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Gottheit
Die Zeitschrift Rock Hard hat mit der Rezension über das kommende Album "Heiliges Herz - Das Schwert deiner Sonne" (VÖ: 02.11.2007) wieder den Vogel abgeschossen. Samsas Traum bzw. Frontmann Alexander Kaschte hat sich diesbezüglich im ST Newsletter ausgelassen und einen sehr unterhaltsamen Text verfasst:
Das nenne ich mal ne Breitseite x)Wir haben einmal mehr versagt. Die mühselig aus den talentlosen Fingern gesaugten Riffs zerbersten am harten Felsen, die in Nerven zerfetzender Arbeit entstandenen Texte prallen wirkungslos ab, die Materialschlachten, die teure Produktion, der ganze Aufwand - all das war umsonst. Das Rock Hard, die Ruhrpott-Postille für übergewichtige Alkoholkranke und Böhse Onkelz-Fans, die extra für ungeschickte Wurstfinger im Großformat gedruckte Monatsschrift geistig Unterbelichteter - kurzum, die Bibel der subhumanen westdeutschen Arbeiterklasse - veröffentlicht am morgigen Tag eine Rezension über eines unserer neuen Alben, einen literarischen Geniestreich, den wir Euch in Folge nicht ohne eine genüssliche Portion Häme präsentieren möchten:
SAMSAS TRAUM
Heiliges Herz - Das Schwert deiner Sonne
Trisol/Soulfood (57:51)
VÖ: 02.11.
Mordor 2007. Dachten wir nicht alle, dass Frodo den einen Ring am Ende seines stressigen Mittelerde-Trekking-Trips in den Schicksalsberg geworfen hat? Falsch gedacht! An einem Felsvorsprung lauerte SAMSAS TRAUM-Kopf Alexander Kaschte dem güldenen Rundling vorm Eintauchen in die Lava-Suppe auf, um fortan benebelt und größenwahnsinnig eine Müll-CD nach der anderen einzuspielen und dabei "Mein Schatz!" zu säuseln. Die Presse verfolgte das Schicksal des Möchtegern-Black-Metallers aus ihren Redaktionen im Auenland zwar kritisch, aber was soll man schon machen, wenn eine verklärte Textzeilen kreischende Gollum-Reinkarnation naive Elbenmädchen aus Bruchtal zu dünnem Background-Gefiepse nötigt und selber nach ein paar Humpen Bier zu viel im "Tänzelnden Pony" derart talentlos und flach Dark Metal, Black, NDH, Gothic und Wave zu einer öden Uruk-hai-Brühe vermixt, dass sogar dem standhaftesten Hobbit die Haare an den Füßen ausfallen. Okay, seien wir fair: Beim aktuellsten und wieder mehr auf reinen Metal fokussierten Scheibchen "Heiliges Herz - Das Schwert deiner Sonne" haben sowohl Mischpult-Krieger Fredrik Nordström als auch Neu-Drummer Adrian Erlandsson einen guten Job erledigt. Aber weder das Basis-Songwriting noch das pathetische, pseudo-poetische Geschwurbel von Herrn Kaschte dürften je in Bilbo Beutlins Tagebuch positive Erwähnung finden oder Alt-Hippie Gandalf animieren, endlich mal seine graue Matte kreisen zu lassen.
Conny Schiffbauer
2,5 Punkte
Wir erinnern uns: von 1999 - 2001 veröffentlichten SAMSAS TRAUM jährlich eine Platte, und jede einzelne wurde vom Rock Hard zur "Arschbombe des Monats" gekürt - Auszeichnungen, die unsere Verkaufszahlen in die Höhe schnellen ließen. Es wäre gelogen zu behaupten, dass wir nicht stolz darauf waren, anfangs noch von Wolf-Rüdiger Mühlmann in der Luft zerrissen zu werden, doch schon im zweiten Anlauf mangelte es Wolf an der ihn auszeichnenden Originalität und der scharfen Zunge, die seine erste Verbalattacke so amüsant gemacht hatte. Müde waren seine Worte, lustlos sein Ton, und so wurde die dritte Arschbombe von Jan Jaedike verfasst, den wir an dieser Stelle wegen seiner Ansichten zum Thema Fleisch und Mittelaltermusik verschonen möchten - und das, obwohl Jans Arschbombe so grau und fade wie der Ausblick aus seinem Fenster in der ehemaligen DDR war. Trotz allem: der Hattrick war vollbracht, wir hatten den Ball dreimal hintereinander ins Tor geprügelt, die Fans jubelten, das Rock Hard zog sich zurück.
