[Diskussion] Wie anonym sind wir noch?

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Szene aus Kannagi.

Ich schaute letztens die Serie Kannagi und stoß auf diese Szene hier und habe mich gefragt ob das immer noch aktuell ist. Man erwähne zu erst, dass die Serie im Jahre 2008 erschien. Seitdem hat sich einiges verändert. Vor allem die letzten Ereignisse sind einschneidene Momente des "freien" Internets. Oft wird geklagt, dass man ständig überwacht wird und nichts mehr geheim ist. Aber ist das denn auch wirklich so? Der Staat kann ja auch nicht tun was er will ohne fundierte Gründe, Facebook darf sich doch auch nicht alles erlauben... oder etwa doch?! Wo es Gesetze für Pflichten gibt, muss es doch etwas geben was unsere Rechte schützt!

Hiermit möchte ich nun von euch wissen was ihr dazu denkt. Spezialwissen wäre super hilfreich weil ich selber nicht ganz bewandert bin im Thema. Ich hatte nur bisher das Gefühl recht sicher zu sein, aber das änderterte sich mittlerweile auf Grund der Hetzjagd auf alle illegalen Downloader. Selbst wenn man glaubt etwas "sicheres" zu laden muss man Angst haben dafür ins Gefängnis zu kommen oder Geld zu zahlen.

 

[Major Conan]

Meiner Meinung nach schaufelt sich der Staat mit diesem Acta-Müll sein eigenes Grab.
Der Sicherheitsgrad wird immer weiter verschärft und desto schärfer er wird, desto mehr Leute wird es geben die dagegen vorgehen.
Aber soll ich ehrlich sein???
Solange ich ungestört immer noch auf meine ganzen Internetseiten kann, ist es mir komplett kaltes Würstchenheißmachwasser was der Staat, die Rebellen oder die gestörten Terroristen mit dem Internet machen solange ich, wir alle, unsere Ruhe haben.

 

[Zero]

Es ist zwar ein fehler das in den smalltalk bereich zu schieben,
aber der PC-Bereich ist an sich nur für Probleme da ;p

@Thema:
hum. anonym ist du schon lange nicht mehr so richtig.
so gut wie jeder anbieter loggt wann du dich ein loggst und wann du wieder gehst.
Jede Seite auf die du gehst (naja gut, fast jede) loggt welche Seite du aufrufst.
Facebook macht eh alles - die Polizei aber mitlerweile auch. Die haben von FB ein Profil verlangt um da einen hoch zu nehmen & das auch durchgebracht.
Als Downloader bist du immer noch auf recht sicherer Seite. Die uploader sind die schlimmen & da v.a. die leute die aktuelle Filme hochladen.
Anime ist immer noch eine Niesche und die Indutrie nicht so wirklich stark.
Diese idioten (sry, aber ist so) von cosmeo machen das Meiste (wie die ACA) aus ihren Stücken raus & auf zuruf von Usern.

 

[Kernel.exe]

Ich persönlich finde, dass man auch heute noch oberflächlich ein hohes Maß an Anonymität im Internet haben kann.

Abhängig davon sind im Grunde 2 Faktoren:
- Was bedeutet für mich Anonymität?

Manch einer würde Cookies schon als Verletzung der Anonymität bezeichnen - mir ist es dagegen nun egal, ob sich Amazon, Ebay und Co meine Suchvorgänge speichert oder mir auf Werbebannern dann teils speziell für mich "passende" Werbung prangert.

Wieviel gebe ich von mir preis?

Wer in Facebook und Co. seine privaten Bilder der Masse preis gibt, sein eigenes Leben breit tritt - kurz mit persönlichen Daten lapidar umgeht - der macht sich selbst zum gläsernen Internetnutzer.
Mit einem gewissen Grad an Eigenkontrolle kann man sich dort ein starkes Stück an Anonymität sichern.

