[Diskussion] Vor siebzig Jahren: Das Ende von Auschwitz

Kaneda

Otaku
Heute vor 70 Jahren wurde Auschwitz von der roten Armee befreit.

Auschwitz ist zum Inbegriff für den Massenmord an Juden, Roma, Sinti und anderer NS-Verfolgter geworden. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager. Der Jahrestag ist in Deutschland Gedenktag.

Die Fanfare erschallt: Im Dritten Reich erkennt jeder sofort das aufdringlich-bombastische Dröhnen der Wochenschau-Fanfare. Der Sprecher plärrt im Propaganda-Ton, als gäbe es einen Erfolg zu vermelden und kein Rückzugsgefecht: "Hier an der ganzen Ostfront zwischen Ostsee und Karpaten setzen hier in den Morgenstunden des 13. Januar die Sowjets zu ihrer bisher größten Offensive an. Die Front brennt auf 1000 Kilometer Breite."

Link: Als Auschwitz befreit wurde




Vor siebzig Jahren, in den letzte Tagen des Januars und Anfang Februar 1943 vernichteten sowjetische Truppen die in Stalingrad eingeschlossenen deutschen Truppen der 6. Armee. Die dort Eingeschlossenen, waren auf ihrem Weg zur Errichtung eines 1000-jährigen Reiches am Wolgaufer von verbissen kämpfenden Einheiten der sowjetischen Armee aufgehalten und schließlich in einem großen Umfassungsmanöver eingekesselt worden. Der deutsche Weg zum “1000-jährigen Reich” war mit Leichen gepflastert. Das Massaker von Babij Jar, die Ausplünderung der besetzten Gebiete, die Versklavung und Dezimierung der ansässigen Bevölkerung, die beabsichtigte und fast erreichte Auslöschung der Stadt Stalingrad (mitsamt ihrer Bewohner) waren Auftrag und Werk der 6. Armee. Diese war eine der wichtigsten und kampfstärksten Armeen der deutschen Wehrmacht, die dieses “1000-jährige Reich” erobern und absichern sollten. Ein Reich der deutschen Volksgemeinschaft in dem es keine Juden, keine Sinti und Roma geben sollte, in dem osteuropäischen Menschen nur die Rolle von Sklaven zugedacht war, in dem es für Freiheit, Kultur, Intelligenz und Demokratie keinen Platz geben sollte.

Link: Vor siebzig Jahren: Über das notwendige Ende einer deutschen Armee

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Kaiyne

Bekennder Sozialist & Oktaku
Otaku Veteran
Sorry, ist jetz net böse gemeint aber das Thema schon ziehmlich nervig. Ja klar, es ist wichtig und richtig das wir den Krieg verlorgen haben, weil Deutschland mit der Weltherrschaft in der Hand wohl das schlimmste gewesen wäre, was diesem Planeten und seinen Bewohnern hätte passieren können. Sorry, aber irgendwann ist mans auch einfach leid ständig diese Leier vom bösen deutschen zu hören. Jedes Jahr wird die Geschichte pünktlich zur gleichen Zeit aufs neue runter geleiert.

Das die Deutschen in dem Krieg und unter dem Nazi Terror genauso gelitte haben interessiert niemanden. Das deutsche Soldaten sinnlos für nix nichts geopfert worden sind und das Sie in der kälte erforen sind, wird meistens nur am Rande erwähnt.

Die allierten, - insbesondere die Russen - haben selbst auch mehr als genug Dreck am stecken und darüber redet kaum jemand. Und wenn doch jemand drüber redet wird er sofort als böser rechter oder als Nazi beschimft. Stalin hat die Juden genauso verfolgen lassen, genauso wie andere Minderheiten und jeden der ihn irgendwie gestört hat, weil er letzten Ende paranoid war.

Die Amerikaner haben die Atombombe geworfen und hatten dabei keine skrupel. Der Engländer hat Dresden und andere Städte bombardiert die keinerlei Rüstungsindustirie hatten und die für das Kriegsende nicht mehr wichtig waren. Und wofür ? Erstens, weil Sie am Ende die totale Luftüberlegenheit hatten und es sich leisten konnten. Und zweitens schlichtweg aus reiner Rache. In einer Doku wurde mal gesagt: "Man könne den Bombenkrieg nicht ewig so weiter führen, weil auf diese Weise am Ende nicht mehr viel Deutschland übrig bleiben würde, ausser einer unbewohnbaren Trümmerwüste."

