, sondern leckte mit ihrer Zunge über die feuchten Schamlippen hinweg, bevor sie wieder mit ihr in die Vagina eindrang und damit an der vorderen Scheidenwand entlangfuhr.

Kathrin stellte sich plötzlich wieder auf Zehnspitzen und ließ einen schallenden, wohlwollenden Ausruf aus. Ihr Vaginalsaft spritzte in das Gesicht und in den Mund ihrer Freundin, der es aber nichts ausmachte, sondern solange auf ihren Knien verharrte bis Kathrins Orgasmus nachließ und ihren Rücken erschöpft gegen die kalten Wandfliesen lehnte. Ihr Brustkorb hob und senkte sich durch den heftigen, aber guten Höhepunkt.
Sie bereute inzwischen die Zeit ihrer Enthaltsamkeit und hätte es schon viel früher wieder mit einem Mann oder sogar mit Nadja machen sollen.
„Oh je, war das gut …“, lobte sie schweratmend ihre Freundin, die sich von ihren Knien erhob und beide Hände um Kathrins Nacken legte.
Feuchte Lippen pressten erneut aufeinander, doch anstatt dieses Mal Nadjas Zunge zu spüren, kam ein ganzer Schwall süßlich schmeckende Flüssigkeit von ihren Mund in Kathrins.
Teile davon flossen an den Mundwinkeln beider Frauen hinaus, bevor die Schwarzhaarige die Flüssigkeit gezwungenermaßen herunterschluckte.
„Wie war dein erstes Mal mit einer Frau?“, erkundigte sich Nadja mit einem stolzen Unterton, während sie mit Daumen und Zeigefinger über ihre Mundwinkel fuhr und die restliche, -für sie- köstliche Flüssigkeit davon ableckte.
„Erstaunlicherweise ganz gut. Auch wenn ich es nicht mit wildfremden Frauen machen könnte“, gab ihre Freundin ehrlich zu und wurde erst jetzt bewusst, was sie eben gerade erst heruntergeschluckt hatte. Es war eine Mischung aus ihren eigenen Vaginalsaft, Leitungswasser und den Speichel ihrer Freundin gewesen.
Hätte sie einen normalen Menschenverstand, fände sie die ganze Angelegenheit ekelhaft, allerdings in ihrem jetzigen befriedigten Zustand empfand sie das ganze eher anregend.
„Also bist du nun mir ganz verfallen und ich darf dich jederzeit vernaschen, wenn ich das Bedürfnis nach dir habe?“, stellte sie mit einem Grinsen die Frage und streckte ihr dabei die Zunge raus.
Kathrin hingegen nahm die Frage sehr ernst, zog die überraschte Freundin an der Taille näher zu sich und küsste sie länger auf den Mund. Ihre Mitbewohnerin machte anfangs wieder große Augen über den plötzlichen, aggressiven Persönlichkeitswechsel, den ihre Freundin irgendwie immer gelegentlich bekam, gab sich dann aber doch dem zärtlichen Kuss hin.
Während des Kusses schmiegte sie sich immer mehr an den Körper ihrer Freundin und ließ eine Hand auf der Brust verharren, in der das Herz schneller als sonst schlug.
„Interessiert. Nicht verfallen“, korrigierte sie die Frage ihrer Freundin, die auf die Antwort hin ihren Kopf auf die Hand legte, die derzeit auf Kathrins Herzen lag.
„Das reicht mir fürs erste“, erwiderte sie melancholisch und lauschte mit geschlossenen Augen dem Herzschlag der Schwarzhaarigen, die ebenfalls den plötzlichen Verhaltenswechsel ihrer Freundin ziemlich merkwürdig fand und besorgt nachfragte:
„Alles in Ordnung bei dir? Du wirkst gerade irgendwie … so komisch“, versuchte sie zurückhaltend die richtigen Worte zu finden.
„Halt mich einfach ein wenig länger“, gab sie kleinlaut von sich und drückte ihren nackten Körper noch mehr an Kathrins.
Da sie keinen Grund hatte ihrer Bitte zu widersprechen, legte sie die Arme um Nadjas Rücken und strich ihr behutsam durch ihr langes Haar bis sie von sich aus sagte was los war.
Die Minuten schienen zu verstreichen, während kein Wort zwischen den umarmenden Frauen fiel und das Wasser in Sekundentakten über ihre Körper floss.
„Weißt du …“, brach Nadja dann doch das Schweigen, „ … du erinnerst mich irgendwie an meine große Schwester, obwohl du ja eigentlich jünger bist wie ich. Irgendwie verrückt.“
Ihre Stimme wurde teilweise brüchig und man merkte ihr an, das sie mit ihren Worten zu kämpfen hatte, weshalb Kathrin ihr beruhigend über den Rücken strich.
Sie wollte es langsam mit ihr angehen. Schließlich wollte sie die knappen 2 Jahre, seitdem sie sich diese Wohnung hier teilten und das ein oder andere schon durchgemacht hatten nicht so einfach zerstören.
„Du hast eine Schwester? Davon hast du mir ja nie etwas erzählt“, versuchte sie vorsichtig auf das Thema näher einzugehen, was lediglich ein kurzes Zusammenzucken ihrer Mitbewohnerin zufolge hatte.
„Hatte. Sie ist tot. Meinetwegen“, fasste sie kurz mit einer leblosen Stimme, was Kathrin den Atem verschlug, zusammen.
Was sollte sie darauf denn plötzlich erwidern? Sie war tot und sie gab sich selbst die Schuld dafür? Als erstes hätte sie gedacht es wäre wieder nur eine Kleinigkeit oder eine Finte, warum sie sich so verhielt, aber anscheinend sprach sie dieses Mal die Wahrheit.
Ihre Fingernägel gruben sich tiefer in Kathrins Haut, die durch den starken Druck langsam anfing zu schmerzen.
„Warum denn deinetwegen? Du hast sie ja wohl schlecht mit einem Messer irgendwie abgestochen oder so“, probierte sie den Hintergrund der ganzen Geschichte ein wenig zu hinterfragen und versuchte ihr die angebliche Schuld auszureden.
„Das nicht. Sie starb mit meiner Mutter bei einem Verkehrsunfall“, fuhr sie mit der gleichen Tonlage fort und ließ stumme Tränen ihre Wangen hinabrollen, die man durch das Duschwasser nur sehr schwer erkennen konnte.
Sie hatte schon zu lange und zu viel geweint, als das sie jedes Mal bei dieser Gelegenheit wie ein kleines Kind auf die Knie fallen und ihren Kummer solange freien Lauf lassen würde, bis ihre Nase und Augen rot waren.
„Aber wenn sie bei einem Verkehrsunfall gestorben sind, dann war es doch gar nicht deine Schuld“, schlussfolgerte Kathrin unwissend.
„Und wie es meine Schuld ist! Wäre ich nur nicht … wäre ich nur nicht …“, Nadja versuchte zwanghaft die richtigen Worte zu finden und wollte sich aus Kathrins Griff befreien, was sie aber nicht zuließ. Wer weiß was sie sonst tun würde. Außerdem wollte sie nun wissen was ihre Freundin so sehr bedrückte, auch wenn sie in diesem Falle mal egoistisch sein musste.
„Wärest du was nicht?“, fragte die Schwarzhaarige nun etwas bestimmender, konnte ihre Sorge um sie aber nicht verbergen.
„Hätte ich nicht so blöd angegeben und mich an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten wäre dieser ganze Scheiß niemals passiert.“
„Blöd angegeben? Inwiefern?“, verstand Kathrin nicht und merkte das sich der anfängliche Druck der Fingernägel auf ihrer Haut zurückgezogen hatte und anstatt dessen nun eine zitternde, geballte Faust hinter ihrem Rücken spürte.
„Ich hatte endlich meinen gottverdammten Autoführerschein bekommen und wollte meiner nervenden Mutter zeigen, dass es beim Fahren nicht nur auf die Theorie ankommt, sondern auf die Fähigkeiten eines Fahrers. Ich bin schließlich mehrmals knapp bei der Prüfung durchgefallen und musste deshalb eine angemessene Zeit aussetzen, was natürlich Geld kostete und für genügend Stunk zuhause sorgte“, sie machte eine kurze Pause und linste kurz in die aufmerksamen, olivgrünen Augen ihrer Freundin, bevor sie mürrisch fortfuhr.
„Auf jeden Fall hatte ich am 04.08 vor zwei Jahren um 19:37 Uhr meine Schwester, die an dem Tag wegen ihrer Probe länger im Theater bleiben musste und meine Mutter von ihrer Gymnastikübung abgeholt, die nur 5 Minuten auseinander lagen“, erzählte sie noch so jedes kleine Detail an dem tragischen Tag. Kathrin hingegen schwieg und lauschte ihrer Freundin, die immer mal wieder ins Stocken geriet, um das verschlossene in ihrem Herzen richtig in Worte zu fassen.
„Es waren ungefähr 20 Kilometer mit dem Auto zurück nach Hause. Davon waren die letzten … fünf Kilometer Landstraße, auf der bei Nässe nur 60km/h erlaubt waren. Doch ich dumme Nuss muss ausgerechnet auf dem Heimweg meiner Mutter beweisen, dass ich eine gute Fahrerin bin und beschleunigte auf … 120km/h, nahm die Kurven eng und fühlte mich wie eine Rennfahrerin im Cockpit. Obwohl ich die Strecke doch so oft schon hin- und hergefahren bin, habe ich das Schild mit „Achtung Wild!“ vergessen und dann …“, ihre Worte wurden nun langsamer und ein leises Schluchzen war zu vernehmen. Sie wollte eigentlich nicht mehr darüber weinen, sondern mit festem Fuß im Leben stehen, aber die Tränen schienen von ganz allein zu kommen.
„Meine Mutter hatte mich noch mehrmals gebeten langsamer und vorsichtiger fahren und trotzdem… ich …“, Nadjas Stimme verebbte als sie das Kinn ihrer Freundin auf ihren Kopf spürte.
„Was war dann?“, sprach Kathrin in einem sehr ruhigen und gelassen Ton, in der Hoffnung ihre Ruhe könnte auf sie übertragen werden.
