Muko Bunshin
Novize
Nachdem ich nun eine Weile als stillschweigender Beobachter durch das Bord geschwebt bin und ein Weilchen nicht mehr reingeschaut habe, melde ich mich mal hier im FF Bereich zurück. Diesmal nicht als stummer Beobachter, sondern als ehrenwertes Mitglied der Schreiber-Gesellschaft. Sprich: Ich trage auch mal etwas dazu bei. ;-)
Um schreiberisch ein bisschen warm zu werden, euch einen ersten Eindruck zu geben und einen Grundstein zu legen, folgt nun ein kurzer One-Shot
Ich hoffe auf Kritik und Kommentare, denn nur so kann man als Schreiberling wachsen. Da dies ein One Shot ist, könnt ihr eure Kommentare einfach drunter setzen. Viel Spaß!
Beta-gelesen durch eine zweite Person ist es nicht, aber ich hoffe eure Fehlertoleranz wird nicht überstrapaziert. ;-)
Regen. Unablässig prasselte er auf die Erde. Seit Tagen nichts anderes. Kein einziger Sonnenstrahl schien sich den Weg durch die fetten, dunklen Wolken kämpfen zu wollen. Es war zum kotzen. Ich hasste diesen verdammten Regen. Er brachte nichts als Kälte und schlechte Gedanken. Grübelnd stand ich am Fenster und starrte hinaus. Hinaus auf die vom Regen nasse Straße. Die wenigen Wagen, die mit strahlenden Scheinwerfern gegen die Düsternis zu kämpfen schienen wie dieser spanische Ritter Don Quijote gegen die berühmten Windmühlen. War er überhaupt Spanier? War es nicht im Grunde egal? Ich einigte mich mit meinem Gewissen auf Europäer und folgte dem wandernden Scheinwerferlicht eines Kleinbusses, bis es außer Sicht war und die Straße in ihrer glänzenden Dunkelheit zurückließ.
Mein Blick fiel auf die Regentropfen, die an der glatten Oberfläche meines Fensters hinab rollten. Wann hörte dieser Regen endlich wieder auf? Als könnte sie mir eine Antwort darauf geben, sah ich auf meine Armbanduhr. Es war halb zwei in der Frühe. Langsam Zeit zu gehen. Ich wandte mich von dem demprimierenden Anblick außerhalb des Zimmers ab und suchte meine restliche Kleidung zusammen. Das Hemd knöpfte ich bis auf die obersten beiden Knöpfe zu, machte mir jedoch nicht die Mühe es in die Hose zu stecken. Die Krawatte stopfte ich in meinen Aktenkoffer, schlüpfte in meine Schuhe und schnappte mir mein Sakko.
Bevor ich den Raum verließ, warf ich einen letzten Blick auf das Mädchen, dass ich letzte Nacht in der Hotelbar aufgegabelt hatte. Sie hatte sich im Schlaf halb aufgedeckt und ich konnte ihren nackten Rücken und eine ihrer Pobacken sehen. Im dumpfen Schein der Nachttischlampe hatte ihre Haut einen Hauch von Bronze.
Ein nettes Mädchen. Gut für ein paar nette Stunden. Das war es aber auch schon. Sie hatte ein paar verdammt versaute Dinge drauf, was ich bei ihren unschuldig dreinblickenden Rehaugen und dem zugeknöpften Ersteindruck garnicht erwartet hattet. Bei dem Gedanken daran, wie sie mich am späten Abend des Vortages geritten hatte, musste ich unwillkürlich ein wenig schmunzeln. Lebhaft hatte ich ihre hüpfenden Brüste vor Augen. Oh ja. Das war defenitiv ein guter Fang gewesen, doch es war Zeit zu gehen. Ich verließ das Hotelzimmer, stieg in den Aufzug und fuhr in die Lobby. Ich bezahlte das Zimmer. Das war das mindeste was ich tun konnte, ohne das sie sich benutzt, oder wie eine Prostituierte vorkam. Nunja, zumindest hoffte ich das für sie, aber im Grunde konnte es mir egal sein.
Einhändig fummelte ich eine Zigarette aus der Brusttasche des Sakkos und schob sie mir zwischen die Lippen, während ich durch das Treppenhaus in die Garage ging.