Ich wollte letztens eigentlich mal nen guten Film vorstellen den ich zufällig bei den öffentlich rechtlich Sendern. Leider habe ich nicht mehr daran gedacht. Der Film hieß: "Nicht alle waren Mörder". Er berichtet von einer Jüdin und ihrem Sohn (oder Bruder) und wie Sie während der Nazi Zeit überlebt haben, weil ihnen andere Menschen geholfen haben.

Ich wette diesen Film hat so gut wie kaum jemand hier im Forum gesehen. Und wenn redet kaum jemand darüber. Es heisst im wieder nur aufs neue: Die bösen Deutschen.

Wie oben schon geschrieben. Ich wünsche mir nicht das die Geschichte anders ausgegangen wäre. Aber irgendwann sollte man auch mal die Vergangenheit ruhen lassen.
 
@Kaiyne: Teilweise würde ich dir in deinem Post sogar recht geben, lass mich erläutern, wo und wo nicht.

Die allierten, - insbesondere die Russen - haben selbst auch mehr als genug Dreck am stecken und darüber redet kaum jemand. Und wenn doch jemand drüber redet wird er sofort als böser rechter oder als Nazi beschimft. Stalin hat die Juden genauso verfolgen lassen, genauso wie andere Minderheiten und jeden der ihn irgendwie gestört hat, weil er letzten Ende paranoid war.

Die Amerikaner haben die Atombombe geworfen und hatten dabei keine skrupel. Der Engländer hat Dresden und andere Städte bombardiert die keinerlei Rüstungsindustirie hatten und die für das Kriegsende nicht mehr wichtig waren. Und wofür ? Erstens, weil Sie am Ende die totale Luftüberlegenheit hatten und es sich leisten konnten. Und zweitens schlichtweg aus reiner Rache. In einer Doku wurde mal gesagt: "Man könne den Bombenkrieg nicht ewig so weiter führen, weil auf diese Weise am Ende nicht mehr viel Deutschland übrig bleiben würde, ausser einer unbewohnbaren Trümmerwüste."
Das kann man denke ich so nicht stehen lassen. Nicht weil es nicht wahr ist, sondern das einzigartige an der "deutschen Schuld" (darauf geh ich gleich noch ein) ist ja nicht einmal der Völkermord an sich, sondern viel mehr Art und Weise des Vorgangs und die Motivation. Im Krieg ist es normal, dass getötet wird wie am Fließband, das macht die Sache natürlich nicht besser, aber es gibt im Normalfall ein Kriegsziel auch wenn es noch so bescheuert ist. Ziel des Judenmordes war aber nichts übergeordnetes, sondern das Töten der Juden an sich, deren Ausrottung. Vorgegangen wurde hier höchst industriell, quasi Hinrichtungsfabriken. Es stimmt was du sagst, dass auch andere "Dreck am Stecken" haben, Stalin hat mehr Opfer auf dem Gewissen als Hitler. Aber meiner Meinung nach kann man Menschenleben nicht in Zahlen Wertigkeit zuweisen. Aufgrund von eben genannten ist der Judenmord in Auschwitz nicht ganz mit der Atombombe oder allgemein Kriegstoten zu vergleichen.

Ich finde es wichtig, dass dieses Thema in Erinnerung bleibt und als Mahnmal auch in den Köpfen der Menschen.
Daran anknüpfen möchte ich aber, dass in diesem Land nicht so ganz rational mit diesem Thema umgegangen wird, sondern eher panisch. Mittlerweile ist man SO sehr bemüht, dass soetwas nicht nochmal passiert, dass man in jedem einen potentiellen Nazi sieht. Wie wenn ein Mörder zum Brotaufschneiden einen Löffel nimmt statt einem stumpfen Messer aus Angst, er könnte jemanden erstechen. Du kritisierst einen Ausländer? Nazi, bzw Rassist! Wäre Deutschland ein Mensch, würde ich ihm einen Psychologen empfehlen, denn die Vergangenheit ist immer noch nicht bewältigt. Und es sieht nicht so aus, als ob sich das so schnell ändern würde...
Im politischen Diskurs halte ich es auch für schädlich, dass auf der rechten Seite nicht differenziert wird: Rechts und rechtsextrem wird weitgehend synonym verwendet, was meiner Meinung nach schlicht nicht stimmt. Das Rechte ist eine normale politische Richtung wie das Linke und die Mitte auch. Das Problem im Wort "Rechtextremismus" ist aber der Extremismus, nicht das Rechte, und den gibt es auch von links. Da "das Rechte" aber nunmal nicht per se verfassungs- und menschenfeindlich ist, wird dem hierzulande Unrecht getan. Und ich bin definitiv kein Rechter (wobei... eher das als ein Linker, aber gut :P). Auch wird der NPD viel zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Sie hat durchaus gefährliches Gedankengut und ist definitiv nicht harmlos, aber nunmal ein Regionalproblem (sitzt lediglich in 2 Landtagen von 16), eine gewisse linke DDR-Partei, die 40 Jahre lang Menschen eingesperrt und unterdrückt hat, sitzt sogar im Bundestag, das ist finde ich ein viel größeres Problem. Auch im Hinblick auf die andere große deutsche Dikatur, die im öffentlichen Diskurs gerne vernachlässigt wird.

