Generation XXX: Die Befreiung

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Taleweaver

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„Ihr habt sie gefunden? Sicher?!“

Katsuya war seine Aufregung sichtlich anzumerken, als die „Generation XXX“ sich mit ihm und Aiyuko getroffen hatte, um ihnen den neuesten Stand ihrer „Ermittlungen“ mitzuteilen. Jetzt, da ihm Sakura soeben die gute Nachricht des Tages eröffnet hatte, war er so abrupt aufgesprungen, daß die übrigens Gäste im „Café Kitsune“ ihm irritierte Blicke zuwarfen.
Tsukune hob beruhigend die Hände. „Vorerst einmal“, relativierte sie das Ganze, „haben wir ziemlich sicher eins von Azakusas Verstecken gefunden. Es ist eine Penthousewohnung im Kongreßzentrum Nordost, und sie geht seit über zwanzig Jahren schon auf den Namen 'Toshi Yuushuu'. Na, klingelt da was bei dir?“
„Seit über zwanzig Jahren?!“ Der junge Mann riß die Augen auf. „Unmöglich! So alt kann Toshi doch gar nicht sein! Und außerdem kann er doch gar nicht mehr...“
„Entschuldigt, wenn ich mich einmische“, meldete sich Aiyuko zu Wort, „aber wer ist denn dieser 'Toshi Yuushuu'?“
Katsuya wandte sich ihr zu. „Damals unter Professor Hojo“, sagte er, „waren wir drei Versuchspersonen für das XXX-Projekt – Yakamo, Toshi und ich. Und wir alle waren ungefähr im selben Alter. Toshi kann schlecht eine Wohnung gemietet haben, wenn er noch gar nicht geboren war.“ Er stutzte. „Aber was hat das jetzt mit Azakusa zu tun?“
Grinsend stützte Tsukune ihr Kinn in die Hände. „Rate mal“, sagte sie, „wen ich gesehen habe, als ich versucht habe, Hitomi zu befreien: Toshi! Azakusa ist Toshi, da bin ich mir ganz sicher. Und wenn er hier eine Wohnung unter seinem alten Namen hat...“

„Moment mal“, warf Aiyuko ein, „irgendwas hab ich da nicht mitbekommen. Azakusa ist Toshi?“ Sie sah Katsuya an. „Aber hast du nicht erzählt, du wärst froh, von Hojo weg zu sein, weil er damals einen aus dem Versuchsteam sogar erschossen haben soll?“
„Das wollte ich eben noch sagen“, grummelte Katsuya, „ehe du mich unterbrochen hast. Toshi kann das unmöglich sein – Hojo hat ihn doch erschossen. Hat zumindest die Schnepfe von Krankenschwester gesagt, die mich damals nach dem Zwischenfall mit Hitomi betreut hat.“
Yakamo nickte düster. „Das dachten wir auch“, sagte er, „bis Tsukune ihn gesehen hat und wir jetzt seinen Namen als Mieter fanden. Lebt also wohl doch noch. Keine Ahnung wie, aber er tut es.“
Eifrig nickend bestätigte das auch Sakura. „Wie ihr seht“, sagte sie, „haben wir eine gute Chance, daß Hitomi und Yuriko da in der Wohnung sind – sie ist auf einen definitiv falschen Namen angemeldet, und so viele versteckte Schlupfwinkel wird Azakusa sicherlich nicht haben. Wir müssen uns also überlegen, wie wir sie da rausbekommen.“
„Wir sind dabei“, gab Aiyuko sofort zur Antwort. „Ihr könnt fest mit Catseye und mir rechnen. Macht der ganze Rest von eurem Team auch mit?“
„Leider nicht“, seufzte Sakura. „Außer uns dreien haben wir nur noch Kaoru. Kumori muß sich um seine Schwester kümmern, und Miko... na ja, das letzte Mal, als sie auf Befreiungstour mit Tsukune war, wäre es fast schiefgegangen. Und sie will ihr Glück nicht überstrapazieren.“

Katsuya nickte. „Gut“, sagte er, „dann sind wir immerhin sechs. Habt ihr euch schon überlegt, wie ihr reinkommt?“
Mit schmalen Lippen wog Tsukune den Kopf hin und her. „Halbwegs“, sagte sie. „Kumori hat das mal für uns ausgekundschaftet. Die Wohnung ist im Penthouse, also ganz oben, und es gibt nur einen Aufzug da hinauf. Die Feuertreppe ist nur von oben nach unten benutzbar. Eigentlich braucht man einen Spezialschlüssel, damit der Luft ganz hinauf fährt, aber das Schloß ist seit Jahren kaputt und es kann jeder überall hin. Allerdings gibt es unten in der Tiefgarage ein Büro, wo der Sicherheitsdienst für das Gebäude sitzt, und der überwacht den Gang oben vom Lift zum Penthouseeingang mit Kameras. Ziemlich modernes Zeug, alles über ein Computersystem verkabelt.“
„Wie wollt ihr die Tür oben aufkriegen?“ wollte Aiyuko wissen. „Habt ihr vor, einen Generalschlüssel zu klauen?“
Yakamo schmunzelte. „Die Tür ist meine Sache“, sagte er amüsiert. „Glaub mir, ich kenn mich mit so was aus. Dauert nur ein paar Sekunden.“
Wieder nickte Tsukune. „Ja, das kann er“, bestätigte sie, „nur... leider nicht sehr unauffällig. Wir wissen noch nicht, wie wir das Problem lösen, daß uns die Kameras beim Einbruch sehen werden. Das gibt unten sicher Alarm.“