Ich lief eine Weile durch die Dunkelheit der nur von der Notbeleuchtung erhellten Garage und suchte mir einen Wagen aus. Meine Wahl fiel auf einen '98er Merzedes in einer dunkelblauen Metallic Lackierung. Die Tür war verriegelt, doch da ich vollkommen ungestört in der Garage war, nahm ich mir die Zeit die Verriegelung von Hand zu knacken, anstatt den Wagen einfach aufzubrechen. Es dauerte länger als ich vermutet hatte und ich beschloss meine Fähigkeiten auf diesem Gebiet bei Gelegenheit mal wieder ein wenig zu trainieren. Wer wusste schon, wann es mal auf ein paar Sekunden mehr oder weniger ankommen würde? Den Wagen kurzzuschließen ging dafür flott und ich ließ den Wagen auf die Straße rollen.
Da war er wieder. Dieser verdammte Regen. Der Scheibenwischer des Merzedes arbeitete von Beginn an auf Hochtouren, doch die Sicht war dennoch schlecht. Ich schlug das Lenkrad ein und bog um die Ecke. Bis zu meinem Ziel waren es gut zwanzig Minuten fahrtweg. Ich hätte es locker in fünfzehn schaffen können, doch ich ließ mir Zeit.
Gemütlich fuhr ich die Straße entlang, fädelte mich nach einer Baustelle wieder auf einer etwas kleineren Straße abseits der Hauptrouten ein und kam mit einem leisen Quietschen der Bremsen und dem charakteristischen knirschen von Kies auf dem weitläufigen Parkplatz des Yachthafens zum stehen.
Ich stellte den Motor ab und sah durch die Frontscheibe in Richtung der hell erleuchteten Protz-Yacht, auf der augenscheinlich eine galante Party in vollem Gange war. Eine weitläufige Markiese war über dem gesamten Deck gespannt, so dass der Regen die Gäste in ihren Anzügen und eleganten Kleidern nicht störte. Ich entsann mich meiner kalten Zigarette, die seit der Garage von einem Mundwinkel in den anderen gewandert war, aber nie wichtig genug geworden war um entzündet zu werden. Ich hatte über mein weiteres Vorgehen nachgedacht und das für wichtiger befunden. Wie ich so da saß, spielte ich mit dem Gedanken auszusteigen und eine zu Rauchen, doch der unablässige Regen, der hörbar auf den Wagen prasselte und nun, da die Scheibenwischer nicht mehr arbeiteten die Sicht zu einer verwaschenen Suppe verschwimmen ließ, hielt mich davon ab. Stattdessen kurbelte ich das Seitenfenster herunter, gab mir mit dem eingebauten Zigarettenanzünder des Wagens Feuer und zog genüsslich an meiner Zigarette. Jetzt hieß es warten.
Ich sah auf meine Armbanduhr, nickte mir selbst zu und drückte den Zigarettenstummel im Aschenbecher aus. Der Grund meiner nächtlichen Reise würde die Party bald verlassen. Die Akte war dahingehend willkommend präzise gewesen. In ungefähr einer Viertelstunde für eine Limosine samt Fahrer auf dem Parkplatz stehen und Mr. Franklin zum Flughafen bringen. So zumindest sah sein Plan aus. Ich war auf diesem Parkplatz, weil es Leute gab, die andere Pläne hatten. Ich öffnete meinen Aktenkoffer und vertiefte mich in die Akte, die ich mitsamt dem Auftrag von der Solarion Corp. bekommen hatte und gedachte so die Zeit bis zum Eintreffen der Limosine zu überbrücken.
Ich hatte die Akte gerade aufgeschlagen, da klingelte ein Handy. Lauschend saß ich da und versuchte zu ergründen, woher es kam. Es war im Auto. Nein. Näher. In meiner Tasche. Den Klingelton kannte ich nicht, holte dennoch mein Handy hervor. Es war stumm. Dann wieder das Klingeln un ich fasste in die Seitentasche meines Sakkos. Ein kleines Klapphandy leuchtete und klingelte. Ein kleiner Glitzerstein hing an einer Kordel daran. Defenitiv kein Herrenhandy. Obwohl ich ein wenig verwundert war, nahm ich das Telefonat entgegen.
"Ja?", brummte ich in das kleine Gerät.
