Kapitel 60
Jungle Cruise
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Jungle Cruise
Das Zwitschern der Vögel. Die kleinen Lichtfetzen, die durchs Fenster hereinschienen. Der Geruch des Waldes. Das alles waren Dinge, die das Bewusstsein der Kuhhirtin aus dem Schlaf hätten wecken können, doch es war keins von denen.
»Mhm ... Hah ... «
Das Mädchen streckte sich unter der Decke aus Fell. Die Kühle des Morgens fühlte sich wunderbar auf seiner nackten Haut an, die außer der Decke von nichts bedeckt wurde. Doch etwas störte es. Das Geräusch, das es geweckt hatte. Das Klackern von Metall auf Metall.
»Gut!«
Es klatschte sich auf beide Wangen, um sich anzuspornen, und machte sich dann daran, mit seinem üppigen Körper in seine Kleidung schlüpfen. Aufgeregt zog es seine Unterwäsche an, knöpfte das Hemd zu und dann ...
D ... Die Hose?
Sie hatte nicht wirklich zugenommen, doch sie passte nicht mehr. Vor Panik verknoteten sich die Finger der Kuhhirtin.
»Ach, Mann ...«
Eigentlich kümmerten solche Dinge das Mädchen vom Hof nicht besonders, aber es schnalzte trotzdem mit der Zunge. Nur mit einem Hemd über der Unterwäsche zog es mit Schwung den Vorhang auf, der seinen Schlafbereich vom Wohnzimmer trennte.
»Gu... Guten Morgen!«
»Hm ...«
Und dort stand er. Er sah wie immer aus.
»Ähm ...« Die Kuhhirtin drückte ihre Arme fest an sich.
»Gehst du etwa schon?«
»Das Nest der Goblins liegt höchstwahrscheinlich stromaufwärts. Es könnte sein, dass sie Gift ins Wasser tun.«
»Das ist gar nicht gut ...«
Ein mehrdeutiges Lachen kam über die Lippen der Kuhhirtin. Ihre Gedanken kreisten um Themen wie das Wetter, die Sonne oder ihren Onkel, aber all das war gerade irgendwie nicht passend.
»Ahm ... Pass auf dich auf, ja?«
»Ja.«
Er nickte und ging emotionslos mit stapfenden Schritten zur Tür. Die Kuhhirtin schaute ihm hinterher und öffnete mehrmals ihren Mund, um noch etwas zu sagen, doch nichts kam heraus.
»Du auch ... «, sagte der Krieger, als er schon eine Hand an die Tür gelegt hatte. Dann schüttelte er leicht den Kopf.
»Nein, ihr bitte auch.«
Er öffnete die Tür und schloss sie nach dem Herausgehen hinter sich. Das Mädchen vom Hof atmete tief aus. Es legte eine Hand auf seinen Kopf und wuschelte sich durch die Haare.
»Ach, verdammt«, stieß es ein leises Stöhnen aus.
»Ist er aufgebrochen?«
»Ja ...«
Die Kuhhirtin nickte leicht und drehte sich um. Dort stand die Gilden Angestellte in ihren Schlafsachen.
»Möchten Sie ihn nicht verabschieden?«
»Nein.«
Die Beamtin kratzte sich verlegen an der Wange.
Ich möchte nicht ... dass er mich ungeschminkt sieht.«
»In gewisser Weise kann ich das nachvollziehen, aber ...«
Die Kuhhirtin war auch nicht geschminkt und frisiert, doch sie konnte verstehen, worum es der Gilden Angestellten ging. «.. ich will, dass er mich so sehen kann, wie ich immer bin.«
»Ich bin neidisch auf Ihren Mut.«
Die Beamtin seufzte traurig, worauf die Kuhhirtin mit einer wedelnden Hand antwortete.
»Ich versuche einfach, nicht zu sehr daran zu denken ... «
Keine der beiden sprach aus, woran sie nicht denken wollten.
Nämlich, dass es die letzte Begegnung sein könnte.
Die Abenteurer hatten sich im Hafen der Elfen versammelt. Hier diente ein langer und breiter Ast, der sich in den Fluss erstreckte, als Landesteg.
»Hm ... Mjam ... «
Wie eine gerade aufgewachte Katze kniff die Elfe die Augen zusammen und gähnte. Sie war noch immer schläfrig. Ihre Kameraden hingegen waren schon eifrig dabei, ein Schiff zu beladen. Es war eines der Elfen und bestand aus einer Weißbirke, deren silberfarbener Stamm sich zu einer Tropfenform verändert hatte.
»Hepp und hopp. Hier und da.«
Der Zwerg hatte am Schiffsrand Holzplatten als Schutzwände aufgestellt, um es in ein notdürftiges Kriegsschiff zu verwandeln.
»Könntest du es nicht etwas eleganter aussehen lassen?«
»Wir haben gerade keine Zeit, uns um optische Belange zu kümmern.«
Der Zwerg strich sich durch den Bart und schnaufte den Cousin der Waldläuferin unzufrieden an.
»Aber nur damit du es weißt, ich mag es eigentlich auch nicht, Gegenstände mit so unnötigen Dingen zu versehen.«
Wenn sie mehr Zeit gehabt hätten, wären sie es sicher anders angegangen, aber jetzt hatte das Ausbessern von möglichen Gefahrenquellen höchste Priorität. Der Cousin schien dies verstanden zu haben, denn er beschwerte sich nicht weiter, sondern streckte einen Arm in die Luft.
»Sylphen, Sylphen, gebt mir einen Kuss, damit ihr Schiff sicher segeln kann.«
Er beschwor einen Wirbelsturm herbei, der das Schiff umschloss.
»Als Elf bin ich mit den Naturgeistern verbunden, aber eigentlich bin ich Waldläufer und Jäger. Überschätzt den Schutz also nicht.«
»Alles klar.«
Mit einem frechen Grinsen schielte der Zwerg zur Waldläuferin hinüber. »Jeder hat wohl seine eigenen Stärken und Schwächen.«
»Mhm ... «
Die Abenteurerin rieb sich die Augen und ließ die Ohren hängen. Sie war noch immer nicht richtig wach.
»Und was ist mit ihrer Schwester?«
»Die beiden haben sich wohl gestern Nacht lange unterhalten.«
»Also hat der Sandmann sie noch recht fest im Griff?«
Der Cousin der Waldläuferin rieb sich seufzend die Schläfen, als müsste er einen Kopfschmerz unterdrücken. Dann meinte er:
»Menschen sind fleißig ... Meine Schwägerin sollte vielleicht ein. wenig von ihnen lernen.«
Er schaute zu der Priesterin und dem Mönch, die auf dem Schiff Gebete zu ihren Göttern sprachen.
»Höchst barmherzige Erdmutter, bitte strecke deine Hand aus, um uns entfernt von dir auf der Erde zu leiten ... «
»Oh, großes Schaf aus der Kreideära, wir widmen dir unsere Taten, da von deinen kriegerischen Leistungen bis in alle Ewigkeit berichtet werden wird.«
Das Mädchen zog seinen Stab fest an sich heran, während es für ein sicheres Abenteuer betete. Der Echsenmensch formte immer wieder mysteriöse Handzeichen, um die Wahrscheinlichkeit für einen siegreichen Kampf zu erhöhen. Auch wenn sie keine Wunder wirkten, bestand kein Zweifel daran, dass die Götter auf ihrer Seite waren.