Bis jetzt - man schickt SAMSAS TRAUM ein von KORN und anderer Gorilla-Mucke begeistertes Mädchen und verweigert uns tatsächlich die Auszeichnungen aller Auszeichnungen, jenen Orden, der im Rockolymp über Leben oder Tod entscheidet: die Arschbombe. Conny Schiffbauer heißt das Schreiberlinchen, das sich mit uns anlegen will, und sie hat immerhin tief in die Trickkiste zu greifen versucht. Was wir allerdings mit "Herr der Ringe" zu tun haben sollen, wissen wir nicht: falls Conny auf die in unserer Biographie erwähnte, durch eine BLIND GUARDIAN CD mitverschuldete Bandgründung anspielt, so tut sie uns ob ihrer Inbrunst und aller an eine Nebensächlichkeit verschwendeten Worte leid. Falls sie eine entfernte Parallele zu BURZUM entdeckt haben sollte: vielen Dank für das Kompliment. Fakt ist, dass Conny nicht zu wissen scheint, wovon sie redet und "Herr der Ringe" gewiss nicht zu Ende gelesen hat - galt Gollum nicht die geheime Faszination der Leser? Hatte er nicht mehr Hintern in der nicht vorhandenen Hose als sämtliche Tolkien-Langeweiler zusammen? Mit an Gollum erinnernder Beharrlichkeit jagt in Connys Pamphlet ein Adjektiv das nächste - in ihrem hysterischen Schreibstil versucht sie verzweifelt, den Angriff aufzublasen und Sätze von der Länge eines Thomas Mann zu konstruieren, scheitert dabei jedoch kläglich an der Länge ihrer Gehirnwindungen und dem entstehenden Eindruck sprachlicher Unfähigkeit. Ob es ihr schwer gefallen ist, das Review zu schreiben? Wie lange hat sie wohl gebraucht? Was bleibt ist die amüsante Vorstellung einer am Bildschirm vor geistiger Anstrengung schwitzenden, zutiefst bemitleidenswerten Journalistin und ein inhaltsloser, uns unwürdiger Wortballon, in den wir nur noch mit einer kleinen Nadel pieksen müssen, um ihn zum Platzen zu bringen. Also Conny: der Umstand, dass Dir kein Messer im Rücken und keine Kugel im Kopf steckt macht uns noch lange nicht zu Möchtegern-Black-Metallern. Lass in Zukunft einfach die Finger von der Tastatur - such Dir einen neuen Job.
Und jetzt? Das Rock Hard hat ein Streitgespräch zwischen Kaschte und Mühlmann abgelehnt und ein Zusammentreffen von biblischem Unterhaltungswert redaktionellen Platzgründen geopfert - wie damals haben wir uns aber den SAMSAS TRAUM zustehenden Platz mit dieser Abhandlung genommen. Wenn sich das Rock Hard nicht dem Vorwurf der Feigheit und Unsportlichkeit aussetzen will, wird es unseren Text abdrucken und darauf reagieren. Was uns - und vor allem Euch - eine solche Antwort bringen mag, ist fraglich. Fakt ist, dass das Rock Hard seit 1999 zu kurzsichtig ist, um die uns zugute kommende Werbewirksamkeit seiner SAMSAS TRAUM - Rezensionen und Arschbomben abzusehen. So brauchen wir auch heute nur das zu tun, was wir immer getan haben: die traumhaft schöne Vorlage annehmen, den Ball stoppen, einen tänzelnden Schuss vollführen - und ein weiteres Tor erzielen. Liebe Freunde, ihr habt das Spiel schon mit der ersten Arschbombe verloren, und ihr verliert seit diesem Tag jedes Mal, wenn ihr nur meine Initialen in Eurem Heft abdruckt.
In diesem Sinne: das Spiel ist aus.
A. wie Alexander und K. wie Kaschte