Baten Kaitos
Kapitel 2
Xelhas Rettung und die Reise nach Diadem
Kalas eilte also ins Dorf, wo er sofort von Larikush abgefangen wird. âIch bin froh, dass es dir gut geht, Kalas. Es hörte sich so an als würde sich im Wald etwas zusammenbrauen. Komm mit zum Dorfältesten, alle haben sich versammelt.â Und so blieb Kalas keine andere Wahl als Larikush zu folgen.
âIch weiß nicht genau, was es war⦠Ein seltsames Monster kam aus der Quelle im Wald.â, erzählte Kalas was vorgefallen war. âEs erwähnte den Namen Malpercio.â Auf diesen Namen reagierte der Älteste sofort. âWie war das? Sagtest du Malpercio? Ein böser Gott aus alter Zeitâ¦â, murmelte er vor sich hin. âIch wusste doch, dass so etwas passieren würde. Habe ich nicht gesagt, du sollst aus dem Wald raus bleiben?â Kalas versuchte sich zu verteidigen. âAber, Momentâ¦â âKeine Widerrede mehr, junger Mann. Du und deinesgleichen, ihr habt ein großes Übel entfesselt! Ihr Dummköpfe.â Kalas fiel zu dieser Frechheit nicht mehr viel ein und so erhob Larikush das Wort. âIch glaube die anderen Reisenden, darunter ein Mädchen, sind auch in den Wald gegangen. Gibt es irgendwas Neues von ihnen?â Kalas ergriff das Wort. âSie, Xelha, war bei mir. Sie wurde von Truppen aus einem riesigen Schlachtschiff gefangen genommen.â âHm⦠um es milde auszudrücken: Unerfreuliche Umständeâ, sagte Larikush mit einem gespielten Lächeln. âIch muss dieses Schlachtschiff finden, wissen sie vielleicht etwas Doktor?â âNein, leider nicht.â, bedauerte Larikush. Ein Dorfbewohner ergriff das Wort. âWenn du das riesige fremde Schiff meinst. Das flog in Richtung Hauptstadt.â Kalas dachte kurz nach. âRichtung Hauptstadt, dass muss es sein. Vielen Dank.â âSei vorsichtig Kalasâ, mahnte ihn noch Doktor Larikush. âHier sind wohl höhere Mächte am Werk.â Als Kalas grade gehen wollte, hielt ihn Larikush noch mal auf. âAch, noch was. Würdest du mir einen Gefallen tun? Es dauert nicht lange, komm einfach zu mir bevor du gehst.â Kalas fragte noch mal nach: âZu Ihnen? Klar komme ich vorbei.â Dann verließ Kalas das Haus des Dorfältesten.
Er wollte grade das Dorf verlassen als ihm der Magnusladen auffiel. Dort verkaufte er die Bilder und kaufte neue Magnus ein. Als er grade den Laden verließ fiel ihm ein, dass er ja noch zu Larikush sollte, also ging er dorthin. Als Kalas gerade das Haus betrat wurde er schon erwartet. âEntschuldige Kalas. Ich weiß, du hast es eilig, aber ich möchte dich um einen Gefallen bitten. Durch einen Erdrutsch in der Nunki-Schlucht ist der Weg nach Pherkad unpassierbar geworden.â, so erklärte Larikush das Problem. âIch habe Sprengstoff vorbereitet. Er liegt auf der Bank dort hinten. Bitte beseitige damit den Erdrutsch.â Kalas staunte. âM-Moment. Sprengstoff? Wie sind Sie auf dieser abgelegenen Insel an so etwas gekommen?â, fragte der junge Mann den Arzt. âSoweit ich weiß, kommt man nur im Imperium leicht an Sprengstoff heran.â âDas ist im Moment unwichtigâ, erklärte Larikush. âWichtig ist, dass der Weg nach Pherkad frei wird. Wird der Erdrutsch nicht beseitigt, müssen die Dorfbewohner weiter Unannehmlichkeiten auf sich nehmen. Außerdem willst du doch sowieso nach Pherkad, nicht wahr?â âJa, stimmt⦠Sie haben mir das Leben gerettet. Ich bin Ihnen wohl was schuldig. Aber wie soll ich den schweren Sprengstoff schleppen? Alleine schaff ich das wohl kaum.â Larikush lachte kurz auf. âFang seine Magna-Essenz ein.â Mit diesen Worten drückte Larikush Kalas 4 leere Karten in die Hand. In einen davon nahm er den Sprengstoff auf und machte sich auf den Weg in die Nunki-Schlucht.
