Taleweaver
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Generation XXX: Gemeinsame Teiler
âNa komm, zier dich nicht so.â
âNein.â
âNur dieses eine Mal, komm schon!â
âNein!â
âMeine Güte, es ist doch nur ein bißchen Spaß zu zweit!â
âNEIN, verdammt noch mal!â donnerte Yakamo und wandte sich grollend ab.
Mißmutig verschränkte Sakura die Arme und starrte auf den Rücken des breitschultrigen jungen Mannes vor ihr. Es passierte ihr nicht oft, daß sie eine Abfuhr bekam, schon gar nicht, wenn sie einem Jungen vorschlug, sich auf ihre Kosten in einem Liebeshotel zu treffen. Aber daß es ausgerechnet bei ihm passieren mußte... âKannst du mir wenigstens sagen, warum du nicht willst?â verlangte sie zu wissen.
Yakamo blickte sie über seine Schulter hinweg an. âDa fragst du noch?â murrte er. âDas letzte Mal, als ich was mit dir hatte, bin ich unfruchtbar geworden. Soll mir beim nächsten Mal gleich der ganze Schwanz abfallen?â
âDas letzte Mal wolltest du mich vergewaltigen!â gab das blonde Mädchen gereizt zurück. âJetzt geb ich dir eine Gelegenheit, das wieder gutzumachen. Warum sollte ich da irgend was mit dir anstellen sollen?â
âWer weiß?â grollte Yakamo. âVielleicht hast du wieder eine deiner âIdeenâ. Tsukune hat mir da ein paar Sachen erzählt.
Sakura errötete. âWa... was genau hat sie dir denn gesagt?â fragte sie vorsichtig.
Mit einem Schnauben drehte sich der breitschultrige Mann wieder von ihr weg. âGenug, damit ich vorsichtig binâ, war seine Antwort. âUnd selbst wenn ich nicht vorsichtig wäre, würd ich mit dir nichts anfangen. Und mit einem anderen Mädchen auch nicht. Ich hab mich schon für Tsukune entschieden.â
âOch komm!â Jetzt war Sakura entschieden beleidigt. âDu klingst ja, als wärst du schon mit ihr verheiratet. Das letzte Mal hattest du noch nichts dagegen, deinen Stöpsel erst in Hitomi und dann in mich zu stecken. Und jetzt plötzlich wirst du monogam?â
âIch hab mich eben geändertâ, gab Yakamo zurück. âIch mach diese Sachen nicht mehr. Ich will ein normales Leben anfangen, und da bleibt man einander eben treu.â
Zornig blies das Mädchen ihre Backen auf. âAh ja, und ich hab also kein normales Leben?â fuhr sie ihr Gegenüber an. âNa, besten Dank. Dann kann ich ja gehen.â
Mit diesen Worten drehte sie sich auf dem Absatz um und stapfte aus dem Vorraum des Schulhallenbads davon, wo Yakamo seit einigen Wochen als Hausmeisterassistent arbeitete. Tsukune hatte mit Frau Matsu, ihrer Schwimmtrainerin gesprochen und ihr den jungen Mann als einen Studienplatzbewerber aus Wakayama vorgestellt, der in Tokio nach einem Teilzeitjob suchte, während er für die Aufnahmeprüfung an der Universität lernte. Matsu-sensei hatte sich umgehört und die Bitte ihrer besten Schwimmerin an den Hausmeister weitergeleitet, und der hatte in der Tat eine kleine Beschäftigung für ihn gehabt. Yakamo verdiente nicht gerade gut, aber er konnte in einem Hinterzimmer des Hausmeisterbungalows wohnen.
âAlles kommt nach und nach zusammenâ, dachte Sakura bei sich, während sie mit Wut im Bauch in Richtung U-Bahn lief. âHitomi lernt in den Sommerferien diesen schüchternen Kaoru kennen, und wups sind die beiden feste Freunde. Tsukune trifft die alte Bande von den verrückten Ärzten wieder, und zack hat sie sich einen davon ins Bett geangelt. Und was mach ich? Ich kuck in die Röhre. Wenn die anderen wenigstens ab und zu mal Lust auf eine kleine gemeinsame Nummer hätten â aber nein, unter Freundinnen teilt man anscheinend ja nicht mehr. So geht das nicht weiter.
âZeit, daß ich mal wieder was unternehme.â
Kurzentschlossen stieg das Mädchen nicht in die U-Bahn nach Hause, sondern in die Gegenrichtung ein.
In die U-Bahn Richtung Odaiba, wo das große Vergnügungszentrum âAqua Cityâ lag.
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Die Disco von âAqua Cityâ war nicht zwangsläufig die beste in Tokio, auch wenn sie eine von den teuersten war. Der Eintritt alleine kostete 3000 Yen, und in diesem Preis war gerade mal ein kleines Getränk mit eingeschlossen. Weitere Softdrinks kosteten mindestens 500 Yen und aufwärts, von den Preisen für Alkoholika ganz zu schweigen. Allerdings hatte die Disco einen entscheidenden Vorteil: Sie war keine reine Unter-18-Location, und man kam als Oberschüler trotzdem hinein.
Normalerweise wäre das selbst in den liberaleren Vierteln Tokios ein Problem gewesen. Viele Leute sorgten sich um Anstand und Moral der Jugend, und fast wöchentlich las man irgend einem Klatschmagazin von ein paar Schulmädchen, die sich von älteren Geschäftsleuten âals Begleitungâ zu Dates einladen ließen, mit ihnen Himmel-weiß-was anstellten und dafür Bezahlung bekamen. âEnjo kusaiâ nannte man diese unangenehm an Kinderprostitution erinnernde Praxis, und auch wenn sie immer wieder aufgedeckt wurde: weder Schülerinnen noch ihre âKundenâ wurden normalerweise dafür bestraft. Die Schülerinnen nicht, weil sie noch minderjährig waren, die Geschäftsleute nicht, weil sie stets behaupteten, das Mädchen für volljährig gehalten zu haben.
Unter diesen Umständen waren nicht nach Altersklassen getrennte Discos als möglicher âKontaktortâ natürlich ein Dorn im Auge der Kinderschützer, und das âAqua Cityâ hatte seine eigene Hausordnung nur mit einem kleinen Kniff durchsetzen können: Entweder man war volljährig und wies sich am Eingang aus. Oder man erschien mit seinem Schülerausweis... und in der Schuluniform seiner Oberschule.
Die Praxis war einfach und selbst den größten Kritikern leicht vermittelbar: Wer im âAqua Cityâ jemanden in Schuluniform antraf, wußte, daß es sich dabei um einen Oberschüler handelte und konnte sich schlecht darauf berufen, er hätte nicht ahnen können. Außerdem war selbst im Trubel der Disco noch leicht zu überwachen, ob sich jemand jetzt an Minderjährige heranwarf. Und wenn die Security ein Päärchen bemerkte, das aus jemandem in und jemandem ohne Schuluniform bestand, wurde nicht lang gefackelt und alle beide kurzerhand hinausgeworfen. Das hinderte sie natürlich nicht, draußen weiterzumachen, aber niemand konnte die Verantwortung dafür dem âAqua Cityâ in die Schuhe schieben.
Sakura fand diese Einstellung eigentlich ziemlich cool und kam darum hierher, so oft sie sich den Eintritt leisten konnte. Für die Getränke fand sich immer jemanden, der ihr was spendierte.
Auch diesmal hatte sich das blonde Mädchen schnell ins Getümmel geworfen und sich zu den neuesten Hits von Ayumi Hamasaki und Morning Musume auf die Tanzfläche geschwungen. Es dauerte normalerweise nur wenige Minuten, bis sich jemand fand, der sich für sie interessierte â sie hatte ganz bewußt in der Schule den Club für rhythmische Sportgymnastik belegt, um sich so einen geschmeidigen und gelenkigen Körper anzutrainieren, und das gab ihrem Tanzstil den nötigen Pep, um selbst in der Schuluniform angenehm aufzufallen. Sicher, nicht unbedingt im Vergleich zu den wirklich aufgetakelten âGothic Lolitasâ, aber für Schuljungs reichte es allemal.
Tatsächlich waren kaum zwei Songs gelaufen, als sich ihr schon ein Junge in der schicken Uniform der Tokioter Metropolitan High School entgegentanzte. Er war recht groß, knapp über 1,75 m und trug sein schwarzes Haar in einem dicken Pferdeschwanz, der ihm bis auf den Rücken fiel. Seine Bewegungen waren gewandt und rhythmisch, und was die Uniform von seinem Körperbau zeigte, ließ auf einen durchaus gut gebauten Brustkorb schließen. Das Faszinierendste an ihm waren jedoch seine fast schwarzen und doch funkelnden Augen, die sich nicht von Sakura abwandten.
Die Schülerin lächelte ihm einladend zu. Ja, das versprach interessant zu werden. Wenn dieser âdunkle Fremdeâ sich im Bett ebenso geschickt bewegte, wie auf der Tanzfläche, dann war das fast eine Garantie für schönen, entspannenden, frustabbauenden Sex â also genau das, was sie jetzt brauchte. Natürlich durfte sie nicht auf einen âSchnellschießerâ reinfallen, dem es nur um seine eigene Befriedigung ankam... wenn Sakura fertig war, würde der Junge zur Belohnung noch mehr Befriedigung bekommen, als ihm lieb war. Aber bis dahin hatte er besser durchzuhalten.