»Puh ... «
Nachdem sie ihr Gebet abgeschlossen hatte, richtete die Priesterin sich auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
»Es ist nicht gut, immer nur die Götter um Hilfe zu bitten. Ich werde mich anstrengen, dass meine Taten auch etwas erreichen.«
»Es ist keine große Sache, lediglich um etwas zu bitten.«
Der Echsenmensch streckte einen schuppigen Arm aus, um die wankende Priesterin festzuhalten.
»Man sollte einfach vorsichtig sein, nicht zu einem Gott zu beten, der einen in einer alles entscheidenden Schlacht sitzen lässt.«
»Es so auszudrücken, ist vielleicht etwas übertrieben.«
Die eine war eine Priesterin im Dienste der Erdmutter. Der andere war ein Mönch, der seine Vorfahren in Form des fürchterlichen Drachen anbetete. Ihre jeweilige Denkweise war vollkommen unterschiedlich, doch das hieß nicht, dass sie sich als Gegner gegenüberstanden.
»Wie dem auch sei. Wir müssen uns anstrengen.«
»Seid ihr fertig?«, fragte Goblin Slayer, der in diesem Moment aus dem Lagerraum des Schiffes hervorkam.
Er hatte Proviant und Schlafsäcke hineingetragen. Jetzt ließ er seinen Blick über die Schilde an der Reling schweifen.
»Ja, sind wir. Die Schilde wurden angebracht, wir haben gebetet und außerdem haben wir den Schutz des Windes erhalten.«
»Ist das so?«, erwiderte Goblin Slayer.
»Danke.«
»Nicht doch!«
Nachdem er seiner Kameradin, die ein großes Lächeln auf den Lippen trug, zugenickt hatte, stieg der Krieger mit stapfenden Schritten auf den Anleger. Durch sein Gewicht schwankte der große Ast ein wenig.
»Du hilfst uns sehr«, sagte der Krieger zum Cousin der Waldläuferin.
»Nein, nicht der Rede wert«, antwortete dieser ruhig.
»Pass als Dank dafür einfach auf meine Schwägerin auf.«
»In Ordnung.«
Goblin Slayer schaute in die Richtung der Waldläuferin, die noch immer etwas wackelig auf den Beinen war. Der Zwerg wollte sie in den Fluss werfen, um sie richtig aufzuwecken, aber die Priesterin hielt ihn davon ab.
»Ich werde mich um sie kümmern.«
»Ach ja?«
Kurz entspannte sich das Gesicht des Elfen zu einem Lächeln, bevor er es wieder anspannte. Dann durchwühlte er das Täschchen an seiner Hüfte und zog ein kleines Fläschchen mit einer goldfarbenen Flüssigkeit hervor.
»Ein Elixier.«
Es handelte sich um einen Geheimtrank der Elfen, der ebenso wie die Backkunst des Volkes zu ihren geheimen Überlieferungen gehörte. Bei der Herstellung wurden verschiedene Kräuter, Baumextrakte und Fruchtsäfte kombiniert, bevor ein Ritual mit den Naturgeistern abgehalten wurde. Der Behälter war mit einem Blatt Königskraut verschlossen, weswegen man seinen Inhalt in einem Rutsch konsumieren musste. Goblin Slayer nahm das Geschenk wortlos entgegen und steckte es in seine Tasche. Erst dann sagte er:
»Falls wir nicht zurückkehren sollten, kümmert euch bitte um die zwei.«
»Das werden wir.«
»Und natürlich auch um die Goblins.«
»Selbstverständlich.«
Der Cousin der Waldläuferin nickte. Er dachte einen Moment darüber nach, wie er seine folgenden Worte formulieren sollte, und fuhr dann in gewichtigem Ton fort:
»Ich kenne sie schon sehr lange. Sie ist meine kostbare Schwester. Bitte kümmere dich gut um sie.«
»Ich werde tun, was ich kann.«
»Du machst keine unüberlegten Versprechen, oder?«, sagte der Elf überrascht.
Dann begann er zu flüstern, damit niemand mithören konnte: »Die Alten haben Nachrichten aus der Stadt des Wassers erhalten.«
»Hm?«
»Aber als Hochelf bin selbst ich noch unerfahren. Ich kann mir nicht vorstellen, für welches Mittel sich die Alten entscheiden werden.«
Die Elfen dachten bei ihrer Planung stets weit voraus, weshalb selbst der kleinste Handgriff sich bei ihnen in entfernter Zukunft als nützlich erweisen konnte. In diesem Fall würde es sicherlich ähnlich ablaufen. Der Cousin der Waldläuferin biss knirschend die Zähne zusammen. Um was für eine Nachricht es sich handelte, war selbst ihm, dem Anführer der nächsten Generation, nicht verraten worden. Natürlich konnte er einige Vermutungen anstellen, aber sie wären nichts weiter als Mutmaßungen gewesen, weswegen er sich lieber zurückhielt. Schließlich konnte man einen Strom nicht verstehen, ohne zu wissen, in welche Richtung er floss.
Während er den schweigenden Elfen musterte, stieß Goblin Slayer ein tiefes Brummen aus. Dann sagte er:
»Seid vorsichtig mit dem Fluss.«
»Das zählt doch eher für euch. Heute soll es nebelig werden.« Der Elf wackelte mit den Ohren und lauschte kurz dem Wind. Dann schaute er in den noch leicht düsteren Morgenhimmel.
»In diesem Wald sind nicht nur die Goblins euer Feind. Manchmal kann auch die Natur selbst zum Gegner werden. Macht euch darauf gefasst. Schließlich begebt ihr euch jetzt in die Tiefen der Dunkelheit.«
Goblin Slayer starrte zusammen mit dem Elfen in den tiefen Wald. Dann brummte er und wiederholte leise:
»Tiefen der Dunkelheit...«
Die Abenteurer würden sich weiter stromaufwärts, in die Nähe der Quelle des Flusses, begeben. Doch was würde dort auf sie warten? Ein Windstoß trug klebrig-feuchte Luft herüber. Fast wie in einem Goblin Nest, dachte sich der Krieger und begann sofort damit, einen Plan aufzustellen.
»Ich hätte noch eine Bitte.«
»Was denn?«
»Ich möchte, dass ihr ein weiteres Schiff vorbereitet.«
»In Ordnung.«
Der Cousin der Waldläuferin nickte und machte eine Bewegung, die typisch für einen Elfen war, der eine Sache versprach.
Goblin Slayer schaute seinem Gegenüber dabei zu und fragte dann:
»Stimmt es eigentlich, dass es bei Elfen das Konzept des Aufräumens nicht gibt?«
»Doch, das gibt es«, antwortete der Elf mit müder Stimme.
