[Diskussion] Meinungsäußerung im Internet

Wer sich auch nur ein bisschen im Internet, in Foren, sozialen Netzwerken und den Kommentarzeilen tummelt, dem sollte es doch auch schon aufgefallen sein: Vieles, was da steht, hat mit ordentlichem Benehmen und Anstand rein gar nichts mehr zu tun.

Vor kurzen hat die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag schon darauf aufmerksam gemacht, hier noch einmal nachzuschauen:

Was ich hierbei nochmals deutlich sagen möchte: Es geht mir hier nicht um die politischen Inhalte, sondern einzig und allein um die Art und Weise der "Kommunikation". Ich bin wahrlich kein Freund der Grünen, aber es betrifft auch keineswegs nur diese Partei. Sowohl Adressaten als auch diejenigen, die ein solches Mitteilungsbedürfnis haben, ziehen sich quer durch die politischen Lager, wenngleich sie an den Rändern des politischen Spektrums wohl am häufigsten zu verorten sind.

Was mich letztenendes wieder auf dieses Thema gebracht hat, waren die Kommentare, die unter folgendem Video (Tagesschau von 1990 zum Attentat auf Wolfgang Schäuble) zu finden sind:
"... der Mann war nicht geistig verwirrt, sondern ein Held!", "... hätte ers doch nur nicht vergeigt!" oder auch Vergleiche mit Hitler und Göbbels stehen da und haben mich in gewisser Weise sprachlos gemacht. Gerade auf Youtube ist sowas keine Seltenheit.

Ich frage mich, woher dieser Hass kommt. Gab es das schon immer und es zeigt sich nun in der Anonymität des Internets besonders deutlich?
Ich finde dieses Phänomen in einer Weise abstoßend, dass es sich kaum in Worte fassen lässt. Aber wie könnte man dagegen vorgehen?
Es gibt ja nun die Bestrebung, Hass-Kommentare schneller zu löschen. Dabei gibt es aus meiner Sicht aber zwei Probleme:
1. Was Hass ist, ist subjektiv. Es gibt zwar genug offensichtliche Fälle, wie ich sie oben geschildert habe, aber es gibt auch die Leute, die am liebsten einfach missliebige Meinungen gelöscht hätten, die aber mit solch geistigem Dreck nichts zu tun haben. Für manche Leute zählt es schon zum Hass, wenn man gegen die Homo-Ehe ist oder sagt "Ich liebe mein Land" (denn dann muss man ja automatisch alle anderen Länder hassen). Ich sehe im Endeffekt also die Gefahr des Übereifers und dadurch auch der Zensur.
2. Das Löschen der Kommentare bringt nichts. Der Kommentar ist weg, aber die Denkweise bleibt den Menschen erhalten und gerade die ist ja das Problem. Das ist ein bisschen so, wie wenn Kinder sich das Aufräumen leichter machen und einfach ihr ganzes Spielzeug unters Bett schieben, damit es nicht mehr auf dem Boden im Weg rumliegt.

Also noch mal die Frage, wie man mit sowas am besten umgehen kann. Mir fällt ehrlich gesagt, nichts wirklich effektives ein. Ich glaube lediglich, dass das ein gesellschaftliches Problem ist, dessen Lösung sehr lange dauern würde, da wohl alle möglichen Einflüsse da rein spielen.

Wie seht Ihr das? Gäbe es aus Eurer Sicht Lösungen für sowas? Wie steht Ihr zum Löschen solcher Kommentare oder haltet Ihr das gar für gar nicht so schlimm?
 

bluemoon

the one and only
Otaku Veteran
Ja das fällt mir schon sehr lange auf ganz besonders wenn irgendwas war oder ist wie z.b. fussball wms oder so. Da kommen teilweise durgeknallte typen auf you tube und schreiben kommentare die müsste man echt melden können um eine ermittlung einleiten zu können. Teilweise geht das weit über tolerierbares hinaus, alles was irgendwie mit rassismus oder ähnlichem zu tun hat gehört bekämpft. Genauso übrigens wie diese ganzen Typen die z.b. in sozialen netzwerken anschläge wie in paris liken oder propagieren. Den Meinungsfreiheit schön und gut aber ich sehe in dieser immer agressiver werdenden Gesellschaft ein echtes problem und auch einen der Gründe warum viele keine Kinder mehr in diese kaputte welt setzen wollen. Den weil angeblich alles so schön anonym ist können die ganzen hetzer und dummen ihren wiederlichen mist ohne jede Angst vor konsequenzen niederschreiben. Und das schlimme ist die schreibens ja nicht nur die ticken wirklich so und oft bleibt dieser mist ewig lesbar im netz und kann weitere gleichgesinnte zu irgnedwas ermutigen oder bestätigen. Ich bin zwar auch gegen zensur aber nur bis zu einem gewissen Punkt.
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Ich bin ganz ehrlich - diese Diskussionskultur im Internet hat auch meinen Schreibstil deutlich verändert, ihn polemischer und aggressiver werden lassen. Das traurige ist - erst, seitdem ich so schreibe, finde ich auch Gehör und Menschen, mit denen man normal und ernsthaft reden kann.
Schade, aber normaler Menschenverstand und Höflichkeit sowie zurückhaltend, ruhige Argumentation ziehen heutzutage einfach nicht mehr.
 