„Eventuell kann ich da helfen“, bot Aiyuko an. „Ihr sagt, das Haus hat ein computerkontrolliertes Überwachungssystem?“
„Ja, ein ziemlich neues“, nickte Sakura. „Von irgend einer deutschen Firma – Siedorfnixon, oder so ähnlich.
Aiyuko mußte grinsen. „Du meinst 'Siemens-Nixdorf'“, korrigierte sie das blonde Mädchen. „Die machen viel in Sachen Gebäudetechnik. Gut – ich schaue mir morgen mal an, was genau in diesem Kongreßzentrum installiert ist, dann noch ein Tag Vorbereitung, und dann denke ich, können wir loslegen.“
Verwirrt blinzelte Tsukune. „Sag mal“, wollte sie wissen, „wie kannst du das so sicher sagen? Du bist doch keine Expertin für so was, oder?“
„Nicht wirklich“, schmunzelte das hochgewachsene Mädchen, „aber mein Vater ist Architekt, und ich hab mich oft mit seinen technischen Unterlagen beschäftigt. Ich meine, er ist ja sowieso nie zuhause; irgendwie muß ich doch rauskriegen, was er so tut, oder?“
„O-kay... und was genau hast du vor?“ Sakura verstand auch nicht ganz, worauf sie hinauswollte.
„Es ist gar nicht so schwer. Wir müssen ja keinen Computer täuschen, sondern nur die Leute unten an den Bildschirmen...“

---

Als zwei Tage später am frühen Abend der Strom im Büro des Sicherheitsdienstes des Kongreßzentrums für etwa zwanzig Sekunden ausfiel, waren die zwei Wachleute dort zwar verwundert, aber keineswegs alarmiert. Technische Probleme konnten vorkommen; überprüfen mußte man sie allerdings trotzdem. Einer der beiden Wächter blieb im Büro und führte eine Systemanalyse des Überwachungssystems durch, während der andere nach dem Sicherungskasten draußen sah. Keiner der beiden fand etwas Ungewöhnliches, und keine zehn Minuten später waren beide wieder in ihren normalen Trott zurückgefallen.

„Nicht übel“, meinte Sakura zu Aiyuko, während sie ihr beim Arbeiten auf dem Rücksitz von Katsuyas Honda Civic mit ihrem Laptop über die Schulter sah. „Und jetzt sehen uns die Kameras nicht mehr?“
„Die Kameras schon“, erklärte das hochgewachsene Mädchen, „aber die Leute vom Sicherheitsdienst nicht mehr. Ich habe die Verbindung zwischen dem Zentralrechner des Überwachungssystems und dem Monitor im Büro des Sicherheitsdienstes gekappt und übertrage jetzt mit meinem Laptop über eine W-LAN-Schnittstelle die normale Arbeitsoberfläche auf deren Bildschirm. Zugleich gehen die Konsolenbefehle aus dem Büro auf meinem Laptop ein. Und da sehe ich zu, daß die Herren zu sehen bekommen, was sie erwarten. Den Zentralrechner hacken kann ich nicht, aber ich überbrücke ihn einfach.“
Tsukune verzog skeptisch den Mund. „Aber wenn die Leute erwarten, Kamerabilder zu sehen, wie willst du sie ihnen geben? Ich meine, die Kameras müssen doch irgendwas zeigen, und wenn es nur ein leerer Raum ist, oder?“

Grinsend schüttelte Aiyuko den Kopf. „Siemens-Nixdorf macht schon lange keine so statischen Systeme mehr. Weißt du, da kann sich ein Bild in den Monitor einbrennen, wenn die Kamera immer nur das selbe zeigt. Und darum sind die hier alle mit Bewegungsmeldern gekoppelt. Die Kameras gehen nur an, wenn sich vornedran was bewegt. Okay, wir werden uns bewegen – aber wie gesagt, das tatsächliche Signal vom Zentralrechner kommt nicht mehr bei den Wachleuten an. Und mein Laptop wird schön brav 'alles in Ordnung' sagen. Auch die Aufzüge werden sich nur dann für sie 'bewegen', wenn sie eine Bewegungskontrolle durchführen.“
Nachdenklich sah ihr Kaoru über die Schulter. „Und wenn irgendwas Unerwartetes passiert?“ wollte er wissen. „Was, wenn dir dein Programm abstürzt?“
„Aus diesem Grund bleib ich hier unten beim Laptop“, gab das Mädchen zurück. „Bei Netzwerkbetrieb habt ihr jetzt noch etwa neunzig Minuten Zeit, bis bei mir die Batterien alle sind. Aber das sollte euch doch eigentlich ausreichen, da oben reinzukommen, Hitomi und Yuyu herauszuholen und wieder hier herunterzukommen. Ihr habt ja keine Störungen zu erwarten... oder?“ Sie sah fragend zu Katsuya.
„Auf keinen Fall.“ Der junge Mann schüttelte eifrig den Kopf. „Ich hab das Kongreßzentrum seit heute früh um acht überwacht. Seither ist niemand hinein- oder hinausgegangen. Yakamo hat ja außerdem Azakusas Dienststelle überprüft...“
Zustimmend nickte Yakamo. „Und Azakusas Mitsubishi stand noch vor einer Stunde da auf dem Parkplatz“, sagte er. „Wenn er hier in die Garage reinfahren sollte, kriegt das Aiyuko mit. Damit haben wir alles durchgesprochen, oder?“ Er blickte in die Runde, und alle nickten.

