Wie geht es dir mittlerweile eigentlich? Ist es wieder besser geworden?
Ich kenn da auch einige Geschichten... die sind zum Glück aber nicht so abgefahren wie bei dir.
Es kommt scheinbar leider viel zu oft vor, dass entweder Fehler gemacht und versucht werden zu vertuschen oder man oft genug das Gefühl hat, dass einem nicht geglaubt wird. Gerade bei einem Arzt sollte man davon ausgehen, dass sie der Symptombeschreibung des Patienten glauben. Vielleicht ist es eingebildet, vielleicht auch nicht. Aber selbst wenn es das ist, für den Patienten ist in diesem Moment totale Panik angesagt weil etwas nicht richtig funktioniert, das muss ein Arzt doch ernst nehmen.
Ich hatte mal, da war ich, ka, 14 oder so, das Problem, dass ich nach einem Panikanfall mit Hyperventilieren ein reißendes Gefühl in der linken Brusthälfte hatte. Seither hatte ich monatelang immer wieder Anfälle, bei denen ich dieses reißende Gefühl gepaart mit Todespanik hatte. Vielleicht war es psychosomatisch (war eine stressige Zeit in der Familie), vielleicht nicht. Wirklich geholfen, oder überhaupt helfen wollen, hatte nur mein Hausarzt. Die Ärzte, zu denen ich überwiesen wurde, haben mich teilweise (so kam es jedenfalls rüber) sehr herablassend behandelt, die Untersuchungen nach Schema F abgespult, nichts gefunden und mich dann einfach stehen gelassen. Und ich war definitiv nicht einer der Patienten, die laut oder fordernd werden... Ende vom Lied war, dass ich monatelang regelmässig nachts mit Panikattacken und brustkorbzerreißenden Schmerzen wachgeworden bin und dachte ich muss sterben. Vielen Dank hier nochmal an die Ärzte.
Mittlerweile ist das Problem von selbst verschwunden, also war es wahrscheinlich wirklich nichts. Aber ein Kind mit Todesangst (was ich damals war) so im Regen stehen zu lassen mit "ach, das ist nichts, wir haben ja nichts gefunden" finde ich schon sehr bedenklich.
Aus der Psychiatrie kann ich auch so einiges berichten. Beide meiner Eltern waren schon in psychiatrischer Behandlung (warum, werde ich jetzt hier nicht breittreten) und was man bei Besuchen da zu sehen bekommt, ist teilweise schon fast surreal. Da wird nicht geholfen, da wird nur zusammengepfercht und auf teilweise sehr erniedrigende Weise bestraft, wenn sich die "Insassen" (Patienten waren die armen Leute da meiner Meinung nach nicht mehr) nicht so verhalten haben, wie es von ihnen erwartet wird. Ich mein, selbst wenn die Leute eine Gefahr für sich oder andere sind, kann man sie doch nicht wie Müll behandeln. Die Leute sind krank, die brauchen Hilfe und Zuwendung, nicht Ablehnung und einen Stempel als "Irre".
Ähnliches in einem Altersheim, in dem ich eine Weile auf der Demenzstation gearbeitet habe.
Die Zustände, wie Menschen, die sich selbst nicht mehr helfen können, behandelt werden, sind einfach nur ekelhaft.