Ich bin ganz ehrlich - diese Diskussionskultur im Internet hat auch meinen Schreibstil deutlich verändert, ihn polemischer und aggressiver werden lassen. Das traurige ist - erst, seitdem ich so schreibe, finde ich auch Gehör und Menschen, mit denen man normal und ernsthaft reden kann.
Schade, aber normaler Menschenverstand und Höflichkeit sowie zurückhaltend, ruhige Argumentation ziehen heutzutage einfach nicht mehr.
Gegen Polemik und Polarisierung perse sage ich gar nicht mal unbedingt was. Im politischen Diskurs kann das sogar hilfreich sein, um bei Menschen Interesse zu wecken, anders als bei der merkelschen Einschläferungstaktik. Ich versuche zwar, mich selbst möglichst frei von sowas zu halten, aber manchmal muss das halt einfach sein.
Das ist gar nicht das Problem, sondern wirklich die Härtefälle, die anderen bisweilen sogar den Tod wünschen. Und die werden leider immer mehr und leider ist auch dieses Forum von solch geistigen Tieffliegern nicht ganz frei wie Post Nr. 2 bewiesen hat.
 

DynaEx

Artist
Otaku Veteran
In einem Land, in dem es de facto keine Meinungsfreiheit gibt (Deutschland), werden sich einige Menschen, vor allem die, die rhetorisch wenige geschickt sind, immer im Ton vergreifen. Dass die Leute dann Dinge sagen, die ihnen normalerweise nicht aus dem Mund fallen liegt daran, das das Internet (zum Glück) immer noch etwas Anonymität bietet.

Ich persönlich sehe das Problem weniger kritisch. Niemand ist gezwungen Kommentare und Meinungen zu lesen, oder sich an Diskussionen zu beteiligen. Wenn aber doch, sollte sich derjenige gut überlegen, auf was er sich einlässt. Denn er muss mit den Konsequenzen klar kommen. Foren sollten da keine Problematik darstellen. Soziale Netzwerke sind da etwas anders. Aber um so größer dort das Problem zu sein scheint, desto leichter lässt sich hier auch Problemen und Schwachmaten aus dem Weg gehen.

Solange es nur um Anstand und Höflichkeitregeln geht, glaube und sehe ich auch, das die meisten Diskussionen sich selbst regulieren. Jedenfalls immer dort, wo sich Leute ernsthaft mit Themen auseinandersetzen. Wenn mal einer aus der Reihe tanzt, wird derjenige meist durch alle Beteiligten zur Mäßigung gerufen. Wer nur pöbelt und elementarste Verhaltensregeln ignoriert, ist unglaubwürdig und wird nicht ernst genommen, egal bei was.

Ich bin der absoluten Überzeugung, das eine Regulierung durch externe Dritte, der falsche Weg ist und schneller als uns lieb ist, in Zensur endet.
 

seras victoria

Gottheit
Die Kommentarfunktion bei tagesschau.de (Artikel zur Walfang-wiederaufnahme Japans, in den Kommentaren wird zu Boykotten, Raub, Freiheitsberaubung, Kriegserklärung und verdeckt gar zu Mord aufgerufen) ist mein persönlicher Liebling. Es ist unglaublich was da seit einiger Zeit (seit 1 ¹/² Jahren) passiert...Zu Anfang waren die Kommentare durchweg ordentlich, es wurden Gedanken beigesteuert ohne "die Wahrheit" zu beanspruchen, man hat sich von Argumenten überzeugen lassen UND auf einen halbwegs lesbaren Satzbau geachtet. Das ist nun alles hinfällig. Die Leute führen anscheinend "blacklists" und wettern gegen jeden der auf dieser Liste steht, unabhängig von seinem Kommentar, es wird schlecht geredet. Um vom Verfall der Kommentar-Qualität gar nicht zu sprechen...

