Ich schreib jetzt grad ne FF, vielleicht später mit Lemon-Inhalt
Second Chances - Prolog
Shinji saß im Entryplug von EVA01, doch er konnte nichts tun. Er konnte nicht kämpfen, Diesmal hatten anscheinend die Engel gewonnen.
Zumindest wusste Shinji nicht, wie er mit EVA01 einen Engel besiegen sollte, der hundertmal größer als EVA01 selbst war. Noch dazu wenn die schneeweiße Gestalt exakt so aussah, wie Rei...Rei, die sich für ihn opferte, als der 16te Engel seine Einheit angriff. Rei die sich schlussendlich von seinem Vater losgerissen hatte um zu sterben und wieder erweckt zu werden.
Rei, die jetzt dass Ende der Menschheit einläuten sollte....
Doch es lief nicht so, wie SEELE noch Gendo planten.....
"Tod oder Wiedergeburt...ein zweiter Versuch" fragte ihn die schwebende weiße Gestalt.
Sie hatte die Züge Rei Ayanami's, aus ihrem Rücken wuchsen 12 Schwingen, die Zeugnis von Rei's engelhafter Seite ablegten.
Shinji Ikari konnte sie nur anstarren.
"Warum ich?"
"Wähle, Shinji, Tod oder Wiedergeburt?"
"..."
Er zögerte. Vor einem Jahr noch war es ihm egal, ob er lebte oder starb.
Doch dann bekam seine Existenz einen Sinn, einen Sinn den er bis jetzt nicht verstand...er sollte die Menschheit vor dem beschützen, was jetzt unaufhaltsam war.
Vielleicht aber hatte er die Chance es zu korrigieren, vielleicht könnte er jetzt, mit dem Wissen das er hatte eine bessere Zukunft formen.
Besser als das was bis jetzt geschah
Kaworu... er war sein Freund, auch wenn er ein Engel war...
Er hatte die Menschen verloren, die ihm etwas bedeutet hatten.
Rei... gestorben in der Explosion von Einheit-00, als sie ihn beschützte...
Misato... gestorben an einem Bauchschuss, als sie ihn beschützte...
Asuka... zerfetzt von den EVAs der 5er-Einheit, als sie versuchte die Menschheit zu retten, während er nichts tun konnte...
Er konnte sie zurückbringen...mehr noch, dieses Mal könnte er sie beschützen.
"Zweite Chance..."
Dann war nur noch Dunkelheit...
Doch die Dunkelheit wich und gab Shinji den Blick frei. Er sah, was er hoffte zu sehen. Er stand direkt neben der Telefonzelle, die er bei seinem ersten Besuch in Neo Tokio 3 benutzt hatte und blickte direkt auf die Figur des Mädchens. Direkt auf der Straße stand sie, genau wie in seinen Erinnerungen. Rei Ayanami. <Danke für diese Chance Rei, dieses Mal werde ich euch beschützen, aber vor allem dich, du hast es verdient zu leben, nicht nur zu existieren... Ai Shiteru, Rei-chan> Als er seinen Gedanken beendete, flogen die Vögel in den Himmel. Als sein Blick wieder zurückschwenkte, wo Rei bis vor kurzem stand, war sie verschwunden. <Es gibt noch viel zu tun, Vater...du bist nicht der einzige, der jetzt Geheimnisse hat>
Doch seine Gedanken wurden schlagartig unterbrochen.
Second Chances â Angel Attack
Plötzlich begann die Erde zu beben, Stromleitungen schwangen durch die Erschütterung und man konnte den Schritt eines Riesen hören, der durch die Straßen dröhnte. Shinji blickte in Richtung des Lärms und sah, wie etliche VTOLs hinter einem Hügel hervorkamen, gefolgt von einer schwarzen Figur, die ihr Gesicht auf der Brust trug. Shinji erinnerte sich nur zu gut daran. <Misato, beeil dich> dachte er, als er sich auf den Boden warf um den Raketen, die über seinem Kopf flogen so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Er bemühte sich nicht zu kontrollieren, ob die Raketen wirksam waren, da er den Ablauf des Kampfes kannte. Er rannte so weit wie möglich vom Absturzort eines der VTOLs davon, direkt auf einen blauen Sportwagen zu. <Misato, Gott sei dank> dachte der Junge, als er mit einem Sprung auf den Beifahrersitz hechtete, als hinter ihm der Senkrechtstarter in einer Explosion verging.
âTut mir leid, Shinji ich bin zu spätâ begann Misato
âIch lebe noch, also ist es noch nicht zu spät für mich...LOS weg hierâ antwortete Shinji.
Misato bemerkte erst jetzt den Fuß des Riesen, der auf den kleinen Wagen treten wollte.
Misatoâs Wagen raste durch die Straßen, versuchend Trümmerteilen, Raketen und sonstigem auszuweichen. Shinji, der sich an Misatoâs Fahrstil gewöhnt hatte, wunderte sich, wieso er beim ersten Mal in Misatoâs Wagen fast sein Essen verloren hätte. Erst als die beiden außerhalb der Gefahrenzone waren, bremste Misato ab.
âCaptain Katsuragi, es wäre besser in einen Unterstand zu fahren.â Bemerkte Shinji, sich erinnernd, dass die beiden noch nicht auf Vornamensbasis agierten.
âMisato reicht völlig, aber wieso?â fragte Misato erstaunt.
âWenn normale Waffen nicht reichen, setzt das Militär die schwere Artillerie ein....N2â antwortete Shinji gelassen.
âWaaaahhhhhhh verdammt. Damit berührte das Gaspedal von Misatoâs Renault Alpine das Bodenblech.
Die beiden erreichten gerade rechtzeitig einen Tunnel, bevor die Detonation der N2 Mine die Umgebung zum Beben brachte. Doch die Auswirkungen auf Misatoâs Wagen waren nicht so schlimm. Nachdem die Schockwelle überstanden war, konnte die Fahrt weitergehen.
â...seine Sicherheit hat derzeit höchste Priorität, kannst du einen Express Car Train an Eingang A-7 für uns bereitstellen?â
Shinji beobachtete Misato, wie sie gerade, wahrscheinlich mit Ritsuko, telefonierte, um seine schnelle Ankunft in der Geofront vorzubereiten. <Mit einem Engel vor der Haustür, ist das nur allzu verständlich> dachte sich Shinji sarkastisch
âJa...Ich habe mich freiwillig gemeldet ihn abzuholen.â
âUmm...Misato-san...?â
âHmm...Ja?â
Shinji kramte in seiner Tasche, um einen Nerv-Ausweis, und die Nachricht seines Vaters hervorzuholen.
âIch glaube das sollte ich dir geben.â
âAhh...Gomen, das hab ich fast vergessen.â
âUnter diesen Umständen, kann ich dir verzeihen Misatoâ
âJa Ja, du bist nicht so niedlich, wie ich es mir vorgestellt habeâ antwortete Misato sarkastisch.
âUnd?â fragte Shinji sarkastisch.
âTut mir leid, hab ich dich beleidigt...sorry, du bist ja nur ein Kindâ
âGenau wie du, du bist nicht so erwachsen, wie ich dachteâ <Und das eine Jahr, in dem ich mit dir zusammen gewohnt habe, beweist das nur.>
Misato verzog ihr Gesicht und bewegte ihren Wagen dazu, physikalisch eigentlich unmögliche Manöver durchzuführen, während Shinji gelassen am Beifahrersitz saß und den Eingang zur Geofront, in den sie gerade einfuhren beobachtete.
<Was ist mit dem Jungen, hat der Stahlnerven, oder was?> dachte sich Misato, als sie keine Reaktion von dem Jungen bekam.
Endlich parkte Misatoâs Wagen im Car Train. Hinter dem Wagen schlossen sich die Stahltore, und der Transport machte sich auf den Weg, die Geofront hinab.
âNERVâ
Shinji kannte jedes Detail über NERV nur allzu genau, aber dennoch sah er, wie Misato einiges auf der Zunge lag, über das sie reden wollte.
âGenau, eine geheime Organisation, unter dem Kommando der Vereinigten Nationenâ antwortete Misato
âUnd der Platz, wo mein Vater arbeitet, der Kommandant, richtig?â
âGenau, weist du, was er genau macht?â fragte ihn Misato.
âEs gibt ein paar Gerüchte, die ich gehört habe, aber ich will nicht ins Detail gehen, ich lasse mich überraschenâ wich Shinji der Frage aus.
<Ich denke nicht, das Shinji diese Überraschung gefallen wird> dachte sich Misato.
âIch werde also für meinen Vater arbeiten...Stimmt, sonst hätte er mir keinen Brief geschicktâ
âEs klingt so, als würdest du mit deinem Vater nicht zurechtkommen?â
âSeit er mich vor 10 Jahren verlassen und sich von mir abgewendet hat, kann ich nicht sagen, dass ich ihm um den Hals fallen würde, wenn ich ihn seheâ antwortete er <Vielleicht um ihn zu erwürgen, aber den Gedanken heb ich mir für später auf> fügte Shinji in Gedanken hinzu.
Von einem Augenblick auf den anderen änderte sich die Sicht. Wo vor kurzem noch die Stahlwände des Tunnels die Sicht versperrten war jetzt der beste Blick auf die Geofront. Orange leuchteten der künstliche Himmel und der See in der Geofront.
âDie Geofront, die letzte Festung der Menschheit, Nerv-Hauptquartier, von hier aus beginnt der Wiederaufbau der Welt.
[Innerhalb des Nerv-HQs]
âWo zum Teufel geht es zur Kommandozentraleâ fragte Misato, keine Antwort erwartend.
<Am liebsten würde ich sie hinführen, aber ich kann meinen Plan nicht gefährden>
âIch glaube wir sind hier schon einmal vorbeigegangenâ antwortete Shinji
âIch bin erst seit einem Monat hier, der Platz ist viel zu groß um sich jeden Weg zu merkenâ
Endlich fanden die beiden einen Aufzug, auf den Shinji Misato erst aufmerksam machen musste. Langsam bewegte sich der Aufzug Level um Level tiefer in die unter der Geofront eingearbeiteten Einrichtungen des Nerv-Hauptquartiers. Auf Level -28 blieb der Aufzug stehen und öffnete die Türen. Misato erschrak, als sie die Person sah, die vor ihnen stand. <Ritsuko> dachte sich Shinji, als Misato sie eben mit diesem Namen begrüßte und ihr Platz machte um mitzufahren.
âWieso verschwendest du meine Zeit, Misato. Wir haben keine Zeit und viel zu wenig Personal.â fragte Ritsuko.
âGomenâ antwortete Misato mit einem Grinsen.
Dann bemerkte Ritsuko endlich Shinji und sah ihn an.
âIst das der Junge?â fragte sie schließlich Misato.
âEs ist unhöflich über jemanden zu fragen, wenn betreffende Person anwesend istâ unterbrach Shinji.
âDarf ich mich vorstellen...Shinji Ikari, Third Children...was auch immer das bedeuten sollâ
âSorry, ich bin Dr. Ritsuko Akagi, nett dich kennen zu lernenâ
âNett Sie kennen zu lernen...Ritsuko...oder Dr. Akagi?â
âRitsuko ist in Ordnung, aber wir müssen losâ antwortete sie, als der Lift zum stehen kam und die Türen öffnete.
Direkt vor dem Lichtausgang stand eine weitere Liftplattform, die Shinji, Misato und Ritsuko zum EVA-Cage brachte.
Über Lautsprecher hörte man den Aufruf, auf Kampfstationen zu gehen.
Shinji war in Gedanken und überhörte den Großteil der Unterhaltung zwischen den zwei Erwachsenen.
<0-9 System. Bei mir wird es hoffentlich funktionieren...Mutter ich hoffe du hilfst mit>
Shinji wurde schließlich durch die absolute Dunkelheit in dem Raum aus seinen Gedanken geholt.
âKann mal wer Licht machenâ fragte Shinji und bereitete sich vor, Einheit 01 direkt ins Gesicht zu starren.
Er hörte ein kurzes klicken und schon sah er in das Gesicht des purpur-grünen Giganten.
âEvangelion Einheit 01, gebaut unter absoluter Geheimhaltung, die einzige Hoffnung für die Menschheitâ zitierte Ritsuko.
âUnd Teil der Arbeit meines Vatersâ ergänzte Shinji, kurz bevor er die dumpfe Bestätigung seines Vaters hörte.
Langsam blickte Shinji auf, zur Position, wo sein Vater stand. Er blickte Gendo direkt in die Augen, ohne sich abzuwenden.
âEs ist eine Weile herâ begann Gendo
âJa 3 Jahre, seit ich dich zum letzten Mal gesehen habe, 10 Jahre, seit du mich verlassen hast.â erklärte Shinji kühl, aber in seinen Augen blitzte unbändige Wut, die sogar den Kommandanten einen kalten Schauer den Rücken hinunterlaufen lies.
<Er ist... anders, als die Berichte von Sektion 2 ihn beschreiben> dachte sich Gendo.
âWir greifen anâ unterbrach Gendo die für ihn unkomfortable Stille.
âWie, Einheit 00 ist immer noch im Kälteschlaf...sie wollen Einheit 01 verwenden...â Misato war außer sich.
âEs gibt keinen anderen Wegâ antwortete Misato
âAber Rei kann noch nicht...Shinji...?â
Als sein Name fiel, unterbrach Shinji das Gespräch
âIch soll das Ding also steuern...gutâ
Dieser Satz warf alle Anwesenden aus dem Gleichgewicht.
âW..Wasâ fragten Ritsuko, Misato und ganz leise auch Gendo gleichzeitig.
âIhr habt keinen anderen Piloten und vor eurer Haustür steht ein 50 Meter Monster, also werde ich Einheit 01 steuern...aber natürlich unter gewissen Bedingungen...â
âUnd die wären...â fragte Gendo interessiert.
âEin passendes Gehalt...einfach das, was einem wichtigen Nerv-Mitarbeiter gebührt, aber darüber sollten wir später reden, Ritsuko?â
âJa?â antwortete der Doktor, sichtlich immer noch in Trance.
âSagen sie mir die Grundlagen zur Steuerung, dann kann ich es ja mal versuchen.â
â...Ok folge mir.â
Damit führte sie Shinji zum Pilotensitz im Entryplug und erklärte ihm die Grundlagen der Steuerung. In Kurzform, die Impulse die der EVA schickt akzeptieren und den EVA als Erweiterung seines Körpers zu führen.
Shinji nahm Platz im Pilotensessel und der Plug wurde angehoben, um ihn in den Steuernerv einzuführen.
<Wieder steuere ich Shogoki, nur diesmal weis ich warum, Mutter steh mir bei>
Langsam wurde der Plug in den Steuernerv eingeführt und verankert. Shinji spürte den Ruck, der durch die Kapsel ging, als die Panzerung sich über dem Plug schloss.
<Ich werde mich nie daran gewöhnen> dachte sich Shinji, als die klare LCL Flüssigkeit im Plug anstieg.
Nach den ersten Atemzügen fand Shinji seine Stimme wieder.
âIch bin doch kein Fisch, also wieso Flüssigkeit atmenâ
âHör auf zu weinen, du bist doch ein Jungeâ rief ihm Misato über das Interkom zu.
âIch kann jeden Moment aussteigen und jemand anderen den Platz überlassenâ gab Shinji die Antwort, die jeden verstummen ließ. Um seine Drohung noch realistischer zu machen befand sich seine Hand am Not-Auswurfs Schalter. âOkok, du hast gewonnenâ antwortete Ritsuko.
âHauptenergiequelle angeschlossenâ
âZweite Verbindung...aufgebautâ
âA-10 Nervenverbindung...normalâ
âSpracheninterface, standard-japanischâ
Shinji saß im Plug und bereitete sich auf die dritte Verbindung, die endgültige Synchronisation mit seiner Einheit vor.
âAlle Kontakte geschlossen, dritte Verbindung in Ordnung, Grenzlinie klar.â
âLeistung normalâ
âNervenverbindungen offenâ
âSynchrorate.....unmöglich...â
âWas?â fragte Ritsuko ihre Assistentin Maya
Als Ritsuko die Anzeigen sah, erstarrte auch sie für kurze Zeit.
<Tja ich hab schließlich ein Jahr Erfahrung> dachte sich Shinji mit einem hämischen Grinsen.
âSynchrorate 99.999%, Harmonie normal, keine Störungen entdecktâ
âWir könnenâ befahl Ritsuko <Ich dachte Rei wurde geboren um EVA zu steuern>.
âStart vorbereitenâ befahl Misato.
EVA01 wurde von seinen Verankerungen befreit
âPrimäre Verankerung gelöst, Sekundäre Verankerung gelöstâ
âInterne Batterien voll geladen, Externe Stromversorgung bereitâ
âVerstanden, EVA01 zur Startplattformâ
Shinji spürte den Ruck, der durch den EVA ging, als seine Halteplattform zur EVA-Lift bewegt wurde.
âLift klar, alle Systeme grün, bereit zum Startâ
Misato warf einen Blick zum Kommandanten. âKönnen wir das Wirklich tun?â
âNatürlich, solange wir die Engel nicht besiegen, hat die Menschheit keine Chanceâ antwortete Gendo <Es wird interessanter als angenommen> dachte er.
âSTARTâ rief Misato.
Im nächsten Augenblick spürte Shinji, wie die Gravitationskräfte ihn in den Pilotensitz pressten.
Nur wenige Sekunden später öffnete sich ein Lift-Ausgang in einer der Straßen in Neo Tokio 3 und gewährte der Menschheit den ersten Blick auf ihren Beschützer.
In diesem Augenblick kam auch der Engel in das Sichtfeld des Evangelions.
<Es beginnt>
âBist du bereit Shinji?â kam Misatoâs Stimme über das Interkom.
âEvangelion Shogoki bereitâ antwortete der Junge.
<Das klang fast wie Rei> dachte Misato âEvangelion Shogoki, Startâ
âLetzte Sperre gelöstâ kam die Stimme eines Technikers über das Interkom.
Experimentell spannte Shinji die Muskeln des Evangelions und entspannte sie wieder.
âShinji, konzentriere dich jetzt zuerst einmal nur auf das gehenâ riet ihm Ritsuko
<Ok, Zeit den Plan in Aktion umzusetzen>
âOk...irgendwas ist komisch hier...â
â...â
<Mutter, jetzt, hilf mir die zu beschützen, die ich liebe>
Im Hauptquartier gingen in der Zwischenzeit die Alarmsirenen los.
âWas ist passiert?â fragte Misato
âShinjiâs Synchrorate hat die 100% Grenze überschritten, derzeit bei 185,63 %, weiter steigendâ
<Das stand nicht im Szenario, er dürfte nicht das Wissen haben, um in diesem Ausmaß mit Einheit 01 zu synchronisieren, was planst du...Yui> dachte Gendo.
âSynchrorate bei 400%, Verbindung zum Entryplug unterbrochen, EVA01 ist außer Kontrolleâ
âBerserkerâ fragte Misato.
[EVA01]
Shinji war in der Zwischenzeit nicht mehr im Entryplug, er war direkt im Kern von EVA01 und traf dort auf seine Mutter.
âHallo Shinji, wie ich sehe, bist du gut von Third Impact heimgekommenâ begrüßte ihn Yui
âJa...woher?â
âDie Seelen, die direkt beteiligt waren, können sich daran erinnern.â antwortete Yui.
âDann erinnert sich Rei auch?â
âNein, Lilithâs zwei Seelen starben beim Third Impact und wurden wiedergeboren, sie erinnern sich nicht so wie du, eher verschwommen, und sie haben nur die Emotionen übernommenâ
âDas ist gut, Rei soll leben...â
âDu liebst sie Shinji...â
Shinjiâs mentale Projektion wurde hellrot, als dieses Thema von seiner Mutter angesprochen wurde.
âOk, wir reden später, ich hab einen Engel, der platt gemacht werden muss.â
Damit verabschiedete sich die Projektion von Yui, und übernahm die Kontrolle über EVA01.
Das geschockte Brückenpersonal, sah wie sich Shogoki erhob und zu einem markerschütternden Brüllen ansetzte und auf den Engel losstürmte. EVA 01 rannte dem Engel entgegen, als die Einheit plötzlich von Sachielâs AT-Feld gestoppt wurde.
EVA 01 presste seine zu Klauen geformten Hände mit den Fingern voran gegen das gegnerische AT-Feld und eliminierte es.
Sachiel wehrte sich nach allen Kräften, doch dennoch war der Engel der geballten Wut einer Mutter unterlegen. EVA 01 riss dem Engel beide Arme an den Schultern aus, schlug noch ein paar Mal gegen das Vogelgesicht des Engels und begann ihn zu fressen.
[Central Dogma, Kommandobrücke]
Als Shogoki begann sich den Engel einzuverleiben erwachten die meisten der Kommandocrew wieder aus ihrer Trance. Nur Gendo war immer noch in Gedanken versunken, die Änderungen seines Wohlgeplanten Szenarios betreffend.
