[Biete] Die sonderbare Welt von Morgen (Änderbar)

Shishiza

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Vorwort und Erklärungen:

Ich habe vor kurzen diese Animeserie kennen gelernt, und bin eigentlich mehr als begeistert. Seit dem versuche ich, daraus eine Geschichte zu machen, die allerdings wiederum nicht wirklich mit diesen Charakteren zusammen hängt. Das heißt, meine Figuren sind frei erfunden und können dadurch bestimmte Dinge, die in der Serie nicht auftaucht. Damit trotzdem ein paar Dinge besser erkannt werden, werde ich sie kurz erklären. (Wer noch mehr wissen möchte, schaut sich die Serie am besten mal an. Kann aber auch die restlichen Daten auf Wiki oder sonstige Seite bekommen. )

Contractors;
Diese Menschen haben besondere Fähigkeiten, die sie aber nicht umsonst benutzen dürfen. Das heißt, wenn sie eine Fähigkeit benutzt haben, müssen sie Buße tun, wenn dies nicht geschieht, dann sterben sie. Auch haben sie noch eine Schwäche oder Stärke, wie man das sehen möchte. Sie können keine Gefühle wirklich noch fühlen, dadurch denken sie Logisch und klar.

Dolls; Diese Wesen sind zwar Menschen, aber werden als Puppen missbraucht, weil sie keine Gefühle, keinen Willen und auch keine Bedürfnisse noch verspüren. Sie haben aber eine Geistige Präsenz, die sie auf Erkundungstour schicken könne.

Anders, wie in der Animeserie gab es eine andere Ursache, die dazu geführt hat, dass bestimmte Menschen sich in Contractors verwandelt haben. Auch werden diese nicht zu Kriegszwecken eingesetzt werden, sondern haben einfach einen anderen Stellenwert in dieser Welt.

Hier noch ein Link, damit ihr eure Informationen komplett holen könnt, wenn ihr noch mehr wissen wollt. Denkt nur daran, dass ich mir nur den Kern aus dieser Serie hole, aber der Rest ist von mir frei erfunden. (http://de.wikipedia.org/wiki/Darker_than_Black )


Der Unfall

Jeden Morgen der gleiche Wunschsatz, ich möchte etwas besonderes sein. Dieser Gedanke kommt immer wieder in Lena hoch. Jeden Morgen die gleiche Dinge, die sie macht. Aufstehen, Duschen, Zähne putzen, Frühstücken und danach in die Schule gehen. Lena möchte endlich was anderes erleben, oder vor allem, etwas Aufregendes sehen. Doch der Trott verändert sich nicht. Ihre Eltern sind immer froh und munter, sie haben keine wirklichen Probleme und ihre Geschwister, naja sie sind halt Geschwister. Wieder ein großer Seufzer, als sie sich im Spiegel betrachtet, warum ist es ihr immer so langweilig. Auch, wenn sie jemanden das erzählen würde, keiner würde sie verstehen und wirklich ihr helfen können.

Dabei ist sie jung, sie könnte so vieles erreichen, wenn sie die Möglichkeiten bekommen könnte, eine Chance, aus dem Alltag auszubrechen, genau das wäre für sie so wichtig. Doch, alles, was sie sehen, fühlen oder auch ertasten kann, ist für sie negativ oder gar unbedeutend. Keiner oder keines was in ihrem Leben passierte war wirklich interessant genug, dass sie davon eine gute Laune bekommen würde. Jeden Tag das Gleiche, öde und beschissene Leben. Lena geht wie in Trance in die Schule, weil sie keine Lust hat, ihre Zeit dort zu verbringen, doch sie kann ja nicht anders, ist ihre Pflicht, als Kind. Wobei sie das eigentlich schon lange nicht mehr ist, denkt sie, sie ist schließlich mit ihren 15 Jahren doch schon erwachsen. Doch ohne, würde es noch langweiliger werden. Da der Weg in die Schule mehr als leicht ist, sie braucht vor allem nur gerade aus zu laufen, hat sie die Augen leicht geschlossen und träumt vor sich hin.

Ihre Gedanken schweifen immer um ein Thema, das ihr einfach nicht mehr aus ihrem Gedächtnis geht. Etwas Neues, Aufregendes, ein Star, ein Abenteurer egal was, nur irgendwas, was ihr helfen könnte, den Trott zu über stehen. Mit langsamen, großen und vor allem wackelnden Schritten läuft sie die Straße entlang, und achtet dabei auf nichts, was sein könnte. Sie kennt ja den Weg, sie weiß jeden Stein, jede Biegung, jeden Strommast, Laternenpfähle auswendig und so wird ihre Konzentration immer geringer. So gering, dass sie nicht mal mit bekommt, das sie leicht auf die Straße geht. Sie bekommt nicht mit, wie die andern ihre Blicke auf sie wenden, nicht verstehend, das sie gerade einen riesigen Fehler macht und doch zu spät reagieren, als von hinten, mit großer Geschwindigkeit ein Auto an rauscht. Der Fahrer selber kennt diese Strecke in und auswendig, da er den Weg ja jeden Tag fährt. Dadurch ist seine Aufmerksamkeit nicht unbedingt auf die Straße gerichtet. Und schon macht es Krach. Lena merkt nur noch einen sehr starken Schlag und sie fliegt durch die Luft. Ihr Körper schlägt mit einer so großen Wucht auf, dass man von weitem das Knacksen der Knochen hört. Schlimmer ist es, das sie nicht einfach liegen bleibt, nein, sie rollt durch die Wucht des Aufpralls noch ein paar Meter und bleibt dann verdreckt, komplett schief und schräg auf der Stelle liegen. Ihre Knochen sind so abgewinkelt, das jeder, der sie anschaut, sofort die Augen zu macht.

Sofort laufen welche auf sie zu, andere greifen zum Handy und rufen Hilfe herbei. Die Leute, die an sie ran getreten sind, versuchen heraus zu finden, ob sie tot ist, doch sie lebt, denn ihr Brustkorb bewegt sich leicht. Lena ist sogar noch leicht wach, sie hat ihre Augen halb geöffnet und bekommt mit, wie die anderen sich um sie scharren und sie anglotzen, als wäre sie der achte Weltwunder. Keiner bewegt sie, keiner hat wirklichen Mut, sie zu berühren, denn sie sieht wirklich schlimm aus. Sie versucht zu sprechen, doch kein Ton kommt raus, sie versucht sich zu bewegen, doch auch dies gelingt ihr nicht. Ihr ganzer Körper schmerzt. So viele Schmerzen waren ihr ganz unbekannt, sie keucht auf. Vom weiten hört man das Martinshorn, das immer lauter wird, je näher es kommt. Bevor sie ihr Bewusstsein verliert, bekommt sie nur noch mit, wie die Leute auf die Seite gehen, um das herankommende Auto Platz zu schaffen. Dann wird es Nacht für sie…
 
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Shishiza

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2. Das Krankenhaus

Ein lautes Piepen, rechts von Lena, erklang immer und immer wieder. Dieses Geräusch hörte sie auch als erstes, bevor sie überhaupt so richtig aus diesem Koma erwachte. Langsam, wie aus einen tiefen, schwarzen Loch, das keinen Laut, keine Bewegung oder sonstiges zu lies, wurde sie munter, auch wenn dass das falsche Wort war. Sie registrierte die Geräuschkulisse und hörte auch lauter Stimmen, die in der Nähe ihres Bettes waren. Was sie genau waren, konnte sie immer noch nicht klar aus dem ganzen Gewirr heraus filtern. Sie versuchte immer wieder ihre Augen zu öffnen, doch sie waren leicht verklebt und hielten zusammen, als wäre ein Superkleber benutzt worden. Lena begann auch endlich so langsam, Finger für Finger, Zeh für Zeh ihren Körper zu spüren. Sie begann auch die Schmerzen, die in ihrem ganzen Körper herrschte, wahr zu nehmen und bewegte sich dadurch noch hektischer. Sie wollte endlich wissen, was passiert ist und auch, warum sie sich nicht bewegen konnte. Aber mit jeder Bewegung und mit jeder Regung ihrer Gliedmaßen schoss noch mehr Schmerzen durch ihren Körper. Hätte sie jetzt schreien können, hätte sie das ganze Haus, oder Krankenhaus zusammen geschrien.
Die Geräte reagierten auf ihre Bemühungen und wurden dadurch immer schriller. Endlich kam einer, sie fühlte das an der Luft, der über sie hinweg wehte, an ihr Bett. Es wurden die Schläuche bewegt, sie bemerkte, das etwas an den Geräten gemacht wurde, denn kurze Zeit später wurden die riesigen großflächigen Schmerzen geringer, die Panik wurde unterdrückt. Sie wurde wieder ruhiger und schlief wieder ein. Das ging so schnell, dass sie keine Gedanken mehr haben konnte, denn sie fiel wieder in dieses Loch, in dem kein Entkommen oder Flucht möglich sein konnte und doch jetzt eher friedlich war. Als sie wieder langsam wach wurde, bemerkte sie, dass die Schmerzen nicht mehr so gravierend waren und sie konnte, nach ein paar Versuchen, ihre Augen öffnen. Schloss sie aber gleich wieder, da das Licht so grell war, dass ihre Augen schmerzten. Vorsichtig, ganz langsam, als ob alles in Zeitlupe voran ging, öffnete sie die Augen, damit diese sich an das Licht gewöhnen konnten. Nach einer langen Zeit, so kam es ihr vor, waren ihre Augen endlich wieder offen. Was sie sah, machte sie einfach nur depressiv, denn sie lag in einem schrecklichen weißen, sterilen Zimmer. Sie drehte langsam den Kopf, um ja keine Schmerzen zu bekommen und sich ihr Reich genauer unter die Lupe zu nehmen. Leider konnte sie bis auf ein paar bunte, aber trotzdem schöne Blumen nichts Farbenprächtiges entdecken. Wo war sie?? Was ist passiert? Und was vor allem noch wichtiger war, warum hatte sie solche große Schmerzen, das sie laufend schreien könnte. Doch bevor sie irgendwie wieder anfing zu schreien, ging die Tür auf, und ein weiß gekleideter Mann, der sehr wichtig aussah, kam herein. Er erblickte, dass sie wach war und drehte sie um, bellte ein paar Befehle auf den Flur und kam dann ganz in das Zimmer. Er holte sofort seine Instrumente, zur Untersuchung heraus und begann Lena zu untersuchen.
Lena konnte nichts anders tun, als das zu zulassen. Obwohl sie diesen Mann nicht kannte, er auch kein Ton zu ihr sagte und nur immer wieder den Kopf schüttelte. Endlich wurde die Tür aufgerissen und eine weibliche Person, ganz in weiß, kam mit einem Wagen rein gehastet. Auf diesem Wagen waren noch mehr Geräte, mit denen Lena weiter untersucht und geprüft wurde. Kaum waren sie damit fertig, deckte die Schwester, ohne ein Wort zu verlieren, Lena wieder zu, und verließ mit dem Doktor das Zimmer. Jetzt war Lena noch mehr verwirrt. Was war geschehen, warum redet keiner mit ihr? Sie war ganz erschöpft von den ganzen Untersuchungen, so dass sie ihre Augen schloss und vor sich hin dämmert. Ihre Gedanken schwanden in die Vergangenheit. Warum, war nicht klar, doch ohne, dass sie es wollte kamen diese Dinge in ihren Kopf. Sie liebte die Ordnung, sie las sehr viel und was vor allem auch wichtig war, sie mochte Abenteuer, Fantasie und Tiere. Was sie nicht mochte, war Unordnung, Sport, denn sie war absolut nicht sportlich, Unfreundliche Worte, Langweilige Leute und so weiter.

