Taleweaver
Scriptor
Tsukune saß gerade über einer reichlich kniffligen Trigonometrierechnung im Unterricht, als draußen der erste Schnee fiel.
Die Schülerin registrierte es nur am Rande ihres Bewußtseins, obwohl Schnee schon Anfang Dezember für die Region um Tokio durchaus etwas Besonderes war. Gewöhnlich begannen die Schneefälle erst nach Neujahr; schon weiße Weihnachten waren eher eine Seltenheit. Ansonsten aber war es mit dem Schnee wie mit dem Monsun, der zweimal im Jahr über Japan hinwegzog: war er einmal da, so blieb er das für viele Wochen. Insofern war es für die Schüler an der St.-Hebereke-Oberschule durchaus eine aufregende Sache, denn es hieß, daß die weißen Weihnachten in diesem Jahr gesichert waren. Und es war kein Geheimnis, daß es gerade der Schnee war, der Weihnachten erst richtig romantisch machte.
Doch solche Gedanken kamen, wie gesagt, im Moment nicht in Tsukune auf. Zu etwa einem Drittel war ihr hübscher Kopf damit beschäftigt, Sinus und Cosinus den richtigen Winkeln in den Dreiecken vor ihr zuzuordnen. Die restlichen zwei Drittel hingen größtenteils der in ihren Augen wesentlich wichtigeren und dringlicheren Frage nach, warum Yakamo ihr seit zwei Wochen kontinuierlich aus dem Weg ging.
Tatsächlich hatte die Schülerin mit ihm seit der gemeinsamen Flucht aus dem Schwimmbad der Gakkan-Oberschule kaum mehr zwei Sätze reden können. Sicher, sie sah ihn fast täglich, denn seine Stelle als Hausmeisterassistent verlangte von ihm, daß er sich ständig auf dem Schulgelände aufhielt und dort zahlreiche Arbeiten verrichtete. Aber irgendwie hatte es in den letzten zwei Wochen immer wieder geschafft, sich überraschend plötzlich aus ihrem Blickfeld zu bewegen, wenn sie auf ihn zukam. Und allmählich war Tsukune nicht mehr geneigt, das alles für einen Zufall zu halten.
Hatte sich denn zwischen den beiden irgend etwas verändert? Doch eigentlich nur zum Besseren, oder? Als sie gemeinsam Seite an Seite im Gang vor den Umkleidekabinen gegen Mitsumi gekämpft hatten, war ihre Teamarbeit überraschend gut verlaufen. Sicher, mit ihrer ungeheuren Kraft und ihrer Kampferfahrung war die fremde Frau ihnen beiden immer noch deutlich überlegen gewesen - aber die beiden jungen Leute hatten sie doch ordentlich unter Druck setzen können, was doch ein deutliches Zeichen dafür war, daß sie zusammengehörten...
Die Schülerin seufzte. Es gab Momente in ihrem Leben, in denen sie die Welt nicht mehr verstand, und seit ihrem sechzehnten Geburtstag waren diese Momente reichlich viele geworden. Das hier war einer von diesen Momenten.
Als an diesem Tag ihre Schulstunden vorbei war, faßte sich Tsukune ein Herz und ging zum Bungalow des Hausmeisters hinüber, der direkt am Rande des Schulgeländes stand. Normalerweise war kein Schüler so dämlich, tatsächlich etwas mit dem Hausmeister zu tun haben zu wollen; immerhin war der Beruf eines Hausmeisters nicht wirklich ein sehr angesehener, den man ohne Probleme auch ohne Oberschulabschluß ergreifen konnte, und es war ein gesellschaftliches Tabu, sich mit sozial niedriger gestellten Leuten abzugeben, wenn man es nicht unbedingt mußte. Aber der Bungalow des Hausmeisters war nun einmal auch der Ort, an dem Yakamo wohnte, und sie wußte, daß er direkt nach Schulschluß dort anzutreffen war, weil der Hausmeister gewöhnlich erst eine halbe Stunde nach Schulschluß mit den Aufräumarbeiten an der St. Hebereke begann und vorher noch Pause machte.
Die Schülerin öffnete das kleine Törchen, was in den Zaun um den Bungalow eingelassen war, trat zur Türe und klingelte. Einen Moment war Stille, dann näherten sich Schritte, schließlich wurde die Türe vom Hausmeister, einem leicht krummen, schlecht rasierten Menschen etwa Anfang Fünfzig, weit geöffnet. "Ja?"
"Verzeihen sie die Störung", sagte Tsukune und verneigte sich eilig tief, "ich wollte fragen, ob ich kurz mit Danryoku-san sprechen könnte. Bitte, es dauert nur fünf Minuten."
"Hm", war alles, was der Hausmeister von sich gab, ehe er sie einen langen Moment musterte. Erst dann sah er sie richtig an. "Geht nicht", sagte er und machte sich daran, die Türe wieder zu schließen.
Das Mädchen blickte erst überrascht, dann wurde ihre Stimme flehender. "Ich bitte sie", versuchte sie dem Mann verständlich zu machen, "es ist mir sehr wichtig. Können ihn sie ihn nur kurz herholen?"
Einen Moment hielt der Hausmeister inne. "Ich kann ihm etwas ausrichten", schlug er vor, nun etwas freundlicher.
"Tut mir leid", gab Tsukune leise zurück, " aber das kann ich nur persönlich erledigen. Bitte verstehen sie mich nicht falsch, Herr..." Sie stockte, als ihr einfiel, daß sie den Namen des Hausmeisters gar nicht kannte. "Herr Hausmeister", fuhr sie dann fort, "es ist nicht wegen ihnen... ich könnte das, was ich ihm zu sagen habe, über niemanden ausrichten lassen, und er würde seine Antwort auch niemandem anderen geben, dazu ist es einfach zu privat, und wenn sie nicht möchten, daß ich das während der Arbeitszeit von Danryoku-san tue, dann verstehe ich das auch sehr gut, aber ich sehe ihn nun einmal fast nur hier an der Schule, und in einer Stunde muß ich..."
"Er ist nicht hier", unterbrach der Mann den Redeschwall der Schülerin. "Yakamo-san hat sich für heute nachmittag freigenommen und arbeitet dafür am Sonntag beim Isolieren im Haus mit. Vor fünf Minuten ist er gegangen. Richtung U-Bahn." Er deutete mit dem Daumen nach hinten.
Einen Moment lang stand Tsukune perplex da. Dann fuhr sie herum und rannte in Richtung Haltestelle, so schnell sie ihre Füße trugen. Sie verabschiedete sich nicht, aber selbst der Hausmeister war kein so dummer Mensch, daß er nicht verstanden hätte, warum das Mädchen das in dieser Lage vergessen hatte. Und er lächelte ein wenig, als er die Türe nun ganz schloß.
Während die Schülerin in Richtung U-Bahn stürmte, gingen ihr unzählige Gedanken durch den Kopf. Erstens, warum sie nicht schon viel früher daran gedacht hatte, sich einmal an den Hausmeister zu wenden, der ja mit Yakamo zur Zeit mehr als irgend ein anderer Mensch zu tun hatte. Zweitens, warum Yakamo sich ausgerechnet an dem Tag, an dem sie endlich einmal das Richtige tat, nachmittags frei nehmen mußte.
Und drittens, und dieser Punkt war ihr am wichtigsten, was um alles in der Welt Yakamo eigentlich mit einem freien Nachmittag wollte.
Der junge Mann hatte eigentlich nicht sehr viele Freunde und Vertraute neben Tsukune und deren Bekannten. Mit Katsuya verband ihn inzwischen nicht mehr viel außer der Bekanntschaft; gut befreundet waren die beiden ja ohnehin nie gewesen, wenn man Yakamos Erzählungen Glauben schenken konnte. Das restliche Y-Team kam auch kaum in Frage; mit Yuriko hatte er gebrochen, Aiyuko kannte er nicht, und ohnehin gab es kaum einen Grund für ihn, Besuche bei diesen nicht mit den anderen Mitgliedern der "Generation XXX" abzusprechen, jetzt wo sie mehr oder minder Verbündete gegen Azakusa waren.
Eben dieser Gedanke beschäftigte Tsukune am eingehendsten, als sie endlich in der Halle der U-Bahn-Haltestelle ankam. Am hinteren Ende, vielleicht zwanzig Meter von ihr entfernt, stand Yakamo inmitten einer kleinen Gruppe von Leuten, und soeben fuhr gerade die Linie in Richtung Innenstadt ein. Ohne das Mädchen zu bemerken, trat der junge Mann zusammen mit den anderen Pendlern in den Wagen ein, als sich die Türen öffneten, und ohne lange zu zögern, tat es Tsukune ihm gleich, wenn auch einige Wagen weiter vorne. Wie üblich zu den Stoßzeiten war die Bahn brechend voll mit Passagieren, und es war ein elendiges Gequetsche, irgendwie hineinzukommen, vor allem, wenn man ein Mädchen mit wirklich großer Oberweite war und alle Umstehenden nur aus Grabschhänden zu bestehen schienen, aber irgendwie schaffte sie es in die Mitte und verrenkte sich den Hals, um nach hinten schauen zu können. Ja, da war Yakamo. Er überragte die meisten anderen Mitreisenden um einen knappen Kopf.
Eingezwängt zwischen die unzähligen Fremden war schlichtweg nicht daran zu denken, sich einen Weg durch die Bahn zu ihm hin zu erkämpfen, und Tsukune war eben drauf und dran, seinen Namen zu rufen, um ihn auf sich aufmerksam zu machen, doch da ging ihr plötzlich ein neuer Gedanke durch den Kopf: In den vergangenen zwei Wochen war Yakamo immer verschwunden, wenn sie versucht hatte, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Wenn sie ihn jetzt und hier auf sich aufmerksam machte, mitten an einem öffentlichen Ort und auf eine Weise, die nicht unbedingt schicklich war - über die Köpfe der anderen Mitfahrer hinweg brüllend - würde ihn das nicht in eine furchtbar peinliche Lage bringen und vielleicht zur Folge haben, daß er wieder verschwand, diesmal völlig gerechtfertigt?
Die Schülerin dachte noch ein wenig nach. Selbst wenn Yakamo dieses Mal nicht fortlief, wie würde er sein bisheriges Verhalten erklären? Was war überhaupt mit ihm los? Mit einem Male war sich Tsukune gar nicht mehr sicher, ob sie noch so dringend mit ihm reden wollte. Vielleicht hatte er ja gute Gründe, sich von ihr fernzuhalten? Vielleicht hatte das, weswegen er sich einen freien Nachmittag genommen hatte, ja unmittelbar mit dem Grund zu tun, warum er in letzter Zeit so unnahbar schien? War es da nicht viel besser, Tsukune fand erst einmal heraus, was ihn überhaupt beschäftigte, ehe sie wieder auf ihn zukam?
Als Yakamo einige Stationen später ausstieg, war das Mädchen zum Schluß gekommen, es konnte nur das Beste sein, wenn sie ihm leise nachlief und beobachtete, was er in der Stadt wollte. Er schien ohnehin sehr in Gedanken zu sein; zumindest machte er sich nicht die Mühe, auch nur einmal nachzusehen, ob er einen Verfolger hatte, und das war auch gut so, denn Tsukune wäre ihm sicherlich nicht entgangen. Dabei spielte allerdings weniger ihre Figur eine Rolle als vielmehr die Tatsache, daß sie vom Schleichen und Beschatten nicht die Spur einer Ahnung hatte und bei jeder ihrer Bewegungen und Schritte absolut den Eindruck einer Person erweckte, die jemand anderen verfolgte und dabei krampfhaft versuchte, nicht gesehen zu werden. Das war so auffällig unauffällig, daß sich mehr als nur ein Passant verwundert nach ihr umschaute.
Schließlich aber war sie am Ziel: Yakamo verschwand durch eine Tür in ein kleines Straßencafé am Rande eines großen Platzes mit einem Brunnen darauf, und Tsukune bemerkte, daß sie die Gegend, in der sie jetzt war, nicht kannte. Sicher, den Weg zurück zur U-Bahn-Station würde sie finden, es waren ja nur wenige Minuten, und es schien auch kein schlechtes Viertel zu sein, wenn man nach den Boutiquen und Elektronikläden um den Platz herum ging, aber all das änderte nichts daran, daß das Mädchen hier fremd war. Sie kannte keine Verstecke hier, keine Straßen, in denen sie schnell außer Sicht gewesen wäre - kurzum, sie konnte es sich nicht leisten, hier zu warten, bis Yakamo wieder aus dem Café herauskam, oder er hätte sie vielleicht gesehen. Ins Lokal hineingehen kam auch nicht in Frage; auch da hätte er sie vielleicht bemerken können. Blieb nur übrig, durch die große Fensterscheibe einen raschen Blick hinein zu werfen und zu hoffen, daß was auch immer im Café geschah, eine Erklärung dafür ergab, wieso Yakamo hierher gekommen war. Vielleicht sogar eine Erklärung dafür, warum er sich so abweisend verhielt.
Tsukune holte einmal tief Atem, ging die letzten paar Schritte bis zur Fensterscheibe vor, legte die Hände daran und spähte hinein. Und im selben Moment wünschte sie sich, sie hätte es nicht getan, denn was sie sah, war eine so entsetzliche Erklärung für alles, was geschehen war, daß sie sich nach einer langen Sekunde des Erschreckens umwandte und zurück zur U-Bahn-Station stürmte, während ihr die Tränen in die Augen schossen.
Yakamo hatte in dem kleinen Café nicht alleine an einem Tisch gesessen. Ihm gegenüber war noch eine andere Person gewesen, die ihn mit einem überaus glücklichen Gesichtsausdruck angesehen hatte, während er geredet hatte.
Die andere Person war Aiyuko Chuda vom "Y-Team" gewesen. Yakamo hatte ein Date.
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"Was hat sie, was ich nicht habe?"
Tsukunes Augen hatten das Weinen aufgegeben, als das Mädchen nach Hause gekommen war, oder besser gesagt, sie hatte sich dazu gezwungen, die Tränen herunterzuschlucken. Zum Heulen war ihr immer noch zumute, aber allmählich verwandelte sich die Verzweiflung in ihrem Herzen in kalte Wut. Wut auf Yakamo, daß er ihr untreu war, Wut auf Aiyuko, daß sie ihr Yakamo auszuspannen versuchte, und vor allem und am stärksten Wut auf sich selbst. Und letztere Wut ließ sich in sieben einfache Worte kleiden.
"Was hat sie, was ich nicht habe?"
Es war Tsukune einfach nicht begreiflich, wie Yakamo sich so ohne Probleme plötzlich einer Anderen zuwenden konnte, und das nach allem, was sie gemeinsam schon erlebt hatten. Es hatte sich doch immer so gut angefühlt, wenn sie mit ihm zusammen gewesen war - nun ja, nicht schon immer, aber zumindest seit ein paar Wochen, als der junge Mann sie aus dem Hinterzimmer der Spielhalle befreit hatte. Er war ja wirklich kein schlechter Kerl, bei weitem nicht, aber was fand er nur an Aiyuko, einer dürren, bebrillten Bohnenstange mit den "weiblichen Formen" des durchschnittlichen Bishounen in den romantischen Mangas? Sicher, ihr langes, braunes Haar war gut gepflegt, und ihr Körper war schlank, ohne dabei knochig zu sein, und sie bewegte sich sehr geschmeidig, wie jemand, der sich regelmäßig sportlich betätigte, und hätte sie schwarzes Haar gehabt und wäre etwas kleiner gewesen, wäre sie Hitomi gar nicht unähnlich gewesen...