âWas macht Einheit 01 da?â fragte Misato, als Shogoki sich einen weiteren Happen Engel einverleibte.
âDie Einheit absorbiert das S2-Organ des Engelsâ antwortete Ritsuko <DAS hast du nicht erwartet Gendo>
Als EVA01 sein Mahl verzehrt hatte, spannte die Einheit ihre Bauchmuskeln, und ein voll entwickeltes und einsatzbereites S2-Organ kam zum Vorschein.
âSynchrorate sinkt wieder, derzeit bei 352,47%, weiter sinkendâ kam es von Maya
âNoch immer keine Verbindung zum Entryplugâ rief ein anderer Offizier.
âSynchrorate bei 99.999%, Verbindung zum Entryplug wiederhergestellt, keine Kontrolle über Einheit 01 möglichâ verlautete Ritsuko.
âVerbindung zum Entryplugâ befahl Misato
Ein Videofenster öffnete sich im Entryplug und zeigte Misato.
âSh..Shinji...?â fragte Misato erstaunt.
âWer ist sonst noch hier drin?â fragte Shinji sarkastisch.
âO..O..Ok, ganz ruhig, Shinji komm zurück zum Lift, wir holen dich wieder runter.
âVerstandenâ antwortete Shinji und verankerte seine Einheit. Er war sich seiner neuen Erscheinung bewusst, tat aber so, als hätte er es nicht bemerkt.
Als Shogoki wieder in die Geofront herabgelassen wurde, deaktivierte Shinji seine Synchroverbindung mit der Einheit mit einem gedanklichen âBis zum nächstem Mal, Ka-sanâ. Im Entryplug wurde es dunkel. Als nächstes bemerkte Shinji die Bewegung des Plugs, als dieser aus dem Steuernerv entfernt wurde.
Irgendjemand öffnete den Plug schließlich und Shinji stieg aus. Er wurde bereits von Ritsuko, Misato und etlichen Sanitätern erwartet. âWas ist los?â fragte Shinji scheinbar unwissend. Misato gab ihm einen kleinen Schminkspiegel mit dem Kommentar, sich einmal anzusehen.
Shinji blickte in den Spiegel. Hellgrüne Augen starrten ihn aus dem Spiegel an. Er kontrollierte sich genauer. Als erstes bemerkte er seine, jetzt purpurnen Haare, eine Farbmischung aus seiner Originalhaarfarbe und der Farbe von EVA01âs Panzerung. Dann bemerkte er seine, jetzt muskulösere, Statur.
Gelassen sprach er Ritsuko an âIch hoffe, DAS war nicht geplantâ, danach folgte er Ritsuko und Co auf die Krankenstation.
Second Chances â Shinji Ikari
Auf der Krankenstation musste Shinji in der Zwischenzeit jeden erdenklichen Test, den es gibt über sich ergehen lassen. Nach vier Stunden Tests, kann Dr. Ritsuko Akagi mit den Ergebnissen. Sie sah nicht gerade sehr froh aus. An ihrem Gesicht sah man deutlich die Anspannung.
âSo Doktor, wie sieht es aus?â fragte Shinji unschuldig.
<Der Kommandant wird das nicht mögen> âTja körperlich bist du eigentlich in Ordnungâ.
âIrgendwie sehe ich aber nicht so ausâ <Der Preis für meinen Plan> antwortete Shinji.
âDas stimmt, EVA01 hat deine DNA verändert, aber laut Intelligenztest, besitzt du den Intelligenzgrad eines Universitätsabsolventen, kannst du mir das erklären?â
âIch bin klüger als ich aussehe, oder als der Nerv-Geheimdienst mich hältâ antwortete der Junge einer erstaunten Wissenschaftlerin.
âWoher weist du das?â fragte sie sichtlich immer noch verwundert.
âSektion 2 Agenten rieche ich 2 Kilometer gegen den Wind, genug Gelegenheit um das zu trainieren hatte ich ja in den letzten Jahrenâ
âOk, dann weiter im Text, deine Synchrorate ist viel zu hoch, dafür dass du zum ersten Mal einen EVA steuerst.â
âOh, hätten sie lieber, dass ich eine niedrigere Rate hätteâ antwortete Shinji sarkastisch. âAußerdem lerne ich in letzter Zeit eine Meditationstechnik, die auf dem basiert was sie mir gesagt haben, konzentrieren und die Impulse auf mich zukommen lassen.â
âAh...Okâ <Verdammt er hat für alles eine plausible Erklärung und anders kann ich mir es selbst nicht erklären>
Ritsuko warf jetzt einen Blick auf die Ergebnisse der DNA-Untersuchung und schüttelte den Kopf, nichts aber konnte die Veränderung seiner DNA erklären. Er selbst wahrscheinlich auch nicht. Damit überreichte sie Shinji die Ergebnisse der Tests.
Resultate Subjekt Shinji Ikari:
++++++++++++++++++++++++++++
Shinji Ikari DNA Sample
++++++++++++++++++++++++++++
Yui Ikari: 50.0 %
EVA 01: 42.25 %
Shinji Ikari: 7.75 %
++++++++++++++++++++++++++++
Genetic relation to:
Gendo Ikari 0.0 %
Yui Ikari 50.0 %
EVA01 42.25 %
Rei Ayanami 1.82 %
++++++++++++++++++++++++++++
Relationships
Gendo Ikari.....none
Yui Ikari.......Mother
EVA01...........unknown
Rei Ayanami.....none
Shinji Ikari.....Genes for Appearance and Gender
++++++++++++++++++++++++++++
Blutprobe: keine Anomalien
Knochendichte: ....keine Ergebnisse
Knochenmaterial: unbekannt
Muskeldichte: Menschliches Maximum
Reaktionsfähigkeit: Menschliches Maximum
Resultat: Subjekt ist bei bester Gesundheit.
Shinji studierte den Bericht eine Weile. <So etwas hab ich zwar mit Mutter besprochen, aber dass die Resultate derart hoch sind, habe ich nicht erwartet...Egal, Hauptsache, dieser Bastard ist nicht mehr mein Vater>
Shinji sah von dem Blatt auf und fragte Ritsuko. âUnd? Wie geht es weiter?â
Ritsuko drückt ihm eine Mappe in die Hand. âWillkommen bei NERV, wie es aussieht, haben wir dich derzeit als einzigen Piloten, Einheit 01 akzeptiert nach deinem Unfall keinen anderen Piloten mehr. Du musst nur unterschreiben.â
âUnd wie sieht es mit Bezahlung, usw. aus?â fragte Shinji.
âRecht gut, für einen Piloten, 1 Million Yen pro Monat (nach jetzigem Wechselkurs ~ 10000 Euro, für Piloten find ich das fair) und Unterkunft und Transportmittel nach Wahl.â antwortete Ritsuko.
âUnterkunft, wo?â fragte Shinji.
âKannst du dir aussuchen, achja bevor ich vergesse, Misato hat angeboten, dich in ihr Appartement aufzunehmen.â
âGerne und Transportmittel, was bedeutet das?â
âOk, ich werde Misato informieren, dass sie dich abholen soll. Transportmittel bedeutet, dass DU einen Wagen, oder was auch immer du willst bekommst und damit Fahrstunden absolvieren musst. Du kriegst natürlich einen Führerschein und eine NERV-ID Karte.
<Beim letzten Mal war das nicht so, vielleicht trauen die mir jetzt mehr zu>
âOk, gerne. Gibt es hier eine GSX-R 2015 im Fuhrparkâ fragte Shinji.
âWahrscheinlich, du musst nur das Antragsformular ausfüllen, das ist in der Mappe enthalten. Du hast jetzt einmal zwei Stunden Zeit, die Formalitäten zu erledigen.â
âNoch eine Frage Doktor, Misato hat etwas von einem anderen Piloten gesagt, was ist mir dem?â
âAch, du meinst Rei, die liegt im Nebenzimmer, sie hat beim letzten Test ziemlich was abbekommen, wenn du fertig bist, kannst du sie ja besuchenâ <Nicht das ich glaube, dass sie es überhaupt interessieren würde.â
âDanke Doktor, ich beeile mich mit den Formularen, wo muss ich die abgeben?â
âDie kannst du mir geben, bis in zwei Stunden.â
Damit verließ Ritsuko den Raum und ließ Shinji mit seinen Gedanken alleine.
<Puh, Teil eins ist ja einmal gut gegangen...Trotzdem, ich werde einige Zeit brauchen, um mich an die neue Haarfarbe und den Rest zu gewöhnen...UND ich bekomme ein Motorrad. Ich sollte schnell die Formulare erledigen, um Rei zu besuchen.>
Damit öffnete Shinji die Mappe. Darin fand er etliche Dinge.
1.) Seine NERV-ID (mit seinem neuen Foto)
2.) Einen bereits auf ihn ausgestellten Führerschein
(für NERV gelten keine Verkehrsregeln)
3.) Ein Antragsformular für ein Fahrzeug seiner Wahl
4.) Ein Antragsformular für eine Unterkunft seiner Wahl
5.) Ein ausgefülltes Anmeldungsformular für die Tokio 3 Junior High
6.) Ein ausgefülltes Formular für die Unterbringung in Misatoâs Appartement.
Die beiden letzten unterschrieb Shinji sofort. Seine NERV-ID steckte er in zusammen mit dem Führerschein in seine Tasche. Das Antragsformular für eine Unterkunft seiner Wahl zerriss er und entsorgte die Reste in den Mistkübel. Das Fahrzeugformular füllte er Wunschgemäß aus. Nach einer halben Stunde war er fertig. <Von der Wiege bis zu Bahre, Formulare, Formulare. Selbst nach dem Second Impact stimmt dieses Sprichwort noch immer.> dachte sich Shinji.
Er legte die Formulare und seinen Stift zur Seite und machte sich auf en Weg in Reiâs Zimmer.
Dort lag sie, so wie er sie zum ersten Mal im Nerv-Hauptquartier gesehen hatte. Ein starker Wille in einem schwachen Körper. <So verletzlich> dachte sich Shinji als er näher an ihr Bett ging.
Sie schlief, dennoch sah man in ihrem Gesicht die Schmerzen, die sie fühlte. Shinji hasste es sie so zu sehen. <Zumindest wurde sie während des Angriffs nicht weiter verletzt> dachte er sich, als er einen Sessel nahm, um sich neben Rei ans Bett zu setzten. Langsam ergriff Shinji Reiâs zarte Hand. Mit seinem Daumen strich er sanft über ihren Handrücken. Man konnte deutlich erkennen, wie sich Reiâs Gesichtszüge entspannten.
âRei, ich hoffe einfach nur, das es dir bald besser geht. Du kannst dich nicht erinnern, so wie ich, aber ich werde dafür sorgen, das du lebst, nicht nur existierst.â
âIch werde dich beschützenâ damit stand Shinji auf und verließ das Krankenzimmer, um Ritsuko zu treffen.
In Reiâs Zimmer konnte man das stetige piepen der Überwachungsmonitor hören. Doch mit einem Mal wurde die Geräuschkulisse von einem leisen Flüstern unterbrochen.
âUnd ich vertraue dir. Ich werde dich auch beschützen...Shinji-kunâ
Danach hörte man nur mehr die gewöhnliche Geräuschkulisse.
Shinji konnte gar nicht glauben wie schnell eineinhalb Stunden vergangen waren. In seinem Zimmer wartete schon Ritsuko mit der Mappe unter dem Arm. âDa bist du ja Shinji, bleib heute noch hier, morgen um 9 Uhr ist dein Motorrad sicher schon bereit. Du bekommst einen zehn Stunden Crashkurs. Danach wirst du mit Misato in ihr Appartement einziehen, deine Kartons sind bereits dort. Bis Morgen um neun.
âNacht, Dr.â
Shinji Ikari, neuer Pilot von Evangelion Einheit 01, ging an diesem Abend in Erwartung einer neuen, besseren Zukunft in sein Bett um einen Erholsamen Schlaf zu finden.
Zu selben Zeit, in einem abgedunkelten Raum, Irgendwo im Hauptquartier.
âDie Engel greifen wieder anâ
âEs ist sehr plötzlichâ
âEs ist genau wie vor 15 Jahren, die Katastrophe kommt ohne Warnungâ
âDas einzig Positive ist, das unsere Investitionen nicht sinnlos warenâ
âDa kann man nicht sicher sein, wenn es sich nicht auszahlt, ist die Verschwendung die gleicheâ
âKorrekt, jetzt da die Engel allgemein bekannt sind, müssen wir viele Informationen manipulieren, um Probleme zu vermeidenâ
âWir kümmern uns bereits darum, keine Sorgeâ
âWenn wir gerade über EVA reden, mussten sie EVA01 ihrem Sohn geben?â
âEr ist der beste Pilot, der derzeit verfügbar istâ
âEVA Shogoki hat mir dem S2 Organ jetzt schon die Macht eines Gottes und ihr Sohn ist laut den Berichten von Dr. Ritsuko der einzige, der die Einheit steuern kann, das ist sehr verdächtig, Ikariâ
âAber diese kleine Störung beiseite, es gibt wichtigeres, wie das Human Enhancement Projekt.â
âWir werden keine weitere Verzögerung des Planes erlauben, das S2-Organ in EVA01 ist schon genugâ
âIhre Anwesenheit wird nicht mehr benötig, Ikariâ
Damit löste sich die Versammlung auf, die Projektionen verschwanden und Gendo blieb in dem Raum zurück.
[Am nächsten Morgen]
Shinji war bereits seit einiger Zeit bereit, um sich Frischzumachen und in der Kantine Frühstück zu essen. Exakt um 9 Uhr war er an der Materialausgabe und nahm seine fabrikneue GSX-R 2015 in Empfang. Voll getankt, mit Kennzeichen und Zulassung auf seinen Namen. Nur einige kleine Änderung wurden an der Maschine vorgenommen. An den Armaturen war ein weiterer Schalter hinzugekommen, ein NERV Logo wurde klein auf die Seite geklebt und kleine Blaulichter wurden dezent montiert. <Gleich als Einsatzfahrzeug ausgerüstet.> âShinji Ikari?â wurde er unterbrochen. Vor ihm stand ein großer Mann in Lederjacke. Er trug zwei Schutzhelme in den Händen. âJa, sind sie der Fahrlehrer?â âStimmt Junge, komm einfach nach, angeblich sollst du dich ja mit dem Motorrad auskennen.â Damit setzte der Mann sein Motorrad in Gang und warf ihm einen Helm zu, während er den anderen selbst aufsetzte. Shinji setzte seinen Helm auf und startete seine Maschine. Als sein Fahrlehrer mit einem Burnout sich von Shinji entfernte, drehte auch Shinji auf. Schnell holte der Junge auf. Mit dröhnenden Motoren rasten die beiden durch einen Teil des Nerv-Hauptquartiers, die Geofront und schließlich durch Neo Tokio 3.
Etliche Stunden später kamen die beiden zurück und Shinji bekam die Erlaubnis, sein Motorrad auch ohne Begleitung zu fahren. <Zeit Misato zu treffen> dachte sich Shinji und fuhr zur Ausfahrt. Dort wartete bereits Misato auf ihn.
âWow, Shinjiâ war ihr einziger Kommentar zu der Erscheinung vor ihr.
âHallo, Misato-san, wie geht es dir?â fragte Shinji
âRecht gut, aber du, wow tolle Maschine, lass mich raten, nur damit du rechtzeitig zu deinem EVA kommst?â
âJa, aber schon toll. Misato fahr du vor, ich weis ja nicht wo du wohnstâ <Ich weis es schon, aber ich darf mit nichts anmerken lassen>
âOk, ich hoffe du kannst mithaltenâ lächelte Misato
âWir werden sehen.â
An diesem Abend trafen bei der Polizei etliche Berichte über einen rasenden blauen Sportwagen und einem Motorrad ein, die das Tempolimit um das doppelte überschritten und zweimal quer durch Neo Tokio 3 rasten.
[Bei Misato]
âWie hat dir der Ausflug zu den Hügeln gefallen, Shinji?â
âEin toller Anblickâ antwortete der Junge.
âDeine Sachen wurden übrigens schon geliefert, ich bin übrigens auch erst eingezogen, also wundere dich nicht, wenn es noch etwas unordentlich istâ
<Von wegen etwas> âOk Misatoâ
Misato betrat die Wohnung, knapp gefolgt von Shinji
âTadaimaâ
Misato geht weiter in ihre Wohnung, dabei das Licht in jedem Zimmer einschaltend.
âEs ist leider ein bisschen unordentlich, aber mach es dir gemütlichâ rief Misato fröhlich.
âETWAS unordentlich nennst du das Misato, bist du sicher das EVA01 nicht vorbeigekommen ist und eine Party mit Sachiel gefeiert hat?â
âOkok, ich hab schon kapiert, es stimmt, aber ich hab einfach keine Zeit aufzuräumenâ
âIst schon in Ordnung, Misato das kann ich morgen Nachmittag, nach der Schule machenâ
âDas wäre sehr nett, Shinji-kunâ
âIch fülle jetzt besser den Kühlschrank...und danach kann ein Bad nicht schadenâ
âOk mach das, dein Zimmer ist übrigens am Ende des Vorzimmers, deine Kartons sind schon drinâ
âDanke Misato.â
<Ok jetzt der Kühlschrank...Eis...Snacks...Bier...Pinguin, nein PenPen ist wohl grad im Bad. Naja besser einmal das Essen einräumen>
[Abendessen (Shinji hat gekocht)]
âItadakimasâ
âItadakimasâ
âWow, Shinji du kannst gut kochenâ kam es erstaunt von Misato.
âIch hab schon früh gelernt, für mich selbst zu sorgen, kochen ist das wenigsteâ
Misato hebt ihre Bierdose und leert diese mit einem Zug.
â*Misatobierschrei* Das Leben KANN nicht mehr besser werdenâ schrie Misato
âWie kann einem Bier schmecken?â fragte Shinji
âDu solltest mal probieren Shinjiâ
âNein danke, ich verzichteâ
âIst in Ordnung, bleibt mir mehrâ
âWas auch immerâ antwortete Shinji.
Nach dem Abendessen kann die Auslosung der Hausarbeiten, die Shinji freiwillig verlor.
âWieso nimmst du nicht ein Bad und gehtâs schlafen, du hast morgen am Nachmittag Synchrotests und übermorgen ist dein erster Schultag.â
âHai Misato-sanâ
Shinji ging ins Badezimmer, gerade als ihm PenPen entgegenkam.
âHallo, ist das Bad jetzt frei?â fragte der Junge den Pinguin, der als Bestätigung nickte.
Nach dem Bad ging Shinji noch zu Misato um sie etwas zu necken. Mit seiner besten Rei-Imitation gab er bekannt âKatsuragi-ichi, ich muss sie informieren, dass in ihrer Badewanne ein Pinguin schwimmtâ
Misato verschluckte sich an dem Bier, das sie gerade trank. âVerdammt Shinji, erschreckt mich nicht soâ Shinji starrte Misato noch immer mit ausdruckslosem Gesicht an. âÄh...Shinji-kun?â Shinji konnte bei dem Ausdruck, den Misato machte seine Fassade nicht mehr aufrecht erhalten und lachte los.
âArgh...Shinji, jag mir nicht so einen Schreck ein, geht jetzt schlafenâ
âJa Tanteâ antwortete Shinji und wich einer Bierdose, die in seine Richtung flog aus.
Shinji legte sich in der Zwischenzeit hin und träumte von der Zukunft, wie er sie sich wünschte.
<Verdammt, der Junge ist mir über> dachte sich Misato, als auch sie Schlaf fand.
Und Morgen beginnt das Abenteuer.
Second Chances â Piloten, Schule, Engel - Ein ungewohnter Cocktail
[8:00]
*Riiiiiinnnnnnnnnggggg*
Shinji lag friedlich in seinem Bett, als das störende Läuten seines Weckers bis in seine Träume vordrang und ihn aufweckte.
â*Gähn* was ist achso, aufstehenâ
Langsam erhob sich Shinji aus seinem Bett und wankte zu seinem Rucksack in dem sich seine Ersatzkleidung befand. Dieser Aufgabe erledigt, wankte er ins Badezimmer, um sich aufzuwecken.
10 Minuten und eine kalte Dusche später kam Shinji hellwach aus dem Badezimmer und ging in die Küche. <Ist wohl besser wenn ich frühstück mache> dachte sich Shinji als er sich an die Arbeit machte. 20 Minuten später war ein normales japanisches Frühstück fertig und Shinji begab sich in die Höhle des Löwen, in diesem Fall die Höhle der Löwin. Hörbar klopfte er an Misatoâs Zimmertür. âMisato, aufstehen Frühstück ist fertig und du hast heute die frühe Schichtâ rief Shinji gegen die Tür.
