innos
Ungläubiger
Rikku´s Predition
Hallo Leute!
Ich wünsch euch allen ein gutes, neues Jahr! Ich möchte das Jahr beginnen indem ich eine Geschichte von mir hier veröffentliche. Sie umfasst zwar bis jetzt nur das erste Kapitel, aber es werden weitere folgen. Ich werde einen zweiten Thread eröffnen, wo ihr dann über diese Story diskutieren könnt. Bitte schreibt keine Kommentare in diesen Thread. Und nun wünsche ich euch viel spaß mit meiner Geschichte:
Vorwort
[block]Dies ist eine Geschichte, die sich nach den Ereignissen von Final Fantasy X-2 spielt. Die Geschichte ist von mir erfunden und hat keinen Bezug auf die wirklichen Ereignissen nach FF X-2. [/block]
[block][Sin] ist tot. Vagnagun wurde besiegt. Die Stille Zeit ging weiter. Neu Yevon und die Junge Liga lebten in Frieden miteinander. Nooj, Gibbel und Baralai gingen gemeinsam mit Paine nach Luca, um dort in Frieden zu leben. Neu Yevon und die Junge Liga bekamen beide neue Anführer. Yuna und Rikku feierten gemeinsam mit den Bewohnern der Insel Besaid ihren gemeinsamen Sieg über Vagnagun. Und genau dort beginnt meine Geschichte:[/block]
Kapitel 1:
[block]Insel Besaid. Normalerweise eine ruhige Insel am südlichen Rand von Spira. Jedoch feierten die Bewohner der Insel ein Fest, das nun schon eine Woche andauerte. Der Auslöser dieses Festes waren die jüngsten Ereignisse in Spira. Dem Medium Yuna war es gelungen Vagnagun zu besiegen und somit den Fortbestand der Stillen Zeit, die durch den Sieg über [Sin] eingeläutet wurde, zu sichern. Die Welt verehrte Yuna, den nur diejenigen, die unmittelbar etwas mit Vagnagun oder [Sin] zu tun hatten, wussten, dass Yuna Hilfe gehabt hatte. Vor allem ihre größte Hilfe, Rikku, ging in der Bewunderung Yunas unter. Rikku hatte schon gegen [Sin] an Yunas Seite gekämpft und sie mit ihrem Leben beschützt. Und auch gegen Vagnagun war Rikku eine nicht zu verachtende Hilfe gewesen. Doch niemand bewunderte Rikku oder danke ihr für ihre Hilfe. Und so nahmen die unaufhaltsamen Ereignissen ihren Lauf und die Dinge waren nicht mehr so, wie sie sein sollten.[/block]
[block]Die Insel Besaid bestand nur aus einem kleinen Dorf und einem Strand. Der Rest der Insel konnte wegen der starken Vegetation nicht besiedelt werden. Auf der Insel herrschte Tropisches Klima und auch so war Besaid eine Insel, wo man gerne hinfährt um sich zu entspannen oder um seinen Urlaub dort zu verbringen. Das Dorf bestand aus drei Hütten, die auf der rechten Seite gebaut wurden, einem Laden und einer Pension, die auf der linken Seite gebaut wurden. Besaid war ein längliches Dorf, an dessen Ende ein Tempel stand, in dem die Media und auch die Priester beteten. Der Tempel war in ganz Spira berühmt, denn schließlich war es der Tempel, in dem das große Medium Yuna ausgebildet worden war. In der Nacht wurde in der Mitte des Dorfes ein riesiges Lagerfeuer entfacht. Nicht so groß, dass es die umliegende Vegetation entzündete, aber dennoch konnten die Flammen eine gewaltige Höhe erreichen. Eine Band spielte und die Dorfbewohner tanzten im Takt der Musik um die Flammen. Es waren nicht nur die Dorfbewohner zu dem Fest erschienen, da Besaid schließlich nur 10 Einwohner hatte, sondern es kamen Leute von überall her, denn sie wollten unbedingt mit Yuna den Sieg feiern. Nach dem Sieg über Vagnagun beschloss Yuna wieder ein Medium zu werden, um so den Menschen zu helfen. Alle tanzten um das Feuer und alle waren glücklich und keiner bemerkte die Gestalt, die abseits des Feuers saß. Oder wollte sie keiner bemerken? Rikku saß am Eingang vor der Pension. Sie trug ihren Bikini, ihren Gürtel, wo sie ihr Werkzeug, wie sie es nannte, aufbewahrte und ihr blaues Stirnband. Ihre Dolche waren an ihrem Gürtel befestigt. Rikku war eine Diebin und eine recht gute. Früher war sie ein Mitglied der Al-Bhed, einer Gruppe die sich mit Maschina befasste. Da jedoch, vor der Zeit von [Sin], die Al-Bheds von den gläubigen Yevons nicht anerkannt wurden, waren sie die Außenseiter Spiras. Doch Rikku war nie allein. Sie hatte immer Freunde und wenn die nicht da waren, hatte sie immer noch Brüderchen. Doch Brüderchen flog, mit den anderen Mitgliedern des Möwenpacks, mit der Celsius davon. Er wollte die Welt erkunden und nicht nur aus dem Cockpit des Flugschiffes. Als sie damals Yuna getroffen hatte, dachte sie, sie würde dem Dasein als Außenseiter entkommen, doch dem war nicht so. Rikku fühlte sich einsam. Sie hatte die Knie zu ihrem Körper gezogen und die Arme legte sie um ihre Beine. Ihr war kalt. Vielleicht war es die Kälte, die der Fluss, der hinter ihr seine Wege durch die Vegetation suchte, und da sie einige Meter entfernt von den Flammen saß, so dass die Wärme, die das Feuer entfachte, sie nicht mehr davor beschützen konnte. Aber es war nicht diese Art von Kälte, die sich in Ihr breit machte. Es war eine Art von Kälte, die sie nicht beschreiben konnte. Sie wusste selbst nicht, was sie zu bedeuten hatte. Rikku fühlte sich verlassen. Während ihre Freunde um die wärmenden Flammen tanzten, saß sie alleine am Rande eines Flusses, dessen Kälte nach ihr griff. Auch die Schatten der Nacht versuchten sie zu verschlingen, denn der Schein des Feuers reichte gerade aus um auf ihrem Gesicht einen leichten Schimmer zu hinterlassen. Einen Augenblick lang dachte sie, die Dunkelheit wäre der Grund, warum sie niemand betrachtet, jedoch verlor sie schnell diesen Gedanken, da niemand sie anscheinend vermisste. Ihre besten Freunde waren anwesend. Lulu, die gerade ein Kind bekommen hatte und es sich vor ihrer Hütte gemütlich gemacht hatte, die nicht so weit entfernt von dem Feuer stand, war mit ihrem Mann Wakka beisammen und Yuna tanzte mit den anderen Leuten. Keiner der 3 Freunde betrachtete Rikku auch nur einen Augenblick lang. Am Anfang tanzte Rikku mit, jedoch wurde sie von den anderen Tanzenden nur herum geschubst und keiner von ihnen hatte sich bei ihr entschuldigt. Schließlich gab sie es auf und zog sich zurück. Rikku hatte auch kein Glück bei den Männern. Jeder Mann, der ihr begegnet war, wich ihr aus oder beachtete sie gar nicht. Einzig in Gippel sah sie ihren zukünftigen Ehemann, da er, nicht wie die anderen Männer, Interesse an ihr zeigte, doch dieser verschwand mit Paine, Nooj und Baralai. Jetzt war Rikku sich sicher. Hier in Besaid würde sie niemals das finden, was sie so sehnsüchtig suchte. Freunde. Rikku legte ihren Kopf auf die Knie und fing leise an zu weinen. Durch ihre Tränen sah sie die glücklichen Dorfbewohner und ihre âFreundeâ. Sie war allein.[/block]