»Nur eine gewisse Schwester meint, dass es nicht existiere.«
»Ist das so?«
Der Nebel war wie ein Geschenk des Himmels. Er hielt das Sonnenlicht ab und ließ die Umgebung in einem weißen Dunst verschwimmen, sodass schon Dinge in der näheren Umgebung nicht mehr richtig zu erkennen waren. Die Goblins allerdings sahen den Nebel als selbstverständlich an. Sie hätten nie in Betracht gezogen, sich für etwas Gutes zu bedanken. Sie fühlten sich immer im Nachteil. Egal, wie viel sie bereits hatten. Am Strom, der durch den tiefen Wald floss, schlief ein Goblin. Er war als Wache abgestellt worden, doch gerade schwänzte er. Zumindest tat er das, bis ein Geräusch ihn erschrocken hochfahren ließ. Der Goblin riss seine dreckigen Augen weit auf, um tief in den Nebel hineinzuschauen. Er spitzte die Ohren, um kein Geräusch zu verpassen.
Ich hab's.
Die knirschenden Geräusche kamen zweifelsohne aus der Richtung der Elfensiedlung. Es mussten langohrige Waldbewohner sein, die unbedacht flussaufwärts kamen. Er würde sich bei ihnen dafür rächen, dass sie immer so angeekelt auf ihn und seinesgleichen herabschauten.
»GROORB.«
Undeutlich konnte der Goblin den langen Schatten des Bootsführers im Nebel erkennen. Er leckte sich über die Lippen. Wenn es ein männlicher Elf wäre, würden sie ihn totschlagen und fressen. Eine weibliche Elfe würden sie als Gebärbeutel missbrauchen.
Ich habe sie zuerst entdeckt, daher darf ich als Erster meinen Spaß haben, oder?
»GRORO! GROOBR!!«
Der Goblin legte zwei Finger zusammen und pfiff mehr
schlecht als recht.
»GROB?!«
»GOORBGROOR!«
»GOORBGROOR!«
Die aus dem Schlaf geweckten Goblins erhoben sich langsam und widerwillig. Als sie aber das Schiff der Elfen sahen, war ihre Müdigkeit sofort wie weggewischt. Elfen! Abenteurer! Opfer! Fressen! Weiber!
»GORBBR!«
»GOBGOROB!«
»GOBGOROB!«
Sie riefen sich gegenseitig zu, was sie mit den Elfen machen würden, bevor sie nach ihren Waffen griffen und auf ihre geliebten Reittiere sprangen. Obwohl »geliebt« wohl nicht das richtige Wort war. Besonders liebevoll gingen sie mit den Wölfen schließlich nicht um.
»GOROB!«
Während er und seine Artgenossen den Fluss entlang galoppierten, brüllte der Entdecker des Schiffes Befehle, als wäre er der Anführer. Goblins besaßen nicht den nötigen Körperbau, um auf Pferden zu reiten, doch das störte sie nicht. Schließlich liefen Wölfe leiser und mit einem Knebel im Maul heulten sie nicht. Brutal schlugen die kleinen Teufel ihre Reittiere und verletzten sie dabei, damit diese mit schäumenden Mäulern noch schneller liefen.
»GROOROGGR!!«
Zuerst musste der Schiffsführer erledigt werden. Dann der Ruderer. Danach würden sie aufspringen und den Rest beseitigen. Die Goblins stellten sich bereits vor, wie die Elfen in Panik verfielen, und grinsten. Sie würden viel Spaß daran haben, den hochnäsigen Waldbewohnern ihre Gedärme herauszureißen. Während sich die Biester die schrecklichsten Dinge ausdachten, festigte sich ihr Griff um ihre Waffen. Es waren krude Speere und Bögen. Außerdem hatten sie Wurfsteine dabei. Sie waren primitiv, aber mehr als ausreichend, um einem Wesen das Leben zu nehmen.
»GGRO! GRRB!«
Die Wache schrie grell auf, worauf seine Artgenossen mit der Zunge schnalzten. Sie würden ihm für sein überhebliches Verhalten später eine Lektion verpassen.
»GRORB!«
»GGGROORB!«
»GGGROORB!«
Die Gruppe ignorierte die Schreie der Wache und machte sich bereit zum Kampf. Im vollen Galopp gingen sie zum Angriff über.
»GORB! GBRROR!«
Als Erstes ließen sie einen Regen aus Pfeilen auf das Elfenboot niederhageln. Die grünen Teufel ließen sich nicht davon beirren, dass die Hälfte ihrer Geschosse dabei platschend im Wasser landete, denn ein paar trafen auch den Bootsführer und den Ruderer.
Kurz freuten die Bestien sich über ihren Erfolg, doch dann bemerkten sie, dass das Schiff sich einfach weiterbewegte und auch das Geräusch der Ruder nicht aufhörte. War der Angriff zu schwach gewesen? Hatten sie niemanden wirklich verletzen können? Verwundert machten sich die Goblins für den nächsten Angriff bereit, als ...
»Einer!«
... ein Krieger in verschmutzter Lederrüstung heran gesprungen kam und die Kehle der Wache mit einem Schwertstich durchbohrte.
»GBBOOROB?!«
Die Wache schrie auf, doch Goblin Slayer trat den schwer verwundeten Goblin einfach in den Fluss. Seine Kameraden sahen das spritzende Wasser als Signal.
»Puhah!«
Tief durchatmend befreite sich die Elfe von der Decke, unter der sie sich versteckt gehalten hatte. Sie befand sich auf dem Schiffsdeck eines zweiten Schiffes, das von dem ersten gezogen wurde.
»Ihr miesen Viecher habt es also wirklich gewagt, in die Nähe meiner Heimat zu kommen!«
Anmutig zog die Waldläuferin die Sehne ihres Bogens zurück und feuerte einen ihrer Pfeile mit Knospenspitze ab. Zwei weitere folgten direkt darauf.
»GOOB?!«
»GROBO?!«
»GROBO?!«
Nacheinander bohrten sie sich in die Kehlen und Augenhöhlen dreier Goblin Reiter, die von ihren Wölfen stürzten. Weder das Schwanken des Bootes noch der Nebel konnte den Fähigkeiten der Elfe etwas anhaben. Sie spitzte ihre Ohren, um auch das leiseste Kampfgeräusch wahrnehmen zu können.
»Orcbolg! Sie kommen von rechts!«
Als Antwort war nichts weiter als der Schmerzensschrei eines Goblins zu hören, weshalb die Waldläuferin zufrieden nickte. Dann wandte sie sich dem Zwerg zu.
»Aber ein zweites Schiff vorzubereiten, um sie damit abzulenken, kommt mir ein wenig viel vor ... «
»Und dafür musste der Mönch sogar Wunder wirken«, antwortete der Schamane seufzend.
Er blickte zu den zwei Drachenzahnkriegern, die auf dem vorigen Boot standen. Sie waren in Mäntel gehüllt und sorgten, den Angriffen der Goblins trotzend, dafür, dass ihr Boot weiter stromaufwärts schwamm. In ihnen steckten einige Pfeile und Speere, doch das störte sie nicht.
»Ach, wir müssen langsamer werden!«, warf die Priesterin in die Runde. Sie hatte ihren Körper möglichst klein gemacht und klammerte sich an ihren Stab.
»Goblin Slayer ist schließlich dahinten.«
»Ja, ich werde mich ebenfalls ins Kampfgetümmel stürzen. Also sorge dafür, dass sie auf dich hören.«
Der Echsenkrieger hatte für den Kampf eine Scharfkralle vorbereitet und sprang zu den Goblins ans Ufer.