âJaJa, lass mich noch 5 Minuten schlafen...â
âIch werde jetzt frühstücken und danach geh ich ein paar Sachen einkaufen. Um 14 Uhr bin ich dann bei NERV für das Training.â
âOkOk, ich steh schon auf.â
Damit ging Shinji wieder zurück zum Esstisch und genoss das Frühstück. Wenig später kam auch Misato aus ihrem Zimmer gekrochen. Als sie hörte, wie Shinji eine Bierdose öffnete und sie ihr hinhielt, legte sie einen Gang zu. <Verdammt er lernt schnell> dachte Misato als sie die erste Dose hinunterstürzte. Etliche Dosen später war das Frühstück beendet. Misato zog ihre Uniform ab und verließ die Wohnung Richtung Nerv-Hauptquartier. Shinji räumte inzwischen den Frühstückstisch ab.
Später am Vormittag zog er sich an und ging einkaufen. <Ich brauch noch ordentliche Motorradkleidung und einen zweiten Helm, was noch?> Shinji schreib sich eine mentale Einkaufsliste. Nach einem etwas längeren Spaziergang war er an einem Shoppingcenter angekommen. <Motorradzubehör...ich hoffe hier gibt es so was> dachte sich Shinji, als er die Liste mit Shops sah, die in diesem Gebäude untergebracht waren. Nach etlichen Minuten Suche, fand er endlich ein Geschäft, in dem Shinji das fand, was er suchte. Schwer beladen mit einem zweiten Motorradhelm, einer windfesten Jacke, etlichem Zubehör und sonstigen Besorgungen verließ Shinji das Gelände und machte sich auf den weg nach Hause.
Daheim angekommen, machte er sich an die Arbeit. Der zweite Helm kam in den Gepäckträger (Wie nennt man das Teil?), die Motorradkleidung wurde angezogen und erst einmal betrachtet <Glück gehabt, das sie meine Größe hatten> dachte sich Shinji.
Rechtzeitig um 12:30 fuhr Shinji in Richtung Nerv-Hauptquartier ab. Er konnte sich Zeit lassen, da kein Notfall vorlag. Eine Viertelstunde später traf er im Hauptquartier auf Misato, die ihm, nach dem dritten Versuch, die Umkleidekabine zeigte. Shinji fand in seinem Kasten drei Plugsuits und drei dazugehörige A10 Verstärkerclip-Paare. <Welcher Scherzbold die wohl grün angemalt hat?> fragte sich Shinji <Wenn ich die so wie Asuka immer tragen würde, könnte man sofort feststellen, welche Einheit ich steuere> (Shinji, mit purpurnen Haaren und grünen A10-Clips) Shinji zog sich den Plugsuit an und aktivierte den (De)Kompressionsschalter. Mit einem leisen Zischen legte sich der Anzug an Shinjiâs Haut an. <Ein komisches Gefühl, aber dennoch angenehm> dachte sich Shinji. Fertig angezogen, verließ er die Umkleide und machte sich auf den Weg in die Testräume. Exakt um 12:59 traf er im Kontrollraum ein und traf dort auf Misato und Dr. Ritsuko. âMisato, Dr.â grüßte Shinji die beiden.
âHalloâ grüßten die beiden zurück. âShinji, heute wollen wir mal im Testplug deine Synchrorate testen, danach kommt eine VR Simulation, wo du Kampftaktiken und die Standorte der Versorgungspunkte lernen wirst.â Informierte ihn Ritsuko. âVerstanden, ich geh jetzt zum Testplug.â Ohne ein weiteres Wort verließ Shinji den Kontrollraum und ging die hängende Metallbrücke entlang bis zum Testplug 01. Diesen betrat er umgehend.
"Testplug wird geschlossen" verlautbarte ein Techniker.
"Testplug wird mit LCL geflutet."
"Erste Verbindung offen."
Shinji hörte die Statusmeldungen über das Interkom. <Verdammt, selbst wenn ich 1.000.000.000.000.000.000 % Synchrorate hätte würden sie mich immer noch in den Plug stecken, wenn es eigentlich überhaupt nicht notwendig ist> dachte Shinji missmutig. <Mal schaun, wie weit die Skala bei den Testplugs überhaupt geht>
"Zweite Verbindung offen, A10 Nervenverbindung bereit"
<Verbindung mit MAGI> Shinji lächelte, als er sich an einen alten pre-second Impact Film erinnerte. <Wie hieß der Film noch mal? T.. Tron? Wäre sicher lustig, nur leider unmöglich>
"A10 Nervenverbindungen normal, Synchrorate steigt"
"Synchrorate bei 28%, 64%, 84, weiter steigend...99.99 %, Synchrorate 100%, Ego Grenze...stabil"
<Erstaunlich,er ist eins mit der Maschine. Der Junge ist der geborene Evangelion-Pilot> dachte Ritsuko, den Jungen bewundernd.
Zwei Stunden später.
"Ok Shinji, das reicht wir gehen in den VR-Raum, EVA01 ist trotz der erhöhten Sicherheitsbestimmungen immer noch im Dienst." Informierte Ritsuko Shinji über das Interkom.
"Hai, Ritsuko-san, wohin soll ich gehen?" fragte Shinji zurück.
"Steig einfach aus, komm ins Kontrollcenter und folge mir, und jetzt raus aus dem Testplug."
"Hai" Shinji verließ daraufhin den Testplug um, triefend mit LCL, in den Kontrollraum zu gehen, um Ritsuko zum Entryplug von Einheit01 zu folgen.
Der Marsch ging durch den Cage-Bereich über das Testcenter, bis schließlich zu einem weißen Raum. Inmitten des Raumes stand EVA01, verbunden mit etlichen Kabeln, die von der Decke hingen. Shinji fiel auf, das EVA01 kein Versorgungskabel hatte <So ein S2-Organ ist schon was Feines> dachte er sich, als er die Nottreppe an Shogoki raufkletterte, bis er beim halb ausgefahrenen Entryplug ankam. Mit einer artistischen Meisterleistung schwand er sich in den Entryplug des Riesen. Mit einem Schalter im Entryplug lies Shinji den Entryplug vollkommen im Nacken des Evangelions verschwinden. Eine Statusanzeige die nun aufleuchtete und das mechanische Klicken der Verankerung gaben bekannt, das der Plug bereit für die nächste Phase war. Über das Interkom kam Ritsukoâs Stimme "Shinji, wir können den EVA von außen nicht mehr kontrollieren, aber da er derzeit die einzige bereite Einheit ist, hast du die Chance zu beweisen, dass du das âBiestâ unter Kontrolle hast. Zu deiner Rechten findest du eine neue Schalttafel. Mit dieser kannst du die Synchronisation starten, wir können von unserer Position aus leider nur Messungen anstellen" <Was dem Kommandanten nicht gefällt, das war nicht in deinem Szenario, Gendo?> Ritsuko musste bei diesem Gedanken grinsen.
"Verstanden" antwortete Shinji und aktivierte seinen Evangelion.
"Synchronisation zwischen EVA und Pilot, Synchrorate steigt"
"Synchrorate bei 100%, stabil, Egogrenze stabil, keine Probleme bei interner Aktivierung."
"Verstanden, aktivieren sie die Simulation" weiß Ritsuko an.
"Hai, starte Simulation 'Tokio3 - Sachiel'"
Um Shinji herum verblassten die weißen Wände und machten dem simulierten Neo Tokio 3 platz.
"Shinji, dies hier ist ein Taktik und Schusswaffentest, du musst dich nur unbemerkt dem Gegner nähern und ihn mit dem Pellet MG erledigen. Die Treffer werden aufgezeichnet, ebenso wie die verbrauchten Patronen. Daraus errechnen die MAGI dann deine Treffsicherheit und andere Daten. Die Simulation dauert 10 Minuten, erledige so viele Gegner wie möglich." Damit schloss sich das Fenster mit der Videoverbindung und gab den Blick auf den ersten Gegner frei, den Shinji geschickt mit einigen Bursts aus seinem Gewehr erledigte. Hinter einem Hochhaus ging er dann in Deckung, um sein nächstes Ziel auszumachen.
Zehn Minuten und etliche durchlöcherte, simulierte Gegner später, wurde die Simulation beendet und Shinji stieg aus dem Entryplug. Er wurde direkt in die Umkleide geschickt, mit der Bemerkung in einer halben Stunde sei die Nachbesprechung. In der Umkleide genoss Shinji die warme Dusche, die den Rest des LCLs von seiner Haut spülte. Mit einem Handtuch um die Hüften verließ er die Dusche, um Dr. Ritsuko zu treffen. <Was zum...> dachte sich Shinji. âDr. Ritsuko, was machen sie in der Umkleide?â fragte der Junge. Sichtlich überrascht antwortete der Doktor zögernd âWas macht man denn in einer Umkleide?â <Ich hoffe er fragt nicht weiter> âMir ist bekannt, was man in einer Umkleide macht, aber ich will wissen was SIE im MÄNNERUMKLEIDERAUM machen...â gab der Junge als Antwort. âÄh..Ups...ich muss weg...â Ritsuko flüchtete aus dem Raum. <Komische Frau...> dachte sich Shinji, als er sein Handtuch fallen lies um sich seine Alltagskleidung anzuziehen. Minuten später verließ er den Raum in Richtung Nachbesprechungsraum 3, seinen Motorradhelm und die Jacke in den Händen.
Vorm Eingang des Nachbesprechungsraumes traf Shinji aus Misato und Ritsuko, letztere in Begleitung von Lt. Maya Ibuki. Der Lt. Hatte zwei kleine Umhängetaschen bei sich auf denen sichtbar â01â stand. <Was da wohl drin ist? Ich werde es wahrscheinlich drinnen erfahren> Shinji betrat den Nachbesprechungsraum, dicht gefolgt von Misato, Ritsuko und Maya.
Nachbesprechung
âSo Shinji, bevor wir beginnen, bekommst du einmal die hierâ damit reichte Dr. Ritsuko Shinji die zwei Taschen, die bis vor kurzem noch von Maya getragen wurden. âUnd was ist das?â fragte der Junge neugierig. âZwei Plugsuits für daheim, falls keine Zeit mehr besteht, dass du dich im Hauptquartier umziehen kannstâ antwortete Ritsuko. <Toll, sieht sicher...interessant aus, wenn ich mit einem Plugsuit Motorrad fahre> âOk, danke Dr.â
Der Rest der Nachbesprechung verlief so wie Shinji diese in Erinnerung hatte. zeitraubend, langweilig und total unnütz, seiner Meinung nach. Der einzige Unterschied war, das Shinjiâs Testergebnisse Misato sprachlos werden ließen.
Nach der Nachbesprechung war Misato noch immer nicht aus ihrer Trance erwacht. Shinji winkte mit seiner Hand vor Misatoâs Augen, was diese aufwachen ließ. âÄh...Was ist Shinji?â fragte Misato verwirrt. âDu starrst sein fünf Minuten einen Punkt an der Wand, kannst du mir sagen was daran interessant ist, oder können wir nach Hause?â fragte Shinji sarkastisch. âHä?...Achso, klar wir können, du musst ja morgen in die Schule.â <Darauf könnte ich verzichten. Etliche Stunden mit einem Lehrer der die offizielle des Second Impacts immer und immer wieder erzählt> âHaiâ Shinji zog seine Jacke an und ging mit Misato zum Parkdeck. âSo Shinji, glaubst du, du kannst heute mit mir mithaltenâ fragte Misato, Shinji herausfordern. âNein, ich wird wohl heute gemäßigter Fahren, die Stunden im Entryplug zehren an der allgemeinen Aufmerksamkeit.â antwortete Shinji. âIst in Ordnung, bis später Shinjiâ Misato schwang sich in ihren blauen Renault und fuhr davon. Momente später schwang sich Shinji auf seine Maschine und fuhr ihr nach, aber im Gegensatz zu Misato hielt er sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen.â
Daheim angekommen roch Shinji das, was er nie wieder riechen wollte.
âShinji, da bist du ja. Ich hab in der Zwischenzeit gekocht, zieh dir was Bequemes an und komm Essen.â â*Schluckt* Ja...Misatoâ antwortete Misato ohne jeglichen Enthusiasmus. âBist du etwa schon müde Shinji?â fragte Misato âDann beeil dich, du musst etwas essen und dann kannst du schon schlafen gehenâ Demütig stellte sich Shinji seinem Schicksal, das in Form von Misatoâs Fertiggerichten am Esstisch lag.
Uninteressiert stocherte Shinji in seinem Abendessen, Misatoâs Curry-Bier-Fisch-Reis spezial. Nachdem Misato ihrem übermäßigen Bierkonsum für heute zum Opfer fiel, machte sich Shinji schnell noch etwas Essbares und verschwand danach in seinem Zimmer um sich auf den morgigen Tag vorzubereiten und um seinen wohlverdienten Schlaf zu bekommen.
[Nächster Morgen, eineinhalb Stunden vor Schulbeginn.]
Shinji war gerade aufgestanden und machte sich auf den Weg ins Bad. Als er in die Küche blickte merkte er das Misato sich irgendwann in der Nacht dazu entschieden hatte, doch in ihr Zimmer zu gehen. Im Bad wurde er von PenPen begrüßt, der gerade die Wanne verließ um sich abzutrocknen. âNa PenPen, ist das Wasser in Ordnung?â fragte Shinji. Als Antwort bekam er nur ein sichtlich bejahendes âWarkâ
Shinji lies sich nur kurz in die Wanne sinken um seine Muskeln etwas zu entspannen, bevor er sich an die wirkliche Körperpflege machte. Eine Viertelstunde später kam Shinji entspannt und hellwach aus dem Badezimmer, direkten Weges in die Küche, um Frühstück zu machen. Für PenPen ein paar Fische, für Misato ein Katerfrühstück und für ihn selbst ein normales japanisches Frühstück. PenPen stürzte sich fröhlich über sein Essen, während Shinji sein Frühstück sichtlich genas. Leider weckte das Geschnatter des fröhlichen Vogels Misato auf, die scheinbar mit einem schweren Kater zu kämpfen hatte. âMorgen Misato, ich hab Frühstück gemacht, setzt dich einfach hin.â Grüßte der Junge seinen Vormund. <Eigentlich kümmere ich mich um Misato, nicht umgekehrt> dachte sich Shinji, als Misato sich zu ihm an den Tisch setzte und über ihre Kopfschmerzen klagte. Erst jetzt bemerkte Misato ihr Frühstück Marke â1-A Anti-Kater Frühstückâ + Wasserglas mit 2 Tabletten Aspirin. âArigato, Shinji-kunâ bedankte sich Misato. âKeine Ursache...Ich muss jetzt aber weg, ich will mir die Gegend noch etwas ansehen, bevor ich zur Schule mussâ
âShinji, du hast doch deine NERV-ID oder?â fragte Misato, mit etwas klarerem Kopf.
âKlar, wiesoâ antwortete Shinji
âDu fährst mit deinem Motorrad in die Schule, verstanden? Bei einem Engelalarm während der Schulzeit brauchst du es um schnell ins Hauptquartier zu kommen.â
âDas hatte ich vor Misato, ich wollte halt ein paar Mal um die Blöcke fahren um mir die Umgebung etwas zu merken.â antwortete Shinji.
âTschüss, Shinji schönen Tag in der Schuleâ verabschiedete Misato Shinji, der voll ausgerüstet mit seiner Jacke, den Handschuhen, dem Helm und der Plugsuit - Tasche Misatoâs Appartement verließ. âJa, dir auch einen schönen Tag Misatoâ antwortete er, als er im Lift verschwand.
Während der kurzen Fahrt in die Schule dachte Shinji nach. Er hatte einiges nicht in Betracht gezogen, als er gegen Sachiel gekämpft hatte. <Schule> dachte er als ihm ein unangenehmes Detail einfiel. <Mari...Ich hoffe es geht ihr gut> Shinji musste an das arme Mädchen denken, das beim ersten Mal als er gegen Sachiel kämpfte, dem Kampf fast zum Opfer fiel. Er erinnerte sich an seine Besuche im Krankenhaus, an das junge Mädchen, das obwohl es im Rollstuhl saß lächelte. <Ich werde es sehen, sobald ich in der Schule bin. Ich habe zwar nichts über Tote unter den Zivilisten gelesen, als ich Zugriff auf die MAGI hatte, aber ich konnte auch nichts über bestimmte Personen herausfinden> Shinji würde es aber bald erfahren.
Am Schulgelände wurde Shinji von einem braunhaarigen Mädchen aufgehalten, als er mit seinem Motorrad zum Eingang des Hauptgebäudes fuhr.
âMotorräder und Autos sind auf dem Gelände verboten.â rief das Mädchen, um das dröhnen des Motors zu übertönen. <Hikari> dachte der Junge, als er seine Maschine abstellte und abstieg.
âWer sind sie überhaupt, jeder weis doch das motorisierte Fahrzeuge nichts auf einem Schulgelände zu......â Hikari erschrak, als Shinji seinen Helm abnahm und sein Gesicht preisgab. <Er kann nicht älter als 15 sein...und er hat lila Haare, wer IST dieser Junge> dachte sich Hikari, immer noch sprachlos.
âWer bist duâ fragte Shinji, den Unwissenden spielend.
âHikari Horaki, Klassensprecherin der 2-A, und du?â antwortete Hikari auf Shinjiâs Frage.
âShinji Ikari, ich bin ein neuer Schüler der 2-A, nett dich kennen zu lernenâ Shinji grinste als Hikari die Zornesröte ins Gesicht stieg.
âWAS VERDAMMT SOLL DAS, DU BIST 14, FÄHRST MIT EINEM MOTORRAD DIREKT VOR DEM SCHULGEBÄUDE VOR...ja wieso eigentlich?â Hikariâs Zorn verflog schnell, als ihre Wut ihrer Neugierde Platz machte.
Shinji zückte seinen Nerv-Ausweis und zeigte ihn der Klassensprecherin, die ihn erstaunt anblickte.
âNerv, Shinji Ikari, 0001-137-22, Rang: Pilot - Einheit 01â las Hikari Shinjiâs ID vor.
Plötzlich traf Hikari die Bedeutung wie ein Blitz. <Pilot> schoss es ihr durch den Kopf.
âD.Du bist der Pilot von diesem...Roboterâ fragte sie etwas eingeschüchtert. âJa, und ich würde es begrüßen, wenn das bis auf weiteres unter uns bleibt. Und das Motorrad brauche ich, um schnell ins Hauptquartier zu kommen, Tut mir leid, wenn du es Anfangs falsch verstanden hast, du hast mich ja noch nicht gekannt, könnten wir neu beginnen?â fragte Shinji.
âGerne. Ich bin Hikari Horaki, die Klassensprecherin der 2-Aâ antwortete Hikari, sichtlich immer noch leicht geschockt, das vor ihr der Pilot des Riesenmechas stand, der bereits einmal Tokio 3 gerettet hatte.
âShinji Ikari, nett dich kennen zu lernenâ stellte sich der Junge zum zweiten Mal vor.
âIch gehe davon aus, dass du deine Schulsachen brauchst. Und natürlich einen Laptopâ âDas stimmt, kannst du mir sagen, wo ich die bekomme?â fragte Shinji.
âFolge mit einfach, ich führ dich hin.â
Während Shinji und Hikari zu einem Lagerraum der Schule gingen waren beide still. Hikari wollte jedoch unbedingt ein Gespräch mit dem Jungen anfangen. Sei es einfach nur um herauszufinden, woher die ungewöhnliche Haarfarbe des Jungen kam.
âShinji?â
âJa, was ist?â
âÄh...ich will nicht aufdringlich sein, aber wieso haben du und Ayanami so eine ungewöhnliche Haarfarbe.â
âAyanami...keine Ahnung, ich hab die Haarfarbe durch einen kleinen Unfall erhalten, ich will aber nicht ins Detail gehen, Streng Geheim tut mir leid.â
âSchon in Ordnung, es ist einfach...ungewöhnlichâ
âIch verstehe, es ist aber auch nicht gewöhnlich, einen 50 Meter großen Roboter, Mecha, was auch immer zu steuernâ
âPunkt für dich, Shinji...Wir sind da.â
Shinji und Hikari standen in einer etliche Quadratmeter großen Lagerhalle voll mit Schulbüchern und roten Schullaptops.
âWas brauche ich davon?â fragte Shinji.
âWährend des Unterrichtes nur den Laptop, aber zum lernen brauchst du die ganzen Bücher, insgesamt 25 Stückâ
Hikari ging, dicht gefolgt von Shinji die Regale ab und holte Buch um Buch hervor, um es Shinji zu überreichen. Nach den Büchern kam der Laptop, der auf den Stapel, den Shinji inzwischen trug gelegt wurde. So beladen wankte Shinji Richtung 2-A, immer den Spuren Hikariâs folgend.