[block]Sie wusste nicht mehr wie lange sie dagesessen hatte, aber irgendwann hörte sie auf zu weinen. Rikku trocknete die Tränen und sah sich um. Die Dorfbewohner tanzten immer noch um das Feuer und Yuna flirtete mit einem der Dorfbewohner. Wahrscheinlich tat sie es, weil sie, durch den Trank den Lulu für das Fest gemischt hatte, berauscht war. Wahrscheinlich waren alle hier schon berauscht. Auch Lulu selbst, den Lulu und Wakka waren verschwunden. Sie ging davon aus, dass sie in ihrer Hütte waren und was sie dort machten, wollte sich Rikku nicht vorstellen. Dem Anschein nach hatte sie nicht lange geweint, denn die Menschen waren immer noch voller Energie und die Band stimmte immer wieder ein neues Lied an. Wahrscheinlich spielten sie immer die gleichen Lieder. Jedoch ein Blick auf das Feuer verriet Rikku, dass sie länger geweint hatte, als sie gedacht hatte. Das Feuer brannte immer noch hoch, aber die Flammen waren deutlich kleiner als zuvor. So wie es aussieht hatte der berauschende Trank von Lulu einen Nebeneffekt: Die Leute werden nicht müde. Rikku konnte sich das nicht mehr länger ansehen. Sie stand auf, jedoch war zu schnell aufgestanden, denn sie schwankte und wäre hingefallen, hätte sie sich nicht an der Eingangstür der Pension abgestützt. Rikku brachte ihre Gedanken wieder unter Kontrolle und ging Richtung Ausgang. Sie ging extra langsam. Wahrscheinlich hoffte sie, dass jetzt jemand sie bemerkte. Doch die Hoffnung machte schnell Platz für die Enttäuschung. Niemand sagte, Hey da ist Rikku, oder Rikku vielen Dank für deine Hilfe oder zumindest Auf Wiedersehen, Rikku. Wahrscheinlich sah niemand zu ihr rüber. Vielleicht hätten sie es getan, wenn sie nicht unter der Wirkung des Trankes stünden, aber das war für Rikku keine Entschuldigung. Sie verdrückte sich die Tränen und ging nun schneller aus dem Dorf. Sie wollte weg von den Leuten die sie nicht beachteten. Nach einiger Zeit blieb sie stehen und drehte sich um. Der Lichtschein des Feuers war nur mehr so stark, dass es in der Ferne so aussah, als ob dort eine Laterne hinge. Der Weg, denn sie entlang gelaufen war, war älter als das Dorf und zog seine Bahnen durch die dichte Vegetation, denn es ist der einzige Weg der vom Dorf aus zum Strand führte und der Strand war der einzige Weg diese Insel zu verlassen, abgesehen davon, dass man ein Flugschiff oder ähnliches besaß. Rechts und Links von ihr ragten die Bäume, die Ähnlichkeiten mit einer Palme besaßen, in die Höhe und in den unteren Schichten machten sich die verschiedensten Sträucher breit. Von einigen wusste sie, dass sie ein tödliches Gift in sich trugen, aber von den Meisten wusste sie nicht einmal die Namen und es Interessierte sie auch nicht. Nach einiger Zeit war sich Rikku sicher, dass niemand ihr folgte und zu ihr sagte, sie solle zurückkommen und mit ihnen feiern. Schon wieder breitete sich das Gefühl von Einsamkeit in ihr aus. Sie hätte jetzt zurückgehen sollen und die Nacht über sich ergehen lassen sollen. Am nächsten Tag hätte sie mit Yuna geredet und sie hätte ihr wahrscheinlich eine glaubhafte Erklärung erzählt. So wie es immer in solchen Situationen war. Rikku jedoch hatte es satt. Sie wollte nicht mehr so ein Leben führen. Ein Leben als Außenseiter, den man herum schubsen kann und der einem dann noch nebenbei das Leben retten, ohne das man sich bei ihm bedankt. Sie drehte sich um und lief weiter. Der Weg wurde steiler, doch das störte Rikku nicht. Sie lief im gleichen Tempo die Steigung hinauf. Oben angekommen blieb sie stehen und atmete richtig durch. Sie war vielleicht doch zu schnell die Steigung heraufgelaufen.[/block]
[block]Nach dem sie einige Male tief eingeatmet hatte, sah sie sich um. Sie befand sich auf der Anhöhe. Dies war der höchste Punkt des Weges. Ab jetzt gab es keine Steigungen mehr und es ging auch ein kleines Stück bergab bis zum Strand. Sie konnte auf das Meer sehen, dass sich vor ihr erstreckte. Ein Schiff machte sich bemerkbar, indem es das Nebelhorn blies. Rikku konnte viele Lichter auf dem Schiff erkennen und einmal schoss sogar eine Rakete in den Himmel um dann in Tausende kleine Lichter zu explodieren. Es bestand kein Zweifel. Auf dem Schiff fand eine Party statt. Rikku sah dem Schiff noch einige Zeit nach und ihr viel erst jetzt ein, dass vor ihr eine Steintafel stand. Sie reichte Rikku bis zu den Hüften. Sie konnte sich noch gut an diesen Tag erinnern, an dem Sie mit Yuna und den anderen das erste mal hier her kamen. Lulu erzählte ihnen, dass sie diese Steintafel zu Ehren ihres verstorbenen Bruders aufgestellt hatte. Ihr Bruder war in einen Kampf, mit einem der zahlreichen Monster auf dieser Insel, verwickelt und bemerkte den Abgrund hinter ihm nicht. Er wollte dem Angriff des Monsters ausweichen, verlor den Halt unter seinen Füßen und stürzte die mindestens 50 m steile Klippe hinunter. Er hätte es überlebt, wäre er ins Wasser gefallen und nicht auf einem der zahlreich, aus dem Wasser herausragenden Steinen gelandet. Lulu brach dann zusammen und fing an zu weinen. Damals musste Rikku mit sich ringen um nicht auch in Tränen auszubrechen, doch jetzt fühlte sie nichts. Sie starrte auf die Steintafel. Der Name von Lulus Bruder war nicht mehr leserlich und Lulu hatte nie den Namen ihres Bruders erwähnt. Wahrscheinlich hatte eines der Monster, an dieser Steintafel, seine Krallen geschliffen. Plötzlich kam ein Gefühl über sie, das sie am allerwenigsten an diesen Ort, zu diesem Zeitpunkt erwartet hätte. Hass. Sie hasste Lulus Bruder. Rikku erkannte, dass selbst ein Toter mehr Aufmerksamkeit bekam als sie. Sie wurde zornig. Die Hände ballten sich zu Fäusten und sie war so wütend, dass die Knöchel der Faust, durch den festen Druck, sich weiß verfärbten. Dann schlug sie, mit der rechten Hand, nach der Steintafel. Sie schlug mit einer solchen Kraft nach ihr, dass sie vor lauter Schmerzen aufgeschrien hätte, hätte nicht der Hass Kontrolle über sie. Nach einigen Sekunden schlug sie die Steintafel mit der linken Hand. Sie verlor endgültig die Kontrolle. Sie wusste nicht wie lange sie auf die Steintafel geschlagen hatte, aber nach einigen Schlägen verfärbte sich die Steintafel, an den Stellen die sie traf, rot. Rikku schlug immer schneller und heftiger, bis die Schmerzen, die durch ihre Arme liefen, sie stoppten. Sie zitterte am ganzen Körper und keuchte, als ob sie gerade einen wilden Eber unter größter Mühe getötet hätte. Von ihren Händen, die immer noch zu Fäusten geballt waren, tropfte Blut auf den Boden. In ihrem Blick waren Hass und Zorn zu erkennen und sie bemerkte, dass dieser Hass nicht Lulus Bruder sondern Lulu selbst galt. Wäre Lulu hier gewesen, sie hätte sie erschlagen. Als ihr dies Bewusst wurde löste sich der Zorn und ein Gefühl der Schuldigkeit überkam sie. Die Steintafel hielt den Schlägen Rikkus zwar stand, aber Blut war an vielen Stellen zu erkennen. Bei diesem Anblick erstarrte sie. Es war nicht die Tatsache, dass ihr eigenes Blut an der Steintafel herunter ran, sondern die Tatsache, dass sie das Denkmal an einen Toten beschmutzt hatte. Voller Entsetzten drehte sie sich nach rechts und lief die Anhöhe auf der anderen Seite herunter. Sie