Generation XXX-2: Doppeltes Spiel

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Taleweaver

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Generation XXX: Doppeltes Spiel

„54 Punkte?! Junge Dame, so kann das nicht weitergehen!“

Sakura zog erschocken den Kopf ein. Selten hatte sie ihre Mutter so wütend und aufgeregt gesehen wie heute, als sie die Ergebnisse der ersten Zwischenklausur nach Hause gebracht hatte. Das Mädchen verstand absolut nicht, was denn so schlimm war – schon in der Unterstufe hatte sie nie wirklich gute Noten geschrieben, wenn sie auch mit ein wenig Lernen die Versetzung in die Oberstufe mühelos geschafft hatte.

„Was hast du denn auf einmal, Mama?“ warf sie zaghaft ein. „Du hast dich doch noch nie über meine Noten geärgert...“
„Bisher warst du auch noch ein Kind“, konterte Frau Koufun. „Aber jetzt bist du eine junge Frau und schon im heiratsfähigen Alter! Vor nicht mal einem halben Jahr hattest du in der Abschlußprüfung der Unterstufe 97 Punkte. Kannst du mir erklären, warum du so abgestürzt bist?“
Sakura schluckte. „Das hier ist eben die Oberstufe“, verteidigte sie sich leise. „Da ist alles etwas schwerer als vorher. Und es ist eben erst ein halbes Jahr, daß ich da bin. Ich hab mich noch nicht an alles gewöhnt. Aber bis zum Ende krieg ich das schon hin.“
„Sicher?“
Das Mädchen nickte. „Ganz sicher.“

Frau Koufun seufzte. „Ich wünschte, ich hätte dein Selbstvertrauen, Sakura“, sagte sie. „Du weißt, wie wichtig es ist, daß du in der Oberschule gut abschneidest.“
„Klar, Mama.“
„Und daß ich mir Sorgen mache, wenn du hinter den anderen herhinkst.“
„Klar, Mama.“
„Und daß du alles tun mußt, um den Anschluß nicht zu verpassen.“
„Klar, Mama.“
„Dann sind wir uns ja einig.“
Sakura stutzte. „Einig... worin?“

Lächelnd legte die ältere Hausfrau ihrer Tochter eine Hand auf den Kopf. „Darin, daß du Nachhilfeunterricht brauchst, Sakura.“
„Äääh?!“
„Such dir eine ältere Schülerin, die dich unterrichten kann“, meinte Frau Koufun. „Sag ihr, sie bekommt 2000 Yen die Stunde von mir, und sobald deine Noten besser werden, erhöht sich das noch mal. Und bis Anfang nächster Woche stellst du sie mir vor, ja?“
„Aber... aber...“
„Ich dachte, wir wären uns einig?“

Seufzend ließ Sakura den Kopf hängen. „Ja, Mama.“

---

Das Internetcafe „DiGiTaL HeArTs“ war normalerweise kein Ort, an dem sich Sakura aufhielt, aber der Umstand, daß sie sich eine Nachhilfelehrerin suchen mußte, war in den Augen des Mädchens völlig ausreichend für drastische Maßnahmen. Es kam absolut nicht in Frage, eine ältere Schülerin der St. Hebereke-Oberschule nach Übungsstunden zu fragen – das hätte sich womöglich noch herumgesprochen, daß Sakura Nachhilfe bekam, und das wäre ihr viel zu peinlich gewesen. Nein, es mußte jemand sein, der mit ihrem üblichen Freundeskreis nichts zu tun hatte, damit auf keinen Fall jemand merkte, was los war. Ausreden waren leicht zu erfinden, aber einen kaputten Ruf wieder herzustellen, das war ein Ding der Unmöglichkeit.

Glücklicherweise war es nicht schwer, im Internet Leute zu finden, die Nachhilfestunden gaben – eine Menge solcher Angebote war schon auf den Portalen der Oberschulen Tokios zu finden, und zahlreiche Links führten auf weitere Seiten zum Thema „Nachhilfe“. Sicher, die meisten davon waren von kommerziellen Anbietern, die für Sakura nicht in Frage kamen (wer konnte sich schon 5000 Yen und mehr für eine einzelne Nachhilfestunde leisten?), aber es gab auch Foren, in denen man ganz speziell nach dem eigenen Bedarf geordnet suchen konnte.