"Oh. Hallo. Ich wusste nicht, ob du rangehen würdest. Ich hab mir schon gedacht, dass du abdampfst, aber so früh schon? Naja, auf jeden Fall hab ich dir mein Handy in die Tasche gesteckt. Nur für den Fall, weisst du?"
Die Stimme kannte ich. Es war das Mädchen von letzter Nacht. Soweit ergab das Ganze einen Sinn.
"Ja. Was gibt es?", fragte ich mehr automatisch, als wirklich interessiert. Für mich war das Kapitel soweit abgeschlossen. Dachte ich zumindest.
"Naja, die Nacht war sehr spaßig, oder? Ich fands auf jeden Fall sehr geil. Dein Schwanz ist echt nicht von schlechten Eltern. Ich weiß ja, du musst Morgen ... Naja, es ist ja schon Morgen, also Heute meine ich, wieder abreisen. Hattest du ja gesagt, aber irgendwie dachte ich, naja, wir würden vorher nochmal ne Runde drehen."
"Hm.", brummte ich ins Telefon und nestelte auf der Suche nach einer weiteren Zigarette an meiner Sakkotasche.
"Hm? Heißt das ja? Was machst du eigentlich gerade?"
"Brötchen holen.", antwortete ich metaphorisch und rollte mit den Augen.
"Um diese Zeit?"
"Ja." - Man. Wann hörte sie bloß mit der schier endlosen Fragerei auf?
"Hm. Okay. Bring mir was mit, ja?"
"Mitbringen?" - Ich war zugegebener Maßen verwirrt.
"Na klar. Du musst mir doch mein Handy zurückbringen. Und bei der Gelegenheit können wir Frühstücken und uns dann einem heißen Nachtisch hingeben. Harrr. Ich glaube der Gedanke an deinen Schwanz macht mich wieder ganz heiß." - Dieses versaute Miststück. Da hatte sie sich ja einen ganz ausgefeilten Plan ausgedacht. Ich bekam eine Zigarette zu fassen, steckte sie mir in den Mund und entzündete sie wie zuvor.
"Meine Lenden brennen schon vor Erwartung. Ich glaube, ich kann nicht all zu lange warten. Mhhhm. Ich versuche die Zeit rumzubringen, bis du wieder ... Uhhhh, ja. So ist gut. Genau so. Mhm, ja."
Sie driftete völlig ab. Einige Sekunden konnte ich nur ihr schweres Atmen, unterbrochen von gelegentlichen Luststöhnern und einem leisen Schmatzen hören und irgendwie hatte ich ein Bild von ihr vor Augen, wie sie breitbeinig auf dem Bett lag, das Telefon zwischen ihre Beine hielt und sich mit der freien Hand hemmungslos befriedigte.
Ich hatte einen Kloß im Hals und ein mächtiges Zelt in der Hose. Du hemmungslose Schlampe, war das einzige was ich denken konnte, aber es machte mich total geil. Gierig sog ich an der Zigarette, um mich zu beruhigen. Nach dem gestrigen Abend war sie immernoch so gierig auf Sex und nachdem ich gedacht hatte, so langsam an meine Grenze geraten zu sein, demonstrierte mir mein Freund gerade, dass ich falsch gelegen hatte.
"Hey .... hey.", rief ich ins Telefon. Aus dem Augenwinkel hatte ich einen Wagen vorfahren sehen und ein Blick aus dem Seitenfenster bestätigte meinen Verdacht. Es war die erwartete Limosine.
"Ja Baby? Törnt dich das an?", kam ihre vor Anstrengung verzerrte Stimme wieder aus dem Lautsprecher.
"Ich komme so schnell wie ich kann.", sagte ich.
"Mhmm. Ich auch Baby. Oh ja, ich auch."
Mit einem trockenen Klicken des Deckels unterbrach ich das Gespräch und warf das Handy achtlos auf den Beifahrersitz. Ich würde wohl doch noch in das Hotelzimmer zurückkehren und das Mädchen wiedersehen. Dieses Mal jedoch wirklich zum letzten Mal. Doch davor hatte ich noch etwas anderes zu erledigen. Die Limosine war da. Ich warf die Akte zu dem Handy auf den Beifahrersitz, nahm die schwere Automatikpistole mit dem Schalldämpfer aus dem Aktenkoffer und stieg trotz des entnervenden Regens aus dem Wagen. Es war Zeit die Brötchen zu verdienen.
