[Biete] High Way: Life [Furry]

StillesChaos

Gläubiger
Vorwort
Vielleicht gefällt es ja einigen, ich möchte gerne eine Story aus der ganzen Sache machen, die etwas länger anhält und den Lesern gefällt - alles weitere kommt in einen Discuss-Thread. Der ist hier!

Kapitel 1 - Helix

Sean wachte auf seinem Sofa auf. Er hielt sich den Kopf. Hatte er gestern wirklich so viel getrunken?

Er blickte zu dem Tisch vor seinem Sofa - Ja, hatte er. Eine leere Whiskyflasche war der stille Zeuge seines Deliriums. Im Nachhinein, so dachte er sich, hätte es auch ein Baseballschläger getan, aber das wäre auch nur eine Frage des Könnens gewesen. Und ohne Zähne war das Kauen auch nicht gerade eine angenehme Sache. Schwerfällig schob sich der junge Hengst in eine aufrechte Position und blickte an sich herab. Er war wohl auf dem Polstermöbel eingeschlafen, denn er hatte sich ja nicht mal mehr umgezogen. Mit einem widerwillig gelingenden Ruck stand er auf und trottete zum Bad. Er stemmte sich auf das Waschbecken um sich zu fassen.

Verdammt... der Whisky war eine schlechte Idee., dachte er sich.

Er drehte den Wasserhahn auf und strich sich kaltes Wasser durch sein Gesicht. Ein leichtes schaudern durchzog ihn und er musste etwas prusten - das war bestimmt nicht das Beste zum Aufwachen. Zumindest, wenn man es langsam angehen wollte. Er drehte den Hahn wieder zu, blickte zu dem kleinen Spiegelschrank über dem Becken und öffnete ihn. Ein kleiner, oranger Behälter fiel heraus und klimperte im noch nassen Waschbecken. Er nahm den Behälter, öffnete ihn und warf sich zwei Aspirin ein.

Aspirin, Kippen und Kaffee. Das Beste Frühstück der Welt., rannte es ihm ironisch durch den Kopf. Aber bevor er an eine gute Tasse heißen Kaffees denken konnte, musste er sich erst mal Duschen. Er war nassgeschwitzt und roch dementsprechend unangenehm.

Nach seiner ausgiebigen Dusche stand er in seinem Schlafzimmer vor dem großen Spiegel. Er prüfte sich selbst. Die leichten Augenringe waren immer noch da, aber daran hatte er sich gewöhnt- seit Jahren hatte er Augenringe. Er musterte selbstkritisch wie eh und je seinen durchtrainierten Körper. Die breite Brust, das gepflegte Fell, das langwierig erworbene Sixpack - ja, er mochte seinen Körper, so viel stand fest. Und er legte wert auf eine ordentliche Figur, auch wenn er stets behauptete, Äußerlichkeiten wären nur eine Nebensache - nun ja, eigentlich waren sie das. Aber nicht, wenn er bei Äußerlichkeiten sich selbst meinte. Immerhin trainierte er schon seit 5 Jahren im Fitnessstudio und war dementsprechend Muskulös geworden - was zu seiner großgewachsenen Erscheinung sehr gut passte.
Er schmunzelte selbstzufrieden und widmete sich seiner Kleidung. Schwarze Boxershorts, weite, zerschlissene Cargos darüber, ein schwarzes Muscle-Shirt - und zu guter letzt sein Lieblingsgürtel. Als gebürtiger Irle zierte passend ein metallenes Glücksklee seinen ebenso schwarzen Gürtel. Er musterte sich erneut, rückte die Kleidung zurecht - der Bund der Hose war etwas ausgeleiert, aber das mochte er - man hatte den Eindruck, die Hose würde gleich runterrutschen, wenngleich sie eigentlich bombenfest saß. Das braune Fell passte gut als Untergrund für die schwarzen Klamotten - vielleicht etwas sehr düster, mochte manch einer meinen - aber sein Musikgeschmack passte prima dazu. Ein letzter Blick in den Spiegel, die drei Ohrringe im rechten Ohr musternd - schritt er auch prompt in die Küche.

Dort angekommen musste er mit erschrecken feststellen, dass keine Zeit mehr für einen Kaffee blieb. Also griff er sich eilig die Packung Zigaretten und die Schlüssel vom Tisch, seine Lederjacke vom Stuhl und machte sich eilig zur Garage auf.

Scheiße, meine Schicht beginnt in 10 Minuten!, dachte er sich hastig bei sich selbst.

Er schritt auf den Bürgersteig, ging eilig ein paar Meter und dann nach rechts. In dieser kleinen "Nebenstraße" - wenn man es denn so nennen mochte - befand sich die Mietgarage. Er schloss die Garage auf und schob das Tor hinauf - gerade so, dass er sich drunter durchbücken konnte. Leichte Sonnenstrahlen erhellten den dunklen Raum - und das leichte Blitzen blankgeputzten Metalls antwortete. Dort stand sein Ein und Alles - eine Harley, im besten Zustand. Aufgemotzt, poliert - und für eine Fahrt bereit. Er schob sie heraus - erst jetzt konnte man ihre massiven Ausmaße erkennen - der Hengst war schon groß gebaut, aber ebenso war es auch seine Maschine. Er wandte sich noch einmal der Garage zu, sie zu schließen und zu sichern.

Dann trat er heran und hob - einem Ritual gleich - eines seiner Beine über den breiten Sitz, bis sie zwischen seinen Beinen stand. Zugegebener maßen - ein Hengst brauchte von Natur aus keine Phallusverlängerung - aber, so dachte Sean sich im Spaß manchmal - wenn er jemals eine brauchen sollte, würde er sich wohl sein Motorrad zwischen die Beine transplantieren lassen. Er seufzte wohlig, griff in die Innentasche seiner Lederjacke und setzte sich die Sonnenbrille auf. Langsam umschlossen seine Hände das weiche Kunstleder seiner Griffe. Jedes mal - egal, wie schnell er es machte - es kam ihm wie Zeitlupe vor. Als würde man einen Motor starten, so war es für ihn. Aber noch besser als das imaginäre Motorstarten war das Starten des Motors an sich; Er löste den Ständer und ließ die Maschine anspringen. Ein lautes Gröhlen ertönte als Antwort auf die Gebete des Fahrers - und mit einem Donnern zog er hinfort zu seinem Ziel.

Während der Fahrt merkte er erst, wie warm es war; Dafür dass es gerade mal die Mitte des Frühlings erreicht hatte, schien die Sonne stark und heiß - perfekt für das Fahren mit dem Motorrad. Oder um leicht bekleideten Frauen unauffällig ins Dekolleté zu schielen. Oder um ein Konzert zu besuchen - all das war für ihn das Beste am guten Wetter. Zugegeben, er war einfach gestrickt; Aus hoher Kunst, Wein und Literatur machte er sich nichts. Er war gewiss nicht blöd; Hielt aber die Theorie für ein schlechtes Plazebo, um die Realität zu verstehen. Alles, was er im Leben brauchte, war seine Maschine, Kippen, Whisky und ein Soundtrack, der das Herz zum Donnern und das Blut zum Rasen bringen konnte. Alles andere war für ihn auf lange Sicht hin nicht von belang.

Er schaltete runter und bog ein; Es war eine Baustelle. Ein großer Gebäudekomplex, von dem noch nicht alles fertig war. Während im vorderen Teil kleinere Gebäude stehen sollten, waren hinten die beiden Hauptteile - oder vielmehr ein Hauptgebäude, welches sich in zwei Teile aufbaute. Links ein Gebäude, welches sich noch in Bau befand, mit etwa 5 Stockwerken, rechts eines mit Sieben. Warum man keine Hochhäuser wie alle anderen Firmen aus dem Boden stampfte entzog sich seinem Verständnis - aber man bezahlte ihn auch nur für das aufbauen, nicht für das Sinnieren - und von daher war das auch alles in Ordnung. Langsam ließ er das Monstrum zwischen seinen Beinen ausrollen - und kam schließlich auf dem Mitarbeiterparkplatz vor dem Hauptgebäude zum stehen.

Rechts, auf einer kleinen Wiese war ein Container aufgebaut worden. Dort befanden sich sein Spind, der Pausenraum - und Bob, der dicke Vorarbeiter, wenn er nicht gerade zu etwas dringendem gerufen wurde. Bob war ein alter Kater, der seine besten Jahre lange hinter sich hatte. Jetzt ging er gebückt und war mehr für das Denken zuständig als für das harte arbeiten an sich - aber man schätzte ihn für seine gutmütige Art.
Eilig stieg Sean von seinem Mottorad, öffnete die Metalltür.

"Ah, Sean. Hab' schon auf dich gewartet, hast du es wieder mit deinem geliebten Jack getrieben?", grinste ihn der alte Kater hämisch an.
"Aye, wollte schon früher da sein, aber wie es immer so ist, erst nüllt er dich ein und verpasst dir dann einen Schlag in die Fresse.", antwortete Sean souverän.
Beide verfielen in ein heiteres Lachen. Derbe Witze waren an einem Ort wie eine Baustelle genau das Richtige, dachte Sean. Er ging zu seinem Spind und entledigte sich seiner Lederjacke.
"Mein Kram ist immer noch da, wo er gestern stand?", fragte er.
"Sollte er das nicht?", antwortete Bob fragenderweise, während er seine Augenbraue in die Höhe zog.
"Nicht das Coon mir wieder einen Streich spielt."

Coon - ein junger, kleiner Waschbär mit viel zu viel Flausen im Kopf. Er war ein Lehrling der Maler - und auch wenn er manchmal übertrieb, so war er Sean schnell ans Herz gewachsen. Bob schüttelte indessen nur grinsend den Kopf und machte sich weiter an seine intensiven Studien - der lokalen Tageszeitung.
Sean ging die Treppen des noch im Bau befindlichen Gebäudes herauf, bis er im fünften Stockwerk angelangt war. Die Elektrik musste noch gemacht werden - und dementsprechend waren die Wände noch ziemlich aufgerissen. Er sann einen Moment nach.

Hm... was stand noch an...?, fragte er sich selbst. Ehe er dann zur Decke blickte und es ihm wieder einfiel. Ach ja, die verdammten Deckenlampen. Er nahm sich eine Leiter, welche an der Wand lehnte und klappte sie auf. Oben angekommen begann er, die Lampen anzuschließen.

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Einige Stunden vergingen und Sean steckte gerade in einem kleinen Loch, dass er sich geschaffen hatte, indem er die Platte der Decke beiseite geschoben hatte, um zur eigentlichen Decke hinaufzukommen, wo die Leitungen verliefen.

"Zieh' die Hose runter, großer. Dann habe ich auch was zum rumspielen.", sprach eine Frauenstimme keck, gefolgt von einem Lachen.

Sean trat herab und zog den Oberkörper aus dem Loch. "Amy? Ich dachte schon, du machst heute blau." Er grinste, als er die Wölfin sah. Amy war eine junge, freche Wölfin, mit mehr üppigen Kurven als eine Rennstrecke, insbesondere ihr Vorbau verdrehte jedem Kerl den Kopf. Das zarte Gesicht wurde von langen, roten Haaren eingerahmt, während zwei Eisblaue Augen die Welt stets neugierig musterten. Hier jedoch war sie Malerin.
Die Wölfin grinste zurück. "Also? Denkerpause?" Sean nickte eifrig. "Hab' ich jemals "nein" zu dir gesagt?" Amy überlegte gespielt und blickte zur Decke. "Hm... nein. Da könnte ich dich gleich mal nach Schweinereien Fragen." Sie blickte zu ihm und grinste. Auch wenn beide oftmals sich gegenseitig aufzogen und mit der Sexualität des jeweils anderen spielten - nie war etwas wirklich zwischen ihnen geschehen, auch wenn mancher meinte, dass sie perfekt zueinander passen würden. Sie drehte sich prompt um und ging vorran, dicht gefolgt von Sean, der ihr lachend einen Klaps auf ihren knackigen Hintern gab.
"Erdbebengefahr!", rief sie grinsend - ein Hinweis auf das leichte Wippen ihrer Kurven. Sie drehte sich zu Sean um und streckte ihm die Zunge raus. So gingen sie gemeinsam zu ihrem gegenwärtigen Lieblingsplatz, die Wiese unten neben dem Gebäude.
Dort angekommen setzten sie sich auf das leuchtende grün unter dem blauen Himmel. Sean fragte prompt: "Aschenbecher?" Amy nickte schmunzelnd, zückte eine Coladose aus der Innentasche ihres weißen Oberteils - und leerte sie in einem Zug. Sean lehnte sich gewohnt nach vorne, sodass sie die leere Coladose an seinem Kopf kleinhauen konnte.
"Dickkopf!", rief sie fröhlich und rülpste versehentlich. Beide blickten sich einen Moment wortlos an - und verfielen in schallendes Gelächter. Die leere, zerdrückte Coladose vor sich hinstellend, zog Sean die Kippenpackung aus seiner Hosentasche und reichte sie gen Amy, welche sich prompt einen Glimmstengel aus der Schachtel angelte. Sean tat es ihr gleich und beide zündeten ihre Kippen an - es war Seans erste Zigarette heute, woraufhin er tief einatmete und dann wohlig seufzte.
"Ich dachte schon, mein Schmachter bringt mich um.", sprach er genüsslich - es drehte sich alles leicht - wenn man einige Zeit nicht geraucht hatte, so war die Wirkung des Nikotins gut spürbar und sehr intensiv. Amy grinste ihn an. "Was grinst du so?", meinte Sean. "Och, ich hab' mich gefragt, ob du vielleicht morgen mit auf das Damage Inclusive-Konzert willst."
"Damage Inclusive sind in der Stadt?!", rief Sean verwundert.