In der Klasse angekommen verstaute Shinji die Bücher in seinem Kasten, um diese Stück für Stück nachhause zu transportieren. Er setzte sich auf einen leeren Platz, packte seinen Laptop aus und richtete sein Passwort ein. <Mal sehen, ob ich die Unterrichtsstunden mit dem Teil etwas interessanter gestalten kann. Ah hier, MAGI-Uplink, das aber später>
Shinji lehnte sich in seinem Sessel zurück und beobachtete, wie sich der Raum langsam mit Schülern füllte. Plötzlich überkam ihn eine große Erleichterung, als er sah, wer in den Raum trat. Toji gefolgt von Kensuke. Beide waren bester Laune und lachten über ein paar Witze, die auch nur sie witzig fanden. <Mari ist scheinbar nichts passiert...hoffe ich, sicher kann ich erst sein, wenn ich mit Toji gesprochen habe> Die Schüler bemerkten alle die Anwesenheit des neuen Jungen mit dem lila Haar und sie haben auch das Motorrad am Eingang zum Hauptgebäude gesehen. Im nu war die Gerüchteküche am Brodeln. <Das wird ein langer erster Schultag> dachte Shinji.
âAufstehen, Verbeugen...Hinsetztenâ befahl Hikari, als der Lehrer das Klassenzimmer betrat. Er begann jedoch nicht mit seinem langweiligen Vortrag sondern bat Shinji nach vorne. âKlasse, wir haben ab heute einen Schüler, Shinji Ikari. Kümmert euch etwas um ihn, er ist neu in Tokio 3, willst du dich vielleicht vorstellen.â
âÄh...gerneâ antwortete Shinji.
âAlso, mein Name ist Shinji Ikari, ich bin erst seit drei Tagen in Neo-Tokio 3. Mein Hobby ist das Cello. Sonst kann ich eigentlich nicht viel über mich sagen, gibt es vielleicht fragen?â
Zahlreiche Hände waren sichtbar. Fast alle Mädchen der Klasse zeigten auf um den neuen Jungen etwas zu fragen. Nur ein paar Burschen wollten auch etwas wissen, darunter auch Kensuke. Shinji zeigte auf ihn. âTut mir leid, aber ich weis noch keine Namen von euch...â
âIst schon in Ordnung...Ich bin Kensuke...Kensuke Aida...eine Frage du bist vor drei Tagen in Tokio 3 angekommen, da hast du ja die Attacke miterlebt? Wieso bist du gerade jetzt in Tokio 3?â <Oh ja, ich hab den Angriff miterlebt, näher als mir eigentlich Lieb wäre> dachte Shinji âJa ich hab aber noch rechtzeitig Schutz gefunden...wieso ich in Tokio 3 bin...mein Vater hat nach meiner Anwesenheit verlangtâ antwortete Shinji. Kensuke nickte, sichtlich zufrieden mit der Antwort.
Als nächstes kam eine Frage von einem Mädchen âNur eine Frage, ist deine Haarfarbe natürlich, wir haben nämlich noch jemanden in der Klasse, die auch eine unnatürliche Haarfarbe hat?â
âTja meine Haarfarbe...Ich war in einen Unfall verwickelt, seit dem wächst mein Haar lilaâ
âInteressant, wie ist das passiertâ âDarf ich leider nicht sagenâ
Etliche Schüler und Schülerinnen fragten den Jungen über alles Mögliche, auch ob er vielleicht Leute bei NERV kennen würde und ähnliches. Shinji versuchte alle Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten, ohne seinen Job bei NERV zu verraten.
âBist du noch zu habenâ fragte schließlich ein schwarzhaariges Mädchen aus der letzten Reihe. Obwohl die Entfernung zwischen Befragtem und Fragesteller die Länge des Klassenzimmers betrug konnte Shinji den Rot-Ton in dem Gesicht des Mädchens erkennen. In bester Kaji-Manier verlautbarte er âNein junge Dame, ich bin noch frei.â Mit einem Mal erröteten fast alle weiblichen Anwesenden im Raum.
âSo ich denke das reicht jetzt einmal, sie können sich setztenâ unterbrach ihn der Lehrer. âHai Senseiâ antwortete Shinji und ging zu seinem Platz, gefolgt von den Augen der Mädchen, die ihn verträumt anstarrten.
Er setzte sich hin und klappte seinen Laptop auf, nur um von zahlreichen blinkenden Nachrichtenfenstern begrüßt zu werden.
<@Shinji: Hast du vielleicht Fotos von dem Roboter oder ähnliches? - Kensuke Aida> <@Kensuke: Nein, aber vielleicht beim nächsten Mal - Shinji Ikari>
<Typisch Kensuke> dachte sich Shinji. Er beantwortete Nachricht um Nachricht so gut es Möglich war. Dennoch hatte er für seine Mitschüler und Mitschülerinnen eine Aura um sich die ihn geheimnisvoll, aber für viele Mädchen unwiderstehlich wirken ließ. Eine Nachricht erregte jedoch seine Aufmerksamkeit.
<@Shinji Ikari, Pilot: Danke für deine Hilfe. - Toji Suzahara>
Shinji war erstaunt. Er wollte genau wissen, wie Toji das gemeint hatte. Er öffnete die Dialogbox um mit Toji einen privaten Chat abzuhalten.
<@Toji Suzahara: Was meinst du damit? - Shinji Ikari>
<@Shinji Ikari: Du bist der Pilot des Roboters oder? - Toji Suzahara>
<@Toji Suzahara: Wieso interessiert dich das so? - Shinji Ikari>
<@Shinji Ikari: Mari, meine Schwester war während des Angriffs nicht in einem Bunker. Der Pilot des Roboters hat Gott sei Dank das Gelände wo Mari zu diesem Zeitpunkt war in Ruhe gelassen. - Toji Suzahara>
<@Toji: Wir reden nach der Schule weiter, bis dahin kein Wort, zu Niemanden. - Shinji Ikari>
Shinji beendete den Chat und schloss seinen Laptop. Er ignorierte den fragenden Blick Tojiâs und ließ sich von der einschläfernden Lektüre des Lehrers ins Land der Träume tragen.
âAufstehen, Verbeugen, Unterricht beendetâ Shinji befolgte Hikariâs Befehlen im Halbschlaf. Zum Glück gab es heute wegen des Engelanriffs nur vier Stunden Unterricht. Der Großteil der Klasse war binnen Sekunden verschwunden. Erst etwas später wachte der Junge vollends auf und begann selbst seine Sachen einzupacken. Als er die Klasse verließ wartete Toji bereits auf ihn. âDu wolltest mit mir reden.â sprach ihn Toji an. âNicht hier, wo sind wir ungestört?â fragte Shinji. âWarten wir noch ein paar Minuten, dann sind sie alle weg.â antwortete Toji.
Tatsächlich, zehn Minuten später war die Schule wie ausgestorben.
âSo jetzt können wir redenâ forderte Toji Shinji auf.
âOk, aber ich muss eines vorn dir verlangen. Das was du jetzt erfährst darfst du unter keinen Umständen einem anderen verraten, sie werden es schon noch früh genug erfahren.â âDu bist also wirklich der Pilot, von dem Kensuke die ganze Zeit spricht.â
âJa, aber bitte verrate es ihm auch nicht, entweder kippt er um, oder er posaunt es in die Welt.â âSchon verstanden...Shinjiâ antwortete Toji. Shinji reichte ihm die Hand. âDa bleibt bis auf weiteres geheim...Freunde?â âKlarâ antwortete Toji und schüttelte Shinjiâs Hand. âSo ich muss jetzt aber los. Die Arbeit ruft. Shinji war schon auf beim Ausgang, als Toji noch einmal mit ihm aufschloss und ihn fragte. âSag mal, das Motorrad beim Eingang...das gehört dir oder?â âJa, ich brauch ein Transportmittel, und bei NERV gibt es derzeit nicht genug Personal um mich durch die Stadt zu kutschieren.â âOk, dann bis morgen.â verabschiedete sich Toji.
âBis morgenâ antwortete Shinji, als er seine Jacke und die Handschuhe anzog. Momente später hatte er auch schon seinen Helm auf. Mit dröhnendem Motor verließ er das Schulgelände Richtung Nerv-Eingang. Am Kreisel angekommen öffnete er die Schranken mit seinem Nerv-Ausweis. <Misatoâs Rennstrecke...ich hab aber nicht vor ihren Rekord zu brechen> Er zog seine ID durch den Leser. Der Schranken öffnete sich und mit einem kurzen Aufheulen startete Shinji seine Fahrt zu den Parkdecks, einige hundert Meter unterhalb von Tokio 3. Einige Zeit später kam er am Parkdeck an. Er parkte seine Maschine direkt neben einem Aufzug, was ihm einige schiefe Blicke von Nerv-Mitarbeitern einbrachte, bis sie erkannten, wer er war.
Die Fahrt mit dem Lift dauerte zwar nicht lange, war aber langweilig. Am Ausgang des Lifts wartete bereits Dr. Ritsuko auf ihn. âDr.â begrüßte der Junge Ritsuko. âRitsuko reicht...und bereit für ein paar Tests?â fragte Ritsuko. âIch glaube das die Antwort nichts ausmachen wird, da die Tests so oder so stattfindenâ gab Shinji als Antwort. â...Richtig, also Abmarsch und umziehen.â forderte Ritsuko. Shinji begab sich in Richtung der Umkleidekabinen, als er auf Misato traf. âAh Shinji, wieder da...Ich weis Synchrotests sind sicher nicht auf der Top 10 Liste deiner Freizeitaktivitäten, aber es muss sein.â begrüßte ihn Misato. âIch weis Misato, trotzdem ist es nicht angenehm, stundenlang in dieser Flüssigkeit zu sitzen. Vielleicht sollte ich einmal Ritsuko für eine Stunde da reinstecken.â âTja wer weis Shinji, vielleicht hat sie ja dann Mitleid mit dir, aber bis dahin bleibst du der einzige LCL Taucherâ Misato grinste. âDer zweite, Misato. Rei ist genauso eine Pilotin, auch wenn sie verletzt ist.â antwortete Shinji. âJa...Reiâ Misato wurde nachdenklich. âSo...jetzt beeil dich aber, sonst lässt sich Ritsuko vielleicht noch ein paar Tests einfallenâ warnte Misato, als die beiden die Umkleide erreichten. âBloß nicht, ich beeil mich schon.â rief Shinji ihr zu, als er im Raum verschwand.
Der Synchrotest an diesem Nachmittag verlief ohne Ungewöhnliche Vorkommisse. Shinji erledigte alle Gegner im Vorgegeben Zeitlimit, seine Synchrorate lag knapp daran, die Messskala (100%) zu sprengen und Shinjiâs Überlegungen an einem Plan, Ritsuko für einige Stunden in einem Entryplug zu stecken nahmen langsam Form an.
Durchnässt mit LCL und voller Rachegedanken verließ Shinji den Entryplug von EVA01. Er spurtete in die Umkleide um sich das LCL schnellstens abzuspülen und sich für die Nachbesprechung umzuziehen. Die Nachbesprechung ließ Shinji, an sich vorbeigehen, wie den Unterricht in der Schule, mit dem einzigen unterschied, das Shinji während der Nachbesprechung bei Nerv versuchte wach zu bleiben. Nach der Besprechung fuhr er mit Misato um die Wette nach Hause, wobei der Gewinner kochen durfte. Wohl klar das Shinji immer gewann. Einen Motorradunfall könnte er überleben, aber nicht Misatoâs Abendessen. Nach einem wohlschmeckenden Abendessen a la Shinji ging der Junge in sein Zimmer um sich für den nächsten Tag vorzubereiten und um schlafen zu gehen.
Diese Routine lief zwei Wochen und 6 Tage lang so. Vormittags Schule, nachmittags Synchrotests und Taktiktraining. Während der Schulzeit fand sich Shinji täglich von Schülern umringt, die ihn mit Fragen löcherten, auf die Shinji meist nicht zufrieden stellende Antworten gab. Nachmittags, während Shinji im LCL saß, perfektionierte Shinji seine Pläne. Er spielte in seinem Kopf verschiedene Szenarien durch, die Kämpfe gegen den nächsten Engel betreffen, was er mit Asuka machen würde und so weiter.
[2 Wochen und 6 Tage nach dem Sieg über Sachiel, Nachmittag, Nachbesprechung]
â...da sich deine Synchrorate nicht mehr verbessern kann, wird der Schwerpunkt deiner Ausbildung auf Taktik und die Kampfsimulationen verlegt. Ab morgen wird das neue Trainingsprogramm angewandt.â beendete Ritsuko ihre Rede.
âVerstanden Ritsukoâ antwortete Shinji, der dieses Mal, der gesamten Rede des Doktors interessiert zuhörte.
âSo und jetzt zum zweiten Punkt der Tagesordnungâ verkündete Ritsuko, Misato grinste, als würde sie etwas wissen. âRei wird heute aus dem Krankenhaus entlassen. Sie wird mit dir und Misato wohnen, da ihr Wohngebäude beim letzten Angriff durch ein abgestürztes VTOL schwer beschädigt wurde.â sagte sie zu Shinji. <Läuft besser als ich dachte> waren Shinjiâs Gedanken. Misato die den Ausdruck von Shinji falsch interpretierte sah ihre Chance sich bei dem Jungen zu revanchieren. âSiehst du Shinji-kun, jetzt bekommst du zwei hübsche Mädchen als Mitbewohner.â Shinji ignorierte Misatoâs Versuch ihn zu necken und fragte Ritsuko direkt. âWurden schon ihre Möbel und sonstige Sachen geliefert?â âEin Bett, ein Kasten und ihre Sachen wurden bereits von Sektion 2 am Nachmittag geliefert, ihr müsst Rei nur noch vom Krankenhaus abholen und sie nach Hause fahren, wobei ich bevorzugen würde, wenn du das machst Shinji.â sagte Ritsuko. âWILLST DU ETWA SAGEN, ICH KANN ICHT AUTO FAHREN!â schrie Misato Ritsuko an. âDu kannst Auto fahren, allerdings entspricht dein Fahrstil nicht den Bedürfnissen einer noch immer verletzten Pilotin.â antwortete Ritsuko gelassen. âAch so...â âIch fahre sie sicher nach Hauseâ antwortete Shinji, als er den Nachbesprechungsraum Richtung Krankenstation verlassen wollte. âRitsuko stoppte ihn jedoch und drückte ihm einen Stapel Papiere in die Hand. âDas wirst du brauchen.â kommentierte Ritsuko ihre Geste. âWas ist das?â fragte Shinji verwundert <Nicht noch mehr Formulare> âDas ist der Umsiedlungsbefehl für Rei und die Entlassungspapiere für das Krankenhaus.â erklärte Ritsuko. âOk Danke.â rief Shinji ihr noch zu, als er losrannte.
[Krankenstation]
âIch habe hier die Entlassungspapiere für Rei Ayanamiâ erklärte Shinji die Situation der Stationsschwester. âTut mir leid mein Junge, aber das muss ein Erwachsener unterschreiben.â antwortete die Stationsschwester arrogant. Sie verstummte recht schnell, als der junge seinen Nerv-Ausweis zückte. âCaptain Katsuragi wird gleich kommen und das Unterschreiben, sagen sie mir nur, wo ich ihr Zimmer finde.â
âGleich da drüben, Raum 103â antwortete die Schwester kleinlaut.
Shinji reichte die Antwort und ging zu Ayanamiâs Zimmer, nachdem er die Dokumente, bis auf den Umsiedlungsbefehl der Schwester überreicht hatte.
Er klopfte an der Tür und betrat den Raum 103. Rei lag auf dem Bett, hellwach, Shinji anstarrend. <Ein bekanntes Gesicht, woher kenne ich ihn?> dachte sie.
âAyanami?â fragte der Junge vorsichtig.
âJa?â kam die leise, leblose Antwort des Mädchens.
Shinjiâs Magen verkrampfte sich, als er Rei sah. Dort lag sie. Immer noch schwer verletzt und in Bandagen gewickelt. Ihr rechtes Auge unter einer dicken Bandage. Wenigstens der Gips wurde bereits entfernt, sodass sie beide Arme bereits verwenden konnte.
âHallo, ich bin Shinji...Shinji Ikari, Pilot von EVA01. Ich soll dich abholen. Da deine Wohnung während des letzten Angriffs schwer beschädigt wurde, wohnst du ab heute bei Captain Katsuragi und mir.â Shinji überreichte ihr das Dokument, unterschrieben vom Kommandanten.
<Ikari...Shinji...er ist mit ähnlich, aber dennoch verschieden> âVerstanden Ikari-sanâ
âIkari reicht völlig Ayanami, wir sind sozusagen nicht nur Kollegen, sondern auch Mitbewohnerâ
âIn Ordnung Ikari-kunâ antwortete Ayanami leise.
<Schon besser> dachte sich Shinji âMisato kommt gleich, dann können wir los. Deine Sachen sind angeblich schon in der Wohnung.â
Wie auf ihr Stichwort wartend, betrat Misato in diesem Augenblick Reiâs Krankenzimmer. âHallo Shinji, Reiâ begrüßte Misato die beiden
âCaptainâ kam die Antwort von Rei.
âKomm Misato, ich hab bereits alles geregelt wir können...oder Ayanami?â
âHaiâ antwortete diese.
Gemächlich machte sich das Trio auf dem Weg zum Parkdeck. Bei ihren Fahrzeugen angekommen wurde Rei vor die Wahl gestellt.
âSo Rei, bei wem willst du mitfahren?â fragte Misato neugierig.
Rei war...überrascht. Auch wenn sie dies nicht nach außen zeigte, bemerkte Shinji die leichte Veränderung.
<Ich muss sonst auch nicht entscheiden...Der Captain will wissen, was ich will. Sie könnte mir doch einfach befehlen bei ihr einzusteigen> Rei überlegte angestrengt.
âWas ist Rei? Sag einfach nur, mit wem du mitfahren willst. Du kannst bei mir am Beifahrersitz mitfahren, oder bei Shinji.â
Rei wusste, das keiner der Beiden ihr einen Befehl geben würde. Sie müsste für sich selbst entscheiden. <Der Fahrstil des Captains soll nicht sehr gesundheitsfördernd sein> dachte sich Rei <Ikari-kun...hat er sein Motorrad unter Kontrolle?...Natürlich hat er...er steuert Shogoki und ist auch heil im Hauptquartier angekommen>
Rei wog die beiden extreme ab. Entweder würde sie riskieren, den Fahrkünsten des Captains ausgesetzt zu werden, oder sich einem Jungen anvertrauen, den sie nicht kannte...oder doch...Sie wusste wer er war, noch bevor er sich ihr vorgestellt hatte...woher...und was war das für ein...Gefühl?> Schließlich entschied sich Rei, dem sicheren Ende ihrer Existenz zu entgehen und mit Shinji mitzufahren.
âOk Shinji, wir treffen uns dann zuhauseâ rief ihm Misato zu, als ihr Renault in einer Staubwolke verschwand.
Shinji übergab Rei schließlich seinen Ersatzhelm. âKeine Sorge, du wirst ihn nicht brauchen, aber Vorschrift ist Vorschrift.â Rei nickte und legte den Helm an. Shinji tat es ihr gleich und schwang sich anschließend auf sein Motorrad. Rei folgte ihm gleich darauf. Allerdings wusste sie nicht, was sie weiter machen sollte. âDu solltest dich besser festhalten. Hinter dir ist ein Griff dafür.â riet ihr Shinji. Rei blickte hinter sich und dachte nach. Einige Sekunden später schlangen sich Reiâs Arme um Shinjiâs Oberkörper. Shinji versteifte kurz, aber entspannte sich kurz darauf. Rei...Rei fand diese Lösung...akzeptabel.
Shinji startete sein Motorrad und machte sich auf den Weg zu Misatoâs Wohnung, das Tempolimit weit unterschreitend.
In einem dunklen Raum, hunderte Meter tiefer, zur gleichen Zeit.
Zwei Personen beobachteten auf einem Bildschirm, wie Rei und Shinji das Hauptquartier verließen. Man sah deutlich, wie Rei ihre Arme um den Jungen geschlungen hatte. Auch deutlich zu erkennen war, dass sie Shinji näher war als notwendig.
âWar das in ihrem Szenario...Gendoâ fragte die stehende Gestalt.
âNein, das Szenario ist fehlgeschlagen, als das Third Children EVA01 betreten hat, wir müssen mit einem anderen Plan aufwarten, um die Änderungen zu kompensieren.â murmelte Gendo.
âInwiefern?â fragte Fuyutsuki.
âEin Ersatzszenario ist bereits in Arbeitâ antwortete Gendo. Seltsamerweise, so bemerkte Kohzo, ruhte der Blick des Kommandanten auf einem weißen Umschlag, der vor kurzem unter mysteriösen Umstanden Gendo erreicht hatte. Fuyutsuki kannte weder den Inhalt, noch hatte er eine Ahnung, wer der Absender sein könnte.
