Pegasus18
Prophet
Hier mal ein FF von mir, dass nicht Hentai als vordergründig Inhalt hat. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Viel Spaß damit.
Nichts auf der Welt...
Prolog: Terrible Time
Der junge Jack Valentine lag in seinem Zimmer in seinem Bett und starrte hinaus in den kühlen und sonnigen Wintertag. Er seufzte schwer. Seine Krankheit band in nun schon so lange an das Bett. Als er die Diagnose bekommen hatte, hatten draußen noch die Vögel von den Bäumen gesungen. Im Frühling dieses Jahres hatte sich sein Leben wohl für immer verändert...
Wie jedes Jahr war er zu seinem Hausarzt gegangen um sie alljährlich durchchecken zu lassen. Bei einem Standarttest hatte er dann die erschreckende Diagnose bekommen: Hautkrankheit. Und es gab wenig Hoffnung auf Heilung.
Nun war die Krankheit schon so weit fortgeschritten das sich Jack kaum noch bewegen konnte und sein Arzt einmal die Woche zu ihm kommen musste. Jack vermisste die klare Luft des Tages, die Sonne auf seiner Haut und den Schnee unter seinen Füssen. So gerne wäre er hinausgegangen, doch sein Vater, ein mächtiger Industriemogul, hatte es ihm strickt verboten auch nur einen Fuß aus dem Bett zu setzen.
So lag Jack jetzt nur noch im Bett und dachte über seine Krankheit, sein Leben und über seine Zukunft nach. Was sollte aus ihm werden. Wenn nicht ein Wunder geschah und man eine Heilmethode für seine schwere Art der Hautkrankheit fand, dann war sein Leben schon in wenigen Jahren vorbei. Dieser Gedanke ängstige den jungen Mann so sehr, dass er niemanden außer seinem Arzt mehr in sein Zimmer ließ. Zusätzlich zu seiner Hauterkrankung kamen nun mehr und mehr die psychischen Belastungen hinzu.
„Ihr Sohn kriegt wenig Sonne und zu wenig Bewegung. Das führt zu Depressionen und auch zu Knochenverschleiß. Ich weiß sie wollen ihren Sohn schützen Mr. Valentine aber ich muss ihnen doch dringend raten ihren Sohn wieder am Leben teil haben zu lassen.“ hatte der Hautarzt zu Jacks Vater gesagt. Jack hätte es wohl gar nicht mitbekommen, wenn der Doktor nicht zufällig die Tür zu seinem Zimmer einen Spalt breit aufstehen hätte lassen.
Durch diese Worte war wieder ein kleiner Funken Hoffnung in Jacks dunklem Herzen aufgeflammt. Diese kleine Flamme wurde noch durch die nächsten Worte von Mr. Valentine angefacht.
„Doktor ich denke sie haben Recht. Er muss wieder rauskommen. Schon fast ein ganzes Jahr lang hat er nichts von der Welt da draußen gesehen.“ sagte der mächtige Mann leicht nachdenklich. Jack spitze die Ohren und drückte, da er es körperlich nicht mehr tun konnte, geistig die Daumen.
„Meinen Sie Doktor, dass ich ihn wieder in die Schule schicken kann?“ fragte Mr. Valentine nach einem kurzen Schweigen. Der Arzt schien nicht laut zu antworten. Er nickte oder er schüttelte den Kopf, jedenfalls konnte Jack nichts mehr hören. Seufzend ließ er sich in die muffigen Kissen seines Bettes zurückfallen und schlief ein.
Nach einer sehr unruhigen Nacht wachte Jack früh auf. Er spürte, dass überall an seinem Körper Wunden bluteten und brannten. Er wusste das er mit jeder Bewegung unendliche Qualen erleiden würde. Und doch hörte er auch Bewegung um sich...viel mehr als da hätte eigentlich sein sollen. Verdutzt schlug Jack die schmerzenden Augen auf und sah sich um. Sein Vater, seine Mutter und einige Bedienstete waren in seinem Zimmer und sie schienen alle sehr beschäftigt zu sein. Seine Mutter war die erste, die erkannte das ihr Sohn wach war. Schnell kam sie zu seinem Bett und drückte ihn sanft an ihr Herz.
„Guten Morgen Schatz. Wir hatten gehofft dich erst mal nicht zu wecken aber wenn du jetzt schon mal wach bist kannst du gleich aufstehen.“ sagte seine Mutter Lilly lächelnd, während sie seine Decke zurückschlug. Es war wie immer kein schöner Anblick, doch Lilly war ihn schon seit fast einem Jahr gewöhnt. Zusammen mit den Dienern brachte sie Jack ins Bad.
Jack wusste was das hieß. Der Schorf würde wieder abgerubbelt werden, seine Wunden mit beißender Tinktur beträufelt werden und er würde danach wieder ins Bett gebracht werden. Zwar war dann der Juckreiz für einen Tag weg aber dennoch tat ihm alles weh wenn er nur daran dachte. Doch heute schien ein besonderer Tag für Jack Valentine zu werden.
Er wurde wie jeden Morgen von dem Schorf befreit, der seine Haut wie eine Hülle umschloss.
Heute aber gab es keine beißende Tinktur sondern eine milde Salbe für seine Wunden.
„Ist...ist heute etwas besonderes Mutter?“ fragte Jack nach einer Weile. Selbst das Sprechen viel ihm immer schwerer, da er seine Stimme in den letzten Monaten kaum gebraucht hatte.
„Man könnte es so ausdrücken Jack. Dein Arzt hat nun endlich zugestimmt. Du darfst wieder raus. Und nach entsprechender Behandlung kannst du sogar wieder zur Schule gehen.“ antwortete seine Mutter strahlend. Ein Lächeln breitete sich auf Jacks schwer zugerichtetem Gesicht aus. Einst war er ein hübscher junger Mann von 12 Jahren gewesen. Ein Junger der eine große Zukunft vor sich hätte haben können. Nun war er durch die vielen Male, in denen der Schorf auch von seinem Gesicht entfernt wurde entstellt.
„Ich bin sehr froh das es nun endlich geht...was wird das für eine Behandlung?“ fragte Jack leise während die Bediensteten ihm halfen sich anzuziehen. Seine Mutter wich seinem Blick aus und dementsprechend fiel auch die Antwort aus.
„Das wirst du dann sehen...jetzt erst einmal musst du was essen. Du bist ja völlig ausgezehrt.“ flüsterte Lilly sanft, während sie ihren nun eingekleideten Sohn in den Speisesaal führte. Dort hatte schon James Valentine platz genommen und lass seine morgendliche Zeitung. Eine Wirtschaftszeitung, wie Jack sehr genau wusste. Sein Vater interessierte sich meist nur fürs Geschäft. Mit dieser Einstellung war er ganz nach oben gekommen und hatte viel Macht und Geld erlangt. Als Lilly und Jack eintraten, schaute er aber über den Rand seiner Zeitung, legte sie weg und begrüßte die beiden Neuankömmlinge.
„Du siehst gut aus mein Sohn...“ sagte James mit einem Lächeln zu seinem 12-jährigen Sohn.
„...und du auch Schatz...“ fügte er noch zu seiner Frau gewandt hinzu während er ihr einen Kuss gab. Jack löste sich von seinen Eltern und schlurfte mit hängenden Schulter hinüber zu seinem Platz um sich zu setzen. Bewegung bereite ihm Schmerzen...alles bereitete ihm mittlerweile Schmerzen. Das alles war kein Leben mehr. Es war nur noch ein einzig großer Schmerz der irgendwann zu ende gehen würde. Früher oder später...
Inzwischen hatten sich auch Mr. und Mrs. Valentine an ihre Plätze gesetzt und genossen ihr gutes Frühstück. Jack konnte schon lange keinen Löffel mehr lange genug halten um ihn an seinen Mund zu führen und so half ihm eine Bedienstete sein Essen und seine Medikamente hinunter zu würgen. Penizillin und Antibiotika...er hatte es so satt. Jack wollte das alles nicht mehr. Aber die Kraft um seinen Leben ein Ende zu setzen hatte er auch nicht. Nur mühsam verkniff er sich die Tränen vor dem Mädchen das ihn fütterte.
Als er endlich damit fertig war zu essen, kam sein Mutter zu ihm herüber und half ihm aufzustehen.
„Ich glaube es ist an der Zeit, dass du siehst wie die Therapie aussieht. Es wird nicht ganz schmerzfrei sein aber dafür kannst du dann in die Schule gehen.“ sagte sie mit einem Lächeln, während sie ihren Sohn in Richtung des Krankenflügels mitnahm.
„Kommt Dad nicht mit?“ fragte Jack leise während sie gingen.
„Oh Schatz es tut mir leid. Aber dein Vater hat wichtige...“ entgegnete sie, doch Jack war schneller als sie.
„....Geschäfte zu erledigen von denen er leider nicht wegkommt. Ich weiß.“ beendete Jack traurig den Satz und schlurfte weiter.
Schnell hatte seine Mutter Jack in ein Zimmer geführt, in dem sein behandelnder Arzt schon auf ihn wartete.
„Ich freue mich das sie es einrichten konnten.“ sagte der Doktor während er von einem steril aussehenden Stuhl zurücktrat. Jack schluckte. Er hatte schon viele schmerzhafte Behandlungsmethoden überlebt aber er wusste, dass es noch schlimmer kommen konnte.
„Was ist das für eine Behandlungsart?“ fragte Jack mit schwacher Stimme. Der Arzt sah ihn leicht lächelnd an und bot ihm den Stuhl neben sich an.
„Es ist eine Elektrotherapie, die ihre Hautzellen wieder zur richtigen Funktion stimulieren soll.“ antwortete der Mediziner als Jack zu ihm trat.
„Wird es weh tun?“ fragte Jack ängstlich. Eigentlich wollte er keine Schmerzen mehr. Aber andererseits könnte es seine Krankheit zumindest mildern. Der Arzt nickte schwach und Jack setzte sich auf den sterilen Stuhl. Sein Arzt krempelte die Ärmel von Jacks Hemd hoch und klebte dort die Elektroden auf.
„Es wird ein unangenehmes Gefühl werden. Aber es wird vergehen.“ meinte der Doktor leise während er sich an dem Generator zu schaffen machte. Lilly trat zu ihrem Sohn und streichelte ihm sanft durchs Haar.
„Ich bin stolz auf dich.“ murmelte Mrs. Valentine mit einem Lächeln. Dann schaltete der Doc den Strom an und ein Zucken durchlief Jacks ganzen Körper. Ein Brennen breitete sich von den Stellen, an denen die Elektronen saßen aus bis in die Fingerspitzen. Es war verdammt unangenehm. Es kribbelte und brannte überall. Jack konnte sich nicht bewegen...nicht mal seinen Mund konnte er öffnen. Es musste wohl momentan ziemlich viel Strom durch seinen Körper fließen.
Lilly, die den schmerzverzerrten Gesichtsausdruck ihres Sohnes bemerkt hatte, schaute besorgt zu ihrem Hausarzt.
„Wie lange muss er das aushalten?“ fragte sie mit zitternder Stimme. Der Mediziner schaute erst auf seine Uhr und dann auf Jack hinab.
„Ich würde sagen 10 Minuten...mehr nicht. Es ist eine ziemlich hohe Voltzahl die durch seinen Körper geht. Aber es wird helfen. Vielleicht kann diese neue Methode ihren Sohn sogar heilten...das aber kann ich nicht garantieren.“ sagte ihr Gegenüber ernst.
Nach 10 Minuten intensiver Strombehandlung kam Jack zusammen mit seiner Mutter aus dem Behandlungszimmer. Zwar war Jack blass wie der Tod, doch fühlte er sich besser. Ein leichtes Zucken durchlief manchmal seinen Körper aber sonst schien nichts zu sein.
„Und das muss ich jetzt jeden Tag machen?“ fragte der Junge seine Mutter. Sie schaute ihn an und nickte. Jack seufzte während er auf seine leicht zuckenden Finger starrte.
//Hoffentlich hilft es auf Dauer.// dachte er bei sich, während er sein Zimmer betrat um sich auf die Schule vorzubereiten. Eine Woche sollte er diese Strombehandlung ertragen und dann in seine alte Klasse zurückkehren. Zwar hatte er den ganzen Stoff des Jahres zu Hause nachholen müssen aber dennoch würde es seltsam sein seine alten Klassenkameraden wieder zu sehen. Er seufzte wieder und fing an all seine Schulsachen, die im Zimmer verstreut waren einzusammeln. //Mein Leben ist noch nicht vorbei...//
Kapitel I: School Trouble
Jack hatte nach zwei Stunden all seine Sachen für die Schule zusammen gesucht. Als er seine Sachen in seinen Rucksack packte, fiel aus einer seiner alten Mappen ein Foto heraus. Mit zitternden Fingern hob er es auf und schaute es sich an. Ein leichtes Lächeln huschte über Jacks blasses Gesicht. Er erinnerte sich, während er mit dem Finger über die schon leicht verblassenden Gesichter fuhr. In der unteren linke Ecke erkannte er sein eigenes schmales Gesicht. Neben ihm stand die kleine Zizil Taler. Wieder huschte ein Grinsen über Jacks Gesicht. Er erinnerte sich gut an das Mädchen. Klein, dunkelhaarig und süß. Jack huschte mit den Augen in die obere Ecke des Bildes. Man hätte meinen können dort stünde eine Kopie von Zizil. Da nämlich stand ihre Zwillingsschwester Marie. Auch wenn sie genauso alt war wie ihre süße Schwester, schien sie viel älter und reifer zu sein. Ihr dunkles Haar hatte sie zu einem Knoten gebunden und knallrot gefärbt. Sie war mit Zizil eines der hübschesten Mädchen der Klasse gewesen.
Während Jack die Gesichter seiner Mitschüler betrachtete, überlegte er wie sie wohl alle jetzt aussehen mochten. Dann blieb sein Finger instinktiv auf einer Person hängen. Dieses Mädchen hatte er in seiner Schulzeit vergöttert. Makoe...das schwarzhaarige Mädchen, das ziemlich weit hinten stand. Jack versetzte es einen Stich zu sehen wie ein großer, schlanker und gutaussehender Junge einen Arm um Makoe legte.
//Lark...ihr Freund damals. Ob sie wohl noch zusammen sind?// fragte Jack sich flüchtig.
Niemals hatte er mit Lark mithalten können. Lark war sportlich, gutaussehend und beliebt. Alles Eigenschaften die Jack nicht besaß. Mühsam wandte Jack sich von diesen Gedanken ab und sah in das Gesicht eines anderen Jungen.
//Unsere Sportskanone...// dachte Jack sofort. Dieser Typ nahm gleich zwei Plätze ein. Cira war, auch wenn er im gleichen Jahrgang war wie Jack, ein Berg von einem Menschen. Im Sport war er immer der Beste von allen. Egal was im Unterricht verlangt wurde, er konnte es. Und obwohl er soviel Kraft hatte war Cira alles andere als dumm.
Trotz seiner Kraft wusste Cira nicht nur im Sportunterricht was zu sagen, sondern auch in allen anderen Fächern war er über dem Durchschnitt. Langsam fuhr Jack mit dem Finger von Ciras Gesicht zu Marie zurück. Als dieses Foto gemacht worden war, war das rothaarige Mädchen noch nicht mit der Sportskanone zusammen. Ein paar Monate nach diesem Foto hatten die beiden angefangen miteinander zu gehen.
//Ich sollte mich vielleicht erst mal zurückhalten...hab ja keine Ahnung wie sich die ganzen Beziehungen entwickelt haben.// dachte Jack bei sich, während er das Foto auf seinen Schreibtisch legte. Draußen hatte es zu schneien begonnen. Die Schneedecke, die schon gestern ziemlich dick gewesen war, würde jetzt noch mal ein paar gute Zentimeter zulegen. Jack fröstelte leicht und lehnte seine Tasche an seinen Schreibtisch.
//Nicht mehr lange...//
Nach einer Woche Stromtherapie, dachte Jack er hätte es geschafft. Doch es würde ihm eröffnet, dass nun ein Aufbautraining für Muskeln und Knochen beginnen konnte. Die Elektrobehandlung hatte nur dazu gedient seine Muskeln und Hautzellen soweit wieder fit zu kriegen, dass er sich schwierigeren körperlichen Aufgaben widmen konnte. Der Arzt hatte Recht gehabt. Jack konnte jetzt wieder gehen ohne Schmerzen zu erleiden und der Schorf war auch sichtlich zurückgegangen. Jack war wieder etwas besser gelaunt. Jetzt aber begann das harte Training. Jeden Tag musste er schwere Übungen machen, Gewichte heben, Klimmzüge machen und laufen. Zwar war der Junge nach dem Training immer erschöpft aber auch glücklich. Sein Trainer meinte er mache gute Fortschritte und könnte bald in die Schule gehen.
Als Jack am letzten Tag vor Beginn des neuen Schuljahres das Training verließ, war er sehr zufrieden mit sich. Er war zwar nicht so fit wie früher aber immerhin konnte er sich ganz normal bewegen ohne gleich zusammen zu zucken. Der einzige Schmerz den der Junge fühlte war der innerliche. Für immer würde er zusammen zucken wenn er sein Bild im Spiegel betrachtete. Auch wenn sich jetzt fast gar kein Schorf mehr auf seinem Körper bildete, war sein Gesicht und sein Körper für immer mit Narben übersäht. Aber diese Narben würde ihn andererseits immer daran erinnern, dass er die Krankheit überwunden hatte. Darauf konnte er stolz sein. Diesen Gedanken hielt Jack den ganzen Tag über bis zum Abendessen fest.
„Ich bin stolz auf dich Junge.“ sagte Mr. Valentine lächelnd, als sein Sohn in den gemeinsamen Speisesaal trat. Jack sah eindeutig besser aus.
„Danke Vater...“ sagte antwortete Jack leise während er sich nach rechts wandte um sich dieses mal zu seinen Eltern zu setzen. Jetzt konnte er wieder fast normal essen ohne gleich zusammen zu brechen.
„Morgen wird die Schule wieder beginnen?“ fragte der Junge leise während er sich setzte.
Seine Eltern tauschten einige besorgte blickte bevor sich Lilly ihrem Sohn zuwandte.
„Wir glauben, dass es wohl noch nicht so....“ sagte sie doch Jack schlug mit der Hand auf den Tisch und unterbrach sie so.
„Das akzeptiere ich nicht. Ich habe alles Aufbautraining beendet. Es wird wirklich Zeit für mich wieder in die Welt hinaus zu gehen.“ sagte Jack wütend. Wieder tauschten seine Eltern blickte und dann nickten sie.
„Gut Jack. Morgen gehst du wieder in die Schule.“ meinte seine Mutter mit einem gezwungenen Lächeln. Das Lächeln ihres Kindes allerdings war echt. Das erste Lächeln seit fast einem halben Jahr die Valentines von ihrem Sohn sahen.
In dieser Nacht schlief Jack sehr schlecht. Ihm war fast schon übel vor Aufregung. Er konnte es einfach nicht erwarten sie alle wiederzusehen. Lark, Cira, Zizil, Marie und all die anderen seiner Klasse. So war es nicht verwunderlich, dass er schon lange vor dem Aufstehen auf den Beinen war und sich vorbereitete. Er war so froh endlich wieder raus zu können, das er glaubte er müsse explodieren. Seit langem hatte er sich nicht mehr so lebendig gefühlt.
Jack war es früher gewohnt gewesen ganz normal mit dem Schulbus zu fahren. Und so würde er es auch weiterhin halten. So stand der junge Mann allein an der Haltestelle und wartete auf den Bus. Seine Eltern hatten ihm angeboten, er könnte doch zur Schule gefahren werden, doch Jack war strickt dagegen den Reichtum seiner Familie so sehr nach außen zu kehren.
Während Jack auf den Bus wartete, schüttelte es ihn vor Kälte und Aufregung. Der Winter hatte nun vollständig im Land Einzug gehalten. Die Schneedecke war nun mindestens 20 cm dick und immer noch fiel neuer Schnee vom Himmel.
Zum warm halten hatte Jack seine Mütze tief ins Gesicht gezogen und seine dünnbefingerten Hände waren in Lederhandschuhe gezwängt. In dem Moment als Jack dann die verschneite Strasse hinunter sah, konnte er ihn erkennen. Langsam aber stetig schob sich der Schulbus auf ihn zu. Als er dann neben ihm hielt, strafte Jack den Gurt seines Rucksacks und stieg ein. Im Vorbeigehen betrachteten ihn einige von der Seite mit offensichtlichem Interesse. Vielleicht weil er seit einem halben Jahr nicht mehr in diesem Bus war oder aber weil er seine Mütze auch hier im überhitzen Bus nicht abnahm. Ganz hinten im Bus fand Jack dann endlich einen Stehplatz. Sitzplätze waren eh nie ein Thema für ihn gewesen, da der Bus jeden Morgen überfüllt war. So setzte sich der Bus wieder langsam und vorsichtig in Bewegung.
Die Schüler kamen nur langsam voran, während der Bus über die verschneiten Strassen kroch. Die Straßendienste schienen nicht so schnell alle Straßen abstreuen zu können wie neuer Schnee hinzukam. Gut das Jack immer einen Bus früher fuhr. Viele der im Bus fahrenden Schüler beschwerten sich lauthals, doch den jungen Valentine interessierte es nicht sonderlich, da er nur die Musik seines MP3-Players in den Ohren wahrnahm. Dann mit einem Ruck kam der Bus zum Stillstand und die Türen glitten mit einem lauten Zischen auf. Sie waren an der Schule angekommen. Jack stieg aus und sein Schuh versank erst mal einige Zentimeter im Schnee. //Was für ein Winter dieses Jahr...// dachte der Junge seufzten, während er wie alle anderen in Richtung des Schulgebäudes watete. Nichts hatte sich verändert. Alles war noch so wie damals als Jack die Schule verlassen hatte. Das große Hauptgebäude der Schule ragte vor ihnen auf. Es war das größte von insgesamt drei Gebäuden und dort wurde Jacks Klasse auch immer unterrichtet. Jack wandte sein jetzt schon steif gefrorenes Gesicht nach links und im Schneesturm erkannte er die Turnhalle. Sie war klein, warm und gemütlich. Jack hatte sie in seiner Schulzeit immer gemocht. Als der Schüler seinen Blick wieder dem Hauptgebäude zuwandte, fiel ihm ein, das er ja gar nicht wusste wo seine Klasse jetzt eigentlich unterrichtet wurde. Also war sein erstes Ziel das Sekretariat im Erdgeschoss der Schule.
Durch den Schnee kam er nur langsam voran. Seine Schritte waren entsprechend langsam, so wie die der anderen um ihn her auch. Umso überraschter war er, als er hinter sich hektisch stampfende Schritte hörte. Da musste es jemand verdammt eilig haben. Und in diesem Moment riss es Jack von den Füssen und er landete mit dem Gesicht voran im eiskalten Schnee.
Prustend richtete der Schüler sich wieder auf und sah sich nach dem Übeltäter um. Dieser war
schon fast am Hauptgebäude angekommen und durch den Schnee konnte Jack nicht erkennen wer es gewesen war. Selbst wenn er es gewusst hätte...es hätte doch nichts geändert.
//Ich habe es ja auch manchmal eilig. Da vergisst man halt alles andere.// dachte der gutherzige Jack, während er sich den Schnee aus dem Gesicht wischte. Einige Schüler um ihn herum lachten, doch es kümmerte ihn nicht. Als er dann wieder sauber war, setzte er seinen Weg zum Hauptgebäude fort.
Als sie die großen Flügeltüren des Gebäudes öffnete, kam ihr eine stechende Hitze entgegen, die fast genauso unerträglich war wie die Kälte draußen. Dennoch durchschritt das Mädchen die große Tür und machte sich auf den Weg zu ihrem Klassenraum.
//Verdammt...ich werde noch zu spät zu den anderen kommen wenn ich mich nicht beeile. Warum müssen manche Leute auch immer im Weg rum stehen?!// dachte sie bei sich, während sich da Bild des Jungen, den sie in den Schnee geschubst hatte in ihr Gedächtnis schob.
//Schien mir eh ein Verlierertyp zu sein...// fügte sie in Gedanke noch hinzu und ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie den elektronischen Stundenplan am Eingang musterte. Ihre Klasse würde die erste Stunde freibekommen.
//Und warum hab ich mich dann so abgehetzt...toll!// dachte sie nun wütend während sie ihre Schritte weiter verlangsamte. Mit immer noch leicht zitternden Fingern zog sich die Schülerin langsam ihren Schal vom Hals und die Mütze vom Kopf. Dann machte sie sich wieder auf den Weg zu ihren Freundinnen. Dabei entfaltete sich ihr prächtiges Haar.
Sekunden nachdem das Mädchen verschwunden war, betrat Jack das Gebäude. Kurz hatte er noch einen Blick auf ihren Hinterkopf werfen können aber das war schon alles. Seufzend nahm er sich die Mütze vom Kopf und wandte sich nach links. Dort war einen kleine Tür mit der Aufschrift „Sekretariat“ angebracht. Zu dieser Tür ging Jack, klopfte und trat ein. Jack hatte eigentlich die schon etwas ältere Frau erwartet, die zu seiner Zeit immer dort an diesem Platz im Sekretariat gesessen hatte. Stattdessen saß dort nun eine Frau von vielleicht 25 Jahren mit blonden Haaren und grünen Augen. Sie lächelte Jack leicht zu während sie sich in ihrem Stuhl aufsetzte.
„Was kann ich für dich tun mein Junge?“ fragte sie mit einer glockenhellen Stimme.
Jack schluckte während er seine Hände aus den Handschuhen befreite.
„Jack Valentine. Ich war ein halbes Jahr krank und soll nun wieder am Unterricht teilnehmen. Ich würde gerne wissen wo meine klasse sich jetzt befindet.“ sagte er immer noch leicht zitternd. Ob er vor Kälte zitterte oder aber wegen irgendetwas anderem, wusste Jack in diesem Moment nicht zu sagen. Die Frau lächelte weiterhin, während sie einen Blick in den Computer warf.
„Mhm Sekunde. Valentine....Valentine....ah hier. Die Klasse hat die Nummer J3a und befindet sich heute in Raum 120. Soweit ich das am Plan gesehen habe, fällt bei euch heut die erste Stunde aus. Gleich ein guter Anfang.“ sagte die Frau mit leicht zuckenden Mundwinkeln, als sie ihren Blick wieder Jack zuwandte.
//Seit wann stellt man so jemanden als Sekretärin ein?// fragte sich Jack verwundert. Der Frau schien die Kälte überhaupt nichts auszumachen. Jedenfalls trug sie einen ziemlich tiefen Ausschnitt zur Schau, der noch tiefer zu werden schien als sie sich vorbeugte.
„Dann einen guten Neustart.“ meinte sie lächelnd und drehte die Rückenlehne ihres Stuhls Jack zu. Jetzt wusste Jack was ihn schon die ganze Zeit an dem Bild des Sekretariates gestört hatte. Er bedanke sich und verließ den Raum so schnell wie möglich.
Wie hatte sie nur so dumm sein können. Heute war der erste Tag des neuen Schuljahres und sie wusste doch gar nicht wo ihre Klasse jetzt untergebracht war. In ihrem alten Klassenraum war alles dunkel und leer gewesen als sie nachgesehen hatte. Jetzt rannte die Schülerin durch den gesamten ersten Stock des Hauptgebäudes auf der verzweifelten Suche nach ihrer Klasse.
//Ich müsse sie doch wenigstens hören. Sie sind ja nicht gerade leise.// dachte sie wütend darüber, dass sie das nicht beachtete hatte. Das kam davon wenn man zu spät kam. Schon jetzt nahm sie sich vor immer einen Bus früher zu nehmen. Zumindest so lange der Schnee noch nicht schmolz. Hektisch schaute sie die Gänge auf und ab. Dann sah sie eine Person. Ein Junge wie es schien, ging in aller Ruhe den Gang entlang. Offenbar wusste er genau wo er hin wollte.
//Der ist aber nicht in meiner Klasse. An so eine Jammergestalt würde ich mich erinnern.// dachte sie gehässig. Eine Unart die sie wohl von ihrem Freund übernommen hatte.
Der Junge ging leicht geduckt und er schien ein Bein nachzuziehen. Dann erstarrte die Langhaarige plötzlich, als der hinkende Junge die Tür von 120 öffnete und ein ohrenbetäubender Lärm den Gang erfüllte. Das wir ihr neuer Klassenraum und dieser Junge...
//Nein...unmöglich...// dachte sie und spurtete schon los zu 120 hinüber. Die Tür war gerade hinter dem Jungen ins Schloss gefallen.
Jack war eine Welle von Lärm ins Gesicht geschlagen, als er die Tür von Raum 120 geöffnet hatte. In der Klasse herrschte einfach ausgedrückt das pure Chaos. Die Mädchen saßen in Gruppen zusammen und gackerten lautstark über die neusten Themen nach den Ferien. Die
Typen jagten sich durchs Klassenzimmer, schmierten auf der Tafel rum oder hockten nur auf den Tischen und unterhielten sich. Eins der Mädchen saß am Lehrerpult und blätterte das Klassenbuch durch. Jack erkannte sie als die Klassensprecherin. Langsam wanderten ihre braunen Augen hinter der Brille über die Seiten des Klassenbuches, dann über den Rand des Buches und schließlich fiel ihr Blick auf Jack, der gerade seine Jacke öffnete.
„Nein...Jack?“ sagte sie nur und das Klassenbuch landete auf dem Boden. Das Fallgeräusch des Buches war nicht laut genug um den Lärm in der Klasse zu übertönen aber dennoch war fast schlagartig alles ruhig. Alle Augen schienen auf Jack gerichtet zu sein. Langsam fühlte er wie wieder Hitze in ihm aufstieg, was allerdings nichts mit der im Raum herrschenden Hitze zu tun hatte.
„Jack altes Haus.“ brüllte plötzlich ein Junge, der bis eben locker auf einem Tisch gesessen hatte. Er war groß, muskulös und dunkelhaarig. Mit ein paar Schritten war der Junge bei Jack und nahm in den Schwitzkasten. Jack musste laut auflachen als er erkannte wer ihn hielt.
„Das kann doch nur die liebevolle Begrüßung von Cira sein...“ meinte Jack mit einem Grinsen und Cira ließ ihn lachend los.
„Man wir haben schon Wetten abgeschlossen ob du überhaupt noch mal wiederkommst.“ meinte Cira, während er auf den kleineren Jack hinabblickte.
„Tja ich denke du schuldest mir einen Zwanziger Cira.“ meinte ein schlaksiger Junge, der bis vor ein paar Sekunden noch auf dem Lehrerpult gesessen hatte. Jetzt stand er neben Cira.
„Ja ich weiß schon.“ meinte Cira während er einen Zwanziger rausholte und ihn dem zweiten Jungen in die Hand drückte. Jack umarmte den anderen Jungen.
„Jack schön dich wieder zu sehen...“ meinte Jacks zweiter Freund Lark mit seinem unnachahmlichen Grinsen.
„Hast du etwa gegen mich gewettet Cira?“ fragte Jack immer noch grinsend, während er sich auf dem Platz neben Lark ausbreitete.
„Mhm joah. Die Wetten standen nicht gerade zu deinen Gunsten. Und ich dachte vielleicht könnte ich ein bisschen Kohle machen. Du kennst mich ja.“ sagte Cira mit gespielter Trauermine. Es tat gut sie alle wieder zu sehen und wieder zu lachen. Aber Jack wusste auch ganz genau, dass die unangenehmen Fragen kommen würden. Früher oder später.
Als Jack dann gerade seine Jacke über den Stuhl hing, ging die Tür auf und ein Mädchen trat herein. Jack öffnete den Mund ohne richtig mitzubekommen, dass er es wirklich tat.
Dort kam gerade das Mädchen herein, das ihn eben in den Schnee befördert hatte. Diesen Mantel erkannte er. Aber es war auch das Mädchen der Klasse, das ihn schon ein halbes Jahr in seinen Träumen heimsuchte. Makoe...
Makoe schaute sich in der Klasse um. Alles war auf einmal ruhig geworden als Jack die Klasse vor ihr betreten hatte. Nicht einmal die Ankunft eines Lehrers ließ die Klasse verstummen. Und nun schaffte es ein Junge die Klasse sofort schweigen zu lassen. Sofort suchte sie mit den Augen nach Jack. Und dort saß er...neben Lark saß der Junge, der vor über einem halben Jahr die Schule verlassen hatte und seitdem als verschollen galt. Jack Valentine. Sohn einer reichen Familie und Larks und Ciras bester Freund. Langsam trat Makoe in den Raum und knöpfte dabei gedankenverloren ihren schwarzen Mantel auf. Sie hörte nicht einmal die Stimmen ihrer Freundinnen die sie riefen, bis Makoe direkt vor ihrem Platz stand. Makoe legte den Mantel auf ihren Platz und hielt dann auf das Trio Jungen zu.
„Bist heute aber spät Süße.“ meinte Lark leicht beleidigt, als Makoe in Hörweite war.
„Oh tut mir leid Schatz. Der Bus war lahm wie immer...“ erwiderte Makoe schnell und gab ihrem Freund einen Kuss. Dann wandte sie sich an Jack.
„Wie ich sehe ist euer Chaostrio wieder komplett.“ meinte das Mädchen dann als sie ihr Haar zurückwarf.
„Ein Schön-dich-wieder-zu-sehen hätte auch gereicht. Ich wollte eigentlich keinen Ausflug in den Schnee.“ sagte Jack mit leichtem Lächeln. Makoe schluckte schwer. Sie fühlte sich zunehmend in ihrer Haut unwohl.
„Oh das warst du. Das tut mir leid. Ich dachte ich käme mal wieder zu spät.“ entschuldigte sich Makoe. Ihre Wangen waren von Kälte und Scham gerötet. Jack befand, dass sie in dem letzten halben Jahr aufgeblüht war, wie das Blütenblatt einer schönen Rose. Makoe spürte Jacks Blicke auf ihrer Haut und wandte sich dann um. Lark hatte sich von seinem Platz erhoben.
„Wenn ihr mich entschuldigen wollt.“ sagte er mit einem Augenzwinkern zu seinen beiden besten Freunden, als er Makoes Hand nahm und sie mit sich aus der Klasse zog.
„Oh nein nicht schon wieder. Jeden Morgen das Selbe.“ seufzte Cira, während er sich in seinem Stuhl zurücklehnte.
„Was denn?“ fragte Jack mit neugewecktem Interesse.