...Hitomi?
War es das?
Sah Yakamo in Aiyuko so etwas wie Hitomis große Schwester? Vor vielen Monaten, als die Mädchen gemeinsam im Keller der Universitätsklinik gefangen gewesen waren, hatte der junge Mann auch mit Hitomi geschlafen. Tsukune hatte keine sehr detaillierte Erinnerung mehr an den Tag dort, aber sie glaubte noch zu wissen, daß er sich damals äußerst zufrieden über die kleine schwarzhaarige Schülerin geäußert hatte und der Sex mit ihr wirklich eine Freude gewesen sein mußte. Vielleicht stand Yakamo ja auf schlanke, geschmeidige Frauen, und jetzt, wo Hitomi nicht nur vergeben, sondern auch noch entführt worden war, hatte er mit Aiyuko jemand anderen gefunden, der seiner Traumfrau näher kam. Hatte er sich damals vielleicht sogar nur mit Tsukune eingelassen, um Hitomi näher sein zu können?!
Erschrocken über ihre eigenen Gedanken wischte das Mädchen die böse Idee schnell wieder fort. Das konnte es nun wirklich nicht sein, sagte sie sich. Yakamo war nicht so seicht. Er schaute nicht nur nach Äußerlichkeiten; bestimmt war auch der Charakter für ihn wichtig. Er hatte sich auf Tsukune eingelassen, weil sie so... so... da mußte doch etwas sein...
Himmel, was hatte denn Tsukunes Charakter an sich, was einem jungen Mann gefallen konnte?!
Die Schülerin seufzte und stützte das Kinn in die Hände. Es half nichts, sie kam nicht drauf. Irgend etwas mußte es sein, was Yakamo in Aiyuko sah, was er in Tsukune nicht sehen konnte. Aber was? Sie kam einfach nicht darauf.
Glücklicherweise kam sie im nächsten Moment darauf, warum sie nicht darauf kommen konnte.
"Ich Schaf", murmelte sie zu sich selbst. Da grübelte sie drüber nach, was Yakamo an einem fremden Mädchen interessieren könnte und merkte dabei gar nicht, daß sie das nicht wissen konnte, weil es eben ein fremdes Mädchen war, das sie nicht kannte.
Nun ja, immerhin war das etwas, an dem sie etwas ändern konnte: Wenn sie schon einmal eine Rivalin hatte, dann sollte sie sich vielleicht einmal daran machen, etwas über diese Rivalin herauszufinden.
Tsukune wischte sich die Tränenspuren aus dem Gesicht, legte noch einmal neues Makeup auf und machte sich auf den Weg in Richtung Crown-Spielhalle.
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Tatsächlich erwies es sich als einer von Tsukunes besseren Einfällen, Katsuya auf seine neue Teampartnerin anzusprechen. Der brünette Junge hatte jeden Grund, Aiyuko in den höchsten Tönen zu loben, hatte sie doch seine "Verkrüpplung" geheilt, die er sich zugezogen hatte, als ihm beim Sex mit Hitomi sein bestes Stück zerquetscht worden war. Er berichtete aufgeregt von Aiyukos Sanftheit und verschmitztem Humor, von den ulkigen Spitznamen, den sie allen gegeben hatte (Yuriko hieß bei ihr "Yuyu", und Katsuya hatte sie "Catseye" getauft), und er wurde nicht müde, davon anzufangen, wie toll es sich anfühlte, in ihr drinnen zu stecken, während sie einen heilte. So genau hatte es Tsukune allerdings gar nicht wissen wollen.
Letzten Endes mußte das Mädchen enttäuscht feststellen, daß sie nichts erfuhr, was sie nicht schon wußte oder sich hatte denken können, und eben wollte sie sich verabschieden, als Katsuya noch eine Bemerkung machte: "Du solltest sie wirklich mal kennenlernen", sagte er. "Sie ist echt eine einzigartige Person."
"Kennenlernen..." In Tsukunes Kopf machte es fast hörbar 'klick'. "Würde ich ja gerne", fuhr sie eilig fort, "aber leider weiß ich gar nicht, wo ich sie finden kann. Hast du eine Adresse von ihr oder so was?"
"Das nicht", gab Katsuya zurück, "aber ich hab ihre Handynummer. Schick ihr doch eine SMS und frag sie, ob ihr euch mal treffen könnt. Glaub nicht, daß sie was dagegen hat. Sie ist nicht sehr kontaktscheu." Er zog sein Handy aus der Tasche und öffnete das elektronische Telefonbuch. "Hier, schreib sie dir einfach raus."
Das Mädchen strahlte und tippte die Nummer in ihr eigenes Telefon ein. "Danke dir", sagte sie, "werd ich machen." Und dann war sie schnell wie der Wind aus der Spielhalle verschwunden, und Katsuya konnte ihr nur noch irritiert nachschauen.
Keine Stunde nach ihrer eigenen SMS hatte Tsukune eine Antwort. "Morgen um 17 Uhr im Café Kitsune recht? Bin da öfters. Ist am Takahataplatz, 5 mins neben U-Bahnhof..." Weiter mußte die Schülerin nicht lesen. Es war das selbe Straßencafe, zu dem sie heute nachmittag Yakamo gefolgt war. Das ließ schon einmal tief blicken. Anscheinend hatten die zwei noch kein so inniges Verhältnis, daß sie sich ein Privatcafé gesucht hatten. Tsukune hatte also noch Chancen.
Perfekt.
Der nächste Tag zog sie in den Augen der Schülerin wie Kaugummi; die Unterrichtsstunden wollten einfach nicht vorbei gehen, und noch schlimmer war, daß Tsukune bei den Übungsaufgaben gestern gerade einmal achtundzwanzig Punkte erzielt hatte - in einer Prüfung wäre sie durchgefallen! Sie hatte ein langes Gespräch mit ihrem Mathematiklehrer, in dem sie ihn gerade noch einmal davon überzeugen konnte, ihre Eltern nicht anzurufen, wenn sie die Übung am Samstag nachmittag noch einmal besser wiederholte.
Schließlich aber ging auch dieser Schultag vorbei. Tsukune meldete sich kurz zuhause und sagte Bescheid, daß sie noch in die Stadt ging, ehe sie nach Hause kam, dann bestieg sie die U-Bahn Richtung Innenstadt und fuhr die selbe Strecke, die sie auch schon gestern hinter sich gebracht hatte. Yakamo war diesmal nicht mit in der Bahn. Wäre ja auch noch schöner gewesen!
Als sie an ihrer Zielhaltestelle ankam, hatte es wieder zu schneien begonnen. Das Mädchen zog ihre Fäustlinge über und machte sich auf das letzte Stück Fußweg hin zum Café Kitsune. Inzwischen gingen ihr doch einige Zweifel durch den Kopf: War es wirklich eine gute Idee, sich mit Aiyuko zu treffen? Worüber sollte sie mit ihr überhaupt reden? Was, wenn sich herausstellte, daß sie ein intrigantes Miststück war, das absolut kalt und berechnend Yakamo nur wollte, um Tsukune damit leiden zu lassen, oder noch schlimmer - was, wenn Aiyuko tatsächlich ein freundlicher, angenehmer Mensch war, mit dem man wunderbar auskommen konnte? Was bitte hätte Tsukune dann tun sollen?
Aber da lag die viel zu kurze Strecke zwischen Haltestelle und Café Kitsune schon hinter ihr und sie stand vor dem Eingang der kleinen Straßengaststätte. Das Werbeschild des kleinen Lokals, die Silhouette eines sitzenden Fuchses mit einer Kaffeebohne als Auge, war mit einem kleinen Haufen Schnee bedeckt, und ab und zu rieselten von der Schnauze des Fuchses einige Flocken hinunter, wenn sich wieder zu viele aufgetürmt hatten.
Tsukune faßte sich ein Herz, atmete tief ein und öffnete die Türe, um das Café zu betreten. Es war sogar noch kleiner, als es von außen aussah und als sie gestern beim Blick durch das Schaufenster gedacht hatte, aber es war kuschelig warm im Inneren. Korbstühle standen an kleinen, runden Tischen aus Aluminium, und im Hintergrund spielte irgend eine lateinamerikanische Band irgend eine weder zum Land noch zur Jahreszeit passende lateinamerikanische Klaviermusik. Mit einem reichlich legeren "Ohayo" begrüßte sie ein älterer Mann mit grauem krausem Haar, der hinter der Theke des Lokals bediente, wobei das Erstaunlichste an dem Mann war, daß es sich um einen Schwarzen handelte. Es gab nicht viele Schwarze, die in Japan im Gaststättengewerbe arbeiteten - eigentlich war man in Japan sehr gut darin, die "kokujin", wie man sie hinter vorgehaltener Hand nannte, vor der Öffentlichkeit zu verstecken.
Ein zweiter Blick über die Tische des Lokals ließ Tsukune endlich Aiyuko entdecken. Diesmal saß sie nicht parallel zum Schaufenster, sondern hinten an einem Ecktisch, fast versteckt hinter irgend einer großen Topfpflanze. Sie hatte sie anscheinend schon bemerkt, denn als sich ihr Blick auf sie richtete, hob sie freundlich lächelnd eine Hand und winkte sie herüber. Das Mädchen beeilte sich, ebenfalls ein Lächeln aufzusetzen, und während sie zu ihr trat, zog sie sich die Fäustlinge ab und öffnete ihren Mantel.
"Das ging ja flott", freute sich Aiyuko und stand auf, während Tsukune ihre Sachen auf einen Haken an der Wand hängte und dann zu ihr trat. "Hast du es gleich gefunden?"
"War ja nicht schwer", gab die Schülerin zurück, was ein klein wenig geflunkert war, da sie beim ersten Mal den Weg nur gefunden hatte, weil sie Yakamo nachgelaufen war. "Wartest du schon lange?"
Aiyuko schmunzelte. "Nö", sagte sie, "eigentlich hab ich dich erst in einer Viertelstunde oder so erwartet. Aber ich bin nach der Schule oft hier." Sie winkte kurz zur Theke, und der ältere Mann trat an den Tisch. "Zimtkaffee", bestellte sie. "Was möchtest du, Futokoro-san?"
Einen Moment überlegte das Mädchen. Kaffee trank sie eigentlich nie. "Haben sie auch Tee?" wollte sie kleinlaut wissen.
"Bringen sie ihr einen Rooibos, bitte", schaltete sich Aiyuko in das Gespräch ein, "Zucker und Zimt extra." Tsukune wollte etwas sagen, aber die andere Schülerin blickte sie intensiv an, bis der Mann ihre Bestellung aufgeschrieben hatte, um ihr verständlich zu machen, daß sie sich noch zurückhielt. Aber als die Bedienung wieder hinter der Theke war, platzte Tsukune der Kragen.
"Was soll denn das?" zischte sie. "Ich mag keinen Kaffee. Und von 'Royubosu' hab ich noch nicht mal was gehört! Was ist denn an Tee falsch?"
Beruhigend hob Aiyuko die Hände. "Du hättest hier auch einen Sencha bekommen", erklärte sie leise, "aber im Vertrauen: einen scheußlichen. Jean da vorne versteht jede Menge von Kaffee und afrikanischen Teesorten, aber er hat kein Händchen für Grüntees."
Tsukune verschränkte die Arme. "Ich mag trotzdem keinen Kaffee."
"Rooibos ist auch kein Kaffee", war die Antwort. "Es ist ein Tee aus einem afrikanischen Busch, der gar nicht so übel ist, und vor allem lassen sie ihn nicht wie Schwarztee vor sich hin faulen, ehe sie ihn verarbeiten. Probier ihn mal, auf meine Rechnung, und wenn er dir nicht schmeckt, treffen wir uns das nächste Mal eben woanders."
"Na meinetwegen", murmelte Tsukune und hakte auf der 'Dinge, die ich an Aiyuko hasse'-Liste schon einmal den Punkt 'Kaffeetrinkerin' ab. Dann aber sah sie wieder auf; immerhin war sie nicht zum Spaß hier. "Also, Chuda-san", begann sie, "du hast dich sicher schon gefragt, warum ich dich angeschrieben habe..."
Aiyuko kicherte leise, und als Tsukunes Gesicht sich verfinsterte, beeilte sie sich den Kopf einzuziehen. "Entschuldige", meinte sie leise, "ich wollte dich nicht auslachen, ehrlich. Aber das war genau die erste Frage, die ich dir stellen wollte. Von allem, was ich durch die anderen von dir und deiner 'Generation XXX' weiß, haltet ihr nicht viel von uns. Willst du mich überreden, Yuyu zu verlassen und zu euch zu kommen?"
Tsukune schüttelte den Kopf. "Das ist es nicht", antwortete sie, "auch wenn ich mich schon gefragt habe, was du an den beiden findest. Wahrscheinlich war ich einfach neugierig; deshalb wollte ich dich einmal kennenlernen. Was du so machst, wer du so bist, eben diese Dinge."
"Ach, so großartig ist das gar nicht", plauderte Aiyuko los. "Ich gehe auf die selbe Schule wie Yuyu, auch wenn sie eine Klasse über mir ist. Sie hat mir die ganze Sache mit dem Impfstoff XXX erklärt, und was das für uns und unsere Kinder bedeutet, und das ist schon so ziemlich alles, was unsere Freundschaft ausmacht. Vor allem aber sind sie und Catseye für mich interessante Studienobjekte."
"Studienobjekte?" Tsukune war verwirrt. "Inwiefern Studienobjekte?"
Das hochgewachsene Mädchen lehnte sich zurück, da soeben der ältere Farbige an ihren Tisch trat und ihr einen nach Weihnachten duftenden Kaffee und Tsukune ein Teeglas mit einem kleinen geschlossenen Sieb und sich langsam rötlich färbendem Wasser darinnen hinstellte. Er ging nochmals zur Theke und kam danach mit zwei Gefäßen für Zimt und Zucker sowie einer kleinen Sanduhr zurück, die er ebenso vor Tsukune stellte. "Sieben Minuten", erklärte er. Die Schülerin nickte kurz, ohne es wirklich zu verstehen, dann war der Mann wieder hinter der Theke verschwunden.
Aiyuko nahm einen Schluck an ihrem Zimtkaffee, ehe sie sich dann wieder nach vorne beugte. "Du mußt wissen", sagte sie, "seit meinem dreizehnten Geburtstag habe ich mich immer gefragt, wieso ich so bin, wie ich bin. Die körperlichen Veränderungen. Du weißt ja, was es bei mir ist, und was es bei dir ist, war auch nicht zu übersehen."
"Na ja", meinte Tsukune, "dann hast du ja inzwischen eine Erklärung. Wenn Yuriko... ich meine, wenn Shinai-san dich über Impfstoff XXX aufgeklärt hat, weißt du ja, was das alles zu bedeuten hat."
"Das ist nicht ganz richtig", gab das andere Mädchen zu bedenken, nahm ihre Brille von der Nase und rieb die Gläser mit einem Taschentuch ab. "Ich weiß, was das XXX-Projekt zur Folge haben soll. Aber das ist keineswegs eine Erklärung dafür, wie das ganze funktioniert. Ich meine, wir haben allesamt Fähigkeiten, die so was von abgehoben sind, daß in keinem medizinischen Fachbuch auch nur ansatzweise etwas Ähnliches geschildert wird. Woher kommt so ein plötzlicher Durchbruch in der Genforschung? Das kann doch kein Zufall sein, oder was meinst du?"
Tsukune überlegte einen Moment. "Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht", gab sie zu. "Für mich war immer genug, daß ich die Sache mit dem Impfstoff wußte. Von Gentechnik hab ich sowieso keine Ahnung."
