Spiel mit einem Element

Joleýa

Novize
Hey,

eines Vorab: Das Stück entspringt einer größeren Sache, jedoch möchte ich hier nicht komplett alles posten sondern nur eben dieses Kapitel, das ich jedoch voraussichtlich in vier Teile gliedere.

Außerdem handelt es sich hier NICHT um Soft-BDSM. Es geht hier vordergründig um Tunnelspiele, aber auch körperliche wie psychische Gewalt.

Zur Vorgeschichte: Melissa lebt TPE, eine Form des BDSM bei der sie ihrem Herren die komplette Kontrolle überlässt, also keinen eigenen Willen mehr hat. Dazu gehört auch, dass sie kein Vetorecht hat, wenn ihr Herr der Meinung ist, sie verleihen zu wollen. Das bedeutet, dass er sie z. B. zu einem anderem Herrn schickt um diesem einen abgemachtem Zeitraum zu dienen. Also wie ein Buch das man für eine gewisse Zeit verleiht. Das ist hier der Bestandteil des Kapitels: Melissa wird von ihrem Herrn zur Strafe an einen anderen Herrn verliehen.

So und nun wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen. Gerne nehme ich Kritik entgegen, diese gehört aber bitte hier hinein http://board.world-of-hentai.to/threads/spiel-mit-einem-element.165357/

LG
Joleýa




Spiel mit einem Element

Der Mann hinter dem Lenkrad jagte Melissa vom ersten Augenblick Erfuhrcht ein. Lässig saß er da und steuerte den Wagen durch die vom Berufsverkehr verstopfen Straßen. Sie schätzte ihn auf Anfang vierzig, attraktiv, aber kein Frauenheld. Sein Lächeln war warm und herzlich – doch seine Augen kalt, fixierend - berechnend. Und obwohl ihr das eine Gänsehaut verschaffte, fand sie es gleichzeitig anziehend und aufregend. Es verschaffte ihr ein wollig warmes Gefühl in der Magengegend.

Er bemerkte ihren Blick als sie an einer Ampel hielten. Während er ihren Blick erwiederte trommelte er lautlos mit den Fingern auf dem Schaltknüppel. Es gefiel ihr nicht, wie er sie von oben bis unten musterte, wie er dabei die rechte Augenbraue hochzog als sähe er ein ungezogenes Schulmädchen in ihr. Sie versuchte, seinen Blick standzuhalten, versagte aber.

"Sieh mich nicht an", wies er sie schließlich zurecht, bevor er weiter fuhr.

"Verzeihen Sie bitte ...", nuschelte Melissa und nesselte nervös an ihrem Rock. Sie verfluchte Alexander und seine verdammte Strafe. Denn genau das war es, auch wenn er behauptet hatte, ihr täte etwas Abwechslung nicht schaden. Und sie wusste ganz genau, wofür er sie strafte. Nur einen Augenblick zu lange hatte sie sich mit dem neuem Nachbarn unterhalten um seine Eifersucht zu entflammen. Nun strafte er sie damit, dass er sie verlieh und ihr nicht einmal sagte, an wen. Nicht einmal einen Namen hatte er ihr genannt.

Melissa erwischte sich dabei, dass sie wie ein kleines Hässchen zusammengekauert auf ihrem Sitz saß und dabei auf ihrer Lippe kaute. 'Haltung bewahren!', ermahnte sie sich selbst, strafte die Schultern und richtete den Blick nach vorne, auch wenn sie nur die Lichter der Straßenlaternen und entgegenkommenden Autos erkennen konnte.

"Wie soll ich Sie ansprechen?" Nur mit großer Mühe konnte Melissa ihre Unsicherheit aus ihrer Stimme heraushalten.

"Du wirst mich gar nicht ansprechen. Du sprichst nur, wenn ich dich dazu auffordere, sonst nicht." Der Mann bog in eine kleine Gasse und fuhr an den Straßenrand um zu halten. Dabei knirschten die Reifen unangenehm, womit sie bei Melissa eine Gänsehaut hervor riefen. "So, du wirst jetzt hier aussteigen und etwa fünf Minuten warten, bevor du ans letzte Haus dieser Straße läufst. Dort wirst du auf die Klingel ohne Beschriftung drücken und warten, bis ich dir öffne. Es kann sein, dass es dauert, bis ich dir öffne – aber du klingelst auf gar keinen Fall ein zweites Mal. Verstanden?"