Um schreiberisch ein bisschen warm zu werden, euch einen ersten Eindruck zu geben und einen Grundstein zu legen, folgt nun ein kurzer One-Shot
Ich hoffe auf Kritik und Kommentare, denn nur so kann man als Schreiberling wachsen. Da dies ein One Shot ist, könnt ihr eure Kommentare einfach drunter setzen. Viel Spaß!
Beta-gelesen durch eine zweite Person ist es nicht, aber ich hoffe eure Fehlertoleranz wird nicht überstrapaziert. ;-)
„Dirty Work“
Ein kurzer One-Shot aus der Feder von Muko Bunshin.
Ein kurzer One-Shot aus der Feder von Muko Bunshin.
Regen. Unablässig prasselte er auf die Erde. Seit Tagen nichts anderes. Kein einziger Sonnenstrahl schien sich den Weg durch die fetten, dunklen Wolken kämpfen zu wollen. Es war zum kotzen. Ich hasste diesen verdammten Regen. Er brachte nichts als Kälte und schlechte Gedanken. Grübelnd stand ich am Fenster und starrte hinaus. Hinaus auf die vom Regen nasse Straße. Die wenigen Wagen, die mit strahlenden Scheinwerfern gegen die Düsternis zu kämpfen schienen wie dieser spanische Ritter Don Quijote gegen die berühmten Windmühlen. War er überhaupt Spanier? War es nicht im Grunde egal? Ich einigte mich mit meinem Gewissen auf Europäer und folgte dem wandernden Scheinwerferlicht eines Kleinbusses, bis es außer Sicht war und die Straße in ihrer glänzenden Dunkelheit zurückließ.
Mein Blick fiel auf die Regentropfen, die an der glatten Oberfläche meines Fensters hinab rollten. Wann hörte dieser Regen endlich wieder auf? Als könnte sie mir eine Antwort darauf geben, sah ich auf meine Armbanduhr. Es war halb zwei in der Frühe. Langsam Zeit zu gehen. Ich wandte mich von dem demprimierenden Anblick außerhalb des Zimmers ab und suchte meine restliche Kleidung zusammen. Das Hemd knöpfte ich bis auf die obersten beiden Knöpfe zu, machte mir jedoch nicht die Mühe es in die Hose zu stecken. Die Krawatte stopfte ich in meinen Aktenkoffer, schlüpfte in meine Schuhe und schnappte mir mein Sakko.
Bevor ich den Raum verließ, warf ich einen letzten Blick auf das Mädchen, dass ich letzte Nacht in der Hotelbar aufgegabelt hatte. Sie hatte sich im Schlaf halb aufgedeckt und ich konnte ihren nackten Rücken und eine ihrer Pobacken sehen. Im dumpfen Schein der Nachttischlampe hatte ihre Haut einen Hauch von Bronze.
Ein nettes Mädchen. Gut für ein paar nette Stunden. Das war es aber auch schon. Sie hatte ein paar verdammt versaute Dinge drauf, was ich bei ihren unschuldig dreinblickenden Rehaugen und dem zugeknöpften Ersteindruck garnicht erwartet hattet. Bei dem Gedanken daran, wie sie mich am späten Abend des Vortages geritten hatte, musste ich unwillkürlich ein wenig schmunzeln. Lebhaft hatte ich ihre hüpfenden Brüste vor Augen. Oh ja. Das war defenitiv ein guter Fang gewesen, doch es war Zeit zu gehen. Ich verließ das Hotelzimmer, stieg in den Aufzug und fuhr in die Lobby. Ich bezahlte das Zimmer. Das war das mindeste was ich tun konnte, ohne das sie sich benutzt, oder wie eine Prostituierte vorkam. Nunja, zumindest hoffte ich das für sie, aber im Grunde konnte es mir egal sein.
Einhändig fummelte ich eine Zigarette aus der Brusttasche des Sakkos und schob sie mir zwischen die Lippen, während ich durch das Treppenhaus in die Garage ging.