Ich habe anfangs "oberflächlich" geschrieben, weil man heute wie damals zu jeder Zeit angreifbar ist. Wenn dich jemand hacken will kann er das. Es gibt immer irgendwo ein Hintertürchen. Und so gut und schnell Antivirensoftwares und Co. aktualisiert werden - genau so schnell ist die Gegenfraktion.
Machst du dich straftbar bzw. steht der Verdacht kann die Justiz, mit dem vor kurzem in die Presse gerateten "Staatstrojaner", legal deinen Rechner durchleuchten und alle möglichen Informationen einfordern.

Ansonsten kann man sich heute wie damals "anonym" durch das Netz bewegen. Man schreibt unter Pseudo-/Nicknames in Foren, kann immer noch im grauen Bereich der legal/illegal Zone Spiele, Programme und Co. downloaden, Fiilme und Serien streamen - allerdings auch nur, bis irgend wann einer absichtlich mit dem Finger auf dich zeigt und dir an den Kragen will. Dann bist du dran.

 

[Sanosuke]

Also wirklich anonym ist keiner mehr von uns im Internet. Weder in Europa, Asien noch in den USA. In Deutschland fahren wir vergleichsweise gut in Sachen Anonymität, wenn man unsere Nachbarländer (Frankreich oder Großbritannien als EU-Partner) anschaut.

Wenn der Staat mitschauen will wird er es schaffen (durch Gesetze wie das Quick Freeze oder der Vorratsdatenspeicherung, welche mit großer Sicherheit bald wieder eingeführt wird) und wenn nicht durch die offiziellen Wege so kann es inoffiziell durch den Verfassungsschutz oder den BND geschehen. Allerdings wird das bei einem von uns kaum passieren, da eine solche Überwachung aufwendig und teuer ist und nur bei ganz bestimmten Gründen vorgenommen wird.

Des Weiteren behaupte ich, dass jeder 2. Rechner in Deutschland so schlecht gesichert ist, dass es ein leichtes ist für einen durchschnittlich professionellen Hacker Zugriff zu erlangen.


Der durchschnitts Internetuser oder auch Filesharer fährt also ziemlich anonym!


Wir können allgemein froh sein, dass es hier im Internet bei uns in Deutschland keine Gesetze gibt wie beispielsweise der Klarnamenzwang in Deutschland, wobei die identifizierung durch einen "digitalen Personalausweis" bereits von Vertretern der CDU und SPD gefordert wurden in Zeiten der Großen Koalition.

 

[Sháná1990]

Je nachdem wie man Anonymität verkörpern will ist dies bestimmt möglich selbst im Internet.
Z.b ist es möglich seine Ip zu verschleiern und zumindest für das öffentliche Netz bist du Mr Anonymus. Für den Netzbetreiber wohl niemals.
Ich persönlich finde das allerdings gar nicht notwendig es ist mir ziemlich egal ob WOH nun weiß zu welcher Seite ich wechsle und so weiter und sofort über sogenannte Cookies.
Aber das kommt wohl auf den einzelnen an ^^

 

[MangaEngel]

Ein gewisses Maß an Anonymität ist sicherlich verschwunden. Mittlerweile kann man theoretisch sogar den Kioskbesitzer um die Ecke nach der IP von wem fragen und als Moderatorin eines Forums, das dauernd gehackt wird, ist es dort nun Praxis, uns unvertraute IP erstmal großflächig mit Who is und IP Map Search zu untersuchen.

ABER letztlich ist es für den Großteil der Leute dennoch ein Ding von Naivität.
Ich kann z.B. so erstmal nicht mehr von Usern hier erfahren als das was sie angeben. Eine E-Mail kann ich über Google und andere Suchmaschinen verfolgen, um zu sehen, wo sie noch benutzt wird. Auch Usernamen und andere Daten kann man so verwerten.
Daher ist es meist man selbst, der diese Anonymität zerstört.

