[Biete] Wiederkehr

TheDarkness2

Otaku Elite
Otaku Veteran
Alle Wege führen mich immer wieder zurück zu dir,
und entfernen mich immer weiter von mir,
jedes Wort treibt mich zurück an dein Portal,
vielleicht ist es Ironie oder einfach nur Schicksal.

Jede neue Narbe geschlagen in mein blutend Herz,
die Enttäuschung und der resultierende Schmerz,
geben dir wieder die Kraft in mir aufzuerstehen,
und zwingen mich wieder durch deine Hallen zu gehen.

Mit jedem neuen Schlag wird das Flüstern zum Orkan,
das große Finale folgt sicherlich irgendwann,
du erstarkst wieder obwohl ich dir deine Kraft nahm,
und das seit der Zweifel in mir wiederkam.

Du bist das Zentrum tief in meinem Sturm,
du bist ich - du bist der dunkle Turm,
eine Einheit - ein Bund im Blut besiegelt,
ein Bollwerk - Erinnerungen versiegelt.
 

n811

Ungläubiger
Ich finde das Gedicht gut.
Meine Interpretation würde wahrscheinlich nicht zu deiner passen, aber dein Gedicht erinnert mich irgendwie stark an den Film "Fight Club".
Bei der ersten Strophe erinnere ich mich daran wie Jack, der Hauptdarsteller des Filmes, ein stinknormales Leben führt, einen Job bei einer Versicherungsstelle hat und von seinem Lohn Möbel von Ikea kauft, weil er sonst nichts besseres zu tun hat. In seinem Job stellt jedes Unfallopfer nur eine Ziffer dar, die er durch mathematische Gleichungen zu lösen versucht. Er beginnt langsam eine zweite Persöhnlichkeit (Tyler) aufzubauen um einen Sinn in seinem Leben zu sehen. Je mehr er sich Tyler hingibt, desto mehr verliert er sich selbst und wird an einigen Stellen im Film zu Tyler selbst, der das krasse Gegenteil von Jack ist, nämlich gesetzlos, draufgängerisch und aufmüpfig.
Jede Enttäuschung, jede Unzufriedenheit in Jacks Leben führt dazu, dass er sich einer anderen Person (Tyler) hingibt, die er sein will, aber nie sein werden kann. Tyler wird immer zu einem größeren Lebensbestandteil von Jack ohne , dass dieser das merkt.
Die letzte Strophe ist sozusagen die Auflösung. Jack weiß nun ,dass er und Tyler ein und dieselbe Person sind. Tyler ist Fluch und Segen zugleich: Auf der einen Seite repräsentiert er das, was Jack immer sein will und gibt diesem die nötige Freiheit sich aus seinem Bürokratielben zurückzuziehen. Auf der anderen Seite wird Tyler zu einer unkontrollierbaren Persöhnlichkeit ohne feste Regeln.

PS.: Würde doch gerne mal deine Interpretation oder Absicht kennen^^
 

TheDarkness2

Otaku Elite
Otaku Veteran
OK, meine Interpretation des Ganzen. Der dunkle Turm ist wirklich ein Teil von mir, ich wurde in meiner Kinderheit missbraucht, nicht sexuell, sondern seelisch und psychisch. Da war ich 10 und ich fing an Gedichte zu schreiben und mit jedem Gedicht bildete sich der Dunkle Turm stärker in mir. Ein Bollwerk, wo mich keine Emotion, kein Gefühl und kein Wort erreicht. Ein Ort an den ich mich zurückziehen kann.

Im Laufe der Jahre wurde er immer mehr zu mir, ohne ihn bin ich nicht ich. Jeder Schmerz, jeder Schicksalsschlag und jedes Unglück habe ich in ihn eingebaut. Meine Tränen bildeten das Fundament, mein Blut den Mörtel und meine Erinnerung die Steine.

Ich habe versucht ihn aufzugeben, für die Person die ich Liebe. Aber diese hat mir klar gemacht dass ich keine Person sei die man lieben kann. Damit muss ich leben also reaktiviere ich diesen Teil von mir und bringe ihn wieder an den Vordergrund. Um zu überleben, um kalt zu sein für die Zeiten die jetzt kommen werden.
 
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