„ … Bei der nächsten Rechtskurve kreuzte ein … Reh oder irgendetwas Größeres die Fahrbahn. Ich wollte dem … Tier ausweichen, was man eigentlich nicht machen sollte und … verlor dabei die Kontrolle über den Wagen. Was erwarte ich dumme Kuh auch? Wie soll ICH bei einer Kurve auf einer nassen Fahrbahn mit 120km/h ausweichen?“, wütend auf sich selbst zitterte ihr ganzer Körper und ihre Stimme wurde rauer.
„Im nächsten Augenblick… ging alles so schnell. Das Auto überschlug sich mehrmals und traf gelegentlich gegen irgendwelche Baumstämme bis es nach einer kurzen Zeit mit einem harten Aufprall abrupt stoppte. In der Zwischenzeit realisierte ich gar nicht was nun genau geschehen war. Es musste sich hierbei einfach um einen schlechten Traum handeln aus dem ich gleich aufwachen würde. Aber nichts dergleichen geschah. Ich spürte jeden Knochen, jede Faser, jedes noch so kleine Blutkörperchen in meinem Körper bis ich irgendwann benommen meinen schweren Kopf vom aufgegangen Airbag hob, um die derzeitige Lage zu überblicken …“, sie stockte kurz, „ … jedoch erblickte ich nur… den regungslosen … Körper meiner Schwester und meine Mutter, die ums Überleben kämpfte … es aber nicht schaffte“, vollendete sie ihre prägende Geschichte und für einen weiteren Moment herrschte Schweigen zwischen den beiden Frauen.
„Es ist aber… doch nicht so, als ob du nun einen Teil deiner Familie… ermordet hättest. Es ist … einfach nur alles sehr unglücklich gelaufen…“
Kathrin wusste nicht wie sie die ganze Sache am besten in Worte fassen konnte. Dass sich ihre Mitbewohnerin die alleinige Schuld für dieses tragische Ereignis gab, fand sie dann doch ein wenig zu übertrieben. Sie war zwar nicht ganz unschuldig bei der ganzen Angelegenheit, aber es ist eben so gewesen wie sie es bereits gesagt hatte. Nämlich unglücklich gelaufen.
„Nicht ermordet sagst du? Weißt du eigentlich wie sie gelitten haben müssen, wegen mir? Weißt du eigentlich, dass ICH ihnen ihre vielen noch bevorstehenden Jahre geraubt habe? Weißt du eigentlich, dass ich meiner Schwester einer ihrer Träume somit entrissen habe, wofür sie schon seit klein auf so hart gearbeitet hat und dieser nicht mal in Erfüllung gehen konnte?!“
Nadjas Körper bebte vor Selbsthass und befreite sich gewaltsam aus der Umarmung ihrer Freundin, die dadurch eine leichte Kratzwunde an ihrer Brust erlitt.
„S-so meine ich es do-“, versuchte sie behutsam auf sie einzureden, bekam aber nur einen finsteren Blick zugeworfen und wurde mitten in ihrem Satz unterbrochen.
„Du möchtest mir also sagen, dass ich nicht das Blut von meiner Familie an meinen Händen kleben habe? Du möchtest mir also sagen…“, sie lehnte ihren Kopf drohend nach vorne,
„ … dass der dicke Baumstamm, der den Körper meiner Mutter soweit eingedrückt hatte, dass man sie kaum wiedererkennen konnte und durch ihre eingedrückten Lungen verzweifelt nach Luft röchelte nicht meine Schuld war? Sie hatte sicherlich mehrere Minuten höllische Schmerzen erlitten und um ihr Überleben gekämpft, während ich benommen auf den Airbag lag und nur leichte Schnittwunden und Prellungen erlitten hatte. Und wenn dir das immer noch nicht genügt, dass ICH sie angeblich nicht umgebracht habe, wie erklärst du dir dann den spitzen Ast, der den Kopf meiner Schwester durchbohrt hatte? Auch ein unglücklicher Zufall oder was?!“, erfragte sie erbost ihre Freundin und verlangte mit tränenden Augen nach Antworten.
Ihre Stimme wurde inzwischen immer lauter, die im Bad leicht schallte.
Kathrin ließ sich aber nicht von dem rauen Ton einschüchtern und blickte ihrer Freundin ebenso in die Augen wie sie.
„Ja, ebenfalls ein unglücklicher Zufall“, sagte sie in einem beachtlich ruhigen Ton.
Nadjas Augenlider zuckten für einen Moment unglaubwürdig hoch und hob die Hand für eine Backpfeife an, da sie diese halbherzigen, unehrlichen Antworten nicht ausstehen konnte. Genau diese Aussage hatte sie von so vielen gehört, die eine traurige Miene aufgesetzt hatten, obwohl sie dann hinter ihrem Rücken sie für die ganze Tragödie verantwortlich machten. Warum konnte also Kathrin, ihre beste Freundin, die ihrer Schwester im Gesicht so ähnlich sah, nicht einfach ins Gesicht sagen „Du allein bist an dem Schuld. Du allein hast meinen hart erarbeiteten Traum zu Nicht gemacht.“
Jedoch kam nichts dergleichen von Kathrin, sondern sie schaute nur kurz zu der erhobenen, zögernden Hand, bevor sie wieder ihre olivgrünen Augen fest auf ihre Freundin richtete.
„Ich weiß nicht was du hören willst, aber wenn du dich besser fühlst eine unschuldige Person zu schlagen dann nur zu. Insofern du dann auch das Echo verträgst.“
„Es ist alles meine Schuld … Wäre ich doch nicht gewesen“, schwank sie von Selbsthasst um zu Selbstmitleid und senkte ihre Hand, da auch sie wusste, dass es nichts bringen würde ihren Frust an ihrer Freundin auszulassen.
„Wäre es so gewesen oder hätte ich das getan, sähe es ganz anders aus. Das denkst du doch gerade“, zitierte sie Nadjas Gedanken, die sich ertappt auf die Unterlippe biss.
„Richtig, wäre ich nur langsamer gefahren, wie es vorgesehen war, dann wäre das alles nicht geschehen und ich würde nun ein anderes Leben führen!“
„Kannst du bitte aufhören so zu denken?“, fragte ihre Freundin ehrlich aber mit einer gewissen Kühle.
„Warum?! Wäre ich nur 60km/h gefahren wären wir später an der Kurve vorbeigekommen und das Wild wäre um diese Zeit niemals auf die Straße gesprungen.“
„Schwachsinn!“, fuhr ihr Kathrin harsch ins Wort, was den Tonfall von Nadja ebenfalls steigerte.
„Was soll daran Schwachsinn sein?! Denk doch mal nach! Wäre ich nur 60km/h gefahren, hätte ich länger gebraucht um an diese Stelle zu kommen, an dem der Unfall geschah. Sekunden entscheiden über Leben und Tod und das weiß ich wohl am besten in meinem Beruf!“, wies sie scharf darauf hin.
„Wie bereits erwähnt, könntest du bitte aufhören so paranoid zu denken?“
„Paranoid nennst du das? Ich sage nur wie es ist.“
„Wenn du so denken kannst, warum kannst du es dann nicht auch mal von einer anderen Perspektiven sehen? Hätte deine Schwester an dem Abend nicht die Probezeit überschritten und du wärst trotzdem mit deinen 120 Sachen über die Landstraßen gefahren, wäre ebenfalls nichts passiert. Merkst du was?“
„Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun!“, versuchte sich Nadja herauszureden.
„Und ob es das hat!“, warf sie erneut harsch ein, „Hätte, wäre und wenn sind Wörter, die deine Entscheidung in Frage stellen und dich daran hindern voranzuschreiten. Ich verherrliche sicherlich nicht deine rücksichtslose Fahrweise, aber sich dennoch im Nachhinein solche paranoiden Gedanken zu machen, ist schwachsinnig! Reiß dich mal wieder zusammen. Es ist passiert und du kannst es nicht ändern!“, beendete sie ihre Anrede und suchte abwechselnd in Nadjas Augen eine akzeptable Reaktion.
„Du hast leicht reden. Denn du-“
Ein schallendes Klatschen war im Bad zu hören und Nadjas Wange war leicht gerötet.
„Wir leben zwar schon länger zusammen, aber wenn DU glaubst, du wüsstest alles was ich ertragen muss, dann hast du dich gewaltig geschnitten. Es ist auch vollkommen egal, wer wo in welcher Form mehr Leid erfahren hat, denn das kann man schließlich nicht vergleichen! Doch wenn du anfängst das Leben anderer zu beneiden oder als einfach zu betiteln, dann mach mal die Augen auf und erblicke das was du vor dir hast“, Kathrins Hände legten sich sanft um die Wangen und ihr Kopf kam der ihrer Freundin näher.
„Deine Mutter oder Schwester kann dir niemand zurückholen, aber du solltest nicht in der Vergangenheit leben, sondern in der Gegenwart leben in der du in die Zukunft schauen kannst.“
Ihre Lippen berührten zärtlich die ihrer Mitbewohnerin, die die Geste nur nach einem kurzen zögern mit der gleichen Leidenschaft erwiderte.
„Tut mir leid, dass du so eine Seite an mir sehen musstest. Irgendwie hat mich … deine Wärme, … dein Gesicht, an meiner Schwester erinnert, weshalb ich wohl so … fragil wurde“, sagte Nadja mit einem schwachen Lächeln und wischte sich die Tränen irgendwie weg.
„Mir tut es auch … wegen der Backpfeife leid. Wenn du aber Hilfe brauchst, kannst du auf mich zählen. Auch wenn ich nicht immer die Hellste bin“, versuchte Kathrin die Stimmung wieder etwas zu lockern, worauf auch Nadja ein wenig einging.
„Dir wird schon eine gescheite Entschädigung einfallen. Aber wir sollten sobald mal aus der Dusche raus. Guck dir mal unsere Haut an“, scherze sie ebenfalls zaghaft und zeigte ihre verschrumpelten Finger.