„Na dann los!“ Sakura klatschte zweimal in die Hände, und alle außer Aiyuko zwängten sich aus dem überfüllten Auto heraus und liefen in Richtung des Aufzugs. Die Signaldioden der Kameras, an denen sie vorbeikamen, schalteten sich ein, aber sie wußten ja, daß von den Bildern nichts bei den Wachleuten ankam.
„Eins hätte ich noch fragen sollen“, erwähnte Katsuya beiläufig, als die Freunde in den Lift stiegen und sich die Türen hinter ihnen schlossen. „Zeichnen die Kameras eigentlich auf, was sie aufnehmen? Das wäre nämlich ziemlich peinlich, wenn Toshi hierherkommt, eine aufgebrochene Türe sieht und dann Aufnahmen existieren, wie wir hier einbrechen. Ich will keinen Ärger mit der Polizei.“
Tsukune gab ihm einen Knuff in die Seite. „Red keinen Unsinn“, sagte sie. „Den Ärger mit der Polizei bekommt Toshi, sobald wir mit Hitomi und Aiyuko dort auftauchen und die erzählen, daß sie von ihm entführt wurden. Da wird es niemanden mehr interessieren, auf welche Art wir sie befreit haben.“
Nachdenklich sah der junge Mann zu Boden. „Und wenn sie nicht in der Wohnung sind?“ gab er zu bedenken. „Wenn wir uns irren? Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache...“
„Halt die Klappe“, fuhr ihn Kaoru nervös an. „Sie sind hier... sie müssen einfach hier sein! Ich will gar nicht daran denken, was die beiden durchmachen müssen, in der Gewalt von diesem Perversling und seinem Fräulein Godzilla!“
„Jetzt mach mal halblang“, brummte Yakamo und legte dem Jungen eine Pranke auf die Schulter. „Wir machen uns alle Sorgen. Aber wenn wir jetzt schon die große Panik kriegen, dann haben wir keine Chance. Heb dir deine Wut für Toshi oder Azakusa auf oder wie auch immer er sich jetzt nennt.“

In diesem Moment ertönte ein melodischer Gong: Der Aufzug hatte das oberste Stockwerk erreicht, das einunddreißigste. Die Freunde huschten aus dem Lift, Yakamo vorneweg, die beiden Mädchen hinter ihm, und Kaoru und Katsuya ganz am Ende. Hier oben war nicht mehr viel, nur ein kurzer Gang von zwei Metern Länge, der an einer altmodisch verzierten Holztüre endete. Katsuya klemmte seinen Geldbeutel unter die Aufzugstüre, so daß sie offen stehen blieb.
Yakamo betrachtete sich die Türe. „Solide“, stellte er fest, „aber nur ein Schloß. Wird nicht viel Mühe machen. Ist allerdings eventuell eine Sicherungskette vorgelegt – in diesem Fall muß sich noch jemand zusammen mit mir nachher dagegenwerfen.“
„Du klingst so, als wüßtest du, was du tust“, stellte Sakura fest. „Ich nehme nicht an, daß du das zum ersten Mal machst?“
„Nicht wirklich.“ Der junge Mann lächelte etwas verlegen. „Ich war nicht unbedingt ein Musterknabe – schon nicht, bevor mich Hojo fand. Hab früher öfters in Wohnungen eingebrochen. Aber die Zeiten sind vorbei.“ Er öffnete seine Hose und griff hinein. „Beinahe zumindest.“
Unter Yakamos Hand wuchs sein dicker Schaft schnell auf beeindruckende fünfzig Zentimeter Länge heran, und Sakura schauderte. „Au weia“, murmelte sie, „und ich dachte schon, du wärst damals in mir reichlich groß gewesen. Mit dem Ding kann man ja jemanden totschlagen. Und damit bist du ein Wohnungen eingebrochen?“
Zur Antwort holte der junge Mann mit der Hüfte Schwung, lenkte den Prügel zwischen seinen Beinen mit der Hand in die richtige Position, und als er schließlich zustieß, krachte seine Eichel donnernd gegen das Schloß, das aus der Türe herausgebrochen wurde und in einem Splittern von Holz in die Wohnung fiel. Yakamo stieß die Türe auf und sah zu Sakura. „So ungefähr“, nickte er.

