Inspiriert durch den Trailer, der auf Ong Bak 3 drauf war, hab ich mir jetzt endlich mal Tekken mitgeben lassen.
Was hat man zu erwarten, von einem Film, dessen Grundlage ein Kloppe-Spiel ist? Am besten gar nichts. Entweder nimmt man so ein Spiel nur als Grundlage und erkennt es im Film fast nicht wieder oder man lässt das Spiel und schustert einfach eine Story drumherum. Bei Tekken ist es dann die zweite Option.
Tekken bekam ja vorher schon mal eine Verfilmung als Anime-Movie, bei dem man sich für die erste Option entschieden hatte. Wäre eigentlich für ne Realverfilmung die bessere Variante gewesen, aber letztendlich bestimmt an der Budgetfrage für eine 1:1-Umsetzung gescheitert.
Was man Tekken nun gegeben hat, ist eine Endzeitumgebung, scheinbar sehr beliebt als amerikanische Notlösung, wenn einem sonst nichts einfällt. Dementsprechend viele Vorlagen gibt es auch für die Filme, man braucht sie einfach nur etwas ändern.
Und so siehts eben nun auch bei Tekken aus. Die Welt wird nach Kriesen und Kriegen von acht Großunternehmen geleitet. Entweder lebt man unfrei und unter ständiger Kontrolle oder man ist frei und arm. Zur allgemeinen Bespaßung (Sinn ist egal) messen sich die Konzerne auf einem Turnier, das Iron Fist genannt wird, in dem sie einen Kämpfer dorthin schicken. Die Bürger dürfen auch einen Teilnehmer in den Ring schicken, nur muss dieser sich qualifizieren, d. h. gegen Marshall Law (Cung Le) gewinnen. Das Unternehmen mit den mächtigsten Kämpfern ist Tekken und genau diesem Unternehmen will der kleine Strassenjunge Jin (Jon Fuu) aus Rache in den Ohsch treten.
Joa, das wars schon mit der ganzen Story von Tekken, den groben Verlauf kann man sich denken.
Spannung sollte erzeugt werden, in dem wie angenommen es der Obrigkeit nicht passt, dass sich ein kleiner Niemand an die Spitze prügelt, vor allem nach dem sein Kampfstil vom Tekken-Oberhaupt Heihachi (Cary-Hiroyuki Tagawa) erkannt wurde und er schon vorzeitig ausgeschaltet werden soll. Das mit der Spannung ist aber überhaupt nicht geglückt, vor allem, da sich der machtbesessene Oberschurke Kazuya (Ian Anthony Dale) wirklich typisch B-Movie-lastig gibt, mit spontanen Änderungen der Kampfregeln oder Anordnung zum Ändern des Zufallsgenerators für die Kämpfe und noch anderen pseudooberbösen Scherzen.
Bleiben also nur noch die Kämpfe:
Jon Fuu alias Jin ist zwar für die Rolle eine gute Besetzung gewesen. Er ist sehr schnell und kann mit einiger Akrobatik überraschen, wirkt auch von der Person her und vom Gesichtsausdruck glaubhaft wie der Newbie in Tekken. Weniger glaubhaft ist das Drehbuch, denn immer wenn er von seinem Gegner was auf die Mütze bekommt, erinnert er sich an die Worte seiner von Kazuya ermordeten Mutter und auf einmal kann er den Angriffen ausweichen oder sie blocken und zurückschlagen.
Wirklich sehr enttäuscht hat mich der erste Turnierkampf Eddie Gordon (Lateef Crowder) gegen Raven (Darrin Dewitt Henson), in dem Eddie schon nach kurzer Zeit verliert. Ich finde Lateef Crowder ist einer der Geheimtipps für Martial-Arts-Filme, der würde mit seinem Capoeira echt mal was anderes ins Genre bringen. Der braucht mal ne Hauptrolle, nicht immer nur Stunts, Stuntdouble und Nebenrollen. Von dem hätte ich gerne in dem Film mehr von diesem exotischem Kampfstil gesehen.
Übertriebene Kampfkostüme haben mich jetzt nicht gestört, das kommt nunmal aus dem Spiel und trägt ja auch zum Wiedererkennungswert bei, aber dass die jetzt Sergei Dragunov (Anton Kasabov) so betont schwul stylen mussten, war echt lachhaft. Ebenso lachhaft wie der Besetzung der Nina Williams mit Candice Hillebrand, die einen auf Pornstar machte und im Kampf gegen Christie Monteiro (Kelly Overton), natürlich deutlich unterlag.
Rest der Kämpfer ging eigentlich so, nur dass sie alle immer brav gewartet haben, bis Jin mit seinem Flashback fertig war.
Fazit: Eine der schlechtesten Videospielverfilmungen, die es gibt. Als Zeitvertreib für nen Abend lieber das Spiel leihen, nicht den Film.
Gibt von mir
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