Die Erfindung von induzierten pluripotenten Stammzellen durch den Japaner Shinya Yamanaka von der Universität Kyoto ist erst drei Jahre alt, da zeichnet sich der nächste Durchbruch in der Stammzellenforschung ab.
Forschern vom japanischen Wissenschaftsinstitut RIKEN ist es gelungen, eine große Anzahl von Lymphozyten in sogenannte “natürliche Killer T Zellen” (NKT-Zellen) zu verwandeln, die Tumorzellen entweder direkt angreifen und vernichten oder andere Immunzellen zu einem Angriff veranlassen können.
Die Wissenschaftler unter Führung von Hiroshi Watarai schleusten mit Hilfe eines Virus vier Gene in natürliche Killerzellen von Mäusen ein und verwandelten sie dabei zurück in “induzierte pluripotente Stammzellen“, also Zellen, die sich wiederum in alle verschiedenen Zelltypen verwandeln können.
In einem zweiten Schritt induzierten die Forscher diese Stammzellen dazu, sich in Lymphozyten zu teilen und erhielten dabei zugleich NKT-Zellen.
Als diese neuen NKT-Zellen und Substanzen zu ihrer Aktivierung in Mäuse injiziert wurden, die keine natürlichen Killerzellen hatten und an Krebs litten, hielten die eingebrachten NKT-Zellen den Tumor in Schach. Die Mäuse lebten noch ein Jahr länger.
Dagegen starben Mäuse mit ihrer natürlichen Menge an NKT-Zellen ohne die Behandlung bereits nach einem Monat am Krebs.
Hinter den Untersuchungen steht der Versuch, den Krebs beim Menschen durch die Aktivierung von natürlichen Killerzellen zu bekämpfen. In bisherigen klinischen Tests an sterbenden Krebspatienten reichte die Menge der NKT-Zellen nicht aus, um das Wachstum des Tumors aufzuhalten.
Deshalb soll nun die Zahl der NKT-Zellen auf dem Weg über iPS-Zellen stark erhöht werden, um diese Behandlung zu ermöglichen. Da dafür die Zellen des Patienten benutzt werden, stößt der Körper sie nicht ab.
Mehr unter:
http://www.riken.go.jp/engn/r-world/info/release/press/2010/100602/index.html