Am Ende der Musiknummer warf das Mädchen den Kopf zurück und schritt von der Tanzfläche zur Bar, wobei sie ihrem Tanzpartner zuzwinkerte, so daß er ihr folgte. Während sie sich mit einem Taschentuch notdürftig den Schweiß abtupfte, suchte sie nach zwei freien Hockern und nahm dann eilig auf einem davon Platz. Ihre neue Bekanntschaft setzte sich zu ihr und schmunzelte.
âHey, wir hatten Glück, daß die Sprinkleranlage nicht losgegangen istâ, war das erste, was der Junge sagte, als er saß.
âSprinkleranlage?â Sakura zog eine Augenbraue hoch. âWieso das?â
âNa, so feurig, wie du tanzt...â
Das blonde Mädchen grinste. Nicht der beste Anmachspruch, aber immerhin gut genug, um dranzubleiben. âDu bist auch gar nicht schlechtâ, gab sie gnädig zurück. âIch bin Sakura, Sakura Koufun.â
âUnd ich bin Kumoriâ, gab der schwarzhaarige Junge zurück, âKumori Futagoza. Was möchtest du trinken, Koufun-san?â
âCherry Shock.â Das war eine sehr saure, zischend sprudelnde Kirschlimo; eins der teureren Getränke hier in der Disco, aber nicht so teuer, daß es unverschämt wirken würde, dachte die Schülerin bei sich. Immerhin galt es, das Interesse Kumoris noch eine Zeit lang zu halten.
Der Junge nickte und wandte sich an die Bedienung. âEinen Cherry Shock und einen Iceburstâ, gab er seine Bestellung, ehe er seinen Blick wieder auf Sakura richtete. âStehst du auf saure Sachen oder bist du nur heute in saurer Stimmung?â
Sakura lachte amüsiert. âErwischtâ, sagte sie. âIch bin im Moment tatsächlich sauer auf zwei Freundinnen. Sind zwei Mitschülerinnen. Eigentlich dachte ich, wir kämen immer gut miteinander aus, aber in letzter Zeit...â Sie seufzte und verdrehte die Augen.
âMitschülerinnen, hm?â Kumori wirkte interessiert und musterte ihre Uniform näher. âAuf welche Schule gehst Du, Koufun-san? Furinkan?â
âNein, St. Heberekeâ, gab das Mädchen zurück. âUnd du kannst mich ruhig âSakura-sanâ nennenâ; ganz so förmlich müssen wir es ja nicht halten.â
Der Schüler lächelte erfreut. âDann biete ich dir auch gerne das âKumori-sanâ an, Sakura-sanâ, erwiderte er und nahm einen großen Schluck von seinem Zitronen-Eisgetränk, das die Bedienung inzwischen gebracht hatte. Zugleich zog er aus seiner Innentasche eine Kreditkarte und reichte sie hinter die Theke, um die bestellten Getränke zu bezahlen.
Sakura grinste. âDie Gerüchte über die Metropolitan High School scheinen ja zu stimmenâ, meinte sie und deutete auf die Kreditkarte. âMan kann nicht früh genug mit dem Geschäftsleben anfangen, richtig?â
âDas wird stark überbewertetâ, grinste Kumori. âJa, wir werden bei uns ganz speziell auf die Metropolitan University vorbereitet, aber die Karte hier ist ne Privatsache. Du mußt wissen, meine Eltern leben nicht in Tokio, aber ich hab zum Lernen und Studieren eine eigene Wohnung. Und das Geld bekomm ich eben überwiesen.â
âWow.â Die Schülerin nahm beeindruckt einen großen Zug von ihrer Kirschlimo. âUnd ich hänge noch bei meinen Eltern rum. Man kommt sich richtig wie ein Kleinkind vor.â
Schmunzelnd leerte der Junge sein Getränk. âKeine Panik, Sakura-sanâ, meinte er dann, âfür ein Kleinkind wird dich garantiert niemand halten. Nicht, wenn du weiter so lässig wie vorhin abrockst.â
Sakura grinste und trank auch aus. âDann will ich mal was für mein Image tun. Tanzt du noch ne Runde mit?â
âKlar doch.â
Die beiden wechselten hinüber in die Mitte der Disco und begannen wieder zu tanzen, und für die Schülerin war klar, daß ihr Gegenüber ziemlich sicher ein guter Fang war. Er hatte Humor, einen gewissen Stil, war auf jeden Fall nicht doof und noch dazu ziemlich gutaussehend, und wenn er zudem noch alleine lebte, dann standen die Chancen um so besser, daß er sich nicht durch irgendwelche konservative Eltern von einer kleinen Nummer abhalten ließ. Blieb nur noch eine Frage zu klären, und das war die nach seinem Durchhaltevermögen. Glücklicherweise war diese Frage sehr leicht zu beantworten.
Beim nächsten etwas langsameren Titel trat Sakura näher an Kumori heran, legte die Hände auf seine Arme, wartete, bis er seine Hände an ihre Hüften gelegt hatte und ließ dann mit einer kurzen Entladung einen plötzlichen Schuß an Erregung zu ihm hinüberfließen, während sie aufmerksam seine Reaktionen beachtete.
Zu ihrer großen Freude geschah auf den ersten Blick nicht viel, außer daß der Junge ein wenig errötete. Seine Augen zeigten nichts von der typischen Glasigkeit, die sich in hormonell überladenen Idioten zeigte, wenn sie sich überraschend in die Hose butterten. Sakura wartete noch einige Momente, dann trat sie noch ein wenig näher heran und schmiegte â wie zufällig â ihr Bein an Kumoris Schoß vorbei. Sie spürte recht deutlich einen erfreulichen Widerstand dort und kein bißchen der verräterischen Feuchtigkeit, die dort gewesen wäre, hätte er sich nicht zurückhalten können.
Perfekt.
Sakura brachte noch diesen einen Engtanz zuende, ehe sie ihren neuen Bekannten eilig aus der Disco zerrte.
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âIch muß sagen, du verlierst wirklich keine Zeitâ, gab Kumori schmunzelnd zu, als er sah, daß ihn Sakura zu einem Liebeshotel geführt hatte.
Das blonde Mädchen legte den Kopf an seine Schulter und sah unschuldig zu ihm auf. âNa kommâ, meinte sie, âist doch nicht so, daß es dir keinen Spaß machen würde, oder?â
Amüsiert blickte der Schüler zu ihr herab. âInteressante Einstellungâ, meinte er. âSicher macht es mir Spaß. Aber glaubst du nicht, wir sollten uns noch ein bißchen besser kennenlernen?â
âKennenlernen.â Sachte, nicht ohne Zärtlichkeit, schlupfte Sakura unter seinem Arm heraus und trat vor ihn. âSchau mal, Kumori-sanâ, sagte sie sanft, âdu weißt, wie ich heiße, ich weiß, wie du heißt, und wir beide wissen, was uns Spaß macht. Warum tun wir es nicht einfach?â
âWeil...â Der Junge schien einen Moment zu überlegen. âVielleicht, weil ich nichts tun will, was ich hinterher bereuen würde. Entschuldige, wenn ich so offen bin.â
Die Schülerin lächelte beruhigend. âEben das ist der Grundâ, gab sie zurück, âwarum wir nicht mehr voneinander wissen sollten.â
Etwas Verwirrung zeigte sich in Kumoris Gesicht. âSakura-san...â
âSchau malâ, sagte das Mädchen und legte ihre Hände auf die Schultern des Schülers, âwenn das heute abend wirklich nichts mit uns beiden wird, dann verabschieden wir uns hinterher, gehen getrennt nach Hause und haben nie wieder etwas miteinander zu tun. Dann war das einfach nur ein Treffen für eine Nacht, nichts weiter. Aber wenn wir uns erst näher kennenlernen...â
âIch weißâ, unterbrach sie der Junge sachte, âwas du mir sagen willst. Und ich verstehe das auch gut. Aber... es gibt Dinge, die du nicht von mir weißt. Dinge, die dich verwirren könnten, wenn du sie entdeckst, ohne sie zu verstehen. Und das sind Sachen, die ich dir nicht so einfach erklären kann, wo wir uns erst eine Stunde kennen, Sakura-san. Ich fürchte, wenn...â
Weiter kam er nicht, denn nun war es an der Schülerin, ihm sachte einen Finger auf die Lippen zu legen. âDu sagtest ebenâ, wisperte sie sanft, âdu möchtest mit mir offen sein. Jetzt möchte ich auch mit dir offen sein, Kumori-san: Es ist mir egal, was ich über dich rausfinde, und es ist mir egal, ob mich irgendwas verwirrt. Ich brauche heute abend jemanden. Dringend. Und ich möchte, daß du dieser Jemand bist. Alles andere kann warten. In Ordnung?â
Kumori wollte eben etwas erwidern, als plötzlich...
âKumori-chan! Was machst du denn hier?!â
Überrascht sah sich Sakura um und erblickte ein Mädchen, vielleicht gerade in ihrem Alter, das mit schnellen Schritten auf sie und den Jungen zulief. Sie war ihrer Uniform nach eine Schülerin an der Metropolitan High, wie Kumori, allerdings hatte sie sehr langes, offenbar von Natur aus goldblondes Haar und klare blaue Augen... und das, obwohl sie von ihren ganzen Gesichtszügen her anscheinend asiatischer Herkunft war.
Erschreckender für Sakura war aber, daß sie soeben das Wort âKumori-chanâ verwendet hatte.
