[Review] The Wolf Among Us - Episode 1: Faith

Ancarius

~Dreamer~
Otaku Veteran


Ich hab The Walking Dead nicht gespielt. Das musste erst mal raus. Also fällt in dieser Review jeder Vergleich flach. Wenn ich also einige Dinge vieleicht als innovativ betrachte, die aber schon im Vorgängerspiel bekannt waren, dann weist mich bitte darauf hin. Da das Spiel nun so sehr Wert auf seine Story legt, besonders seine Entscheidungen die die Geschichte beeinflussen, werde ich erst mal einige Regeln für diese Review klarstellen.

  1. Ich werde nur einen einzigen Durchlauf machen. Also kann ich die Variationen nicht bewerten, also wie stark sie sich wirklich unterscheiden. Und ich werde versuchen den Infos aus dem Weg zu gehen, also spoilert mich bitte nicht.
  2. Ich benehme mich wie das größte Arschloch im Spiel. Nur um euch eine grobe Vorstellung zu geben wie meine Entscheidungen sind.
  3. Ab der zweiten oder dritten Episode, je nachdem wie die Kommende ist, werde ich Spoilerlastig. Da sich Gameplay und Grafik vermutlich nicht ändern, kann ich nur auf diesen Part abzielen. Also ist diese Review für alle noch geeignet, und die späteren sollte man erst lesen, wenn ihr die jeweilige Episode abgeschlossen habt.
  4. Jede weitere Review wird als neuer Post in diesen Thread kommen. Der Threadtitel wird dann editiert und zeigt die Episode mit der aktuellsten Review an.
  5. Ich mache 5 Wertungen zu jeder Episode und mit diesen 5 kommt dann die finale Wertung in einer abschließenden Review zum gesamten Spiel.

Gameplay:
Fangen wir am besten mit dem Teil an, der in den späteren Episoden vermutlich wegfallen wird. Extrem simples Point & Click Gameplay wird hier geboten. Im Menü kann man sich noch einstellen, das alles interagierbare angezeigt wird. Es gibt Controller und Maus+Tastatur Steuerung. Ich hab mit Xbox 360 Controller gespielt und es war angenehm. Die Kamera stand nie im Weg, was bei den meist sehr kleinen Szenerien auch nicht verwunderlich ist, da reicht auch meist eine feste Kameraposition. Wie ihr mit den Gegenständen interagieren könnt, hängt natürlich von dem Gegenstand ab, wenn es denn überhaupt einer ist. Ihr könnt reden, begutachten, benutzen oder es mit einem Gegenstand aus eurem Inventar versuchen zu kombinieren. Und da ihr einen Sheriff spielt und es um einen Kriminalfall geht, darf auch die Detektivarbeit nicht fehlen. Und sind ganz einfach und laufen folgendermaßen ab: 1. Mit allen interagieren mit dem man interagieren kann; 2. In den Dialogen die offensichtlichste Antwort nehmen; 3. Das Ergebnis genießen.

Da es auch nicht an ein bisschen Adrenalin fehlen darf und der Spieler nicht faul rumsitzen soll, gibt es auch QTE's (*Freudensprung*). Und wollen eines von vier Dingen abverlangen: 1. Eine Taste rechtzeitig drücken; 2. Eine Taste ganz schnell drücken; 3. Einen Stick in eine Richtung bewegen, welcher das ist wird nicht gesagt (Es ist aber der rechte Stick); 4. Die einzig interessante und neue Art ist, das ihr ein Feld in ein anderes steht, auch wenn es unter der wackeligen Kamera leidet, in ein anderes Feld zu bewegen um dann dort eine Schultertaste zu drücken.

Es schreibt sich Casual ganz dick auf das Gameplay und trägt es stolz mit sich umher. Ich befürworte das.

Grafik:
Damit kommen wir zu dem zweiten Abschnitt, den man in den späteren Reviews nicht nochmal wiederholen braucht. Comic und 3D-Grafik hatten diesmal ein ordentliches Kind und bringen die Comicbilder in eine schöne dreidimensionale Szenerie. Dazu gesellen sich dann einige starke Neonfarben und einfache Schatten. Insgesamt eine stimmige Grafik die ihren Zweck mehr als nur gut erfüllt. Und auch wenn die Gestik und Mimik der Personen manchmal abgehackt vorkommt, so tut auch sie ihren Zweck. Auch wenn die englische Synchronisation, es gibt keine deutsche, ihren größten Teil dazu beiträgt.


