Zyklus - Im Zentrum

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TheDarkness

Exarch
01 – Folge mir hinab

Folge mir durch das Tor zur Seele,
hinab auf des Herzen schwarzen Grund,
wo Vernunft und Verstand nur zwei Beispiele,
um zu verstehen brauchst du nur den richtigen Schlüsselbund.

Jede Vene und Arterie erzählt eine Geschichte,
jedes Organ erzählt von Fehlern und fremden Orten,
alles was ein fremdes oder eignes Wort je erdachte,
wird hier nichtig und als Schutz abgestritten.

Gehe mit mir nur noch einen Schritt ins Zentrum,
hier wo kein Laut die Stille stört,
wo der Schmerz das einzige Heilserum,
hier wird mit dir ein Zeugnis abgeliefert.

Spürst auch du wie der Sturm sich nähert,
wie das Beben auch von dir Besitz ergreift,
hast du den Zweifel in dir nun akzeptiert,
nach dem Ende bist auch du zu voller Kraft gereift.
 

333

Succubus
Gefällt mir, auch wenn du beim Schreiben vermutlich an etwas anderes dachtest als ich beim Lesen. Interpretationsmöglichkeiten sind was feines.
 

TheDarkness

Exarch
02 - Du

Hinter blauen Augen die Schlange im Paradies,
handierst mit Worten mal schön mal fies,
wirst von allen bewundert verkörperst das Ideal,
funktionierst im System einfach optimal.

Du nutzt deinen Körper um zu kriegen was du willst,
auch wenn du damit ein über einen anderen das Urteil fällst,
Gefühle interessieren dich nicht es lässt sich nur benutzen wer benutzt werden will,
aus deiner Sicht kommt es nur darauf an wo man hinwill.

Heuchelst Liebe führst die Banane zu deinem Mund,
scheuerst dir von Laken zu Laken die Lenden wund,
oh ja du bist das Non Puls Ultra in dieser Welt,
es ist dir scheißegal was man von dir hält.

Dein Vater hat das Geld das entschädigt für seinen nächtlichen Besuch,
du führst nach außen ein Leben wie aus dem Bilderbuch,
ein Menschenschicksal ist dir egal so lange es dich weiterbringt,
und deine Hand weiter ein Kleeblatt nach dem anderen fängt.

Doch was tust du wenn das Gefühl dich dominiert,
und deine Fassade sich im Schwarz verliert,
was tust du wenn dein Innerstes sich nach außen kehrt,
und dich der Schmerz die Wahrheit lehrt?
 

TheDarkness

Exarch
03 - Feuer der Lust

Meine Finger spielen auf deiner heißen Haut,
das Lied der Ekenntnis mit wachsender Gier,
du sendest mit deinen Lippen was bald graut,
siehst tief in meinen Augen der Triebe Tier.

Meine Zunge schmeckt den salzigen Geschmack und ich schenke noch einmal ein,
trinke tief vor deiner Pforte den bittersüß verbotenen Wein,
meine Finger überwinden jede Schranken du willst doch in den Himmel rein,
doch als der Zauberstab den Ring durchbricht hörst du erstmal die Engel schreien.

Das Feuer brennt ich pflück dir noch einen Wunsch und stecke ihn dir tief in deinen Mund,
das Beben deiner Lippen zeugt von des Lustes Kund,
pflanze dir bald die Erleuchtung tief in dein Gesicht,
spürst du wie die Lust jede Vernunft zerbricht?

Diese Nacht wird niemals enden sie wird ewig währen,
unsere Körper werden sich in der Leidenschaft Flammen selbst verzehren,
dein Atem brennt wie Feuer auf meiner nackten Haut schürt meine animalisch Lust,
der Trieb tut nur was er tun muss leitet mich erneut zu deiner Brust.
 

TheDarkness

Exarch
04 - Der Augenblick

Ich kann dich noch neben mir im Lichte sehen,
dachte du würdest mit mir durch die Dunkelheit gehen,
alles was ich nicht bin leuchtet tief in deinem Herz,
alles was ich dir geben kann ist nur mein tiefer Schmerz.