Kumori selbst schien nicht minder überrascht zu sein. âHikariâ, meinte er erstaunt, âich... wir...â Er blickte rasch zu Sakura. âIch war eben mit einer Bekannten unterwegsâ, erklärte er schließlich. âUnd was treibt dich hierher?â
Das Mädchen musterte Sakura kurz, ehe sie ihre blauen Augen auf den Jungen richtete. âIch war auf dem Weg in die Discoâ, sagte sie. âDu wolltest doch auch da hin, wenn ich mich recht erinnere. War nichts los?â
âDoch, schonâ, schmunzelte Kumori, âaber dann habe ich eben sie hier getroffen. Darf ich vorstellen? Hikari, das ist Sakura Koufun von der St. Hebereke-Highschool. Sakura-san, das hier ist meine Schwester, Hikari Futagoza von der Metropolitan Highschool.â
âSchwester?!â Sakuras Blick wechselte verblüfft zwischen dem schwarzhaarigen Jungen und dem goldblonden Mädchen hin und her. âIhr seid Geschwister?â
Hikari kicherte. âSogar Zwillingeâ, bestätigte sie. âZweieiige. Hat Kumori mich nie erwähnt?â
Etwas indigniert sah Sakura zu dem Schüler. âEr hat da eine... Andeutung gemacht.â
âSeiâs drumâ, brummelte Kumori und atmete einmal durch, um sich wieder zu fassen. âJedenfalls waren Sakura-san und ich eben unterwegs...â
â...ins Liebeshotel?â vollendete Hikari seinen Satz mit einem unschuldigen Lächeln, was Sakura die Röte ins Gesicht trieb.
Der Schüler schluckte. âWie... was bringt dich auf den Gedanken?â wollte er wissen.
Hikaris Lächeln verbreiterte sich. âEs war nicht zu übersehenâ, sagte sie, âwie ihr beide da zusammen herumgeturtelt habt. Also tatsächlich das Liebeshotel. Steht euer Plan immer noch?â
âÄh...â Kumoris Blick wanderte zu seiner Discothekenbekanntschaft. âIch bin mir nicht sicher...â
âEr steht nochâ, bestätigte Sakura und faßte ihn kurzentschlossen an der Hand. âWas dagegen, Futagoza-san?â
Mit dem charmantesten Lächeln, das man sich vorstellen konnte, legte Hikari ihre Hand auf die Schulter ihres Bruders. âKeineswegs, Koufun-sanâ, meinte sie dann. âAber da gibt es etwas, was du wissen solltest.â
Sakura machte eine wegwischende Handbewegung. âImmer raus damit.â
âMein Bruder und ich teilen alles.â
Einen Moment lang trafen sich die nußbraunen Augen Sakuras und die wasserblauen Augen Hikaris.
âIn Ordnungâ, sagte Sakura dann.
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Mit Sakuras Sexualleben war alles in bester Ordnung, was sie anging. In der Vergangenheit hatte sie ihre Erfahrungen hauptsächlich mit Jungs gesammelt, aber sie hatte auch absolut nichts gegen ein bißchen Spaß mit anderen Mädchen, wenn es sich so ergab. Nicht, daß sie ernsthaft lesbisch veranlagt gewesen wäre â sie hätte es sich nur schwer vorstellen können, sich so ernsthaft in ein Mädchen zu verlieben, wie sie sich das bei einem Jungen vorstellen konnte, aber das Liebesspiel mit Tsukune und Hitomi zum Beispiel... darauf hätte sie sicher nicht gerne verzichtet. Und mitunter wäre es ihr wirklich schwer gefallen, zu sagen, was eigentlich der schönere Sex war.
Sakura war nicht ernsthaft bisexuell. Sie probierte einfach noch beide Seiten aus. Allerdings hatte sie bisher noch nie die Gelegenheit zum direkten Vergleich gehabt.
Die Gelegenheit sollte sie jetzt bekommen.
Die Türe des kleinen Hotelzimmers mit dem übergroßen Bett (Modell âParisâ nannten sich diese Räumlichkeiten) war kaum hinter den drei Schülern zugefallen, da war Sakura auch schon über Kumori hergefallen und hatte begonnen, mit flinken Fingern seine Uniform aufzuknöpfen. Während der Junge sich kurzerhand ebenfalls Sakuras Oberteil widmete, machte sich Hikari von hinten an den Rock des Mädchens und öffnete den Gürtel. Die beiden Geschwister nahmen Sakura quasi in einen Sandwich, mit ihr in der Mitte. Alles andere als unangenehm.
Als schließlich bis auf Sakuras Unterwäsche ihre gesamte Kleidung am Boden lag, hatte sie gerade mal Kumoris Oberkörper entkleidet. Nun ließ Hikari von ihr ab und trat statt dessen seitlich an ihren Bruder heran, der ihr zulächelte, ihr die Hände an die Hüfte legte und sie nun zwischen Sakura und sich selbst stellte. Eine weitere Runde zärtlichen Entkleidungs-Sandwiches begann, diesmal mit Hikari in der Mitte, die sich darauf beschränkte, Kumoris Hosen zu öffnen, während sie sich die Uniform von den beiden anderen ausziehen ließ.
Als auch sie schließlich nur noch BH und Slip trug, schlüpfte sie zu Sakuras Freude zwischen den beiden heraus, während ihr Bruder das Mädchen nunmehr in die Arme nahm und heiß zu küssen begann. In der Zwischenzeit trat Hikari wieder hinter Sakura, diesmal jedoch deutlich näher, öffnete ihren BH und begann, ihren Nacken mit heißen Lippen zu verwöhnen, während ihre Hände über Rücken und Seiten der Schülerin streichelten. Wieder ein Sandwich, wieder mit Sakura im Inneren. Durchaus nicht zu verachten.
Zeit, ein wenig eigene Talente zu zeigen, sagte sich Sakura und ging langsam in die Knie, während sie Kumoris Oberkörper mit ihren Lippen zu verwöhnen begann und mit ihren Händen seine unteren Bauchmuskeln verwöhnte. Zärtlich griff sie nach dem Bund seiner Unterhose und zog auch sie herunter, um seine Männlichkeit freizulegen und näher zu begutachten â ein nicht übermäßig großes Stück Mann, wie sie fand, aber schön straff und hart und gut geeignet für einen wilden Ausritt. Wenn es lange genug durchhielt.
In den vergangenen Jahren waren Sakura eine ganze Menge an Jungs untergekommen. Einige hielten länger durch, andere hielten kürzer durch, aber fast alle waren für mindestens zwei Schüsse gut. Und ausnahmslos alle waren in der Lage, mit deutlich mehr Ausdauer an den Liebestanz zu gehen, sobald der erste Druck einmal von ihnen genommen war. Aus diesem Grunde war Sakura immer gerne bereit, eben diesen ersten Druck schnell loszuwerden, ehe es ernst wurde. So auch hier.
Zärtlich schloß das Mädchen ihre Lippen um die Spitze von Kumoris Schaft, nahm sein Gehänge darunter sanft in beide Hände und schickte aus ihrem Bauch eine ordentliche Ladung Gefühle hinein, um ihn so zum Höhepunkt zu bringen.
Nichts geschah.
Verblüfft hielt Sakura einen Moment inne, was Kumori als Aufforderung ansah, sich seinerseits vorsichtig in Bewegung zu setzen und mit langsamen Stößen der Hüfte seine Männlichkeit in Sakuras Mund zu schieben. Das Mädchen konzentrierte sich ein zweites Mal auf die explodierenden Sternchen der Erregung in ihrem Bauch und ließ einen weiteren, etwas größeren Schwall von Gefühlen in die Hoden des dunkelhaarigen Jungen fließen, aber abermals zeigte der keine Reaktion. Was war denn hier los? Die Menge an Hitze, die sie ausgeteilt hatte, hätte mindestens für zwei Orgasmen ausreichen sollen. Selbst die zwiegeschlechtliche Yuriko mit ihrer doppelten Ausdauer war immerhin gekommen, als Sakura sie bearbeitet hatte. Hier lief etwas reichlich schief!
Während diese Gedanken noch durch den Kopf des Mädchens gingen, zog sich Kumori langsam aus ihr zurück und trat zu seiner achtlos auf den Boden geworfenen Schuluniform, um eine Packung Kondome hervorzuholen. Er öffnete sie, und als er mit sich selbst beschäftigt war, umarmte von hinten seine Schwester Sakura wieder, drückte mit ihren Fingern zärtlich die weichen Brüste des Mädchens und begann, an ihrem Ohrläppchen zu knabbern. Sakura erhob sich wieder, drehte sich in der Umarmung um und gab ihr die Zärtlichkeiten sanft zurück, wobei sie nicht vergaß, Hikaris BH zu öffnen.
Obgleich sie die Situation als sehr angenehm empfand, gingen Sakura immer noch die Gedanken durch den Kopf, was mit ihren Kräften los war. Konnte es sein, daß die versagten weil sie â der Himmel behüte â sexuell frustriert war?! Sexuelle Frustration war etwas für alte Frauen â so ab dreißig Jahren etwa â aber nichts für sechzehnjährige Oberschülerinnen in der Blüte ihrer Kraft! Was war da eben nur losgewesen? Sakura mußte es herausfinden.
Und dazu gab es im Moment leider nur eine Methode.