Eben in einem solchen Forum wurde Sakura rasch fündig. Eine „Aoi357“ bot Nachhilfestunden für Oberschüler der ersten und zweiten Klassen in allen natur- und sozialwissenschaftlichen Fächern an. Ihre eigene Qualifikationen hatte sie ihrem Eintrag nach an der Azabu High School erlangt und war eine regelmäßige 100-Punkte-Schülerin, was bedeutete, daß sie in den Prüfungen nahezu immer fehlerfrei abschloß. Was aus Sakuras Sicht jedoch das entscheidende Kriterium war, sich an sie zu wenden, war der folgende Eintrag:
„Keine Hausbesuche; Nachhilfestunden nur bei mir daheim.“

Das Mädchen grinste, während sie „Aoi357“ eine kurze Nachricht schickte. Gut so. So konnte ihre Mutter nicht dauernd wie eine Henne hinter ihr sitzen und überwachen, ob sie auch „richtig lernte“ und sich voll auf den Schulstoff konzentrierte. Statt dessen würde sie jede Gelegenheit haben, ein wenig privat zu plaudern und den Unterricht Unterricht sein zu lassen, wenn es zu langweilig wurde. Die Andere würde wohl kaum 2000 Yen pro Stunde sausen lassen, indem sie petzte und damit riskierte, ihre Schülerin zu verlieren. Ja, Sakura hätte es kaum besser treffen können.

Kaum 15 Minuten nach Abschicken ihrer Nachricht hatte sie schon Antwort erhalten.

---

Das kleine Café nahe der großen Einkaufsmeile war Sakura nicht unbekannt; ab und zu hatte sie dort selbst einen Tee getrunken, wenn sie in Shibuya unterwegs gewesen war, aber mit Freunden traf sie sich nicht oft dort. Es lag einfach ein wenig zu sehr abseits der Verkehrswege, um für junge Leute interessant zu sein. Trotzdem hatte „Aoi357“ es als Treffpunkt genannt, an welchem sie ihre Schülerin abholen wollte. Ihren richtigen Namen und ihre Adresse hatte sie im Forum nicht genannt; eine durchaus nicht unübliche Vorsichtsmaßnahme, wenn man eine junge Frau war.

Trotzdem erkannte Sakura sie sofort, als sie sich dem Café näherte: ein Mädchen in eher konservativer Schuluniform mit schulterlangem, überraschend hellem braunen Haar, das einen leichten Stich ins Rötliche zu haben schien. Sie war nur wenig größer als ihre künftige Schülerin und hatte ein schlankes Gesicht mit klaren, grünen Augen, die im starken Kontrast zu ihrem sonstigen asiatischen Äußeren standen – möglicherweise die Tochter eines Ausländers, kam es Sakura in den Sinn. Lächelnd erhob sie sich von ihrem Stuhl und winkte ihr zu.

„BishoujoTenshi69, nehme ich an?“ begrüßte die Schülerin sie, und das Mädchen grinste. „Richtig geraten“, gab sie zurück, „und du mußt Aoi357 sein. Ich heiße Sakura Koufun.“
„Und mein Name ist Yuriko Shinai“, gab die Ältere zurück. „Schön, dich kennenzulernen, Koufun-san.“
Sakura verzog ein wenig das Gesicht. „Macht es dir was aus, mich ‚Sakura‘ zu nennen, Shinai-sempai?“ bat sie. „Sakura-san heißt schon meine Mutter...“
‚Shinai-sempai‘ schmunzelte. „Dann mußt du mich allerdings auch ‚Yuriko-sempai‘ nennen, Sakura“, gab sie zurück. „Entweder sind wir beide förmlich oder wir verzichten beide drauf.“