Kalas betrat ca. 1 Stunde nach dem er das Dorf verlassen hatte die Nunki-Schlucht. Diese Schlucht war felsig und kahl. Nur wenige Pflanzen wuchsen hier. Durch die Mitte zog sich ein breiter Fluss mit 2 Wasserfällen. Auch hier lauerten Shawras und Unuks den ahnungslosen Wanderern auf. Aber irgendetwas war anders. Die Tiere waren stärker und widerstandsfähiger als jene im Wald, dies lag sicher am härteren Klima und der raueren Umgebung der Schlucht. Aber auch diese Geschöpfe waren für Kalas keine große Herausforderung. In der Mitte der Schlucht, beim Erdrutsch, benutzt er dann den Sprengstoff und fand kurz dahinter einen würdigen Gegner, die Schicksalsflammen, große schwebende, brennende Köpfe. Diese erwarteten ihn als er schon fast am Ende der Schlucht angekommen war. Doch zum Glück hatte er ein paar Magnus mit Eisdolchen dabei, die ihm gegen diese Feuerwesen gute Dienste leisteten. Leider steckte er trotz aller Vorsicht und Kraft leichte Verbrennungen ein. Endlich lichteten sich die Wolken und er konnte Pherkad, die Hauptstadt, am Ende der Schlucht betreten.
Pherkad war eine große Stadt und Wolken zogen durch die Straßen. Die Häuser hatten alle mindestens 2 Stöcke und weit über der Stadt thronte das Herrenhaus. Als Erstes suchte er den Magnusladen auf. Kalas wollte seinen Magnusvorrat auffrischen und sich ausruhen, damit seine wenigen Wunden heilen konnten. Nun sah er sich genauer in der Stadt um und als er gen Himmel sah erblickte er das Schlachtschiff, es hatte am Dach des Herrenhauses angelegt. Die Frage war nun nur noch wie er unbemerkt in dieses schwer bewachte Gebäude hineinkam. Kalas versuchte es zuerst auf die blödeste Weise die ihm hätte einfallen können. Er versuchte es durch den Haupteingang, aber die Soldaten ließen ihn nicht rein. âEin Schlachtschiff unseres Imperiums hat angelegt. Geh weiter, es gibt nichts zu sehen.â
Als er gehen wollte kamen ihm ein Kind und eine Frau entgegen. Das Kind war klein, es ging Kalas höchstens bis zur Hüfte. Aber die roten Haare des Kleinen, die er zu einer Spitze hochgegelt hatte, reichten Kalas bis zur Brust. Die Frau hingegen war schlicht gekleidet und ungefähr genauso groß wie Kalas. âHehehe! Palolo III, Meister der Schatten, zu deinen Diensten. Fang mich wenn du kannstâ, rief das Kind der Frau zu. Doch kurz darauf war das Kind von Rauch umgeben und dann auch schon verschwunden. Die Frau konnte nur noch: âHe! Komm sofort hierherâ, hinterher rufen. âWas war das denn?â, fragte Kalas leise sich selbst, doch die Frau hörte es und antwortete. âAch⦠Dieser kleine Teufel. Er schleicht sich überall in die Häuser. Dieser Junge führt nichts Gutes im Schilde sage ich dir. Neulich soll er sogar im Herrenhaus des Lords gewesen sein. Ob seine Streiche jemals enden werden? Wenn ich ihn erwische, erteile ich ihm eine Lektion die er nie vergisst.â, schwor die Frau sich selbst. Kalas dachte nach. Er musste diesen Jungen finden, immerhin hatte er es geschafft in das Herrenhaus zu kommen. Also begab er sich auf die Suche nach dem Jungen.