Kathrin stimmte dem Vorschlag zu und ging kurz nach ihrer Freundin aus der Dusche.
Anschließend trocknete sie sich mit einem gelben Handtuch ab, welches sie sofort in die Waschmaschine legte und zog ihre Boxershorts mit dem dunkelblauen Nachthemd an.
Als sie endlich in ihr Zimmer kam und auf ihre Digitaluhr schaute, ließ sie einen entsetzten Seufzer aus.
„Und ich wollte eigentlich noch ein wenig im Internet recherchieren … So viel also dazu.“, dachte sie sich und ließ ihr Bambusrolle herunter. Kurz darauf erklang ein leises Klopfen an ihrer Tür.
„Ja? Ist was Nadja?“, fragte sie ihre Freundin hinter der Zimmertür, die sich nach der Frage öffnete und eine junge Frau, gekleidet in einem lila einteiligen Nachthemd, eintrat.
Ihre kastanienbraunen Haare hatte sie zu einem Zopf geflochten und durch den dünnen Stoff ihres Nachhemdes konnte man ihre kleinen Brüste und die weiße Pants sehen.
„Kann ich heute Nacht bei dir schlafen? Ich plane auch nichts Böses. Ich verspreche es!“, teilte sie ihre Bitte mit und schaute sie flehend an.
Kathrin ließ ein gespieltes Seufzen ihren Lippen entweichen und schüttelte nur ungläubig den Kopf.
„Na gut, aber nur für diese Nacht.“
Die Schwarzhaarige konnte schließlich nach dem Vorfall in der Dusche ihr diese Bitte nicht ausschlagen. Wahrscheinlich brauchte sie für diese eine Nacht noch mal eine Stütze und wäre dann morgen wieder ganz die Alte.
„Yippi! Du bist klasse!“, sagte sie mit einem ehrlichen Lächeln im Gesicht und kuschelte sich als erstes unter die dünne Sommerdecke.
„Nur für diese Nacht“, wiederholte Kathrin erneut und machte die Tür zu, die ihre Freundin voller Freude vergessen hatte zu schließen. Anschließend machte sie nur noch das Licht aus und legte sich ebenfalls in ihr großes Bett.
Kaum lag sie im Bett schmiegte sich auch schon Nadja an ihren Körper und musste kichern.
„Einen Kuss bekomme ich aber noch oder?“
Kathrin wollte darauf erst wieder etwas erwidern, aber wenn sie anfing darüber zu diskutieren, dann würde sie niemals einschlafen können und es war immerhin schon 22:32 Uhr.
Also blieb ihr nichts anderes übrig als der Bitte ihrer WG-Bewohnerin nachzukommen.
Langsam legte sie eine Hand auf die Taille ihrer Freundin und näherte sich mit ihren Lippen. Die warme Haut konnte sie durch den dünnen Stoff ihres lilanen Nachthemds deutlich spüren. Es dauerte nicht lange bis sich beide Lippen erneut zu einem langen Kuss trafen.
Nadjas Beine winkelten sich dabei leicht an und eine ihrer Hände legte sich ebenfalls auf die Taille der Schwarzhaarigen.
Doch der Kuss war nur von kurzer Dauer und endete mit einem leisen Schmatzen.
Am liebsten hätte Nadja das ganze nun fortgeführt, aber Kathrin zog ihre Hand wieder zurück und drehte ihr den Rücken zu.
„Denk dran, ich bin nicht lesbisch“, wies die angehende Auszubildende nochmals darauf hin und erntete nur wieder ein leises Lachen.
„Bi würde mir auch vollkommen reichen.“
Mit diesen Worten schmiegte sie sich an den Rücken und verfiel im Laufe der Nacht ins Reich der Träume.