„Mhm lange Geschichte. Jetzt aber erst mal deine. Wo warst du die ganze Zeit? Warum konnten wir dich nicht erreichen? Hier in der Klasse gingen 90 % davon aus, du wärst schon lange unter der Erde.“ sagte Cira nun ebenso interessiert. Andere Leute hätten das jetzt als harte Worte aufgenommen aber Jack wusste, dass dies einfach nur Ciras ureigene Art war. So erzählte Jack in kurzen Worten, was sich alles im letzten halben Jahr abgespielt hatte. Als er geendet hatte war Cira nicht mehr nach Späßen zumute.
„Oh Alter. Das war ja richtig übel. Und jetzt...geht’s dir wieder gut? Du bist doch nicht ansteckend oder?“ fragte Cira mit großer Besorgnis in der Stimme. Jack lachte.
„Nein...ich bin nicht ansteckend. Und mir geht es wieder viel besser. Ich bin geheilt.“ antwortete Jack, während er sich entspannt in seinem Stuhl zurücklehnte. Cira schien erleichtert durchzuatmen. Die Muskeln seines Oberarms schwollen langsam wieder ab.
„Hast du im letzten halben Jahr noch mehr trainiert oder was?“ fragte Jack dann mit gespielter Ehrfurcht in der Stimme.
„Ich bin eben Sportler. Und ich meine...man muss seinem Mädel ja auch was bieten können.“ meinte Cira in aller Seelenruhe.
„Bist du immer noch mit...du weißt schon...“ flüsterte Jack leise. Sein Freund nickte leicht.
„Schatz...kommst du mal...?“ sagte er dann plötzlich und ein Mädchen mit braunem Haarzopf löste sich aus einer Gruppe von Mädchen. Marie Talor hatte sich sehr verändert. Ihr Haar war früher knallrot gewesen. Aber Haarfarben kamen und gingen auch mit den entsprechenden Trents. Auch schien sie schlanker geworden zu sein. Auch wenn sie früher nicht dick gewesen war, schien sie Jack jetzt wirklich sehr schlank. Marie kam in ihrer winterlichen Schuluniform zu den beiden Jungen.
„Schön dich wieder zu sehen Jack. Wir dachte alle du wärst tot.“ meinte Marie, als sie ihrem Freund einen Kuss gab und Jack umarmte.
„Ja das hab ich schon öfter gehört. Ich kann mich glücklich schätzen, denn tot geglaubte leben ja bekanntlich länger.“ sagte Jack gespielt beleidigt.
„Du schuldest mir einen Zehner Schwesterchen.“ sagte eine andere, viel heller Stimme.
Neben Marie trat ihre Schwester Zizil.
//Die ist in der ganzen Zeit auch nicht gewachsen.// dachte Jack auf den ersten Blick. Zizil war wirklich immer noch genauso groß wie damals und sie war immer noch genauso süß.
„Ja ja schon klar.“ sagte Marie während sie ihrer Schwester den Zehner reichte.
„Das Wettgeschäft scheint ja geboomt zu haben.“ sagte Jack leise. Zizil grinste und umarmte ihn auch. Jack hatte sowohl bei Marie als auch bei Zizil das gleiche Parfüm wahrgenommen. Es roch....Jack konnte es nicht richtig beschreiben. Es roch wie ein Wintermärchen.
„So gut ist es gelaufen, dass die Lehrer uns schon verboten haben weiter zu machen. Aber wie du dir sicher vorstellen kannst...“ sagte Cira leise.
„...hatte dieses Verbot natürlich überhaupt keinerlei Wirkung.“ beendete Zizil den Satz.
Sie warf ihr Haar zurück und ging wieder zu ihren Freundinnen zurück, genauso wie Marie.
„Du scheinst ja richtig glücklich zu sein.“ meinte Jack dann als er mit Cira wieder allein war.
„Ich bin der glücklichste Mann auf dieser Welt.“ antwortete Cira stolz.
„Hat Zizil eigentlich mittlerweile einen...?“ fragte Jack dann leise, doch Cira unterbrach ihn.
„Erwähn das Thema bloß nicht. Sie hat seitdem du weg warst keinen einzigen gehabt. Du kennst ja die Gründe.“ seufzte Cira. Ihm schien dieses Thema gar nicht zu gefallen und deshalb sprach Jack es nicht mehr an. Doch er erinnerte sich genau daran, warum Zizil es mit den Männern so schwer hatte.
Die meisten männlichen Wesen auf ihrer Schule waren schwanzgesteuerte Idioten, die ein Mädchen erst dann wahr nahmen, wenn sie einen so tiefen Ausschnitt hatte, dass man schon nicht mehr von Kleidung sprechen konnte oder aber die Brust des Mädchens so groß war das sie aus der Kleidung fast schon raus sprangen. Zizil zog sich zwar immer hübsch an aber dennoch konnte sie diesen Anforderungen nicht gerecht werden. Auch schien sie für ihr Alter immer noch etwas hinterher zu hinken. Ihre Brust war kleiner als die ihrer Schwester...überhaupt kleiner als die von jedem Mädchen in ihrem Jahrgang. Jack hatte so was nie gestört. Es fand, dass Zizil gut aussah. Einmal hatte er sogarm mal mit ihr ausgehen wollen, doch als er das Mädchen gefragt hatte, war sie einfach nur rot geworden und hatte gesagt: „Nein tut mir leid. Ich habe kein Interesse.“
Damals hatte Jack gedacht, das wäre eine ganz klare Absage gewesen aber heute wusste er es besser. Sie war damals einfach zu schüchtern gewesen. Jetzt aber wollte Jack sie auch nicht mehr fragen. Im Moment wollte er keine Beziehung. Er wollte im Moment eigentlich nur sein altes Leben wieder aufnehmen. Als er so in Gedanken war sah er plötzlich Ciras Hand, die vor seinem Gesicht rumfuchtelte.
„Hallo? Erde an Valentine. Valentine können sie mich hören?“ fragte er mit leichtem Kichern.
„Mhm ja...ich bin schon da.“ meinte Jack seufzend.
„Wo warst du gerade? Bei Zizil unterm Rock oder was?“ erwiderte Cira mit einem ziemlich gemeinen Grinsen auf dem Gesicht. Jack war so überrascht von dieser Frage, dass er sein Gewicht nicht mehr halten konnte und samt seinem Stuhl umkippte. Cira brüllte vor Lachen.
„Oh sorry....hat dich diese Frage so aus der Bahn geworfen, weil vielleicht was wahres dran ist?“ fragte Cira leise während er Jack wieder auf seinen Platz half.
„Red keinen Unsinn. Du weißt ich will nichts mehr von ihr.“ meinte Jack leicht sauer. Cira zuckte mit den Schultern und lächelte. Jack starrte auf die Tafel und seufzte wieder. In der rechten Ecke seines Blickfeldes bewegte sich etwas und er schaute hin. Die Tür war aufgegangen und Makoe und Lark kamen zurück in die Klasse, in der nun wieder das gewohnte Chaos herrschte.
„Sie sieht irgendwie unglücklich aus oder?“ fragte Jack leise zu Cira gewandt. Dieser seufzte ebenso.
„Ja es läuft im Moment nicht so wie es laufen sollte.“ antwortete Cira vorsichtig. Jack stelle diese Antwort irgendwie nicht zufrieden.
„Weißt du irgendwas was du eigentlich gar nicht wissen solltest?“ bohrte Jack weiter nach. Cira schien sich unwohl zu fühlen und er war nie der Typ gewesen der das gut verbergen konnte.
„Später...“ zischte er dann nur als Lark wieder zu ihnen herüber kam und Makoe sich zu Zizil, Marie und ihren Freundinnen gesetzt hatte.
„Und...alles wieder klar?“ fragte Cira dann in normaler Lautstärke zu Lark gewandt. Dieser schien nicht gerade gute Laune zu haben.
„Kein Kommentar...“ presste Lark zwischen den Zähnen hervor. Er schien fast vor Wut überzuschäumen. Jack war wirklich besorgt. Was war den in ihrer Beziehung so schief gelaufen? Vor einem halben Jahr waren Lark und Makoe doch noch das glücklichste Paar das man sich vorstellen konnte gewesen. Was war nur in der Zeit seiner Abwesenheit passiert?! Jack nahm sich fest vor, sobald Lark nicht zuhörte, Cira in die Mangel zu nehmen und ihn solange auszuquetschen bis er ihm die Wahrheit verriet.
Langsam neigte sich die erste Stunde dem Ende zu. Jack hatte sich seinen ersten Schultag etwas anders vorgestellt. Cira wippte schweigend mit seinem Stuhl vor und zurück, Makoe und Lark schauten sich die ganze Zeit nicht an und die Klasse versank immer mehr im Chaos. Die Klassensprecherin hatte schon einige Versuche unternommen für Ruhe zu sorgen, doch richtig erfolgreich war sie nicht. Ruhe kehrte erst ein, als ein blasser Junge mit Brille die Klasse betrat und die Tür mit voller Wucht zuknallte. Jack schrak zusammen und sah den Jungen an.
„Cira…wer ist das denn?“ fragte Jack verwundert. Dieses bebrillte Gesicht kam ihm überhaupt nicht bekannt vor. Cira und auch Lark schauten ihren Freund etwas misstrauisch an.
„Das ist Whisler. Erinnerst du dich nicht an ihn?“ fragte Cira leise. Jack dämmerte es.
„Whisler? Ich hab den ganz anders in Erinnerung.“ erwiderte Jack bestürzt. Er hatte das Bild eines etwas dickeren Jungen mit Brille im Kopf. Lark nickte.
„Ja. Er hat sich verdammt schnell verändert. Er hat Fettabsaugung und alles machen lassen wie wir glauben. So schnell kann er gar nicht auf natürlichem Wege abgenommen haben, obwohl er seitdem etwas ungesund wirkt.“ sagte Lark, während Whisler sich an seinen Platz begab. Es war immer noch gespenstisch ruhig in der Klasse. Ungesund war das richtige Wort für Whislers Hautfarbe. Man hätte die Farbe wohl am ehesten mit Pergament vergleichen können.
„Haben alle Schieß vor ihm oder was?“ fragte Jack nun noch leiser, weil es im Klassenzimmer so ruhig geworden war, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.
„Ja man. Er ist wirklich furchterregend geworden. Soviel wie er früher mit dem Magen gedacht hat, soviel denkt er heute mit dem Kopf. Er ist ein Genie geworden…aber eher ein böses Genie als ein gutes. Und Schulsprecher ist er auch noch geworden.“ sagte Lark leise, während Makoe neben ihm langsam anfing zu zittern. Ihr Freund wand sich ihr zu.
„Was ist los Makoe?“ fragte er verwundert. Makoe schüttelte den Kopf.
„Er macht mir Angst.“ erwiderte sie zaghaft. Lark klopfte ihr auf die Schulter.
„Keine Bange. Ich bin ja da.“ sagte Lark sanft. Das vorläufige Eis zwischen Makoe und Lark schien wieder gebrochen zu sein. Jack indessen beobachtete Whisler. Makoe hatte Recht. Er machte einem wirklich Angst. Seine Augen hinter der Brille waren zu Schlitzen verengt, während er seine Umgebung musterte. Seine Schuluniform saß tadellos an seinem dünnen Körper. Er hatte bestimmt etwas machen lassen, soviel war sicher. Niemand nahm in einem halben Jahr in solchem Maß ab. Jack schreckte hoch, als der Lärm in der Klasse plötzlich wieder anschwoll. Whisler drehte sich zur Klasse um. Sein bleiches, spitzes Gesicht war von Wut erfüllt.
„Der Lehrer kommt in ein paar Minuten und ich würde es sehr ungern sehen, wenn ihr ein schlechtes Licht auf unsere Klasse werfen würdet.“ meinte der Schulsprecher in ganz ruhigem Ton. Es war als hätte er sie angeschrien. Auch Jack spürte es eindeutig. Sofort kehrte wieder Ruhe in der Klasse ein. Jack fand, dass seine Worte schlimmer waren, als wie wenn er sie angeschrien hätte. Diese Kälte und Präzision in seiner Stimme ließ Jack zu einem logischen Schluss kommen.
//Er ist böse…// dachte er bei sich als auch schon der Lehrer das ruhige Klassenzimmer betrat.
„Guten Morgen Klasse.“ sagte der Lehrer gut gelaunt als er seine Tasche auf das Pult stellte.
„Guten Morgen Herr Lehrer.“ antwortete die Klasse wie aus einem Mund. Ihr Lehrer schien sehr erfreut darüber zu sein, die Klasse so ruhig und ordentlich vorzufinden. Sein Blick fiel auf Whisler, der nur leicht nickte.
„Ich bin erfreut euch alle gesund und munter wieder zu sehen. Und wie ich gehört habe, soll ja auch ein verloren geglaubter Sohn zurückgekommen sein.“ meinte der Lehrer sanft, als er den Blick von Whisler abwandte und durch die Reihen der Schüler wandern ließ. Dann fiel sein Blick auf Jack.
„Mr. Valentine. Ich bin froh sie wieder zu sehen.“ sagte er dann lächelnd.
„Dann können wir ja anfangen.“ fügte er dann noch hinzu, als er seine Aktentasche aufschnappen ließ und der Unterricht begann.
Die ersten beiden Schulstunden im neuen Jahr, verbrachte Jack mit dem Fach Geschichte. Es war schon ziemlich langweilig aber dennoch freute sich Jack wieder in seiner gewohnten Umgebung zu sein. Als es endlich läutete, stürmten ¾ der Klasse hinaus um einmal mehr die schulinterne Kantine zu belagern. Jack, seine Freunde und Whisler blieben als einzige zurück.
„Ich hab dich fast nicht erkannt.“ sagte Jack dann an Whisler gewandt. Er saß am Fenster und las. Langsam hob er den Kopf und schaute den jungen Valentine über seine Brille hinweg an.
„Das kann ich nur zurückgeben. Du hast dich auch verändert Jack.“ meinte er ruhig. Er schlug das Buch zu und wandte sich vom Fenster ab.
„Aber was die Zeit nicht alles ändern kann…“ fügte er dann hinzu als er Jack die Hand reichte. Jack schüttelte sie und spürte in diesem Moment eindeutig etwas Böses an ihm. Jack konnte es nicht richtig erklären aber Whisler strahlte so etwas Bedrohliches aus.
„Entschuldigt mich bitte.“ sagte Makoe dann, als sie Lark einen Kuss gab und dann verschwand. Whisler fuhr sich durch das strohblonde Haar.
„Ich müsste auch kurz mal verschwinden.“ sagte er dann und schon war er zur Tür draußen und verschwunden.
„Will der sich Makoe vornehmen oder was?!“ meinte Cira nach kurzem Schweigen.
„Das wird er nicht wagen. Sollte er so was versuchen kriegt er es mit mir zu tun.“ knurrte Lark während er in sein Brötchen biss.
„Irgendwas ist komisch an ihm. Ich weiß nicht was aber irgendwas ist wirklich komisch…“ fügte Jack hinzu, als auch er sein Frühstück rausholte.
„Er war schon am ersten Tag nach seiner Veränderung so komisch…“ pflichtete Cira bei. Dann senkte er überflüssigerweise die Stimme.
„Und man sagt, er habe hier an der Schule ne paar ziemlich zwielichtige Geschäfte laufen.“ fügte er dann noch hinzu.
„Zwielichtige Geschäfte?“ fragte Jack verwundert. Seines Wissens nach gab es an dieser Schule nichts Zwielichtigeres als den Putzschrank.
„Ich weiß nichts genaues…keine Ahnung also.“ winkte Cira ab und biss von seinem Käsehörnchen ab.
„Und wenn er zwielichtige Geschäfte betreiben würde…dann würde er es wohl kaum irgendwo auf ein großes Schild schreiben und sagen: Hey Leute. Ich betreibe hier zwielichtige Geschäfte!“ warf Lark ein, als Zizil und Marie zu ihnen herüber kamen.
„Wer betreibt zwielichtige Geschäfte?“ fragte Marie lächelnd als sie Cira einen Kuss gab.
„Wir natürlich wer denn sonst.“ antwortete Cira gespielt hüstelnd.
„Oh verstehe. Aber eins könnt ihr euch gleich hinter die Ohren schreiben…ich arbeite nur als Bordsteinschwalbe gegen entsprechend hohe Entlohnung.“ sagte Marie in geschäftsmäßigem Tonfall. Lark, Cira und Jack prusteten in ihr Frühstück. Als Jack sein Brot gerade wieder aushustete, bemerkte er das Zizil ganz ruhig geworden war. Sie stand jetzt immer etwas im Schatten von Marie. Jetzt sah Jack auch erst, dass sie ihn ansah. Die ganze Zeit schon.
„Gibt’s…irgendwas?“ hustete Jack Zizil zu, während Cira und Lark ihrerseits damit beschäftigt waren, ihre Luftröhre von Essensresten zu befreien.
„Oh…ähm…“ sagte Zizil als sie rot anlief und etwas dichter zu ihm trat.
„Können wir uns kurz unterhalten. Draußen?“ fragte sie leise, sodass ihre Schwester nichts mitbekam.
„Ja klar.“ antwortete Jack als er sich aufrichtete und mit Zizil zur Tür ging. Er blickte kurz noch mal zurück auf seine Freunde. Diese hatten wohl eben erst begriffen was überhaupt los war. Jetzt feuerten sie ihn an. Jack nickte und zusammen mit Zizil verließ er das Klassenzimmer. Dann waren die beiden auf dem völlig verlassenen Flur.
„Ich weiß nicht…vielleicht kommt es etwas überstürzt…du bist ja jetzt den ersten Tag wieder hier und…nun…“ meinte Zizil schnell, doch irgendwie kam sie zu keinem richtigen Schluss. Jack lächelte sie sanft an.
„Ganz ruhig Zizil. Was möchtest du mir sagen?“ fragte er ganz ruhig. Zizil atmete tief durch.
„Ich möchte dich fragen, ob du mit mir mal ausgehen würdest.“ meinte sie. Sofort schoss noch mehr Röte in ihr Gesicht. Jack wusste einen Moment nicht was er sagen sollte. Eben hatte er Cira noch gesagt, das er keine Beziehung wollte und Zizil ja eh nichts für ihn wäre. Tja und jetzt fragte ihn genau dieses Mädchen, ob er mit ihr ausgehen wollte.
„Ähm…mhm…normalerweise fragen so was die Männer die Frauen.“ antworte Jack leicht lächelnd, mehr um sich Zeit zu verschaffen als um zu antworten. Zizil schaute zu Boden.
„Wenn du nicht willst könnte ich es sogar verstehen.“ meine sie leise. Jack lächelte.
„Möchtest du mit mir ausgehen Zizil?“ fragte er dann leise. Zizil schaute hoch. Ihre Wangen glühten und ihre Augen glänzten.
„Oh ja sehr gern.“ sagte sie strahlend. Jack hatte nicht gezögert, sondern hatte gleich zugeschlagen. Warum sollte er nicht mit ihr ausgehen?! Das war total unverbindlich und musste nicht zu mehr führen.
„Wie wäre es wenn ich dich ausführe. Vielleicht heute Abend gleich um acht?“ fragte Jack dann nach wenigen Sekunden. Zizil schien in Panik zu geraten.
„Oh heute Abend…aber…aber ich habe doch gar nichts zum anziehen. Und ein Parfüm…und…und…“ sagte sie doch Jack legte ihr eine Hand auf die Schulter.
„Du siehst immer gut aus…und dein Parfüm, das du jetzt trägst ist völlig okay.“ sagte er lächelnd. Zizil wurde noch röter.
„O…okay. Danke.“ sagte Zizil als sie wieder in die Klasse hineinging. Jack folge ihr, doch bevor er die Tür zumachen konnte, rannten Marie und Zizil wieder an ihm vorbei. Dann schloss er die Tür und ging zu seinen Freunden hinüber die pfiffen und johlten.
„Und…hast du sie an der Angel?“ fragte Cira höchst interessiert.
„Ich geh mit ihr aus…na und?!“ sagte Jack genervt als er sich setzte.
„Das klingt ja schon mal nicht schlecht. Sie ist sicher gerade mit Marie auf der Toilette um sich ein Outfit, Parfüm und ein paar gute Tipps von ihr zu holen.“ bemerkte Lark, während er sich zurücklehnte. Er hatte wohl Recht. Zizil war sicher darauf bedacht bei diesem Date alles richtig zu machen. Sie hoffte wahrscheinlich, wenn alles an diesem Abend gut lief, dass Jack dann ihr Freund werden würde. Jack würde sie wahrscheinlich enttäuschen müssen aber wer wusste schon was geschehen würde.
Sowohl Jack als auch Zizil bekamen jedenfalls nicht mehr viel von diesem Schultag mit, da sie voller Vorstellung über den kommenden Abend waren…
PART II: Love and pain
Als der Unterricht an diesem Tag zu ende ging, rannte Jack lieber nach Hause als zu fahren. Bei den Straßenverhältnissen war er immer noch schneller als der Bus zuhause. Schnell stürmte er durch die Eingangshalle der Villa Valentine. Dabei hätte er fast eines der Dienstmädchen umgerannt, die gerade mit einem Tablett voller Tassen durch die Halle gegangen war. Er flüsterte ihr kurz eine Entschuldigung zu und ging schnell weiter in Richtung seines Zimmers. Als er dieses erreicht hatte, schloss er schnell die Tür hinter sich ab und sah sich um.
//Okay...Bestandsaufnahme. Ich brauche was zum anziehen, muss mich rasieren und etwas mit meinen Haaren machen.// dachte er während er sein Zimmer der Länge nach durchquerte.
An seinem Schrank angekommen riss er dessen Türen auf und schaute hinein.
//So mal sehen...// dachte Jack noch als er schon instinktiv nach dem Besten griff was er hatte.
Es war eine Kombination von komplett schwarzer Farbe. Ein hübsches Hemd mit einem weißen T-Shirt drunter, sowie eine dazu passende Hose. Jack nickte leicht und legte die Sachen auf sein Bett.
//Soweit so gut...// dachte der Junge leicht lächelnd während er ins Bad eilte. Er griff nach seinem Rasierer und begann die spärlichen Stoppeln auf seinem Kinn zu stutzen.
Zizil hätte im Bus fast einen kleinen Jungen zertrampelt, weil sie so sehr aufgeregt und in Eile war. Schon bevor die Bustüren ganz auf waren, quetschte sich das Mädchen durch den Spalt um schneller rauszukommen. Dann rannte sie zu sich nach Haus und legte sich dabei fast auf die Nase, weil er ziemlich glatt auf den Bürgersteigen war.
Umständlich fummelte Zizil ihren Schlüssel aus der Tasche und verfehlte fast das Schlüsselloch.
//Oh verdammt...warum bin ich nur so durcheinander?!// fragte sie sich immer wieder, als sie das Schlüsselloch schließlich fand und in die kühlen Räume ihres Zuhauses trat.
//Ach ja...die Heizung ist ja heute morgen ausgefallen.// kam es Zizil sofort in den Sinn und sie seufzte.
„Mama...Papa...ich bin zuhause.“ rief sie dann laut durch die Räume. Ihre Mutter kam aus der Küche.
„Huch hallo Schatz. Du bist ja richtig früh zu hause. Was war denn...?“ fragte sie, doch Zizil war schon in Richtung ihres Zimmers gegangen.
„Tut mir leid Mama ich hab keine Zeit.“ meinte Zizil etwas abwesend. Ihre Mutter schien sich leicht Sorgen zu machen.
„Ist alles okay Zizil? Du siehst ein wenig blass aus mein Kind.“ meinte ihre Mutter schnell, bevor Zizil in ihrem Zimmer verschwinden konnte.
„Oh mir geht es gut...es ist nur so...ich hab ein Date. Heute Abend.“ hauchte Zizil leisem, als sie am Türgriff ihrer Zimmertür innehielt.
„Was...ein...ein Date?! Mit einem Jungen?! Aus deiner Klasse?“ fragte ihre Mutter und trat schnell zu ihr.
“Mhm ja...aus meiner Klasse. Er war seit einem halben Jahr nicht in der Schule, weil er schwer krank war. Und heute hat er mich eingeladen.“ sagte Zizil leicht lächelnd. Auf dem Gesicht ihrer Mutter breitet sich ein Lächeln aus.
„Das ist ja toll Zizil. Ein Junge der sich für dich interessiert. Wer ist es?“ fragte sie immer noch lächelnd. Zizil wusste nicht ob sie es ihr sagen sollte. Dann fasste sie sich ein Herz.
„Es ist...Jack...Jack Valentine.“ hauchte sie ihrer Mutter zu. Das Lächeln auf ihrem Gesicht verblasste. Sie schien vollkommen überrascht zu sein.
„Jack...Valentine! Ist das etwa der Sohn von James und Lilly Valentine?“ fragte ihre Mutter nach aber sie schien die Antwort schon zu kennen.
„Mhm ja das ist er. Aber er ist total nett...und...“ antwortete Zizil aber ihre Mutter schnitt ihr das Wort ab.
„Egal wo ihr hingeht...bevor ihr losgeht will ich, das er hier erscheint. Ich will ihn sehen.“ meinte sie schnell. Das schien Zizil ein annehmbarer Preis dafür zu sein, dass sie heute Abend mit Jack Valentine ausgehen würde.
„Na okay. Aber ich versichere dir trotzdem das er total in Ordnung ist. Er ist gutaussehend, gepflegt und hat gute Umgangsformen. Ein echter Gentleman eben.“ meinte Zizil ruhig als sie die Tür ihres Zimmers öffnete.
„Und jetzt Mum...entschuldige mich. Ich muss mich vorbereiten.“ sagte sie lächelnd und schloss die Tür vor der Nase ihrer Mutter.
Als Jack sich mit einer Hand voll Gel durch die Haare fuhr, war es schon 19:30 Uhr.
//Jetzt muss ich aber schnell machen...// dachte er bei sich, als er das Ergebnis seines Stylings im Spiegel begutachtete. Dann nickte er zufrieden und legte noch einen Spritzer Aftershave auf seinen Hals. So verließ er wieder sein Zimmer. Zufällig traf Jack auf seine Mutter.
„Oh hallo Schatz. Wo willst du denn dran?“ fragte sie leicht überrascht.
„Weißt du Mum du wirst es nicht glauben aber...ich habe ein Date. Mit Zizil aus meiner Klasse.“ sagte er breit lächelnd. Lilly Valentine erwidert das Lächeln.
„Oh das ist ja toll. Komm nicht zu spät nach Hause okay..“ sagte sie und umarte ihren Sohn.
„Und bleib vernünftig...“ fügte sie dann noch flüsternd hinzu. Jack nickte.
„Ja Mum. Ich lass es ganz ruhig angehen.“ meinte Jack breit grinsend als er sich von seiner Mutter löste und zur Eingangstür ging.
„Bis dann...und viel Spaß.“ rief Lilly noch als Jack schon die Tür ins Schloss fallen ließ.
Zizil saß wie auf brennenden Kohlen. Schon eine Stunde bevor es losging war sie fertig gewesen. Nun saß sie in einem schwarzen Kleid vor der Haustür und wartete. Das Kleid sah in etwa aus wie die Schuluniform die sie sonst trug nur das dieses Kleid viel schöner war als die Uniformen. Heute Abend sah Zizil einfach nur wunderhübsch aus. Sonst war sie ja eher das brave Mädchen der Klasse gewesen. Heute Abend hatte sie es gewagt sich etwas aufreizender anzuziehen. Sie kaute vor lauter Aufregung auf ihren Lippen. Dies war eine Angewohnheit, die sie eigentlich schon lange abgelegt hatte. Dann endlich um 19:50 Uhr ertönte die Klingel der Haustür. Sofort sprang Zizil auf und riss die Tür auf.
Jack fielen fast die Augen aus den Höhlen. In der Tür stand eine ganz andere Zizil als die, die er aus der Schule kannte. Heute Abend hatte sie ein hübsches schwarzes Kleid an und sie war geschminkt. Ein sanftes Lächeln huschte über sein Gesicht.
„Du siehst hübsch aus...“ sagte er sanft lächelnd. Zizil wurde sofort rot.
„Ich danke dir. Könntest du bitte kurz reinkommen? Meine Mum möchte dich...“ sagte Zizil doch schon hörte Jack hinter ihr Schritte. Schnell verschwand Zizil aus seinem Blickfeld und die Mutter von ihr erschien. Sie musterte ihn mit großem Interesse.
„Sie sind also Jack Valentine?“ fragte sie leicht lächelnd.
„Ja...aber bitte sagen sie nur Jack. Ich bin noch nicht zum Ritter geschlagen worden.“ sagte er leicht lächelnd. Die Frau vor ihm nickte.
„Ich wollte nur kurz mit dir reden. Du wirst meine Tochter ordentlich behandeln. Mein Mann ist Polizist. Solltest du es verbocken wird das Konsequenzen haben.“ meinte die Mutter kurz angebunden. Jack lächelte leicht nervös. Das Bild eines wie wild hinter ihm herballernden Polizisten trat in seinen Verstand. Rasch wischte er es zur Seite denn Zizil’s Mutter redete wieder.
„Ich will nichts anderes sehen, als das meine Tochter überglücklich von diesem Abend zurückkommt.“ sagte sie mit ernster Stimme. Jack nickte nur. Zizil trat in einen langen Mantel gehüllt an die Seite ihrer Mutter.
„Mum bitte...verängstige ihn nicht total.“ sagte sie sanft und trat hinaus. Ihre Mutter seufzte leise. Jack fragte sich warum Zizil eigentlich einen Mantel trug. So kalt war es heute Nacht nun auch nicht. Aber er glaubte es würde schon seinen Sinn haben.
„Gut. Dann schönen Abend ihr zwei. Zizil...bis spätestens 1 bist du zu hause.“ sagte die Mutter dann lächelnd. Zizil nickte und die Tür fiel ins Schloss. Zizil atmende tief durch.
„Na endlich..“ murmelte sie. Dann gingen sie und Jack schnell die Strasse hinunter.
„Warum trägst du diesen Mantel?“ fragte Jack als sie am Ende der Strasse angekommen waren und sie sich nach rechts wandten.
„Nun...schau.“ sagte Zizil leicht lächelnd als sie den Mantel öffnete. Nun wusste Jack sofort warum sie das getan hatte. Das Kleid war viel freizügiger als Jack es zuerst erkannte hatte. Der Ausschnitt war so tief, dass man schon nicht mehr viel Fantasie brauchte um ihre Brüste zu erahnen. Jack lachte leicht.
„Oh ich verstehe. Wegen deiner lieben Mum...“ flüsterte er während Jack das schöne Kleid musterte. Zizil wurde wieder rot und machte den Mantel wieder zu.
„Es tut mir echt leid. Sie ist...komisch ich weiß.“ meinte Zizil mit gesenktem Kopf. Jack lächelte aber und nahm ihre Hand in seine.
„Ich find es total schön mit dir auszugehen.“ erwiderte Jack leise. Zizil wurde rot wie eine Tomate und verstummte.
//Oh...was für ein toller Typ.// dachte sie schwärmerisch. Dann schüttelte sie leicht den Kopf.
//Noch ist nicht aller Tage Abend.// fügte sie ihren Gedanken hinzu und ging schweigend mit Jack weiter.
„Wo gehen wir eigentlich hin?“ fragte Zizil leise. Jack schien genau zu wissen wohin es ging.
„Ich hab mir einen hübschen gemütlichen Club ausgesucht. Du wirst ihn sicher mögen.“ antworte Jack sanft und ging weiter. Zizil nickte glücklich und beschleunigte ihre Schritte.
Sie war aufgeregt zu erleben was wohl passieren würde. Die beiden schienen so mit einander beschäftigt zu sein, dass sie die zwei Personen in einer Seitengasse nicht bemerkte, die intensiv miteinander stritten.
Makoe weinte. Über ihre Wangen rannen dicke Tränen. Dennoch nützen diese Tränen bei der Person die vor ihr stand überhaupt nichts.
„Was willst du denn verdammt noch mal noch?!“ schlurzte sie zu dem Jungen der vor ihr stand. Dieser schob seine Brille hoch und seufzte.
„Was ich will?! Du sollst deine Arbeit machen...“ fauchte der Junge kalt. Makoe zuckte vor Angst zusammen. Wenn er so mit ihr redete, sollte sie nichts erwidern.
„Der Typ wollte...“ meinte Makoe leise, doch schon raste eine Hand hervor und der Junge verpasste Makoe eine.
„Es ist mir total egal was die mit dir anstellen. Das ist dein Job.“ meinte der Junge kalt. Makoe war von dem Schlag zu Boden geschleudert worden und blutete aus der Nase. Langsam wandte sie ihren Kopf nach oben und schaute in die kalten Augen ihres Klassenkameraden Whisler. Sein Blick war von Hass erfüllt. Makoe kannte diesen Blick. Sie würde leiden.
„Du hast den Kerl gebissen...er ist mit seiner Kohle abgehauen. Mit meiner Kohle.“ sagte Whisler wütend während er Makoe in die Seite trat.
„Soll ich es dir noch mal zeigen?!“ fragte er dann wütend als er Makoe auf die Beine zerrte. Makoe hustete und etwas Blut kam aus ihrem Mund.
„Bitte...nein...“ flüsterte Makoe doch es war schon zu spät. Whisler drückte sie so fest nach unten, sodass Makoe in die Knie ging. Dann öffnete Whisler seine Hose und drückte seinen Penis grob in ihren Mund. Sofort wurde Makoe schlecht doch sie versuchte das beste aus dieser Situation zu machen. Wenn sie es gut machte tat er ihr vielleicht nichts schlimmeres an.
So schloss sie ihre Lippen um seinen Penis und saugte kräftig daran. Ihr war schwindelig und es schmeckt scheußlich aber dennoch wollte sie das es Whisler gefiel. Sie konnte nicht hören ob es ihm gefiel und auch nicht spüren. So machte sie einfach weiter. Makoe schlang ihre Zunge um Whislers Glied und liebkoste es mit den Lippen. Sanft kraulte er seine Hoden während sie noch die Hand zu seiner Befriedigung dazu nahm. Es überkam sie ein Würgreiz, doch sie unterdrückte ihn mit aller Kraft. Dann spürte Makoe Hitze in ihrem Mund. Schnell ließ sie von Whisler ab. Dennoch hatte sie viel seines Spermas im Mund das sie nun schlucken musste. Den Rest bekam sie ins Gesicht. Sie fühlte sich so ekelig. Als Whisler seine Hose wieder zugemacht hatte, neigte Makoe den Kopf zur Seite und erbrach sich. Der Junge schaute sie angewidert an.