Eine deutsche Schuld gibt es glaube ich nicht. Schuld (im moralischen Sinne) haben können nur Menschen und keine Institutionen wie Staaten. Wie kann man heute einem 14-jährigen vermitteln, dass er Schuld am Tod von Millionen von Juden ist? Richtig, gar nicht. Aber es gibt eine Verantwortung und zwar eine große! Auch hier muss ich aber wieder sagen: Dass das durch Deutsche passiert ist, heißt nicht, dass nur Deutsche diese Verantwortung tragen. Ich würde das 3. Reich heute eher exemplarisch sehen. Andere Länder wissen von diesem Schandfleck deutscher Geschichte und haben eine genauso große Verantwortung wie die Deutschen auch. Soetwas kann überall passieren, nicht nur hier.
 

were

...braucht mehr Spice.
Otaku Veteran
Das man etwas ganz oft wiederholt macht es nicht wahr.
So steht es auch im die andauernd aufkommende Behauptung, dass man keine Ausländer kritisieren dürfe ohne als Rassist tituliert zu werden. Es gibt kaum Fälle in denen dies vorkommt, von ein paar lächerlichen Beispielen abgesehen, welche wohl mehr oder weniger aus der Behauptung heraus entstanden sein dürften.

Ein viel größeres Problem als die Linke ist in meinen Augen, dass ursprünglich von Rechtsextremen angewandte Argumentationsstrukturen, wie zum Beispiel der Verweis auf die bösen Linken zur Kaschierung der Problematiken die die von einem unterstützte Politik verursacht hat, gelöst von Themen und Kernpunkten die etwaige Parteien, Gemeinschaften und Personen vertreten, in dem Bürgertum anfangen unterstützter zu finden.
 

~*Kuroi Kira*~

Schwarz funkelnder Typ
VIP
Ich finde es mittlerweile einfach nur lächerlich immer wieder dieses Thema aufzurütteln. Es ist Geschichte..die Leute die damit zu tun hatten sind entweder Tod, Uralt oder Sitzen irgendwo Verurteilt im Knast.
Wie sollen andere Länder ein Ende damit finden wenn wir Deutschen selber nicht damit abrechnen können und uns selber immer wieder an den Pranger stellen.

Es wird leider nur immer das schlechte von uns Berichtet, dabei Denke ich das wir uns ziemlich gedreht haben und das meiner Meinung nach sogar um mehr als 180° .... auch wenn sicherlich noch nicht alles perfekt läuft !
 

BBF

Gläubiger
Habt ihr mal nach Italien rübergeschaut? Dort wird Mussolini noch heute verehrt. Daher finde ich es richtig, dass sich die Dinge hier nicht schön geredet werden. Andererseits wurde meiner Meinung nach die "deutsche Schuld" mittlerweile beglichen. Wenn man so will, haben die Sowjets den gesamten Osten lahmgelegt, welcher noch heute - über 20 Jahre nach dem Mauerfall - noch immer wirtschaftlich arg hinterher hängt.

Aber nun will ich mal ein paar Sachen hier richtig stellen:

Ein Reich der deutschen Volksgemeinschaft in dem es keine Juden, keine Sinti und Roma geben sollte, in dem osteuropäischen Menschen nur die Rolle von Sklaven zugedacht war, in dem es für Freiheit, Kultur, Intelligenz und Demokratie keinen Platz geben sollte.
Falsch. Demokratie gehörte zwar nicht in den Führerkult und auch die Freiheit wie wir sie heute verstehen würden wäre nicht vorhanden gewesen, doch wären Kultur und Intelligenz vertreten gewesen. Dies ist nicht zum Schönreden gedacht, sondern objektiv. Antisemitismus war, wenn man so will, generell europäisches Kulturgut. Seit Jahrhunderten war ein Hass gegen Juden in den europäischen Ländern vorhanden. Deutschland war da keine Ausnahme. So wurde auch nicht nur mit den Juden umgegangen. Ich erinnere da nur mal an die Hugenotten, die aus Frankreich vertrieben wurden, etc.

Doch, und da stimme ich Woggelwoggel zu, im Dritten Reich wurde der Antisemitismus - mitsamt weiterer xenophober Verhaltensweisen - in einem Maße gelebt, wie zuvor noch nicht. Klar gab es bereits vorher die Konzentrationslager der Briten in Afrika, Genozide, religiöse Verfolgung sowie Mord mit sexueller Grundlage, doch dies wurde in der Masse und Organisation in Deutschland gesteigert. Ich denke, da muss man der bitteren Wahrheit ins Auge sehen: Wären "nur" ein paar Tausend Menschen (ob nun Juden, Schwarze, Roma & Sinthi, Christen, Moslems, Frauen oder Männer, Homosexuelle oder Heterosexuelle sei mal dahin gestellt) ermordet worden, hätte kaum einer etwas gesagt. Das wäre bestimmt auch hochgekommen und bemängelt worden, doch Deutschland und die deutsche Gesellschaft hätten nie großartige Konsequenzen fürchten müssen.
In dem Sinne: Der Antisemitismus war zwar insofern angebracht (und damit meine ich keinesfalls gerechtfertigt oder gar richtig), alsdass er zur Tagesordnung in Europa zählte und somit normal war.

Im Krieg ist es normal, dass getötet wird wie am Fließband, das macht die Sache natürlich nicht besser, aber es gibt im Normalfall ein Kriegsziel auch wenn es noch so bescheuert ist.
Es gab auf Axenseite sogar mehrere Kriegsziele:
1. Ausbreitung des jeweilligen Machtbereis ("Lebensraum im Osten", Wiederaufbau des römischen Imperiums, Ausbreitung im asiatischen Raum)
2. Das Fügen der Welt in eine "vorgesehene bzw. richtige Ordnung" (Slaven als Sklaven, Juden als angebliches Krebsgeschwür der Menschheit ausgerottet, Schwule als angebliche Verräter ausgelöscht) und die damit verbundene "Verteidigung gegen die jüdische Verschwörung"
3. Das Wehren gegen die "Diktatur des Westens" (Versailler Vertrag/Versailler Diktat) und die damit verbundene Wiedergewinnung des Souveränität
4. Rückgewinnung der durch den Ersten Weltkrieg verlorenen Gebiete
5. Erhalt der urdeutschen Kultur und ihre Ausbreitung

Die Formulierungen habe ich übrigens bewusst so gewählt. Ich möchte noch einmal betonen, dass ich dies alles in keinem Falle als gerechtfertigt oder richtig erachte oder darstellen möchte, sondern aufzeigen will, wie die Dinge damals gesehen wurden. So hirnverbrannt dies auf uns auch wirken mag: Man ging von einer jüdischen Verschwörung aus. Punkt. Dafür musste man auch kein Nazi sein. Durch den verbreiteten Antisemitismus hätte man sich dem kaum entziehen können. Und einigen Menschen ging das Töten ja schließlich auch zu weit.
Übrigens hat auch die KPD - Kommunistische Partei Deutschlands -, welche sich mit der von der DAP/NSDAP bestellten SA ja regelmäßig Straßenschlachten geliefert hat, genauso antisemitische Ziele und Propaganda verwendet. Die Bolschewiken haben Plakate gedruckt, die sich inhaltlich kaum von denen der NS unterschieden, obwohl sie natürlich in die ganz entgegengesetzte Richtung wollten (die dadurch keines Falls als besser darzustellen ist).
Bis zu seinem Tod 1953 hat Stalin ja selbst fleißig Juden töten lassen.


Die Amerikaner haben die Atombombe geworfen und hatten dabei keine skrupel. Der Engländer hat Dresden und andere Städte bombardiert die keinerlei Rüstungsindustirie hatten und die für das Kriegsende nicht mehr wichtig waren. Und wofür ? Erstens, weil Sie am Ende die totale Luftüberlegenheit hatten und es sich leisten konnten. Und zweitens schlichtweg aus reiner Rache.
Das ist beides so nicht richtig.
Richtig ist, dass die Amis die Bomben nicht hätten werfen müssen. Der Krieg war im Prinzip schon gewonnen. Richtig war allerdings auch, dass die jaüanischen Nazis extrem hinterhältig und skrupellos vorgingen. Ich spreche dabei von Posten, die die weiße Fahre gehisst hatten und dann auf die Amerikaner das Feuer eröffneten. Ich spreche allerdings auch von den Kamikazeangriffen und den Banzais.
Die Amis führten einen Krieg mit der Taktik des "Island Hoppings": Sie mussten eine Insel nach der anderen einnehmen, während die Briten "nur" einmal in der Normandie landen mussten (D-Day). Zwar war die Normandie besser gesichert, jedoch muss man sich das mal vorstellen: Kaum ist eine Position des Feindes eingenommen, darf man wieder die Transportboote im Rahmen eines extrem waghalsigen Landemanövers aus den Hangars der Schiffe schicken.
Die amerikanische Regierung hatte kaum Rückhalt für das Einschreiten in den Krieg in ihrer Bevölkerung, da die amerikanischen Bürger genauso kriegsmüde waren wie die Briten (durch deren Kriegsmüdigkeit die Ausbreitung der Nazis ja nur möglich wurde, da Frankreich bei den diversen Verstößen gegen den Versailler Vertrag bereits eingreifen wollten, in ihrem Militär jedoch zu schwach und somit auf den Eingriff der Briten angewiesen waren). Noch mehr Verluste in den eigenen Reihen konnte und wollte man sich nicht erlauben.
Außerdem hatte man Stalin mit Waffen derart sorgfältig versorgt, dass dieser mit der Roten Armee das größte und modernste Heer der damaligen Welt unter seiner Kontrolle hatte. Da musste man ihm einfach die Macht, die man hatte, demonstrieren. Mit einer einzigen Bombe, die seine gesamte Armee nahezu wertlos machte. Es war ein strategischer Abwurf, durchden Stalins Verhandlungsposition geschwächt werden sollte.
Was die zweite Bombe betraf, so hatte die japanische Regierung nach der ersten nicht aufgeben wollen. Da man den Kampf mit den Truppen möglichst vermeiden wollte, musste man also noch eine Bombe abwerfen. Einfache perfide Gelüste steckten da nicht hinter. Das war schon sehr klug durchdacht.

Zu den Briten und den Feuerstürmen: Ja, die Angriffe waren grausam, doch es steckte etwas Wichtiges dahinter. Eine Strategie die auch schon die Deutschen mehr oder minder von Erfolg geprägt gegen die Engländer eingesetzt hatten: Es war ein Zermürbungskrieg zwischen beiden Staaten zugange. Man hatte versucht, den Rückhalt der englischen Bevölkerung zu zerstören und die öffentliche Ordnung durch direkte, dauerhafte Luftangriffe zu zerstören. Die Briten hielten jedoch besser durch. Das gleiche versuchten sie anschließend gegen die deutschen Bürger. Es waren also tatsächlich Einsätze gegen die Bevölkerung, gegen die Zivilisten, und nicht gegen die Armee.
Die totale Lufthoheit brachte den Briten ja so kaum etwas. Die Truppen mussten ja dennoch durchkommen. Und da man wusste, dass die Nazis (in Teilen) regelrechte Fanatiker waren, musste man die Bevölkerung irgendwie beeinflussen. So grausam dies auch sein mag.

Rechts und rechtsextrem wird weitgehend synonym verwendet
Nicht nur das:
Rechts: Die grobe politische Ausrichtung (Links = Alternativ, Bürgerliche Mitte = Alternativ-Konservativ, Rechts = Konservativ).
Rechtsradikal: Sich im Bereich des Legalen bewegende, strikte Äußerungen ("Ausländer raus!")
Rechtsextrem: Die illegale Handlung (Ausländer zusammentreten).

Eine deutsche Schuld gibt es glaube ich nicht. Schuld (im moralischen Sinne) haben können nur Menschen und keine Institutionen wie Staaten.
Das stimmt schon. Aber - einfach mal als philosophischer Denkanstoß - wären denn auch die Schützen und Soldaten, die Parteimitglieder und Wähler der NSDAP, schlichtweg die Nationalsozialisten in den unteren Rängen, schuldig gewesen? Waren diese Menschen nicht einfach Kinder ihrer Zeit, deren brisante wirtschaftliche und politische Lage gezielt mit Falschinformationen derart ausgenutzt wurde, dass sie kaum andere Schritte tätigen konnten, als den "hohen Nazis" (also den Strippenziehern) direkt in die Hände zu spielen?
Man überlege sich doch mal wie die Jugend großgezogen wurde: Handgranatenweitwurf, Angst vorm Russen und der jüdischen Verschwörung, gestraft durch die raffgierigen Ententemächte - allen vorran Frankreich - und von Anfang an wie in der Armee großgezogen mit der Ausrichtung, zu töten sei eine Heldentat, wenn es den "Richtigen" erwische. Andere Nachrichten als die Staatspropaganda gab es im Prinzip nicht (es gab beispielsweise noch BBC, aber das war verboten) und die letzte Demokratie ging augenscheinlich(!) komplett nach hinten los und war eh aufgezwungen, nie gewollt.

Im Übrigen wurde sowohl den Deutschen als auch den Russen von den Vorgesetzten vor Gräultaten des öfteren Alkohol ausgegeben, da man sich bewusst war, dass die Menschen - trotz Propaganda - eine Hemmschwelle besaßen - auch wenn sie dies nicht zugeben und "für ihr Land" einstehen wollten.

Ein viel größeres Problem als die Linke ist in meinen Augen, dass ursprünglich von Rechtsextremen angewandte Argumentationsstrukturen, wie zum Beispiel der Verweis auf die bösen Linken zur Kaschierung der Problematiken die die von einem unterstützte Politik verursacht hat, gelöst von Themen und Kernpunkten die etwaige Parteien, Gemeinschaften und Personen vertreten, in dem Bürgertum anfangen unterstützter zu finden.
Versteh mich nicht falsch, ich will so etwas nicht unterstützen, würde es aber nicht als schlimm erachten, gewisse Prinzipien zu übernehmen, die funktionierten. Als Beispiel: Das Angebot für dei Kinder und Jugendlichen wie man es aus der HJ oder dem BdM kannte ist eine tolle Idee, die lediglich ein schreckliches Ziel (den Vernichtungskrieg) verfolgt hatte. Wäre so ein Angebot heutzutage nicht wunderbar, indem die Kinder ungeachtet ihrer Herkunft in einer Gruppe zusammengeschweißt werden? Das ist doch im Prinzip das, was man mit Klassenverbänden, Fußballverinen und Pfadfindern, Ferienlagern, etc. in abgeschwächter Form ohnehin versucht.
Ich finde die Idee dahinter wirklich wunderbar. Es darf nur nicht mit den Methoden von damals stattfinden und darf nicht für derartiges gemacht sein, wie damals.

Ich finde es mittlerweile einfach nur lächerlich immer wieder dieses Thema aufzurütteln. Es ist Geschichte..die Leute die damit zu tun hatten sind entweder Tod, Uralt oder Sitzen irgendwo Verurteilt im Knast.
Was soll daran lächerlich sein? Es sind doch immer noch unheimlich spannende und interessante Fragen die dahinter stehen. Dazu kommt, dass viele so denken und dann einfach abschalten, im Prinzip aber nicht mehr wissen als: "Wir waren die Bösen und haben irgendwie Juden umgebracht ... Ausschwitz und so". Das mag auch an unseren Bildungsstätten liegen. Zudem wird soetwas von verschiedenen Ländern immer wieder angesprochen - ungeachtet ihrer Verfehlungen. Der Iran erinnert Deutschland doch noch heute gerne an die Schuld, die es ihm gegenüber trägt oder angeblich trägt.

Es wird leider nur immer das schlechte von uns Berichtet, dabei Denke ich das wir uns ziemlich gedreht haben und das meiner Meinung nach sogar um mehr als 180°
Das kannst du auch auf den Zweiten Weltkrieg direkt beziehen. Die Rumänen waren z.B. heilfroh, als die Wehrmacht in ihrem Land einmarschiert ist, da die Sowjetunion sie ziemlich hat ausbluten lassen. Es gab ja einen Grund, wieso die freiwillig mit den Deutschen Seite an Seite gekämpft und sie als ihre Befreier gefeiert haben.
Oder der Wüstenfuchs. Das was Rommel damals in Afrika geleistet hat, haben die Engländer neidisch anerkannt und Rommel hat sich damals schon gegen Hitlers Befehle gewandt, später sogar vom Stauffenbergattentat auf Hitler wusste und deswegen von den Nationalsozialisten zum Selbstmord gezwungen wurde.

Und noch einmal: Ich will hier nichts schön reden, ich hab alles bewusst so formuliert, wie ich es formuliert habe!
 
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