Wieder kicherte Aiyuko leise. "Ich auch nicht", sagte sie, "und bis ich von dem XXX-Projekt gehört habe, wäre mir auch nicht im Traum eingefallen, an irgend eine wissenschaftliche Erklärung zu denken. Nein, ich habe die ganzen Jahre eine andere Spur verfolgt, und es fehlte immer nur noch ein Puzzlestein, um alles zu erklären, und Impfstoff XXX war schließlich dieser Puzzlestein. Inzwischen bin ich mir ziemlich sicher, daß ich weiß, was hinter all dem steckt und was es zu bedeuten hat, und je mehr Leute ich treffe, die verändert wurden, um so sicherer erscheint mir... übrigens, dein Tee ist fertig." Sie deutete auf die abgelaufene Sanduhr.
"Hups." Tsukune beeilte sich, das Teesieb aus ihrem Glas zu fischen und es auf den kleinen Unterteller zu legen, ehe sie eilig einen Schluck nahm. Ungewöhnlich, ja, aber nicht unbedingt schlecht, mußte sie zugeben. "Erzähl doch weiter."
"Es ist so", fuhr Aiyuko fort, "daß ich schon als Kind unglaublich abergläubisch war. Wir sind erst in die Stadt gezogen, als ich schon elf war, und vorher bin ich auf dem Land aufgewachsen, und früher habe ich oft in den Hügeln gespielt und Tanuki gesucht. Ein oder zweimal hab ich sogar welche gesehen, wie sie gespielt haben. Und ich hab immer geglaubt, daß ich sie nur sehe, weil sie mich sie sehen lassen, und wenn sie wollen, sind sie unsichtbar."
Tsukune schmunzelte bei der Beschreibung der japanischen Waschbären. "Das glauben viele Kinder", sagte sie, "daß Tanuki eigentlich keine Tiere sind, sondern Geister, die nur leben, um den Menschen Streiche zu spielen. Das Geisterreich ist ja voll mit solchen komischen Biestern."
Mit heftigem Nicken stimmte ihr das hochgewachsene Mädchen zu. "Ganz genau", sagte sie, "und genau das war auch der Ansatzpunkt, der mir als allererstes einfiel, als ich mit dreizehn Jahren plötzlich anfing, komisch zu werden. Diese seltsamen Gefühle im Bauch... diese eigenartigen Sehnsüchte... und als ich mich einmal... na ja, gestreichelt habe, fand ich heraus, was ich genau konnte. Ich hatte mir am Abend beim Kochen ziemlich übel in den Finger geschnitten, und als ich mit dem zu nahe ab meine kleine Kirsche kam, war ich nicht schlecht überrascht, als er da plötzlich wie von selbst reinflutschte und völlig unversehrt wieder rauskam. Da hab ich mich zum ersten Male gefragt, ob ich vielleicht nicht ganz menschlich sein könnte."
"Nicht ganz menschlich?" entfuhr es Tsukune lauter, als sie wollte, und sie erschrak einen Moment über ihre eigene Stimme, aber keiner der anderen Gäste im Lokal schien etwas davon bemerkt zu haben. "Wie meinst du das mit 'nicht ganz menschlich'?" fragte sie leise.
"Na ja..." Aiyuko hob die Schultern. "Ich war schlau genug, um mir denken zu können, daß andere Menschen so was nicht können - ich meine, sonst hätte man davon doch sicher was gehört. Ich war also anders, und die Frage, warum ich anders war, die ging mir nicht aus dem Kopf. Und da hab ich mich wieder an die Tanuki erinnert, und an die Geschichten von den Geisterwelten."
Tsukune blickte fragend zu ihr. "Ich bin in den Legenden nicht so bewandert", sagte sie, "was für Geschichten meinst du?"
Mit einer Handbewegung setzte Aiyuko ihre Brille wieder auf und sah ihr Gegenüber direkt an. "Die Geschichten von den Geistern", sagte sie, "die sich in sterbliche Menschen verlieben und mit ihnen Kinder haben."
"Ähm..." Tsukune rückte ein Stück ab. "Du hast geglaubt, du wärst die Tochter von einem Menschen und einem Geist?"
"Ganz genau", bestätigte das hochgewachsene Mädchen. "Ich habe mir damals ausgemalt, ich sei irgendwo in den Wäldern als Baby gefunden worden und dann von meinen jetzigen Eltern adoptiert. Ich meine, welche Erklärung hätte es sonst geben können? Ich war ganz offensichtlich wie ein normales Mädchen aufgewachsen, aber jetzt, wo ich langsam erwachsen wurde, entwickelte ich fremdartige, nichtmenschliche Fähigkeiten! Wo sonst sollte es denn herkommen? Ich fing also an, nachzuforschen, wer meine richtigen Eltern sein konnten."
Kopfschüttelnd zog die gutgebaute Schülerin eine Augenbraue hoch. "Solche Ideen wären mir nie gekommen", sagte sie und nahm einen weiteren Schluck von ihrem Tee. Sie tat einen Löffel Zucker hinein, probierte noch einen Schluck und stellte das Glas dann wieder ab. "Und was kam am Ende heraus?"
Auch Aiyuko nippte an ihrem Zimtkaffee. "Mütterlicherseits war ich recht schnell bei einem Ergebnis", berichtete sie. "Ich hatte irgend etwas in mir, das heilenden Kräfte besaß, also konnte ich schlecht einen Dämonen in meiner Ahnenlinie haben. Und dann stieß ich auf die Legende vom Schneeglöckchen, wie es einmal Fukurojuku heilte, als der Gott der Barmherzigkeit sich an einer Eibe vergiftet hatte und zum Dank dafür den Körper einer Frau geschenkt bekam. War meine Mutter eine Schneejungfer gewesen? Ein Indiz mehr dafür hätte ich schon noch gerne gehabt - und dann kam ich dahinter, daß ich dieses Indiz schon längst kannte - meine Vorliebe für Hitze und heiße Duschen."
"Moment mal, Auszeit!" Tsukune winkte mit beiden Händen. "Also jetzt wird es aber ziemlich wild", sagte sie. "Du glaubtest, du wärst die Tochter einer Schneejungfer, und der einzige Grund dafür war, daß du gerne heiß duschst? Ich meine, ich dusche auch gerne heiß, und Hitomi, und Sakura..." Sie verstummte plötzlich. "Oh!"
"Ja, das fiel mir später auch auf", stimmte das hochgewachsene Mädchen zu, "aber nicht damals. Ich hatte viel über Schneejungfern gelesen, und in quasi allen Geschichten waren Schneejungfern auf der Suche nach der Wärme der Menschen. Oder besser gesagt, nach der Wärme der Männer..." Sie kicherte leise. "Für die Männer war das leider in den Legenden oft tödlich, wenn sie nicht genügend Wärme in ihren Männerstäben hatten und die Schneejungfern ihre restliche Körperwärme auch noch mitnahmen und sie dann erforen. Nun ja... jedenfalls war damit geklärt, warum ich bei fast jedem Jungen, den ich sah, unwillkürlich daran denken mußte, wie schön er sich in mir anfühlen würde."
Aiyuko nahm einen weiteren Schluck ihres Kaffees, und Tsukune gingen eine ganze Menge Gedanken durch den Kopf. Vor allem dachte sie daran, was sie gefühlt hatte, als Yakamo vor einiger Zeit in ihr gekommen war. Ihr erstes Mal mit Katsuya hatte sie verdrängt, aber der wilde Sex im Hinterzimmer der Spielhalle, der war ihr im Gedächtnis geblieben, und von diesem vor allem die unbeschreibliche Empfindung des unendlich heißen und explodierenden Spermas tief in ihrem Bauch, das sie ausfüllte und ihr so eine herrliche Zufriedenheit schenkte, und wie warm und geborgen sie sich gefühlt hatte...
Das Mädchen ihr gegenüber setzte die Tasse wieder ab. "Lange Rede, kurzer Sinn", schloß sie den Bericht ab, "am Ende mußte ich die ganze Theorie wieder hinwerfen, weil ich unwiderlegbare Beweise dafür fand, daß meine Mutter doch meine Mutter war und nicht nur meine Adoptivmutter. Und mein Vater war offenbar auch mein Vater, und mein ganzes schönes Gedankenexperiment klappte in sich zusammen. Ich recherchierte immer noch nach, aber es gab keine neuen Anhaltspunkte für irgend etwas, und ich hatte fast alles schon wieder vergessen, als lange danach Yuyu auf mich zukam und mir die Sache mit Impfstoff XXX erklärte."
"Und da bekamst du eine neue Erklärung", nickte Tsukune. "Ich verstehe."
"Nicht wirklich eine neue." Aiyuko hob einen Zeigefinger. "Ich bekam endlich den Schlüssel dazu, meine ganze frühere Theorie in den richtigen Zusammenhang zu bringen. Ein Impfstoff, der meiner Mutter verabreicht worden war; ein Retrovirus, der ihren Gencode verändert hatte, so daß das Kind, welches sie bekam, genetisch verändert war - das ließ alles nur noch einen einzigen Schluß zu:
"Impfstoff XXX wurde aus dem genetischen Material einer Schneejungfer hergestellt."
Tsukune blinzelte das hochgewachsene Mädchen verblüfft an. "Das meinst du doch nicht ernst, oder?" wollte sie wissen. "Genetisches Material von einem Geschöpf aus der Geisterwelt?! Wo soll das her sein?"
Bedauernd hob Aiyuko die Schultern. "Das weiß ich auch noch nicht", sagte sie, "aber es paßt zu allem anderen, und noch wichtiger ist, daß es auch zu allen paßt, die vom Impfstoff XXX verändert wurden. Wir alle lieben Hitze und heiße Duschen. Wie die Schneejungfern haben wir eine Sehnsucht nach sexueller Erfüllung. Wir haben unmenschliche Kräfte, die aus irgend einer Quelle kommen müssen, und ich sehe nur die Geisterwelt als möglichen Ursprung an. Ich meine, ich hab recht deutlich gesehen, daß du ziemlich groß wachsen kannst. Wo glaubst du, kommt die zusätzliche Masse denn her? Nein, das ist keine reine Naturwissenschaft mehr, die hier am Werk ist. Das berührt die Grenzen des Übernatürlichen! Und ich, Tsukune-san, ich werde herausfinden, wie sie es gemacht haben!"
"Ich bin beeindruckt", gab die gutgebaute Schülerin zurück und akzeptierte stillschweigend, von 'Futokoro-san' zu 'Tsukune-san' aufgestiegen zu sein. "Und wie hast du vor, das zu tun?"
"Ich bleibe bei Yuyu", sagte Aiyuko, "und lerne noch möglichst viele andere Leute kennen, die zum XXX-Projekt gehörten. Und irgendwann finde ich einen Hinweis darauf, wo die Wahrheit hinter allem zu suchen ist. Azakusa wäre schon eine gute Spur gewesen, wenn das nicht viel zu gefährlich wäre. Aber wie man hört, waren du und deine Freundinnen ja früher mit einem anderen Hintermann der Forschungen in Kontakt. Schade, daß der nicht mehr erreichbar ist."
Tsukunes Augen verengten sich. "Er sitzt irgendwo im Gefängnis wegen Entführung und Mordes", brummelte sie, "und ich bin froh, daß ich nie viel mit ihm zu tun hatte. Katsuya-san könnte dir bestimmt eine Menge über diesen Hojo erzählen, oder Yakamo..." Sie stockte. "Sag mal, Aiyuko-san..."
Das Mädchen rückte ihre Brille zurecht. "Ja?"
"Kann es sein", sagte sie, "daß du dich gestern mit Yakamo getroffen hast und dabei von ihm wissen wolltest, was er noch an Informationen über Hojo hatte?"
"Woher..." Die Überraschung Aiyukos hielt nur eine Sekunde an. "Das WARST also wirklich du, gestern am Fenster! Yakamo-san meinte noch, er hätte dich gesehen, sagte dann aber, er hätte sich sicher getäuscht. Du würdest nie so komisch kucken, meinte er."
Tsukune beugte sich vorneüber. "Egal, ob ich es war oder nicht", meinte sie jetzt leiser und etwas schärfer, "worüber habt ihr geredet? Ich will das wissen!"
Aiyuko lächelte, trank ihren Zimtkaffee aus, stellte die Tasse zur Seite und beugte sich dann ebenfalls vor, daß sie ihrem Gegenüber direkt in die Augen sehen konnte. "Ge-heim-nis", kicherte sie leise. "Aber wenn alles stimmt, was mir Yakamo-san erzählt hat, dann ist es für dich sowieso kein Geheimnis mehr, und wenn es nicht stimmte, dann hat er's für die Lüge nicht besser verdient, als daß ich es ausplaudere. Also, die Sache ist die..."
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Es klingelte am Bungalow des Hausmeisters Muto. Muto war nicht da - an den Abenden ging er normalerweise in eine nahe Kneipe, um drei oder vier Ki-Rin-Bier zu leeren. Wenn die Tage hart waren, wurden es auch einmal drei oder vier Liter Ki-Rin-Bier, vor allem an den Samstagen, aber seitdem Yakamo bei ihm wohnte und ihm bei der Arbeit half, hatte sein Alkoholkonsum deutlich abgenommen, zusammen mit dem Streß, den der kräftige junge Kerl von seinen Schultern nahm. Seine freien Abende nahm er sich trotzdem, was Yakamo die Aufgabe überließ, die Tür zu beantworten.
Er drückte den Knopf der Gegensprechanlage. "Muto-san ist nicht hier", brummte er hinein. "Kann ich etwas ausrichten?"
Statt einer Antwort ertönte die Klingel nochmals. Der junge Mann war verwirrt. Hatte man ihn nicht gehört? "Hallo", sprach er nun etwas lauter, "Muto-san ist nicht zuhause. Wer ist denn da?"
Zum dritten Mal ein Klingeln. War das ein Klingelstreich oder war die Gegensprechanlage kaputt? Einen besonders vertrauenserweckenden Eindruck hatte sie jedenfalls noch nie gemacht. Yakamo entschloß sich, der Ursache auf den Grund zu gehen, schritt zur Türe und öffnete sie...
"Du Schuft!"
"Wa..."
Verblüfft trat Yakamo einen Schritt zurück, als vor der Türe eine offenbar ziemlich aufgebrachte Tsukune stand und ihn mit anfunkelte, die Hände in die Seiten gestemmt. Sekundenlang starrte er sie einfach nur an, dann bemerkte er zum ersten Mal, daß sie nicht alleine da stand, sondern daß seitlich hinter ihr noch ein Mädchen stand, bei weitem nicht so füllig, aber dafür hochgeschossen. Sie schien verlegen hinter ihren großen Brillengläsern hervorzugrinsen.
"Aiyuko!" donnerte er los. "Du hast es ihr erzählt!"
"Ja, hat sie", bestätigte Tsukune, "und das ist auch gut so. Ich meine, hallo, solltest du nicht erst mal mit mir als deiner Freundin sprechen, ehe du dich an eine Fremde wendest?"
Der junge Mann brummte. "Vielleicht", gestand er leise ein. "Aber... ich komm mir blöd dabei vor, das zwischen Tür und Angel auszudiskutieren. Kommt rein. Muto-san kommt nicht vor Mitternacht zurück."
Die Mädchen traten ein, streiften ihre Straßenschuhe ab, und Yakamo deutete nach links. "Da geht's ins Wohnzimmer. Setzt euch am besten auf die Couch."