Melissa nickte schüchtern. "Jawohl."

"Gut. Du gehst die Treppe runter. Wenn du in der Wohnung bist, entkleidest du dich im Flur und legst deine Kleidung auf den Hocker. Dann gehst du links ins Bad. Dort findest du eine befüllte Badewanne in die du dich zum Säubern setzen wirst. Vergiss die Haare nicht! Ich werde dich dann holen, wenn mir danach ist – solange bleibst du in der Wanne. Und jetzt steig aus."

Kalte Luft kam ihr entgegen, als sie die Tür öffnete. Der Schnee knirschte unter ihren Higheels, Schneematsch fand seinen Weg hinein und versaute ihr die weißen Söckchen. Hoffentlich sah Alexander das bei ihrem Nachhause kommen nicht. Gleich zu Anfang ihrer Beziehung hatte er ihr beigebracht, dass ihre Kleidung makellos sein musste. Jeder noch so kleine Fleck zog Strafe auf sich – überwiegend Schläge mit dem Rohrstock.

Doch daran konnte Melissa nun wirklich keinen Gedanken verschwenden. Viel zu sehr ärgerte sie sich über Alexanders Kleiderauswahl. Eine dünne, weiße Bluse und einen kurzen, schwarz-blauen Mini-Rock. Sicherlich würde sie sich eine Blasenentzündung holen, wenn nicht sogar eine Nierenbeckenentzündung. Alexander wusste doch ganz genau, wie empfindlich sie da war! Aber natürlich, das gehörte zu seiner Schickane, zu seiner Strafe. Verflucht sollte er sein!

Trotzig reckte Melissa das Kinn in die Höhe, während sie den fortfahrenden Wagen des Herren beobachtete. Sie würde sich keine Blöse geben. Weder dem Herrn gegenüber, noch Alexander. Keinem von Beiden würde sie dem Triumph gönnen, sie mit so etwas einfachem schickaniert zu haben.

Die fünf Minuten verstrichen schleppend, doch mit jeder einzelne Minute stieg ihr Trotz und ihre Entschlossenheit den heutigen Abend mit Würde zu überstehen.

Als schließlich das Warten ein Ende nahm machte sie sich auf den Weg zum letzten Haus der Straße. Dabei handelte es sich um ein Mehrfamilienhaus mit schönem Vorgarten, in der Dunkelheit war es jedoch unmöglich mehr zu erkennen. Wie beschrieben fand sie die Klingel ohne Beschriftung und betätigte diese. Sie hatte erwartet, nun eine weitere, kleine Ewigkeit warten zu müssen, doch zu ihrer Überraschung öffnete der Herr ihr fast augenblicklich. Vielleicht sah er ein, dass sie für das Wetter unpassend gekleidet war oder hatte einfach Mitleid mit ihr. Wobei sie sich vor allem Letzteres nur schwer vorstellen konnte.

Am Ende der Treppe nach unten fand sie eine offene Tür und trat hinein. Die Wohnung lag ihm Dunklen, lediglich aus einem Zimmer am Ende des Ganges drang etwas Licht. Melissa traute sich jedoch nicht, Licht zu machen, weshalb sie die Tür einen Spalt offen lies um wenigstens das Licht des Treppenhauses zu haben. Erst als sie sich völlig entkleidet hatte schloss sie diese und tastete sich zur nächsten Tür heran.

Sie fand das Badezimmer wie beschrieben und betrat dieses. Als sie den Lichtschalter betätigte um besser sehen zu können passierte jedoch nichts. Na ja, immerhin drang etwas Mondlicht durch das Fenster, versuchte sie sich zu trösten. Nicht auszudenken, wie es gewesen wäre, wenn sie die ganze Zeit in dieser absoluten Dunkelheit hätte sitzen müssen. Sie mochte es einfach nicht, nichts sehen zu können. Ob Alexander dem Mann das erzählt hatte? Ganz sicher.

Ein starker, unangenehmer Kräutergeruch wehte ihr entgegen. Fast wie nach Hustenbonbons. Aber auch das würde sie mit Würde überstehen. Wenn der Herr wollte, dass sie nach Kräuterbonbons roch, dann sollte er das eben haben.

Sie tastete sich zur Badewanne vor und streckte probehalber einen Finger ins Wasser. Oh Herr! Das war ja eisekalt! Sie frorr ja schon, wenn sie nur die Hand rein hielt! Wollte er, dass sie in der Wanne erfror?! Aber bitte, wenn er dachte, sie damit zum Ungehorsam provozierne zu können, dann hatte er sich geschnitten.