„Abgemacht, Yuriko-sempai.“ Die junge Schülerin grinste. „Mit meiner Mutter hast du schon gesprochen, oder? Sie meinte, wenn sie dich schon nicht zu sehen kriegt, will sie wenigstens am Telefon mit dir reden.“
Yuriko nickte. „Fast eine halbe Stunde lang“, erzählte sie. „Deine Mutter war sehr interessiert daran, aus welchen Familienverhältnissen ich komme, und was ich später einmal werden möchte, und ob ich dich schon von früher kenne. Kann es sein, daß sie dir nicht so besonders vertraut?“
Sakura errötete leicht. „Ähm... sagen wir mal, sie hat ihre Erfahrungen mit mir gemacht“, murmelte sie. „Aber egal jetzt. Rumstehen können wir auch ein anderes Mal. Du hast geschrieben, wir würden die Nachhilfe bei dir machen. Ist es weit?“
„Etwa eine Viertelstunde von hier“, erklärte Yuriko. „Kannst mir ja auf dem Weg schon mal erklären, wo genau deine schulischen Probleme liegen.“

Die beiden Mädchen machten sich auf den Weg, und Sakura tat ihr Bestes, ihre allgemeine Unlust aufs schulische Arbeiten unter jeder Menge Detailfragen zu verstecken. Die ältere Schülerin bemerkte davon offensichtlich nichts, nickte nur beiläufig zu den Erklärungen und schien sich gedanklich Notizen zu machen. Ansonsten redete sie nicht viel, und Sakuras Hoffnungen, mit ihr einen netten kleinen Plausch anzufangen, scheiterten mehr oder minder erbärmlich im Schweigen ihrer zukünftigen Nachhilfelehrerin.

Etwa zehn Minuten mochten die beiden so gegangen sein, als plötzlich ein junger Mann, offensichtlich auch ein Schüler, von einiger Entfernung die Straße herunter den beiden zuwinkte und eilig auf sie zugelaufen kam. Yuriko schmunzelte bei seinem Anblick, sagte aber nichts auf Sakuras fragenden Blick hin. Schließlich hatte der Fremde sie erreicht.
„Shinai“, begann er mit einer kurzen Verbeugung das Gespräch, „hast du heute abend Zeit? Wir könnten uns doch mal wieder treffen, und...“
„Du solltest sehen“, unterbrach Yuriko seinen Redeschwall kurzerhand, „daß ich gerade in Begleitung bin, Hondo. Ich hab eine Nachhilfeschülerin.“

Der junge Mann schien darüber verärgert zu sein. „Ist sie denn wichtiger als ich?“ wollte er wissen. „So nahe, wie wir beide uns stehen, könntest du wenigstens mal unter der Woche Zeit haben. Ich bin kein Wochenendliebhaber!“
„Wenn du so weiter machst“, meinte Yuriko trocken, „wirst du bald überhaupt kein Liebhaber mehr sein, Hondo. Und jetzt verschwinde; was soll denn meine Schülerin von mir denken?“
Mit mißmutigen Grummeln verschwand der Schüler die Straße herunter, und Sakura blickte neugierig zu ihrer Nachhilfelehrerin auf. „Wer war denn das eben?“ wollte sie wissen.
Die ältere Schülerin verdrehte die Augen. „Ein Idiot“, erklärte sie, „der denkt, nur weil ich ab und zu nett zu ihm bin, könnte er mich haben, wann immer er wollte.“

„Nett zu ihm?“ Sakura grinste. „Inwiefern nett?“
„Das geht dich gar nichts an, du neugieriger Fuchs“, gab Yuriko zurück, grinste aber ebenso. „Du findest das bestimmt selber raus, wenn du mal älter bist.“
„Und wenn ich‘s schon rausgefunden habe?“
„Ts ts ts...“

„Shinai-chaaaan!“ ertönte in diesem Moment ein Ruf hinter den beiden Mädchen, und als sie sich umwandten, erblickten sie einen Mann um die vierzig, der heftig keuchend hinter ihnen herlief. Yuriko blieb stehen und wartete auf ihn, und Sakura sah interessiert zu, was jetzt wieder passieren würde. Der Tag versprach ja noch interessant zu werden.
„Kita-san“, begrüßte die ältere Schülerin den Neuankömmling, als er endlich bei ihnen stand, „kann ich ihnen helfen?“
Der Mann nickte und tupfte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirne. „Ich hätte heute Abend... Verwendung für deine Dienste, Shinai-chan. Ich hoffe, du bist frei?“
Mit einem charmanten Lächeln schüttelte Yuriko den Kopf. „Es tut mir leid, Kita-san“, sagte sie, „aber ich habe bereits zu tun.“ Sie neigte sich leicht in Richtung Sakura. „Diese junge Dame hier bekommt Nachhilfeunterricht.“