Als er so durch die Stadt streifte, sah er wie Palolo, der Junge, in einem Haus verschwand und rannte schnell zu diesem Haus um ihm zu folgen. Doch im Haus war er nirgends zu sehen, obwohl sich Kalas genau umsah. Plötzlich tauchte er aber hinter Kalas auf, was ihn natürlich sehr erschreckte. âWas machst du hier?â, fragte Palolo Kalas. âDich suchenâ, entgegnete Kalas. âAch wirklich? Willst du Mitglied in meiner Bande werden?â âNein, nicht direktâ, antwortete Kalas auf diese ungewöhnliche Frage. âIch muss in das Herrenhaus des Lords hineinkommen. Und ich habe gehört du hättest dich rein geschlichen. Könntest du mir vielleicht verraten wie du es gemacht hast?â Palolo sprang auf den Tisch. âIch könnte schon, aber warum willst du da hinein?â Kalas überlegte wie er antworten sollte und entschied sich für: âIch will meinen Großvater rächen.â Palolo stimmte zu. âIch zeige dir wie ich es gemacht habe. Aber es kostet dich etwas.â Kalas seufzte. âWeißt du, ich habe es eilig. also musst du es mir jetzt sagen.â Palolo lächelte. âImmer mit der Ruhe. Geschäft ist Geschäft.â Palolo sprang vom Tisch hinab. âGeheimnisse werden nur gegen Bares verraten. So ist das eben. Bringst du mir die Beute, verrate ich dir das Geheimnis.â âDie Beute?â, fragte Kalas neugierig nach. âRichtig, das Netz der Regenbogenspinne! Ich sammele sie. Wenn du mir eines bringst, verrate ich dir mein Geheimnis.â Der Blauhaarige verdrehte die Augen. âEin Spinnennetz nennst du Beute?â âJa, die sind nämlich sehr selten. Ich habe grade mal vier Stück davon.â Kalas holte dann tief Luft. âOk, wenn du darauf bestehst⦠Kannst du mir einen Tipp geben wo ich so ein Netz finden kann?â âSo gefällst du mir! Such doch mal am Fluss vor der Stadt, in der Nunki-Schlucht. Ich sag meinen Jungs, dass du kommst. Bring das Netz dann in mein Versteck.â Dann verschwand Palolo und Kalas ging zurück in die Schlucht.
Kalas betrat die Schlucht, doch seine Suche fand ein schnelles Ende, denn die Spinne, eine Nunkitarantula, die er suchte, war fast größer als er und kaum zu übersehen. Wieso man sie auch Regenbogenspinne nannte, erkannte Kalas sofort, ihr ganzer Körper glitzerte in allen erdenklichen Farben. Wohl oder übel musste er dieses Ungetüm im Kampf besiegen und so stürzte er sich mit dem Schwert frohen Mutes in den Kampf.
Mit Hilfe von Flammenschwertern war dieser Kampf schnell vorüber, denn Insekten hassen, wie wir alle wissen, das Feuer mehr als die Pest. Zwar musste Kalas einen kleinen Stich der Klauen in Kauf nehmen, aber nach kurzer Zeit erbeutete er das Netz und kehrte nach Pherkad zurück, wo er sich umsah um Palolos Versteck zu finden. Schließlich fand er ein Kind, das einen Eingang bewachte. âDu musst Kalas sein, stark, aber siehst nicht sehr hell aus. So hat dich zumindest Palolo beschrieben.â entfuhr es dem Kind als Kalas vorbeiging. //Dieser kleine⦠was er wohl noch alles erzählt hat.//, dachte Kalas bei sich und ging zu ihm.