„Du wirst ab jetzt zwei Freier pro Abend abfertigen. Das wird den Schaden denke ich wieder gut machen den du heute Nacht verursacht hast.“ sagte Whislers mit einer Stimme so kalt wie ein Windhauch. Makoe nickte leicht und musste wieder kotzen. Ihr war so speiübel vom Sperma und von den Tritten in den Magen. Dann verschwand Whisler und ließ Makoe kotzend und weinend in der dunklen und stillen Seitengasse zurück.
Von all dem bekamen Jack und Zizil nichts mit. Sie waren einfach zu sehr auf sich fixiert.
Jack führte sein Date inzwischen direkt vor die Türen des besten Clubs in der ganzen Stadt. Zizil staunte nicht schlecht. Sie kannte den Laden, weil sie dort früher an zwei Abenden die Woche neben der Schule gekellnert hatte. Deshalb wusste sie auch, dass der Preis für ein Glas Wasser den Stundenlohn eines Kochs dort überstieg. Andererseits wusste das Mädchen aber auch wer ihr Begleiter war. Auch wenn Jack immer so bescheiden tat…er war ein Valentine und dieser Name war fast schon in einem Atemzug mit Rockefeller zu nennen. So klammerte sich Zizil leicht an Jacks Arm während sie auf die Tür zugingen, an der ein bullig aussehender Türsteher wartete. Er schaute sie streng über seine total überflüssige Sonnenbrille hinweg an.
„Ihr kommt hier nicht rein.“ sagte der Typ mit starkem Akzent. Jack trat vor ihn. Es sah seltsam aus, da Jack fast einen ganzen Kopf kleiner war als die Gestalt von Bodybuilder vor ihnen. Schnell steckte der Junge eine Hand in seine Tasche und zog einen Geldschein heraus. Zizil konnte nicht erkennen welchen Wert der Schein hatte, da dieser von Jack schon in die Hemdstasche des Türstehers gesteckt wurde.
„Reicht das um reinzukommen?“ fragte Jack leicht lächelnd. Der Ausländer schien schlagartig seine Meinung geändert zu haben.
„Na gut. Kommst du rein…aber nur wegen deine Freundin. “meinte der Türaffee leicht Zizil angrinsend. Jack nickte und zusammen mit Zizil betrat er das Lokal. Seine Begleiterin zitterte leicht.
„Was für ein widerlicher Kerl.“ hauchte sie sanft während sie gingen.
„So Typen sind billige Arbeitskräfte.“ antwortete Jack, während er nach einem Platz in dem spärlich erleuchteten Raum suchte. Ganz hinten in einer gemütlich aussehenden Ecke fand er dann einen Tisch für zwei Personen. Schnell hatte der junge Valentine sich mit seiner Begleiterin zwischen den dichter stehenden Tischen hindurchgeschlängelt und Jack hatte Zizil sich setzten lassen, kurz bevor er selber ihr gegenüber platz nahm. Zizil schien es fast schon peinlich zu sein.
„Alles okay?“ fragte Jack über den Rand der Getränkekarte hinweg, die er jetzt studierte. Sie erwiderte seinen Blick und legte die Karte weg.
„Es ist echt süß von dir, dass du mich hier her einlädst…“ sagte sie langsam, während sie unter dem Tisch mit den Füssen scharte.
„…nur ich meine…es ist alles so teuer hier und…mhm…das ist unser erstes Date. Es ist mir ein wenig peinlich. Ich fühle mich als ob ich dich ausnehmen würde.“ sagte das Mädchen mit leicht zitternden Lippen. Jack schaute sie einige Sekunden lang an und dann lächelte er sanft und nahm ihre Hand.
„Du nimmst mich ganz und gar nicht aus. Und außerdem ist es mein allererstes Date überhaupt. Da dachte ich es sollte etwas Besonderes werden.“ erwiderte Jack mit gesenkter Stimme. Zizil erschrak. Jack hatte noch nie ein Date gehabt?! Hieß das dann auch, dass er noch nie eine Freundin gehabt hatte?! Das musste es sein! Zizil fühlte die Wärme von Jacks Hand auf ihrer und sie wurde noch röter.
„Oh Jack das ist mir alles so peinlich…“ sagte sie und senkte den Blick. Jack lachte leicht.
„Ich versteh schon. Komm…lass uns was bestellen das lenkt ab.“ sagte er immer noch leicht lachend. Zizil hob den Blick und schaute in diese wunderbar klaren Augen und in das Gesicht des Jungen der ihr gegenübersaß. Er lächelte ihr warm zu.
Zizil nickte und studierte wieder eifrig die Karte. Beide mochten Cocktails und so bestellten die beiden auch einen leckeren Cocktail. Als die beiden Gläser an ihren Tisch gebracht wurden, bestellte Jack sich Spagetti und Zizil einen griechischen Salat. Als der Kellner dann wieder weg war, nahm Jack sein Glas.
„Auf einen gelungenen Abend.“ sagte er sanft lächelnd. Zizil hob ihr Glas an seins und stieß mit ihm an. Dann tranken sie. Es schmeckte köstlich.
Durch die Cocktails gut durchgewärmt und satt von dem guten Essen traten die beiden Teenager nach zwei Stunden wieder aus dem Lokal. Der Türsteher war verschwunden und ein Unwetter schien aufzuziehen.
„Wollen wir vielleicht noch tanzen gehen?“ fragte Jack seine Begleiterin während sie sich von dem Gebäude entfernten. Zizil schaute zu ihm. Das wollte sie unbedingt. Der Abend war viel zu schön bis jetzt verlaufen, als dass er jetzt schon zu ende seien durfte. Und es war gerade mal halb zwölf. Sie hatten also noch 1 ½ Stunden Zeit um wieder zu Zizil nach Hause zu kommen und diese Zeit würde sie mit niemandem anders verbringen wollen als mit Jack…egal wo es hinging.
Zizil nickte eifrig und Jack änderte die Gehrichtung. Sie waren jetzt auf dem Weg zum Gewerbegebiet der Stadt. Ein kalter Wind fegte über sie hinweg und zerzauste ihnen die Haare. Jack strich sich die Frisur glatt und erhaschte dabei einen Blick auf Zizils weißes Höschen, das sie unter ihrem Kleid trug. Ein Grinsen ging über die Lippen des Jungen und Zizil hielt ihr Kleid fest.
//Das muss ja jetzt noch nicht seien…// dachte sie bei sich, als sie Jacks Blick bemerkt und ihr Kleid festgehalten hatte.
Als sie an der Diskothek angekommen waren, war es schon Mitternacht. Der Türsteher hier am Eingang ließ sie mit einem leichten Kopfnicken passieren. Drinnen war ziemlich viel los. Schnell verstauten Zizil und Jack ihre Jacken in der Kleiderkammer und waren auch schon auf der Tanzfläche. Zizil stellte fest das Jack richtig gut tanzen konnte. Sie hatte ihn nie für den großen Diskogänger gehalten aber auch Jack war überrascht wie anmutig sich Zizil bewegen konnte. So tanzten die beiden meist eng aneinander geschmiegt in der Menge und hatten dabei jede Menge Spaß. Zwischendurch genehmigten sie sich noch jeder ein oder zwei Cocktails, was den Alkoholpegel noch etwas in die Höhe schnellen ließ. Als die beiden dann nur noch zwanzig Minuten Zeit hatten, kehrten sie der Disko den Rücken und marschierten Arm in Arm zurück nach Hause. In ihren Jacken schwitzen sie noch etwas vom Tanzen. Als Jack Zizil die Jacke übergestreift hatte, hatte er bemerkt wie deutlich doch ihre Brüste durch ihr Kleid stachen. Sie waren gar nicht so klein wie immer alle behauptet hatten. Jack gefielen sie aber dennoch war er froh, dass Zizil seinen Blick eben nicht bemerkte hatte. Beide waren bester Laune als sie nur noch eine Strasse entfernt von Zizils Haus stehen blieben.
„Ich will eigentlich noch nicht gute Nacht sagen.“ hauchte Zizil sanft in Jacks Ohr. Ihr Tonfall ließ ihn erschaudern.
„Aber deine Mum…“ sagte Jack tonlos. Zizil nickte und dann ohne Vorwarnung warf sie sich ihm um den Hals.
„Das war so ein Traumabend mit dir…“ meinte sie und Jack spürte auf seinem Gesicht Feuchtigkeit. Weinte Zizil etwa? Nein…es hatte angefangen zu regnen. Der Regen war warm aber dennoch durchweichte er sie von oben bis unten in wenigen Sekunden.
„Ich fand den Abend mit dir auch schön.“ gab Jack zurück. Er tätschelte leicht ihren Rücken, an dem nun ihr Kleid klebte.
„Wenn meine Mum nicht wäre…hätte ich dir auch gerne noch eine wunderschöne Nacht geschenkt...“ hauchte sie, was Jack noch mehr schaudern ließ.
Die Vorstellung war wunderbar aber dennoch blockierte etwas in seinem Kopf diese Fantasien.
„Lassen wir es erstmal ruhig angehen ja…“ meinte Jack während er in Zizils große Augen blickte. Sie nickte leicht während der Regen ihr Haar zusammenklebte.
„Aber etwas sollst du aus dieser Nacht mitnehmen.“ sagte sie lächelnd während sie sich auf Zehenspitzen stellte. Dann spürte Jack ihre Lippen auf seinen. Er schreckte leicht zusammen aber dann entspannte er sich. Langsam zog er Zizil in eine innige Umarmung obwohl der Regen unaufhörlich auf sie eintrommelte.
Zizil wurde feuerrot im Gesicht aber dennoch löste sie den Kuss nicht. Es war so wunderbar…ihr erster Kuss auf die Lippen eines Jungen. Erst hatte Jack gezögert aber nun wurde er mutiger und so riss Zizil leicht die Augen auf, als sie spürte wie Jacks geschmeidige Zunge in ihren Mund fuhr. Erst wollte sie ihn abwehren aber dann ließ sie es geschehen. Auch wenn er wohl noch nie ein Mädchen geküsst hatte, konnte er es doch beim ersten Versuch schon richtig gut. So standen sie einigen Minuten im nun strömenden Regen ohne zu merken, dass sie völlig nass waren.
Dann nach einer Ewigkeit, wie es ihnen beiden vorkam, lösten sich ihre Körper voneinander mit einem leisen schmatzenden Geräusch. Zizil war immer noch rot um die Wangen und auch Jack schien verlegen.
„Ich muss dann so langsam…eigentlich will ich nicht aber...ich muss.“ sagte Zizil mit belegter Stimme. Sie schien traurig ebenso wie Jack es auch war.
„Dieser Abschied heißt ja nicht lebwohl.“ sagte Jack mit einem Lächeln und tippte ihr auf die Nase.
„Wir sehen uns doch jeden Tag und…“ meinte Jack dann noch und küsste Zizil kurz auf die Wange.
„…wir sollten heute Abend irgendwann wiederholen.“ fügte er dann noch hinzu als er Zizil zu ihrer Haustür brachte. Sie schwankte leicht, doch nicht der Alkohol war daran schuld. Zizil schwebte fast vor Glück und ihre Beine fühlten sich wie Gummi an. Jack…dieser Traumboy hatte sie geküsst und das richtig intensiv. Intensiver als je ein Junge zärtlich zu ihr gewesen war. Langsam und zitternd fischte sie ihren Schlüssel aus der Tasche und öffnete die Haustür.
„Dann bis Montag…“ hauchte das Mädchen dem durchnässten Jack zu. Dieser winkte ihr noch mal und verschwand in den strömenden Regen. Zizils Herz hämmerte wie verrückt, als sie in das fast dunkle Haus eintrat und die Tür schloss.
„Und wie war es?“ fragte eine Stimme dicht neben Zizil. Sie schrak zusammen, doch dann flammte Licht auf und das Mädchen erkannte die Gestalt ihrer Mutter.
„Oh Mum…du glaubst gar nicht…“ antwortete Zizil, doch dann warf sie sich schlurzend in die Arme ihrer Mum.
„…ich liebe ihn.“ weinte Zizil in den Arm ihrer Mutter. Diese tätschelte ihren nassen Schopf und redete beruhigend auf sie ein.
„Lasst es aber ruhig angehen ja…“ sagte sie sanft und Zizil hörte auf zu weinen.
„Ja natürlich…aber ist so süß und nett…und gut aussehend ist er auch. Könntest du dir ihn nicht als Schwiegersohn in spe vorstellen?“ fragte die Tochter die Mutter.
„Oh…ähm. Das ist eine gute Frage. Also vorstellen könnte ich es mir…ich möchte nur nicht das du einen Fehler begehst.“ sagte sie leise. Dann auf den leicht wütenden Blick von Zizil hin fügte sie noch rasch etwas hinzu.
„Aber wenn du glücklich bist und ihr eine Zeit lang zusammen seid, dann kannst du ruhig über so etwas nachdenken. Schließlich bist du alt genug.“ fügte sie hinzu und Zizils Mine hellte sich auf.
„Ich glaube ich muss duschen.“ sagte Zizil dann, als sie sich von ihrer Mutter gelöst hatte.
„Und schmink dich ab ja…“ fügte ihre Mutter noch leicht grinsend hinzu, als sie über Zizils verwischten Lippenstift fuhr. Sie wurde rot und verschwand in ihrem Zimmer. All ihre Nerven waren taub vor Glück, während sie sich aus ihrem nassen Kleid schellte und in die Duschkabine stieg. Auf ihrer kalten Haut spürte sie erst überhaupt keine Wärme, bis sie den Wasserhang bis zum Anschlag auf „warm“ gestellt hatte.
Langsam breitete sich ein Kribbeln auf Zizils Haut aus, das nur bedeuten konnte, dass sie langsam auftaute.
//Was für ein Abend…// dachte sei bei sich, während sie einen kurzen Moment nur das heiße Wasser über ihren Körper fließen ließ. Dann griff sie mit leicht zitternder Hand zu ihrem Duschgel, tat sich einen Klecks auf die Hand und schäumte sich gründlich ein.
//Er hat mich angestarrt...ich hab es gesehen als er mir in die Jacke geholfen hat. Er hat auf meine Brust geschaut…sie war zu sehen. Noch nie hat ein Junge auch nur meinen Körper begehrenswert gefunden…// dachte sie, während sie über ihre Brüste fuhr. Dann drückte sie ihre Brust zusammen und ein kleines Stöhnen entglitt ihr. Sie lehnte sich gegen die kalten Fliesen der Kabine und biss sich auf die Lippe.
//Nein…doch nicht jetzt…// dachte sie schon als sie schon ihren Körper runter fuhr und die Augen schloss.
//Es war als würde er mich mit seinen Blicken ausziehen. Es war total prickelnd, wenn er intimere Bereiche meines Körpers angesehen hat.// ging es ihr dann verschwommen durch den Kopf als sie über den intimsten Bereich ihres Körpers fuhr. Wieder einen Stöhnen. Sie ließ langsam einen eingecremten Finger in sich hineingleiten. Sofort stieg Hitze in ihr auf, die nichts mit dem Wasser zu tun hatte. Nun konnte sie das Stöhnen nicht mehr unterdrücken und ließ es einfach raus.
„Oh…Jack…mhm…Jack…“ murmelte das Mädchen, während sie sich vorstellte, was hätte passieren können, wenn ihre Mutter nicht zu Hause gewesen wäre. Langsam ließ sie den Finger vor und zurückschnellen. Eigentlich hatte sie schon lange mit der Selbstbefriedigung aufgehört, weil es sie eben nicht befriedigte. Doch nun konnte sie einfach nicht mehr anders. Jacks Blicke…seine kurzen Berührungen…der Kuss. Das hatte sie mehr erregt als alles an das sie sich erinnern konnte. Während sie den Finger immer schneller bewegte und noch einen zweiten hinzunahm, wurde ihre Atmung immer schneller, während sie sich vorstellte, das es nicht ihre Finger waren, die sie befriedigten sondern die von Jack Valentine.
„Oh bitte…Jack…tiefer…tiefer...mhm…ja…“ hauchte sie als sie ihre Brüste durchknetete. Dann drang sie mit den Fingern weiter und berührte ihre empfindlichste Stelle. Nur sie wusste wie man sie fand und schon schrie sie leise auf und kam in einer Welle aus Erleichterung und Hitze. Schwer atmend drehte sie die Temperatur des Wassers runter und duschte zu ende. Dann stieg sie aus der Dusche und wäre fast hingefallen, wenn sie sich nicht festgehalten hätte. Ihre Beine waren mehr als zuvor wie Gummi. Langsam trocknete sie sich ab und zog ihren Pyjama an. Als sie fertig war knipste sie das Licht aus und legte sich ins Bett. Im Schritt ihres Pyjamas fühlte sie, das sie immer noch feucht war, doch sie ignorierte es. Sie hätte im Moment alles gegeben um nur Jack bei sich zu haben. Sie wollte einen Partner fürs Leben und fürs Bett. In diesem Moment beschloss Zizil, das die Zeit des Wartens vorbei war. Sie hatte lange genug gewartet und bevor der Gedanke zu ende gedacht war, schlief sie seelenruhig und mit einem Lächeln auf den Lippen ein.
Makoe taumelte durch den strömenden Regen. Ihr war immer noch speiübel und ihre Seite tat höllisch weh. Wenn sie nach Hause kam, würde ihr Vater sie wieder verprügeln, weil sie viel zu spät war. Eigentlich sollte sie schon seit Stunden zu Hause sein und die Hausarbeit erledigen. Ihr graute vor der Vorstellung in diesem Zustand nach Hause zu kommen. Im Stillen verfluchte sie die Welt über diese Ungerechtigkeit aber sie konnte nichts tun. Whisler hatte sie in der Hand…voll und ganz und so würde sie solange für ihn arbeiten bis er sie wahrscheinlich irgendwann umbrachte. Wieder durchzuckte ein messerscharfer Schmerz ihre Seite. Zitternd blieb Makoe stehen und holte etwas aus ihrer Tasche. Es war ein kleines medizinisch wirkendes Fläschchen und eine Spritze. Schnell hatte sie eine Spritze mit der vollkommen klaren Flüssigkeit aufgezogen und sie sich injiziert. Es war Morphium, das sie sich spritzte damit die Schmerzen jetzt und auch nachher erträglich wurden.
Schnell stopfte Makoe die Sachen wieder in ihre Tasche und rannte nach Hause. Die Schreie die aus der Wohnung von Makoe und ihrem Vater drangen, hallten noch die halbe Nacht durch das heruntergekommen Viertel.
Lange nachdem ihr Vater sich wieder mal mit Alkohol in Tiefschlaf versetzt hatte, saß Makoe immer noch mit blutender Augenbraue in ihrem schäbigen Zimmer. Sie weinte nicht, da sie kaum körperlichen Schmerz spürte. Die seelischen Schmerzen waren viel schlimmer aber diesen konnte sie nicht einmal durch Tränen ausdrücken. Nach dem ihre Mutter Dauerpatient in einer Klinik geworden war und ihr Vater angefangen hatte zu trinken, hatte sie eigentlich ständig geweint. Nun schien sie keine Tränen mehr zu haben, die sie vergießen konnte. Sie war heilfroh, dass morgen Wochenende war. Das verbrachte sie natürlich nicht zu Hause sondern bei einer Freundin. Sie mochte die Wochenende, weil sie sich dann endlich erholen konnte und ihr Vater bekam meistens gar nicht mit, das sie nicht mehr da war. Außerdem sah sie so schlimm zugerichtet aus, dass es sicher peinlichen Fragen in der Schule gegeben hätte. Langsam erhob sie sich von ihrem Bett und ging ins Bad. Dort schnappte sie sich ein Wattepatt, durchtränkte dieses mit Alkohol und hielt ihn sich an die Braue um die Blutung zu stillen. Es tat höllisch weh aber dennoch tat es auch wieder gut. Sie war ziemlich neben der Spur wegen den Medikamenten und so ließ sie das Wattepatt einfach fallen, legte sich ins Bett und schlief. Makoe träumte nicht oft aber wenn sie es tat, dann handelten ihre Träume von einem besseren Leben…ein Leben ohne ihren Vater und mit ihrer Mutter zusammen und vielleicht sogar mit einem festen Freund. Das alles wünschte sie sich von Herzen und die kommenden Ereignisse sollten sie diesen Zielen einen entscheidenden Schritt weiterbringen.
Part III: Broken Dreams
Jack erwachte am nächsten Morgen ganz früh. Obwohl Wochenende war, hatte er sich daran gewöhnt früh aufzustehen um nichts von dem neuen Tag zu verpassen. Als er sich den Himmel draußen ansah, kam ihm der Gedanke, wenigstens beim Wetter nichts zu verpassen. Es regnete immer noch so schlimm wie am vergangen Abend. Langsam leckte Jack sich über seine trockenen Lippen um sie zu befeuchten. Er schmeckte es immer noch…diesen Geschmack nach frischer Kirsche.
//Ihr Lippenstift…// dachte er dann, als er sich aus dem Bett schwang und sich streckte. Seine Knochen taten ihm weh und er spürte, dass wohl etwas im Anmarsch war. Im Regen rumzustehen war wohl keine so gute Idee gewesen. Jack wischte sich die Lippen und die Erinnerungen an den gestrigen Abend kamen in ihm hoch.
//Ich darf ihr und mir nicht zu viele Hoffnungen machen.// dachte er während er in seine Trainingshose schlüpfte und hinunter zum Frühstück ging. Sein Essen stand immer schon so früh für ihn bereit, damit er nicht auf die anderen Valentines zu warten brauchte. Schnell setzte er sich an den langen Tisch und begann seine Frühstücksflocken zu verspeisen. Der Regen klatschte schwer gegen die großen Fenster des Speisesaals und Jack fragte sich, was er an diesem Wochenende anstellen sollte. Dann fiel es ihm ein.
//Wieso lad ich Zizil nicht mal zu mir ein?! Mutter und Vater sind sowieso nicht da.// ging es ihm durch den Kopf und ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen. Mehr aus Reflex als aus Neugier schaute Jack auf seine Uhr. Es war 7:30 Uhr. Er glaubte das Zizil ihn wohl umbringen würde, wenn er sie jetzt anrufen würde.
//Dann kann ich mich noch in aller Ruhe fertig machen.// überlegte er in aller Ruhe, während er in die Küche ging um sein Geschirr wegzuräumen. Dann ging er nach oben und duschte. Das tat seinen Knochen gut. Hoffentlich bekam er nicht was Schlimmeres als einen leichten Schnupfen, da er keine Lust hatte schon wieder wegen Krankheit in der Schule zu fehlen.
Als Jack die heiße Dusche beendet hatte, verbrachte er einen großen Teil des Morgens damit, sein Zimmer aufzuräumen. Es sah schon seit einigen Wochen nicht besonders gut aus. So wischte er Staub, saugte den Teppich und machte sein Bad sauber. Jetzt erstrahlte sein Zimmer in neugewonnenem Glanz und Jack war wirklich stolz auf sich. Seine Eltern hielten nichts davon ihre Räume selber zu putzen.
„Wozu gibt es denn Personal?!“ pflegte sein Vater immer wieder zu sagen.
Jack hielt persönlich nichts davon. Ihm war es viel lieber seine Räume selber in Ordnung zu halten. Er nickte zufrieden und zog sich danach um. Er trug Kleidung wie sie jeder Junge in seinem Alter am Wochenende trug. Eben etwas Bequemes. Wieder sah Jack auf seine Uhr und stellte fest, dass es langsam Zeit wurde Zizil anzurufen. Schnell schnappte er sich seinen eigenen mobilen Apparat und wählte Zizils Nummer die er, aus welchen Gründen auch immer, auswendig wusste.
Erst hörte Jack nur ein Wählgeräusch und dann lange nichts.
„Talor.“ meldete sich eine etwas ältere Frauenstimme. Das war sicher Zizils Mutter.
„Ja hallo. Hier ist Jack Valentine. Ist Zizil zufällig da?“ fragte er in freundlichem Ton.
Erst kam keine Antwort, als sei die Frau am anderen Ende der Leitung überrascht.
„Ja einen kleinen Moment.“ sagte die Frau und legte danach den Hörer weg. Einige Sekunden vergingen in denen Jack gar nichts hörte. Dann erklang in seinem Ohr die vertraute Stimme des vergangenen Abends.
„Ja hier ist Zizil…?“ fragte das Mädchen. Jack war klar, dass sie nicht wusste wer am Telefon war.
„Hi Zizil. Hier ist Jack.“ sagte er leicht lächelnd und schon wusste er, dass er recht gehabt hatte. Sofort änderte sich Zizils Tonlage.
„Oh…hi Jack. Schön das du anrufst. Was gibt’s?“ fragte sie nun viel aufgeregter und lebendiger als vorhin.
„Ich wollte dich fragen ob du vielleicht mal zu mir kommen willst…so heute?“ erwiderte der junge Valentine und kreuzte dabei die Finger über dem Hörer.
„Mhm…das würde ich gerne tun. Aber na ja…wir haben kein Auto und zu Fuß ist wegen dem Wetter scheiße. Es tut mir leid…“ antwortete Zizil traurig und sie klang auch wirklich so. Jack hingegen lächelte.
„Zizil…mach dich schon mal fertig. Bis gleich.“ sagte Jack sanft und legte auf. Er rieb sich leicht die Hände, schlüpfte in seine Schuhe und griff nach dem Haustelefon, das an der Wand vor seinem Zimmer hing.
„Ja hallo. Hier ist Jack. Ich brauche einen Fahrer vor der Tür. Mit einem Regenschirm wenn es geht.“ sagte er freundlich in die Telefonmuschel und legte dann auf. Schnell hatte er eine Jacke übergestreift, nahm den Schlüssel vom Wandbrett und ging dann zur Haustür. Als er die großen Flügeltüren öffnete sah er schon, dass seine Bitte erfüllt worden war. Ein unauffälliges schwarzes Auto mit einem Fahrer davor stand für ihn bereit. Der Fahrer kam mit einem Regenschirm in der Hand zu ihm hoch und brachte ihn zum Auto. So blieb er trocken und auch Zizil würde nicht nass werden. Obwohl sich Jack eingestehen musste, dass der Anblick einer durchnässten Zizil auch ganz nett wäre. Schnell schob er den Gedanken beiseite, als das Auto auch schon anhielt. Jack stieg mit dem Regenschirm aus und bedeutete dem Fahrer hier zu warten und den Motor laufen zu lassen. Schnell huschte Jack hinüber zur Haustür und klingelte. Kaum hatte Jack den Fingern von der Klingel genommen, riss auch schon jemand die Tür schwungvoll auf. Zizil stand in einem hübschen Kleid vor ihm und strahlte. Dann schaute sie über Jacks Schulter auf das Auto und sie wurde sofort puderrot.
„Das wäre aber jetzt echt nicht nötig gewesen…“ sagte sie schüchtern. Jack lächelte.
„Du wolltest nicht nass werden und ich auch nicht. Beste Lösung. Bist du fertig?“ fragte Jack mit sanfter Stimme. Zizil nickte, rief ihrer Mutter eine Verabschiedung zu und trat dann vor die Haustür. Sie zog die Tür hinter sich zu und Jack brachte Zizil unter dem Regenschirm zum Auto und stieg dann selber neben ihr ein.
„Ich bin so was gar nicht gewöhnt.“ sagte Zizil während sie fuhren. Jack nickt leicht.
„Das kann ich mir gut vorstellen…“ meinte er ruhig. So fuhren sie ein paar Minuten und waren auch schon wieder an der Valentine Villa angekommen. Jack führte Zizil hoch zur Villa, wo er die Tür aufschloss. Zizil trat zögernd in die für sie gigantische Eingangshalle.
„Wunderschön habt ihr es hier.“ sagte sie ehrfurchtsvoll, während sie Jack ihrer Jacke reichte, der sie zum trocknen zu seiner hing.
„Na ja…ich find sie hässlich.“ meinte Jack während er sich die Schuhe auszog und sie unter die Jacke stellte.
„Kannst deine Schuhe auch ausziehen…mach es dir bequem.“ meinte Jack dann während er sich Hausschuhe anzog. Zizil schlüpfte aus ihren Schuhen und folgte Jack eine lange Treppe hinauf.
„Wie viele Zimmer habt ihr denn um Gottes willen?“ fragte Zizil, der nun angesichts der Größe der Villa doch leicht schwindelig wurde.
„Die Anzahl derer die wir selbst bewohnen oder insgesamt?“ fragte Jack breit grinsend.
„Ähm…alle?“ fragte Zizil zaghaft. Jacks Grinsen wurde noch etwas breiter.
„So…um die 100.“ antwortete er, während die beiden einen langen Gang entlanggingen. Weil der Gang keine Fenster hatte, war der Gang dunkler als der Rest der Villa. Lampen an den Wänden warfen ihr Licht und verzerrten die Schatten der beiden Teenager, als sie an ihnen vorbeigingen.
„100? Das ist ja jetzt ein Scherz oder?! Und wo ist deins?“ fragte Zizil vorsichtig. Jack wand sich nach links und öffnete eine Zimmertür. Dahinter lag ein einfach gestaltetes Zimmer mit einem Bett, einem Schreibtisch, einem Schrank, einem Sofa und sonst nichts. Zizil war überrascht. Sie hatte ein prächtiges Zimmer von sonst was für Ausmaßen erwartet und nun fand sie dieses bescheidene Zimmer vor…Jacks Zimmer. Er ging hinein und bedeutete Zizil mit einer Handbewegung hineinzukommen. Zizil trat ein und schaute sich um. Es sah wirklich überhaupt nicht nach einem „Reichen-Jungen-Zimmer“ aus.
„Ich dachte mir es wäre ganz interessant für dich mal zusehen wie ich lebe.“ sagte Jack langsam während er sich auf sein Bett niederließ.
„Dafür hättest du…du dich nicht so schick machen brauchen.“ fügte er dann noch peinlich berührt hinzu. Zizil zeigte ihm ein breites Lächeln, während sie zu ihm trat.
„Ich habe das nicht wegen dem Anlass gemacht. Ich hab das gemacht weil ich wollte das du was Schönes zu gucken hast.“ sagte sie leise mit einem unverkennbaren Schnurren in der Stimme, das Jacks Nackenhaare sich aufstellen ließ. Es schauderte ihn am ganzen Körper wenn Zizil diese Stimme benutzte. Und zum ersten Mal wurde ihm bewusst, dass sie nun ganz alleine waren. Niemand sonst war im Haus…nur sie beide.
„Nicht das du was falsches denkst…“ sagte Jack leise aber er brachte den Satz nicht zu ende. Er wollte nicht länger alleine sein. Er wollte mit ihr zusammen sein.
Etwas schien einen Damm in seinem Herzen zu durchbrechen. Der Damm, den er in sich das ganze letzte halbe Jahr aufgebaut hatte brach unter der Last der Gefühle.
„Ich weiß wie du dich fühlen musst.“ sagte Zizil leise, als sie sich zu Jack auf das bequeme Bett setzte. Es wäre fast perfekt für…
//Denk nicht mal dran…// erinnerte Zizil eine bohrende Stimme in ihrem Kopf.
„Zizil…ich will mit dir zusammen sein…“ sagte Jack dann schließlich und Zizils Herz machte einen Hüpfer. Ein Junge wollte mit ihr zusammen sein. Und dann auch noch so ein süßer und verständnisvoller Junge. Sie lehnte sich zu ihm rüber, dicht an sein linkes Ohr.
„Diese Gefühle kann ich nur erwidern.“ hauchte sie in sein Ohr. Er schauderte wieder. Zizil neigte sich wieder nach rechts. Dann stand sie auf und trat vor Jack.
„Du wolltest das doch sehen oder?!“ sagte sie sanft und hob ihr Kleid hoch. Heute hatte Zizil einen schwarzen Schlüpfer an. Jacks Augen wurden groß und er lief rot an.
„Du bist sehr hübsch…“ sagte Jack schwach worauf Zizil das Kleid sinken ließ.
„Oh du schmeichelst mir immer…“ erwiderte Zizil und sah weg.
Zizil lächelte den Jungen sanft an und setzte sich dann auf seinen Schoss.
„Ich hab dich aufmerksamer beobachtet als du denkst.“ flüsterte sie dann sanft in Jacks Ohr.
„Ich wollte dich nicht angaffen…“ sagte Jack daraufhin entschuldigend.
„Na ja…ich fand das ehrlich gesagt total prickelnd wenn du mich angeschaut hast.“ meinte Zizil langsam, während sie Jacks Hand in ihre nahm. Jacks Augen weiteten sich als Zizil seine Hand auf ihre Brust legte.
„Du fandest sie nicht zu klein oder…?“ fragte das Mädchen mit glühenden Wangen.
Jack fühlte das weiche Brustfleisch unter seinen Fingern leicht zittern.
„Nein…das…das fand ich überhaupt nicht! Sie sind voll in Ordnung.“ sagte er nun auch errötend. Zizil lachte zittrig auf. Seine Hand auf ihrer Brust zu spüren ließ die Hitze in ihr langsam wieder aufsteigen.
„Willst du sie mal sehen?“ fragte Zizil dann nach einem kurzen Schweigen. Jack nickte wie betäubt. Er war nicht mehr im Stande irgendwas zu sagen. Zizil nickte und zog langsam ihr Kleid runter. Jetzt schirmte nur noch ein schwarzer BH Jacks Blick von ihrer Brust ab. Zizil spürte seine Blicke auf ihr und es war ihr leicht peinlich. Es war aber auch ziemlich prickelnd.
„Mach du ihn auf.“ hauchte Zizil mit zuckersüßer Stimme, als sie Jacks Hand zum Verschluss ihres BHs führte. Jack wusste zwar nicht wie er zu öffnen war aber dennoch gelang es ihm beim ersten Versuch. Die BH-Träger rutschten Zizil über die Schultern und sie hielt sie fest.
„Was du jetzt siehst, haben bis jetzt nur ich und meine Mum gesehen.“ hauchte sie zaghaft und ließ gleichzeitig die Träger fallen. Ihre weiße und feste Brust kam zum Vorschein. Ihre Brustwarzen stachen fleischfarben aus dem Meer von weiß hervor. Jack konnte nur staunen wie hübsch sie doch war. Plötzlich hatte er das Bedürfnis sie zu berühren.
„Schön?“ fragte Zizil nach einer Zeit. Sie hatte das Gesicht abgewandt, während Jack sie anstarrte.
„Ja…denkt man gar nicht.“ sagte Jack leise während er sie weiter anschaute. Zizils Blick ruckte wieder in seine Richtung. Sie nahm sanft seine Hand und legte sie auf ihre nun nackte Brust.