Während sie nun auch vor Hikari langsam in die Knie ging, küßten ihre Lippen zärtlich die fast weiße Haut zwischen den kleinen, halbkugelförmigen Brüsten des goldblonden Mädchens, arbeiteten sich dann tiefer über den Bauch hinab, und während sie mit ihrer Zungenspitze den Bauchnabel kitzelte, umfaßten ihre Hände den Po der Schülerin und schickten eine ordentliche Ladung an Hitze hinüber. Vorsichtshalber eine extra große Ladung.
Und mit einem ekstatischen Stöhnen krümmte sich Hikari zusammen, ihre Hände verkrallten sich in Sakuras Haar, und aus den Knospen ihrer Brüste schossen zwei kräftige Ströme warmer, weißer Milch hervor und klatschten in das Gesicht der Schülerin.
Während das goldblonde Mädchen mit erschöpftem Keuchen auf die Knie sackte, blickte Sakura sie mit dem Ausdrück völliger Fassungslosigkeit im milchverschmierten Gesicht an und versuchte, der Situation irgend einen Sinn zuzuweisen. Sie... Milch? In solchen Mengen, daß sie immer noch aus den bebenden Brüsten des Mädchens troff? Geistesabwesend leckte sich Sakura die Lippen und fand den Geschmack eigenartig... anregend. Anregend wie... Sternchen im Bauch. Eigentlich gab es nur eine Erklärung dafür, die ihr eingefallen wäre. Und wenn Hikari... dann hieß das für ihren Zwillingsbruder...
âWas um alles in der Welt war denn DAS?â erklang in diesem Moment die ebenso fassungslose Stimme Kumoris, und als Sakura sich umsah, stand der Junge mit irritiertem Gesichtsausdruck hinter ihr, sein Schaft immer noch hart nach oben zeigend und inzwischen in einem Kondom âverpacktâ. Das Mädchen erhob sich langsam, betrachte ihn einen Moment lang, überdachte ihre Situation und kam zu dem Schluß, daß es im Moment nur eins gab, was sie vernünftigerweise tun konnte.
âIch erklär dirâs hinterherâ, sagte sie, sprang Kumori an, daß er rücklings aufs Bett fiel und setzte sich auf ihn.
Der folgende Ritt gehörte zu den besten und heißesten Sachen, die Sakura in ihrem jungen Leben bisher hatte machen dürfen. Es war nicht ganz so besinnungslos ekstatisch wie ihre Nummer mit Toshi damals im Krankenhaus, aber dafür saß sie in ihrer Lieblingsposition (oben), gab das Tempo an und konnte sich einfach nur völlig austoben. Kumoris Schaft stand bolzengerade und rieb sich herrlich an ihren empfindlichsten Stellen, während sie ihn ritt, und zudem verwöhnte er unterdessen mit Händen und Mund so gekonnt den Rest ihres Körpers, daß sie sich absolut gehen ließ.
Nachdem die beiden bereits einige Minuten im Liebestanz verstrickt waren, kam Hikari wieder zu Atem und kroch zu ihnen aufs Bett, um sich dem heißen Spiel anzuschließen. Abwechselnd tauschte sie wilde Küsse mit ihrem Bruder und dem anderen Mädchen, und als Sakura zum ersten Mal kam und sich in ihrer Ekstase aufbäumte, drückte sie ihr sachte eine Brust gegen den Mund und ließ ihre Milch fließen. Sakuras Lippen schlossen sich augenblicklich um die feste, heiße Knospe und sogen die warme, köstliche Feuchtigkeit ein, worauf die Wellen ihres Höhepunktes noch einmal aufbrandeten und sie sich in ihrer Leidenschaft fast verlor.
Während sie einen Moment zur Erholung auf Kumoris Schaft niedersank, tasteten sich ihre Hände an Hikaris Körper herunter und schoben zärtlich einen Finger zwischen ihre Beine, um ganz sachte einen kleinen Nachklang ihres großartigen Höhepunktes dort hineinfließen zu lassen. Sofort wimmerte das goldblonde Mädchen hell auf und bewegte sich zitternd nach oben, bis ihr Unterleib auf einer Höhe mit Sakuras Gesicht war, und die Gelegenheit nutzte die Schülerin sofort, um ihre Lippen durch die flaumigen blonden Haare dort zu drängen und die kleine Perle Hikaris heiß zu stimulieren.
Inzwischen hatte Kumori begonnen, aus seiner Position unter Sakura sachte mit Stößen zu beginnen, die das Feuer in ihr sogleich wieder entfachten. Voller Hitze verwöhnte sie die Weiblichkeit Hikaris mit Mund und Zunge, während sie ihre Hüfte in kleinen kreisenden Bewegungen drehte, um so in den vollen Genuß der Männlichkeit in ihrem Innersten zu kommen. Beide Mädchen gerieten wieder in derartige Erregung, daß sie alles um sich herum zu vergessen schienen und nur noch in Lust und Begierde versanken.
Hikaris zweiter Orgasmus kam einige Minuten, ehe Sakura soweit war (was auch daran lag, daß sie in ihrer Erregung durch ihre Hände ständig kleine Schübe von Gefühlen abgab), und ein weiteres Mal sprudelte aus ihren Knospen weiße Wärme, die die Schülerin unter ihr gierig mit offenem Mund aufnahm. Während das goldblonde Mädchen wohlig erschöpft zur Seite sackte, beschleunigte Sakura ihren Ritt zum absoluten Endspurt und trieb sich selbst noch einmal bis zum Letzten an, ehe auch in ihr alle Dämme brachen und sie mit einem erfüllten Juchzen das letzte Verlangen aus sich herausschrie und schließlich befriedigt auf Kumori sackte.
Zärtlich drehte sich der Junge unter ihr zur Seite, so daß sein immer noch harter Schaft aus ihr herausglitt und sie von ihm rutschte. Er zog sich das Kondom von seiner Männlichkeit und wollte eben an Sakura hoch rutschen, um ihr die Gelegenheit zu geben, auch ihn noch zum Ende zu bringen, als Hikari ihn sanft an der Schulter faßte und ihn zu sich umdrehte. Schmunzelnd nickte der dunkelhaarige Junge ihr zu, wie im Verständnis, daß sie heute noch gar nichts von ihm gehabt hatte und ließ sie ihren Kopf in seinen Schoß senken, während er tief durchatmete und sich entspannte.
Und in diesem Moment traten seine Augen förmlich aus seinem Kopf hervor, er stieß ein keuchendes Röhren aus, und sein Männersaft schoß mit einer derartigen Wucht und in derartiger Menge aus ihm heraus, daß Hikaris Mund überlief und sein heißer Samen in einem Schwall zwischen ihren Lippen hervorsprudelte.
Dann sackte er bewußtlos zusammen.
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âDas ist allerdings eine verdammt gute Erklärungâ, meinte Kumori mit immer noch leicht belegter Stimme, als die drei Schüler eine halbe Stunde später gemeinsam unter der heißen Dusche standen. Sakura hatte ihm und seiner Schwester soeben eröffnet, daß nicht nur die beiden, sondern auch sie über eine körperliche âBesonderheitâ verfügte und ihm stetig einen Teil ihrer Erregung zugeführt hatte.
âDu mußt wissenâ, sagte er, âdaß meine... Talente in der Selbstbeherrschung liegen. Wenn ich nicht will, dann komme ich nicht â ich spüre zwar, was mit mir geschieht, und es ist ein sehr angenehmes Gefühl, aber die ganze richtige Erregung, die bleibt in mir drin, bis ich sie rauslasse. Es fühlt sich immer an, als ob kleine Sterne in meinem Bauch explodieren, aber es ist eben keine Erregung in dem Sinn.â
Sakura errötete leicht. âUpsâ, meinte sie. âDann hab ich dich wohl versehentlich ein wenig... überladen vorhin. Ich hab versucht, dir einen Höhepunkt zu machen, als ich deinen Lümmel in den Händen hatte, und das das nicht geklappt hat, nochmal...â
Kichernd meldete sich Hikari zu Wort. âAls du mich vorhin im Griff hattestâ, erzählte sie, âhab ich geglaubt, jemand hat in mir ein Feuerwerk gezündet. So was hab ich überhaupt noch nie erlebt, und ich dachte immer, ich wär schon ziemlich erfahren.â
âKann ich mir vorstellenâ, grinste Sakura. âBei so einem Bruder...â
âEs ist nicht so, wie du denkstâ, warf Kumori eilig ein. âHikari-chan und ich schlafen nicht miteinander.â
Die Schülerin sah erstaunt auf. âNicht?â
Mit einem Kopfschütteln bekräftigte Hikari das. âEs wäre uns beiden zu riskantâ, erklärte sie. âIch kann die Pille nicht nehmen â wenn ichâs tue, dann geben meine Brüste ständig so viel Milch, daß ich auf einem Bauernhof als Kuh arbeiten könnte. Ich kann das dann auch nicht abstellen. Und schwanger werden von meinem Zwillingsbruder â danke, ich denke, wir können beide auf ein behindertes Kind verzichten. Kumori-chan hat zwar immer Kondome dabei, aber wir belassen es trotzdem bei nem 69er, wenn wir alleine sind. Allerdings sind wir das selten.â Sie kicherte abermals.
âIhr teilt alles, ich weißâ, meinte Sakura schmunzelnd. âAber wißt ihr schon, daß ihr mit einer ganzen Menge von anderen Leuten auch etwas teilt?â
âAha?â meinte Kumori interessiert. âUnd was sollte das sein?â
Lächelnd legte die Schülerin beide Arme um die Geschwister. âHabt ihr eigentlich schon mal vom âImpfstoff XXXâ gehört?â
âNa komm, zier dich nicht so.â
âNein.â
âNur dieses eine Mal, komm schon!â
âNein!â
âMeine Güte, es ist doch nur ein bißchen Spaß zu zweit!â
âNEIN, verdammt noch mal!â donnerte Yakamo und wandte sich grollend ab.