Es kostete Melissa dennoch große Überwindung, um in die Wanne zu steigen. Die Kälte fühlte sich wie tausend kleine Nadelstiche an als das kalte Wasser ihren Körper umspülte. Es lies ihre Brustwarzen aufrichten und erzeugte eine Gänsehaut.

Sie fand einen rauen Schwamm am Badewannenrand, den der Fremde wohl für sie bereit gelegt hatte. Wie er ihr aufgetragen hatte, wusch sie sich von Kopf bis Fuß. Das kalte Wasser erzeugte einen leichten Kopfschmerz, als sie es über ihren Schopf fließen lies. Aber sie würde nicht murren. Desto mehr Zeit sie aufbrachte, desto entschlossener war sie, alles zu ertragen. Sie würde sich keine Blöse geben, nicht jetzt schon. Ihr Wille war ungebrochen.

Und dann begann das Warten ...
 
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Joleýa

Novize
Die Taubheit fing in ihren Fußzehen und Fingern an und kroch dann immer weiter zur Körpermitte. Melissa zitterte am ganzen Leib. Sie stellte sich vor, wie sie wohl auf den Herrn wirken mochte, wenn er das Bad betrat. Die Arme eng um den Körper geschlungen, die Beine angezogen. Ihre Lippen waren sicherlich schon blau.

Sie versuchte sich die Zeit zu vertreiben, in dem sie das Bad eingehend studierte. Doch in der Dunkelheit konnte sie lediglich die Umrisse des Waschbeckens erkennen sowie das Fenster. Von ihrer Position aus konnte sie umnöglich einen Blick auf die Tür werfen, selbst wenn sie sich umwandt, musste sie sich über den Badewannenrand beugen. Sie fragte sich, ob Absicht dahinter steckte, verwarf jedoch den Gedanken schnell wieder. Schließlich hatte er ganz sicher nicht dieses Bad entworfen. Auch wenn sie sich anhand seines Autos und Anzuges gut vorstellen konnte, das er genügeng Geld dafür hatte. Aber vielleicht nutzte er diese Kellerwohnung ja auch nur für gewisse Spiele? Wer weiß, vielleicht hatte er irgendwo Frau und Kinder sitzen, war vielleicht ein liebevoller Vater und lebte im Geheimen seine Gelüste aus. Zum ersten Mal erlebte sie, dass sie rein gar nichts über denjenigen wusste, dem sie überlassen worden war. Aber das entfachte ihre Neugierde nur noch mehr und genau das war es, wie sie sich eingestehen musste, was sie so anziehend an ihm fand. Sie nahm sich vor, bei Gelegenheit darauf zu achten, ob er einen Ehering trug oder ein verrätischer Abdruck an seinem Ringfinger zu finden war.

Die Zeit verschwamm zu einem Nichts, zu einem unendlichem Etwas. Desto mehr verstrich, desto weniger nahm Melissa die Kälte wahr, dafür jedoch die Taubheit, die sich in ihr ausbreitete. Hin und wieder bewegte sie ihre Beine und Arme durch, vollzog ein paar leichte Arobicübungen im Sitzen, damit ihr etwas wärmer wurde.

Angestrengt lauschte sie, doch das Einzige, was sie vernehmen konnte, war das stetige Tropfen des Wasserhahnes und eine Gedämpfte Musik in einer der Wohnungen über ihr. Sonst lies nichts darauf schließen, dass sich mit ihr jemand in der Wohnung befand. Hatte er sie alleine gelassen? War das Ganze hier vielleicht nur ein Test um zu sehen, wie lange sie es aushielt?

War sie vor etwa einer halben Stunde noch fest entschlossen gewesen, sich keine Blöse zu geben, so schlichen sich nun allmählich Zweifel ein. Was, wenn er sie hier die ganze Nacht sitzen liese und selbst schon zu Bett gegangen war? Eine ganze Nacht in dem Eiswasser ...

'Gut, ich zähle zwanzig Mal bis 100, wenn er mich bis dahin nicht rausgeholt hat, steige ich aus der Wanne', verhandelte Melissa mit sich selbst. 'Er kann ja nicht erwarten, dass ich bis morgen früh hier sitze. Ich hole mir doch nicht Tod. Also ... 1 ... 2 ... 3 ...'

