Nektar und Ambrosia - eine NGE Fan Fiction

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ikarus

Novize
Einen schönen Guten Morgen, Abend, Nacht, oder welche Tageszeit wir auch immer haben wenn der geneigte Leser diesen Thread hier liest!

Quasi angespornt durch die Vorhaltungen unseres lieben Forumsmitgliedes maniac habe ich mich dazu durchgerungen nach langer Zeit wieder meine Festplatte zu durchforsten und eine alte Fan Fiction auszugraben welche ca im Dritten Quartal 2001 schrieb. Von einer erneuten Korrektur habe ich an dieser Stelle einmal abgesehen, obendrein habe ich mehr oder minder bereits damals unter dem Schreiben die Lust an einer Fortsetzung dieser Geschichte verloren und mich im laufe der Zeit lieber anderen Projekten zugewand welche nicht mehr wirklich auf den Bereich Fan Fiction zutreffen da sie größtenteils nichts mehr mit bereits bekannten Serien oder Anime-Movies zu tun haben.
Aus diesem Grund bin ich auch selbst nicht unbedingt der Meinung das diese Geschichte als gutes Beispiel heranzuziehen gilt was den Bereich Serientreue Fan Fiction angeht, doch ist es immerhin imo nach einer meiner besseren Versuche etwas in diese Richtung hin zu entwickeln.

Rechtschreibfehler oder stilistische Mittel können gern in diesem Thread hier kritisiert werden oder auch jede andere Form von Kritik an Inhalt und Aufbau.

Viel Spass beim Lesen und noch einen erholsamen Tag!

---

Prolog

Die Liebe...
Ist wie ein strömender Fluss, der mich fortreißt; aber ich bin der Fluss.
Ist wie ein geschmeidiger Tiger, der mich zerfleischt; aber ich bin der Tiger.
Ist wie ein loderndes Feuer, das mich verzehrt; aber ich bin das Feuer.