Sehe dich zwischen jeder Zeile auferstehen,
spüre wie mit den Worten alte Wunden nie vergehen,
bleibe doch nur einen Moment in diesem Vers,
erzähle mir nochmal den Sonnenscherz.

Zeige mir die Zeit wo ich im Lichte ging,
wo mein Herzschlag mit deinem einen Bund einging,
zeig mir den Punkt wo die Rasierklinge schwieg,
und meine Seele zur Sonne emporstieg.

Doch mit den letzten Buchstaben endet erneut der Traum,
lässt mich erwachen in meinem privaten Alptraum,
hier wo niemals nur ein Sonnenstrahl an der Fassade kratzt,
und das Datum unsrer Schuld auf jedem Millimeter Fleisch geritzt.
 

TheDarkness

Exarch
05 - Schafherde

Komm Schäfchen zu den anderen in diese Herde,
stell dir keine Fragen was aus dir werde,
du bist behütet von Wölfen Stund um Stund,
um zu Überleben halte nur deinen Mund.

In den Gängen hölzern karg steril,
kannst du niemals erwarten viel,
wirst brav im Takt gehorchen,
und wie die anderen auf de Knien kriechen.

An alles hat man gedacht an diesem Ort,
von hier kannst du niemals mehr fort,
haste keine Rechte keine Pflichten,
sehnst dich so sehr nach den alten Fichten.

Chemische Revolution bremst deinen Widerstand,
Illusionen nehmen dich zart bei der Hand,
führen dich fort zu einem bessren Traum,
am Ende bleibt dir nur noch Schaum.

Du bist jetzt nur noch eine vergessene Nummer im System,
bis dir vergeht mit der Sense der letzte Atem,
du fragst dich nur wie kann die Welt nur vergessen,
das jedes Schaf irgendwann vom Alter wird bessessen?
 

TheDarkness

Exarch
06 - Nur ein Gefühl

Wie ein Engel der nicht mehr fliegt,
wie ein Narr der niemals siegt,
es riecht wie morsches Holz,
gebrochen von falschem Stolz.

Es schmerzt ins Herz,
unvergessen ist der Schmerz,
es wühlt sich von innen,
immer wieder nach außen.

Doch keine Träne den Stahl verbiegt,
der Fluß ist einfach so versiegt,
es beginnt erneut tief in mir,
vergebe niemals dir.

Wie Wellen die das Land nie erreichen,
wie der Stern funktioniert als Zeichen,
für Leid und Untergang,
steht doch nur für einen neuen Sonnenaufgang.

Die Leere die sich durch die Venen schleicht,
wie Dunkelheit die bis in die Seele reicht,
wie Trauer die niemals versiegt,
wie Hass der immer obsiegt.

Ich habe dich in meiner Kindheit verloren,
die mir in jener Nacht das Leben gegeben,
auch wenn du mich als Kind verstoßen,
konnte ich dich und dein Tun auch nie verstehen.

Doch du warst und bist meine Mama,
jetzt ist es nur noch ein verfluchtes Drama,
ich das Kind das seine Mutter verlor,
jetzt steigt die Vergangenheit wie ein Phönix empor.
 

TheDarkness

Exarch
07 - Mein Schiff sinkt

In diesem Meer und seinen Wogen,
wo gilt fressen oder gefressen werden,
sinkt mein altes Schiff,
noch vor dem nächsten Riff.

Meine Mannschaft hat das Boot verlassen,
genauso wie die unzähligen Ratten,
nur ich als Kapitän bleibe an Deck,
schlucke der Wellen brauner Dreck.

Alle haben mich im Stich gelassen,
mich für der Lüge Wort verlassen,
dein Bild erscheint am Horizont,
bildet die letzte Front.

Ich höre wie das Holz zerbricht,
wie jeder Splitter in meine Seele sticht,
jedes Knarren ein Wort von dir,
gesprochen in schlechten Zeiten zu mir.

Der Mast in die Fluten stürzt,
das Loch die Lebenszeit verkürzt,
wie mein Herz das in jenen Tagen,
an deiner Zunge Falschheit ist zerbrochen.