Second Chances - Prolog
Shinji saß im Entryplug von EVA01, doch er konnte nichts tun. Er konnte nicht kämpfen, Diesmal hatten anscheinend die Engel gewonnen.
Zumindest wusste Shinji nicht, wie er mit EVA01 einen Engel besiegen sollte, der hundertmal größer als EVA01 selbst war. Noch dazu wenn die schneeweiße Gestalt exakt so aussah, wie Rei...Rei, die sich für ihn opferte, als der 16te Engel seine Einheit angriff. Rei die sich schlussendlich von seinem Vater losgerissen hatte um zu sterben und wieder erweckt zu werden.
Rei, die jetzt dass Ende der Menschheit einläuten sollte....
Doch es lief nicht so, wie SEELE noch Gendo planten.....
"Tod oder Wiedergeburt...ein zweiter Versuch" fragte ihn die schwebende weiße Gestalt.
Sie hatte die Züge Rei Ayanami's, aus ihrem Rücken wuchsen 12 Schwingen, die Zeugnis von Rei's engelhafter Seite ablegten.
Shinji Ikari konnte sie nur anstarren.
"Warum ich?"
"Wähle, Shinji, Tod oder Wiedergeburt?"
"..."
Er zögerte. Vor einem Jahr noch war es ihm egal, ob er lebte oder starb.
Doch dann bekam seine Existenz einen Sinn, einen Sinn den er bis jetzt nicht verstand...er sollte die Menschheit vor dem beschützen, was jetzt unaufhaltsam war.
Vielleicht aber hatte er die Chance es zu korrigieren, vielleicht könnte er jetzt, mit dem Wissen das er hatte eine bessere Zukunft formen.
Besser als das was bis jetzt geschah
Kaworu... er war sein Freund, auch wenn er ein Engel war...
Er hatte die Menschen verloren, die ihm etwas bedeutet hatten.
Rei... gestorben in der Explosion von Einheit-00, als sie ihn beschützte...
Misato... gestorben an einem Bauchschuss, als sie ihn beschützte...
Asuka... zerfetzt von den EVAs der 5er-Einheit, als sie versuchte die Menschheit zu retten, während er nichts tun konnte...
Er konnte sie zurückbringen...mehr noch, dieses Mal könnte er sie beschützen.
"Zweite Chance..."
Dann war nur noch Dunkelheit...
Doch die Dunkelheit wich und gab Shinji den Blick frei. Er sah, was er hoffte zu sehen. Er stand direkt neben der Telefonzelle, die er bei seinem ersten Besuch in Neo Tokio 3 benutzt hatte und blickte direkt auf die Figur des Mädchens. Direkt auf der Straße stand sie, genau wie in seinen Erinnerungen. Rei Ayanami. <Danke für diese Chance Rei, dieses Mal werde ich euch beschützen, aber vor allem dich, du hast es verdient zu leben, nicht nur zu existieren... Ai Shiteru, Rei-chan> Als er seinen Gedanken beendete, flogen die Vögel in den Himmel. Als sein Blick wieder zurückschwenkte, wo Rei bis vor kurzem stand, war sie verschwunden. <Es gibt noch viel zu tun, Vater...du bist nicht der einzige, der jetzt Geheimnisse hat>
Doch seine Gedanken wurden schlagartig unterbrochen.
Second Chances â Angel Attack
Plötzlich begann die Erde zu beben, Stromleitungen schwangen durch die Erschütterung und man konnte den Schritt eines Riesen hören, der durch die Straßen dröhnte. Shinji blickte in Richtung des Lärms und sah, wie etliche VTOLs hinter einem Hügel hervorkamen, gefolgt von einer schwarzen Figur, die ihr Gesicht auf der Brust trug. Shinji erinnerte sich nur zu gut daran. <Misato, beeil dich> dachte er, als er sich auf den Boden warf um den Raketen, die über seinem Kopf flogen so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Er bemühte sich nicht zu kontrollieren, ob die Raketen wirksam waren, da er den Ablauf des Kampfes kannte. Er rannte so weit wie möglich vom Absturzort eines der VTOLs davon, direkt auf einen blauen Sportwagen zu. <Misato, Gott sei dank> dachte der Junge, als er mit einem Sprung auf den Beifahrersitz hechtete, als hinter ihm der Senkrechtstarter in einer Explosion verging.
âTut mir leid, Shinji ich bin zu spätâ begann Misato
âIch lebe noch, also ist es noch nicht zu spät für mich...LOS weg hierâ antwortete Shinji.
Misato bemerkte erst jetzt den Fuß des Riesen, der auf den kleinen Wagen treten wollte.
Misatoâs Wagen raste durch die Straßen, versuchend Trümmerteilen, Raketen und sonstigem auszuweichen. Shinji, der sich an Misatoâs Fahrstil gewöhnt hatte, wunderte sich, wieso er beim ersten Mal in Misatoâs Wagen fast sein Essen verloren hätte. Erst als die beiden außerhalb der Gefahrenzone waren, bremste Misato ab.
âCaptain Katsuragi, es wäre besser in einen Unterstand zu fahren.â Bemerkte Shinji, sich erinnernd, dass die beiden noch nicht auf Vornamensbasis agierten.
âMisato reicht völlig, aber wieso?â fragte Misato erstaunt.
âWenn normale Waffen nicht reichen, setzt das Militär die schwere Artillerie ein....N2â antwortete Shinji gelassen.
âWaaaahhhhhhh verdammt. Damit berührte das Gaspedal von Misatoâs Renault Alpine das Bodenblech.
Die beiden erreichten gerade rechtzeitig einen Tunnel, bevor die Detonation der N2 Mine die Umgebung zum Beben brachte. Doch die Auswirkungen auf Misatoâs Wagen waren nicht so schlimm. Nachdem die Schockwelle überstanden war, konnte die Fahrt weitergehen.
â...seine Sicherheit hat derzeit höchste Priorität, kannst du einen Express Car Train an Eingang A-7 für uns bereitstellen?â
Shinji beobachtete Misato, wie sie gerade, wahrscheinlich mit Ritsuko, telefonierte, um seine schnelle Ankunft in der Geofront vorzubereiten. <Mit einem Engel vor der Haustür, ist das nur allzu verständlich> dachte sich Shinji sarkastisch
âJa...Ich habe mich freiwillig gemeldet ihn abzuholen.â
âUmm...Misato-san...?â
âHmm...Ja?â
Shinji kramte in seiner Tasche, um einen Nerv-Ausweis, und die Nachricht seines Vaters hervorzuholen.
âIch glaube das sollte ich dir geben.â
âAhh...Gomen, das hab ich fast vergessen.â
âUnter diesen Umständen, kann ich dir verzeihen Misatoâ
âJa Ja, du bist nicht so niedlich, wie ich es mir vorgestellt habeâ antwortete Misato sarkastisch.
âUnd?â fragte Shinji sarkastisch.
âTut mir leid, hab ich dich beleidigt...sorry, du bist ja nur ein Kindâ
âGenau wie du, du bist nicht so erwachsen, wie ich dachteâ <Und das eine Jahr, in dem ich mit dir zusammen gewohnt habe, beweist das nur.>
Misato verzog ihr Gesicht und bewegte ihren Wagen dazu, physikalisch eigentlich unmögliche Manöver durchzuführen, während Shinji gelassen am Beifahrersitz saß und den Eingang zur Geofront, in den sie gerade einfuhren beobachtete.
<Was ist mit dem Jungen, hat der Stahlnerven, oder was?> dachte sich Misato, als sie keine Reaktion von dem Jungen bekam.
Endlich parkte Misatoâs Wagen im Car Train. Hinter dem Wagen schlossen sich die Stahltore, und der Transport machte sich auf den Weg, die Geofront hinab.
âNERVâ
Shinji kannte jedes Detail über NERV nur allzu genau, aber dennoch sah er, wie Misato einiges auf der Zunge lag, über das sie reden wollte.
âGenau, eine geheime Organisation, unter dem Kommando der Vereinigten Nationenâ antwortete Misato
âUnd der Platz, wo mein Vater arbeitet, der Kommandant, richtig?â
âGenau, weist du, was er genau macht?â fragte ihn Misato.
âEs gibt ein paar Gerüchte, die ich gehört habe, aber ich will nicht ins Detail gehen, ich lasse mich überraschenâ wich Shinji der Frage aus.
<Ich denke nicht, das Shinji diese Überraschung gefallen wird> dachte sich Misato.
âIch werde also für meinen Vater arbeiten...Stimmt, sonst hätte er mir keinen Brief geschicktâ
âEs klingt so, als würdest du mit deinem Vater nicht zurechtkommen?â
âSeit er mich vor 10 Jahren verlassen und sich von mir abgewendet hat, kann ich nicht sagen, dass ich ihm um den Hals fallen würde, wenn ich ihn seheâ antwortete er <Vielleicht um ihn zu erwürgen, aber den Gedanken heb ich mir für später auf> fügte Shinji in Gedanken hinzu.
Von einem Augenblick auf den anderen änderte sich die Sicht. Wo vor kurzem noch die Stahlwände des Tunnels die Sicht versperrten war jetzt der beste Blick auf die Geofront. Orange leuchteten der künstliche Himmel und der See in der Geofront.
âDie Geofront, die letzte Festung der Menschheit, Nerv-Hauptquartier, von hier aus beginnt der Wiederaufbau der Welt.
[Innerhalb des Nerv-HQs]
âWo zum Teufel geht es zur Kommandozentraleâ fragte Misato, keine Antwort erwartend.
<Am liebsten würde ich sie hinführen, aber ich kann meinen Plan nicht gefährden>
âIch glaube wir sind hier schon einmal vorbeigegangenâ antwortete Shinji
âIch bin erst seit einem Monat hier, der Platz ist viel zu groß um sich jeden Weg zu merkenâ
Endlich fanden die beiden einen Aufzug, auf den Shinji Misato erst aufmerksam machen musste. Langsam bewegte sich der Aufzug Level um Level tiefer in die unter der Geofront eingearbeiteten Einrichtungen des Nerv-Hauptquartiers. Auf Level -28 blieb der Aufzug stehen und öffnete die Türen. Misato erschrak, als sie die Person sah, die vor ihnen stand. <Ritsuko> dachte sich Shinji, als Misato sie eben mit diesem Namen begrüßte und ihr Platz machte um mitzufahren.
âWieso verschwendest du meine Zeit, Misato. Wir haben keine Zeit und viel zu wenig Personal.â fragte Ritsuko.
âGomenâ antwortete Misato mit einem Grinsen.
Dann bemerkte Ritsuko endlich Shinji und sah ihn an.
âIst das der Junge?â fragte sie schließlich Misato.
âEs ist unhöflich über jemanden zu fragen, wenn betreffende Person anwesend istâ unterbrach Shinji.
âDarf ich mich vorstellen...Shinji Ikari, Third Children...was auch immer das bedeuten sollâ
âSorry, ich bin Dr. Ritsuko Akagi, nett dich kennen zu lernenâ
âNett Sie kennen zu lernen...Ritsuko...oder Dr. Akagi?â
âRitsuko ist in Ordnung, aber wir müssen losâ antwortete sie, als der Lift zum stehen kam und die Türen öffnete.
Direkt vor dem Lichtausgang stand eine weitere Liftplattform, die Shinji, Misato und Ritsuko zum EVA-Cage brachte.
Über Lautsprecher hörte man den Aufruf, auf Kampfstationen zu gehen.
Shinji war in Gedanken und überhörte den Großteil der Unterhaltung zwischen den zwei Erwachsenen.
<0-9 System. Bei mir wird es hoffentlich funktionieren...Mutter ich hoffe du hilfst mit>
Shinji wurde schließlich durch die absolute Dunkelheit in dem Raum aus seinen Gedanken geholt.
âKann mal wer Licht machenâ fragte Shinji und bereitete sich vor, Einheit 01 direkt ins Gesicht zu starren.
Er hörte ein kurzes klicken und schon sah er in das Gesicht des purpur-grünen Giganten.
âEvangelion Einheit 01, gebaut unter absoluter Geheimhaltung, die einzige Hoffnung für die Menschheitâ zitierte Ritsuko.
âUnd Teil der Arbeit meines Vatersâ ergänzte Shinji, kurz bevor er die dumpfe Bestätigung seines Vaters hörte.
Langsam blickte Shinji auf, zur Position, wo sein Vater stand. Er blickte Gendo direkt in die Augen, ohne sich abzuwenden.
âEs ist eine Weile herâ begann Gendo
âJa 3 Jahre, seit ich dich zum letzten Mal gesehen habe, 10 Jahre, seit du mich verlassen hast.â erklärte Shinji kühl, aber in seinen Augen blitzte unbändige Wut, die sogar den Kommandanten einen kalten Schauer den Rücken hinunterlaufen lies.
<Er ist... anders, als die Berichte von Sektion 2 ihn beschreiben> dachte sich Gendo.
âWir greifen anâ unterbrach Gendo die für ihn unkomfortable Stille.
âWie, Einheit 00 ist immer noch im Kälteschlaf...sie wollen Einheit 01 verwenden...â Misato war außer sich.
âEs gibt keinen anderen Wegâ antwortete Misato
âAber Rei kann noch nicht...Shinji...?â
Als sein Name fiel, unterbrach Shinji das Gespräch
âIch soll das Ding also steuern...gutâ
Dieser Satz warf alle Anwesenden aus dem Gleichgewicht.
âW..Wasâ fragten Ritsuko, Misato und ganz leise auch Gendo gleichzeitig.
âIhr habt keinen anderen Piloten und vor eurer Haustür steht ein 50 Meter Monster, also werde ich Einheit 01 steuern...aber natürlich unter gewissen Bedingungen...â
âUnd die wären...â fragte Gendo interessiert.
âEin passendes Gehalt...einfach das, was einem wichtigen Nerv-Mitarbeiter gebührt, aber darüber sollten wir später reden, Ritsuko?â
âJa?â antwortete der Doktor, sichtlich immer noch in Trance.
âSagen sie mir die Grundlagen zur Steuerung, dann kann ich es ja mal versuchen.â
â...Ok folge mir.â
Damit führte sie Shinji zum Pilotensitz im Entryplug und erklärte ihm die Grundlagen der Steuerung. In Kurzform, die Impulse die der EVA schickt akzeptieren und den EVA als Erweiterung seines Körpers zu führen.
Shinji nahm Platz im Pilotensessel und der Plug wurde angehoben, um ihn in den Steuernerv einzuführen.
<Wieder steuere ich Shogoki, nur diesmal weis ich warum, Mutter steh mir bei>
Langsam wurde der Plug in den Steuernerv eingeführt und verankert. Shinji spürte den Ruck, der durch die Kapsel ging, als die Panzerung sich über dem Plug schloss.
<Ich werde mich nie daran gewöhnen> dachte sich Shinji, als die klare LCL Flüssigkeit im Plug anstieg.
Nach den ersten Atemzügen fand Shinji seine Stimme wieder.
âIch bin doch kein Fisch, also wieso Flüssigkeit atmenâ
âHör auf zu weinen, du bist doch ein Jungeâ rief ihm Misato über das Interkom zu.
âIch kann jeden Moment aussteigen und jemand anderen den Platz überlassenâ gab Shinji die Antwort, die jeden verstummen ließ. Um seine Drohung noch realistischer zu machen befand sich seine Hand am Not-Auswurfs Schalter. âOkok, du hast gewonnenâ antwortete Ritsuko.
âHauptenergiequelle angeschlossenâ
âZweite Verbindung...aufgebautâ
âA-10 Nervenverbindung...normalâ
âSpracheninterface, standard-japanischâ
Shinji saß im Plug und bereitete sich auf die dritte Verbindung, die endgültige Synchronisation mit seiner Einheit vor.
âAlle Kontakte geschlossen, dritte Verbindung in Ordnung, Grenzlinie klar.â
âLeistung normalâ
âNervenverbindungen offenâ
âSynchrorate.....unmöglich...â
âWas?â fragte Ritsuko ihre Assistentin Maya
Als Ritsuko die Anzeigen sah, erstarrte auch sie für kurze Zeit.
<Tja ich hab schließlich ein Jahr Erfahrung> dachte sich Shinji mit einem hämischen Grinsen.
âSynchrorate 99.999%, Harmonie normal, keine Störungen entdecktâ
âWir könnenâ befahl Ritsuko <Ich dachte Rei wurde geboren um EVA zu steuern>.
âStart vorbereitenâ befahl Misato.
EVA01 wurde von seinen Verankerungen befreit
âPrimäre Verankerung gelöst, Sekundäre Verankerung gelöstâ
âInterne Batterien voll geladen, Externe Stromversorgung bereitâ
âVerstanden, EVA01 zur Startplattformâ
Shinji spürte den Ruck, der durch den EVA ging, als seine Halteplattform zur EVA-Lift bewegt wurde.
âLift klar, alle Systeme grün, bereit zum Startâ
Misato warf einen Blick zum Kommandanten. âKönnen wir das Wirklich tun?â
âNatürlich, solange wir die Engel nicht besiegen, hat die Menschheit keine Chanceâ antwortete Gendo <Es wird interessanter als angenommen> dachte er.
âSTARTâ rief Misato.
Im nächsten Augenblick spürte Shinji, wie die Gravitationskräfte ihn in den Pilotensitz pressten.
Nur wenige Sekunden später öffnete sich ein Lift-Ausgang in einer der Straßen in Neo Tokio 3 und gewährte der Menschheit den ersten Blick auf ihren Beschützer.
In diesem Augenblick kam auch der Engel in das Sichtfeld des Evangelions.
<Es beginnt>
âBist du bereit Shinji?â kam Misatoâs Stimme über das Interkom.
âEvangelion Shogoki bereitâ antwortete der Junge.
<Das klang fast wie Rei> dachte Misato âEvangelion Shogoki, Startâ
âLetzte Sperre gelöstâ kam die Stimme eines Technikers über das Interkom.
Experimentell spannte Shinji die Muskeln des Evangelions und entspannte sie wieder.
âShinji, konzentriere dich jetzt zuerst einmal nur auf das gehenâ riet ihm Ritsuko
<Ok, Zeit den Plan in Aktion umzusetzen>
âOk...irgendwas ist komisch hier...â
â...â
<Mutter, jetzt, hilf mir die zu beschützen, die ich liebe>
Im Hauptquartier gingen in der Zwischenzeit die Alarmsirenen los.
âWas ist passiert?â fragte Misato
âShinjiâs Synchrorate hat die 100% Grenze überschritten, derzeit bei 185,63 %, weiter steigendâ
<Das stand nicht im Szenario, er dürfte nicht das Wissen haben, um in diesem Ausmaß mit Einheit 01 zu synchronisieren, was planst du...Yui> dachte Gendo.
âSynchrorate bei 400%, Verbindung zum Entryplug unterbrochen, EVA01 ist außer Kontrolleâ
âBerserkerâ fragte Misato.
[EVA01]
Shinji war in der Zwischenzeit nicht mehr im Entryplug, er war direkt im Kern von EVA01 und traf dort auf seine Mutter.
âHallo Shinji, wie ich sehe, bist du gut von Third Impact heimgekommenâ begrüßte ihn Yui
âJa...woher?â
âDie Seelen, die direkt beteiligt waren, können sich daran erinnern.â antwortete Yui.
âDann erinnert sich Rei auch?â
âNein, Lilithâs zwei Seelen starben beim Third Impact und wurden wiedergeboren, sie erinnern sich nicht so wie du, eher verschwommen, und sie haben nur die Emotionen übernommenâ
âDas ist gut, Rei soll leben...â
âDu liebst sie Shinji...â
Shinjiâs mentale Projektion wurde hellrot, als dieses Thema von seiner Mutter angesprochen wurde.
âOk, wir reden später, ich hab einen Engel, der platt gemacht werden muss.â
Damit verabschiedete sich die Projektion von Yui, und übernahm die Kontrolle über EVA01.
Das geschockte Brückenpersonal, sah wie sich Shogoki erhob und zu einem markerschütternden Brüllen ansetzte und auf den Engel losstürmte. EVA 01 rannte dem Engel entgegen, als die Einheit plötzlich von Sachielâs AT-Feld gestoppt wurde.
EVA 01 presste seine zu Klauen geformten Hände mit den Fingern voran gegen das gegnerische AT-Feld und eliminierte es.
Sachiel wehrte sich nach allen Kräften, doch dennoch war der Engel der geballten Wut einer Mutter unterlegen. EVA 01 riss dem Engel beide Arme an den Schultern aus, schlug noch ein paar Mal gegen das Vogelgesicht des Engels und begann ihn zu fressen.
[Central Dogma, Kommandobrücke]
Als Shogoki begann sich den Engel einzuverleiben erwachten die meisten der Kommandocrew wieder aus ihrer Trance. Nur Gendo war immer noch in Gedanken versunken, die Änderungen seines Wohlgeplanten Szenarios betreffend.