Der nächste Morgen, das nächste nervige Piepen um 6:00 Uhr und die erneute Suche nach dem Ausschalter.
Das ist etwas, woran ich mich wohl nie gewöhnen werde“, dachte sie sich noch im Halbschlaf und traf nach wenigen Minuten penetranten Piepen dann doch endlich den erlösenden Schalter.
Nadja war schon etwas früher aufgestanden und lag somit nicht mehr neben ihr, was die ganze Sache vereinfachte. Denn auf eine morgendliche Show hatte sie nun wirklich nicht die Nerven.
Schließlich sollte man Morgenmuffel die nötige Zeit geben, um wach zu werden.
Für manche reicht ein einfacher Kaffee, für manche reicht eine Partie Sport, aber für Kathrin reichte eine kalte Dusche am frühen Morgen.
Gähnend schlug sie die Decke zur Seite, schaltete das Licht ein und wurde wie gestern von diesem geblendet.
„Nun weiß ich, was ich eigentlich gestern kaufen wollte“, meinte sie mit zusammengekniffenen Augen und fuhr sich mit einer Hand durch ihr langes, zerzaustes Haar, während sie sich zu ihrem Kleiderschrank bewegte.
Die Auswahl fiel für den heutigen Tag relativ schlicht aus. Sie müsste sowieso später in ihre Arbeitskleidung wechseln, wodurch sie nicht so viel Wert auf ihr Äußeres legen müsste.
Die Entscheidung fiel auf ein schwarzes T-Shirt mit kleinen weißen Verzierungen im Bauchbereich und ohne einen Ausschnitt. Eine hellblaue Jeans und das dazugehörige dunkelblaue Unterwäschen Paar würde ihr ebenfalls für den heutigen Tag reichen.
Sie müsste mal wieder dringend die Wäsche waschen, jetzt wo sie sich mal den Saustall in ihrem Zimmer anschaute.
„Mache ich nach der Arbeit … Wahrscheinlich“, beschloss sie vage, während sie mit ihrer Kleidung im Arm das Zimmer verließ und ins Bad ging.
Nadja war wieder klassisch am Schminkspiegel und verschönerte ein wenig ihr Gesicht.
Ihre Augen schauten nur kurz hinüber zu dem Gast, widmete sich dann aber wieder ganz ihrer Tätigkeit.
„Schön geschlafen?“, fragte sie nebenbei, als sie sich die Augenlider schminkte.
„Ja, ganz gut. Ich könnte zwar noch ein paar Stunden schlafen, aber naja …“
Kathrin befreite sich von ihren Boxershorts und ihrem dunkelblauen Nachthemd, bevor sie direkt in die Dusche ging.
„Und selbst? Wie hast du geschlafen?“, fragte die Schwarzhaarige beiläufig und genoss das kalte Wasser, das gegen ihren Körper prasselte.
„Göttlich, ich könnte mich glatt daran gewöhnen?“, sagte ihre Freundin hinterm Spiegel feixend.
Zum Glück schien sie wieder ganz die Alte zu sein. Denn Kathrin hätte sonst nicht für die Zukunft gewusst, wie sie Nadja am besten behandeln sollte und wenn es ganz blöd gelaufen wäre, hätte sie oder ihre Freundin sich eine neue Wohnung suchen müssen.
„Denk dran, es war nur für eine Nacht“, wies die Schwarzhaarige noch mal darauf hin, dass es nur eine einmalige Sache war, auch wenn sie es selbst nicht ganz glaubte.
Nadja schien ebenfalls ihrer Meinung zu sein und winkte nur meinem lässigen „Ja, Ja“ ab.