wollte weg von diesem Ort. Sie wollte weg von der Steintafel und vor allem wollte sie weit weg von ihren ehemaligen Freunden, die sie zu solch einer Tat geführt hatten. Rikku war keineswegs ein Mensch, der schnell rasend wird und Leute schlägt. Sie kann sich ihrer Haut wehren, was bei den Monstern in Spira auch notwendig ist, aber sie würde nie einem Menschen etwas antun. Rikku besaß einen großen Optimismus und wahrscheinlich war es dieser Optimismus, dass sie sich nicht schon viel früher von ihren Freunden getrennt hatte. Sie lief die Anhöhe hinab und übersah einen Stein. Sie stolperte, stürzte zu Boden und rollte den steilen Weg hinab. Sie kam erst wieder zum Stillstand, als der Weg wieder ebener wurde. Rikku war zu benommen, um jetzt aufzustehen und die Wunden zu betrachten, die die kleinen Steine und Äste ihr zugefügt hatten. Sie lag einfach nur da so wie sie aufgehört hatte zu rollen. Nach einiger Zeit stand sie langsam auf und überprüfte ihren Körper auf ernsthaften Wunden. Sie würde einige blaue Flecken bekommen, aber die größte Verletzung hatte sie sich selbst bei der Steintafel zugefügt. Ihr wurde erst jetzt bewusst, wie sehr ihre Hände schmerzten. Auch einige Schnittwunden hatte sie abbekommen, aber keine war ernsthaft bedrohlich. Sie sah sich um. Rikku befand sich jetzt bei den Ruinen. Vor der Zeit von [Sin] stand hier ein Wachturm, von dem aus man das Meer beobachtet hatte. Jetzt standen nur noch die Grundmauern des Turmes. Rechts vom Weg verlief die gleiche Klippe, nur jetzt war sie auf 30 m höhe geschrumpft, wie oben bei der Anhöhe. Sie hatte glück, dass sie nicht die Klippe hinabgestürzt war. Sie dachte sich, dass es vielleicht besser gewesen wäre, sie wäre die Klippe hinuntergefallen.[/block]
[block]Rikku musste ihre Wunden behandeln, doch dazu brauchte sie Wasser. Sie passierte die Ruine und ging weiter. Schon nach kurzer Zeit hörte sie das Rauschen des Wasserfalls. Das Wasser des Wasserfalls stürzte über 100 m in die Tiefe. Der Weg führte knapp an dem Wasserfall vorbei. Gerade so knapp, dass man nicht nass oder durch den Druck des Wassers in die Tiefe gerissen wurde. Neben dem Weg führte ein kleiner Pfad an die Stelle, wo der Wasserfall aufschlug. Rikku machte sich auf den Weg, denn dort unten gab es eine Stelle, wo sie sich waschen konnten. Vielleicht war es der Blutverlust oder einfach die Tatsache, dass sie sich damit anfreundete, mit dem Leben abzuschließen, jedenfalls übersah sie das Monster, das gerade den Pfad heraufkam. Wahrscheinlich hatte das Monster gerade seinen Durst gelöscht. Rikku erkannte es sofort. Es war ein Barbute. Das blaue Monster war so groß wie die Steintafel und besaß zwei riesige Hände, die das Monster als Schild oder auch zum Angriff verwendete. Das Monster wartete nicht lange und lief auf Rikku zu. Noch bevor sie ihre Dolche von ihrem Gürtel lösen konnte, rammte das Monster sie. Normalerweise würde sie so einen Angriff nicht zu Fall bringen, da sie jedoch noch Schmerzen am gesamten Körper hatte und noch immer benommen war, flog sie einige Meter und schlug hart mit dem Rücken auf den Boden auf. Der Aufschlag presste ihr die Luft aus den Lungen. Sie kämpfte gegen die Schwärze, die sich hinter ihren Augen breit machte und einen kurzen Augenblick überlegte sie, ob sie nicht der Schwärze erliegen und sich von dem Monster töten lassen sollte. Aber den Gefallen tat man ihr nicht, denn im selben Augenblick war die Schwärze wieder weg. Sie starrte in Richtung Monster und sah, dass es sich bereitmachte erneut anzugreifen. Rikku stand auf, zog einen ihrer Dolche und stürzte sich auf das Monster. Der Barbute hob seine Hände schützend vor das Gesicht, doch Rikku kannte den Schwachpunkt dieses Monsters. Während das Monster sein Gesicht schütze, waren seine Beine ungeschützt. Rikku warf sich nach vorne und fügte dem Monster eine tiefe Schnittwunde an seinem rechten Bein zu. Das Monster verlor den Halt und fiel zur Seite. Dies geschah alles mehr wegen ihrer Kampferfahrungen und ihrer Instinkte, als dass sie sich wirklich wehren wollte. Schreiend, und mit den Händen fuchtelnd, versuchte das Monster wieder aufzustehen. Verzweiflung machte sich in seinen Augen breit. Normalerweise war dies der Zeitpunkt, an dem Rikku das Monster liegen gelassen und weitergegangen wäre. Doch da war noch ein Funken des Hasses in ihr und so rammte sie ihren Dolch mit aller Kraft an die Stelle, wo sie sein Herz vermutete. Das Monster schrie lauter und kämpfte verzweifelt gegen den Tod. Rikku jedoch verlagerte ihr ganzes Gewicht in den Dolch, bis dieser gänzlich in seinem Körper verschwand. Einige Augenblicke zuckte das Monster, bis es sich schließlich in blaue, grüne, gelbe und weiße Lichter auflöste die in den Himmel verschwanden und immer blasser wurden, bis sie schließlich gänzlich verschwunden waren. Rikku lies sich auf den Boden fallen und atmete schwer. Normalerweise war ein Barbute kein Gegner für sie, aber sie hatte einfach keine Kraft zum Kämpfen. Es lag nicht an ihren körperlichen Verletzungen, denn sie hatte schon oft mit schwereren Wunden gegen stärkere Monster gekämpft und gewonnen, sondern es lag vielmehr an der Erkenntnis, die sie heute errungen hatte. Nach einigen Minuten befestigte sie den Dolch wieder an ihrem Gürtel und ging den Pfad hinab. Sie suchte sich eine Stelle aus, wo das Wasser ruhiger war und wusch sich die Wunden sauber. Als sie ihr Gesicht wusch und das kalte Wasser ihre Lippen berührte, worauf sich ein unglaublicher Durst entwickelte, fuhr sie mit ihrem Kopf ins Wasser und trank. Sie trank so viel, das sie dabei fast ertrunken wäre. Sie brauchte einige Momente bis sie wieder ruhig atmen konnte, dann pflückte sie, von der nächstbesten Pflanze die hinter ihr wuchs, einige Blätter ab und verband sich damit ihre Hände und auch eine Schnittwunde an ihrem Arm, den sie sich bei dem Sturz bei der Anhöhe zugezogen hatte. Sie war sich nicht einmal sicher, ob diese Pflanze giftig war oder nicht, aber es war ihr egal. Als sie den Pfad hinaufging, bemerkte sie, dass sie doch durstiger war als zuvor, denn jetzt fiel ihr das Gehen leichter. Jetzt war wahrscheinlich die letzte Möglichkeit, zurückgehen zu können. Sie sah in Richtung der Ruinen mit einem kleinen Funken Hoffnung, dass dort Yuna auftauchen und sich bei ihr entschuldigen würde. Doch auch diesmal kam niemand. Nichts als Schatten die sich um sie herum ausbreiteten. Sie beschloss den Weg weiter zu folgen und die Insel durch das nächst beste Schiff, das anliegen würde, zu verlassen. Rikkus Gang wurde immer schwerer und sie selbst hatte das Gefühl, als ob Ihre Kräfte sie langsam verließen. Nach einiger Zeit kam sie zu einer kleinen Schlucht. Die Schlucht war nicht lang und bestand nur aus einer Kurve, gefolgt von einer Kreuzung. Sie war fast am Ziel. Sie musste nur noch die Schlucht durchqueren und bei der Kreuzung rechts abbiegen und schon wäre sie am Strand. Rikku machte sich auf den Weg und in der Kurve der Schlucht musste sie anhalten um neue Kräfte zu sammeln. Sie fing an zu schwitzen und auch ihre Sicht wurde immer trüber. Sie war knapp davor in Ohnmacht zu fallen, wusste jedoch nicht warum. Rikku musste weitergehen und so versuchte sie einen Schritt zu machen, jedoch hatte sie nicht genügend Kraft und stürzte ungebremst zu Boden. Sie war sich sicher, dass dies das Ende war. Rikku wollte einfach nur schlafen, auch wenn sie wusste, dass wenn sie jetzt einschliefe, sie nicht mehr erwachen würde. Doch dann flüsterte der Wind ihr ins Ohr: âGuss wi sen!