Er gab ihm das Netz und Palolo bestätigte, dass es das Richtige ist: âDas ist es! Gut gemacht!â. Ein Mädchen, Pilulu, kam nun hinzu und wollte Palolo das Netz abnehmen. Doch dieser wollte es nicht aus der Hand geben. Hinter Palolo stand ein Brunnen und Palolo deutete darauf. âKlettere in diesen Brunnen und folge dem Wasserlauf. Du kommst in einem Brunnen im Herrenhaus wieder hinaus. Du könntest nass werden, aber du solltest nicht darauf achten. Tu, was du noch tun musst, ich warte hier.â Doch Kalas war bereit und kletterte in den Brunnen. âPass auf dich aufâ, rief ihm Palolo noch nach.
Das Herrenhaus war großzügig eingerichtet und an jeder Ecke leuchteten Lampen an den Wänden. Die Fenster waren bunt mit Bildern, ähnlich einer Kirche. Auch der Boden schien teuer gewesen zu sein. Es lagen Fliesen und hier und da rote Teppiche. Kalas stieg in der Haupthalle aus dem Springbrunnen und überlegte. âGiacomo ist sicher auf dem Schiff, also müssen wir aufs Dach.â Auf das Doch bedeutete natürlich nach oben und so stieg Kalas die Treppen zur nächsten Etage hinauf. Doch hier wimmelte es von Soldaten, die auch MGs trugen und Kalas bleib keine andere Wahl als zu kämpfen. Um sein eigenes Leben zu retten, tötete er die Soldaten einen nach dem Anderen lautlos von hinten. So vermied er Kämpfe und unnötiges Aufsehen. Nachdem auf diese Weise alle Soldaten ausgeschaltet waren, versteckte Kalas die Leichen in einem offenen Zimmer. Die Zimmer waren alle sehr ähnlich eingerichtet. 2 Betten standen in jedem der Zimmer im ersten Stock und in jeder Ecke ein kleiner Brunnen mit Wasser. Die Tür verbarrikadierte er mit einem Schwert. Nun begab er sich auf die Suche nach Xelha und Giacomo. 2 Türen waren abgeschlossen. Hinter einer dieser Türen hörte Kalas allerdings Xelhas Stimme, die vor Schmerzen wimmerte. Zorn kam in ihm auf und seine Herzensschwingen spannten sich. Er musste den Schlüssel finden und überlegte wo dieser sein könnte.
Auf seiner Suche kam er zu einer Treppe in den zweiten Stock, da er keine bessere Idee hatte beschloss er oben weiterzusuchen. In einem der oberen Zimmer, sie sahen genauso aus wie die unteren, bekam er von einer Magd einen Tipp: âDu willst doch sicher das Mädchen befreien? Was fällt dem Lord nur ein, ein so junges süßes Mädchen ins Gästezimmer zu sperren.â Wut, die sie verborgen hatte, kam aus der Magd. âWenn du den Schlüssel suchst, dann such im Zimmer des Lords.â, riet sie ihm. âEs ist der nächste Raum.â Kalas näherte sich dem Raum und war überrascht. Der Raum war unbewacht und so betrat er ihn vorsichtig. Der Lord war nicht da, das Zimmer leer. Es war sehr schön eingerichtet. Ein großer hölzerner Schreibtisch stand in der Mitte, dahinter ein bequemer Sessel. Zu beiden Seiten standen Sofas und auf einem Tisch lag ein Schlüssel mit einem Zettel am Schlüsselbund. âGästezimmerâ, stand auf dem Papier und Kalas steckte den Schlüssel ein, als er Stimmen hörte. Schnell versteckte er sich hinter einem der Sofas und lauschte