Die Gedanken überschwemmten ihren Kopf. Alles, was sie mochte und nicht. Katzen, Hunde, Pferde, ja selbst Kühe mochte sie, denn ihre Augen waren wunderschön und sie mochte die Milch von ihnen. Abenteurer, sie las so viel von den sogenannten Helden, Hasardeure, Glücksspieler, Ritter egal was, denn sie wollte immer wieder dem Alltag entfliehen. Fantasygeschichten waren auch in ihrer Büchersammlung und sie kaufte sich von ihrem Taschengeld immer mehr. Drachen, Feen, Elfen, Zwerge ja sogar Monster waren in ihrer Sammlung. Sie könnte sogar eine kleine Bibliothek aufmachen, wenn sie alle Bücher richtig platzieren würde, was sie aber nicht machte, da es ihre Bücher waren. Ihr Körper schüttelte sich, wenn sie an die langweiligen Leute dachte, die jeden Tag immer wieder die gleichen Negativen Sätze sagten, oder immer wieder die gleichen Probleme auftischten und eigentlich nicht die Tipps, die sie denen gab, auch benutzten. Die langweiligen Kleidungen, die immer wieder der neusten Mode entsprachen, und doch nicht kleidsam waren, da die meisten Menschen keine Modellmaße hatten. Jedes mal, wenn sie in der Schule Sport hatte, versuchte sie sich davor zu drücken, sie wollte nicht schwitzen, oder unbedingt der Beste in einer Disziplin sein. Sie sah einfach keinen Sinn dahinter. Sie konnte diese Unordnung bei ihren Geschwistern nicht sehen, denn sie warfen ihre Sachen durch die Zimmer. In ihrem Zimmer war alles an seinem Platz und sie konnte mit einem Griff alles finden, was sie wollte. Man hätte sogar von ihrem Boden essen können, wenn man wollte. Immer schneller kamen die Erinnerungen und hörten gar nicht auf. Doch dann schlief sie ein, und dachte gar nichts mehr.

Während sie schlief, ging es draußen wild zu. Die Ärzte setzten sich zusammen, und warteten auf die Angehörigen von Lena. Sie wollten die nächsten Schritte besprechen und vor allem den Eltern informieren, dass ihre Tochter außer Gefahr war. Nach einer gewissen Zeit kamen die Eltern im Krankenhaus an und waren komplett außer Atem. Sie hatten alles liegen und stehen gelassen, nur um so schnell es ging, bei den Ärzten zu sein. Sie waren genauso neugierig, besorgt und vor allem mit den Nerven am Ende. Sie wollten endlich wissen, was passiert war, wie alle anderen aus der Familie. Eine Schwester begleitet die zwei erwachsenen Personen in das Besprechungszimmer, wo eine Gruppe von Ärzten, aus allen Fachbereichen schon auf sie gewartet hatten. Nachdem die zwei letzten Personen versorgt waren, begann der Oberarzt die Akte zu öffnen und las die Diagnose vor. „Frau und Herr Gerlach, sie können ganz beruhigt sein, ihre Tochter Lena hat das Schlimmste überstanden. Sie hat eine schlimme Kopfverletzung, da sie mit dem Kopf mehrmals aufgeschlagen ist. Ihre Knochen sind alle jetzt operativ stillgelegt worden, damit sie keine unabsichtlichen Bewegungen machen kann. Aber wir haben sie komplett untersucht und festgestellt, dass sie aus ihrem herbei gerufenen Koma aufgewacht ist. Allerdings wissen wir nicht, was für Nebenwirkungen insgesamt auftreten werden, da sie noch sehr angeschlagen ist. Sie hat starke Schmerzen, deshalb bekommt sie Schmerzmittel, die aber, je mehr die Zeit vergeht, langsam niedriger Dosiert werden. Lena wurde vorhin zum ersten Mal kontrolliert. Sie schläft wieder und kann ab morgen besucht werden. Haben sie jetzt noch weitere Fragen?“ Der Oberarzt schaute die Gerlachs an und wartete ab, ob noch eine Frage kam. Herr und Frau Gerlach sahen sich an und wussten erstmal nicht, was sie mit den ganzen Informationen anfangen sollten, deshalb schwiegen sie und nickten nur. Selbst wenn sie wollten, kamen ihnen im ersten Augenblick keine Fragen über die Lippen. Aber sie waren zufrieden, dass Lena überleben würde, alles andere war egal. Mit neuen Mut und Kraft verließen sie das Krankenhaus, um am nächsten Tag bereit zu sein…
 

Shishiza

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Der Aufenthalt

Lena wurde langsam wach, sie merkte, dass die Schmerzen leicht zurück gegangen sind, auch, dass sie ihren Körper besser bewegen konnte. Sie bekam endlich Hunger, in den vergangenen Tagen waren einfach die überwältigen Schmerzen wichtiger gewesen und haben den Hunger verdrängt. Doch jetzt kam er endlich wieder und sie konnte das Loch im Bauch richtig spüren. Lena schaute nach Draußen und erblickte den blauen Himmel vor allem die Sonne. Sie spürte, dass sie nicht mehr so verletzt war. Lange blickte sie nach draußen, bis sie die Türklinke hörte. Langsam drehte sie sich um und schaute zur Tür. Eine weiß gekleidete Frau schaute herein, sah, dass sie wach war und kam dann ganz rein. „Hallo Lena, endlich bist du wach. Wie geht es dir? Hast du langsam Hunger bekommen?“ Langsam nickte Lena, ja sie hatte Hunger und wollte endlich etwas Essen. „Ich komme gleich wieder und bringe dir Frühstück. Möchtest du noch etwas?“ Kam die Frage, bevor die Schwester sich wieder zur Tür gewandt hatte. Lena wollte nichts mehr, sie wusste bisher noch nicht wirklich, was sie wollte. Ihr erster Gedanke war einfach, das sie was essen wollte. Kurze Zeit später kam die Schwester mit einem Wagen, auf dem ein leckeres Frühstück angerichtet war. Sie half Lena, die noch Schwierigkeiten hatte, sich auf zu richten und Lena konnte endlich was essen. Danach wurde Lena leicht und vorsichtig gewaschen, denn das war einfach nur nötig. Was Lena nicht wusste, das sie eigentlich erst seit ein paar Tagen in der Klinik lag, trotzdem konnte sie sich schon fast wieder bewegen. Bei der Katzenwäsche konnte sie schon ziemlich gut mit machen und auch der Gang auf die Toilette war relativ leicht zu schaffen. Lena wusste nicht, das die Ärzte sich die Köpfe zerrissen, und laufend sinnierten, warum Lena so einen schnellen Heilungsprozess hatte.

Endlich war Lena fertig, frisch gewaschen und im neu bezogenen Bett. Sie fühlte sich wieder fast wie neu. Ihr Kopf tat ihr noch leicht weh und die zwei Gipsverbände waren unbequem, aber der Rest war wieder auf einem fast normalen Punkt. Doch langweilig wurde es ihr jetzt nicht mehr, denn die Ärzte kamen und baten sie, weitere Untersuchungen über sich ergehen zu lassen. Dazu musste sie in verschiedene Räume und Geräte. Dabei vergingen mehrere Stunden, die sie nicht spürte, da die Untersuchungen unangenehm, langweilig und vor allem auch leicht schmerzhaft sein sollten, doch sie merkte das nicht wirklich, es prallte irgendwie an ihr ab. Endlich waren sie vorbei und sie konnte auf ihr Zimmer. Dort gab es auch dann gleich Mittagessen, das sie hungrig verschlang. Sie wartete danach mit ziemlicher Ungeduld auf ihre Eltern, da sie von den Schwestern erfahren hatte, dass sie heute kommen wollten. Endlich, nach viel zu langer Zeit für sie, hörte sie, wie sie draußen zu der Schwester noch was sagten, bevor sie an die Tür klopften. Langsam ging die Tür auf und erst steckte die Mutter ihren Kopf durch dann drängte sich der Bruder durch und dahinter kam die Schwester. Den Schluss bildete ihr Vater, der wesentlich ruhiger und gelassener in das Zimmer trat. Lena freute sich sehr, das ihre komplette Familie rein kam, denn sie hat alle vermisst. Was eigentlich eher ein Wunder war, denn sie hatte nicht gedacht, das sie doch so ihre Angehörigen mochte. Die nächsten Stunden vergingen schnell, da sie Kuchen aßen und jede Menge an Sachen zu erzählen hatten. Aber, die Eltern waren wirklich erstaunt, dass ihre Tochter so frisch und munter war. Sie hatte doch wesentlich schwerere Verletzungen gehabt und eigentlich war sie ja vorgestern erst wirklich aus diesem künstlichen Schlaf aufgewacht. Zwar selbstständig, aber trotzdem aufgewacht. Auch der Vater wusste nicht mehr, was wirklich los war, und er wollte endlich Fragen haben. Er schaute seine Frau an, und nickte ihr zu. „Lena, liebes, ich schau mal, ob ich ein Informationen bekomme, also nicht wundern“, waren seine Worte, und er ging zu Tür, winkte noch mal und war dann aus dem Zimmer verschwunden. Lena hörte gerade ihren Geschwistern zu, wie sie abwechselnd etwas vom Haus erzählten und auch, wie deren Schule war. Deshalb bekam sie gar nicht so richtig mit, wie ihr Vater den Raum verließ.