"Dann fangen wir mal an", meinte Tsukune, während sie sich auf ein reichlich abgewetztes Ledersofa plumpsen ließ. "Erstens, obwohl ich das nirgends an der Schule offiziell gemacht habe, plauderst du so einfach aus, daß wir zwei zusammen sind. Zweitens, du tust das, nachdem du wochenlang kein Wort mehr mit mir geredet hast und ich schon Angst hatte, du könntest mich verlassen wollen. Drittens, du tust es ausgerechnet gegenüber einer, die zu einem Team gehört, mit dem ich schon böse Ärger hatte. Kannst du mir erklären, was in dich gefahren ist?"
"Es ist so", murmelte der junge Mann, setzte sich auf einen Stuhl und sammelte seine Gedanken. "Erst mal hab ich in den letzten Wochen viel im Kopf gehabt. Versteh mich nicht falsch - ich liebe dich, sogar sehr, da bin ich mir sicher. Aber ich hatte Angst, wenn ich das, was mir im Kopf rumgeht, dir offen ins Gesicht sage, dann bekommst du Angst und verschwindest, und das war das Letzte, was ich wollte."
Die Schülerin legte den Kopf zur Seite. "Angst? Du? Das sieht dir aber nicht ähnlich. Und wenn du gleich mit mir gesprochen hättest - meine Güte, ich wär sicherlich nicht eifersüchtig geworden."
"Um Eifersucht geht es ja auch nicht", gab Yakamo zurück. "Sicher, es wäre ziemlich blöde gewesen, das anzusprechen, aber ich kenn dich gut genug, um zu wissen, daß du so was nicht in den falschen Hals bekommst. Nein... ich war mir nicht sicher, ob du dann noch jemals..." Er verstummte.
"Jemals was?" Das Mädchen stemmte wieder eine Hand in die Seite.
Yakamo seufzte. "ich war mir nicht sicher", sprach er es aus, "ob du noch weiter mit mir schläfst, wenn er dir dabei Kinder machen kann."
Jetzt war es heraus.
Und zu Yakamos Überraschung lächelte Tsukune warm, stand auf, trat zu ihm an den Stuhl und legte ihm beide Hände auf die Schultern.
"Du bist ein Trottel", sagte sie ihm zärtlich ins Gesicht, "und du hast keine Ahnung, wie Mädchen denken. Aber ich liebe dich trotzdem. Und ich höre nicht auf, dich zu lieben, nur weil du eines Tages mal der Vater meiner Kinder sein könntest."
"Tsukune, ich..."
Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen. "Sscht. Kein Wort mehr." Sie lächelte ihn sanft an. "Was du mit Aiyuko besprochen hast - ich bin einverstanden. Aber ich möchte, daß wir das zusammen tun. Und zwar jetzt gleich."
Yakamos Augen weiteten sich ein wenig, aber nach einem Moment nickte er, wegen dem Finger auf seinen Lippen immer noch stumm. Das Mädchen vor ihm sah ihn aufmunternd an, dann glitt ihr Finger zu seiner Wange, sie beugte sich zu ihm herab und küßte ihn zärtlich auf die Lippen. Der junge Mann faßte seinerseits ihre Schultern und streichelte sie so sanft er nur konnte.
"Na, das ging ja flott", kicherte Aiyuko leise und knöpfte ihren Mantel auf, während die beiden Verliebten vor ihr immer noch in ihren Kuß verstrickt waren. Als sie sah, daß das offensichtlich noch etwas länger dauerte, trat sie von hinten an Tsukune heran und zupfte sachte an ihrer Winterjacke, die verstand und sich vom anderen Mädchen das hinderliche Teil ausziehen ließ. Yakamo wühlte inzwischen durch ihr Haar und kraulte ihr sanft den Nacken, was ihr ein leises Seufzen entlockte.
Schließlich lösten sich ihre Lippen wieder voneinander, und Tsukune machte sich an der Hose ihres Freundes zu schaffen und öffnete die Knöpfe vorne. Ganz vorsichtig griff sie hinein und brachte sein großes, noch recht still ruhendes Stück Männerfleisch zum Vorschein, um es dann mit beiden Händen vorsichtig zu streicheln und zu massieren. Yakamo schloß die Augen, und Aiyuko trat neben Tsukune, um ihr interessiert bei ihrer "Arbeit" zuzusehen.
Etwas indigniert blickte die Schülerin zurück. "Muß das sein?"
"Du weißt doch, wie das ist", antwortete das Mädchen zwinkernd, "ich muß erregt sein, wenn ich meine Kräfte wirken lassen soll, genau wie du. Und ehrlich, das da macht mich schon ein bißchen heiß." Sie zog ihren Pullunder über den Kopf und knöpfte ihre Bluse gleich hinterher auf, so daß ihr schlanker Oberkörper frei zum Vorschein kam. "Aber ich warte gern. Laß dir nur Zeit."
Yakamos Lanze war inzwischen schon ein gutes Stück angeschwollen, und der schwarzhaarige Mann öffnete die Augen. "Laß mal einen Moment", sagte er ruhig zu Tsukune, und als das Mädchen aufsah und seinen Schaft gehen ließ, richtete er sie vorsichtig auf und sah ihr in die Augen. "Zieh dein Höschen aus", bat er, "und setz dich."
Die Schülerin schluckte, tat aber, wie ihr geheißen und zog ihren Slip von den Beinen. Dann trat sie näher an ihn heran und ließ sich vorsichtig auf seinem Schoß nieder, wobei sie ihren Rock vorsichtig anhob. Yakamo faßte sie fest, aber nicht unsanft am Po und zog sie eng an sich heran, so daß das Mädchen seinen schon halb versteiften Schaft an ihren Liebespforten spüren konnte. Sie schluckte, und während ihr Freund begann, ihren Oberkörper langsam zu entkleiden, fing sie an, ihre Hüfte langsam vorwärts und rückwärts zu schieben und sich so stetig an seiner Männlichkeit zu reiben.
Yakamo war nicht Katsuya, aber die Größe seines besten Stücks hatte er gut unter Kontrolle.
Und langsam, so langsam wie er nur konnte, ließ er sich in sie hineinwachsen.
Tsukune stieß ein kleines Seufzen aus, als sie bemerkte, was da halb unter, halb in ihr vorging. Sie beschleunigte ihre Hüftstöße sachte, und während der Schaft Schub für Schub immer tiefer in ihre Grotte eindrang, genoß sie Yakamos Hände, die ihren Pullunder und ihre Bluse abgestreift hatten und nun sanft ihre Brüste von ihrem BH befreiten und sie zärtlich zu kneten begannen. Um sie nicht übermäßig wachsen zu lassen, fuhr der junge Mann mit Fingern und Zunge kleine Kreise um die Knospen der großen Hügel, und immer schneller wurde der Liebesritt der Schülerin, immer hitziger ihre Bewegungen, bis sie schließlich völlig in einen ekstatischen Rausch glitt. Sie hatte seit Wochen keinen Höhepunkt mehr gehabt - genauer gesagt, in der ganzen Zeit, in der Yakamo ihr aus dem Weg gegangen war, und nun entlud sich die ganze Spannung in ihr in einer großen, wunderbaren Welle, die durch ihren ganzen Körper rollte, und mit einem glücklichen Schrei sank sie befriedigt über ihren Freund.
Einen langen Moment saß sie so da, Yakamo fest umarmend, dann löste sie sich langsam von ihm und erhob sich vorsichtig, was nun nicht mehr so leicht war, da der junge Mann inzwischen in seiner normalen Größe in ihr steckte. Aiyuko, die sich inzwischen vollends entkleidet hatte, blickte ihm neugierig zwischen die Beine, und ihre Augen wurden groß. "Ach du meine Güte", japste sie, "was ein Bolzen. Das wird ganz schön eng werden, fürchte ich. Geht das nicht etwas kleiner?"
Yakamo schüttelte den Kopf. "So groß ist er nun mal mindestens", murmelte er, "wenn er steif ist. Und schlaff, sagtest du, geht schlecht. Also, geht es irgendwie oder müssen wir es lassen?"
"Uh... ich versuch es", meinte das Mädchen vorsichtig und stakste langsam über den dicken Pfahl hinüber. "Wenn ich langsam in die Knie gehe, könnte das klappen", murmelte sie, "wichtig ist jedenfalls, daß ich irgendwo eine Stütze habe. Sobald meine Kräfte zu wirken anfangen, wird mein ganzer Körper schlaff, und ich hab keine Lust, mich versehentlich aufzuspießen."
"Ich stütze dich", bot Tsukune an, ihre Stimme immer noch leise und hell. "Außerdem sagtest du ja sowieso, es wäre das beste, wenn dich jemand streichelt, während du heilst. Das kann ich dann auch gleich machen."
Aiyuko sah über ihre Schulter und schmunzelte. "Na meinetwegen", gab sie dann zurück, ehe sie sich wieder Yakamo zuwandte. "Eins noch", sagte sie dann. "Dein Problem liegt eigentlich nicht in deinem Ding, sondern in dem Gehänge darunter, und das liegt nun mal hauptsächlich in deinem Körper drinnen. Ich würde darum sagen, versuch, so viel wie möglich von meiner Brustmilch zu trinken, die heilt von innen.
Der junge Mann nickte kurz. "Dann komm", sagte er.
Und Aiyuko setzte sich langsam.
Sie brauchte fast eine halbe Minute, bis sie es geschafft hatte, auf Yakamos Schoß irgendwie zum Sitzen zu kommen. Der große Schwanz war bei weitem zu dick für den schlanken Körperbau der Schülerin, und sie mußte sich Stück für Stück herabschaukeln, Zentimeter für Zentimeter, und ständig drangen kleine Stöhnlaute aus ihrem Mund, als sie so herunterglitt. Doch als sie schließlich saß, steckte der dicke Schaft wirklich absolut bis zum Anschlag in ihrer kleinen, nun bis zum Bersten gefüllten Liebeshöhle.
"Uff", japste Aiyuko und legte beide Hände auf Yakamos Schultern. "Ich hoffe, du kommst nicht plötzlich auf die Idee, noch ein bißchen anzuschwellen", meinte sie zu ihm, "ansonsten zerreißt es mich noch."
"Ganz ruhig", gab der junge Mann zurück, "ich hab das unter Kontrolle. Dir wird nichts passieren. Denkst du, du kannst es noch?"
Das Mädchen nickte. "Ja, so langsam wird es besser, glaube ich", hauchte sie. "Tsukune, bist du soweit?"
Wortlos trat die gutgebaute Schülerin von hinten an Aiyuko heran, umschlang ihren schlanken Leib mit beiden Armen, führte eine Hand zwischen ihre Beine und begann, ihr schon vom "Hinsetzen" erregt angeschwollenes Liebesknöpfchen ganz zart zu streicheln.
Augenblicklich stieß das schlanke Mädchen einen hellen Seufzer aus, und zwischen ihren Beinen erklang ein schmatzendes, sattes Geräusch. Yakamo beugte sich sofort vor und begann, vorsichtig an ihren kleinen Brustspitzen zu saugen, denn quasi sofort waren dort die ersten zarten Tropfen von Flüssigkeit erschienen. Aiyuko erschlaffte fast völlig, während sie leise wimmerte, und Tsukune, die ihr weiterhin flink ihre kleine Perle streichelte, bemerkte beim Tasten, daß sich ihre Liebeslippen wie ein Ring um den Schaft zusammengezogen hatten und ihn vollkommen einschlossen.
Da plötzlich atmete Yakamo überrascht durch. "Was zum", keuchte der junge Mann auf. "Was machst... he!"
"Ist etwas nicht in Ordnung?" Tsukune sah besorgt am sich leicht windenden Körper des schlanken Mädchens vorbei zu ihrem Freund.
"Sie..." Yakamo suchte nach Worten. "Sie... preßt etwas in mich hinein! Irgendwas schiebt sich in mir drinnen... rein... ich weiß nicht was... aber... das ist doch falsch... es... UUUH!"
In diesem Moment erreichten Aiyukos Liebessäfte, die sie ihm durch seinen Schaft und seine Samenleiter in den Körper gepreßt hatte, Yakamos Hoden, und er hatte das Gefühl seine Eier würden zum zweiten Mal in seinem Leben explodieren.
Tatsächlich war es dieses Mal weitaus nicht so schlimm wie damals, als Sakura ihn vollkommen überladen hatte. Damals hatte sein Körper absolut durchgedreht beim Versuch, eine unendliche Menge an Sperma auf einmal zu produzieren. Nun schoß eine irrsinnige, grandiose Hitze in seinen Körper hinein, die das Versprechen mit sich brachte, wirklich eine unendliche Menge an Sperma zu produzieren, sollte er sie jemals brauchen. Das war Motivation genug für seine Testikel, in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit aus der seltsam fremden Feuchte neue Zellen zu gewinnen, die in den fehlenden Plätzen einzubauen und schließlich wieder in den selben Zustand zu geraten, in dem sie gewesen waren, ehe Yakamo Professor Hojo kennengelernt hatte.
Der ganze Vorgang dauerte gut fünf Minuten, und in dieser Zeit stöhnte, ächzte und brüllte Yakamo wie ein verwundeter Hirsch, während Aiyuko, die auf ihm saß, in ihrem schlaffen Zustand bebte und nur gelegentlich einen angestrengten Seufzer von sich gab. Tsukune, die nicht wußte, was sie tun sollte, hatte sich dazu entschieden, einfach weiterzumachen wie geplant und das hochgewachsene Mädchen in ihren Armen weiter zu streicheln, was auch absolut richtig war, denn so hatte es genug Erregung, um die Heilung bis zum Ende aufrecht zu halten.
Schließlich riß Aiyuko plötzlich die Augen auf und gab einen hellen, erlösten Schrei von sich, ihre Finger krallten sich in Yakamos Nacken, und dann sackte sie endgültig zusammen. "Puh", keuchte sie, "das war das Anstrengendste, was ich je zu tun hatte. Und der Höhepunkt am Ende war auch nicht von schlechten Eltern. Tsukune, hilfst du mir bitte auf?"
Vorsichtig hob Tsukune die andere Schülerin unter den Armen nach oben, und langsam glitt Yakamos Pfahl wieder aus ihr heraus. Er glänzte von oben bis unten mit der Feuchtigkeit aus ihrem Inneren, und er stand immer noch so prachtvoll groß wie zuvor. Der junge Mann warf einen Blick darauf, dann einen hoch zu Aiyuko, dann preßte er die Lippen zusammen. "Hat es geklappt?"
"Ich hab keine Ahnung", antwortete das Mädchen leise und lächelte etwas, "aber ich will es hoffen. Noch mal lasse ich mich nicht auf so einen großen Ständer ein. Meine Güte, mich hat es ja fast zerrissen."
"Keine Ahnung ist nicht so gut", brummte Yakamo und sah wieder auf sein steifes Glied. "Gibt es denn keine Möglichkeit, zu überprüfen, ob es geklappt hat?"
Tsukune lächelte, half Aiyuko, sich auf die Couch zu setzen und trat zu ihrem Freund. "Die gibt es, Yakamo", sagte sie. "Sie ist nicht mal besonders schwer."
Fragend blickte der junge Mann zu ihr hin. "Und welche wäre das?" wollte er wissen.
"Du schwängerst mich", sagte Tsukune, gab ihm einen sanften Kuß und drückte dann seinen Schaft direkt hinter der Eichel fest zusammen, so daß er langsam in sich zusammensank, während ein einzelner Tropfen Flüssigkeit herauslief. "Aber das heben wir uns für einen Zeitpunkt auf", fuhr das Mädchen fort, "wenn wir es beide wollen, ja?"