Ich blicke hinauf in die schwarzen Wolken,
ich weiß das ich mit diesem Schiff werd untergehen,
der Alkohol hat Löcher in meinen Kopf gefressen,
war von dem Drang nach Tod besessen.

Ich spüre das Wasser an meinen Schuhen,
ich weiß ich werde dies hier überleben,
angeschlagen werd ich weiterziehen,
zum nächsten Strand auf sichren Boden.

Dort werde ich neu beginnen,
mein Leben in eine neue Richtung lenken,
ein neues Boot erbauen,
einen neues Meer erkunden.

Und wenn ich dann denke zurück an diesen Sturm,
der mich zerbrach und mir den letzten Willen nahm,
werde ich deinem Bild in den Wolken ins Gesicht lachen,
und mir stets der Schmerz als Überlebenswillen bewahren.
 

TheDarkness

Exarch
Also ihr dürft ruhig eure Meinung kundtun, ich reiße keinem dafür den Kopf ab :lol:

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08 - In meiner Blindheit

Heute stehe ich hier allein im Regen,
war in den meisten Fällen doch dagegen,
hab deine Tränen doch nie gesehen,
konnte deine Wut nie verstehen.

In den ersten Monaten war doch noch alles in Ordnung,
wir schenkten uns beide Anerkennung,
wir teilten so viele glückliche Stunden,
und die Sonne drehte über uns ihre Runden.

Doch du hast mich zuerst verletzt,
mit meinem Blut deine Hände benetzt,
ich schlug nur zurück in meiner Arroganz,
baute zwischen uns diese unüberwindbare Distanz.

Als du mich dann fertig machtest,
als du dich schon am Ziel dachtest,
als mein Körper nur noch ein Wrack,
brach von deiner Fassade der Lack.

Du hast dich verplappert deine Lügen kamen ans Licht,
und alles kam irgendwann auf dich zurück und es bricht,
deinen Willen wirft dich in ein schwarzes Loch,
du wusstest es doch.

Setztest das Messer an deiner Unterarm,
sieh dich an du bist jetzt bettelarm,
doch ich hatte ein weitres Mal Mitleid,
schmückte unsere Liebe in ein neues Kleid.

Ich nahm das Messer von deiner Ader,
danach schmiegten wir uns erneut aneinander,
auch wenn die unsere Welt schon längst verloren,
wurde ein Funken Hoffnung neu geboren.

Doch ich schrieb in einem Brief hässliche Worte,
heute tut es mir leid was ich darin äußerte,
das ich das Messer niemals von deiner Ader nehmen hätte sollen,
das dieses Messer hätte sein sollen deine aus Blut geschriebenen Abschiedszeilen.

Wir verletzten uns solange bis wir beide auf der Strecke blieben,
bis unsere Liebe begann eiskalt abzusterben,
ich hab den Bogen leider zu weit überspannt,
habe dich mit meinem Hass einfach überrannt.

Heute tut es mir leid doch ich kann es nicht mehr ändern,
kann nichts weiter tun als mich selbst mit Alkohol abzufeuern,
ich weine Tränen um dich weil ich in meiner Blindheit dich verlor,
in der Vase schon längst verwelkt der Trauerflor.

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09 - Sehe ich in den Spiegel

Ich sitze erneut in diesem Zimmer,
spüre erneut den tiefen Kummer,
hier wo einst mein Fall begann,
und der Alkohol mich zog in seinen Bann.

Wieder sehe ich in den Spiegel,
sehe dort nicht mehr einen Engel,
sehe nur was die Zeit übrig ließ,
und was der Teufel persönlich aus der Hölle verstieß.

Durch die Augen blickt man auf die Seele,
es ist nur die Frage wie ich handele,
was die Narben von einst und jetzt erzählen,
und welche Erinnerungen sie abspielen.

Ich sinke auf die Knie und fange an zu weinen,
bin das wirklich ich was sich beginnt zwischen den Zeilen abzuzeichnen,
bin das wirklich ich ein alter gebrechlicher Greis,
und so vergeh ich einsam allein und leis.
 
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