Ein paar verirrte Sonnenstrahlen drangen durch die geschlossenen Jalousien in den, vom Zigarettenrauch verhüllten, Raum und brachten ein trübes Zwielicht mit sich, das die Melancholie, die in dem Zimmer herrschte, nur noch zu verstärken schien.
Eine fahle Gestalt lag schweigend auf einer kleinen, gepflegt aussehenden Couch, welche in einem der vier Ecken des Zimmers stand. Es war ein junger Mann, von vielleicht neunzehn oder zwanzig Jahren. Den trüben Blick starr auf die Decke gerichtet lag er einfach nur da und fristete sein armseliges Leben, von dem er sich wünschte, es würde einfach enden. Er hatte viel nachgedacht in letzter Zeit. Sehr viel. Über sein Leben, über ihn, aber vor allem über sie. Sie war seine erste Liebe gewesen, und seine einzige. Sie hatten nun schon seit fünf Jahren zusammen gelebt, sie waren verlobt gewesen, wollten bald heiraten, doch nun. Nun war alles anders gekommen. Eines Abends, vor ziemlich genau zwei Wochen, hatte sie ihn verlassen, und zwar für immer, wie sie ihm an jenem Abend unmissverständlich klarmachte.
Sie empfände nichts mehr für ihn, hatte sie gesagt. Und das es so wie es jetzt war, nicht weitergehen könne.
Dann hatte sie ihre Sachen gepackt und war ohne etwas zu sagen verschwunden. Sie hatte kein Wort darüber verloren wohin sie nun gehe, auch hatte sie seine Frage, was denn nun los sei, schlichtweg ignoriert. Sie war einfach gegangen. Anfangs dachte er noch sie hätte sich nur mal wieder über irgendetwas aufgeregt, und würde bestimmt in ein, zwei Tagen wieder kommen, so etwas hatte es in ihrer Beziehung schon öfters gegeben. Aber sie kam nicht wieder. Nicht nach einem Tag, nicht nach zwei, selbst nach einer ganzen Woche nicht. Und mit jedem Tag, mit jeder Minute die verstrich schwand seine Hoffnung mehr und mehr, bis nichts davon übrig blieb.
Das war vor einer Woche gewesen. An diesem Tag war er nicht zur Arbeit erschienen, und auch am nächsten nicht, und auch am übernächsten. Die ganze Zeit über lag er einfach nur da und starrte die Decke an. Er beantwortete weder das Telefon, noch machte er sich die Mühe zur Türe zu gehen, wenn es klingelte. Es war ihm alles gleich. Er hatte den wichtigsten Bestandteil seines Lebens verloren, und wusste noch nicht einmal warum. Das war es, was ihm am meisten zu schaffen machte. Diese scheinbare Sinnlosigkeit in ihrem Verschwinden. Sie hätte so etwas niemals ohne einen triftigen Grund getan. Sie beide hatten sich geliebt. Wirklich geliebt. Keine abgeflachte, vor sich hin plätschernde Beziehung. Jedes mal wenn er sie angesehen, selbst wenn er nur an sie gedacht hatte, überkam ihn damals dieses unbeschreibliche Hochgefühl. Er hatte ihr seine Liebe mehr als einmal beteuert, und sie hatte sie gleichermaßen erwidert.
Auch in den Wochen vor ihrem Auszug war ihm keine Veränderung aufgefallen. In keiner Weise hatte sie sich ihm gegenüber komisch verhalten, oder den Anschein erwecken lassen das etwas nicht stimmte. Am Abend zuvor hatte er sogar noch mit ihr geschlafen. Und dann das.
Eine einzelne Träne rann über die Wange des Mannes, aber er machte sich nicht die Mühe sie fortzuwischen.
Er fühlte sich ausgelaugt, seines einzigen Lebenswillens, seiner Existenzberechtigung beraubt. Er hatte nicht die Kraft sein Leben fort zusetzen. Er hatte noch nicht einmal die Kraft es zu beenden. Er wollte aufstehen um zum Kühlschrank zu gehen, aber er schaffte es nicht, und so blieb er einfach liegen und starrte weiterhin die Decke an, als suche er dort die Antworten auf seine Fragen. Der Tag verstrich, und die darauffolgende Nacht auch, ohne das er die Antworten, die er so innigst suchte, fand. Sehnlichst wünschte er sich die Zeit zurück in der noch alles in Ordnung war. Es flehte geradezu danach. Sein Wunsch wurde nicht erfüllt. Und so war der letzte Trost der ihm in dieser kalten emotionslosen Welt blieb, an die Zeit zurück zu denken in der er noch mit ihr hatte zusammen leben können. An die Zeit, als sie sich das erste Mal ihre Liebe zueinander eingestanden hatten. An die Zeit vor fünf Jahren.