„Los, keine Zeit verlieren“, grollte Tsukune ungeduldig und schob die beiden vor ihr in die Penthousewohnung hinein. „Rein mit euch. Kaoru, Katsuya, ihr auch. Wir schwärmen aus; der erste, der etwas findet, ruft die anderen. Hopp, hopp!“
„Komme ja schon“, murrte Kaoru und trat hinter ihr ein. Die Wohnung war offensichtlich recht geräumig angelegt; das mochte allerdings auch daran liegen, daß es hier fast keine Möbel gab. Die Eingangstüre öffnete sich in etwas, das ein Wohnzimmer sein mochte, aber außer einem reichlich abgestoßenen Tisch fast in der Mitte gab es bis ans hintere Ende zu den zwei Fenstern nichts, was man noch als Mobiliar hätte bezeichnen können. Gleich rechts ging es um eine Ecke in einen kleinen Seitengang, links hatte es zwei weitere Türen.
Yakamo blieb stehen. „Ich sichere nach hier hinten ab“, sagte er. „Wenn es Probleme gibt, bin ich schnell überall.“
Zustimmend nickte Tsukune. „Sakura und ich nehmen den Gang da drüben“, sagte sie. „Katsuya-kun, Kaoru-kun...“
„Die anderen beiden Türen, schon kapiert“, bestätigte Kaoru und lief auf die vordere der beiden zu, während Katsuya auf die hintere zuschritt. Die beiden Mädchen wandten sich nach rechts. Drei Türen erwarteten sie, eine am hinteren Ende des Ganges, die beiden anderen jeweils an den Seiten.
„Welche zuerst?“ Sakura sah ihre Freundin fragend an. „Die ganz hinten?“
Tsukune schüttelte den Kopf. „Erst die beiden anderen“, meinte sie, „damit uns keiner in den Rücken fällt. Du rechts, ich links, beide gleichzeitig. Alles bereit? Eins, zwei...“
Auf „drei“ drückten beide die Klinken herunter und stießen die Türen auf. Sakura hatte Glück: vor ihr öffnete sich eine kleine, anscheinend unbenutzte Kammer. Die andere Schülerin hingegen...

„MITSUMIIIIIII!“

Der Schrei alarmierte sofort alle anderen, die von ihrer Suche abließen und in ihre Richtung stürzten. Zugleich war Tsukune augenblicklich vor der jungen Frau zurückgewichen, die im Nebenraum auf sie gewartet hatte und dorthin zurück gestolpert, wo sie hergekommen war. Auch Sakura war geistesgegenwärtig genug gewesen, sich ins Wohnzimmer zurück zu flüchten und hinter Yakamo zu verkriechen, der sich in Richtung von Tsukunes Schrei umgewandt hatte und seine Freundin ebenfalls rasch hinter sich schob.
Unbekleidet in all ihrer Perfektion trat Mitsumi langsam aus dem Zimmer heraus und drehte sich zu den Eindringlingen um. „Das ist ja mal eine angenehme Überraschung“, schmunzelte sie. „Da mache ich mir so viele Gedanken, wie lange es wohl dauert, bis ich euch einen nach dem anderen aufgespürt und umgebracht habe, und da kommt ihr alle auf einmal hierher, um zusammen zu sterben. Richtig freundlich von euch. Findest du nicht auch, Azakusa?“
„Ich teile deinen Enthusiasmus nicht ganz“, sagte Toshi und öffnete die Tür am hinteren Ende des Ganges, wo er gewesen war. „Ich finde es fast bedauerlich, daß die zweite Generation hierher gefunden hat. Damit müssen wir einen neuen Unterschlupf finden.“
„Nicht, wenn wir sie töten“, grinste die junge Frau. „Dann erfährt niemand von dem Versteck hier. Laß sie mich töten, Azakusa.“
Der weißhaarige Mann schüttelte den Kopf. „Abgelehnt“, sagte er. „Keine unschuldigen Toten mehr. Wir haben ein größeres Ziel vor uns.“
Leise knurrte Mitsumi. „Und nur den großen da?“ fragte sie und deutete auf Yakamo. „Der ist nicht unschuldig. Komm, laß mir den Spaß...“
„Abgelehnt!“ Toshis Stimme war nun deutlich härter und kälter, und zur Überraschung der Freunde zuckte Mitsumi leicht zusammen und faßte sich mit einer Hand an den Unterbauch. Der weißhaarige Mann sah streng zu ihr. „Vergiß nicht“, sagte er, „wem du diese Chance verdankst. Wir haben einen Pakt, und du wirst ihn einhalten, oder ich...“

In diesem Moment rannte von hinten mit aller Wucht, zu der ihr kleiner Körper in der Lage war, Hitomi in Toshi hinein, stieß ihn um, sprang über ihn hinweg und duckte sich, um an Mitsumi vorbei zu ihren Freunden ins Wohnzimmer stürmen zu können.
Sie hatte keine Chance. Noch ehe sie auch nur halb an der jungen Frau vorbei war, zuckte deren Hand vor, packte das Mädchen an ihrem langem Haar und riß sie zurück, daß sie vor Schmerzen aufschrie.
„Hitomi!“ brüllte Tsukune, doch Mitsumi hatte schon einen Arm um das Mädchen geschlungen. „Nicht so eilig“, zischte sie. „Wir brauchen dich noch.“
„Und darum gehen wir jetzt“, keuchte von hinter ihr Toshi, der sich wieder aufrappelte. „Ich nehme Yuriko mit; du bringst die Kleine. Und ihr dahinten bleibt schön zurück, wenn ihr nicht wollt, daß den beiden etwas passiert.“
Sakura stemmte die Hände in die Seiten. „Du bluffst, du sogenannter 'Azakusa'“, fuhr sie ihn an. „Wenn du ihnen etwas hättest tun wollen, hättest du es schon lange getan! Tatsache ist doch, du brauchst unsere beiden Freundinnen, und ganz sicher wirst du ihnen ni...“
Da zog Toshi Yuriko neben sich, und man konnte sehen, daß ihr Gesicht verschwollen und voller blauer Flecke war. Sie schien sehr schwach und hielt sich offensichtlich nur eben so auf den Beinen.