Mißmutig verschränkte Sakura die Arme und starrte auf den Rücken des breitschultrigen jungen Mannes vor ihr. Es passierte ihr nicht oft, daß sie eine Abfuhr bekam, schon gar nicht, wenn sie einem Jungen vorschlug, sich auf ihre Kosten in einem Liebeshotel zu treffen. Aber daß es ausgerechnet bei ihm passieren mußte... âKannst du mir wenigstens sagen, warum du nicht willst?â verlangte sie zu wissen.
Yakamo blickte sie über seine Schulter hinweg an. âDa fragst du noch?â murrte er. âDas letzte Mal, als ich was mit dir hatte, bin ich unfruchtbar geworden. Soll mir beim nächsten Mal gleich der ganze Schwanz abfallen?â
âDas letzte Mal wolltest du mich vergewaltigen!â gab das blonde Mädchen gereizt zurück. âJetzt geb ich dir eine Gelegenheit, das wieder gutzumachen. Warum sollte ich da irgend was mit dir anstellen sollen?â
âWer weiß?â grollte Yakamo. âVielleicht hast du wieder eine deiner âIdeenâ. Tsukune hat mir da ein paar Sachen erzählt.
Sakura errötete. âWa... was genau hat sie dir denn gesagt?â fragte sie vorsichtig.
Mit einem Schnauben drehte sich der breitschultrige Mann wieder von ihr weg. âGenug, damit ich vorsichtig binâ, war seine Antwort. âUnd selbst wenn ich nicht vorsichtig wäre, würd ich mit dir nichts anfangen. Und mit einem anderen Mädchen auch nicht. Ich hab mich schon für Tsukune entschieden.â
âOch komm!â Jetzt war Sakura entschieden beleidigt. âDu klingst ja, als wärst du schon mit ihr verheiratet. Das letzte Mal hattest du noch nichts dagegen, deinen Stöpsel erst in Hitomi und dann in mich zu stecken. Und jetzt plötzlich wirst du monogam?â
âIch hab mich eben geändertâ, gab Yakamo zurück. âIch mach diese Sachen nicht mehr. Ich will ein normales Leben anfangen, und da bleibt man einander eben treu.â
Zornig blies das Mädchen ihre Backen auf. âAh ja, und ich hab also kein normales Leben?â fuhr sie ihr Gegenüber an. âNa, besten Dank. Dann kann ich ja gehen.â
Mit diesen Worten drehte sie sich auf dem Absatz um und stapfte aus dem Vorraum des Schulhallenbads davon, wo Yakamo seit einigen Wochen als Hausmeisterassistent arbeitete. Tsukune hatte mit Frau Matsu, ihrer Schwimmtrainerin gesprochen und ihr den jungen Mann als einen Studienplatzbewerber aus Wakayama vorgestellt, der in Tokio nach einem Teilzeitjob suchte, während er für die Aufnahmeprüfung an der Universität lernte. Matsu-sensei hatte sich umgehört und die Bitte ihrer besten Schwimmerin an den Hausmeister weitergeleitet, und der hatte in der Tat eine kleine Beschäftigung für ihn gehabt. Yakamo verdiente nicht gerade gut, aber er konnte in einem Hinterzimmer des Hausmeisterbungalows wohnen.
âAlles kommt nach und nach zusammenâ, dachte Sakura bei sich, während sie mit Wut im Bauch in Richtung U-Bahn lief. âHitomi lernt in den Sommerferien diesen schüchternen Kaoru kennen, und wups sind die beiden feste Freunde. Tsukune trifft die alte Bande von den verrückten Ärzten wieder, und zack hat sie sich einen davon ins Bett geangelt. Und was mach ich? Ich kuck in die Röhre. Wenn die anderen wenigstens ab und zu mal Lust auf eine kleine gemeinsame Nummer hätten â aber nein, unter Freundinnen teilt man anscheinend ja nicht mehr. So geht das nicht weiter.
âZeit, daß ich mal wieder was unternehme.â
Kurzentschlossen stieg das Mädchen nicht in die U-Bahn nach Hause, sondern in die Gegenrichtung ein.
In die U-Bahn Richtung Odaiba, wo das große Vergnügungszentrum âAqua Cityâ lag.
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Die Disco von âAqua Cityâ war nicht zwangsläufig die beste in Tokio, auch wenn sie eine von den teuersten war. Der Eintritt alleine kostete 3000 Yen, und in diesem Preis war gerade mal ein kleines Getränk mit eingeschlossen. Weitere Softdrinks kosteten mindestens 500 Yen und aufwärts, von den Preisen für Alkoholika ganz zu schweigen. Allerdings hatte die Disco einen entscheidenden Vorteil: Sie war keine reine Unter-18-Location, und man kam als Oberschüler trotzdem hinein.
Normalerweise wäre das selbst in den liberaleren Vierteln Tokios ein Problem gewesen. Viele Leute sorgten sich um Anstand und Moral der Jugend, und fast wöchentlich las man irgend einem Klatschmagazin von ein paar Schulmädchen, die sich von älteren Geschäftsleuten âals Begleitungâ zu Dates einladen ließen, mit ihnen Himmel-weiß-was anstellten und dafür Bezahlung bekamen. âEnjo kusaiâ nannte man diese unangenehm an Kinderprostitution erinnernde Praxis, und auch wenn sie immer wieder aufgedeckt wurde: weder Schülerinnen noch ihre âKundenâ wurden normalerweise dafür bestraft. Die Schülerinnen nicht, weil sie noch minderjährig waren, die Geschäftsleute nicht, weil sie stets behaupteten, das Mädchen für volljährig gehalten zu haben.
Unter diesen Umständen waren nicht nach Altersklassen getrennte Discos als möglicher âKontaktortâ natürlich ein Dorn im Auge der Kinderschützer, und das âAqua Cityâ hatte seine eigene Hausordnung nur mit einem kleinen Kniff durchsetzen können: Entweder man war volljährig und wies sich am Eingang aus. Oder man erschien mit seinem Schülerausweis... und in der Schuluniform seiner Oberschule.
Die Praxis war einfach und selbst den größten Kritikern leicht vermittelbar: Wer im âAqua Cityâ jemanden in Schuluniform antraf, wußte, daß es sich dabei um einen Oberschüler handelte und konnte sich schlecht darauf berufen, er hätte nicht ahnen können. Außerdem war selbst im Trubel der Disco noch leicht zu überwachen, ob sich jemand jetzt an Minderjährige heranwarf. Und wenn die Security ein Päärchen bemerkte, das aus jemandem in und jemandem ohne Schuluniform bestand, wurde nicht lang gefackelt und alle beide kurzerhand hinausgeworfen. Das hinderte sie natürlich nicht, draußen weiterzumachen, aber niemand konnte die Verantwortung dafür dem âAqua Cityâ in die Schuhe schieben.
Sakura fand diese Einstellung eigentlich ziemlich cool und kam darum hierher, so oft sie sich den Eintritt leisten konnte. Für die Getränke fand sich immer jemanden, der ihr was spendierte.
Auch diesmal hatte sich das blonde Mädchen schnell ins Getümmel geworfen und sich zu den neuesten Hits von Ayumi Hamasaki und Morning Musume auf die Tanzfläche geschwungen. Es dauerte normalerweise nur wenige Minuten, bis sich jemand fand, der sich für sie interessierte â sie hatte ganz bewußt in der Schule den Club für rhythmische Sportgymnastik belegt, um sich so einen geschmeidigen und gelenkigen Körper anzutrainieren, und das gab ihrem Tanzstil den nötigen Pep, um selbst in der Schuluniform angenehm aufzufallen. Sicher, nicht unbedingt im Vergleich zu den wirklich aufgetakelten âGothic Lolitasâ, aber für Schuljungs reichte es allemal.
Tatsächlich waren kaum zwei Songs gelaufen, als sich ihr schon ein Junge in der schicken Uniform der Tokioter Metropolitan High School entgegentanzte. Er war recht groß, knapp über 1,75 m und trug sein schwarzes Haar in einem dicken Pferdeschwanz, der ihm bis auf den Rücken fiel. Seine Bewegungen waren gewandt und rhythmisch, und was die Uniform von seinem Körperbau zeigte, ließ auf einen durchaus gut gebauten Brustkorb schließen. Das Faszinierendste an ihm waren jedoch seine fast schwarzen und doch funkelnden Augen, die sich nicht von Sakura abwandten.
Die Schülerin lächelte ihm einladend zu. Ja, das versprach interessant zu werden. Wenn dieser âdunkle Fremdeâ sich im Bett ebenso geschickt bewegte, wie auf der Tanzfläche, dann war das fast eine Garantie für schönen, entspannenden, frustabbauenden Sex â also genau das, was sie jetzt brauchte. Natürlich durfte sie nicht auf einen âSchnellschießerâ reinfallen, dem es nur um seine eigene Befriedigung ankam... wenn Sakura fertig war, würde der Junge zur Belohnung noch mehr Befriedigung bekommen, als ihm lieb war. Aber bis dahin hatte er besser durchzuhalten.