â Rikku erschrak. Sie sah auf und bemerkte eine Höhle. An diese Höhle konnte sich Rikku nicht mehr erinnern. Was sie mehr erschrecken lies, als die Tatsache, dass eine unbekannte Höhle vor ihr aufgetaucht war, die vorher bestimmt nicht da gewesen ist, waren die Worte Guss wi sen! Diese waren ganz klar Wörter in ihrer Muttersprache, Al-Bhed. War Brüderchen zurückgekommen? Oder einer ihrer alten Freunde? Hatte sie noch Freunde? Rikku schöpfte neue Kräfte aus dieser neu entstandenen Hoffnung und betrat die Höhle. Die Höhle war dunkel und sie konnte nicht einmal sehen wohin sie ging und als sie einige Schritte in die Höhle gegangen war, verlosch das wenige Licht, das durch den Höhleneingang gekommen war. Sie drehte sich um und sah nur noch die absolute Finsternis. Sie bekam Panik und lief zurück. Sie Übersah jedoch in der Dunkelheit einen Ast, zumindest hoffte sie, dass es ein Ast war, und stürzte. Dabei brach sie sich ihr linkes Bein, was sie daran merkte, dass unglaubliche Schmerzen von ihrem Bein kamen, als sie versuchte aufzustehen. Was tat sie eigentlich in dieser Höhle die nach verwestem Fleisch roch? Sie wusste genau, dass ihre alten Freunde sie verlassen hatten. Und auch Yuna und die anderen haben sie im Stich gelassen. Alles was Rikku wollte, war nur einen einzigen Freund zu haben. Einen Freund mit dem sie über alles reden konnte, mit dem sie ihre Geheimnisse teilen konnte und der einfach nur für sie da war. Rikku fühlte sich in dieser Höhle mehr als nur einsam und sie gab jede Hoffnung auf, dass einer ihrer alten Freunde kommen würde und wäre es nur um ihr zu sagen, dass sie sterben würde, denn so wie sie sich fühlte, würde sie bald sterben. Sie wollte auch sterben. Vielleicht bekam sie dann die Aufmerksamkeit so wie Lulus Bruder. Vielleicht muss man Tod sein, um anerkannt zu werden. Sie schloss ihre Augen und blieb am Boden liegen so wie sie gefallen war, um auf ihren erlösenden Tod zu warten. Doch auch diesen Gefallen tat man ihr nicht.[/block]
[block]Nach einigen Minuten, die ihr wie eine halbe Ewigkeit vorkam, sagte eine Stimme, die sie vorhin in diese Höhle gelockt hatte, nur diesmal mit klaren Worten in der allgemeinen Spra-che: âHallo, mein Kind!â Rikku versuchte ihre Augen aufzumachen, doch sie schaffte es nichtmehr ihre Augen ganz aufzumachen. Durch den Spalt ihrer Augen sah sie in zwei rot-glühende Augen, die sie durchdringlich anstarrten. Den dazugehörigen Körper konnte sie in der Dunkelheit nicht erkennen. âWie ironisch, ich werde von einem Monster getötet. Noch dazu von einem wo ich mir einbilde, dass es reden kann.â Der Ton in ihrer Stimme klang nicht so wie sie es beabsichtigt hatte. Sie wollte entschlossen klingen, jedoch hatte sie mühe überhaupt etwas zu sagen und so musste sich das eher wie ein Wimmern angehört haben. âKeine Sorge, du leidest nicht an Todeshalluzinationen.â Die Stimme klang belustigt, jedoch mit einem Unterton, den sie nicht einordnen konnte. âWas?â âOh, du weißt es also nicht? Ich dachte du wärst so verzweifelt, dass du dir absichtlich die Blätter des giftigsten Strauches um deine Hände gebunden hast, den man hier auf der Insel finden kann.â Rikku störte die Tatsache nicht, dass sie sich selbst beinahe umgebracht hätte, auch wenn sie es nicht gewusst hatte. Wenn sie Glück hätte, würde sie sterben, bevor sie das Nachtmahl von dem Monster wurde. âNicht so schnell, Rikku! Ich hatte heute schon ein Nachtmahl.â Rikku fuhr erschrocken zusammen. Konnte das Monster Gedanken lesen? âNun Rikku, bevor du an deiner Vergiftung stirbst, stelle ich dich auf eine Wahl. Entweder du stirbst, heute und jetzt in dieser Höhle oder du kommst mit mir in eine Welt die du dir selber aufbauen kannst! Also entscheide dich!â Rikku wusste nicht was dieses Monster sagte. Sie wollte darauf auch nicht antworten sondern einfach sterben. Sie wollte die Augen schließen und warten bis der Tod durch die Vergiftung oder durch das Monster erfolgte. Schließlich war das im Endeffekt auch egal, denn niemand würde sie hier suchen. Niemand würde sie vermissen. Wahrscheinlich hätte es für die Nachwelt nie eine Rikku gegeben. Sie wäre in den Geschichten um das große Medium Yuna, wie sie [Sin] und Vagnagun besiegt hatte, untergegangen und selbst Yuna hätte sie schnell vergessen. Sie hatte sich entschieden. Entschieden zu sterben. Nach einer Weile erhob sich wieder die Stimme: âGut wie du willst. Aber bedenke, dass du in einem Alter von 17 bist und mehr erlebt hast als alle anderen in Spira. Der Verrat von deinen Freunden wird dich prägen, doch du kannst dir neue Freunde suchen und du wirst auch einen Ehemann, mit dem du Kinder haben wirst, finden, die dich schätzen werden und dich niemals im Stich lassen werden und dann würde sich die Nachwelt an eine Rikku erinnern, die dem beinahen, sicheren Tod, verursacht durch den Verrat ihre Freunde, entkommen ist und ein glückliches Leben in Spira verbrachte. Das ist deine letzte Chance. Ich werde dich nicht töten oder zwingen das du weiterlebst, aber bedenke, dass der Tod durch das Gift der Blätter, die du an deinen Händen trägst, ein sehr qualvoller sein wird!â Rikku starrte die Gestalt an. Sie öffnete ihren Mund. âIch will leben!â Sie hatte diese Worte nicht gesagt, weil seine Worte sie so bewegt hatte, denn es wäre ihr egal gewesen ob es für die Nachwelt eine Rikku geben wird oder ob sie jetzt einen qualvollen Tod finden würde, sondern wegen den roten Augen, die sie anstarrten und sie nur sagen konnte, dass sie leben wollte. âWie du willst.â Mit einem düsteren Lächeln näherte sich das Wesen, bückte sich zu ihr hinunter und grub seine Zähne in ihren Hals. Jetzt würde sie sterben. Das Wesen würde sie auffressen. Wie hätte sie auch nur eine Sekunde lang den Worten eines Monsters glauben können? Das war das Ende für Rikku. Sie würde ins Abyssum hinabsteigen und vielleicht als Monster in diese Welt zurückkehren oder vielleicht gönnten ihr größere Mächte endlich mal Ruhe und einen ewig langen Schlaf. Im letzten Moment ihres Lebens spürte sie weder Angst, Reue, Hass, noch irgendwelche Schuldgefühle. Nein, sie fühlte sich glücklich, endlich erlöst zu werden.[/block]
Hallo Leute!