Yakamo konnte nicht widersprechen.
Die Schülerin registrierte es nur am Rande ihres Bewußtseins, obwohl Schnee schon Anfang Dezember für die Region um Tokio durchaus etwas Besonderes war. Gewöhnlich begannen die Schneefälle erst nach Neujahr; schon weiße Weihnachten waren eher eine Seltenheit. Ansonsten aber war es mit dem Schnee wie mit dem Monsun, der zweimal im Jahr über Japan hinwegzog: war er einmal da, so blieb er das für viele Wochen. Insofern war es für die Schüler an der St.-Hebereke-Oberschule durchaus eine aufregende Sache, denn es hieß, daß die weißen Weihnachten in diesem Jahr gesichert waren. Und es war kein Geheimnis, daß es gerade der Schnee war, der Weihnachten erst richtig romantisch machte.
Doch solche Gedanken kamen, wie gesagt, im Moment nicht in Tsukune auf. Zu etwa einem Drittel war ihr hübscher Kopf damit beschäftigt, Sinus und Cosinus den richtigen Winkeln in den Dreiecken vor ihr zuzuordnen. Die restlichen zwei Drittel hingen größtenteils der in ihren Augen wesentlich wichtigeren und dringlicheren Frage nach, warum Yakamo ihr seit zwei Wochen kontinuierlich aus dem Weg ging.
Tatsächlich hatte die Schülerin mit ihm seit der gemeinsamen Flucht aus dem Schwimmbad der Gakkan-Oberschule kaum mehr zwei Sätze reden können. Sicher, sie sah ihn fast täglich, denn seine Stelle als Hausmeisterassistent verlangte von ihm, daß er sich ständig auf dem Schulgelände aufhielt und dort zahlreiche Arbeiten verrichtete. Aber irgendwie hatte es in den letzten zwei Wochen immer wieder geschafft, sich überraschend plötzlich aus ihrem Blickfeld zu bewegen, wenn sie auf ihn zukam. Und allmählich war Tsukune nicht mehr geneigt, das alles für einen Zufall zu halten.
Hatte sich denn zwischen den beiden irgend etwas verändert? Doch eigentlich nur zum Besseren, oder? Als sie gemeinsam Seite an Seite im Gang vor den Umkleidekabinen gegen Mitsumi gekämpft hatten, war ihre Teamarbeit überraschend gut verlaufen. Sicher, mit ihrer ungeheuren Kraft und ihrer Kampferfahrung war die fremde Frau ihnen beiden immer noch deutlich überlegen gewesen - aber die beiden jungen Leute hatten sie doch ordentlich unter Druck setzen können, was doch ein deutliches Zeichen dafür war, daß sie zusammengehörten...
Die Schülerin seufzte. Es gab Momente in ihrem Leben, in denen sie die Welt nicht mehr verstand, und seit ihrem sechzehnten Geburtstag waren diese Momente reichlich viele geworden. Das hier war einer von diesen Momenten.
Als an diesem Tag ihre Schulstunden vorbei war, faßte sich Tsukune ein Herz und ging zum Bungalow des Hausmeisters hinüber, der direkt am Rande des Schulgeländes stand. Normalerweise war kein Schüler so dämlich, tatsächlich etwas mit dem Hausmeister zu tun haben zu wollen; immerhin war der Beruf eines Hausmeisters nicht wirklich ein sehr angesehener, den man ohne Probleme auch ohne Oberschulabschluß ergreifen konnte, und es war ein gesellschaftliches Tabu, sich mit sozial niedriger gestellten Leuten abzugeben, wenn man es nicht unbedingt mußte. Aber der Bungalow des Hausmeisters war nun einmal auch der Ort, an dem Yakamo wohnte, und sie wußte, daß er direkt nach Schulschluß dort anzutreffen war, weil der Hausmeister gewöhnlich erst eine halbe Stunde nach Schulschluß mit den Aufräumarbeiten an der St. Hebereke begann und vorher noch Pause machte.
Die Schülerin öffnete das kleine Törchen, was in den Zaun um den Bungalow eingelassen war, trat zur Türe und klingelte. Einen Moment war Stille, dann näherten sich Schritte, schließlich wurde die Türe vom Hausmeister, einem leicht krummen, schlecht rasierten Menschen etwa Anfang Fünfzig, weit geöffnet. "Ja?"
"Verzeihen sie die Störung", sagte Tsukune und verneigte sich eilig tief, "ich wollte fragen, ob ich kurz mit Danryoku-san sprechen könnte. Bitte, es dauert nur fünf Minuten."
"Hm", war alles, was der Hausmeister von sich gab, ehe er sie einen langen Moment musterte. Erst dann sah er sie richtig an. "Geht nicht", sagte er und machte sich daran, die Türe wieder zu schließen.
Das Mädchen blickte erst überrascht, dann wurde ihre Stimme flehender. "Ich bitte sie", versuchte sie dem Mann verständlich zu machen, "es ist mir sehr wichtig. Können ihn sie ihn nur kurz herholen?"
Einen Moment hielt der Hausmeister inne. "Ich kann ihm etwas ausrichten", schlug er vor, nun etwas freundlicher.
"Tut mir leid", gab Tsukune leise zurück, " aber das kann ich nur persönlich erledigen. Bitte verstehen sie mich nicht falsch, Herr..." Sie stockte, als ihr einfiel, daß sie den Namen des Hausmeisters gar nicht kannte. "Herr Hausmeister", fuhr sie dann fort, "es ist nicht wegen ihnen... ich könnte das, was ich ihm zu sagen habe, über niemanden ausrichten lassen, und er würde seine Antwort auch niemandem anderen geben, dazu ist es einfach zu privat, und wenn sie nicht möchten, daß ich das während der Arbeitszeit von Danryoku-san tue, dann verstehe ich das auch sehr gut, aber ich sehe ihn nun einmal fast nur hier an der Schule, und in einer Stunde muß ich..."
"Er ist nicht hier", unterbrach der Mann den Redeschwall der Schülerin. "Yakamo-san hat sich für heute nachmittag freigenommen und arbeitet dafür am Sonntag beim Isolieren im Haus mit. Vor fünf Minuten ist er gegangen. Richtung U-Bahn." Er deutete mit dem Daumen nach hinten.
Einen Moment lang stand Tsukune perplex da. Dann fuhr sie herum und rannte in Richtung Haltestelle, so schnell sie ihre Füße trugen. Sie verabschiedete sich nicht, aber selbst der Hausmeister war kein so dummer Mensch, daß er nicht verstanden hätte, warum das Mädchen das in dieser Lage vergessen hatte. Und er lächelte ein wenig, als er die Türe nun ganz schloß.
Während die Schülerin in Richtung U-Bahn stürmte, gingen ihr unzählige Gedanken durch den Kopf. Erstens, warum sie nicht schon viel früher daran gedacht hatte, sich einmal an den Hausmeister zu wenden, der ja mit Yakamo zur Zeit mehr als irgend ein anderer Mensch zu tun hatte. Zweitens, warum Yakamo sich ausgerechnet an dem Tag, an dem sie endlich einmal das Richtige tat, nachmittags frei nehmen mußte.
Und drittens, und dieser Punkt war ihr am wichtigsten, was um alles in der Welt Yakamo eigentlich mit einem freien Nachmittag wollte.
Der junge Mann hatte eigentlich nicht sehr viele Freunde und Vertraute neben Tsukune und deren Bekannten. Mit Katsuya verband ihn inzwischen nicht mehr viel außer der Bekanntschaft; gut befreundet waren die beiden ja ohnehin nie gewesen, wenn man Yakamos Erzählungen Glauben schenken konnte. Das restliche Y-Team kam auch kaum in Frage; mit Yuriko hatte er gebrochen, Aiyuko kannte er nicht, und ohnehin gab es kaum einen Grund für ihn, Besuche bei diesen nicht mit den anderen Mitgliedern der "Generation XXX" abzusprechen, jetzt wo sie mehr oder minder Verbündete gegen Azakusa waren.
Eben dieser Gedanke beschäftigte Tsukune am eingehendsten, als sie endlich in der Halle der U-Bahn-Haltestelle ankam. Am hinteren Ende, vielleicht zwanzig Meter von ihr entfernt, stand Yakamo inmitten einer kleinen Gruppe von Leuten, und soeben fuhr gerade die Linie in Richtung Innenstadt ein. Ohne das Mädchen zu bemerken, trat der junge Mann zusammen mit den anderen Pendlern in den Wagen ein, als sich die Türen öffneten, und ohne lange zu zögern, tat es Tsukune ihm gleich, wenn auch einige Wagen weiter vorne. Wie üblich zu den Stoßzeiten war die Bahn brechend voll mit Passagieren, und es war ein elendiges Gequetsche, irgendwie hineinzukommen, vor allem, wenn man ein Mädchen mit wirklich großer Oberweite war und alle Umstehenden nur aus Grabschhänden zu bestehen schienen, aber irgendwie schaffte sie es in die Mitte und verrenkte sich den Hals, um nach hinten schauen zu können. Ja, da war Yakamo. Er überragte die meisten anderen Mitreisenden um einen knappen Kopf.
Eingezwängt zwischen die unzähligen Fremden war schlichtweg nicht daran zu denken, sich einen Weg durch die Bahn zu ihm hin zu erkämpfen, und Tsukune war eben drauf und dran, seinen Namen zu rufen, um ihn auf sich aufmerksam zu machen, doch da ging ihr plötzlich ein neuer Gedanke durch den Kopf: In den vergangenen zwei Wochen war Yakamo immer verschwunden, wenn sie versucht hatte, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Wenn sie ihn jetzt und hier auf sich aufmerksam machte, mitten an einem öffentlichen Ort und auf eine Weise, die nicht unbedingt schicklich war - über die Köpfe der anderen Mitfahrer hinweg brüllend - würde ihn das nicht in eine furchtbar peinliche Lage bringen und vielleicht zur Folge haben, daß er wieder verschwand, diesmal völlig gerechtfertigt?
Die Schülerin dachte noch ein wenig nach. Selbst wenn Yakamo dieses Mal nicht fortlief, wie würde er sein bisheriges Verhalten erklären? Was war überhaupt mit ihm los? Mit einem Male war sich Tsukune gar nicht mehr sicher, ob sie noch so dringend mit ihm reden wollte. Vielleicht hatte er ja gute Gründe, sich von ihr fernzuhalten? Vielleicht hatte das, weswegen er sich einen freien Nachmittag genommen hatte, ja unmittelbar mit dem Grund zu tun, warum er in letzter Zeit so unnahbar schien? War es da nicht viel besser, Tsukune fand erst einmal heraus, was ihn überhaupt beschäftigte, ehe sie wieder auf ihn zukam?
Als Yakamo einige Stationen später ausstieg, war das Mädchen zum Schluß gekommen, es konnte nur das Beste sein, wenn sie ihm leise nachlief und beobachtete, was er in der Stadt wollte. Er schien ohnehin sehr in Gedanken zu sein; zumindest machte er sich nicht die Mühe, auch nur einmal nachzusehen, ob er einen Verfolger hatte, und das war auch gut so, denn Tsukune wäre ihm sicherlich nicht entgangen. Dabei spielte allerdings weniger ihre Figur eine Rolle als vielmehr die Tatsache, daß sie vom Schleichen und Beschatten nicht die Spur einer Ahnung hatte und bei jeder ihrer Bewegungen und Schritte absolut den Eindruck einer Person erweckte, die jemand anderen verfolgte und dabei krampfhaft versuchte, nicht gesehen zu werden. Das war so auffällig unauffällig, daß sich mehr als nur ein Passant verwundert nach ihr umschaute.
Schließlich aber war sie am Ziel: Yakamo verschwand durch eine Tür in ein kleines Straßencafé am Rande eines großen Platzes mit einem Brunnen darauf, und Tsukune bemerkte, daß sie die Gegend, in der sie jetzt war, nicht kannte. Sicher, den Weg zurück zur U-Bahn-Station würde sie finden, es waren ja nur wenige Minuten, und es schien auch kein schlechtes Viertel zu sein, wenn man nach den Boutiquen und Elektronikläden um den Platz herum ging, aber all das änderte nichts daran, daß das Mädchen hier fremd war. Sie kannte keine Verstecke hier, keine Straßen, in denen sie schnell außer Sicht gewesen wäre - kurzum, sie konnte es sich nicht leisten, hier zu warten, bis Yakamo wieder aus dem Café herauskam, oder er hätte sie vielleicht gesehen. Ins Lokal hineingehen kam auch nicht in Frage; auch da hätte er sie vielleicht bemerken können. Blieb nur übrig, durch die große Fensterscheibe einen raschen Blick hinein zu werfen und zu hoffen, daß was auch immer im Café geschah, eine Erklärung dafür ergab, wieso Yakamo hierher gekommen war. Vielleicht sogar eine Erklärung dafür, warum er sich so abweisend verhielt.
Tsukune holte einmal tief Atem, ging die letzten paar Schritte bis zur Fensterscheibe vor, legte die Hände daran und spähte hinein. Und im selben Moment wünschte sie sich, sie hätte es nicht getan, denn was sie sah, war eine so entsetzliche Erklärung für alles, was geschehen war, daß sie sich nach einer langen Sekunde des Erschreckens umwandte und zurück zur U-Bahn-Station stürmte, während ihr die Tränen in die Augen schossen.
Yakamo hatte in dem kleinen Café nicht alleine an einem Tisch gesessen. Ihm gegenüber war noch eine andere Person gewesen, die ihn mit einem überaus glücklichen Gesichtsausdruck angesehen hatte, während er geredet hatte.
Die andere Person war Aiyuko Chuda vom "Y-Team" gewesen. Yakamo hatte ein Date.
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"Was hat sie, was ich nicht habe?"
Tsukunes Augen hatten das Weinen aufgegeben, als das Mädchen nach Hause gekommen war, oder besser gesagt, sie hatte sich dazu gezwungen, die Tränen herunterzuschlucken. Zum Heulen war ihr immer noch zumute, aber allmählich verwandelte sich die Verzweiflung in ihrem Herzen in kalte Wut. Wut auf Yakamo, daß er ihr untreu war, Wut auf Aiyuko, daß sie ihr Yakamo auszuspannen versuchte, und vor allem und am stärksten Wut auf sich selbst. Und letztere Wut ließ sich in sieben einfache Worte kleiden.
"Was hat sie, was ich nicht habe?"
Es war Tsukune einfach nicht begreiflich, wie Yakamo sich so ohne Probleme plötzlich einer Anderen zuwenden konnte, und das nach allem, was sie gemeinsam schon erlebt hatten. Es hatte sich doch immer so gut angefühlt, wenn sie mit ihm zusammen gewesen war - nun ja, nicht schon immer, aber zumindest seit ein paar Wochen, als der junge Mann sie aus dem Hinterzimmer der Spielhalle befreit hatte. Er war ja wirklich kein schlechter Kerl, bei weitem nicht, aber was fand er nur an Aiyuko, einer dürren, bebrillten Bohnenstange mit den "weiblichen Formen" des durchschnittlichen Bishounen in den romantischen Mangas? Sicher, ihr langes, braunes Haar war gut gepflegt, und ihr Körper war schlank, ohne dabei knochig zu sein, und sie bewegte sich sehr geschmeidig, wie jemand, der sich regelmäßig sportlich betätigte, und hätte sie schwarzes Haar gehabt und wäre etwas kleiner gewesen, wäre sie Hitomi gar nicht unähnlich gewesen...
...Hitomi?
War es das?