Der restliche Morgen verlief trotz den gestrigen Ereignissen ziemlich ruhig.
Nach der Dusche schlüpfte Kathrin in ihre Klamotten, trank einen frisch zubereiteten Kaffee und aß eine Kleinigkeit, während sie mit Nadja einen kleinen Plausch hielt.
Später verabschiedete sich wieder ihre Freundin als erstes und Kathrin folgte ihr nur wenige Minuten später.


Der Bus war wieder überfüllt gewesen und sie musste sich wieder vereinzelt ein paar Berührungen an ihren Schenkeln gefallen lassen. Jedoch machte es ihr nicht mehr so viel aus wie gestern, was wohl Nadja vorzuwerfen war.

Nach den langen 20 Minuten kam sie an ihrer Haltestation „Friedestetterstraße“ an und ging mit einem müden, aber fröhlichen Ausdruck zu ihrem neuen Arbeitsplatz.
An der Rezeption wurde sie freundlich gegrüßt und im Frauen Umkleideraum traf sie auf ein paar unbekannte Gesichter, die sich über den gestrigen Arbeitstag oder über ihre Liebespartner austauschten.
Kathrin hatte seit zwei Jahren keinen Freund mehr gehabt. Sie verspürte einfach keine Lust von Kopf bis Fuß sich einen Mann zu widmen, der einen am Ende sowieso betrügt und sie als die Böse hinstellte. Zugleich konnte sie aber auch nicht das Liebesgeturtel der anderen ab.
Sie war nicht neidisch, sondern freute sich ja für das Pärchen, aber ständig vor ihren Augen eine so glückliche und friedliche Show abzuziehen war ihr dann doch irgendwo zu viel.
Geistesabwesend wechselte sie in ihre dunkelgrüne Berufsbekleidung und machte sich einen Zopf, der ihr knapp bis zum Po ging, damit ihr offenes Haar während der Arbeit nicht ständig störte.
Anschließend verließ sie die Umkleidekabine und machte sich schnurstracks zu Gebäudekomplex D, indem sie für den restlichen Monat primär eingesetzt war.

Auf den Weg dorthin traf sie auf keinen weiteren Auszubildenden. Lediglich ein paar Pfleger kamen ihr entgegen, die sie aber nur durch ein knappes Nicken begrüßt hatten.
Kathrin fragte sich, ob sie die anderen irgendwann wiedersehen würde und vielleicht sogar mit ihnen arbeiten müsste. Sie wollte zwar nun keine Freundin oder Arbeitskollegin in ihrem Alter suchen, aber es würde sich einfacher leben, wenn sie doch ein wenig Kontakt mit den anderen Mädels hätte, damit sie ihre Erfahrungen untereinander austauschen könnten.
Aber ihr blieb erstmal nichts anderes übrig als eigenständig die Sache in die Hand zu nehmen und trat durch die langsame Drehtür.
Im Innenraum sah es wieder sehr sauber, aber zugleich auch leblos aus. Nur vereinzelt war jemand vom Personal zu sehen, der aber auch wieder schnell aus den Blickwinkel von Kathrin verschwand. Kathrin schob es einfach mal auf die frühe Zeit, dass es noch so ruhig war.
Sie sollte zwar laut Anweisung heute Morgen direkt hierherkommen, aber jetzt wo sie hier war, wusste sie gar nicht was sie denn nun genau machen sollte und lief deshalb ein wenig zögerlich durch den hell erleuchteten Gang bis ein plötzlicher Ruf sie aufschreckte.
„Ai Kleine! Pünktlich biste, pünktlich. Sehr gut, sehr gut.“
Die Stimme stammte von Elke, die sie überschwänglich begrüßt und der Auszubildenden kräftig auf den Rücken schlug.
„Guten Morgen Elke. Nicht so fest bitte“, bat die Schwarzhaarige sie höflich mit einem zugekniffenen Auge.
Elke hörte sofort auf mit der übertriebenen Begrüßung und grinste sie nur an.
„Für den Job musst du schon mindestens das aushalten. Aber gut dass du da bist, ich brauch nämlich mal kurz eine helfende Hand“, sagte sie und führte die junge Frau an der Hand mit sich.
„Es ist eine ganz simple Aufgabe, die du aber alle zwei Tage machen wirst“, erklärte die ältere Frau auf den Weg durch den leeren Gang. Sie liefen an mehreren geschlossenen Türen entlang neben denen kleine Namensschilder hingen und somit auf die Personen innerhalb des Raumes verwiesen. An den Wänden konnte sie vereinzelt Haltegriffe und Sitzmöglichkeiten für die Patienten oder sogar Besucher sehen. Aufgewertet wurde der Gebäudekomplex mit ein paar frischen Blumen und ein paar alten Bildern, die man in jedem kleinen Shop für wenig Geld erwerben konnte.
Ehrlich gesagt wirkte dieser Anblick für das, was sie zuvor gesehen hatte etwas erbärmlich, aber die Patienten hier mochten es anscheinend eher schlicht und waren eher über den hervorragenden Service der Pfleger begeistert.