dem Gespräch, das stattfand als 2 Männer den Raum betraten. Der Erste war klein, er reichte Kalas bis zur Brust, war dafür aber umso fülliger, hatte graues Haar und Falten auf der Stirn und war schick angezogen. //Wahrscheinlich der Lord//, dachte Kalas während er vorsichtig über das Sofa spähte. Der Andere war einen Kopf größer als Kalas, hatte rotes Haar und schlichtere Kleidung als der Lord. âSie scheinen gefunden zu haben, was sie gesucht haben.â, begann der Lord. âDa bin ich aber erleichtert. Wenn sie gescheitert wären⦠Nicht auszudenken, womit sie und bestraft hätten.â Zweifelsohne sprach er vom Imperium. âIch bin ganz eurer Ansicht, mein Herrâ, entgegnete der Andere, der sich nun als der Diener des Lords herausstellte. âWas machen wir nun mit dem Mädchen?â Der Lord überlegte kurz. âDer Hauptmann meinte, âVerfahren sie mit ihr nach eigenem Gutdünkenâ. So überheblich!â, meinte er hämisch lächelnd. âWas fällt ihm ein mir, Lord Rodolfo, Befehle zu geben. âDas Mädchen hat etwas gestohlen, was dem Imperium gehört hat. Dumme Göre. War sie wirklich so dumm zu denken, dass so eine Tat ungeschoren bleibt? Nicht beim Imperium. Wer dem Imperator widerspricht unterschreibt sein Todesurteil.â Der Diener meldete sich wieder zu Wort. âAber die Soldaten haben im Wald nichts gefunden. Wenn es keine Kostbarkeit war, warum entsenden sie einen Erkundungstrupp? Was suchten sie wohl im Fahlmondwald? Hoffentlich geschieht nichts, um den Wald kursieren finstere Gerüchte.â Angst schlich sich in die Stimme des Dieners. âMeinst du diese Legenden von einem bösen Monster, dass durch ein Siegel gebannt wurde? Das ist Unsinn und Sache des Imperiums. Mir steht es nicht zu sich einzumischen. Wenn du nicht beim Mädchen enden willst solltest du dir diese Denkweise aneignen.â Rodolfo ging langsam zum Schreibtisch. âWo befindet sie sich gerade?â Kalas fiel es schwer keinen Mucks zu machen beim nun folgenden Satz. âSie liegt gefesselt im Gästezimmer, mein Lord. Sie wurde anscheinend vom Imperium schwer verprügelt.â âGut, mein Diener. Beseitige sie morgen. Je eher, desto besser.â Der Diener war leicht erschrocken, doch er widersprach nicht. âDie Goldoba legt sicher bald ab. Eine Garnison Soldaten wird vorübergehend bleiben.â, murmelte Rodolfo mit nachdenklicher Stimme. âBald wird sicher wieder alles normal sein. Wir sollten uns nun von der Goldoba verabschieden.â Mit diesen Worten verließen die Zwei das Zimmer und Kalas konnte aus seinem Versteck.
Er begab sich schnell nach unten und schloss das erste Zimmer auf. Hier saß aber nicht Xelha, sondern ein Bauer am Boden. âOh⦠Hallo, schön dich zu sehen. Ich werde wegen Spielschulden festgehalten.â Kalas erkannte an seiner Kleidung, dass er aus Cebalrai stammen musste und ließ ihn gehen. âDu wirst schon im Dorf erwartet. Aljeemo, richtig?â Der Mann nickte und gab Kalas zum Dank noch einen Magnus, dann ging er. âAlso ist Xelha im anderen Raumâ, murmelte Kalas zu sich selbst und schloss nun dieses Zimmer auf.