Ich weiß das wohl mit am Besten, denn da ich mal im Fernsehen war und die Redakteure diese (beschissene =__=) Folge andauernd ausstrahlen, war es für mich lange der Horror, dass im Fernsehen mein voller Name gezeigt wurde und ich dann auf Facebook innerhalb von 1 Stunde 80 Nachrichten hatte und genug sogar dreisterweise meine Telefonnummer (die leider bei "Das Örtliche.de" ist) rausfischten, nur, um nen Kommentar abzugeben.
Nun exestiert mein voller Name nur noch in einer E-Mail-Adresse, welche ich ausschließlich für die Uni nutze und halt nach wie vor bei das Örtliche. Für alles Andere muss man Dinge wie meinen Usernamen auf den anderen Seiten, meine E-Mail-Adresse oder mehr wissen.
Für mich ist es mittlerweile normal, mit 6 verschiedenen Usernamen und 10 E-Mail-Adressen zu hantieren, einfach, damit ich auf manchen Seiten nunmal schlechter gefunden werde als auf anderen.
Auch änder ich immer in regelmäßigen Abständen meine IP.

Um ein Beispiel zu geben:
Sollte die Uni oder mein späterer Arbeitgeber Zugang zu meinem offiziellen Facebook-Profil haben, so werden sie von dort auf KEINES der anderen Profile im Internet stoßen ohne dafür z.B. die IP abzufragen oder meinen E-Mail-Anbieter um meine Kontaktdaten zu bitten (und sogar da habe ich teils falsche Angaben gemacht, um das Aufspüren über so seltsame Applikationen wie Chats und MSN zu verhindern).
Und mit diesem Profil hier wird man vermutlich nur Animexx, DeviantArt und zwei Foren finden.
Ein anderes Profil nutz ich wiederrum für Informationserlangung.
Ich hab eins für engere Freunde.
etc, etc, etc.

Witzig finde ich, dass viele meiner Freunde mich nachmachen, zumindest bei Facebook. Keine zwei Wochen, nachdem ich schlicht meinen Nachnamen ersetzt habe, hatten das fast alle engeren Bekannten getan.
Offenbar fiel denen auf, dass Freunde sie so trotzdem finden, sie aber nicht so leicht gesucht werden können.
Blitzmerker

 

[Rattenkönig]

Wer legt noch wirklich auf Anonymität wert? Den Face-Book-Nutzern geht das doch meißtens am Arsch vorbei xD Je mehr Spuren du hinterlässt um so mehr kann man ein Puzzle von dir ... puzzeln. Leute die ihre Wohnandresse inner Website zeigen (Hobbymäßig) und vielleicht noch ihre ganze Familie, die haben praktisch ein Facepalm verdient... Am besten man geht ins Inet-Cafe, dann kannste deine Anonymität noch mal steigern. Selbst mit nem Proxy bist du nicht zu 100% Anonym. Aber ich meine, es gibt noch eine gewisse Anonymität. Noch...

 

[Krystan]

Die Frage ist doch, was für eine Art Anonymität du haben willst?
Letztlich gibt es drei Ansätze.
1. Versuchen möglichst seine Spuren zu verwischen
2. Versuchen möglichst keine Spuren zu erzeugen
3. Versuchen möglichst in der Masse unterzutauchen

Die zweite entscheidende Frage ist, vor wem und warum will man Anonym sein.
- Werbung
- Strafverfolgung durch Industrie
- Strafverfolgung durch den Staat
- Stalkern
- Verbergen von "zweifelhaften" Interessen und Neigungen vor seiner näheren realen Umwelt
- ...

Es gibt viele gute Gründe Anonym zu sein. Es gibt für die meisten selektive Lösungen, die meist jedoch auch mit Einschrenkungen verbunden sind. Letztlich wird es wohl keine perfekte Lösung geben, da das Internet aufgrund seines Aufbaus praktisch nicht Anonym ist. Es wird immer einen Punkt geben, und wenn es nur der Proxy ist, wo man die Verbindung schließen kann. Denn stellt euch z.B. vor, ein Geheimdienst würde den Proxy, denn ihr für eure geheime Kommunikation nutzt belauschen. Da gerade viele Leute, die diesen nutzen, aus irgendwelchen Gründen etwas verbergen wollen, wäre genau dieser der bevorzugte Angriffspunkt eines Nachrichtendienstes. Sogesehen ist z.B. eine codierte Nachricht in einem öffentlichen, gutbesuchten Raum, wesendlich "sicherer", da man in der Masse einfach verschwindet.