Story:
Ein Haufen Fabelwesen kommen in die große Stadt, genannt Fabletown, und leben dort untereinander. Mithilfe des sogenannten Glamour Zaubers können sie auch eine menschliche Form annehmen um nicht sofort aufzufallen. Im Spiel verkörpert man dann die Rolle des großen bösen Wolfes, netterweise genannt Bigby, der als Sheriff versucht die anderen Fabelwesen daran zu hindern, das die anderen sich untereinander alle gegenseitig die Köpfe einschlagen. Alle Lebewesen kommen irgendeinem Fabelwesen nach, das man meistens am Namen erkennt. Darunter fallen Snow, Beauty, Beast,.... Und es ist schön zu sehen, dass die Persönlichkeit des jeweiligen Charakters auch in groben Zügen dem des dazugehörigen Fabelwesens übereinstimmt. Es sind ja auch eben die Fabelwesen.

Schon kurze Zeit nach Start des Spieles wird man mit einem Mordfall konfrontiert der vermutlich auch das Leitthema der Episoden sein dürfte. So reist Bigby und seine Assistentin Snow umher um Informationen zu sammeln und Leute zu befragen. Und das schreit ja förmlich nach den Entscheidungen. Und zwar gibt es ein paar die euch während der ~2h langen Episode als sehr wichtige Entscheidungen präsentiert werden, so gibt es ja auch kleinere Entscheidungen. Je nachdem wir ihr euch in Dialogen verhaltet, kriegen die Leute ein anderes Bild von Bigby. Das Spiel weist euch netterweise in so einem Moment immer auf so etwas hin. Nach dem Abschluss der Episode sieht man wie die anderen Spieler sich an den offensichtlich wichtigen Punkten entschieden. Aber auch Entscheidungen die nicht ganz so wichtig wirkten werden dabei aufgelistet. Das gibt mir den Eindruck als würden meine kleineren Entscheidungen keine wirkliche Bedeutung haben. Aber das kann man vermutlich erst in den späteren Episoden genauer beurteilen.

Der Wiederspielwert war auch überraschend hoch für mich, also der Anreiz zumindest. Da ich in anderen großen Entscheidungen wichtige Hinweise vermute, um mir mein eigenes Bild von der Tat und dem Täter zu machen. Für die Auswirkungen der kleineren Entscheidungen müsste man dann vermutlich das ganze Spiel dann nochmal komplett von vorne durchspielen. Und der Zeitdruck bei jeder Entscheidung ist nicht eher belastend, sondern eher unterstützend für die Immersion. Denn jedes Gespräch sieht komisch aus wenn der Held jedes Mal ein paar Minuten zum antworten braucht, weil sich der Spieler erst ganz genau entscheiden möchte.

Und das Ende ist natürlich der totale Arschtritt, bei dem man natürlich sofort weiterspielen möchte, aber es nicht kann. Aber bis dahin ist der Spielverlauf sehr interessant gehalten und man möchte nur noch ein Kapitel weiterspielen. Die Charaktere sind gut geschrieben und die Informationsverteilung was das Mysterium betrifft ist auch ordentlich. Ein sehr guter Start.

9/10

Euer Ancarius

Bitte schreibt was in die Kommentare. :)
Wenn ihr euch über den bisherigen Verlauf des Spieles unterhalten möchtet, also spoilern wollt, dann nutzt bitte den Spoiler Tag dafür.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bazillus^^

Nerd-König
VIP
Ich hab The Walking Dead nicht gespielt
BUUUU , (obwohl ich auch leise sein muss)

Schönes Review was mir bei dem Game am meisten gefällt ist der Extrem überzogene Comic Shader Look.

Werds mir auf jeden fall mal etwas genauer ankucken.
 

Rii

Angeloid
Otaku Veteran
Hab gestern Abend auch (endlich) Ep1 durchgezockt und war sehr begeistert.
Die Grafik ist wunderschön und ist (vor allem künstlerisch) nochmal ein deutlicher Schritt nach vorne im Vergleich zu TWD.
Insbesondere das stimmige Setting hat mich total gepackt und bietet reichlich Raum für interessante Wendungen ;)
Das Ende der ersten Episode war - obwohl ich es von Telltale eigentlich hätte erwarten können - ein ziemlicher Schock und heftiger Schlag in die Magengrube...
Kurzum: Super Einstieg in die Serie, Telltale halten absolut ihr Niveau und ich bin bereits sehr gefangen von ihrem neuesten Werk! Ich freue mich schon auf die weiteren Episoden :)
 
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