„Töten kann ich sie nicht“, stimmte der junge Mann zu, „das ist wahr. Aber unversehrt bleiben sie nicht, das verspreche ich euch.“ Er sah Sakura direkt in die Augen, und das Mädchen wich einen Schritt zurück, erschrocken von der Kälte darin. Toshi warf noch einen Blick über die Gruppe, dann faßte er Yuriko an den Schultern und verschwand zusammen mit ihr ins Zimmer. Man hörte etwas klappern, dann ein metallisches Geräusch, dann Stille.
„Und jetzt“, sagte Mitsumi und stieß Hitomi von sich weg und auf Sakura zu, „töte ich euch.“
Katsuya fiel fast die Kinnlade herunter. „Aber...“ Er suchte nach Worten. „Toshi da eben... er hat doch gesagt, ihr hättet einen Pakt...“
Mit einem amüsierten Lächeln schritt die junge Frau auf die Gruppe vor ihr zu, die langsam auseinanderwich. „Wir haben einen Pakt“, bestätigte sie, „oder besser gesagt hat Azakusa seine Möglichkeiten, mich zum Mitarbeiten an seinen Plänen zu zwingen. Er hat ganz erstaunliche Fähigkeiten. Aber... um die einzusetzen, muß er in meiner Nähe sein. Und solange er das nicht ist...“ Sie sah sich um. „Mit wem soll ich anfangen?“
„Mit mir“, grollte Yakamo und trat einen Schritt vor. Sein Schaft stand immer noch groß und breit vorne aus seiner Hose heraus. „Mich kriegst du nicht so leicht klein. Und ihr anderen, ihr bringt Hitomi in Sicherheit und geht Toshi nach.“
„Nein!“ Tsukune faßte ihren Freund entsetzt am Arm. „Du kannst sie alleine nicht besiegen! Wenn wir alle zusammen gegen sie kämpfen, können wir vielleicht...“

Weiter kam sie nicht, denn in diesem Moment gab Mitsumi ein heiseres Keuchen von sich und wandte den Kopf zur Seite, wo unbemerkt von den anderen jemand dicht neben sie getreten war.
Kaoru.
„Es ist alles in Ordnung“, sagte der Junge ruhig, als er die entsetzten Blicke seiner Freunde auf sich bemerkte, „ich habe das hier unter Kontrolle. Hitomi, steig in den Aufzug nach unten; Aiyuko wartet im Auto auf dich. Alle anderen gehen Azakusa nach und holen Yuriko zurück.“
„Kaoru...“ Hitomi schüttelte entsetzt den Kopf. „Das kann ich nicht tun! Ich kann nicht so einfach weg, solange Yuriko noch gefangen ist, und dich will ich auch nicht alleine lassen!“
Sie trat einen Schritt auf ihren Freund zu, doch der hob warnend die Hand. „Komm mir nicht zu nahe“, sagte er, „sonst erwischen dich meine Kräfte auch. Mitsumi wird mir nichts tun; sie will Sex und nicht meinen Tod. Und du bist zu wichtig. Schnell, verschwinde hier, ehe...“
In diesem Moment sprang Mitsumi Kaoru an, warf ihn um und hatte im selben Moment auch schon begonnen, ihm die Kleider vom Leib zu reißen. Geistesgegenwärtig drehte sich Sakura zu ihren Freunden um. „Los“, rief sie, „wir retten Yuriko“, und mit diesen Worten stürmte sie auch schon los, und die anderen folgten ihr hastig. Nur Hitomi blieb einen Moment stehen, sah zwischen der „Generation XXX“, dem Ausgang und ihrem Freund hin und her, und schließlich traf sie eine Entscheidung.

„Verzeih mir“, sagte sie leise in Kaorus Richtung und folgte den anderen.

