Generation XXX - 4 TEASER

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Taleweaver

Scriptor
Das hier ist nur der Anfang der Story... ich hoffe ich finde in der kommenden Woche Zeit, sie fertig zu schreiben. Aber wenigstens die Spannung will ich euch schon mal anheizen.



Generation XXX: Revival

Der Regen ergoß sich in rauschenden Strömen über den Dächern von Tokio und wusch die letzten Spuren der Sommerhitze davon, die noch vor wenigen Wochen das ganze Land in ihrem Griff gehabt hatten. Mit dem Einsetzen des Monsuns im September begann in Japan alljährlich der kurze, aber um so heftigere Herbst, und der bedeutete für die meisten Schüler im Land vor allem eins: Erholung. Mit den Übungsklausuren bereits hinter ihnen und den Winterklausuren noch lange vor sich hatten sie nun ein paar Wochen, in denen der Streß nicht übermäßig groß war.

Es war nicht verwunderlich, daß der Herbst Tsukunes liebste Jahreszeit war.

Die Schülerin und ihre Freundinnen hatten bereits in der vergangenen Woche viel Zeit miteinander verbracht und viele Pläne geschmiedet. Die „Generation XXX“, wie Sakura sie scherzhaft getauft hatte, schien tatsächlich langsam zu wachsen und hatte mit Miko und Kaoru noch zwei weitere Mitglieder gewonnen, die um das Geheimnis wußten und bereit waren, an dem „Projekt“ mitzuarbeiten und andere Träger des XXX-Gens ausfindig zu machen. Daß Hitomi mit Kaoru mehr als nur einen Mitstreiter gefunden zu haben schien, fand Tsukune allerdings etwas befremdlich – die beiden versuchten zwar, ihre Zuneigung füreinander nicht allzu offensichtlich zu zeigen, aber daß zwischen den beiden etwas lief, das sah selbst eine Blinde mit Krückstock. Zumindest, wenn diese Blinde weder einen festen Freund noch wöchentlich wechselnde Beziehungen hatte und wegen ihren großen Brüsten ständig von irgendwelchen Perverslingen angestarrt wurde...

Tsukune wischte den Gedanken beiseite und nippte an ihrem Teebecher, während sie dem Regen zusah, der draußen vor der Glastüre des kleinen Cafés auf das Straßenpflaster klatschte. Sie kam nach der Schule oft und gerne hierher, wenn sie nichts anderes zu tun hatte, besonders wenn es regnete und das Wasser in verschlungenen Schlieren die Fensterscheiben herunterlief. Der Bancha, den man hier servierte, war billig und recht gut, und um diese Uhrzeit waren nur wenige Gäste hier – die Mittagsgäste waren schon wieder gegangen, und die Angestellten aus den Büros würden erst in einer halben Stunde auftauchen. Zeit genug, einfach nur dazusitzen, auf die Straße zu schauen und an gar nichts zu denken.

Viel zu schnell verflogen die Minuten, während sich Tsukune entspannte, und schließlich war es für sie an der Zeit, sich auf den Heimweg zu machen. Das Schulmädchen nahm ihren Geldbeutel aus der Hose, zahlte den Tee und ging dann an den Kleiderständer am Eingang, wo ihr Regencape hing. Sie schlupfte in den Mantel, steckte den Geldbeutel in die Innentasche... und hielt überrascht inne. In der Tasche steckte etwas, was da nicht hineingehörte, offensichtlich ein Stück Papier. Tsukune angelte mit den Fingern danach, zog es heraus und sah es näher an: Es schien ein blauer Zettel zu sein, recht groß und zweimal gefaltet. Wie kam das in ihre Manteltasche? Jemand mußte es hineingesteckt haben, während das Cape an der Garderobe gehangen hatte. Aber warum?

‚Vielleicht ein Liebesbrief?‘ durchfuhr ein Gedanke das Mädchen, und sie atmete unwillkürlich heftig ein.

Eilig steckte sie den Zettel in eine Seitentasche ihres Regencapes, warf ihre Schultasche über die Schulter und verließ das Café, ehe sie noch unnötiges Aufsehen verursachte. Mit schnellen Schritten überquerte sie die Straße und lief in die Fußgängerunterführung, die zu der U-Bahn-Haltestelle führte, von wo aus sie die Linie nach Hause nehmen konnte. Anstelle aber zum Bahnsteig zu laufen, betrat sie eine der kleinen Boutiquen, die sich hier in der „Unterwelt“ angesiedelt hatten. Sie griff sich irgend ein Kleidungsstück aus den Regalen und verschwand eilig in einer der Umkleidekabinen. Erst dort wagte sie es, den Zettel aus der Manteltasche wieder hervorzuziehen und ihn mit vor Aufregung trockenem Mund aufzufalten. Noch zwei Minuten länger, und die Neugierde hätte sie wahrscheinlich umgebracht.

Ihre Augen wurden groß, als sie las, was auf dem Zettel geschrieben stand:

„Du bist Tsukune aus der zweiten Generation. Ich weiß, wo ich dich finden kann. Melde dich unter shinkami@yahoo.jp“

Keine Unterschrift.
 
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