âWas macht Einheit 01 da?â fragte Misato, als Shogoki sich einen weiteren Happen Engel einverleibte.
âDie Einheit absorbiert das S2-Organ des Engelsâ antwortete Ritsuko <DAS hast du nicht erwartet Gendo>
Als EVA01 sein Mahl verzehrt hatte, spannte die Einheit ihre Bauchmuskeln, und ein voll entwickeltes und einsatzbereites S2-Organ kam zum Vorschein.
âSynchrorate sinkt wieder, derzeit bei 352,47%, weiter sinkendâ kam es von Maya
âNoch immer keine Verbindung zum Entryplugâ rief ein anderer Offizier.
âSynchrorate bei 99.999%, Verbindung zum Entryplug wiederhergestellt, keine Kontrolle über Einheit 01 möglichâ verlautete Ritsuko.
âVerbindung zum Entryplugâ befahl Misato
Ein Videofenster öffnete sich im Entryplug und zeigte Misato.
âSh..Shinji...?â fragte Misato erstaunt.
âWer ist sonst noch hier drin?â fragte Shinji sarkastisch.
âO..O..Ok, ganz ruhig, Shinji komm zurück zum Lift, wir holen dich wieder runter.
âVerstandenâ antwortete Shinji und verankerte seine Einheit. Er war sich seiner neuen Erscheinung bewusst, tat aber so, als hätte er es nicht bemerkt.
Als Shogoki wieder in die Geofront herabgelassen wurde, deaktivierte Shinji seine Synchroverbindung mit der Einheit mit einem gedanklichen âBis zum nächstem Mal, Ka-sanâ. Im Entryplug wurde es dunkel. Als nächstes bemerkte Shinji die Bewegung des Plugs, als dieser aus dem Steuernerv entfernt wurde.
Irgendjemand öffnete den Plug schließlich und Shinji stieg aus. Er wurde bereits von Ritsuko, Misato und etlichen Sanitätern erwartet. âWas ist los?â fragte Shinji scheinbar unwissend. Misato gab ihm einen kleinen Schminkspiegel mit dem Kommentar, sich einmal anzusehen.
Shinji blickte in den Spiegel. Hellgrüne Augen starrten ihn aus dem Spiegel an. Er kontrollierte sich genauer. Als erstes bemerkte er seine, jetzt purpurnen Haare, eine Farbmischung aus seiner Originalhaarfarbe und der Farbe von EVA01âs Panzerung. Dann bemerkte er seine, jetzt muskulösere, Statur.
Gelassen sprach er Ritsuko an âIch hoffe, DAS war nicht geplantâ, danach folgte er Ritsuko und Co auf die Krankenstation.
Second Chances â Shinji Ikari
Auf der Krankenstation musste Shinji in der Zwischenzeit jeden erdenklichen Test, den es gibt über sich ergehen lassen. Nach vier Stunden Tests, kann Dr. Ritsuko Akagi mit den Ergebnissen. Sie sah nicht gerade sehr froh aus. An ihrem Gesicht sah man deutlich die Anspannung.
âSo Doktor, wie sieht es aus?â fragte Shinji unschuldig.
<Der Kommandant wird das nicht mögen> âTja körperlich bist du eigentlich in Ordnungâ.
âIrgendwie sehe ich aber nicht so ausâ <Der Preis für meinen Plan> antwortete Shinji.
âDas stimmt, EVA01 hat deine DNA verändert, aber laut Intelligenztest, besitzt du den Intelligenzgrad eines Universitätsabsolventen, kannst du mir das erklären?â
âIch bin klüger als ich aussehe, oder als der Nerv-Geheimdienst mich hältâ antwortete der Junge einer erstaunten Wissenschaftlerin.
âWoher weist du das?â fragte sie sichtlich immer noch verwundert.
âSektion 2 Agenten rieche ich 2 Kilometer gegen den Wind, genug Gelegenheit um das zu trainieren hatte ich ja in den letzten Jahrenâ
âOk, dann weiter im Text, deine Synchrorate ist viel zu hoch, dafür dass du zum ersten Mal einen EVA steuerst.â
âOh, hätten sie lieber, dass ich eine niedrigere Rate hätteâ antwortete Shinji sarkastisch. âAußerdem lerne ich in letzter Zeit eine Meditationstechnik, die auf dem basiert was sie mir gesagt haben, konzentrieren und die Impulse auf mich zukommen lassen.â
âAh...Okâ <Verdammt er hat für alles eine plausible Erklärung und anders kann ich mir es selbst nicht erklären>
Ritsuko warf jetzt einen Blick auf die Ergebnisse der DNA-Untersuchung und schüttelte den Kopf, nichts aber konnte die Veränderung seiner DNA erklären. Er selbst wahrscheinlich auch nicht. Damit überreichte sie Shinji die Ergebnisse der Tests.
Resultate Subjekt Shinji Ikari:
++++++++++++++++++++++++++++
Shinji Ikari DNA Sample
++++++++++++++++++++++++++++
Yui Ikari: 50.0 %
EVA 01: 42.25 %
Shinji Ikari: 7.75 %
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Genetic relation to:
Gendo Ikari 0.0 %
Yui Ikari 50.0 %
EVA01 42.25 %
Rei Ayanami 1.82 %
++++++++++++++++++++++++++++
Relationships
Gendo Ikari.....none
Yui Ikari.......Mother
EVA01...........unknown
Rei Ayanami.....none
Shinji Ikari.....Genes for Appearance and Gender
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Blutprobe: keine Anomalien
Knochendichte: ....keine Ergebnisse
Knochenmaterial: unbekannt
Muskeldichte: Menschliches Maximum
Reaktionsfähigkeit: Menschliches Maximum
Resultat: Subjekt ist bei bester Gesundheit.
Shinji studierte den Bericht eine Weile. <So etwas hab ich zwar mit Mutter besprochen, aber dass die Resultate derart hoch sind, habe ich nicht erwartet...Egal, Hauptsache, dieser Bastard ist nicht mehr mein Vater>
Shinji sah von dem Blatt auf und fragte Ritsuko. âUnd? Wie geht es weiter?â
Ritsuko drückt ihm eine Mappe in die Hand. âWillkommen bei NERV, wie es aussieht, haben wir dich derzeit als einzigen Piloten, Einheit 01 akzeptiert nach deinem Unfall keinen anderen Piloten mehr. Du musst nur unterschreiben.â
âUnd wie sieht es mit Bezahlung, usw. aus?â fragte Shinji.
âRecht gut, für einen Piloten, 1 Million Yen pro Monat (nach jetzigem Wechselkurs ~ 10000 Euro, für Piloten find ich das fair) und Unterkunft und Transportmittel nach Wahl.â antwortete Ritsuko.
âUnterkunft, wo?â fragte Shinji.
âKannst du dir aussuchen, achja bevor ich vergesse, Misato hat angeboten, dich in ihr Appartement aufzunehmen.â
âGerne und Transportmittel, was bedeutet das?â
âOk, ich werde Misato informieren, dass sie dich abholen soll. Transportmittel bedeutet, dass DU einen Wagen, oder was auch immer du willst bekommst und damit Fahrstunden absolvieren musst. Du kriegst natürlich einen Führerschein und eine NERV-ID Karte.
<Beim letzten Mal war das nicht so, vielleicht trauen die mir jetzt mehr zu>
âOk, gerne. Gibt es hier eine GSX-R 2015 im Fuhrparkâ fragte Shinji.
âWahrscheinlich, du musst nur das Antragsformular ausfüllen, das ist in der Mappe enthalten. Du hast jetzt einmal zwei Stunden Zeit, die Formalitäten zu erledigen.â
âNoch eine Frage Doktor, Misato hat etwas von einem anderen Piloten gesagt, was ist mir dem?â
âAch, du meinst Rei, die liegt im Nebenzimmer, sie hat beim letzten Test ziemlich was abbekommen, wenn du fertig bist, kannst du sie ja besuchenâ <Nicht das ich glaube, dass sie es überhaupt interessieren würde.â
âDanke Doktor, ich beeile mich mit den Formularen, wo muss ich die abgeben?â
âDie kannst du mir geben, bis in zwei Stunden.â
Damit verließ Ritsuko den Raum und ließ Shinji mit seinen Gedanken alleine.
<Puh, Teil eins ist ja einmal gut gegangen...Trotzdem, ich werde einige Zeit brauchen, um mich an die neue Haarfarbe und den Rest zu gewöhnen...UND ich bekomme ein Motorrad. Ich sollte schnell die Formulare erledigen, um Rei zu besuchen.>
Damit öffnete Shinji die Mappe. Darin fand er etliche Dinge.
1.) Seine NERV-ID (mit seinem neuen Foto)
2.) Einen bereits auf ihn ausgestellten Führerschein
(für NERV gelten keine Verkehrsregeln)
3.) Ein Antragsformular für ein Fahrzeug seiner Wahl
4.) Ein Antragsformular für eine Unterkunft seiner Wahl
5.) Ein ausgefülltes Anmeldungsformular für die Tokio 3 Junior High
6.) Ein ausgefülltes Formular für die Unterbringung in Misatoâs Appartement.
Die beiden letzten unterschrieb Shinji sofort. Seine NERV-ID steckte er in zusammen mit dem Führerschein in seine Tasche. Das Antragsformular für eine Unterkunft seiner Wahl zerriss er und entsorgte die Reste in den Mistkübel. Das Fahrzeugformular füllte er Wunschgemäß aus. Nach einer halben Stunde war er fertig. <Von der Wiege bis zu Bahre, Formulare, Formulare. Selbst nach dem Second Impact stimmt dieses Sprichwort noch immer.> dachte sich Shinji.
Er legte die Formulare und seinen Stift zur Seite und machte sich auf en Weg in Reiâs Zimmer.
Dort lag sie, so wie er sie zum ersten Mal im Nerv-Hauptquartier gesehen hatte. Ein starker Wille in einem schwachen Körper. <So verletzlich> dachte sich Shinji als er näher an ihr Bett ging.
Sie schlief, dennoch sah man in ihrem Gesicht die Schmerzen, die sie fühlte. Shinji hasste es sie so zu sehen. <Zumindest wurde sie während des Angriffs nicht weiter verletzt> dachte er sich, als er einen Sessel nahm, um sich neben Rei ans Bett zu setzten. Langsam ergriff Shinji Reiâs zarte Hand. Mit seinem Daumen strich er sanft über ihren Handrücken. Man konnte deutlich erkennen, wie sich Reiâs Gesichtszüge entspannten.
âRei, ich hoffe einfach nur, das es dir bald besser geht. Du kannst dich nicht erinnern, so wie ich, aber ich werde dafür sorgen, das du lebst, nicht nur existierst.â
âIch werde dich beschützenâ damit stand Shinji auf und verließ das Krankenzimmer, um Ritsuko zu treffen.
In Reiâs Zimmer konnte man das stetige piepen der Überwachungsmonitor hören. Doch mit einem Mal wurde die Geräuschkulisse von einem leisen Flüstern unterbrochen.
âUnd ich vertraue dir. Ich werde dich auch beschützen...Shinji-kunâ
Danach hörte man nur mehr die gewöhnliche Geräuschkulisse.
Shinji konnte gar nicht glauben wie schnell eineinhalb Stunden vergangen waren. In seinem Zimmer wartete schon Ritsuko mit der Mappe unter dem Arm. âDa bist du ja Shinji, bleib heute noch hier, morgen um 9 Uhr ist dein Motorrad sicher schon bereit. Du bekommst einen zehn Stunden Crashkurs. Danach wirst du mit Misato in ihr Appartement einziehen, deine Kartons sind bereits dort. Bis Morgen um neun.
âNacht, Dr.â
Shinji Ikari, neuer Pilot von Evangelion Einheit 01, ging an diesem Abend in Erwartung einer neuen, besseren Zukunft in sein Bett um einen Erholsamen Schlaf zu finden.
Zu selben Zeit, in einem abgedunkelten Raum, Irgendwo im Hauptquartier.
âDie Engel greifen wieder anâ
âEs ist sehr plötzlichâ
âEs ist genau wie vor 15 Jahren, die Katastrophe kommt ohne Warnungâ
âDas einzig Positive ist, das unsere Investitionen nicht sinnlos warenâ
âDa kann man nicht sicher sein, wenn es sich nicht auszahlt, ist die Verschwendung die gleicheâ
âKorrekt, jetzt da die Engel allgemein bekannt sind, müssen wir viele Informationen manipulieren, um Probleme zu vermeidenâ
âWir kümmern uns bereits darum, keine Sorgeâ
âWenn wir gerade über EVA reden, mussten sie EVA01 ihrem Sohn geben?â
âEr ist der beste Pilot, der derzeit verfügbar istâ
âEVA Shogoki hat mir dem S2 Organ jetzt schon die Macht eines Gottes und ihr Sohn ist laut den Berichten von Dr. Ritsuko der einzige, der die Einheit steuern kann, das ist sehr verdächtig, Ikariâ
âAber diese kleine Störung beiseite, es gibt wichtigeres, wie das Human Enhancement Projekt.â
âWir werden keine weitere Verzögerung des Planes erlauben, das S2-Organ in EVA01 ist schon genugâ
âIhre Anwesenheit wird nicht mehr benötig, Ikariâ
Damit löste sich die Versammlung auf, die Projektionen verschwanden und Gendo blieb in dem Raum zurück.
[Am nächsten Morgen]
Shinji war bereits seit einiger Zeit bereit, um sich Frischzumachen und in der Kantine Frühstück zu essen. Exakt um 9 Uhr war er an der Materialausgabe und nahm seine fabrikneue GSX-R 2015 in Empfang. Voll getankt, mit Kennzeichen und Zulassung auf seinen Namen. Nur einige kleine Änderung wurden an der Maschine vorgenommen. An den Armaturen war ein weiterer Schalter hinzugekommen, ein NERV Logo wurde klein auf die Seite geklebt und kleine Blaulichter wurden dezent montiert. <Gleich als Einsatzfahrzeug ausgerüstet.> âShinji Ikari?â wurde er unterbrochen. Vor ihm stand ein großer Mann in Lederjacke. Er trug zwei Schutzhelme in den Händen. âJa, sind sie der Fahrlehrer?â âStimmt Junge, komm einfach nach, angeblich sollst du dich ja mit dem Motorrad auskennen.â Damit setzte der Mann sein Motorrad in Gang und warf ihm einen Helm zu, während er den anderen selbst aufsetzte. Shinji setzte seinen Helm auf und startete seine Maschine. Als sein Fahrlehrer mit einem Burnout sich von Shinji entfernte, drehte auch Shinji auf. Schnell holte der Junge auf. Mit dröhnenden Motoren rasten die beiden durch einen Teil des Nerv-Hauptquartiers, die Geofront und schließlich durch Neo Tokio 3.
Etliche Stunden später kamen die beiden zurück und Shinji bekam die Erlaubnis, sein Motorrad auch ohne Begleitung zu fahren. <Zeit Misato zu treffen> dachte sich Shinji und fuhr zur Ausfahrt. Dort wartete bereits Misato auf ihn.
âWow, Shinjiâ war ihr einziger Kommentar zu der Erscheinung vor ihr.
âHallo, Misato-san, wie geht es dir?â fragte Shinji
âRecht gut, aber du, wow tolle Maschine, lass mich raten, nur damit du rechtzeitig zu deinem EVA kommst?â
âJa, aber schon toll. Misato fahr du vor, ich weis ja nicht wo du wohnstâ <Ich weis es schon, aber ich darf mit nichts anmerken lassen>
âOk, ich hoffe du kannst mithaltenâ lächelte Misato
âWir werden sehen.â
An diesem Abend trafen bei der Polizei etliche Berichte über einen rasenden blauen Sportwagen und einem Motorrad ein, die das Tempolimit um das doppelte überschritten und zweimal quer durch Neo Tokio 3 rasten.
[Bei Misato]
âWie hat dir der Ausflug zu den Hügeln gefallen, Shinji?â
âEin toller Anblickâ antwortete der Junge.
âDeine Sachen wurden übrigens schon geliefert, ich bin übrigens auch erst eingezogen, also wundere dich nicht, wenn es noch etwas unordentlich istâ
<Von wegen etwas> âOk Misatoâ
Misato betrat die Wohnung, knapp gefolgt von Shinji
âTadaimaâ
Misato geht weiter in ihre Wohnung, dabei das Licht in jedem Zimmer einschaltend.
âEs ist leider ein bisschen unordentlich, aber mach es dir gemütlichâ rief Misato fröhlich.
âETWAS unordentlich nennst du das Misato, bist du sicher das EVA01 nicht vorbeigekommen ist und eine Party mit Sachiel gefeiert hat?â
âOkok, ich hab schon kapiert, es stimmt, aber ich hab einfach keine Zeit aufzuräumenâ
âIst schon in Ordnung, Misato das kann ich morgen Nachmittag, nach der Schule machenâ
âDas wäre sehr nett, Shinji-kunâ
âIch fülle jetzt besser den Kühlschrank...und danach kann ein Bad nicht schadenâ
âOk mach das, dein Zimmer ist übrigens am Ende des Vorzimmers, deine Kartons sind schon drinâ
âDanke Misato.â
<Ok jetzt der Kühlschrank...Eis...Snacks...Bier...Pinguin, nein PenPen ist wohl grad im Bad. Naja besser einmal das Essen einräumen>
[Abendessen (Shinji hat gekocht)]
âItadakimasâ
âItadakimasâ
âWow, Shinji du kannst gut kochenâ kam es erstaunt von Misato.
âIch hab schon früh gelernt, für mich selbst zu sorgen, kochen ist das wenigsteâ
Misato hebt ihre Bierdose und leert diese mit einem Zug.
â*Misatobierschrei* Das Leben KANN nicht mehr besser werdenâ schrie Misato
âWie kann einem Bier schmecken?â fragte Shinji
âDu solltest mal probieren Shinjiâ
âNein danke, ich verzichteâ
âIst in Ordnung, bleibt mir mehrâ
âWas auch immerâ antwortete Shinji.
Nach dem Abendessen kann die Auslosung der Hausarbeiten, die Shinji freiwillig verlor.
âWieso nimmst du nicht ein Bad und gehtâs schlafen, du hast morgen am Nachmittag Synchrotests und übermorgen ist dein erster Schultag.â
âHai Misato-sanâ
Shinji ging ins Badezimmer, gerade als ihm PenPen entgegenkam.
âHallo, ist das Bad jetzt frei?â fragte der Junge den Pinguin, der als Bestätigung nickte.
Nach dem Bad ging Shinji noch zu Misato um sie etwas zu necken. Mit seiner besten Rei-Imitation gab er bekannt âKatsuragi-ichi, ich muss sie informieren, dass in ihrer Badewanne ein Pinguin schwimmtâ
Misato verschluckte sich an dem Bier, das sie gerade trank. âVerdammt Shinji, erschreckt mich nicht soâ Shinji starrte Misato noch immer mit ausdruckslosem Gesicht an. âÄh...Shinji-kun?â Shinji konnte bei dem Ausdruck, den Misato machte seine Fassade nicht mehr aufrecht erhalten und lachte los.
âArgh...Shinji, jag mir nicht so einen Schreck ein, geht jetzt schlafenâ
âJa Tanteâ antwortete Shinji und wich einer Bierdose, die in seine Richtung flog aus.
Shinji legte sich in der Zwischenzeit hin und träumte von der Zukunft, wie er sie sich wünschte.
<Verdammt, der Junge ist mir über> dachte sich Misato, als auch sie Schlaf fand.
Und Morgen beginnt das Abenteuer.
Second Chances â Piloten, Schule, Engel - Ein ungewohnter Cocktail
[8:00]
*Riiiiiinnnnnnnnnggggg*
Shinji lag friedlich in seinem Bett, als das störende Läuten seines Weckers bis in seine Träume vordrang und ihn aufweckte.
â*Gähn* was ist achso, aufstehenâ
Langsam erhob sich Shinji aus seinem Bett und wankte zu seinem Rucksack in dem sich seine Ersatzkleidung befand. Dieser Aufgabe erledigt, wankte er ins Badezimmer, um sich aufzuwecken.
10 Minuten und eine kalte Dusche später kam Shinji hellwach aus dem Badezimmer und ging in die Küche. <Ist wohl besser wenn ich frühstück mache> dachte sich Shinji als er sich an die Arbeit machte. 20 Minuten später war ein normales japanisches Frühstück fertig und Shinji begab sich in die Höhle des Löwen, in diesem Fall die Höhle der Löwin. Hörbar klopfte er an Misatoâs Zimmertür. âMisato, aufstehen Frühstück ist fertig und du hast heute die frühe Schichtâ rief Shinji gegen die Tür.