„So hier wären wir“, sagte Elke und ließ die Hand der Auszubildenden endlich los.
Die beiden Frauen unterschiedlichen Alters standen vor einer geöffneten Tür, aus der warmes Licht und eine leichte Brise frischer Luft entgegenschlug. Neben der Tür erkannte Kathrin auf den Namensschilds „Marie Gardemann“. Den Namen hatte sie auch gestern in einer ihrer Akten gelesen, die ihr gegeben wurde.
„Und wobei soll ich dir helfen?“, erfragte Kathrin nachdem sie sich von dem Namensschild löste und ebenfalls in den Raum trat.
In dem Raum befand sich ein kleiner Flachbildfernseher, der von der Decke durch eine Halterung herabhing. Genau gegenüber war ein verwaistes Bett vorzufinden, welches an jeder Seite einen kleinen Nachtschrank aus dunkler Birke hatte.
Unterhalb des Fernsehers stand ein einfacher Tisch mit zwei Stühlen, die wohl für den möglichen Besuch gedacht waren. Eine Kommode, ebenfalls aus dem selbigen dunklen Holz, stand links an der Wand, wenn man zur Tür reinkam. Drei Fenster, die gerade alle weit geöffnet waren, sorgten für genügend Tageslicht und frische Luft. Anschließend gab es nur noch neben der Kommode ein kleines Bad mit einer Toilette und einem Waschbecken, das für die Grundbedürfnisse ausreichen sollte.
„Bei nichts großartigem. Einfach das Bett neu beziehen. Die frischen Bezüge und das Laken habe ich bereits geholt“, sie zeigte auf einen der zwei Stühle worauf frisch gewaschene, weiße Bezüge lagen.
„Das ist alles?“, fragte Kathrin ungläubig über die ihr zugewiesene Aufgabe.
„Das ist vorerst alles“, bestätigte Elke und warf ihr ein zusammengefaltetes Bettlaken zu, was die Auszubildende gerade noch so fangen konnte.
Kathrin legte den gefangenen Stoff kurz auf die Kommode, während sie die drei Kissen unterschiedlicher Größe und die Sommerdecke vom Bett zog.
„Sag mal Elke“, begann sie das Gespräch mit ihrer Helferin, derweilen sie den alten Bettbezug von der Matratze löste.
„Ich kenne mich noch nicht so wirklich mit ärztlichen Begriffen aus, weshalb ich mir zwei Krankenakten nicht wirklich durchgelesen habe, da ich sie sowieso nicht verstanden hätte.
Aus dem Grund wollte ich dich über zwei männliche Patienten fragen, was du so darüber weißt“, erkundigte sie sich vorsichtig bei Elke, die ihr inzwischen den Rücken zugedreht hatte und die frisch gewaschenen Vorhänge aufhing.
„Hm? Um wen geht’s denn? Aber ich kann dir nur Informationen zu den Leuten geben, die auch in diesem Gebäudekomplex sind“, antwortete sie ohne sich von ihrer Tätigkeit unterbrechen zu lassen.
„Um Fred Plots und Dirk Meier. Für diese beiden Patienten soll ich diesen Monat die volle Verantwortung übernehmen.“
Kathrin hatte inzwischen das frische Bettlaken über die Matratze gezogen und widmete sich nun den Kissen.
„Ah, die beiden also…“, sie unterbrach kurz ihre eigene Arbeit und nickte kurz.
„Herr Plots hat im Alter von 73 Jahren noch als Schreiner in seiner kleinen Werkstatt gearbeitet, als er einen Herzinfarkt erlitt. Die derzeit dort anwesenden Mitarbeiter haben keine Erste Hilfe geleistet, weshalb Herr Plots bereits mehrere Minuten tot war, als der Notarzt eintraf. Er konnte zwar wiederbelebt werden, aber seit dem ist sein Gehirn geschädigt.
Aus dem Grund kann er auch nicht mehr wirklich sprechen und kann selbst die einfachsten Bewegungen wie zum Beispiel greifen oder stehen nur mit Mühen oder Glück hinbekommen …“, Elke zupfte an einem aufgehängten Vorgang, um zu überprüfen ob er ordentlich saß, bevor sie weitersprach. „Herr Plots war vor seinem Herzinfarkt gesundheitlich sehr gut dabei, aber durch die fehlende Erste Hilfe hat es sich leider zu dem Zustand entwickelt wie er heute ist.
Hätten seine eigenen Mitarbeiter in der Situation richtig gehandelt, wäre er vielleicht heute noch in seiner Schreinerei und würde weiterhin schöne Möbel herstellen …“, die Arbeitnehmerin ließ einen Seufzer aus und holte den nächsten Vorhang für das letzte Fenster.
„Tja da sieht es bei Dirk Meier besser aus. Er ist noch relativ fit, manchmal sogar zu fit und macht uns meistens nur unnötige Arbeit. Bei ihm würde ich aber ein wenig aufpassen.
Er ist nämlich ziemlich griesgrämig und meint alles besser zu wissen, weil er älter ist wie wir. Außerdem ist er ziemlich konservativ und denkt wir Frauen müssten hinter dem Herd stehen…“
Die blonde Frau hatte den letzten Vorhang aufgehängt und drehte sich zu ihrer neuen Kollegin um, damit sie ihre Arbeit inspizieren konnte, die sie inzwischen ebenfalls abgeschlossen hatte und nur noch die Kissen auf dem Bett positionierte.
„So war es nun mal früher, Elke“, erklang plötzlich eine raue Stimme an der Tür.
„Du hast uns zugehört, Mariechen?“, sagte die Altenpflegerin gespielt geschockt über die Tatsache und hatte ein warmes Lächeln um ihre Lippen.
Die ältere Frau mit dem dünnen weißen Haar, die sich zu Wort gemeldet hatte, fuhr mit ihrem elektrischen Rollstuhl in den Raum.
„Nur das Ende, mehr nicht. Seid ihr hier fertig?“, fragte sie die beiden Frauen und Kathrin hastete schnell zur Seite, damit sie ihr nicht im Weg stand.
„Wo bleiben deine Manieren Mariechen? Willst du dich nicht Frau Sengel vorstellen, die nun ebenfalls ein Auge auf dich werfen wird?“, sie deutete auf die Schwarzhaarige und dann auf die Oma, „Das ist im übrigen Marie Gardemann, aber jeder nennt sie nur Mariechen.“
Die unsichere Auszubildende setzte ein Lächeln auf und streckte die Hand der älteren Frau entgegen, die sie schwach drückte.
„Kathrin Sengel mein Name. Macht es Ihnen was aus, wenn ich Sie ebenfalls Mariechen nennen?“, erkundigte sie sich höflicherweise bei der Frau, die ihre Augenbrauen bei der Frage erschrocken hob.
„Nur zu, meine Liebe. Wenn du dort aber gerade stehst, kannst du mir dann mal kurz aus dem Rollstuhl helfen?“, Hilfe bittend streckte sie ihre beiden dürren Arme aus.
Kathrin fiel ihr erst jetzt die schwarzrote, gestrickte Decke über den Füßen Gardemanns auf und ergriff vorsichtig beide knochigen Arme.
Zuerst wollte Elke dazwischen gehen, aber entschied sich dann doch dagegen und wollte mal schauen, ob der Sprössling auch das nötige Feingefühl mit sich brachte. Das Bett hatte sie immerhin schon zu ihrer Zufriedenheit neu bezogen.
„Wenn du irgendwo Schmerzen hast, dann sag mir bitte Bescheid, Mariechen.“
Die Auszubildende hatte die alte Frau vorsichtig aus dem Rollstuhl gehievt und setzte sie langsam auf dem frisch bezogenen Bett ab. Kathrin hatte sich die Frau schwerer vorgestellt, weshalb sie Angst hatte, dass sie möglicherweise zu viel Kraft ausgeübt hatte und ihr somit Schmerzen bereiten würde. Glücklicherweise lächelte aber Marie und tätschelte lobende die Hand der angehenden Altenpflegerin.
„Ich könnte mich an sie gewöhnen“, scherzelte sie und deckte sich mit der dünnen Decke zu.
Kathrin bedankte sich bei Marie herzlich und sammelte die dreckige Bettwäsche ein.
Ihre derzeitige Betreuerin zwinkerte ihr ebenfalls lobend zu und verließ mit ihr zusammen den Raum.
„So, dann werde ich dir mal einen expliziten Rundgang in Gebäudekomplex D bieten, wo du was findest und welche Patienten dich erwarten. Die dreckige Bettwäsche kannst du übrigens dort hinten in den Wagen schmeißen“, sie deutete auf einen größeren Rollwagen auf dem ein Schild mit der Aufschrift „Dreckige Wäsche!“ vorhanden war.
„Die Wäsche reinigt eine externe Firma und bringt diese meist schon am nächsten Tag wieder hierher. Relativ praktisch und zeitsparend für uns. Aber das ist noch nicht alles.
Du wirst noch eine Menge interessanter Dinge hier finden.“
Mit diesen Worten lief sie vorne hinweg und Kathrin folgte ihr, nachdem sie sich der abgezogenen Bettwäsche entledigt hatte.