Ich wünsch euch allen ein gutes, neues Jahr! Ich möchte das Jahr beginnen indem ich eine Geschichte von mir hier veröffentliche. Sie umfasst zwar bis jetzt nur das erste Kapitel, aber es werden weitere folgen. Ich werde einen zweiten Thread eröffnen, wo ihr dann über diese Story diskutieren könnt. Bitte schreibt keine Kommentare in diesen Thread. Und nun wünsche ich euch viel spaß mit meiner Geschichte:
Rikku´s Predition
Vorwort
[block]Dies ist eine Geschichte, die sich nach den Ereignissen von Final Fantasy X-2 spielt. Die Geschichte ist von mir erfunden und hat keinen Bezug auf die wirklichen Ereignissen nach FF X-2. [/block]
[block][Sin] ist tot. Vagnagun wurde besiegt. Die Stille Zeit ging weiter. Neu Yevon und die Junge Liga lebten in Frieden miteinander. Nooj, Gibbel und Baralai gingen gemeinsam mit Paine nach Luca, um dort in Frieden zu leben. Neu Yevon und die Junge Liga bekamen beide neue Anführer. Yuna und Rikku feierten gemeinsam mit den Bewohnern der Insel Besaid ihren gemeinsamen Sieg über Vagnagun. Und genau dort beginnt meine Geschichte:[/block]
Kapitel 1:
[block]Insel Besaid. Normalerweise eine ruhige Insel am südlichen Rand von Spira. Jedoch feierten die Bewohner der Insel ein Fest, das nun schon eine Woche andauerte. Der Auslöser dieses Festes waren die jüngsten Ereignisse in Spira. Dem Medium Yuna war es gelungen Vagnagun zu besiegen und somit den Fortbestand der Stillen Zeit, die durch den Sieg über [Sin] eingeläutet wurde, zu sichern. Die Welt verehrte Yuna, den nur diejenigen, die unmittelbar etwas mit Vagnagun oder [Sin] zu tun hatten, wussten, dass Yuna Hilfe gehabt hatte. Vor allem ihre größte Hilfe, Rikku, ging in der Bewunderung Yunas unter. Rikku hatte schon gegen [Sin] an Yunas Seite gekämpft und sie mit ihrem Leben beschützt. Und auch gegen Vagnagun war Rikku eine nicht zu verachtende Hilfe gewesen. Doch niemand bewunderte Rikku oder danke ihr für ihre Hilfe. Und so nahmen die unaufhaltsamen Ereignissen ihren Lauf und die Dinge waren nicht mehr so, wie sie sein sollten.[/block]
[block]Die Insel Besaid bestand nur aus einem kleinen Dorf und einem Strand. Der Rest der Insel konnte wegen der starken Vegetation nicht besiedelt werden. Auf der Insel herrschte Tropisches Klima und auch so war Besaid eine Insel, wo man gerne hinfährt um sich zu entspannen oder um seinen Urlaub dort zu verbringen. Das Dorf bestand aus drei Hütten, die auf der rechten Seite gebaut wurden, einem Laden und einer Pension, die auf der linken Seite gebaut wurden. Besaid war ein längliches Dorf, an dessen Ende ein Tempel stand, in dem die Media und auch die Priester beteten. Der Tempel war in ganz Spira berühmt, denn schließlich war es der Tempel, in dem das große Medium Yuna ausgebildet worden war. In der Nacht wurde in der Mitte des Dorfes ein riesiges Lagerfeuer entfacht. Nicht so groß, dass es die umliegende Vegetation entzündete, aber dennoch konnten die Flammen eine gewaltige Höhe erreichen. Eine Band spielte und die Dorfbewohner tanzten im Takt der Musik um die Flammen. Es waren nicht nur die Dorfbewohner zu dem Fest erschienen, da Besaid schließlich nur 10 Einwohner hatte, sondern es kamen Leute von überall her, denn sie wollten unbedingt mit Yuna den Sieg feiern. Nach dem Sieg über Vagnagun beschloss Yuna wieder ein Medium zu werden, um so den Menschen zu helfen. Alle tanzten um das Feuer und alle waren glücklich und keiner bemerkte die Gestalt, die abseits des Feuers saß. Oder wollte sie keiner bemerken? Rikku saß am Eingang vor der Pension. Sie trug ihren Bikini, ihren Gürtel, wo sie ihr Werkzeug, wie sie es nannte, aufbewahrte und ihr blaues Stirnband. Ihre Dolche waren an ihrem Gürtel befestigt. Rikku war eine Diebin und eine recht gute. Früher war sie ein Mitglied der Al-Bhed, einer Gruppe die sich mit Maschina befasste. Da jedoch, vor der Zeit von [Sin], die Al-Bheds von den gläubigen Yevons nicht anerkannt wurden, waren sie die Außenseiter Spiras. Doch Rikku war nie allein. Sie hatte immer Freunde und wenn die nicht da waren, hatte sie immer noch Brüderchen. Doch Brüderchen flog, mit den anderen Mitgliedern des Möwenpacks, mit der Celsius davon. Er wollte die Welt erkunden und nicht nur aus dem Cockpit des Flugschiffes. Als sie damals Yuna getroffen hatte, dachte sie, sie würde dem Dasein als Außenseiter entkommen, doch dem war nicht so. Rikku fühlte sich einsam. Sie hatte die Knie zu ihrem Körper gezogen und die Arme legte sie um ihre Beine. Ihr war kalt. Vielleicht war es die Kälte, die der Fluss, der hinter ihr seine Wege durch die Vegetation suchte, und da sie einige Meter entfernt von den Flammen saß, so dass die Wärme, die das Feuer entfachte, sie nicht mehr davor beschützen konnte. Aber es war nicht diese Art von Kälte, die sich in Ihr breit machte. Es war eine Art von Kälte, die sie nicht beschreiben konnte. Sie wusste selbst nicht, was sie zu bedeuten hatte. Rikku fühlte sich verlassen. Während ihre Freunde um die wärmenden Flammen tanzten, saß sie alleine am Rande eines Flusses, dessen Kälte nach ihr griff. Auch die Schatten der Nacht versuchten sie zu verschlingen, denn der Schein des Feuers reichte gerade aus um auf ihrem Gesicht einen leichten Schimmer zu hinterlassen. Einen Augenblick lang dachte sie, die Dunkelheit wäre der Grund, warum sie niemand betrachtet, jedoch verlor sie schnell diesen Gedanken, da niemand sie anscheinend vermisste. Ihre besten Freunde waren anwesend. Lulu, die gerade ein Kind bekommen hatte und es sich vor ihrer Hütte gemütlich gemacht hatte, die nicht so weit entfernt von dem Feuer stand, war mit ihrem Mann Wakka beisammen und Yuna tanzte mit den anderen Leuten. Keiner der 3 Freunde betrachtete Rikku auch nur einen Augenblick lang. Am Anfang tanzte Rikku mit, jedoch wurde sie von den anderen Tanzenden nur herum geschubst und keiner von ihnen hatte sich bei ihr entschuldigt. Schließlich gab sie es auf und zog sich zurück. Rikku hatte auch kein Glück bei den Männern. Jeder Mann, der ihr begegnet war, wich ihr aus oder beachtete sie gar nicht. Einzig in Gippel sah sie ihren zukünftigen Ehemann, da er, nicht wie die anderen Männer, Interesse an ihr zeigte, doch dieser verschwand mit Paine, Nooj und Baralai. Jetzt war Rikku sich sicher. Hier in Besaid würde sie niemals das finden, was sie so sehnsüchtig suchte. Freunde. Rikku legte ihren Kopf auf die Knie und fing leise an zu weinen. Durch ihre Tränen sah sie die glücklichen Dorfbewohner und ihre âFreundeâ. Sie war allein.[/block]