»Hajah!«
Mit einem wilden Schrei wirbelte er den Schwanz herum und brach damit den Hals eines Goblins, auf dessen Leiche er dann landete. Durch den wilden Absprung des Mönchs kam das Boot ins Wanken. Schreiend klammerte sich die Priesterin an einem Schild fest.
»Geht das nicht vorsichtiger? Willst du uns alle ins Wasser stürzen?!«, rief der Zwerg seinem Kameraden nach und half der Priesterin wieder auf die Beine.
»I... Ich bin in Ordnung!«, antwortete diese.
Die beiden waren zusammen mit der Elfe an Bord geblieben, um das Boot zu beschützen.
»Mach dir keine Sorgen! Ich werde sie nicht nah genug herankommen lassen!«, rief die Waldläuferin und schoss drei Pfeile ab. Direkt darauf ertönten die Schreie dreier Goblins.
»Neun!«
»GROOBOO?!«
Goblin Slayer sprang nach vorne und schwang seinen Schild nach einem Schatten, der sich im Nebel versteckte. Direkt darauf bohrte sich dessen geschärfte Kante in den Schädel eines Goblins. Geleitet von einem Schrei trat der Krieger zu und fügte noch einen Schwertstoß hinzu, der die Bestie in der Kehle traf. Goblin Slayer griff sich das Kurzschwert eines zuvor getöteten Goblins und trat ihn um. Da er hörte, wie sich ein Wolf hechelnd näherte, drehte der Abenteurer das Schwert um und zog währenddessen einen Lederriemen aus der Tasche, an dessen Enden jeweils ein Stein befestigt war.
»Hmpf!«
Er warf den Riemen, der im Nebel verschwand. Kurz darauf ertönte das Heulen eines Wolfs, gefolgt von einem „GORB?!“. Der Lederriemen hatte sich um die Beine des Wolfs gewickelt. Ohne zu zögern, sprang Goblin Slayer heran, um dem abgeworfenen Goblin in die Kehle zu schlagen und damit den Kehlkopf zu zertrümmern.
»Elf.«
Für den Abenteurer war das nebelige Schlachtfeld von Vorteil. Normalerweise wären die Goblins hier im Freien aufgrund ihrer Überzahl überlegen gewesen, doch wenn sie bei dieser schlechten Sicht mit ihren Waffen wild herumwedelten, liefen sie Gefahr, sich gegenseitig zu verletzen. Goblin Slayer konnte dies nutzen, um Verwirrung in den gegnerischen Reihen zu stiften und seine Feinde gezielt auszuschalten.
»Eine Patrouille? Ist das etwa eine Zufallsbegegnung?«, rief der Krieger dem Mönch zu, der gerade einen Reiter von seinem Tier geschlagen hatte.
»Das könnte man vermuten!«
»GOROOB?! GROBOR?!«
Während der Reiter schreiend zu Boden fiel, griff sich der Echsenmensch das Maul des Wolfs und riss es mit voller Kraft auf. Er war vollkommen euphorisiert vom Kampf und all dem Blut.
»Wenn man auflauernde Gegner überrascht«, Goblin Slayer rammte seine Klinge in das Rückenmark des gestürzten Goblins, »ist man als Angreifer im Vorteil.«
Der Krieger zog das Schwert aus dem toten Goblin und warf es in den Nebel. Ein Schrei ertönte.
»Wir dürfen keinen von ihnen entkommen lassen.«
»Ha ha ha! Das hatte ich sowieso nicht vor!«
Der Echsenmensch schwang seinen Schwanz und erwischte eins der grünen Biester. Es krachte gegen einen Baum und ein Knacken deutete darauf hin, dass sein Rückgrat zertrümmert worden war. Bleiben nicht mehr viele, dachte sich Goblin Slayer und griff nach einem Speer zu seinen Füßen. Mit gehobenem Schild ging er nach vorne und wehrte den Giftdolch eines Goblins ab, der sich im Nebel versteckt hatte. Er rammte seinen Speer in ihn. Da sich das noch nicht ausreichend anfühlte, gab er dem Speer noch einen weiteren Ruck nach vorne und schlug dem Biest mit seinem Schild ins Gesicht. Der Goblin ging mit gespaltener Stirn zu Boden. Zur Sicherheit trat Goblin Slayer ihm noch in die Kehle.
»Wir müssen es beenden, bevor der Nebel sich lichtet!«, rief der Abenteurer seinen Kameraden zu und so machten sie es.
»Ich frage mich, ob hier Blumen blühen«, murmelte die Priesterin, nachdem sie mit ihren Kameraden die Goblin Reiter Einheit besiegt hatte.
Es war nichts weiter als das Wasser, das Knirschen der Ruder und das leichte Atmen der fünf Abenteurer zu hören. Es war fast, als würden die Tiere in den Tiefen des Waldes ihren Atem anhalten und die Abenteurer bei ihrer Reise stromaufwärts gespannt beobachten. Die Sonne stand mittlerweile hoch am Himmel, doch die dichten Baumkronen sorgten dafür, dass nicht allzu viel Licht auf die Abenteurer herabfiel. Da es mit zunehmender Dichte des Waldes immer weniger wurde, erinnerte die Umgebung die Priesterin ein wenig an eine Höhle, was wohl der Auslöser für ihre Frage gewesen war. Die Elfe schüttelte ihren Kopf und antwortete:
»Keine Ahnung ... Zumindest kenne ich keine Blume, die so riecht ...«
»Wir nähern uns ihrem Gebiet«, entgegnete Goblin Slayer emotionslos. Er trug einen Knüppel am Gürtel, der wahrscheinlich aus Holz geschnitzt worden war. Auf ihm konnte man mehrere dunkelrote Flecken erkennen. Sicherlich waren damit nicht nur die Köpfe von Goblins gespalten worden.
Nachdem der Krieger und seine Kameraden die knapp zwanzig Goblins getötet hatten, hatten sie deren Kadaver zusammen mit denen der Wölfe in den Fluss geworfen. So wollten sie verhindern, dass andere Artgenossen vielleicht auf ihre Überreste stießen. Die Priesterin hätte die getöteten Gegner am liebsten begraben, doch dafür hatten sie keine Zeit gehabt. Stattdessen hatte der Echsenmensch ihr erklärt, dass die Kadaver wahrscheinlich von fleischfressenden Fischen verzehrt werden würden und dass das auf gewisse Art ja auch ein Begräbnis sei.
»Der Nebel lichtet sich. Wir sollten uns besser vorbereiten«, sagte der Mönch jetzt mit tiefer Stimme.
Er gab dem rudernden Drachenzahnkrieger auf dem vorausfahrenden Boot ein Zeichen, mit dem Rudern aufzuhören. Dieser setzte sich daraufhin, ließ dabei das hölzerne Ruder aber nicht los. »Es könnte nichts problematischer sein, als wenn das Rudern erneut gehört wird.«
»Soll ich vielleicht Stille wirken?«, fragte die Priesterin.
»Noch nicht.«
Goblin Slayer schüttelte den Kopf.