Ihr Vater ging in das Schwesternzimmer und suchte einen Arzt, der für seine Tochter zuständig war. Nach einer gewissen Zeit fand er auch einen, und erkundigte sich, ob dieser denn Zeit hätte, für ein Gespräch. Dieser willigte ein und so gingen sie in das Büro von dem Arzt. „Herr Doktor, können sie mir jetzt genauere Informationen geben, da sie ja mir, bzw. uns gesagt haben, das sie heute Vormittag meine Tochter untersucht haben.“ Der Arzt hörte sich die Bitte von Herrn Gerlach an und antwortete dann ruhig: „ Herr Gerlach, wir haben ihre Tochter tatsächlich heute früh durch alle Untersuchungen gejagt, die wir hier in unserem Hause machen können. Nicht alle Untersuchungsergebnisse liegen uns vor, aber eines kann ich sofort und ohne Unsicherheit sagen. Ihre Tochter ist mehr als ungewöhnlich. Denn sie hat einen absoluten schweren und fast tödlichen Unfall überlebt. Sie hatte so schwere Verletzungen, dass wir sie vor ein paar Tagen, in ein künstliches Koma gelegt haben. Damit ihr Körper diese Verletzungen leichter verarbeiten kann. Sie ist selber, ohne, dass wir sie aufwecken mussten vorgestern aufgewacht. Seitdem sind ihre Verletzungen 30fach schneller geheilt, wie bei den restlichen Menschen auf dieser Welt. Im Grunde können wir Ende der Woche den Gips wieder abmachen und die Fäden ziehen. Sie wird sicher morgen oder übermorgen schon mit der Krankengymnastik anfangen können und wird sicher in drei Tagen nicht mehr hier bleiben wollen, wenn es so weiter geht. Wir, das heißt, unsere Kollegen und ich wollen sie gerne noch ein paar Untersuchungen machen lassen, da wir uns diese Veränderung an ihrer Tochter sehr stark auffällt und wir einfach nicht die Ursache daraus schließen können.“ Nach dieser Erklärung blieb Herr Gerlach einen Moment ruhig sitzen und meinte dann:“ Aber was können wir unserer Tochter sagen? Sie hat Fragen, die wir ihr auch beantworten wollen und müssen. Sie hat genau wie wir das Recht, zu wissen, warum sie so schnell wieder fit ist.“ „Nun beruhigen sie sich, klar kann Lena alles wissen, aber ich kann ihnen auch nur das geben, was ich selber weiß. Wir haben einfach noch nicht alle Ergebnisse, die meisten kommen erst morgen, dann wissen wir noch mehr.“ Schweren Herzens nickte Herr Gerlach, bedankte sich und ging langsam wieder in das Zimmer seiner Tochter. Er freute sich natürlich, das seine Tochter diesen ach so schweren Unfall überwunden hatte, aber was war mit ihr geschehen… warum war sie fast wieder Gesund? Warum heilten alle Verletzungen so schnell? Warum konnte sie sich aus diesem Koma selber wecken? ... Fragen über Fragen, die durch seinen Kopf gingen. Aber er ließ sich nichts anmerken, als er wieder den Raum von seiner Tochter betrat. Seine Frau schaute sofort an die Tür, als die Klinke sich bewegte, er darauf hin eintrat. Er nickte ihr nur zu, mehr machte er nicht, da er seine restliche Familie nicht so beunruhigen wollte. „So, Kinder, langsam müssen wir wieder los, die Zeit ist sehr schnell vergangen und Lena muss sich jetzt wieder ausruhen.“ Mit diesen Worten konnte er so einige Wiederworte im Keim ersticken, denn Lena sah wirklich ziemlich erschöpft und blass aus. Langsam verabschiedenden sich alle von ihr, und gingen dann langsam aus dem Zimmer. Lena, die wirklich jetzt kaputt und auch mehr als nur leicht müde war, lehnte sich zurück und war ganz zufrieden. Sie merkte, dass sie kaum noch Schmerzen hatte, auch keine Kopfschmerzen, sie konnte sich wieder ganz gut bewegen, trotz den Gipsverbänden und Operationsnarben. Sie hatte Hunger, war müde und war mit dem kompletten Tag, auch wenn er Vormittags mit Untersuchungen beinhaltet war, zufrieden.
Nach einem guten, einfachen aber sehr nahrhaften Abendessen schlief sie auch sehr schnell ein. Wieder war ein Tag vergangen. Wieder hatte sie leider keine Fragen beantwortet bekommen, und wieder war sie der Genesung ein Stück weiter gegangen. Sie wusste, dass sie jetzt anders war. Aber im Schlaf kümmerte sie das nicht. Es gab ja ein Morgen.


Der Morgen war wie der vorherige, sie konnte nur diesmal alles alleine machen, und die Krankenschwester assistierte nur noch. Duschen konnte sie noch nicht, da die Narben und auch der Gips nicht nass werden durften, aber so gut es ging, machte sie sich bei der Katzenwäsche frisch. Auch an diesem Vormittag wurde sie in Räume gefahren, um getestet zu werden. Diesmal waren es noch andere Geräte und andere Räume, wo sie vorher noch nicht war. Sie wunderte sich immer mehr, dass all die Untersuchungen wichtig waren, aber ohne ein Wort ließ sie es zu. Auch diesmal merkte sie nur, das sie ein wenig langwierig waren und für sie selber kaum schmerzhaft. Es war langsam für sie mehr als öde und sie war einfach nur froh, dass sie davon befreit wurde, als es auf das Mittagessen zu ging. Am Nachmittag kamen wieder ihre Eltern und brachten ihr auch diesmal ihre Freunde mit, die natürlich den neusten Klatsch aus der Schule dabei hatten. Auch die weiteren Hausaufgaben und alle Neuigkeiten, die eben vielleicht für Lena wichtig waren. Wieder gingen die Stunden vorbei und kurz vor dem Abendessen verließen sie Lena wieder, damit sie sich ausruhen konnte. Auch diesmal bekam sie keine Auskunft, was wirklich mit ihr los war, sie bekam es nicht von ihren Eltern, die einfach immer wieder ausgewichen sind, wenn sie eine Frage stellen wollte. Und die Schwestern wie auch die Ärzte meinten nur, sie wissen einfach nichts Genaueres.


Der nächste Tag war im Grunde fast genauso, nur das sie keine Untersuchungen hatte sondern jetzt zu einem Krankengymnasten geschickt wurde, der mit ihr einfach ein paar Übungen durch gehen sollte, damit sie schneller, (noch schneller?) wieder fit wurde. Aber es lenkte sie ab, und sie konnte diese Übungen auch super meistern. Nachmittags kamen die Eltern, diesmal alleine, denn sie wollten mit ihr endlich darüber reden, was wirklich vorgefallen war und vor allem auch ein paar Fragen von ihr klären. Sie holten sich Kaffee und Kuchen und setzten sich an den Tisch, der im Raum von Lena stand. Als alles fertig war, begann ihr Vater zu reden:“ Lena, wir sind diesmal alleine hier, damit wir einfach in Ruhe über alles reden könne. Ich gebe dir jetzt die Informationen, die mir der Arzt, der für dich zu ständig ist, gegeben hat. Du hattest eine absolut schwere Gehirnerschütterung, mehrere Knochenbrüche und innere Verletzungen. Laut Arzt hättest du das Ganze nicht überlebt. Sie haben dich ins künstliche Koma gelegt, damit du es vielleicht doch schaffst. In diesem Zustand warst du genau eine Woche und dann hast du dich selber vor ein paar Tagen aufgeweckt. Normalerweise ist dies nicht möglich und ungewöhnlich aber du hast es geschafft. Deine Verletzungen sind fast alle weg. Die ganzen Untersuchungen haben nichts ergeben. Sie haben dich komplett von Kopf bis Fuß durch leuchtet und haben wirklich alles Mögliche gemacht. Wie du ja selber gemerkt hast. Es ist ihnen aufgefallen, dass deine ganze Struktur eigentlich normal geblieben ist. Deine ganzen Narben, die du an den verschiedenen Gebieten hattest, Schürfwunden, Schnitte oder auch einfach blaue Flecke sieht man einfach gar nicht mehr. Bis auf den Gips, und die Narbe, wo die Fäden noch drin sind, sieht man eigentlich fast nichts mehr. Sie haben keine Ahnung, warum du plötzlich so schnell genest bist. Das ist jetzt die Kurzfassung, was mit dir geschehen ist. Hast du noch eine Frage?“ Lena wusste eigentlich nicht, was sie darauf sagen oder erwidern sollte, denn irgendwie hat sie das alles gespürt, das sie sich verändert hatte, doch die Ärzte eigentlich nicht in der Lage waren, heraus zu finden, was sie hatte. „Wie lange muss ich noch hier bleiben? Mir wird es langweilig und da sie doch eh nichts finden, könnte ich doch zu Hause mich auskurieren.“ War dann doch die Frage von ihr, weil sie es nicht wirklich schön fand, das sie hier im Krankenhaus war. Auf diese Frage konnten ihre Eltern dann doch noch nicht antworten, denn sie wussten nicht, wie lange die Ärzte sie noch behalten wollten, konnten aber das Anliegen von Lena verstehen und meinten dann nur:“ Wir werden versuchen, das du so bald wie möglich hier raus kommst. Denn du hast Recht, du kannst dich auch zu Hause gut ausruhen. Außerdem sieht es dort wirklich besser aus.“ Bei diesen Worten nickte sie und war damit zufrieden. Darauf hin standen die Eltern auf, und meinten dann nur noch:“ Wir würden gerne noch mal mit den Doktoren reden, damit wir sehen, ob du bald zu uns darfst. Du kannst ja deine Übungen machen oder auch, für die Schule lernen, Stoff ist ja genug da.“ Bei den Worten schaute sie nur ein wenig angeheitert und nickte.


Das Elternpaar ging aus dem Zimmer und schauten sich dann aber draußen an. „Hast du gemerkt, sie hat kaum noch Emotionen, sie lacht nicht mehr oder ist auch nicht traurig. Was ist mit ihr los?“ Waren die fragenden Sätze an ihren Mann. Der allerdings wusste auch nicht, warum sich ihre Tochter so verändert hatte. „Die Ärzte bemerkten auch, dass sie kaum einen Schmerz laut von sich gegeben hat, als sie bei den Untersuchungen war. Oder das sie gelacht hat. Sie schaut aus, als ob sie das alles verlernt hat.“ Kamen die Worte aus seinen Mund, als er seine Frau sehr verwirrt anschaute. Beide waren mehr als verwirrt und konnten sich das alles nicht glauben. „Komm, wir versuchen, unsere Tochter nach hause zu holen, damit wir einfach schauen, ob das sich wieder ändert.“ baute Herr Gerlach seine Frau auf und ging Richtung Schwesternzimmer, um alles in die Wege zu leiten...
 

Shishiza

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Zu Hause


Langsam geht die Tür auf, und Lena stieg vorsichtig, auch wenn ihr nichts mehr weh tat, aus dem Auto aus. Endlich war sie wieder zu Hause, endlich wieder in ihrem Zimmer, in ihren vier Wänden. Das Krankenhaus war mehr als öde und sie verstand auch nicht, dass sie so viele Untersuchungen über sich ergehen lassen musste. Aber das war alles vorbei. Sie merkte zwar selber, immer mehr, dass sie nicht mehr die gleiche war. Irgendwie waren ihr die Gefühle nicht mehr wichtig. Aber das war ein Gedanke, den sie für sich behielt. Langsam ging sie die Treppe zu ihrem Zimmer hoch, um in ihr Zimmer zu gehen. Ihre Eltern, wie auch ihre Geschwister hatten sie herzlich willkommen geheißen. Sie waren auch der Meinung, sie wäre komplett erschöpft gewesen, was allerdings nicht wirklich gestimmt hatte. Denn sie hatte sich ja im Krankenhaus richtig ausruhen können. Oben, auf ihrem Zimmer warf sie ihre Sachen in die Ecke und begann ihre Schuhe auszuziehen und ihre bequeme Kleidung aus dem Schrank zu holen und sich um zu ziehen. Sie hatte in ihrem Zimmer einen kleinen Spiegel, damit sie sich nicht laufend mit ihren Geschwistern stritt. Sie blickte in den Spiegel, und sah ein relativ blasses und ernstes Gesicht. Eigentlich sah sie wie immer aus, nur sah sie jetzt, dass sie absolut keine Gefühlsregung hatte. Selbst den langweiligen Zug, den sie sonst immer um ihren Mund hatte, war weg. Aber, irgendwie war es ihr wiederum egal. Sie legte sich auf das Bett und begann die letzten Tage im Krankenhaus durch zu leben.
Als ihre Eltern versucht hatten sie aus dem Krankenhaus zu holen, waren die Ärzte nicht wirklich davon begeistert, denn sie wollte noch so viel von ihr wissen. „Bitte lassen sie uns ihre Tochter noch, wir sind doch noch gar nicht fertig mit den Untersuchungen.“ jammerten sie rum. Das zierte sich eigentlich nicht für die Ärzte, aber sie konnten gegen diesen Heilprozess nichts tun. Am nächsten Tag ging es Lena schon wieder so gut, dass sie normal alles machen konnte. Auch die Katzenwäsche ging jetzt alleine. Sie braucht in den normalen Gebrauch keine Hilfe mehr. Zu jeder Untersuchung und auch bei der Krankengymnastik war sie auch alleine unterwegs. Die Übungen waren zu leicht und egal was die Therapeutin ihr zeigte, sie konnte sie ohne Schmerzen ausführen. Jede Untersuchung wurde anders bewertet und es wurde immer langweiliger für sie. Nur, das sie jetzt dies nicht mehr zeigte, da sie das nicht mehr konnte, oder da es einfach uninteressant war. Das Essen auch im Krankenhaus war nicht wirklich so berauschend, und doch aß sie es ohne mit der Wimper zu zucken. Die Bücher, die ihre Eltern mit gebracht hatten, waren ziemlich schnell durch gelesen und selbst, alle Rätsel wurden von ihr gelöst. Im Grunde wollte sie nur noch eines. Sie wollte nach Hause. Nach zwei Tagen wurden ihre Fäden gezogen und dann konnten die Ärzte nichts mehr dagegen sagen. Sie wurde schweigend entlassen.

