Spieletest: Edelweiss

Swordspirit

Dunkeldeutscher
Titel:Edelweiss

Gesamtbewertung: 8/10


Overdrive, bringt uns mit Edelweiss ein Spiel, was auf der aktuellen Welle mitschwimmt. Die Mischung aus Schule und Populär-Mythik hat sich erfolgreich bewährt. Ich habe für euch getestet ob auch diese "Verbindung" erfolgreich ist.
Das Spiel wird in der Kategorie A (Fokus auf die Geschichte) bewertet.

Einführung:

Kazushi:
Er ist der Protagonist des Spiels. Er und seine Freunde haben hart gelernt, um an einer Frauenschule aufgenommen zu werden. Nun da die Schule offiziell gemischt ist hat er und seine Freunde natürlich nur eins im Sinn: Ausnutzen, dass sie die einzigen Männer sind und möglichst schnell eine traumhafte Freundin finden.
Haruka:
Als Enkel der Schuldirektorin und als Klassensprecherin ist klar, Haruka ist eine der vorzeige Studenten der Schule. Kein Wunder also, dass sie besonders in der Alchemie überzeugt. Unschuldig und naiv nimmt sie die neuen Jungen die gerade auf die Insel gewechselt haben sofort in der Gruppe auf.
Mizuki:
Sportlich und spontan, so ist Mizuki in der Schule bekannt. Am Anfang hat sie eine Ablehnung gegenüber Kazushi, woher diese kommt weiss niemand. Mit ihrer etwas männlichen Art und Weise ist sie sehr populär bei den Mädels. Das Gerücht, dass sie eine Lesbe seien könnte hält sich hartnäckig.
Ran:
Berühmt für ihren Geschäftssinn, spürt sie immer wieder neue Wege auf wie man schnell und einfach Geld verdienen kann. Gerade die neuen Jungs kommen ihr da sehr recht, da sie diese gerne herumführt und unsere Helden auch etwas zu „sehen“ bekommen. Alles gegen Bezahlung versteht sich natürlich.
Natsume:
Ein sehr verschlossenes und geheimnisvolles Mädchen, findet sie nirgendwo so recht Anschluss, obwohl alle anderen sie süß finden. Erst Kazushi kann das Eis brechen und zu ihr vordringen. Was die gesamten anderen Schüler doch sehr überrascht.
Mei:
Früher selbst Schülerin an der Akademie gewesen ist sie nun Alchemie-Lehrerin an der Schule. Dort ist sie besonders um die Jungen besorgt, da sie nicht richtig weiss, wie man diese unterrichten soll. Die Jungs sind auf Grund des Aussehens von Mei natürlich sofort in diese verschossen, was Mei nochmehr überfordert.

Steuerung und Gameplay:
Die Steuerung ist absolut klassisch geworden. Eine Grafik die unterhalb von der Textbox eingerahmt wird. Auch das Ausblenden dieser Anzeige ist vorhanden genauso wie eine Auto und Skip Funktion. Auch eine Log-Anzeige ist vorhanden, falls man mal zu schnell mit dem klicken war. Neben etlichen Speicherplätzen ist auch eine Quick-Save/Load Funktion vorhanden, wofür diese aber gebraucht wird ist mir nicht ganz klar geworden.
Achtung, erst nachdem ersten Durchspielen gibt es die „Extra“ Funktion auszuwählen. Wo man neben Musikstücke auch eine CG-Gallerie findet. Besonderes Schmankerle: Man kann die kompletten H-Szenen nochmal anschauen und den dazugehörigen Text lesen.
Steuerung und Gameplay: 6/10


Sound:
So sieht die Zukunft aus: Alle(!) Charaktere sind vertont worden (über 15) was einfach enorm stimmungsfördernd ist (Auch wenn man kein Wort Japanisch versteht.) Auch die Musikstücke sind gelungen, schön mal keine Midi/Techno Varianten zu hören sondern dezenten Rock der sogar gesanglich untermalt ist. Da kommt man ja fast auf die Versuchung seine eigenen Musikstücke mal auszustellen.
Sound: 8/10