Am Ende der Musiknummer warf das Mädchen den Kopf zurück und schritt von der Tanzfläche zur Bar, wobei sie ihrem Tanzpartner zuzwinkerte, so daß er ihr folgte. Während sie sich mit einem Taschentuch notdürftig den Schweiß abtupfte, suchte sie nach zwei freien Hockern und nahm dann eilig auf einem davon Platz. Ihre neue Bekanntschaft setzte sich zu ihr und schmunzelte.
âHey, wir hatten Glück, daß die Sprinkleranlage nicht losgegangen istâ, war das erste, was der Junge sagte, als er saß.
âSprinkleranlage?â Sakura zog eine Augenbraue hoch. âWieso das?â
âNa, so feurig, wie du tanzt...â
Das blonde Mädchen grinste. Nicht der beste Anmachspruch, aber immerhin gut genug, um dranzubleiben. âDu bist auch gar nicht schlechtâ, gab sie gnädig zurück. âIch bin Sakura, Sakura Koufun.â
âUnd ich bin Kumoriâ, gab der schwarzhaarige Junge zurück, âKumori Futagoza. Was möchtest du trinken, Koufun-san?â
âCherry Shock.â Das war eine sehr saure, zischend sprudelnde Kirschlimo; eins der teureren Getränke hier in der Disco, aber nicht so teuer, daß es unverschämt wirken würde, dachte die Schülerin bei sich. Immerhin galt es, das Interesse Kumoris noch eine Zeit lang zu halten.
Der Junge nickte und wandte sich an die Bedienung. âEinen Cherry Shock und einen Iceburstâ, gab er seine Bestellung, ehe er seinen Blick wieder auf Sakura richtete. âStehst du auf saure Sachen oder bist du nur heute in saurer Stimmung?â
Sakura lachte amüsiert. âErwischtâ, sagte sie. âIch bin im Moment tatsächlich sauer auf zwei Freundinnen. Sind zwei Mitschülerinnen. Eigentlich dachte ich, wir kämen immer gut miteinander aus, aber in letzter Zeit...â Sie seufzte und verdrehte die Augen.
âMitschülerinnen, hm?â Kumori wirkte interessiert und musterte ihre Uniform näher. âAuf welche Schule gehst Du, Koufun-san? Furinkan?â
âNein, St. Heberekeâ, gab das Mädchen zurück. âUnd du kannst mich ruhig âSakura-sanâ nennenâ; ganz so förmlich müssen wir es ja nicht halten.â
Der Schüler lächelte erfreut. âDann biete ich dir auch gerne das âKumori-sanâ an, Sakura-sanâ, erwiderte er und nahm einen großen Schluck von seinem Zitronen-Eisgetränk, das die Bedienung inzwischen gebracht hatte. Zugleich zog er aus seiner Innentasche eine Kreditkarte und reichte sie hinter die Theke, um die bestellten Getränke zu bezahlen.
Sakura grinste. âDie Gerüchte über die Metropolitan High School scheinen ja zu stimmenâ, meinte sie und deutete auf die Kreditkarte. âMan kann nicht früh genug mit dem Geschäftsleben anfangen, richtig?â
âDas wird stark überbewertetâ, grinste Kumori. âJa, wir werden bei uns ganz speziell auf die Metropolitan University vorbereitet, aber die Karte hier ist ne Privatsache. Du mußt wissen, meine Eltern leben nicht in Tokio, aber ich hab zum Lernen und Studieren eine eigene Wohnung. Und das Geld bekomm ich eben überwiesen.â
âWow.â Die Schülerin nahm beeindruckt einen großen Zug von ihrer Kirschlimo. âUnd ich hänge noch bei meinen Eltern rum. Man kommt sich richtig wie ein Kleinkind vor.â
Schmunzelnd leerte der Junge sein Getränk. âKeine Panik, Sakura-sanâ, meinte er dann, âfür ein Kleinkind wird dich garantiert niemand halten. Nicht, wenn du weiter so lässig wie vorhin abrockst.â
Sakura grinste und trank auch aus. âDann will ich mal was für mein Image tun. Tanzt du noch ne Runde mit?â
âKlar doch.â
Die beiden wechselten hinüber in die Mitte der Disco und begannen wieder zu tanzen, und für die Schülerin war klar, daß ihr Gegenüber ziemlich sicher ein guter Fang war. Er hatte Humor, einen gewissen Stil, war auf jeden Fall nicht doof und noch dazu ziemlich gutaussehend, und wenn er zudem noch alleine lebte, dann standen die Chancen um so besser, daß er sich nicht durch irgendwelche konservative Eltern von einer kleinen Nummer abhalten ließ. Blieb nur noch eine Frage zu klären, und das war die nach seinem Durchhaltevermögen. Glücklicherweise war diese Frage sehr leicht zu beantworten.
Beim nächsten etwas langsameren Titel trat Sakura näher an Kumori heran, legte die Hände auf seine Arme, wartete, bis er seine Hände an ihre Hüften gelegt hatte und ließ dann mit einer kurzen Entladung einen plötzlichen Schuß an Erregung zu ihm hinüberfließen, während sie aufmerksam seine Reaktionen beachtete.
Zu ihrer großen Freude geschah auf den ersten Blick nicht viel, außer daß der Junge ein wenig errötete. Seine Augen zeigten nichts von der typischen Glasigkeit, die sich in hormonell überladenen Idioten zeigte, wenn sie sich überraschend in die Hose butterten. Sakura wartete noch einige Momente, dann trat sie noch ein wenig näher heran und schmiegte â wie zufällig â ihr Bein an Kumoris Schoß vorbei. Sie spürte recht deutlich einen erfreulichen Widerstand dort und kein bißchen der verräterischen Feuchtigkeit, die dort gewesen wäre, hätte er sich nicht zurückhalten können.
Perfekt.
Sakura brachte noch diesen einen Engtanz zuende, ehe sie ihren neuen Bekannten eilig aus der Disco zerrte.
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âIch muß sagen, du verlierst wirklich keine Zeitâ, gab Kumori schmunzelnd zu, als er sah, daß ihn Sakura zu einem Liebeshotel geführt hatte.
Das blonde Mädchen legte den Kopf an seine Schulter und sah unschuldig zu ihm auf. âNa kommâ, meinte sie, âist doch nicht so, daß es dir keinen Spaß machen würde, oder?â
Amüsiert blickte der Schüler zu ihr herab. âInteressante Einstellungâ, meinte er. âSicher macht es mir Spaß. Aber glaubst du nicht, wir sollten uns noch ein bißchen besser kennenlernen?â
âKennenlernen.â Sachte, nicht ohne Zärtlichkeit, schlupfte Sakura unter seinem Arm heraus und trat vor ihn. âSchau mal, Kumori-sanâ, sagte sie sanft, âdu weißt, wie ich heiße, ich weiß, wie du heißt, und wir beide wissen, was uns Spaß macht. Warum tun wir es nicht einfach?â
âWeil...â Der Junge schien einen Moment zu überlegen. âVielleicht, weil ich nichts tun will, was ich hinterher bereuen würde. Entschuldige, wenn ich so offen bin.â
Die Schülerin lächelte beruhigend. âEben das ist der Grundâ, gab sie zurück, âwarum wir nicht mehr voneinander wissen sollten.â
Etwas Verwirrung zeigte sich in Kumoris Gesicht. âSakura-san...â
âSchau malâ, sagte das Mädchen und legte ihre Hände auf die Schultern des Schülers, âwenn das heute abend wirklich nichts mit uns beiden wird, dann verabschieden wir uns hinterher, gehen getrennt nach Hause und haben nie wieder etwas miteinander zu tun. Dann war das einfach nur ein Treffen für eine Nacht, nichts weiter. Aber wenn wir uns erst näher kennenlernen...â
âIch weißâ, unterbrach sie der Junge sachte, âwas du mir sagen willst. Und ich verstehe das auch gut. Aber... es gibt Dinge, die du nicht von mir weißt. Dinge, die dich verwirren könnten, wenn du sie entdeckst, ohne sie zu verstehen. Und das sind Sachen, die ich dir nicht so einfach erklären kann, wo wir uns erst eine Stunde kennen, Sakura-san. Ich fürchte, wenn...â
Weiter kam er nicht, denn nun war es an der Schülerin, ihm sachte einen Finger auf die Lippen zu legen. âDu sagtest ebenâ, wisperte sie sanft, âdu möchtest mit mir offen sein. Jetzt möchte ich auch mit dir offen sein, Kumori-san: Es ist mir egal, was ich über dich rausfinde, und es ist mir egal, ob mich irgendwas verwirrt. Ich brauche heute abend jemanden. Dringend. Und ich möchte, daß du dieser Jemand bist. Alles andere kann warten. In Ordnung?â
Kumori wollte eben etwas erwidern, als plötzlich...
âKumori-chan! Was machst du denn hier?!â
Überrascht sah sich Sakura um und erblickte ein Mädchen, vielleicht gerade in ihrem Alter, das mit schnellen Schritten auf sie und den Jungen zulief. Sie war ihrer Uniform nach eine Schülerin an der Metropolitan High, wie Kumori, allerdings hatte sie sehr langes, offenbar von Natur aus goldblondes Haar und klare blaue Augen... und das, obwohl sie von ihren ganzen Gesichtszügen her anscheinend asiatischer Herkunft war.
Erschreckender für Sakura war aber, daß sie soeben das Wort âKumori-chanâ verwendet hatte.