"Klar, war doch überall im Internet zu lesen, Saufkopf!", rief sie zurück und klopfte ihm frech auf die Nase - oder vielmehr der Bereich etwas oberhalb seiner Nüstern. "Wenn ich ein Ticket hätte...", sprach Sean und seufzte. "Sind sicherlich alle vergeben." Amy grinste. "Nee-heee! Hab' extra für dich eine dazubestellt." Sean blickte sie mit großen Augen an. "Was?! Wie---" "Immer mit der Ruhe. Ich weiß doch, dass du alles dafür tun würdest, um ein Konzert mitzuerleben.", sprach sie gelassen. Als langjährige Freundin wusste sie wirklich alles über ihn. Naja, fast alles. Sean grinste und fiel ihr um den Hals. "Da hast du was bei mir gut." "Hmm...", sprach sie lasziv. Er löste sich von ihr, sie legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel - und damit auf sein bestes Stück, woraufhin er zusammenzuckte. "Weißt du... ich denke, da überlege ich mir etwas." Daraufhin nahm sie ihre Hand wieder zu sich, lehnte sich zurück und rauchte weiter. Sean war verwundert - empfand sie doch mehr für ihn, als sie zugeben mochte? Er wusste es nicht. Er hatte nie wirklich darüber nachgedacht. Sie war immer nur seine beste Freundin gewesen. Er knackte mit dem Nacken und rauchte genüsslich weiter.
"Okay.", schmunzelte er. "Essen?" "Ling?" "Aye." - so tauschten die beiden sich aus - sie waren ein Herz und eine Seele, wenn es um solche Dinge ging. Irgendwie einfach - aber auch irgendwie höchst komplex. Ein Naturphänomen für sich. Amy zückte ihr Handy und wählte eine Nummer, sie bestellte das Essen - das gleiche wie immer. Zwei Portionen Reis mit irgendeiner seltsamen Suppe - beide hatten nie nach dem Inhalt gefragt, aber das interessierte sie auch nicht. Sean betrachtete sie, diesmal mit dem Gedanken, ob jemals was zwischen ihnen sein könnte. Und ihm gefiel der Gedanke. Prompt - wie es bei Männern üblich ist - hatte er einige interessante Bilder im Kopf. Er sah sich, wie er sie von hinten durchnahm, während ihre vollen Brüste im Takte der Leidenschaft wippten und beide gierig stöhnten.
Ja, das würde ihm gefallen.

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So betrachtete er Amy eine weile lang, die gerade mit dem Lieferservice telefonierte. Schließlich rauchte er seine Zigarette zu ende und drückte diese im improvisierten Aschenbecher aus. Amy legte auf. "Dauert etwa 10 Minuten.", sprach sie. Sean nickte. "Okay." Er blickte zum Himmel. "Alles in Ordnung?", fragte Amy und legte den Kopf schief. "Jap, war nur gerade irgendwie in Gedanken." - nun blickte er sie an und lächelte. Die Sonne brannte unangenehm heiß und Sean zog sich sein Muscle-Shirt aus, was Amy zum Grinsen brachte. "Hmm... da möchte ich doch glatt dahinschmelzen." "Warum tust du es nicht?" Sean grinste sie frech an. "Hey, Eiskalt bin ich nicht!", sprach Amy und kicherte leise.

Zugegeben - manchmal waren ihre Gespräche etwas sinnfrei, aber für Spaß waren sie immer zu haben. Amy tippte ein wenig auf ihrem Handy herum - und prompt gab der Handylautsprecher einen Song als Resonanz heraus.

Dead end becomes your second chance
You've been broken for so long, so long, return
I will stand with you

Beide lauschten dem Song und wippten, dem Headbangen gleich, die Köpfe im Takte der Musik. Gitarrenriffs, gepaart mit klarem Gesang und einigen Growl-passagen - ja, es war der Metalcore, dem sie sich verschrieben hatten. Wenngleich sie eigentlich alles hörten, was ihnen zusagte. Na gut, ausser vielleicht Hip Hop, aber das war sowieso eine Thematik für sich, wenn man sie gefragt hätte.

"Weißt du Amy, manchmal glaube ich, du bist ein Engel." Sean schmunzelte. "Bloß nicht, die schmecken ekelhaft!", grinste die Wölfin. Beide lachten herzhaft, bis schließlich in der Ferne ein Punkt schnell näher kam. Es war Ling, ein enorm beleibter Panda auf einem viel zu kleinen Moped mit Rosa Lack. Niemand wusste, wieso er so unterwegs war, aber man einigte sich darauf, dass es wohl sein Markenzeichen war. Wer Ahnung von der Stadt hatte, wusste, dass man das beste asiatische Essen bei ihm bekam. Wie immer hatte er seinen großen Kopfhörer auf, den er nur für Unterhaltungen abnahm. Kurz vor der Wiese kam er zum Stoppen.
"Hallo Sean, Hallo Amy. Hier eure Bestellung.", sprach der Panda, noch bevor er überhaupt seine Kopfhörer vom Kopf abzog, um wieder zurück in die Realität zu kommen. Sean stand bereits vor ihm und zückte sein Portemonnaie. "Was kriegst du?" "Zehn Dollar, wie immer, Sean." Sean nickte und gab ihm fünfzehn. "Hier, mein Bester." Sean lächelte - Ling war wirklich zuverlässig - die ganze Stadt könnte im Schneetreiben untergehen, aber das wäre für Ling gewiss kein Problem gewesen. Der Panda verneigte sich, überreichte das eingepackte Essen und setzte die Kopfhörer wieder auf. "Guten Appetit." - und fuhr davon. Darauf konnte man nichts antworten, denn so war er nun mal - auf das Wesentliche konzentriert.

Sean schmunzelte nur, er kannte es zu gut. Mit dem Essen in der Hand trat er zu Amy und reichte ihr ihre Portion. "Danke, Sean." Das sprach sie eigenartig aus. Meist glich ihr "Danke" mehr einem "dankeschönundjetztlassmichinruhe" - oder einem "Dankeeeeeeeee jetzt ist aber gut." - aber dieses "Danke", so merkte Sean, war im Ton ganz anders. Auch wesentlich konstanter, als hätte er ihr etwas Gutes getan.
Etwas verwirrt antwortete er: "Klar.. äh, kein Problem." - und er schmunzelte. Auch wenn es keiner zugegeben hätte, beide wussten, dass da etwas im Begriff war, aufzusteigen. Die Luft knisterte förmlich, es war frühling, es war warm - und beide mochten sich sehr. Ein Blinder wäre mit seinem Krückstock Amok gelaufen, wenn es anders gewesen wäre.

Beide aßen, ehe sie beschlossen, ihre restliche Pause mit dem rumliegen auf der Wiese und dem dazu passendem Rauchen zuzutun. Die Wölfin machte es sich vorzugsweise auf der Brust des Hengstes gemütlich, während dieser nichts besseres hatte, als seine Handflächen. Aber ihn störte es nicht, zumindest nicht, solange sie wohlig liegen konnte. Erst jetzt fiel ihm auf, wie wichtig sie ihm eigentlich schon immer war.

Love is a burning thing
and it makes a fiery ring...

Eine Band hatte Cash's großartigen Song gecovert - und er war nun mehr im Sinne der Beiden. Während das Schlagzeug maltretiert wurde, schredderten die Gitarren in harten Riffs und vier Männerstimmen brüllten den Text in die Microphone.

Amy verspürte hiervon eine seltsame Form der Romantik - sie passte einfach zu Sean. Er war zwar in gewisser Maßen ein "harter Kerl" - aber trotzdem im inneren stereotypisch weich, vielleicht sogar liebevoll - sie hätte es gerne gewusst. Immerhin kannte sie ihn schon seit über zehn Jahren, aber sie hatte nie allzuviel davon mitbekommen, nur manchmal wenn er nach der Schule seiner Mutter im Haushalt geholfen hatte. Sean kam aus einer einfachen, vielleicht sogar ärmlichen Familie. Sein Vater musste alle versorgen, ihn und seine vier Geschwister. Nicht leicht, mochte man meinen, aber Sean tat alles, um zu helfen. Seine Familie war ihm schon immer wichtig gewesen - darum war es auch nicht verwunderlich gewesen, dass er selbst das wenige Geld, was er damals in kleinen Aushilfsjobs verdiente, seiner Familie gab. Als Ältester sah er es als seine Pflicht an, er hinterfragte es auch nicht. Es war für ihn selbstverständlich und das hatte sie schon immer an ihm faszinierend gefunden - er tat einfach das Richtige, ohne wirklich zu hinterfragen.

Amy hingegen hatte es schon seit ihrer Geburt leicht gehabt. Aufgewachsen als Einzelkind eines reichen Geschäftsführers und einer berühmten Opernsängerin bekam sie alles, was sie wollte. Ihre Eltern waren nur leider nicht oft zugegen, und so bekam sie als Entschuldigung alles Mögliche, was sie sich wünschte - bis auf ein Mal, als sie aus Trotz eine Achterbahn haben wollte. Sie hätte es heute sicherlich einfacher gehabt, wenn sie einen anderen Weg eingeschlagen hätte - aber sie wollte eine einfache Arbeit haben, Malerin - ja, das war stets ihr Wunsch. Keine Ölgemälde auf Leinwand pinseln, sondern Häuser anstreichen. Sie mochte es, wenn diese klaren Flächen mit klarer Farbe bemalt wurden. Es war ein komplexes Puzzle in ihrem Kopf, dass sie nur entwinden konnte, indem sie solange malte, bis es fertig war. Dann hatte es Struktur, Sinn und Muster. Und das empfand sie als beruhigend. Darüber hinaus konnte sie den ganzen Tag damit zubringen, etwas zu tun.
Früher war es anders. Da waren die Tage lang, einsam und langweilig. Sie sollte auf's Internat, man sagte, sie wäre hochbegabt - aber sie wehrte sich mit Klauen und Zähnen, floh immer wieder aus dem Internat, bis ihre Eltern endlich aufgaben und sie in eine reguläre Schule schickten.

Sicher, der Unterricht war für sie langweilig - bis eines Tages Sean dazukam.

Sean war damals ein schüchterner Kerl und saß immer hinten in der letzten Reihe in einer kleinen Ecke. Es war seltsam für sie - während ihr der Unterricht leicht von der Hand ging, fiel es ihm fast schon unglaublich schwer, die Sachen zu lernen - und oft blickte er gedankenverloren aus dem Fenster. Er sprach nicht viel, es war schwer für ihn, seinen irischen Akzent loszuwerden - und wurde oft deshalb gehänselt. "Nuschelfresse" nannten ihn einige. Andere machten sich über seine zerlotterte Erscheinung lustig. Ein typischer Aussenseiter, der in der Pause im Unterrichtszimmer blieb, um Musik auf einem alten, zerkratzten Discman zu hören. Er wirkte dann friedlich und fern jeder Sorge. Auch wenn Amys Freundinnen oft genervt waren, störte sie sich nicht daran, im Klassenzimmer bei ihm zu bleiben und ihn anzusehen - auch wenn er wusste, dass sie ihn die ganze Zeit anstarrte und er nervös hin- und herblickte.

Eines Tages entschloß sie sich schließlich, ihn anzusprechen...

"Amy?" Die Wölfin musste blinzeln. "Schlaf' ja nicht ein, ich muss auch langsam wieder hoch, bevor der Chef wieder meckert, dass wir beide zu viel Pause machen." Sie setzte sich auf und rieb sich die Augen. Sean richtete sich ebenfalls auf und sammelte den Müll ein, den er in einen nahegelegenden Mülleimer warf. Während Amy sich langsam erhob und merkte, dass sie fast eingeschlafen wäre, kam Sean zu ihr, neigte sich runter und streckte den Kopf durch ihre Beine, nahm sie auf die Schultern und trug sie zurück. Amy quieckte und lachte fröhlich - ja, so war Sean. Manchmal unheimlich unkonventionell einfach - und doch so komplex.

Sean schmunzelte und trug sie ohne größere Mühen zurück zum Eingang.

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Einige Stunden später - die Sonne ging schon langsam unter. Feierabend. Sean seufzte und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sein Muscleshirt hatte er etwas in seine Hose gestopft. Er hatte gerade alles beiseite gestellt und ging herab, da sprang ihm plötzlich etwas in den Rücken - oder vielmehr auf den Rücken und hielt ihm die Augen zu. "Na, wer bin ich?!", rief eine Stimme. "Coon, lass' den Scheiß', ich hab' Feierabend.", sprach Sean trocken. Coon hatte mal wieder einen seiner kleinen Streiche versucht - aber Sean kannte diese zu gut. "Nur, wenn du mich runter trägst. Ich habe keine lust, wieder und wieder die Treppen hoch und runter zu rennen. Mein Meister hat mich heute schon herumgescheucht wie ein Irrer." Sean seufzte. "Na gut, dann halt dich aber wenigstens woanders fest, sonst fallen wir die Treppe runter." Sean gab hier wie so oft nach. Coon konnte gut nerven und Sean war erschöpft, da hätte man ihn auch fragen können, ob er im Ozean nach Trümmern der Titanic suchen könnte, er hätte wohl zugestimmt. Unten angekommen ließ er den jungen Waschbären zu Boden. "Überfalle mich nie wieder an einem Freitag Abend, Coon, sonst muss ich dir in den Hintern treten." Sean schmunzelte. "Aye, ich weiß, vor deinem Feierabendbier bist du ungenießbar." Coon war vielleicht 17 - aber Bier durfte er schon trinken. "Ich hab' da was.", er grinste und stampfte zu seinem Roller. Dort angekommen öffnete er eine kleine Abdeckung, die zu einem kleinen Innenraum im Gehäuse gehörte. Er holte zwei Flaschen raus und reichte sie Sean. "Hier, ich muss noch nach Hause fahren." Er grinste. Sean war etwas verwirrt. "Äh... danke, Coon." Der Waschbär zwinkerte demonstrativ und stieg auf seinen Roller, woraufhin er davonfuhr. Just in diesem Moment kam auch Amy aus dem Gebäude und betrachtete Sean mit den beiden Flaschen Bier in der Hand. "Hast du was größeres ohne mich vor?", fragte sie mit einem gespielt beleidigten Blick. "Nur, wenn du nicht willst.", sprach Sean souverän und grinste. "Spieleabend?", fragte Amy mit einem leuchten in den Augen. "Spieleabend.", bestätigte Sean. Spieleabend - das bedeutete, die beiden würden zu ihr fahren und den Abend damit verbringen, sich gegenseitig in Zombie Arena 50.000 im Highscore zu übertreffen. Dazu tranken sie reichlich Bier und hörten laut Musik. Das war ihr verständnis von einem "ruhigen Abend". Er reichte Amy die flaschen und ging noch mal schnell in den Container, um seine Lederjacke zu holen. Bob war offensichtlich schon weg, was nur zu erwarten war, saß er schließlich nur noch die Zeit bis zu seiner Pensionierung ab.
Er striff sich sein Muscle-Shirt über, gefolgt von der Lederjacke und der Sonnenbrille. Draussen angekommen wartete Amy auch schon auf ihn, mit ihrer schwarzen Cap auf dem Kopf. Es war ihr Lieblingscap, zerschlissen und mit unzähligen Buttons übersäht. Sie konnte einfach nicht anders als das Ding zu behalten. Sean setzte sich wie immer schwerfällig auf seine Maschine und wartete, bis Amy sich zu ihm gesellte. Sie legte die Hände um seine Taille, strich ihm bis zum Bauch - gefährlich tief, mochte er meinen. In der Tat, sie benahm sich merkwürdig. Er startete die Maschine, als er merkte, wie sie ihren Kopf sacht auf seinen Rücken legte. So zogen die Beiden der untergehenden Sonne entgegen, bis sie endlich bei Amy's Wohnung eintrafen. Er stellte seine Maschine in eine Seitengasse, von der er wusste, dass sie dort niemand anrühren würde. Beide gingen hinauf in ihre Wohnung, Sean mit den Bierflaschen in den Händen. Sie öffnete die Tür in ihr kleines Reich - das wohl perfekte Chaos, mochte man meinen. Nicht unbedingt aufgeräumter als Seans Wohnung - aber irgendwie war das Chaos hier nach einer seltsamen Ordnung strukturiert, die sich ihm entzog.
Sie gingen ins Wohnzimmer, wo er das Bier abstellte. Neben dem großen Flachbildfernseher, den sie besaß war eine bekrizelte Tapete. Dort wurde mit schwarzem Edding stets aufgeschrieben, wer wann wieviele Punkte in ihrem Lieblingsspiel geschafft hatte. Beide waren in etwa gleich auf, auch wenn der jeweils andere immer behauptete, er wäre besser darin. Sean legte seine Jacke auf den Sessel links vom Sofa, welches gegenüber dem Fernseher und der bekritzelten Wand stand. Er setzte sich auf das weiche Polster und seufzte. Amy kam gerade aus der Küche mit einer Flasche Whisky, einem Eiswürfelbehälter und zwei Gläsern. Gut, der "ruhige Abend" würde wohl etwas intensiver verlaufen.
Einige Zeit verging, in der die beiden hitzig gegeneinander anzockten. Gerne ärgerten sie sich dabei gegenseitig, indem sie den jeweils anderen anstießen oder ihm kurz auf den Controller hauten, damit dieser Schwierigkeiten bekam, die Kontrolle zu behalten. Im laufe der Zeit bei steigendem Alkoholkonsum wurden beide immer müder - bis sie es sich schließlich bequemer machten. Sean lag mit dem Rücken auf dem Sofa, Amy wiederrum mit dem Rücken ein wenig auf Sean - und über ihr eine Decke, die für beide ausreichte. So blickten die beiden Synchron auf den Fernseher und hielten ihre Controller in der Hand. Sean wusste nicht wann - aber ihm fielen die Augen zu.