Sah Yakamo in Aiyuko so etwas wie Hitomis große Schwester? Vor vielen Monaten, als die Mädchen gemeinsam im Keller der Universitätsklinik gefangen gewesen waren, hatte der junge Mann auch mit Hitomi geschlafen. Tsukune hatte keine sehr detaillierte Erinnerung mehr an den Tag dort, aber sie glaubte noch zu wissen, daß er sich damals äußerst zufrieden über die kleine schwarzhaarige Schülerin geäußert hatte und der Sex mit ihr wirklich eine Freude gewesen sein mußte. Vielleicht stand Yakamo ja auf schlanke, geschmeidige Frauen, und jetzt, wo Hitomi nicht nur vergeben, sondern auch noch entführt worden war, hatte er mit Aiyuko jemand anderen gefunden, der seiner Traumfrau näher kam. Hatte er sich damals vielleicht sogar nur mit Tsukune eingelassen, um Hitomi näher sein zu können?!
Erschrocken über ihre eigenen Gedanken wischte das Mädchen die böse Idee schnell wieder fort. Das konnte es nun wirklich nicht sein, sagte sie sich. Yakamo war nicht so seicht. Er schaute nicht nur nach Äußerlichkeiten; bestimmt war auch der Charakter für ihn wichtig. Er hatte sich auf Tsukune eingelassen, weil sie so... so... da mußte doch etwas sein...
Himmel, was hatte denn Tsukunes Charakter an sich, was einem jungen Mann gefallen konnte?!
Die Schülerin seufzte und stützte das Kinn in die Hände. Es half nichts, sie kam nicht drauf. Irgend etwas mußte es sein, was Yakamo in Aiyuko sah, was er in Tsukune nicht sehen konnte. Aber was? Sie kam einfach nicht darauf.
Glücklicherweise kam sie im nächsten Moment darauf, warum sie nicht darauf kommen konnte.
"Ich Schaf", murmelte sie zu sich selbst. Da grübelte sie drüber nach, was Yakamo an einem fremden Mädchen interessieren könnte und merkte dabei gar nicht, daß sie das nicht wissen konnte, weil es eben ein fremdes Mädchen war, das sie nicht kannte.
Nun ja, immerhin war das etwas, an dem sie etwas ändern konnte: Wenn sie schon einmal eine Rivalin hatte, dann sollte sie sich vielleicht einmal daran machen, etwas über diese Rivalin herauszufinden.
Tsukune wischte sich die Tränenspuren aus dem Gesicht, legte noch einmal neues Makeup auf und machte sich auf den Weg in Richtung Crown-Spielhalle.
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Tatsächlich erwies es sich als einer von Tsukunes besseren Einfällen, Katsuya auf seine neue Teampartnerin anzusprechen. Der brünette Junge hatte jeden Grund, Aiyuko in den höchsten Tönen zu loben, hatte sie doch seine "Verkrüpplung" geheilt, die er sich zugezogen hatte, als ihm beim Sex mit Hitomi sein bestes Stück zerquetscht worden war. Er berichtete aufgeregt von Aiyukos Sanftheit und verschmitztem Humor, von den ulkigen Spitznamen, den sie allen gegeben hatte (Yuriko hieß bei ihr "Yuyu", und Katsuya hatte sie "Catseye" getauft), und er wurde nicht müde, davon anzufangen, wie toll es sich anfühlte, in ihr drinnen zu stecken, während sie einen heilte. So genau hatte es Tsukune allerdings gar nicht wissen wollen.
Letzten Endes mußte das Mädchen enttäuscht feststellen, daß sie nichts erfuhr, was sie nicht schon wußte oder sich hatte denken können, und eben wollte sie sich verabschieden, als Katsuya noch eine Bemerkung machte: "Du solltest sie wirklich mal kennenlernen", sagte er. "Sie ist echt eine einzigartige Person."
"Kennenlernen..." In Tsukunes Kopf machte es fast hörbar 'klick'. "Würde ich ja gerne", fuhr sie eilig fort, "aber leider weiß ich gar nicht, wo ich sie finden kann. Hast du eine Adresse von ihr oder so was?"
"Das nicht", gab Katsuya zurück, "aber ich hab ihre Handynummer. Schick ihr doch eine SMS und frag sie, ob ihr euch mal treffen könnt. Glaub nicht, daß sie was dagegen hat. Sie ist nicht sehr kontaktscheu." Er zog sein Handy aus der Tasche und öffnete das elektronische Telefonbuch. "Hier, schreib sie dir einfach raus."
Das Mädchen strahlte und tippte die Nummer in ihr eigenes Telefon ein. "Danke dir", sagte sie, "werd ich machen." Und dann war sie schnell wie der Wind aus der Spielhalle verschwunden, und Katsuya konnte ihr nur noch irritiert nachschauen.
Keine Stunde nach ihrer eigenen SMS hatte Tsukune eine Antwort. "Morgen um 17 Uhr im Café Kitsune recht? Bin da öfters. Ist am Takahataplatz, 5 mins neben U-Bahnhof..." Weiter mußte die Schülerin nicht lesen. Es war das selbe Straßencafe, zu dem sie heute nachmittag Yakamo gefolgt war. Das ließ schon einmal tief blicken. Anscheinend hatten die zwei noch kein so inniges Verhältnis, daß sie sich ein Privatcafé gesucht hatten. Tsukune hatte also noch Chancen.
Perfekt.
Der nächste Tag zog sie in den Augen der Schülerin wie Kaugummi; die Unterrichtsstunden wollten einfach nicht vorbei gehen, und noch schlimmer war, daß Tsukune bei den Übungsaufgaben gestern gerade einmal achtundzwanzig Punkte erzielt hatte - in einer Prüfung wäre sie durchgefallen! Sie hatte ein langes Gespräch mit ihrem Mathematiklehrer, in dem sie ihn gerade noch einmal davon überzeugen konnte, ihre Eltern nicht anzurufen, wenn sie die Übung am Samstag nachmittag noch einmal besser wiederholte.
Schließlich aber ging auch dieser Schultag vorbei. Tsukune meldete sich kurz zuhause und sagte Bescheid, daß sie noch in die Stadt ging, ehe sie nach Hause kam, dann bestieg sie die U-Bahn Richtung Innenstadt und fuhr die selbe Strecke, die sie auch schon gestern hinter sich gebracht hatte. Yakamo war diesmal nicht mit in der Bahn. Wäre ja auch noch schöner gewesen!
Als sie an ihrer Zielhaltestelle ankam, hatte es wieder zu schneien begonnen. Das Mädchen zog ihre Fäustlinge über und machte sich auf das letzte Stück Fußweg hin zum Café Kitsune. Inzwischen gingen ihr doch einige Zweifel durch den Kopf: War es wirklich eine gute Idee, sich mit Aiyuko zu treffen? Worüber sollte sie mit ihr überhaupt reden? Was, wenn sich herausstellte, daß sie ein intrigantes Miststück war, das absolut kalt und berechnend Yakamo nur wollte, um Tsukune damit leiden zu lassen, oder noch schlimmer - was, wenn Aiyuko tatsächlich ein freundlicher, angenehmer Mensch war, mit dem man wunderbar auskommen konnte? Was bitte hätte Tsukune dann tun sollen?
Aber da lag die viel zu kurze Strecke zwischen Haltestelle und Café Kitsune schon hinter ihr und sie stand vor dem Eingang der kleinen Straßengaststätte. Das Werbeschild des kleinen Lokals, die Silhouette eines sitzenden Fuchses mit einer Kaffeebohne als Auge, war mit einem kleinen Haufen Schnee bedeckt, und ab und zu rieselten von der Schnauze des Fuchses einige Flocken hinunter, wenn sich wieder zu viele aufgetürmt hatten.
Tsukune faßte sich ein Herz, atmete tief ein und öffnete die Türe, um das Café zu betreten. Es war sogar noch kleiner, als es von außen aussah und als sie gestern beim Blick durch das Schaufenster gedacht hatte, aber es war kuschelig warm im Inneren. Korbstühle standen an kleinen, runden Tischen aus Aluminium, und im Hintergrund spielte irgend eine lateinamerikanische Band irgend eine weder zum Land noch zur Jahreszeit passende lateinamerikanische Klaviermusik. Mit einem reichlich legeren "Ohayo" begrüßte sie ein älterer Mann mit grauem krausem Haar, der hinter der Theke des Lokals bediente, wobei das Erstaunlichste an dem Mann war, daß es sich um einen Schwarzen handelte. Es gab nicht viele Schwarze, die in Japan im Gaststättengewerbe arbeiteten - eigentlich war man in Japan sehr gut darin, die "kokujin", wie man sie hinter vorgehaltener Hand nannte, vor der Öffentlichkeit zu verstecken.
Ein zweiter Blick über die Tische des Lokals ließ Tsukune endlich Aiyuko entdecken. Diesmal saß sie nicht parallel zum Schaufenster, sondern hinten an einem Ecktisch, fast versteckt hinter irgend einer großen Topfpflanze. Sie hatte sie anscheinend schon bemerkt, denn als sich ihr Blick auf sie richtete, hob sie freundlich lächelnd eine Hand und winkte sie herüber. Das Mädchen beeilte sich, ebenfalls ein Lächeln aufzusetzen, und während sie zu ihr trat, zog sie sich die Fäustlinge ab und öffnete ihren Mantel.
"Das ging ja flott", freute sich Aiyuko und stand auf, während Tsukune ihre Sachen auf einen Haken an der Wand hängte und dann zu ihr trat. "Hast du es gleich gefunden?"
"War ja nicht schwer", gab die Schülerin zurück, was ein klein wenig geflunkert war, da sie beim ersten Mal den Weg nur gefunden hatte, weil sie Yakamo nachgelaufen war. "Wartest du schon lange?"
Aiyuko schmunzelte. "Nö", sagte sie, "eigentlich hab ich dich erst in einer Viertelstunde oder so erwartet. Aber ich bin nach der Schule oft hier." Sie winkte kurz zur Theke, und der ältere Mann trat an den Tisch. "Zimtkaffee", bestellte sie. "Was möchtest du, Futokoro-san?"
Einen Moment überlegte das Mädchen. Kaffee trank sie eigentlich nie. "Haben sie auch Tee?" wollte sie kleinlaut wissen.
"Bringen sie ihr einen Rooibos, bitte", schaltete sich Aiyuko in das Gespräch ein, "Zucker und Zimt extra." Tsukune wollte etwas sagen, aber die andere Schülerin blickte sie intensiv an, bis der Mann ihre Bestellung aufgeschrieben hatte, um ihr verständlich zu machen, daß sie sich noch zurückhielt. Aber als die Bedienung wieder hinter der Theke war, platzte Tsukune der Kragen.
"Was soll denn das?" zischte sie. "Ich mag keinen Kaffee. Und von 'Royubosu' hab ich noch nicht mal was gehört! Was ist denn an Tee falsch?"
Beruhigend hob Aiyuko die Hände. "Du hättest hier auch einen Sencha bekommen", erklärte sie leise, "aber im Vertrauen: einen scheußlichen. Jean da vorne versteht jede Menge von Kaffee und afrikanischen Teesorten, aber er hat kein Händchen für Grüntees."
Tsukune verschränkte die Arme. "Ich mag trotzdem keinen Kaffee."
"Rooibos ist auch kein Kaffee", war die Antwort. "Es ist ein Tee aus einem afrikanischen Busch, der gar nicht so übel ist, und vor allem lassen sie ihn nicht wie Schwarztee vor sich hin faulen, ehe sie ihn verarbeiten. Probier ihn mal, auf meine Rechnung, und wenn er dir nicht schmeckt, treffen wir uns das nächste Mal eben woanders."
"Na meinetwegen", murmelte Tsukune und hakte auf der 'Dinge, die ich an Aiyuko hasse'-Liste schon einmal den Punkt 'Kaffeetrinkerin' ab. Dann aber sah sie wieder auf; immerhin war sie nicht zum Spaß hier. "Also, Chuda-san", begann sie, "du hast dich sicher schon gefragt, warum ich dich angeschrieben habe..."
Aiyuko kicherte leise, und als Tsukunes Gesicht sich verfinsterte, beeilte sie sich den Kopf einzuziehen. "Entschuldige", meinte sie leise, "ich wollte dich nicht auslachen, ehrlich. Aber das war genau die erste Frage, die ich dir stellen wollte. Von allem, was ich durch die anderen von dir und deiner 'Generation XXX' weiß, haltet ihr nicht viel von uns. Willst du mich überreden, Yuyu zu verlassen und zu euch zu kommen?"
Tsukune schüttelte den Kopf. "Das ist es nicht", antwortete sie, "auch wenn ich mich schon gefragt habe, was du an den beiden findest. Wahrscheinlich war ich einfach neugierig; deshalb wollte ich dich einmal kennenlernen. Was du so machst, wer du so bist, eben diese Dinge."
"Ach, so großartig ist das gar nicht", plauderte Aiyuko los. "Ich gehe auf die selbe Schule wie Yuyu, auch wenn sie eine Klasse über mir ist. Sie hat mir die ganze Sache mit dem Impfstoff XXX erklärt, und was das für uns und unsere Kinder bedeutet, und das ist schon so ziemlich alles, was unsere Freundschaft ausmacht. Vor allem aber sind sie und Catseye für mich interessante Studienobjekte."
"Studienobjekte?" Tsukune war verwirrt. "Inwiefern Studienobjekte?"
Das hochgewachsene Mädchen lehnte sich zurück, da soeben der ältere Farbige an ihren Tisch trat und ihr einen nach Weihnachten duftenden Kaffee und Tsukune ein Teeglas mit einem kleinen geschlossenen Sieb und sich langsam rötlich färbendem Wasser darinnen hinstellte. Er ging nochmals zur Theke und kam danach mit zwei Gefäßen für Zimt und Zucker sowie einer kleinen Sanduhr zurück, die er ebenso vor Tsukune stellte. "Sieben Minuten", erklärte er. Die Schülerin nickte kurz, ohne es wirklich zu verstehen, dann war der Mann wieder hinter der Theke verschwunden.
Aiyuko nahm einen Schluck an ihrem Zimtkaffee, ehe sie sich dann wieder nach vorne beugte. "Du mußt wissen", sagte sie, "seit meinem dreizehnten Geburtstag habe ich mich immer gefragt, wieso ich so bin, wie ich bin. Die körperlichen Veränderungen. Du weißt ja, was es bei mir ist, und was es bei dir ist, war auch nicht zu übersehen."
"Na ja", meinte Tsukune, "dann hast du ja inzwischen eine Erklärung. Wenn Yuriko... ich meine, wenn Shinai-san dich über Impfstoff XXX aufgeklärt hat, weißt du ja, was das alles zu bedeuten hat."
"Das ist nicht ganz richtig", gab das andere Mädchen zu bedenken, nahm ihre Brille von der Nase und rieb die Gläser mit einem Taschentuch ab. "Ich weiß, was das XXX-Projekt zur Folge haben soll. Aber das ist keineswegs eine Erklärung dafür, wie das ganze funktioniert. Ich meine, wir haben allesamt Fähigkeiten, die so was von abgehoben sind, daß in keinem medizinischen Fachbuch auch nur ansatzweise etwas Ähnliches geschildert wird. Woher kommt so ein plötzlicher Durchbruch in der Genforschung? Das kann doch kein Zufall sein, oder was meinst du?"
Tsukune überlegte einen Moment. "Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht", gab sie zu. "Für mich war immer genug, daß ich die Sache mit dem Impfstoff wußte. Von Gentechnik hab ich sowieso keine Ahnung."