Endlich erblickte er Xelha, doch das Mädchen hatte einiges ihrer Schönheit in der Hand des Imperiums eingebüßt. Sie lag gefesselt auf dem Boden und zwischen ihren blonden Haaren klebte frisches Blut. Wie Rodolfos Diener sagte war sie mächtig verprügelt worden. Meemai, der die ganze Zeit in Kalas Umhang reiste hüpfte quiekend zu ihr und Xelha kam langsam zu sich. Kalas kniete sich rasch zu ihr nieder und durchtrennte die Fesseln mit seinem Dolch. Froh Kalas zu sehen warf sich Xelha um seinen Hals. âDu bist gekommen⦠um mich zu retten.â Stumm nickte er. âAlles ok? Kannst du aufstehen Xelha?â Doch Xelha ging es gar nicht gut und sie stützte sich auf Kalas ab. âLass mir einen Moment, geht sicher gleich besserâ, murmelte sie schwach an ihn gelehnt. Langsam aber sicher löste sie sich von ihm und murmelte etwas Unverständliches. Ein Kreis aus Licht umgab sie und langsam heilten ihre Wunden. Kalas sah erstaunt zu und lächelte dann. Xelha sah lächelnd zu Kalas. âDanke Kalas, Danke Ren, dass ihr gekommen seid. Meemai hüpfte in Xelhas Kapuze und kuschelte sich an. Kalas seufzte. âMeemai, du bist nur mitgekommen um Xelha zu retten, richtig? Du kleiner Schlawiner.â Vergnügt quiekte Meemai vor sich hin und Kalas sah dies mal als ein âJaâ an. Xelha bog sich in diesem Moment vor Lachen. Doch Kalas Frage lies sie verstummen. âAlso Xelha, was führt das Imperium im Schilde? Und was hat es mit diesem glänzenden Magnus auf sich?â Xelhas Stimme wurde nun sehr ernst. âLass uns darüber später reden. Zuerst müssen wir ihn zurückbekommen. Hilfst du mir?â, fragte sie ihren Gefährten mit einem netten Lächeln. Ren übernahm für Kalas das Antworten: âJa, wir helfen dirâ. Kalas wurde leicht wütend und wandte sich an Ren. âDu magst mein Schutzgeist sein, aber ich entscheide noch selber.â Als Xelha das hörte wurde ihr Blick traurig. âDu hilfst mir nicht?â Er seufzte. âDoch, ich muss eh zu diesem Hauptmann, Giacomo.â âVielen Dank.â Xelhas Augen funkelten vor Freude über Kalas Begleitung und vor Wut auf das Imperium.
Beide eilten nun in Richtung Dach. Doch die finale Treppe zum Dach wurde von 2 Statuen blockiert. Zum Glück hatte Xelha gesehen wie diese entriegelt werden konnten. Auf Bauchhöhe hatten beide Ritterstatuen einen Hebel versteckt. Beide gleichzeitig betätigt ließ die Statuen die Schwerter heben und sie gaben den Weg frei. Schnell rannten sie die Treppe hoch. Doch als sie auf dem Dach ankamen, einem Flachdach mit Garten und Brunnen legte die Goldoba grade ab und erhob sich in den Himmel. Die Goldoba war ein riesiges Schlachtschiff, das einem Wal nicht unähnlich sah und passend zum Namen einen Rumpf aus Gold hatte. Doch Kalas und Xelha hatten nicht wirklich ein Problem mit dieser Tatsache des Ablegens. Beide entfalteten ihre Herzensschwingen und erhoben sich mit Anlauf in die Luft um der Goldoba zu folgen.