»Der Mönch hat bereits drei Wunder verwendet.«
Der Krieger drehte sich dem Echsenmenschen zu, der bestätigend nickte. Zusammen konnten die Priesterin und der Mönch sieben Wunder wirken, es blieben ihnen also noch vier. Darüber hinaus konnte der Zwerg noch viermal Magie wirken. Das war für eine Abenteurergruppe noch immer viel, doch Wunder und Zauber waren kostbare Ressourcen, die es nicht zu verschwenden galt.
»Also spare dir deine Wunder auf.«
»Verstanden.«
Beim letzten Kampf war sie schon keine große Hilfe gewesen und die Antwort ihres Kameraden betrübte sie ein wenig. Doch dann bemerkte sie etwas. Sie rieb sich die Augen und streckte ihren Kopf zwischen den Schildern an der Reling heraus.
»Hm?«
»Hey, das ist gefährlich!«
Der Zwerg griff sie am Gürtel, um sie festzuhalten.
»Ja«, antwortete sie und schaute sich um.
Sie hatte im Nebel einen dünnen, länglichen Schatten gesehen.
Für Bäume waren sie zu unnatürlich verformt gewesen, weswegen sie genauer hatte nachschauen wollen. Am Ufer erblickte sie etwas Erschreckendes ...
»Sind das etwa Totems ...?«
Mitten im Satz musste die Priesterin würgen. Sie hatte die Überreste eines Wesens gesehen, die auf einer langen Stange aufgespießt worden waren. Sie mussten schon länger hier sein, denn die Verwesung hatte sie nahezu unkenntlich gemacht. Die Form der verrosteten Rüstung ließ erahnen, dass es sich einst um eine Frau gehandelt haben musste. Welchem Volk sie jedoch angehört hatte, war nicht mehr zu erkennen. Die Priesterin schluckte herunter, was ihr hochgekommen war. Ihr war klar, warum die Goblin so etwas getan hatten: aus Böswilligkeit. Sie wollten jedem Eindringling damit klarmachen, dass das hier ihr Gebiet war, und ihm damit eine höllische Angst einjagen. Einen weiteren Sinn hatte es nicht.
»Ob die Goblins sie wohl bei lebendigem Leib aufgespießt haben?«, fragte der Echsenmensch und legte seine Hände mysteriös zusammen.
»Sie ist wieder dem Kreislauf des Lebens zugeführt worden.«
Doch während das Schiff weiter den Strom hinaufglitt, wurde klar, dass die Goblins nicht nur ein Totem angefertigt hatten. Die Abenteurer erblickten immer mehr von ihnen. Es war wie ein Wald aus Totems und die Überreste, die auf ihnen aufgespießt waren, befanden sich in den unterschiedlichsten Verwesungszuständen. Wahrend einige von ihnen bereits nur noch aus Knochen bestanden, war bei anderen noch nicht einmal die Haut verfault. Einige Leichen erinnerten an Skelette, während andere an Abenteurer erinnerten. Unzählige waren zum Spielzeug der Goblins geworden.
»U...«
Es war der Priesterin nicht zu verdenken, dass sich ihr bei dem Anblick erneut der Magen umdrehte. Sie ließ ihren Priesterstab fallen und beugte sich über die Reling.
»Uwärgh!«
Während ihr der süßliche Geruch der verfaulenden Leichen in die Nase stieg, entleerte sie ihren gesamten Magen. Sie hatte gedacht gehabt, dass sie sich so langsam an die Gräueltaten der Biester gewöhnt hatte, doch diesmal war es zu viel gewesen.
»Hier. Kau darauf herum. Und trink etwas Wasser.«
»Agh ... E ... Es tut mir leid ...«, antwortete sie dem Zwerg, der ihr über den Rücken strich.
Sie steckte sich das von ihm gereichte Blatt in den Mund und zerkaute es.
»Sollten wir verlieren, enden wir also auch so?«, fragte die Elfe. Sie war vollkommen bleich im Gesicht.
»Das ist alles andere als witzig.«
»Ja«, entgegnete Goblin Slayer emotionslos.
»Witzig ist das nicht.«
Der Krieger blickte flussaufwärts. Dort im Nebel erhob sich ein schwarzer Schatten in den Himmel. Plötzlich wehte ein feuchter Wind vorbei und wischte den Dunst weg.
»Ach so ...«, sagte die Elfe mit abwesender Stimme.
»Deswegen nennt man sie also die, die den Fluss im Zaum hält ·.«
Das Gebäude, das sich vor den Abenteurern erhob, war schwer zu beschreiben. Aus weißem Kreidestein war eine Art Festung gebaut worden, die auch als Damm diente. Seit der Zeit der Götter war das Gebäude den Elementen ausgesetzt gewesen und daher mit Moos bewachsen und von Ranken umhüllt. Es war der ideale Ort für ein Goblin Nest.
»Obwohl es sich so nah an eurer Siedlung befindet, wusstet ihr nichts davon?«, beschwerte sich der Zwerg.
»Nun ja, das hier war nun mal das Gebiet von Mokele Mbembe«, antwortete die Elfe schmollend.
»Es mag sein, dass die Ältesten davon wissen ... und vielleicht auch meine Schwester ... «
»Und du hast mal wieder nicht zugehört, als andere darüber geredet haben?«
Wie so häufig brach ein Streit zwischen der Elfe und dem Zwerg aus. Wahrscheinlich hatte der Schamane es darauf angelegt, um die gedrückte Stimmung etwas aufzulockern.
»Jetzt gehört dieses Gebiet aber den Goblins«, unterbrach Goblin Slayer die beiden Streithähne.
»Wir machen das Boot fest. Der Nebel hat sich gelichtet.«
»Verstanden. Verstanden.«
Mit einer schnellen Handbewegung gab der Echsenmensch den Drachenzahnkriegern ein Zeichen, die sich sofort daranmachten, das Boot ans Ufer zu bringen. Goblin Slayer legte seine Hand auf den Knüppel und kniete sich neben die Priesterin.
»Wie ist es?«
»Urgh ... Wir ...«
Sie schüttelte kraftlos den Kopf.
»Wir müssen etwas gegen sie unternehmen.«
»Ja.«
»Wir können sie nicht ... so weitermachen lassen ... «
»Ja. Wir lassen sie nicht damit durchkommen.«
Die Priesterin nickte und der Krieger griff nach ihrem Stab und reichte ihn ihr. Sie umarmte ihn wie einen alten Freund und stand auf. Bevor sie zu ihm aufsah, atmete sie noch einmal tief durch.
»Es sind schließlich Goblins, oder?«
»Ja«, erwiderte der Krieger, »Es sind Goblins.«
Während die Elfe leichtfüßig an Land sprang, geschah das Ganze beim Zwerg etwas ungeschickter. Er griff sich ein Tau und befestigte das Schiff damit an einem Baum. Dann sagte er:
»Bartschneider, jetzt wo der Nebel weg ist und es auch bald Nacht wird, werden wir uns nur schwer in das Nest schleichen können.«
»Wenn das so ist ...«
Die Elfe legte ihre Finger zusammen und versuchte zu schnipsen, aber weil dabei nur ein erbärmliches Geräusch herumkam, schnalzte sie mit der Zunge.
»Wenn das so ist, habe ich eine gute Idee!«
Die Monde standen schon am Himmel. Die Gruppe bewegte sich vorsichtig durch die Schatten. Gebeugt kämpften die Abenteurer sich durch Gebüsch und Gestrüpp.