„Streichele mich bitte.“ flüsterte sie. Jack verstand sie kaum aber dennoch folgte er ihr. Sanft streichelte er über ihre weiße Brust und es gefiel ihm. Zizil schien es auch entspannend zu finden. Leise schnurrend schloss sie ihre Augen.
„Es ist total anders als wenn ich meine Finger darauf spüre.“ sagte Zizil, während sie sich leicht an Jack klammerte.
Jack spürte ihre zitternden Finger an seinem Rücken und machte noch sanfter weiter. Zizil seufzte schwer.
„Wieso habe ich dich nicht früher kennen gelernt?!“ fragte sie sich leise während sie mehr und mehr entspannte.
„Wir hatten Angst…denke ich.“ erwiderte Jack. Dann spürte Zizil diesen Druck in sich aufsteigen, der zwischen ihren Beinen begann und sich bis hoch zu ihrer Brust zog. Nun spürte sie auch außerhalb einen Druck. Jack knetete ihre Brust sanft durch.
„Nicht aufhören…“ hauchte sie ihm zu und er lächelte und tat es weiterhin sehr einfühlsam. Zizil hatte noch nie einen Jungen gesehen, der so auf sie einging.
Sie biss sich auf die Lippen um den Laut zu unterdrücken, der ihr über die Lippen kommen wollte. Gleichzeitig spürte sie aber auch, dass sie wohl alles für Jack tun würde…egal was er von ihr verlangte…sie gehörte ihm.
Zizil war so in Gedanken, dass sie nicht merkte wie Jack anfing mit ihren Brustwarzen zu spielen.
„Oh Jack...willst du mich in den Wahnsinn treiben?“ fragte sie und nun brach sich der Laut durch ihren Mund bahn. Sie stöhnte leicht in sein Ohr.
„Nein aber ich weiß, dass dir das gefällt.“ sagte Jack sanft, während er spürte wie ihre Brustwarzen sich unter seinen Berührungen aufstellten.
Zizil gefiel es wirklich, denn schon merkte sie wie sie feucht wurde. Zu allem Überfluss stupste dann auch noch etwas gegen ihre Schenkel. Einen Moment lang wusste sie nicht was es war, doch dann hatte sie einen Geistesblitz.
//Sein Penis…// dachte sie errötend, während sie langsam auf seinen Knien hin und her zu rutschen begann.
„Da hat aber der kleine Jack Spaß.“ fuhr es plötzlich aus dem Mädchen heraus. Jack lachte leise in ihr Ohr und ließ sie los. Zizils Brust hob und senkte sich nun um einiges schneller.
„Puuh…du hast mich ganz schön ins Schwitzen gebracht.“ sagte sie dann und küsste Jack auf die Wange.
„Dafür sollst du auch auf deine Kosten kommen.“ sagte sie und rutschte von seinen Knien.
„Zizil…ich weiß du würdest das für mich tun aber…“ sagte Jack während er ihren BH aufhob.
„…ich glaube das reicht für heute erstmal.“ beendete er den Satz traurig. Zizil schien überrascht und enttäuscht.
„Wenn es was mit deiner Krankheit zu tun hat. Das ist mir egal…du bist ein wunderbarer Junge.“ ging Zizil dazwischen, doch Jack unterbrach sie.
„Nein das ist es nicht. Bitte…ich fühle mich einfach noch nicht dazu bereit.“ sagte Jack traurig als er ihr ihren BH reichte. Sie zog ihn sich schnell wieder an und zog das Kleid zurecht.
„Ich kann deinen Entschluss irgendwie verstehen.“ meinte sie jetzt leicht steif. Das war unfair. Sie war gerade so schön in Stimmung gewesen, bereit sich ihm ganz hinzugeben und dann so was. Normalerweise waren es doch immer die Frauen, die sich noch nicht bereit fühlten.
//Toll…dann darf ich zu Hause wohl wieder selbst Abhilfe schaffen.// dachte sie in Gedanken seufzend.
„Komm Jack. Zeig mir dein Zuhause.“ sage Zizil dann wieder lächelnd während sie Jack die Hand hinhielt. Er nahm sie und zusammen durchstreiften sie die riesige Valentine-Villa.
Nachdem die beiden Teenager die gesamte Villa auf den Kopf gestellt hatten, saßen sie im Wohnzimmer vor dem Fernseher, kauten ein paar Knabbereien und schmiegten sich eng aneinander. Jack kam sich bescheuert vor.
//Da liegt der Jackpot vor dir und du nimmst ihn dir nicht.// dachte er immer wieder wütend auf sich selbst. Zizil musste ihn jetzt für einen verklemmten Langweiler halten, der es nicht einmal schaffte ihre Bedürfnisse zu befriedigen. In den letzten Stunden allerdings war Zizil einfach nur verschmust. Sie wich nicht mehr von ihm. Ob das nun an ihm lag oder aber an dem lauten Donnergrollen draußen wusste Jack nicht zu sagen.
Als Jack am Abend vor Zizils Haustür stand, war ihm irgendwie unwohl zumute. Zwar küssten sich die beiden zum Abschied noch mal aber Jack fiel auf, dass sie irgendwie unzufrieden aussah. Zizil ließ sich nichts anmerken und sagte auch nichts. Dann war sie im Haus verschwunden und Jack trat den Weg nach Hause an.
Lark lag in seiner Bude auf dem Bett und langweilte sich. Das Wochenende war für ihn immer die langweiligste Zeit der Woche, da Makoe meist nichts mit ihm machen wollte. Was Cira und Marie anging wusste er gar nicht was die beiden eigentlich am Wochenende immer machten. Er überlegte kurz, dann schnappte er sich sein schnurloses Telefon und wählte Ciras Nummer. Eine ganze Zeit lang ging niemand ran, dann meldete sich Cira in einer ziemlich genervten Tonlage.
„Ja hallo?“ fragte er brummig und es hörte sich so an als wäre er in Eile.
„Hier ist Lark. Hab ich dich bei was gestört?“ fragte Lark leicht grinsend. Ciras Stimme veränderte sich auch nur eine Spur ins Bessere.
„Mhm ja so kann man es sagen. Was gibt’s?“ fragte er schnell. Lark atmete einmal tief durch.
„Was machst du so am Wochenende?“ fragte Lark ruhiger als zuvor.
„Also ich besuch Marie. Sie ist bei Makoe und einer gemeinsamen Freundin. Wusstest du das nicht?“ fragte Cira leicht unsicher. Lark runzelte die Stirn.
„Nein das wusste ich nicht. Dann komm ich mit dir. Wann fährst du?“ fragte er dann doch wieder leicht grinsend.
„Makoe wird das nicht so toll finden aber das weißt du ja selbst. Ich komm bei dir vorbei. In 10 Minuten bin ich da.“ sagte Cira und schon hatte er aufgelegt. Lark legte das Telefon weg und stieg vom Bett runter.
//Toll. Bin ich jetzt noch ihr Freund oder was?!// fragte Lark sich, während er sich anzog und seine Motorradklamotten zusammensuchte. Cira war ja leidenschaftlicher Motorradfahrer.
10 Minuten waren vergangen und Cira wartete mit seinem Motorrad vor Larks Haus. Schon kam der junge Mann heraus, schloss die Tür und ging auf Cira zu.
„Schön dich zu sehen…“ sagte Lark, als er sich hinter Cira auf das Motorrad schwang.
„Das kann ich nur zurückgeben.“ meinte Cira lächelnd und schon brausten sie los. Lark hatte ja nicht geahnt, das diese Freundin von Marie und Makoe soweit weg wohnte. Sie befanden sich schon fast am anderen Ende der Stadt, als Cira das Motorrad vor einem normalbürgerlichen Haus zum stehen brachte.
„Da sind wir.“ sagte Cira leise während vom Motorrad stieg und den Helm abnahm.
„Warum bist du eigentlich hier her gekommen?“ fragte Lark seinen Freund. Dieser schüttelte mit dem Kopf.
„Ist ne Weiberparty und ich wurde eingeladen. Mal sehen was passiert wenn sie dich sehen.“ meinte Cira. Lark sank das Herz in die Hose.
„Hättest du mir das nicht früher sagen können?!“ fauchte Lark doch schon gingen sie durch das niedrige Gartentor hinüber zur Eingangstür.
„Reg dich ab. Das wird sicher witzig.“ meinte Cira und schon hatte er an der Tür geklingelt. Sie warteten. Erst war nichts zu hören, außer das stete Tropf-Tropf des Regens. Dann aber hörten sie Schritte hinter der Tür und einige Sekunden später öffnete ein Mädchen die Tür. Das war wohl die Freundin von Makoe und Marie.
Lark erkannte die Augen hinter der Brille und den braunen Haarschopf.
„Klassensprecherin was für eine Überraschung.“ meinte Lark leicht lächelnd. Die Klassensprecherin erwiderte sein Lächeln.
„Oh hi Lark. Hi Cira. Marie und Makoe sind schon da. Lark wir hatten dich gar nicht erwartet aber ich bin mir sicher Makoe wird sich freuen. Kommt rein!“ sagte das Mädchen strahlend, während Lark und Cira in das Haus traten und die Tür hinter sich schlossen. Schnell zogen sie sich ihre dreckigen Schuhe aus und folgten den braunen Haaren vor ihnen.
„Stellt die Schuhe da ab.“ meinte Lilly leise, während sie auf einen Schrank deutete. Die beiden Jungen stellten ihre Schuhe ab und gingen mit Lilly die Treppe zu ihrem Zimmer hoch.
Makoe saß in dem hübschen Zimmer von Lilly und gemeinsam mit Marie wartete sie darauf, dass Lilly von der Tür zurückkommen würde. Ihre Eltern waren ja nicht da und so hatten die drei Mädchen das ganze Haus für sich. Makoe überlegte, dass wohl Cira gekommen war. Still hatte sie gehofft, dass auch Lark kommen würde aber das war unmöglich. Der saß doch viel lieber zu Hause vor der Glotze. So viele Probleme ihre Beziehung auch haben mochte, Makoe hing an Lark. Sie liebten ihn einfach.
„Ich glaube sie kommt wieder. Ist aber ne bisschen laut für zwei Paar Füße oder?“ fragte Marie, während sie die Ohren spitzte. Makoe hörte es auch. Es war viel zu laut für nur zwei Personen.
„Er ist doch nicht etwa…“ hauchte sie und dann ging die Tür auf. Als erste trat Lilly in den Raum und lächelte in die Runde.
„Mädels. Unser Besuch ist da.“ sagte Lilly als sie von der Tür wegging. Erst kam Cira herein. Dieser lächelte und kam zu ihnen. Dann hinter ihm trat dann – und Makoes Herz machte einen mächtigen Satz in ihre Kehle – Lark ins Zimmer und lächelte ebenfalls. Schon war Makoe auf den Beinen und fiel ihrem Freund um den Hals.
„Das du herkommen würdest hätte ich ja nie gedacht.“ sagte sie überglücklich. Lark schien erleichtert zu sein, als er ihr einen Kuss gab.
„Ich hab Cira angerufen und der hat es mir gesagt.“ sagte Lark lächelnd, während er sich mit Makoe in ihren Kreis setzte. So saßen sie alle hier. Lilly, Cira, Marie, Makoe und er, Lark. Eine ganz ungewöhnliche Runden wie sie alle feststellten.
„Ich hab mir gedacht, wenn meine Eltern schon nicht da sind machen wir richtig einen drauf.“ sagte Lilly sanft, wobei sie auf einen großen Haufen Alkoholflaschen in der Ecke deutete.
„Ich bin froh, das ihr alle hier seit.“ fügte sie dann noch hinzu, als sie die Musik anschaltet und die ersten Flaschen öffnete.
Als nach ein paar Stunden der Haufen mit den leeren Flaschen genauso groß war wie der Haufen mit den vollen Flaschen konnte sich kaum noch einer auf den Beinen halten. Sie waren doch alle ziemlich angetrunken. Cira tanzte mit Marie oder versuchte es zumindest, Lilly stöberte in dem Haufen von CD’s die sie besaß und Lark und Makoe knutschten. Es war lange her, das Makoe und Lark sich so nahe gekommen waren. Ihre Beziehung hielt nun schon ziemlich lange aber dennoch. Lilly schaute mit trüben Augen auf die Pärchen und seufzte schwer. Tränen glitzerten hinter ihrer Brille. Marie löste sich von Cira und ging zu Lilly. Lark konnte nicht hören was sie sagte, da er einerseits angetrunken war und andererseits es viel zu laut war durch die Musik. Alles in allem schien das Gespräch aber nicht so gut zu laufen, denn bald richtete sich Lilly mit wütendem Gesicht auf und lief hinaus. Lark spürte wie Makoes Lippen sich von seinen lösten. Sie hatte das Geschehen beobachtet.
„Ich komm gleich wieder Schatz.“ sagte sie milde, als sie aufstand und auch hinausging. Nun saßen Marie, Cira und Lark alleine im Zimmer. Lark richtete sich auf und ging hinüber zu Marie.
„Wasch’n passiert?“ fragte er langsam Marie. Diese schüttelte heftig den Kopf.
„Ich wollte sie nur mal aufmuntern aber sie schien meinen Witsch nicht besonders luschtig zu finden.“ meinte Marie, während sie sich in Ciras Arme fallen ließ.
Lark runzelte die Stirn und erhob sich wieder.
„Ich glaube ich geh mal nachsehen ob alles klar ist.“ sagte er zu den beiden anderen. Sie hörten wahrscheinlich sowieso nicht zu und so verließ Lark das Zimmer. Er konnte sich schon vorstellen, warum Lilly so traurig war. Sie war der einzige Singel der Gruppe und das tat sicher weh. Ein paar Minuten suchte Lark nach den beiden Mädchen fand sie aber nicht. Er blieb stehen und lauschte mit aller Kraft. Da war doch was! Er lauschte noch angestrengter und aus einem Zimmer schienen leise Laute zu kommen. Leise schob sich Lark auf die Tür zu. Jetzt konnte er deutlicher hören und er erkannte Makoe und Lilly. Das hörte sich allerdings für Lark nicht nach einem beruhigenden Gespräch an. Langsam schob er die Tür einen Spalt breit auf und erstarrte, als er sah was sich hier abspielte.
Da lagen die beiden Mädchen auf dem Bett von Lillys Eltern und küssten sich. Und es war nicht einer dieser Schmatzer mit dem sich Mädchen zu grüßen pflegten.
Lark hatte Makoe noch nie so küssen sehen, nicht mal er war je in diesen Genuss gekommen und so wie es ausschaute war es ein sehr tiefer und inniger Kuss.
//Ich dachte du wolltest sie aufmuntern Makoe. Aber nicht so!// dachte er bei sich und das Herz wurde ihm schwer. Das sah ihm eindeutig nach einem Seitensprung aus. Für Lark wäre es schon schlimm genug gewesen, wenn sie es mit einem Jungen getan hätte aber jetzt auch noch mit einem Mädchen?! Stumme Tränen rannen über seine Wange und er ballte die Fäuste. Makoes Hand rutschte beim Küssen weiter runter und fuhr über Lillys Schritt. Lark wollte da reinstürmen und Makoe von Lilly runterreißen. Doch dann besann er sich. Am Montag in der Schule würde er sie zur Rede stellen. Jetzt musste er verschwunden. Sofort!
Lark wandte sich von diesem widerlichen Schachspiel ab und ging so leise wie möglich die Treppe runter, das leise Stöhnen von Lilly noch in den Ohren.
Schnell zog er seine Schuhe an und verließ das Haus. Zwar musste er laufen aber das war ihm im Moment egal. Sein Kopf war leer und er zitterte am ganzen Leib.
Seine Beziehung zu Makoe war vorbei…das wusste er. Der Alkohol war keine Entschuldigung. Schließlich hatte er genauso viel getrunken wie sie und er war nicht über Lilly hergefallen. Selbst unter dem Einfluss von Alkohol konnte Lark sich einfach nicht vorstellen, das Makoe es mit einem Mädchen machen würde. Das war doch einfach unmöglich. Dennoch war es passiert und Lark wusste, das ihre Beziehung nie wieder heilen würde und das stürzte ihn in tiefe Traurigkeit und Depression.
So schritt er durch die leeren Strassen der nächtlichen Stadt, die durch den strömenden Regen das Licht der Laternen reflektierten. Es stand wieder eine regnerische Nacht bevor mit Sturm und Gewitter.
Makoe war verschwitzt und obwohl ihr heiß war, schüttelte es sie am ganzen Körper, als sie mit Lilly wieder in das Zimmer zurückkehrte. Eben gerade hatte sie es zum ersten Mal mit einem Mädchen getan. Sie wusste nicht mehr wie es passiert war. Es war einfach passiert. Sie hatte Lilly dazu verpflichtete ihre Klappe über alles zu halten was sie getan hatten. Als Makoe in das Zimmer trat erstarrte sie unmerklich.
„Wo ist Lark?“ fragte sie Cira, als sie mit Lilly den Raum betrat.
„Der war eigentlich auf der Suche nach euch.“ antwortete Cira müde und legte sich wieder hin. Makoe fuhr ein Schrecken durch die Glieder, die mit nichts zu vergleichen war was sie je gespürt hatte.
„Oh nein. Dann ist er jetzt weg…“ sagte sie während sie auf den Boden sank und weinte.
„Es tut mir leid.“ sagte Lilly trotzdem mit einem kleinen Lächeln, als sie sich neben Makoe setze und eine Hand um sie legte. Makoe schlug die Hand weg.
„Fass mich nie wieder an.“ fauchte sie die Klassensprecherin an. Diese ließ die Hand sinken und seufzte.
Für Jack war das Wochenende relativ ereignislos zu Ende gegangen. Zwar ärgerte er sich heute immer noch, als er auf die Schule zuging aber nicht mehr so schlimm wie am Samstag. Er würde mit Zizil reden und noch mal einen Termin für ein Date ausmachen. Vielleicht konnte er sich dann dazu durchringen ihre Wünsche zu erfüllen. Doch als er seine Klasse betrat erlebte er eine Überraschung.
Makoe und Lark standen sich in drei Metern gegenüber und schrien sich an.
„Ich hab es dir doch erklärt. Bist du zu blöd um das zu kapieren?“ schrie Makoe, während ihr Gesicht ganz rot anlief.
„Nein ich verstehe sehr gut. Du wusstest genau was du machst.“ fauchte Lark zurück. Kaum hatte er den Mund zugemacht, schon schritt Makoe auf ihn zu, holte aus und ballerte Lark mit voller Kraft eine. Lark ging mit einer ziemlich roten Wange zu Boden. Makoe stürmte sofort hinaus aus dem Klassenzimmer. Jack erhaschte kurz noch mal einen Blick auf sie. Sie weinte und ihr Gesicht war von unendlicher Traurig erfüllt. Als sie Jack sah erwiderte sie kurz seinen Blick und war dann verschwunden. Lark richtete sich auf. Seine Wange brannte, während er sich auf seinen Platz fallen ließ.
„Na das ist ja toll…“ sagte Cira seufzend. Jack kam in die Klasse und stellte fest, dass seine beiden Freunde ziemlich trübäugig aussahen, so als hätten sie die ganze Nacht durchgemacht. Schnell setzte sich Jack zu ihnen.
„Könnte mir mal einer erklären was…“ sagte Jack doch Lark schnitt ihm das Wort ab.
„Vergiss es Jack. Das ist besser für dich.“ erwiderte Lark mit schneidender Stimme.
Zizil und Marie waren ebenfalls verschwunden. Sie waren bestimmt Makoe hinterher gerannt um sie zu beruhigen.
//Was war den passiert? Jetzt ist ihre Beziehung wohl am Ende.// dachte Jack bei sich, unschlüssig ob er sich freuen sollte oder nicht.
Makoe tauchte am ganzen Schultag nicht mehr auf und Jack nahm an das es auch noch ziemlich lange dauern würde, bis sie wieder vor Lark auftauchte. Jack ging fest davon aus, dass die beiden sich sowieso wieder vertragen würden. In den letzten Jahren war es immer schon so gewesen. Sie hatten manchen Streit überwunden. Aber vielleicht war es jetzt etwas zu viel gewesen...
Als Jack sich am Ende des Tages die Schultasche über die Schulter warf, sah er Cira und Lark dicht bei Whisler stehen und in ein Gespräch vertieft. Eigentlich wollte der junge Valentine gar nicht lauschen aber im Vorbeigehen erhaschte er doch ein paar Worte.
„Ich sag’s euch sie ist abgehauen. Aber keine Sorge ich finde sie schon. Sie muss ja arbeiten...aber vielleicht solltet ihr auch verschwinden, zumindest für einen Weile.“ sagte Whisler in leisem Ton, sodass wohl nur Jack in hören konnte. Jack wollte schon stehen bleiben und fragen über was sie sich unterhielten, da lösten sich Cira und Lark schon von Whisler und verschwanden in Richtung nach Hause.
//Komisch. Normalerweise bleiben sie doch noch immer ein wenig um mit mir zu plaudern oder ähnliches. Gut das Lark voll durch den Wind ist ist klar...aber Cira?// dachte Jack sich während er in den Bus nach Hause stieg. Irgendwie hatte er seit dem eben belauschten Gespräch von Cira, Lark und Whisler ein komisches Gefühl im Bauch. Und er sollte Recht behalten...
Mit vielen düsteren Gedanken war Jack dann am nächsten Morgen aufgestanden. Schon als er zur Schule fuhr verstärkte sich das ungute Gefühl, das er schon am Vortag verspürte hatte, von Stunde zu Stunde.
//Vielleicht bilde ich mir ja auch alles nur ein.// sagte er immer wieder zu sich selber als er aus dem Bus stieg und auf den Schulhof zusteuerte. Dort war eine große Anzahl von Schülern versammelt. Jack schätze, das an diesem Platz gut ¼ der gesamten Schüler die es auf der Schule gab stand. Schnell entfernte Jack den Stöpsel seines MP3-Players aus seinem linken Ohr und versuchte herauszufinden, was denn überhaupt los war. Scheinbar drängten sich alle um ein großes Plakat. Drei Bilder waren darauf zu sehen und in der linken oberen Ecke prangte ein offiziell aussehendes Wappen. Es war das Wappen...der Polizei! Schnell drängte Jack nach vorne um zu sehen. Mit einigen Schwierigkeiten dann schaffte er es schließlich bis zu dem Plakat durchzukommen. Sofort erstarrte er als er die drei Gesichter auf den Bildern erkannte. Es waren Cira, Lark und...Whisler. Die drei Bilder waren über einem Zettel der Polizei angebracht worden. Schnell las Jack:
Seit dem gestrigen Tag werden die Schüler Lark Morris (15), Cira Zunta (16) und Clark Whisler (17) vermisst. Sie wurden zuletzt vor ihrer gemeinsamen Schule gesehen. Jeder Hinweis auf die Vermissten bitten wir an die örtliche Polizeidienststelle zu richten.
Jack stand da und war wie gelähmt. Das konnte nicht sein. Er hatte die drei gestern noch miteinander reden sehen. Jetzt erst wurde ihm klar, das er wohl der letzte gewesen war, der die drei gestern noch gesehen hatte.
//Sie sind abgehauen. Von zu Hause weggelaufen. Das kann es nur sein.// blitze es schnell durch Jacks Kopf. Aber das konnte nicht sein. Cira und Lark waren viel zu starke Persönlichkeiten um davonzulaufen und warum sollte ein so guter Schüler wie Whisler einfach davonlaufen. Jack verstand es einfach nicht. Wie betäubt verließ er den Ort. In seiner Klasse angekommen fiel Jack nicht mal auf, das in seiner Klasse nicht wie üblich Chaos herrschte sondern alles totenstill war. Die Schüler saßen alle ruhig auf ihren Plätzen und sahen alle so elend aus wie Jack sich fühlte. Als Jack sich setzte erkannt er zwischen den Schülern Marie und Makoe. Die beiden sahen so aus, als würden sie jeden Moment anfangen zu weinen. Ihre Augen waren gerötet, beide waren nicht geschminkt wie sonst und ihr Haar schien an Spannkraft verloren zu haben. Sie sahen wirklich sehr elendig aus. Jack konnte das verstehen. Auch wenn Makoe sich mit Lark zerstritten hatte, waren die beiden doch noch sehr eng miteinander verbunden und Marie wäre am liebsten bei Cira eingezogen, wenn es ihre Eltern nur erlaubt hätten. Einen Moment lang wollte Jack schon zu den beiden rüber gehen und sie versuchen zu trösten doch dann kam der Lehrer rein. Hinter ihm stürzte noch schnell Zizil in das Klassenzimmer. Sie setzte sich rasch neben Jack, auf den Platz auf dem Lark normalerweise gesessen hätte.
„Hast du’s schon gehört?“ fragte Zizil in einem Flüsterton, während der Lehrer vorne seine Mappe aufschnappen ließ.
„Ja. Schlimm. Wo könnten Cira und Lark nur hin sein?!“ sagte Jack genauso leise. Nun sah auch das Mädchen so aus als müsste sie gleich losheulen.
„Das meine ich nicht Jack. Heute morgen sind Marie’s und meine Großeltern gestorben. Da unsere Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen werden wir ihr Geschäft übernehmen müssen. Deshalb...werden Marie und ich von hier fortgehen....für immer.“ erwiderte Zizil und nun quollen wirklich Tränen aus ihren wunderschönen Augen hervor. Jack war geschockt. Nicht genug damit, das seine beiden besten Freunde einfach wie vom Erdboden verschluckt worden waren, jetzt verschwand auch das Mädchen aus seinem Leben, das er geglaubt hatte zu lieben. Dieser Gedanke ließ ihn selbst anfangen zu weinen. Der Damm, der bis zu dieser Minute bei Makoe und Marie vorhanden war, zerbarst nun und auch sie begannen hemmungslos zu schlurzen, bis der Lehrer die beiden zum Schulpsychologen schickte.
Der ganze Schultag war ein ganzer zerbrochener Traum für Jack gewesen. Nach seiner Krankheit hatte er geglaubt nun könnte alles wieder so laufen wie früher. Aber diesem war nicht so. Kaum war er wieder da liefen so viele Dinge aus dem Ruder. Für einen Moment hatte er ja sogar überlegt, ob er nicht für all das verantwortlich sei. Dann kam er aber zu dem Schluss, dass das alles Quatsch war was er dachte. Die meisten Lehrer an diesem Tag hatten noch einmal die Aufforderung der Polizei wiederholt, sich bloß zu melden wenn jemand Hinweise auf die Vermissten hätte. Jack wollte sich schon melden, als ihm einfiel, das er die drei ja nur gesehen hatte, mehr war aber nicht passiert. Schnell verwarf er den Gedanken und ließ den Tag an sich vorbeiziehen.
Als die Schule endlich aus war ging Jack zu Fuß nach Hause. Er wollte ein wenig durch die frische Luft gehen um über alles nachzudenken. Zizil hatte im kurz vor Ende der Schule gesagt, das Marie und sie sich schon bei der Schule abgemeldet hätten und morgen schon umziehen würden. Es war alles sehr eilig, da das Geschäft der Großeltern unbedingt weiter laufen musste. Jack war sehr betrübt darüber, das sie beide fortgingen. Nun hatte er niemanden mehr außer Makoe. Diese war aber nach dem Unterricht wieder so schnell verschwunden, das Jack keine Gelegenheit gehabt hatte sie anzusprechen.
Lark und Cira lagen beide auf einer Barre in einer abgedunkelten Kammer. Whisler hatte ihnen angeboten hier mit ihm unterzutauchen um seine Experimente durchzuführen.
Seitdem die beiden Jungen wussten, das die, die sie einmal geliebt hatten sie verlassen würden, hatten sie sich zu diesem Schritt entschieden. Nun warteten die beiden auf Whisler, der sich kurz in sein Labor zurückgezogen hatte. Jetzt trat er hinter dem Vorhange hervor der seine Arbeit verbarg. Er lächelte sanft während er sich den beiden Teenager nährte.
„Es wird auch überhaupt nicht wehtun...“
Part IV: A new Life
Die nächsten Tage waren alles andere als lustig. Schon am nächsten Tag hatten sich Marie und Zizil unter Tränen von ihren Freundinnen und ihren übrigen Klassenkameraden verabschiedet. Am bittersten war ihr Abschied von Jack. Sie umarmten ihn beide und Zizil küsste ihn so stürmisch, dass Jack fast vom Stuhl fiel.
„Ich will nicht gehen aber…ich muss es leider mein Engel. Es tut mir so leid.“ sagte sie mit tränenerstickter Stimme. Jack nickte leicht. Er wusste das sie gehen musste aber wahr haben wollte er es immer noch nicht.
„Ist schon okay Zizil. Ihr habt eure Verpflichtungen das ist mir klar. Schreib mir mal wenn du kannst ja?! Wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt.“ erwiderte er und versuchte ein Lächeln. Dies gelang ihm nicht so gut wie er es gehofft hatte. Zizil lächelte zittrig.
„Ja klar. Ich wünsch euch allen viel Glück. Und Kopf hoch Jack.“ sagte Zizil leise, küsste Jack noch mal heftig und dann verließ sie mit Marie das Klassenzimmer, die Schule und Jacks Leben. Jack fuhr sich mit dem Finger über die Lippen. Noch immer spürte er Zizils Lippen auf seinen und den bitteren Geschmack ihrer Tränen. Jetzt kamen Jack aber auch die Tränen, doch er musste sich auf den Unterricht konzentrieren. Der Unterricht war jetzt so kompliziert und schwierig wie seit langem nicht mehr. Die Schule verlangte den Schülern in diesem Jahr wirklich alles ab. Dieses Jahr ihres Schullebens sollte das traurigste und wohl auch das anstrengendste ihres Lebens werden. Zwischen all dem Schulstoff fragte sich Jack immer wieder wo wohl Cira, Lark oder Whisler stecken mochten. Er hatte zwar immer wieder die Nachrichten verfolgt und es war auch einiges berichtet worden aber die Ermittlungen waren bis jetzt ins Leere verlaufen. Der junge Valentine bezweifelte nicht, dass dies auch weiterhin so bleiben würde. Er war zu der Meinung übergegangen, dass die drei jungen Männer willentlich verschwunden waren und wenn sie es nicht wollten, dass man sie fand, dann fand man sie auch nicht. Egal wie viel sie suchten, die Polizei würde keinen Erfolg haben.
Der Junge überwachte schon seit Stunden den großen Platz im Herzen des Stadtparks. Sein langer schwarzer Mantel flatterte im wärmer werdenden Wind. Der Wind zerzauste ihm sein weißes Haar und der Fremde wischte es sich schnell aus dem Gesicht, damit er immer noch alles im Blick behalten konnte. Er wartete schon seit über einer Stunde wie er glaubte und alles nur für den Durst. Er verspürte diesen Durst noch nicht lange, vielleicht eine Woche und dennoch hatte er es schon früh geschafft ihn zu zügeln und zu warten. Der Park war zu seinem bevorzugten Jagdrevier geworden, da der Weißhaarige festgestellt hatte, das an diesem Ort Nahrung in Hülle und Fülle vorhanden war. Und besonders nachts war der Park reich an Beute. Der Park war gut ausgeleuchtet und überschaubar und so wiegten sich die Leute immer in trügerischer Sicherheit, wenn sie den Park durchquerten. Ein leichtes Grinsen huschte über das blasse Gesicht des Jungen, als er einen Schatten aus dem Dämmerlicht der Parklampen auf sich zukommen sah. Eine junge Frau mit seidig glänzendem Haar spazierte alleine durch den Park. Eine günstige Gelegenheit. Schnell verließ der fremde Junge sein Versteck zwischen den dichter stehenden Bäumen und trat auf den Weg. Das Mädchen musste direkt an ihm vorbei kommen und dann wäre seine Chance gekommen. Langsam wanderte sein Blick über den Menschen vor sich. Sie hatte lange schlanke Beine, schönes dunkles Haar und ein fein geschnittenes Gesicht. Langsam leckte er sich über die Lippen. Dann entdeckte das Mädchen ihn und unbewusst machte ihr Körper die Anzeichen, die man beobachten konnte wenn sich jemand fürchtete. Der Junge lachte leise, während das Mädchen auf ihn zukam. Die Zeichen der Angst hatte er schon viele male gesehen. Das Mädchen fummelte an ihrer Tasche rum und der Unbekannte nahm an, dass sie wohl nach ihrem Pfefferspray kramte. Das würde ihr gegen ihn nichts nützen…überhaupt nichts. Als sie dann näher gekommen war machte er einen Schritt zur Seite als lehne er sich nur gegen die Laterne. Dann war die junge Frau auf gleicher Höhe mit ihm und er streckte ein Bein aus. Sie stolperte über sein ausgestrecktes Bein, gleichzeitig schnellte er nach vorne und schlang einen Arm um ihren schlanken Leib. In einem verzweifelten Versuch ihn abzuwehren schlug sie nach ihm aber traf nur die Sonnenbrille, die er auf der Nase trug um seine Augen zu schützen. Die Brille fiel zu Boden und ihr angstverzerrtes Gesicht spiegelte sich in seinen unheimlich roten Augen wieder. Der Vampir öffnete weit seinen Mund und seine ungewöhnlich langen Schneidezähne kamen zum Vorschein. Das Mädchen schrie nicht, sie war wie gelähmt…bezaubert von diesen roten Augen. Dann biss er ihr in den Hals. Sie fühlte den brennenden Schmerz aber dennoch blieb sie ganz ruhig in seinen Armen liegen bis er ihr das Leben zur Gänze ausgesaugt hatte.
Den leeren Körper warf der Vampir einfach in die Bäume. Er ging felsenfest davon aus, das man die Leiche spätestens im Morgengraun finden würde aber das störte ihn nicht weiter. Er hinterließ keinerlei Spuren, die man hätte zurückverfolgen können…wieder ein Vorteil seines neuen Lebens. Jetzt fiel dem Jungen noch etwas ein. Schnell eilte er zu der Leiche und nahm ihr die Brieftasche ab.
„Ausgezeichnet…ich sehe du lernst dazu.“ erklang plötzlich eine andere Stimme. Der Vampir drehte sich um und grinste. Das Blut tröpfelte noch von seinen Zähnen.
„Du gehst immer nur von dir aus…“ sagte er mit einem leichten Lachen in der Stimme. Der gerade Angekommene nahm ihm die Brieftasche ab und mit der anderen Hand schob er sich seine Brille zurecht.
„Ich bin keine Bestie wie du…ich bin viel schlimmer.“
So, damit wäre das FanFic abgeschlossen. Ich weiß eigentlich fehlt am Ende noch ein Teil aber eigentlich wollte ich den Rest der Geschichte im Dunkeln lassen...oder vielleicht auch nicht.