Kumori selbst schien nicht minder überrascht zu sein. âHikariâ, meinte er erstaunt, âich... wir...â Er blickte rasch zu Sakura. âIch war eben mit einer Bekannten unterwegsâ, erklärte er schließlich. âUnd was treibt dich hierher?â
Das Mädchen musterte Sakura kurz, ehe sie ihre blauen Augen auf den Jungen richtete. âIch war auf dem Weg in die Discoâ, sagte sie. âDu wolltest doch auch da hin, wenn ich mich recht erinnere. War nichts los?â
âDoch, schonâ, schmunzelte Kumori, âaber dann habe ich eben sie hier getroffen. Darf ich vorstellen? Hikari, das ist Sakura Koufun von der St. Hebereke-Highschool. Sakura-san, das hier ist meine Schwester, Hikari Futagoza von der Metropolitan Highschool.â
âSchwester?!â Sakuras Blick wechselte verblüfft zwischen dem schwarzhaarigen Jungen und dem goldblonden Mädchen hin und her. âIhr seid Geschwister?â
Hikari kicherte. âSogar Zwillingeâ, bestätigte sie. âZweieiige. Hat Kumori mich nie erwähnt?â
Etwas indigniert sah Sakura zu dem Schüler. âEr hat da eine... Andeutung gemacht.â
âSeiâs drumâ, brummelte Kumori und atmete einmal durch, um sich wieder zu fassen. âJedenfalls waren Sakura-san und ich eben unterwegs...â
â...ins Liebeshotel?â vollendete Hikari seinen Satz mit einem unschuldigen Lächeln, was Sakura die Röte ins Gesicht trieb.
Der Schüler schluckte. âWie... was bringt dich auf den Gedanken?â wollte er wissen.
Hikaris Lächeln verbreiterte sich. âEs war nicht zu übersehenâ, sagte sie, âwie ihr beide da zusammen herumgeturtelt habt. Also tatsächlich das Liebeshotel. Steht euer Plan immer noch?â
âÄh...â Kumoris Blick wanderte zu seiner Discothekenbekanntschaft. âIch bin mir nicht sicher...â
âEr steht nochâ, bestätigte Sakura und faßte ihn kurzentschlossen an der Hand. âWas dagegen, Futagoza-san?â
Mit dem charmantesten Lächeln, das man sich vorstellen konnte, legte Hikari ihre Hand auf die Schulter ihres Bruders. âKeineswegs, Koufun-sanâ, meinte sie dann. âAber da gibt es etwas, was du wissen solltest.â
Sakura machte eine wegwischende Handbewegung. âImmer raus damit.â
âMein Bruder und ich teilen alles.â
Einen Moment lang trafen sich die nußbraunen Augen Sakuras und die wasserblauen Augen Hikaris.
âIn Ordnungâ, sagte Sakura dann.
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Mit Sakuras Sexualleben war alles in bester Ordnung, was sie anging. In der Vergangenheit hatte sie ihre Erfahrungen hauptsächlich mit Jungs gesammelt, aber sie hatte auch absolut nichts gegen ein bißchen Spaß mit anderen Mädchen, wenn es sich so ergab. Nicht, daß sie ernsthaft lesbisch veranlagt gewesen wäre â sie hätte es sich nur schwer vorstellen können, sich so ernsthaft in ein Mädchen zu verlieben, wie sie sich das bei einem Jungen vorstellen konnte, aber das Liebesspiel mit Tsukune und Hitomi zum Beispiel... darauf hätte sie sicher nicht gerne verzichtet. Und mitunter wäre es ihr wirklich schwer gefallen, zu sagen, was eigentlich der schönere Sex war.
Sakura war nicht ernsthaft bisexuell. Sie probierte einfach noch beide Seiten aus. Allerdings hatte sie bisher noch nie die Gelegenheit zum direkten Vergleich gehabt.
Die Gelegenheit sollte sie jetzt bekommen.
Die Türe des kleinen Hotelzimmers mit dem übergroßen Bett (Modell âParisâ nannten sich diese Räumlichkeiten) war kaum hinter den drei Schülern zugefallen, da war Sakura auch schon über Kumori hergefallen und hatte begonnen, mit flinken Fingern seine Uniform aufzuknöpfen. Während der Junge sich kurzerhand ebenfalls Sakuras Oberteil widmete, machte sich Hikari von hinten an den Rock des Mädchens und öffnete den Gürtel. Die beiden Geschwister nahmen Sakura quasi in einen Sandwich, mit ihr in der Mitte. Alles andere als unangenehm.
Als schließlich bis auf Sakuras Unterwäsche ihre gesamte Kleidung am Boden lag, hatte sie gerade mal Kumoris Oberkörper entkleidet. Nun ließ Hikari von ihr ab und trat statt dessen seitlich an ihren Bruder heran, der ihr zulächelte, ihr die Hände an die Hüfte legte und sie nun zwischen Sakura und sich selbst stellte. Eine weitere Runde zärtlichen Entkleidungs-Sandwiches begann, diesmal mit Hikari in der Mitte, die sich darauf beschränkte, Kumoris Hosen zu öffnen, während sie sich die Uniform von den beiden anderen ausziehen ließ.
Als auch sie schließlich nur noch BH und Slip trug, schlüpfte sie zu Sakuras Freude zwischen den beiden heraus, während ihr Bruder das Mädchen nunmehr in die Arme nahm und heiß zu küssen begann. In der Zwischenzeit trat Hikari wieder hinter Sakura, diesmal jedoch deutlich näher, öffnete ihren BH und begann, ihren Nacken mit heißen Lippen zu verwöhnen, während ihre Hände über Rücken und Seiten der Schülerin streichelten. Wieder ein Sandwich, wieder mit Sakura im Inneren. Durchaus nicht zu verachten.
Zeit, ein wenig eigene Talente zu zeigen, sagte sich Sakura und ging langsam in die Knie, während sie Kumoris Oberkörper mit ihren Lippen zu verwöhnen begann und mit ihren Händen seine unteren Bauchmuskeln verwöhnte. Zärtlich griff sie nach dem Bund seiner Unterhose und zog auch sie herunter, um seine Männlichkeit freizulegen und näher zu begutachten â ein nicht übermäßig großes Stück Mann, wie sie fand, aber schön straff und hart und gut geeignet für einen wilden Ausritt. Wenn es lange genug durchhielt.
In den vergangenen Jahren waren Sakura eine ganze Menge an Jungs untergekommen. Einige hielten länger durch, andere hielten kürzer durch, aber fast alle waren für mindestens zwei Schüsse gut. Und ausnahmslos alle waren in der Lage, mit deutlich mehr Ausdauer an den Liebestanz zu gehen, sobald der erste Druck einmal von ihnen genommen war. Aus diesem Grunde war Sakura immer gerne bereit, eben diesen ersten Druck schnell loszuwerden, ehe es ernst wurde. So auch hier.
Zärtlich schloß das Mädchen ihre Lippen um die Spitze von Kumoris Schaft, nahm sein Gehänge darunter sanft in beide Hände und schickte aus ihrem Bauch eine ordentliche Ladung Gefühle hinein, um ihn so zum Höhepunkt zu bringen.
Nichts geschah.
Verblüfft hielt Sakura einen Moment inne, was Kumori als Aufforderung ansah, sich seinerseits vorsichtig in Bewegung zu setzen und mit langsamen Stößen der Hüfte seine Männlichkeit in Sakuras Mund zu schieben. Das Mädchen konzentrierte sich ein zweites Mal auf die explodierenden Sternchen der Erregung in ihrem Bauch und ließ einen weiteren, etwas größeren Schwall von Gefühlen in die Hoden des dunkelhaarigen Jungen fließen, aber abermals zeigte der keine Reaktion. Was war denn hier los? Die Menge an Hitze, die sie ausgeteilt hatte, hätte mindestens für zwei Orgasmen ausreichen sollen. Selbst die zwiegeschlechtliche Yuriko mit ihrer doppelten Ausdauer war immerhin gekommen, als Sakura sie bearbeitet hatte. Hier lief etwas reichlich schief!
Während diese Gedanken noch durch den Kopf des Mädchens gingen, zog sich Kumori langsam aus ihr zurück und trat zu seiner achtlos auf den Boden geworfenen Schuluniform, um eine Packung Kondome hervorzuholen. Er öffnete sie, und als er mit sich selbst beschäftigt war, umarmte von hinten seine Schwester Sakura wieder, drückte mit ihren Fingern zärtlich die weichen Brüste des Mädchens und begann, an ihrem Ohrläppchen zu knabbern. Sakura erhob sich wieder, drehte sich in der Umarmung um und gab ihr die Zärtlichkeiten sanft zurück, wobei sie nicht vergaß, Hikaris BH zu öffnen.
Obgleich sie die Situation als sehr angenehm empfand, gingen Sakura immer noch die Gedanken durch den Kopf, was mit ihren Kräften los war. Konnte es sein, daß die versagten weil sie â der Himmel behüte â sexuell frustriert war?! Sexuelle Frustration war etwas für alte Frauen â so ab dreißig Jahren etwa â aber nichts für sechzehnjährige Oberschülerinnen in der Blüte ihrer Kraft! Was war da eben nur losgewesen? Sakura mußte es herausfinden.
Und dazu gab es im Moment leider nur eine Methode.