Langsam schien sich die Kälte auch in ihre Gedanken einzuschleichen, machte das Denken und das Zählen schwer, Müdigkeit machte sich in ihr breit. Mehrmals musste sie von vorne anfangen, weil sie nicht mehr wusste, wo sie gewesen war.

Melissa bemerkte ihn erst, als er nach ihrem nassen Haar griff. Sie erschrack bei der plötzlichen Berührung, doch ihr blieb keine Zeit, zu reagieren. Er drückte ihren Kopf mit einer Kraft unter Wasser, dass sie keine Chance hatte. -Sie brach in Panik aus. Wild schlug sie um sich, versuchte sich am Wannenrand festzuhalten und aufzustemmen, brach sich dabei die Fingernägel ab und versuchte, seine Hand zu fassen zu bekommen. Doch er lies nicht locker. Ganz im Gegenteil, desto mehr sie sich wehrte, desto unbarmherziger wurde sein Griff.

In ihrer Panik begang Melissa den Fehler, ihren Mund und Augen aufzureisen. Das Wasser brannte in Augen und Mund, die Kälte befand sich direkt in ihrer Lunge, verursachte einen unsagbaren Schmerz. Sie wollte husten, doch das hatte nur zu Folge, dass sie noch mehr von dem Wasser schluckte. Der Geschmack von Hustenbonbons erfüllte ihre Kehle.

Und dann war es vorbei. Er zerrte ihren Kopf an den Haaren aus dem Wasser, Melissa konnte endlich wieder atmen. Doch blieb ihr keine Zeit, diesen Augenblich zu kosten, nicht einmal um das Wasser aus ihren Lungen zu husten. Kaum hatte er ihren Kopf aus dem Wasser gezogen, da riss er sie an den Haaren aus der Wanne. Ihr blieb nicht einmal Zeit, mit den Füßen Halt zu finden, so dass sie auf den nassen Fliesen ausrutschte. Sie schlug mit dem Knie auf und der heiße Schmerz drang durch die Kälte und Taubheit hindurch. Vergebens rang sie nach Luft, versuchte zu husten. Ungeachtet dessen zerrte er sie jedoch weiter. Halb schleifend, halb kriechend zog er sie hinter sich her. Später konnte Melissa gar nicht mehr so genau sagen, wie sie in das Zimmer mit dem Kamin gelangt war. Sie wusste nur, dass sie auf einmal da lag und er ihr endlich Zeit lies, das Wasser abzuhusten und nach Luft zu ringen. Für einen Augenblick war sie sich sicher gewesen, dass er sie umbringen wollte.

Als sie wieder etwas zu sich gekommen war, blickte sie sich mit gesenktem Blick in dem Raum um. Sie lag direkt neben einem Kamin, der die einzige Lichtquelle in diesem Zimmer darstellte. Doch sie konnte die Wärme nicht spüren, zu sehr steckte die Kälte noch in ihren Gliedern. Sie zitterte immer noch, wobei sie nicht sagen konnte, ob sie noch immer so arg frorr oder ihr der Schrecken derart in den Knochen saß.

Desweiteren erblickte sie einen alten Ohrensessels, mehrere Kartons, in denen eindeutig mehrere Folterinstrumente ihr Zuhause fanden, sowie eine Vitriene in der einen Ecke des Zimmers und ein Kreuz in der anderen. Nicht einmal ein Fenster gab es hier und Melissa fragte sich, ob dieser Raum hier wohl schallisoliert war.

Vor der Vitriene stand der Herr und fummelte an einem CD-Spieler herum. Er schien ihren Blick im Rücken zu spüren, denn unvermittelt drehte er sich zu ihr um und warf ihr einen scharfen Blick zu, bevor er sich wieder seinem CD-Spieler zu wendete. Rasch senkte Melissa ihre Augen.

Sie musste bei ihm vorsichtig sein. Keinesfalls wollte sie ihn verärgern. Mittlerweile ging es ihr nicht mehr darum, Alexander zu beweisen, dass sie sich auch bei jemand anderem benehmen konnte, sondern darum, dem Fremden die Stirn zu bieten. Er schien nicht nur unberechenbar zu sein, er schien darauf abzuzielen, an ihre Grenzen zu gehen. Aber wenn er dachte, sie wäre so leicht zu brechen, dann hatte er sich geschnitten.