"Sean! Sean!", rief eine Stimme. Er blickte sich um. "Schnell!", befahl die Stimme. "Tim ertrinkt im Teich!". Er rannte los. In der ferne erblickte er das glänzende Wasser. Aber egal, wie sehr er sich anstrengte, er kam partout nicht von der Stelle. Er fühlte die wachsende Verzweiflung, Tränen rannten ihm von den Wangen. Dann erhellte ein Blitz alles und er stand neben dem Teich. Dort kniete sein Vater mit Tim, seinem kleinen Bruder in den Armen. Er war blau angelaufen. "Ich hatte dir doch gesagt, du sollst auf deinen Bruder aufpassen!", schrie sein Vater.

Sean riss die Augen auf. Die Sonne stand schon am Himmel, es war in etwa Mittag.

Es war nur ein Traum. Alles nur ein Traum., wiederholte er immer wieder in den Gedanken. Sein Herz raste und er zitterte leicht. Er war schweißgebadet. Es dauerte einige Momente, bis er sich gefangen hatte und überhaupt realisieren konnte, wo er war. Dann blickte er zu Amy - und seine Angst verflog. Er seufzte und lies den Kopf zurück auf's Polster fallen. Er legte die Hand unter seinen Kopf und stützte sich selbst so ein wenig. Er wusste nicht wieso, aber er wollte sie nicht wecken. Er konnte es nicht. Er betrachtete sie einfach, wie ihr Kopf auf seiner Brust ruhte und sie mit einem friedlichen Lächeln im Gesicht schlief. Die Zeit schien stillzustehen und versank in Nichtigkeit. Er roch den Duft ihres Haares. Es fühlte sich intensiver an als jemals zuvor. Sie regte sich und nach einigen Momenten öffnete sie die Augen. Die Wölfin blickte dem Hengst in die Augen. "Wie lange bist du schon wach?", flüsterte sie. "Keine Ahnung.", sprach er. Sie streckte sich ausgiebig und legte ihre Hände auf seine Schultern. "Und da hast du nichts besseres zu tun, als mich anzusehen?", fragte sie lasziv mit leicht niedergeschlagenen Augenlidern. Dieser Gedanke brachte sie zum Schmunzeln, sowas kannte sie nicht von ihm - und sie fand, dass er so wirklich niedlich war. "Schätze, ja." Beide kicherten, sowas kannten sie nicht voneinander. Sie blickte ihm weiter in die Augen, dann schielte sie immer wieder kurz zu seinem Mund - und mit einem Lächeln im Gesicht schloss sie ihre Augen, und legte ihre Lippen an die Seinen.

Sean konnte nicht anders, als den Kuss zu erwidern - er legt seine Hände auf ihren Rücken und zog sie an sich. Beide schnauften wollend, als diese Explosion der Gefühle sie überrante. Er schloss seine Augen - und die beiden begannen, sich wild küssend auf dem Sofa umherzuräkeln, mal lag der eine oben - mal der andere. Ihre Lippen waren schon ganz wund, so dachte er für einen Moment, ehe sie sich von ihm löste und sich zittrig an sein Muscle-Shirt machte, um es ihm auszuziehen. Sie strich ihm neugierig über den gestählten Oberkörper, die Fingerspitzen erkundeten jeden Zentimeter des definierten Torsos, die feinen, klaren Linien zwischen den Muskelpartien erregten sie zunehmend. Er zog ihr das Top vom Körper und küsste sie weiter, er konnte dieser unbändigen Lust nicht Herr werden, es war, als hätte er seine Ketten abgerissen, die ihn gefangen hielten. Sie fasste ihm zwischen die Beine, strich gierig zu seinem Gürtel und öffnete diesen, zog ihm die Hose als auch die Shorts vom Körper und entblößte so den enormen Penis, den Hengste wie er nun mal hatten.

Der Hengst neigte sich runter und küsste ihren Hals, während er um sie fasste und sich an ihrem BH verging. Leider war es für ihn nicht gerade einfach, dieses Ding zu öffnen, aber das war es für viele andere Männer auch nicht. Amy kicherte und half nach, ehe sie das bisschen Stoff beiseite warf und so ihre großen, wohlgeformten Brüste entblöte. Sean konnte nicht anders und machte sich sogleich daran, über ihren Nippel zu lecken und leicht daran zu saugen, was Amy sichtlich gefiel, indem sie einen leichten Seufzer von sich gab. Doch dabei blieb es nicht; Sean küsste ihre Brüste und bahnte sich küssend seinen Weg weiter nach unten; Dort angekommen öffnete er ihre Hose und zog sie ihr langsam von den Beinen. Nur noch mit einem Slip bekleidet lag sie dort vor ihn und räkelte sich willig. Langsam hob sie ihr Becken und ließ es lasziv kreisen. Sean spürte sein Herz hämmern - und wie von selbst griffen seine Hände, ganz seinen Instinkten folgend, nach dem bisschen Stofff, um es ihr vom Leib zu ziehen. "Fick mich...", hauchte sie gierig. Sean rutschte etwas heran und ließ seine Eichel an ihre feuchten Schamlippen stoßen. Er war sich unsicher, ob das überhaupt passen würde, doch er konnte nicht anders. Langsam führte er seinen Luststab in sie, was sie mit einem hellen Aufstöhnen quittierte. Tiefer und tiefer drang er in sie ein, jeder Moment schien das Feuer in den beiden nur noch weiter zu steigern. Schließlich war bis zum Anschlag in ihr. Sie hatte die Augen vor lust verdreht und atmete hechelnd. Langsam begann Sean zu stoßen, vorsichtig, testend - aber es die Größe seines "Knüppels" war für sie offenbar die reinste Erfüllung. So steigerte er sein Tempo, wieder und wieder holte er zu einem energetischen Hüftschwung aus, der ihren Körper zum Beben und ihre Rundungen zu einem hypnotischen Wippen bewegte. Sie keuchte mehrfach laut auf, als sie einen Orgasmus nach dem anderen erlebte, während sie sich an ihn klammerte und über die feinen Maserungen seines Rückens streichte, ihn vor Wonne kratzte. Sean spürte wiederholt, wie es für einen Moment nur noch feuchter und hitziger in ihr wurde. Sie legte ihre Hände an seinen Hintern und kratzte ihn leicht, was ihn weiter anspornte. Mit jedem Stoß quiekte sie leicht auf, hatte sie doch keinen Atem für ein Stöhnen mehr. An der Kante des Sofas angelangt, merkten die Beiden zunächst nicht, wie sich das Sofa leicht in ihre Richtung hob, als Sean die Kraft in seinen Hüften nutzte. Erst als das Sofa mit lautem Knall noch einmal an seine ihm angestammte Position knallte, merkten beide, wie bunt sie es trieben - also wurde eine Halbzeit einvernehmlich zugestimmt, die für einen Stellungswechsel nötig war - und nun lag Sean unten. Amy ritt den Hengst taktvoll, die Hände auf seine starke breite Brust gestemmt. Sean nutzte seine Freiheit, indem er ihre Brüste und zwischendurch ihren Hintern ordentlich durchknetete. Langsam steigerte sich ihr Liebesspiel und Sean hechelte. Beide wussten, was nun folgen würde und doch machte keiner einen Rückzieher - Sean ergoss sich in ihr. Amy fühlte die Hitze und keuchte leise, ehe eine enorme Menge seiner flüssigen Leidenschaft aus ihr tropfte. Aber sie hatte nichts anderes erwartet, als sie sich mit dem Hengst einließ.

Sean lag erschöpft auf dem Sofa, ehe Amy sich ebenfalls fallen ließ und mit dem Kopf neben seinem zur Ruhe kam. Beide waren nassgeschwitzt und vollkommen ausser Atem. Sean strich zärtlich über ihren Rücken und schmunzelte. Sie blickte ihn verträumt an und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Beide lagen still dicht an dicht, vollkommen nackt und streichelten den Körper des jeweils anderen in inniger Liebe. "Ich gehe mal duschen.", sprach Amy nach einiger Zeit und verschwand in Richtung Bad mit einem Ausgiebigen, herausfordernden Hüftschwung, dem der Hengst nicht verborgen blieb, ebenso ihr langer buschiger Schwanz der passend dazu hin- und herwedelte. Sean schob sich, so gut es ihm gelang, hinauf. Er blickte zum Tisch - dort stand immer noch das Bier, dass er von Coon bekommen hatte. Ungeöffnet. Er dachte sich, es sei besser, es jetzt zu trinken, als es zu verschütten, gab es doch was zum Anstoßen - und öffnete eine der Flaschen. Ein Schwall des Bieres ergoss sich über ihn und einen Teil der Einrichtung, Sean saß da mit großen Augen, als Amy gerade in diesem Moment ins Wohnzimmer trat - und einen Lachkrampf bekam.

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Kapitel 2 - Puzzle

Einige Tage vergingen, in der die beiden ihre zueinander entdeckte Liebe mit Zweisamkeiten ausgiebig zelebrierten. Nun war es samstag morgen - und die beiden lagen im gemeinsamen Bett in Seans Wohnung. Er hatte sich alle mühe gemacht, endlich mal aufzuräumen und es wohnlich zu gestalten, soweit es ihm zumindest unter der Woche möglich war - und er war erstaunt, wieviel Platz er doch eigentlich hatte. Amy streichte wieder und wieder mit ihren Fingerspitzen über Seans Brust, die ihr sehr zusagte. Sean blickte schmunzelnd zur Decke, seinen rechten Arm hatte er um sie gelegt und strich seinerseits über ihre Taille. "Sean?", hauchte die Wölfin und sah ihn mit großen Augen dabei an. "Ja, Babe?", fragte Sean seinerseits und legt die Hand auf ihren Hinterkopf, um ein wenig durch ihre Haare zu wuscheln. "Liebst du mich?", fragte sie - Sean verstand den Sinn hinter der Frage nicht, dachte sich aber seinen Teil. "Natürlich liebe ich dich, Süße. Und wie steht's bei dir?" - Sean war nun etwas verunsichert, musste sich aber vergewissern, was sie wollte. "Natürlich liebe ich mich.", sprach sie und grinste frech. Sean kicherte, schnappte sich ein Kissen und warf es ihr ins Gesicht. Beide grinsten sich einige Zeit an. "Natürlich liebe ich dich, Großer. Du weißt schon, dass heute Abend das Konzert ist?" "Klar, das ist das Einzigste, an das ich denken kann..." Scheiße, was rede ich da?!, hallte ihm durch den Kopf, "...nach dir, natürlich." Amy hob die Augenbraue, schmunzelte und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Puh, noch mal gerettet. "Fast hättest du dir Ärger eingebrockt...", sprach die grinsende Amy.
"So? Was denn für einen Ärger?", fragte Sean herausfordernd. Amy kicherte leise und machte sich gleich daran, ihn in den frühen Morgenstunden noch mal zu vernaschen.

Etwas später trat Sean aus der Dusche und ging gelassen Richtung Küche, wo Amy eifrig am Werkeln war. Es fiel Sean schwer, ihr den Stempel einer Hausfrau auf die Stirn zu setzen, aber irgendwie war es gar nicht mal so abwegig, dass so etwas in ihr versteckt sein konnte.
Er lehnte sich an die Wand und blickte sie einen Moment lang an, erinnerte sich an früher.

Als er und Amy sich einige Monate kannten und sich angefreundet hatten, lud sie Sean nach der Schule zu sich nach Hause ein. Ihm gefiel das damals nicht sonderlich, hatte aber die Erlaubnis seiner Eltern bekommen. Er dachte, er würde ähnliche Umstände wie bei sich zu Hause vorfinden; Aber als dann vor ihrem Haus stand, viel ihm sozusagen das Gesicht auf die Hufe; Sie wohnte in einem Herrenhaus, dessen Auffahrt alleine schon größer als das Haus von Seans Familie war. Der Anblick erschlug ihn regelrecht und half ihm nicht gerade bei seinem Wohlbefinden. Doch Amy packte ihn kurzerhand am Arm und zog ihn mit hinein. Der Jüngling blickte sich unsicher um. Überall war Personal, dass sich grüßend vor den beiden verneigte. Er fühlte sich seltsam. "Sag' mal, bischt... äh, bist du eine Prinzesschin... Prin..Prinzes..äh...", stammelte er. "Prinzessin?", Amy musste lachen. Sie fand seinen Akzent niedlich. "Nein, meine Eltern sind nur Wohlhabend und diese Verbeugungen sind wohl irgendein Standard, den ich nicht verstehe." Sean fand das Ganze äußerst Merkwürdig. "Ich zeige dir erst mal das Haus." Mit diesen Worten ging sie vorran und zeigte die einzelnen Räumlichkeiten, die Sean sehr fasziniert begutachtete. Sie kamen zur Bibliothek. "Und hier ist Vaters Bibliothek. Sean machte große Augen. "Wofür ist dieser Raum? Und was machen die ganzen Bücher hier?" "Das ist die Bibliothek." "Ihr habt eine eigene Bibliothek?!" Sean dachte immer, Bibliotheken während irgendwelche alten, muffigen Gebäude mit alten, muffigen Büchern, wo man kostenlos Bücher bekam, wenn man sie nur rechtzeitig wieder zurückbrachte. Aber das hier Schlug dem Fass den Boden aus. "Ja. Mein Vater liest gerne, wenn er zu Hause ist." Diese Worte brachten Amy selbst zum Seufzen. WENN er denn mal zu Hause war. Sean betrachtete eine Leiter, die es ermöglichte, auch bis nach ganz oben an die Bücher zu kommen - er konnte sich nicht helfen, aber irgendwas sagte ihm wohl, dass man wohl ein Mal in seinem Leben auf eine solche Leiter klettern musste, bis man ganz oben war. Er tat das dann auch - und blickte sich um. Es war doch erschreckend höher, als es ihm zu Anfang erschien. Amy blickte zu ihm hoch und rief: "Was machst du da?" "Ich gucke mich um.", sprach Sean, als sei es normal gewesen. Amy wusste nicht, wieso er das tat, aber sie musste lachen. Bisher hatte sie noch nie gesehen, dass jemand auf eine Leiter in einer Bibliothek geklettert war, nur um sich umzusehen.
Just in diesem Moment knurrte Sean's Magen deutlich hörbar. "Komm', ich mache dir was zu Essen.", sprach Amy. Sean nickte und kletterte wieder herunter. "Du kannst kochen?", fragte Sean ungläubig. "Ja, wieso?" Amy verstand den Sinn hinter der Frage nicht ganz. "Ich meine, ihr habt doch Köche und so, die für euch kochen." Amy schmunzelte. "Ich weiß. Aber mir war langweilig und da habe ich Kochen gelernt. Sean legte den Kopf schief. Das hatte er noch nie erlebt; Jemand lernt kochen, weil ihm langweilig war. Er konnte auch ein wenig kochen, aber das nur, um seiner Mutter zu helfen, sonst hätte er es wohl nie getan.

In der Küche angelangt machte sich Amy direkt daran, sich auf eine Kiste zu stellen - sie war damals noch recht klein und erreichte nicht ganz die Höhe, um an alles Nötige zu gelangen. Ihr Eltern hatten aus reiner Vorsicht extra veranlasst, dass die Küche etwas höher gebaut wurde, damit sich ihre Tochter nicht so leicht daran wagen konnte. Sie band sich eine Schürze um. "Sean, kannst du mir ein paar Eier aus dem Kühlschrank geben?" Der Hengst nickte und machte sich an den Kühlschrank. Leider waren die Eier ganz oben und er musste sich auf die "Zehenspitzen" stellen, um an sie zu gelangen. Er hob mit mühe die Packung mit den Eiern aus dem Kühlschrank, dabei fiel eines davon heraus - und direkt in sein Gesicht. Amy lachte. "Du machst Sachen. Warte, ich gebe dir ein Tuch." Sie nahm eines, dass fein säuberlich gefaltet auf der Anrichte lag. Sean stellte indes die Packung mit den Eiern auf die Theke und blickte dann zu Amy. Statt ihm das Handtuch zu geben, wie sie sagte, wischte sie stattdessen sein Gesicht sauber und grinste fröhlich. Ja, Sean war für sie der ideale Freund, dachte sie. Kleine Missgeschicke störten ihn nicht, er fand, dass sie eben dazugehörten. Und dieser Imperfektionismus, den er praktisch zu pflegen schien, war für sie in einer Welt voller Regeln, Vorschriften, Übungsstunden und Strukturen wie der Schlüssel, der sie aus ihrem goldenen Käfig befreite.

"Sean, willst du mich noch lange so anstarren oder dich mal anziehen?" Amy hatte gemerkt, dass der Hengst schon die ganze Zeit nackt an der Wand lehnte. Er blinzelte und realisierte, dass er sich in den gemeinsamen Erinnerungen verloren hatte. "Ich... äh, ich war nur in Gedanken." Er strich sich etwas verschüchtert über den Hinterkopf. "Warte mal...", sprach sie, zückte blitzschnell ihr Handy und machte ein Foto von ihm. "Hey, was soll das?", gab Sean zu vermerken - er wollte eigentlich nicht in voller Natur fotografiert werden. "Keine Sorge, dein Bestes Stück ist dort nicht zu sehen." Amy grinste und machte sich weiter ans Kochen. Sean schmunzelte und schüttelte den Kopf, um ins Schlafzimmer zu trotten, wo er sich anzog. Wie immer zog er eine weite Cargohose an und seinen Lieblingsgürtel. Er überlegte einige Momente, ehe er sich schließlich ein schwarzes T-Shirt schnappte, welches die Aufschrift "Damage Inclusive" hatte. Der köstliche Duft von Amys Kochkünsten kitzelte über seine Nüstern und lockte ihn in die Küche.

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Sie hatten gerade fertig gegessen, da räumte Amy auch schon das Geschirr weg - Sean wollte ihr helfen, aber sie bestand darauf. Sean kam sich irgendwie dämlich vor, sich so zu bedienen zu lassen. Er mochte eine so typische Rollenverteilung nicht. Es war ihm zu Konform, zu konservativ. Aber auf der anderen Seite wiederrum wollte Amy eben diese Rollenverteilung - also stimmte er widerwillig zu und blieb sitzen. Gegenwärtig trug sie eher bequeme Kleidung, viel zu groß, viel zu weit, aber bequem und wie sie sagen würde, kuschelig. Wenn es nichts zu erledigen galt, konnte man sie den ganzen Tag zu Hause in solcher Kleidung vorfinden, da sie es als Stück Freiheit für sich empfand, bequem gekleidet zu sein. Sean hatte sich indes eine Zigarette angezündet und betrachtete, wie sie summend das Geschirr in die Geschirrspülmaschine räumte. Es war seltsam, dass sie dieses Kleinbürgertum so glücklich machte - Sean verwunderte es, war sie doch eher als "ein kleines bisschen Punk" verschrieen.

"Hat es geschmeckt?", dieser Satz versetzte Sean zurück in der Zeit. Er sah sich wieder damals, als er das erste Mal bei Amy zu Hause war. Der Hengst nickte schüchtern. Amy empfand es als seltsam, dass er so zurückhaltend war. Sie hatte eigentlich erwartet, dass er anders wäre, aber jeder hatte schließlich seine Gründe, zu sein, wer er war.
Doch was sie am seltsamsten fand, war der Umstand, dass er vor dem Essen betete. Daher wartete sie mit dem Essen, bis er fertig war. Sie selbst war nicht wirklich gläubig und verließ sich auf das, was um sie herum geschah. Sean jedoch sprach früher viel über den lieben Gott, seinen Glauben, an Engel und vieles mehr, was er jedoch im Laufe der Zeit irgendwie verlor; Er wurde mehr und mehr ein desillusionierter Realist, der dennoch nie ausschloss, das manche Sachen irgendwie aus einem Grund geschahen, die vielleicht mit einfachen, modernen Konzepten nicht zu ergründen waren. Er pflegte dann zu sagen: "So viel Zufall kann nicht mal der Zufall selbst erlauben." - das war seine Art, vorzugeben, dass es mehr in der Welt gab, als bloß das A und das C - der Punkt B war die Variable für ihn, die sich entweder rational erklären lies - oder dass vielleicht etwas die Geschicke lenkte.

Die beiden debattierten später oft über solche Dinge. Sean war der Ansicht, dass Atheismus die gleiche Ignoranz war, wie das Ausschließen einer Nicht-Existenz eines Gottes seitens eines Gläubigen. Und er meinte diesbezüglich, dass er sich nicht festlegen würde, ehe er nicht Klarheit hätte. Amy fand das sehr aufregend. Die meisten lebten in einer Schwarz-weißen Welt. War es nicht Schwarz, so war es weiß - und umgekehrt. Sean hingegen lebte in einer grauen Welt, die fließend ineinander verlief. Er konnte problemlos in der Ungewissheit leben und seinen eigenen Standpunkt jederzeit ändern, was für viele eine Problematik mit ihrem inneren Stolz war. Auch wenn er Dinge klar ausdrückte, so war das lediglich eine Erscheinung, erkannte sie, an welchem Standpunkt er sich gegenwärtig befand.
Das erinnerte Amy wiederrum an ein Zitat von Einstein: "Viele Leute nennen einen Kreis mit dem Radius null ihren Horizont." Das bedeutete, dass ein solches Individuum lediglich seine eigene kleine Welt hatte und sich vor allen anderen Dingen verschloss - jemand wie Sean hingegen hatte einen Horizont, der 360° betrug - er nahm die Dinge oft in vielen verschiedenen Perspektiven wahr; Und das zeichnete ihn aus. Er war flexibel, konnte überzeugen - und konnte überzeugt werden. Er hatte weniger persönliche Dispute als viele andere.

"Sean?" Der Hengst schaute verwundert zu Amy. "Hat es geschmeckt?" Sean nickte eifrig. "Äh, klar. War nur gerade kurz in Gedanken." Amy schmunzelte. "Schon ganz aufgeregt wegen dem Konzert heute Abend, hm?" Sean nickte. Sie jetzt an etwas zu erinnern, was lange zurücklag, war einfach nicht passend. Dann dachte er wirklich an das Konzert. Damage Inclusive - eine Band, die er vor etwa zwei Jahren zufällig im Internet entdeckte, als man sie gerade mal in Pennsylvania kannte und sie dort eine Lokalberühmtheit waren. Sie hatten einen sehr eigenen Stil, spielten feurig, stets mit großem Tempo, mit tiefgestimmten Gitarren, harten Riffs und einer düsteren Melodik. Schnell wurden sie zu Seans Lieblingsband - und Amy konnte sich dem auch nicht lange entziehen.
Die Wölfin hatte gerade alles weggeräumt, da setzte sie sich wieder an den Tisch und steckte sich gleichfalls eine Zigarette an. "Ich weiß noch gar nicht, was ich anziehen soll.", sprach sie, gefolgt von einem Seufzer. "Ist das bei Frauen nicht generell eine Problematik?", scherzte Sean. "Hm... ihr Männer habt da einen Vorteil, in der Tat.", sie musste grinsen, "aber ich denke, mir fällt schon etwas ein." Beide rauchten auf, ehe Amy sich erhob und zu Sean ging, ihm kurz durch seine kurze, schwarze Mähne strich und einen Kuss auf die Stirn gab. Daraufhin verschwand sie im Schlafzimmer. Sean dachte sich oft, er könnte seine Haare ruhig lang wachsen lassen, aber das störte ihn zu sehr bei seiner Arbeit, darum ließ er es stets soweit kürzen wie nötig, auch wenn es ihm ein wenig missfiel. "Sean?", rief Amy aus dem Schlafzimmer. Der Hengst kam gerade durch die Tür, da erblickte er Amy auf dem Bett sitzen. "Kannst du mir helfen?" - Ihren großen Augen konnte er einfach nicht widersprechen.

So wühlten die beiden in Amys Sachen herum, in der Hoffnung, etwas für sie zu finden. "Das hier?" Sean fragte dies, als er gerade ein Netztop hochhielt und grinste. Amy schmunzelte. "Ein guter Anfang, aber ich habe auch keine Lust, dass mir alle Kerle auf die Brüste schielen. Hm... moment." Sie wühlte in ihrer Tasche, ehe sie ein schwarzes Top herauszog. Es war eng anliegend und bis zum Hals geschlossen. Dennoch hatte das Top einen herzförmigen Ausschnitt, der mit der Fantasie des Betrachters zu spielen vermochte, ohne zu viel zu zeigen. Es hatte allerdings keine Ärmel, doch dafür hatte Amy ein Paar schwarze Stoffhandschuhe, die bis zum Oberarm hochgingen und so ihre Schultern frei ließen. Zu guter letzt einigte man sich noch auf schwarze Hotpants und Stiefel, die bis über ihre Knie gingen. "Da muss ich mich zurückhalten, dass ich dich nicht gleich besteige.", scherzte Sean. Amy lachte. "Hrrrmm... dann habe ich ja das perfekte Outfit.", entgegnete Amy grinsend. Nun machte sich Sean daran, die passenden Klamotten für den Abend herauszusuchen. Wahrscheinlich würde sich das eine oder andere Moshpit auftun, eine Wall of Death oder sonstige "Tänzerische" Erscheinungen der Metalszene. Seine Cargos waren hierfür perfekt geeignet, also dachte er sich, würde er lediglich einen Sweater dazuaddieren, dessen Reißverschluss er notfalls öffnen konnte, wenn es zu heiß für ihn wurde. Beide legten ihre Kleidung auf das Bett und einigten sich bis zum Umziehen darauf, Fern zu sehen.
 
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StillesChaos

Gläubiger
Sean hatte bei dieser Form der Unterhaltung die ehrenwerte Aufgabe umzuschalten, während Amy ihn mit "Weiter" oder "Stop" diktierte. So ging es einige Zeit, bis Amy auf einem Kanal schließlich ein Konzert von Vivaldi sah. Sie war in musikalischen Dingen noch etwas anders als Sean; Vielseitiger. Während er sich mit einfachen Gitarrenriffs und komplexen Soli zufriedengab, waren feine Geigentöne und sanft brummende Violinen nichts für ihn. Amy hingegen hatte manchmal Tage, an denen sie nichts anderes hören wollte. Auch wenn Sean mit den Augen rollte, so ließ er sie das Konzert gucken. Bei ihr zu sein hatte eben seinen Preis, wie er erkennen musste - aber den musste sie bestimmt früher oder später auch zahlen. Ihm kam das ziemlich gezwungen vor, ehe er realisierte, dass es doch eine freiwillige Sache war. Gegen 17:00 Uhr endete das Konzert - und Sean musste sagen, dass er es durchaus akzeptabel fand. Immerhin war es kein Hip Hop, sonst wäre er wohl aus dem Fenster gesprungen, dachte er scherzhaft bei sich. Amy blickte zu Uhr. "Schatz? Wir sollten uns mal umziehen.", sprach sie. Sean nickte, ging ins Schlafzimmer und zog seinen Sweater an - damit war er auch schon bereit. Amy hingegen brauchte natürlich etwas länger. Erst mal musste sie ihre bequeme Kleidung ausziehen, was sie mit einem Seufzer quittierte. In Unterwäsche dastehend blickte sie zu Sean, der sich grinsend nicht an ihr satt sehen konnte.
Sie schmunzelte und dachte bei sich, sie könnte ja ein wenig damit spielen.