„Hm.“ Nachdenklich rieb sich der Mann über die Unterlippe. „Es wäre aber recht dringend“, sagte er. „Ich bewege mich in Gesellschaft, wo weibliche Begleitung... notwendig ist. Vielleicht möchte die junge Dame ja mitkommen und sich auch ein wenig Taschengeld verdienen?“
Abermals schüttelte Yuriko den Kopf. „Ich bedaure es aufrichtig“, erklärte sie, immer noch lächelnd, „aber sie steht nicht zur Verfügung.“
„Ich würde der jungen Dame auch ein wirklich gutes Angebot machen“, beharrte der Fremde, „wenn sie mich begleitet...“
„Die junge Dame wird gleich nach einem Polizisten schreien“, zischte das jüngere Mädchen wütend, „wenn du Perversling mit deinem Lolitakomplex nicht abziehst.“

Ohne ein weiteres Wort und offensichtlich zutiefst beleidigt drehte sich der Mann auf dem Absatz um und verschwand die Straße herunter, während Sakura zu ihrer Nachhilfelehrerin aufsah und fragend eine Augenbraue hochzog. „Du bietest dich also für enjo kosai an?“ wollte sie wissen. „Wie kommt man zu so was?“
Yuriko schmunzelte. „Noch eine Sache, die dich nichts angeht, neugieriger Fuchs“, gab sie zurück. „Aber ich denke, wenn ich dir sage, daß ich es nicht wegen dem Geld mache, wirst du dir deinen Teil denken können, oder?“
„Ohne Probleme“, kicherte das Mädchen. „Ich kann mir ne ganze Menge vorstellen. Hm... und weißt du, woran ich im Moment denke?“
„Woran?“

Sakura grinste. „Was wird meine Mutter sagen, wenn ich ihr erzähle, was für ein interessantes Leben meine neue Nachhilfelehrerin führt?“
Die ältere Schülerin zog eine Augenbraue hoch. „Warum solltest du das weitererzählen?“ wollte sie wissen. „Das würde nur dazu führen, daß sie dir den Unterricht bei mir verbietet.“
„Na ja“, meinte Sakura, „genau das gleiche würde auch passieren, wenn du ihr erzählst, daß wir in unserer ersten Nachhilfestunde gar nicht geübt haben, sondern uns nur gegenseitig unsere Bettgeschichten erzählt haben.“
„Unsere Bettgeschichten?“ Yuriko blinzelte verwirrt. „Aber wir haben uns doch gar nicht darüber gesprochen. Und überhaupt hatten wir ja noch gar keine Nachhilfestunde!“

Die jüngere Schülerin grinste. „Was nicht ist, kann ja noch werden, oder?“

---

Von Yuriko konnte man noch eine ganze Menge lernen.

Das ältere Mädchen hatte eine Lebenseinstellung, die der von Sakura gar nicht unähnlich war. Auch sie machte sich nicht viel aus gesellschaftlichen Konventionen, wenn sie die eigene Freiheit einschränkten. Auch sie hatte Spaß an ihrem eigenen Körper und fand nichts Schlechtes daran, wechselnde Partnerschaften einzugehen, die auf nicht viel mehr als gegenseitigem Spaß und sexueller Anziehungskraft beruhten. Was sie allerdings vom jüngeren Mädchen unterschied, war ihre Einstellung zum „enjo kosai“, dem „Ausgehen mit Bezahlung“. Sakura hatte keine Lust, mit Leuten auszugehen, die sie nicht zumindest ein bißchen attraktiv fand, und daran hätten auch ein paar tausend Yen nichts geändert. Yuriko hingegen war der Ansicht, wenn jemand für einen gemeinsamen Abend, bei dem es nur so weit ging, wie sie wollte, auch noch Geld bezahlte und außerdem alle Rechnungen beglich, konnte man schon einmal über eine Stirnglatze oder einen Bauchansatz hinwegsehen.