[block]Sie wusste nicht mehr wie lange sie dagesessen hatte, aber irgendwann hörte sie auf zu weinen. Rikku trocknete die Tränen und sah sich um. Die Dorfbewohner tanzten immer noch um das Feuer und Yuna flirtete mit einem der Dorfbewohner. Wahrscheinlich tat sie es, weil sie, durch den Trank den Lulu für das Fest gemischt hatte, berauscht war. Wahrscheinlich waren alle hier schon berauscht. Auch Lulu selbst, den Lulu und Wakka waren verschwunden. Sie ging davon aus, dass sie in ihrer Hütte waren und was sie dort machten, wollte sich Rikku nicht vorstellen. Dem Anschein nach hatte sie nicht lange geweint, denn die Menschen waren immer noch voller Energie und die Band stimmte immer wieder ein neues Lied an. Wahrscheinlich spielten sie immer die gleichen Lieder. Jedoch ein Blick auf das Feuer verriet Rikku, dass sie länger geweint hatte, als sie gedacht hatte. Das Feuer brannte immer noch hoch, aber die Flammen waren deutlich kleiner als zuvor. So wie es aussieht hatte der berauschende Trank von Lulu einen Nebeneffekt: Die Leute werden nicht müde. Rikku konnte sich das nicht mehr länger ansehen. Sie stand auf, jedoch war zu schnell aufgestanden, denn sie schwankte und wäre hingefallen, hätte sie sich nicht an der Eingangstür der Pension abgestützt. Rikku brachte ihre Gedanken wieder unter Kontrolle und ging Richtung Ausgang. Sie ging extra langsam. Wahrscheinlich hoffte sie, dass jetzt jemand sie bemerkte. Doch die Hoffnung machte schnell Platz für die Enttäuschung. Niemand sagte, Hey da ist Rikku, oder Rikku vielen Dank für deine Hilfe oder zumindest Auf Wiedersehen, Rikku. Wahrscheinlich sah niemand zu ihr rüber. Vielleicht hätten sie es getan, wenn sie nicht unter der Wirkung des Trankes stünden, aber das war für Rikku keine Entschuldigung. Sie verdrückte sich die Tränen und ging nun schneller aus dem Dorf. Sie wollte weg von den Leuten die sie nicht beachteten. Nach einiger Zeit blieb sie stehen und drehte sich um. Der Lichtschein des Feuers war nur mehr so stark, dass es in der Ferne so aussah, als ob dort eine Laterne hinge. Der Weg, denn sie entlang gelaufen war, war älter als das Dorf und zog seine Bahnen durch die dichte Vegetation, denn es ist der einzige Weg der vom Dorf aus zum Strand führte und der Strand war der einzige Weg diese Insel zu verlassen, abgesehen davon, dass man ein Flugschiff oder ähnliches besaß. Rechts und Links von ihr ragten die Bäume, die Ähnlichkeiten mit einer Palme besaßen, in die Höhe und in den unteren Schichten machten sich die verschiedensten Sträucher breit. Von einigen wusste sie, dass sie ein tödliches Gift in sich trugen, aber von den Meisten wusste sie nicht einmal die Namen und es Interessierte sie auch nicht. Nach einiger Zeit war sich Rikku sicher, dass niemand ihr folgte und zu ihr sagte, sie solle zurückkommen und mit ihnen feiern. Schon wieder breitete sich das Gefühl von Einsamkeit in ihr aus. Sie hätte jetzt zurückgehen sollen und die Nacht über sich ergehen lassen sollen. Am nächsten Tag hätte sie mit Yuna geredet und sie hätte ihr wahrscheinlich eine glaubhafte Erklärung erzählt. So wie es immer in solchen Situationen war. Rikku jedoch hatte es satt. Sie wollte nicht mehr so ein Leben führen. Ein Leben als Außenseiter, den man herum schubsen kann und der einem dann noch nebenbei das Leben retten, ohne das man sich bei ihm bedankt. Sie drehte sich um und lief weiter. Der Weg wurde steiler, doch das störte Rikku nicht. Sie lief im gleichen Tempo die Steigung hinauf. Oben angekommen blieb sie stehen und atmete richtig durch. Sie war vielleicht doch zu schnell die Steigung heraufgelaufen.[/block]
[block]Nach dem sie einige Male tief eingeatmet hatte, sah sie sich um. Sie befand sich auf der Anhöhe. Dies war der höchste Punkt des Weges. Ab jetzt gab es keine Steigungen mehr und es ging auch ein kleines Stück bergab bis zum Strand. Sie konnte auf das Meer sehen, dass sich vor ihr erstreckte. Ein Schiff machte sich bemerkbar, indem es das Nebelhorn blies. Rikku konnte viele Lichter auf dem Schiff erkennen und einmal schoss sogar eine Rakete in den Himmel um dann in Tausende kleine Lichter zu explodieren. Es bestand kein Zweifel. Auf dem Schiff fand eine Party statt. Rikku sah dem Schiff noch einige Zeit nach und ihr viel erst jetzt ein, dass vor ihr eine Steintafel stand. Sie reichte Rikku bis zu den Hüften. Sie konnte sich noch gut an diesen Tag erinnern, an dem Sie mit Yuna und den anderen das erste mal hier her kamen. Lulu erzählte ihnen, dass sie diese Steintafel zu Ehren ihres verstorbenen Bruders aufgestellt hatte. Ihr Bruder war in einen Kampf, mit einem der zahlreichen Monster auf dieser Insel, verwickelt und bemerkte den Abgrund hinter ihm nicht. Er wollte dem Angriff des Monsters ausweichen, verlor den Halt unter seinen Füßen und stürzte die mindestens 50 m steile Klippe hinunter. Er hätte es überlebt, wäre er ins Wasser gefallen und nicht auf einem der zahlreich, aus dem Wasser herausragenden Steinen gelandet. Lulu brach dann zusammen und fing an zu weinen. Damals musste Rikku mit sich ringen um nicht auch in Tränen auszubrechen, doch jetzt fühlte sie nichts. Sie starrte auf die Steintafel. Der Name von Lulus Bruder war nicht mehr leserlich und Lulu hatte nie den Namen ihres Bruders erwähnt. Wahrscheinlich hatte eines der Monster, an dieser Steintafel, seine Krallen geschliffen. Plötzlich kam ein Gefühl über sie, das sie am allerwenigsten an diesen Ort, zu diesem Zeitpunkt erwartet hätte. Hass. Sie hasste Lulus Bruder. Rikku erkannte, dass selbst ein Toter mehr Aufmerksamkeit bekam als sie. Sie wurde zornig. Die Hände ballten sich zu Fäusten und sie war so wütend, dass die Knöchel der Faust, durch den festen Druck, sich weiß verfärbten. Dann schlug sie, mit der rechten Hand, nach der Steintafel. Sie schlug mit einer solchen Kraft nach ihr, dass sie vor lauter Schmerzen aufgeschrien hätte, hätte nicht der Hass Kontrolle über sie. Nach einigen Sekunden schlug sie die Steintafel mit der linken Hand. Sie verlor endgültig die Kontrolle. Sie wusste nicht wie lange sie auf die Steintafel geschlagen hatte, aber nach einigen Schlägen verfärbte sich die Steintafel, an den Stellen die sie traf, rot. Rikku schlug immer schneller und heftiger, bis die Schmerzen, die durch ihre Arme liefen, sie stoppten. Sie zitterte am ganzen Körper und keuchte, als ob sie gerade einen wilden Eber unter größter Mühe getötet hätte. Von ihren Händen, die immer noch zu Fäusten geballt waren, tropfte Blut auf den Boden. In ihrem Blick waren Hass und Zorn zu erkennen und sie bemerkte, dass dieser Hass nicht Lulus Bruder sondern Lulu selbst galt. Wäre Lulu hier gewesen, sie hätte sie erschlagen. Als ihr dies Bewusst wurde löste sich der Zorn und ein Gefühl der Schuldigkeit überkam sie. Die Steintafel hielt den Schlägen Rikkus zwar stand, aber Blut war an vielen Stellen zu erkennen. Bei diesem Anblick erstarrte sie. Es war nicht die Tatsache, dass ihr eigenes Blut an der Steintafel herunter ran, sondern die Tatsache, dass sie das Denkmal an einen Toten beschmutzt hatte. Voller Entsetzten drehte sie sich nach rechts und lief die Anhöhe auf der anderen Seite herunter. Sie wollte