Ich lief eine Weile durch die Dunkelheit der nur von der Notbeleuchtung erhellten Garage und suchte mir einen Wagen aus. Meine Wahl fiel auf einen '98er Merzedes in einer dunkelblauen Metallic Lackierung. Die Tür war verriegelt, doch da ich vollkommen ungestört in der Garage war, nahm ich mir die Zeit die Verriegelung von Hand zu knacken, anstatt den Wagen einfach aufzubrechen. Es dauerte länger als ich vermutet hatte und ich beschloss meine Fähigkeiten auf diesem Gebiet bei Gelegenheit mal wieder ein wenig zu trainieren. Wer wusste schon, wann es mal auf ein paar Sekunden mehr oder weniger ankommen würde? Den Wagen kurzzuschließen ging dafür flott und ich ließ den Wagen auf die Straße rollen.
Da war er wieder. Dieser verdammte Regen. Der Scheibenwischer des Merzedes arbeitete von Beginn an auf Hochtouren, doch die Sicht war dennoch schlecht. Ich schlug das Lenkrad ein und bog um die Ecke. Bis zu meinem Ziel waren es gut zwanzig Minuten fahrtweg. Ich hätte es locker in fünfzehn schaffen können, doch ich ließ mir Zeit.
Gemütlich fuhr ich die Straße entlang, fädelte mich nach einer Baustelle wieder auf einer etwas kleineren Straße abseits der Hauptrouten ein und kam mit einem leisen Quietschen der Bremsen und dem charakteristischen knirschen von Kies auf dem weitläufigen Parkplatz des Yachthafens zum stehen.
Ich stellte den Motor ab und sah durch die Frontscheibe in Richtung der hell erleuchteten Protz-Yacht, auf der augenscheinlich eine galante Party in vollem Gange war. Eine weitläufige Markiese war über dem gesamten Deck gespannt, so dass der Regen die Gäste in ihren Anzügen und eleganten Kleidern nicht störte. Ich entsann mich meiner kalten Zigarette, die seit der Garage von einem Mundwinkel in den anderen gewandert war, aber nie wichtig genug geworden war um entzündet zu werden. Ich hatte über mein weiteres Vorgehen nachgedacht und das für wichtiger befunden. Wie ich so da saß, spielte ich mit dem Gedanken auszusteigen und eine zu Rauchen, doch der unablässige Regen, der hörbar auf den Wagen prasselte und nun, da die Scheibenwischer nicht mehr arbeiteten die Sicht zu einer verwaschenen Suppe verschwimmen ließ, hielt mich davon ab. Stattdessen kurbelte ich das Seitenfenster herunter, gab mir mit dem eingebauten Zigarettenanzünder des Wagens Feuer und zog genüsslich an meiner Zigarette. Jetzt hieß es warten.
Ich sah auf meine Armbanduhr, nickte mir selbst zu und drückte den Zigarettenstummel im Aschenbecher aus. Der Grund meiner nächtlichen Reise würde die Party bald verlassen. Die Akte war dahingehend willkommend präzise gewesen. In ungefähr einer Viertelstunde für eine Limosine samt Fahrer auf dem Parkplatz stehen und Mr. Franklin zum Flughafen bringen. So zumindest sah sein Plan aus. Ich war auf diesem Parkplatz, weil es Leute gab, die andere Pläne hatten. Ich öffnete meinen Aktenkoffer und vertiefte mich in die Akte, die ich mitsamt dem Auftrag von der Solarion Corp. bekommen hatte und gedachte so die Zeit bis zum Eintreffen der Limosine zu überbrücken.
Ich hatte die Akte gerade aufgeschlagen, da klingelte ein Handy. Lauschend saß ich da und versuchte zu ergründen, woher es kam. Es war im Auto. Nein. Näher. In meiner Tasche. Den Klingelton kannte ich nicht, holte dennoch mein Handy hervor. Es war stumm. Dann wieder das Klingeln un ich fasste in die Seitentasche meines Sakkos. Ein kleines Klapphandy leuchtete und klingelte. Ein kleiner Glitzerstein hing an einer Kordel daran. Defenitiv kein Herrenhandy. Obwohl ich ein wenig verwundert war, nahm ich das Telefonat entgegen.
"Ja?", brummte ich in das kleine Gerät.
"Oh. Hallo. Ich wusste nicht, ob du rangehen würdest. Ich hab mir schon gedacht, dass du abdampfst, aber so früh schon? Naja, auf jeden Fall hab ich dir mein Handy in die Tasche gesteckt. Nur für den Fall, weisst du?"
