Filme anschauen und kopieren mit VLC
Etwas ungewöhnlich ist das Menü fürs Öffnen von Dateien. Es enthält insgesamt sechs Befehle zum Aufrufen eines Videos. Was auf den ersten Blick abschreckend wirkt, bietet aber viel Komfort. So können Sie etwa über den Befehl "Datei, Verzeichnis öffnen" alle Videos eines Ordners auf einen Schlag in die Wiedergabeliste aufnehmen. Sortieren lässt sich die Liste anschließend über "Ansicht, Wiedergabeliste".
Das Öffnen einer Filmdatei über die gewohnte Dateiauswahl geht natürlich auch. Das funktioniert über "Datei, Einfaches Datei Öffnen". Film-DVDs starten Sie über "Datei, Medium öffnen". Dort geben Sie unter "Devicename" den Buchstaben Ihres DVD-Laufwerks an. Wenn Sie "Volumetyp, DVD" wählen, startet der Film umgehend. Bei "Volumetyp, DVD (Menü)" kommt zuerst das DVD-Menü. Achtung: VLC kann auch mit kopiergeschützten DVDs umgehen. Der Einsatz ist daher in Deutschland wahrscheinlich illegal.
Wollen Sie einen Film kopieren, geht das über die Streaming-Funktion von VLC. Statt etwa den Film von einer Film-DVD auf den Monitor oder ins Netzwerk streamen zu lassen, leiten Sie die Ausgabe in eine Datei um. Öffnen Sie dafür den Film, wie oben beschrieben. Zusätzlich aktivieren Sie im "Öffnen"-Dialog die Option "Stream/Sichern". Klicken Sie daneben auf "Einstellungen". Aktivieren Sie dort die Checkbox vor "Datei", und geben Sie hinter "Dateiname" Pfad und Namen für die Ausgabedatei an, beispielsweise "C:\Videos\Video1.mpg".
Ist der Ausgangsfilm eine Film-DVD, dann öffnen Sie diesen ohne Menü, da es sonst zu Problemen beim Kopieren kommen kann. Als "Verkapslungsmethode" wählen Sie "MPEG PS". Klicken Sie zweimal auf "OK", um die Dialoge zu schließen. VLC beginnt jetzt, das Video in die Datei zu schreiben. Da keine Ausgabe auf den Bildschirm erfolgt, läuft der Vorgang so schnell ab, wie das DVD-Laufwerk die Daten liefern kann.
Die meisten DVD-Filme benötigen allerdings mehr als 4 GB Platz. Da FAT32 nur Dateien mit einer Größe bis zu 4 GB speichern kann, müssen Sie die Datei auf einer Partition im NTFS-Format ablegen. Falls Sie keine NTFS-Partition haben, umgehen Sie das Größenproblem, in dem Sie jede VOB-Datei der Film-DVD einzeln öffnen und einzeln speichern. Vergeben Sie für jede neue Datei auch einen neuen Namen, denn VLC überschreibt sonst bereits vorhandene gleichnamige Dateien ohne Rückfrage. Auf Ihrer Festplatte liegen danach mehrere MPG-Dateien. Sie können sie mit einem Video-Tool Ihrer Wahl weiterverarbeiten und aus ihnen wieder eine DVD erstellen.