weg von diesem Ort. Sie wollte weg von der Steintafel und vor allem wollte sie weit weg von ihren ehemaligen Freunden, die sie zu solch einer Tat geführt hatten. Rikku war keineswegs ein Mensch, der schnell rasend wird und Leute schlägt. Sie kann sich ihrer Haut wehren, was bei den Monstern in Spira auch notwendig ist, aber sie würde nie einem Menschen etwas antun. Rikku besaß einen großen Optimismus und wahrscheinlich war es dieser Optimismus, dass sie sich nicht schon viel früher von ihren Freunden getrennt hatte. Sie lief die Anhöhe hinab und übersah einen Stein. Sie stolperte, stürzte zu Boden und rollte den steilen Weg hinab. Sie kam erst wieder zum Stillstand, als der Weg wieder ebener wurde. Rikku war zu benommen, um jetzt aufzustehen und die Wunden zu betrachten, die die kleinen Steine und Äste ihr zugefügt hatten. Sie lag einfach nur da so wie sie aufgehört hatte zu rollen. Nach einiger Zeit stand sie langsam auf und überprüfte ihren Körper auf ernsthaften Wunden. Sie würde einige blaue Flecken bekommen, aber die größte Verletzung hatte sie sich selbst bei der Steintafel zugefügt. Ihr wurde erst jetzt bewusst, wie sehr ihre Hände schmerzten. Auch einige Schnittwunden hatte sie abbekommen, aber keine war ernsthaft bedrohlich. Sie sah sich um. Rikku befand sich jetzt bei den Ruinen. Vor der Zeit von [Sin] stand hier ein Wachturm, von dem aus man das Meer beobachtet hatte. Jetzt standen nur noch die Grundmauern des Turmes. Rechts vom Weg verlief die gleiche Klippe, nur jetzt war sie auf 30 m höhe geschrumpft, wie oben bei der Anhöhe. Sie hatte glück, dass sie nicht die Klippe hinabgestürzt war. Sie dachte sich, dass es vielleicht besser gewesen wäre, sie wäre die Klippe hinuntergefallen.[/block]
[block]Rikku musste ihre Wunden behandeln, doch dazu brauchte sie Wasser. Sie passierte die Ruine und ging weiter. Schon nach kurzer Zeit hörte sie das Rauschen des Wasserfalls. Das Wasser des Wasserfalls stürzte über 100 m in die Tiefe. Der Weg führte knapp an dem Wasserfall vorbei. Gerade so knapp, dass man nicht nass oder durch den Druck des Wassers in die Tiefe gerissen wurde. Neben dem Weg führte ein kleiner Pfad an die Stelle, wo der Wasserfall aufschlug. Rikku machte sich auf den Weg, denn dort unten gab es eine Stelle, wo sie sich waschen konnten. Vielleicht war es der Blutverlust oder einfach die Tatsache, dass sie sich damit anfreundete, mit dem Leben abzuschließen, jedenfalls übersah sie das Monster, das gerade den Pfad heraufkam. Wahrscheinlich hatte das Monster gerade seinen Durst gelöscht. Rikku erkannte es sofort. Es war ein Barbute. Das blaue Monster war so groß wie die Steintafel und besaß zwei riesige Hände, die das Monster als Schild oder auch zum Angriff verwendete. Das Monster wartete nicht lange und lief auf Rikku zu. Noch bevor sie ihre Dolche von ihrem Gürtel lösen konnte, rammte das Monster sie. Normalerweise würde sie so einen Angriff nicht zu Fall bringen, da sie jedoch noch Schmerzen am gesamten Körper hatte und noch immer benommen war, flog sie einige Meter und schlug hart mit dem Rücken auf den Boden auf. Der Aufschlag presste ihr die Luft aus den Lungen. Sie kämpfte gegen die Schwärze, die sich hinter ihren Augen breit machte und einen kurzen Augenblick überlegte sie, ob sie nicht der Schwärze erliegen und sich von dem Monster töten lassen sollte. Aber den Gefallen tat man ihr nicht, denn im selben Augenblick war die Schwärze wieder weg. Sie starrte in Richtung Monster und sah, dass es sich bereitmachte erneut anzugreifen. Rikku stand auf, zog einen ihrer Dolche und stürzte sich auf das Monster. Der Barbute hob seine Hände schützend vor das Gesicht, doch Rikku kannte den Schwachpunkt dieses Monsters. Während das Monster sein Gesicht schütze, waren seine Beine ungeschützt. Rikku warf sich nach vorne und fügte dem Monster eine tiefe Schnittwunde an seinem rechten Bein zu. Das Monster verlor den Halt und fiel zur Seite. Dies geschah alles mehr wegen ihrer Kampferfahrungen und ihrer Instinkte, als dass sie sich wirklich wehren wollte. Schreiend, und mit den Händen fuchtelnd, versuchte das Monster wieder aufzustehen. Verzweiflung machte sich in seinen Augen breit. Normalerweise war dies der Zeitpunkt, an dem Rikku das Monster liegen gelassen und weitergegangen wäre. Doch da war noch ein Funken des Hasses in ihr und so rammte sie ihren Dolch mit aller Kraft an die Stelle, wo sie sein Herz vermutete. Das Monster schrie lauter und kämpfte verzweifelt gegen den Tod. Rikku jedoch verlagerte ihr ganzes Gewicht in den Dolch, bis dieser gänzlich in seinem Körper verschwand. Einige Augenblicke zuckte das Monster, bis es sich schließlich in blaue, grüne, gelbe und weiße Lichter auflöste die in den Himmel verschwanden und immer blasser wurden, bis sie schließlich gänzlich verschwunden waren. Rikku lies sich auf den Boden fallen und atmete schwer. Normalerweise war ein Barbute kein Gegner für sie, aber sie hatte einfach keine Kraft zum Kämpfen. Es lag nicht an ihren körperlichen Verletzungen, denn sie hatte schon oft mit schwereren Wunden gegen stärkere Monster gekämpft und gewonnen, sondern es lag vielmehr an der Erkenntnis, die sie heute errungen hatte. Nach einigen Minuten befestigte sie den Dolch wieder an ihrem Gürtel und ging den Pfad hinab. Sie suchte sich eine Stelle aus, wo das Wasser ruhiger war und wusch sich die Wunden sauber. Als sie ihr Gesicht wusch und das kalte Wasser ihre Lippen berührte, worauf sich ein unglaublicher Durst entwickelte, fuhr sie mit ihrem Kopf ins Wasser und trank. Sie trank so viel, das sie dabei fast ertrunken wäre. Sie brauchte einige Momente bis sie wieder ruhig atmen konnte, dann pflückte sie, von der nächstbesten Pflanze die hinter ihr wuchs, einige Blätter ab und verband sich damit ihre Hände und auch eine Schnittwunde an ihrem Arm, den sie sich bei dem Sturz bei der Anhöhe zugezogen hatte. Sie war sich nicht einmal sicher, ob diese Pflanze giftig war oder nicht, aber es war ihr egal. Als sie den Pfad hinaufging, bemerkte sie, dass sie doch durstiger war als zuvor, denn jetzt fiel ihr das Gehen leichter. Jetzt war wahrscheinlich die letzte Möglichkeit, zurückgehen zu können. Sie sah in Richtung der Ruinen mit einem kleinen Funken Hoffnung, dass dort Yuna auftauchen und sich bei ihr entschuldigen würde. Doch auch diesmal kam niemand. Nichts als Schatten die sich um sie herum ausbreiteten. Sie beschloss den Weg weiter zu folgen und die Insel durch das nächst beste Schiff, das anliegen würde, zu verlassen. Rikkus Gang wurde immer schwerer und sie selbst hatte das Gefühl, als ob Ihre Kräfte sie langsam verließen. Nach einiger Zeit kam sie zu einer kleinen Schlucht. Die Schlucht war nicht lang und bestand nur aus einer Kurve, gefolgt von einer Kreuzung. Sie war fast am Ziel. Sie musste nur noch die Schlucht durchqueren und bei der Kreuzung rechts abbiegen und schon wäre sie am Strand. Rikku machte sich auf den Weg und in der Kurve der Schlucht musste sie anhalten um neue Kräfte zu sammeln. Sie fing an zu schwitzen und auch ihre Sicht wurde immer trüber. Sie war knapp davor in Ohnmacht zu fallen, wusste jedoch nicht warum. Rikku musste weitergehen und so versuchte sie einen Schritt zu machen, jedoch hatte sie nicht genügend Kraft und stürzte ungebremst zu Boden. Sie war sich sicher, dass dies das Ende war. Rikku wollte einfach nur schlafen, auch wenn sie wusste, dass wenn sie jetzt einschliefe, sie nicht mehr erwachen würde. Doch dann flüsterte der Wind ihr ins Ohr: âGuss wi sen!