Elke hatte sie inzwischen durch das gesamte Gebäude geführt und ihr gezeigt, in welchem Bereich sie was vorzufinden könnte. Es gab mehrere Ruhe-, Gemeinschafts- und Fitnessräume.
Vereinzelt konnte man aber auch Büros von den jeweiligen Fachärzten sehen, die hier die Aufsicht hatten. Eine kleine Cafeteria gab es ebenfalls, die von 07:00 Uhr bis 17:00 Uhr den Besuchern, Patienten oder Pflegern gutes Essen und Snacks boten. Die Auszubildende hatte zur frühen Morgenstunde jedoch nur wenige Leute in der Cafeteria gesehen, aber der Geruch des frischen Kaffees und aufgebackenen Brötchen ließ ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen. Vielleicht würde sie in Zukunft hier gelegentlich mal selbst etwas Essen, aber vorerst stand die Arbeit im Vordergrund.
Abgesehen von den Räumlichkeiten der vereinzelten Patienten, die sich im Grunde nicht von Mariechens Zimmer großartig unterschieden, gab es noch ein paar Dusch- und Waschräume für die pflegebedürftigen Menschen. Elke hatte ihr erklärt, das auch sie später die Aufgabe zugewiesen bekommen würde, die Patienten egal ob Frau oder Mann in diesen Räumen zu reinigen. Für Kathrin wäre es zwar eine kleine Überwindung, aber letzten Endes sind es ja auch nur Menschen, die etwas älter waren und außerdem hatte sie ja schon zuvor gewusst, dass diese Tätigkeit durchaus in ihrer Stelle als Altenpflegerin durchgeführt werden musste.

Die beiden Frauen kamen auch an Dirk Meiers Zimmer vorbei, der jedoch um diese Zeit nicht vorzufinden war, weshalb sich Kathrin vornahm ihn einfach später nochmal alleine aufzusuchen. Fred Plots hingegen war in seinen Räumlichkeiten und schaute in seinem Rollstuhl die warme Mittagssonne an. Der Mann realisierte anfangs gar nicht, das er Besuch von den beiden Pflegerinnen bekommen hatte und drehte sich erst dann leicht zur Seite, nachdem Kathrin neben ihm in die Hocke ging und ihn freundlich begrüßte.
„Guten Tag Herr Plots. Ich bin Kathrin Sengel und werde für diesen Monat Ihre Pflege übernehmen“, stellte sie sich vor und entdeckte ein wenig Sabber an seinem faltigen Mundwinkel. Elke hielt sich inzwischen im Hintergrund bedeckt und beobachtete die Auszubildende, um zu schauen, ob sie auch wirklich alleine die richtigen Entscheidungen traf.
Die Schwarzhaarige zog aus ihrer linken Hosentasche eine Packung Taschentücher und entfernte den austretenden Speichel des alten Mannes, der erst jetzt dadurch mehr zum Leben erwachte.
„ … a llo“, formten seine brüchigen Lippen langsam und streckte zaghaft eine Hand nach ihr aus, um sie anscheinend zu begrüßen. Kathrin kam seiner trockenen, rissigen Hand mit ihrer entgegen und schüttelte diese vorsichtig.
„Ich bin zwar neu und unerfahren in diesem Bereich, aber ich hoffe wir werden uns gut miteinander verstehen.“
Das faltige Gesicht formte sich zu einem warmen Lächeln und der Mann nickte mehrmals freudig, als ob er es kaum abwarten konnte sich mit einer neuen Altenpflegerin auszutauschen. Denn er bekam immerhin nur sehr selten Besuch von seinen wenigen Bekannten und die anderen Personen hier in diesem Gebäude kannte er anscheinend bereits alle schon. Über diese extravagante Reaktion freute sich Kathrin ebenfalls und schenkte ihm auch ein ehrliches Lächeln, bevor sie sich erhob und ihm zum Abschied leicht auf die Schulter klopfte. Der agile Mann mit seinen wenigen grauen, kurzen Haaren drehte seinen Rollstuhl so, dass er ihr zum Abschied nochmal winken konnte.
„Bis später Herr Plots“, verabschiedete sich mit der gleichen Geste und schloss die Tür hinter sich. Elke schenkte ihr dabei ein dickes Grinsen und schlug ihr erneut zu fest auf den Rücken.
„Du bist mir ein Mädel! Es sind zwar immer nur kleine Gesten, aber du nimmst deinen Job wirklich sehr ernst. Wenn du so weitermachst, sind die restlichen drei Jahre hier kein Problem für dich“, lobte sie ihren neuen Liebling.
„Quatsch! Ich habe doch nur das getan, was jeder andere auch getan hätte …“, schmälerte sie die anerkennenden Worte. Sie freute sich zwar, dass sie anscheinend alles richtig machte, aber bisher waren es doch nur selbstverständliche Sachen gewesen, die sie hier verrichtet hatte.
„Ich bin schon länger als du hier und hatte schon die einen oder anderen Pfleger gesehen, die manche Dinge nicht als selbstverständlich hingenommen haben, weshalb ich über deine menschliche Seite so erfreut bin“, erklärte sie altklug und verabschiedete sich anschließend zu ihrer Mittagspause.
Kathrin war es nicht gewohnt so ehrlich gelobt zu werden, genoss es aber und kümmerte sich mit einem Lächeln, um die anderen Personen.



