Streit mit Koalitionspartner wegen US-Stützpunkt.
Tokio. Die jüngste Einigung zwischen Japan und den USA auf den künftigen Standort des US-Militärstützpunktes auf der Insel Okinawa hat in Tokio prompt eine Regierungskrise ausgelöst. Premier Yukio Hatoyama berief am Freitag die Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei, Mizuho Fukushima, von ihrem Posten als Ministerin für Verbraucherschutz ab. Die 55-Jährige hatte sich gegen die Vereinbarung mit Washington gestellt. Ihre Partei sichert Hatoyama die Mehrheit im Oberhaus.
Mit der Entscheidung, den Stützpunkt Futenma in einen weiter nördlich gelegenen, weniger dicht besiedelten Teil der Insel zu verlegen, brach der japanische Ministerpräsident ein Wahlkampfversprechen. Er hatte ursprünglich gefordert, die US-Truppen müssten Okinawa vollständig räumen. Die jetzige Planung entspricht dem von der konservativen Vorgängerregierung mit den USA 2006 vereinbarten Abkommen. Dieses sieht vor, die Basis bis 2014 an die Nordspitze der Insel zu verlegen. Im Gegenzug sollen 8000 US-Marines nach Guam verlegt werden.
Seine Kehrtwende hatte Hatoyama mit der Krise zwischen Nord- und Südkorea begründet. Auf Okinawa sind mehr als die Hälfte der 47.000 US-Soldaten in Japan stationiert.
Massenproteste gegen US-Stützpunkt in Südjapan
Fast 100.000 Japaner demonstrierten gegen US-Präsenz
Tokio - Fast 100.000 Menschen haben auf der japanischen Insel Okinawa gegen einen dortigen US-Luftwaffenstützpunkt demonstriert. Unter dem Applaus der Demonstranten forderte der Gouverneur von Okinawa, Hirokazu Nakaima, die in einem dicht besiedelten Gebiet liegende Basis Futenma müsse von der Insel weg an einen anderen Ort verlegt werden. Teilnehmer der Protestaktion hielten Plakate mit Aufschriften wie "US-Basen weg aus Okinawa!" und "Nein zum Stützpunkt!" in die Höhe. Insgesamt hat die US-Armee mehr als 30 Einrichtungen auf Okinawa, das wegen seiner Nähe zu China, Taiwan und den beiden Koreas strategisch wichtig ist.
Die im September neugewählte Mitte-Links-Regierung Japans hatte erklärt, die Basis Futenma möglicherweise außer Landes verlegen zu lassen. Die USA wehren sich jedoch dagegen, den 2006 geschlossenen Vertrag neu zu verhandeln. Dieser sieht vor, Futenma dann zu schließen, wenn eine neue Basis fertiggestellt ist, die bis 2014 an der Küste Okinawas gebaut werden soll. Auf Okinawa, rund 1600 Kilometer südlich von Tokio, sind mehr als die Hälfte der insgesamt 47.000 US-Soldaten in Japan stationiert.
Für Washington ist Okinawa als "unsinkbarer Flugzeugträger" ein unverzichtbarer Militärstützpunkt in Asien. Angesichts des Lärms sowie wiederholter Straftaten der US-Marineinfanteristen kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Protesten der örtlichen Bewohner. Aus Wut über die brutale Vergewaltigung einer Zwölfjährigen durch drei US-Soldaten im Jahr 1995 waren damals 85.000 Menschen auf die Straße gegangen. Erst danach sahen sich Japan und die USA zu einer Reduzierung der US-Truppen gezwungen. Der wachsende Widerstand im Volk rührt auch aus den Kriegserfahrungen. Im Zweiten Weltkrieg fand auf Okinawa die einzige Schlacht auf japanischem Boden statt. Dabei kamen über 250.000 Menschen ums Leben, darunter 12.000 Amerikaner
Tokio. Die jüngste Einigung zwischen Japan und den USA auf den künftigen Standort des US-Militärstützpunktes auf der Insel Okinawa hat in Tokio prompt eine Regierungskrise ausgelöst. Premier Yukio Hatoyama berief am Freitag die Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei, Mizuho Fukushima, von ihrem Posten als Ministerin für Verbraucherschutz ab. Die 55-Jährige hatte sich gegen die Vereinbarung mit Washington gestellt. Ihre Partei sichert Hatoyama die Mehrheit im Oberhaus.
Mit der Entscheidung, den Stützpunkt Futenma in einen weiter nördlich gelegenen, weniger dicht besiedelten Teil der Insel zu verlegen, brach der japanische Ministerpräsident ein Wahlkampfversprechen. Er hatte ursprünglich gefordert, die US-Truppen müssten Okinawa vollständig räumen. Die jetzige Planung entspricht dem von der konservativen Vorgängerregierung mit den USA 2006 vereinbarten Abkommen. Dieses sieht vor, die Basis bis 2014 an die Nordspitze der Insel zu verlegen. Im Gegenzug sollen 8000 US-Marines nach Guam verlegt werden.
Seine Kehrtwende hatte Hatoyama mit der Krise zwischen Nord- und Südkorea begründet. Auf Okinawa sind mehr als die Hälfte der 47.000 US-Soldaten in Japan stationiert.
Massenproteste gegen US-Stützpunkt in Südjapan
Fast 100.000 Japaner demonstrierten gegen US-Präsenz
Tokio - Fast 100.000 Menschen haben auf der japanischen Insel Okinawa gegen einen dortigen US-Luftwaffenstützpunkt demonstriert. Unter dem Applaus der Demonstranten forderte der Gouverneur von Okinawa, Hirokazu Nakaima, die in einem dicht besiedelten Gebiet liegende Basis Futenma müsse von der Insel weg an einen anderen Ort verlegt werden. Teilnehmer der Protestaktion hielten Plakate mit Aufschriften wie "US-Basen weg aus Okinawa!" und "Nein zum Stützpunkt!" in die Höhe. Insgesamt hat die US-Armee mehr als 30 Einrichtungen auf Okinawa, das wegen seiner Nähe zu China, Taiwan und den beiden Koreas strategisch wichtig ist.
Die im September neugewählte Mitte-Links-Regierung Japans hatte erklärt, die Basis Futenma möglicherweise außer Landes verlegen zu lassen. Die USA wehren sich jedoch dagegen, den 2006 geschlossenen Vertrag neu zu verhandeln. Dieser sieht vor, Futenma dann zu schließen, wenn eine neue Basis fertiggestellt ist, die bis 2014 an der Küste Okinawas gebaut werden soll. Auf Okinawa, rund 1600 Kilometer südlich von Tokio, sind mehr als die Hälfte der insgesamt 47.000 US-Soldaten in Japan stationiert.
Für Washington ist Okinawa als "unsinkbarer Flugzeugträger" ein unverzichtbarer Militärstützpunkt in Asien. Angesichts des Lärms sowie wiederholter Straftaten der US-Marineinfanteristen kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Protesten der örtlichen Bewohner. Aus Wut über die brutale Vergewaltigung einer Zwölfjährigen durch drei US-Soldaten im Jahr 1995 waren damals 85.000 Menschen auf die Straße gegangen. Erst danach sahen sich Japan und die USA zu einer Reduzierung der US-Truppen gezwungen. Der wachsende Widerstand im Volk rührt auch aus den Kriegserfahrungen. Im Zweiten Weltkrieg fand auf Okinawa die einzige Schlacht auf japanischem Boden statt. Dabei kamen über 250.000 Menschen ums Leben, darunter 12.000 Amerikaner