Allerdings erwähnte sie in ihren ganzen Erzählungen immer nur Männerbekanntschaften. Offensichtlich schien sie ihre Sexualität nur am anderen Geschlecht auszuleben, und das ärgerte Sakura ein wenig. Nachdem sie schon so weit gekommen war, daß sie mit dem anderen Mädchen ihre ganzen erotischen Erlebnisse austauschte, hätte sie nichts dagegen gehabt, sich mit ihr noch ein bißchen zu vergnügen – ein heißer Kuß hier, eine zärtliche Berührung da, einfach nur um die angestaute sexuelle Spannung ein wenig zu lösen. Aber wenn Yuriko mit anderen Mädchen nichts anfangen konnte, war das natürlich hinfällig.

Andererseits... wenn sie einfach nur ein wenig Motivation brauchte...
Sakura beschloß, das herauszufinden.
Und als Yuriko das nächste mal nach ihrem Glas auf dem Tisch griff, tat das Mädchen es ihr gleich und berührte sie wie zufällig am Arm, um ihr einen schönen Schub Gefühle hinüberzuschicken.

Der Erfolg wurde fast augenblicklich sichtbar, als die ältere Schülerin überrascht einatmete und leicht errötete. Sakura legte den Kopf zur Seite, blinzelte und sah sie fragend an, während sich etwas Verwirrung im Gesicht der Nachhilfelehrerin ausbreitete. Ausgezeichnet.
„Stimmt etwas nicht?“ erkundigte sich die Schülerin. „Du wirkst... abgelenkt.“
Yuriko schüttelte leicht den Kopf. „Mir geht es gut“, meinte sie leise, „es ist nur... ich dachte eben...“
„Du dachtest?“ Sakura blinzelte unschuldig. „Was dachtest du denn?“
„Als du mich eben berührt hast...“ Die ältere Schülerin suchte nach Worten. „Es kam mir vor, als hätte ich etwas gespürt... etwas seltsames...“ Sie besah ihr Gegenüber nachdenklich. „Aber das kann eigentlich nicht sein...“

Das Mädchen verkniff sich ein Kichern. „Vielleicht hast du ja das selbe gefühlt wie ich“, schlug sie vor, während sie ihre Stimme verführerisch senkte. „Daß du eigentlich gerade richtig heiß und unruhig bist, weil du über das ganze Bettgeflüster Lust bekommen hast. Ist es das?“
Einen Moment lang sah Yuriko verwirrt zurück. Dann plötzlich klärte sich ihr Blick. „Ich verstehe“, sagte sie plötzlich. „Das XXX-Projekt. Du gehörst auch dazu.“
Sakura fiel vor Überraschung fast die Kinnlade herunter.

„Du weißt vom Impfstoff XXX?“ platzte es aus ihr heraus. „Aber... woher...“
„Sscht“, zischelte Yuriko leise und legte Sakura sanft einen Finger auf die Lippen, „das hat Zeit für später.“ Und mit diesen Worten beugte sie sich weit über den Tisch, strich dem Mädchen mit einer Hand zart über die Wange und hauchte ihr einen zärtlichen Kuß auf die Lippen.
Durch den Kopf der jüngeren Schülerin gingen tausend Gedanken, aber die wurden von der aufsteigenden Wärme in ihr schnell verdrängt. Was auch immer Yuriko dazu brachte, jetzt plötzlich doch noch sinnlich zu werden, es würde warten müssen. Jetzt stand erst einmal Liebe auf dem Programm.

Mit weichen Lippen ging Sakura auf den Kuß ihrer Nachhilfelehrerin ein und fuhr ihr mit den Händen durch das lange Haar. Yuriko schob mit einer Hand den kleinen Tisch zwischen sich und ihrem Gegenüber zur Seite und rutschte dann näher an sie heran, um sie zu umarmen, ihr mit den Händen unter das Hemd zu gehen und ihr die Finger über den Rücken wandern zu lassen. Sakuras Hände kraulten sachte Yurikos Nacken, während sie ihre Zunge in den Mund des älteren Mädchens wandern ließ und zu ihrer Freude feststellte, daß dieses auch ihre Zunge zu gebrauchen wußte.