Kommentare u. A. bitte ich hier her zu posten:
http://www.world-of-hentai.to/board/showthread.php?p=400250#post400250
Nichts auf der Welt...
Prolog: Terrible Time
Der junge Jack Valentine lag in seinem Zimmer in seinem Bett und starrte hinaus in den kühlen und sonnigen Wintertag. Er seufzte schwer. Seine Krankheit band in nun schon so lange an das Bett. Als er die Diagnose bekommen hatte, hatten draußen noch die Vögel von den Bäumen gesungen. Im Frühling dieses Jahres hatte sich sein Leben wohl für immer verändert...
Wie jedes Jahr war er zu seinem Hausarzt gegangen um sie alljährlich durchchecken zu lassen. Bei einem Standarttest hatte er dann die erschreckende Diagnose bekommen: Hautkrankheit. Und es gab wenig Hoffnung auf Heilung.
Nun war die Krankheit schon so weit fortgeschritten das sich Jack kaum noch bewegen konnte und sein Arzt einmal die Woche zu ihm kommen musste. Jack vermisste die klare Luft des Tages, die Sonne auf seiner Haut und den Schnee unter seinen Füssen. So gerne wäre er hinausgegangen, doch sein Vater, ein mächtiger Industriemogul, hatte es ihm strickt verboten auch nur einen Fuß aus dem Bett zu setzen.
So lag Jack jetzt nur noch im Bett und dachte über seine Krankheit, sein Leben und über seine Zukunft nach. Was sollte aus ihm werden. Wenn nicht ein Wunder geschah und man eine Heilmethode für seine schwere Art der Hautkrankheit fand, dann war sein Leben schon in wenigen Jahren vorbei. Dieser Gedanke ängstige den jungen Mann so sehr, dass er niemanden außer seinem Arzt mehr in sein Zimmer ließ. Zusätzlich zu seiner Hauterkrankung kamen nun mehr und mehr die psychischen Belastungen hinzu.
„Ihr Sohn kriegt wenig Sonne und zu wenig Bewegung. Das führt zu Depressionen und auch zu Knochenverschleiß. Ich weiß sie wollen ihren Sohn schützen Mr. Valentine aber ich muss ihnen doch dringend raten ihren Sohn wieder am Leben teil haben zu lassen.“ hatte der Hautarzt zu Jacks Vater gesagt. Jack hätte es wohl gar nicht mitbekommen, wenn der Doktor nicht zufällig die Tür zu seinem Zimmer einen Spalt breit aufstehen hätte lassen.
Durch diese Worte war wieder ein kleiner Funken Hoffnung in Jacks dunklem Herzen aufgeflammt. Diese kleine Flamme wurde noch durch die nächsten Worte von Mr. Valentine angefacht.
„Doktor ich denke sie haben Recht. Er muss wieder rauskommen. Schon fast ein ganzes Jahr lang hat er nichts von der Welt da draußen gesehen.“ sagte der mächtige Mann leicht nachdenklich. Jack spitze die Ohren und drückte, da er es körperlich nicht mehr tun konnte, geistig die Daumen.
„Meinen Sie Doktor, dass ich ihn wieder in die Schule schicken kann?“ fragte Mr. Valentine nach einem kurzen Schweigen. Der Arzt schien nicht laut zu antworten. Er nickte oder er schüttelte den Kopf, jedenfalls konnte Jack nichts mehr hören. Seufzend ließ er sich in die muffigen Kissen seines Bettes zurückfallen und schlief ein.
Nach einer sehr unruhigen Nacht wachte Jack früh auf. Er spürte, dass überall an seinem Körper Wunden bluteten und brannten. Er wusste das er mit jeder Bewegung unendliche Qualen erleiden würde. Und doch hörte er auch Bewegung um sich...viel mehr als da hätte eigentlich sein sollen. Verdutzt schlug Jack die schmerzenden Augen auf und sah sich um. Sein Vater, seine Mutter und einige Bedienstete waren in seinem Zimmer und sie schienen alle sehr beschäftigt zu sein. Seine Mutter war die erste, die erkannte das ihr Sohn wach war. Schnell kam sie zu seinem Bett und drückte ihn sanft an ihr Herz.
„Guten Morgen Schatz. Wir hatten gehofft dich erst mal nicht zu wecken aber wenn du jetzt schon mal wach bist kannst du gleich aufstehen.“ sagte seine Mutter Lilly lächelnd, während sie seine Decke zurückschlug. Es war wie immer kein schöner Anblick, doch Lilly war ihn schon seit fast einem Jahr gewöhnt. Zusammen mit den Dienern brachte sie Jack ins Bad.
Jack wusste was das hieß. Der Schorf würde wieder abgerubbelt werden, seine Wunden mit beißender Tinktur beträufelt werden und er würde danach wieder ins Bett gebracht werden. Zwar war dann der Juckreiz für einen Tag weg aber dennoch tat ihm alles weh wenn er nur daran dachte. Doch heute schien ein besonderer Tag für Jack Valentine zu werden.
Er wurde wie jeden Morgen von dem Schorf befreit, der seine Haut wie eine Hülle umschloss.
Heute aber gab es keine beißende Tinktur sondern eine milde Salbe für seine Wunden.
„Ist...ist heute etwas besonderes Mutter?“ fragte Jack nach einer Weile. Selbst das Sprechen viel ihm immer schwerer, da er seine Stimme in den letzten Monaten kaum gebraucht hatte.
„Man könnte es so ausdrücken Jack. Dein Arzt hat nun endlich zugestimmt. Du darfst wieder raus. Und nach entsprechender Behandlung kannst du sogar wieder zur Schule gehen.“ antwortete seine Mutter strahlend. Ein Lächeln breitete sich auf Jacks schwer zugerichtetem Gesicht aus. Einst war er ein hübscher junger Mann von 12 Jahren gewesen. Ein Junger der eine große Zukunft vor sich hätte haben können. Nun war er durch die vielen Male, in denen der Schorf auch von seinem Gesicht entfernt wurde entstellt.
„Ich bin sehr froh das es nun endlich geht...was wird das für eine Behandlung?“ fragte Jack leise während die Bediensteten ihm halfen sich anzuziehen. Seine Mutter wich seinem Blick aus und dementsprechend fiel auch die Antwort aus.
„Das wirst du dann sehen...jetzt erst einmal musst du was essen. Du bist ja völlig ausgezehrt.“ flüsterte Lilly sanft, während sie ihren nun eingekleideten Sohn in den Speisesaal führte. Dort hatte schon James Valentine platz genommen und lass seine morgendliche Zeitung. Eine Wirtschaftszeitung, wie Jack sehr genau wusste. Sein Vater interessierte sich meist nur fürs Geschäft. Mit dieser Einstellung war er ganz nach oben gekommen und hatte viel Macht und Geld erlangt. Als Lilly und Jack eintraten, schaute er aber über den Rand seiner Zeitung, legte sie weg und begrüßte die beiden Neuankömmlinge.
„Du siehst gut aus mein Sohn...“ sagte James mit einem Lächeln zu seinem 12-jährigen Sohn.
„...und du auch Schatz...“ fügte er noch zu seiner Frau gewandt hinzu während er ihr einen Kuss gab. Jack löste sich von seinen Eltern und schlurfte mit hängenden Schulter hinüber zu seinem Platz um sich zu setzen. Bewegung bereite ihm Schmerzen...alles bereitete ihm mittlerweile Schmerzen. Das alles war kein Leben mehr. Es war nur noch ein einzig großer Schmerz der irgendwann zu ende gehen würde. Früher oder später...
Inzwischen hatten sich auch Mr. und Mrs. Valentine an ihre Plätze gesetzt und genossen ihr gutes Frühstück. Jack konnte schon lange keinen Löffel mehr lange genug halten um ihn an seinen Mund zu führen und so half ihm eine Bedienstete sein Essen und seine Medikamente hinunter zu würgen. Penizillin und Antibiotika...er hatte es so satt. Jack wollte das alles nicht mehr. Aber die Kraft um seinen Leben ein Ende zu setzen hatte er auch nicht. Nur mühsam verkniff er sich die Tränen vor dem Mädchen das ihn fütterte.
Als er endlich damit fertig war zu essen, kam sein Mutter zu ihm herüber und half ihm aufzustehen.
„Ich glaube es ist an der Zeit, dass du siehst wie die Therapie aussieht. Es wird nicht ganz schmerzfrei sein aber dafür kannst du dann in die Schule gehen.“ sagte sie mit einem Lächeln, während sie ihren Sohn in Richtung des Krankenflügels mitnahm.
„Kommt Dad nicht mit?“ fragte Jack leise während sie gingen.
„Oh Schatz es tut mir leid. Aber dein Vater hat wichtige...“ entgegnete sie, doch Jack war schneller als sie.
„....Geschäfte zu erledigen von denen er leider nicht wegkommt. Ich weiß.“ beendete Jack traurig den Satz und schlurfte weiter.
Schnell hatte seine Mutter Jack in ein Zimmer geführt, in dem sein behandelnder Arzt schon auf ihn wartete.
„Ich freue mich das sie es einrichten konnten.“ sagte der Doktor während er von einem steril aussehenden Stuhl zurücktrat. Jack schluckte. Er hatte schon viele schmerzhafte Behandlungsmethoden überlebt aber er wusste, dass es noch schlimmer kommen konnte.
„Was ist das für eine Behandlungsart?“ fragte Jack mit schwacher Stimme. Der Arzt sah ihn leicht lächelnd an und bot ihm den Stuhl neben sich an.
„Es ist eine Elektrotherapie, die ihre Hautzellen wieder zur richtigen Funktion stimulieren soll.“ antwortete der Mediziner als Jack zu ihm trat.
„Wird es weh tun?“ fragte Jack ängstlich. Eigentlich wollte er keine Schmerzen mehr. Aber andererseits könnte es seine Krankheit zumindest mildern. Der Arzt nickte schwach und Jack setzte sich auf den sterilen Stuhl. Sein Arzt krempelte die Ärmel von Jacks Hemd hoch und klebte dort die Elektroden auf.
„Es wird ein unangenehmes Gefühl werden. Aber es wird vergehen.“ meinte der Doktor leise während er sich an dem Generator zu schaffen machte. Lilly trat zu ihrem Sohn und streichelte ihm sanft durchs Haar.
„Ich bin stolz auf dich.“ murmelte Mrs. Valentine mit einem Lächeln. Dann schaltete der Doc den Strom an und ein Zucken durchlief Jacks ganzen Körper. Ein Brennen breitete sich von den Stellen, an denen die Elektronen saßen aus bis in die Fingerspitzen. Es war verdammt unangenehm. Es kribbelte und brannte überall. Jack konnte sich nicht bewegen...nicht mal seinen Mund konnte er öffnen. Es musste wohl momentan ziemlich viel Strom durch seinen Körper fließen.
Lilly, die den schmerzverzerrten Gesichtsausdruck ihres Sohnes bemerkt hatte, schaute besorgt zu ihrem Hausarzt.
„Wie lange muss er das aushalten?“ fragte sie mit zitternder Stimme. Der Mediziner schaute erst auf seine Uhr und dann auf Jack hinab.
„Ich würde sagen 10 Minuten...mehr nicht. Es ist eine ziemlich hohe Voltzahl die durch seinen Körper geht. Aber es wird helfen. Vielleicht kann diese neue Methode ihren Sohn sogar heilten...das aber kann ich nicht garantieren.“ sagte ihr Gegenüber ernst.
Nach 10 Minuten intensiver Strombehandlung kam Jack zusammen mit seiner Mutter aus dem Behandlungszimmer. Zwar war Jack blass wie der Tod, doch fühlte er sich besser. Ein leichtes Zucken durchlief manchmal seinen Körper aber sonst schien nichts zu sein.
„Und das muss ich jetzt jeden Tag machen?“ fragte der Junge seine Mutter. Sie schaute ihn an und nickte. Jack seufzte während er auf seine leicht zuckenden Finger starrte.
//Hoffentlich hilft es auf Dauer.// dachte er bei sich, während er sein Zimmer betrat um sich auf die Schule vorzubereiten. Eine Woche sollte er diese Strombehandlung ertragen und dann in seine alte Klasse zurückkehren. Zwar hatte er den ganzen Stoff des Jahres zu Hause nachholen müssen aber dennoch würde es seltsam sein seine alten Klassenkameraden wieder zu sehen. Er seufzte wieder und fing an all seine Schulsachen, die im Zimmer verstreut waren einzusammeln. //Mein Leben ist noch nicht vorbei...//
Kapitel I: School Trouble
Jack hatte nach zwei Stunden all seine Sachen für die Schule zusammen gesucht. Als er seine Sachen in seinen Rucksack packte, fiel aus einer seiner alten Mappen ein Foto heraus. Mit zitternden Fingern hob er es auf und schaute es sich an. Ein leichtes Lächeln huschte über Jacks blasses Gesicht. Er erinnerte sich, während er mit dem Finger über die schon leicht verblassenden Gesichter fuhr. In der unteren linke Ecke erkannte er sein eigenes schmales Gesicht. Neben ihm stand die kleine Zizil Taler. Wieder huschte ein Grinsen über Jacks Gesicht. Er erinnerte sich gut an das Mädchen. Klein, dunkelhaarig und süß. Jack huschte mit den Augen in die obere Ecke des Bildes. Man hätte meinen können dort stünde eine Kopie von Zizil. Da nämlich stand ihre Zwillingsschwester Marie. Auch wenn sie genauso alt war wie ihre süße Schwester, schien sie viel älter und reifer zu sein. Ihr dunkles Haar hatte sie zu einem Knoten gebunden und knallrot gefärbt. Sie war mit Zizil eines der hübschesten Mädchen der Klasse gewesen.
Während Jack die Gesichter seiner Mitschüler betrachtete, überlegte er wie sie wohl alle jetzt aussehen mochten. Dann blieb sein Finger instinktiv auf einer Person hängen. Dieses Mädchen hatte er in seiner Schulzeit vergöttert. Makoe...das schwarzhaarige Mädchen, das ziemlich weit hinten stand. Jack versetzte es einen Stich zu sehen wie ein großer, schlanker und gutaussehender Junge einen Arm um Makoe legte.
//Lark...ihr Freund damals. Ob sie wohl noch zusammen sind?// fragte Jack sich flüchtig.
Niemals hatte er mit Lark mithalten können. Lark war sportlich, gutaussehend und beliebt. Alles Eigenschaften die Jack nicht besaß. Mühsam wandte Jack sich von diesen Gedanken ab und sah in das Gesicht eines anderen Jungen.
//Unsere Sportskanone...// dachte Jack sofort. Dieser Typ nahm gleich zwei Plätze ein. Cira war, auch wenn er im gleichen Jahrgang war wie Jack, ein Berg von einem Menschen. Im Sport war er immer der Beste von allen. Egal was im Unterricht verlangt wurde, er konnte es. Und obwohl er soviel Kraft hatte war Cira alles andere als dumm.
Trotz seiner Kraft wusste Cira nicht nur im Sportunterricht was zu sagen, sondern auch in allen anderen Fächern war er über dem Durchschnitt. Langsam fuhr Jack mit dem Finger von Ciras Gesicht zu Marie zurück. Als dieses Foto gemacht worden war, war das rothaarige Mädchen noch nicht mit der Sportskanone zusammen. Ein paar Monate nach diesem Foto hatten die beiden angefangen miteinander zu gehen.
//Ich sollte mich vielleicht erst mal zurückhalten...hab ja keine Ahnung wie sich die ganzen Beziehungen entwickelt haben.// dachte Jack bei sich, während er das Foto auf seinen Schreibtisch legte. Draußen hatte es zu schneien begonnen. Die Schneedecke, die schon gestern ziemlich dick gewesen war, würde jetzt noch mal ein paar gute Zentimeter zulegen. Jack fröstelte leicht und lehnte seine Tasche an seinen Schreibtisch.
//Nicht mehr lange...//
Nach einer Woche Stromtherapie, dachte Jack er hätte es geschafft. Doch es würde ihm eröffnet, dass nun ein Aufbautraining für Muskeln und Knochen beginnen konnte. Die Elektrobehandlung hatte nur dazu gedient seine Muskeln und Hautzellen soweit wieder fit zu kriegen, dass er sich schwierigeren körperlichen Aufgaben widmen konnte. Der Arzt hatte Recht gehabt. Jack konnte jetzt wieder gehen ohne Schmerzen zu erleiden und der Schorf war auch sichtlich zurückgegangen. Jack war wieder etwas besser gelaunt. Jetzt aber begann das harte Training. Jeden Tag musste er schwere Übungen machen, Gewichte heben, Klimmzüge machen und laufen. Zwar war der Junge nach dem Training immer erschöpft aber auch glücklich. Sein Trainer meinte er mache gute Fortschritte und könnte bald in die Schule gehen.
Als Jack am letzten Tag vor Beginn des neuen Schuljahres das Training verließ, war er sehr zufrieden mit sich. Er war zwar nicht so fit wie früher aber immerhin konnte er sich ganz normal bewegen ohne gleich zusammen zu zucken. Der einzige Schmerz den der Junge fühlte war der innerliche. Für immer würde er zusammen zucken wenn er sein Bild im Spiegel betrachtete. Auch wenn sich jetzt fast gar kein Schorf mehr auf seinem Körper bildete, war sein Gesicht und sein Körper für immer mit Narben übersäht. Aber diese Narben würde ihn andererseits immer daran erinnern, dass er die Krankheit überwunden hatte. Darauf konnte er stolz sein. Diesen Gedanken hielt Jack den ganzen Tag über bis zum Abendessen fest.
„Ich bin stolz auf dich Junge.“ sagte Mr. Valentine lächelnd, als sein Sohn in den gemeinsamen Speisesaal trat. Jack sah eindeutig besser aus.
„Danke Vater...“ sagte antwortete Jack leise während er sich nach rechts wandte um sich dieses mal zu seinen Eltern zu setzen. Jetzt konnte er wieder fast normal essen ohne gleich zusammen zu brechen.
„Morgen wird die Schule wieder beginnen?“ fragte der Junge leise während er sich setzte.
Seine Eltern tauschten einige besorgte blickte bevor sich Lilly ihrem Sohn zuwandte.
„Wir glauben, dass es wohl noch nicht so....“ sagte sie doch Jack schlug mit der Hand auf den Tisch und unterbrach sie so.
„Das akzeptiere ich nicht. Ich habe alles Aufbautraining beendet. Es wird wirklich Zeit für mich wieder in die Welt hinaus zu gehen.“ sagte Jack wütend. Wieder tauschten seine Eltern blickte und dann nickten sie.
„Gut Jack. Morgen gehst du wieder in die Schule.“ meinte seine Mutter mit einem gezwungenen Lächeln. Das Lächeln ihres Kindes allerdings war echt. Das erste Lächeln seit fast einem halben Jahr die Valentines von ihrem Sohn sahen.
In dieser Nacht schlief Jack sehr schlecht. Ihm war fast schon übel vor Aufregung. Er konnte es einfach nicht erwarten sie alle wiederzusehen. Lark, Cira, Zizil, Marie und all die anderen seiner Klasse. So war es nicht verwunderlich, dass er schon lange vor dem Aufstehen auf den Beinen war und sich vorbereitete. Er war so froh endlich wieder raus zu können, das er glaubte er müsse explodieren. Seit langem hatte er sich nicht mehr so lebendig gefühlt.
Jack war es früher gewohnt gewesen ganz normal mit dem Schulbus zu fahren. Und so würde er es auch weiterhin halten. So stand der junge Mann allein an der Haltestelle und wartete auf den Bus. Seine Eltern hatten ihm angeboten, er könnte doch zur Schule gefahren werden, doch Jack war strickt dagegen den Reichtum seiner Familie so sehr nach außen zu kehren.
Während Jack auf den Bus wartete, schüttelte es ihn vor Kälte und Aufregung. Der Winter hatte nun vollständig im Land Einzug gehalten. Die Schneedecke war nun mindestens 20 cm dick und immer noch fiel neuer Schnee vom Himmel.
Zum warm halten hatte Jack seine Mütze tief ins Gesicht gezogen und seine dünnbefingerten Hände waren in Lederhandschuhe gezwängt. In dem Moment als Jack dann die verschneite Strasse hinunter sah, konnte er ihn erkennen. Langsam aber stetig schob sich der Schulbus auf ihn zu. Als er dann neben ihm hielt, strafte Jack den Gurt seines Rucksacks und stieg ein. Im Vorbeigehen betrachteten ihn einige von der Seite mit offensichtlichem Interesse. Vielleicht weil er seit einem halben Jahr nicht mehr in diesem Bus war oder aber weil er seine Mütze auch hier im überhitzen Bus nicht abnahm. Ganz hinten im Bus fand Jack dann endlich einen Stehplatz. Sitzplätze waren eh nie ein Thema für ihn gewesen, da der Bus jeden Morgen überfüllt war. So setzte sich der Bus wieder langsam und vorsichtig in Bewegung.
Die Schüler kamen nur langsam voran, während der Bus über die verschneiten Strassen kroch. Die Straßendienste schienen nicht so schnell alle Straßen abstreuen zu können wie neuer Schnee hinzukam. Gut das Jack immer einen Bus früher fuhr. Viele der im Bus fahrenden Schüler beschwerten sich lauthals, doch den jungen Valentine interessierte es nicht sonderlich, da er nur die Musik seines MP3-Players in den Ohren wahrnahm. Dann mit einem Ruck kam der Bus zum Stillstand und die Türen glitten mit einem lauten Zischen auf. Sie waren an der Schule angekommen. Jack stieg aus und sein Schuh versank erst mal einige Zentimeter im Schnee. //Was für ein Winter dieses Jahr...// dachte der Junge seufzten, während er wie alle anderen in Richtung des Schulgebäudes watete. Nichts hatte sich verändert. Alles war noch so wie damals als Jack die Schule verlassen hatte. Das große Hauptgebäude der Schule ragte vor ihnen auf. Es war das größte von insgesamt drei Gebäuden und dort wurde Jacks Klasse auch immer unterrichtet. Jack wandte sein jetzt schon steif gefrorenes Gesicht nach links und im Schneesturm erkannte er die Turnhalle. Sie war klein, warm und gemütlich. Jack hatte sie in seiner Schulzeit immer gemocht. Als der Schüler seinen Blick wieder dem Hauptgebäude zuwandte, fiel ihm ein, das er ja gar nicht wusste wo seine Klasse jetzt eigentlich unterrichtet wurde. Also war sein erstes Ziel das Sekretariat im Erdgeschoss der Schule.
Durch den Schnee kam er nur langsam voran. Seine Schritte waren entsprechend langsam, so wie die der anderen um ihn her auch. Umso überraschter war er, als er hinter sich hektisch stampfende Schritte hörte. Da musste es jemand verdammt eilig haben. Und in diesem Moment riss es Jack von den Füssen und er landete mit dem Gesicht voran im eiskalten Schnee.
Prustend richtete der Schüler sich wieder auf und sah sich nach dem Übeltäter um. Dieser war
schon fast am Hauptgebäude angekommen und durch den Schnee konnte Jack nicht erkennen wer es gewesen war. Selbst wenn er es gewusst hätte...es hätte doch nichts geändert.
//Ich habe es ja auch manchmal eilig. Da vergisst man halt alles andere.// dachte der gutherzige Jack, während er sich den Schnee aus dem Gesicht wischte. Einige Schüler um ihn herum lachten, doch es kümmerte ihn nicht. Als er dann wieder sauber war, setzte er seinen Weg zum Hauptgebäude fort.
Als sie die großen Flügeltüren des Gebäudes öffnete, kam ihr eine stechende Hitze entgegen, die fast genauso unerträglich war wie die Kälte draußen. Dennoch durchschritt das Mädchen die große Tür und machte sich auf den Weg zu ihrem Klassenraum.
//Verdammt...ich werde noch zu spät zu den anderen kommen wenn ich mich nicht beeile. Warum müssen manche Leute auch immer im Weg rum stehen?!// dachte sie bei sich, während sich da Bild des Jungen, den sie in den Schnee geschubst hatte in ihr Gedächtnis schob.
//Schien mir eh ein Verlierertyp zu sein...// fügte sie in Gedanke noch hinzu und ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie den elektronischen Stundenplan am Eingang musterte. Ihre Klasse würde die erste Stunde freibekommen.
//Und warum hab ich mich dann so abgehetzt...toll!// dachte sie nun wütend während sie ihre Schritte weiter verlangsamte. Mit immer noch leicht zitternden Fingern zog sich die Schülerin langsam ihren Schal vom Hals und die Mütze vom Kopf. Dann machte sie sich wieder auf den Weg zu ihren Freundinnen. Dabei entfaltete sich ihr prächtiges Haar.
Sekunden nachdem das Mädchen verschwunden war, betrat Jack das Gebäude. Kurz hatte er noch einen Blick auf ihren Hinterkopf werfen können aber das war schon alles. Seufzend nahm er sich die Mütze vom Kopf und wandte sich nach links. Dort war einen kleine Tür mit der Aufschrift „Sekretariat“ angebracht. Zu dieser Tür ging Jack, klopfte und trat ein. Jack hatte eigentlich die schon etwas ältere Frau erwartet, die zu seiner Zeit immer dort an diesem Platz im Sekretariat gesessen hatte. Stattdessen saß dort nun eine Frau von vielleicht 25 Jahren mit blonden Haaren und grünen Augen. Sie lächelte Jack leicht zu während sie sich in ihrem Stuhl aufsetzte.
„Was kann ich für dich tun mein Junge?“ fragte sie mit einer glockenhellen Stimme.
Jack schluckte während er seine Hände aus den Handschuhen befreite.
„Jack Valentine. Ich war ein halbes Jahr krank und soll nun wieder am Unterricht teilnehmen. Ich würde gerne wissen wo meine klasse sich jetzt befindet.“ sagte er immer noch leicht zitternd. Ob er vor Kälte zitterte oder aber wegen irgendetwas anderem, wusste Jack in diesem Moment nicht zu sagen. Die Frau lächelte weiterhin, während sie einen Blick in den Computer warf.
„Mhm Sekunde. Valentine....Valentine....ah hier. Die Klasse hat die Nummer J3a und befindet sich heute in Raum 120. Soweit ich das am Plan gesehen habe, fällt bei euch heut die erste Stunde aus. Gleich ein guter Anfang.“ sagte die Frau mit leicht zuckenden Mundwinkeln, als sie ihren Blick wieder Jack zuwandte.
//Seit wann stellt man so jemanden als Sekretärin ein?// fragte sich Jack verwundert. Der Frau schien die Kälte überhaupt nichts auszumachen. Jedenfalls trug sie einen ziemlich tiefen Ausschnitt zur Schau, der noch tiefer zu werden schien als sie sich vorbeugte.
„Dann einen guten Neustart.“ meinte sie lächelnd und drehte die Rückenlehne ihres Stuhls Jack zu. Jetzt wusste Jack was ihn schon die ganze Zeit an dem Bild des Sekretariates gestört hatte. Er bedanke sich und verließ den Raum so schnell wie möglich.
Wie hatte sie nur so dumm sein können. Heute war der erste Tag des neuen Schuljahres und sie wusste doch gar nicht wo ihre Klasse jetzt untergebracht war. In ihrem alten Klassenraum war alles dunkel und leer gewesen als sie nachgesehen hatte. Jetzt rannte die Schülerin durch den gesamten ersten Stock des Hauptgebäudes auf der verzweifelten Suche nach ihrer Klasse.
//Ich müsse sie doch wenigstens hören. Sie sind ja nicht gerade leise.// dachte sie wütend darüber, dass sie das nicht beachtete hatte. Das kam davon wenn man zu spät kam. Schon jetzt nahm sie sich vor immer einen Bus früher zu nehmen. Zumindest so lange der Schnee noch nicht schmolz. Hektisch schaute sie die Gänge auf und ab. Dann sah sie eine Person. Ein Junge wie es schien, ging in aller Ruhe den Gang entlang. Offenbar wusste er genau wo er hin wollte.
//Der ist aber nicht in meiner Klasse. An so eine Jammergestalt würde ich mich erinnern.// dachte sie gehässig. Eine Unart die sie wohl von ihrem Freund übernommen hatte.
Der Junge ging leicht geduckt und er schien ein Bein nachzuziehen. Dann erstarrte die Langhaarige plötzlich, als der hinkende Junge die Tür von 120 öffnete und ein ohrenbetäubender Lärm den Gang erfüllte. Das wir ihr neuer Klassenraum und dieser Junge...
//Nein...unmöglich...// dachte sie und spurtete schon los zu 120 hinüber. Die Tür war gerade hinter dem Jungen ins Schloss gefallen.
Jack war eine Welle von Lärm ins Gesicht geschlagen, als er die Tür von Raum 120 geöffnet hatte. In der Klasse herrschte einfach ausgedrückt das pure Chaos. Die Mädchen saßen in Gruppen zusammen und gackerten lautstark über die neusten Themen nach den Ferien. Die
Typen jagten sich durchs Klassenzimmer, schmierten auf der Tafel rum oder hockten nur auf den Tischen und unterhielten sich. Eins der Mädchen saß am Lehrerpult und blätterte das Klassenbuch durch. Jack erkannte sie als die Klassensprecherin. Langsam wanderten ihre braunen Augen hinter der Brille über die Seiten des Klassenbuches, dann über den Rand des Buches und schließlich fiel ihr Blick auf Jack, der gerade seine Jacke öffnete.
„Nein...Jack?“ sagte sie nur und das Klassenbuch landete auf dem Boden. Das Fallgeräusch des Buches war nicht laut genug um den Lärm in der Klasse zu übertönen aber dennoch war fast schlagartig alles ruhig. Alle Augen schienen auf Jack gerichtet zu sein. Langsam fühlte er wie wieder Hitze in ihm aufstieg, was allerdings nichts mit der im Raum herrschenden Hitze zu tun hatte.
„Jack altes Haus.“ brüllte plötzlich ein Junge, der bis eben locker auf einem Tisch gesessen hatte. Er war groß, muskulös und dunkelhaarig. Mit ein paar Schritten war der Junge bei Jack und nahm in den Schwitzkasten. Jack musste laut auflachen als er erkannte wer ihn hielt.
„Das kann doch nur die liebevolle Begrüßung von Cira sein...“ meinte Jack mit einem Grinsen und Cira ließ ihn lachend los.
„Man wir haben schon Wetten abgeschlossen ob du überhaupt noch mal wiederkommst.“ meinte Cira, während er auf den kleineren Jack hinabblickte.
„Tja ich denke du schuldest mir einen Zwanziger Cira.“ meinte ein schlaksiger Junge, der bis vor ein paar Sekunden noch auf dem Lehrerpult gesessen hatte. Jetzt stand er neben Cira.
„Ja ich weiß schon.“ meinte Cira während er einen Zwanziger rausholte und ihn dem zweiten Jungen in die Hand drückte. Jack umarmte den anderen Jungen.
„Jack schön dich wieder zu sehen...“ meinte Jacks zweiter Freund Lark mit seinem unnachahmlichen Grinsen.
„Hast du etwa gegen mich gewettet Cira?“ fragte Jack immer noch grinsend, während er sich auf dem Platz neben Lark ausbreitete.
„Mhm joah. Die Wetten standen nicht gerade zu deinen Gunsten. Und ich dachte vielleicht könnte ich ein bisschen Kohle machen. Du kennst mich ja.“ sagte Cira mit gespielter Trauermine. Es tat gut sie alle wieder zu sehen und wieder zu lachen. Aber Jack wusste auch ganz genau, dass die unangenehmen Fragen kommen würden. Früher oder später.
Als Jack dann gerade seine Jacke über den Stuhl hing, ging die Tür auf und ein Mädchen trat herein. Jack öffnete den Mund ohne richtig mitzubekommen, dass er es wirklich tat.
Dort kam gerade das Mädchen herein, das ihn eben in den Schnee befördert hatte. Diesen Mantel erkannte er. Aber es war auch das Mädchen der Klasse, das ihn schon ein halbes Jahr in seinen Träumen heimsuchte. Makoe...
Makoe schaute sich in der Klasse um. Alles war auf einmal ruhig geworden als Jack die Klasse vor ihr betreten hatte. Nicht einmal die Ankunft eines Lehrers ließ die Klasse verstummen. Und nun schaffte es ein Junge die Klasse sofort schweigen zu lassen. Sofort suchte sie mit den Augen nach Jack. Und dort saß er...neben Lark saß der Junge, der vor über einem halben Jahr die Schule verlassen hatte und seitdem als verschollen galt. Jack Valentine. Sohn einer reichen Familie und Larks und Ciras bester Freund. Langsam trat Makoe in den Raum und knöpfte dabei gedankenverloren ihren schwarzen Mantel auf. Sie hörte nicht einmal die Stimmen ihrer Freundinnen die sie riefen, bis Makoe direkt vor ihrem Platz stand. Makoe legte den Mantel auf ihren Platz und hielt dann auf das Trio Jungen zu.
„Bist heute aber spät Süße.“ meinte Lark leicht beleidigt, als Makoe in Hörweite war.
„Oh tut mir leid Schatz. Der Bus war lahm wie immer...“ erwiderte Makoe schnell und gab ihrem Freund einen Kuss. Dann wandte sie sich an Jack.
„Wie ich sehe ist euer Chaostrio wieder komplett.“ meinte das Mädchen dann als sie ihr Haar zurückwarf.
„Ein Schön-dich-wieder-zu-sehen hätte auch gereicht. Ich wollte eigentlich keinen Ausflug in den Schnee.“ sagte Jack mit leichtem Lächeln. Makoe schluckte schwer. Sie fühlte sich zunehmend in ihrer Haut unwohl.
„Oh das warst du. Das tut mir leid. Ich dachte ich käme mal wieder zu spät.“ entschuldigte sich Makoe. Ihre Wangen waren von Kälte und Scham gerötet. Jack befand, dass sie in dem letzten halben Jahr aufgeblüht war, wie das Blütenblatt einer schönen Rose. Makoe spürte Jacks Blicke auf ihrer Haut und wandte sich dann um. Lark hatte sich von seinem Platz erhoben.
„Wenn ihr mich entschuldigen wollt.“ sagte er mit einem Augenzwinkern zu seinen beiden besten Freunden, als er Makoes Hand nahm und sie mit sich aus der Klasse zog.
„Oh nein nicht schon wieder. Jeden Morgen das Selbe.“ seufzte Cira, während er sich in seinem Stuhl zurücklehnte.
„Was denn?“ fragte Jack mit neugewecktem Interesse.