»Höchst barmherzige Erdmutter. Umgebe uns allgegenwärtig und schenke uns Ruhe ...«
Die Priesterin hatte mit ihrem Wunder dafür gesorgt, dass ihre Bewegungen keine Geräusche erzeugten. Angestrengt stellte das Mädchen sicher, dass das Wunder nicht seine Wirkung verlor. Je näher sie ihr kamen, umso höher kam den Abenteurern die Festung vor. Ihre Bauart deutete darauf hin, dass Zwerge sie errichtet hatten. Allerdings waren hier und dort auch Bäume und Zweige verwendet worden, was vermuten ließ, dass auch die Elfen etwas mit diesem Gebäude zu tun gehabt hatten. Da sie außerdem wirkte, als würde sie einige Schlachten überstehen können, hatten die Bauherren des Projektes sich sicher von Gebäuden der Menschen oder Echsenmenschen inspirieren lassen. Mittlerweile hatten die Goblins jedoch an mehreren Stellen Steine entfernt und überall ihren Dreck hinterlassen. Was war wohl der Zweck dieses Gebäudes?, fragte sich die Priesterin. Wunder der Erdmutter allein würden nicht ausreichen, um es einzunehmen. Aus diesem Grund brauchten die Abenteurer noch weiteren Schutz.
»Tanz, Salamander. Ja, tanz. Teil das Feuer an deinem Schwanz.«
Deshalb erhitzte der Schamane mit einem Zauber einen Stein, den er in seinen grobschlächtigen Händen trug und mit dem er weißen Dampf erzeugte, der der Gruppe Deckung gab. Dies hatte zur Konsequenz, dass den Abenteurern sehr heiß wurde. Die durch das Wasser durchnässte Robe der Priesterin lag lästig eng an und obwohl es sich nicht gehörte, hatte das Mädchen die Ärmel hochgekrempelt. Der Zwerg, die Elfe und der Echsenmensch hingegen kamen gut mit der Hitze klar und ihre Bewegungen wirkten aufgeweckter als sonst. Wie es in der Hitze um Goblin Slayer stand, war allerdings in seinem Helm nicht zu erkennen. Der Mönch erblickte einen Wachturm des Gebäudes vor ihnen und erkannte, dass in ihm ein Goblin gelangweilt mit einem Speer im Arm döste. Der Echsenmensch bewertete dies jedoch nicht als Problem und nickte Goblin Slayer zu, der darauf sein Lauftempo beschleunigte. Kurz darauf stand die Gruppe vor dem Eingang der Festung. Sie wurde durch ein dickes und festes Holztor gesichert. Man konnte keinerlei Metall oder Ähnliches erkennen, aber das änderte nichts an der anzunehmenden Härte des Tores. Auf den ersten Blick sah es aus, als bestände es aus einem Stück, doch in ihm war eine kleinere Tür eingelassen.
Goblin Slayer befahl seinen Kameraden per Handzeichen, sich im Dickicht zu verstecken, und zog den Knüppel vom Gürtel. Die Elfe nutzte die Möglichkeit und sprang geschickt einen Baum hinauf. Dabei fiel kein einziges Blatt herunter. Auf einem passenden Ast angekommen, legte sie einen Pfeil in ihren Bogen und spannte die Sehne. Unter ihr fasste der Echsenmensch seine Waffe fester, während der Zwerg und die Elfe sich auf das Aufrechterhalten ihres Zaubers und Wunders konzentrierten. Als Goblin Slayers Blick auf die Priesterin fiel, formte sie mit ihrem Mund die Worte:
Sei vorsichtig.
Der Krieger nickte. Als er aus dem Bereich des Wunders heraustrat, konnte Goblin Slayer sofort wieder die Geräusche des tiefen Waldes hören. Das Rascheln der Gräser, das Wehen des Windes und das Flüstern des Flusses.
»Hmpf!«
Nachdem der Krieger eine Weile vor dem Tor verweilt hatte, trat er brutal dagegen. Dann griff er nach einem Loch im Holz des Tors und zog sich daran hoch. Nur einen kurzen Moment später öffnete sich die Tür.
»GROB?«
Ein Goblin, der wahrscheinlich Wachdienst hatte, steckte den Kopf heraus. Die Elfe wollte bereits ihren Pfeil abschießen, doch hielt sich zurück, weil Goblin Slayer sich nicht bewegte. Zusammen mit zwei anderen Goblins trat der wachhabende Goblin dann vor die Tür. Die Elfe schnalzte mit der Zunge, doch wegen Stille gab es keinen Laut. Ein vierter Goblin folgte, doch es dauerte noch fünf weitere Sekunden, bis Goblin Slayer aktiv wurde. Er ließ sich auf den letzten der Goblins fallen und warf ihn damit zu Boden. Bevor das Biest schreien konnte, hatte der Krieger ihm bereits den Schädel eingeschlagen. Mit einem dumpfen Geräusch verdrehte sich der Kopf des Goblins in eine unmögliche Richtung. Geschwind griff der Abenteurer sich das Schwert vom Gürtel des Monsters und verstaute es.
»Eins.«
»GBBR?«
Der wachhabende Goblin drehte sich aufgrund des plötzlichen Krachs hastig um.
»GORB?!«
Wie eine Marionette, deren Fäden durchgeschnitten wurden, brach der grüne Teufel zusammen. Ein Pfeil der Elfe hatte seinen Schädel durchbohrt. Die beiden übrigen wollten schreien, doch die Abenteurer waren schneller. Der eine Goblin bekam den Knüppel heftig ins Gesicht geschlagen. Er fiel zu Boden und der Krieger stürzte sich mit dem gerade erst geraubten Schwert auf ihn. Während er mit seiner linken Hand fest das Maul des Goblins zuhielt, zerschnitt er ihm die Kehle.
»Drei.«
»GRRB...Z!«
»Bleibt einer.«
Goblin Slayer schaute hoch und sah, wie der letzte Goblin mit einem Pfeil in der Kehle zusammenbrach.
»Vier.«
Der Krieger eilte zur Tür im Tor und warf einen Blick hindurch. Es war düster, aber das Licht der zwei Monde reichte, um zu erkennen, dass hinter dem Tor ein Platz lag, welcher aktuell verlassen war. Goblin Slayer steckte einen Keil unter die Tür und winkte seinen Kameraden zu.
»Alles in Ordnung? Bist du ...«, fragte die Priesterin, während sie mit trappelnden Schritten herangeeilt kam.
»Ich bin unversehrt«, antwortete der Krieger.
Auf die Priesterin folgte der Echsenmensch, der auf allen Vieren lief, und dann der Zwerg. Zuletzt sprang die Elfe aus dem Baum und flitzte mühelos auf die Tür zu.
»Von wegen Späher. Das eben war eher das Werk eines Meuchelmörders. Und was machen wir nun?«
»Es gefällt mir nicht, aber wir müssen wohl durch die Tür.«
Goblin Slayer zog ein Schwert vom Gürtel eines Goblins und steckte es in die Scheide an seinem Gürtel. Dann schnappte er sich das Beil eines weiteren toten Goblins. Auch diese Waffe verstaute er an seinem Gürtel.
