Tränen

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Megaro

Gesperrt
Ich war ein Kind der Finsternis,
gepeinigt von den schwarzen Schrecken,
unverdienter Einsamkeit,
und niemand wollte mich erwecken.

Ich litt und weinte ob des Leids,
Angst und Kummer mich verhüllend,
gleich Schatten, mich bedrohend, schmeichelnd,
in mich dringend, mich erfüllend.

Gleich wie oft die Hände strichen,
über meine beiden Wangen,
blutig blieben meine Tränen,
stillten nicht mein Herzverlangen.

Solch Augen sahen viele Jahre,
blutge Tränen, die mich bannten,
dann jedoch entdeckte ich,
klare Tränen die nicht brannten.

Was wollt ihr, Tränen, fragte ich,
Misstrauen hatt mich verdorben,
bar von Kenntnis jener Art,
wäre ich wohl sonst gestorben.

Dich heilen, hauchten sie mir zu,
alle Tränen wurden klar,
immer mehr, ein Spiegelsee,
ich wurde meiner selbst gewahr.

Ich konnt mein Antlitz darin schaun,
den Hass, der mich so fest umschlang,
da stand ich auf voll heißer Wut,
vor solchem Selbst wurde mir bang.

Entschloss mich, fort und fort zu kämpfen,
ein Lichtstrahl in der Dunkelheit,
sollt die Zweifel, Angst verzehren,
und übrig bliebe Menschlichkeit.

Liebe, Mitleid, jene Dinge,
die mir zuvor unbekannt,
sollten nunmehr eifrig dienen,
zum Schutz der Tränen, die ich fand.

Wo Leid und Böses sich mir zeigen,
blut́ge Tränen Chancen kriegen,
soll Mitleid, nicht der Hass mich leiten,
und mit Liebe sie versiegen.

Denn niemand soll den Schmerz erfahren,
der mich als Menschen fast zerstörte,
jedem steht die Hoffnung zu,
die mich in Dunkelheit erhörte.

Ich musste ne kleine Änderung in der vierten Strophe einbauen, um das Metrum passend zu machen, mir gefällt das nicht so, zweimal Tränen zu sagen, aber mir fiel nix andres ein ^^
 
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