Als sie zu ihren Freunden aufschloß, hatten diese bereits ein Fenster im Schlafzimmer geöffnet und waren dabei, einer nach dem anderen hinauszusteigen. Während der Zeit von Hitomis Gefangenschaft war das Fenster immer abgeschlossen gewesen, und das mit gutem Grund, war doch dahinter direkt ein Laufsteg zur Feuertreppe, die ein guter Fluchtweg aus dem Gebäude gewesen wäre.
„Da gibt es etwas, was ihr noch nicht wißt“, keuchte das Mädchen in Tsukunes Ohr, als sie bei ihr angekommen war. „Azakusa...“
„Ist Toshi“, führte Tsukune den Satz fort und zwängte sich durch das Fenster, „wissen wir. Wir haben die ganze Vergangenheit von Hojo und Kadokawa durchwühlt, um euch zu finden.“
Hitomi wedelte wild mit den Armen und schüttelte den Kopf. „Das mein ich doch gar nicht!“ drängte sie. „Er ist kein Mensch!“
Verständnislos hielt Tsukune inne. „Wer ist kein Mensch?“
„Azakusa! Oder besser Toshi“, korrigierte sich das Mädchen. „Er ist ein Wesen aus dem Geisterreich und der Sohn einer Schneejungfer!“
„Einer was?!“ Der Schülerin fiel die Kinnlade herunter. „Wie kommst du darauf?“
„Er hat es mir erzählt“, sprudelten die Worte aus Hitomis Mund hervor. „Seine ganze Hintergrundgeschichte. Er ist nicht wirklich böse, aber total fanatisch. Er will die Menschheit wieder daran erinnern, daß es das Geisterreich immer noch gibt und dazu...“

„Macht schon“, brüllte Sakura von zwei Stockwerken weiter unten zu ihnen hinauf, „er entkommt uns!“ Die beiden Mädchen oben zuckten zusammen und beeilten sich, hinter den anderen nachzukommen.
Während sie liefen, wandte sich Tsukune noch einmal an ihre Freundin. „Das mit der Schneejungfer ist ja irre“, keuchte sie. „Aiyuko will herausgefunden haben, daß wir alle irgendwie mit Schneejungfern verwandt sind – der Impfstoff XXX soll was mit einer Schneejungfer zu tun gehabt haben!“
Hitomi sah sie an. „Wer ist Aiyuko?“
„Ach richtig, du kennst sie noch nicht.“ Tsukune holte im Laufen tief Atem. „Sie gehört eigentlich zu Yurikos Team, aber sie ist echt nett – auch eine aus der zweiten Generation. Und ich glaube, sie ist unheimlich clever.“
„Wenn sie das mit der Schneejungfer erraten hat“, gab Hitomi zurück, „dann ist sie das. Sie hat nämlich recht. Toshi hat alles zugegeben. Auch wenn er selbst dafür nicht verantwortlich war. Er hat nur mitgemacht, um seine Mutter wiederzufinden. Aber sie ist tot, und ich glaube, es geht ihm um Rache dafür.“

Tsukune blickte nachdenklich nach unten, wo sich der Abstand zwischen ihren Freunden und Toshi allmählich verkleinerte. Der weißhaarige Mann hatte zwar einigen Vorsprung gehabt, doch der war zusammengeschmolzen, weil er immer noch Yuriko mit sich zerren mußte. Nur noch fünf Stockwerke trennte Sakura, die vor den beiden anderen lief, von ihm, und es wurden immer weniger. Sie würde ihn erreicht haben, ehe er am Boden war... doch in diesem Moment wandte sich Toshi plötzlich nach links, stieß ein großes Fenster ins Kongreßzentrum hinein auf und zog seine „Geisel“ mit sich hinein. Noch ehe ihn jemand erreichen konnte, hatte er das Fenster von innen geschlossen und verriegelt.
„Yakamo!“ brüllte Sakura, als sie mit den Händen gegen die Scheibe drückte und sie nicht aufbekam, und der heranstürmende junge Mann sprang aus vollem Lauf los, riß die Arme vor den Kopf und warf sich mit den Ellenbogen zuerst gegen das Fenster. Klirrend splitterte das Glas unter der Wucht seines Aufpralls, er flog hinein, drehte sich im Flug, um sich abzurollen – und landete mit der Hüfte zuerst auf der Kante eines Tisches, der nur ein kleines Stück hinter dem Fenster stand. Mit einem gurgelnden Laut stolperte er zu Boden und wand sich dort in heftigen Schmerzen.
„Verflucht“, zischte Katsuya, der direkt hinter ihm durch das zersplitterte Fenster stieg und neben seinem früheren Kumpel niederkniete. Aus mehreren kleinen Schnittwunden an Yakamos Armen floß Blut, wo er sich an der Scheibe geschnitten hatte, doch weitaus gefährlicher schien sein Aufprall gewesen zu sein – ihm war dabei anscheinend die Luft vollkommen weggeblieben. Vorsichtig besah Katsuya seinen Rücken. „Autsch... das ging wohl auf die Nieren“, meinte er. „Nicht bewegen!“
Sakura sah sich inzwischen eilig im Raum um – offensichtlich einer der Sitzungssääle des Kongreßzentrums – und hatte Toshi und Yuriko schnell erspäht. Die beiden standen am anderen Ende des Saales, und der weißhaarige Mann rüttelte soeben an einer Türe, die aber offensichtlich verschlossen war. Als er die anderen kommen sah, faßte er die benommene junge Frau fester, zog sie an sich – und dann, mit einem Sprung, den man ihm gar nicht zugetraut hätte, hüpfte er zusammen mit ihr auf den großen Konferenztisch, der in der Mitte des Saales stand und ließ sie dort vorsichtig herunter.

„Laß sie gehen!“ verlangte Sakura, und an Toshis Gesichtsausdruck konnte sie erkennen, daß in diesem Moment auch Tsukune und Hitomi angekommen sein mußten. „Laß sie gehen, und wir verzichten vielleicht darauf, dich für alles, was du uns angetan hast, persönlich zu bestrafen. Du hast keine Chance mehr!“
„Das sehe ich anders“, sagte Toshi überraschend ruhig und hob die Arme. Seine klaren Augen begannen plötzlich bläulich zu leuchten, und um ihn herum sank die Temperatur fast schlagartig um mehrere Grad, während ein wenig Wind aufkam. „Ich möchte euch bitten, mich friedlich gehen zu lassen, zusammen mit Yuriko und auch Hitomi.“ Er nickte in Richtung des eben angekommenen Mädchens. Ich will euch nichts antun müssen.“
Sakuras Augen weiteten sich. „Wer... wer bist du?“
Von hinten trat Hitomi neben sie. „Er ist kein Mensch“, erklärte sie. „Er ist ein Geist des Winters, und jetzt, mitten im Winter, sind seine Kräfte wahrscheinlich stark genug, daß er uns damit wirklich etwas antun könnte.“
„Mein Name ist Shuutoshikenyu“, stellte sich der weißhaarige Mann vor, „und ich bin ein Youkai. Vor über dreißig Jahren wurde mir schweres Unrecht angetan, und ich will, daß aus diesem Unrecht den Menschen eine Lehre erwächst.“
„Er will eine Armee aufbauen“, stellte Hitomi seine Worte richtig. „Einhundertundacht Soldaten und Soldatinnen, die gegen alles kämpfen, was er für eine Ungerechtigkeit hält. Klone von Yurikos und meinem Kind. Die Menschheit soll aus Angst vor ihm und seiner Truppe wieder Ehrfurcht vor den Youkai bekommen.“

Langsam schritt auch Tsukune zu ihren Freundinnen. „Klingt für mich wie ein Haufen Mist“, sagte sie. „Selbst wenn da wirklich hundertundacht kleine Mitsumis herauskommen, wird die Welt deswegen noch kein besserer Platz. Die Armeen heutzutage haben hunderttausende von Soldaten. Die würden sich nie von so einer Handvoll Leute aufhalten lassen.
Toshi seufzte leise. „Du verstehst leider nicht“, sagte er, „welches Potential eure Kinder wirklich haben könnten. Mitsumi ist ein Sonderfall – ihre Kräfte sind noch nicht einmal annäherend mit dem vergleichbar, was eure Kinder können werden. Sie werden vollblütige Menschen mit unbeschränktem Zugang zu Geisterkräften sein, nicht so blockiert wie Mitsumi.“
Wie auf ein Stichwort flog in diesem Moment plötzlich die Türe krachend auf, durch die Toshi vorhin den Saal hatte verlassen wollen, und hinein trat Mitsumi, offensichtlich bester Laune. „Sesam öffne dich“, grinste sie. „Dieser Kaoru war ja wirklich amüsant, aber leider nur für einen Quickie gut. Keine zwei Minuten bis zum ersten Orgasmus, und dann wird er davon auch noch ohnmächtig. Na ja, ich hab ihn mir für später aufgehoben. Wenn er wieder zu Sinnen kommt, mache ich weiter – es macht keinen Spaß, Bewußtlose zu quälen.“ Sie machte einen Satz und stand neben Toshi.
„Wenn man vom Teufel spricht“, schmunzelte der weißhaarige Mann, „und in Mitsumis Fall ist das sogar wörtlich zu nehmen. Sie ist das Ergebnis einer Dämonenbeschwörung durch Professor Kadokawa. In ihr wohnt eine Seele aus der Unterwelt.“

„Eine was?!“ Sakura verschlug es fast die Sprache. „Sag mal, bist du verrückt? Die Unterwelt ist doch das legendäre Reich des Bösen, wo es nur Feinde des Geisterreiches gibt! Wie kannst du mit so einer zusammenarbeiten?“
Toshi seufzte. „Das führt jetzt zu weit“, sagte er, „aber du solltest wissen, daß wir von dieser Zusammenarbeit beide profitieren. Sie war sogar bereit, ihren Pakt mit mir nach Art des Geisterreichs zu besiegeln.“
Mißtrauisch trat nun auch Katsuya zu den anderen hinzu, nachdem er Yakamo geholfen hatte, sich in möglichst wenig schmerzhafter Position hinzulegen. „Ein Pakt nach Art des Geisterreichs?“ wollte er wissen. „Nach dem, was ich über das Geisterreich weiß, kann man auf solche Versprechen und Pakte nicht wirklich vertrauen. Wieso sollte der hier anders sein?“
„Mitsumi trägt etwas von meinem Samen in ihr“, erklärte der weißhaarige Mann ruhig. „In ihm ist die Kälte der Schneejungfern. Und sollte Mitsumi versuchen, mich zu verraten, wird sie innerlich einfrieren. Die Kälte des Geisterreiches ist für Dämonen unüberwindlich.“
„Das ist richtig“, bestätigte die junge Frau neben ihm und legte ihm lächelnd eine Hand auf den Rücken. „Und es gibt nur eins, was die Eiseskälte einer Schneejungfer schmelzen kann, nicht wahr? Die Wärme eines Mannes, der ihr alles gibt... wie eben Kaoru...“

Und mit diesen Worten rammte sie ihre Hand in Toshis Rücken, daß sie vorne aus seinem Brustkorb in einem Blutschwall wieder herauskam.