„Mhm lange Geschichte. Jetzt aber erst mal deine. Wo warst du die ganze Zeit? Warum konnten wir dich nicht erreichen? Hier in der Klasse gingen 90 % davon aus, du wärst schon lange unter der Erde.“ sagte Cira nun ebenso interessiert. Andere Leute hätten das jetzt als harte Worte aufgenommen aber Jack wusste, dass dies einfach nur Ciras ureigene Art war. So erzählte Jack in kurzen Worten, was sich alles im letzten halben Jahr abgespielt hatte. Als er geendet hatte war Cira nicht mehr nach Späßen zumute.
„Oh Alter. Das war ja richtig übel. Und jetzt...geht’s dir wieder gut? Du bist doch nicht ansteckend oder?“ fragte Cira mit großer Besorgnis in der Stimme. Jack lachte.
„Nein...ich bin nicht ansteckend. Und mir geht es wieder viel besser. Ich bin geheilt.“ antwortete Jack, während er sich entspannt in seinem Stuhl zurücklehnte. Cira schien erleichtert durchzuatmen. Die Muskeln seines Oberarms schwollen langsam wieder ab.
„Hast du im letzten halben Jahr noch mehr trainiert oder was?“ fragte Jack dann mit gespielter Ehrfurcht in der Stimme.
„Ich bin eben Sportler. Und ich meine...man muss seinem Mädel ja auch was bieten können.“ meinte Cira in aller Seelenruhe.
„Bist du immer noch mit...du weißt schon...“ flüsterte Jack leise. Sein Freund nickte leicht.
„Schatz...kommst du mal...?“ sagte er dann plötzlich und ein Mädchen mit braunem Haarzopf löste sich aus einer Gruppe von Mädchen. Marie Talor hatte sich sehr verändert. Ihr Haar war früher knallrot gewesen. Aber Haarfarben kamen und gingen auch mit den entsprechenden Trents. Auch schien sie schlanker geworden zu sein. Auch wenn sie früher nicht dick gewesen war, schien sie Jack jetzt wirklich sehr schlank. Marie kam in ihrer winterlichen Schuluniform zu den beiden Jungen.
„Schön dich wieder zu sehen Jack. Wir dachte alle du wärst tot.“ meinte Marie, als sie ihrem Freund einen Kuss gab und Jack umarmte.
„Ja das hab ich schon öfter gehört. Ich kann mich glücklich schätzen, denn tot geglaubte leben ja bekanntlich länger.“ sagte Jack gespielt beleidigt.
„Du schuldest mir einen Zehner Schwesterchen.“ sagte eine andere, viel heller Stimme.
Neben Marie trat ihre Schwester Zizil.
//Die ist in der ganzen Zeit auch nicht gewachsen.// dachte Jack auf den ersten Blick. Zizil war wirklich immer noch genauso groß wie damals und sie war immer noch genauso süß.
„Ja ja schon klar.“ sagte Marie während sie ihrer Schwester den Zehner reichte.
„Das Wettgeschäft scheint ja geboomt zu haben.“ sagte Jack leise. Zizil grinste und umarmte ihn auch. Jack hatte sowohl bei Marie als auch bei Zizil das gleiche Parfüm wahrgenommen. Es roch....Jack konnte es nicht richtig beschreiben. Es roch wie ein Wintermärchen.
„So gut ist es gelaufen, dass die Lehrer uns schon verboten haben weiter zu machen. Aber wie du dir sicher vorstellen kannst...“ sagte Cira leise.
„...hatte dieses Verbot natürlich überhaupt keinerlei Wirkung.“ beendete Zizil den Satz.
Sie warf ihr Haar zurück und ging wieder zu ihren Freundinnen zurück, genauso wie Marie.
„Du scheinst ja richtig glücklich zu sein.“ meinte Jack dann als er mit Cira wieder allein war.
„Ich bin der glücklichste Mann auf dieser Welt.“ antwortete Cira stolz.
„Hat Zizil eigentlich mittlerweile einen...?“ fragte Jack dann leise, doch Cira unterbrach ihn.
„Erwähn das Thema bloß nicht. Sie hat seitdem du weg warst keinen einzigen gehabt. Du kennst ja die Gründe.“ seufzte Cira. Ihm schien dieses Thema gar nicht zu gefallen und deshalb sprach Jack es nicht mehr an. Doch er erinnerte sich genau daran, warum Zizil es mit den Männern so schwer hatte.
Die meisten männlichen Wesen auf ihrer Schule waren schwanzgesteuerte Idioten, die ein Mädchen erst dann wahr nahmen, wenn sie einen so tiefen Ausschnitt hatte, dass man schon nicht mehr von Kleidung sprechen konnte oder aber die Brust des Mädchens so groß war das sie aus der Kleidung fast schon raus sprangen. Zizil zog sich zwar immer hübsch an aber dennoch konnte sie diesen Anforderungen nicht gerecht werden. Auch schien sie für ihr Alter immer noch etwas hinterher zu hinken. Ihre Brust war kleiner als die ihrer Schwester...überhaupt kleiner als die von jedem Mädchen in ihrem Jahrgang. Jack hatte so was nie gestört. Es fand, dass Zizil gut aussah. Einmal hatte er sogarm mal mit ihr ausgehen wollen, doch als er das Mädchen gefragt hatte, war sie einfach nur rot geworden und hatte gesagt: „Nein tut mir leid. Ich habe kein Interesse.“
Damals hatte Jack gedacht, das wäre eine ganz klare Absage gewesen aber heute wusste er es besser. Sie war damals einfach zu schüchtern gewesen. Jetzt aber wollte Jack sie auch nicht mehr fragen. Im Moment wollte er keine Beziehung. Er wollte im Moment eigentlich nur sein altes Leben wieder aufnehmen. Als er so in Gedanken war sah er plötzlich Ciras Hand, die vor seinem Gesicht rumfuchtelte.
„Hallo? Erde an Valentine. Valentine können sie mich hören?“ fragte er mit leichtem Kichern.
„Mhm ja...ich bin schon da.“ meinte Jack seufzend.
„Wo warst du gerade? Bei Zizil unterm Rock oder was?“ erwiderte Cira mit einem ziemlich gemeinen Grinsen auf dem Gesicht. Jack war so überrascht von dieser Frage, dass er sein Gewicht nicht mehr halten konnte und samt seinem Stuhl umkippte. Cira brüllte vor Lachen.
„Oh sorry....hat dich diese Frage so aus der Bahn geworfen, weil vielleicht was wahres dran ist?“ fragte Cira leise während er Jack wieder auf seinen Platz half.
„Red keinen Unsinn. Du weißt ich will nichts mehr von ihr.“ meinte Jack leicht sauer. Cira zuckte mit den Schultern und lächelte. Jack starrte auf die Tafel und seufzte wieder. In der rechten Ecke seines Blickfeldes bewegte sich etwas und er schaute hin. Die Tür war aufgegangen und Makoe und Lark kamen zurück in die Klasse, in der nun wieder das gewohnte Chaos herrschte.
„Sie sieht irgendwie unglücklich aus oder?“ fragte Jack leise zu Cira gewandt. Dieser seufzte ebenso.
„Ja es läuft im Moment nicht so wie es laufen sollte.“ antwortete Cira vorsichtig. Jack stelle diese Antwort irgendwie nicht zufrieden.
„Weißt du irgendwas was du eigentlich gar nicht wissen solltest?“ bohrte Jack weiter nach. Cira schien sich unwohl zu fühlen und er war nie der Typ gewesen der das gut verbergen konnte.
„Später...“ zischte er dann nur als Lark wieder zu ihnen herüber kam und Makoe sich zu Zizil, Marie und ihren Freundinnen gesetzt hatte.
„Und...alles wieder klar?“ fragte Cira dann in normaler Lautstärke zu Lark gewandt. Dieser schien nicht gerade gute Laune zu haben.
„Kein Kommentar...“ presste Lark zwischen den Zähnen hervor. Er schien fast vor Wut überzuschäumen. Jack war wirklich besorgt. Was war den in ihrer Beziehung so schief gelaufen? Vor einem halben Jahr waren Lark und Makoe doch noch das glücklichste Paar das man sich vorstellen konnte gewesen. Was war nur in der Zeit seiner Abwesenheit passiert?! Jack nahm sich fest vor, sobald Lark nicht zuhörte, Cira in die Mangel zu nehmen und ihn solange auszuquetschen bis er ihm die Wahrheit verriet.
Langsam neigte sich die erste Stunde dem Ende zu. Jack hatte sich seinen ersten Schultag etwas anders vorgestellt. Cira wippte schweigend mit seinem Stuhl vor und zurück, Makoe und Lark schauten sich die ganze Zeit nicht an und die Klasse versank immer mehr im Chaos. Die Klassensprecherin hatte schon einige Versuche unternommen für Ruhe zu sorgen, doch richtig erfolgreich war sie nicht. Ruhe kehrte erst ein, als ein blasser Junge mit Brille die Klasse betrat und die Tür mit voller Wucht zuknallte. Jack schrak zusammen und sah den Jungen an.
„Cira…wer ist das denn?“ fragte Jack verwundert. Dieses bebrillte Gesicht kam ihm überhaupt nicht bekannt vor. Cira und auch Lark schauten ihren Freund etwas misstrauisch an.
„Das ist Whisler. Erinnerst du dich nicht an ihn?“ fragte Cira leise. Jack dämmerte es.
„Whisler? Ich hab den ganz anders in Erinnerung.“ erwiderte Jack bestürzt. Er hatte das Bild eines etwas dickeren Jungen mit Brille im Kopf. Lark nickte.
„Ja. Er hat sich verdammt schnell verändert. Er hat Fettabsaugung und alles machen lassen wie wir glauben. So schnell kann er gar nicht auf natürlichem Wege abgenommen haben, obwohl er seitdem etwas ungesund wirkt.“ sagte Lark, während Whisler sich an seinen Platz begab. Es war immer noch gespenstisch ruhig in der Klasse. Ungesund war das richtige Wort für Whislers Hautfarbe. Man hätte die Farbe wohl am ehesten mit Pergament vergleichen können.
„Haben alle Schieß vor ihm oder was?“ fragte Jack nun noch leiser, weil es im Klassenzimmer so ruhig geworden war, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.
„Ja man. Er ist wirklich furchterregend geworden. Soviel wie er früher mit dem Magen gedacht hat, soviel denkt er heute mit dem Kopf. Er ist ein Genie geworden…aber eher ein böses Genie als ein gutes. Und Schulsprecher ist er auch noch geworden.“ sagte Lark leise, während Makoe neben ihm langsam anfing zu zittern. Ihr Freund wand sich ihr zu.
„Was ist los Makoe?“ fragte er verwundert. Makoe schüttelte den Kopf.
„Er macht mir Angst.“ erwiderte sie zaghaft. Lark klopfte ihr auf die Schulter.
„Keine Bange. Ich bin ja da.“ sagte Lark sanft. Das vorläufige Eis zwischen Makoe und Lark schien wieder gebrochen zu sein. Jack indessen beobachtete Whisler. Makoe hatte Recht. Er machte einem wirklich Angst. Seine Augen hinter der Brille waren zu Schlitzen verengt, während er seine Umgebung musterte. Seine Schuluniform saß tadellos an seinem dünnen Körper. Er hatte bestimmt etwas machen lassen, soviel war sicher. Niemand nahm in einem halben Jahr in solchem Maß ab. Jack schreckte hoch, als der Lärm in der Klasse plötzlich wieder anschwoll. Whisler drehte sich zur Klasse um. Sein bleiches, spitzes Gesicht war von Wut erfüllt.
„Der Lehrer kommt in ein paar Minuten und ich würde es sehr ungern sehen, wenn ihr ein schlechtes Licht auf unsere Klasse werfen würdet.“ meinte der Schulsprecher in ganz ruhigem Ton. Es war als hätte er sie angeschrien. Auch Jack spürte es eindeutig. Sofort kehrte wieder Ruhe in der Klasse ein. Jack fand, dass seine Worte schlimmer waren, als wie wenn er sie angeschrien hätte. Diese Kälte und Präzision in seiner Stimme ließ Jack zu einem logischen Schluss kommen.
//Er ist böse…// dachte er bei sich als auch schon der Lehrer das ruhige Klassenzimmer betrat.
„Guten Morgen Klasse.“ sagte der Lehrer gut gelaunt als er seine Tasche auf das Pult stellte.
„Guten Morgen Herr Lehrer.“ antwortete die Klasse wie aus einem Mund. Ihr Lehrer schien sehr erfreut darüber zu sein, die Klasse so ruhig und ordentlich vorzufinden. Sein Blick fiel auf Whisler, der nur leicht nickte.
„Ich bin erfreut euch alle gesund und munter wieder zu sehen. Und wie ich gehört habe, soll ja auch ein verloren geglaubter Sohn zurückgekommen sein.“ meinte der Lehrer sanft, als er den Blick von Whisler abwandte und durch die Reihen der Schüler wandern ließ. Dann fiel sein Blick auf Jack.
„Mr. Valentine. Ich bin froh sie wieder zu sehen.“ sagte er dann lächelnd.
„Dann können wir ja anfangen.“ fügte er dann noch hinzu, als er seine Aktentasche aufschnappen ließ und der Unterricht begann.
Die ersten beiden Schulstunden im neuen Jahr, verbrachte Jack mit dem Fach Geschichte. Es war schon ziemlich langweilig aber dennoch freute sich Jack wieder in seiner gewohnten Umgebung zu sein. Als es endlich läutete, stürmten ¾ der Klasse hinaus um einmal mehr die schulinterne Kantine zu belagern. Jack, seine Freunde und Whisler blieben als einzige zurück.
„Ich hab dich fast nicht erkannt.“ sagte Jack dann an Whisler gewandt. Er saß am Fenster und las. Langsam hob er den Kopf und schaute den jungen Valentine über seine Brille hinweg an.
„Das kann ich nur zurückgeben. Du hast dich auch verändert Jack.“ meinte er ruhig. Er schlug das Buch zu und wandte sich vom Fenster ab.
„Aber was die Zeit nicht alles ändern kann…“ fügte er dann hinzu als er Jack die Hand reichte. Jack schüttelte sie und spürte in diesem Moment eindeutig etwas Böses an ihm. Jack konnte es nicht richtig erklären aber Whisler strahlte so etwas Bedrohliches aus.
„Entschuldigt mich bitte.“ sagte Makoe dann, als sie Lark einen Kuss gab und dann verschwand. Whisler fuhr sich durch das strohblonde Haar.
„Ich müsste auch kurz mal verschwinden.“ sagte er dann und schon war er zur Tür draußen und verschwunden.
„Will der sich Makoe vornehmen oder was?!“ meinte Cira nach kurzem Schweigen.
„Das wird er nicht wagen. Sollte er so was versuchen kriegt er es mit mir zu tun.“ knurrte Lark während er in sein Brötchen biss.
„Irgendwas ist komisch an ihm. Ich weiß nicht was aber irgendwas ist wirklich komisch…“ fügte Jack hinzu, als auch er sein Frühstück rausholte.
„Er war schon am ersten Tag nach seiner Veränderung so komisch…“ pflichtete Cira bei. Dann senkte er überflüssigerweise die Stimme.
„Und man sagt, er habe hier an der Schule ne paar ziemlich zwielichtige Geschäfte laufen.“ fügte er dann noch hinzu.
„Zwielichtige Geschäfte?“ fragte Jack verwundert. Seines Wissens nach gab es an dieser Schule nichts Zwielichtigeres als den Putzschrank.
„Ich weiß nichts genaues…keine Ahnung also.“ winkte Cira ab und biss von seinem Käsehörnchen ab.
„Und wenn er zwielichtige Geschäfte betreiben würde…dann würde er es wohl kaum irgendwo auf ein großes Schild schreiben und sagen: Hey Leute. Ich betreibe hier zwielichtige Geschäfte!“ warf Lark ein, als Zizil und Marie zu ihnen herüber kamen.
„Wer betreibt zwielichtige Geschäfte?“ fragte Marie lächelnd als sie Cira einen Kuss gab.
„Wir natürlich wer denn sonst.“ antwortete Cira gespielt hüstelnd.
„Oh verstehe. Aber eins könnt ihr euch gleich hinter die Ohren schreiben…ich arbeite nur als Bordsteinschwalbe gegen entsprechend hohe Entlohnung.“ sagte Marie in geschäftsmäßigem Tonfall. Lark, Cira und Jack prusteten in ihr Frühstück. Als Jack sein Brot gerade wieder aushustete, bemerkte er das Zizil ganz ruhig geworden war. Sie stand jetzt immer etwas im Schatten von Marie. Jetzt sah Jack auch erst, dass sie ihn ansah. Die ganze Zeit schon.
„Gibt’s…irgendwas?“ hustete Jack Zizil zu, während Cira und Lark ihrerseits damit beschäftigt waren, ihre Luftröhre von Essensresten zu befreien.
„Oh…ähm…“ sagte Zizil als sie rot anlief und etwas dichter zu ihm trat.
„Können wir uns kurz unterhalten. Draußen?“ fragte sie leise, sodass ihre Schwester nichts mitbekam.
„Ja klar.“ antwortete Jack als er sich aufrichtete und mit Zizil zur Tür ging. Er blickte kurz noch mal zurück auf seine Freunde. Diese hatten wohl eben erst begriffen was überhaupt los war. Jetzt feuerten sie ihn an. Jack nickte und zusammen mit Zizil verließ er das Klassenzimmer. Dann waren die beiden auf dem völlig verlassenen Flur.
„Ich weiß nicht…vielleicht kommt es etwas überstürzt…du bist ja jetzt den ersten Tag wieder hier und…nun…“ meinte Zizil schnell, doch irgendwie kam sie zu keinem richtigen Schluss. Jack lächelte sie sanft an.
„Ganz ruhig Zizil. Was möchtest du mir sagen?“ fragte er ganz ruhig. Zizil atmete tief durch.
„Ich möchte dich fragen, ob du mit mir mal ausgehen würdest.“ meinte sie. Sofort schoss noch mehr Röte in ihr Gesicht. Jack wusste einen Moment nicht was er sagen sollte. Eben hatte er Cira noch gesagt, das er keine Beziehung wollte und Zizil ja eh nichts für ihn wäre. Tja und jetzt fragte ihn genau dieses Mädchen, ob er mit ihr ausgehen wollte.
„Ähm…mhm…normalerweise fragen so was die Männer die Frauen.“ antworte Jack leicht lächelnd, mehr um sich Zeit zu verschaffen als um zu antworten. Zizil schaute zu Boden.
„Wenn du nicht willst könnte ich es sogar verstehen.“ meine sie leise. Jack lächelte.
„Möchtest du mit mir ausgehen Zizil?“ fragte er dann leise. Zizil schaute hoch. Ihre Wangen glühten und ihre Augen glänzten.
„Oh ja sehr gern.“ sagte sie strahlend. Jack hatte nicht gezögert, sondern hatte gleich zugeschlagen. Warum sollte er nicht mit ihr ausgehen?! Das war total unverbindlich und musste nicht zu mehr führen.
„Wie wäre es wenn ich dich ausführe. Vielleicht heute Abend gleich um acht?“ fragte Jack dann nach wenigen Sekunden. Zizil schien in Panik zu geraten.
„Oh heute Abend…aber…aber ich habe doch gar nichts zum anziehen. Und ein Parfüm…und…und…“ sagte sie doch Jack legte ihr eine Hand auf die Schulter.
„Du siehst immer gut aus…und dein Parfüm, das du jetzt trägst ist völlig okay.“ sagte er lächelnd. Zizil wurde noch röter.
„O…okay. Danke.“ sagte Zizil als sie wieder in die Klasse hineinging. Jack folge ihr, doch bevor er die Tür zumachen konnte, rannten Marie und Zizil wieder an ihm vorbei. Dann schloss er die Tür und ging zu seinen Freunden hinüber die pfiffen und johlten.
„Und…hast du sie an der Angel?“ fragte Cira höchst interessiert.
„Ich geh mit ihr aus…na und?!“ sagte Jack genervt als er sich setzte.
„Das klingt ja schon mal nicht schlecht. Sie ist sicher gerade mit Marie auf der Toilette um sich ein Outfit, Parfüm und ein paar gute Tipps von ihr zu holen.“ bemerkte Lark, während er sich zurücklehnte. Er hatte wohl Recht. Zizil war sicher darauf bedacht bei diesem Date alles richtig zu machen. Sie hoffte wahrscheinlich, wenn alles an diesem Abend gut lief, dass Jack dann ihr Freund werden würde. Jack würde sie wahrscheinlich enttäuschen müssen aber wer wusste schon was geschehen würde.
Sowohl Jack als auch Zizil bekamen jedenfalls nicht mehr viel von diesem Schultag mit, da sie voller Vorstellung über den kommenden Abend waren…
PART II: Love and pain
Als der Unterricht an diesem Tag zu ende ging, rannte Jack lieber nach Hause als zu fahren. Bei den Straßenverhältnissen war er immer noch schneller als der Bus zuhause. Schnell stürmte er durch die Eingangshalle der Villa Valentine. Dabei hätte er fast eines der Dienstmädchen umgerannt, die gerade mit einem Tablett voller Tassen durch die Halle gegangen war. Er flüsterte ihr kurz eine Entschuldigung zu und ging schnell weiter in Richtung seines Zimmers. Als er dieses erreicht hatte, schloss er schnell die Tür hinter sich ab und sah sich um.
//Okay...Bestandsaufnahme. Ich brauche was zum anziehen, muss mich rasieren und etwas mit meinen Haaren machen.// dachte er während er sein Zimmer der Länge nach durchquerte.
An seinem Schrank angekommen riss er dessen Türen auf und schaute hinein.
//So mal sehen...// dachte Jack noch als er schon instinktiv nach dem Besten griff was er hatte.
Es war eine Kombination von komplett schwarzer Farbe. Ein hübsches Hemd mit einem weißen T-Shirt drunter, sowie eine dazu passende Hose. Jack nickte leicht und legte die Sachen auf sein Bett.
//Soweit so gut...// dachte der Junge leicht lächelnd während er ins Bad eilte. Er griff nach seinem Rasierer und begann die spärlichen Stoppeln auf seinem Kinn zu stutzen.
Zizil hätte im Bus fast einen kleinen Jungen zertrampelt, weil sie so sehr aufgeregt und in Eile war. Schon bevor die Bustüren ganz auf waren, quetschte sich das Mädchen durch den Spalt um schneller rauszukommen. Dann rannte sie zu sich nach Haus und legte sich dabei fast auf die Nase, weil er ziemlich glatt auf den Bürgersteigen war.
Umständlich fummelte Zizil ihren Schlüssel aus der Tasche und verfehlte fast das Schlüsselloch.
//Oh verdammt...warum bin ich nur so durcheinander?!// fragte sie sich immer wieder, als sie das Schlüsselloch schließlich fand und in die kühlen Räume ihres Zuhauses trat.
//Ach ja...die Heizung ist ja heute morgen ausgefallen.// kam es Zizil sofort in den Sinn und sie seufzte.
„Mama...Papa...ich bin zuhause.“ rief sie dann laut durch die Räume. Ihre Mutter kam aus der Küche.
„Huch hallo Schatz. Du bist ja richtig früh zu hause. Was war denn...?“ fragte sie, doch Zizil war schon in Richtung ihres Zimmers gegangen.
„Tut mir leid Mama ich hab keine Zeit.“ meinte Zizil etwas abwesend. Ihre Mutter schien sich leicht Sorgen zu machen.
„Ist alles okay Zizil? Du siehst ein wenig blass aus mein Kind.“ meinte ihre Mutter schnell, bevor Zizil in ihrem Zimmer verschwinden konnte.
„Oh mir geht es gut...es ist nur so...ich hab ein Date. Heute Abend.“ hauchte Zizil leisem, als sie am Türgriff ihrer Zimmertür innehielt.
„Was...ein...ein Date?! Mit einem Jungen?! Aus deiner Klasse?“ fragte ihre Mutter und trat schnell zu ihr.
“Mhm ja...aus meiner Klasse. Er war seit einem halben Jahr nicht in der Schule, weil er schwer krank war. Und heute hat er mich eingeladen.“ sagte Zizil leicht lächelnd. Auf dem Gesicht ihrer Mutter breitet sich ein Lächeln aus.
„Das ist ja toll Zizil. Ein Junge der sich für dich interessiert. Wer ist es?“ fragte sie immer noch lächelnd. Zizil wusste nicht ob sie es ihr sagen sollte. Dann fasste sie sich ein Herz.
„Es ist...Jack...Jack Valentine.“ hauchte sie ihrer Mutter zu. Das Lächeln auf ihrem Gesicht verblasste. Sie schien vollkommen überrascht zu sein.
„Jack...Valentine! Ist das etwa der Sohn von James und Lilly Valentine?“ fragte ihre Mutter nach aber sie schien die Antwort schon zu kennen.
„Mhm ja das ist er. Aber er ist total nett...und...“ antwortete Zizil aber ihre Mutter schnitt ihr das Wort ab.
„Egal wo ihr hingeht...bevor ihr losgeht will ich, das er hier erscheint. Ich will ihn sehen.“ meinte sie schnell. Das schien Zizil ein annehmbarer Preis dafür zu sein, dass sie heute Abend mit Jack Valentine ausgehen würde.
„Na okay. Aber ich versichere dir trotzdem das er total in Ordnung ist. Er ist gutaussehend, gepflegt und hat gute Umgangsformen. Ein echter Gentleman eben.“ meinte Zizil ruhig als sie die Tür ihres Zimmers öffnete.
„Und jetzt Mum...entschuldige mich. Ich muss mich vorbereiten.“ sagte sie lächelnd und schloss die Tür vor der Nase ihrer Mutter.
Als Jack sich mit einer Hand voll Gel durch die Haare fuhr, war es schon 19:30 Uhr.
//Jetzt muss ich aber schnell machen...// dachte er bei sich, als er das Ergebnis seines Stylings im Spiegel begutachtete. Dann nickte er zufrieden und legte noch einen Spritzer Aftershave auf seinen Hals. So verließ er wieder sein Zimmer. Zufällig traf Jack auf seine Mutter.
„Oh hallo Schatz. Wo willst du denn dran?“ fragte sie leicht überrascht.
„Weißt du Mum du wirst es nicht glauben aber...ich habe ein Date. Mit Zizil aus meiner Klasse.“ sagte er breit lächelnd. Lilly Valentine erwidert das Lächeln.
„Oh das ist ja toll. Komm nicht zu spät nach Hause okay..“ sagte sie und umarte ihren Sohn.
„Und bleib vernünftig...“ fügte sie dann noch flüsternd hinzu. Jack nickte.
„Ja Mum. Ich lass es ganz ruhig angehen.“ meinte Jack breit grinsend als er sich von seiner Mutter löste und zur Eingangstür ging.
„Bis dann...und viel Spaß.“ rief Lilly noch als Jack schon die Tür ins Schloss fallen ließ.
Zizil saß wie auf brennenden Kohlen. Schon eine Stunde bevor es losging war sie fertig gewesen. Nun saß sie in einem schwarzen Kleid vor der Haustür und wartete. Das Kleid sah in etwa aus wie die Schuluniform die sie sonst trug nur das dieses Kleid viel schöner war als die Uniformen. Heute Abend sah Zizil einfach nur wunderhübsch aus. Sonst war sie ja eher das brave Mädchen der Klasse gewesen. Heute Abend hatte sie es gewagt sich etwas aufreizender anzuziehen. Sie kaute vor lauter Aufregung auf ihren Lippen. Dies war eine Angewohnheit, die sie eigentlich schon lange abgelegt hatte. Dann endlich um 19:50 Uhr ertönte die Klingel der Haustür. Sofort sprang Zizil auf und riss die Tür auf.
Jack fielen fast die Augen aus den Höhlen. In der Tür stand eine ganz andere Zizil als die, die er aus der Schule kannte. Heute Abend hatte sie ein hübsches schwarzes Kleid an und sie war geschminkt. Ein sanftes Lächeln huschte über sein Gesicht.
„Du siehst hübsch aus...“ sagte er sanft lächelnd. Zizil wurde sofort rot.
„Ich danke dir. Könntest du bitte kurz reinkommen? Meine Mum möchte dich...“ sagte Zizil doch schon hörte Jack hinter ihr Schritte. Schnell verschwand Zizil aus seinem Blickfeld und die Mutter von ihr erschien. Sie musterte ihn mit großem Interesse.
„Sie sind also Jack Valentine?“ fragte sie leicht lächelnd.
„Ja...aber bitte sagen sie nur Jack. Ich bin noch nicht zum Ritter geschlagen worden.“ sagte er leicht lächelnd. Die Frau vor ihm nickte.
„Ich wollte nur kurz mit dir reden. Du wirst meine Tochter ordentlich behandeln. Mein Mann ist Polizist. Solltest du es verbocken wird das Konsequenzen haben.“ meinte die Mutter kurz angebunden. Jack lächelte leicht nervös. Das Bild eines wie wild hinter ihm herballernden Polizisten trat in seinen Verstand. Rasch wischte er es zur Seite denn Zizil’s Mutter redete wieder.
„Ich will nichts anderes sehen, als das meine Tochter überglücklich von diesem Abend zurückkommt.“ sagte sie mit ernster Stimme. Jack nickte nur. Zizil trat in einen langen Mantel gehüllt an die Seite ihrer Mutter.
„Mum bitte...verängstige ihn nicht total.“ sagte sie sanft und trat hinaus. Ihre Mutter seufzte leise. Jack fragte sich warum Zizil eigentlich einen Mantel trug. So kalt war es heute Nacht nun auch nicht. Aber er glaubte es würde schon seinen Sinn haben.
„Gut. Dann schönen Abend ihr zwei. Zizil...bis spätestens 1 bist du zu hause.“ sagte die Mutter dann lächelnd. Zizil nickte und die Tür fiel ins Schloss. Zizil atmende tief durch.
„Na endlich..“ murmelte sie. Dann gingen sie und Jack schnell die Strasse hinunter.
„Warum trägst du diesen Mantel?“ fragte Jack als sie am Ende der Strasse angekommen waren und sie sich nach rechts wandten.
„Nun...schau.“ sagte Zizil leicht lächelnd als sie den Mantel öffnete. Nun wusste Jack sofort warum sie das getan hatte. Das Kleid war viel freizügiger als Jack es zuerst erkannte hatte. Der Ausschnitt war so tief, dass man schon nicht mehr viel Fantasie brauchte um ihre Brüste zu erahnen. Jack lachte leicht.
„Oh ich verstehe. Wegen deiner lieben Mum...“ flüsterte er während Jack das schöne Kleid musterte. Zizil wurde wieder rot und machte den Mantel wieder zu.
„Es tut mir echt leid. Sie ist...komisch ich weiß.“ meinte Zizil mit gesenktem Kopf. Jack lächelte aber und nahm ihre Hand in seine.
„Ich find es total schön mit dir auszugehen.“ erwiderte Jack leise. Zizil wurde rot wie eine Tomate und verstummte.
//Oh...was für ein toller Typ.// dachte sie schwärmerisch. Dann schüttelte sie leicht den Kopf.
//Noch ist nicht aller Tage Abend.// fügte sie ihren Gedanken hinzu und ging schweigend mit Jack weiter.
„Wo gehen wir eigentlich hin?“ fragte Zizil leise. Jack schien genau zu wissen wohin es ging.
„Ich hab mir einen hübschen gemütlichen Club ausgesucht. Du wirst ihn sicher mögen.“ antworte Jack sanft und ging weiter. Zizil nickte glücklich und beschleunigte ihre Schritte.
Sie war aufgeregt zu erleben was wohl passieren würde. Die beiden schienen so mit einander beschäftigt zu sein, dass sie die zwei Personen in einer Seitengasse nicht bemerkte, die intensiv miteinander stritten.
Makoe weinte. Über ihre Wangen rannen dicke Tränen. Dennoch nützen diese Tränen bei der Person die vor ihr stand überhaupt nichts.
„Was willst du denn verdammt noch mal noch?!“ schlurzte sie zu dem Jungen der vor ihr stand. Dieser schob seine Brille hoch und seufzte.
„Was ich will?! Du sollst deine Arbeit machen...“ fauchte der Junge kalt. Makoe zuckte vor Angst zusammen. Wenn er so mit ihr redete, sollte sie nichts erwidern.
„Der Typ wollte...“ meinte Makoe leise, doch schon raste eine Hand hervor und der Junge verpasste Makoe eine.
„Es ist mir total egal was die mit dir anstellen. Das ist dein Job.“ meinte der Junge kalt. Makoe war von dem Schlag zu Boden geschleudert worden und blutete aus der Nase. Langsam wandte sie ihren Kopf nach oben und schaute in die kalten Augen ihres Klassenkameraden Whisler. Sein Blick war von Hass erfüllt. Makoe kannte diesen Blick. Sie würde leiden.
„Du hast den Kerl gebissen...er ist mit seiner Kohle abgehauen. Mit meiner Kohle.“ sagte Whisler wütend während er Makoe in die Seite trat.
„Soll ich es dir noch mal zeigen?!“ fragte er dann wütend als er Makoe auf die Beine zerrte. Makoe hustete und etwas Blut kam aus ihrem Mund.
„Bitte...nein...“ flüsterte Makoe doch es war schon zu spät. Whisler drückte sie so fest nach unten, sodass Makoe in die Knie ging. Dann öffnete Whisler seine Hose und drückte seinen Penis grob in ihren Mund. Sofort wurde Makoe schlecht doch sie versuchte das beste aus dieser Situation zu machen. Wenn sie es gut machte tat er ihr vielleicht nichts schlimmeres an.
So schloss sie ihre Lippen um seinen Penis und saugte kräftig daran. Ihr war schwindelig und es schmeckt scheußlich aber dennoch wollte sie das es Whisler gefiel. Sie konnte nicht hören ob es ihm gefiel und auch nicht spüren. So machte sie einfach weiter. Makoe schlang ihre Zunge um Whislers Glied und liebkoste es mit den Lippen. Sanft kraulte er seine Hoden während sie noch die Hand zu seiner Befriedigung dazu nahm. Es überkam sie ein Würgreiz, doch sie unterdrückte ihn mit aller Kraft. Dann spürte Makoe Hitze in ihrem Mund. Schnell ließ sie von Whisler ab. Dennoch hatte sie viel seines Spermas im Mund das sie nun schlucken musste. Den Rest bekam sie ins Gesicht. Sie fühlte sich so ekelig. Als Whisler seine Hose wieder zugemacht hatte, neigte Makoe den Kopf zur Seite und erbrach sich. Der Junge schaute sie angewidert an.