Sich demonstrativ im Spiegel selbst prüfend, beugte sie sich nach vorn, Sean praktisch entgegen. Der Hengst konnte nicht anders und musste ihr einfach ins Dekolleté blicken.
Sich dieser Tatsache bewusst lächelte Amy zufrieden und zog zunächst erst mal ihre Hotpants an. Sie saßen sehr eng an ihrem Körper, bald schon zu eng, mochte sie fast meinen, aber es war für sie in Ordnung. Darauf folgte ihr Netzshirt, von dem Sean fast meinen mochte, es würde mehr zeigen, als dass es versteckte. Schließlich zog sie noch ihr schwarzes Top mit Herzausschnitt an. Dann setzte sie sich auf das Bett und blickte Sean an. "Kannst du mir mit den Strümpfen helfen?" Sean nickte. Nichts lieber als das..., dachte er bei sich. Sie hob ihr zartes Bein an und Sean nahm sich einen der Strümpfe den er langsam über die feste Kontur zog, hinauf bis zur Mitte ihres Oberschenkels. Amy schmunzelte und hob ihr anderes Bein. Wieder half Sean dabei, ihr den Strumpf überzustreichen... doch dabei blieb es nicht. Amy musste sie Situation und vor allen die Nähe von Sean nutzen - und so näherte sie sich während eines unachtsamen Moments seitens Sean die Gelegenheit und strich mit ihrem Fuß über seinen Strich. Der Hengst weitete die Augen und schnaufte erschrocken. Damit hatte er nicht gerechnet. Amy grinste. "Hrrmm.... leider haben wir keine Zeit... aber später sicherlich." Sean nickte.

Zwei Stunden nach dem Konzert lagen die beiden wieder im gemeinsamen Bett. Sean fielen langsam die Augen zu, er war erschöpft und müde. Der süßliche Duft Amy's Haare löste in ihm ein Gefühl der Entspannung aus. Nicht lange danach war er auch schon eingeschlafen.

"Hast du schon mal jemanden geküsst?", fragte die junge Amy, die gerade mal 16 Jahre alt war. Sean schüttelte den Kopf. Sein Herz hämmerte wild in seiner Brust, er hatte das Gefühl, es würde ihm gleich aus dem Hals hüpfen. Der Hengst saß ein wenig verängstigt auf Amy's Bett und blickte sie schüchtern an. Souverän, wie sie war, näherte sie sich mit ihrem Kopf. "Ich auch noch nicht." Sie schloss die Augen und spitzte die Lippen, verharrte so. Sean wusste nicht, was er tun sollte. Zum einen war er sich unsicher, ob er seine beste Freundin küssen sollte. Auf der anderen Seite wollte er natürlich gerne wissen, wie das war. Zittrig näherte er sich nun ebenfalls und schloss seine Augen. Er küsste sie kurz und zog dann eilig den Kopf zurück. Amy schmunzelte - das war typisch für Sean, wenn er in einem persönlichen Disput stand. Lieber kurz antesten und dann zurückziehen, um behaupten zu können, man hätte es zumindest mal versucht. Aber sie nahm es ihm nicht übel. Sie konnte fast machen, was sie wollte, er war einfach nur ein schüchterner Junge.

Sean wachte auf. Es war elf Uhr. Er streckte sich ausgiebig und blickte zu Amy, die immer noch seelenruhig dort lag und schlief. Er lächelte und schmiegte sich an, versuchte, noch etwas Schlaf zu bekommen.

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Es vergingen drei Jahre. Die beiden waren so gut wie unzertrennlich geworden, doch leider war das im Inbegriff, wieder abzusacken. Sean saß gerade im Wohnzimmer und sah etwas fern. Er blickte zu Uhr. Es war bereits Viertel nach Neun, das Kochen hätte er sich mal wieder sparen können. Amy kam kichernd zur Tür herein. Sean missfiel das. Nicht, dass er etwas dagegen hatte, dass sie fröhlich war - ganz im Gegenteil. Es war der Grund, welcher ihm so sehr zusetzte. Er hörte auf den Namen "Marcus" und war ein narzistischer Kater, der das ganze Gegenteil von Sean war. Er plante den Tag durch, legte Wert auf ein nobles Aussehen, Kunst und klassische Musik. Sean behauptete stets, jemand wie er "hätte einen Stock im Hintern".
Amy erblickte Sean und bekam ein schlechtes Gewissen. Sie verbrachte zu viel Zeit mit diesem Marcus, das wusste sie. Und es tat ihr auch Leid... aber irgendwas faszinierte sie an ihm. Sean trank seitdem mehr als sonst und wurde ihr gegenüber zunehmend kälter. Es war eine typische Reaktion, wenn man sein Herz langsam brach. Er konnte aus Trotz nur kalt zu anderen sein. "Es... tut mir leid Sean." Der Hengst schien nicht zu reagieren. Aber in seinen Augen erkannte sie eine Mischung aus Trauer und Wut. Alles, wozu er noch fähig war, war es hinzunehmen und herunterzuschlucken. Er wollte ausrasten, Dinge zerstören, schreien - aber doch konnte er es nicht. Nicht in Amys Nähe. Ihr weh zu tun, das konnte er einfach nicht. Er stand auf, schnappte sich seinen Sweater und ging wortlos an Amy hinaus. Sie sah ihm mit einem Blick an, der Teile von Schuldgefühlen, Ängste und Sehnsüchte wiederspiegelte. Doch Sean konnte einfach nicht - er wollte nicht - bei ihr sein, wenn sie nicht mit ihm zusammen sein wollte. Er fragte sich, was nur so schief gelaufen war, dass sie mit einem anderen Mann mehr Zeit verbrachte. Er ging einfach nur durch die Gegend. Es war dunkel und mitlerweile schon kalt, der Mond verdeckt von tiefschwarzen Wolken. Sean dachte nach. Wie konnte er hier überhaupt noch etwas ausrichten? Sie war einfach von dem Mann so fasziniert. Er konnte da nicht mithalten; Er hatte nicht das Geld, nicht den Charakter und schon gar nicht die Einstellung einer solchen Person. Bilder schossen ihm in den Kopf, als er sich vorstellte, was sie vielleicht schon alles mit ihm gemacht hatte. Tränen rannen ihm langsam das Gesicht herab. Alles überschlug sich in ihm, er musste sich Luft machen. Er fiel auf die Knie und schrie lauthals seine Verzweiflung und seine Einsamkeit heraus. Dann blieb er auf der leeren Straße knieen und blickte kraftlos auf den nassen Asphalt - es hatte angefangen zu regnen. Er war schon ganz durchnässt, aber er hatte davon nichts mitbekommen. Es brauchte einige Zeit, ehe er sich wieder aufrappeln konnte und mühsam zu seiner Wohnung zurückging. Er war ganz durchgeweicht und seine Kleidung presste sich vom Regen geschwängert an seinen Körper. Es war klamm und der Wind wehte stark - was sein Gefühl von Einsamkeit und Trauer noch intensiver erschienen ließ. Zu Hause angekommen trat er langsam hinein, er blickte kurz ins Schlafzimmer - und sah Amy mit dem Rücken zur Tür auf dem Bett liegen. Er konnte nicht sehen, ob sie schlief, aber er dachte sich, es sei besser, ruhig zu bleiben.

Die Zeit verstrich, für Sean kam es so vor, als würde sie jeden Tag länger wegbleiben - bis sie schließlich eines Abends gar nicht auftauchte und Sean vor Sorge fast umkam. Er wartete die ganze Nacht, in der stillen Hoffnung, sie würde gleich auftauchen. Seine Alpträume kehrten zurück. Immer wieder sah er, wie sein kleiner Bruder Tim leblos in den Armen seines Vaters lag. Dann klingelte sein Handy. "Hey Sean... entschuldige wegen gestern." Der Hengst schnaubte. Er musste sich anstrengen, sie nicht anzuschreien. "Ich schätze, dir liegt nicht mehr viel an uns.", sprach er kalt. Für ihn war die Sache gegenwärtig glasklar. "Weißt du...", sie seufzte und lies sich einen Moment. "Vielleicht... vielleicht sollten wir wirklich noch mal alles überdenken." Nach drei Jahren sagte sie das so, als wäre die Zeit nichtig gewesen, die sie miteinander verbracht hatten. "Fein. Ich nehme an, du holst deine Sachen dann demnächst, was?" Er seufzte und strich sich nervös über das Gesicht. "Sean... es tut mir unendlich leid. Ich... wünschte, es wäre anders. Aber... ich muss mir erst mal klar werden, was ich will." Ja, auf dem Schoß von Marcus, was?, hallte es ihm durch den Kopf. Sie legte auf. Sean drückte so fest mit der Hand zu, dass das kleine Gerät mit dem Plastikgehäuse laut knackte - ehe er es mit aller Kraft an die Wand warf. Er griff eine CD vom Tisch und legte sie in die Anlage. Er drehte die Musik voll auf, wandte sich dann der Couch zu, wo er sich eine Zigarette ansteckte und sich im Songtext verlor.

Every time you speak my name,
My image it just burns away!


Er fühlte sich, als hätte sie ihm einen Dolch ins Herz gerammt.

Don't you know our lives are on trial now
And if we lose were going straight to hell!


Alles... fühlte sich nun bedeutungslos an.

You must excuse me i'm just really not myself
woke up today inside, inside of someone else...


So geschah es denn; Amy hatte ihr Sachen geholt und war fortgegangen. Fort, aus seinem Leben. Diese Leere ertrug Sean nicht. Zunehmend verfiel seine Wohnung. Alte Kleidung, zerbrochenes, ungewaschenes Geschirr, schmutzige Teppiche... er konnte sich nicht aufraffen, Ordnung zu schaffen. Nach etwa einem Monat der wachsenden Schlaflosigkeit ging Sean zum Arzt. Er besorgte sich ein starkes Schlafmittel, um Ruhe zu bekommen. Es ging ihm in der Tat sehr schlecht. Dicke Augenränder zierten sein Gesicht, er aß kaum noch und man sah ihm trotz seiner Muskeln an, dass er abgemagert war. Er trank zu viel, schmiss seinen Job und sein Aschenbecher war permanent überfüllt. Er wusste nicht mehr, wie er noch ohne sie leben sollte. Ein Anruf ging ein. "Hey Sean... ich... ich weiß nicht, ob du da bist, aber ich bin's, Amy. Ähm... wie geht's dir so? Ich wollte nur sagen, dass ich meine Cap noch immer suche. Ich glaube, sie müsste bei dir sein. Ich habe ja immer noch den Ersatzschlüssel, den könnte ich dir dann auch gleich geben. Ich komme nachher vorbei, so gegen halb neun. Bis... bis später." - Sie hatte ein Lebenszeichen von sich gegeben - es war wie der Kiesel, der eine Steinlawine auslöste. Die ganzen Emotionen, die sich Sean aus dem Kopf getrunken hatte brodelten wieder hoch. Er brauchte ein Ventil. Es war bereits spät abends und die Sonne untergegangen. Die fahlen, künstlichen Lichter der Stadt verteilten sich durch die Fenster in der dunklen Wohnung. Es war alles ohne Farbe, ohne Sinn. Ohne Leben.
Es lief gerade eine CD mit mehreren Songs in seinem alten CD-Spieler. In seiner Einsamkeit hatte Sean sich Luft machen wollen und die Tapeten mit Songtexten beschmiert, die nun wie Schemen ihn zu jagen suchten. Er zitterte stark, er war erschöpft und sein Kopf brachte ihn fast um. Er sah die Tablettenpackung, nahm sie in die Hand und holte den Hinweißzettel heraus. "Nur in verschriebener Dosis einnehmen." Sean lachte gebrochen. Was für einen Sinn bestand darin, weiterzuleben? Er konnte nur an Amy denken, doch diese hatte ihn zurückgewiesen.
Er stützte sich mit dem Ellbogen an der Wand ab und blickte zu den Neonlichtern draussen im urbanen Schwarz der Nacht. Er stellte sich vor, was Amy wohl mit dem Kater trieb. Tränen rannten ihm das Gesicht herunter und eine unbändige Wut kam in ihm hoch. Immer wieder schlug er mit den Fäusten gegen die Wand, um sich irgendwie Luft zu verschaffen. Nach etwa 10 Minuten war die Wand neben dem Fenster ziemlich lädiert, und Seans Hände waren taub vom Schmerz.

Don't you know, our lives are on a trial now,
and if we lose, we're going straight to hell...


Für einen Moment kam ein unterschwelliger Gedanke in ihm hoch. Er wollte ihn nicht länger unterdrücken, ihn nicht länger als Irrsinn abtun. Vielleicht konnte er es auch einfach nicht.
Er dachte daran, wie sehr er Amy wehtun könnte. So, wie sie ihm wehgetan hatte. Er dachte sich, es sei das Beste, für sie niemals wieder ein Hindernis zu sein. Um genau zu sein, empfand er sich zunehmend als Hindernis für alle. Er fühlte sich allein gelassen, in seiner eigenen Nichtigkeit zum Sterben zurückgelassen. Er versank in Selbstmitleid, weil er das Gefühl hatte, dass niemand sein Leid wahrnahm - und so wie er dies empfand, so empfand er auch nicht, dass jemand anderes leidete. Sean nahm in der Regel zwei Tabletten. Das war laut seinem Arzt schon eine kritische Menge, eine halbe mehr würde schon ausreichen, ihn zu töten.
Sean seufzte und nahm langsam die Tabletten heraus. Die drei weißen Kapseln glänzten matt im Licht. Er warf sie ein und spülte alles mit Bier herunter. Ihm war alles egal geworden. Zunächst spürte er nichts... doch nach einiger Zeit begann sich alles zu drehen. Die Formen verwischten, die wenigen verbliebenen Farben schienen noch weiter zu entrinnen als vorher. Sein ganzer Körper fühlte sich taub an. Alle Töne vergingen, sowohl die draussen auf dem Flur, als auch die vor dem Fenster - und schließlich jeder Ton in seiner Wohnung. Kalter Schweiß rann ihm das Gesicht herab. Seine Beine konnten sein Gewicht nicht mehr tragen, er fiel auf die Knie und schließlich auf die Seite, zog die Beine an und blickte mit schwindendem Fokus auf seine beiden Arme, die er nicht mehr spürte. Er konnte kaum atmen, er hatte das Gefühl, dass etwas enorm schweres auf seiner Brust lag. Nur noch sein Herzschlag konnte er vernehmen. Seine Augenlider wurden schwer und sein Nacken fühlte sich an, als würden tausend weiße Hände aus seidenem Licht darüber streichen. Schließlich wurde alles schwarz um ihn herum.
 