Gleichzeitig schrieen Sakura, Tsukune und Hitomi gellend vor Entsetzen auf, und auch Katsuya stockte der Atem. Zwischen Mitsumis Fingern zuckte Toshis eisblaues Herz, und seine Augen quollen vor Überraschung und Schmerz förmlich aus ihren Höhlen heraus. Außer einem gurgelnden Geräusch brachte er keinen Laut mehr hervor. Fast gemächlich zog die junge Frau ihre Hand zurück, so daß der Mann blutend zusammenbrach und mit einem häßlichen klatschenden Geräusch auf dem Tisch aufschlug.

„Raus hier“, keuchte Sakura, die als erste ihre Sprache wiedergefunden hatte. „Raus hier! Sie ist wahnsinnig geworden!“ Sie wollte in Richtung der nun offenen Türe losrennen.
„Halt!“ Tsukune hielt sie fest. „Yakamo und Yuriko! Wir können sie nicht hierlassen! Nicht bei dieser... dieser...“ Ihr fehlten die Worte, das Gesehene zu beschreiben.
Amüsiert lachte Mitsumi über diese Unterhaltung, Toshis seltsamerweise immer noch schlagendes Herz in der Hand. „Was denn“, meinte sie, „glaubt ihr wirklich, ich würde euch gehen lassen? Jetzt, wo ihr mir geholfen habt, diesen verdammten Youkai loszuwerden? Oh nein! Ihr habt mich von diesem scheußlichen Bündnis befreit. Ich lasse euch nicht gehen... nicht ohne eine angemessene Belohnung für eure Hilfe. As ran szati szazza berenok!“
Und mit diesen Worten zerquetschte sie das bläßlich-blaue zuckende Organ in ihrer Hand, daß das Blut darinnen zu Boden triefte, und wo es auftraf, schlug eine tiefrote Flamme heraus. Kometen gleich jagten Funken des übernatürlichen Feuers quer durch den Saal und ließen an den Wänden neue Brände entstehen, die die Fenster und die Türe umfingen und den Weg hinaus versperrten.
„Dharazzi!“ schrie Mitsumi triumphierend auf, und unter ihren Beinen loderten die Flammen noch stärker auf und breiteten sich strahlenförmig von ihr aus, bis sie ein Fünfeck von etwa zwei Metern Durchmesser um sie beschrieben. Dann bildeten sich feurige Verbindungen zwischen den Ecken, die die Form eines Sterns beschrieben, und schließlich stand die junge Frau in all ihrer Perfektion im Zentrum eines brennenden Pentagrammes.
„Was um alles in der Welt ist das?“ keuchte Tsukune.

Mit einem kalten Lächeln sah Mitsumi zu ihr herab. „Das hier“, sagte sie, „ist nicht von dieser Welt. Es sind die Feuer der Unterwelt, die hier brennen. Das Opfer eines Geisterherzens öffnet die Pforten, die meine Heimat verschließen.“
Hitomi schüttelte fassungslos den Kopf. „Aber wozu?“ fragte sie. „Du darfst doch nicht in die Unterwelt zurückkehren. Du bist eine Ausgestoßene!“
„Das ist richtig“, nickte die junge Frau. „Ich kann nicht in meine Heimat zurück, wenn ich mir die Rückkehr nicht verdiene. Aber ich bin nicht alleine.“

Bei diesen Worten erhob sich aus den Flammen des Pentagrammes eine gewaltige, über drei Meter große monströse Gestalt, vage menschenähnlich, doch umschlungen von nebelhaften Scheiern, die sie wie große Mottenflügel umtanzten. Und die Gestalt umarmte Mitsumi.
 

Taleweaver

Scriptor
So was nennt man "Cliffhanger". Außerdem dauert es ja schlimmstenfalls eine Woche bis zur letzten Episode.
 

Ikarus

Novize
Cliffhanger: nicht vorhandenes Ende einer ->Fanfiction, bei der der Held in einer Leben-oder-Tod-Situation zurückgelassen wird, aus der er unmöglich entkommen kann. Cliffhangers werden grundsätzlich nicht aufgelöst und dienen der Faulheit eines ->Autoren, der damit erst 1000 Kommentare provoziert und dann einfach wartet, bis alle vergessen haben, daß die Geschichte noch weitergehen müßte


Du weißt ja woher das stammt und wenn du einen Cliffhanger nun auch noch als solchen betitelst muss man sich schon fragen ob du Deinen eigenen Regeln treu bleibst. ;)
 

Taleweaver

Scriptor
Tja, du hast mich durchschaut: Gerade eben habe ich beleidigende Mail an alle Admins und Moderatoren hier im Forum verschickt und in die Attachments die neuesten Viren reingeschmuggelt. Schätze, in einer Stunde oder so bin ich aus dem Forum hier gekickt, und dann werdet ihr niemals erfahren, wie "Generation XXX" zu Ende ging.




[SIZE=0,3]Und wer das glaubt, wird selig...[/SIZE]
 
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