Wieder kicherte Aiyuko leise. "Ich auch nicht", sagte sie, "und bis ich von dem XXX-Projekt gehört habe, wäre mir auch nicht im Traum eingefallen, an irgend eine wissenschaftliche Erklärung zu denken. Nein, ich habe die ganzen Jahre eine andere Spur verfolgt, und es fehlte immer nur noch ein Puzzlestein, um alles zu erklären, und Impfstoff XXX war schließlich dieser Puzzlestein. Inzwischen bin ich mir ziemlich sicher, daß ich weiß, was hinter all dem steckt und was es zu bedeuten hat, und je mehr Leute ich treffe, die verändert wurden, um so sicherer erscheint mir... übrigens, dein Tee ist fertig." Sie deutete auf die abgelaufene Sanduhr.
"Hups." Tsukune beeilte sich, das Teesieb aus ihrem Glas zu fischen und es auf den kleinen Unterteller zu legen, ehe sie eilig einen Schluck nahm. Ungewöhnlich, ja, aber nicht unbedingt schlecht, mußte sie zugeben. "Erzähl doch weiter."
"Es ist so", fuhr Aiyuko fort, "daß ich schon als Kind unglaublich abergläubisch war. Wir sind erst in die Stadt gezogen, als ich schon elf war, und vorher bin ich auf dem Land aufgewachsen, und früher habe ich oft in den Hügeln gespielt und Tanuki gesucht. Ein oder zweimal hab ich sogar welche gesehen, wie sie gespielt haben. Und ich hab immer geglaubt, daß ich sie nur sehe, weil sie mich sie sehen lassen, und wenn sie wollen, sind sie unsichtbar."
Tsukune schmunzelte bei der Beschreibung der japanischen Waschbären. "Das glauben viele Kinder", sagte sie, "daß Tanuki eigentlich keine Tiere sind, sondern Geister, die nur leben, um den Menschen Streiche zu spielen. Das Geisterreich ist ja voll mit solchen komischen Biestern."
Mit heftigem Nicken stimmte ihr das hochgewachsene Mädchen zu. "Ganz genau", sagte sie, "und genau das war auch der Ansatzpunkt, der mir als allererstes einfiel, als ich mit dreizehn Jahren plötzlich anfing, komisch zu werden. Diese seltsamen Gefühle im Bauch... diese eigenartigen Sehnsüchte... und als ich mich einmal... na ja, gestreichelt habe, fand ich heraus, was ich genau konnte. Ich hatte mir am Abend beim Kochen ziemlich übel in den Finger geschnitten, und als ich mit dem zu nahe ab meine kleine Kirsche kam, war ich nicht schlecht überrascht, als er da plötzlich wie von selbst reinflutschte und völlig unversehrt wieder rauskam. Da hab ich mich zum ersten Male gefragt, ob ich vielleicht nicht ganz menschlich sein könnte."
"Nicht ganz menschlich?" entfuhr es Tsukune lauter, als sie wollte, und sie erschrak einen Moment über ihre eigene Stimme, aber keiner der anderen Gäste im Lokal schien etwas davon bemerkt zu haben. "Wie meinst du das mit 'nicht ganz menschlich'?" fragte sie leise.
"Na ja..." Aiyuko hob die Schultern. "Ich war schlau genug, um mir denken zu können, daß andere Menschen so was nicht können - ich meine, sonst hätte man davon doch sicher was gehört. Ich war also anders, und die Frage, warum ich anders war, die ging mir nicht aus dem Kopf. Und da hab ich mich wieder an die Tanuki erinnert, und an die Geschichten von den Geisterwelten."
Tsukune blickte fragend zu ihr. "Ich bin in den Legenden nicht so bewandert", sagte sie, "was für Geschichten meinst du?"
Mit einer Handbewegung setzte Aiyuko ihre Brille wieder auf und sah ihr Gegenüber direkt an. "Die Geschichten von den Geistern", sagte sie, "die sich in sterbliche Menschen verlieben und mit ihnen Kinder haben."
"Ähm..." Tsukune rückte ein Stück ab. "Du hast geglaubt, du wärst die Tochter von einem Menschen und einem Geist?"
"Ganz genau", bestätigte das hochgewachsene Mädchen. "Ich habe mir damals ausgemalt, ich sei irgendwo in den Wäldern als Baby gefunden worden und dann von meinen jetzigen Eltern adoptiert. Ich meine, welche Erklärung hätte es sonst geben können? Ich war ganz offensichtlich wie ein normales Mädchen aufgewachsen, aber jetzt, wo ich langsam erwachsen wurde, entwickelte ich fremdartige, nichtmenschliche Fähigkeiten! Wo sonst sollte es denn herkommen? Ich fing also an, nachzuforschen, wer meine richtigen Eltern sein konnten."
Kopfschüttelnd zog die gutgebaute Schülerin eine Augenbraue hoch. "Solche Ideen wären mir nie gekommen", sagte sie und nahm einen weiteren Schluck von ihrem Tee. Sie tat einen Löffel Zucker hinein, probierte noch einen Schluck und stellte das Glas dann wieder ab. "Und was kam am Ende heraus?"
Auch Aiyuko nippte an ihrem Zimtkaffee. "Mütterlicherseits war ich recht schnell bei einem Ergebnis", berichtete sie. "Ich hatte irgend etwas in mir, das heilenden Kräfte besaß, also konnte ich schlecht einen Dämonen in meiner Ahnenlinie haben. Und dann stieß ich auf die Legende vom Schneeglöckchen, wie es einmal Fukurojuku heilte, als der Gott der Barmherzigkeit sich an einer Eibe vergiftet hatte und zum Dank dafür den Körper einer Frau geschenkt bekam. War meine Mutter eine Schneejungfer gewesen? Ein Indiz mehr dafür hätte ich schon noch gerne gehabt - und dann kam ich dahinter, daß ich dieses Indiz schon längst kannte - meine Vorliebe für Hitze und heiße Duschen."
"Moment mal, Auszeit!" Tsukune winkte mit beiden Händen. "Also jetzt wird es aber ziemlich wild", sagte sie. "Du glaubtest, du wärst die Tochter einer Schneejungfer, und der einzige Grund dafür war, daß du gerne heiß duschst? Ich meine, ich dusche auch gerne heiß, und Hitomi, und Sakura..." Sie verstummte plötzlich. "Oh!"
"Ja, das fiel mir später auch auf", stimmte das hochgewachsene Mädchen zu, "aber nicht damals. Ich hatte viel über Schneejungfern gelesen, und in quasi allen Geschichten waren Schneejungfern auf der Suche nach der Wärme der Menschen. Oder besser gesagt, nach der Wärme der Männer..." Sie kicherte leise. "Für die Männer war das leider in den Legenden oft tödlich, wenn sie nicht genügend Wärme in ihren Männerstäben hatten und die Schneejungfern ihre restliche Körperwärme auch noch mitnahmen und sie dann erforen. Nun ja... jedenfalls war damit geklärt, warum ich bei fast jedem Jungen, den ich sah, unwillkürlich daran denken mußte, wie schön er sich in mir anfühlen würde."
Aiyuko nahm einen weiteren Schluck ihres Kaffees, und Tsukune gingen eine ganze Menge Gedanken durch den Kopf. Vor allem dachte sie daran, was sie gefühlt hatte, als Yakamo vor einiger Zeit in ihr gekommen war. Ihr erstes Mal mit Katsuya hatte sie verdrängt, aber der wilde Sex im Hinterzimmer der Spielhalle, der war ihr im Gedächtnis geblieben, und von diesem vor allem die unbeschreibliche Empfindung des unendlich heißen und explodierenden Spermas tief in ihrem Bauch, das sie ausfüllte und ihr so eine herrliche Zufriedenheit schenkte, und wie warm und geborgen sie sich gefühlt hatte...
Das Mädchen ihr gegenüber setzte die Tasse wieder ab. "Lange Rede, kurzer Sinn", schloß sie den Bericht ab, "am Ende mußte ich die ganze Theorie wieder hinwerfen, weil ich unwiderlegbare Beweise dafür fand, daß meine Mutter doch meine Mutter war und nicht nur meine Adoptivmutter. Und mein Vater war offenbar auch mein Vater, und mein ganzes schönes Gedankenexperiment klappte in sich zusammen. Ich recherchierte immer noch nach, aber es gab keine neuen Anhaltspunkte für irgend etwas, und ich hatte fast alles schon wieder vergessen, als lange danach Yuyu auf mich zukam und mir die Sache mit Impfstoff XXX erklärte."
"Und da bekamst du eine neue Erklärung", nickte Tsukune. "Ich verstehe."
"Nicht wirklich eine neue." Aiyuko hob einen Zeigefinger. "Ich bekam endlich den Schlüssel dazu, meine ganze frühere Theorie in den richtigen Zusammenhang zu bringen. Ein Impfstoff, der meiner Mutter verabreicht worden war; ein Retrovirus, der ihren Gencode verändert hatte, so daß das Kind, welches sie bekam, genetisch verändert war - das ließ alles nur noch einen einzigen Schluß zu:
"Impfstoff XXX wurde aus dem genetischen Material einer Schneejungfer hergestellt."
Tsukune blinzelte das hochgewachsene Mädchen verblüfft an. "Das meinst du doch nicht ernst, oder?" wollte sie wissen. "Genetisches Material von einem Geschöpf aus der Geisterwelt?! Wo soll das her sein?"
Bedauernd hob Aiyuko die Schultern. "Das weiß ich auch noch nicht", sagte sie, "aber es paßt zu allem anderen, und noch wichtiger ist, daß es auch zu allen paßt, die vom Impfstoff XXX verändert wurden. Wir alle lieben Hitze und heiße Duschen. Wie die Schneejungfern haben wir eine Sehnsucht nach sexueller Erfüllung. Wir haben unmenschliche Kräfte, die aus irgend einer Quelle kommen müssen, und ich sehe nur die Geisterwelt als möglichen Ursprung an. Ich meine, ich hab recht deutlich gesehen, daß du ziemlich groß wachsen kannst. Wo glaubst du, kommt die zusätzliche Masse denn her? Nein, das ist keine reine Naturwissenschaft mehr, die hier am Werk ist. Das berührt die Grenzen des Übernatürlichen! Und ich, Tsukune-san, ich werde herausfinden, wie sie es gemacht haben!"
"Ich bin beeindruckt", gab die gutgebaute Schülerin zurück und akzeptierte stillschweigend, von 'Futokoro-san' zu 'Tsukune-san' aufgestiegen zu sein. "Und wie hast du vor, das zu tun?"
"Ich bleibe bei Yuyu", sagte Aiyuko, "und lerne noch möglichst viele andere Leute kennen, die zum XXX-Projekt gehörten. Und irgendwann finde ich einen Hinweis darauf, wo die Wahrheit hinter allem zu suchen ist. Azakusa wäre schon eine gute Spur gewesen, wenn das nicht viel zu gefährlich wäre. Aber wie man hört, waren du und deine Freundinnen ja früher mit einem anderen Hintermann der Forschungen in Kontakt. Schade, daß der nicht mehr erreichbar ist."
Tsukunes Augen verengten sich. "Er sitzt irgendwo im Gefängnis wegen Entführung und Mordes", brummelte sie, "und ich bin froh, daß ich nie viel mit ihm zu tun hatte. Katsuya-san könnte dir bestimmt eine Menge über diesen Hojo erzählen, oder Yakamo..." Sie stockte. "Sag mal, Aiyuko-san..."
Das Mädchen rückte ihre Brille zurecht. "Ja?"
"Kann es sein", sagte sie, "daß du dich gestern mit Yakamo getroffen hast und dabei von ihm wissen wolltest, was er noch an Informationen über Hojo hatte?"
"Woher..." Die Überraschung Aiyukos hielt nur eine Sekunde an. "Das WARST also wirklich du, gestern am Fenster! Yakamo-san meinte noch, er hätte dich gesehen, sagte dann aber, er hätte sich sicher getäuscht. Du würdest nie so komisch kucken, meinte er."
Tsukune beugte sich vorneüber. "Egal, ob ich es war oder nicht", meinte sie jetzt leiser und etwas schärfer, "worüber habt ihr geredet? Ich will das wissen!"
Aiyuko lächelte, trank ihren Zimtkaffee aus, stellte die Tasse zur Seite und beugte sich dann ebenfalls vor, daß sie ihrem Gegenüber direkt in die Augen sehen konnte. "Ge-heim-nis", kicherte sie leise. "Aber wenn alles stimmt, was mir Yakamo-san erzählt hat, dann ist es für dich sowieso kein Geheimnis mehr, und wenn es nicht stimmte, dann hat er's für die Lüge nicht besser verdient, als daß ich es ausplaudere. Also, die Sache ist die..."
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Es klingelte am Bungalow des Hausmeisters Muto. Muto war nicht da - an den Abenden ging er normalerweise in eine nahe Kneipe, um drei oder vier Ki-Rin-Bier zu leeren. Wenn die Tage hart waren, wurden es auch einmal drei oder vier Liter Ki-Rin-Bier, vor allem an den Samstagen, aber seitdem Yakamo bei ihm wohnte und ihm bei der Arbeit half, hatte sein Alkoholkonsum deutlich abgenommen, zusammen mit dem Streß, den der kräftige junge Kerl von seinen Schultern nahm. Seine freien Abende nahm er sich trotzdem, was Yakamo die Aufgabe überließ, die Tür zu beantworten.
Er drückte den Knopf der Gegensprechanlage. "Muto-san ist nicht hier", brummte er hinein. "Kann ich etwas ausrichten?"
Statt einer Antwort ertönte die Klingel nochmals. Der junge Mann war verwirrt. Hatte man ihn nicht gehört? "Hallo", sprach er nun etwas lauter, "Muto-san ist nicht zuhause. Wer ist denn da?"
Zum dritten Mal ein Klingeln. War das ein Klingelstreich oder war die Gegensprechanlage kaputt? Einen besonders vertrauenserweckenden Eindruck hatte sie jedenfalls noch nie gemacht. Yakamo entschloß sich, der Ursache auf den Grund zu gehen, schritt zur Türe und öffnete sie...
"Du Schuft!"
"Wa..."
Verblüfft trat Yakamo einen Schritt zurück, als vor der Türe eine offenbar ziemlich aufgebrachte Tsukune stand und ihn mit anfunkelte, die Hände in die Seiten gestemmt. Sekundenlang starrte er sie einfach nur an, dann bemerkte er zum ersten Mal, daß sie nicht alleine da stand, sondern daß seitlich hinter ihr noch ein Mädchen stand, bei weitem nicht so füllig, aber dafür hochgeschossen. Sie schien verlegen hinter ihren großen Brillengläsern hervorzugrinsen.
"Aiyuko!" donnerte er los. "Du hast es ihr erzählt!"
"Ja, hat sie", bestätigte Tsukune, "und das ist auch gut so. Ich meine, hallo, solltest du nicht erst mal mit mir als deiner Freundin sprechen, ehe du dich an eine Fremde wendest?"
Der junge Mann brummte. "Vielleicht", gestand er leise ein. "Aber... ich komm mir blöd dabei vor, das zwischen Tür und Angel auszudiskutieren. Kommt rein. Muto-san kommt nicht vor Mitternacht zurück."
Die Mädchen traten ein, streiften ihre Straßenschuhe ab, und Yakamo deutete nach links. "Da geht's ins Wohnzimmer. Setzt euch am besten auf die Couch."