YouTube ist wohl wegen des jüngeren Publikums ein ganz spezieller Fall. Ich kenne das von mir, wenn in einem Video etwas gesagt wird das ich nicht gut finde bzw. was sich mittlerweile als falsch herausgestellt hat (LeFloid hat sehr viele "Falsch-" bzw. Fehl-Meldungen die einem aber nur auffallen wenn man, wie ich, die Videos erst 1-2 Wochen später schaut) dann juckt es mich in den Fingern das richtig zu stellen...und so geht es wohl vielen die dann in großer Hast (und oft auch Wut) einen Kommentar in die Tasten hauen ohne zweimal drüber nachgedacht zu haben.

Was man dagegen machen kann?

Man könnte eine automatische Rechtschreibprüfung einführen die vor dem Absenden des Kommentars den Schreiber darauf aufmerksam macht das sein Text XX Rechtschreibfehler enthält. Viele werden dann Ihren Kommentar noch einmal überfliegen und womöglich umdenken.
Oder man macht captcha's zur Pflicht um die "Kurzschlusshandlungen" ein bisschen zu erschweren.
Leute zu melden ist ein zweischneidiges Schwert. Die einen verziehen sich dann auf andere Seiten mit mehr von ihrer Sorte, die anderen melden sich erneut an und sind noch radikaler. Man muss sie dazu bringen das sie das was sie da gerade geschrieben haben nocheinmal lesen und darüber nachdenken, eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.

Gruß

Mir fällt gerade was witziges ein.
Bei Kommentatoren die oft negativ auffallen kann man ja es Script mitlaufen lassen das bei der oben erwähnten Rechtschreibprüfung automatisch einige Wörter sinnfrei ändert.
Bsp. (gerade schnell von YouTube geklaut...):

der schwule Pseudowissenschaftler nervt
wird zu:
der schwule Apfelkuchen nervt

So muss der Schreiber seinen Text definitiv ein zweites man lesen und jeder Nutzer der solch sinnfreie Wörter erkennt, weiß automatisch das der Verfasser nicht nachgedacht hat xD
 
Zuletzt bearbeitet:

DynaEx

Artist
Otaku Veteran
Das aus dem Spoiler finde ich lustig. Solche Funktionen gibts ab und zu z.B. auf Battlefield Servern. Du gibts "Fick dich!" in den Chat ein und raus kommt "Ich liebe dich!". Absolut super.

Gut. Was ist der Anspruch von Youtube? Es gibt auch Plattformen, die sind nicht auf Niveau ausgelegt. Siehe Lefloid. Der Typ ist sowas wie Bild für 12 Jährige, was erwartest du da? Entsprechend des Inhalts, kommen dann auch Kommentare und Diskussionen zustande.
Der gebotene mengenmäßige Inhalt auf z.B. Youtube ist außerdem so gigantisch, dass das niemand mehr moderieren kann, außer vielleicht der Uploader des Inhalts, aber da kenne ich mich nicht aus.

Das es auf den Seiten der Öffentlich Rechtlichen Sender allerdings so zu geht... Scheinbar moderiert dort niemand, oder lässt es einfach laufen. Ist aber nicht überall so. Bei den größeren Zeitungen wird durchaus darauf geachtet.
 

Sylverblack

Bred in Captivity
Otaku Veteran
Ich frage mich, woher dieser Hass kommt. Gab es das schon immer und es zeigt sich nun in der Anonymität des Internets besonders deutlich?
Ja und ja.
Sowas fand früher jedoch in entsprechenden Szenen (z.B. Stammtischen) statt und hat die Masse der Bevölkerung kommunikativ nicht erreicht. Da aber jedes alles im Internet lesen kann und finden nun auch alle Meinungen und Aussagen alle potenziell möglichen Empfänger.

Wie seht Ihr das? Gäbe es aus Eurer Sicht Lösungen für sowas? Wie steht Ihr zum Löschen solcher Kommentare oder haltet Ihr das gar für gar nicht so schlimm?
Löschen von Kommentaren bringt, wie von dir selbst erwähnt, nichts.
Stattdessen halte ich das Sanktionieren für eine günstigere Maßnahme. So wie bei Leuten, die wiederholt gegen die Boardregeln verstoßen, nicht jeder regelverletzende Beitrag gelöscht wird, sondern irgendwann ein temporärer oder permanenter Bann des entsprechenden Users stattfindet. Ähnlich sollte auch bei Facebook oder YouTube verfahren werden.
Wie genau reguliert man sowas? Das ist relativ einfach: Es werden Regeln aufgestellt und wenn regelverletzende Kommentare gemeldet werden, entscheidet eine zuständige Person, ob der Autor dafür sanktioniert werde sollte oder nicht. Es liegt an dieser Person, die Qualität und Intensität des Verstoßes zu bemessen und dementsprechend zu reagieren.
Sowas findet im Internet sehr häufig statt, das beste Beispiel ist ein Forum wie dieses hier: Unsachgemäße Beiträge können gemeldet werden und eine zuständige Person (Mod, Admin) setzt sich damit auseinander und entscheidet, wie darauf reagiert wird. Problematisch ist jedoch daran, dass weder Facebook noch YouTube an einer Selbstregulation interessiert sind: Moderatoren einzustellen kostet bei einem derartigen Unternehmen nämlich Geld, auf ehrenamtlicher Basis (so wie hier oder in anderen Foren) wird das nicht funktionieren. Da Facebook und YouTube (also Google) gewinnorientiert handeln, wird es derartiges solange nicht geben, bis a) die Politik es erzwingt oder b) die Leute die Dienste aus diesem Grund nicht mehr nutzen wollen -> also Umsatzeinbußen drohen.

Ich persönlich sehe das Problem weniger kritisch. Niemand ist gezwungen Kommentare und Meinungen zu lesen, oder sich an Diskussionen zu beteiligen. Wenn aber doch, sollte sich derjenige gut überlegen, auf was er sich einlässt. Denn er muss mit den Konsequenzen klar kommen.
Das ist nicht ganz richtig. Es finden nämlich z.T. Straftatbestände statt (Beleidigung, Volksverhetzung, usw.) und die dürfen weder in Wort, noch in Schrift verbreitet werden. Da muss auch mal ganz stark differenziert werden: Solche Leute berufen sich alle auf die Meinungsfreiheit, aber diese beinhaltet NICHT (!) die Freiheit, Andere nach Möglichkeit beleidigen, bedrohen und/oder diskriminieren zu dürfen.
Nur: Wo kein Kläger, da kein Richter, und dementsprechend verpuffen die meisten dieser Gesetzesverstöße juristisch im Nichts. Allerdings ist es auch so, dass eine größer werdende Zahl Personen des öffentlichen Lebens beginnt, sich vermehrt gegen Hassmails, die allesamt Straftatbestände beinhalten, juristisch zur Wehr zu setzen. Konkret: Anzeigen.
Ansonsten würde ich mit dir übereinstimmen, dass man (heutzutage) im Umgang mit der breiten Masse ein dickes Fell haben sollte. Daran sollten Personen des öffentlichen Lebens jedoch gewöhnt sein.

Solange es nur um Anstand und Höflichkeitregeln geht, glaube und sehe ich auch, das die meisten Diskussionen sich selbst regulieren. Jedenfalls immer dort, wo sich Leute ernsthaft mit Themen auseinandersetzen. Wenn mal einer aus der Reihe tanzt, wird derjenige meist durch alle Beteiligten zur Mäßigung gerufen.
Du meinst, so wie wir hier alle @Arandur dafür gemäßigt haben, Leuten zuzustimmen, die (versuchten) Mord gutheißen?

---

Abschließend möchte ich noch eine alte Internetweisheit zum besten geben:

 

DynaEx

Artist
Otaku Veteran
@Sylverblack

Ich weiß nicht wo das mit Arandur stattgefunden hat, dementsprechend kann ich da nicht mitreden.

So wie ich das verstehe, geht es hier um Umgangsformen, nicht um Meinungen an sich. Völlig unabhängig vom Thema bedeutete das:

- Eine ordentliche Rechtschreibung mit Punkt, Komma, Absatz, Groß/klein
- Personen nicht mit Ausdrücken ansprechen (Bsp. ...ey du Opfer!)
- nicht in Beleidigungen auszuarten
- Sachlich zu argumentieren
- nachvollziehbare Quellenangaben zu machen und keine Pauschalaussagen vom Nachbar (auch wenn manchmal schwierig)
- Selbst etwas beitragen und nicht einfach einen Link in den Raum schmeißen und zu sehen was passiert (soetwas hasse ich extrem)
- Selbst etwas beitragen und nicht einfach nur andere Kommentare aus sonstwelchen Gründen zu zerlegen
- Auf Augenhöhe zu diskutieren (Arroganz kann ich nicht ab)
 

seras victoria

Gottheit
@DynaEx
Sylverblack bezieht sich auf den zweiten Post in diesem Thread den wir (?wohlwollend oder Trollresistent?) übergangen haben.
_____
Die Idee mit den Regeln ist nicht neu...im Gegenteil, es ist immer das erste das angeraten wird, allerdings im Netz kaum umsetzbar.
Der Rest der Welt macht sich liebend gerne über Mein Kampf, Hakenkreuze und Hitler im speziellen lustig oder preist Ihn gar als Förderer der Industrialisierung, etwas was bei uns verpönt und teilweise illegal (Mein Kampf und Hakenkreuze) ist.
Auf der anderen Seite gibt es Dinge die wir machen können und andere sich besser verkneifen (Terrorverharmlosung ist in Frankreich seit neuestem verboten, Nippel in den USA, bestimmte Kleider/Produkte/sexuelle Einstellungen/...).
Wenn also Regeln gefordert werden, muss man bedenken, dass es entweder die Regeln des Ursprungslandes der Plattform (WoH=*DE, fb=USA, YT=USA) sind, oder aber man einigt sich auf globale Umgangsformen/Regeln...muss dann aber womöglich damit leben das es dem Rest der Welt egal ist ob ein Hakenkreuz als Profilbild genutzt wird und der Tatbestand "Volksverhetzung" nicht geahndet wird, man jedoch seine Badefotos sorgsamer auswählen muss.

Wer aber Facebook oder YouTube zwingen will Deutsche Gesetze und Normen einzuhalten ist einem Trugschluss erlegen, man kann die Sprache auf Deutsch umstellen, das heißt jedoch nicht das sich damit die Jurisdiktion ändert.
Es bleibt also den Kommentatoren zu vermitteln das sie sich eben NICHT am Stammtisch befinden, das sie gerade über jemanden lästern/hetzen der das dann auch lesen kann und das man im Netz die gleichen Regeln zu beachten hat wie im öffentlichen Gespräch in der S-Bahn.

Wer sich daran nicht hält wird "ignoriert" oder gemeldet (was die Plattform eben zulässt).
Das die Plattformen jetzt 20 Leute einstellen um Deutsche Kommentare zu durchforsten...und 20 für Frankreich...und GB...und..und...ist illusorisch. Bestenfalls gibt es ein "Strikes-Modell", also das nach einer bestimmten Anzahl an Meldungen automatisch ein Bann ausgesprochen wird...was jedoch wiederum zu Missbrauch führen kann (...führen wird).

Eine einfache Lösung gibts nicht. Jeder sollte sich zusammenreißen und konsequent ignorieren wenn jemand ausfallend wird. In den Fällen in denen es jemand übertreibt und nachverfolgbar ist wer er ist, sollte man ihn dann Anzeigen, wenn jeder jemanden kennt der schonmal Strafe zahlen musste hilft das vielleicht.

LG
seras

*= in Bezug auf Höflichkeit...nicht so sehr auf Recht :-p
 

Filp

คนสร้างความยุ่งยาก
Otaku Veteran
In einem Land, in dem es de facto keine Meinungsfreiheit gibt (Deutschland), werden sich einige Menschen, vor allem die, die rhetorisch wenige geschickt sind, immer im Ton vergreifen.
Ich war in Deutschland noch nie eingeschränkt meine Meinung kundzutun, wie kommst du auf diesen Unsinn?
Evtl verwechselst du Meinungsäußerung mit Hetzen etc, dass strafrechtlich relevantes und hasspredigten gegen irgendwen nicht unter Meinungsfreiheit fällt sollte dir aber auch klar sein.
 

DynaEx

Artist
Otaku Veteran
@Filp

Nein, ich verwechsle das nicht. Aber wir beide wissen, dass gerne mit zweierlei Maß gemessen wird, je nachdem wie gerade die Stimmungslage ist und wo man sich befindet. Ich möchte den von dir empfundenen "Unsinn" hier nicht weiter behandeln und konkretisieren. Dies würde nur zu jeder Menge Off Topic-Stunk führen, worauf ich keine Lust habe. Ich bitte deswegen um Verständnis und weise dich auf den vorletzten Punkt meiner Strichaufzählung in meinem dritten Post hin.
 
Zuletzt bearbeitet:

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Bevor wegen euch schon wieder ein Thema gesperrt wird, diskutiert bitte in dem neuen Thema zur Meinungsfreiheit weiter.

Ich hab keinen Bock, dass hier ständig alles dicht gemacht wird, weil sich ein paar nicht an die Regeln halten können.
Übrigens ein perfektes Beispiel zum eigentlichen Ausgangsthema - es muss doch immer einen geben, der völlig daneben schießt und wieder eine Grundsatzdiskussion eröffnen muss, die gar nichts mit dem Thema zu tun hat und auch nirgendwo hinführt, weil die Grundpositionen nicht hinterfragt werden.
Das war einer der Gründe, warum ich meinen Internet-Schreibstil so aggressiv habe werden lassen.
 

Rattenkönig

Ngeuuraksaha
VIP
Hass kann man nicht besiegen, wenn man die Ursache ignoriert, wieso er entsteht. Löscht man Kommentare, kratzt man nur an der Oberfläche, auch die Bestrafungen schüren nur den Hass. Natürlich kann man es Niemals allen recht machen. Aufklärung wäre ein Mittel. Aber es lassen sich auch nicht alle aufklären. Man gibt anderen die Schuld, wenn einem selbst die Hände gebunden sind. Meistens denen, die was ändern könnten. Aber eine andere Meinung haben. In den Hasskommentaren kann man dann seine ganze Wut raus lassen. Und das wirkt viel mehr, als wenn man es in sich rein frisst, oder am Stammtisch schreit. Wenn man im Leben Probleme hat, die nicht von einem Selbst ausgehen, dann ist man entweder der Mensch, der dann dem Problem aus den Weg geht, oder man ist jemand, der jedem zeigt das man was dagegen hat. Hass entsteht, wenn man negative Lügen/Wahrheiten sieht und negatives erlebt, darauf baut man die Wut auf und stapelt sie, bis sie zum Hass heranwächst. Und dieser Hass will raus. Entweder am Stammtisch, oder im Internet. Und da ist Hass multikulturell sozusagen, gibt es in allen Gesellschaftsschichten und Denkweisen.

Ich bin auch der Meinung, dass ein nicht unerheblicher Anteil einfach aus der Wut heraus Dinge schreibt, die jene Person am nächsten Tag schon wieder bereut, oder gar in den nächsten Stunden, Minuten, Sekunden. Aber es gibt natürlich auch die, die praktisch sich selbst ihren Hass hochschaukeln. Da sollte man schon sehen, dass diese sich selbst Hassen. Alle, die anderen irgendwie das Leben schwer machen wollen, in dem Fall durch Hass-Mails, sind im Grunde einfach auch eifersüchtig und hassen sich im Grunde selbst, oder ihr Leben. Hass ignorieren bringt auch Nichts. Hass muss ausgeschlossen werden. Wo im Grunde nur das Bannen wirkt, auch wenn man da den Hass nur Lokal beseitigt, aber die Person weiterhin hasst, oder gar mehr. Ich kenn das in YouTube. Leicht schaukelt man sich gegenseitig hoch. Aber das liegt nicht selten auch daran, dass einer von den Beispielsweise Zwei Diskutanten, zu Beleidigungen griff. Oder Sticheleien.

Wie war es wohl auf dem Forum-Romanum? Hass gab es da sicherlich auch, aber wohl viel eher hinter dem Rücken. Oder man stach gleich Jemanden ab. Wie ging man da damit um, meistens hat man jene die gehasst haben, doch gleich ausgeschlossen. Wenn sie was negatives getan haben, wurden sie im ärgsten Fall, hingerichtet. Schon immer hat man sie beseitigt, oder ausgeschlossen, die, die Hassen. Diese bildeten, oder blieben dann in ihren kleinen Gruppen bestehen und haben gegebenenfalls irgendwas ausgeheckt, bildeten eine Sekte, oder der Hass verflog langsam von selbst, oder wurden aktiv gegen das, was sie als Problem angesehen haben. Uns bleibt also nur, dass gleiche zu tun, wie es schon immer so getan wurde. Ausschluss aus der Gemeinschaft/Bestrafungen. Aufklärung. Was aber wohl eher selten wirkt. Oder schlicht, ignorieren. Was aber im Grunde auch keine richtige Lösung ist. Das Problem ignorieren, beseitigt das Problem nicht.

Aber ich kenne welche, die haben eben ihre Meinung gegen Asylsuchende, die sind ansonsten gute Menschen. Haben meistens ein geregeltes Leben.
 
Oben