â Rikku erschrak. Sie sah auf und bemerkte eine Höhle. An diese Höhle konnte sich Rikku nicht mehr erinnern. Was sie mehr erschrecken lies, als die Tatsache, dass eine unbekannte Höhle vor ihr aufgetaucht war, die vorher bestimmt nicht da gewesen ist, waren die Worte Guss wi sen! Diese waren ganz klar Wörter in ihrer Muttersprache, Al-Bhed. War Brüderchen zurückgekommen? Oder einer ihrer alten Freunde? Hatte sie noch Freunde? Rikku schöpfte neue Kräfte aus dieser neu entstandenen Hoffnung und betrat die Höhle. Die Höhle war dunkel und sie konnte nicht einmal sehen wohin sie ging und als sie einige Schritte in die Höhle gegangen war, verlosch das wenige Licht, das durch den Höhleneingang gekommen war. Sie drehte sich um und sah nur noch die absolute Finsternis. Sie bekam Panik und lief zurück. Sie Übersah jedoch in der Dunkelheit einen Ast, zumindest hoffte sie, dass es ein Ast war, und stürzte. Dabei brach sie sich ihr linkes Bein, was sie daran merkte, dass unglaubliche Schmerzen von ihrem Bein kamen, als sie versuchte aufzustehen. Was tat sie eigentlich in dieser Höhle die nach verwestem Fleisch roch? Sie wusste genau, dass ihre alten Freunde sie verlassen hatten. Und auch Yuna und die anderen haben sie im Stich gelassen. Alles was Rikku wollte, war nur einen einzigen Freund zu haben. Einen Freund mit dem sie über alles reden konnte, mit dem sie ihre Geheimnisse teilen konnte und der einfach nur für sie da war. Rikku fühlte sich in dieser Höhle mehr als nur einsam und sie gab jede Hoffnung auf, dass einer ihrer alten Freunde kommen würde und wäre es nur um ihr zu sagen, dass sie sterben würde, denn so wie sie sich fühlte, würde sie bald sterben. Sie wollte auch sterben. Vielleicht bekam sie dann die Aufmerksamkeit so wie Lulus Bruder. Vielleicht muss man Tod sein, um anerkannt zu werden. Sie schloss ihre Augen und blieb am Boden liegen so wie sie gefallen war, um auf ihren erlösenden Tod zu warten. Doch auch diesen Gefallen tat man ihr nicht.[/block]
[block]Nach einigen Minuten, die ihr wie eine halbe Ewigkeit vorkam, sagte eine Stimme, die sie vorhin in diese Höhle gelockt hatte, nur diesmal mit klaren Worten in der allgemeinen Spra-che: âHallo, mein Kind!â Rikku versuchte ihre Augen aufzumachen, doch sie schaffte es nichtmehr ihre Augen ganz aufzumachen. Durch den Spalt ihrer Augen sah sie in zwei rot-glühende Augen, die sie durchdringlich anstarrten. Den dazugehörigen Körper konnte sie in der Dunkelheit nicht erkennen. âWie ironisch, ich werde von einem Monster getötet. Noch dazu von einem wo ich mir einbilde, dass es reden kann.â Der Ton in ihrer Stimme klang nicht so wie sie es beabsichtigt hatte. Sie wollte entschlossen klingen, jedoch hatte sie mühe überhaupt etwas zu sagen und so musste sich das eher wie ein Wimmern angehört haben. âKeine Sorge, du leidest nicht an Todeshalluzinationen.â Die Stimme klang belustigt, jedoch mit einem Unterton, den sie nicht einordnen konnte. âWas?â âOh, du weißt es also nicht? Ich dachte du wärst so verzweifelt, dass du dir absichtlich die Blätter des giftigsten Strauches um deine Hände gebunden hast, den man hier auf der Insel finden kann.â Rikku störte die Tatsache nicht, dass sie sich selbst beinahe umgebracht hätte, auch wenn sie es nicht gewusst hatte. Wenn sie Glück hätte, würde sie sterben, bevor sie das Nachtmahl von dem Monster wurde. âNicht so schnell, Rikku! Ich hatte heute schon ein Nachtmahl.â Rikku fuhr erschrocken zusammen. Konnte das Monster Gedanken lesen? âNun Rikku, bevor du an deiner Vergiftung stirbst, stelle ich dich auf eine Wahl. Entweder du stirbst, heute und jetzt in dieser Höhle oder du kommst mit mir in eine Welt die du dir selber aufbauen kannst! Also entscheide dich!â Rikku wusste nicht was dieses Monster sagte. Sie wollte darauf auch nicht antworten sondern einfach sterben. Sie wollte die Augen schließen und warten bis der Tod durch die Vergiftung oder durch das Monster erfolgte. Schließlich war das im Endeffekt auch egal, denn niemand würde sie hier suchen. Niemand würde sie vermissen. Wahrscheinlich hätte es für die Nachwelt nie eine Rikku gegeben. Sie wäre in den Geschichten um das große Medium Yuna, wie sie [Sin] und Vagnagun besiegt hatte, untergegangen und selbst Yuna hätte sie schnell vergessen. Sie hatte sich entschieden. Entschieden zu sterben. Nach einer Weile erhob sich wieder die Stimme: âGut wie du willst. Aber bedenke, dass du in einem Alter von 17 bist und mehr erlebt hast als alle anderen in Spira. Der Verrat von deinen Freunden wird dich prägen, doch du kannst dir neue Freunde suchen und du wirst auch einen Ehemann, mit dem du Kinder haben wirst, finden, die dich schätzen werden und dich niemals im Stich lassen werden und dann würde sich die Nachwelt an eine Rikku erinnern, die dem beinahen, sicheren Tod, verursacht durch den Verrat ihre Freunde, entkommen ist und ein glückliches Leben in Spira verbrachte. Das ist deine letzte Chance. Ich werde dich nicht töten oder zwingen das du weiterlebst, aber bedenke, dass der Tod durch das Gift der Blätter, die du an deinen Händen trägst, ein sehr qualvoller sein wird!â Rikku starrte die Gestalt an. Sie öffnete ihren Mund. âIch will leben!â Sie hatte diese Worte nicht gesagt, weil seine Worte sie so bewegt hatte, denn es wäre ihr egal gewesen ob es für die Nachwelt eine Rikku geben wird oder ob sie jetzt einen qualvollen Tod finden würde, sondern wegen den roten Augen, die sie anstarrten und sie nur sagen konnte, dass sie leben wollte. âWie du willst.â Mit einem düsteren Lächeln näherte sich das Wesen, bückte sich zu ihr hinunter und grub seine Zähne in ihren Hals. Jetzt würde sie sterben. Das Wesen würde sie auffressen. Wie hätte sie auch nur eine Sekunde lang den Worten eines Monsters glauben können? Das war das Ende für Rikku. Sie würde ins Abyssum hinabsteigen und vielleicht als Monster in diese Welt zurückkehren oder vielleicht gönnten ihr größere Mächte endlich mal Ruhe und einen ewig langen Schlaf. Im letzten Moment ihres Lebens spürte sie weder Angst, Reue, Hass, noch irgendwelche Schuldgefühle. Nein, sie fühlte sich glücklich, endlich erlöst zu werden.[/block]