Lena verstand nichts von all den Sorgen, die die Eltern hatten. Denn diese hatten die Untersuchungsergebnisse mitbekommen, damit ihnen klar wurde, dass mit ihrer Tochter etwas nicht stimmte. Sie war einfach zu schnell gesund geworden, auch diese unübliche Verhaltensweise von ihrer Tochter war von Tag zu Tag immer stärker ausgeprägt. Als wäre es alles egal geworden. Sie wussten es einfach nicht. Sie konnten nur hoffen, wenn sie nach dem Wochenende wieder in die Schule ging, würde das wieder vergehen. Das Wochenende verlief ohne, dass irgendwas Auffälliges war. Lena hatte nichts zu tun, also fing sie an, ihr Zimmer, das vorher relativ chaotisch war, zu verändern. Irgendwie gefiel es ihr nicht mehr. Sie krempelte ihre Arme hoch und begann die Möbel mit der Hilfe ihres Vaters zu verrücken. War vorher eher alles mehr durcheinander, so bekam jetzt jedes Möbelstück seinen geordneten Platz. Jedes Buch, ja jedes Stofftier, das sie besaß bekam einen ausgewählten Ort, wo es perfekt zu allem anderen Dingen war. Selbst, was vorher nicht war, wurde geändert. Sie hängt alle Poster ab, so das ihre Wände alle weiß waren… sie wollte einfach nichts mehr dort haben. Gleichzeitig wurde sie irgendwie davon gepackt, alles was, noch als „Kind“ aussah, in Kisten verpackt und weggeräumt. Als sie am Sonntagabend endlich komplett fertig war, war ihr Zimmer, das vorher chaotisch und sehr durcheinander war, einem praktischen, logischen und durchdachten Zimmer gewichen. Sie hatte in der ganzen Zeit nicht die Lust verspürt, mit ihren Geschwistern zu streiten. Ihre Eltern halfen ihnen, wo es nur ging.
Montags morgens machte Lena sich schnell fertig. Sie brauchte nicht mehr so lange, wie vor dem Krankenhausaufenthalt. Unnötiges, wie Kosmetik und Aufstylen war für sie nicht mehr wichtig. Es war einfach nicht mehr wichtig für sie. In der Schule war sofort ein großer Andrang, denn alle hatten Fragen an sie. „Wie geht es dir? Was macht deine Verletzungen? Was ist genau passiert? Wie fühlst du dich? ...“ Sie kam gar nicht zum Antworten, denn die Fragen prasselten nur so auf ihren Kopf. Endlich kam ihre Freundin und zog sie von der Meute weg. „Jetzt lasst sie doch in Ruhe!!“ In dem Klassenzimmer schaute sich ihre Freundin Klara Lena an. „Ist auch wirklich alles in Ordnung? Du bist immer noch blass und verziehst keine Miene.“ Lena schüttelte nur den Kopf und meinte:“ Alles ist ok, die anderen stören mich wirklich nicht. Brauchst dir also keine großen Sorgen zu machen.“
Der Unterricht begann und alle Schüler setzten sich auf ihren Platz. Selbst der Lehrer hielt ein paar Begrüßende Worte an Lena, ging aber dann sofort auf den Unterrichtsstoff über. Lena war ganz froh, dass die Erwachsenen nicht ganz so einen Aufstand machten. Sie machte normal mit, stellte aber innerlich fest, dass der Stoff gar nicht so schwer ist, wie sie eigentlich immer gedacht hatte. Sie kam, trotz der Pause, gut mit. Die Stunden verflogen, und die Mittagspause kam. Wieder versuchten die anderen Schüler aus Lena die Antworten zu bekommen, doch wiederum war es ihr egal, was sie gefragt wurde. Es war einfach nicht wichtig. Aber, bevor sie noch schlimmer wurden, gab sie endlich auch ein paar Antworten, die sie mit eher kalter Stimme aussprach:“ Also, mir geht es gut. Die Verletzungen sind fast verheilt. Die Ärzte sind sehr zufrieden mit mir. Was genau passiert war, weiß ich nicht mehr, denn das ganze ging zu schnell. Mehr sage ich jetzt nicht mehr!“ Nach diesen Worten drehte sich Lena um und ging nach draußen.
Endlich war der erste Schultag vorbei und Lena konnte nach Hause. Hausaufgaben hatte sie schon in der Schule gemacht und eigentlich war der Tag wie immer nur, das sie einfach mehr sich auf die Schule konzentrierte und keinen Unsinn mehr anstellte. So verging die erste Woche und sie gewöhnte sich an den Zustand. Für sie ging das Leben normal weiter, auch wenn die Eltern viele Anrufe ab wimmeln mussten und davon nichts berichteten, weil sie einfach versuchten, Lena damit nicht zu belasten. Die nächste Woche begann Lena bekam am Montag den Gips abgenommen und sie konnte alles normal wieder bewegen. Jetzt konnte ihr langweiliges, normales Leben weiter gehen, doch leider war aber am Dienstag auf Mittwoch ein kleines Problem mit der Stromversorgung entstanden, so dass alle Wecker ausfielen. Als am nächsten morgen Lena aufwachte, stellte sie fest, dass ihr Wecker nicht geklingelt hatte. Als sie dann auf ihre Armbanduhr sah, wusste sie, dass sie verschlafen hatte. Schnell zog sie sich an, packte ihre Schultaschen und rannte wie der Blitz aus dem Haus. Sie rannte so schnell, dass die Gegend nur so an ihr vorbei flog. Und wenige Sekunden war sie, ohne außer Atem zu sein an der Schule angekommen. Allerdings, bevor sie anfangen konnte, nach zu denken, wo die anderen Schüler waren, schmiss sie ihren Schulranzen auf den Boden und fing an, Liegestützen zu machen. Die ersten waren ja noch leicht, aber, je mehr sie machte, umso schwieriger war es. Der Schweiß lief an ihren Schläfen runter, tropfte auf den Boden und immer öfters hatte sie nicht mehr die Kraft. Doch aus irgendeinem Zwang machte sie weiter. Endlich, bei der 20sten Liegestütze durfte sie aufhören, das fühlte sie. Es war richtig. Flach lag sie auf den Boden und keuchte vor sich her. Nach ein paar Minuten richtete sie sich langsam auf und lehnte sich an die Wand. Dann endlich konnte sie auf die Uhr schauen. Mit großen Augen erkannte sie, dass sie eindeutig zu früh in der Schule war…"Was zu Hölle war hier geschehen??"
 
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Gedanken einer Mutter

Eine Tür kracht so laut zu, dass Frau Gerlach aus ihrem Schlaf gerissen wird. Noch gähnend und leicht verwundert schaut sie zu dem Wecker, der nur leicht vor sich hin blinkt. Mit einem lauten Schrei, der jeden im Raum weckt, springt sie aus dem Bett. "Los, steh auf. Wir haben verschlafen", drängelt sie ihren Mann, der noch immer leicht müde aus dem Berg von Decke schielt. "Los, los. Ihr müsst zur Schule und in die Arbeit", schimpft sie weiter, während sie sich hastig und eher unordentlich anzieht. Sie kann es nicht fassen, dass sie verschlafen haben und ist mehr als unruhig, weil sie nicht weiß, wer da die Tür so laut zu geknallt hat. Mit einem letzten Blick auf ihren Mann, sie überzeugte sich, dass er sich auch wirklich anzog, verließ sie das Schlafzimmer und rannte von Kinderzimmer zu Kinderzimmer. Durch lautes Türklopfen und Aufreißen selbiger weckt sie alle, die noch in ihren Betten schlafen. Niemand war wirklich wach, nur Lena, die ihr Zimmer verwaist zurück gelassen hatte, war nicht zu finden. Sie blieb kurz davor stehen, und sah sich das total aufgeräumte, nicht wieder zu erkennende Zimmer an, das so unpersönlich geworden war. Kein Schnickschnack, keine Persönlichkeiten oder sonstiges war noch wirklich da. Es war ein absolut steriler Raum, der nur noch pragmatisch und sinnvoll eingerichtet war. Leicht schüttelte sie den Kopf, sie konnte das Ganze nicht verstehen, aber sie musste sich erst um ihre anderen Kinder kümmern. Sie weckte die anderen nochmal, um ihnen klar zu machen, dass es mehr als dringend war, endlich aufzustehen und rannte dann in die Küche. Mit raschen Griffen richtete sie den Frühstückstisch her und bereitete für alle die Pausenbrote zu. Langsam, sehr müden Gesichtern kamen ihre Kinder, eins nach dem anderen, runter. "Los, beeilt euch. Die Schule fängt bald an und ihr seid schon ziemlich spät dran", drängelte sie ihre Kinder. Mit ruhigen Schritten kam ihr Mann auch runter und beruhigte sie, damit sie nicht ganz so hektisch wurde. "Wo ist Lena?", kam die Frage von ihrem Mann. "Ich denke, sie ist schon zur Schule, denn ich wurde von ihrem Türschlagen geweckt."
Arabella und Thorsten, ihre anderen Kinder, waren schnell mit dem Frühstück fertig, nahmen ihre Pausenbrote und waren schnell aus der Tür hinaus. Robert, ihr Mann, machte sich langsamer fertig, da er nicht so die drängende Knappheit hatte, wie die Kinder. "Barbara, keine Sorge, wir schaffen das schon", beruhigte Robert seine Frau, die mit sehr besorgtem und kummervollem Gesicht da saß. Sie nickte nur, machte aber weiterhin ein besorgtes Gesicht. Nachdem Robert fertig war, machte er sich zur Arbeit fertig und gab seiner Frau einen Abschiedskuss. Danach ging er zum Auto und fuhr in die Arbeit.
Zurück blieb eine mit Sorgen geplagte Frau und Mutter. Sie verstand einfach die Welt nicht mehr. Sie wusste einfach nicht, was mit ihrer Tochter geschehen ist und wollte endlich Antworten haben, egal wie sie ausfallen würden. Dabei war es nicht mal so, dass sie dagegen was tun konnte. Es ist nur alles eingetreten, als dieser Unfall geschah, doch vorher war Lena so ein liebes Mädchen und sie konnte nur zu sehen, wie alles abgelaufen war.
Lena war ein liebes, aber eher als braves und sehr ruhiges, zurückhaltendes Mädchen. Sie war nicht wie ihre anderen Kinder, die als aufgedreht und aufgeweckt ankamen. Lena brachte kaum Freunde mit nach Hause, sie las sehr viel und träumte vor sich hin. Sie war eher die Person, die in Abenteuer und Actionfilme versank, die in Büchern und TV vorkamen. Sie wollte nicht dem Schnickschack der Mode, Stars und Sternchen hinter her himmeln. Sie hatte zwar ihre Idole, aber meist eher Actionhelden wie Rambo oder Jet Li an ihrer Wand. Deshalb war es für sie trotzdem ok, dass sie so in die Traumwelt abgedriftet war. Bis zu diesem schrecklichen Tag. Barbara hatte ihren Tag normal gestartet und ihre Kinder für die Schule versorgt. Sie gönnte sich einen leckeren Kaffee, wie an jedem Morgen, als es an der Tür klingelte. Diesmal klang die Klingel so bedrohlich und schrecklich, dass Barbara mehr als zögerlich an die Tür ging. Als würde sie etwas erahnen und vor allem merken, dass etwas Schlimmes auf sie zu kam. Leider hatten ihre Gefühle sie nicht betrogen. Ein Polizist stand davor und hatte eine sehr ernste Miene im Gesicht. Er teilte ihr in Ruhe mit, dass ihre Tochter, Lena, einen Unfall hatte und jetzt im Krankenhaus war. Schwallartig kam die Panik hoch und überfiel sie mit einer schlimmen Ahnung und ließ sie fast zusammenbrechen. Nur mit Mühe konnte sie sich zusammenreißen und die nächsten Schritte einleiten. Als Erstes teilte sie ihrem Mann alles mit und setzte sich dann ins Auto, um zum Krankenhaus zu fahren. Dort wartete sie auf ihren Mann, der sich gleich nach der schlimmen Nachricht in der Firma entschuldigte und sich genauso wie sie, ins Auto gesetzt hatte und ins Krankenhaus fuhr.

Barbara war mehr als am Boden zerstört und sehr sehr blass um die Nase. Sie trank mit zittrigen Händen einen Kaffee, den man ihr im Warteraum angeboten hatte. Nach einer Unendlichkeit, nach ihren Zeitermessen, kam ihr Mann durch die Tür und schaute sich suchend um bis er sie entdeckte. Mit großen, hastigen Schritten kam er auf sie zu und umarmte sie erstmal, damit sie sich an ihn lehnen konnte. Leise schluchzte sie in seinen Armen und brauchte eine gewisse Zeit, bis sie ihre Ruhe, zumindesten ein bisschen, zurück hatte. Danach suchten sie den Arzt auf, der für ihre Tochter zuständig war und zusätzlich wollten sie auch, dass sie alle Auskunft bekommen konnten, wo sie lag. Der erste Anblick war so erschreckend, einem Alptraum gleich und so schlimm, dass Barbara erst noch mal aufschluchzte, weil sie einfach die Fassung verlor, als sie nach dem Gespräch ihre Tochter sah. Ihre Tochter war komplett eingepackt, einer sterbenden Mumie gleich, sie hatte so viele Schläuche und Drähte an sich, dass man wirklich dachte, sie wäre aus einer anderen Welt. Sie lag da, als wäre sie tot und nicht mal der Atem war zu sehen. Nur die Geräte zeigten an, durch das schlimme Piepen, dass sie am Leben war. Stunden, ja Tage, saßen sie an ihrem Bett, versorgten die Familie, so gut es ging und waren bei jeder möglichen Zeit immer wieder am Bett von Lena.

Als sie nach circa einer Woche wieder aus dem Koma erwachte, war Barbara komplett überglücklich und über allen Maßen froh. Allerdings, dass sie so schnell die Heilung durchlief, gleichzeitig die Verwandlung in eine Art Marionette, die keine Gefühle mehr hatte, war für sie eher beunruhigend. Auch, dass ihre wirklichen Zeichen, die die Art von Lena ausgemacht haben, immer mehr verschwanden, war nicht zu übersehen. Sie wusste einfach nicht, was sie davon halten sollte. Auch alle Ärzte konnten ihr damals nicht helfen, sondern versuchten sogar fast ihre Tochter als Versuchskaninchen zu benutzen, weil sie so anders war. Allerdings hatte Barbara und auch ihr Mann etwas dagegen und widersprachen allem, was von ihnen verlangt wurde. Dass Lena allerdings noch ruhiger wurde und noch an Persönlichkeit verlor, damit konnte sie fast nicht umgehen. Dass ihr Zimmer so eine kalte, unpersönliche und vor allem praktische Einrichtung nur noch hatte, das zeigte noch, dass sie anders wurde. Aber es war immer noch ihre Tochter und deshalb gab sie nicht auf.
Ihre Gedanken kamen wieder in das Heute und sie hatte ihren Entschluss gefasst. Sie wird für ihre Tochter, auch wenn sie keine Gefühle mehr hat, kämpfen, wie es eine Mutter konnte. Mit diesen Entschluss machte sie ihren Haushalt weiter.

Währenddessen war Lena absolut ruhig geworden, grübelte aber trotzdem über dieses Geschehnis, was ihr gerade widerfahren war. Sie kam im Moment auch auf keinen grünen Zweig, wusste aber, dass sich zwei Sachen herauskristallisierten. Erstens, sie konnte sich wie der Blitz schnell bewegen und zweitens, sie musste dafür eine Art Buße tun. Warum ihr das einfiel, wusste sie allerdings nicht. Dieser Gedanke war einfach da und sie musste das im Gedanken erst mal verarbeiten.
 

Shishiza

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Erste Versuche

Die komplette Zeit bevor die anderen Schüler und Schülerinnen kamen, blieb Lena an der Wand sitzen und überdachte das Ganze aus verschiedenen Richtungen. Trotzdem, oder gerade deshalb, kam sie nicht auf einen grünen Zweig. Diese absolute, nicht erklärbare Geschwindigkeit, so schnell, dass man sie nicht mit purem Auge sehen konnte, zusätzlich diesen Drang, genau diese zwanzig Liegestützen zu machen und vorher nicht aufzuhören, auch wenn sie gar nicht mehr konnte. Erst, als sie die alle geschafft hatte, hörte dieses Verlangen auf. Immer wieder ging sie diesen kompletten Ablauf durch, doch brachte das nichts. Sie bekam fast Kopfschmerzen vor lauter Konzentration und hörte erst auf, als sie die ersten Geräusche von den ankommenden Schülern hörte. Langsam stand sie auf, klopfte sich den Staub und Dreck von der Kleidung und schlenderte langsam in die Schule hinein. Andere währen jetzt gefrustet gewesen oder hätten sich noch mehr Sorgen gemacht, nicht Lena. Sie wusste, dass sie irgendwann auf eine gewisse Weise die Lösung bekommen könnte, also warum sich aufregen!?

Diesmal wurde leider auch der Schultag nicht besser. Sie konnte es sich nicht erklären, aber sie konnte die Gedanken von dem Vorfall nicht weg denken. Trotzdem bekam sie den Unterricht mit und verfolgte den auch gewissenhaft. Er verlief genau, wie die anderen: Die Schüler nervten sie leicht, auch wenn es mehr als egal war. Die Lehrer brachten den Unterricht in ihren Augen zu langsam durch. Sie konnten eigentlich schneller werden, sie bekam jetzt ja auch alles mit und so war es für sie eher leicht und durcheinander.

Endlich war der Unterricht vorbei und sie konnte mit den anderen Schülern die Schule verlassen. Diesmal benutzte sie, wie die anderen, die Busse und kam normal zu Hause an. Lena machte die Haustüre auf: “Ich bin da!“, meldete sie sich und ging langsam, mit ihrem Schulranzen in ihr praktisches Zimmer. Dort lud sie alles ab und ging dann langsam in das Esszimmer, um mit den anderen zu Mittag zu essen. Seit dem Unfall hatte sich auch das Essen in der Familie leicht geändert. Früher war sie ruhig und konnte manchmal ein Wort, wenn es ein Thema gab, was sie interessierte, einwerfen. Heute war es anders. Sie war so wortkarg, hörte eher zu und machte wirklich ihren Mund nur dann auf, wenn sie direkt und genau gefragt wurde. Diese Prozedur war für sie eigentlich nicht wirklich wichtig, aber um eine gewisse Sichtweise aufrecht zu halten, behielt sie die Familienaktivitäten ein. Diesmal war das Thema eben dieser Stromausfall, was natürlich für alle wichtig war. “Lena, warum warst du heute früh so schnell aus dem Haus? Kamst du auch pünktlich in der Schule an?“, prasselten die Fragen auf sie hinab. „Keine Sorge, ich bin genau wie ihr, mit einem Schrecken aufgewacht. Ich habe mich schnell angezogen und bin dann los gerannt. Ich bin auch früh genug in der Schule angekommen, also keine Sorge bitte“, waren ihre normalen Antworten. Dass die andern vor allem vor Schrecken aufgewacht sind, hatte sie aus dem vorherigen Gespräch, das lautstark geführt worden ist, mitbekommen. Endlich war das Essen vorbei. Mit einem: „Ich mach meine Hausaufgaben“ verließ sie das Esszimmer und ging in ihr Zimmer. Im Zimmer machte sie sofort, zielsicher und vor allem klar strukturiert ihre Hausaufgaben. Dadurch wurde sie schneller fertig, konnte noch ein paar zusätzliche Arbeiten vorarbeiten und war nach ungefähr einer Stunde fertig. Endlich konnte sie sich auf das konzentrieren, was eigentlich für sie jetzt am Wichtigsten war: Dem Vorfall von heute früh. Sie zog sich normale Kleidung, die bequem und vor allem praktisch war, an und meldete sich bei ihrer Mutter ab: “Ich bin jetzt mal ein wenig draußen, Luft schnappen“ und war wie der Blitz nach draußen verschwunden. Die Antwort: „Sei vorsichtig und pass im Verkehr auf!“ von ihr, bekam sie gar nicht mehr mit.

Mit langen Schritten und vor allem zügig ging sie Richtung Wald, den sie eigentlich früher nicht wirklich beachtet hatte. Doch heute war er sehr wichtig, denn er war meist leer. Kaum ein Mensch betrat ihn, weil er nicht wirklich einladend wirkte. Sie lief bis sie so weit im Innersten war, dass kein Mensch sie sehen konnte, wenn sie etwas machte, was keiner sehen durfte. Sie schaute sich in dem wirklich düsteren und beängstigenden Wald um, der für sie einfach nur ein Schauplatz war. Nachdem sie sich alles eingeprägt hatte, fing sie an, sich wieder so schnell, wie in der Früh zu bewegen. Sie bewegte sich so schnell, dass sie ohne mit der Wimper zu zucken den kompletten Wald, der doch immerhin an die zehn Kilometer Durchmesser hatte, in wenigen Sekunden durchquerte. Ohne, dass sie außer Atem war, kam sie am anderen Ende an, doch statt sich umzusehen, warf sie sich wieder auf den Boden und zwang sich die zwanzig Liegestützen ab. Wieder liefen ihr die Schweißtropfen von der Stirn über das Gesicht und auf den Boden und auch jetzt konnte sie nicht aufhören, bevor sie genau die zwanzig Wiederholungen gemacht hatte. Ihre Arme zitterten, sie kam sich vor, als wäre sie noch schwerer, als heute Morgen und sie konnte einfach nicht aufhören, als das es ein Zwang war(Seltsame Formulierung - Aussage nicht ersichtlich). Endlich hatte sie diese doch geschafft. Sie legte sich kurz auf den Rücken und schaute in den Himmel. Auch jetzt versuchte sie darüber nachzudenken, aber sie kam nur zu dem Schluss, dass sie das als neue Fähigkeit und gleichzeitig auch eine Art Buße hatte. Anders konnte sie sich das nicht erklären. Sie stand auf, klopfte sich Grashalme und Erde von den Kleidern und schaute sich um. Dann sah sie auf ihre Uhr, nicht mal eine halbe Stunde war vergangen. Eigentlich sollte sie auch noch überglücklich sein, weil sie etwas konnte, was sie außergewöhnlich machte, doch sie wollte mehr darüber wissen. Deshalb schaute sie sich noch mal argwöhnisch um und machte sich wieder auf den Heimweg. Diesmal schaute sie sich, trotz der Geschwindigkeit um und war mehr als erstaunt, wie das von Statten ging. Selbst bei dieser hohen Beweglichkeit knallte sie nicht an irgendeinen Baum. Anscheinend hatte sie, oder eher ihr Körper, eine zusätzliche Möglichkeit, ohne darauf zu achten allem auszuweichen, was ihr im Weg stand. Kaum war sie wieder in der Nähe von ihrem Zuhause, machte sie noch mal diese Buße und kehrte danach nicht nach Hause zurück, sondern machte sich direkt auf den Weg, um in die Bücherei zu gelangen. Sie wollte versuchen, ob es bestimmte Bücher über übersinnliche und abnormale Fähigkeiten gab. Sie hatte trotz den geschätzten zwanzig Kilometern nicht lange gebraucht.

In der Bücherei ging sie direkt an den PC, um durch gewisse Stichwörter an Bücher zu gelangen, die ihr helfen konnten. Was sie nicht wusste war, dass dieser PC kein normaler war, denn er war auch mit dem Internet verbunden, sodass man auch von außen direkt darauf zugreifen konnte. So bemerkte sie nicht, wie jemand, ihre Stichpunktsuche mitlas und sich diese notierten. Auch, dass sofort ein Mann, sich auf den Weg machte, um in die Bücherei zu gelangen, bekam sie nicht mit. Sie war schon in den gewissen Fachbüchern, die sie sofort gefunden hatte, vertieft. Mehrere Stunden, las sie in denen und wurde von jemanden dabei beobachtet. Als es Abend wurde, klappte sie die Bücher zu, lieh sie aber nicht aus, sondern räumte sie wieder weg und verließ diesen Ort. Langsam und über die gelesenen Stücke nachdenkend ging sie nach Hause. Sie wurde allerdings verfolgt, was sie aber nicht bemerkte.

Auf den letzten Metern bemerkte sie, dass ihr Bauch ein großes Loch hatte, sie hatte riesigen Hunger. Kein Wunder, sie hatte ihre Fähigkeiten mehr als einmal angewandt und hatte dadurch mehr Kalorien verbraucht als sonst. Sie wollte schnell nach Hause, um endlich mit ihrer Familie zu Abend zu essen... nicht ahnend, dass ihre Zukunft sich gewaltig ändern würde...
 

Shishiza

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Erste Anzeichen

In einer kleinen, sehr herunter gekommenen Wohnung wurde wild und verbissen geredet. „Wann wollen wir sie uns greifen?“ wetterte ein sehr alter, gleichzeitig düsterer Mann gegen die anderen, „sie könnte uns mehr als nützlich sein, wenn wir sie sofort auf unsere Seite ziehen könnten!“ „Nein, wir warten, bis unser Boss da ist!“ erwiderte ein sehr junger, aber kaltherziger Mann dem alten. „Wir wissen die genauen Pläne noch nicht und ich habe keine Lust mir den Ärger vom Boss anzueignen.“ Kopfschüttelnd ging der alter Mann hin und her. Er war einer, der sofort reagieren würde, denn jede Chance, die die andere Seite bekam, ging an sie verloren. Er wollte das Risiko einfach so klein wie es geht halten. Nervös klopfte er mit einem Finger auf einen Tisch, der verloren im Zimmer stand. Überhaupt war das Zimmer mehr als spärlich eingerichtet und abgenutzt. Das komplette Haus war klein, kaputt und verloren. Das störte aber den Leuten, die in diesem einem Zimmer waren nicht. Es war nur ein geheimer Treffpunkt, mehr nicht. Da sie nicht anderes tun konnten, mussten sie wohl oder übel warten …

Lena hatte einen wunderschönen Abend gehabt, erst hat sie sich satt gegessen, was ihre Mutter sehr positiv fand, und dann ging sie in ihr Zimmer. Sie dachte über alle neuen Informationen nach, die sie in der Bibliothek bekommen hatte. Sie wusste jetzt, das sie eine Gabe hatte, die aber gleichzeitig auch einen Tribut forderte. Sie wusste, das sie jetzt immer, wenn sie ihre Gabe anwenden würde, sofort und auf der Stelle diese Liegestützen machen musste. Zwar ärgerlich, aber nicht vermeidbar. Sie setzte sich an den Schreibtisch und schaltete den PC. Während sie auf den PC wartet, bis er komplett oben war, schaute sie sich in ihrem Zimmer um. Dann begann sie im Internet nach weiteren Informationen zu suchen. Dabei entdeckte sie, das sie auch Mails bekommen hatte. Sie wundert sich, das sie Mails bekommen hat, denn normalerweise bekam sie nicht viele davon. Meist waren es aber auch Spams. Mit einem Klick machte sie die erste auf... tatsächlich eine Spam, sie löschte sie rasch und ging zur nächsten. Nach dem sie einige Mails gelöscht hatte, kam sie zu einer, die etwas seltsam war. Sie machte sie auf und las: „ Ich kenne deine Gabe! Wir müssen uns treffen!“ … mehr stand nicht drin. Lena fing an zu grübeln, denn wer wusste von ihrer Gabe was und wieso und warum. Wieso wollte sich jemand mit ihr treffen? Irgendwie wurde das jetzt für sie sehr unheimlich. Sie hatte gedacht, alle Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen und sich so zu benehmen, das keiner verdacht schöpft. Jetzt weiß aber jemand, das sie sich verändert hat. Jemand weiß, wie sie sich bewegen kann. Sie weiß alles über sich. Normalerweise würde sie jetzt in Panik ausarten, wenn sie noch ihre normalen Gefühle hätte, hat sie aber nicht. Kühl durchdachte sie alle Punkte, und merkte einfach, das sie im Moment einfach nichts tun konnte. Auch dachte sie daran, das dieser Jemand sicher nichts böses tun wollte, sonst hätte er das ja schon tun können, während er sie beobachtet. Aber wie konnte er sie beobachten, ohne das sie es merkte? Was für ein Versteck hatte er? Wer war er, und ich glaube das war die größte Frage, die sie sich selber stellte. Wer war dieser geheimnisvolle Mann oder Frau, das er sich ihr nicht zu erkennen geben wollte und trotzdem so viel von ihr wusste. Sie grübelte noch etwas und hörte dann schließlich auf. Sie konnte nichts machen und vor allem konnte sie auch nicht zu ihren Eltern gehen. Sie würden erst recht nichts verstehen und nicht wissen, was sie zu tun hatte. Eigentlich konnte sie nur eines tun. Nämlich warten! Sie machte sich fürs Bett fertig und ging schlafen...
Am nächsten Tag stand sie normal auf, wie eigentlich jeden Tag, seit dem Unfall und auch der verlauf der Schule war normal. Allerdings war sie doch gespannt, wenn man das als Gefühl überhaupt sehen konnte, was als nächstes passierte. Sie war auch schnell wieder zuhause und machte ihre Hausaufgaben, die wie immer jetzt sehr schnell erledigt waren. Auch wenn es eine doofe Regel war, ihre Eltern hatten dies immer noch aufgestellt und man hatte sich daran zu halten. Erst die Hausaufgaben nach dem Mittagessen, dann konnte man seinen Hobbys und Freizeitvergnügen nach gehen. Auch wenn sie nicht wirklich noch vergnügen hatte, so hielt sie sich daran, da es zu ihrer gewissen Tarnung beitrug. Ja, für sie war das jetzt in zwischen eine gewisse Tarnung, das Familienleben so lange und so gut es ging, aufrecht zu halten. Denn mit der Mail von gestern wusste sie, das mehr im Busch war, als man vorher dachte. Sie machte, wie jeden Tag noch den Küchendienst. Danach ging sie wieder in ihr Zimmer, machte den PC an und schaute die Mails nach. Ja, sie war tatsächlich etwas neugierig, was jetzt kam. Nach dem sie die nächsten Spams in den Ordner geschoben hatte, entdeckte sie auch die nächste Mail von dem geheimnisvollen Person: „ Wir treffen uns dort, wo du geübt hast!“ mehr stand nicht drin, wobei auch nicht mehr drin zu stehen hatte... sie wusste sofort Bescheid. Sie sollte sofort aufbrechen und zu dieser Stelle gehen. Sie wusste genau, wo hin sie musste. Sie sagte ihrer Mutter noch, das sie unterwegs war und machte sich auf den Weg.

Schnell war sie auf den gleichen Weg, wie sie beim ersten mal genommen hatte und durch ihre schnelle Geschwindigkeit hatte sie auch den Platz bald erreicht, dort machte sie natürlich gleich ihre Buße, die ihr immer leichter viel. Dann war nur noch warten angesagt. Aber sie wollte nicht ganz so klar sichtbar sein, deshalb kletterte sie auf einen Baum, der ihr etwas Schutz geben sollte. Als sie die geeignete Stelle hatte, ging sie in eine Art Ruhephase, um besser die Umgebung zu hören. Sie wusste nicht genau, wann diese Person auftauchen würde, deshalb richtete sie sich einfach mal da drauf ein. Aufmerksam schaute sie sich um, konnte vor lauter Bäume, die in dieser Jahreszeit grün waren, kaum was sehen. Das Wetter war trocken, nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt, genau richtig, um nicht zu frieren. Sie sah den Vögeln zu, die am Himmel ihre Bahnen flogen und konnte, da sie sich ruhig verhielt, auch die Tiere am Boden hören. Sie saß so ruhig da, das sie auch die kleinen, ganz kleinen Tiere hörte, die am Boden huschten und sie achtete darauf, auch nicht laut zu werden. Sie wollte unbedingt diese Person hören, wenn sie kam. Die Minuten vergingen und sie wurde nicht etwa unruhig, wie andere Menschen, nein, sie wartete einfach still, bis sie, in etwa 500 m, ein Auto hielt, die Türen wurden auf und dann zugeschlagen und dann lief jemand durch den Wald. Er war noch nicht mal wirklich leise, sondern eben normal. Es hörte sich auch so an, als würde diese Person so laufen, als würde er ein Spaziergang machen. Er pfiff sogar ein kleines Lied vor sich her und kam dabei immer näher. Leise und vor allem langsam bewegte Lena ihren Kopf Richtung Boden, wo sie ihn jetzt leicht schimmernd durch die Bäume jetzt sah. Er hatte nicht mal Kleidung an, damit er sich tarnen konnte, nein, sie waren schrillend hell und stachen aus den Waldfarben hervor. Lena beobachtete ihn weiter, wie er ihrem Treffpunkt immer näher und näher kam. Dann blieb er stehen. Schaute sich um, gründlich, als könnte er wie ein Adler genau alles sehen, blieb an jedem Schatten, Versteck und Gebüsch hängen. Er war mehr als gründlich, bis er zufrieden war. Dann schaute er nach oben und konnte sie natürlich sofort entdecken. Er winkte ihr zu, bedeutete ihr, sie solle nach unten kommen. Langsam, aber sehr vorsichtig, kletterte Lena wieder hinunter. Jetzt war sie einfach nur gespannt, wer dieser Typ war ...
 

Shishiza

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Während sie den Baum wieder runter stieg, beobachtete sie diesen Typen, der auch sie anschaute. Er war normal gekleidet, Jeans, Pulli, alles in dunklen Tönen, kurze Haare, die aus einem Mütze rausschauten. Eigentlich ein normaler Typ. Vorsichtig, um ja jede Gefahr zu sehen und sofort reagieren zu können, ging sie langsam auf ihn zu. Ein Meter vor ihm blieb sie stehen. „Wer bist du?“ kritisch und argwöhnisch schaute sie ihn an. „Ich bin der, der dir helfen wird, denn es ist gefährlich für dich geworden.“ kam die Antwort von ihm. „Nein, wie heißt du? Wer bist du? Was bist du?“ drängte sie weiter auf ihn ein. Er hieb die Hände; „Langsam, nicht so hastig.“ wehrte er ab. „Komm erst mal mit, hier sind wir nicht sicher.“ „Wo gehen wir hin? Und überhaupt, wieso soll ich mitgehen?“ noch war Lena nicht bereit, diesem fremden Mann zu vertrauen. Zu stark war die Erziehung ihrer Eltern in ihr drin. Außerdem konnte es ja auch sein, das er die Gefahr war, von dem er sprach. „Nein, ich will erst mehr wissen!“ entgegnete sie. Dabei blieb sie dort stehen, wo sie stand. Ruhig aber bestimmt schaute sie ihn an. „Ok, ich merke, sonst wird es noch gefährlicher. Ich bin Robin. Ich bin wie du auch ein Contractor.“ „Ein Contractor?“ „Ja, ein Contractor, ein Mensch, der gewisse Fähigkeiten hat. Der aber, jedes mal, wenn er diese Fähigkeit einsetzt, eine Art Buße tun muss.“ Innerlich leicht erstaunt, doch äußerlich ruhig, schaute Lena weiterhin diesen Robin an. „Welche Fähigkeit hast du?“ „ Du bist ganz schön direkt, aber das ist in Ordnung. Trotzdem kann ich dir im Moment nicht sagen, was ich habe, lass uns erst mal wo anders hingehen.“ Zögerlich, noch nicht ganz sicher, nickte Lena dann doch. Robin machte doch einen ziemlich ernsten, aber unruhigen Anblick.

Auch wenn sie wusste, das sie dies nicht machen sollte, ging sie jetzt mit einem noch fremden Mann mit. Sie stiegen in ein Auto ein und fuhren durch die Gegend. Er fuhr, als wollte er Verfolger abschütteln oder verwirren. Endlich hielten sie in einer großen Straße auf einem Parkplatz an. Dieser Parkplatz gehörte zu einem Cafe, das schon offen hatte. Auch war dieses Cafe schon ziemlich gut besucht. Also war die Gefahr doch so groß, das sie in einem öffentlichen Räumlichkeiten sich „verstecken“ mussten. Lena beruhigte sich noch ein bisschen mehr. Anscheinend war Robin auch darauf bedacht, nicht in Gefahr zu geraten. Sie betraten den großen Raum und suchten sich einen guten Tisch, der zwar nicht ganz im Abseits stand, aber auch nicht ganz in der Mitte. Lena schaute sich um, sie war hier noch nie gewesen, das heißt, sie waren in einem Stadtteil, das nicht in der Nähe von ihrem Zuhause war. Nachdem sie Platz genommen hatten bestellten sie sich beide etwas heißes zum Trinken. Erst, als sie beide ihr Getränke bekommen hatten, Robin sich noch mal vergewisserte, das sie alleine waren, also keine Verfolger in der Nähe waren, begann er in Ruhe zu erklären.


Er sprach leise, aber so, das Lena es trotzdem hören konnte: „ Also, ich fange am besten von vorne an. Du bist genauso, wie ich, ein Contractor, das hast du sicher schon gemerkt, oder? Auch du hast eine Fähigkeit bekommen und musst als Gegenstück dazu eine „Buße“ tun. Du hast sicher auch gemerkt, das du deine Gefühle im Grunde „verloren“ hast. Bedeutet, das du vor allem rationale und normale Entscheidungen fällst, die nichts mehr mit den Gefühlen zu tun hat. Auch ist es so, das du immer mehr wie ein Roboter gleichst, was aber in keinster weise stimmt. Es ist einfach nicht mehr wichtig für dich.“ Robin blickte Lena an und wartete auf ihre Zustimmung. Lena lauschte und nickte anschließend, da alles, was Robin bisher gesagt hatte, stimmte. „Du bist was besonderes geworden, genau wie ich,“ erklärte er weiter, „ aber dadurch bist du in Gefahr gekommen, genau wie ich. Es werden Männer hinter dir her sein, die dich missbrauchen wollen, eben, weil du diese Fähigkeit hast. Sie wollen es benutzen, um ihre Machenschaften in den Griff zu bekommen und da du keine Gefühle mehr hast, kannst du auch dem entsprechend kämpfen. Alles andere wird dir meist egal sein. Gedanken, wie Unordnung, Liebe, Hass, gibt es für dich nicht wirklich mehr, nur noch einen Hauch davon. Deshalb sind wir auch die perfekten Kämpfer. Aber ich, oder besser gesagt, die Leute, mit denen ich arbeite, werden verhindern, das sie dich bekommen.“ „ Aber wie?“ wollte Lena wissen. „Nun, als erstes werden wir dich richtig ausbilden, so gut es eben geht, damit du dich verteidigen kannst. Anschließend werde ich dir bestimmte Schlupfwinkel zeigen, wo du dich wenden kannst, wenn sie dich gefunden haben und dich versuchen zu erhaschen, damit sie sich nicht auf deine Familie stürzen können.“ „Noch mal, wie?“ denn Lena hatte es immer noch nicht verstanden. „Lerne ich das erkenne, wer zu den „ guten“ und wer zu den „bösen“ gehört? Woran erkenne ich die denn? Bist du auch gut oder böse?“ Robin verstand endlich, was Lena meinte. „Ach so … du meinst, damit du nicht sofort in eine Falle laufen kannst!“ Robin überlegte kurz und fuhr fort: „ Also, ich stelle dir erst mal meine Leute, bzw., die Gruppe vor. Dann weißt du, wer zu den „guten“ gehört. Denn im Gegensatz zu den anderen, wollen wir nicht, das du deine Kräfte so einfach benutzt. Außerdem, wollen wir ja, das du frei bist und weiterhin zu hause wohnen kannst. Wir können dich erst rekrutieren, wenn du erstens, die Schule beendet hast, zweitens, wenn die Gefahr nicht mehr ganz so groß für dich und deine Familie ist. Dann kommt Training, das wir dir jetzt, sobald es möglich ist, zukommen lassen wollen. Es soll so aussehen, als wäre das ein Schulprojekt, denn einer wird in die Schule kommen und die komplette Klasse trainieren. Oder in dem Fall die ganze Schule, damit es eben nicht auffällt.“ Lena überlegte, sie merkte, das anscheinend dieser Robin tatsächlich nicht ein „böser“ Mann war. Trotzdem, war sie, realistisch gesehen noch nicht ganz sicher, einfach, weil er komplett ein fremder war. Aber diese Erklärungen waren noch nicht alles, für den Moment würde das aber reichen, denn sie spürte, das er nichts mehr verraten würde. „Ok, und was jetzt?“ entgegnete Lena, „ wie geht es weiter?“ „ Nun, ich werde dich jetzt erst mal, nachdem ich die Getränke bezahlt habe, nachhause bringen. Anschließend werde ich meinen Leuten das berichten, das du jetzt Bescheid weißt. Es fängt erst an, wenn jemand in der Schule aufgetaucht ist, damit du dein Training bekommst. Gleichzeitig wirst du aber bis dahin beschützt, das heißt, wir versuchen dich und deine Familie im Auge zu behalten. Jeder, der sich jetzt euch nähert, wird genau unter die Lupe genommen.“ Gesagt, getan. Robin brachte sie wieder in die Nähe von ihrem Zuhause. Er beobachtet sie, bis sie wieder ganz im Haus war. Fuhr danach weg und konnte so die ersten Schritte in die richtige Richtung bringen, in dem er und seine Leute sie beschützen würde.

Lena kam durch die Tür und meldete sich wie immer: „ Bin zuhause!“ wartete kurz und ging dann in die Küche. „Wo warst du?“ begrüßte ihre Mutter sie. „Ich war draußen und in der Bücherei.“ kam die trockene Antwort von Lena. Sie holte sich etwas zu trinken und ging dann in ihr Zimmer. Sie war mehr als zufrieden, denn sie hatte heraus gefunden, das sie erstens nicht die einzige war, sondern, das es keine Krankheit oder sonstiges war. Gleichzeitig merkte sie auch, das jetzt endlich das Abenteuer fast beginnen konnte …



Robin fuhr sofort zu den anderen Leuten und gab seinen Bericht ab. Gleichzeitig hörte er, das schon die andere Gruppe in der Stadt war und ihre Stellungen bezogen hatten. Also machten alle ihre Pläne, wie es in den nächsten Wochen weiter gehen sollte. So schnell wie möglich musste einer in die Schule, um sich dort als Trainer auszugeben. Lena brauchte den höchst möglichsten Schutz, den sie als Contractor ihnen geben konnten. Das bedeutete nicht nur, sie zu beschützen, wenn sie nicht in der Schule waren, sondern auch, wenn sie in der Schule war. Gleichzeitig mussten ihre ganzen Schwächen, die sie noch hatte, ausgemerzt werden. „Na los, wir halten uns an den Plan, Lena plus Familie zu beschützen, koste was es wolle ….“ mit diesen Worten wurden alle in die Stadt geschickt und zu ihren Schichten und Vorhaben …
 

Shishiza

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Lena war relativ früh, wegen der Schule, ins Bett gegangen. Sie war gespannt, wie es tatsächlich weiter gehen würde, sie war gespannt, wie es vor allem mit dem Beschützen auf sich hatte. Würde sie es merken? Würde sie die Leute erkennen? Würde sie fühlen, wenn die andern kamen und sie beschützt würde? Wie wollten sie es machen, wegen der Schule? Unruhig, aber kaum nach außen hin sichtbar, schlief sie ein. Der Morgen verging, wie immer, was für Lena mehr als enttäuschend war. Sie hatte irgendwas erwartet, sie wusste nicht was, aber irgendwas. Sie schaute sich auch öfters um, damit sie erfuhr oder besser gesagt entdeckte, ob jemand sie beobachten würde, nichts war. Die Tage vergingen und es war alles beim Alten. Sie war fast enttäuscht, weil sie eigentlich gedacht hatte, ihr Leben würde sich jetzt ändern. Aber da lag sie dann doch etwas falsch.