»Wir dürfen hier nicht allzu lang verharren. Mönch, unterstütze mich bitte im Nahkampf.«
»Sehr wohl. Als Echsenmensch gehöre ich in die erste Reihe.«
Dem Mönch blieb nur noch ein Wunder. Die Drachenzahnkrieger hatte er bei den Schiffen als Wache zurückgelassen. Somit konnte er sich nur auf Scharfkralle und seine eigene Körperkraft verlassen, was ihm jedoch völlig genügte.
»Ich kann noch dreimal etwas einsetzen«, erklärte der Zwerg und strich sich durch den Bart.
»Ich, ähm ...«, die Priesterin dachte nach, »... noch zweimal.«
»Verstanden.«
Insgesamt standen der Gruppe nur noch sechs ihrer elf Wunder und Zauber zur Verfügung. Sie hatten also fast die Hälfte verbraucht. Würde es ihnen damit gelingen, dieses gewaltige Gebäude einzunehmen? Ungewollt schossen der Priesterin schlimme Gedanken durch den Sinn. Sie dachte an ihr allererstes Abenteuer, an das, was sie auf dem Weg hierher gesehen hatte, und viele weitere schreckliche Dinge. Schnell schüttelte sie ihren Kopf und fragte:
»Ähm, was machen wir wegen Licht?«
»Erst einmal gehen wir rein.«
Goblins konnten im Dunkeln sehen und benötigten von daher keine Lichtquellen. Wenn man die Festung also mit bereits entzündeten Fackeln betrat, zog man nur unnötig Aufmerksamkeit auf sich.
»Sobald wir aber wirklich drinnen sind, ist es nicht anders als in einer Höhle.«
»Dann werde ich für später eine Fackel bereithalten.«
»Bitte.«
Goblin Slayer zückte einen Dolch. Die Priesterin sah dies und wusste direkt, was jetzt anstand. Ihr Gesicht verzog sich und sie musste resignierend seufzen.
»Etwa das?«
»Selbstverständlich.«
Der Krieger drehte den Dolch in seiner Hand und ging mit entschiedenen Schritten auf eine der Goblin Leichen zu. Als die Elfe dies bemerkte, klopfte sie aufgeregt über ihre Kleidung und überprüfte ihre Ausrüstung. Dann wurde sie blass im Gesicht und ließ ihre Ohren hängen.
»Muss das sein?«
»Wenn du einen Duftbeutel dabeihast, nicht.«
»A... Aber ich habe doch nicht gedacht, dass ich in meiner Heimat Goblins vertreiben müsste!«
»Dann musst du da wohl durch.«
Goblin Slayer ignorierte die Beschwerden seiner Kameradin und riss den Bauch des Goblins auf. Er zog die Eingeweide heraus, wickelte sie in ein Tuch und hielt dieses der Priesterin ausdruckslos hin. Angeekelt versuchte die Elfe zurückzuweichen, doch der Zwerg hielt sie fest.
»Gib einfach auf. Das macht es leichter.«
»Es sind doch nur ein paar Gedärme«, stimmte der Echsenmensch zu und half dem Schamanen dabei, die Elfe festzuhalten.
»Wie? H ... Halt! Das geht doch auch ... «
»Mach nicht so einen Terz.«
Die Elfe wollte schreien, aber tat es nicht. Schließlich war sie eine erfahrene Abenteurerin.
***
Mit der Elfe an ihrer Spitze schoben sich die Abenteurer an der Wand des Platzes entlang. Der Platz an sich war heruntergekommen. überall wuchsen Pflanzen, die Schatten warfen und damit als Verstecke genutzt werden konnten. Die Waldläuferin leckte sich über die Lippen. Leichtfüßig setzte sie einen Fuß vor den anderen. Selbstverständlich konnten sie immer noch von einer Patrouille erwischt werden, aber wegen irgendwelcher Geräusche aufzufliegen, wäre auch alles andere als witzig gewesen.
»Tut mir leid.«
Überrascht hielt die Waldbewohnerin inne, weil Orcbolg sich bei ihr entschuldigte. Es ging wohl darum, dass sie die Führung übernehmen musste, weil Menschen im Dunkeln nicht sonderlich gut sehen konnten.
»In solchen Momenten seid ihr Menschen echt nicht zu gebrauchen.«
»Entschuldigung ... «, sagte die Priesterin.
Die Elfe wedelte leicht mit ihrer Hand.
»Schon gut. Kein Problem. Jetzt ...«
Die Ohren der Waldläuferin zuckten und stellten sich auf. Direkt darauf tauchte in ihrer Sichtlinie ein gelangweilter Goblin auf, der einen Speer auf der Schulter trug. Er war noch ein ganzes Stück von den Abenteurern entfernt und hatte sie nicht bemerkt. Vermutlich war er auf Patrouille. Die Elfe legte einen Pfeil in ihren Bogen und fragte:
»Was machen wir?«
»Erschieß ihn.«
Noch bevor Goblin Slayer seinen Satz beendet hatte, flog das Geschoss von der Sehne des Bogens und durchbohrte die Kehle des Goblins. Dieser wedelte kurz mit seinen Armen und starb, ohne zu wissen, wie ihm geschah. Die anderen Wachen schienen nichts bemerkt zu haben. Die Waldläuferin atmete langsam aus, bevor sie sich wieder in Bewegung setzte. Bei der Leiche des Goblins angekommen, zog sie den Pfeil aus ihr heraus.
»Urgh ...«
Angewidert schüttelte sie das dunkle Blut des erledigten Biestes vom Geschoss.
»Ich will nicht noch dreckiger werden, als ich es schon bin.«
»Das stimmt allerdings ... «, antwortete die Priesterin ihrer Kameradin und schaute an sich herunter.
Sie beide waren junge Frauen, aber von oben bis unten mit allen möglichen Körperflüssigkeiten von Goblins besudelt. Es stank nicht nur höllisch, sondern klebte auch, was es unheimlich schwer machte, sich daran zu gewöhnen.
»Ach, verdammt. Die Pfeilspitze ist abgefallen ... So ein Mist ... «
»Immer mit der Ruhe. Wenn das schon das Schlimmste ist, dann werden wir vielleicht beim Eindringen in das Gebäude nicht entdeckt werden.«
Der Echsenmensch kroch auf allen Vieren umher.
»Erst danach wird es wirklich kräftezehrend werden.«
Der Mönch richtete seine Augen auf ein Holztor, das wohl als inneres Tor der Festung diente. Es sah äußerst stabil aus, doch das war nicht das Problem. Das Problem war, dass es von dieser Art Tor mehrere gab, welche nebeneinander in die Mauer eingelassen waren.
»Ich habe gehört, dass königliche Grabstätten zum Teil solche Torsysteme besitzen. Viele davon sollen sogenannte falsche Eingänge sein.«
»Die Tore da sollen alle falsch sein?«
Neugierig beugte die Priesterin sich nach vorne und machte die Augen weit auf, um etwas mehr zu erkennen. Obwohl die Tore schon uralt waren, sahen sie majestätisch aus.