„Du wirst ab jetzt zwei Freier pro Abend abfertigen. Das wird den Schaden denke ich wieder gut machen den du heute Nacht verursacht hast.“ sagte Whislers mit einer Stimme so kalt wie ein Windhauch. Makoe nickte leicht und musste wieder kotzen. Ihr war so speiübel vom Sperma und von den Tritten in den Magen. Dann verschwand Whisler und ließ Makoe kotzend und weinend in der dunklen und stillen Seitengasse zurück.
Von all dem bekamen Jack und Zizil nichts mit. Sie waren einfach zu sehr auf sich fixiert.
Jack führte sein Date inzwischen direkt vor die Türen des besten Clubs in der ganzen Stadt. Zizil staunte nicht schlecht. Sie kannte den Laden, weil sie dort früher an zwei Abenden die Woche neben der Schule gekellnert hatte. Deshalb wusste sie auch, dass der Preis für ein Glas Wasser den Stundenlohn eines Kochs dort überstieg. Andererseits wusste das Mädchen aber auch wer ihr Begleiter war. Auch wenn Jack immer so bescheiden tat…er war ein Valentine und dieser Name war fast schon in einem Atemzug mit Rockefeller zu nennen. So klammerte sich Zizil leicht an Jacks Arm während sie auf die Tür zugingen, an der ein bullig aussehender Türsteher wartete. Er schaute sie streng über seine total überflüssige Sonnenbrille hinweg an.
„Ihr kommt hier nicht rein.“ sagte der Typ mit starkem Akzent. Jack trat vor ihn. Es sah seltsam aus, da Jack fast einen ganzen Kopf kleiner war als die Gestalt von Bodybuilder vor ihnen. Schnell steckte der Junge eine Hand in seine Tasche und zog einen Geldschein heraus. Zizil konnte nicht erkennen welchen Wert der Schein hatte, da dieser von Jack schon in die Hemdstasche des Türstehers gesteckt wurde.
„Reicht das um reinzukommen?“ fragte Jack leicht lächelnd. Der Ausländer schien schlagartig seine Meinung geändert zu haben.
„Na gut. Kommst du rein…aber nur wegen deine Freundin. “meinte der Türaffee leicht Zizil angrinsend. Jack nickte und zusammen mit Zizil betrat er das Lokal. Seine Begleiterin zitterte leicht.
„Was für ein widerlicher Kerl.“ hauchte sie sanft während sie gingen.
„So Typen sind billige Arbeitskräfte.“ antwortete Jack, während er nach einem Platz in dem spärlich erleuchteten Raum suchte. Ganz hinten in einer gemütlich aussehenden Ecke fand er dann einen Tisch für zwei Personen. Schnell hatte der junge Valentine sich mit seiner Begleiterin zwischen den dichter stehenden Tischen hindurchgeschlängelt und Jack hatte Zizil sich setzten lassen, kurz bevor er selber ihr gegenüber platz nahm. Zizil schien es fast schon peinlich zu sein.
„Alles okay?“ fragte Jack über den Rand der Getränkekarte hinweg, die er jetzt studierte. Sie erwiderte seinen Blick und legte die Karte weg.
„Es ist echt süß von dir, dass du mich hier her einlädst…“ sagte sie langsam, während sie unter dem Tisch mit den Füssen scharte.
„…nur ich meine…es ist alles so teuer hier und…mhm…das ist unser erstes Date. Es ist mir ein wenig peinlich. Ich fühle mich als ob ich dich ausnehmen würde.“ sagte das Mädchen mit leicht zitternden Lippen. Jack schaute sie einige Sekunden lang an und dann lächelte er sanft und nahm ihre Hand.
„Du nimmst mich ganz und gar nicht aus. Und außerdem ist es mein allererstes Date überhaupt. Da dachte ich es sollte etwas Besonderes werden.“ erwiderte Jack mit gesenkter Stimme. Zizil erschrak. Jack hatte noch nie ein Date gehabt?! Hieß das dann auch, dass er noch nie eine Freundin gehabt hatte?! Das musste es sein! Zizil fühlte die Wärme von Jacks Hand auf ihrer und sie wurde noch röter.
„Oh Jack das ist mir alles so peinlich…“ sagte sie und senkte den Blick. Jack lachte leicht.
„Ich versteh schon. Komm…lass uns was bestellen das lenkt ab.“ sagte er immer noch leicht lachend. Zizil hob den Blick und schaute in diese wunderbar klaren Augen und in das Gesicht des Jungen der ihr gegenübersaß. Er lächelte ihr warm zu.
Zizil nickte und studierte wieder eifrig die Karte. Beide mochten Cocktails und so bestellten die beiden auch einen leckeren Cocktail. Als die beiden Gläser an ihren Tisch gebracht wurden, bestellte Jack sich Spagetti und Zizil einen griechischen Salat. Als der Kellner dann wieder weg war, nahm Jack sein Glas.
„Auf einen gelungenen Abend.“ sagte er sanft lächelnd. Zizil hob ihr Glas an seins und stieß mit ihm an. Dann tranken sie. Es schmeckte köstlich.
Durch die Cocktails gut durchgewärmt und satt von dem guten Essen traten die beiden Teenager nach zwei Stunden wieder aus dem Lokal. Der Türsteher war verschwunden und ein Unwetter schien aufzuziehen.
„Wollen wir vielleicht noch tanzen gehen?“ fragte Jack seine Begleiterin während sie sich von dem Gebäude entfernten. Zizil schaute zu ihm. Das wollte sie unbedingt. Der Abend war viel zu schön bis jetzt verlaufen, als dass er jetzt schon zu ende seien durfte. Und es war gerade mal halb zwölf. Sie hatten also noch 1 ½ Stunden Zeit um wieder zu Zizil nach Hause zu kommen und diese Zeit würde sie mit niemandem anders verbringen wollen als mit Jack…egal wo es hinging.
Zizil nickte eifrig und Jack änderte die Gehrichtung. Sie waren jetzt auf dem Weg zum Gewerbegebiet der Stadt. Ein kalter Wind fegte über sie hinweg und zerzauste ihnen die Haare. Jack strich sich die Frisur glatt und erhaschte dabei einen Blick auf Zizils weißes Höschen, das sie unter ihrem Kleid trug. Ein Grinsen ging über die Lippen des Jungen und Zizil hielt ihr Kleid fest.
//Das muss ja jetzt noch nicht seien…// dachte sie bei sich, als sie Jacks Blick bemerkt und ihr Kleid festgehalten hatte.
Als sie an der Diskothek angekommen waren, war es schon Mitternacht. Der Türsteher hier am Eingang ließ sie mit einem leichten Kopfnicken passieren. Drinnen war ziemlich viel los. Schnell verstauten Zizil und Jack ihre Jacken in der Kleiderkammer und waren auch schon auf der Tanzfläche. Zizil stellte fest das Jack richtig gut tanzen konnte. Sie hatte ihn nie für den großen Diskogänger gehalten aber auch Jack war überrascht wie anmutig sich Zizil bewegen konnte. So tanzten die beiden meist eng aneinander geschmiegt in der Menge und hatten dabei jede Menge Spaß. Zwischendurch genehmigten sie sich noch jeder ein oder zwei Cocktails, was den Alkoholpegel noch etwas in die Höhe schnellen ließ. Als die beiden dann nur noch zwanzig Minuten Zeit hatten, kehrten sie der Disko den Rücken und marschierten Arm in Arm zurück nach Hause. In ihren Jacken schwitzen sie noch etwas vom Tanzen. Als Jack Zizil die Jacke übergestreift hatte, hatte er bemerkt wie deutlich doch ihre Brüste durch ihr Kleid stachen. Sie waren gar nicht so klein wie immer alle behauptet hatten. Jack gefielen sie aber dennoch war er froh, dass Zizil seinen Blick eben nicht bemerkte hatte. Beide waren bester Laune als sie nur noch eine Strasse entfernt von Zizils Haus stehen blieben.
„Ich will eigentlich noch nicht gute Nacht sagen.“ hauchte Zizil sanft in Jacks Ohr. Ihr Tonfall ließ ihn erschaudern.
„Aber deine Mum…“ sagte Jack tonlos. Zizil nickte und dann ohne Vorwarnung warf sie sich ihm um den Hals.
„Das war so ein Traumabend mit dir…“ meinte sie und Jack spürte auf seinem Gesicht Feuchtigkeit. Weinte Zizil etwa? Nein…es hatte angefangen zu regnen. Der Regen war warm aber dennoch durchweichte er sie von oben bis unten in wenigen Sekunden.
„Ich fand den Abend mit dir auch schön.“ gab Jack zurück. Er tätschelte leicht ihren Rücken, an dem nun ihr Kleid klebte.
„Wenn meine Mum nicht wäre…hätte ich dir auch gerne noch eine wunderschöne Nacht geschenkt...“ hauchte sie, was Jack noch mehr schaudern ließ.
Die Vorstellung war wunderbar aber dennoch blockierte etwas in seinem Kopf diese Fantasien.
„Lassen wir es erstmal ruhig angehen ja…“ meinte Jack während er in Zizils große Augen blickte. Sie nickte leicht während der Regen ihr Haar zusammenklebte.
„Aber etwas sollst du aus dieser Nacht mitnehmen.“ sagte sie lächelnd während sie sich auf Zehenspitzen stellte. Dann spürte Jack ihre Lippen auf seinen. Er schreckte leicht zusammen aber dann entspannte er sich. Langsam zog er Zizil in eine innige Umarmung obwohl der Regen unaufhörlich auf sie eintrommelte.
Zizil wurde feuerrot im Gesicht aber dennoch löste sie den Kuss nicht. Es war so wunderbar…ihr erster Kuss auf die Lippen eines Jungen. Erst hatte Jack gezögert aber nun wurde er mutiger und so riss Zizil leicht die Augen auf, als sie spürte wie Jacks geschmeidige Zunge in ihren Mund fuhr. Erst wollte sie ihn abwehren aber dann ließ sie es geschehen. Auch wenn er wohl noch nie ein Mädchen geküsst hatte, konnte er es doch beim ersten Versuch schon richtig gut. So standen sie einigen Minuten im nun strömenden Regen ohne zu merken, dass sie völlig nass waren.
Dann nach einer Ewigkeit, wie es ihnen beiden vorkam, lösten sich ihre Körper voneinander mit einem leisen schmatzenden Geräusch. Zizil war immer noch rot um die Wangen und auch Jack schien verlegen.
„Ich muss dann so langsam…eigentlich will ich nicht aber...ich muss.“ sagte Zizil mit belegter Stimme. Sie schien traurig ebenso wie Jack es auch war.
„Dieser Abschied heißt ja nicht lebwohl.“ sagte Jack mit einem Lächeln und tippte ihr auf die Nase.
„Wir sehen uns doch jeden Tag und…“ meinte Jack dann noch und küsste Zizil kurz auf die Wange.
„…wir sollten heute Abend irgendwann wiederholen.“ fügte er dann noch hinzu als er Zizil zu ihrer Haustür brachte. Sie schwankte leicht, doch nicht der Alkohol war daran schuld. Zizil schwebte fast vor Glück und ihre Beine fühlten sich wie Gummi an. Jack…dieser Traumboy hatte sie geküsst und das richtig intensiv. Intensiver als je ein Junge zärtlich zu ihr gewesen war. Langsam und zitternd fischte sie ihren Schlüssel aus der Tasche und öffnete die Haustür.
„Dann bis Montag…“ hauchte das Mädchen dem durchnässten Jack zu. Dieser winkte ihr noch mal und verschwand in den strömenden Regen. Zizils Herz hämmerte wie verrückt, als sie in das fast dunkle Haus eintrat und die Tür schloss.
„Und wie war es?“ fragte eine Stimme dicht neben Zizil. Sie schrak zusammen, doch dann flammte Licht auf und das Mädchen erkannte die Gestalt ihrer Mutter.
„Oh Mum…du glaubst gar nicht…“ antwortete Zizil, doch dann warf sie sich schlurzend in die Arme ihrer Mum.
„…ich liebe ihn.“ weinte Zizil in den Arm ihrer Mutter. Diese tätschelte ihren nassen Schopf und redete beruhigend auf sie ein.
„Lasst es aber ruhig angehen ja…“ sagte sie sanft und Zizil hörte auf zu weinen.
„Ja natürlich…aber ist so süß und nett…und gut aussehend ist er auch. Könntest du dir ihn nicht als Schwiegersohn in spe vorstellen?“ fragte die Tochter die Mutter.
„Oh…ähm. Das ist eine gute Frage. Also vorstellen könnte ich es mir…ich möchte nur nicht das du einen Fehler begehst.“ sagte sie leise. Dann auf den leicht wütenden Blick von Zizil hin fügte sie noch rasch etwas hinzu.
„Aber wenn du glücklich bist und ihr eine Zeit lang zusammen seid, dann kannst du ruhig über so etwas nachdenken. Schließlich bist du alt genug.“ fügte sie hinzu und Zizils Mine hellte sich auf.
„Ich glaube ich muss duschen.“ sagte Zizil dann, als sie sich von ihrer Mutter gelöst hatte.
„Und schmink dich ab ja…“ fügte ihre Mutter noch leicht grinsend hinzu, als sie über Zizils verwischten Lippenstift fuhr. Sie wurde rot und verschwand in ihrem Zimmer. All ihre Nerven waren taub vor Glück, während sie sich aus ihrem nassen Kleid schellte und in die Duschkabine stieg. Auf ihrer kalten Haut spürte sie erst überhaupt keine Wärme, bis sie den Wasserhang bis zum Anschlag auf „warm“ gestellt hatte.
Langsam breitete sich ein Kribbeln auf Zizils Haut aus, das nur bedeuten konnte, dass sie langsam auftaute.
//Was für ein Abend…// dachte sei bei sich, während sie einen kurzen Moment nur das heiße Wasser über ihren Körper fließen ließ. Dann griff sie mit leicht zitternder Hand zu ihrem Duschgel, tat sich einen Klecks auf die Hand und schäumte sich gründlich ein.
//Er hat mich angestarrt...ich hab es gesehen als er mir in die Jacke geholfen hat. Er hat auf meine Brust geschaut…sie war zu sehen. Noch nie hat ein Junge auch nur meinen Körper begehrenswert gefunden…// dachte sie, während sie über ihre Brüste fuhr. Dann drückte sie ihre Brust zusammen und ein kleines Stöhnen entglitt ihr. Sie lehnte sich gegen die kalten Fliesen der Kabine und biss sich auf die Lippe.
//Nein…doch nicht jetzt…// dachte sie schon als sie schon ihren Körper runter fuhr und die Augen schloss.
//Es war als würde er mich mit seinen Blicken ausziehen. Es war total prickelnd, wenn er intimere Bereiche meines Körpers angesehen hat.// ging es ihr dann verschwommen durch den Kopf als sie über den intimsten Bereich ihres Körpers fuhr. Wieder einen Stöhnen. Sie ließ langsam einen eingecremten Finger in sich hineingleiten. Sofort stieg Hitze in ihr auf, die nichts mit dem Wasser zu tun hatte. Nun konnte sie das Stöhnen nicht mehr unterdrücken und ließ es einfach raus.
„Oh…Jack…mhm…Jack…“ murmelte das Mädchen, während sie sich vorstellte, was hätte passieren können, wenn ihre Mutter nicht zu Hause gewesen wäre. Langsam ließ sie den Finger vor und zurückschnellen. Eigentlich hatte sie schon lange mit der Selbstbefriedigung aufgehört, weil es sie eben nicht befriedigte. Doch nun konnte sie einfach nicht mehr anders. Jacks Blicke…seine kurzen Berührungen…der Kuss. Das hatte sie mehr erregt als alles an das sie sich erinnern konnte. Während sie den Finger immer schneller bewegte und noch einen zweiten hinzunahm, wurde ihre Atmung immer schneller, während sie sich vorstellte, das es nicht ihre Finger waren, die sie befriedigten sondern die von Jack Valentine.
„Oh bitte…Jack…tiefer…tiefer...mhm…ja…“ hauchte sie als sie ihre Brüste durchknetete. Dann drang sie mit den Fingern weiter und berührte ihre empfindlichste Stelle. Nur sie wusste wie man sie fand und schon schrie sie leise auf und kam in einer Welle aus Erleichterung und Hitze. Schwer atmend drehte sie die Temperatur des Wassers runter und duschte zu ende. Dann stieg sie aus der Dusche und wäre fast hingefallen, wenn sie sich nicht festgehalten hätte. Ihre Beine waren mehr als zuvor wie Gummi. Langsam trocknete sie sich ab und zog ihren Pyjama an. Als sie fertig war knipste sie das Licht aus und legte sich ins Bett. Im Schritt ihres Pyjamas fühlte sie, das sie immer noch feucht war, doch sie ignorierte es. Sie hätte im Moment alles gegeben um nur Jack bei sich zu haben. Sie wollte einen Partner fürs Leben und fürs Bett. In diesem Moment beschloss Zizil, das die Zeit des Wartens vorbei war. Sie hatte lange genug gewartet und bevor der Gedanke zu ende gedacht war, schlief sie seelenruhig und mit einem Lächeln auf den Lippen ein.
Makoe taumelte durch den strömenden Regen. Ihr war immer noch speiübel und ihre Seite tat höllisch weh. Wenn sie nach Hause kam, würde ihr Vater sie wieder verprügeln, weil sie viel zu spät war. Eigentlich sollte sie schon seit Stunden zu Hause sein und die Hausarbeit erledigen. Ihr graute vor der Vorstellung in diesem Zustand nach Hause zu kommen. Im Stillen verfluchte sie die Welt über diese Ungerechtigkeit aber sie konnte nichts tun. Whisler hatte sie in der Hand…voll und ganz und so würde sie solange für ihn arbeiten bis er sie wahrscheinlich irgendwann umbrachte. Wieder durchzuckte ein messerscharfer Schmerz ihre Seite. Zitternd blieb Makoe stehen und holte etwas aus ihrer Tasche. Es war ein kleines medizinisch wirkendes Fläschchen und eine Spritze. Schnell hatte sie eine Spritze mit der vollkommen klaren Flüssigkeit aufgezogen und sie sich injiziert. Es war Morphium, das sie sich spritzte damit die Schmerzen jetzt und auch nachher erträglich wurden.
Schnell stopfte Makoe die Sachen wieder in ihre Tasche und rannte nach Hause. Die Schreie die aus der Wohnung von Makoe und ihrem Vater drangen, hallten noch die halbe Nacht durch das heruntergekommen Viertel.
Lange nachdem ihr Vater sich wieder mal mit Alkohol in Tiefschlaf versetzt hatte, saß Makoe immer noch mit blutender Augenbraue in ihrem schäbigen Zimmer. Sie weinte nicht, da sie kaum körperlichen Schmerz spürte. Die seelischen Schmerzen waren viel schlimmer aber diesen konnte sie nicht einmal durch Tränen ausdrücken. Nach dem ihre Mutter Dauerpatient in einer Klinik geworden war und ihr Vater angefangen hatte zu trinken, hatte sie eigentlich ständig geweint. Nun schien sie keine Tränen mehr zu haben, die sie vergießen konnte. Sie war heilfroh, dass morgen Wochenende war. Das verbrachte sie natürlich nicht zu Hause sondern bei einer Freundin. Sie mochte die Wochenende, weil sie sich dann endlich erholen konnte und ihr Vater bekam meistens gar nicht mit, das sie nicht mehr da war. Außerdem sah sie so schlimm zugerichtet aus, dass es sicher peinlichen Fragen in der Schule gegeben hätte. Langsam erhob sie sich von ihrem Bett und ging ins Bad. Dort schnappte sie sich ein Wattepatt, durchtränkte dieses mit Alkohol und hielt ihn sich an die Braue um die Blutung zu stillen. Es tat höllisch weh aber dennoch tat es auch wieder gut. Sie war ziemlich neben der Spur wegen den Medikamenten und so ließ sie das Wattepatt einfach fallen, legte sich ins Bett und schlief. Makoe träumte nicht oft aber wenn sie es tat, dann handelten ihre Träume von einem besseren Leben…ein Leben ohne ihren Vater und mit ihrer Mutter zusammen und vielleicht sogar mit einem festen Freund. Das alles wünschte sie sich von Herzen und die kommenden Ereignisse sollten sie diesen Zielen einen entscheidenden Schritt weiterbringen.
Part III: Broken Dreams
Jack erwachte am nächsten Morgen ganz früh. Obwohl Wochenende war, hatte er sich daran gewöhnt früh aufzustehen um nichts von dem neuen Tag zu verpassen. Als er sich den Himmel draußen ansah, kam ihm der Gedanke, wenigstens beim Wetter nichts zu verpassen. Es regnete immer noch so schlimm wie am vergangen Abend. Langsam leckte Jack sich über seine trockenen Lippen um sie zu befeuchten. Er schmeckte es immer noch…diesen Geschmack nach frischer Kirsche.
//Ihr Lippenstift…// dachte er dann, als er sich aus dem Bett schwang und sich streckte. Seine Knochen taten ihm weh und er spürte, dass wohl etwas im Anmarsch war. Im Regen rumzustehen war wohl keine so gute Idee gewesen. Jack wischte sich die Lippen und die Erinnerungen an den gestrigen Abend kamen in ihm hoch.
//Ich darf ihr und mir nicht zu viele Hoffnungen machen.// dachte er während er in seine Trainingshose schlüpfte und hinunter zum Frühstück ging. Sein Essen stand immer schon so früh für ihn bereit, damit er nicht auf die anderen Valentines zu warten brauchte. Schnell setzte er sich an den langen Tisch und begann seine Frühstücksflocken zu verspeisen. Der Regen klatschte schwer gegen die großen Fenster des Speisesaals und Jack fragte sich, was er an diesem Wochenende anstellen sollte. Dann fiel es ihm ein.
//Wieso lad ich Zizil nicht mal zu mir ein?! Mutter und Vater sind sowieso nicht da.// ging es ihm durch den Kopf und ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen. Mehr aus Reflex als aus Neugier schaute Jack auf seine Uhr. Es war 7:30 Uhr. Er glaubte das Zizil ihn wohl umbringen würde, wenn er sie jetzt anrufen würde.
//Dann kann ich mich noch in aller Ruhe fertig machen.// überlegte er in aller Ruhe, während er in die Küche ging um sein Geschirr wegzuräumen. Dann ging er nach oben und duschte. Das tat seinen Knochen gut. Hoffentlich bekam er nicht was Schlimmeres als einen leichten Schnupfen, da er keine Lust hatte schon wieder wegen Krankheit in der Schule zu fehlen.
Als Jack die heiße Dusche beendet hatte, verbrachte er einen großen Teil des Morgens damit, sein Zimmer aufzuräumen. Es sah schon seit einigen Wochen nicht besonders gut aus. So wischte er Staub, saugte den Teppich und machte sein Bad sauber. Jetzt erstrahlte sein Zimmer in neugewonnenem Glanz und Jack war wirklich stolz auf sich. Seine Eltern hielten nichts davon ihre Räume selber zu putzen.
„Wozu gibt es denn Personal?!“ pflegte sein Vater immer wieder zu sagen.
Jack hielt persönlich nichts davon. Ihm war es viel lieber seine Räume selber in Ordnung zu halten. Er nickte zufrieden und zog sich danach um. Er trug Kleidung wie sie jeder Junge in seinem Alter am Wochenende trug. Eben etwas Bequemes. Wieder sah Jack auf seine Uhr und stellte fest, dass es langsam Zeit wurde Zizil anzurufen. Schnell schnappte er sich seinen eigenen mobilen Apparat und wählte Zizils Nummer die er, aus welchen Gründen auch immer, auswendig wusste.
Erst hörte Jack nur ein Wählgeräusch und dann lange nichts.
„Talor.“ meldete sich eine etwas ältere Frauenstimme. Das war sicher Zizils Mutter.
„Ja hallo. Hier ist Jack Valentine. Ist Zizil zufällig da?“ fragte er in freundlichem Ton.
Erst kam keine Antwort, als sei die Frau am anderen Ende der Leitung überrascht.
„Ja einen kleinen Moment.“ sagte die Frau und legte danach den Hörer weg. Einige Sekunden vergingen in denen Jack gar nichts hörte. Dann erklang in seinem Ohr die vertraute Stimme des vergangenen Abends.
„Ja hier ist Zizil…?“ fragte das Mädchen. Jack war klar, dass sie nicht wusste wer am Telefon war.
„Hi Zizil. Hier ist Jack.“ sagte er leicht lächelnd und schon wusste er, dass er recht gehabt hatte. Sofort änderte sich Zizils Tonlage.
„Oh…hi Jack. Schön das du anrufst. Was gibt’s?“ fragte sie nun viel aufgeregter und lebendiger als vorhin.
„Ich wollte dich fragen ob du vielleicht mal zu mir kommen willst…so heute?“ erwiderte der junge Valentine und kreuzte dabei die Finger über dem Hörer.
„Mhm…das würde ich gerne tun. Aber na ja…wir haben kein Auto und zu Fuß ist wegen dem Wetter scheiße. Es tut mir leid…“ antwortete Zizil traurig und sie klang auch wirklich so. Jack hingegen lächelte.
„Zizil…mach dich schon mal fertig. Bis gleich.“ sagte Jack sanft und legte auf. Er rieb sich leicht die Hände, schlüpfte in seine Schuhe und griff nach dem Haustelefon, das an der Wand vor seinem Zimmer hing.
„Ja hallo. Hier ist Jack. Ich brauche einen Fahrer vor der Tür. Mit einem Regenschirm wenn es geht.“ sagte er freundlich in die Telefonmuschel und legte dann auf. Schnell hatte er eine Jacke übergestreift, nahm den Schlüssel vom Wandbrett und ging dann zur Haustür. Als er die großen Flügeltüren öffnete sah er schon, dass seine Bitte erfüllt worden war. Ein unauffälliges schwarzes Auto mit einem Fahrer davor stand für ihn bereit. Der Fahrer kam mit einem Regenschirm in der Hand zu ihm hoch und brachte ihn zum Auto. So blieb er trocken und auch Zizil würde nicht nass werden. Obwohl sich Jack eingestehen musste, dass der Anblick einer durchnässten Zizil auch ganz nett wäre. Schnell schob er den Gedanken beiseite, als das Auto auch schon anhielt. Jack stieg mit dem Regenschirm aus und bedeutete dem Fahrer hier zu warten und den Motor laufen zu lassen. Schnell huschte Jack hinüber zur Haustür und klingelte. Kaum hatte Jack den Fingern von der Klingel genommen, riss auch schon jemand die Tür schwungvoll auf. Zizil stand in einem hübschen Kleid vor ihm und strahlte. Dann schaute sie über Jacks Schulter auf das Auto und sie wurde sofort puderrot.
„Das wäre aber jetzt echt nicht nötig gewesen…“ sagte sie schüchtern. Jack lächelte.
„Du wolltest nicht nass werden und ich auch nicht. Beste Lösung. Bist du fertig?“ fragte Jack mit sanfter Stimme. Zizil nickte, rief ihrer Mutter eine Verabschiedung zu und trat dann vor die Haustür. Sie zog die Tür hinter sich zu und Jack brachte Zizil unter dem Regenschirm zum Auto und stieg dann selber neben ihr ein.
„Ich bin so was gar nicht gewöhnt.“ sagte Zizil während sie fuhren. Jack nickt leicht.
„Das kann ich mir gut vorstellen…“ meinte er ruhig. So fuhren sie ein paar Minuten und waren auch schon wieder an der Valentine Villa angekommen. Jack führte Zizil hoch zur Villa, wo er die Tür aufschloss. Zizil trat zögernd in die für sie gigantische Eingangshalle.
„Wunderschön habt ihr es hier.“ sagte sie ehrfurchtsvoll, während sie Jack ihrer Jacke reichte, der sie zum trocknen zu seiner hing.
„Na ja…ich find sie hässlich.“ meinte Jack während er sich die Schuhe auszog und sie unter die Jacke stellte.
„Kannst deine Schuhe auch ausziehen…mach es dir bequem.“ meinte Jack dann während er sich Hausschuhe anzog. Zizil schlüpfte aus ihren Schuhen und folgte Jack eine lange Treppe hinauf.
„Wie viele Zimmer habt ihr denn um Gottes willen?“ fragte Zizil, der nun angesichts der Größe der Villa doch leicht schwindelig wurde.
„Die Anzahl derer die wir selbst bewohnen oder insgesamt?“ fragte Jack breit grinsend.
„Ähm…alle?“ fragte Zizil zaghaft. Jacks Grinsen wurde noch etwas breiter.
„So…um die 100.“ antwortete er, während die beiden einen langen Gang entlanggingen. Weil der Gang keine Fenster hatte, war der Gang dunkler als der Rest der Villa. Lampen an den Wänden warfen ihr Licht und verzerrten die Schatten der beiden Teenager, als sie an ihnen vorbeigingen.
„100? Das ist ja jetzt ein Scherz oder?! Und wo ist deins?“ fragte Zizil vorsichtig. Jack wand sich nach links und öffnete eine Zimmertür. Dahinter lag ein einfach gestaltetes Zimmer mit einem Bett, einem Schreibtisch, einem Schrank, einem Sofa und sonst nichts. Zizil war überrascht. Sie hatte ein prächtiges Zimmer von sonst was für Ausmaßen erwartet und nun fand sie dieses bescheidene Zimmer vor…Jacks Zimmer. Er ging hinein und bedeutete Zizil mit einer Handbewegung hineinzukommen. Zizil trat ein und schaute sich um. Es sah wirklich überhaupt nicht nach einem „Reichen-Jungen-Zimmer“ aus.
„Ich dachte mir es wäre ganz interessant für dich mal zusehen wie ich lebe.“ sagte Jack langsam während er sich auf sein Bett niederließ.
„Dafür hättest du…du dich nicht so schick machen brauchen.“ fügte er dann noch peinlich berührt hinzu. Zizil zeigte ihm ein breites Lächeln, während sie zu ihm trat.
„Ich habe das nicht wegen dem Anlass gemacht. Ich hab das gemacht weil ich wollte das du was Schönes zu gucken hast.“ sagte sie leise mit einem unverkennbaren Schnurren in der Stimme, das Jacks Nackenhaare sich aufstellen ließ. Es schauderte ihn am ganzen Körper wenn Zizil diese Stimme benutzte. Und zum ersten Mal wurde ihm bewusst, dass sie nun ganz alleine waren. Niemand sonst war im Haus…nur sie beide.
„Nicht das du was falsches denkst…“ sagte Jack leise aber er brachte den Satz nicht zu ende. Er wollte nicht länger alleine sein. Er wollte mit ihr zusammen sein.
Etwas schien einen Damm in seinem Herzen zu durchbrechen. Der Damm, den er in sich das ganze letzte halbe Jahr aufgebaut hatte brach unter der Last der Gefühle.
„Ich weiß wie du dich fühlen musst.“ sagte Zizil leise, als sie sich zu Jack auf das bequeme Bett setzte. Es wäre fast perfekt für…
//Denk nicht mal dran…// erinnerte Zizil eine bohrende Stimme in ihrem Kopf.
„Zizil…ich will mit dir zusammen sein…“ sagte Jack dann schließlich und Zizils Herz machte einen Hüpfer. Ein Junge wollte mit ihr zusammen sein. Und dann auch noch so ein süßer und verständnisvoller Junge. Sie lehnte sich zu ihm rüber, dicht an sein linkes Ohr.
„Diese Gefühle kann ich nur erwidern.“ hauchte sie in sein Ohr. Er schauderte wieder. Zizil neigte sich wieder nach rechts. Dann stand sie auf und trat vor Jack.
„Du wolltest das doch sehen oder?!“ sagte sie sanft und hob ihr Kleid hoch. Heute hatte Zizil einen schwarzen Schlüpfer an. Jacks Augen wurden groß und er lief rot an.
„Du bist sehr hübsch…“ sagte Jack schwach worauf Zizil das Kleid sinken ließ.
„Oh du schmeichelst mir immer…“ erwiderte Zizil und sah weg.
Zizil lächelte den Jungen sanft an und setzte sich dann auf seinen Schoss.
„Ich hab dich aufmerksamer beobachtet als du denkst.“ flüsterte sie dann sanft in Jacks Ohr.
„Ich wollte dich nicht angaffen…“ sagte Jack daraufhin entschuldigend.
„Na ja…ich fand das ehrlich gesagt total prickelnd wenn du mich angeschaut hast.“ meinte Zizil langsam, während sie Jacks Hand in ihre nahm. Jacks Augen weiteten sich als Zizil seine Hand auf ihre Brust legte.
„Du fandest sie nicht zu klein oder…?“ fragte das Mädchen mit glühenden Wangen.
Jack fühlte das weiche Brustfleisch unter seinen Fingern leicht zittern.
„Nein…das…das fand ich überhaupt nicht! Sie sind voll in Ordnung.“ sagte er nun auch errötend. Zizil lachte zittrig auf. Seine Hand auf ihrer Brust zu spüren ließ die Hitze in ihr langsam wieder aufsteigen.
„Willst du sie mal sehen?“ fragte Zizil dann nach einem kurzen Schweigen. Jack nickte wie betäubt. Er war nicht mehr im Stande irgendwas zu sagen. Zizil nickte und zog langsam ihr Kleid runter. Jetzt schirmte nur noch ein schwarzer BH Jacks Blick von ihrer Brust ab. Zizil spürte seine Blicke auf ihr und es war ihr leicht peinlich. Es war aber auch ziemlich prickelnd.
„Mach du ihn auf.“ hauchte Zizil mit zuckersüßer Stimme, als sie Jacks Hand zum Verschluss ihres BHs führte. Jack wusste zwar nicht wie er zu öffnen war aber dennoch gelang es ihm beim ersten Versuch. Die BH-Träger rutschten Zizil über die Schultern und sie hielt sie fest.
„Was du jetzt siehst, haben bis jetzt nur ich und meine Mum gesehen.“ hauchte sie zaghaft und ließ gleichzeitig die Träger fallen. Ihre weiße und feste Brust kam zum Vorschein. Ihre Brustwarzen stachen fleischfarben aus dem Meer von weiß hervor. Jack konnte nur staunen wie hübsch sie doch war. Plötzlich hatte er das Bedürfnis sie zu berühren.
„Schön?“ fragte Zizil nach einer Zeit. Sie hatte das Gesicht abgewandt, während Jack sie anstarrte.
„Ja…denkt man gar nicht.“ sagte Jack leise während er sie weiter anschaute. Zizils Blick ruckte wieder in seine Richtung. Sie nahm sanft seine Hand und legte sie auf ihre nun nackte Brust.
„Streichele mich bitte.“ flüsterte sie. Jack verstand sie kaum aber dennoch folgte er ihr. Sanft streichelte er über ihre weiße Brust und es gefiel ihm. Zizil schien es auch entspannend zu finden. Leise schnurrend schloss sie ihre Augen.
