Nochmal zu der ursprünglichen Frage im Thread:
Dass Du aus Zeitschriften Dinge abzeichnest, ist doch gar nicht mal so falsch. Aber ich würde dabei etwas anders vorgehen: Schau dir die Zeitschriften an, aber auch Bilder aus dem Internet usw. Dann packst Du den ganzen Kram einfach weg und setzt dich vor ein leeres Blatt Papier und fängst einfach an, zu zeichnen. Benutz das gesehene als Inspiration, aber zeichne es nicht ab. Du wirst dich wahrscheinlich nicht zu 100% an die Bilder erinnern können, aber vielleicht hat dir auf einem eine bestimmte Stelle gefallen und auf dem nächsten Bild etwas anderes. Wenn Du jetzt anfängst zu zeichnen, sollte sich aus diesen Eindrücken ein neues Bild ergeben, das vielleicht nichts mehr mit den ursprünglich angeschauten Bildern zu tun hat. Und an genau dieser Stelle fängst Du an, einen eigenen Stil zu entwickeln und neue Dinge zu schaffen. Mit der Zeit wirst Du immer mehr Ideen haben. Setze dich mit deinen Bildern auseinander, sobald sie fertig sind. Wenn dir etwas auffällt, von dem Du glaubst, dass es nicht gut gelungen wäre, dann fange ein komplett neues Bild an und versuche, die bemängelte Stelle zu verbessern. So kommst Du von einem Bild zum anderen und mit der Zeit entwickelst Du eine Art "Horizont", aus dem Du immer neue Ideen ziehen kannst.
Und zu der Sache mit den Tellern und Stühlen:
Die richtige Perspektive ist etwas, an dem viele angehende Künstler scheitern. Du sitzt wahrscheinlich auf einem Bürostuhl, während Du deine Beiträge im Forum verfasst. Steh einmal auf, betrachte den Bürostuhl von einer anderen Stelle und versuche, ihn exakt so zu zeichnen, wie er von dieser Stelle aus zu sehen ist. Dann nimmst Du das Bild und vergleichst es mit der Realität. Dir wird auffallen, dass es an manchen Stellen gar nicht so aussieht, wie es eigentlich sollte. Du musst lernen, richtig zu gucken. Es gibt einen Unterschied, zwischen der normalen Sichtweise, wie ein jeder sie hat, wenn er durch die Welt läuft und der Sichtweise eines Künstlers, der die Dinge so exakt sieht, wie sie sind. Das Umschalten zwischen diesen Sichtweisen ist elementarer Bestandteil des Schaffungsprozesses. Zu diesem Thema kann ich dir "Drawing On The Right Side Of The Brain" von Betty Edwards empfehlen, ein Buch, das sich mit genau dieser Thematik befasst. Weiterhin würde ich dir empfehlen, einmal die Bücher von Andrew Loomis zu lesen. Letztere gibt es zwar nicht mehr zu kaufen, aber mit einer Suche bei Google solltest Du schnell auf einige Downloads stoßen. Lies dir die Bücher von Loomis durch, sie enthalten eine Unzahl von Tips&Tricks und Du wirst nur wenige Zeichner finden, die sich nicht mit diesen Büchern befasst haben.
Gruß
[Phoenix]