Erster Teil

Er hatte lange gebraucht, fast eine Ewigkeit, aber nun war er endlich bereit es zu tun. Heute würde er sie endlich fragen. Die ganze letzte Nacht hatte er keinen Schlaf gefunden, hatte sich die ganze Zeit herumgewälzt. Seine Ängste hatten ihn furchtbar geplagt. Was würde passieren wenn sie ihn abweisen würde? Wenn sie es ihm direkt in sein Gesicht sagen würde, das sie ihn nicht mochte, wenn nicht gar verabscheute? Allein der Gedanke daran ließ ihn fast zerbrechen. Doch die Ungewissheit gewährte ihm keine Ruhe. Sein innerer Konflikt trieb ihn schier in den Wahnsinn, mehr als einmal hatte er in dieser Nacht geweint, hatte versucht seinen Schmerz herauszupressen. Es half alles nichts, er konnte nicht mehr länger mit der trügerischen Einbildung leben, das alles einfach seinen lauf nehmen würde. Jetzt war er an der Reihe einen entscheidenden Schritt zu tun. Wenn er es nicht tat, würde er vielleicht das beste was ihm je in seinem ganzen bisherigen Leben passierte einfach übersehen und daran vorbeirennen. Wie ein Durstender, der durch die Wüste wandert und die üppige kleine Oase, die sich genau neben ihm befindet, einfach als Hirngespinst abtut und das vermeidliche Trugbild, aus Angst vor der Enttäuschung, ignoriert anstatt die Chance, die sich ihm bietet wahrzunehmen.
Diesen Fehler wollte er nicht begehen. Er durfte ihn nicht begehen, oder sein Leben würde für immer leer und sinnlos bleiben. Lieber wollte er an der harten, kalten Wahrheit verenden, als für immer durch diese Wüste zu wandern. Und so fasste er einen Entschluss. Er würde sie fragen. Er würde ihr endlich seine Gefühle für sie gestehen. Er war an diesem Tag noch stiller gewesen als sonst, hatte, wenn überhaupt, immer nur das nötigste gesagt. Er war zwar entschlossen, entschlossener als je zuvor in seinem Leben, doch immer wenn er sie an diesem Tag sah, fiel ihm eine neue Ausrede für sein Gewissen ein, warum es jetzt an der falschen Zeit war sie darauf anzusprechen.
Als er dann Abends in seinem Zimmer, auf seinem Bett lag verfluchte er sich dafür, die vielen Gelegenheiten, die sich unter Tags ergeben hatten, nicht genutzt zu haben. Darin lag sein Problem. Er erkannte seine eigenen Fehler immer erst, wenn er sie bereits begangen hatte und war aber trotzdem nicht in der Lage daraus zu lernen. Sie raubten ihm eher noch das letzte bisschen Selbstbewusstsein das er besaß. Doch diesen Fehler wollte er nicht länger begehen. Nie mehr wollte er einfach tatenlos zusehen wie sein Leben an ihm vorbeiraste. Er stand auf, und ging langsam, schon fast andächtig zu der Türe seines Zimmers, öffnete sie und trat auf den dunklen Korridor hinaus. Ein schmaler Streifen elektrisches Licht drang durch den Türspalt hinter welchem sich ihr Zimmer verbarg und warf ein wenig schimmerndes Licht in den kleinen Gang. Vorsichtig, um keinen Laut zu erzeugen, ging er zu der Türe ihres Zimmers hinüber. Sein Herz raste und seine Gedanken überschlugen sich. Auf einmal waren all die Ängste der letzten Nacht zurückgekehrt, sein Mut verließ ihn und der drang einfach umzukehren und sich wieder in sein Zimmer zu begeben, als wäre nichts gewesen, wurde mit jedem Schritt unerträglicher.
Als er schließlich vor ihrer Türe stand war er unfähig irgendetwas zu tun. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und ein paar Perlen kalten Schweißes rannen ihm von der Stirn. Seine Knie begannen zu zittern, doch er zwang sich zur Ruhe. Vorsichtig wischte er sich den Schweiß vom Gesicht. Ihm war plötzlich unerträglich heiß, und er verspürte das Verlangen ins Bad hinüber zu gehen und sich ein wenig zu erfrischen. Aber er wusste, das er nie mehr den Mut dazu aufbringen würde sie zu fragen, wenn er sich jetzt von seinem Vorhaben ablenken lassen würde. Er hob seine, vor Aufregung zitternde Hand und führte sie langsam an die Türe heran. In Gedanken malte er sich schon aus wie alles enden würde. Das leise klopfen, dann sie, wie sie wutentbrannt in der Türe stand, und er würde kein Wort herausbringen, einfach nur eingeschüchtert zu Boden blicken.
Da war wieder die Angst. Die Angst zu versagen, und dieses mal war sie tausendfach Stärker als zuvor. Sein Herz schien fast zu explodieren, und er fand kaum noch die Kraft zu stehen. Am liebsten hätte er laut losgeheult. Er hasste sich, er hasste sich dafür das er ein schwacher Feigling war, der nicht einmal den Mut dazu aufbrachte dem Mädchen, das er liebte seine Gefühle einzugestehen. Doch dieser Hass spendete ihm neue Kraft, und beinahe ohne das er es merkte festigten sich seine Bewegungen wieder. Das zittern seiner Hände und Knie verebbte und sein Herzschlag beruhigte sich auf ein erträgliches Maß. Er hatte für einen Moment neue Kraft gewonnen, wusste aber das er es nicht mehr lange aushalten konnte. Er starrte die verhasste Türe wie eine giftige Schlange an, als er die Hand erneut anhob und zweimal kurz anklopfte. Seine Angst war plötzlich wie weggeblasen. Er hatte es getan, er hatte wirklich angeklopft. In ihm machte sich eine wohltuende, befriedigende Leere breit, und obwohl er wusste, das er noch gar nichts erreicht hatte, das seine schlimmsten Ängste noch immer wahr werden konnten, fühlte er sich schon fast wie ein Sieger.