Die Stimme kannte ich. Es war das Mädchen von letzter Nacht. Soweit ergab das Ganze einen Sinn.
"Ja. Was gibt es?", fragte ich mehr automatisch, als wirklich interessiert. Für mich war das Kapitel soweit abgeschlossen. Dachte ich zumindest.
"Naja, die Nacht war sehr spaßig, oder? Ich fands auf jeden Fall sehr geil. Dein Schwanz ist echt nicht von schlechten Eltern. Ich weiß ja, du musst Morgen ... Naja, es ist ja schon Morgen, also Heute meine ich, wieder abreisen. Hattest du ja gesagt, aber irgendwie dachte ich, naja, wir würden vorher nochmal ne Runde drehen."
"Hm.", brummte ich ins Telefon und nestelte auf der Suche nach einer weiteren Zigarette an meiner Sakkotasche.
"Hm? Heißt das ja? Was machst du eigentlich gerade?"
"Brötchen holen.", antwortete ich metaphorisch und rollte mit den Augen.
"Um diese Zeit?"
"Ja." - Man. Wann hörte sie bloß mit der schier endlosen Fragerei auf?
"Hm. Okay. Bring mir was mit, ja?"
"Mitbringen?" - Ich war zugegebener Maßen verwirrt.
"Na klar. Du musst mir doch mein Handy zurückbringen. Und bei der Gelegenheit können wir Frühstücken und uns dann einem heißen Nachtisch hingeben. Harrr. Ich glaube der Gedanke an deinen Schwanz macht mich wieder ganz heiß." - Dieses versaute Miststück. Da hatte sie sich ja einen ganz ausgefeilten Plan ausgedacht. Ich bekam eine Zigarette zu fassen, steckte sie mir in den Mund und entzündete sie wie zuvor.
"Meine Lenden brennen schon vor Erwartung. Ich glaube, ich kann nicht all zu lange warten. Mhhhm. Ich versuche die Zeit rumzubringen, bis du wieder ... Uhhhh, ja. So ist gut. Genau so. Mhm, ja."
Sie driftete völlig ab. Einige Sekunden konnte ich nur ihr schweres Atmen, unterbrochen von gelegentlichen Luststöhnern und einem leisen Schmatzen hören und irgendwie hatte ich ein Bild von ihr vor Augen, wie sie breitbeinig auf dem Bett lag, das Telefon zwischen ihre Beine hielt und sich mit der freien Hand hemmungslos befriedigte.
Ich hatte einen Kloß im Hals und ein mächtiges Zelt in der Hose. Du hemmungslose Schlampe, war das einzige was ich denken konnte, aber es machte mich total geil. Gierig sog ich an der Zigarette, um mich zu beruhigen. Nach dem gestrigen Abend war sie immernoch so gierig auf Sex und nachdem ich gedacht hatte, so langsam an meine Grenze geraten zu sein, demonstrierte mir mein Freund gerade, dass ich falsch gelegen hatte.
"Hey .... hey.", rief ich ins Telefon. Aus dem Augenwinkel hatte ich einen Wagen vorfahren sehen und ein Blick aus dem Seitenfenster bestätigte meinen Verdacht. Es war die erwartete Limosine.
"Ja Baby? Törnt dich das an?", kam ihre vor Anstrengung verzerrte Stimme wieder aus dem Lautsprecher.
"Ich komme so schnell wie ich kann.", sagte ich.
"Mhmm. Ich auch Baby. Oh ja, ich auch."
Mit einem trockenen Klicken des Deckels unterbrach ich das Gespräch und warf das Handy achtlos auf den Beifahrersitz. Ich würde wohl doch noch in das Hotelzimmer zurückkehren und das Mädchen wiedersehen. Dieses Mal jedoch wirklich zum letzten Mal. Doch davor hatte ich noch etwas anderes zu erledigen. Die Limosine war da. Ich warf die Akte zu dem Handy auf den Beifahrersitz, nahm die schwere Automatikpistole mit dem Schalldämpfer aus dem Aktenkoffer und stieg trotz des entnervenden Regens aus dem Wagen. Es war Zeit die Brötchen zu verdienen.
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