Als sie auf dem Deck landeten wurden sie bereits von Giacomo erwartet. Giacomo war einen guten Kopf größer als Kalas und seine Rüstung hatte am Bauch ein Loch um seine Muskeln zu präsentieren. âDu bist also tatsächlich gekommen?â Wut brannte sich in Kalas Gesicht, als er den Mörder seines Großvaters und Bruders vor ihm sah. âDu warst es also wirklich⦠Ich bin überrascht dich lebend zu sehen.â Kalas antworte nicht auf Giacomos Worte und schrie ihn wütend an. âGiacomo! Du weißt nicht wie lange ich auf diesen Moment gewartet habe! Das ist für Großvater und Fee⦠Ich mach dich fertig, Giacomo⦠für immer!â
Weiter kam er nicht, denn Giacomos Waffe, eine riesige Sense schnellte auf ihn nieder und nur mit Mühe sprang er zur Seite. Giacomo erwischte ihn knapp am Bein, so dass Kalas rechter Unterschenkel leicht blutete. Xelha schwebte flink hinter Giacomo und griff direkt mit Wasserlanzen an. Beide nutzen ihre Herzensschwingen, denn wer fliegen konnte, war einem bodenständigen Gegner gegenüber natürlich klar im Vorteil. Was sie nicht wussten war, dass Giacomo, die ihm fehlenden Schwingen mit Antriebsdüsen am Gürtel wettmachte und so auch fliegen konnte. Kurze Zeit nach Beginn des Kampfes wurde es besonders für Xelha sehr unangenehm, denn sie musste einen kräftigen Hieb der Sense einstecken. Zum Glück blieb sie unverletzt, jedoch ihre Kleidung hatte einiges abbekommen, so dass ihre Jacke zerfetzt zu Boden glitt und unter ihrem Hemd das Dekolleté durchschimmerte. Xelhas Wut flammte erneut auf. âDas war teuer, du Arschloch.â Sofort griff sie ihn mit Lichtwällen und Wasserlanzen an, so dass seine Rüstung zu bröckeln drohte und der Lederteil Löcher bekam. Kalas grinst, zog einen großen Duelldolch aus seinem Magnus-âDeckâ und stieß ihn in Giacomos Schulter. Vor Schmerz schrie dieser laut auf und stieß Kalas genau vor Xelha. Dann grinste er. âWir sehen uns wieder, junger Narr.â Seine Sense bewegte sich nun unheimlich schnell in seiner Hand und ein Luftstoß, den Giacomo âEndschlagâ nannte, erfasste Kalas und Xelha, der sie von Bord schleuderte. Giacomo warf Kalas noch seinen Dolch nach und ging ins Schiff um seine Wunde zu behandeln und die Rüstung zu reparieren. âDer Imperator wird sich freuen, was ich hier gefunden habe. Das lang verschollene Relikt eines Gottesâ, murmelte Giacomo noch vor sich hin während er sich an die Reparaturen machte.
Kalas und Xelha jedoch landeten wieder auf dem Dach des Herrenhauses von Lord Rodolfo. âNein!! Komm zurück, Giacomo!â, rief Kalas ihm noch nach, doch die Goldoba verschwand hinter der nächsten Wolke und Kalas sank vor Enttäuschung auf die Knie. Auch ächzte er im knien. âAlles in Ordnung bei dir Kalas?â, fragte Xelha besorgt. âWir können nicht hier bleiben.â âDas weiß ich auch.â Mühsam rappelte er sich auf und beide verließen, von Soldaten verfolgt, das Haus Lord Rodolfos. Weiter unten in der Stadt kam Kalas dann eine Idee um die Soldaten abzuhängen. Vor ihm stand ein Wagen mit Orangen und Äpfeln, den er zu Fall brachte. Während er und Xelha nun fliehen konnten, rutschten die Soldaten auf dem Obst aus.