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StillesChaos

Gläubiger
Kapitel 3: Reinkarnation

Dunkelheit... doch dann wärme - pure Wärme. Ein kleines Licht, eine Tür. Sie öffnete sich.

Alles war weiß. Sean öffnete die Augen. War er im Himmel? Die Welt war verschwommen. Er hörte dumpfe Töne. Bässe, die man dumpf im Wasser hörte, so fühlte es sich an. Er konnte nichts fokussieren, er spürte seinen Körper nicht. War er am Leben? War er tot? Er wusste es nicht. Atmete er überhaupt? Es fühlte sich seltsam an. Nicht er atmete. Er wurde beatmet. Schwach blinzelte er. Langsam gewann alles an Form zurück und auch an Ton. Die Welt wurde wieder bewusst. Er starrte eine kalte Neonröhre an. "Doktor! Er ist aufgewacht!", hörte er eine Stimme rufen. Sie schien unglaublich fern zu sein. Ein schwarzer Schatten lehnte sich über sein Bett. Die Stimme sprach irgendwas. Alles schien irgendwie in Zeitlupe zu vergehen. Ein gleißendes Licht schien ihm in die Augen, sodass er selbige leicht zusammenkniff. Etwas drang in seinen Arm - oder den Arm eines anderen, er konnte es nicht benennen. Er merkte nur, dass ihn etwas berührte. Wieder versank er im Schatten.
Es fühlte sich an, als würde er fallen. Tiefer, immer tiefer. Als würde man im tiefen Ozean versinken.

"Wie heißt du?", sprach die Wölfin. Sean blickte sie ängstlich an. "S...sss...Sean." Die Wölfin grinste. "Ich heiße Amy. Woher kommst du?" Das überforderte ihn. Erst machen sich alle über ihn lustig und dann diese Fragen? Sie wollte ihn sicherlich auch nur aufziehen. Vielleicht aber auch nicht. Er wusste es nicht. Er klammerte sich an seinen zerschlissenen Discman, als würde er aus purem Gold bestehen. Es war ihm sein Liebstes. "Ich.. k-komme au-aus Irrrrland.", sprach er verschüchtert. Amy lächelte mit großen Augen. "Irland?"

Wieder Licht. Ein helles, taktvolles Piepen, gelegentlich unregelmäßig. Diesmal erkannte er direkt, dass er eine Decke anstarrte. Sein ganzer Körper schmerzte unbeschreiblich. Die Töne, die er vernahm, waren sehr klar. Und schrecklich laut. Er wollte das EKG, die Quelle des Piepsens, am liebsten aus dem Fenster werfen.
Er blickte umher. Wo war er? Er musste sich anhand irgendwas orienteren und hob den Arm. In diesem Moment fühlte er einen unangenehmen Schmerz. Eine Kanüle war gelegt worden. Schwerfällig griff er danach, wollte sich von diesem elendigen Ding befreien. Zwei Hände ergriffen ihn und hielten ihn ab. Er folgte der Strecke der Arme mit seinen Augen, bis sie an einem Gesicht hängen blieben. Eine Krankenschwester blickte ihn an und legte seine Hand fast mühelos auf seine Brust. "Tut mir Leid, Mister McFearghal. Sie müssen noch liegen bleiben.", sprach sie. Die Krankenschwester, eine Katze mit schwarzem Fell und buschigem Schwanz lächelte sanft und strich ihm kurz über die Wange, ehe sie sich umdrehte und mit ausladendem Hüftschwung aus den Raum ging. Kurz darauf öffnete sich die Tür. Sean konnte nicht sehen, wer da kam. Er hörte ein leises Klopfen, kurz, zwei Mal. Dann blickte plötzlich ein kleiner Pinguin über den Bettrand zu ihm. Er hatte weißes, schon leicht ausgefallenes Haar und eine Dicke Brille auf, welche seine Augen um ein Vielfaches größer erscheinen lies, als sie es eigentlich waren.

"Ah, Sie sind endlich aufgewacht. Gottseidank, wir dachten schon, sie würden es nicht schaffen. Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin ihr Arzt, Doktor Folding. Sehr erfreut."
Sean wollte was sagen, krächzte aber nur ein schwer verständliches "Hallo" heraus.
"Sie sind sicherlich verwirrt. Lassen Sie mich kurz erklären. Ihre Freundin hat sie leblos auf den Boden Ihrer Wohnung gefunden." Er blickte kurz auf sein Klemmbrett. "Sie haben eine ziemlich hohe Dosis Schlafmittel genommen. Wir mussten Sie zwei Mal reanimieren." Der Ton blieb trotz dieses Umstandes unheimlich analytisch und teilnahmslos. "Sie werden einige Psychoanalytische Tests und physische Rehabilitationsmaßnahmen durchgehen müssen. In ein paar Tagen werden sie sicherlich wieder mehr machen können, als nur die Arme zu heben." Mit diesen Worten verschwand der Doktor wieder von der Bildfläche, man hörte wieder das Klopfen - die Tür öffnete sich und schloss sich wieder.

Sean realisierte wieder, was passiert war. Es war seltsam. Er schämte sich dafür, dass er so töricht gewesen war, dies unternommen zu haben. Er fühlte sich elendig, erschöpft und schläfrig. Es dauerte auch nicht lange, da fielen ihm die Augen zu.

"Verdammt Sean! Hunderttausend mal habe ich dir gesagt, dass du auf deine Geschwister aufpassen sollst! Es ist deine Verantwortung als großer Bruder!" Sean hatte sein Gesicht in den Händen vergraben und weinte bitterlich. Zwei Hände griffen sacht um ihn und zogen ihn an sich. "Sean... schon gut. Vielleicht waren meine Ansprüche an dich überzogen..." Ein leises Schluchzen war zu hören. "Es tut mir leid, dass ich dich so angebrüllt habe." Sean umarmte seinen Vater und weinte. Er fühlte sich so hilflos - sein Vater hatte ihm vertraut und er hatte ihn enttäuscht. Darüber hinaus war sein kleiner Bruder nun im Krankenhaus - er wusste nicht, was es zu tun galt. Er hätte alles am Liebsten rückgängig gemacht.

Am nächsten Morgen war er Punkt zehn Uhr wach. Neben ihm auf dem Stuhl saß eine schlafende Amy, die sichtlich kaum ein Auge zugetan hatte. Er seufzte. Es tat ihm ungeheuer leid, was er ihr angetan hatte. Er wollte sie zunächst wecken, hielt es dann aber für das Beste, sie schlafen zu lassen.

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StillesChaos

Gläubiger
Amy saß zitternd auf der Couch, während indessen Polizisten das Haus durchsuchten. Seans Anlage war bereits leiser gestellt worden. Ein Polizist legte ihr sacht die Hand auf die Schulter.
"Geht es...?" Amy reagierte nicht. Sie hatte die Augen fest zusammengepresst - was war nur so unendlich schief gelaufen, dass sich Sean das Leben nehmen wollte? Sie wollte weg von hier - aber auf der anderen Seite wollte ein Teil in ihr sehen, was hier war. Der Polizist seufzte und stand wieder auf, machte sich Notizen. Er musste die junge Frau erst mal ruhen lassen.
Amy hob den Kopf und blickte sich um. Alles war chaotisch gewesen. Sie blickte über die Schulter in die Küche - der Kühlschrank war halb offen und fürchterlich leer. Hatte Sean überhaupt etwas in seinen letzten Tagen gegessen? Jetzt war er sicherlich tot, so dachte sie - und wieder musste sie bitterlich weinen. Es dauerte eine Weile bis sie sich wieder gefasst hatte. Seans Tapeten waren mit Songtexten bekritzelt, viele Dinge waren zerstört, und, wie sich einfach schließen lies - wurde es mit brutaler Gewalt getan, ohne System oder Sinn.

Then it comes to be, that the soothing light at the end of your tunnel was just a freight train comin' your way...

... war es das, was er fühlte? Ihre Augen schweiften...

Ate you alive since you were a child
That's when the monster first appeared in you
So know my name
What is my name?
My name is fear and I'm you...


...was hatte Sean nur so destabilisiert? Sie schluckte...

All my life
Always I've felt alone
Conditioned to believe that I'm always wrong


...was konnte jemand nur fühlen, wenn er bereit war, sich selbst einfach auszulöschen?

...pain, In so much pain
Give me the will to fight every obstacle that I have inside
Release MY fear and Hear me now!
Words I vow!
No fucking regrets!

Fuck these chains!
No god damn slave!
I will be different!

I'll stand here defiantly
My middle finger raised!
Fuck your prejudice!


Das erinnerte sie an Sean, als er noch jung war. Vielleicht ist alles auf einmal wieder in ihm hochgekommen. Sie schluckte schwer und wandte sich dem Polizisten zu.

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Stunden vergingen, bis sie die Augen öffnete. Ihr erster Blick fiel auf Sean, der die Augen geschlossen hatte. Er war immer noch an dem Beatmungsgerät angeschlossen, um der Gefahr von Atemschwierigkeiten vorzubeugen. Er wirkte schwächlich und glich einem Geist. Er öffnete die Augen langsam. Sie konnte nicht anders und stand auf. Sie nahm seine Hand und weinte bitterlich. Der Hengst verblieb still und ließ sie weinen. Es dauerte einige Minuten, ehe er seine Hand langsam und schwach hob, um sie auf ihre Wange zu legen und mit dem Daumen sacht über ihr Fell zu streicheln. Er krächzte schwach ein "Es tut mir leid" zusammen. "Sean...", sprach sie mit trauerschwangerer Stimme. Beide wussten nicht so recht, was sie sagen sollten, denn beide empfanden das Gleiche: Trauer zum Einen, Freude zum Anderen. "Wieso?!" - das war das einzigste, was sie hervorbrachte. Sie klang enttäuscht. Sean wollte antworten, musste aber realisieren, dass er gegenwärtig nicht in der Lage war, wirklich eine Antwort zu liefern. Sie brach wieder in Tränen aus und konnte nicht anders, als den Kopf auf seine Brust zu legen. Sean seufzte und strich ihr schwach über den Kopf, bis sie sich ausgeweint hatte. Sie wollte etwas sagen, da öffnete sich die Tür zu seinem Zimmer und eine Krankenschwester kam herein, es war eine Maus von zierlicher Gestalt, großen Ohren und piepsiger Stimme. "Es tut mir leid, aber die Besuchszeit ist vorbei. Sie können morgen gerne wiederkommen." Amy nickt nur. Sie strich Sean ein letztes Mal über die Wange, ehe sie den Raum verließ, ungewiss, ob sie vielleicht wiederkam. Sean war sich nicht sicher, ob sie wiederkommen würde - er hoffte es. Den restlichen Tag verbrachte er damit, irgendwelche Sendungen im Fernsehen zu sehen. Dafür war ein kleiner Fernseher auf eine Halterung gestellt worden, welche in der Wand verschraubt war.

Am nächsten Tag kam Amy wieder. Sie wirkte erholt, aber auch ein wenig wütend. Die Ärzte hatten Sean wieder vom Beatmungsgerät getrennt, es bestand keine Gefahr mehr für ihn.
"Hey Sean." Amy sprach es unangenehm kalt aus. "Amy... es tut mir leid. Ich... ich habe einfach nur Scheiße gebaut." Er sprach ruhig, immer noch krächzig und mit erschöpftem Ton. "Schön, dass du das auch einsiehst." "Ich... wusste einfach nicht weiter." "Nicht weiter? Das hätte ich nie von dir gedacht, du Idiot! Ich hatte immer das Gefühl, du wüsstest, wie es weitergeht. Und dann fällt dir nichts besseres ein, als dich selbst umbringen zu wollen! Hast du jemals an andere gedacht, als du das getan hast?!" Amy raste vor Wut. Sean blickte beschämt auf seine Decke nieder. Er hörte sich wie ein Volltrottel an, gestand er sich selbst.

"Nein. Ich habe nur noch mich gesehen. War ständig betrunken. Habe Mist gebaut. Ich war ein Idiot.", Sean seufzte. Er bekam nicht mit, wie Amy ihren Gesichtsausdruck änderte, als sie Sean sah, wie er gnadenlos ehrlich mit sich selbst wahr. Nun tat es ihr sogar ein wenig leid, so mit ihm gesprochen zu haben. Dennoch wollte sie ihm nicht so einfach verzeihen, ihr solch einen Schrecken angetan zu haben. "Ich würde es dir nicht übel nehmen, wenn du mich nie wieder sehen möchtest. Ich weiß auch nicht so wirklich, wie es weitergehen soll. Ich schätze mal, man wird mich erst mal in eine Psychatrie stecken. Wenigstens sind die Gummizellen weich." Er schmunzelte bitter. Humor wollte ihm nicht so wirklich gelingen. Amy seufzte und legte ihre Hand auf seine. "Sean... bitte... bring' dein Leben wieder in eine Bahn. Und melde dich, wenn es soweit ist." Mit diesen Worten stand sie schwermütig auf und ging. Sean seufzte. Sie hatte recht, er musste sein Leben erst mal ordnen.

Vier Tage später wurde er schließlich an einen Psychater verwiesen. Doktor Monroe war sein Name, ein großer Büffel von ruhigem Gemüt und großer Intelligenz, welche er gern hinter seiner etwas zu klein geratenen Brille versteckte.

Doktor Monroe blätterte durch sein Klemmbrett. "Ah... Mister McFearghal. Ich schätze, ich muss ihnen nicht sagen, weshalb sie bei mir in Behandlung sind, richtig?" Sean nickte. Er hätte die Thematik lieber irgendwo begraben, wo es tief und dunkel war. Und anschließend hätte er eine Atombombe darauf gezündet, um sicherzustellen, dass es nicht wieder erwähnt wurde. Aber dafür war nun leider keine Möglichkeit. Zu viele Fehler hatte er gemacht, zu viele Dinge waren geschehen, die komplett ausser Kontrolle geraten waren - und jetzt war es nun mal so, dass er sich den Schwierigkeiten stellen musste. Wie so oft im Leben.

Sean weitete die Augen kurz. Nun war ihm klar geworden, dass er sich das alles selbst eingebrockt hatte. Er hätte anders reagieren können, aber er folgte stattdessen seinen verzerrten Gedanken. Er konnte nun nicht anders, als sich den Dingen stellen. Er hatte es verbockt, also musste er es wieder geradebiegen.