Es dauerte nicht lange, bis beide Mädchen sich gegenseitig ihre Oberteile auszogen. Yuriko hatte einen sehr flachen, aber wohlgeformt runden kleinen Busen, der wundervoll zu ihrem schlanken, gut durchtrainierten Körper mit den festen Bauchmuskeln paßte. Sakuras Lippen kosteten ausgiebig die weiche Haut ihres Oberkörpers, während die Hände der älteren Schülerin zärtlich die weichen Brüste des Mädchens verwöhnten. Keine fünf Minuten später waren auch die beiden Röcke der Schuluniformen in die Ecke geflogen, und Sakuras Zunge kitzelte hingebungsvoll die Innenseiten von Yurikos Schenkeln.

Mit wohligem Seufzen streckte sich die ältere Schülerin und streichelte jede Stelle von Sakura, die sie erreichen konnte. Schließlich ließ diese von ihr ab und beugte sich selbst zurück, um sich von ihrer Nachhilfelehrerin verwöhnen zu lassen, und Yuriko ließ sich nicht lange bitten, sondern zog kurzentschlossen das Höschen ihrer Schülerin herunter, um dort wirken zu können. Sachte strich sie durch den weichen Schambusch des Mädchens und ließ gekonnt einen Finger am Rande ihrer Liebespforten entlangwandern. So unerfahren mit anderen Mädchen konnte sie wohl doch nicht sein, dachte Sakura bei sich, doch die Gedanken verschwanden schnell wieder in ihrem Unterbewußtsein, als sie die Berührung der älteren Schülerin an ihrer kleinen Perle spüren konnte und ihr fast die Sinne unter dem hitzigen Streicheln schwanden.

Wie ein hungriges Raubtier warf sich Sakura herum, als die Hitze in ihr immer größer wurde und stürzte sich auf Yurikos ebenso hitzig erregten Körper, um auch ihr das Höschen abzustreifen. Die Schenkel der Nachhilfelehrerin öffneten sich fast augenblicklich, und das Mädchen sah zu ihrer Überraschung, daß die ältere Schülerin unten rasiert war. Ob das eine Voraussetzung für „enjo kosai“ war? Sakura nahm sich vor, nachher einmal danach zu fragen, vergeudete aber erst einmal keine Zeit und ließ die Himmelspforten ihrer Gespielin ihre Zunge schmecken. Leise, wimmernde Geräusche von Yuriko verrieten dem Mädchen, daß sie auf dem richtigen Weg war, und kurzentschlossen schloß sie ihre Lippen um die pralle, erregte Lustperle der älteren Schülerin und begann, sie heftig mit der Zunge zu stimulieren. Während Yuriko immer lauter zu stöhnen begann, wühlten ihre Hände durch Sakuras Haar, und das Schulmädchen intensivierte ihr Zungenspiel noch. Wenn sie schon einmal so heiß war, gab es keinen Grund, es nicht zu Ende zu bringen.

Und in diesem Moment bemerkte Sakura zu ihrer Überraschung, daß in ihrem Mund etwas zu wachsen begann.
Yurikos Kitzler, um genau zu sein.

Überrascht zog das Mädchen ihren Kopf zurück und richtete den Blick auf das, was da unten zwischen den Beinen ihrer Nachhilfelehrerin geschah. Was eben noch ein kleines, rötliches Knöpfchen gewesen war, begann vor ihren Augen anzuschwellen und sich zwischen den Liebeslippen Yurikos herauszuheben. Langsam und stetig wurde es länger und dicker, und Sakura merkte verblüfft, wie die Spitze ähnlich der Knospe einer Blüte aufquoll und einen kleinen Schlitz am oberen Ende offenbarte. Immer mehr gewann der Kitzler der älteren Schülerin an Länge und Umfang, und schließlich stand er in voller Pracht vor ihr: ein Schwengel von fünfzehn oder sechzehn Zentimeter Länge, der einem Männerschwanz verdächtig ähnlich sah. An der Spitze glitzerten einige Tropfen einer dickflüssigen, klaren Substanz, die verdächtig nach Sperma aussah.

„Komm, laß es uns treiben“, wisperte Yuriko erhitzt.