âJaJa, lass mich noch 5 Minuten schlafen...â
âIch werde jetzt frühstücken und danach geh ich ein paar Sachen einkaufen. Um 14 Uhr bin ich dann bei NERV für das Training.â
âOkOk, ich steh schon auf.â
Damit ging Shinji wieder zurück zum Esstisch und genoss das Frühstück. Wenig später kam auch Misato aus ihrem Zimmer gekrochen. Als sie hörte, wie Shinji eine Bierdose öffnete und sie ihr hinhielt, legte sie einen Gang zu. <Verdammt er lernt schnell> dachte Misato als sie die erste Dose hinunterstürzte. Etliche Dosen später war das Frühstück beendet. Misato zog ihre Uniform ab und verließ die Wohnung Richtung Nerv-Hauptquartier. Shinji räumte inzwischen den Frühstückstisch ab.
Später am Vormittag zog er sich an und ging einkaufen. <Ich brauch noch ordentliche Motorradkleidung und einen zweiten Helm, was noch?> Shinji schreib sich eine mentale Einkaufsliste. Nach einem etwas längeren Spaziergang war er an einem Shoppingcenter angekommen. <Motorradzubehör...ich hoffe hier gibt es so was> dachte sich Shinji, als er die Liste mit Shops sah, die in diesem Gebäude untergebracht waren. Nach etlichen Minuten Suche, fand er endlich ein Geschäft, in dem Shinji das fand, was er suchte. Schwer beladen mit einem zweiten Motorradhelm, einer windfesten Jacke, etlichem Zubehör und sonstigen Besorgungen verließ Shinji das Gelände und machte sich auf den weg nach Hause.
Daheim angekommen, machte er sich an die Arbeit. Der zweite Helm kam in den Gepäckträger (Wie nennt man das Teil?), die Motorradkleidung wurde angezogen und erst einmal betrachtet <Glück gehabt, das sie meine Größe hatten> dachte sich Shinji.
Rechtzeitig um 12:30 fuhr Shinji in Richtung Nerv-Hauptquartier ab. Er konnte sich Zeit lassen, da kein Notfall vorlag. Eine Viertelstunde später traf er im Hauptquartier auf Misato, die ihm, nach dem dritten Versuch, die Umkleidekabine zeigte. Shinji fand in seinem Kasten drei Plugsuits und drei dazugehörige A10 Verstärkerclip-Paare. <Welcher Scherzbold die wohl grün angemalt hat?> fragte sich Shinji <Wenn ich die so wie Asuka immer tragen würde, könnte man sofort feststellen, welche Einheit ich steuere> (Shinji, mit purpurnen Haaren und grünen A10-Clips) Shinji zog sich den Plugsuit an und aktivierte den (De)Kompressionsschalter. Mit einem leisen Zischen legte sich der Anzug an Shinjiâs Haut an. <Ein komisches Gefühl, aber dennoch angenehm> dachte sich Shinji. Fertig angezogen, verließ er die Umkleide und machte sich auf den Weg in die Testräume. Exakt um 12:59 traf er im Kontrollraum ein und traf dort auf Misato und Dr. Ritsuko. âMisato, Dr.â grüßte Shinji die beiden.
âHalloâ grüßten die beiden zurück. âShinji, heute wollen wir mal im Testplug deine Synchrorate testen, danach kommt eine VR Simulation, wo du Kampftaktiken und die Standorte der Versorgungspunkte lernen wirst.â Informierte ihn Ritsuko. âVerstanden, ich geh jetzt zum Testplug.â Ohne ein weiteres Wort verließ Shinji den Kontrollraum und ging die hängende Metallbrücke entlang bis zum Testplug 01. Diesen betrat er umgehend.
"Testplug wird geschlossen" verlautbarte ein Techniker.
"Testplug wird mit LCL geflutet."
"Erste Verbindung offen."
Shinji hörte die Statusmeldungen über das Interkom. <Verdammt, selbst wenn ich 1.000.000.000.000.000.000 % Synchrorate hätte würden sie mich immer noch in den Plug stecken, wenn es eigentlich überhaupt nicht notwendig ist> dachte Shinji missmutig. <Mal schaun, wie weit die Skala bei den Testplugs überhaupt geht>
"Zweite Verbindung offen, A10 Nervenverbindung bereit"
<Verbindung mit MAGI> Shinji lächelte, als er sich an einen alten pre-second Impact Film erinnerte. <Wie hieß der Film noch mal? T.. Tron? Wäre sicher lustig, nur leider unmöglich>
"A10 Nervenverbindungen normal, Synchrorate steigt"
"Synchrorate bei 28%, 64%, 84, weiter steigend...99.99 %, Synchrorate 100%, Ego Grenze...stabil"
<Erstaunlich,er ist eins mit der Maschine. Der Junge ist der geborene Evangelion-Pilot> dachte Ritsuko, den Jungen bewundernd.
Zwei Stunden später.
"Ok Shinji, das reicht wir gehen in den VR-Raum, EVA01 ist trotz der erhöhten Sicherheitsbestimmungen immer noch im Dienst." Informierte Ritsuko Shinji über das Interkom.
"Hai, Ritsuko-san, wohin soll ich gehen?" fragte Shinji zurück.
"Steig einfach aus, komm ins Kontrollcenter und folge mir, und jetzt raus aus dem Testplug."
"Hai" Shinji verließ daraufhin den Testplug um, triefend mit LCL, in den Kontrollraum zu gehen, um Ritsuko zum Entryplug von Einheit01 zu folgen.
Der Marsch ging durch den Cage-Bereich über das Testcenter, bis schließlich zu einem weißen Raum. Inmitten des Raumes stand EVA01, verbunden mit etlichen Kabeln, die von der Decke hingen. Shinji fiel auf, das EVA01 kein Versorgungskabel hatte <So ein S2-Organ ist schon was Feines> dachte er sich, als er die Nottreppe an Shogoki raufkletterte, bis er beim halb ausgefahrenen Entryplug ankam. Mit einer artistischen Meisterleistung schwand er sich in den Entryplug des Riesen. Mit einem Schalter im Entryplug lies Shinji den Entryplug vollkommen im Nacken des Evangelions verschwinden. Eine Statusanzeige die nun aufleuchtete und das mechanische Klicken der Verankerung gaben bekannt, das der Plug bereit für die nächste Phase war. Über das Interkom kam Ritsukoâs Stimme "Shinji, wir können den EVA von außen nicht mehr kontrollieren, aber da er derzeit die einzige bereite Einheit ist, hast du die Chance zu beweisen, dass du das âBiestâ unter Kontrolle hast. Zu deiner Rechten findest du eine neue Schalttafel. Mit dieser kannst du die Synchronisation starten, wir können von unserer Position aus leider nur Messungen anstellen" <Was dem Kommandanten nicht gefällt, das war nicht in deinem Szenario, Gendo?> Ritsuko musste bei diesem Gedanken grinsen.
"Verstanden" antwortete Shinji und aktivierte seinen Evangelion.
"Synchronisation zwischen EVA und Pilot, Synchrorate steigt"
"Synchrorate bei 100%, stabil, Egogrenze stabil, keine Probleme bei interner Aktivierung."
"Verstanden, aktivieren sie die Simulation" weiß Ritsuko an.
"Hai, starte Simulation 'Tokio3 - Sachiel'"
Um Shinji herum verblassten die weißen Wände und machten dem simulierten Neo Tokio 3 platz.
"Shinji, dies hier ist ein Taktik und Schusswaffentest, du musst dich nur unbemerkt dem Gegner nähern und ihn mit dem Pellet MG erledigen. Die Treffer werden aufgezeichnet, ebenso wie die verbrauchten Patronen. Daraus errechnen die MAGI dann deine Treffsicherheit und andere Daten. Die Simulation dauert 10 Minuten, erledige so viele Gegner wie möglich." Damit schloss sich das Fenster mit der Videoverbindung und gab den Blick auf den ersten Gegner frei, den Shinji geschickt mit einigen Bursts aus seinem Gewehr erledigte. Hinter einem Hochhaus ging er dann in Deckung, um sein nächstes Ziel auszumachen.
Zehn Minuten und etliche durchlöcherte, simulierte Gegner später, wurde die Simulation beendet und Shinji stieg aus dem Entryplug. Er wurde direkt in die Umkleide geschickt, mit der Bemerkung in einer halben Stunde sei die Nachbesprechung. In der Umkleide genoss Shinji die warme Dusche, die den Rest des LCLs von seiner Haut spülte. Mit einem Handtuch um die Hüften verließ er die Dusche, um Dr. Ritsuko zu treffen. <Was zum...> dachte sich Shinji. âDr. Ritsuko, was machen sie in der Umkleide?â fragte der Junge. Sichtlich überrascht antwortete der Doktor zögernd âWas macht man denn in einer Umkleide?â <Ich hoffe er fragt nicht weiter> âMir ist bekannt, was man in einer Umkleide macht, aber ich will wissen was SIE im MÄNNERUMKLEIDERAUM machen...â gab der Junge als Antwort. âÄh..Ups...ich muss weg...â Ritsuko flüchtete aus dem Raum. <Komische Frau...> dachte sich Shinji, als er sein Handtuch fallen lies um sich seine Alltagskleidung anzuziehen. Minuten später verließ er den Raum in Richtung Nachbesprechungsraum 3, seinen Motorradhelm und die Jacke in den Händen.
Vorm Eingang des Nachbesprechungsraumes traf Shinji aus Misato und Ritsuko, letztere in Begleitung von Lt. Maya Ibuki. Der Lt. Hatte zwei kleine Umhängetaschen bei sich auf denen sichtbar â01â stand. <Was da wohl drin ist? Ich werde es wahrscheinlich drinnen erfahren> Shinji betrat den Nachbesprechungsraum, dicht gefolgt von Misato, Ritsuko und Maya.
Nachbesprechung
âSo Shinji, bevor wir beginnen, bekommst du einmal die hierâ damit reichte Dr. Ritsuko Shinji die zwei Taschen, die bis vor kurzem noch von Maya getragen wurden. âUnd was ist das?â fragte der Junge neugierig. âZwei Plugsuits für daheim, falls keine Zeit mehr besteht, dass du dich im Hauptquartier umziehen kannstâ antwortete Ritsuko. <Toll, sieht sicher...interessant aus, wenn ich mit einem Plugsuit Motorrad fahre> âOk, danke Dr.â
Der Rest der Nachbesprechung verlief so wie Shinji diese in Erinnerung hatte. zeitraubend, langweilig und total unnütz, seiner Meinung nach. Der einzige Unterschied war, das Shinjiâs Testergebnisse Misato sprachlos werden ließen.
Nach der Nachbesprechung war Misato noch immer nicht aus ihrer Trance erwacht. Shinji winkte mit seiner Hand vor Misatoâs Augen, was diese aufwachen ließ. âÄh...Was ist Shinji?â fragte Misato verwirrt. âDu starrst sein fünf Minuten einen Punkt an der Wand, kannst du mir sagen was daran interessant ist, oder können wir nach Hause?â fragte Shinji sarkastisch. âHä?...Achso, klar wir können, du musst ja morgen in die Schule.â <Darauf könnte ich verzichten. Etliche Stunden mit einem Lehrer der die offizielle des Second Impacts immer und immer wieder erzählt> âHaiâ Shinji zog seine Jacke an und ging mit Misato zum Parkdeck. âSo Shinji, glaubst du, du kannst heute mit mir mithaltenâ fragte Misato, Shinji herausfordern. âNein, ich wird wohl heute gemäßigter Fahren, die Stunden im Entryplug zehren an der allgemeinen Aufmerksamkeit.â antwortete Shinji. âIst in Ordnung, bis später Shinjiâ Misato schwang sich in ihren blauen Renault und fuhr davon. Momente später schwang sich Shinji auf seine Maschine und fuhr ihr nach, aber im Gegensatz zu Misato hielt er sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen.â
Daheim angekommen roch Shinji das, was er nie wieder riechen wollte.
âShinji, da bist du ja. Ich hab in der Zwischenzeit gekocht, zieh dir was Bequemes an und komm Essen.â â*Schluckt* Ja...Misatoâ antwortete Misato ohne jeglichen Enthusiasmus. âBist du etwa schon müde Shinji?â fragte Misato âDann beeil dich, du musst etwas essen und dann kannst du schon schlafen gehenâ Demütig stellte sich Shinji seinem Schicksal, das in Form von Misatoâs Fertiggerichten am Esstisch lag.
Uninteressiert stocherte Shinji in seinem Abendessen, Misatoâs Curry-Bier-Fisch-Reis spezial. Nachdem Misato ihrem übermäßigen Bierkonsum für heute zum Opfer fiel, machte sich Shinji schnell noch etwas Essbares und verschwand danach in seinem Zimmer um sich auf den morgigen Tag vorzubereiten und um seinen wohlverdienten Schlaf zu bekommen.
[Nächster Morgen, eineinhalb Stunden vor Schulbeginn.]
Shinji war gerade aufgestanden und machte sich auf den Weg ins Bad. Als er in die Küche blickte merkte er das Misato sich irgendwann in der Nacht dazu entschieden hatte, doch in ihr Zimmer zu gehen. Im Bad wurde er von PenPen begrüßt, der gerade die Wanne verließ um sich abzutrocknen. âNa PenPen, ist das Wasser in Ordnung?â fragte Shinji. Als Antwort bekam er nur ein sichtlich bejahendes âWarkâ
Shinji lies sich nur kurz in die Wanne sinken um seine Muskeln etwas zu entspannen, bevor er sich an die wirkliche Körperpflege machte. Eine Viertelstunde später kam Shinji entspannt und hellwach aus dem Badezimmer, direkten Weges in die Küche, um Frühstück zu machen. Für PenPen ein paar Fische, für Misato ein Katerfrühstück und für ihn selbst ein normales japanisches Frühstück. PenPen stürzte sich fröhlich über sein Essen, während Shinji sein Frühstück sichtlich genas. Leider weckte das Geschnatter des fröhlichen Vogels Misato auf, die scheinbar mit einem schweren Kater zu kämpfen hatte. âMorgen Misato, ich hab Frühstück gemacht, setzt dich einfach hin.â Grüßte der Junge seinen Vormund. <Eigentlich kümmere ich mich um Misato, nicht umgekehrt> dachte sich Shinji, als Misato sich zu ihm an den Tisch setzte und über ihre Kopfschmerzen klagte. Erst jetzt bemerkte Misato ihr Frühstück Marke â1-A Anti-Kater Frühstückâ + Wasserglas mit 2 Tabletten Aspirin. âArigato, Shinji-kunâ bedankte sich Misato. âKeine Ursache...Ich muss jetzt aber weg, ich will mir die Gegend noch etwas ansehen, bevor ich zur Schule mussâ
âShinji, du hast doch deine NERV-ID oder?â fragte Misato, mit etwas klarerem Kopf.
âKlar, wiesoâ antwortete Shinji
âDu fährst mit deinem Motorrad in die Schule, verstanden? Bei einem Engelalarm während der Schulzeit brauchst du es um schnell ins Hauptquartier zu kommen.â
âDas hatte ich vor Misato, ich wollte halt ein paar Mal um die Blöcke fahren um mir die Umgebung etwas zu merken.â antwortete Shinji.
âTschüss, Shinji schönen Tag in der Schuleâ verabschiedete Misato Shinji, der voll ausgerüstet mit seiner Jacke, den Handschuhen, dem Helm und der Plugsuit - Tasche Misatoâs Appartement verließ. âJa, dir auch einen schönen Tag Misatoâ antwortete er, als er im Lift verschwand.
Während der kurzen Fahrt in die Schule dachte Shinji nach. Er hatte einiges nicht in Betracht gezogen, als er gegen Sachiel gekämpft hatte. <Schule> dachte er als ihm ein unangenehmes Detail einfiel. <Mari...Ich hoffe es geht ihr gut> Shinji musste an das arme Mädchen denken, das beim ersten Mal als er gegen Sachiel kämpfte, dem Kampf fast zum Opfer fiel. Er erinnerte sich an seine Besuche im Krankenhaus, an das junge Mädchen, das obwohl es im Rollstuhl saß lächelte. <Ich werde es sehen, sobald ich in der Schule bin. Ich habe zwar nichts über Tote unter den Zivilisten gelesen, als ich Zugriff auf die MAGI hatte, aber ich konnte auch nichts über bestimmte Personen herausfinden> Shinji würde es aber bald erfahren.
Am Schulgelände wurde Shinji von einem braunhaarigen Mädchen aufgehalten, als er mit seinem Motorrad zum Eingang des Hauptgebäudes fuhr.
âMotorräder und Autos sind auf dem Gelände verboten.â rief das Mädchen, um das dröhnen des Motors zu übertönen. <Hikari> dachte der Junge, als er seine Maschine abstellte und abstieg.
âWer sind sie überhaupt, jeder weis doch das motorisierte Fahrzeuge nichts auf einem Schulgelände zu......â Hikari erschrak, als Shinji seinen Helm abnahm und sein Gesicht preisgab. <Er kann nicht älter als 15 sein...und er hat lila Haare, wer IST dieser Junge> dachte sich Hikari, immer noch sprachlos.
âWer bist duâ fragte Shinji, den Unwissenden spielend.
âHikari Horaki, Klassensprecherin der 2-A, und du?â antwortete Hikari auf Shinjiâs Frage.
âShinji Ikari, ich bin ein neuer Schüler der 2-A, nett dich kennen zu lernenâ Shinji grinste als Hikari die Zornesröte ins Gesicht stieg.
âWAS VERDAMMT SOLL DAS, DU BIST 14, FÄHRST MIT EINEM MOTORRAD DIREKT VOR DEM SCHULGEBÄUDE VOR...ja wieso eigentlich?â Hikariâs Zorn verflog schnell, als ihre Wut ihrer Neugierde Platz machte.
Shinji zückte seinen Nerv-Ausweis und zeigte ihn der Klassensprecherin, die ihn erstaunt anblickte.
âNerv, Shinji Ikari, 0001-137-22, Rang: Pilot - Einheit 01â las Hikari Shinjiâs ID vor.
Plötzlich traf Hikari die Bedeutung wie ein Blitz. <Pilot> schoss es ihr durch den Kopf.
âD.Du bist der Pilot von diesem...Roboterâ fragte sie etwas eingeschüchtert. âJa, und ich würde es begrüßen, wenn das bis auf weiteres unter uns bleibt. Und das Motorrad brauche ich, um schnell ins Hauptquartier zu kommen, Tut mir leid, wenn du es Anfangs falsch verstanden hast, du hast mich ja noch nicht gekannt, könnten wir neu beginnen?â fragte Shinji.
âGerne. Ich bin Hikari Horaki, die Klassensprecherin der 2-Aâ antwortete Hikari, sichtlich immer noch leicht geschockt, das vor ihr der Pilot des Riesenmechas stand, der bereits einmal Tokio 3 gerettet hatte.
âShinji Ikari, nett dich kennen zu lernenâ stellte sich der Junge zum zweiten Mal vor.
âIch gehe davon aus, dass du deine Schulsachen brauchst. Und natürlich einen Laptopâ âDas stimmt, kannst du mir sagen, wo ich die bekomme?â fragte Shinji.
âFolge mit einfach, ich führ dich hin.â
Während Shinji und Hikari zu einem Lagerraum der Schule gingen waren beide still. Hikari wollte jedoch unbedingt ein Gespräch mit dem Jungen anfangen. Sei es einfach nur um herauszufinden, woher die ungewöhnliche Haarfarbe des Jungen kam.
âShinji?â
âJa, was ist?â
âÄh...ich will nicht aufdringlich sein, aber wieso haben du und Ayanami so eine ungewöhnliche Haarfarbe.â
âAyanami...keine Ahnung, ich hab die Haarfarbe durch einen kleinen Unfall erhalten, ich will aber nicht ins Detail gehen, Streng Geheim tut mir leid.â
âSchon in Ordnung, es ist einfach...ungewöhnlichâ
âIch verstehe, es ist aber auch nicht gewöhnlich, einen 50 Meter großen Roboter, Mecha, was auch immer zu steuernâ
âPunkt für dich, Shinji...Wir sind da.â
Shinji und Hikari standen in einer etliche Quadratmeter großen Lagerhalle voll mit Schulbüchern und roten Schullaptops.
âWas brauche ich davon?â fragte Shinji.
âWährend des Unterrichtes nur den Laptop, aber zum lernen brauchst du die ganzen Bücher, insgesamt 25 Stückâ
Hikari ging, dicht gefolgt von Shinji die Regale ab und holte Buch um Buch hervor, um es Shinji zu überreichen. Nach den Büchern kam der Laptop, der auf den Stapel, den Shinji inzwischen trug gelegt wurde. So beladen wankte Shinji Richtung 2-A, immer den Spuren Hikariâs folgend.