Während sie nun auch vor Hikari langsam in die Knie ging, küßten ihre Lippen zärtlich die fast weiße Haut zwischen den kleinen, halbkugelförmigen Brüsten des goldblonden Mädchens, arbeiteten sich dann tiefer über den Bauch hinab, und während sie mit ihrer Zungenspitze den Bauchnabel kitzelte, umfaßten ihre Hände den Po der Schülerin und schickten eine ordentliche Ladung an Hitze hinüber. Vorsichtshalber eine extra große Ladung.
Und mit einem ekstatischen Stöhnen krümmte sich Hikari zusammen, ihre Hände verkrallten sich in Sakuras Haar, und aus den Knospen ihrer Brüste schossen zwei kräftige Ströme warmer, weißer Milch hervor und klatschten in das Gesicht der Schülerin.
Während das goldblonde Mädchen mit erschöpftem Keuchen auf die Knie sackte, blickte Sakura sie mit dem Ausdrück völliger Fassungslosigkeit im milchverschmierten Gesicht an und versuchte, der Situation irgend einen Sinn zuzuweisen. Sie... Milch? In solchen Mengen, daß sie immer noch aus den bebenden Brüsten des Mädchens troff? Geistesabwesend leckte sich Sakura die Lippen und fand den Geschmack eigenartig... anregend. Anregend wie... Sternchen im Bauch. Eigentlich gab es nur eine Erklärung dafür, die ihr eingefallen wäre. Und wenn Hikari... dann hieß das für ihren Zwillingsbruder...
âWas um alles in der Welt war denn DAS?â erklang in diesem Moment die ebenso fassungslose Stimme Kumoris, und als Sakura sich umsah, stand der Junge mit irritiertem Gesichtsausdruck hinter ihr, sein Schaft immer noch hart nach oben zeigend und inzwischen in einem Kondom âverpacktâ. Das Mädchen erhob sich langsam, betrachte ihn einen Moment lang, überdachte ihre Situation und kam zu dem Schluß, daß es im Moment nur eins gab, was sie vernünftigerweise tun konnte.
âIch erklär dirâs hinterherâ, sagte sie, sprang Kumori an, daß er rücklings aufs Bett fiel und setzte sich auf ihn.
Der folgende Ritt gehörte zu den besten und heißesten Sachen, die Sakura in ihrem jungen Leben bisher hatte machen dürfen. Es war nicht ganz so besinnungslos ekstatisch wie ihre Nummer mit Toshi damals im Krankenhaus, aber dafür saß sie in ihrer Lieblingsposition (oben), gab das Tempo an und konnte sich einfach nur völlig austoben. Kumoris Schaft stand bolzengerade und rieb sich herrlich an ihren empfindlichsten Stellen, während sie ihn ritt, und zudem verwöhnte er unterdessen mit Händen und Mund so gekonnt den Rest ihres Körpers, daß sie sich absolut gehen ließ.
Nachdem die beiden bereits einige Minuten im Liebestanz verstrickt waren, kam Hikari wieder zu Atem und kroch zu ihnen aufs Bett, um sich dem heißen Spiel anzuschließen. Abwechselnd tauschte sie wilde Küsse mit ihrem Bruder und dem anderen Mädchen, und als Sakura zum ersten Mal kam und sich in ihrer Ekstase aufbäumte, drückte sie ihr sachte eine Brust gegen den Mund und ließ ihre Milch fließen. Sakuras Lippen schlossen sich augenblicklich um die feste, heiße Knospe und sogen die warme, köstliche Feuchtigkeit ein, worauf die Wellen ihres Höhepunktes noch einmal aufbrandeten und sie sich in ihrer Leidenschaft fast verlor.
Während sie einen Moment zur Erholung auf Kumoris Schaft niedersank, tasteten sich ihre Hände an Hikaris Körper herunter und schoben zärtlich einen Finger zwischen ihre Beine, um ganz sachte einen kleinen Nachklang ihres großartigen Höhepunktes dort hineinfließen zu lassen. Sofort wimmerte das goldblonde Mädchen hell auf und bewegte sich zitternd nach oben, bis ihr Unterleib auf einer Höhe mit Sakuras Gesicht war, und die Gelegenheit nutzte die Schülerin sofort, um ihre Lippen durch die flaumigen blonden Haare dort zu drängen und die kleine Perle Hikaris heiß zu stimulieren.
Inzwischen hatte Kumori begonnen, aus seiner Position unter Sakura sachte mit Stößen zu beginnen, die das Feuer in ihr sogleich wieder entfachten. Voller Hitze verwöhnte sie die Weiblichkeit Hikaris mit Mund und Zunge, während sie ihre Hüfte in kleinen kreisenden Bewegungen drehte, um so in den vollen Genuß der Männlichkeit in ihrem Innersten zu kommen. Beide Mädchen gerieten wieder in derartige Erregung, daß sie alles um sich herum zu vergessen schienen und nur noch in Lust und Begierde versanken.
Hikaris zweiter Orgasmus kam einige Minuten, ehe Sakura soweit war (was auch daran lag, daß sie in ihrer Erregung durch ihre Hände ständig kleine Schübe von Gefühlen abgab), und ein weiteres Mal sprudelte aus ihren Knospen weiße Wärme, die die Schülerin unter ihr gierig mit offenem Mund aufnahm. Während das goldblonde Mädchen wohlig erschöpft zur Seite sackte, beschleunigte Sakura ihren Ritt zum absoluten Endspurt und trieb sich selbst noch einmal bis zum Letzten an, ehe auch in ihr alle Dämme brachen und sie mit einem erfüllten Juchzen das letzte Verlangen aus sich herausschrie und schließlich befriedigt auf Kumori sackte.
Zärtlich drehte sich der Junge unter ihr zur Seite, so daß sein immer noch harter Schaft aus ihr herausglitt und sie von ihm rutschte. Er zog sich das Kondom von seiner Männlichkeit und wollte eben an Sakura hoch rutschen, um ihr die Gelegenheit zu geben, auch ihn noch zum Ende zu bringen, als Hikari ihn sanft an der Schulter faßte und ihn zu sich umdrehte. Schmunzelnd nickte der dunkelhaarige Junge ihr zu, wie im Verständnis, daß sie heute noch gar nichts von ihm gehabt hatte und ließ sie ihren Kopf in seinen Schoß senken, während er tief durchatmete und sich entspannte.
Und in diesem Moment traten seine Augen förmlich aus seinem Kopf hervor, er stieß ein keuchendes Röhren aus, und sein Männersaft schoß mit einer derartigen Wucht und in derartiger Menge aus ihm heraus, daß Hikaris Mund überlief und sein heißer Samen in einem Schwall zwischen ihren Lippen hervorsprudelte.
Dann sackte er bewußtlos zusammen.
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âDas ist allerdings eine verdammt gute Erklärungâ, meinte Kumori mit immer noch leicht belegter Stimme, als die drei Schüler eine halbe Stunde später gemeinsam unter der heißen Dusche standen. Sakura hatte ihm und seiner Schwester soeben eröffnet, daß nicht nur die beiden, sondern auch sie über eine körperliche âBesonderheitâ verfügte und ihm stetig einen Teil ihrer Erregung zugeführt hatte.
âDu mußt wissenâ, sagte er, âdaß meine... Talente in der Selbstbeherrschung liegen. Wenn ich nicht will, dann komme ich nicht â ich spüre zwar, was mit mir geschieht, und es ist ein sehr angenehmes Gefühl, aber die ganze richtige Erregung, die bleibt in mir drin, bis ich sie rauslasse. Es fühlt sich immer an, als ob kleine Sterne in meinem Bauch explodieren, aber es ist eben keine Erregung in dem Sinn.â
Sakura errötete leicht. âUpsâ, meinte sie. âDann hab ich dich wohl versehentlich ein wenig... überladen vorhin. Ich hab versucht, dir einen Höhepunkt zu machen, als ich deinen Lümmel in den Händen hatte, und das das nicht geklappt hat, nochmal...â
Kichernd meldete sich Hikari zu Wort. âAls du mich vorhin im Griff hattestâ, erzählte sie, âhab ich geglaubt, jemand hat in mir ein Feuerwerk gezündet. So was hab ich überhaupt noch nie erlebt, und ich dachte immer, ich wär schon ziemlich erfahren.â
âKann ich mir vorstellenâ, grinste Sakura. âBei so einem Bruder...â
âEs ist nicht so, wie du denkstâ, warf Kumori eilig ein. âHikari-chan und ich schlafen nicht miteinander.â
Die Schülerin sah erstaunt auf. âNicht?â
Mit einem Kopfschütteln bekräftigte Hikari das. âEs wäre uns beiden zu riskantâ, erklärte sie. âIch kann die Pille nicht nehmen â wenn ichâs tue, dann geben meine Brüste ständig so viel Milch, daß ich auf einem Bauernhof als Kuh arbeiten könnte. Ich kann das dann auch nicht abstellen. Und schwanger werden von meinem Zwillingsbruder â danke, ich denke, wir können beide auf ein behindertes Kind verzichten. Kumori-chan hat zwar immer Kondome dabei, aber wir belassen es trotzdem bei nem 69er, wenn wir alleine sind. Allerdings sind wir das selten.â Sie kicherte abermals.
âIhr teilt alles, ich weißâ, meinte Sakura schmunzelnd. âAber wißt ihr schon, daß ihr mit einer ganzen Menge von anderen Leuten auch etwas teilt?â
âAha?â meinte Kumori interessiert. âUnd was sollte das sein?â
Lächelnd legte die Schülerin beide Arme um die Geschwister. âHabt ihr eigentlich schon mal vom âImpfstoff XXXâ gehört?â