[Diskussion] Wärmepumpe

NICKY6396

Novize
Ich bin's mal wieder mit einem "neuen" Thema. Ich weiß nicht, ob das hier schon einmal diskutiert wurde, aber aus aktuellem Anlaß will ich das mal zur Diskussion stellen.

Ich wohne ja noch zu Hause bei meinen Eltern, die im Keller eine Gastherme (für Warmwasser und Heizung) zu stehen haben. Diese ist nun schon runde 20 Jahre alt und meine Eltern überlegen nun die Anschaffung einer Heizungsanlage mit Wärmepumpe. Da ich BWL studiere, mit Zahlen einigermaßen umgehen kann und wohl auch sonst nicht auf dem Kopf gefallen bin, habe ich selber mal recherchiert, ob und wie sich so eine Anlage rechnet/rentiert.

Zunächst muss gesagt werden, dass so eine standardmäßige Luft/Wasser-Wärmepumpe von allen Wärmepumpen den niedrigsten Effizienzgrad hat und sollten daher die anderen ausschlaggebendenn Faktoren (wie Fussboden- oder zumindest Flächenheizung, gute Hausisolierung, usw.) nicht ausreichend gegeben sein, ist der Einbau einer solchen Wärmepumpe aus meiner Sicht fragwürdig. Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn man auf die Dienste der Wärmepumpe zählt, fällt mit jedem weiteren Minusgrad Außentemperatur deren Effizienz. Der elektronische Heizstab in der Wärmepumpe schafft dann den Ausgleich, bezieht aber zusätzlich Strom aus der Steckdose. Letztendlich bezieht man damit einen Teil der notwendigen Energie zur Erwärmung des Hauses statt aus Gas nun aus Strom. Nun soll man ja bevorzugt dann eine PV-Anlage "dazuschalten"; aber deren Installation verursacht etliche zigtausen Euro an Kosten zusätzlich. Hinzu kommt, dass man im Winter oft einen grau bedeckten Himmel hat und die Solarplatten auf dem Dach längst nicht die Leistung wie im Sommer bringen. Ein Freund der Familie hat so eine Anlage auf dem Dach und produziert damit an sonnigen Sommertagen runde 70 kWh. Die Ausbeute an einen bedeckten Wintertag liegt dann gerade bei 2 ... 4 kWh, d.h. im Schnitt produziert die PV-Anlage dann nur noch runde 5% gegenüber dem Sommer. Letztendlich bedeutet das, dass man im Winter doch eine gehörigen Anteil des Stroms aus der Steckdose holen muss. Da der hiesige Energiemix aus rund 50 % fossilen Ernergieträgern besteht, ist das Ergebnis wohl nicht unbedingt "grün" zu nennen. Aber auch wenn es ein Stück weit in die "grüne" Richtung gehen sollte, ist das meines Erachtens ein teurer Spass, weil meine Stromkosten schon um einiges höher ausfallen werden. Unsere Nachbarin hat sich erst im letzten Sommer eine neue Hybrid-Heizung einbauen lassen, d.h. kleine Gastherme verbunden mit Wärmepumpe im Garten (keine zusätzliche PV-Anlage auf dem Dach). Ihr wurde beim Einbau schon unmissverständlich klar gemacht, dass sie mit einer höheren Stromrechnung zu rechnen habe.

Auch das hin und her mit der Förderung scheint sich nicht zu rechnen: der Endkunde zahlt fast immer drauf. Jeder Heizungsbauer, der damit sein Geschäft verdient, wird natürlich etwas anderes erzählen und im Schlussergebnis ist sicherlich der Individualfall ausschlaggebend. Aber insgeheim rate ich meinen Eltern von dieser Maßnahme ab.

Wie seht ihr das?
 

Metaxylol

Stamm User
Gasbrennwert Heizung hat nur einen Wirkungsgrad von 98% also ineffizient. Die Wärmpumpe hat einen Wärme Wirkungsgrad von 300 bis 400 % bezogen auf den Strom. Die Wartungskosten und die Lebensdauer sind auch andere. Soll doch jeder selber rechnen, was günstiger ist. Beim Neubau ist eine Wärmepumpe meist eine gute Idee.
 

NICKY6396

Novize
Hmmmm, dass eine Gasbrennwert-Heizung mit einem Wirkungsgrad von 98 % ineffektiv sein soll, kann ich nicht nachvollziehen. Soviel weiß ich auch noch aus der Physik, dass nach dem Energieerhaltungssatz der Betrag der Nutzenergie nie größer sein kann als der Betrag der zugeführten Energie. Bei 100 % hätten wir dann ein Perpetuum Mobile, was es nicht gibt. Der Wirkungsgrad eines Energiewandlers kann daher nicht größer als 1 sein (was 100 % entspricht). Vermutlich nutzen die Heizungsbauer diese Irritation mit der Terminologie ("... bezogen auf den Strom") und damit verbundenen Angaben von 300 bis 400 %, um das Geschäft anzukurbeln. Auf dem Blatt Papier sieht das auch gut aus.