Wut kam in ihr auf, darüber wie er sie behandelte. Selbst wenn er sie nur als Gegenstand betrachtete, so war sie immer noch nicht seines und mit Geliehenem ging man sorgfältig um! Von Sorgfalt konnte sie jedoch nichts spüren. Ganz im Gegenteil, er behandelte sie als wolle er ihr möglichst viel Schaden zufügen. Was dachte er sich dabei?!

"Was hörst du denn so für Musik?"

Melissa blinzelte. Mit dieser Frage hatte sie bei Leibe nicht gerechnet. Und vor Allem nicht mit diesem freundlichem Tonfall. Das brachte sie jetzt komplett aus der Bahn. Beabsichtigte er das vielleicht? Dann gelang ihm nämlich sehr gut., ihre Wut war plötzlich verpufft. Vor Allem aber jagte ihr die Freundlichkeit in seiner Stimme eine Gänsehaut über den Rücken.

"Ich habe dich etwas gefragt."

"En- entschuldigung. Ich höre Jazz."

"Mhm." Es schien ihn gar nicht zu interessieren. Weshalb fragte er sie dann überhaupt? Aus Nettigkeit? Die konnte er sich getrost sparen, damit wurde er ihr auch nicht mehr symphatischer. Da war sie wieder, die Wut. Aber sie musste sich eingestehen, dass sie den Herrn doch irgendwo mochte. Dieses unberechenbare, wilde und ja, gar schon brutale. Es hatte etwas Erregendes.

Endlich schien sich der Herr für eine Musik entschieden zu haben und aus den Lautsprechern drang klassische Musik. Ob es sich dabei aber nun um Mozart oder Bach handelte konnte Melissa keinesfalls bestimmen und hoffte, dass der Herr sie nicht danach fragen würde. Doch dieser schritt bloß an ihr vorbei zur Tür und schloss diese ab. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie er den Schlüssen in seiner Hosentasche verschwinden lies. Langsam dämmerte ihr, dass sie ihm nun endgültig ausgeliefert war.

Er schritt zu einen der Kartons und holte etwas hervor, das Melissa bei dem flackerndem Schein nicht recht erkennen mochte. Doch es klirrte und klimpert.

"So. Dann wollen wir mal anfangen, ne?"
 

Joleýa

Novize
So, ein neuer Teil. Tut mir leid, dass ihr etwas warten musstet, aber als alleinerziehende Mami ist es manchmal nicht einfach ... ich fürchte, der Teil hat etwas darunter gelitten ...




Der Herr drückte sie mit dem Fuß flach auf den Bauch und setzte sich auf ihre Beine, bevor er ihre Arme packte. Lediglich am Gewicht und am Geräusch des einrastenden Geräusches konnte Melissa Stahlfesseln identifizieren, die er ihr um die Handgelenke legte. Ihre Haut war immer noch ganz taub, wie sie feststellte.

Sie nahm einen Hauch einer Bewegung auf ihrer Haut wahr. Es fühlte sich wie ein sachter Lufthauch an, der durch die Taubheit drang und sie vermutete, dass er etwas fester über ihre Haut strich. Was wollte er damit erreichen? Sollte sie sich etwa entspannen, damit er in einem ungeachtetem Aufgenblick zupacken konnte?

Melissa konnte nicht verhindern, dass sich jeder Muskel in ihrem Körper anspannte. Plötzlich war sie sich der Situation bewusst. War sie bisher ein Spiel gewohnt, dass sie jederzeit mit einem Wort beenden konnte, befand sie sich nun womöglich in einer ernsteren Lage. Der Fremde mochte ihrem Herrn versprochen haben, dass er sie gehen ließe, wenn sie ihm signalisierte, dass es ihr zu viel wurde, doch wie sehr konnte sie sich darauf verlassen? War es nicht gerade ihre Angst, an der er sich aufgeilte? Ihre Wehrlosigkeit? Sie konnte ja nicht einmal weglaufen, zu sehr lastete sein Gewicht auf ihrem Körper. Und hatte er sie nicht eben schon fast umgebracht?

Sie versuchte sich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass Alexander sie ganz bestimmt keinem gefährlichen Herrn überlassen würde, doch es gab keinen Anhaltspunkt, der ihr verriet, das Alexanders Vertrauen in ihm angebracht war. Woher wollte sie schon wissen, wie sehr die beiden sich kannten und wie sehr Alexander die SM-Seite des Herrn kannte?