Es war inzwischen später Nachmittag und die heutige Arbeitszeit widmete sich langsam dem Ende, als Kathrin an eine geschlossene Tür klopfte. Es war das Zimmer von Dirk Meier, das anfangs verweist war und sie es nun um diese Zeit probierte. Schließlich kann der Mann nicht rund um die Uhr weg sein.
„Herein!“, erklang eine genervte Aufforderung aus dem Innenraum. Somit war die gute Laune verflogen und Kathrin trat mit gemischten Gefühlen ein.
Die Einrichtung des Zimmers unterschied sich nicht mit dem von Marie, lediglich die Atmosphäre in diesem Raum schien das Gesamtbild individueller zu gestalten, worauf aber die junge Frau gerne verzichtet hätte.
„Sie wünschen?“, fragte der braunhaarige Mann mit faltigem Gesicht, während er seine ockerfarbenen Augen nicht von der Frauenzeitschrift lösen konnte, in der die neuen Sommertrends und Badeanzüge gezeigt wurden.
„Guten Tag Herr Meier. Da ich Sie heute Mittag nicht antreffen konnte, wollte ich mich noch mal persönlich bei Ihnen vorstellen“, stellte sich die junge Auszubildende vor, ohne sich von der Zeitschrift ablenken zu lassen. Er war trotz seines hohen Alters immer noch ein Mann, der eben auch noch seine Bedürfnisse hatte. Ihr eigener Opa hatte ihr nämlich auch immer mal gerne hinterher geschaut, was sie aber eher als Kompliment betrachtete und nicht als Belästigung. Außerdem war es für sie nur natürlich, wenn man schönen Körperteilen hinterherschaute, insofern es nicht die Grenze zum Starren überschritt. Sie machte es schließlich nicht anders bei anderen Männern oder Frauen.
„Oho!“, die Augen des alten Mann weiteten sich, als er sich doch von seiner heiß geliebten Zeitschrift löste, um zu schauen mit welcher neuen Pflegerin er es zu tun hatte, „Sicher das Sie hier richtig sein? Wir sind hier immerhin einem Altenpflegeheim“, machte er Anspielungen auf den wohlgeformten Körper der Schwarzhaarigen und musterte diesen mit lüsternen Augen.
Kathrin ließ sich trotz der Anspielung aber nicht aus der Ruhe bringen und ging auf den Mann zu, der auf seinem Bett ruhte.
„Kathrin Sengel mein Name und ja ich bin hier richtig. Ich bin für diesen Monat für Sie zuständig“, sie reichte ihm die Hand.
Herr Meier hingegen lächelte sie nur an und schüttelte sie mit einem festen Händedruck.
„Frau Sengel also. Ich bin Dirk Meier, aber das wissen Sie ja bestimmt schon von meiner Krankenakte, wenn Sie für mich diesen Monat zuständig sind. Erfreulich noch so junge Dinger zu sehen, die sich für so einen Job bereiterklären, obwohl sie eher hinter dem Herd gehören“, er legte die Zeitschrift flach auf seinen Beinen nieder und schaute die Frau herausfordernd an.
„Wir leben in einem modernen 21. Jahrhundert Herr Meier. Somit sind Frauen und Männer zur heutigen Zeit gleichberechtigt. Außerdem seien Sie doch einfach froh, wenn Frauen arbeiten gehen, sonst würden sie so schöne Frauen niemals in Natura sehen“, sie zwinkerte ihm zu und tippte vielsagend auf die Zeitschrift. Anhand des lüsternen Blickes des Mannes wusste Kathrin nämlich, dass er ihren Körper, so wie viele andere, sehr anzüglich fand und ließ es sich nicht nehmen ebenfalls eine Anspielung zu machen. Sie war immerhin sehr stolz auf ihre schlanke Figur, jedoch blieb sie dabei auf den Boden der Tatsachen und gab damit nicht Rund um die Uhr an.
„Hmmm … Das wäre durchaus ein Argument, aber ich würde es dennoch vorziehen solche Frauen bei mir zuhause an dem Herd stehen zu haben, sodass kein anderer sie mir wegschnappt und die Frau keine Faxen macht“, stieg er ebenfalls auf die Anspielung ein und musterte den Körper der jungen Frau weiterhin.
„Nur zu blöd, dass Sie hier keinen eigenen Herd haben, Herr Meier.“
Ein kräftiges Lachen des Mannes war im Raum zu entnehmen und Kathrin atmete dabei innerlich aus. Sie hatte ihn sich durch die Erzählungen von Elke schlimmer vorgestellt, aber anscheinend war er einfach nur wenig pervers – mehr nicht.
„Mädchen, dich mag ich. Zwar ein wenig frech, aber in diesem Heim sehr erfrischend. Das wird sicherlich ein spaßiger Monat“, kündigte er voller Vorfreude an und nahm wieder seine Zeitschrift in die Hand.
„Die Freude wird sicherlich ganz meinerseits sein. Aber wir werden uns dann morgen wieder sehen, denn ich habe nun Feierabend für heute“, verabschiedete sie sich von dem Mann, der ihr beim Verlassen des Zimmers auf den Hintern starrte.
Über all die Jahre als Frau entwickelt man irgendwann ein Gespür dafür, wann jemand auf das Hinterteil schaute oder starrte, weshalb sie für den Mann ihren Po in den Gehbewegungen ein wenig mehr betonte.
Sie wollte ihm nur eine kleine Freude zum Abschied machen, jedoch würde es bei diesem einen Mal bleiben. Denn ab morgen würde sie ihm wieder professionell entgegentreten und weniger auf seine Anspielungen eingehen.


Kathrin hatte sich nur noch in der Frauenumkleide ihre Straßenklamotten angezogen und machte sich mit einem guten Gefühl nach Hause. Der Bus war wieder um kurz nach 17 Uhr relativ leer, sodass sie die 20 Minuten auf einem Sitzplatz verbringen konnte.

Ihre Freundin war ebenfalls schon zuhause und begrüßte sie freundlich, als sie über die Türschwelle trat. Die beiden Frauen kamen sofort ins Gespräch und unterhielten sich rege über ihre Arbeit bis sie irgendwann in der Wohnung wieder getrennte Wege gingen.

Der restliche Tag verlief für Kathrin glücklicherweise ruhig, denn Nadja hatte dieses Mal keinen teuflischen Plan ausgeheckt, um ihre Mitbewohnerin wieder zu vernaschen, sodass sie relativ früh ins Bett gehen konnte, nachdem sie eine kleine Mahlzeit und eine erfrischende Dusche zu sich genommen hatte.
 
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