Sakura schluckte. „Ähm, warte mal“, warf sie leise ein und rückte ein Stück von der älteren Schülerin (SchülerIN?) weg. „Ich... ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.“
Mit nonchalantem Lächeln krabbelte Yuriko auf sie zu. „Was ist denn, kleiner Fuchs?“ wollte sie wissen. „Bis eben warst du doch noch ganz kribbelig. Dir wird doch nicht die Lust vergangen sein?“
„Das nicht“, gab Sakura zurück, „aber... ich meine, ich verstehe jetzt, wieso du von Impfstoff XXX weißt. Du bist selbst davon beeinflußt. Du hast weibliche und männliche Geschlechtsteile zugleich.“
„Ganz richtig“, bestätigte Yuriko schmunzelnd und krabbelte weiter mit erhobenem Gemächt auf die Schülerin zu, die sich ihrerseits rückwärts bewegte. „Und alle beide sind in ausgezeichnetem Zustand. Wenn du einen Moment still hältst, trete ich gerne den Beweis an.“

Das Mädchen schluckte. „Das... das wird nicht nötig sein“, meinte sie hastig, „ich glaube es dir auch so. Aber da gibt es etwas, was du wissen mußt.“
Die ältere Schülerin legte den Kopf leicht zur Seite. „Und das wäre?“
„Wir... wir sollten besser keine Liebe machen“, erklärte Sakura stockend. „Dieser Impfstoff XXX... er hat unsere Körper verändert, aber das ist nicht seine eigentliche Funktion. Eigentlich soll er eine neue Generation von Menschen erschaffen, die normalen Menschen absolut überlegen sind – eine Rasse von Supersoldaten. Ich weiß, das ist schwer zu glauben, aber wenn zwei Leute, die vom XXX-Impfstoff beeinflußt wurden, miteinander Kinder haben, dann...“
„Dann entsteht eben diese neue Rasse“, nickte Yuriko. „Damit erzählst du mir nichts neues.“

„Was?“ Sakura riß verdutzt die Augen auf. „Aber wieso willst du dann...“
In diesem Moment griff die ältere Schülerin nach ihr und faßte sie fest an der Schulter. „Weil es der Traum meines Vaters war“, sagte sie mit fast entrückter Stimme, „daß dieses neue Geschlecht von Menschen eines Tages Wirklichkeit wird. Darum hat er mich gezeugt, Sakura, und er hat mir alles über meine Bestimmung erzählt. Durch mich wird sein Traum wahr werden, durch einen Menschen, der die Begabung hat, Kinder sowohl zu zeugen als auch auszutragen. Ich wußte, es mußte noch andere Leute mit dem XXX-Gen geben, und seit ich zwölf bin, habe ich nach diesen Menschen gesucht. Und endlich, Sakura, endlich habe ich einen gefunden. Dich!“
„Nein“, hauchte das Mädchen, „das ist nicht richtig! Ich will nicht, daß das passiert! Wir sind doch keine Züchtungsmaschinen! Wenn ich einmal Kinder habe, dann mit einem Menschen, den ich wirklich liebe, nicht mit irgend einer Person, die zufällig das richtige Erbgut hat!“
„Aber die Zukunft gehört nun mal den Starken“, widersprach Yuriko, und ihre Stimme wurde härter und kälter. „Starke Menschen wie mein Vater einer war, wie ich einer bin... und wie meine Kinder welche sein werden!“ Und bei diesen Worten drückte sie Sakura an den Schultern zu Boden und machte sich daran, sich zwischen ihren Beinen zu postieren. Das jüngere Mädchen preßte die Hände gegen ihre Brust, um sie fortzudrücken...

...und setzte dabei in einem Stoß mit aller Wucht die Gefühle frei, die noch in ihrem Körper tobten und jagte sie in Yuriko hinein.