Das quietschen eines Bettes war zu vernehmen. Danach, hörte er tapsende Schritte auf dem Fußboden. Er fühlte sich aufgeregter als zuvor, aber dieses mal war es kein Gefühl, das ihm Angst machte, sondern eines das ihn anspornte. Die Türe zu ihrem Zimmer wurde aufgeschoben und das elektrische Licht, welches zuvor nur durch den Spalt nach draußen drang, strömte auf den Gang hinaus. Das grelle Licht stach ihn in seine, bereits an die Dunkelheit gewöhnten Augen, und er brauchte ein paar Sekunden um sich an die neuen Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Sie stand erwartungsvoll in der Türe, nur mit einem Nachthemd bekleidet, und betrachtete ihn verdutzt.
„Shinji?“, fragte sie ungläubig. „Was sucht du um diese Zeit hier? Ich dachte es wäre Misato.“
Er wollte etwas sagen, brachte aber nur ein leises Krächzen hervor. Sein Herz pochte wie verrückt. Jetzt würde er es ihr gestehen, jetzt würde er ihr sagen, das er sie liebte. „Asuka ich...“
Seine Stimme versagte ihm erneut den Dienst, doch dann gewann er die Gewalt über sie zurück. „Ich muss dir etwas wichtiges sagen.“ Das Mädchen zog erwartungsvoll die Augenbrauen hoch und verschränkte ihre Arme, während sie sich gegen den Türrahmen lehnte.
„Es ist so...“ Er schluckte kurz.
„Wir kennen und ja nun schon eine Weile, und wir leben ja auch noch im selben Haus. Und wegen EVA und NERV haben wir ja sonst auch Kontakt, und auch in der Schule und...“
Asuka unterbrach ihn stöhnend. „Shinji, was willst du mir damit sagen?“ Er tänzelte nervös von einem Bein aufs andere, rang sich dann aber doch zu einer Antwort durch. „Asuka, ich... ich liebe dich.“
Er musste sich beherrschen nicht den Blick zu Boden zu senken. Mit einem Mal überkam ihn wieder dieses Angstgefühl. Sein Herz raste wie in Panik, und er konnte gerade noch so verhindern mit den Knien zu zittern.
Sie hatte sich aus ihrer bequemen Position aufgerichtet und blickte ihm tief in die Augen. In ihrem Blick lag jedoch nichts spöttisches, auch war weder Abscheu noch Wut darin zu erkennen. Ihre Augen machten eher einen ernsten, verständnisvollen Eindruck. Sie schien ihm direkt in die Seele zu blicken, als ob sie kontrollieren wollte ob das was er sagte auch stimmte.
Doch anstatt, wie er erwartet hatte, ihn auszulachen oder zumindest wütend auf ihn zu sein, tat sie überhaupt nichts dergleichen. Ohne ein weiteres Wort zu sagen trat sie einen Schritt zurück und schloss die Türe. Er hörte noch wie sie sich in ihrem Zimmer auf das Bett falle ließ, danach verlosch das Licht endgültig. Die Dunkelheit empfing Shinji, wie als hätte sie schon zu lange ohne ihn auskommen müssen. Er fühlte sich wie gelähmt, war unfähig sich zu bewegen. Sein Herzschlag hatte sich wieder beruhigt und die Angst war auch gewichen. Er konnte es nicht verstehen wieso sie das getan hatte. Wieso sie ihn nicht einfach ausgelacht hatte, und ihn als einen Idioten beschimpft hatte, so wie sie das meistens tat? Ihr Blick war so ernst gewesen, er hatte sie nie so ernst gesehen. Noch nie.
Langsam torkelte er zurück zu seinem Zimmer, er fühlte sich entkräftet und bis aufs letzte ausgelaugt.
Schlaff ließ er sich auf sein Bett fallen und starrte die Decke an. Was hatte das nur zu bedeuten? Hieß das, das er ihr vielleicht doch nicht total gleichgültig war? Das sie, auch wenn sie ihn vielleicht nicht liebte, seine Gefühle für sie trotzdem akzeptierte? Er wusste nicht was er fühlen sollte. Freude? Trauer? Verzweiflung? Vorher war er sich wenigstens beinahe sicher gewesen, das sie ihn nicht ausstehen konnte, und er für sie weniger Wert war als Staub. Aber nun. Weder seine schlimmsten Ängste hatten sich bewahrheitet noch waren seine geheimsten Wünsche in Erfüllung gegangen. Vielleicht war sie anfangs noch so geschockt von seiner Erklärung gewesen, das sie nicht auf die Idee kam ihn auszulachen oder zu beschimpfen. Nein. In Ihrem Blick waren keine Anzeichen eines Schocks zu erkennen gewesen. Es war einfach ein ernster, vielleicht sogar verständnisvoller Blick gewesen. Ein Blick der ihm das erste mal, nach langer Zeit wieder das Gefühl gab verstanden zu werden. Der letzte Mensch der ihm dieses Gefühl gegeben hatte war seine Mutter gewesen, und die Erinnerungen daran lagen schon weit zurück, zu weit.
Anders als die Nacht zuvor wälzte er sich nicht unruhig hin und her. Er war total gelassen, gelassener als vielleicht jemals zuvor. Der heutige Abend hatte ihm einen kleine Hoffnungsschimmer beschert, auch wenn dieser noch weit entfernt zu sein schien, war er auf alle Fälle vorhanden. Jedoch, nur weil sie ihn nicht verspottet oder beleidigt hatte musste das lange noch nicht heißen das sie ihn mochte. Das Gefühl das er verspürt hatte konnte trügerisch gewesen sein, er könnte es sich nur eingebildet haben. Bisher hatte sie ihn auch immer in allen Situationen abgelehnt, es war egal gewesen was er tat, oder wie. Immer hatte ihr etwas nicht gepasst. Er war ihr Fußabstreifer gewesen, sie hatte immer nur auf ihm rumgehackt. Wieso sollte er sich überhaupt einbilden von ihr geliebt zu werden? Was brachte er schon für Qualitäten mit sich? Fast jeder Schüler aus seiner Klasse war hinter ihr her, wieso sollte sie dann ausgerechnet ihn, der doch sowieso immer alles falsch machte lieben? Nur, bisher hatte jeder, der sich an sie herangemacht hatte eine glatte Abfuhr erhalten. Und was war mit ihm? Wieso akzeptierte sie seine Gefühle? Sonst akzeptierte sie doch auch nie etwas an ihm. Weder seine Leistungen in der Schule, noch im Kampf gegen die Engel, oder im Haushalt. Lange lag er noch wach und dachte über den vergangenen Abend, und ihre Reaktion auf sein Geständnis nach.
Schließlich fielen ihm jedoch die Augen zu, nach einer Nacht ohne Schlaf und den Anstrengungen des heutigen Abends hielt er es nicht länger aus, und musste sich der Müdigkeit geschlagen geben.