"Dann fangen wir mal an", meinte Tsukune, während sie sich auf ein reichlich abgewetztes Ledersofa plumpsen ließ. "Erstens, obwohl ich das nirgends an der Schule offiziell gemacht habe, plauderst du so einfach aus, daß wir zwei zusammen sind. Zweitens, du tust das, nachdem du wochenlang kein Wort mehr mit mir geredet hast und ich schon Angst hatte, du könntest mich verlassen wollen. Drittens, du tust es ausgerechnet gegenüber einer, die zu einem Team gehört, mit dem ich schon böse Ärger hatte. Kannst du mir erklären, was in dich gefahren ist?"
"Es ist so", murmelte der junge Mann, setzte sich auf einen Stuhl und sammelte seine Gedanken. "Erst mal hab ich in den letzten Wochen viel im Kopf gehabt. Versteh mich nicht falsch - ich liebe dich, sogar sehr, da bin ich mir sicher. Aber ich hatte Angst, wenn ich das, was mir im Kopf rumgeht, dir offen ins Gesicht sage, dann bekommst du Angst und verschwindest, und das war das Letzte, was ich wollte."
Die Schülerin legte den Kopf zur Seite. "Angst? Du? Das sieht dir aber nicht ähnlich. Und wenn du gleich mit mir gesprochen hättest - meine Güte, ich wär sicherlich nicht eifersüchtig geworden."
"Um Eifersucht geht es ja auch nicht", gab Yakamo zurück. "Sicher, es wäre ziemlich blöde gewesen, das anzusprechen, aber ich kenn dich gut genug, um zu wissen, daß du so was nicht in den falschen Hals bekommst. Nein... ich war mir nicht sicher, ob du dann noch jemals..." Er verstummte.
"Jemals was?" Das Mädchen stemmte wieder eine Hand in die Seite.
Yakamo seufzte. "ich war mir nicht sicher", sprach er es aus, "ob du noch weiter mit mir schläfst, wenn er dir dabei Kinder machen kann."
Jetzt war es heraus.
Und zu Yakamos Überraschung lächelte Tsukune warm, stand auf, trat zu ihm an den Stuhl und legte ihm beide Hände auf die Schultern.
"Du bist ein Trottel", sagte sie ihm zärtlich ins Gesicht, "und du hast keine Ahnung, wie Mädchen denken. Aber ich liebe dich trotzdem. Und ich höre nicht auf, dich zu lieben, nur weil du eines Tages mal der Vater meiner Kinder sein könntest."
"Tsukune, ich..."
Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen. "Sscht. Kein Wort mehr." Sie lächelte ihn sanft an. "Was du mit Aiyuko besprochen hast - ich bin einverstanden. Aber ich möchte, daß wir das zusammen tun. Und zwar jetzt gleich."
Yakamos Augen weiteten sich ein wenig, aber nach einem Moment nickte er, wegen dem Finger auf seinen Lippen immer noch stumm. Das Mädchen vor ihm sah ihn aufmunternd an, dann glitt ihr Finger zu seiner Wange, sie beugte sich zu ihm herab und küßte ihn zärtlich auf die Lippen. Der junge Mann faßte seinerseits ihre Schultern und streichelte sie so sanft er nur konnte.
"Na, das ging ja flott", kicherte Aiyuko leise und knöpfte ihren Mantel auf, während die beiden Verliebten vor ihr immer noch in ihren Kuß verstrickt waren. Als sie sah, daß das offensichtlich noch etwas länger dauerte, trat sie von hinten an Tsukune heran und zupfte sachte an ihrer Winterjacke, die verstand und sich vom anderen Mädchen das hinderliche Teil ausziehen ließ. Yakamo wühlte inzwischen durch ihr Haar und kraulte ihr sanft den Nacken, was ihr ein leises Seufzen entlockte.
Schließlich lösten sich ihre Lippen wieder voneinander, und Tsukune machte sich an der Hose ihres Freundes zu schaffen und öffnete die Knöpfe vorne. Ganz vorsichtig griff sie hinein und brachte sein großes, noch recht still ruhendes Stück Männerfleisch zum Vorschein, um es dann mit beiden Händen vorsichtig zu streicheln und zu massieren. Yakamo schloß die Augen, und Aiyuko trat neben Tsukune, um ihr interessiert bei ihrer "Arbeit" zuzusehen.
Etwas indigniert blickte die Schülerin zurück. "Muß das sein?"
"Du weißt doch, wie das ist", antwortete das Mädchen zwinkernd, "ich muß erregt sein, wenn ich meine Kräfte wirken lassen soll, genau wie du. Und ehrlich, das da macht mich schon ein bißchen heiß." Sie zog ihren Pullunder über den Kopf und knöpfte ihre Bluse gleich hinterher auf, so daß ihr schlanker Oberkörper frei zum Vorschein kam. "Aber ich warte gern. Laß dir nur Zeit."
Yakamos Lanze war inzwischen schon ein gutes Stück angeschwollen, und der schwarzhaarige Mann öffnete die Augen. "Laß mal einen Moment", sagte er ruhig zu Tsukune, und als das Mädchen aufsah und seinen Schaft gehen ließ, richtete er sie vorsichtig auf und sah ihr in die Augen. "Zieh dein Höschen aus", bat er, "und setz dich."
Die Schülerin schluckte, tat aber, wie ihr geheißen und zog ihren Slip von den Beinen. Dann trat sie näher an ihn heran und ließ sich vorsichtig auf seinem Schoß nieder, wobei sie ihren Rock vorsichtig anhob. Yakamo faßte sie fest, aber nicht unsanft am Po und zog sie eng an sich heran, so daß das Mädchen seinen schon halb versteiften Schaft an ihren Liebespforten spüren konnte. Sie schluckte, und während ihr Freund begann, ihren Oberkörper langsam zu entkleiden, fing sie an, ihre Hüfte langsam vorwärts und rückwärts zu schieben und sich so stetig an seiner Männlichkeit zu reiben.
Yakamo war nicht Katsuya, aber die Größe seines besten Stücks hatte er gut unter Kontrolle.
Und langsam, so langsam wie er nur konnte, ließ er sich in sie hineinwachsen.
Tsukune stieß ein kleines Seufzen aus, als sie bemerkte, was da halb unter, halb in ihr vorging. Sie beschleunigte ihre Hüftstöße sachte, und während der Schaft Schub für Schub immer tiefer in ihre Grotte eindrang, genoß sie Yakamos Hände, die ihren Pullunder und ihre Bluse abgestreift hatten und nun sanft ihre Brüste von ihrem BH befreiten und sie zärtlich zu kneten begannen. Um sie nicht übermäßig wachsen zu lassen, fuhr der junge Mann mit Fingern und Zunge kleine Kreise um die Knospen der großen Hügel, und immer schneller wurde der Liebesritt der Schülerin, immer hitziger ihre Bewegungen, bis sie schließlich völlig in einen ekstatischen Rausch glitt. Sie hatte seit Wochen keinen Höhepunkt mehr gehabt - genauer gesagt, in der ganzen Zeit, in der Yakamo ihr aus dem Weg gegangen war, und nun entlud sich die ganze Spannung in ihr in einer großen, wunderbaren Welle, die durch ihren ganzen Körper rollte, und mit einem glücklichen Schrei sank sie befriedigt über ihren Freund.
Einen langen Moment saß sie so da, Yakamo fest umarmend, dann löste sie sich langsam von ihm und erhob sich vorsichtig, was nun nicht mehr so leicht war, da der junge Mann inzwischen in seiner normalen Größe in ihr steckte. Aiyuko, die sich inzwischen vollends entkleidet hatte, blickte ihm neugierig zwischen die Beine, und ihre Augen wurden groß. "Ach du meine Güte", japste sie, "was ein Bolzen. Das wird ganz schön eng werden, fürchte ich. Geht das nicht etwas kleiner?"
Yakamo schüttelte den Kopf. "So groß ist er nun mal mindestens", murmelte er, "wenn er steif ist. Und schlaff, sagtest du, geht schlecht. Also, geht es irgendwie oder müssen wir es lassen?"
"Uh... ich versuch es", meinte das Mädchen vorsichtig und stakste langsam über den dicken Pfahl hinüber. "Wenn ich langsam in die Knie gehe, könnte das klappen", murmelte sie, "wichtig ist jedenfalls, daß ich irgendwo eine Stütze habe. Sobald meine Kräfte zu wirken anfangen, wird mein ganzer Körper schlaff, und ich hab keine Lust, mich versehentlich aufzuspießen."
"Ich stütze dich", bot Tsukune an, ihre Stimme immer noch leise und hell. "Außerdem sagtest du ja sowieso, es wäre das beste, wenn dich jemand streichelt, während du heilst. Das kann ich dann auch gleich machen."
Aiyuko sah über ihre Schulter und schmunzelte. "Na meinetwegen", gab sie dann zurück, ehe sie sich wieder Yakamo zuwandte. "Eins noch", sagte sie dann. "Dein Problem liegt eigentlich nicht in deinem Ding, sondern in dem Gehänge darunter, und das liegt nun mal hauptsächlich in deinem Körper drinnen. Ich würde darum sagen, versuch, so viel wie möglich von meiner Brustmilch zu trinken, die heilt von innen.
Der junge Mann nickte kurz. "Dann komm", sagte er.
Und Aiyuko setzte sich langsam.
Sie brauchte fast eine halbe Minute, bis sie es geschafft hatte, auf Yakamos Schoß irgendwie zum Sitzen zu kommen. Der große Schwanz war bei weitem zu dick für den schlanken Körperbau der Schülerin, und sie mußte sich Stück für Stück herabschaukeln, Zentimeter für Zentimeter, und ständig drangen kleine Stöhnlaute aus ihrem Mund, als sie so herunterglitt. Doch als sie schließlich saß, steckte der dicke Schaft wirklich absolut bis zum Anschlag in ihrer kleinen, nun bis zum Bersten gefüllten Liebeshöhle.
"Uff", japste Aiyuko und legte beide Hände auf Yakamos Schultern. "Ich hoffe, du kommst nicht plötzlich auf die Idee, noch ein bißchen anzuschwellen", meinte sie zu ihm, "ansonsten zerreißt es mich noch."
"Ganz ruhig", gab der junge Mann zurück, "ich hab das unter Kontrolle. Dir wird nichts passieren. Denkst du, du kannst es noch?"
Das Mädchen nickte. "Ja, so langsam wird es besser, glaube ich", hauchte sie. "Tsukune, bist du soweit?"
Wortlos trat die gutgebaute Schülerin von hinten an Aiyuko heran, umschlang ihren schlanken Leib mit beiden Armen, führte eine Hand zwischen ihre Beine und begann, ihr schon vom "Hinsetzen" erregt angeschwollenes Liebesknöpfchen ganz zart zu streicheln.
Augenblicklich stieß das schlanke Mädchen einen hellen Seufzer aus, und zwischen ihren Beinen erklang ein schmatzendes, sattes Geräusch. Yakamo beugte sich sofort vor und begann, vorsichtig an ihren kleinen Brustspitzen zu saugen, denn quasi sofort waren dort die ersten zarten Tropfen von Flüssigkeit erschienen. Aiyuko erschlaffte fast völlig, während sie leise wimmerte, und Tsukune, die ihr weiterhin flink ihre kleine Perle streichelte, bemerkte beim Tasten, daß sich ihre Liebeslippen wie ein Ring um den Schaft zusammengezogen hatten und ihn vollkommen einschlossen.
Da plötzlich atmete Yakamo überrascht durch. "Was zum", keuchte der junge Mann auf. "Was machst... he!"
"Ist etwas nicht in Ordnung?" Tsukune sah besorgt am sich leicht windenden Körper des schlanken Mädchens vorbei zu ihrem Freund.
"Sie..." Yakamo suchte nach Worten. "Sie... preßt etwas in mich hinein! Irgendwas schiebt sich in mir drinnen... rein... ich weiß nicht was... aber... das ist doch falsch... es... UUUH!"
In diesem Moment erreichten Aiyukos Liebessäfte, die sie ihm durch seinen Schaft und seine Samenleiter in den Körper gepreßt hatte, Yakamos Hoden, und er hatte das Gefühl seine Eier würden zum zweiten Mal in seinem Leben explodieren.
Tatsächlich war es dieses Mal weitaus nicht so schlimm wie damals, als Sakura ihn vollkommen überladen hatte. Damals hatte sein Körper absolut durchgedreht beim Versuch, eine unendliche Menge an Sperma auf einmal zu produzieren. Nun schoß eine irrsinnige, grandiose Hitze in seinen Körper hinein, die das Versprechen mit sich brachte, wirklich eine unendliche Menge an Sperma zu produzieren, sollte er sie jemals brauchen. Das war Motivation genug für seine Testikel, in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit aus der seltsam fremden Feuchte neue Zellen zu gewinnen, die in den fehlenden Plätzen einzubauen und schließlich wieder in den selben Zustand zu geraten, in dem sie gewesen waren, ehe Yakamo Professor Hojo kennengelernt hatte.
Der ganze Vorgang dauerte gut fünf Minuten, und in dieser Zeit stöhnte, ächzte und brüllte Yakamo wie ein verwundeter Hirsch, während Aiyuko, die auf ihm saß, in ihrem schlaffen Zustand bebte und nur gelegentlich einen angestrengten Seufzer von sich gab. Tsukune, die nicht wußte, was sie tun sollte, hatte sich dazu entschieden, einfach weiterzumachen wie geplant und das hochgewachsene Mädchen in ihren Armen weiter zu streicheln, was auch absolut richtig war, denn so hatte es genug Erregung, um die Heilung bis zum Ende aufrecht zu halten.
Schließlich riß Aiyuko plötzlich die Augen auf und gab einen hellen, erlösten Schrei von sich, ihre Finger krallten sich in Yakamos Nacken, und dann sackte sie endgültig zusammen. "Puh", keuchte sie, "das war das Anstrengendste, was ich je zu tun hatte. Und der Höhepunkt am Ende war auch nicht von schlechten Eltern. Tsukune, hilfst du mir bitte auf?"
Vorsichtig hob Tsukune die andere Schülerin unter den Armen nach oben, und langsam glitt Yakamos Pfahl wieder aus ihr heraus. Er glänzte von oben bis unten mit der Feuchtigkeit aus ihrem Inneren, und er stand immer noch so prachtvoll groß wie zuvor. Der junge Mann warf einen Blick darauf, dann einen hoch zu Aiyuko, dann preßte er die Lippen zusammen. "Hat es geklappt?"
"Ich hab keine Ahnung", antwortete das Mädchen leise und lächelte etwas, "aber ich will es hoffen. Noch mal lasse ich mich nicht auf so einen großen Ständer ein. Meine Güte, mich hat es ja fast zerrissen."
"Keine Ahnung ist nicht so gut", brummte Yakamo und sah wieder auf sein steifes Glied. "Gibt es denn keine Möglichkeit, zu überprüfen, ob es geklappt hat?"
Tsukune lächelte, half Aiyuko, sich auf die Couch zu setzen und trat zu ihrem Freund. "Die gibt es, Yakamo", sagte sie. "Sie ist nicht mal besonders schwer."
Fragend blickte der junge Mann zu ihr hin. "Und welche wäre das?" wollte er wissen.
"Du schwängerst mich", sagte Tsukune, gab ihm einen sanften Kuß und drückte dann seinen Schaft direkt hinter der Eichel fest zusammen, so daß er langsam in sich zusammensank, während ein einzelner Tropfen Flüssigkeit herauslief. "Aber das heben wir uns für einen Zeitpunkt auf", fuhr das Mädchen fort, "wenn wir es beide wollen, ja?"
Yakamo konnte nicht widersprechen.