»So wirken sie aber nicht auf mich ... «
»Vielleicht sind sie nur eine Art Verzierung. Wenn es Fallen sind, kann ich sie nicht unterscheiden.«
Die Priesterin starrte weiter auf die Tore und hatte das Gefühl, das bei einem etwas anders war. Sie wusste nur nicht genau, was. Es dauerte noch einige Momente, bis sie es bemerkte.
»Vielleicht müssen wir uns doch nicht so viele Gedanken über das Thema machen. Nur bei einem der Tore ist das Buschwerk zertrampelt.«
»Hoppla! In der Tat!«
Die Vorfahren der Elfe mochten sich dieses ausgeklügelte Torsystem ausgedacht haben, doch die Dummheit der Goblins hatte es sinnlos gemacht. Gedankenlos hatten sie die ganze Zeit das wahre Tor genutzt und dabei das Dickicht drum herum zertreten. Die Waldläuferin zeigte auf zwei genervt dreinschauende Goblins, die Wache schoben, und sagte:
»Dann sind nur noch diese beiden Goblins ein Problem, was? Wir sollten sie töten und ihnen den Schlüssel abnehmen.«
»Vorausgesetzt, dass die Biester überhaupt wissen, wie man etwas abschließt.«
Der Zwerg wischte sich ein Blatt aus dem Bart, das dort hängen geblieben war.
»Wir sollten sie gleichzeitig ausschalten, damit sie niemanden alarmieren können.«
»Kein Problem«, antwortete Goblin Slayer.
»Mir sind sofort acht verschiedene Arten eingefallen, wie ich die beiden leise beseitigen kann.«
»Wirklich?«
»Das war ein Scherz«, erwiderte der Krieger der Priesterin, die die Augen weit aufgerissen hatte.
»Ich habe eigentlich noch viel mehr Ideen.«
Weil die Elfe keine weiteren Pfeile verschwenden wollte, bestand sie darauf, dass sich jemand anderes um die Wachen kümmerte, weshalb Goblin Slayer und der Zwerg den Angriff übernahmen. Beide hatten Schleudern in ihren Händen. Sie schlichen sich näher an die Gegner heran und feuerten fast zeitgleich ihre Steine ab. Zielsicher trafen sie die Kehle und den Kopf der Goblins.
»GRORB?!«
»GBBO?!«
»GBBO?!«
Während der eine der beiden mit aufgeplatztem Hals zusammenbrach, hielt der andere sich die Stirn und schwankte. Doch bevor der Überlebende etwas tun konnte, sprang der Echsenmensch heran und erledigte ihn mit seiner Scharfklinge. Es herrschte noch immer Stille auf dem Hof.
»Ich habe den Umgang mit der Schlinge auch geübt, aber ich bin noch nicht so gut wie sie ...«, murmelte die Priesterin niedergeschlagen.
»Mach dir keinen Kopf. Jeder hat bei uns seine Aufgaben«, erwiderte die Elfe und klopfte ihrer Kameradin auf die Schulter.
»Jeder sollte das tun, worin er gut ist«, erklärte der Mönch und schüttelte das Blut von seiner Waffe. Dann versteckte er die Kadaver der Goblins in einem Gebüsch.
Die Elfe überprüfte, ob sie sicher nicht zu sehen waren, während der Zwerg sich einen Goblin Speer griff. Er schaute sich die Spitze an und sagte:
»Für einfache Goblins sind das gute Waffen. Sie sind aus Eisen und nicht verrostet. Haben sie die von Abenteurern?«
»Vielleicht lagen sie aber auch in den Ruinen oder sie haben einen Waffenhändler erwischt«, mutmaßte der Krieger.
Der Zwerg brummte und entgegnete:
»Sie wirken alt auf mich, aber manchmal werden ja auch Fundstücke aus Ruinen verkauft.«
»Wie stehen die Chancen, dass an diesem Ort Dinge geschmiedet wurden?«
»Das glaube ich nicht. Das hier ist kein Ort für Feuer. Ohne irgendwelche Zaubertricks der Elfen wird hier niemand irgendetwas geschmiedet haben.«
»Hmpf ...«, grummelte Goblin Slayer.
»Auf jeden Fall sind die Goblins gut ausgerüstet. Gab es einen Schlüssel?«
»Ja, hier.«
Die Elfe warf Goblin Slayer einen Schlüssel an einer Hanfschnur zu. Außerdem hing an ihm ein Schild mit eingeritzten Ziffern.
»Gut.«
Der Krieger studierte den Schlüssel und ballte dann eine Faust um ihn.
»Wir gehen hinein und an den tiefsten Ort.«
»Ähm ... Und das ist unsere Strategie?«
»So ist es.«
Die Priesterin musste wegen seiner typischen kurz angebundenen Art leicht lächeln. Dann kniete sie sich hin und zog den Priesterstab nah an sich heran.
»Höchst barmherzige Erdmutter. Bitte führe mit deinen Händen die Seelen derer, die diese Erde verlassen haben.«
Sie bat um Frieden für all die Goblins, die auf dem Weg gestorben waren, und für alle Personen, die jene zuvor getötet hatten. Ihre Kameraden warteten, bis sie fertig war, bevor sie weitergingen.
Goblin Slayer schob den Schlüssel ins Schlüsselloch und versuchte, ihn zu drehen.
»Passt nicht«, sagte der Krieger und schnalzte mit der Zunge.
»Ach, dann bewahre ich ihn auf«, entgegnete die Priesterin und steckte den Schlüssel in ihre Tasche.
»Bitte.«
»Dann bin ich wohl dran!« Voller Tatendrang stellte sich die Elfe vor das Tor. Sie hatte aus Spaß an der Sache das Schlösser knacken gelernt. Nie hätte sie gedacht, dass diese Fähigkeit sie einmal zu einem wertvolleren Gruppenmitglied machen würde. Sie schob einen Dietrich ins Schlüsselloch und lauschte genau, was für Geräusche das Schloss machte, während sie darin herumstocherte. Kurze Zeit später gab es ein Klacken. Stolz streckte die Waldläuferin ihre schmale Brust heraus.
»Gut. Es ist offen.«
»Hey, bevor du aufmachst ...«
Der Zwerg wühlte in seiner Tasche mit Katalysatoren und zog ein Tuch hervor.
»Was hast du vor?«, fragte die Priesterin verwundert.
»Wir sollten die Scharniere des Tors ölen.«
Der Schamane kniff eins seiner Augen zu.
»Es wäre nicht gut, wenn sie beim Öffnen quietscht.«
»Ich werde dir dabei helfen!«
»Na gut. Dann übernehme ich die linke Seite und du nimmst die rechte.«
Nachdem die junge Abenteurerin von ihrem Kameraden einen in Öl getränkten Lappen erhalten hatte, machte sie sich gleich ans Werk. Flink rieb sie alle Scharniere mit Öl ein. Nachdem die beiden fertig waren, ließ sich das Tor nahezu lautlos öffnen. Die Abenteurer schlüpften ins Innere des Gebäudes. Das Tor schlossen sie selbstverständlich hinter sich. Noch hatten die Goblins nicht bemerkt, dass bereits einige ihrer Kameraden getötet worden waren. Doch selbst wenn sie es gewusst hätten, hätten sie nicht getrauert, sondern nur darüber nachgedacht, wie sie die Abenteurer quälen könnten.
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