Als Kalas sah wohin sie geflohen waren merkte er, dass sie wieder am Brunnen waren, dem Brunnen durch den er das Herrenhaus betreten hatte. Beide setzten sich und lehnten sich an den Brunnen. Der Efeu war dabei ein angenehmes Rückenkissen. âIch glaube hier sind wir in Sicherheit, zumindest vorläufig.â, japste Kalas als er nach Luft rang. Xelha begann nun mit ihrer Erklärung, die sie Kalas ja versprochen hatte. âImperator Geldoblame scheint eine alte, verfluchte Macht erwecken zu wollen.â âIst es das was du im Wald meintest? Ein böser Gott?â, schlussfolgerte Kalas geistesgegenwärtig. âJaâ, Xelha schluckte schwer. âMalpercio, ein übel wollender Gott aus alter Zeit. Seine Kräfte lassen die Welt untergehen, so heißt es zumindest.â Kalas sah sie nur ratlos und fragend an. âHast du je von ihm gehört?â, fragte Xelha bei diesem Blick. âNein⦠eigentlich nicht.â, lautete seine leise Antwort. âIch bin aus Mintaka, der Hauptstadt des Imperiums hergekommen. Dort hatte ich zum ersten Mal von Geldoblames Plänen erfahren und versuche seitdem herauszufinden was er vorhat. Dann floh ich, nachdem ich diesen Anhänger gestohlen hatte.â Nun kehrte Furcht in ihre Stimme ein. âIch reimte mir zusammen, dass in diesem Wald etwas Furchtbares sein musste. Aber ich hätte nie gedacht, dass sie die ganze Zeit Malpercio meinten.â Sie sah nun flehend in Kalasâ Augen. âKalas, Ren, ich brauche eure Hilfe. Ich muss ihn aufhalten. Bitte! Wenn er den Gott erweckt, ist die Welt verloren. Alleine kann ich das nicht.â Langsam kehrte in Kalas seine altbekannte Kälte zurück. âDu hast dir den Falschen ausgesucht. âDie Pläne des Imperiums, das Schicksal der Welt, so was ist mit alles egal. Sei doch mal realistisch. Wir Zwei gegen das Imperium? Bist du lebensmüde?â Xelha flossen stumme Tränen über die Wange. âIch⦠weiß es nichtâ¦â Kalas sah weg, damit ihn die Tränen nicht erweichen konnten. âDas kann doch nicht dein Ernst sein! Wenn du jemanden suchst, der mit dir einen ruhmreichen Tod stirbt, dann bist du bei mir an der falschen Adresse. Ich werfe mein Leben nicht einfach so weg, das verstehst du doch Ren, oder?â Ren stimmte stumm zu. âWenigstens bist du einer Meinung mit mir. Gut zu wissen, dass ich nicht der Einzige bin, der vernünftig denkt.â, atmete Kalas erleichtert auf. âDir ist egal was mit der Welt passieren könnte?â, fragte mit Xelha, halb traurig, halb wütend. âDas habe ich nicht gesagt. Aber es ist nicht meine Sache. Punkt.â Xelha verstummte und Kalas erhob sich auf die Beine. âMach was du willst, es ist dein Leben Xelha. Ich habe noch eine Rechnung begleichen. Und auch du solltest diese Insel so schnell es geht verlassen. Du bist sicher auf der Liste der meistgesuchtesten Personen des Imperiums.â Xelha grinste nun geheimnisvoll. âDu aber auch Kalas. Außerdem ist Giacomo doch auch vom Imperium.â Kalas schlug dies mit einer Hand ab. âDa verwechselst du was. Ich will nur Giacomo, nicht das ganze Imperium. Also machâs gut Xelha. Vielleicht sehen wir uns mal wieder.â Kalas wollte grade gehen als auch Xelha aufstand. âNein, warte! Wir fahren eh mit demselben Schiff, also können wir vorerst auch zusammen bleiben.â Kalas ging einfach weiter und Xelha lief ihm nach bis sie ihn einholte. Die beiden eilten nun zum Hafen und kauften sich Karten für den Express, der nach Diadem flog. Das Schiff, ein Tier mit Kabine auf dem Rücken sah seltsam aus, fast wie eine breite Meeresschildkröte. Kurze Zeit später legte das Schiff ab. Und Xelha machte sich an die Arbeit um ihr Hemd und ihre Jacke zu flicken während sie sich Diadem näherten.
Das warâs wieder mal.
Puhâ¦
Ganz schön lang geworden ^^
Für alle die sich fragen wo das Hentai bleibtâ¦
Wie man gut sieht sind Kalas und Xelha noch lange nicht bereit für so wasâ¦
Aber das kommt noch
Versprochen
Euer Itachi