„Es ist total anders als wenn ich meine Finger darauf spüre.“ sagte Zizil, während sie sich leicht an Jack klammerte.
Jack spürte ihre zitternden Finger an seinem Rücken und machte noch sanfter weiter. Zizil seufzte schwer.
„Wieso habe ich dich nicht früher kennen gelernt?!“ fragte sie sich leise während sie mehr und mehr entspannte.
„Wir hatten Angst…denke ich.“ erwiderte Jack. Dann spürte Zizil diesen Druck in sich aufsteigen, der zwischen ihren Beinen begann und sich bis hoch zu ihrer Brust zog. Nun spürte sie auch außerhalb einen Druck. Jack knetete ihre Brust sanft durch.
„Nicht aufhören…“ hauchte sie ihm zu und er lächelte und tat es weiterhin sehr einfühlsam. Zizil hatte noch nie einen Jungen gesehen, der so auf sie einging.
Sie biss sich auf die Lippen um den Laut zu unterdrücken, der ihr über die Lippen kommen wollte. Gleichzeitig spürte sie aber auch, dass sie wohl alles für Jack tun würde…egal was er von ihr verlangte…sie gehörte ihm.
Zizil war so in Gedanken, dass sie nicht merkte wie Jack anfing mit ihren Brustwarzen zu spielen.
„Oh Jack...willst du mich in den Wahnsinn treiben?“ fragte sie und nun brach sich der Laut durch ihren Mund bahn. Sie stöhnte leicht in sein Ohr.
„Nein aber ich weiß, dass dir das gefällt.“ sagte Jack sanft, während er spürte wie ihre Brustwarzen sich unter seinen Berührungen aufstellten.
Zizil gefiel es wirklich, denn schon merkte sie wie sie feucht wurde. Zu allem Überfluss stupste dann auch noch etwas gegen ihre Schenkel. Einen Moment lang wusste sie nicht was es war, doch dann hatte sie einen Geistesblitz.
//Sein Penis…// dachte sie errötend, während sie langsam auf seinen Knien hin und her zu rutschen begann.
„Da hat aber der kleine Jack Spaß.“ fuhr es plötzlich aus dem Mädchen heraus. Jack lachte leise in ihr Ohr und ließ sie los. Zizils Brust hob und senkte sich nun um einiges schneller.
„Puuh…du hast mich ganz schön ins Schwitzen gebracht.“ sagte sie dann und küsste Jack auf die Wange.
„Dafür sollst du auch auf deine Kosten kommen.“ sagte sie und rutschte von seinen Knien.
„Zizil…ich weiß du würdest das für mich tun aber…“ sagte Jack während er ihren BH aufhob.
„…ich glaube das reicht für heute erstmal.“ beendete er den Satz traurig. Zizil schien überrascht und enttäuscht.
„Wenn es was mit deiner Krankheit zu tun hat. Das ist mir egal…du bist ein wunderbarer Junge.“ ging Zizil dazwischen, doch Jack unterbrach sie.
„Nein das ist es nicht. Bitte…ich fühle mich einfach noch nicht dazu bereit.“ sagte Jack traurig als er ihr ihren BH reichte. Sie zog ihn sich schnell wieder an und zog das Kleid zurecht.
„Ich kann deinen Entschluss irgendwie verstehen.“ meinte sie jetzt leicht steif. Das war unfair. Sie war gerade so schön in Stimmung gewesen, bereit sich ihm ganz hinzugeben und dann so was. Normalerweise waren es doch immer die Frauen, die sich noch nicht bereit fühlten.
//Toll…dann darf ich zu Hause wohl wieder selbst Abhilfe schaffen.// dachte sie in Gedanken seufzend.
„Komm Jack. Zeig mir dein Zuhause.“ sage Zizil dann wieder lächelnd während sie Jack die Hand hinhielt. Er nahm sie und zusammen durchstreiften sie die riesige Valentine-Villa.
Nachdem die beiden Teenager die gesamte Villa auf den Kopf gestellt hatten, saßen sie im Wohnzimmer vor dem Fernseher, kauten ein paar Knabbereien und schmiegten sich eng aneinander. Jack kam sich bescheuert vor.
//Da liegt der Jackpot vor dir und du nimmst ihn dir nicht.// dachte er immer wieder wütend auf sich selbst. Zizil musste ihn jetzt für einen verklemmten Langweiler halten, der es nicht einmal schaffte ihre Bedürfnisse zu befriedigen. In den letzten Stunden allerdings war Zizil einfach nur verschmust. Sie wich nicht mehr von ihm. Ob das nun an ihm lag oder aber an dem lauten Donnergrollen draußen wusste Jack nicht zu sagen.
Als Jack am Abend vor Zizils Haustür stand, war ihm irgendwie unwohl zumute. Zwar küssten sich die beiden zum Abschied noch mal aber Jack fiel auf, dass sie irgendwie unzufrieden aussah. Zizil ließ sich nichts anmerken und sagte auch nichts. Dann war sie im Haus verschwunden und Jack trat den Weg nach Hause an.
Lark lag in seiner Bude auf dem Bett und langweilte sich. Das Wochenende war für ihn immer die langweiligste Zeit der Woche, da Makoe meist nichts mit ihm machen wollte. Was Cira und Marie anging wusste er gar nicht was die beiden eigentlich am Wochenende immer machten. Er überlegte kurz, dann schnappte er sich sein schnurloses Telefon und wählte Ciras Nummer. Eine ganze Zeit lang ging niemand ran, dann meldete sich Cira in einer ziemlich genervten Tonlage.
„Ja hallo?“ fragte er brummig und es hörte sich so an als wäre er in Eile.
„Hier ist Lark. Hab ich dich bei was gestört?“ fragte Lark leicht grinsend. Ciras Stimme veränderte sich auch nur eine Spur ins Bessere.
„Mhm ja so kann man es sagen. Was gibt’s?“ fragte er schnell. Lark atmete einmal tief durch.
„Was machst du so am Wochenende?“ fragte Lark ruhiger als zuvor.
„Also ich besuch Marie. Sie ist bei Makoe und einer gemeinsamen Freundin. Wusstest du das nicht?“ fragte Cira leicht unsicher. Lark runzelte die Stirn.
„Nein das wusste ich nicht. Dann komm ich mit dir. Wann fährst du?“ fragte er dann doch wieder leicht grinsend.
„Makoe wird das nicht so toll finden aber das weißt du ja selbst. Ich komm bei dir vorbei. In 10 Minuten bin ich da.“ sagte Cira und schon hatte er aufgelegt. Lark legte das Telefon weg und stieg vom Bett runter.
//Toll. Bin ich jetzt noch ihr Freund oder was?!// fragte Lark sich, während er sich anzog und seine Motorradklamotten zusammensuchte. Cira war ja leidenschaftlicher Motorradfahrer.
10 Minuten waren vergangen und Cira wartete mit seinem Motorrad vor Larks Haus. Schon kam der junge Mann heraus, schloss die Tür und ging auf Cira zu.
„Schön dich zu sehen…“ sagte Lark, als er sich hinter Cira auf das Motorrad schwang.
„Das kann ich nur zurückgeben.“ meinte Cira lächelnd und schon brausten sie los. Lark hatte ja nicht geahnt, das diese Freundin von Marie und Makoe soweit weg wohnte. Sie befanden sich schon fast am anderen Ende der Stadt, als Cira das Motorrad vor einem normalbürgerlichen Haus zum stehen brachte.
„Da sind wir.“ sagte Cira leise während vom Motorrad stieg und den Helm abnahm.
„Warum bist du eigentlich hier her gekommen?“ fragte Lark seinen Freund. Dieser schüttelte mit dem Kopf.
„Ist ne Weiberparty und ich wurde eingeladen. Mal sehen was passiert wenn sie dich sehen.“ meinte Cira. Lark sank das Herz in die Hose.
„Hättest du mir das nicht früher sagen können?!“ fauchte Lark doch schon gingen sie durch das niedrige Gartentor hinüber zur Eingangstür.
„Reg dich ab. Das wird sicher witzig.“ meinte Cira und schon hatte er an der Tür geklingelt. Sie warteten. Erst war nichts zu hören, außer das stete Tropf-Tropf des Regens. Dann aber hörten sie Schritte hinter der Tür und einige Sekunden später öffnete ein Mädchen die Tür. Das war wohl die Freundin von Makoe und Marie.
Lark erkannte die Augen hinter der Brille und den braunen Haarschopf.
„Klassensprecherin was für eine Überraschung.“ meinte Lark leicht lächelnd. Die Klassensprecherin erwiderte sein Lächeln.
„Oh hi Lark. Hi Cira. Marie und Makoe sind schon da. Lark wir hatten dich gar nicht erwartet aber ich bin mir sicher Makoe wird sich freuen. Kommt rein!“ sagte das Mädchen strahlend, während Lark und Cira in das Haus traten und die Tür hinter sich schlossen. Schnell zogen sie sich ihre dreckigen Schuhe aus und folgten den braunen Haaren vor ihnen.
„Stellt die Schuhe da ab.“ meinte Lilly leise, während sie auf einen Schrank deutete. Die beiden Jungen stellten ihre Schuhe ab und gingen mit Lilly die Treppe zu ihrem Zimmer hoch.
Makoe saß in dem hübschen Zimmer von Lilly und gemeinsam mit Marie wartete sie darauf, dass Lilly von der Tür zurückkommen würde. Ihre Eltern waren ja nicht da und so hatten die drei Mädchen das ganze Haus für sich. Makoe überlegte, dass wohl Cira gekommen war. Still hatte sie gehofft, dass auch Lark kommen würde aber das war unmöglich. Der saß doch viel lieber zu Hause vor der Glotze. So viele Probleme ihre Beziehung auch haben mochte, Makoe hing an Lark. Sie liebten ihn einfach.
„Ich glaube sie kommt wieder. Ist aber ne bisschen laut für zwei Paar Füße oder?“ fragte Marie, während sie die Ohren spitzte. Makoe hörte es auch. Es war viel zu laut für nur zwei Personen.
„Er ist doch nicht etwa…“ hauchte sie und dann ging die Tür auf. Als erste trat Lilly in den Raum und lächelte in die Runde.
„Mädels. Unser Besuch ist da.“ sagte Lilly als sie von der Tür wegging. Erst kam Cira herein. Dieser lächelte und kam zu ihnen. Dann hinter ihm trat dann – und Makoes Herz machte einen mächtigen Satz in ihre Kehle – Lark ins Zimmer und lächelte ebenfalls. Schon war Makoe auf den Beinen und fiel ihrem Freund um den Hals.
„Das du herkommen würdest hätte ich ja nie gedacht.“ sagte sie überglücklich. Lark schien erleichtert zu sein, als er ihr einen Kuss gab.
„Ich hab Cira angerufen und der hat es mir gesagt.“ sagte Lark lächelnd, während er sich mit Makoe in ihren Kreis setzte. So saßen sie alle hier. Lilly, Cira, Marie, Makoe und er, Lark. Eine ganz ungewöhnliche Runden wie sie alle feststellten.
„Ich hab mir gedacht, wenn meine Eltern schon nicht da sind machen wir richtig einen drauf.“ sagte Lilly sanft, wobei sie auf einen großen Haufen Alkoholflaschen in der Ecke deutete.
„Ich bin froh, das ihr alle hier seit.“ fügte sie dann noch hinzu, als sie die Musik anschaltet und die ersten Flaschen öffnete.
Als nach ein paar Stunden der Haufen mit den leeren Flaschen genauso groß war wie der Haufen mit den vollen Flaschen konnte sich kaum noch einer auf den Beinen halten. Sie waren doch alle ziemlich angetrunken. Cira tanzte mit Marie oder versuchte es zumindest, Lilly stöberte in dem Haufen von CD’s die sie besaß und Lark und Makoe knutschten. Es war lange her, das Makoe und Lark sich so nahe gekommen waren. Ihre Beziehung hielt nun schon ziemlich lange aber dennoch. Lilly schaute mit trüben Augen auf die Pärchen und seufzte schwer. Tränen glitzerten hinter ihrer Brille. Marie löste sich von Cira und ging zu Lilly. Lark konnte nicht hören was sie sagte, da er einerseits angetrunken war und andererseits es viel zu laut war durch die Musik. Alles in allem schien das Gespräch aber nicht so gut zu laufen, denn bald richtete sich Lilly mit wütendem Gesicht auf und lief hinaus. Lark spürte wie Makoes Lippen sich von seinen lösten. Sie hatte das Geschehen beobachtet.
„Ich komm gleich wieder Schatz.“ sagte sie milde, als sie aufstand und auch hinausging. Nun saßen Marie, Cira und Lark alleine im Zimmer. Lark richtete sich auf und ging hinüber zu Marie.
„Wasch’n passiert?“ fragte er langsam Marie. Diese schüttelte heftig den Kopf.
„Ich wollte sie nur mal aufmuntern aber sie schien meinen Witsch nicht besonders luschtig zu finden.“ meinte Marie, während sie sich in Ciras Arme fallen ließ.
Lark runzelte die Stirn und erhob sich wieder.
„Ich glaube ich geh mal nachsehen ob alles klar ist.“ sagte er zu den beiden anderen. Sie hörten wahrscheinlich sowieso nicht zu und so verließ Lark das Zimmer. Er konnte sich schon vorstellen, warum Lilly so traurig war. Sie war der einzige Singel der Gruppe und das tat sicher weh. Ein paar Minuten suchte Lark nach den beiden Mädchen fand sie aber nicht. Er blieb stehen und lauschte mit aller Kraft. Da war doch was! Er lauschte noch angestrengter und aus einem Zimmer schienen leise Laute zu kommen. Leise schob sich Lark auf die Tür zu. Jetzt konnte er deutlicher hören und er erkannte Makoe und Lilly. Das hörte sich allerdings für Lark nicht nach einem beruhigenden Gespräch an. Langsam schob er die Tür einen Spalt breit auf und erstarrte, als er sah was sich hier abspielte.
Da lagen die beiden Mädchen auf dem Bett von Lillys Eltern und küssten sich. Und es war nicht einer dieser Schmatzer mit dem sich Mädchen zu grüßen pflegten.
Lark hatte Makoe noch nie so küssen sehen, nicht mal er war je in diesen Genuss gekommen und so wie es ausschaute war es ein sehr tiefer und inniger Kuss.
//Ich dachte du wolltest sie aufmuntern Makoe. Aber nicht so!// dachte er bei sich und das Herz wurde ihm schwer. Das sah ihm eindeutig nach einem Seitensprung aus. Für Lark wäre es schon schlimm genug gewesen, wenn sie es mit einem Jungen getan hätte aber jetzt auch noch mit einem Mädchen?! Stumme Tränen rannen über seine Wange und er ballte die Fäuste. Makoes Hand rutschte beim Küssen weiter runter und fuhr über Lillys Schritt. Lark wollte da reinstürmen und Makoe von Lilly runterreißen. Doch dann besann er sich. Am Montag in der Schule würde er sie zur Rede stellen. Jetzt musste er verschwunden. Sofort!
Lark wandte sich von diesem widerlichen Schachspiel ab und ging so leise wie möglich die Treppe runter, das leise Stöhnen von Lilly noch in den Ohren.
Schnell zog er seine Schuhe an und verließ das Haus. Zwar musste er laufen aber das war ihm im Moment egal. Sein Kopf war leer und er zitterte am ganzen Leib.
Seine Beziehung zu Makoe war vorbei…das wusste er. Der Alkohol war keine Entschuldigung. Schließlich hatte er genauso viel getrunken wie sie und er war nicht über Lilly hergefallen. Selbst unter dem Einfluss von Alkohol konnte Lark sich einfach nicht vorstellen, das Makoe es mit einem Mädchen machen würde. Das war doch einfach unmöglich. Dennoch war es passiert und Lark wusste, das ihre Beziehung nie wieder heilen würde und das stürzte ihn in tiefe Traurigkeit und Depression.
So schritt er durch die leeren Strassen der nächtlichen Stadt, die durch den strömenden Regen das Licht der Laternen reflektierten. Es stand wieder eine regnerische Nacht bevor mit Sturm und Gewitter.
Makoe war verschwitzt und obwohl ihr heiß war, schüttelte es sie am ganzen Körper, als sie mit Lilly wieder in das Zimmer zurückkehrte. Eben gerade hatte sie es zum ersten Mal mit einem Mädchen getan. Sie wusste nicht mehr wie es passiert war. Es war einfach passiert. Sie hatte Lilly dazu verpflichtete ihre Klappe über alles zu halten was sie getan hatten. Als Makoe in das Zimmer trat erstarrte sie unmerklich.
„Wo ist Lark?“ fragte sie Cira, als sie mit Lilly den Raum betrat.
„Der war eigentlich auf der Suche nach euch.“ antwortete Cira müde und legte sich wieder hin. Makoe fuhr ein Schrecken durch die Glieder, die mit nichts zu vergleichen war was sie je gespürt hatte.
„Oh nein. Dann ist er jetzt weg…“ sagte sie während sie auf den Boden sank und weinte.
„Es tut mir leid.“ sagte Lilly trotzdem mit einem kleinen Lächeln, als sie sich neben Makoe setze und eine Hand um sie legte. Makoe schlug die Hand weg.
„Fass mich nie wieder an.“ fauchte sie die Klassensprecherin an. Diese ließ die Hand sinken und seufzte.
Für Jack war das Wochenende relativ ereignislos zu Ende gegangen. Zwar ärgerte er sich heute immer noch, als er auf die Schule zuging aber nicht mehr so schlimm wie am Samstag. Er würde mit Zizil reden und noch mal einen Termin für ein Date ausmachen. Vielleicht konnte er sich dann dazu durchringen ihre Wünsche zu erfüllen. Doch als er seine Klasse betrat erlebte er eine Überraschung.
Makoe und Lark standen sich in drei Metern gegenüber und schrien sich an.
„Ich hab es dir doch erklärt. Bist du zu blöd um das zu kapieren?“ schrie Makoe, während ihr Gesicht ganz rot anlief.
„Nein ich verstehe sehr gut. Du wusstest genau was du machst.“ fauchte Lark zurück. Kaum hatte er den Mund zugemacht, schon schritt Makoe auf ihn zu, holte aus und ballerte Lark mit voller Kraft eine. Lark ging mit einer ziemlich roten Wange zu Boden. Makoe stürmte sofort hinaus aus dem Klassenzimmer. Jack erhaschte kurz noch mal einen Blick auf sie. Sie weinte und ihr Gesicht war von unendlicher Traurig erfüllt. Als sie Jack sah erwiderte sie kurz seinen Blick und war dann verschwunden. Lark richtete sich auf. Seine Wange brannte, während er sich auf seinen Platz fallen ließ.
„Na das ist ja toll…“ sagte Cira seufzend. Jack kam in die Klasse und stellte fest, dass seine beiden Freunde ziemlich trübäugig aussahen, so als hätten sie die ganze Nacht durchgemacht. Schnell setzte sich Jack zu ihnen.
„Könnte mir mal einer erklären was…“ sagte Jack doch Lark schnitt ihm das Wort ab.
„Vergiss es Jack. Das ist besser für dich.“ erwiderte Lark mit schneidender Stimme.
Zizil und Marie waren ebenfalls verschwunden. Sie waren bestimmt Makoe hinterher gerannt um sie zu beruhigen.
//Was war den passiert? Jetzt ist ihre Beziehung wohl am Ende.// dachte Jack bei sich, unschlüssig ob er sich freuen sollte oder nicht.
Makoe tauchte am ganzen Schultag nicht mehr auf und Jack nahm an das es auch noch ziemlich lange dauern würde, bis sie wieder vor Lark auftauchte. Jack ging fest davon aus, dass die beiden sich sowieso wieder vertragen würden. In den letzten Jahren war es immer schon so gewesen. Sie hatten manchen Streit überwunden. Aber vielleicht war es jetzt etwas zu viel gewesen...
Als Jack sich am Ende des Tages die Schultasche über die Schulter warf, sah er Cira und Lark dicht bei Whisler stehen und in ein Gespräch vertieft. Eigentlich wollte der junge Valentine gar nicht lauschen aber im Vorbeigehen erhaschte er doch ein paar Worte.
„Ich sag’s euch sie ist abgehauen. Aber keine Sorge ich finde sie schon. Sie muss ja arbeiten...aber vielleicht solltet ihr auch verschwinden, zumindest für einen Weile.“ sagte Whisler in leisem Ton, sodass wohl nur Jack in hören konnte. Jack wollte schon stehen bleiben und fragen über was sie sich unterhielten, da lösten sich Cira und Lark schon von Whisler und verschwanden in Richtung nach Hause.
//Komisch. Normalerweise bleiben sie doch noch immer ein wenig um mit mir zu plaudern oder ähnliches. Gut das Lark voll durch den Wind ist ist klar...aber Cira?// dachte Jack sich während er in den Bus nach Hause stieg. Irgendwie hatte er seit dem eben belauschten Gespräch von Cira, Lark und Whisler ein komisches Gefühl im Bauch. Und er sollte Recht behalten...
Mit vielen düsteren Gedanken war Jack dann am nächsten Morgen aufgestanden. Schon als er zur Schule fuhr verstärkte sich das ungute Gefühl, das er schon am Vortag verspürte hatte, von Stunde zu Stunde.
//Vielleicht bilde ich mir ja auch alles nur ein.// sagte er immer wieder zu sich selber als er aus dem Bus stieg und auf den Schulhof zusteuerte. Dort war eine große Anzahl von Schülern versammelt. Jack schätze, das an diesem Platz gut ¼ der gesamten Schüler die es auf der Schule gab stand. Schnell entfernte Jack den Stöpsel seines MP3-Players aus seinem linken Ohr und versuchte herauszufinden, was denn überhaupt los war. Scheinbar drängten sich alle um ein großes Plakat. Drei Bilder waren darauf zu sehen und in der linken oberen Ecke prangte ein offiziell aussehendes Wappen. Es war das Wappen...der Polizei! Schnell drängte Jack nach vorne um zu sehen. Mit einigen Schwierigkeiten dann schaffte er es schließlich bis zu dem Plakat durchzukommen. Sofort erstarrte er als er die drei Gesichter auf den Bildern erkannte. Es waren Cira, Lark und...Whisler. Die drei Bilder waren über einem Zettel der Polizei angebracht worden. Schnell las Jack:
Seit dem gestrigen Tag werden die Schüler Lark Morris (15), Cira Zunta (16) und Clark Whisler (17) vermisst. Sie wurden zuletzt vor ihrer gemeinsamen Schule gesehen. Jeder Hinweis auf die Vermissten bitten wir an die örtliche Polizeidienststelle zu richten.
Jack stand da und war wie gelähmt. Das konnte nicht sein. Er hatte die drei gestern noch miteinander reden sehen. Jetzt erst wurde ihm klar, das er wohl der letzte gewesen war, der die drei gestern noch gesehen hatte.
//Sie sind abgehauen. Von zu Hause weggelaufen. Das kann es nur sein.// blitze es schnell durch Jacks Kopf. Aber das konnte nicht sein. Cira und Lark waren viel zu starke Persönlichkeiten um davonzulaufen und warum sollte ein so guter Schüler wie Whisler einfach davonlaufen. Jack verstand es einfach nicht. Wie betäubt verließ er den Ort. In seiner Klasse angekommen fiel Jack nicht mal auf, das in seiner Klasse nicht wie üblich Chaos herrschte sondern alles totenstill war. Die Schüler saßen alle ruhig auf ihren Plätzen und sahen alle so elend aus wie Jack sich fühlte. Als Jack sich setzte erkannt er zwischen den Schülern Marie und Makoe. Die beiden sahen so aus, als würden sie jeden Moment anfangen zu weinen. Ihre Augen waren gerötet, beide waren nicht geschminkt wie sonst und ihr Haar schien an Spannkraft verloren zu haben. Sie sahen wirklich sehr elendig aus. Jack konnte das verstehen. Auch wenn Makoe sich mit Lark zerstritten hatte, waren die beiden doch noch sehr eng miteinander verbunden und Marie wäre am liebsten bei Cira eingezogen, wenn es ihre Eltern nur erlaubt hätten. Einen Moment lang wollte Jack schon zu den beiden rüber gehen und sie versuchen zu trösten doch dann kam der Lehrer rein. Hinter ihm stürzte noch schnell Zizil in das Klassenzimmer. Sie setzte sich rasch neben Jack, auf den Platz auf dem Lark normalerweise gesessen hätte.
„Hast du’s schon gehört?“ fragte Zizil in einem Flüsterton, während der Lehrer vorne seine Mappe aufschnappen ließ.
„Ja. Schlimm. Wo könnten Cira und Lark nur hin sein?!“ sagte Jack genauso leise. Nun sah auch das Mädchen so aus als müsste sie gleich losheulen.
„Das meine ich nicht Jack. Heute morgen sind Marie’s und meine Großeltern gestorben. Da unsere Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen werden wir ihr Geschäft übernehmen müssen. Deshalb...werden Marie und ich von hier fortgehen....für immer.“ erwiderte Zizil und nun quollen wirklich Tränen aus ihren wunderschönen Augen hervor. Jack war geschockt. Nicht genug damit, das seine beiden besten Freunde einfach wie vom Erdboden verschluckt worden waren, jetzt verschwand auch das Mädchen aus seinem Leben, das er geglaubt hatte zu lieben. Dieser Gedanke ließ ihn selbst anfangen zu weinen. Der Damm, der bis zu dieser Minute bei Makoe und Marie vorhanden war, zerbarst nun und auch sie begannen hemmungslos zu schlurzen, bis der Lehrer die beiden zum Schulpsychologen schickte.
Der ganze Schultag war ein ganzer zerbrochener Traum für Jack gewesen. Nach seiner Krankheit hatte er geglaubt nun könnte alles wieder so laufen wie früher. Aber diesem war nicht so. Kaum war er wieder da liefen so viele Dinge aus dem Ruder. Für einen Moment hatte er ja sogar überlegt, ob er nicht für all das verantwortlich sei. Dann kam er aber zu dem Schluss, dass das alles Quatsch war was er dachte. Die meisten Lehrer an diesem Tag hatten noch einmal die Aufforderung der Polizei wiederholt, sich bloß zu melden wenn jemand Hinweise auf die Vermissten hätte. Jack wollte sich schon melden, als ihm einfiel, das er die drei ja nur gesehen hatte, mehr war aber nicht passiert. Schnell verwarf er den Gedanken und ließ den Tag an sich vorbeiziehen.
Als die Schule endlich aus war ging Jack zu Fuß nach Hause. Er wollte ein wenig durch die frische Luft gehen um über alles nachzudenken. Zizil hatte im kurz vor Ende der Schule gesagt, das Marie und sie sich schon bei der Schule abgemeldet hätten und morgen schon umziehen würden. Es war alles sehr eilig, da das Geschäft der Großeltern unbedingt weiter laufen musste. Jack war sehr betrübt darüber, das sie beide fortgingen. Nun hatte er niemanden mehr außer Makoe. Diese war aber nach dem Unterricht wieder so schnell verschwunden, das Jack keine Gelegenheit gehabt hatte sie anzusprechen.
Lark und Cira lagen beide auf einer Barre in einer abgedunkelten Kammer. Whisler hatte ihnen angeboten hier mit ihm unterzutauchen um seine Experimente durchzuführen.
Seitdem die beiden Jungen wussten, das die, die sie einmal geliebt hatten sie verlassen würden, hatten sie sich zu diesem Schritt entschieden. Nun warteten die beiden auf Whisler, der sich kurz in sein Labor zurückgezogen hatte. Jetzt trat er hinter dem Vorhange hervor der seine Arbeit verbarg. Er lächelte sanft während er sich den beiden Teenager nährte.
„Es wird auch überhaupt nicht wehtun...“
Part IV: A new Life
Die nächsten Tage waren alles andere als lustig. Schon am nächsten Tag hatten sich Marie und Zizil unter Tränen von ihren Freundinnen und ihren übrigen Klassenkameraden verabschiedet. Am bittersten war ihr Abschied von Jack. Sie umarmten ihn beide und Zizil küsste ihn so stürmisch, dass Jack fast vom Stuhl fiel.
„Ich will nicht gehen aber…ich muss es leider mein Engel. Es tut mir so leid.“ sagte sie mit tränenerstickter Stimme. Jack nickte leicht. Er wusste das sie gehen musste aber wahr haben wollte er es immer noch nicht.
„Ist schon okay Zizil. Ihr habt eure Verpflichtungen das ist mir klar. Schreib mir mal wenn du kannst ja?! Wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt.“ erwiderte er und versuchte ein Lächeln. Dies gelang ihm nicht so gut wie er es gehofft hatte. Zizil lächelte zittrig.
„Ja klar. Ich wünsch euch allen viel Glück. Und Kopf hoch Jack.“ sagte Zizil leise, küsste Jack noch mal heftig und dann verließ sie mit Marie das Klassenzimmer, die Schule und Jacks Leben. Jack fuhr sich mit dem Finger über die Lippen. Noch immer spürte er Zizils Lippen auf seinen und den bitteren Geschmack ihrer Tränen. Jetzt kamen Jack aber auch die Tränen, doch er musste sich auf den Unterricht konzentrieren. Der Unterricht war jetzt so kompliziert und schwierig wie seit langem nicht mehr. Die Schule verlangte den Schülern in diesem Jahr wirklich alles ab. Dieses Jahr ihres Schullebens sollte das traurigste und wohl auch das anstrengendste ihres Lebens werden. Zwischen all dem Schulstoff fragte sich Jack immer wieder wo wohl Cira, Lark oder Whisler stecken mochten. Er hatte zwar immer wieder die Nachrichten verfolgt und es war auch einiges berichtet worden aber die Ermittlungen waren bis jetzt ins Leere verlaufen. Der junge Valentine bezweifelte nicht, dass dies auch weiterhin so bleiben würde. Er war zu der Meinung übergegangen, dass die drei jungen Männer willentlich verschwunden waren und wenn sie es nicht wollten, dass man sie fand, dann fand man sie auch nicht. Egal wie viel sie suchten, die Polizei würde keinen Erfolg haben.
Der Junge überwachte schon seit Stunden den großen Platz im Herzen des Stadtparks. Sein langer schwarzer Mantel flatterte im wärmer werdenden Wind. Der Wind zerzauste ihm sein weißes Haar und der Fremde wischte es sich schnell aus dem Gesicht, damit er immer noch alles im Blick behalten konnte. Er wartete schon seit über einer Stunde wie er glaubte und alles nur für den Durst. Er verspürte diesen Durst noch nicht lange, vielleicht eine Woche und dennoch hatte er es schon früh geschafft ihn zu zügeln und zu warten. Der Park war zu seinem bevorzugten Jagdrevier geworden, da der Weißhaarige festgestellt hatte, das an diesem Ort Nahrung in Hülle und Fülle vorhanden war. Und besonders nachts war der Park reich an Beute. Der Park war gut ausgeleuchtet und überschaubar und so wiegten sich die Leute immer in trügerischer Sicherheit, wenn sie den Park durchquerten. Ein leichtes Grinsen huschte über das blasse Gesicht des Jungen, als er einen Schatten aus dem Dämmerlicht der Parklampen auf sich zukommen sah. Eine junge Frau mit seidig glänzendem Haar spazierte alleine durch den Park. Eine günstige Gelegenheit. Schnell verließ der fremde Junge sein Versteck zwischen den dichter stehenden Bäumen und trat auf den Weg. Das Mädchen musste direkt an ihm vorbei kommen und dann wäre seine Chance gekommen. Langsam wanderte sein Blick über den Menschen vor sich. Sie hatte lange schlanke Beine, schönes dunkles Haar und ein fein geschnittenes Gesicht. Langsam leckte er sich über die Lippen. Dann entdeckte das Mädchen ihn und unbewusst machte ihr Körper die Anzeichen, die man beobachten konnte wenn sich jemand fürchtete. Der Junge lachte leise, während das Mädchen auf ihn zukam. Die Zeichen der Angst hatte er schon viele male gesehen. Das Mädchen fummelte an ihrer Tasche rum und der Unbekannte nahm an, dass sie wohl nach ihrem Pfefferspray kramte. Das würde ihr gegen ihn nichts nützen…überhaupt nichts. Als sie dann näher gekommen war machte er einen Schritt zur Seite als lehne er sich nur gegen die Laterne. Dann war die junge Frau auf gleicher Höhe mit ihm und er streckte ein Bein aus. Sie stolperte über sein ausgestrecktes Bein, gleichzeitig schnellte er nach vorne und schlang einen Arm um ihren schlanken Leib. In einem verzweifelten Versuch ihn abzuwehren schlug sie nach ihm aber traf nur die Sonnenbrille, die er auf der Nase trug um seine Augen zu schützen. Die Brille fiel zu Boden und ihr angstverzerrtes Gesicht spiegelte sich in seinen unheimlich roten Augen wieder. Der Vampir öffnete weit seinen Mund und seine ungewöhnlich langen Schneidezähne kamen zum Vorschein. Das Mädchen schrie nicht, sie war wie gelähmt…bezaubert von diesen roten Augen. Dann biss er ihr in den Hals. Sie fühlte den brennenden Schmerz aber dennoch blieb sie ganz ruhig in seinen Armen liegen bis er ihr das Leben zur Gänze ausgesaugt hatte.
Den leeren Körper warf der Vampir einfach in die Bäume. Er ging felsenfest davon aus, das man die Leiche spätestens im Morgengraun finden würde aber das störte ihn nicht weiter. Er hinterließ keinerlei Spuren, die man hätte zurückverfolgen können…wieder ein Vorteil seines neuen Lebens. Jetzt fiel dem Jungen noch etwas ein. Schnell eilte er zu der Leiche und nahm ihr die Brieftasche ab.
„Ausgezeichnet…ich sehe du lernst dazu.“ erklang plötzlich eine andere Stimme. Der Vampir drehte sich um und grinste. Das Blut tröpfelte noch von seinen Zähnen.
„Du gehst immer nur von dir aus…“ sagte er mit einem leichten Lachen in der Stimme. Der gerade Angekommene nahm ihm die Brieftasche ab und mit der anderen Hand schob er sich seine Brille zurecht.
„Ich bin keine Bestie wie du…ich bin viel schlimmer.“
So, damit wäre das FanFic abgeschlossen. Ich weiß eigentlich fehlt am Ende noch ein Teil aber eigentlich wollte ich den Rest der Geschichte im Dunkeln lassen...oder vielleicht auch nicht.
Kommentare u. A. bitte ich hier her zu posten:
http://www.world-of-hentai.to/board/showthread.php?p=400250#post400250