Etwa eine Woche später kam doch eine Neuerung an der Schule. Ein Lehrer war krank, er war so krank, das er eine längere Zeit ausfiel, deshalb wurde ein neuer Lehrer, aus einer anderen Schule beordert, damit der Unterricht normal weiter gehen konnte. Dieser Lehrer hieß Herr Bartok und sollte mehrere Fächer in der Schule vertreten. Was nur niemand wusste, das gerade dieser Herr Bartok einer der Contractors war, der auf Lena aufpassen sollte. Aber das wusste sie nicht und die Schule auch nicht. Auch nicht, das der eigentliche Lehrer nur … verhindert war. Lena stellte auch fest, das sie eigentlich mit diesen Leuten gar kein Zeichen ausgemacht hatte, um diese zu erkennen. Aber da sie bisher weiter leben konnte, als wäre nichts gewesen, machte sie sich keine großen Gedanken darüber. Sie wusste eh nicht viel. Wenn sie von der Schule nach Hause ging, schaute sie sich zwar öfters um, aber sie bemerkte nichts, irgendwie war es langweilig, aber sie wusste auch, das die Leute es wirklich ernst gemeint haben, das sie in Gefahr war und das sie eben nichts tun sollte, was für sie persönlich gefährlich war. Also lebte sie weiter wie bisher.

Wochen vergingen, sie trainierte immer noch ihre Fähigkeiten weiter, tat Buße und sorgte einfach dafür, das niemand ihr Geheimnis rausbekam. Irgendwann, in der Pause, kam Herr Bartok auf sie zu. Er hatte Pausenaufsicht und versuchte zu jedem Schüler einen gewissen Kontakt aufzubauen, einfach um nett zu sein. Er hatte bisher jeden Schüler aus ihrer Klasse durch, deshalb kam er auch noch zu Lena. Lena stand, wie immer eigentlich seit dem Unfall, abseits und aß ihr Brot. Sie hatte kaum noch richtige Freunde, weil sie für alle anderen so komisch geworden ist. Aber sie konnte einfach nichts dafür, gestört hatte es aber auch nicht. „Hallo Lena, wie geht es dir?“ fing Herr Bartok an. „Hallo,“ knurrte Lena etwas, „mir geht es ganz gut.“ „Warum stehst du denn so alleine herum? Keine Freunde?“ kam die nächste Frage von ihm. „Nein, nicht wirklich, ... sind mir alle zu kindisch.“ gab sie zurück. Verwundert sah er sie an und sie schaute ihn ziemlich gefühllos an. „Möchtest du das nicht erzählen?“ Lena verneinte dies einfach nur, sie hatte keine große Lust, ihre Sache mit dem Unfall zu erklären. „Lena, ich habe dir einen Vorschlag zu machen. Vielleicht hast du Lust dazu.“ begann Herr Bartok, „Ich trainiere jeden Nachmittag die Schüler, die wollen, in Kampfsportarten. Möchtest du da mit machen?“ Er schaute sie dabei sehr eindringlich an. „Gerade dir möchte ich das anraten, das mitzumachen, denn man kann nie wissen ...“ Jetzt war aber Lena ziemlich erstaunt, denn das war ihr neu, das man in der Schule so was trainieren konnte. Da der Lehrer sie dabei sehr komisch ansah, spürte sie plötzlich, das es doch ganz wichtig sein wird, gerade für sie, dies zu lernen. „Hm ja, kann ich mal machen, keine schlechte Idee, hab ja eh sonst nichts anderes zu tun.“ „Dann ist das ja gut. Aber ich brauche eine Erlaubnis von deinen Eltern unterschrieben, sonst wird das nichts. Glaubst du, das bekommst du hin?“ Lena nickte, das war leicht. Zu Hause fragte sie gleich ihre Eltern, ob das möglich wäre, wenn sie in der Schule in eine AG gehen konnte, die mit Kampfsport zu tun hatte. Der Lehrer hatte ihr ausgerichtet, das sie eine schriftliche Bestätigung brauche, damit sie daran teilnehmen konnte. Nach einer gewissen Zeit, die Eltern wollten das noch richtig bereden, bekam sie doch noch, gegen Abend ihre Bestätigung. „Pass aber auf, und wir wollen das auch mal sehen, wenn es geht.“ warnte ihre Mutter sie. Irgendwie waren sie doch froh, das zeigten sie aber nicht, das Lena doch noch Interessen hatte.
 

Shishiza

Sehr brave Fee^^
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Herr Bartok hatte ihr auch angewiesen, in Sportkleidung und bequemen Schuhen in der Sporthalle am nächsten Nachmittag aufzutauchen. Lena bemerkte, das sie nicht ganz alleine war, denn auch andere Schüler und Schülerinnen waren in der Halle und warteten genau wie sie auf den Lehrer. Ca 40 Schülerinnen und Schüler waren angetreten. Anscheinend sollte diese AG tatsächlich eine gewisse Tarnung sein, damit es nicht auffiel, das nur sie eigentlich damit gemeint wurde. Pünktlich, wie der Lehrer angekündigt hatte, erschien er um 14 Uhr auf der Matte. „Herzlich Willkommen!“ während dieser Worte schaute Herr Bartok alle Schüler und Schülerinnen an. „Ihr habt euch für diese AG entschlossen und habt auch von euren Eltern die Erlaubnis daran teilzunehmen. Ihr werdet hier lernen, was es bedeutet, nicht wehrlos zu sein, sich so zu verteidigen, damit ihr geschützt seit.“ Dabei schaute er jeden Einzelnen ernst und gewissenhaft an. „ Die nächsten Wörter sind im Moment noch nicht verständlich für euch, aber ich werde sie euch trotzdem auf den Weg geben; Das Wissen, wie man sich verteidigt bedeutet nicht, sofort auf jeden anderen Menschen drauf zu schlagen, sondern soll euch zeigen, wie man respektvoll, würdevoll und vor allem mit mehr Ehre den Anderen gegenüber zu treten. Das bedeutet, diese Kampfsportart ist vor allem als Verteidigung geplant und nicht um einen Angriff zu provozieren.“ Nach diesen Worten machte Herr Bartok erst mal eine kleine Pause. Er lies die ersten Worte auf die jungen Menschen wirken. Dabei ging er langsam auf und ab, um ihnen die Zeit zu geben, die sie brauchten. „Judo, wörtlich übersetzt, bedeutet sanfter, flexibler Weg, aber ist auch abgeleitet von , sanft und nachgiebig. Do, direkt als Weg Sie bedeutet auch, das man siegt, in dem man nachgibt. Oder anders formuliert, bei maximale Wirkung bei einem Minimum an Aufwand.“ Lena hörte genau zu, auch, wie sie erst mal nicht wusste, was diese Worte wirklich bedeuten, sie schaute etwas ratlos aus, wie alle anderen. „Wir werden drei mal in der Woche trainieren, damit ihr ein Gefühl dafür bekommt. Wer wirklich Interesse zeigt, wird das auch mit nachhause nehmen und weiter versuchen sich zu formen.“ Die Gesichter wurden immer ratloser, deshalb hörte Herr Bartok fürs erste auf. „Während wir hier trainieren, bin ich euer Meister, denn so wird der Lehrer im Dojo, also Kampfschule bezeichnet. Auch während dieser Zeit möchte ich, das ihr das beibehaltet. Im normalen Unterricht werde ich wie immer euer Herr Bartok sein. Und damit es endlich los geht, werde ich euch noch ein paar Regeln sagen, die im Training sehr wichtig sind;

1. Respektvoller Umgang in allen Lagen, d. h. Keine Schimpfwörter, keine Streitereien, kein Mobbing usw...

2. Anrede ist Meister! Es wird immer Folge geleistet.

3. Während des Training kein Schmuck, Uhren, Brillen. Haare werden in einen Zopf gemacht. Während der Aufwärmphase werden Schuhe benötigt, sonst wird barfuß trainiert.

4. Zu spät kommen wird nicht toleriert. Damit jeder etwas vom Training hat, wird pünktlich angefangen und pünktlich beendet. Wer weiß, das er mal später kommt, sagt es ein Trainingsstunde vorher Bescheid, damit ich es weiß.

5. Wer sich nicht an die Regeln hält, und das sind nicht viele, ist von der Kampfsportart ausgeschlossen. Querschläger werden nicht geduldet.




Ist das für euch klar?“ „Hier wird bitte immer mit <Ja, Meister> geantwortet“ Nachdem er das ganze aufgezählt hat schaute er alle an. „Ja, Meister“ ertönte von allen Schülern die Antwort. Zufrieden nickte Herr Bartok. „Jetzt können wir anfangen ...“

„Um warm zu werden, wird erst mal etwas gelaufen, das heißt, 20 Runden in der Halle im Kreis.“ befahl er. „Erst langsam und dann im mittleren Tempo, damit ihr euch daran gewöhnt.“ Allerdings schaute er bei den Worten vor allem Lena an, damit sie gewarnt war. Sie nickte kurz und fing an zu laufen. Alle anderen machten ihr das nach. Das Training begann. Schritt für Schritt lernte Herr Bartok allen Schülern die Kampfkunst. Natürlich waren nicht alle so willens genug, um dieses Training, das ja drei mal in der Woche statt fand, durch zu ziehen. Nachdem die Leute, die aus reiner Neugier überhaupt dort aufgetaucht sind, wieder gegangen sind, trainierte Herr Bartok alle restlichen Schüler sehr intensiv und vor allem mit strenge. Er wollte nicht, das sie von Anfang an Fehler machten, die sie später nicht mehr ausmerzen konnten. Die Wochen vergingen, bis zur ersten Gürtelprüfung, wo alle hinarbeiteten. Alle wollen sie ihren Meister nicht enttäuschen und strengten sich an. Lena, die merkte, das diese Kampfkunst ihr sogar Spaß machte, das heißt, sie merkte auch, das diese ihr lag. Trainierte nicht nur dann, wenn sie in der Schule war, sondern auch zuhause. Die Kampfkunst war ja nicht nur auf die Technik konzentriert, sondern auch auf Ausdauer, Meditation und Geduld. Dabei ging es ihr nicht mal darum, die Beste zu sein, denn das war ihr absolut irrelevant, sondern, das sie einfach sich verteidigen konnte. Auch konnte sie durch das Training noch etwas anders lernen, nämlich wieder sozial auf andere zu zugehen. Das hatte sie nämlich durch die Verwandlung doch irgendwie verlernt und vernachlässigt. Durch diese Stunden in der Sporthalle mit den anderen Schülern, konnte sie sich irgend wieder normal unterhalten, ohne, das sie seltsam oder sonderbar rüber kam.

Die Monate vergingen und die erste Gürtelprüfung stand vor der Tür. Lena bekam einen Zettel, in dem sie ihre Eltern bei dieser Veranstaltung einlud. Für sie selber war das eigentlich nicht wichtig, aber Herr Bartok beharrte darauf und da er ihr Meister war, gehorchte sie. Ihre Eltern waren überrascht und vor allem erfreut, das Lena wieder auf sie zu kam und sie an ihrem Leben teil lies. Der große Tag kam und die Eltern samt Geschwister waren natürlich mehr als sie aufgeregt. Erst wurden die einzelnen Techniken, wie Fallen, Rolle und so weiter gezeigt, bis es zu kleinen Kämpfen kam, wo sie einzelne Griffe zeigen mussten. Am Ende mussten alle warten bis die Prüfer, aus mehreren Köpfen, wieder aus dem Büro kamen und jedem einzelnen einen neuen Gürtel und eine Urkunde gab. Sie hatten alle bestanden. Anschließend wurde noch etwas gefeiert.
 
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