... und die Gaspreise werden garantiert weiter steigen.
Wer sagt das und wo steht das? Das ist doch wohl eher eine Vermutung.
 

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คนสร้างความยุ่งยาก
Otaku Veteran
Hmmmm, dass eine Gasbrennwert-Heizung mit einem Wirkungsgrad von 98 % ineffektiv sein soll, kann ich nicht nachvollziehen. Soviel weiß ich auch noch aus der Physik, dass nach dem Energieerhaltungssatz der Betrag der Nutzenergie nie größer sein kann als der Betrag der zugeführten Energie. Bei 100 % hätten wir dann ein Perpetuum Mobile, was es nicht gibt. Der Wirkungsgrad eines Energiewandlers kann daher nicht größer als 1 sein (was 100 % entspricht). Vermutlich nutzen die Heizungsbauer diese Irritation mit der Terminologie ("... bezogen auf den Strom") und damit verbundenen Angaben von 300 bis 400 %, um das Geschäft anzukurbeln. Auf dem Blatt Papier sieht das auch gut aus.
Wie gesagt: Du hast keine Ahnung.


Wer sagt das und wo steht das? Das ist doch wohl eher eine Vermutung.
Frage mal deine Mama und Papa ;)
Zum Jahreswechsel wurde es gerade wieder teurer und es wird auch weiterhin Steigerungen durch die CO2 Abgabe geben.
 
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mir

Otaku Elite
Otaku Veteran
ich sollte eigentlich meinen mund halten aber es sei gesagt, wer an die zukunft denkt dem bleibt nix anderes übrich, unsere gaspreisse sind subwentioniert, wir importieren arschteures gas damit wir über den winter kommen das wird, und soll baldigst aufhören!
Auserdem wer an grünenen energiemix denkt soll mit was heitzen wenn nicht mit ner ausreichenden wärmepumpe?
 

NICKY6396

Novize
Bin ja auch ein Fan von "ökonomisch" und "grün". Wenn ich es mir irgendwann nach dem Studium leisten kann, soll es natürlich auch ein E-Auto sein, wenn es denn tatsächlich so ökonomisch ist und bekannte Probleme gemeistert wurden.

Bei der Wärmepumpe bin ich bei Neubauten auch dafür. Nur die Aufrüstung in Altbauten sollte man sich etwas genau ansehen (und rechnen). Auch wenn der "grüne" Aspekt gewährleistet sein sollte, ist die Umrüstung bei Altbauten nur mit zusätzlichen Ergänzungen wie PV-Anlage, Fußboden-/Wand(flächen)heizungen und weiterer Dämmung sinnvoll. Und in den meisten Fällen kann man sich trotz Förderung des Staates des Zücken eines Taschenrechners schenken: die Armortisierung der Kosten erfolgt kaum noch zu Lebzeiten. Für die nachfolgende Generation bleibt dann immerhin der hoffentlich "grüne" Aspekt.

Wenn denn der Ausbau der erneuerbaren Energien auch wieder mal anziehen sollte und wir das heimische Ziel von 80 % in 2030 erreichen, dann glaube ich auch fest daran. Bis dahin bleibe ich skeptisch.

Danke übrigens für Eure Diskussionsbeiträge, die mir fast alle weitergeholfen haben. Einen der Gemeinschaft hier wohlbekannten Kandidaten habe ich jedoch jetzt auf "Ignorieren" gesetzt. Beiträge in verschiedenen Themen wie "Du hast ja keine Ahnung", "Schwurbler", "Querdenker", "Du in Deiner Blase" sind nicht nur beleidigend sondern nichtssagend und tragen zur Diskussion nicht bei. Bye, bye!
 

Filp

คนสร้างความยุ่งยาก
Otaku Veteran
Bei der Wärmepumpe bin ich bei Neubauten auch dafür. Nur die Aufrüstung in Altbauten sollte man sich etwas genau ansehen (und rechnen). Auch wenn der "grüne" Aspekt gewährleistet sein sollte, ist die Umrüstung bei Altbauten nur mit zusätzlichen Ergänzungen wie PV-Anlage, Fußboden-/Wand(flächen)heizungen und weiterer Dämmung sinnvoll. Und in den meisten Fällen kann man sich trotz Förderung des Staates des Zücken eines Taschenrechners schenken: die Armortisierung der Kosten erfolgt kaum noch zu Lebzeiten. Für die nachfolgende Generation bleibt dann immerhin der hoffentlich "grüne" Aspekt.
Stimmt halt nicht, klar gibt es ein paar alte Häuser bei denen etwas mehr gemacht werden muss, aber bei dem größten Teil lohnt es sich immer. Du bist uninformiert und labert einfach nur irgendwas daher.
 
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