"Also gut...", führte Doktor Monroe fort, "Möchten Sie dazu etwas sagen?" Sean empfand dies als unangenehm vertraulich, aber dennoch fasste er sich mut, darüber zu sprechen. "Ja... wissen Sie... ich hatte einfach keine andere Möglichkeit mehr gesehen... und wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke, war es eine verdammt dumme Idee." Er seufzte langgezogen. Ihm behagte es nicht, aber er konnte sich vor dem auch nicht verschließen.
Doktor Monroe nickte. "Ah. Nun, das ist sehr interessant. Die meisten Suizidgefährdeten sind weitaus weniger Einsichtig, wenn ich dies mal so formulieren darf...", sprach er und legte sein Klemmbrett beiseite. Er lehnte sich zurück und richtete seine Brille. "Fahren Sie bitte fort." "Ich weiß auch nicht.... dachte wohl, es gibt keine Alternative zu ihr. Ich... kenne sie seit vielen Jahren, habe viele Erfahrungen mit ihr geteilt... und plötzlich, wenn man denkt, alles sei in Ordnung, Zack!" Er schlug mit der rechten Faust in die Linke Handfläche. "Zerbricht die wunderbare kleine Welt, die man sich aufgebaut hat und alles ist ein verdammter Scherbenhaufen. Hat mich ziemlich mitgenommen." Doktor Monroe nickte erneut. "Verlust ist keine einfache Sache, Mister McFearghal. Der Bruch des Vertrauten kommt erschwerend hinzu, daran vermag manch einer zu zerbrechen." Er sprach dies in Kombination mit einem tiefen, vielsagenden Blick aus, der Sean zu einem, wenn auch widerstrebenden, Nicken bewegte. "Ja...", gab er schwerfällig zu. "...ich kam damit nicht zurecht, plötzlich ohne sie dazustehen." Sean lehnte sich zurück und schluckte schwer. Es saß ihm immer noch tief im Herzen, auch wenn er es nicht zugeben wollte.

Eine halbe Stunde später war er wieder in seinem Zimmer und blickte zum Fenster heraus. Draussen sah er so viele Leute, die sich unterhielten, miteinander spazieren gingen oder einfach nur zusammen saßen und in die Ferne blickten. Er konnte nicht anders und zog die Gardine zu. Dies zu sehen war schmerzhaft. Fürchterlich schmerzhaft. Er blickte zu dem kleinen Fernseher im Zimmer und schaltete ihn mit der Fernbedienung ein.
Die Nachrichten liefen gerade. "...konnte der Star-Anwalt Marcus Smith erfolgreich durchboxen. Dies könnte ein..." Marcus. Er erkannte das Gesicht.
Dieser miese, verdammte Penner!, hallte es ihm durch den Kopf. Das war der Schalter, der sich umlegte. Sein Blut begann zu schreien, er schnaubte heftig und presste wie von selbst die Hand zu, die die Fernbedienung hielt. Das Gehäuse knackte leicht und hätte vermutlich die Fernbedienung mühelos zermalmt, wenn nicht zwei Hände ihn davon abgehalten hätten. Er blickte auf. Es war die Krankenschwester, die Katze mit dem ausladenden Hüftschwung. Sean's Herz donnerte immer noch, doch langsam kam er wieder herunter. "Kein Freund von diesem arroganten Kerl, was?" Sie lächelte.
 

StillesChaos

Gläubiger
Sean begutachtete die Katze einen kleinen Moment lang. Sie hatte einen ziemlich unschuldigen Blick, dafür dass sie so herausfordernd ging. Ihr Rock spannte sich über ihre Hüften und lediglich ein paar Falten verrieten, wo es richtig interessant wurde. "Jap. Hab' meine Freundin..." Er lehnte sich zurück und seufzte. "...an diesen Bastard verloren." Sie legte den Kopf schief und strich ihm über die Schulter. "Wird schon wieder." Sean hob die Augenbraue etwas. Sie blickte ihn tief an mit einem breiten Lächeln im Gesicht, während ihr buschiger Schwanz hin und herwedelte. Etwas schien sie zu erregen. "Wer weiß...", sprach Sean mit einer Mischung aus Gleichgültigkeit aber auch einem Hauch von Interesse - wenngleich dieses im gegenwärtigen Moment rein körpericher Natur war. Ihre Berührungen fühlten sich gut an, das warme Fell auf seinem Körper war wie eine Droge. Sie beugte sich weiter über ihn, während ihre Hand nun von der Schulter über die Brust und die Bauchmuskeln bis unter die Decke rutschte.

Sean schnaubte laut auf, als sie sein bestes Stück in die Hand nahm und langsam massierte. Sie biss sich auf die Unterlippe und griff nach seiner Hand, welche sie zunächst an ihr Knie legte und dann langsam hinauf führte. Je weiter er sich der Region zwischen ihren Schenkeln näherte, desto größer schien die Hitze zu werden, in der sich die Frau befand. Sie ließ ihn schließlich los und kümmerte sich ganz um seine Massage. Sean strich weiter hinauf, seine Fingerspitzen glitten durch ihr weiches Fell und kamen schließlich an ein Stück Stoff, welches kurzerhand beiseite geschoben wurde - und die feuchten Schamlippen offenbarten, welche sehnsüchtig auf seine Liebkosungen warteten. Die Katze hatte indessen seine Decke zurückgezogen und machte sich daran, ausgiebig seinen Penis zu lecken und ihn soweit in den Mund zu nehmen, wie es ihr möglich war.

Er strich einige Male interessiert mit seinem Zeigefinger über ihr Heiligtum, bis er schließlich Zeige- und Mittelfinger langsam ansetzte, um die mitlerweile triefnassen Schamlippen beiseite zu schieben. Dann begann er, in kleinen taktvollen Bewegungen sie zu fingern, was sie mit einem leisen Stöhnen quittierte. Sie leckte intensiver und gieriger, bis sie inne hielt und ihren Oberkörper frei machte. Sie schritt langsam von ihm weg und stemmte die Hände an die Wand. Sean begutachtete, wie sie dort wartete, die beiden prallen Pobacken wippten verlockend entgegen. Der Hengst konnte nicht anders, als aufzustehen und ihren Anweisungen folgen; Langsam schob er seinen enormen Liebesknochen in sie, bis er schließlich bis zum Anschlag in ihr Steckte. Wie eine Eisenbahn bewegte sich seine Maschinerie langsam in Bewegung, was zunehmend an Fahrt gewann; Seine Hände zogen sie zusätzlich an sich, während sein praller Hoden immer wieder gegen ihre feuchte Klitoris hämmerte. Sie hatte alle mühen, ihr Stöhnen leise zu halten, während Sean sie rannahm; Es gipfelte sich schließlich darin dass er sich mit einem lauten Schnauben in ihr ergoß. Erschöpft trat er von ihr weg und setzte sich zittrig auf sein Bett, während sie noch an der Wand lehnte und tief durchatmete. Silbrige Fäden seines Spermas liefen aus ihrem Lustloch über die Innenseiten ihrer Oberschenkel herab. Sean lehnte sich nach hinten und ruhte sich aus. Er war physisch zwar schon in besserer Kondition, merkte nun aber die Schwäche, die ihn einige Zeit zuvor zwei Mal umgebracht hatte. Die Schwester neigte sich über ihn. "Geht's?" Sean nickte hechelnd. Er brauchte etwas Zeit, bis er wieder gänzlich in der alten Kondition war. Sie legte sich auf ihn und strich ihm zärtlich über die Brust. Sie schien es zu genießen, den muskulösen Körper des Hengstes an sich zu spüren und schnurrte leise. "Ich schulde dir was, Süßer." Mit diesen Worten hob sie den Kopf und küsste seine Wange, ehe sie sich eilig wieder anzog und grisnend aus dem Zimmer kam. Sean tat daran, sich einen Bademantel anzuziehen und sich zuzudecken. Den restlichen Tag sah er fern, bis er schließlich einschlief.

Er fand sich in einem Schneesturm wieder. Überall fielen Dicke Schneeflocken hernieder, während er sinnlos geradeaus lief. Dunkelblaue Wolken zierten den Himmel, welcher sich über ihn mit eisiger Kälte entlud, welche er nicht spürte. Immer wieder hörte er Stimmen. Er blieb stehen, um zu lauschen.
"Es tut mir leid...", hauchte eine Stimme.
"Was für ein Versager.", sprach eine andere herablassend.
"DU SOLLTEST AUF DEINEN BRUDER AUFPASSEN!", hallte es dann.
"Danke, Süßer.", sprach eine Stimme sanft.
"Wer bin ich?" Wer bin ich?!" "WER BIN ICH?!", hallte es auf manische Art und Weise wie aus dem Mund eines Verrückten.

Sean blickte kraftlos umher. "Wer sollst du denn sein?!" schrie er. Nur die Stille blieb zurück.

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Amy blickte zum großen, oval geformten Fenster hinaus in die leuchtenden Neonstreifen der schlafenden Stadt. "Du warst heute nicht bei ihm?", sprach Marcus mit fast gleichgültiger Stimme. "Nein... ich denke, das würde mich zu sehr aufwühlen.", sprach die Wölfin nachdenklich. Zwei Tatzen strichen ihr über die Schultern. "Vergiss' ihn. Er hat sich selbst aufgegeben." Seine Stimme war eindringlich. Amy seufzte und wandte sich vom Fenster ab.

Sean erwachte Schweißgebadet. Er strich sich durchs Gesicht. Er musste die Bilder seines Traumes abschütteln. Er stand auf und ging ihn die Dusche. In der Tat - das heiße Wasser half ihm sehr bei seinem Wohlbefinden. Sanft prasselten die vielen kleinen Wassertropfen auf sein kurzes Fell und folgten auf spielerische Art seinen Konturen. Er schloß die Augen und sinnierte.
Wer bist du...?, ging es ihm durch den Kopf. Er verstand den Traum immer noch nicht - aber das war ihm jetzt egal. Er war jetzt wach, fernab von den Dingen, die ihn in der Nacht immer wieder quälten. Er ging zum Spiegel und trocknete sich ab. Seine Mähne war mitlerweile schon recht lang geworden. Anders als früher, da er sie noch kurz getragen hatte.

Er wusste sich nicht zu helfen, ausser immer wieder prüfend durchzustreichen und es zu mustern. Es glänzte und lag wild auf seinem Körper. Zunächst empfand er es als lächerlich, aber mit jedem Strich seiner Hände und mit jedem Blick gefiel es ihm zunehmend. Es war anders. Nicht mehr wie früher. Dies schenkte ihm ein Lächeln.
Zurück im Zimmer stand bereits sein Frühstück auf dem kleinen, rollbaren Beistelltisch, was man ihm in der Zwischenzeit hatte bringen lassen.

Am Nachmittag erwartete ihn schließlich Doktor Monroe. Nach einer kurzen Begrüßung fand er sich im Sessel wieder. "Nun, wie geht es Ihnen, Mister McFearghal?" "Bin noch müde, aber sonst... wird's schon werden." Ihm missfiel es selbst, aber es konnte immerhin nur in eine Richtung gehen, wenn er aus dem Schlamassel raus wollte. Doktor Monroe nickte. "Ja.. ich habe ihre Akte gelesen. Ihre Schlafstörungen sind demnach wohl offenbar auf ein psychisches Problem zurückzuführen. Wie lange haben Sie diese Schlafstörungen schon?"
"Schon..." er stoppte. Wollte er wirklich erzählen, was ihn so quälte? Er wägte ab. Auf der einen Seite war es ihm fürchterlich unangenehm, davon zu erzählen. Niemand wusste davon. Nicht mal Amy. Auf der anderen Seite wiederrum war es wohl nötig. "Seit fast 15 Jahren.", sprach er kleinlaut. Diese Thematik jemals anzusprechen war etwas, was ihm absolut missfiel. Doktor Monroe zog die Brille etwas herab und blickte ihn leicht ungläubig an. "Eine enorme Zeit. Wie haben Sie es geschafft, damit leben zu können?" Sean zuckte mit den Schultern. Er wusste es nicht. Er tat es einfach. "Hab' mich wohl gut ablenken können. Manchmal waren sie für einige Zeit weg. Dann waren sie wieder da. Konnte damit umgehen... irgendwie." Das überforderte ihn. Dieser Satz kam ihm fürchterlich zermürbend vor.
Doktor Monroe fasste sich sichtlich wieder, als er seine Brille zurückschob. "Wissen Sie, was passiert ist, ehe die Schlafstörungen anfingen?"
Sean nickte. Ja, er wusste es. Jedes einzelne verdammte Detail hatte sich in sein Hirn eingebrannt. Er hätte ihm sogar sagen können, welche Unterhose er damals getragen hatte.
"Mein... mein Bruder hatte am Teich gespielt..." Er schluckte schwer. "Ich sollte eigentlich auf ihn aufpassen... bin dann aber weggegangen, anders als mein Vater es mir aufgetragen hatte." Er atmete tief durch. Er sah wieder alles vor seinem Geistigen Auge. "Ich dachte, er wäre vorsichtig genug. Ich wollte etwas ohne ihn machen. Für mich sein. Dann kam meine Schwester und schrie immer wieder, dass er im Teich ertrinkt..." Hier brach er ab. Es wurde zuviel für ihn. Zittrig strich er sich durch sein Gesicht. "Haben Sie 'ne Kippe? Ich ertrag' das nicht." Der Doktor nickte und holte eine Packung samt Zippo aus seiner Schublade, welche er offerierend vor Sean auf den Tisch legte. Eilig steckte sich Sean die Zigarette an. "Auch wenn mir sowas eigentlich untersagt ist, aber ich weiß, wie es ist, wenn man unter Stress steht." Doktor Monroe sprach dies merkwürdig privat aus, was ihn wesentlich sympathischer erschienen lies. Sonst war er immer sehr rational und zeigte dies auch durch seine abwägende Art und Weise.
Sean brauchte einige Momente, um sich zu beruhigen. Er lehnte sich zurück und atmete den Rauch durch die Nüstern aus. "Es war jedenfalls so, dass er im Krankenhaus gelandet ist. Er hat nie Schaden davongetragen, aber ich hab' mir meinen Lebtag nicht verzeihen können, dass ich nicht da war, als er mich gebraucht hatte." Er seufzte. Endlich hatte er es ausgesprochen. Als wäre ein Damm gebrochen, so fühlte er sich innerlich. Doktor Monroe nickte. "Verstehe. Haben Sie nie bedacht, dass sie auch nur ein Junge zu diesem Zeitpunkt gewesen sind?" Sean dachte nach. Nein... hatte er nicht. Aber spielte das eine Rolle? Mitunter schon, er wusste ja, wie Kinder sind. "Darüber hatte ich nie wirklich nachgedacht."