Mit einem Aufstöhnen zuckte das ältere Schulmädchen zusammen, und augenblicklich schoß der angestaute Samen aus ihrem Schwengel heraus und bedeckte Sakuras Oberkörper in sechs, sieben kräftigen Strahlen mit klebriger Feuchtigkeit. Einen Moment lang wurden ihr die Hände schwach, und die Gelegenheit nutzte Sakura, um sie von sich zu stoßen und sich eilig zu erheben. Doch gerade, als sie ihre Kleider griff, stand auch Yuriko schon wieder auf.
Fassungslos starrte das Schulmädchen auf ihre Beinahe-Nachhilfelehrerin. „Wie kannst du schon wieder stehen, verdammt noch mal?“ wollte sie wissen. „Ich hatte noch genug Hitze in mir, um dir zwei Höhepunkte auf einmal zu verpassen! Du solltest gar nicht mehr bei Bewußtsein sein!“
„Falsch gedacht“, konterte Yuriko. „Hast du vergessen, daß ich zwei Geschlechter habe? Beide funktionieren unabhängig voneinander, und beide werden unabhängig voneinander erregt. Ja, ich hatte eben zwei Höhepunkte auf einmal. Aber ich weiß, wie ich die gut verteilen kann. Und jetzt mach dich mal auf einiges gefaßt.“ Und mit diesen Worten trat sie auf Sakura zu.

Und die ließ ihre Kleider fallen, hielt ihre Handtasche fest am Griff und wirbelte sie auf die ältere Schülerin zu. Yuriko wurde an der Schläfe getroffen und ging wie ein nasser Sack zu Boden.

Eilig öffnete Sakura ihre kleine Handtasche und begutachtete die Splitter ihrer 500-ml-Flasche Eau de Parfum darin seufzend. „Da geht es hin, mein Geschenk zum Sechzehnten“, seufzte sie. „Na ja, wenigstens riech ich dann auf dem Heimweg nicht nach Sperma.“ Und mit diesen Worten hob sie ihre Kleider wieder auf und beeilte sich, aus der Wohnung zu kommen.

---

„Tja, und als ich dann am nächsten Tag zusammen mit meiner Mutter wieder die Adresse aufgesucht habe“, berichtete Sakura ihren staunenden Freundinnen, „war niemand mehr da zuhause. Die Wohnung stand leer, und keiner der anderen Leute konnte sich erinnern, daß da jemals einer gewohnt hatte.“
„Liebe Güte“, murmelte Tsukune, „das klingt ja nach einer ganz schönen Verschwörung. Wie hieß sie gleich, Yuriko Shinai?“
Sakura nickte. „Aber das war wahrscheinlich nicht ihr richtiger Name“, erklärte sie. „Meine Mutter hat mir nämlich kein Wort über die Nachhilfe geglaubt, als in der Adresse plötzlich keiner mehr gewohnt hat, und dann hat sie sich in der Azabu High erkundigt. Da gibt es kein Mädchen dieses Namens. Kannst dir ja vorstellen, was das für einen Ärger gab.“

„Ich würde eher sagen, der Ärger fängt erst an“, gab Hitomi zu bedenken. „Überleg mal, nach allem, was sie dir erzählt hat, wurde diese Yuriko anscheinend von ihrem eigenen Vater in die ganzen Pläne mit Impfstoff XXX eingeweiht und weiß genau, wonach sie zu suchen hat. Und sie kann Kinder sowohl zeugen als auch bekommen – wenn sie irgend jemand anderen findet, der das XXX-Gen trägt und ihr vertraut, kann sie mit der dritten Generation anfangen. Wir haben eine Gegenspielerin, fürchte ich.“
„Um so wichtiger“, fügte Tsukune hinzu, „daß wir uns nach weiteren Leuten für die ‚Generation XXX‘ umsehen. Ich hab mit Miko bereits ein Mädchen gefunden, das jetzt weiß, worauf sie zu achten hat. Aber es muß noch mehr geben, und wir müssen aufmerksam bleiben. Immerhin haben wir einen Vorteil – wir sind drei, und Yuriko ist nur eine.“
„Oder eineR“, meinte Sakura grinsend.
Tsukune schmunzelte. „Wie auch immer, sechs Augen sehen mehr als zwei.“
„Hoffen wir“, meinte Hitomi leise, „daß es wirklich nur zwei sind.“
 

Taleweaver

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P.S.: Fühlt euch ganz frei und ungezwungen, hier unten in diesem Thread Eure Kommentare anzubringen, so ihr welche habt. Diese FF ist hier zu Ende, und wenn es eine Fortsetzung gibt, dann in einem neuen Thread.
 
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