Geschichte:
Wie üblich bei solchen Spielen durchläuft man ein Punktesystem bei den Damen um so einen bestimmten Pfad zu erreichen. Auch wenn man mal mehr als zwei Auswahlmöglichkeiten hat, so finden wir doch keine wirklichen schwierigen Entscheidungen, man kommt schon zu seinem Mädel, einen Walkthrough brauch deshalb niemand. Sehr schade: Nachdem man seinen Pfad eingeschlagen hat, hört es sofort auf mit den Auswahlmöglichkeiten. Hier hätten ruhig noch ein paar Auswahlmöglichkeiten hergedurft, um festzulegen, ob man ein Good oder Bad Ending erreicht hat. So wird man zu einem passiven Zuschauer Dasein verbannt.
Die Geschichte selber hat mich als erstes sehr stark an „American Pie“ erinnert. Wie sich die Jungs zwanghaft bemühen an die Mädels heranzukommen ist schon herrlich. Gott sei dank gibt es da Pierre, Appo und Co die eins ums andere Mal wirkliche Kalauer vom Stapel lassen. Auch die anderen Mädels tun das übrige dazu, dass man problemlos in der Welt von Edelweiss eintauchen kann. Viele Charaktere, wenn sie ordentlich gemacht sind tun einfach jeder Geschichte gut, was hier wieder eindrucksvoll bewiesen wird. Aber der Humor von American Pie ist nicht jedermanns Sache, es hat mich unterhalten aber mich auch von dem Spiel abgehalten, da nach einigen Stunden mir es einfach zu „dumm“ wurde und ich eine Pause gebraucht habe.
Wenn man sich für ein Mädel entschieden hat erfolgt eine 180-Grad- Wendung: Vorbei ist die Zeit des Scherzens und es wird ernst. Hier haben sich die Entwickler auch nicht lumpen lassen: Tod, Unfälle, künstliches Leben. Deftiger Tobak, der so gar nicht mit der vorherigen Leichtigkeit passen will. Auf ein „Happy End“ darf man sich trotzdem freuen, aber unterschiedlich stark. Während man teilweise richtig klassische romantische Enden hat, stehen auf der anderen Seite sehr offene Enden, wo man selber noch nachinterpretieren darf.
Achtung, Spoiler:
Leider sind teilweise ein paar Unstimmigkeiten drin: Wieso hat man das komplette Verschwinden von Mei rausgeschnitten? Mizuki: Der gleiche Stein der in anderen Geschichten einen Mikrokosmos erschafft, Menschen erschafft und Tote wiederauferstehen lässt kann da noch nicht mal ein paar läppische Beine komplett heilen? Dann besser den Stein komplett rauslassen.
Geschichte: 8/10


Charaktere:
Wow, was für verschieden Charaktere sich da auf der Insel treffen ist sehr gut gelungen. Selbst ein am Anfang Comedy-Charakter wie Appo überzeugt im späteren Spiel durch simple aber richtige Aussagen. Auch die Stereotypen zeigen, dass sie nicht flach sind sondern sehr wohl tiefer schichtig sind (Bsp. Haruka). Besonders überzeugend war die Direktorin, anfangs noch eine vornehme ältere Dame ist sie im späteren Verlauf eine Person die glaubhaft in den Bereich des Wahnsinns abzurutschen droht. Dann dürfen sich auch sehr gerne absolute Comedy-Charaktere alla Rei sich unter den anderen befinden, weil ihre Rolle einfach nicht zu groß wird. Bewundernswert ist auch, dass jeder Charakter eine Entwicklung durchmacht. Bestes Beispiel Ran, die erkennt, dass es neben Geld wichtigere Sachen gibt. Gut, dass mag kitschig erscheinen, aber dass sowas überhaupt durchgesetzt wurde ist erfrischend, insbesondere in einem H-Game.
Charaktere: 9/10


Grafik:
Die Grafik des Spiels selbst ist sehr gut geworden, die Damen und Herren überzeugen durch Grafik und Mimik nur bei den Herren hätte ich mir noch ein zweites Paar an Anziehsachen gewünscht, es wirkt doch etwas eintönig. Auch der Hintergrund ist sehr schön geworden, so gibt es auch viele verschiedene Orte wo man sich rumtreiben kann, was der Stimmung sehr gut tut. Generell ist die Insel sehr farbenfroh geworden und es ist alles überromantisch gezeichnet. Es fehlen mir aber einige Grafiken, davon gibt es einfach viel zu wenige, stattdessen dominiert das Standartbild mir einfach zu viel. Außerdem, wer ist bitte für die Ohren der Damen und Herren zuständig? Dass jeder auf der Insel abstehende Ohren hat, ist einfach seltsam und war auch ein Grund warum ich dem Spiel sehr lange Zeit komplett ignoriert habe.
Grafik: 7/10


H-Szenen:
Die H-Szenen sind sehr gut geworden, da sich das Spiel im Mainstream befindet kommen auch keine exotischen Praktiken vor, die aber vorkommen sind sehr ausführlich und gelungen. Trotzdem wird nicht an abwechslungsreicher Umgebung gespart, was dem Ganzen durchaus etwas „besonderes“ verleiht. Aber, ich hatte eins ums andere Mal das Gefühl, dass bei allen Damen irgendwo ein Schema F vorliegt, was das Ganze ein wenig vorhersagbar machte. Die H-Szenen sind leider vollkommen ungleichmäßig verteilt: (Haruka und Natsume: Eine; Mizuki und Mei: Zwei; Ran: Vier?!?) Eine etwas gleichmäßigere Verteilung wäre sehr wünschenswert gewesen.
H-Szenen: 7/10


