[Hinweis] Euro-Krise: Russland und Japan versprechen Europa Hilfe

yurai-yukimura

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Wer engagiert sich für den Rettungsschirm? Überall werben Vertreter der Euro-Zone bei möglichen Geldgebern um Investititonen. China ziert sich mit festen Zusagen - aber zwei weitere Schwergewichte signalisieren guten Willen.

Tokio/Moskau - Die gute Nachricht verkündete der Chef des Euro-Rettungsschirms persönlich: "Die japanische Regierung wird weiter Anleihen des EFSF, die wir ausgegeben haben, kaufen", sagte Klaus Regling laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo am Montag in Tokio. Zuvor hatte Regling dort den japanischen Vizefinanzminister Takehiko Nakao getroffen. Russland hat bekannt gegeben, bis zu zehn Milliarden Dollar in Anleihen kriselnder Euro-Staaten stecken zu wollen.

Derzeit versuchen Vertreter der Euro-Zone, weltweit Investoren für Anleihen des Euro-Rettungsschirms EFSF zu finden. Kern der Gipfelbeschlüsse vom vergangenen Mittwoch war, die Wirksamkeit der Einlagen der Euro-Staaten in den Rettungsschirm zu vervielfachen, indem sie als Garantien für externe Kreditgeber verwendet werden. So sehr die Beschlüsse auch umjubelt wurden - ihr Erfolg hängt davon ab, ob es gelingt, genug Investoren zu bekommen.

Japan war schon bislang einer der größten Geldgeber des EFSF. Bisher hat das Land etwa 20 Prozent der Schulden aus dem Rettungsfonds gekauft. Auf die Frage, ob Finanzminister Nakao ihm direkt zugesagt habe, dass Japans Regierung auch weiter investieren werde, sagte EFSF-Chef Regling: "So wie in den vergangenen zehn Monaten." Seit Beginn des Jahres hat Japan fast drei Milliarden Euro für EFSF-Anleihen gekauft.

Japan handelt aus Eigeninteresse
Der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt bleibt auch kaum etwas anderes übrig, als Milliarden in die Euro-Rettung zu stecken. Zwar steht Japan selbst enorm in der Kreide - mit einer Staatsverschuldung in Höhe von 220 Prozent der Wirtschaftsleistung liegt das Land sogar an der Spitze der am mit verschuldeten Länder der Welt. Zudem kämpft Japan auch finanziell unter den Folgen der Tsunami- und Atomkatastrophe.

Gleichzeitig gilt die Währung des Landes bei Anlegern dennoch als äußerst stabil - zum Nachteil der exportorientierten japanischen Wirtschaft. In den letzten Monaten hat der Yen gegenüber dem Euro und dem Dollar massiv an Wert gewonnen, Waren aus Japan werden für Käufer aus dem Ausland daher immer teurer. Die Rettung des Euro liegt daher im ureigenen Interesse des Landes.

Aus dem gleichen Grund haben Japans Währungshüter am Montag massiv Dollar gekauft und Yen verkauft. Finanzminister Jun Azumi gab die Intervention bekannt, wollte sich aber nicht zum Volumen äußern. Zuvor war der Dollar im asiatischen Handel auf 75,32 Yen und damit auf den tiefsten Stand der Nachkriegszeit gestürzt. Der Dollar stieg nach dem Eingriff der Notenbank im Tokioter Morgenhandel auf mehr als 78 Yen. Japan werde solange intervenieren, bis man zufrieden sei, sagte Azumi. Japans Exportwirtschaft leidet seit längerem unter der Yen-Stärke.

Russland bietet zehn Milliarden Dollar
In den Tagen zuvor hatte Regling bereits in China um Milliardeninvestitionen geworben. Das Land hält ebenso wie Japan riesige Devisenreserven. Allerdings hielten sich die chinesischen Gesprächspartner mit festen Zusagen zurück - zuerst wolle man abwarten, wie die technischen Details des geplanten neuen Investment-Vehikels aussehen, sagte Vizefinanzminister Zhu Guangyao nach seinem Treffen mit dem EFSF-Chef.

Das Werben um Chinas Milliarden ist umstritten - die Führung in Peking könnte politische und handelsrechtliche Gegenleistungen von Europa verlangen, wenden Kritiker ein. Der scheidende Chef der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, wies diese Befürchtungen in einem Interview mit der BBC zurück. Es sei absolut normal, dass der Rettungsschirm nach Geldgebern wie China Ausschau halte. Die Länder der Euro-Zone würden nicht unterwürfig in Peking vorstellig.

Auch Russland hat zugesagt, kriselnden Euro-Ländern finanziell unter die Arme greifen zu wollen. Bis zu zehn Milliarden Dollar könne das Land investieren, sagte der Wirtschaftsberater der russischen Regierung, Arkady Dvorkovich. Dazu wolle die Regierung bilaterale Gespräche mit den Ländern der Euro-Zone führen. Die Hilfe solle allerdings über den Internationalen Währungsfonds (IWF) abgewickelt werden. Die Zusage Russlands ist überraschend, da das Land bislang klargemacht hatte, sich nicht an der Euro-Rettung beteiligen zu wollen.

fdi/dpa-AFX/Reuters


Quelle: SPIEGELonline.de
 

kingmaik

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Irgendwie interessant zu lesen, wer nun alles Europa bzw. die EU beistehen möchte.

Bei Japan kann ich es ja verstehen, dass man einen der größten Abnehmer für Produkte nicht pleite gehen sehen möchte, obwohl man ja selbst nicht gerade viel Geld zur Verfügung hat!

In Russland sehe eher den Helfer in der Not, auch wenn man hier die politische Regierung eher zweifelhaft gegenüber stehen müsste. Was gar nicht geht ist der plagiatsanfertiger Nummer 1 China als Retter. Diese wollen ja lediglich, das Europa ihre Waren legalisieren, welche ja die 1zu1 Kopien europäischer Waren sind.

Lasst doch einfach die Länder pleite gehen, dann bekommen wir zumindest wieder die gute alte DM wieder! ^^
 
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