Als habe der Fremde gespürt, wie sie sich einer Panikattacke näherte, stand er von ihr auf, lies ihr Luft zum Atmen. "Wie ist das Safeword deines Herrn?", wollte er wissen. Vielleicht spürte er wirklich, wie sehr er in ihrem Psyche eingriff und wollte sie nun in Sicherheit wiegen. Die Vermutung lag schließlich nahe, dass er dieses Spiel nicht das erste Mal trieb.

"B-bananeneis", stotterte Melissa.

Ein Schatten bewegte sich über ihr Gesicht und plötzlich kniete sich der Herr vor ihr Gesicht. Sie machte sich darauf gefasst, dass er nun verlangen würde, ihren Mund zu öffnen und war deshalb umso überraschter, als er fast schon sanft ihr Gesicht in seine Hände nahm. Er zwang sie ihn anzusehen.

"Alex hat mir versprochen, dass du hörig genug bist, um alles zu machen, was ich von dir verlange. Ich denke, dein Herr hat nicht gelogen, oder?" Seine Stimme klang zärtlich, aber es lag auch eine gewisse Bestimmtheit, eine Forderung darin. Im Kerzenschein flackerten seine Augen, verliehen ihnen etwas Unheimliches und erneut lief es Melissa kalt den Rücken herunter.

"N-nein, Herr, hat er nicht."

"Gut. Ich vertraue darauf, dass du sorgsam mit deinem Safeword umgehen wirst und es nur gebrauchst, wenn du es wirklich musst." Damit lies er ihren Kopf wieder auf den Boden senken, trat über sie hinweg und nahm erneut Platz auf ihr. "Alex meint, es wäre Zeit, dass du eine Makierung erhälst. Aber keine Sorge, deine Haut sollte noch taub genug sein ..." Er hielt kurz inne, schien es sich zu überlegen. "Na ja ... du wirst zuminest nicht alles spüren. Und wenn wir damit fertig sind, hole ich mir meine Bezahlung."

Erneut spürte Melissa einen leichten Druck auf ihrer Haut am Gesäß, doch dieses Mal handelte es sich dabei definitiv nicht um seine Hand. Bevor sie realisieren konnte, dass es sich dabei um einen scharfen, spitzen Gegenstand handelte, spürte sie tief durch die Taubheit einen schneidenden Schmerz. Sie ächzte auf. Er cuttete sie!

Sie biss sich auf die Lippen und war tatsächlich dankbar für die Taubheit ihrer Haut, auch wenn diese allmählich nachlies und mehr oberflächlich war. Es fühlte sich an, als schneide er sehr, sehr tief. Und doch musste sie sich paradoxerweiße eingestehen, dass der Schmerz sie beruhigte. Er gab ihr Halt, unterdrückte ihre eben noch aufkommende Panik. In ihrer Angst wirkte er wie ein Anker, an dem er sie sich festhalten konnte.

Als er endlich fertig mit ihr war, fühlte sich ihr Hintern an, als glühe er in all der Taubheit. Dabei hatte er nicht mehr als drei oder vier Schnitte benutzt. Was hatte er gesagt? Eine Makierung für ihren Herrn? Das er sich so etwas wünschte, hatte er nie gesagt. Aber er konnte auch kein Blut sehen und wenn er sich solch eine Makierung wünschte, lag es nahe, dass er sie weder einweihte noch dabei sein mochte.

Erneut stand der Herr von ihr auf, ließ sie einen Augenblick alleine liegen, bevor er zurückkehrte. Sie spürte, wie er ihr etwas über den Hintern liefen ließ. Als fast sofort ein abscheuliches Brennen einsetzte, brauchte sie gar nicht mehr den Geruch abzuwarten, um zu wissen, dass es sich dabei um hochprozentigen Alkohol handelte.

Grob packte der Herr sie und drehte sie auf den Rücken. Sie traute sich nicht zu fragen, ob sie sich das Zeichen wohl ansehen dürfte. Aber andererseits würde sie es ohnehin nicht mehr ändern können, auch wenn ihr die Makierung nicht gefiele.

Sie erhaschte einen Blick auf seine Hände. Zuerst dachte sie, sie hätte sich verschaut, doch bei einem zweiten Blick auf den Gegenstand, den er hielt, und sie verlor den Anker, den sie so eben erst gefunden hatte und brach in Tränen aus ...
 
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