Eine halbe Stunde später fand er sich in seinem Zimmer wieder. Er ließ das Gespräch vor seinem geistigen Auge noch mal Revué passieren. Er fühlte sich um einiges leichter.

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Es vergingen einige Tage. Sean war das Fernsehprogramm mitlerweile zuwider geworden. So entschied er sich dafür, die frei zugänglichen Bereiche des Krankenhauses zu erkunden. Überall herrschte mitunter reger Betrieb. Er durchwanderte gerade gelassen einen Gang, da hörte er: "Warum bist du denn so groß?" Verwirrt sah er sich um - bis er hinter sich ein kleines Mädchen erblickte. Es war eine Füchsin von zierlicher Gestalt, gar abgemagert - und sie hatte kein Fell mehr. Bekleidet mit einer zu groß geratenen Hose und einem zu groß geratenen Pullover blickte sie ihn neugierig an, während sie einen kleinen Teddy in der rechten Hand hielt, den sie an sich drückte. Sean schaute zunächst etwas verwundert, ehe er sich fing. "Ich... äh..." er blinzelte kurz und setzte neu an - er wollte sich nicht sonderbar gebähren, auch wenn er den Anblick seines gegenübers nicht gewohnt war. Da kam ihm etwas in den Sinn, was seine Mutter früher gerne sagte, wenn es um das erwachsen werden ging. "Ich habe immer brav meinen Teller aufgegessen." Er schmunzelte, zum einen als Ausdruck von Freundlichkeit, zum anderen aufgrund der Erinnerung. "Dann musst du aber viele Teller gegessen haben.", sprach die Füchsin und grinste. Er lachte etwas. "Ja, das stimmt wohl." "Ich will auch mal so groß sein!" rief sie aus, in ihrem Blick lag bewunderung. Sean kniete sich herunter und strich ihr sacht über den felllosen Kopf. "Wie heißt du denn, junge Dame?" "Sheila!", rief sie aus. "Und das hier ist Cathy!", mit diesen Worten hob sie ihren Teddy hoch uund grinste. "Freut mich, ihr beiden. Ich bin Sean." - diese Worte brachten sie dazu, den Kopf schief zu legen. "Den Namen kenne ich nicht. Kommst du von hier?" Sean seufzte kurz, unmerklich. "Nein, ich komme aus Irland." "Irland? Das ist aber weit weg." Sean verwunderte, dass dieses Kind, vielleicht acht Jahre alt, wusste, wo Irland überhaupt lag. "Weißt du denn auch wo das ist?" Sheila nickte eifrig. "Ja, in Europa. Ich gucke mir den Globus im Spielzimmer dauernd an." Er schmunzelte. "Kluges Köpfchen." "Duuuuuu? Sean? Darf ich auf deine Schultern? Ich will so gerne sehen, wie das ist, so groß zu sein." Sean musste nun grinsen. Ihre direkte, unschuldige Art und Weise war etwas, wo er einfach nicht nein sagen konnte. "Dann kletter' mal auf meine Schultern." sprach er lächelnd und machte sich so klein wie möglich, damit sie es leicht hatte. Sie versuchte, sich so gut wie möglich an seinen Bademantel zu klammern, wie es ging, aber mit einer Hand am Teddy war das schwer möglich. Also half er kurzerhand nach, indem nach hinten griff und sie sacht hinaufzog, bis sie schließlich auf seinen Schultern sitzen konnte. Dann erhob er sich vorsichtig, stets darauf bedacht, das Mädchen nicht herunterfallen zu lassen.
"Und? Was denkst du?" "Boaaa! Das ist aber hoch!" Er konnte zwar nicht sehen, wie sie guckte, aber es schien ihr sicherlich zu gefallen, was sie mit einem Kichern bestätigte. "Trägst du mich zum Spielzimmer?" Sean schmunzelte. "Natürlich. Du musst mir nur sagen, wo das ist." "Immer da lang!" - sie deutete den Gang herunter. Sean setzte sich langsam in Bewegung, Amy hielt sich zwar unangenehm an seinen Haaren fest, aber er dachte sich, es sei das Beste, bevor sie herunterfiele. Nach einigen Schritten hörte Sean etwas. "Sheila! Was machst du denn schon wieder?" - die Stimme klang etwas genervt. Sean drehte sich um, damit die beiden sehen konnten, woher die Stimme kam. "Daddy!", rief das Mädchen freudig. Sean erblickte einen Mann, etwa Mitte dreißig. Es war ebenso ein Fuchs, nicht allzugroß gebaut, offenbar ein "Bürohengst". "Das hier ist Sean. Ich hab' ihn gefragt, ob er mich zum Spielzimmer trägt." "Sheila, du kannst doch nicht einfach jeden Fragen, ob er dich herumträgt..." der Mann seufzte. "Schon gut, Sir. Wenn ich ihr so eine Freude machen kann, dann ist das kein Problem.", sprach Sean lächelnd, was sein Gegenüber sichtbar erleichtert aufatmen ließ.
"Los, Sean, auf zum Spielzimmer!", rief sie. Sean schmunzelte und nickte dem Mann zu, welcher die beiden begleitete. Dort angekommen ging Sean in die Knie und ließ das Mädchen vorsichtig herab, wobei er ihr wieder mit seinen Händen half. Prompt ging sie zu ihrem Vater und umarmte ihn kurz, ehe sie ins Spielzimmer rannte, um sich dort etwas zu amüsieren. Sean blieb mit ihrem Vater vor der Glasscheibe stehen. "Verzeihen Sie, Mister...?" Sean schmunzelte. "Sean McFearghal. Aber Sean reicht vollkommen, darauf lege ich keinen Wert." Sein Gegenüber nickte. "Ulric. Verzeihen Sie bitte das Benehmen meiner Tochter, aber sie ist nun mal sehr lebhaft." "Schon gut, wie ich schon sagte: Wenn es ihr freude macht, dann ist das kein Problem. Darüber hinaus ist es schön, mal etwas Leben in diesem Kasten zu sehen." Er lachte leise. "Ja..." Ulric seufzte. "...ich bin froh, dass sie wieder so laufen kann. Sie haben sicherlich bemerkt, dass sie kein Fell hat." "Ja... Leukämie?" Ulric nickte wortlos. "Ist nicht leicht. Insbesondere für ein Kind." Ulric seufzte erneut. "Ja. Sie hatte es schwer, aber sie hat es geschafft, so wie es aussieht. Gottseidank. Dennoch hat sie es immer noch schwer. Die anderen Kinder behandeln sie nicht unbedingt gut, eben weil sie kein Fell hat. Aber das wächst glücklicherweise nach." Trotz dieser Worte wirkte er sehr besorgt um seine Tochter. "Ja. Ich muss gestehen, ich war auch erst verwundert. Sie können sich glücklich schätzen, ein solch liebenswertes Kind zu haben." Diese Worte brachten Ulric zum Lächeln. "Ja, sie ist ein Engel. Meine Frau und ich sind viel beschäftigt und haben leider nicht immer Zeit, uns um sie zu kümmern, auch wenn wir versuchen, so oft wie möglich bei ihr zu sein, auch wenn es nur kurz ist." Sean nickte. "Sehr lobenswert, möchte ich sagen, so väterlich es auch klingt." Er rollte mit den Augen, was Ulric nicht verborgen blieb - und ihn auch etwas zum Lachen brachte, denn er war sichtbar älter als Sean. Die beiden beobachteten das Mädchen, welches gerade an einem kleinen Tisch etwas machte - ehe sie aufstand und hinauslief. "Hier Sean, ich hab' dir was gemalt! Da bist du und deine Frau!", rief sie aus und hielt stolz ein Bild hoch, auf dem eine Sonne schien und grobe Umrisse eines Pferdes zeigten - mit einer anderen Figur, die er aber nicht wirklich identifizieren konnte. Hinter den beiden Figuren stand ein Haus mit einem Kamin, man sah eine grüne Wiese und weiße Wolken an einem blauen Himmel. "Das ist aber lieb. Danke dir." Er sagte nichts dazu, dass er keine Frau hatte - er hielt es für besser, das Mädchen im Glauben zu lassen, dass bei ihm ähnliche Zustände herrschten, wie bei ihr zu Hause. Ulric's Handy klingelte und er ging ran. "Ja? Verstehe. Komme sofort." Ulric wandte sich Sean und seiner Tochter zu. "Es tut mir leid, aber ich muss noch mal los." Er seufzte schwermütig und sah entschuldigend zu den beiden. "Aber wer ließt mir dann die Gute-Nacht-Geschichte vor?", fragte Sheila protestierend. "Ich kann das machen.", wandte Sean ein. Es war allemale besser, als sich den Unsinn im Fernsehen wieder und wieder anzusehen. Darüber hinaus hatte er so vielleicht die folgenden Tage noch etwas Gesellschaft, was die Zeit schneller vorbeiziehen ließ. Ulric bedankte sich und verschwand nach einem Abschiedkuss von Sheila, Sean reichte er zum Abschied die Hand. So verging der Abend, an dem Sean der kleinen Sheila eine Gute-Nacht-Geschichte vorlas.

In der folgenden Woche verbrachte Sean viel Zeit mit der kleinen Sheila, was Ulric ihm mehrfach dankte. Zum Einen hatte Sheila so eine Bezugsperson im Krankenhaus, was ihr half, nicht dauernd zu quängeln, dauernd nach Hause zu wollen und zum Anderen konnte Ulric so auch ein wenig Zeit mit seiner Frau verbringen, was ihre Beziehung entlastete. Nach jeder Sitzung mit Doktor Monroe ging es besser, weniger Albträume plagten ihn... wenngleich der Traum mit dem Schneesturm immer wieder kam. Schließlich erwartete Sean eine Überraschung. Er sah gerade mit Sheila zusammen etwas fern, als sich die Tür öffnete und Amy mit einer Tasche hereinkam. Sean wusste zunächst nicht, was er sagen sollte, aber er war froh, ihr Gesicht zu sehen. "Amy!", rief er verwundert aus. Sheila blickte verwundert zu Amy, welche etwas bekümmert wirkte. Sean hob Sheila vorsichtig von seinem Schoß auf das Bett und ging zu ihr, um sie zu umarmen. Amy wirkte zunächst etwas verwundert, schien es dann aber doch zu genießen. "Hey, Sean.", sprach sie leise. Sean legte seine Hände behutsam auf ihre Schultern und neigte sich etwas herunter. "Was ist denn los?" Amy seufzte. "Erkläre ich dir unter vier Augen, okay?" Sean hob die Augenbraue, nickte aber. "Ich hab' dir ein paar deiner Klamotten mitgebracht, hätte es eher getan aber... naja, ich hatte viel am Hals." Sie wirkte etwas beschämt ob diesem Umstand, aber Sean lächelte nur. "Danke dir.", sprach er sacht. "Darf ich dir Sheila vorstellen?" Sheila hüpfte zugleich auch vom Bett, in der Hand wie immer ihr kleiner Teddy. "Und das hier ist Cathy!", rief sie aus und hielt den Teddy grinsend hoch. Amy schmunzelte und kniete sich zu ihr runter, um ihr über den Kopf zu streichen. "Freut mich. Ich bin Amy." Sie lächelte, wenngleich auch etwas gequält. "Macht es dir was aus, wenn ich Sean kurz entführe?" "Nur, wenn du ihn wieder zurückbringst!" Amy musste grinsen. "Klar, keine Sorge, Liebes." Sheila nickte und machte sich daran, wieder auf Seans Bett zu krabbeln, um weiter fern zu sehen. Sean folgte Amy nach draussen, bis die beiden unten an der Terasse angekommen waren. "Also, was ist los, Amy?" Sie seufzte und schwieg einen Moment, bis sie anfing: "Es... ist wegen Marcus. Ich hab' ihn neulich mit einer anderen erwischt." Das brachte Sean zum Schnaufen. "Hatte nichts anderes erwartet.", sprach er mit einer Mischung aus belustigung und verachtung zugleich. "Ich wohne jetzt wieder alleine... rückblickend muss ich sagen, war ich nicht wirklich glücklich mit ihm. Es war alles so... fürchterlich oberflächlich. Ich komme mir vor wie eine Schlampe.", sprach sie niedergeschlagen. Sean legte seinen Arm um ihre Schulter. "Schon gut. Sowas weiß man vorher nicht." Amy seufzte und lehnte sich an ihn. "Kannst du mir verzeihen, dass ich uns beide so in die Scheiße geritten habe?" Sean schmunzelte. "Weißt du noch, was ich an unserem zweiten Jahrestag zu dir gesagt habe?" Amy nickte. "Ja. Du sagtest, es braucht verdammt viel, damit du mich hassen könntest." Sean lächelte. "Ich habe nicht vor, meine Meinung zu ändern. Mitlerweile habe ich auch eingesehen, dass die Dinge sich nun mal auch ändern können." Amy nickte. "Ja, nicht immer zum Besten." "Klingt für mich nach einem Spieleabend." Beide sahen sich an und lachten.

Es verging noch etwa ein Monat, ehe Sean die Klinik verlassen konnte. Er empfand es als Segen, dass Sheila am gleichen Tag ebenfalls die Klinik verlassen durfte. Sie hatte mitlerweile bereits wieder Flaum angesetzt und es sah so aus, als konnte sie nun endlich das Leben führen, was für eine achtjährige am Besten geeignet war. Er bekam von Ulric die Telefonnummer und versprach, sich sofort zu melden, sobald er sich darum gekümmert hätte.
Amy wartete bereits an ihrem Auto. Sean umarmte Sheila. "Ich ruf' dich an, ja?" Sheila nickte. "Und pass' ja auf Cathy auf." Er lächelte und strich ihr über den Kopf. Sheila konnte nicht anders, als Sean einen Kuss auf die Wange zu drücken.
Im Auto angekommen seufzte Sean. "Ich werd' Sheila vermissen." Amy schmunzelte. "Sie ist aber auch ein niedliches Kind." Sean nickte. "Allerdings... was mich wieder zu uns beiden bringt." Er blickte zu Amy und grinste. Amy kicherte und küsste ihn. "Ich schätze... das heißt wohl, wir beide sind wieder im Spiel, hm?", fragte Amy. "Ja..." Sean nickte und drückte ihr prompt einen Kuss auf.
Amy fuhr zu ihrer Wohnung. Es hatte sich ein wenig verändert, es war erwachsener eingerichtet, das Chaos war beseitigt. Sean machte große Augen. "Ist deine Mutter hier eingezogen?" fragte er sarkastisch. "Nein, du Schussel. Ich hatte nur mal lust auf was neues." Sie grinste und strich ihm Keck über die Stirn. "Gut, ich dachte schon, ich müsste mich demnächst erhängen...." Er grinste sie frech an und ging ins Wohnzimmer.
 
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