Sonstiges:
Wer hat bitte dieses Spiel übersetzt? Das noch nicht mal Korrektur gelesen worden ist, ist eine Bankrott Erklärung vor der Professionalität. Kleinere Fehler übersehe ich gerne aber Tipp-Fehler und Fehler bei der Namensgebung sind peinlich und ärgerlich. Insbesondere dann, wenn ich ganz Sätze nicht mehr verstehen kann.
Sonstiges: 0/10


Mein persönliches Fazit:
Was für eine Wundertüte Edelweiss doch ist. Erst dachte ich, man wird durch platten Humor einfach nur gut unterhalten, dass sich im späteren Verlauf wahre Dramen abspielen, hat mich absolut positiv überrascht. Leider sind die Geschichten nicht auf dem gleichen Niveau. Komplett Ausfälle sind nicht dabei aber die Dramatik ist doch unterschiedlich stark bei den verschiedenen Mädels. Trotzdem machen die Geschichten Spaß und werden durch die erotischen Momente glaubhaft abgerundet und bis auf die Ran-Geschichte ist dies auch nicht in übertriebener Art und Weise zu finden. Eigentlich bringt das Spiel alles mit um die Einser-Wertung anzugehen, man hat sich aber selber die Chance verbaut. Die bescheuerte Übersetzung ist für mich einer der Hauptgründe, ich habe schon viele Spiele gespielt, aber die peinlichste Übersetzung hat sich unumstritten Edelweiss gesichert, was absolut Schade und vermeidbar gewesen ist.
Der zweite Punkt ist das Fehlen von Sakura und Rin. So gute Charaktere und dann kein eigenes Ende? Dass man sich so eine Goldgrube geschaffen hat und diese nicht genutzt hat gehört wirklich bestraft. Denn die beiden gehören zu meinen Favoriten und ich bin wirklich gespannt was die Fan-Disc draus gemacht hat. So bleibt es „nur“ ein gutes (2) Spiel, was sich selbst die Einser-Wertung gekostet hat.

Downloadlink: (Besonderer Dank geht an SaverX)

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Walkthrough:

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Swordspirit

Kritik und Kommentare, sind wie immer, sehr willkommen.

Version:1.2: Rating-Bewertung eingefügt;Links verbessert.
Version 1.1: Sternebewertung eingefügt
 
Zuletzt bearbeitet:

cashdash

Ordenspriester
Danke, Super geschrieben, hat spass gemacht zu lesen :)

Ich denke aber, das du das Spiel nochmal Reviewen wirst^^

Denn bald soll ein patch für die Miserable Translation rauskommen (nachdem MG nen neuen translator eingestellt hat und nicht mehr auf externe Übersetzer angewiesen ist) ist wird sich wohl einiges Aufklären.

Overdrive hat nen Schönes Spiel gemacht, wenn auch leider einge ungereimtheiten drin sind (Der Patzer am ende in der Mei Arc oder die sache mit den Stein der Weisen (obwohl ich denke das er jedesmal nicht der selbe ist, da die Intentionen des Haubtchars ja jedesmal ne andere ist und er in einigen von bestimmten leuten unterstützt wird (Hakuras gandpa z.B.)).

Danke für das Review *bow*
 

Swordspirit

Dunkeldeutscher
Erstmal vielen dank für das Lob, tut immer gut.
Mit der Übersetzung ist für mich nicht wirklich fassbar. Und man ärgert sich jedes Mal mehr darüber wenn man so grober Patzer sieht, deshalb auch der relativ großer Einfluss auf die Gesamtwertung. Sollte das stimmen, dass es bald einen neuen Patch dafür gibt, werde ich die Note definitiv nach oben anpassen.
Nun, wenn ich einen Stein gleich aussehen lasse und gleich beschreibe, dann sollte auch die Wirkung gleich sein. Und der ist ja immer unglaublich mächtig nur bei Mizuki denk ich mir, super da sind wir in zehn Jahren auch mit der Schulmedizin soweit und bei Harukas-Arc ist das Ding Gott gleich omnipotent. Wie gesagt, hätte man dann anders nennen oder beschreiben müssen meiner Meinung nach.
Trotzdem vielen lieben dank.

Swordspirit
 

Swordspirit

Dunkeldeutscher
Update auf Version:1.2: Rating-Bewertung eingefügt;Links verbessert.
Dies ist damit die finale Version, bis ein Patch erscheint der die Übersetzung verbessert.

Swordspirit
 

Metz

Ungläubiger
Das game ist richtig gut. Und so schlimm habe ich die Schreibfehler nicht empfunden (Obwohl es reichlich davon gab)
Sagt mal leute wisst ihr wo man sich die Soundtracks von dem game runterladen kann?
 

cashdash

Ordenspriester
Schau mal im Spammforum teil des boards nach, da wo n.o.v.a seinen upload topic hat, da solltest du links dazu finden.
 
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