Urplötzlich erwachte er. Es war noch immer Mitten in der Nacht, er konnte kaum mehr als ein, zwei Stunden geschlafen haben. Neben ihm lag eine Gestalt und blickte ihm tief in seine Augen. Asuka. Sie streichelte mit ihrer Hand zärtlich über sein Gesicht. „Shinji, ich liebe dich auch.“, flüsterte sie ihm leise zu. Er wusste nicht was er sagen sollte, seine Gefühle spielten verrückt. Ihm wurde abwechselnd heiß und kalt, und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Vorsichtig beugte sich Asuka vor. Ihre Gesichter kamen sich immer näher. Sein Puls raste. Er sah ihre schönen Augen, ihr zierliches Gesicht, ihre vollen Lippen, ihr weiches Haar. Alles war so wunderbar nah. Ihre Lippen berührten sich und sie küssten sich lang und leidenschaftlich.
Danach kuschelte sich Asuka an Shinji und sie schlief ein. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Alles schien ihm so unwirklich, und zugleich so intensiv. Er konnte ihr Herz schlagen hören, ihren Atem spüren. Es war unbeschreiblich schön. Behutsam, um sie nicht aufzuwecken, schloss er sie in die Arme. Sein innigster Traum ging in Erfüllung. Sie liebte ihn. Es schien ihm immer noch wie ein Traum. Sie, die ihn früher immer beschimpft, und auf ihm rumgehackt hatte. Seine Träume waren in Erfüllung gegangen.
Noch während der Gedanke in ihm Form annahm fiel er in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

(to be continiued...)
 