In der Klasse angekommen verstaute Shinji die Bücher in seinem Kasten, um diese Stück für Stück nachhause zu transportieren. Er setzte sich auf einen leeren Platz, packte seinen Laptop aus und richtete sein Passwort ein. <Mal sehen, ob ich die Unterrichtsstunden mit dem Teil etwas interessanter gestalten kann. Ah hier, MAGI-Uplink, das aber später>
Shinji lehnte sich in seinem Sessel zurück und beobachtete, wie sich der Raum langsam mit Schülern füllte. Plötzlich überkam ihn eine große Erleichterung, als er sah, wer in den Raum trat. Toji gefolgt von Kensuke. Beide waren bester Laune und lachten über ein paar Witze, die auch nur sie witzig fanden. <Mari ist scheinbar nichts passiert...hoffe ich, sicher kann ich erst sein, wenn ich mit Toji gesprochen habe> Die Schüler bemerkten alle die Anwesenheit des neuen Jungen mit dem lila Haar und sie haben auch das Motorrad am Eingang zum Hauptgebäude gesehen. Im nu war die Gerüchteküche am Brodeln. <Das wird ein langer erster Schultag> dachte Shinji.
âAufstehen, Verbeugen...Hinsetztenâ befahl Hikari, als der Lehrer das Klassenzimmer betrat. Er begann jedoch nicht mit seinem langweiligen Vortrag sondern bat Shinji nach vorne. âKlasse, wir haben ab heute einen Schüler, Shinji Ikari. Kümmert euch etwas um ihn, er ist neu in Tokio 3, willst du dich vielleicht vorstellen.â
âÄh...gerneâ antwortete Shinji.
âAlso, mein Name ist Shinji Ikari, ich bin erst seit drei Tagen in Neo-Tokio 3. Mein Hobby ist das Cello. Sonst kann ich eigentlich nicht viel über mich sagen, gibt es vielleicht fragen?â
Zahlreiche Hände waren sichtbar. Fast alle Mädchen der Klasse zeigten auf um den neuen Jungen etwas zu fragen. Nur ein paar Burschen wollten auch etwas wissen, darunter auch Kensuke. Shinji zeigte auf ihn. âTut mir leid, aber ich weis noch keine Namen von euch...â
âIst schon in Ordnung...Ich bin Kensuke...Kensuke Aida...eine Frage du bist vor drei Tagen in Tokio 3 angekommen, da hast du ja die Attacke miterlebt? Wieso bist du gerade jetzt in Tokio 3?â <Oh ja, ich hab den Angriff miterlebt, näher als mir eigentlich Lieb wäre> dachte Shinji âJa ich hab aber noch rechtzeitig Schutz gefunden...wieso ich in Tokio 3 bin...mein Vater hat nach meiner Anwesenheit verlangtâ antwortete Shinji. Kensuke nickte, sichtlich zufrieden mit der Antwort.
Als nächstes kam eine Frage von einem Mädchen âNur eine Frage, ist deine Haarfarbe natürlich, wir haben nämlich noch jemanden in der Klasse, die auch eine unnatürliche Haarfarbe hat?â
âTja meine Haarfarbe...Ich war in einen Unfall verwickelt, seit dem wächst mein Haar lilaâ
âInteressant, wie ist das passiertâ âDarf ich leider nicht sagenâ
Etliche Schüler und Schülerinnen fragten den Jungen über alles Mögliche, auch ob er vielleicht Leute bei NERV kennen würde und ähnliches. Shinji versuchte alle Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten, ohne seinen Job bei NERV zu verraten.
âBist du noch zu habenâ fragte schließlich ein schwarzhaariges Mädchen aus der letzten Reihe. Obwohl die Entfernung zwischen Befragtem und Fragesteller die Länge des Klassenzimmers betrug konnte Shinji den Rot-Ton in dem Gesicht des Mädchens erkennen. In bester Kaji-Manier verlautbarte er âNein junge Dame, ich bin noch frei.â Mit einem Mal erröteten fast alle weiblichen Anwesenden im Raum.
âSo ich denke das reicht jetzt einmal, sie können sich setztenâ unterbrach ihn der Lehrer. âHai Senseiâ antwortete Shinji und ging zu seinem Platz, gefolgt von den Augen der Mädchen, die ihn verträumt anstarrten.
Er setzte sich hin und klappte seinen Laptop auf, nur um von zahlreichen blinkenden Nachrichtenfenstern begrüßt zu werden.
<@Shinji: Hast du vielleicht Fotos von dem Roboter oder ähnliches? - Kensuke Aida> <@Kensuke: Nein, aber vielleicht beim nächsten Mal - Shinji Ikari>
<Typisch Kensuke> dachte sich Shinji. Er beantwortete Nachricht um Nachricht so gut es Möglich war. Dennoch hatte er für seine Mitschüler und Mitschülerinnen eine Aura um sich die ihn geheimnisvoll, aber für viele Mädchen unwiderstehlich wirken ließ. Eine Nachricht erregte jedoch seine Aufmerksamkeit.
<@Shinji Ikari, Pilot: Danke für deine Hilfe. - Toji Suzahara>
Shinji war erstaunt. Er wollte genau wissen, wie Toji das gemeint hatte. Er öffnete die Dialogbox um mit Toji einen privaten Chat abzuhalten.
<@Toji Suzahara: Was meinst du damit? - Shinji Ikari>
<@Shinji Ikari: Du bist der Pilot des Roboters oder? - Toji Suzahara>
<@Toji Suzahara: Wieso interessiert dich das so? - Shinji Ikari>
<@Shinji Ikari: Mari, meine Schwester war während des Angriffs nicht in einem Bunker. Der Pilot des Roboters hat Gott sei Dank das Gelände wo Mari zu diesem Zeitpunkt war in Ruhe gelassen. - Toji Suzahara>
<@Toji: Wir reden nach der Schule weiter, bis dahin kein Wort, zu Niemanden. - Shinji Ikari>
Shinji beendete den Chat und schloss seinen Laptop. Er ignorierte den fragenden Blick Tojiâs und ließ sich von der einschläfernden Lektüre des Lehrers ins Land der Träume tragen.
âAufstehen, Verbeugen, Unterricht beendetâ Shinji befolgte Hikariâs Befehlen im Halbschlaf. Zum Glück gab es heute wegen des Engelanriffs nur vier Stunden Unterricht. Der Großteil der Klasse war binnen Sekunden verschwunden. Erst etwas später wachte der Junge vollends auf und begann selbst seine Sachen einzupacken. Als er die Klasse verließ wartete Toji bereits auf ihn. âDu wolltest mit mir reden.â sprach ihn Toji an. âNicht hier, wo sind wir ungestört?â fragte Shinji. âWarten wir noch ein paar Minuten, dann sind sie alle weg.â antwortete Toji.
Tatsächlich, zehn Minuten später war die Schule wie ausgestorben.
âSo jetzt können wir redenâ forderte Toji Shinji auf.
âOk, aber ich muss eines vorn dir verlangen. Das was du jetzt erfährst darfst du unter keinen Umständen einem anderen verraten, sie werden es schon noch früh genug erfahren.â âDu bist also wirklich der Pilot, von dem Kensuke die ganze Zeit spricht.â
âJa, aber bitte verrate es ihm auch nicht, entweder kippt er um, oder er posaunt es in die Welt.â âSchon verstanden...Shinjiâ antwortete Toji. Shinji reichte ihm die Hand. âDa bleibt bis auf weiteres geheim...Freunde?â âKlarâ antwortete Toji und schüttelte Shinjiâs Hand. âSo ich muss jetzt aber los. Die Arbeit ruft. Shinji war schon auf beim Ausgang, als Toji noch einmal mit ihm aufschloss und ihn fragte. âSag mal, das Motorrad beim Eingang...das gehört dir oder?â âJa, ich brauch ein Transportmittel, und bei NERV gibt es derzeit nicht genug Personal um mich durch die Stadt zu kutschieren.â âOk, dann bis morgen.â verabschiedete sich Toji.
âBis morgenâ antwortete Shinji, als er seine Jacke und die Handschuhe anzog. Momente später hatte er auch schon seinen Helm auf. Mit dröhnendem Motor verließ er das Schulgelände Richtung Nerv-Eingang. Am Kreisel angekommen öffnete er die Schranken mit seinem Nerv-Ausweis. <Misatoâs Rennstrecke...ich hab aber nicht vor ihren Rekord zu brechen> Er zog seine ID durch den Leser. Der Schranken öffnete sich und mit einem kurzen Aufheulen startete Shinji seine Fahrt zu den Parkdecks, einige hundert Meter unterhalb von Tokio 3. Einige Zeit später kam er am Parkdeck an. Er parkte seine Maschine direkt neben einem Aufzug, was ihm einige schiefe Blicke von Nerv-Mitarbeitern einbrachte, bis sie erkannten, wer er war.
Die Fahrt mit dem Lift dauerte zwar nicht lange, war aber langweilig. Am Ausgang des Lifts wartete bereits Dr. Ritsuko auf ihn. âDr.â begrüßte der Junge Ritsuko. âRitsuko reicht...und bereit für ein paar Tests?â fragte Ritsuko. âIch glaube das die Antwort nichts ausmachen wird, da die Tests so oder so stattfindenâ gab Shinji als Antwort. â...Richtig, also Abmarsch und umziehen.â forderte Ritsuko. Shinji begab sich in Richtung der Umkleidekabinen, als er auf Misato traf. âAh Shinji, wieder da...Ich weis Synchrotests sind sicher nicht auf der Top 10 Liste deiner Freizeitaktivitäten, aber es muss sein.â begrüßte ihn Misato. âIch weis Misato, trotzdem ist es nicht angenehm, stundenlang in dieser Flüssigkeit zu sitzen. Vielleicht sollte ich einmal Ritsuko für eine Stunde da reinstecken.â âTja wer weis Shinji, vielleicht hat sie ja dann Mitleid mit dir, aber bis dahin bleibst du der einzige LCL Taucherâ Misato grinste. âDer zweite, Misato. Rei ist genauso eine Pilotin, auch wenn sie verletzt ist.â antwortete Shinji. âJa...Reiâ Misato wurde nachdenklich. âSo...jetzt beeil dich aber, sonst lässt sich Ritsuko vielleicht noch ein paar Tests einfallenâ warnte Misato, als die beiden die Umkleide erreichten. âBloß nicht, ich beeil mich schon.â rief Shinji ihr zu, als er im Raum verschwand.
Der Synchrotest an diesem Nachmittag verlief ohne Ungewöhnliche Vorkommisse. Shinji erledigte alle Gegner im Vorgegeben Zeitlimit, seine Synchrorate lag knapp daran, die Messskala (100%) zu sprengen und Shinjiâs Überlegungen an einem Plan, Ritsuko für einige Stunden in einem Entryplug zu stecken nahmen langsam Form an.
Durchnässt mit LCL und voller Rachegedanken verließ Shinji den Entryplug von EVA01. Er spurtete in die Umkleide um sich das LCL schnellstens abzuspülen und sich für die Nachbesprechung umzuziehen. Die Nachbesprechung ließ Shinji, an sich vorbeigehen, wie den Unterricht in der Schule, mit dem einzigen unterschied, das Shinji während der Nachbesprechung bei Nerv versuchte wach zu bleiben. Nach der Besprechung fuhr er mit Misato um die Wette nach Hause, wobei der Gewinner kochen durfte. Wohl klar das Shinji immer gewann. Einen Motorradunfall könnte er überleben, aber nicht Misatoâs Abendessen. Nach einem wohlschmeckenden Abendessen a la Shinji ging der Junge in sein Zimmer um sich für den nächsten Tag vorzubereiten und um schlafen zu gehen.
Diese Routine lief zwei Wochen und 6 Tage lang so. Vormittags Schule, nachmittags Synchrotests und Taktiktraining. Während der Schulzeit fand sich Shinji täglich von Schülern umringt, die ihn mit Fragen löcherten, auf die Shinji meist nicht zufrieden stellende Antworten gab. Nachmittags, während Shinji im LCL saß, perfektionierte Shinji seine Pläne. Er spielte in seinem Kopf verschiedene Szenarien durch, die Kämpfe gegen den nächsten Engel betreffen, was er mit Asuka machen würde und so weiter.
[2 Wochen und 6 Tage nach dem Sieg über Sachiel, Nachmittag, Nachbesprechung]
â...da sich deine Synchrorate nicht mehr verbessern kann, wird der Schwerpunkt deiner Ausbildung auf Taktik und die Kampfsimulationen verlegt. Ab morgen wird das neue Trainingsprogramm angewandt.â beendete Ritsuko ihre Rede.
âVerstanden Ritsukoâ antwortete Shinji, der dieses Mal, der gesamten Rede des Doktors interessiert zuhörte.
âSo und jetzt zum zweiten Punkt der Tagesordnungâ verkündete Ritsuko, Misato grinste, als würde sie etwas wissen. âRei wird heute aus dem Krankenhaus entlassen. Sie wird mit dir und Misato wohnen, da ihr Wohngebäude beim letzten Angriff durch ein abgestürztes VTOL schwer beschädigt wurde.â sagte sie zu Shinji. <Läuft besser als ich dachte> waren Shinjiâs Gedanken. Misato die den Ausdruck von Shinji falsch interpretierte sah ihre Chance sich bei dem Jungen zu revanchieren. âSiehst du Shinji-kun, jetzt bekommst du zwei hübsche Mädchen als Mitbewohner.â Shinji ignorierte Misatoâs Versuch ihn zu necken und fragte Ritsuko direkt. âWurden schon ihre Möbel und sonstige Sachen geliefert?â âEin Bett, ein Kasten und ihre Sachen wurden bereits von Sektion 2 am Nachmittag geliefert, ihr müsst Rei nur noch vom Krankenhaus abholen und sie nach Hause fahren, wobei ich bevorzugen würde, wenn du das machst Shinji.â sagte Ritsuko. âWILLST DU ETWA SAGEN, ICH KANN ICHT AUTO FAHREN!â schrie Misato Ritsuko an. âDu kannst Auto fahren, allerdings entspricht dein Fahrstil nicht den Bedürfnissen einer noch immer verletzten Pilotin.â antwortete Ritsuko gelassen. âAch so...â âIch fahre sie sicher nach Hauseâ antwortete Shinji, als er den Nachbesprechungsraum Richtung Krankenstation verlassen wollte. âRitsuko stoppte ihn jedoch und drückte ihm einen Stapel Papiere in die Hand. âDas wirst du brauchen.â kommentierte Ritsuko ihre Geste. âWas ist das?â fragte Shinji verwundert <Nicht noch mehr Formulare> âDas ist der Umsiedlungsbefehl für Rei und die Entlassungspapiere für das Krankenhaus.â erklärte Ritsuko. âOk Danke.â rief Shinji ihr noch zu, als er losrannte.
[Krankenstation]
âIch habe hier die Entlassungspapiere für Rei Ayanamiâ erklärte Shinji die Situation der Stationsschwester. âTut mir leid mein Junge, aber das muss ein Erwachsener unterschreiben.â antwortete die Stationsschwester arrogant. Sie verstummte recht schnell, als der junge seinen Nerv-Ausweis zückte. âCaptain Katsuragi wird gleich kommen und das Unterschreiben, sagen sie mir nur, wo ich ihr Zimmer finde.â
âGleich da drüben, Raum 103â antwortete die Schwester kleinlaut.
Shinji reichte die Antwort und ging zu Ayanamiâs Zimmer, nachdem er die Dokumente, bis auf den Umsiedlungsbefehl der Schwester überreicht hatte.
Er klopfte an der Tür und betrat den Raum 103. Rei lag auf dem Bett, hellwach, Shinji anstarrend. <Ein bekanntes Gesicht, woher kenne ich ihn?> dachte sie.
âAyanami?â fragte der Junge vorsichtig.
âJa?â kam die leise, leblose Antwort des Mädchens.
Shinjiâs Magen verkrampfte sich, als er Rei sah. Dort lag sie. Immer noch schwer verletzt und in Bandagen gewickelt. Ihr rechtes Auge unter einer dicken Bandage. Wenigstens der Gips wurde bereits entfernt, sodass sie beide Arme bereits verwenden konnte.
âHallo, ich bin Shinji...Shinji Ikari, Pilot von EVA01. Ich soll dich abholen. Da deine Wohnung während des letzten Angriffs schwer beschädigt wurde, wohnst du ab heute bei Captain Katsuragi und mir.â Shinji überreichte ihr das Dokument, unterschrieben vom Kommandanten.
<Ikari...Shinji...er ist mit ähnlich, aber dennoch verschieden> âVerstanden Ikari-sanâ
âIkari reicht völlig Ayanami, wir sind sozusagen nicht nur Kollegen, sondern auch Mitbewohnerâ
âIn Ordnung Ikari-kunâ antwortete Ayanami leise.
<Schon besser> dachte sich Shinji âMisato kommt gleich, dann können wir los. Deine Sachen sind angeblich schon in der Wohnung.â
Wie auf ihr Stichwort wartend, betrat Misato in diesem Augenblick Reiâs Krankenzimmer. âHallo Shinji, Reiâ begrüßte Misato die beiden
âCaptainâ kam die Antwort von Rei.
âKomm Misato, ich hab bereits alles geregelt wir können...oder Ayanami?â
âHaiâ antwortete diese.
Gemächlich machte sich das Trio auf dem Weg zum Parkdeck. Bei ihren Fahrzeugen angekommen wurde Rei vor die Wahl gestellt.
âSo Rei, bei wem willst du mitfahren?â fragte Misato neugierig.
Rei war...überrascht. Auch wenn sie dies nicht nach außen zeigte, bemerkte Shinji die leichte Veränderung.
<Ich muss sonst auch nicht entscheiden...Der Captain will wissen, was ich will. Sie könnte mir doch einfach befehlen bei ihr einzusteigen> Rei überlegte angestrengt.
âWas ist Rei? Sag einfach nur, mit wem du mitfahren willst. Du kannst bei mir am Beifahrersitz mitfahren, oder bei Shinji.â
Rei wusste, das keiner der Beiden ihr einen Befehl geben würde. Sie müsste für sich selbst entscheiden. <Der Fahrstil des Captains soll nicht sehr gesundheitsfördernd sein> dachte sich Rei <Ikari-kun...hat er sein Motorrad unter Kontrolle?...Natürlich hat er...er steuert Shogoki und ist auch heil im Hauptquartier angekommen>
Rei wog die beiden extreme ab. Entweder würde sie riskieren, den Fahrkünsten des Captains ausgesetzt zu werden, oder sich einem Jungen anvertrauen, den sie nicht kannte...oder doch...Sie wusste wer er war, noch bevor er sich ihr vorgestellt hatte...woher...und was war das für ein...Gefühl?> Schließlich entschied sich Rei, dem sicheren Ende ihrer Existenz zu entgehen und mit Shinji mitzufahren.
âOk Shinji, wir treffen uns dann zuhauseâ rief ihm Misato zu, als ihr Renault in einer Staubwolke verschwand.
Shinji übergab Rei schließlich seinen Ersatzhelm. âKeine Sorge, du wirst ihn nicht brauchen, aber Vorschrift ist Vorschrift.â Rei nickte und legte den Helm an. Shinji tat es ihr gleich und schwang sich anschließend auf sein Motorrad. Rei folgte ihm gleich darauf. Allerdings wusste sie nicht, was sie weiter machen sollte. âDu solltest dich besser festhalten. Hinter dir ist ein Griff dafür.â riet ihr Shinji. Rei blickte hinter sich und dachte nach. Einige Sekunden später schlangen sich Reiâs Arme um Shinjiâs Oberkörper. Shinji versteifte kurz, aber entspannte sich kurz darauf. Rei...Rei fand diese Lösung...akzeptabel.
Shinji startete sein Motorrad und machte sich auf den Weg zu Misatoâs Wohnung, das Tempolimit weit unterschreitend.
In einem dunklen Raum, hunderte Meter tiefer, zur gleichen Zeit.
Zwei Personen beobachteten auf einem Bildschirm, wie Rei und Shinji das Hauptquartier verließen. Man sah deutlich, wie Rei ihre Arme um den Jungen geschlungen hatte. Auch deutlich zu erkennen war, dass sie Shinji näher war als notwendig.
âWar das in ihrem Szenario...Gendoâ fragte die stehende Gestalt.
âNein, das Szenario ist fehlgeschlagen, als das Third Children EVA01 betreten hat, wir müssen mit einem anderen Plan aufwarten, um die Änderungen zu kompensieren.â murmelte Gendo.
âInwiefern?â fragte Fuyutsuki.
âEin Ersatzszenario ist bereits in Arbeitâ antwortete Gendo. Seltsamerweise, so bemerkte Kohzo, ruhte der Blick des Kommandanten auf einem weißen Umschlag, der vor kurzem unter mysteriösen Umstanden Gendo erreicht hatte. Fuyutsuki kannte weder den Inhalt, noch hatte er eine Ahnung, wer der Absender sein könnte.