[Diskussion] "Die Tore zur Unterwelt" Top oder Flop?

mai_chan

Gläubiger
Bestimmt kennen einige von euch das Buch "Die Tore zur Unterwelt" von Sam Sykes und haben es auch selbst gelesen. Ein Buch, bei dem sich die Geister scheiden. Bei der Erscheinung wurde es mit Lob und Vergleichen zu Autoren wie Joe Abercrombie überhäuft. Doch wird diese Erstveröffentlichung von Sykes diesen Vergleichen auch gerecht? Eure Meinung ist nun gefragt!


Das Buch ist meiner Meinung nach einfach... - Anders.


1.). Es ist ungewöhnlich, gleich am Anfang mit einer Kampfszene zu beginnen, die sich über derart viele Seiten hinzieht. Die ersten 150 Seiten fand ich schon recht zäh.

2.). Kein Prolog, keine Einführung, bei der die Personen vorgestellt werden. Sehr ...untypisch...Andererseits lebt das Buch ja auch davon, dass man die Gedankengänge und das Innenleben der Charaktere nicht wirklich kennt. Die Personen fand ich auf jeden Fall das beste an dem Buch. Weil sie so unterschiedlich sind, geraten sie auch oft aneinander. Verständlich.

3.). Die ständige Gemetzel und die genaue Schilderung von diesen Vorgängen. Wenn man sich so durch die verschiedensten Bloggs liest, wurde das oft als Kritikpunkt angesehen. Ich finde, das ist Geschmackssache. Mich hat's nicht gestöhrt, fand das eher ein Pulspunkt. Muss nicht immer sein, war aber mal ganz erfrischend. An dieser Stelle möchte ich auch noch auf die ständigen Synonyme von Blut hinweisen. Glückerweise kamen die nur auf den ersten 150 Seiten häufiger vor, denn die gehen gar nicht!!!:stfu:

4.). Weiter haben mich sich ständig wiederholende Wörter oder Floskeln gestört wie "Lenk kratzte sich am Kinn" oder "Gariath grollte/knurrte". Klar, gibt es gewisse Verhaltensmuster, aber in diesem Werk kamen mir diese Begriffe einfach zu oft vor.

5.). Die Welt wurde nur sehr knapp oder kaum bis überhaupt nicht beschrieben. Das ist ebenfalls ein Punkt, der... -anders...war. Es gibt sehr viele, sehr bekannte Fantasy-Autoren, die ihre Welt extrem ausschweifend schilder. Ich möchte hier als Paradebeispiel nur einmal Tolkin verwähnen. Naja, Sykes' Welt war auch für mich recht dürftig beschrieben. Könnte wirklich besser sein.


Mein Farzit: Als eigentliche Handlung sehe ich nicht den Kampf gegen die Dämonen, sondern die Vergangen, das Innenleben und die Weiterentwicklung der Charakteren. Ich mochte es sehr, wenn sie zankten, oder wenn man einen kurzen Blick auf ihre Vergangenheit werfen durfte. Ihre Wortgefechte sind im sehr präsent. Mir gefielen sie sehr gut, aber das ist wohl Geschmackssache. Das kann man wohl auf das ganze Buch beziehen. Bei dem ersten scheiden sich die Geister meiner Meinung nach so stark, weil es ein sehr untypisches Fantasy-Buch ist. Man muss wohl mit einer unvoreingenommenen Meinung an diese Reihe gehen, um sich auf sie einlassen zu können. Denn sie erfüllt eindeutig nicht die Kriterien einer typischen Fantasy-Saga. Genau das fand ich wohl so erfrischend daran.

Doch nun seid ihr gefragt. Wie fandet ihr das Buch? Würdet ihr es wieder lesen? Was gefiel euch? Was gefiel euch nicht? Wie fandet ihr die Charaktere? usw.

lg mai_chan
 
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