Ikarus

Novize
Hallo,

Ich will diesesmal sofort ohne weitere Umschweife zu den Punkten kommen die du hier im einzelnen aufführst.

Da hätten wir zunächst den Punkt mit Asuka, der Bezug in welchem du dies hier aufgreifst ist mir zwar noch nicht zu 100% klar doch nehme ich an du spielst hiermit auf die Situation an das sie eine Weile brauchte um zu reagieren nachdem Shinji ihr sein Geständnis vorgetragen hatte. Dieser Aspekt war an der Geschichte an sich gut überlegt und ich selbst Argumentiere in diesem Fall damit das Asuka selbst nur eine Fassade ihres Selbst aufbaute und indem sie äußerlich durch ein scheinbar unerschütterliches Selbstbewusstsein und Spontanität glänzen konnte war sie doch tief in ihrem innen immer noch Verwundbar und sehnte sich auch nach Zuneigung. Doch das Geständnis von Shinji, welchen sie selbst vermutlich nie dafür fähig hielt etwas zu tun das annährend in diese Richtung ging traf sie ziemlich hart. Einerseits will sie selbst gern eine Beziehung eingehen, allein aus dem Aspekt heraus etwas mehr Wärme und Geborgenheit in dieser ansonst so tristen Welt zu erhalten. Andererseits will sie nicht ihre eigene Fassade welche sie so lange aufrecht gehalten hatte auf einmal aufgeben und von einem abweisenden zu einem verständnisvollen Verhalten wechseln, diesbezüglich hat sie ähnliche Probleme wie Shinji selbst, welcher anfangs niemanden an sich heranlassen wollte damit ihn "niemand mehr verletzen kann". Daher wäre es meiner Auffassung nach nicht verwunderlich wenn Asuka beinah geschockt auf Shinjis Geständnis reagiert und sich zunächst zurückzieht um sich selbst Gedanken zu machen und vielleicht einen klaren Kopf zu gewinnen.

Der andere Punkt: Die Entwicklung in der Serie selbst ist ganz klar eine schlechte. Jeder einzelne Charakter wird irgendwo mit seinen Problemen allein gelassen und steigert sich sogar noch mehr und mehr in seine eigene Welt hinein. Aus diesem Grund stellt dies praktisch ein alternatives Ende dar, ein "Was-wäre-wenn". Wenn Shinji sich nicht immer weiter zurückgezogen hätte sondern wirklich eine Beziehung (wie hier zu Asuka) aufgebaut hätte wäre auch seine Bindung zu EVA eine andere geworden und Asuka selbst hätte durch den neuen Beistand vielleicht auch nicht die Fehler gemacht welche sie noch in der Serie tat. Aus diesem Grund halte ich es auch durchaus für legitim eine andere Seite an NGE aufführen zu können, in welcher es nicht zum schlussendlichen Third Impact durch die EVA-Series und Lilith kam sondern alles andere Bahnen verlief, denn wer mag schon so genau sagen was sich ändern kann wenn man den ganzen Hintergrund ein wenig anders beeinflusst.

Ich hoffe hier geholfen zu haben.

MfG,
Icarus
 

Ikarus

Novize
Nur nochmal zur Information, die Geschichte habe ich schon damals ein gutes Stück weiter geschrieben und unter Umständen werde ich den Rest auch noch in mehreren "Häppchen" wie sie hier vorkommen online stellen aber mir fehlt ehrlich gesagt der Ansporn die Geschichte jetzt noch nach 2 1/2 Jahren zu vollenden.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben