[Diskussion] Hochwertige Literatur vs, Schundliteratur

hanges

Novize
Was ist denn bitte "hochwertige Literatur"?

Ich habe Goethe gelesen und ich habe Terry Prachtett im Orginal gelesen. Sicherlich war beides interessant zu lesen, aber ich würde Leuten eher zu Terry Prachtett raten.

Die Begriffe "hochwertige" und "Trivalliteratur" sind bisschen unglücklich gewählt in meinen Augen. Mich stört die Wertigkeit die beiden Begriffen anhaftet.
Wieso soll ein Goethe "hochwertig" sein und damit ein wichtigeres Kulturgut als ein T.Prachtett?

Mein Punkt ist, dass eine solche Definition von "hochwertiger Literatur" schlichtweg unmöglich ist. Sobald ich nämlich meine Definition habe, bin ich automatisch eingegrenzt auf Richtlinien. Und damit schränke ich mich selbst ein, ziehe Grenzen und diese Grenzen werden immer wieder in der Kritik stehen. Kunst kennt keine Grenzen, meine Meinung.

Aber gut, es gibt sicherlich Literaturwissenschaftler die sich mit dieser Thematik beschäftigt haben :)
 

Pazuzu

Otaku Legende
Otaku Veteran
Was ist denn bitte "hochwertige Literatur"?

Mein Punkt ist, dass eine solche Definition von "hochwertiger Literatur" schlichtweg unmöglich ist. Sobald ich nämlich meine Definition habe, bin ich automatisch eingegrenzt auf Richtlinien. Und damit schränke ich mich selbst ein, ziehe Grenzen und diese Grenzen werden immer wieder in der Kritik stehen. Kunst kennt keine Grenzen, meine Meinung.

"Kunst" hört dort auf wo "Ich muss so viel wie möglich davon verkaufen" anfängt.


Ich habe Goethe gelesen...
Wow... das reicht natürlich um einen Vergleich anzustellen.
 

Nemolein

Just nemoliciouzZz!
Naja im groben ist Schundliteratur die am meisten definiert werden kann... Z.B. sagte mir ein Lehrer, dass Literatur erst Schund ist wo die Moral aufhört, wie z.b euphorisches Beschreiben von Vergewaltigung, Kannibalismus und Morde, da es nicht der Moral der heutigen Zeit widerspiegelt... ungefähr so...
 

Pazuzu

Otaku Legende
Otaku Veteran
Naja im groben ist Schundliteratur die am meisten definiert werden kann... Z.B. sagte mir ein Lehrer, dass Literatur erst Schund ist wo die Moral aufhört, wie z.b euphorisches Beschreiben von Vergewaltigung, Kannibalismus und Morde, da es nicht der Moral der heutigen Zeit widerspiegelt... ungefähr so...
Mhhh... ich weiss nicht ob ich deinen Lehrer Recht geben kann.
Sind de Sade, Baudelaire und die Poète maudit etwa Schundliteratur?


Es gibt auch einige mildere Werke die nicht wirklich moralisch sind.
Mir fällt da ein bestimmtes Theaterstück ein wo zwei 14 Jährige Kinder sich ineinander verlieben und am ende selbstmord begehen. Oder auch ein anderes tolles Stück wo ein erwachsener Mann seine Seele an den Teufel verkauft und ein 14 jähriges Mädchen verführt... ich hoffe das die meisten wissen welche Werke ich meine :)

Ist das also Schundliteratur?

Um die Moral soll sich ruhig jemand anders kümmern... Künstler, Dichter und Schriftsteller brauchen so was nicht.
 

hanges

Novize
Was ist denn bitte "hochwertige Literatur"?

Mein Punkt ist, dass eine solche Definition von "hochwertiger Literatur" schlichtweg unmöglich ist. Sobald ich nämlich meine Definition habe, bin ich automatisch eingegrenzt auf Richtlinien. Und damit schränke ich mich selbst ein, ziehe Grenzen und diese Grenzen werden immer wieder in der Kritik stehen. Kunst kennt keine Grenzen, meine Meinung.

"Kunst" hört dort auf wo "Ich muss so viel wie möglich davon verkaufen" anfängt.
Wenn es so einfach wäre.... Kunst kann genauso an die breite Masse verteilt werden. Sei es eine Reichstagverhüllung oder ein Konzert von bekannten Musikkünstlern.
Ich habe Goethe gelesen...
Wow... das reicht natürlich um einen Vergleich anzustellen.
Nö. Um zu vergleichen brauch ich nicht mal die Bücher zu lesen. Da stell ich mir ne Liste mit Punkten auf und vergleich die Werke auf diese Punkte. Macht jeder Kritiker bei jeder Art von "Kulturgut", sei es Literatur, Bilder, Musik, Film oder auch neuerdings Computerspiele. Ich habs mir extra verkniffen nen Vergleich zwischen Goethe und Pratchett zu machen, weil das eh nur schief gehen kann.
 

Pazuzu

Otaku Legende
Otaku Veteran
Ich gehe jetzt die Gefahr ein ein wenig elitär zu klingen aber: Kunst ist nicht für die breite Masse gemacht.
Das Volk ist und war nur in ausnahme Fälle die Zielgruppe von Künstler.
Das die Kunst an einer breite Masse verteilt werden kann ist eine utopische Idee.

Du brauchst ein Buch nicht zu lesen um es mit einem anderen zu vergleichen?
Nach was bewertest du ein Buch? Nach dem Einband?
Ja, ich gebe zu viele klassische Bücher haben extrem langweilige Einbände und die wenigsten haben lustige Bilder... da verstehe ich warum du sie nicht magst.
 

Nemolein

Just nemoliciouzZz!
Ist das also Schundliteratur?

Um die Moral soll sich ruhig jemand anders kümmern... Künstler, Dichter und Schriftsteller brauchen so was nicht.
das ist ja wohl nicht dein ernst oder.... Ich mein, anscheinend sind alle Schriftsteller, Dichter und Künstler morallos? Du hast mich dann wohl nicht verstanden....
Es ist ein Unterschied wenn jemand Kannibalismus, Vergewaltigung und sonst was, so gut es geht objektiv darstellt und wenn jemand begeistert vom Töten beschreibt, wie "schön das fleisch, wie schön die sehne ist" etc.... das wäre nämlich geschmacklos, schund...

Natürlich kann der Schriftsteller eine Figur so darstellen, als wäre er "krank" und hätte spass am töten usw, aber dennoch ist was anderes, wenn es ersichtlich ist, dass der Autor selbst daran gefallen hat...

Und das Kunst nicht für die breite Masse gilt ist auch ziemlich übertrieben... Dann müsse ja alles Kunst sein, dadurch das es nicht für die breite masse gilt, und wenn alles Kunst ist, dann ist Kunst unbedeutend, da es individuell, einzigartig ist...

"Kunst ist Können, wenn es Wollen wär wäre es Wunst xD"


halt meine meinung...
 

Neverman

VIP
VIP
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass Kunst auf keinen Fall Moral beinhaltet. Moral ist ein soziales Gefängnis, wahre Kunst geht und MUSS über Moral hinausgehen und Grenzen überschreiten.

Und Kunst kann auch für die breite Masse gedacht sein, wird dann aber nicht von jedem als Kunst wahrgenommen, aufgrund der allgemeinen gesellschaftlichen Akzeptanz.
Das kommt daher, weil man bei Kunst auch an etwas sperriges, ungemütliches denkt, dass eben gegen Konventionen der Gesellschaft verstößt und damit der breiten Masse missfällt.

Ich denke, man muss da vielleicht unterscheiden, zwischen Kunst und Klassik. Beides scheint häufig miteinander vermischt zu werden. Nicht alles, was klassisch ist, ist Kunst und nicht alles, was Kunst ist, ist klassisch.

Es gibt eben Künstler, die berühmt werden, weil sie aus gesellschaftlichen Normen das bestmögliche machen und Künstler, die meistens erst nach ihrem Tod berühmt werden, weil sie etwas neues wagen (Moral sollte man da nicht in so engem Sinne sehen), wie zum beispiel Jackson Pollock.

In der Literatur habe ich leider noch nie ein deutliches Beispiel für Kunst mitbekommen, wie es zum Beispiel bei der Malerie, oder bei der Musik ist. Dafür fehlt mir wahrscheinlich auch einfach die Erfahrung und vielleicht sogar das literarische Verständnis.
 

Nemolein

Just nemoliciouzZz!
Die Kunst in der Literatur ist für mich die Ästhetik, die Individualität und vor allem der Mut, etwas Neues erschaffen zu wollen und da fällt mir vor allem Naturalismus ein, wo viele Leute begannen zu schreiben, wie die Welt "in Wirklichkeit" aussahe, da wurde Missbrauch, Alkoholismus und Prostitution beschrieben.
Genauso galt die Epoche der Aufklärung als Aufbruch in die "neue" Literatur, dadurch das sich das Bürgertum gegen den Absolutismus wehrte.

Und Schundliteratur hat für mich in dem Sinne nichts mit Ästhetik zu tun, insbesondere nichts mit dem Mut, etwas neues zu erschaffen, da sie eigentlich nur darauf sind, die Menschen zu schockieren...

@ Neverman

Moral bezeichnet meist die faktischen Handlungsmuster, -konventionen, -regeln oder -prinzipien bestimmter Individuen, Gruppen oder Kulturen.
So ungefähr würde ich Moral beschreiben und das bedeutet, dass jeder eine eigene Moral hat oder die Moral von einer Gruppe verschiedener Individuen übernimmt (z.B. Kirche)
Und es gibt in meinen Augen ein Fundament auf dem jede Moral aufbaut, sozusagen Grundsätze. Jeder baut sich somit seine eigene Vorstellung auf, wie er handeln will und in seinen Ansichten auch soll. Wenn das typische Verhalten auftaucht, wird es als Unmoralisch bezeichnet. Demnach bezweifel ich, das Moral in der Literatur nichts zu suchen hat. Naja eine Ausnahme gibt es, wie z.b. in der epoche der Aufklärung, wo man sich gegen die Moral und der "Sitte" von den Adligen gewehrt hat.
 

Pazuzu

Otaku Legende
Otaku Veteran
In der Literatur habe ich leider noch nie ein deutliches Beispiel für Kunst mitbekommen, wie es zum Beispiel bei der Malerie, oder bei der Musik ist. Dafür fehlt mir wahrscheinlich auch einfach die Erfahrung und vielleicht sogar das literarische Verständnis.
Ne, das hat nur mit der Wahrnehmung zu tun ;)

Ein Buch oder auch ein Gedicht baut sich langsam auf ( Anfang, Mitte, Ende), wir können das Tempo bestimmen in dem wir lesen und schlussendlich ist es uns selbst überlassen wie wir uns das gelesene vorstellen.
Dadurch ist es es viel einfacher für uns alles zu verarbeiten und einen Sinn zu geben.

Ein Bild oder Musik ist dagegen schon fast eine vergewaltigung für das Bewuststein.
Es lässt einem keine Chance sich zu wehren, die Informationen kommen innerhalb eines Moment und ungefiltert in unsererm Bewustsein an und hinterlassen desshalb meistens einen viel stärkeren Eindruck.


Tja... Kunst spiegelt schlussendlich nur die Gesellschaft wieder.
Sie kann vernünftig und konstruktiv sein genau so wie irrational, aggressiv und zerstörerisch.
Noch Heute streiten sich die Profis darüber was die "Moral" ist und ich habe ehrlich gesagt keine Lust darüber grossartig zu diskutieren da alle Wege nur in Sackgassen führen.

In meinen Augen ist der Künstler weniger mit einem Menschen zu vergleichen sondern eher mit einer Naturkraft.
Er ist keiner Menschlichen Regel unterworfen sondern folgt nur seiner Natur.
Gut, Böse, moralisch oder unmoralisch interessieren ihm einfach nicht weil er darüber steht.


( Puhhh... wieder zurück auf dem Boden xD
Natürlich sind das alles nur abstrakte und theoretische Gedanken, jeder kann selber entscheiden wie ernst er sie nehmen will.)
 
Zuletzt bearbeitet:

Cyb

Novize
Hochwertig sind für mich vor allem Bücher, die mich zum nachdenken und träumen anregen und auf neue Ideen bringen. Für mich zählt dazu z.B. die gesamte Wüstenplanet-Reihe, in der eine 30.000-jährige Geschichte erzählt wird.

Das Wort "Schund" würde ich nicht in den Mund nehmen, aber es gibt mit Sicherheit viele triviale Bücher, die einem geistig nichts geben. Dazu zähle ich jetzt mal den Arztroman. Ich hab zwar ie einen gelesen (und werde es auch sicher nicht), aber dieses Gerne stelle ich mir totlangweilig vor. Zumindest für jemanden, der in der Science-Fiction reghelmäßig neue Welten entdeckt.
 

Chibi_Saphir

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Wow, das ist mal wieder ein typisches Diskussions Thema weil man sich nicht einig werden kann und weil es zu allem und jedem eine Meinung gibt.
Ich denke nicht das man Bücher in solche Sparten wie Hoch oder schund einteilen kann. In meinen Augen geht das nicht denn es gibt für jedes Buch eine "Zielgruppe" die es lesen. Es wird sie auch immer geben.
Ich habe schon sehr viel gelesen und ich denke das ich sagen kann das ich eine breite Masse gelesen habe, ich mag viele Verschiedene Bücher, Liebesromane, Erotik, Thriller, Since-Fiction. Es gibt immer ein Buch was mir gefallen hat, natürlich gibt es auch Bücher die ich nie wieder lesen werde, einfach weil sie mir nicht zu gesagt haben. Aber für irgendwen werden sie das richtige gewesen sein und vielleicht ist es auch wichtig jemanden zu haben mit dem man darüber reden kann. Das bringt einem das Buch vielleicht näher.
 

Zero

Chief 0perating 0fficer
Teammitglied
Admin
Wow, das ist mal wieder ein typisches Diskussions Thema weil man sich nicht einig werden kann und weil es zu allem und jedem eine Meinung gibt.
^^ tja, das ist bei Literatur meistens so ^^
fast genau so ist es ja mit Musik - Geschmäcker sind halt unterschiedlich
Ich denke nicht das man Bücher in solche Sparten wie Hoch oder schund einteilen kann. In meinen Augen geht das nicht denn es gibt für jedes Buch eine "Zielgruppe" die es lesen. Es wird sie auch immer geben.
Ich habe schon sehr viel gelesen und ich denke das ich sagen kann das ich eine breite Masse gelesen habe, ich mag viele Verschiedene Bücher, Liebesromane, Erotik, Thriller, Since-Fiction. Es gibt immer ein Buch was mir gefallen hat, natürlich gibt es auch Bücher die ich nie wieder lesen werde, einfach weil sie mir nicht zu gesagt haben. Aber für irgendwen werden sie das richtige gewesen sein und vielleicht ist es auch wichtig jemanden zu haben mit dem man darüber reden kann. Das bringt einem das Buch vielleicht näher.
nun, da hast du recht.
Ich hab auch immer Probleme wenn z.B. Lehrer sagen, das Buch ist totaler Schund, wie könnt ihr nur so was lesen.
Aber gut. ich denk mir dann immer, ich find' bestimmt deine Bücher total öde.
So ne Einteilung ist bei den meisten Menschen automatisch drin.
Persönlich les ich fast alles, was es so gibt. Aber am liebsten aber SciFi, Fantasy & Krimi ^^
Wobei auch andere Bücher ziemlich gut sind.
einige Bücher würd' ich allerdings nicht noch ein 2. mal lesen....
Aber die gibt's immer.
Hmm, ich geb gern meine Meinung kund, aber mich die ganze Stunde lang nur über ein Buch zu unterhalten. Das geht nur, wenn mir das Buch extrem gut gefallen hat...
 

Cherry10

lacrimae
Mich würde mal interessieren, wer entscheidet, was Schund ist und was hochwertig?

Ich bin noch immer der Meinung, dass ich das für mich selbst entscheide und nicht irgendwelche anderen Leute, die ich nicht kenne und deshalb auf deren Meinung über Bücher nicht unbedingt Wert legen muss.

Wenn mir ein Buch gefällt (nach bestimmten Kriterien), dann lese ich es.
Dann ist es mir egal, ob es irgendjemand als "hochwertig" angepriesen oder als "Schund" abgestempelt hat.
Ich lese, was mir gefällt und nicht, was irgendjemand als pädagogisch sinnvoll empfindet.
Immerhin habe ich ja noch meine eigene Meinung....
 

Zero

Chief 0perating 0fficer
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Admin
Mich würde mal interessieren, wer entscheidet, was Schund ist und was hochwertig?

Ich bin noch immer der Meinung, dass ich das für mich selbst entscheide und nicht irgendwelche anderen Leute, die ich nicht kenne und deshalb auf deren Meinung über Bücher nicht unbedingt Wert legen muss.

Wenn mir ein Buch gefällt (nach bestimmten Kriterien), dann lese ich es.
Dann ist es mir egal, ob es irgendjemand als "hochwertig" angepriesen oder als "Schund" abgestempelt hat.
Ich lese, was mir gefällt und nicht, was irgendjemand als pädagogisch sinnvoll empfindet.
Immerhin habe ich ja noch meine eigene Meinung....
jup. Du musst ja nurr die Bücher anschauen. Da wird jedes Buch von irgendwelchen wichtigen Leuten als hervorragend bewertet wurde.
Oder schau dir einfach mal die Rezessionen in Amazon an...

Ich bin, wie bereits geschrieben, der Meinung, dass du für dich selbst entscheiden musst....
 
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